Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung Verbandsgemeinde im Regionalen Entwicklungsschwerpunkt Sauer/Ourtal

Umsetzungsmoderation

Abschlussbericht September 2007

Auftraggeber: Verbandsgemeinde Neuerburg

Bearbeitung: BGHplan , Trier In Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeindeverwaltung Neuerburg

Gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) im Rahmen des rheinland-pfälzischen Entwicklungsprogramms „Agrarwirtschaft, Umweltmaßnahmen, Landentwicklung“ (PAUL), mitfinanziert durch den Bund im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) Abschlussbericht Umsetzungsmoderation AEP VG Neuerburg BGHplan Landschaftsarchitekten BDLA

Bilder Titelblatt: • Die Biogasanlage versorgt in einem Wärmenetz derzeit 17 Haushalte • Das Imageprospekt der VG zeigt die Ourtalschleife bei Waldhof-Falkenstein • Die Grundstücke der Stadt Neuerburg werden über die Gebäude- und Grundstücksbörse angeboten • Entfichtungsmaßnahmen in der Talaue, hier am Wahlbach bei , als Beitrag zum Ökokonto

e-grade-Treffen zur Zusammenarbeit in der Grenzregion Neuerburg - Vianden - Clervaux

Nachhaltiges Neuerburg Handlungsprogramm der Ver- bandsgemeinde Neuerburg 2006-2016

2 Abschlussbericht Umsetzungsmoderation AEP VG Neuerburg BGHplan Landschaftsarchitekten BDLA

Inhalt

0 Übersicht über die i.R. des AEP-Prozesses gestarteten Projekte ...... 4 1 Vorbemerkungen ...... 5 2 Organisation des Umsetzungsprozesses ...... 5 3 Während der Bearbeitung der AEP begonnene Projekte ...... 7 Projekt 1 / 2 - Verbesserung der Flurstruktur / Freiwilliger Landtausch...... 7 Projekt 3 / 4 - Sicherung der Entwicklungsfähigkeit landwirtschaftlicher Betriebe / Sicherung emittierender Betriebsstandorte ...... 8 Projekt 7 / 23 / 29 - Regenerative Energieerzeugung durch landwirtschaftliche Betriebe / Initiativen zur Energienutzung mit Holz / Energetische Modernisierung von Gebäuden ...... 8 Projekt 8 - Minderung von Bewirtschaftungsentfernungen...... 9 Projekt 17 - Wertsteigerung im Privatwald durch Holzeinschlag und Flurordnung...... 9 Projekt 26 - Offenhaltung von Bachtälern mit Hilfe des Ökokontos...... 10 Projekt 27 / 28 / 33 - Gebäudebörse / Grundstücksbörse / Ansiedlung junger Familien.11 Projekt 36 – Aktualisierung der Dorferneuerungskonzepte...... 11 Projekt 46 - Imageprospekt und Werbeauftritt für Ferienregion ...... 11 Projekt 39 / 47 - Info-Kampagne / Zentrale Tourismus-Plattform ...... 14 Projekt 49 / 50 – Optimierung des touristischen Wegenetzes, Schaffung thematischer Wege und zielgruppenspezifischer Angebote ...... 15 4 Im Zuge der Moderation begonnene Projekte ...... 17 Projekt 53 (neu) - Qualitäts-Weiterentwicklung der VG im Wirtschaftsbereich ...... 17 Projekt 45 - Qualitäts-Weiterentwicklung der VG im Tourismus...... 19 Projekt 54 (neu) - Energiegemeinde Neuerburg...... 21 Projekt 33 / 34 - Dorfkernstärkungsprogramm ...... 24 Projekt 9 / 16 - Enztalprojekt ...... 26 Projekt 55 (neu) - Grenzüberschreitende Zusammenarbeit ...... 27 Projekt 56 (neu) - Grenzüberschreitende Infobörse - www.islekerwiki.org...... 28 5 Leistungsübersicht ...... 31 6 Zusammenfassung und Schlusswort...... 31 7 Quellen ...... 32

Anlagen ...... 33 Aktivitäten der Öffentlichkeitsarbeit...... 33 Mitglieder der Bürgerarbeitskreise...... 35 Pressespiegel ...... 36

3 Abschlussbericht Umsetzungsmoderation AEP VG Neuerburg BGHplan Landschaftsarchitekten BDLA

0 Übersicht über die i.R. des AEP-Prozesses gestarteten Projekte In der folgenden Übersichtskarte sind alle im Rahmen des AEP-Prozesses gestarteten Projekte aufgeführt. Die Nummerierung der Projekte entspricht den Projektnummern im AEP-Abschlussbericht, die auch im Abschlussbericht verwandt werden.

4 Abschlussbericht Umsetzungsmoderation AEP VG Neuerburg BGHplan Landschaftsarchitekten BDLA

1 Vorbemerkungen Am 20.2. 2006 wurde dem Büro BGHplan der Auftrag zur Moderation der AEP von der Verbandsgemeinde Neuerburg erteilt. Der Zeitraum der Moderation wurde auf März 2006 bis August 2007 festgelegt. Vorangegangen war eine agrarstrukturelle Entwicklungspla- nung (AEP), die das Büro BGHplan in Arbeitsgemeinschaft mit dem Büro Thös – Büro für landwirtschaftliche Fachplanungen- von Oktober 2002 bis November 2004 durchführte. Durch eine vorauslaufende Landschaftsplanung waren die Voraussetzungen zur Verknüp- fung mit landschaftsökologischen Fragestellungen gewährleistet. Die Ergebnisse aller Pla- nungen finden Berücksichtigung bei der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes, der sich seit Ende 2004 im Aufstellungsverfahren befindet, sowie bei dem Projekt 21 der Ver- bandsgemeinde Neuerburg. Der vorliegende Abschlussbericht gibt einen Überblick über die Leistungen, die innerhalb der verschiedenen Bereiche im Rahmen der Umsetzung der AEP erbracht wurden.

2 Organisation des Umsetzungsprozesses Die Organisation des Umsetzungsprozesses erfolgte durch die AEP-Moderation zusam- men mit der Verbandsgemeindeverwaltung. Die Festlegung der zu bearbeitenden Themen sowie die Strukturierung und Begleitung des Umsetzungsprozesses erfolgte durch eine Lenkungsgruppe, die von H. Bürgermeister Schneider geleitet wurde und an der neben dem Projektleiter von BGHplan sowie dem für die AEP zuständigen Verwaltungsmitarbei- ter H. Rings nach Bedarf weitere Personen der Verwaltung teilnahmen. Das DLR Eifel wurde in Form von ständiger Zusammenarbeit eingebunden. Bereits während der Bearbeitung der AEP waren 4 Bürgerarbeitskreise (BAK) unter Feder- führung der Verbandsgemeindeverwaltung eingeführt worden. Es sind die Arbeitskreise: - BAK 1 Land- und Forstwirtschaft - BAK 2 Entwicklung der Kulturlandschaft - BAK 3 Tourismus - BAK 4 Kommunalentwicklung, Dorferneuerung Wegen der engen Verknüpfung der BAK 1 und 2 tagten diese beiden BAK auch während der Pause zwischen der Beendigung der AEP und dem Beginn der Moderation. Die bei- den BAK´s bestehen bis heute weiter und werden u.a. als Austauschforum zwischen den Landwirten der VG genutzt. Die BAK´s wurden im Rahmen der AEP-Moderation regelmä- ßig informiert und in die Diskussionsprozesse einbezogen. Der BAK Tourismus hat bereits während der Bearbeitung der AEP wesentliche Projekte auf den Weg gebracht (s. Kap. 3). Darüber hinaus sind im BAK Tourismus Projektfelder definiert worden, in denen im Rahmen der Moderation konkrete Vorhaben und Maßnah- men realisiert bzw. begonnen werden konnten (s. Kap. 4). Die Federführung dafür lag beim VG-Sachbearbeiter für Tourismus- und Wirtschaftsförderung. Aus zeitökonomischen Gründen wurde der BAK 3 in bestehende, regelmäßig stattfindende Arbeitskreise mit tou- ristischen Vereinen und Akteuren integriert, so dass dem Bottom-up-Ansatz auch im Rahmen der Moderationsphase Rechnung getragen werden konnte. Darüber hinaus wur- de zu den jeweiligen Projekten eine intensive Öffentlichkeitsarbeit betrieben (Pressespie- gel, Anhang). Der BAK 4 ist weiterhin sehr rege tätig. Die Mehrzahl der Akteure aus diesem BAK ist auch im Projekt 21 aktiv und hat Themen wie die demographische Entwicklung, Energie- gewinnung etc. übernommen. Erarbeitete Ergebnisse des BAK werden u.a. bei der zur Zeit laufenden Fortschreibung des FNP berücksichtigt.

Bereits im Rahmen des AEP-Prozesses war die Initiierung von Agenda-21-Gruppen in der VG zur Weiterführung der Bürgerarbeitskreise auch nach Abschluss des AEP- Umsetzungsprozesses als Projekt Nr. 52 vorgeschlagen worden.

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In das ILEK (Integriertes ländliches Entwicklungskonzept) neuer Prägung als Weiterentwicklung der AEP werden wirtschaftliche Belange stärker in den Fokus genommen als das bei den Agrarstrukturellen Entwicklungsplanungen (AEP) der Fall war. Mit dem vom Umweltministerium Rheinland-Pfalz gestarteten Projekt 21 ergab sich die Gelegenheit, einige Themen mit den Bürgern nachzuarbeiten. Zwei mehrstufige, mit finanzieller Unterstützung des Umweltministeriums vom Büro ICLEI, Freiburg moderierte Planungswerkstätten brachten die relevanten Akteure zusammen, um Leitziele, Handlungsziele und schließlich konkrete Projekte für die Handlungsfelder „Woh- nen“ und „Einkommen“ zu entwickeln. Die Planungswerkstatt zum Handlungsfeld „Woh- nen“ stand unter dem Leitsatz „Familienfreundliches und energiesparendes Wohnen im ländlichen Raum“ und fand am 11. und 12.11.2005 im Dorfgemeinschaftshaus in Weidin- gen statt. Die zweite Planungswerkstatt zum Handlungsfeld „Einkommen“ fand am 03. und 04.02.2006 im UEZ Gaytal-Park mit dem Themenschwerpunkt "Schaffung und Erhalt von Existenzgrundlagen sowie Arbeits- und Ausbildungsplätzen im Entwicklungsschwerpunkt Neuerburger Land" statt Die Verbandsgemeinde hat sich für diese beiden Themen entschieden, weil bereits der Bürgerarbeitskreis „Kommunalentwicklung“ der AEP hierzu Kernprobleme herausgearbei- tet hatte. Die Teilnehmer der Planungswerkstätten haben sich mit Fragen wie: „Wie gehen wir mit der negativen Bevölkerungsentwicklung um? Was müssen wir tun, um das vorhan- dene Ausbildungs- und Arbeitsplatzangebot zu erhalten und auszubauen? Was können wir gegen das Abwandern junger Menschen tun?“ auseinander gesetzt und Ideen zur Prob- lemlösung entwickelt. Der AEP-Umsetzungsmoderator nahm an den Veranstaltungen zur Verknüpfung der paral- lel laufenden Aktivitäten „Moderation AEP“ und des „Agenda-21-Prozesses“ teil. Anschlie- ßend wurde das „Handlungsprogramm für ein nachhaltiges Neuerburger Land“ unter Integ- ration von Ergebnissen der AEP als Entscheidungsgrundlage für den VG-Rat und zur In- formation der Bevölkerung zusammen mit der VG-Verwaltung erstellt. In einer öffentlichen Veranstaltung am 30.11.2006 unter Moderation von Herrn Hausen (ADD Trier) wurde das Handlungsprogramm in vorgestellt. Gleichzeitig wurde die Ausstellung „Umwelt zwischen Konflikt und Kooperation“ eröffnet, die an den beiden Schulstandorten Biesdorf und Neuerburg gezeigt wurde. Die Übernahme der Projekte „Grenzüberschreitende Infobörse“ und „Grenzüberschreiten- de Zusammenarbeit“ in die AEP - Moderation sind konkrete Schritte aus diesem Prozess, die die AEP optimal ergänzen.

Nachhaltiges Neuerburg Handlungsprogramm der Ver- bandsgemeinde Neuerburg 2006-2016

Die Verbandsgemeinde Neuerburg ist die 1. Kommune in Rheinland-Pfalz, die einen Nachhaltigkeitsbericht sowie ein Handlungsprogramm erarbeitete. Aus der Verzahnung von Landschaftsplanung, AEP, Flächennutzungsplanung und Projekt 21 ergaben sich viele Synergien, die das Tagesgeschäft der VG-Verwaltung stark mitbestimmten. Eine Doppel-

6 Abschlussbericht Umsetzungsmoderation AEP VG Neuerburg BGHplan Landschaftsarchitekten BDLA förderung war mit der Verknüpfung der verschiedenen Entwicklungs-Instrumente nicht verbunden. Die Verknüpfungen von AEP-Prozess und Projekt 21 sind aus folgendem Schaubild er- kennbar.

Quelle: VGV Neuerburg

3 Während der Bearbeitung der AEP begonnene Projekte Bereits während der Bearbeitung der AEP wurden einige Projekte inhaltlich vorbereitet und während der Moderationsphase weiter verfolgt. Die Nummerierung entspricht der Projekt- nummerierung aus dem Abschlussbericht der AEP.

Projekt 1 / 2 - Verbesserung der Flurstruktur / Freiwilliger Landtausch (BAK „Landwirtschaft“) Entsprechend der Erörterung im BAK „Landwirtschaft“ und dem Ergebnis der AEP Neuer- burg wurden die im Norden der VG Neuerburg für erforderlich gehaltenen Bodenordnungs- verfahren als vereinfachte Flurbereinigungsverfahren in den Gemeinden Ammeldingen, und begonnen, für die Gemeinde wurde ein beschleunig- tes Zusammenlegungsverfahren eingeleitet. Dazu fanden Informationsveranstaltungen mit den Ortsgemeinderäten und Einwohnerver- sammlungen für die betreffenden Gemeinden statt, an denen das DLR Eifel teilnahm und umfassend über die Möglichkeiten der Ländlichen Bodenordnung informierte. Zum Jahreswechsel 2005 / 2006 wurden die Vereinfachten Flurbereinigungsverfahren Ammeldingen, Emmelbaum und Plascheid mit Erlass des Flurbereinigungsbeschlusses durch das DLR Eifel angeordnet. Die Vorstände der Teilnehmergemeinschaft wurden im März 2006 gewählt, die Bodenwertermittlung erfolge hier ebenfalls im Jahr 2006. Derzeit wird vom DLR Eifel in enger Abstimmung mit dem jeweiligen Vorstand der Teil- nehmergemeinschaft und der jeweiligen Ortsgemeinde sowie den Trägern öffentlicher Be- lange und sonstigen Stellen der Wege- und Gewässerplan mit landschaftspflegerischem Begleitplan aufgestellt. In Heilbach hat sich im Jahr 2005 eine Interessengemeinschaft von Grundstückseigentü- mern gebildet und Fragen zur Notwendigkeit, zum Ablauf und zu den Kosten einer Flurbe- reinigung gestellt. Ein damals vorgeschlagener Freiwilliger Landtausch hat in Heilbach

7 Abschlussbericht Umsetzungsmoderation AEP VG Neuerburg BGHplan Landschaftsarchitekten BDLA nicht zum Erfolg geführt. Nach verschiedenen Besprechungen und weiteren umfassenden Informationen wurde in Heilbach schließlich ein Beschleunigtes Zusammenlegungsverfah- ren mit Beschluss des DLR Eifel im Oktober 2006 angeordnet. Der Vorstand der Teilneh- mergemeinschaft wurde im November 2006 gewählt. Die Bodenwertermittlung erfolgte im Frühjahr 2007. Derzeit wird vom DLR Eifel in enger Abstimmung mit dem Vorstand der Teilnehmergemeinschaft und der Ortsgemeinde sowie den Trägern öffentlicher Belange und sonstigen Stellen der Anlagenplan (Maßnahmenplan für Wege, landschaftspflegeri- sche Anlagen usw.) aufgestellt. Mit der Anordnung dieser 4 Bodenordnungsverfahren ist derzeit insgesamt eine Verfah- rensfläche von 1765 ha in der Verbandsgemeinde Neuerburg in Bearbeitung Nach der derzeitigen Arbeitsplanung des DLR Eifel sollen in 2009 in und in der zur VG gehörenden angrenzenden Ortsgemeinde weitere Bodenord- nungsverfahren angeordnet werden. Damit sind insgesamt weitere 1577 ha für die Durch- führung von Bodenordnungsverfahren vorgesehen. Für 2011 sind Bodenordnungsverfahren in den Gemeinden , Leimbach, Zwei- felscheid, und Herbstmühle mit einer Gesamtverfahrensfläche von weiteren 1682 ha in der derzeitigen Arbeitsplanung des DLR Eifel enthalten. Damit hat das für die VG Neuerburg ( i.V.m. Entflechtung der Besitzverzahnung zur VG Arzfeld ) in dem genannten Zeitraum vorgesehene Landentwicklungsprogramm des DLR Eifel ein Volumen von insgesamt rund 5000 ha. Im Zuge der Durchführung der genannten Ländlichen Bodenordnungsverfahren wird das DLR Eifel Projekte und Planungen aus der Landschaftsplanung / Flächennutzungsplanung und aus der AEP Neuerburg berücksichtigen und soweit möglich auch umsetzen. Dazu gehören u.a. Maßnahmen wie die Zuweisung von Talflächen an Grünlandbetriebe (Projekt 10), die Anreicherung der Flur mit einer Mindeststrukturdichte (Projekt 11), die Pflanzung von Alleen entlang von Kreisstraßen auf den Höhenzügen (Projekt 12), Ortsrandeingrünungen (Projekt 13) oder die Renaturierung von Quellbächen und Bächen (Projekt 16).

Projekt 3 / 4 - Sicherung der Entwicklungsfähigkeit landwirtschaftlicher Be- triebe / Sicherung emittierender Betriebsstandorte (BAK „Landwirtschaft“) Im Rahmen der Aufstellung des Flächennutzungsplans für die VG Neuerburg wurden die Standorte der bestehenden entwicklungsfähigen Betriebe durch Ausweisung gesichert. Durch Freihaltezonen um die Betriebe wurden Konflikte durch zu nahe heranrückende Nutzungen, insbesondere Wohnungsbau, vermieden.

Projekt 7 / 23 / 29 - Regenerative Energieerzeugung durch landwirtschaftliche Betriebe / Initiativen zur Energienutzung mit Holz / Energetische Modernisierung von Gebäuden (BAK „Landwirtschaft“) Die gesamte Abwärme der seit 2004 laufenden Gemeinschafts-Biogasanlage - Freilingen wird zur Trocknung von Holz- und Grünmehlpellets genutzt. Diese Anlage hat damit bundesweite Bedeutung als Modellvorhaben und stellt auch für andere Landwirte als potentielle Zulieferer eine interessante Perspektive dar. Die Anlage speist etwa 2.760 MW pro Jahr in das Stromnetz ein, etwa 1.200 MW an Abwärme werden innerhalb des Betrie- bes genutzt. In , Altscheid und Heilbach wurden zwischenzeitlich 3 landwirtschaftliche Bio- gasanlagen mit einer elektrischen Anlagenleistung von ca. 740 KW errichtet. Die jährliche Einspeisung in das Stromnetz beträgt ca. 17.000 MWh. In Altscheid werden mit der Ab- wärme neben dem Dorfgemeinschaftshaus 15 Wohnhäuser und die Kirche versorgt; in

8 Abschlussbericht Umsetzungsmoderation AEP VG Neuerburg BGHplan Landschaftsarchitekten BDLA

Geichlingen ist neben der bereits erfolgten Wärmeversorgung je eines landwirtschaftlichen Betriebes eine bessere Nutzung in Planung. Rund 20 landwirtschaftliche Betriebe und Privathaushalte haben größere Photovoltaikan- lagen mit insgesamt ca. 620 KW installiert. Damit lassen sich ca. 560 MWh als jährlicher Ertrag in das Stromnetz einspeisen. Eine Fülle von Betrieben hat darüber hinaus die eigene Wärmeerzeugung auf Holzhack- schnitzelheizung umgestellt. Genaue Zahlen dazu liegen aber nicht vor. In Körperich wur- de 2007 die Schule, in Neuerburg das Eifel-Gymnasium auf Pelletheizungen umgestellt. In Uppershausen ist die Förderung für das neue Dorfgemeinschaftshaus als „Klimaschutz- Energie-Gewinnhaus“ (Passivenergiehaus) beantragt, die Förderung erfolgt als „Landes- leitprojekt in Rheinland-Pfalz im Klimaschutz in der Kategorie öffentlicher Bau“. In Neuer- burg ging im Seniorenhaus Berghof 2006 eine Hackschnitzelheizung in Betrieb. 33 Windkraftanlagen in der VG Neuerburg erzeugen etwa 37.000 MWh. Insgesamt werden aktuell etwa 95.000 MWh jährlich an Strom in der VG Neuerburg er- zeugt. Der gemessene Stromverbrauch in der VG lag 2004 bei knapp 40.000 MWh. Die VG Neuerburg ist somit Strom-Selbstversorger und exportiert darüber hinaus 140% des eigenen Strombedarfs. Allein durch regenerative Stromerzeugung in der VG Neuerburg wird im Vergleich zu ei- nem mit fossilen Energieträgern betriebenen Kraftwerk herkömmlicher Bauart das Äquiva- lent von etwa 30 Millionen Liter Heizöl und somit etwa 84.000 t CO2 pro Jahr eingespart. Diese stolzen Ergebnisse wurden in die Bürgerschaft kommuniziert und am Aktionstag für regenerative Energien „Unser Ener!“ am 8. September 2007 in einem breiten Publikum vorgestellt.

Projekt 8 - Minderung von Bewirtschaftungsentfernungen (BAK „Landwirtschaft“) Auf Grundlage der Auswertung der Betriebsbefragungen wurden die stark betroffen Be- triebe und Gemarkungen ermittelt und damit die Voraussetzungen für die weitere Projekt- entwicklung geschaffen. Das DLR und die Verbandsgemeindeverwaltung bemühen sich mit den betroffenen Landwirten um Lösungen, z.B. in Form von Flächen-/Pachttausch und Betriebskooperationen.

Projekt 17 - Wertsteigerung im Privatwald durch Holzeinschlag und Flurord- nung (BAK „Entwicklung der Kulturlandschaft“) Seit dem Winter 2004/05 wurden mehrere öffentliche Veranstaltungen durchgeführt, um insbesondere die Privatwaldbesitzer über die Möglichkeiten der Waldbewirtschaftung zu informieren. 01.06.2005 Dorfgemeinschaftshaus 07.12.2005 Dorfgemeinschaftshaus 08.02.2006 Gasthaus Meyers, Karlshausen 21.11.1006 Dorfgemeinschaftshaus Weidingen 15./16.09.2007 1. grenzübergreifende Holzland-Schau im Umwelt-Erlebnis-Zentrum (UEZ) Gaytal-Park in Körperich. In Folge dieser Veranstaltungen konnten groß angelegte Durchforstungsaktionen mit Har- vestern sowie Holzfällern in Zusammenarbeit von Forstamt Neuerburg und Waldbauverein e.V. durchgeführt und als Daueraufgabe installiert werden. Zur Bewirtschaftung werden mehrere private Waldparzellen zusammengefasst und durch Freistellen von poten- tiellem Wertholz die Voraussetzungen für einen zukünftigen Wertzuwachs geschaffen. Dabei wird durch eine effiziente und rationelle Schwerpunktbildung, z.B. durch gemar-

9 Abschlussbericht Umsetzungsmoderation AEP VG Neuerburg BGHplan Landschaftsarchitekten BDLA kungs- bzw. flurweises Vorgehen, die Bewirtschaftung von Steillagen durch den wirtschaft- lichen Einsatz von Spezialgeräten ermöglicht. Durch Stammholzverkauf werden bei der Aktion für den Waldbesitzer Gewinne erzielt. Etwa ein Drittel der Eigentümer von privaten Waldgrundstücken wurde informiert. Die Akti- on wird auch in Zukunft in Zusammenarbeit der VG-Verwaltung mit den Privatwaldbetreu- ern des Forstamtes Neuerburg und des Waldbauvereins Bitburg e.V. weitergeführt. Der Waldbauverein Bitburg e.V. bemüht sich verstärkt um die Einbeziehung von seinen Mitgliedern. Er verfügt in seinem Bereich über rund 1.700 Mitglieder, davon überwiegend Privatwaldbesitzer mit Kleinstparzellen.

Projekt 26 - Offenhaltung von Bachtälern mit Hilfe des Ökokontos (BAK „Entwicklung der Kulturlandschaft) Die Verbandsgemeinde Neuerburg führt ein eigenes Ökokonto. Das Ökokonto ist ein In- strument der Bauleitplanung: Es bietet Möglichkeiten bei der Planung und Realisierung von Maßnahmen, mit denen Eingriffe in Natur und Landschaft ausgeglichen werden. Über das Ökokonto ist es der Verbandsgemeinde möglich, bereits im Vorfeld eines Eingriffes in Boden, Natur und Landschaft Kompensationsmaßnahmen durchzuführen. In das Ökokonto werden Maßnahmen eingebucht, die von der Verbandsgemeinde umge- setzt werden und späteren Eingriffen zugeordnet werden können. Damit kann die VG • aktive Umweltvorsorge betreiben, • eine zeitliche Entzerrung von Eingriffen und Kompensation erreichen, da die Maßnahmen im Vorgriff auf einen Eingriff bereits umgesetzt werden können, • ein ökologisches und ökonomisches Flächenmanagment führen, • Ortsgemeinden mit fehlenden eigenen Flächen eine sinnvolle Alternative zur Umsetzung der Kompensationsmaßnahmen bieten Die Verbandsgemeinde hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Schwerpunkträume ihrer Ökokonto-Flächen in den Talräumen der und Our sowie ihrer Zuflüsse umzusetzen. Dazu hat der VG-Rat den Beschluss gefasst, einen 10%igen Eigenanteil der VG in das Ökokonto einzubringen und das Ökokonto für die Kommunen zu verwalten. Vorrangiges ökologisches Entwicklungsziel ist es, die Talräume offen zu halten. Um dieses Ziel zu erreichen, werden in der Talaue z.B. - Nadelwälder gerodet und Grünland bzw. naturnaher Bachauenwald angelegt, - Wiesenbrachen wieder einer extensiven landwirtschaftlichen Nutzung zugeführt, - standortgerechte Bäume an den Bächen gepflanzt, - Verrohrungen oder Stauanlagen in und an den Bächen zurückgebaut, - Gewässer wieder eine natürliche Fließdynamik zurückgegeben, - Tiefen- und Seitenerosionen durch geeignete Maßnahmen reguliert, - Rückhaltemaßnahmen geprüft und umgesetzt Bei dieser ökologisch sehr wichtigen Aufgabe wird die Verbandsgemeinde vom Naturpark Südeifel e.V. unterstützt. Dieser setzt mit Fördermitteln der Aktion Blau (Förderprogramm des Landes zur Verbesserung der Ökologie an Fließgewässern) und Ersatzgelder aus dem Betrieb von Windkraftanlagen Maßnahmen an Fließgewässern in der Region um. Auf mehreren Flächen insbesondere im Bereich des Wahlbaches wurden bereits Maß- nahmen durchgeführt und in das Ökokonto eingebucht und zum Teil wieder im Rahmen von Bebauungsplänen oder Wirtschaftswegebaumaßnahmen verschiedener Ortsgemein- den ausgebucht.

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Projekt 27 / 28 / 33 - Gebäudebörse / Grundstücksbörse / Ansiedlung junger Familien (BAK „Kommunalentwicklung“) Bürgerarbeitskreis und VG-Verwaltung haben die Zahl der leerstehenden Gebäude in den einzelnen Ortsgemeinden ermittelt. Die sich aus dem FNP ergebenden Freiflächen in den Ortslagen wurden ermittelt und die Grundstückseigentümer wegen der vorgesehenen Nut- zung dieser Freiflächen befragt. Hieraus ergibt sich, welche Grundstücke zum Verkauf angeboten werden können. Die Volksbank Bitburg präsentiert seit 2005 und zusammen mit der Kreissparkasse Bit- burg-Prüm seit 2007 die Gebäude- und Grundbörse der Verbandsgemeinde Neuerburg. (Immopool der Volksbank Bitburg, Immobilien-Seiten der Kreissparkasse Bitburg-Prüm) Die Immobilienbörse ist auf dem Server des Online- Geoinformationssystems der Verbandsgemeinde Neuerburg unter www.gis-neuerburg.de eingebunden. In diesem System können neben einem flächendeckenden Ortsplan mit Straßensuche, Luftbildern und topographischen Karten für das gesamte Verbandsgemeindegebiet auch zahlreiche weitere Informationen (z.B. administrative Grenzen, Öffentliche Einrichtungen, ärztliche Versorgung, Freizeiteinrichtungen etc.) angezeigt werden. Der Anwender kann so direkt über die Karte oder ein Suchformular aus einem großen Bestand von Gebäuden, Grundstücken, Mietobjekten oder Waldgrundstücken zugreifen. Ende September 2007 umfasst die Börse 54 Gebäude, 4 gewerbliche Objekte, 130 Grundstücke und 16 Waldgrundstücke. Seit Veröffentlichung der Gebäude- und Grundstücksbörse im Internet anlässlich der AEP- Veranstaltung am 15.11.2004 durch den damaligen Staatsminister Baukhage konnten bis- her • 51 Gebäude • 72 Baugrundstücke und • 3 Waldgrundstücke vermittelt werden.

Projekt 36 – Aktualisierung der Dorferneuerungskonzepte (BAK „Kommunalentwicklung“) In zwei Kommunen wurden Dorferneuerungskonzepte aktualisiert. Es handelt sich um die Ortsgemeinden Ammeldingen (anerkannt am 12.01.2004) und Uppershausen (anerkannt am 27.10.2005)

Projekt 46 - Imageprospekt und Werbeauftritt für Ferienregion (BAK „Tourismus“) Der BAK Tourismus und die Tourismus- und Wirtschaftsförderung der VG haben gemein- sam die Grundlagen eines Werbeauftritts für die Ferienregion Neuerburger Land erarbei- tet. Dabei ging es vor allem um das Herausarbeiten von Alleinstellungsmerkmalen und die Entwicklung von Medien, welche die Werbeprodukte der Regionalagentur (Eifel Tourismus GmbH) auf subregionaler Ebene ergänzen und die für das Binnenmarketing eingesetzt werden können. In diesem Rahmen wurden unter Einbindung von externen Dienstleistern (Grafikern, Druckern) das Logo „Neuerburger Land entdecken“, die Maskottchenfiguren „Isi & Beko“ sowie ein Imageprospekt entwickelt und realisiert. Zur dauerhaften Sicherung der Markenrechte wurden das Logo und das Maskottchen der VG Neuerburg beim Deut- schen Marken- und Patentamt angemeldet.

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a) Der Bürgerarbeitskreis hat ein Logo für die gesamte Verbandsgemeinde entwickelt:

„Bürgermeister Schneider sieht in dem Logo einen wichtigen Baustein für einen verbesserten Marke- tingauftritt der Verbandsgemeinde. Das Logo und das enthaltene Motto „Neuerburger Land bzw. NeuLand entdecken“ ist dabei, so Christian Calonec-Rauchfuß von der VG- Wirtschafts- und - Tourismusförderung, nicht ausschließlich touristisch zu verstehen. Vielmehr bietet es auch gute Anwendungs- möglichkeiten für die generelle Bewerbung des Wirtschafts- und Wohnstandortes „Neuerburger Land“. In die- sem Sinne wird die Verbandsgemeindeverwaltung das Logo auch zukünftig intensiv bei seiner Öffentlichkeits- arbeit und den damit in Zusammenhang stehenden Print- und Internetmedien einsetzen, z.B. in dem derzeit in Arbeit befindlichen touristischen Prospekt für die Verbandsgemeinde. Damit eine optimale Durchdringung mit dem Logo erreicht werden kann, stellt die Verbandsgemeindeverwaltung das Logo auch interessierten Betrie- ben und Vereinen zur Verfügung. Die erste Anwendung in diesem Zusammenhang bildet der neue Stadtplan der Stadt Neuerburg, der gemeinsam herausgegeben von Stadt, Verkehrs- und Gewerbeverein, das Logo erstmals in die Öffentlichkeit trägt.....Das aktuelle Motto „Neu(-erburger) Land entdecken“ ...ist dabei in doppel- tem Sinne zu verstehen: Zu einem als Einladung „Neuerburger Land entdecken“ und zum anderen als wer- bende Aufforderung „NeuLand entdecken“. Damit ist eine eindeutige Botschaft verbunden, die unsere poten- tiellen Gäste, aber auch ansiedlungswillige Gewerbebetriebe oder Bürger auf das Neuerburger Land neugierig machen soll und damit quasi als ein „multifunktionelles“ Marketinginstrument eingesetzt werden kann. Ein weiterer Vorteil des neuen Logos liegt darin, dass es unauflösbar mit dem Namen unserer Verbandsgemeinde, dem Neuerburger Land, verknüpft ist. Die Lesbarkeit des Mottos im doppeltem Sinne wird durch die Zweiteilung und die Mehrfarbigkeit (blau / grün) des Wortteils „Neu“ und der anderen Textelemente erleichtert. Die Zweiteilung kann dabei auch in Zusammen- hang mit der Untergliederung der VG Neuerburg in die Landschaftsteile Islek und Bekow bzw. mit dem 50. Breitengrad als imaginäre Trennlinie des Neuerburger Landes gesehen werden. Die verwendeten Farben sind dem Eifellogo entlehnt und stehen für die wasser- und vegetationsreiche Eifel- landschaft. Dadurch und durch die Einbindung des Eifel-E’s wird die Zugehörigkeit und Verbindung zur Dach- marke Eifel deutlich. Zur Herausstellung der besonderen Merkmale, also Profilierung, des Neuerburger Landes in den Bereichen Geschichte / Kultur bzw. Natur sind dem Logo als zusätzliche graphische Attribute eine schematisierte Burg (blau) bzw. ein geschwungene Landschaftslinie (grün) beigegeben worden. Die ge- schwungenen Linie steht dabei auch für die Dynamik des Standortes und die aktiven Freizeitmöglichkeiten einer lebendigen Region. Die eindeutige Lokalisierung und das Alleinstellungsmerkmal eines grenzüberschrei- tenden Naturparks wird durch den ebenfalls geschwungenen Untertitel „...im Deutsch-Luxemburgischen Na- turpark“ transportiert. Betont wird damit auch die generell hohe Bedeutung der grenzüberschreitenden Zu- sammenarbeit für unsere Verbandsgemeinde.“ (Quelle: Neuerburger Zeitung, Ausgabe 37, 10.09.2004) b) Als neu entwickelte Leitfiguren (Maskottchen) dienen „Isi & Beko“, die die beiden Na- turräume Islek und Gutland (mundartlich „Be- kow“) der VG Neuerburg repräsentieren. Sie er- scheinen in verschiedenen Darstellungen auf den Printmedien (Info- und Werbebroschüren, Neuer- burger Zeitung) und der Internetpräsenz der VG Neuerburg und zieren als Werbeträger z.B. die T- Shirts der Radveranstaltung „SüdeifelTour“ Ihr Einsatz ist inzwischen nicht allein auf die VG Neuerburg beschränkt, auch der Naturpark Süd- eifel setzt die Maskottchen als Symbolfiguren der landschaftlichen Vielfalt ein (neue Wanderkarte „Neuerburg-Körperich-Vianden“, neuer Internet- auftritt www.naturpark-suedeifel.de). Als Lauf- puppen kamen die Figuren auch bei dem SWR- Event Wanderspaß 2007 im Naturpark Südeifel zum Einsatz. Foto: Helmut Gassen

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Isi & Beko

c) Daneben wurde ein Imageprospekt von den BAK-Mitgliedern unter Einbindung von Fremdenverkehrsvereinen, VG-Tourismusförderung, sowie externen Dienstleistern (Gra- phiker etc.) erstellt, der die Ferienregion „Neuerburger Land“ als einheitliche Destination im Rahmen der Dachmarke Eifel präsentiert. Zu diesem Zweck wurden auch repräsentative und ansprechende Fotos erstellt bzw. angekauft. Der Imageprospekt wurde auf Wunsch der Gastgeberbetriebe als Folder im üblichen Brief- kuvertformat (220 x 110 mm) hergestellt, damit er der Geschäftspost der Betriebe ohne weiteren Kostenaufwand beigelegt werden kann. Zur Ansprache der Gästezielgruppen aus den Quellgebieten Deutschland, Niederlande sowie Belgien wurde der Prospekt in den drei Sprachen Deutsch, Niederländisch und Französisch aufgelegt. Eine ursprünglich in gleichem Layout angedachte Messe-/ Prospektmappe, in die Prospek- te und Faltblätter der einzelnen Leistungsträger eingelegt werden können, wurde aus Kos- tengründen verworfen.

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Projekt 39 / 47 - Info-Kampagne / Zentrale Tourismus-Plattform (BAK „Tourismus“) Im Rahmen der Neugestaltung der „Neuerburger Zeitung“ (Amtsblatt der VG Neuerburg) im Januar 2005 wurden die in der AEP neu entwickelten Imageträger, Logo und Maskott- chen, erstmals als dauerhafte Stilelemente auf der Titelseite aber auch bei geeigneten Themengebieten eingesetzt. Es wurden in diesem Zusammenhang auch Rubriken einge- richtet, in denen über förderliche Themen zur Identitätsbildung aus dem Bereich regionale Natur- und Heimatkunde, Geschichte, Kunst, Kultur sowie Tourismus berichtet wird. Redaktionell werden die Rubriken von der Tourismus- und Wirtschaftsförderung der VG Neuerburg in Zusammenarbeit mit heimatkundlich interessierten Bürgern betreut. a.) Unter der Rubrik „Geschichten und Geschichte aus dem Neuerburger Land“ wer- den regelmäßig interessante und unterhaltsame Beiträge aus dem Neuerburger Land in der Neuerburger Zeitung platziert. Die Beiträge sind aktuellen, aber auch heimatkundli- chen Themen aus der Eifel und dem Neuerburger Land gewidmet. Eine besondere Rolle kommt dabei den Maskottchen „Isi & Beko“ zu (vgl. Proj. 46 b.), die die Beiträge als Leitfiguren kennzeichnen und kommentie- ren. b.) Unter der Rubrik „Tourismus- und Wirtschaftsförderung Neuerburger Land“ (Pro- jekt 47) werden regelmäßig relevante Themen aus den Bereichen Tourismus- und Wirt- schaftsförderung eingestellt. Hier finden sich Informationen und Aufrufe, die an die touristi- schen Akteure sowie Leistungsträger in der Verbandsgemeinde Neuerburg gerichtet sind. Die Rubrik ist gekennzeichnet durch das im Rahmen der AEP entwickelte Logo des Neuer- burger Landes (vgl. Proj. 46 a). c.) Neuentwicklung des VG-Internetauftritts Derzeit ist die Homepage der VG Neuerburg als komplett barrierefreier Internetauftritt in Vorbereitung. Dazu gehören auch eine Intranetfunktion so- wie verschiedene Lösungen zur Integration vorhandener Datenbanken sowie Verlinkun- gen zu relevanten Web-Seiten. Auch beim neuen VG- Internetauftritt wird das im Rahmen der AEP entstandene Corporate Design (CD) genutzt (vgl. Proj. 46 a. und b.).

d.) Darüber hinaus wurde eine Medienpräsenz in der regionalen Presse zu Themen und Projekten im Rahmen der AEP und im Neuerburger Land angestrebt (vgl. Pressespiegel, Anhang).

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Projekt 49 / 50 – Optimierung des touristischen Wegenetzes, Schaffung the- matischer Wege und zielgruppenspezifischer Angebote (BAK „Tourismus“) Dieses Themenfeld wurde bereits in der AEP-Bearbeitungsphase vom BAK „Tourismus“ aufgegriffen und diskutiert. Konkrete Projekte dazu konnten aber erst im Rahmen der Mo- derationsphase, insbesondere in Verbindung mit der grenzüberschreitenden Zusammen- arbeit (vgl. 4.) geplant und umgesetzt werden. a.) Grenzüberschreitender Nordic Walking Park „Ourdall“ Der „Nordic Walking Park Ourdall“ wurde als grenzüberschreitendes Projekt gemeinsam mit der Entente des Syndicats d'Initiative et de Tourisme de la Moyenne Sûre et de l'Our (ESIMSO) und der Leadergruppe Clervaux-Vianden entwickelt. Im Zentrum der Planungen stand eine grenzüberschreitende Streckenführung unter Einbeziehung des GaytalParks als Einstiegspunkt (Walsdorf - Vianden - GaytalPark - Roth - Bettel - Fouhren - Walsdorf, 21,1 km). Der Nordic Walking Park „Ourdall“ ist der erste grenzüberschreitende seiner Art im Eifel-Ardennenraum und wird im Herbst 2007 in Betrieb genommen. Darüber hinaus konnten unter Einbindung von aktivem Bürgerengagement, den touristi- schen Akteuren sowie den Ortsgemeinden zwei Strecken im Bereich Körperich / Geichlin- gen mit 6,5 km bzw. 9,9 km geschaffen werden, deren Startpunkt ebenfalls der GaytalPark ist. Ihre Eröffnung fand im Rahmen des Gaytal-Vital-Marktes am 30.09.2007 statt.

b.) Enztalradweg (Projekt 22) Der Enztalradweg ist in den letzten Jahren auf dem Gebiet der Verbandsgemeinden Neu- erburg und Arzfeld abschnittsweise in Betrieb genommen worden (2002 Eröffnung auf ehemaliger Bahntrasse Neuerburg – , 2005 Ausbau auf ehemaliger Bahn- trasse Arzfeld – Zweifelscheid, 2007 Ausbau auf ehemaliger Bahntrasse – Arz- feld). In der Verbandsgemeinde Neuerburg wird in 2007 der Ausbau bis zur Kläranlage „Frauwies“, südlich von Neuerburg durchgeführt. Für das Frühjahr 2008 ist weiterhin der Ausbau zwischen als kombinierter Rad- und Wirtschafts- weg vorgesehen. Ab 2009 ist dann der topografisch bedingt aufwändigere Lückenschluss zwischen Frauwies / Neuerburg – Daudistel – Sinspelt geplant. Die hohe Bedeutung des Enztalradweges für das Neuerburger und Arzfelder Land leitet sich aus seiner Funktion als Nord-Südverbindung in der westlichen Eifel und im deutsch- luxemburgischen Grenzraum her. Insgesamt nimmt der Radtourismus in der Eifel eine steigende Bedeutung ein. Die Eifel gehört inzwischen zu den zehn beliebtesten Radregionen Deutschlands. Die Tou- rismusbranche in der Eifel und der Verbandsgemeinde Neuerburg möchte an diesem posi- tiven Trend teilhaben. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist der Ausbau eines qualitativ

15 Abschlussbericht Umsetzungsmoderation AEP VG Neuerburg BGHplan Landschaftsarchitekten BDLA hochwertigen Radwegenetzes, zu dem das Projekt „Enztalradweg“ einen wichtigen Beitrag leistet.

c.) Ausstellung „Schutz durch Nutzung – Kulturlandschaften 2007“ im GaytalPark (Projekt 42) 2007 ist die Stadt Luxemburg europäische Kulturhauptstadt. Im Rahmen diese Projektes ist es gelungen, den GaytalPark mit der Ausstellung „Best of nature“ als Partnerprojekt einzubeziehen. Inhaltlich wird die Sonderausstellung im GaytalPark durch grenzüber- schreitende Partnerbeiträge aus den Naturparken Nordeifel, Hohes Venn – Eifel, Südeifel, Our, der Reginalmarke EIFEL sowie dem Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen gestaltet. Die Projekte zum Thema „Schutz durch Nutzung“ werden dabei in Form von attraktiven Infowänden, Themenstationen und einer audio- visuellen Präsentation dargeboten. Ergänzt wird die Ausstellung durch einen zweisprachigen (D/F) Ausstellungskatalog, der in Zusammenarbeit mit dem Naturhistorischen Museum, Luxem- burg entstanden ist. Im Rahmen der Ausstellungsvorbereitungen konnte insbesondere die Zusammenarbeit mit Luxemburg intensiviert werden. Bürgerengagement in Form von loka- lem Sponsoring in Verbindung mit Förderungen des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz sowie der Allianz-Umweltstiftung haben dieses Projekt ermöglicht. Die Ausstellung, die am 11. Mai 2007 eröffnet werden konnte, trägt zur Attraktivitätssteigerung im Bereich der naturbezogenen Erlebnisangebote im Naturpark Südeifel bei. d) Weitere Projekte Auf Anregung der luxemburgischen ESIMSO soll analog zu vorhandenen Wanderreiterini- tiativen, wie z.B. Eifel zu Pferd, ein grenzüberschreitendes Angebot unter Vernetzung der Naturparke Obersauer und Our sowie der VG Neuerburg angegangen werden.

16 Abschlussbericht Umsetzungsmoderation AEP VG Neuerburg BGHplan Landschaftsarchitekten BDLA

Nach dem Muster des grenzüberschreitenden Nordic Walking Parks ist auch die Realisie- rung eines deutsch-luxemburgischen Mountain-Bike-Parcours angedacht worden. Weitere Konkretisierungen zu den Projektvorschlägen stehen noch aus, dies gilt auch für den seitens des BAK „Landwirtschaft“ in die Diskussion eingebrachten „Landwirtschaftli- chen Lehrpfad“.

4 Im Zuge der Moderation begonnene Projekte Während der Moderation wurden überwiegend Themen bearbeitet, die aus AEP-Projekten entstanden sind, aber erst während der Moderation konkretisiert wurden. Einige Themen (z.B. Wirtschaftsentwicklung, energetische Wertschöpfung, Grenzüberschreitende Aktivitä- ten) kamen neu hinzu oder sind Weiterentwicklungen von AEP-Projekten. Folgende Leitprojekte wurden zu Vertragsbeginn als Arbeitsgrundlage zwischen den Betei- ligten festgelegt (Die Nummerierung entspricht der Maßnahmen-Nummerierung im AEP- Abschlussbericht, mit (neu) sind Projekte gekennzeichnet, die nach dem AEP- Abschlussbericht neu entwickelt wurden):

Projekt 53 (neu) - Qualitäts-Weiterentwicklung der VG im Wirtschaftsbereich Projekt 45 - Qualitäts-Weiterentwicklung der VG im Tourismus Projekt 54 (neu) – Energiegemeinde Neuerburg Projekt 33 / 34 - Dorfkernstärkungsprogramm Projekt 9 / 16 - Enztalprojekt

Im Zuge der Moderation kamen folgende Projekte hinzu:

Projekt 55 (neu) - Grenzüberschreitende Zusammenarbeit Projekt 56 (neu) - Grenzüberschreitende Infobörse www.islekerwiki.org

Die Projekte, die mit ihnen verfolgten Ziele, die durchgeführten Aktivitäten sowie der Pro- jektstand und weitere Handlungsbedarf werden im Folgenden für die einzelnen Projekte beschrieben.

Projekt 53 (neu) - Qualitäts-Weiterentwicklung der VG im Wirtschaftsbereich A Beschreibung und Ziele des Projektes Für das Projekt wurden zu Beginn der Moderation folgende Ziele formuliert: „Anhand der Kriterien für den Wettbewerb des Landes Rheinland-Pfalz „Mittelstandsfreundliche Kom- mune“ soll in Zusammenarbeit mit den bestehenden Gewerbevereinen in der VG sowie der VG-Verwaltung der Status-quo der Wirtschaftsfreundlichkeit der VG ermittelt und Ver- besserungsvorschläge erarbeitet und umgesetzt werden. Mittelfristiges Ziel ist die erfolg- reiche Teilnahme an dem o.g. Wettbewerb und damit eine nachgewiesene Servicequali- tät.“ Im Verlauf der Gespräche und Aktivitäten haben sich folgende inhaltliche Ziele herauskris- tallisiert: • Eine erfolgreiche Wirtschaftspolitik in der VG kann nur gemeinschaftlich von der Wirtschaft und der Verwaltung entwickelt werden. Übergeordnetes Ziel ist deshalb das Erreichen eines „Wir-Gefühles“ als Verantwortung aller in der VG Neuerburg Aktiven für die Region. • Das Erreichen einer gemeinsamen Stärke ist Voraussetzung dafür, für andere Part- ner für eine Zusammenarbeit attraktiv zu werden.

17 Abschlussbericht Umsetzungsmoderation AEP VG Neuerburg BGHplan Landschaftsarchitekten BDLA

• Es soll eine Vernetzung sowohl nach innen als auch mit dem Umfeld (Grenzraum zu Luxemburg, umliegende Verbandsgemeinden) erreicht werden • Die bestehenden Gewerbevereine mit begrenztem Einzugsgebiet stoßen an die Grenzen der Möglichkeiten – ein für die gesamte VG geltende Organisation ist ein wesentliches Ziel, um für die Betriebe Synergieeffekte und verbesserte Rahmen- bedingungen zu schaffen.

B Durchgeführte Aktivitäten Anhand der Kriterien für den Wettbewerb des Landes Rheinland-Pfalz „Mittelstandsfreund- liche Kommune“, der Auswertung von Beispielen besonders wirtschaftsfreundlicher Kom- munen und auf der Basis von Gesprächen mit der Wirtschaftsförderung des Landkreises wurde in Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeindeverwaltung der Status-quo der Wirt- schaftsfreundlichkeit der VG ermittelt. Auf der Basis erkannter Defizite und vorhandener günstiger Rahmenbedingungen wurde ein Konzept zur Verbesserung der Wirtschafts- freundlichkeit innerhalb der Verwaltung (Organisation, Verwaltungsabläufe, Aktivitäten) erstellt, das sich in der Umsetzung befindet. Der Stand der Breitband-Verfügbarkeit (DSL) innerhalb der VG wurde recherchiert und Lösungsmöglichkeiten für eine verbesserte Versorgung mit der IRT (Initiative Region Trier) erörtert. Da das Projekt intensiv von der IRT betrieben wird, ergab sich kein weiterer Be- darf für den Moderatoreneinsatz. Zur Verbesserung der Zusammenarbeit zwischen den Betrieben sowie zwischen diesen und der Verwaltung wurde ein Konzept für eine Auftaktveranstaltung mit den Gewerbetrei- benden in der VG und für anschließende Aktivitäten (z.B. gemeinsame Messeauftritte) erstellt. Als Handreichung für die Betriebe wurde ein Papier „Warum es sich lohnt, in ei- nem Netzwerk zu arbeiten“ erstellt und an alle Gewerbetreibenden verschickt. Gespräche mit Gewerbevereinen wurden geführt.

Eine Einladung für eine Veranstaltung Anfang 2007 erbrachte jedoch nicht die gewünschte Resonanz, so dass eine konzeptionelle Neubestimmung erforderlich wurde. Demnach werden zurzeit und in naher Zukunft Einzelgespräche zwischen H. Bürgermeister Schnei- der und dem für die Wirtschaftsförderung zuständigen Sachbearbeiter der VG mit Be- triebsinhabern geführt. Die ausgearbeiteten Konzepte werden dabei weiter verfolgt.

18 Abschlussbericht Umsetzungsmoderation AEP VG Neuerburg BGHplan Landschaftsarchitekten BDLA

Als eine wesentliche Ausgangsbasis für die regionale Wirtschaft ist die Ressource Holz anzusehen. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteuren (VG Neuerburg, UEZ Gaytal- park, Forstamt Neuerburg, Waldbauverein Bitburg e.V. und Land- und Forstwirtschaftliche Berufsgenossenschaft Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland mit freundlicher Unterstützung der Zukunftsinitiative Eifel) wurde die „1. Grenzüberschreitende Holzland-Schau“ konzi- piert, die am 15.-16.9.2007 erfolgreich im UEZ Gaytalpark durchgeführt werden konnte. Dabei haben Aussteller und Aktivitäten aus der VG Neuerburg sowie den angrenzenden Luxemburger Gemeinden das Angebot von Produzenten und Verarbeitern von Holz der Bevölkerung aufzeigt und Synergieeffekte für die Betriebe dargestellt. Die Waldbauern- schule der Land- und Forstwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft Hessen, Rheinland- Pfalz, Saarland wurde an diesen Tagen erstmalig in Rheinland-Pfalz der Öffentlichkeit vorgestellt.

C Stand des Projektes und weiterer Handlungsbedarf Nach den aktuellen Planungen ist eine Teilnahme am Wettbewerb „Mittelstandsfreundliche Kommune“ voraussichtlich ab 2009 realistisch. Die Holzlandschau soll als regelmäßige Veranstaltung im Turnus von 2-3 Jahren unter Federführung der VGV Neuerburg dauerhaft installiert werden. Dabei ist eine Verknüpfung mit anderen Erlebnisangeboten und Events z.B. des GaytalParks geplant, um eine weitere Attraktivitätssteigerung auch für Familien mit Kindern zu erreichen sowie Synergien im Bereich der Organisation und Werbung nutzen zu können.

Projekt 45 - Qualitäts-Weiterentwicklung der VG im Tourismus A Beschreibung und Ziele des Projektes Für das Projekt wurden zu Beginn der Moderation folgende Ziele formuliert: „1 Anhand von Zertifizierungskriterien (z.B. „Viabono“) sollte eine dringend notwendi- ge touristische Qualitätsoffensive für die Fremdenverkehrsgemeinden der VG betrieben werden. Die Moderation soll in Zusammenarbeit mit den Gemeinden gezielte Verbesse- rungsvorschläge erarbeiten, umsetzungsreif vorbereiten und zumindest den Beginn der Umsetzung begleiten.“ 2 Derzeit erarbeitet die Eifel Tourismus GmbH als Qualitäts-Wanderweg den „Ardennensteig“, der auch durch die VG Neuerburg führen soll. Im Zuge der Moderation sollte durch Hilfestellung (z.B. bei Verhandlungen zum Einbezug von Privatwegen) eine Beschleunigung des Verfahrens erreicht werden. Daneben sollten im Rahmen der Moderation ergänzende „Erlebnisschleifen“ innerhalb der VG konzipiert und umsetzungsreif vorbereitet werden. Die Ziele entsprechen der Projektidee „Bewusstsein schaffen - Qualität steigern“ des Pro- jektes 21.

19 Abschlussbericht Umsetzungsmoderation AEP VG Neuerburg BGHplan Landschaftsarchitekten BDLA

B Durchgeführte Aktivitäten Wander-Erlebnisschleifen In der Südeifel ist das Wanderwegenetz veraltet, die Wege sind in großen Teilen nicht mehr unterhalten, die Beschilderung ist unübersichtlich und lückenhaft. Mit den neuen Qualitätswanderwegen nach den Kriterien „Wanderbares Deutschland“ werden in vielen Teilen Deutschland bereits große Erfolge erzielt. Der Premium-Wanderweg „Eifelsteig“ wird nunmehr nicht wie ursprünglich geplant durch die Südeifel, sondern von Aachen über die Vulkaneifel und den Lieserpfad nach Trier füh- ren. Als Ausgleich wird eine Beteiligung am Ardennensteig bzw. an Verbindungswegen (Submarkewege) zwischen den beiden Premiumsteigen angeboten. Unter Mitwirkung der Naturparke und vorliegenden Kartierungen nach den Qualitätsrichtlinien "Wanderbares Deutschland" sollten hier konkrete Vorschläge erarbeitet werden. Vor diesem Hintergrund war zunächst eine Planungsbeteiligung im Rahmen der AEP-Moderationsphase ange- dacht worden. Dazu konnten Vorgespräche mit dem Deutschen Wanderinstitut in Marburg sowie mit dem Naturpark Südeifel geführt werden. Dabei stellte sich jedoch heraus, dass diese Aufgabe Bestandteil der klassischen Naturparkarbeit darstellt und einer längeren Vorlaufzeit bedarf, als dies im Rahmen der AEP-Moderation möglich war. Eine weitere Verfolgung des Projektes im Rahmen der AEP-Moderation wurde daher als nicht sinnvoll angesehen. Inzwischen sind konkrete Vorschläge zur Routenführung von den Touristikern erarbeitet und koordiniert über den Naturpark Südeifel der Eifel Tourismus GmbH zur wei- teren Planung und Umsetzung übergeben worden.

Qualitätsoffensive und Naturparkgastgeber Die Eifel –Tourismus Gesellschaft (ET) bot für den Herbst 2006 vermutlich letztmalig ein gefördertes Qualitätsseminar für die Hotellerie und Gastronomie an (Durchführung Büro Futour/ET, Finanzierung EU/Leader+ Daun). Parallel dazu gab es ein Qualitätsseminar für Pensionen und Privatzimmer (Durchführung Fr. Simon / ET in VG Arzfeld bzw. Neuer- burg). In beiden Seminaren konnte eine Qualifizierung nach Q1 erworben werden. Darüber hinaus ist eine anschließende Zertifizierung nach „Service-Qualität Rheinland-Pfalz“ bzw. „Regionalmarke Eifel“ möglich. Zu diesem Thema sind die Betriebe von der Eifel Touris- mus GmbH bzw. von den Verbandsgemeinden angeschrieben und zur Teilnahme aufge- fordert worden (Hintergrund: ab 2009 wird die ET in ihren Medien nur noch qualifizierte und ab 2013 nur noch Betriebe mit Zertifizierung im Sinne der Qualitätsoffensive Eifel be- werben). Vor diesem Hintergrund soll durch die ET analog zum bereits existierenden „Nationalpark- gastgeber“ auch eine Zusatzqualifikation zum „Naturparkgastgeber“ der bereits nach Q1 zertifizierten Betriebe angeboten werden. Da im Rahmen der AEP der Deutsch- Luxemburgische Naturpark wie auch der Naturpark Südeifel als ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal für die touristische Vermarktung des Neuerburger Landes erkannt worden ist, wurde eine Unterstützung dieser Initiative im Rahmen der AEP-Moderation angestrebt. Zu diesem Zweck wurden die Gastbetriebe in einem Rundschreiben über die Zusatzqualifikation zum „Naturparkgastgeber“ informiert und ihre Bereitschaft zur Teilnahme abgefragt. Weiterhin wurden Gespräche mit dem Naturpark Südeifel und der ET (Eifel Tourismus GmbH) für eine gemeinsame Planung der Qualitätsseminare zum „Naturparkgastgeber“ geführt. Eine Kooperation kam jedoch nicht zustande. Die Zusage der ET bleibt jedoch bestehen, eine entsprechende Qualifizierungsmaßnahme anzubieten.

C Stand des Projektes und weiterer Handlungsbedarf Weiterhin bleibt der Bedarf zur Ausweisung von Qualitätswanderwegen in der VG, aber auch im gesamten Südeifelbereich bestehen (s. Projekt 49 der AEP – „Vorhandenes We- genetz touristisch besser in Wert setzen“). Hier müssen die finanziellen Rahmenbedingun- gen, vor allem aber die Zuständigkeiten zwischen den touristischen Organisationen geklärt werden. 20 Abschlussbericht Umsetzungsmoderation AEP VG Neuerburg BGHplan Landschaftsarchitekten BDLA

Die Volkshochschule soll angesprochen werden, um in Neuerburg Sprachkurse in hollän- disch anzubieten, mit dem die Sprachkompetenz der touristischen Leistungsträger verbes- sert werden soll (Projekt 44).

Projekt 54 (neu) - Energiegemeinde Neuerburg A Beschreibung und Ziele des Projektes Als eines der prioritären Projekte der AEP-Moderation wurde das Projekt „Energiegemein- de Neuerburg - Verbesserte Wertschöpfung im Energiesektor“ definiert und inhaltlich mit lokalen Akteuren aus der Land- und Forstwirtschaft sowie der Politik und Verwaltung vor- bereitet und bearbeitet. Inzwischen in der VG Neuerburg gut gestartet ist die energetische Verwertung der nicht als Nutzholz lieferbaren Biomasse aus dem Wald (splittergeschädigte Buchen, Durchfors- tungsholz, Totholz, Niederwälder). Inzwischen hat sich ein Betrieb in der Verbandsge- meinde Neuerburg etabliert, der Hackschnitzel und Scheitholz gewinnt, lagert und ver- kauft. Problematisch ist allerdings noch die Bereitstellung von Holz aus Privatwäldern (Forstflächen in der VG ca. 9.000 ha, davon 16% Gemeindewald, 9% Staatswald, 75% Private). Hier wurden zusammen mit dem Waldbauverein Initiativen gestartet, die Lieferan- ten und Abnehmern dauerhaft gesicherte Stoffströme gewährleistet. Da die Nachfrage nach Nutzholz weltweit erheblich ansteigt, ist ein wirtschaftlicher Betrieb einer ausschließlich auf Holzzufuhr basierenden Biomassekraftwerkes voraussichtlich nicht zu bewerkstelligen. In der VG existiert eine Reihe von landwirtschaftlichen Biogasanlagen. Es besteht insbe- sondere im Norden der VG im Grenzgebiet zur VG Arzfeld bereits ein erheblicher Flä- chendruck und eine starke Konkurrenz um Futterbauflächen für Milchviehbetriebe und zur Erzeugung und Lieferung von Energiemais. Mit einem neuen Biomasse-Kraftwerk sollen Konkurrenzen um Flächen und Rohstoffe mit den bestehenden Biogasanlagen vermieden werden. Mit Vertretern der Landwirtschaft aus der VG, dem Bauernverband und dem Maschinen- ring wurden im Frühjahr 2006 die in der VG Neuerburg für die energetische Nutzung zur Verfügung stehenden Biomassen abgeschätzt. Dabei wurde von Seiten der Landwirtschaft insbesondere an der energetischen Nutzung von nicht für die Nahrungsmittelproduktion gebrauchten oder brauchbaren eiweißarmen Biomassen Interesse gezeigt. Getreidestroh, Grassamenstroh, Futtermittelreste, nicht verwertbarer Festmist u.ä. nur schwer in die Be- triebsabläufe integrierbares z.T. eiweißarmes Material wurden mit einem zur Verfügung stehenden Volumen von mehrere Tausend Tonnen pro Jahr abgeschätzt. Auch an der Verwertung von Biomasse von Stilllegungsflächen wurde Interesse signalisiert. Auch die wirtschaftliche (energetische) Nutzung aus der Unterhaltung von kommunalen Flächen (insbes. Hecken in der landwirtschaftlichen Flur, Material aus Grünanlagenpflege) sowie von Straßenbegleitgrün steckt noch in den Anfängen.

B Energiegewinnung aus Biomasse in der VG Neuerburg: Konzeption Eine hochwertige Nutzung von Biomasse zur Stromerzeugung funktioniert bei allen Sys- temen nur über eine Vergasung der Biomasse; das Gas wird dann zur Stromerzeugung genutzt. In den landwirtschaftlichen Biogasanlagen erfolgt die Gaserzeugung mit Hilfe von Bakterien. Dazu müssen die Bakterien mit hochwertigem, eiweißreichem Futter versorgt werden, überwiegend mit Mais. Damit treten Biogasanlagen als Konkurrenz zu viehhalten- den Betrieben auf, die auf die gleiche Grundlage zur Versorgung des Viehs angewiesen sind. Wie Erfahrungen in der Eifel zeigen, führt die Konkurrenz zu einem unerwünschten Vordringen des Maisanbaus in Problemlagen (Hänge, Täler) und zu erhöhten Futterkosten und Pachtpreisen, was den schon vorhandenen Kostendruck auf landwirtschaftliche Be-

21 Abschlussbericht Umsetzungsmoderation AEP VG Neuerburg BGHplan Landschaftsarchitekten BDLA triebe weiter erhöht. Auch die Biogasanlagen geraten unter diesen Umständen in erhebli- che Kostenprobleme. Die Alternative ist die Erzeugung von Gas durch Erhitzen der Biomasse. Das einzige und dazu noch einfach funktionierende System ist die „gestufte Reformierung“ nach dem Sys- tem „Blauer Turm“. Dabei wird die Biomasse in einem geschlossenen System in einem kontinuierlichen Prozess erhitzt: Das dabei entstehende Gas wird mit Wasserdampf ver- setzt, wobei ein Prozessgas aus überwiegend Wasserstoff entsteht. Die Erhitzung der Biomasse erfolgt durch die bei der Vergasung zurückbleibende Kohle, die verfeuert wird. Die Anlage emittiert keine Stäube, da diese durch Filterung entfernt werden. Als Emission entsteht lediglich CO2 und das auch nur so viel, wie die Pflanzen vorher aufgenommen haben. Zurück bleibt eine unbelastete Asche, die als Dünger auf die Felder ausgebracht werden kann. Gerüche durch die Anlage entstehen nur durch angelieferte Biomassen; die Gerüche sind nicht anders als bei jedem landwirtschaftlichen Betrieb in der Eifel. Das Gas wird in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) zur Stromerzeugung verwandt, der Strom wird in das Stromnetz eingespeist. Als Nebeneffekt entsteht Abwärme, die anderweitig genutzt werden kann. Blauer Turm und BHKW müssen nicht an einem Standort stehen; das Gas kann auch mit einer Gasleitung transportiert werden; auch die Wärme kann durch eine Leitung vom BHKW zu einem Wärmeabnehmer transportiert werden. Im Blauen Turm lassen sich alle Arten von auch eiweißarmen Biomassen, z.B. aus der Extensivnutzung, Überschussstroh, Futtermittelreste, Geflügelmist, Heckenschnitte, Gartenabfälle, Schwachholz und alles andere mit Kohlenstoffgehalt zu Strom verwandeln, der nach dem EEG vergütet wird. Derzeit entstehen bundesweit mehrere dieser Anlagen. Mit den in der VG Neuerburg und dem Umfeld anfallenden Biomassen kann nach aktuellem Stand ein Biomasse-Kraftwerk mit einer Gesamtleistung von ca. 5 MW betrieben werden. Dabei fallen 1/3 Strom und etwa 1/3 extern nutzbare „Abwärme“ pro Stunde an. Die Abwärme kann genutzt werden zur Trocknung (Klärschlamm, Holz, Pellets), gewerblich (Heizen, Produktionswärme, Kühlung..) oder Gebäude-Energieversorgung (Heizen, Warmwasser, Kühlen..). Für die Eifel kommt der Vorbereitung und Errichtung einer Anlage zur energetischen Ver- wertung von Biomasse aus der Landwirtschaft nach dem Konzept „Blauer Turm“ in der VG Neuerburg Pilotcharakter zu, da ähnliche Verhältnisse wie in der VG Neuerburg in vielen Teilräumen der Eifel (aber auch anderen ländlichen Räumen) existieren. Das Konzept „Blauer Turm“ bietet die Chance, auch nicht in den Betrieben verwertbare Biomasse aus der bisher ausgeübten landwirtschaftlichen Praxis und aus extensiver Landnutzung ener- getisch zu nutzen und damit den Charakter der Eifel-Kulturlandschaft zu erhalten.

C Durchgeführte Aktivitäten Folgende Aktivitäten wurden zusammenfassend im Rahmen des Projektes durchgeführt: • Erfassung von Biomassen, Kosten und potentiellen Lieferanten – Verschiedene Ge- spräche mit Forstamt, Waldbauernverein, Bauernverband, Maschinenring, Landwirt- schaftsbetrieben, BAK Landwirtschaft, Lohnunternehmen und permanente Fortschrei- bung der Ergebnisse • Kontaktaufnahme und Abfrage bei Institutionen, die ggf. entsorgungspflichtige Biomas- se an ein Biomassekraftwerk liefern können • Recherchieren verschiedener Arten der energetischen Biomassenutzung, die eiweiß- arme Biomassen nutzen kann (Literatur, Internet, Gespräche mit Firmen) – u.a. Tro- ckenfermentation, Holzverstromung, Strohverstromung und Gespräche mit Projektent- wicklern

22 Abschlussbericht Umsetzungsmoderation AEP VG Neuerburg BGHplan Landschaftsarchitekten BDLA

• Kontakte und z.T. Besuche bei verschiedenen Herstellern von Biomassekraftwerken, Anlagenbesichtigungen • Gespräche beim IfaS (Birkenfeld) zu möglichen Biomassekraftwerken • Erfassung potentieller Abnehmer für Wärme aus der Biomassenutzung als Grundlage für Standortuntersuchungen, Zusammenstellen von Informationsmaterial als Grundla- ge für Gespräche • Gespräche mit potentiellen Wärmenutzern. Überprüfung der technischen Umsetzung und des Wärmebedarfs von Schloss Kewenig, Termine, Mails und Telefonate mit In- vestor und Architekten des Umbaus von Schloss Kewenig • Gespräche mit potentiellen Biomasselogistikern (Sammlung, Aufbereitung, Lagerung), Ortsbegehungen • Überprüfung verschiedener Standorte für einen Blauen Turm, u.a. in der Stadt Neuer- burg, bei Vianden, im Gewerbegebiet Mettendorf, bei Hüttingen und bei – Ortsbegehungen, Klärung der Rahmenbedingungen • Erstellung von Unterlagen zur Beantragung einer landesplanerischen Stellungnahme für 2 bevorzugte Standorte für den Blauen Turm bei Kruchten und Hüttingen • Recherchieren von Fördermöglichkeiten für die Durchführung einer Potenzialstudie und erster Wirtschaftlichkeitsabschätzungen. Kontakte mit potentiellen Fördermittelge- bern (LAG Eifel, ADD, MWVLW, MUFV, EIC u.a.) • Antrag an LEADER-LAG (in Gründung ) bei der KV BIT zur Förderung einer Potential- analyse “Blauer Turm“ • Recherchieren von Investoren, Investorengespräche • Recherchieren von technischen Einspeisemöglichkeiten von Strom aus einem Bio- massekraftwerk in der VG • Teilnahme an Sitzungen des AEP-BAK Land- und Forstwirtschaft / Kulturlandschaft. Information zum Blauen Turm und Versuch der Klärung von Teilnahmeinteresse der Landwirtschaft • Teilnahme an regionalen Veranstaltungen zur Biomassenutzung (u.a. Veranstaltung Zukunftsinitiative Eifel: Stärkung der Holzenergie als Zukunftsenergie - Strategien für die Eifel in Daun im Mai 06) • Erfassen der bestehenden Anlagen zur regenerativen Energieerzeugung in der VG als Energiebilanz für Darstellung i.R. des Energietages „Unser Ener“ in Utscheid • Pressearbeit, u.a. Pressegespräch zum Thema Biomassekraftwerk / Blauer Turm und Öffentlichkeitsarbeit, überwiegend über Artikel im Amtsblatt

D Stand des Projektes und weiterer Handlungsbedarf Mit dem Abschluss des landesplanerischen Verfahrens wurde der Standort für den Blauen Turm auf einen ehemaligen Steinbruch auf der Hochfläche westlich von Kruchten festge- legt. Die Gemeinde Körperich, auf deren Gemarkung das Vorhaben liegt, unterstützt das Projekt. Unmittelbar am Gelände verläuft eine 20-KV-Leitung, in die der Strom eingespeist werden kann. Die ursprünglich verfolgte Absicht, das im Ausbau zu einer Musikakademie befindliche Schloss Kewenig mit Abwärme aus dem Blauen Turm zu versorgen, ließ sich nicht reali- sieren. Dies liegt im Wesentlichen daran, dass Schloss Kewenig Ende 2007 seinen Betrieb aufnimmt, mit der Inbetriebnahme des Blauen Turms aber nicht vor 2009 zu rechnen ist. Ein Investor ist bereit, einen Blauen Turm in der VG Neuerburg zu finanzieren und zu betreiben. Er hat starkes Interesse daran, die Biomasse zuliefernden Betriebe und Geld- geber aus der Region in die Betreibergesellschaft einzubinden. Fall dieser Investor das Vorhaben nicht verwirklicht, steht ein Ersatzinvestor zur Verfügung.

23 Abschlussbericht Umsetzungsmoderation AEP VG Neuerburg BGHplan Landschaftsarchitekten BDLA

Seit Frühjahr 2006 haben sich die Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft dramatisch verändert. Die Nachfrage nach Feldfrüchten zur Nahrungsmittelproduktion und zur Ener- gieerzeugung steigt stark an, ebenso die Preise. War nach den ersten Gesprächen noch davon auszugehen, dass von Seiten der Landwirtschaft starkes Interesse an der Lieferung von Biomasse an den Blauen Turm besteht, hat sich dies bis zum Sommer 2007 gewan- delt. Die landwirtschaftlichen Betriebe sind aktuell sehr zurückhaltend bezüglich Preisbin- dungen und langfristigen Lieferverträgen. Aus diesem Grund hat der Investor beschlossen, zunächst mit nicht-landwirtschaftlichen Biomassen (Heckenpflege, Material aus Waldräu- mungen etc.) zu starten und hofft darauf, dass Landwirte nachziehen werden. Als Zeitrahmen für die Errichtung einer Anlage in der VG Neuerburg wird der Zeitraum 2009 – 2010 als realistisch angesehen. Als weitere Aufgabe steht unter Federführung der Verbandsgemeindeverwaltung an: • Zusammenführen der verschiedenen Investoren am Standort ehemaliger Stein- bruch bei Körperich-Niedersgegen • Erstellen eines Bebauungsplanes mit ausreichenden zusätzlichen Ansiedlungs- möglichkeiten für wärme- oder kältebedürftige Betriebe • Information der landwirtschaftlichen Betriebe über den Entwicklungsfortschritt und die Beteiligungsmöglichkeiten Von Seiten des Investors stehen Wirtschaftlichkeitsberechnungen, Gespräche mit Anla- genbauern etc. an, die von der VG aktiv begleitet werden sollten.

Projekt 33 / 34 - Dorfkernstärkungsprogramm A Beschreibung und Ziele des Projektes Für das Projekt wurden zu Beginn der Moderation folgende Ziele formuliert: „In vielen Dör- fern sind die Ortskerne von Verfall bedroht. Jahrzehntelanger Unterhaltungsstau führt oft dazu, dass nach Aufgabe der meist nur von einer Person bewohnten Häuser diese nicht mehr instandgesetzt werden können. Viele Personen leben vereinsamt in Ein-Personen- Haushalten. Mit Hilfe der Sozialstation soll versucht werden, einzelstehende Senioren zum Zusammenziehen innerhalb des gleichen Ortes zu bewegen, was eine bessere Betreuung sowie alltägliche Sozialkontakte ermöglicht. Die freiwerdenden Häuser können, bevor sie verkommen, an Interessierte weiter veräußert werden. Das Projekt ist eine Erweiterung der bereits gestarteten AEP-Projekte 27/28 Gebäudebörse / Förderung von Bauen im Ortskern.“

B Durchgeführte Aktivitäten Potentielle Träger der Aktion wurden recherchiert und erste Gespräche geführt. Es sind dies die im Raum tätigen Sozialstationen und häuslichen Pflegedienste. Aus den Gesprä- chen hat sich ergeben, dass das Projekt nicht wie vorgesehen durchgeführt werden kann. Die ursprünglich vorgesehenen Inhalte lassen sich wegen erheblicher Vorbehalte aller Beteiligten nicht verwirklichen, da die Gefahr gesehen wird, dass das Projekt als „Senio- renvertreibungsprogramm“ missverstanden wird. Nach übereinstimmender Einschätzung aller Beteiligten solche müssen solche Aktivitäten von den Betroffenen bzw. deren Ange- hörigen und Betreuern ausgehen. Statt dessen wurden die Möglichkeiten zur Installation einer Ehrenamtsbörse / Nachbar- schaftshilfe mit der Begegnungsstätte Neuerburg ausgelotet, mit der das Wohnen in den überwiegend kleinen Dörfern erleichtert werden könnte. Dazu wurde eine funktionierende Nachbarschaftshilfe in der Pfalz recherchiert und die Organisationsstruktur und Rahmen- bedingungen abgefragt. Mit der Begegnungsstätte Neuerburg als potentiellem Träger wur- de ein Erstkontakt hergestellt und Informationsmaterial bereitgestellt. Weitere Gespräche wurden nicht geführt.

24 Abschlussbericht Umsetzungsmoderation AEP VG Neuerburg BGHplan Landschaftsarchitekten BDLA

In der Ortsgemeinde Utscheid wurde 2007 eine Aktion zur Begleitung der demografischen Entwicklung und zur energetischen Sanierung gestartet. Hierbei wurde durch den Ge- meinderat eine umfangreiche Erhebung der Bevölkerung durchgeführt, aufgeteilt nach, Altersgruppen, Geschlecht, Haupt- und Nebenwohnsitz. Des Weiteren wurde der Gebäu- debestand unter den Kriterien Gebäudetyp, Baujahr, evtl. Modernisierungsmaßnahmen, Wärmedämmung, Heizung, Ausstattung, Anzahl der Wohnungen und zu erwartenden Ge- bäudeleerstand erhoben. Gleichzeitig wurden die freien Baugrundstücke ermittelt. Das Ergebnis dient als Grundlage für noch festzulegende Maßnahmen und wurde im Rahmen des landesweiten Aktionstages „Unser Ener! Macht mit“ vorgestellt.

Das Foto zeigt Prof. Dr. Karl Keilen, MUFV Mainz, MdB Ulrike Höfken, MdL Monika Fink, Bürger- meister Norbert Schneider, Ortsbürgermeister Alex Stellmes und die Mitglieder des BAK „Kommu- nalentwicklung, Dorferneuerung“ i.R. des Aktionstages „Unser Ener“ in Utscheid

Auf Initiative des BAK „Kommunalentwicklung, Dorferneuerung“ beteiligte sich die Ver- bandsgemeinde Neuerburg und die Ortsgemeinde Utscheid am landesweiten Aktionstag „Unser Ener! Macht mit“ am 8. Sept. 2007 im Dorfgemeinschaftshaus in Utscheid mit dem Themenschwerpunkt „Energetische Sanierung von Altgebäuden“.

Neubürgerbroschüre Utscheid (Projekt 33) Zur Information von Neubürgern und als Imagebroschüre hat die Ortsgemeinde Utscheid eine Infomappe erstellt, in der u.a. über Verwaltungen, Schulen, Gewerbe, Vereine, Kirche informiert wird. Auch ein detaillierter Nachweis von Baustellen ist enthalten.

25 Abschlussbericht Umsetzungsmoderation AEP VG Neuerburg BGHplan Landschaftsarchitekten BDLA

Broschüre „Bauen und Wohnen im Neuerburger Land“ (Projekte 29 / 30 / 33) 2006 erstellte die Verbandsgemeindeverwaltung die Broschüre „Bauen und Wohnen im Neuerburger Land“, die insbesondere für Neubürger eine breite Informationspalette bietet. Darin integriert sind auch Beiträge zur Gebäude- und Grundstücksbörse der VG, zum energie- bewussten (Um)bauen und zur energetischen Gebäudesanierung incl. Fördermöglichkeiten.

C Stand des Projektes und weiterer Handlungsbedarf Die Leiterin der Begegnungsstätte Neuerburg hat grundsätzliches Interesse an der Orga- nisation einer Ehrenamtsbörse / Nachbarschaftshilfe erklärt. Zur Weiterverfolgung des Projektes müssen von den Verantwortlichen der VG Gespräche über die organisatorischen und personellen Rahmenbedingungen geführt werden.

Projekt 9 / 16 - Enztalprojekt A Beschreibung und Ziele des Projektes „Moderation der Maßnahmenumset- zung zur Reaktivierung der Enzaue“ Die Enz unterhalb von Sinspelt ist in ihrem Gesamtverlauf durch Kulturwasserbau in ihrem Verlauf erheblich verändert worden. Die Enz weist hier eine übernatürliche Eintiefung auf, wodurch Hochwasser weitgehend im Bachbett abgeführt wird. Die Gewässerstrukturgüte ist deutlich bis sehr stark verändert. Die angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen wer- den bis unmittelbar an das Fließgewässer intensiv genutzt, in großen Teilbereichen als Mais-Acker. Der Bereich ist ein Vorrangbereich der Wasserwirtschaft zur Gewässerrenaturierung und ein Schwerpunktbereich für die Hochwasserretention, wobei durch die Anhebung der Ge- wässersohle ein regelmäßiges Ausufern der Enz bei stärkeren Niederschlägen erwünscht ist, um das unterhalb liegende Fließgewässersystem von Hochwässern zu entlasten. Die damit verbundene Gewässersohlenanhebung mit erhöhten Überschwemmungen der an- grenzenden Aue führt dazu, dass vorhandene Dränsysteme nicht mehr funktionsfähig sein werden und eine ackerbauliche Nutzung in der Aue nicht mehr möglich sein wird. Gleichzeitig ist der Talzug ein Vorrangbereich für den Arten- und Biotopschutz und südlich von Mettendorf als FFH-Gebiet ausgewiesen. Die Gemeinde Mettendorf plant ein Bauge- biet in der Talsohle, das zu Konflikten mit den beschriebenen Landschaftsfunktionen füh- ren kann. Mit Bodengüten von 40-60 Bodenpunkten besitzt die Aue hochwertige Böden. Das Projekt ist auf Vorschlag des BAK „Entwicklung der Kulturlandschaft“ eines der Pilot- projekte (Nr. 9) der AEP. Dabei soll für den Talbereich der Enz zwischen Sinspelt und der südlichen Verbandsgemeindegrenze zur Verbandsgemeinde in einem beispielhaften Planungs-Prozess unter intensiver Beteiligung der betroffenen Landwirte eine umsetzbare Lösung erarbeitet werden und damit eine breite Akzeptanz für andere Gewässer- und Au- enprojekte geschaffen werden. Das Projekt umfasst in der Fläche die gesamte vom poten- tiellen Hochwasser nach der Renaturierung erfasste Aue. Mit dem Projekt sollen Erkennt- nisse gewonnen werden, wie mit den anderen Fließgewässern und Auen in der Verbands- gemeinde Neuerburg, aber auch im Landkreis Bitburg-Prüm umgegangen werden kann. Im Rahmen der „Aktion blau“ werden durch die Wasserwirtschaftsverwaltung die Planung sowie Umsetzung von Gewässerrenaturierungsmaßnahmen in erheblichem Umfang ge- 26 Abschlussbericht Umsetzungsmoderation AEP VG Neuerburg BGHplan Landschaftsarchitekten BDLA fördert. Nicht förderungsfähig aus der „Aktion blau“ ist aber ein umfangreicher Moderati- onsprozess, wie er bei diesem Projekt erforderlich ist, um die verschiedenen Interessen und ein gemeinsam getragenes Konzept zu entwickeln.

B Durchgeführte Aktivitäten Seit April 2006 wurden mehrere Gespräche mit dem Naturpark Südeifel zur Abklärung der Rahmenbedingungen und der beabsichtigten Maßnahmen im Rahmen des Enzprojektes durchgeführt. Der Naturpark zeigte dabei starkes Interesse an einer Umsetzungsbeglei- tung der flächenbeanspruchenden Maßnahmen durch Moderation in Zusammenarbeit mit den betroffenen landwirtschaftlichen Betrieben. Die ursprünglich für 2006 zur Umsetzung angemeldeten Maßnahmen haben sich aufgrund äußerer Umstände immer wieder verschoben. Ein einleitender Ortstermin kam erst im No- vember 2006 zustande. Das vom Naturpark beauftragten Ingenieurbüro konnte nach Zu- arbeit durch die AEP-Moderation erst Ende April 2007 ein Konzept für die Renaturierung der Enz in dem angesprochenen Bereich vorlegen, dessen konkrete Maßnahmen erst noch inhaltlich bestimmt werden mussten. Dazu wurden Gespräche mit dem planenden Ingenieurbüro geführt. Die Lenkungsgruppe hat Ende Mai festgestellt, dass die verbleibende Zeit bis zum Ab- schluss der AEP-Moderation zu kurz sei, um ein sinnvolles Ergebnis zu produzieren und deshalb beschlossen, die Begleitung des Umsetzungsprozesses zur Renaturierung der Enz nicht mehr im Rahmen dieses Projektes zu verfolgen.

C Stand des Projektes und weiterer Handlungsbedarf Das Projekt wird vom Naturpark Südeifel in eigener Trägerschaft weiter verfolgt, notwendi- ge Moderationstätigkeiten werden vom Personal der Geschäftsstelle des Naturparks in Abstimmung mit der VG Neuerburg wahrgenommen.

Projekt 55 (neu) - Grenzüberschreitende Zusammenarbeit A Beschreibung und Ziele des Projektes Die versuchte Antragstellung für ein Regionalmanagement als gemeinsame Aktion der VG Neuerburg zusammen mit den umliegenden Verbandsgemeinden Irrel, Arzfeld und Bit- burg-Land hat gezeigt, dass der politische Wille zur Zusammenarbeit fehlt. Die VG Neuer- burg hat sich deshalb entschlossen, die Zusammenarbeit mit den grenznahen Kommunen in Luxemburg zu intensivieren.

B Durchgeführte Aktivitäten Im Herbst 2006 wurde in Zusammenarbeit mit der Tourismus- und Wirtschaftsförderung der VG Neuerburg ein grenzüberschreitender Workshop mit Entscheidungsträgern aus der VG Neuerburg und Vertretern von Kommunen und Organisationen aus dem Nordosten von Luxemburg konzipiert. Am 24.10.2006 konnte dieser im Rahmen der e-grade- Austauschbörse (Programm zur Vernetzung der Akteure ländlicher Entwicklung in der Großregion) im Ofen- und Eisenmuseum in Hüttingen durchgeführt werden. Dabei wurden verschiedene Projekte der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit u.a. zu den Themen Wirtschaft, Tourismus, Biomassenutzung und grenzüberschreitende Information moderiert erörtert und erste Schritte zur Umsetzung vereinbart. Das Euro-Info-Center erläuterte dabei Finanzierungsmöglichkeiten aus dem zukünftigen Ziel 3-Programm für grenzüberschreitende Zusammenarbeit (ehem. INTERREG) in der Großregion, welches zur Zeit in Vorbereitung ist. Am 21.11.2006 traf sich die Gruppe i.R. des Vorstellungstermins zur zukünftigen Förderpolitik im Ziel-3-Programmes „Europäische Territoriale Zusammenarbeit der Großregion 2007-2013“ in Luxemburg Stadt, um die angedachten Projekte zu erörtern und 27 Abschlussbericht Umsetzungsmoderation AEP VG Neuerburg BGHplan Landschaftsarchitekten BDLA

2007-2013“ in Luxemburg Stadt, um die angedachten Projekte zu erörtern und in eine Förderpolitik einzubringen.

24. Oktober 2006 -e-grade-Treffen in Hüttingen zur Zusammenarbeit in der Grenzregion Neuerburg - Vianden - Clervaux

C Stand des Projektes und weiterer Handlungsbedarf Die vereinbarte Vertiefung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit konnte inzwischen im Rahmen mehrerer gemeinsamer Projekte konkretisiert werden. Beispiele dafür sind die unter 3.7 a. und b. genannten Vorhaben „grenzüberschreitender Nordic Walking Park „Ourdall“ sowie die Ausstellung „Schutz durch Nutzung – Kulturlandschaften 2007“ im GaytalPark im Rahmen von Kulturhauptstadt 2007 Luxemburg und Großregion. Darüber hinaus konnte das unten stehende Projekt 7 „Grenzüberschreitende Infobörse - www.islekerwiki.org“ begonnen werden. Neben den angesprochenen Aktivitäten wurde vereinbart, ein weiteres grenzüberschreitendes Treffen nach ca. 1 Jahr, also im Herbst 2007 durchzuführen. Die Federführung dafür liegt bei der VGV Neuerburg.

Projekt 56 (neu) - Grenzüberschreitende Infobörse - www.islekerwiki.org A Beschreibung und Ziele des Projektes „Grenzüberschreitende Infobörse“ / Newsletter für aus dem Raum stammende Hochqualifizierte“ a) Obwohl die VG Neuerburg historisch eng mit dem benachbarten Großherzogtum Lu- xemburg verbunden ist und im Westen eine rund 25 km lange Grenze mit dem Nachbar- land teilt, sind, mit Ausnahme der direkten Grenzorte, die Kenntnisse und Informationen über den Luxemburger Grenzraum häufig nur gering ausgeprägt. Es besteht vielfach ein Bedarf, diese „Wissenslücke“ über gemeinsam nutzbare Verkehrsinfrastrukturen (ÖPNV in Luxemburg), Infrastruktureinrichtungen (z.B. Schwimmbäder, Touristische Infrastruktur, Einkaufsmöglichkeiten), Kultureinrichtungen und -Veranstaltungen sowie Wirtschaftsstruk- turen (Handwerk, Handel), die von den Bürgern des Grenzraums und deren Feriengästen mitgenutzt werden können, zu schließen. Eine gegenseitige Information als Voraussetzung für den grenzüberschreitenden Austausch von Waren, Dienstleistungen sowie Kunst und Kultur ist eine wichtige Aufgabe, um die ländlichen Räume beidseits der Grenze zu fördern und ein gemeinsames grenzüberschreitendes Bewusstsein zu schaffen. In einer internetbasierten, grenzüberschreitenden Infobörse sollen daher alle Daten ge- sammelt werden, die für die Bürger beidseitig der Grenze von Interesse sein können und ihnen ihr Alltagsleben erleichtern können. Wie bei der Internet-Enzyklopädie Wikipedia sollen auch bei der grenzüberschreitenden Infobörse Bürger, Unternehmen und Verwal- tungen das Angebot permanent erweitern, fortschreiben und aktualisieren können. b) Viele junge Menschen verlassen die ländlich strukturierten Räume beidseits der Gren- ze, um eine Ausbildung aufzunehmen. Sie bleiben oftmals dauerhaft weg, obwohl sie zu- nächst eine starke Heimatbindung aufweisen. Dieser Heimatbezug soll langfristig aufrecht erhalten oder wieder neu hergestellt werden durch regelmäßige Informationen über das

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Heimatgeschehen (Newsletter). Damit verbindet sich die Hoffnung, dass Hochschulabsol- venten oder andere Hochqualifizierte, die potentiell Unternehmen in der Region gründen oder weiterführen können, in den Raum zurückkehren und ihre Fähigkeiten ihrer Heimat zur Verfügung stellen. Da immer mehr Unternehmen, z.B. von hochwertigen unternehmensnahen Dienstleistun- gen und der Informationstechnologie, ortsunabhängig betrieben werden, ist dies durchaus ein realistischer Ansatz. Durch den Technologietransfer ergeben sich qualifizierte Arbeits- plätze. Als Newsletter sollen die weichen Standortfaktoren für außerhalb des Grenzraums leben- de Menschen besonders hervorgehoben werden, z.B.: • schöne Wohnlage = beste Bürolage, insbesondere für hochwertige unternehmensnahe Dienstleistungen • gutes Schulangebot • geringe Kriminalität = sicheres Leben • attraktives Kultur- und Freizeitangebot beidseitig der Grenze Gezielte Informationen auch über anstehende Betriebs-Übernahmemöglichkeiten und grenzüberschreitende Arbeitsplatzangebote für Hochqualifizierte sollen das Informations- angebot ergänzen. Die Information potentieller Rückkehrer soll ebenfalls mit der grenzüberschreitenden Info- börse erreicht werden.

Anvisiertes Ergebnis des Projekts: Mit dem Projekt wird eine bewusste Wahrnehmung der Möglichkeiten im Grenzland für die Bürger beidseits der Grenze erreicht. Damit verbessert sich die Informationsbasis und die Aufmerksamkeit nach Innen und grenzüberschreitend nach Außen. Durch das Informati- onsangebot wird die Voraussetzung dafür geschaffen, dass eine grenzüberschreitende Nutzung von Angeboten erst möglich wird und ein gemeinsames grenzüberschreitendes Bewusstsein entsteht. Mit der grenzüberschreitenden Infobörse wird die Voraussetzung geschaffen, ressourcen- schonend bestehende Angebote zu vernetzen und damit Synergieeffekte zu erzielen, die das soziale Miteinander in der Region und regionale Wirtschaftskreisläufe fördern. Durch Rückkehr oder Neugewinnung von hochqualifizierten Menschen wird der Bevölke- rungsrückgang direkt gemildert, der besonders auf deutscher Seite prognostiziert wird. Mit der Neugründung oder Übernahme von Unternehmen entstehen dezentrale Arbeitsplätze auf dem Land, die anderen Familien ein Leben in den umliegenden Dörfern ermöglicht. Mittelfristig soll www.Islekerwiki.org die zentrale Infobörse für den Informationsaustausch im Grenzraum werden .

B Durchgeführte Aktivitäten Über das Euro-Info-Center (EIC) Trier wurden potentielle Projektpartner erkundet und kon- taktiert. Im Rahmen der Durchführung und Moderation eines grenzüberschreitenden Workshops „Grenzüberschreitende Zusammenarbeit“ mit Vertretern von Luxemburger Kommunen und Zweckverbänden im Ofen- und Eisenmuseum in Hüttingen wurde das Projekt vorgestellt und die Zuarbeit zugesichert. Parallel wurden Gespräche mit verschiedenen potentiellen Trägern einer grenzüberschrei- tenden Infobörse geführt. Mit der EWIV „Islek ohne Grenzen“ (IoG), die mit Mitgliedern beidseits der Grenze seit vielen Jahren ein engeres Zusammenleben im Grenzraum unter- stützt, wurde ein Träger gefunden, der mit www.islekerart.org (Kunst, Kultur & Veranstal- tungen) und www.islekercard.org (Tourismus & Sehenswürdigkeiten) bereits verschiedene grenzüberschreitende Informationsbasen unterhält.

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Eine Liste potentiell relevanter Informationen und eine Abschätzung der Schwierigkeit ihrer Beschaffung wurde erstellt und mit IoG abgestimmt. Da „Islek ohne Grenzen“ ohne hauptamtliche Kräfte ausschließlich auf ehrenamtlicher Ba- sis funktioniert, schieden Programme mit einem hohen Unterhaltungsaufwand für die grenzüberschreitende Infobörse aus. Nach Recherchen fiel die Entscheidung zugunsten des Programmes wiki, das vielen Nutzern den unabhängigen Zugriff ermöglicht. Im Frühsommer 2007 wurde der Titel www.islekerwiki.org reserviert und das Programm wiki auf den Rechner von IoG aufgespielt. In der Folge wurden bestehende Informations- netze, die auf dem Programm wiki basieren, auf ihre Struktur hin untersucht, um dem isle- kerwiki einen funktionierende Struktur und äußeren Rahmen zu geben. Diese wurden auf das islekerwiki übertragen. Im Sommer 2007 wurde begonnen, erste Artikel in das Pro- gramm zu schreiben und Verlinkungen mit bestehenden Websites herzustellen.

C Stand des Projektes und weiterer Handlungsbedarf Für die Nutzer wurden verbindliche Regeln zur Nutzung aufgestellt und ins Netz gestellt. Es existiert ein Grundbestand von Artikeln, der so konzipiert wurde, dass er den Anstoß für Nutzer gibt, weitere Artikel zu schreiben. Von „Islek ohne Grenzen“ wurde ein Logo entwickelt und auf den Server gespielt. Die Übergabe an die Öffentlichkeit soll i.R. der Ab- schlussveranstaltung der AEP-Moderation am 14. November 2007 erfolgen. Anschließend soll eine Informationskampagne über die örtlichen Medien starten, die die Bürger über das Projekt und ihre Mitgestaltungsmöglichkeiten informiert.

Für den Newsletter sind mit den örtlichen Gymnasien Kontakte zu Ehemaligen aufzubauen und mit aktuellen Abiturienten zu erweitern. Der „Verein der Ehemaligen des Gymnasiums Biesdorf“ hat ein Projekt „Kontakt zu Ehemaligen“ gestartet. Aus den Rückmeldungen kann sukzessive ein nachfrageorientiertes Informationsangebot aufgebaut werden. Die

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Federführung liegt bei der VGV Neuerburg und dem Gymnasium Biesdorf. Im Rahmen von Projekt 21 haben sich verschiedene Personen bereit erklärt, das Projekt weiter zu verfol- gen. Nach dem 14. November soll der entsprechende AK einberufen werden, um die wei- teren Schritte zu strukturieren. Über das Ziel-3-Förderprogramm soll versucht werden, langfristig System-Administratoren zur Sicherung der Qualität des islekerwiki zu finanzieren. Ab 14. November ist islekerwiki auf der Homepage der VG Neuerburg als Link verankert.

5 Leistungsübersicht Die folgende Übersicht gibt Auskunft über die Leistungen im gesamten Projektzeitraum und die Zeitverteilung auf die einzelnen Projekte sowie die Organisation. Angeführt sind Beratertage, wie sie im Leistungs- und Honorarangebot v. 17.01.2006 aufgeführt sind. Die Leistungen wurden im Wesentlichen erbracht von Bernhard Gillich (Projektleitung) und Joachim Konrad.

Nr. Tätigkeit / Projekte Tage

1 Projekt 1: Qualitätsweiterentwicklung der VG im Wirtschaftsbereich zu einer 18 Mittelstandsfreundlichen Kommune 2 Projekt 2: Qualitäts-Weiterentwicklung der VG im touristischen Bereich 4 3 Projekt 3: Verbesserte Wertschöpfung im Energiesektor - Energiegewin- 42 nung aus Biomasse in der VG Neuerburg 4 Projekt 4: Dorfkernstärkungsprogramm 1 5 Projekt 5: Enztalprojekt - Moderation der Maßnahmenumsetzung zur Reak- 3 tivierung der Enzaue 6 Projekt 6: Grenzüberschreitende Zusammenarbeit 6 7 Projekt 7: Grenzüberschreitende Infobörse - www.islekerwiki.org 22 8 Verknüpfung von AEP-Moderation und Projekt 21 20 9 Organisation des Moderationsprozesses: Besprechungen, Zwischenberich- 15 te, Abschlussbericht, Abschlussveranstaltung

Summe 131

6 Zusammenfassung und Schlusswort Der AEP-Prozess in der VG Neuerburg kann nur als überaus erfolgreich bezeichnet wer- den. Von den im Abschlussbericht der AEP aufgeführten 52 Projekten wurden 32 umge- setzt oder zumindest gestartet; 4 Projekte wurden während der Moderation zusätzlich be- gonnen und z.T. umgesetzt. Es wurden viele dynamische Prozesse angestoßen, die be- reits Ergebnisse zeigen, viele von ihnen müssen auch Zukunft weiter geführt werden. Durch Bürgerarbeitskreise wurden Strukturen geschaffen, die die Kommunikation über jeweils aktuelle Themen aufrecht erhalten und Aktive für Projekte bündeln. Die Verbands- gemeindeverwaltung hat den Prozess sehr aktiv angenommen und durch aktive Mitarbeit die Grundlage für die Fortführung des begonnen Weges geschaffen. Leider war die Förderung der Moderationszeit mit 1,5 Jahren nur sehr knapp bemessen. So konnten von vornherein nur Projekte begonnen werden, die in der vorgesehenen Zeit ein Ergebnis erwarten ließen. Für viele begonnene Prozesse war der Zeitraum aber den- noch zu kurz; der Prozess muss jetzt mit eigenen Mitteln der Verbandsgemeinde weiter geführt werden, wozu die politische Bereitschaft besteht und die verwaltungsseitigen Vor- 31 Abschlussbericht Umsetzungsmoderation AEP VG Neuerburg BGHplan Landschaftsarchitekten BDLA aussetzungen geschaffen wurden. Derzeit ist nicht erkennbar, dass auch nur eines der bereits begonnenen Projekte nicht auf diese Weise weiter geführt wird. Die Bürgerarbeitskreise werden auch nach der AEP-Förderung weiter geführt unter Feder- führung der Verbandsgemeinde und die begonnen oder neuen Themen behandeln (s. Handlungsprogramm der VG und AEP-Projekt Nr. 52). Das DLR Eifel hat seine weitere Unterstützung zugesagt, u.a. für „Projekt 1 – Verbesserung der Flurstruktur“ und „Projekt 8 – Minderung von Bewirtschaftungsentfernungen“, u.a. durch Nutzungstausch. Biogasanlagen können einen Beitrag zur nachhaltigen Energieerzeugung und zur Stabili- sierung ländlicher Räume leisten. Mit Sorge ist aber die Konkurrenz der benötigten Flä- chen zur konventionellen Landwirtschaft und eine ungesteuerte Ausdehnung der Anbau- flächen für Energiemais zu betrachten. Bereits jetzt entstehen durch das Vordringen des Maisanbaus in erosionsanfällige Hanglagen, Waldflächen, Grünlandstandorte in Täler und für den Naturschutz sowie den Wasserhaushalt bedeutsame Gebiete erhebliche Nut- zungskonflikte, die sich noch verschärfen dürften, wenn nicht gegengesteuert wird. Für eine wirklich nachhaltige Entwicklung ist es erforderlich, dass im Zuge der Planungen für neue Biogasanlagen durch integrative Betrachtung und Beratung neben einem ausrei- chenden Flächennachweis, der eine gute fachliche Praxis mit Fruchtfolgen zulässt, auch darauf geachtet und nachgewiesen wird, dass durch die Mais-Anbauflächen keine Beein- trächtigungen von Umweltschutzgütern erfolgen. Dabei kommt den landwirtschaftlichen Institutionen und Beratungsstellen eine tragende Rolle zu. Mit den im Rahmen dieser Moderation geschaffenen Grundlagen für eine alternative Bio- energieerzeugung (s. Projekt 54 (neu)) können die sich abzeichnenden Konflikte zusam- men mit den Landwirten einer verträglichen Lösung zugeführt werden.

7 Quellen Agrarstrukturelle Entwicklungsplanung für die VG Neuerburg im regionalen Entwicklungs- schwerpunkt Sauer / Our. Endbericht Oktober 2004 Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (2006): Bioenergie: Zukunft für ländliche Räume. Informationen zur Raumentwicklung Heft 1 / 2.2006. Nachhaltiges Neuerburger Land. Handlungsprogramm der Verbandsgemeinde Neuerburg 2006 – 2016 Landschaftsplanung für die VG Neuerburg Entwurf Flächennutzungsplan VG Neuerburg

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Anlagen

Aktivitäten der Öffentlichkeitsarbeit

Lfd.Nr. Termin BAKBemerkung 1 19.05.03 2 Sitzung 2 20.05.03 3 Sitzung 3 20.05.03 1 Sitzung 4 11.06.03 3 Sitzung 5 16.06.03 1 Sitzung 6 17.06.03 2 Sitzung 7 01.07.03 4 Sitzung 8 09.07.03 1 Sitzung 9 07.07.03 3 Sitzung 10 14.07.03 4 Sitzung 11 14.07.03 2 Sitzung 12 21.08.03 3 Sitzung 13 08.09.03 4 Sitzung 14 22.09.03 3 Sitzung 15 24.09.03 1 Sitzung 16 08.10.03 1 Sitzung 17 28.10.03 1,2,3,4 Sitzung 18 26.11.03 1 Sitzung 19 27.11.03 3 Sitzung 20 01.12.03 4 Sitzung 21 11.02.04 1 Sitzung 22 01.03.04 4 Sitzung 23 04.03.04 3 Sitzung 24 11.03.04 4 Sitzung 25 28.04.04 1 Sitzung 26 29.04.04 3 Sitzung 27 08.05.04 4 Sitzung 28 24.05.04 4 Sitzung 29 03.06.04 3 Sitzung 30 08.07.04 3 Sitzung 31 26.07.04 4 Sitzung 32 27.07.04 1 Sitzung 33 05.08.04 2 Sitzung 34 30.08.04 4 Sitzung 35 09.09.04 3 Sitzung gemeinsam mit touristischen Vereinen 36 20.09.04 4 Sitzung 37 22.09.04 1 Sitzung 38 18.10.04 4 Sitzung 39 26.10.04 2 Sitzung 33 Abschlussbericht Umsetzungsmoderation AEP VG Neuerburg BGHplan Landschaftsarchitekten BDLA

40 15.11.04 1,2,3,4 AEP-Abschlussveranstaltung 41 24.01.05 4 Sitzung 42 25.01.05 1 Sitzung 43 02.02.05 3 + 4 Sitzung 44 08.02.05 2 Sitzung 45 17.02.05 4 Sitzung 46 08.03.05 2 Sitzung 47 10.03.05 3 Sitzung 48 01.06.05 2 Info-Veranstl. Durchforstung in Obergeckler 49 03.11.05 3 Sitzung gemeinsam mit touristischen Vereinen 50 11./12.11.05 4 Planungswerkstatt Projekt 21-Wohnen- 51 29.11.05 1 Sitzung 52 07.12.05 2 Info-Veranstl. Durchforstung in Rodershausen 53 14.12.05 1 Sitzung 54 03./04.02.06 3 + 4 Planungswerkstatt Projekt 21-Einkommen- 55 08.02.06 2 Info-Veranstl. Durchforstung in Karlshausen 56 15.02.06 1 Besprechung b. Landwirtschaftskamme RLP 57 02.03.06 1 Sitzung 58 17.05.06 1 Sitzung 59 13.06.06 1 + 2 Sitzung 60 28.09.06 3 Sitzung gemeinsam mit touristischen Vereinen 61 21.11.06 2 Info-Veranstl. Durchforstung in Weidingen 62 12.02.07 1 Sitzung 63 21.03.07 1 Sitzung 64 09.05.07 4 Sitzung 65 23.05.07 2 Sitzung 66 11.07.07 4 Sitzung 67 21.08.07 4 Sitzung 68 04.09.07 4 Sitzung 69 08.09.07 4 Aktionstag "Unser Ener. Macht mit" in Utscheid 70 15./16.11.07 1 + 2 1. Holzland-Schau im UEZ Gaytal-Park

Sitzungsleitung bzw. Betreuung der BAK BAK 1 Land- und Forstwirtschaft Kurt Rings BAK 2 Entwicklung Kulturlandschaft Kurt Rings BAK 3 Tourismus Christian Calonec-Rauchfuß BAK 4 Kommunalentwicklung, Dorferneuerung Kurt Rings

Ergänzend zu den Sitzungen sind regelmäßig projektbezogene Gespräche mit einzelnen Mitgliedern bzw. der (n) Arbeitskreissprecherin (n) geführt worden.

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Mitglieder der Bürgerarbeitskreise Be- Lfd.Nr. Name Vorname PLZ Wohnort BAK merkung 1 Antony Manfred 54675Bauler 1 2 Brigitte 54675Nusbaum 4 3 Bermes Klaus 54673Nasingen 4 4 Billen Stefan 54675Kruchten 1 5 Billen Alfred 54675Körperich 2 6 Burelbach Otmar 54675Nusbaum 1 Sprecher 7 Dr. Kanzler Hans-Bernd 54666Irrel 3 8 Dr. Penning Lothar M. 54675Mettendorf 4 9 Eichertz Günter 54673Uppershausen 2 10 Hein Oswald 54673Dauwelshausen 2 11 Hennen Michael 54673Nasingen 1 12 Hermes Oswald 54673Berscheid 1 13 Heyen-Coumont Johanna 54675Sinspelt 3 14 Hosdorf Ingrid 54673Neuerburg 4 15 Hunewald Hans-Leo 54675Roth a.d. Our 4 16 Jüngels Katharina 54673Neuerburg 3 17 Koos Klaus 54675Utscheid 4 18 Kootz Klaus 54673Karlshausen 1 19 Lukas Brigitte 54675Hüttingen 3 20 Mathieu Siegfried 54673Neuerburg 3 21 Mayer Rudi 54673Ammeldingen/Nbg. 1 22 Mayer Norbert 54673Heilbach 1 23 Moos Matthias 54636Weidingen 4 24 Otten Alfons 54675Nusbaum 2 25 Petry Werner 54675Körperich 2 Sprecher 26 Rossler Rudolf 54675Mettendorf 2 27 Schier Albert 54673Berscheid 1 28 Schreiber Manfred 54673Emmelbaum 2 29 Starmanns Joachim 54636Altscheid 4 Sprecher 30 Stellmes Alex 54675Utscheid 4 31 Varkki Verghese 54673Hütten 3 32 Weil Stefan 54636Mülbach 2 33 Weires Werner 54673Ammeldingen/Nbg. 1 34 Weires Karin 54673Nasingen 3 Sprecherin 35 Wenzel Franz-Josef 54675Gentingen 3 36 Wolter Josef 54673Ammeldingen/Nbg. 3 37 Zumkowski Irene 54675Lahr 2

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Pressespiegel

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