Unterlage 19.1

BAB A 1 von Bau-km 4+920,000 bis Bau-km 15+466,325 Landesbetrieb Mobilität Nächster Ort: ---

Baulänge: 10,546 km

FESTSTELLUNGSENTWURF

A 1

AS (B 410) – AS Adenau (L 10)

Landschaftspflegerischer Begleitplan

Aufgestellt: Landesbetrieb Mobilität Trier

Trier, den 03.04.2018

Erläuterungsbericht Landschaftspflegerischer Begleitplan BAB A 1, AS Kelberg (B410) - AS Adenau (L10)

Landesbetrieb Mobilität Trier (LBM Trier)

19.03.2018

FÖA Landschaftsplanung GmbH Auf der Redoute 12  D-54296 Trier  Tel. 0651 / 91048-0  Fax 0651 / 91048-50  Email [email protected]

Landschaftspflegerischer Begleitplan BAB A 1.2, AS Kelberg (B410) – AS Adenau (L10)

Auftraggeber: Landesbetrieb Mobilität Trier (LBM Trier) Dasbachstraße 15c 54292 Trier

Auftragnehmer: FÖA Landschaftsplanung GmbH Auf der Redoute 12 54296 Trier

Projektleitung / Diana Flatow stellv. Projekt- leitung Dr. Jochen Lüttmann

Bearbeitung: Dipl.-Ing. Diana Flatow Dipl.-Ing. Ute Jahns-Lüttmann Dipl.-Ing. Dr. Jochen Lüttmann Dipl.- LÖK Moritz Klußmann Dipl.-Ing. (FH) Jutta Kuch

GIS Gerlinde Jakobs Anja Knippel

Für die Richtigkeit:

(Dr. Jochen Lüttmann) (i A. Diana Flatow)

Dateiversion: P:\386 LBP A1_2\386 LBP A1_2\LBP Bericht\Pfunterlage\U 19.1.1 LBP\EB LBP 2018-03-19.doc

19.03.2018

BAB A 1, AS Kelberg (B410) - AS Adenau (L10) Landschaftspflegerischer Begleitplan

Landschaftsplanung GmbH

Inhaltsverzeichnis

1 Gegenstand...... 9

1.1 Rechtliche und fachliche Grundlagen ...... 9

1.2 Berücksichtigte fachliche und rechtliche Vorgaben ...... 11 1.2.1 Habitatschutz Natura 2000 ...... 11 1.2.2 Artenschutz ...... 11 1.2.3 Agrarstrukturelle Belange ...... 12 1.2.4 Forstwirtschaftliche Belange ...... 12 1.2.5 Jagdrechtliche Belange ...... 13 1.2.6 Landschaftsplanung ...... 13 1.2.7 Konkretisierung landschaftsplanerischer Ziele durch Fachkonzepte ...... 16

1.3 Methodik des Landschaftspflegerischen Begleitplans ...... 21

2 Planungsraumanalyse...... 22

2.1 Festlegung des Untersuchungsrahmens ...... 22

2.2 Analyse des Planungsraums ...... 24 2.2.1 Abgrenzung der Untersuchungsräume und der für die Analyse relevanten Bezugsräume ...... 24

2.3 Projektbeschreibung, Datengrundlagen für die Wirkungsprognose ...... 25

3 Bestandserfassung und Bewertung...... 28

3.1 Methodik ...... 28

3.2 Zusammenfassung der Bestandserfassung und Bewertung ...... 29

3.3 Natürliche Bodenfunktion (Filter- und Pufferfunktion) ...... 31 3.3.1 Datengrundlagen ...... 31 3.3.2 Bestandsbeschreibung ...... 31 3.3.3 Schutzwürdigkeit ...... 32 3.3.4 Empfindlichkeit ...... 33 3.3.5 Vorbelastung ...... 33

3.4 Grundwasserschutzfunktion ...... 34 3.4.1 Datengrundlagen ...... 34 3.4.2 Bestandsbeschreibung ...... 34

19.03.2018 II BAB A 1, AS Kelberg (B410) - AS Adenau (L10) Landschaftspflegerischer Begleitplan

Landschaftsplanung GmbH

3.4.3 Schutzwürdigkeit ...... 35 3.4.4 Empfindlichkeit ...... 35 3.4.5 Vorbelastungen ...... 35

3.5 Biotopfunktion, Oberflächengewässer, Landschaftsbild ...... 36 3.5.1 Bezugsraum 1: Waldgebiet Taufenseifen ...... 38 3.5.2 Bezugsraum 2: Offenlandbereich um ...... 40 3.5.3 Bezugsraum 3: Nohner Bachtal ...... 42 3.5.4 Bezugsraum 4: Nohner Wald ...... 46 3.5.5 Bezugsraum 5: Offenland um und ...... 50 3.5.6 Bezugsraum 6: Gebiet um Heyroth und ...... 52 3.5.7 Bezugsraum 6a: Grünbachtal ...... 55 3.5.8 Bezugsraum 7: Brücker Wald ...... 59 3.5.9 Bezugsraum 8: Offenland um Brück ...... 61 3.5.10 Bezugsraum 9: Waldbereich Hochheimer Haardt ...... 63 3.5.11 Bezugsraum 10: Offenland um Niederehe ...... 64 3.5.12 Bezugsraum 11: Offenland um Üxheim-Ahütte ...... 65 3.5.13 Bezugsraum 12: Offenland südlich von Uedelhoven ...... 66 3.5.14 Bezugsraum 13: Offenland südwestlich von Hoffeld ...... 67 3.5.15 Bezugsraum 14: Trierscheider Hochfläche ...... 68

3.6 Schutzgebiete ...... 69 3.6.1 Natura 2000 - Gebiete ...... 69 3.6.2 Landschaftsschutzgebiete / Naturschutzgebiete / Naturparks ...... 70 3.6.3 Geschützte Biotope ...... 71 3.6.4 Lebensraumtypen nach Anhang I FFH RL ...... 73

4 Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung von Beeinträchtigungen ...... 74

4.1 Maßnahmen der technischen Planung ...... 74

4.2 Entwässerungsplanung ...... 78

4.3 Spezielle gebiets- und artenschutzrechtliche Vermeidungsmaßnahmen ...... 80 4.3.1 Maßnahmen zum Kollisionsschutz (V 2) ...... 81 4.3.2 Anlage von Grünbrücken und Grünunterführungen unter tierökologischen Aspekten (V 3) ...... 85

19.03.2018 III BAB A 1, AS Kelberg (B410) - AS Adenau (L10) Landschaftspflegerischer Begleitplan

Landschaftsplanung GmbH

4.3.3 Bauzeitenmanagement (V 4) ...... 86

4.4 Weitere Vermeidungsmaßnahmen ...... 91 4.4.1 Beachtung des Denkmalschutzgesetzes zum Schutz von Bodendenkmälern (V 1) ...... 91 4.4.2 Ökologische Baubegleitung (V 5) ...... 91 4.4.3 Schutz von Vegetationsbeständen / Bautabuzonen (V 6) ...... 92 4.4.4 Schutz und Sicherung von Böden sowie Grund- und Oberflächenwasser (V 7) ...... 93 4.4.5 Temporärer Amphibien- und Reptilienschutz (V 8) ...... 93 4.4.6 Waldrandgestaltung (als Lenkungsmaßnahme für Fledermäuse an angeschnittenen Laub- und Laubmischbeständen) (V 9) ...... 94

4.5 Überblick über vermiedene Beeinträchtigungen ...... 94

5 Konfliktanalyse / Eingriffsermittlung ...... 96

5.1 Methodik der Konfliktanalyse ...... 96

5.2 Projektbezogene Wirkfaktoren ...... 100 5.2.1 Anlagebedingte Wirkungen ...... 100 5.2.2 Betriebsbedingte Wirkungen ...... 101 5.2.3 Baubedingte Wirkungen ...... 102

5.3 Beeinträchtigungen der Naturhaushaltsfunktionen...... 103 5.3.1 Natürliche Bodenfunktion (Filter- und Pufferfunktion) ...... 103 5.3.2 Grundwasserschutzfunktion ...... 104 5.3.3 Biotopfunktion, Oberflächengewässer, Landschaftsbild ...... 104

5.4 Zusammenfassung der Konfliktanalyse ...... 116

6 Maßnahmenplanung ...... 119

6.1 Zu berücksichtigende Planungen ...... 120

6.2 Konkretisierung der übergeordneten Zielkonzeption für die Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen ...... 121 6.2.1 Grundsätze der Planung ...... 121 6.2.2 Berücksichtigung der Landschaftsplanung ...... 122 6.2.3 Maßnahmen mit artenschutz- und FFH-rechtlicher Bestimmung ...... 123 6.2.4 Vermeidung von Flächenkonflikten und räumliche Steuerung der übrigen Maßnahmen ...... 124

19.03.2018 IV BAB A 1, AS Kelberg (B410) - AS Adenau (L10) Landschaftspflegerischer Begleitplan

Landschaftsplanung GmbH

6.2.5 Resultierende Maßnahmenkomplexe und deren Begründung ...... 124

6.3 Maßnahmen zur Schadensbegrenzung für Beeinträchtigungen von NATURA 2000 - Gebieten ...... 135

6.4 Maßnahmen zur Bewältigung der Beeinträchtigung von europarechtlich geschützten Arten nach §§ 44 ff BNatSchG...... 135

6.5 Beeinträchtigung von nach § 30 BNatSchG i.V.m. § 15 LNatSchG RP geschützten Biotopen ...... 139

6.6 Maßnahmenübersicht ...... 140

7 Vergleichende Gegenüberstellung (Unterlage 9.4) ...... 145

8 Gesamtbeurteilung des Eingriffs ...... 149

9 Quellen ...... 150

10 Abbildungen ...... 157

19.03.2018 V BAB A 1, AS Kelberg (B410) - AS Adenau (L10) Landschaftspflegerischer Begleitplan

Landschaftsplanung GmbH

Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Biotopverbund im Untersuchungsraum (Unterlagen 19.6) ...... 18 Abbildung 2: Unzerschnittene Räume (BFN 2009, SGD Nord 2009, SGD Nord 2010) ...... 158 Abbildung 3: Bodenwertzahlen der Offenlandmaßnahmen (außer Waldkönigen) (LGB 2009) ...... 159 Abbildung 4: Bodenwertzahlen des Maßnahmenkomplexes 22 Waldkönigen (LGB 2009) ...... 160 Abbildung 5: Übersicht Bezugsräume (eigene Darstellung) ...... 161 Abbildung 6: Bodengroßlandschaften im Untersuchungsraum (LGB 2009)...... 162 Abbildung 7: Boden-Säurepuffervermögen im Untersuchungsraum (LGB 2009)...... 163 Abbildung 8: Bodendenkmäler im Untersuchungsraum (Landesamt für Bodendenkmalpflege 2010) ...... 164 Abbildung 9: Schutzwirkung der Grundwasserüberdeckung im Untersuchungsraum (LGB 2009) ...... 165 Abbildung 10: Gewässerstrukturgüte der Oberflächengewässer (FÖA 2009c, FÖA 2013) ...... 166 Abbildung 11: Visuelle Wirkungen der Trasse (eigene Darstellung) ...... 167 Abbildung 12: Schutzgebiete nationaler Bedeutung ...... 168 Abbildung 13: Hotspot Kalk- und (BfN 2011) ...... 169 Abbildung 14: Wesentliche Landschaftsbildelemente / Ortsnaher Erholungsraum (eigene Darstellung) ...... 170 Abbildung 15: Maßnahmenflächen innerhalb von Natura 2000-Gebieten (eigene Darstellung) ...... 171 Abbildung 16: Maßnahmenflächen im Bereich der LSG (eigene Darstellung) ...... 172 Abbildung 17: Maßnahmenflächen im Bereich des Naturparks (eigene Darstellung) ...... 173

19.03.2018 VI BAB A 1, AS Kelberg (B410) - AS Adenau (L10) Landschaftspflegerischer Begleitplan

Landschaftsplanung GmbH

Tabellenverzeichnis Tabelle 1-1: Flurbereinigungsverfahren im Planungsgebiet (Stand Mai 2015)...... 12 Tabelle 2-1: Auswahl der zu untersuchenden Naturhaushaltsfunktionen ...... 22 Tabelle 2-2: Übersicht über die Bezugsräume (vgl. Abbildung 5) ...... 25 Tabelle 3-1: Übersicht zur Bearbeitungstiefe der betroffenen Naturhaushaltsfunktionen ...... 28 Tabelle 3-2: Natürliche Bodenfunktion (Filter- und Pufferfunktion) ...... 31 Tabelle 3-3: Übersicht zu den Bodentypen im Untersuchungsraum (LGB 2009) ...... 32 Tabelle 3-4: Übersicht der Bodendenkmäler im Untersuchungsraum (Landesamt für Bodendenkmalpflege 2010)...... 32 Tabelle 3-5: Klassifikation der Filter- und Pufferfunktion ...... 33 Tabelle 3-6: Grundwasserschutzfunktion ...... 34 Tabelle 3-7: Übersicht der Grundwasserlandschaften im Untersuchungsraum (MUFV 2007) ...... 34 Tabelle 3-8: Übersicht über die Trinkwasserschutzgebiete im Untersuchungsraum (LANIS 2017)...... 35 Tabelle 3-9: Kennwerte der Biotopfunktion ...... 36 Tabelle 3-10: Kennwerte der Landschaftsbildfunktion / landschaftsgebundenen Erholungsfunktion ...... 37 Tabelle 3-11: Übersicht nach § 30 BNatSchG i.V. m. § 15 LNatSchG RP geschützte Biotope im Untersuchungsraum ...... 72 Tabelle 3-12: Übersicht LRT im Untersuchungsraum ...... 73 Tabelle 4-1: Brückenbauwerke (Projektbestandteil) ...... 76 Tabelle 4-2: Übersicht über Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung ...... 81 Tabelle 4-3: Wanderungsdistanzen der im Untersuchungsraum nachgewiesenen Amphibien...... 82 Tabelle 4-4: Übersicht über die geplanten Grünbrücken und Grünunterführungen ...... 85 Tabelle 4-5: Übersicht Bauzeitenregelung nach Artengruppen ...... 87 Tabelle 4-6: Übersicht Maßnahme V4 (Bauzeitenmanagement) ...... 90 Tabelle 5-1: Wirkungen von Vorhaben ...... 96 Tabelle 5-2: Reichweite von Wirkungen (BMVBS 2011), ergänzt ...... 97 Tabelle 5-3: Übersicht der flächenhaften Wirkungen / Konflikte des Vorhabens im Untersuchungsraum ...... 103 Tabelle 5-4: Konflikte Grundwasserschutzfunktion ...... 104 Tabelle 5-5: Übersicht über die Konflikte nach Bezugsräumen und Funktionen (rot = Konflikte) ...... 117 Tabelle 6-1: Abstände zwischen den geplanten Querungsbauwerken im Abschnitt zwischen Nohner Wald und Pützertbach ...... 129

19.03.2018 VII BAB A 1, AS Kelberg (B410) - AS Adenau (L10) Landschaftspflegerischer Begleitplan

Landschaftsplanung GmbH

Tabelle 6-2: Maßnahmen mit Artenschutz- und FFH-rechtlicher Bestimmung ...... 136 Tabelle 6-3: Beeinträchtigung / Kompensation von nach § 30 BNatSchG i.V.m. § 15 LNatSchG RP geschützten Biotopen ...... 139 Tabelle 6-4: Übersicht zu den Maßnahmen mit Angaben zur Maßnahmenkategorie (Ausgleich / Ersatz) und Flächengrößen ...... 140 Tabelle 7-1: Zusammenfassung von Flächenverlusten und Funktionsminderung, Kompensationsbedarf und Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für den Wald (ohne Landschaftsbild, Zusammenfassung aus U 9.4) ...... 147 Tabelle 7-2: Zusammenfassung von Flächenverlusten und Funktionsminderung, Kompensationsbedarf und Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für das Offenland (ohne Landschaftsbild, Zusammenfassung aus U 9.4) ...... 148 Tabelle 8-1: Bilanz der Flächeninanspruchnahme ...... 149 Tabelle 8-2: Bilanz weiterer Beeinträchtigungen ...... 149 Tabelle 8-3: Flächenbilanz landschaftspflegerischer Maßnahmen ...... 149

Anlagenverzeichnis Anlage 1 Methodik Bestandserfassung und Bewertung

Separate Unterlagen Unterlage 9.3 Maßnahmenblätter Unterlage 9.4 Tabellarische Gegenüberstellung von Eingriff und Kompensation

Kartenverzeichnis Unterlage 19.1.2 Bestandsübersicht M 1:15.000, Blatt 1 Unterlage 19.1.3 Bestands- und Konfliktplan M 1: 5.000, Blatt 1-3 Unterlage 9.1 Maßnahmenübersichtspläne M 1:10.000, Blatt 1-2 Unterlage 9.2 Maßnahmenpläne M 1: 1.000, Blatt 1-14

19.03.2018 VIII BAB A 1, AS Kelberg (B410) - AS Adenau (L10) Landschaftspflegerischer Begleitplan

Landschaftsplanung GmbH

1 Gegenstand

Gegenstand des Landschaftspflegerischen Begleitplans ist der Neubau der BAB A 1 AS Kelberg – AS Adenau.

1.1 Rechtliche und fachliche Grundlagen

Mit dem Neubau der BAB A 1 sind erhebliche und/oder nachhaltige Eingriffe in Natur und Landschaft verbunden, die gemäß § 15 Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) im Rahmen der Eingriffsregelung zu behandeln sind. Die rechtlichen Prüfschritte der Eingriffsregelung werden über den Landschaftspflegerischen Begleitplan (LBP) erarbeitet, der als Bestandteil der straßenbaulichen Entwurfsunterlagen Gegenstand der Planfeststellung wird. Der LBP wurde auf der Grundlage der im Folgenden genannten Gesetze erarbeitet:

 Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege (Bundesnaturschutzgesetz - BNatSchG) vom 29. Juli 2009 (BGBl. I S. 2542 , zuletzt geändert durch Gesetz vom 15.09.2017 (BGBl. I S. 3434) m.W.v. 29.09.2017

 Landesnaturschutzgesetz Rheinland-Pfalz (LNatSchG) in der Fassung vom 06. Okto- ber 2015, letzte berücksichtigte Änderung: § 36 geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 21.12.2016 (GVBl. S. 583)

 Wasserhaushaltsgesetz (WHG) vom 31. Juli 2009 (BGBl. I S. 2585), zuletzt geändert durch Artikel 122 des Gesetzes vom 29. März 2017 (BGBl. I S. 626)

 Landeswaldgesetz Rheinland Pfalz (LWaldG) in der Fassung vom 30. November 2000. Letzte berücksichtigte Änderung: §§ 14, 22 und 35 geändert durch § 8 des Gesetzes vom 22.12.2015 (GVBl. S. 516)

 Landesjagdgesetz Rheinland Pfalz (LJG) in der Fassung vom 09. Juli 2010

Neben den rechtlichen Regelungen wurden bei der Erarbeitung des LBPs folgende fachspe- zifischen Richtlinien berücksichtigt:  Merkblatt zur Anlage von Querungshilfen für Tiere und zur Vernetzung von Lebens- räumen an Straßen (MAQ) 2008 FGSV

 Umweltrelevante Richtlinien und Hinweise des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung (BMVBS 2017)

 Richtlinien zum Planungsprozess und für die einheitliche Gestaltung von Entwurfsun- terlagen im Straßenbau Entwurfsunterlagen im Straßenbau (RE 2012)

19.03.2018 9 BAB A 1, AS Kelberg (B410) - AS Adenau (L10) Landschaftspflegerischer Begleitplan

Landschaftsplanung GmbH

 Richtlinien für die Planfeststellung nach dem Bundesfernstraßengesetz (Planfeststel- lungsrichtlinien 2015 / PlafeR 15)

 Richtlinien für die landschaftspflegerische Begleitplanung im Straßenbau (RLBP) (BMVBS 2011)

 Richtlinien für die Anlage von Straßen, Teil: Landschaftspflege, Abschnitt 4: Schutz von Bäumen, Großsträuchern, sonstigen Vegetationsbeständen und Tieren bei Baumaß- nahmen (RAS-LP 4) – (1999) (FGSV)

 Richtlinien für die Anlage von Straßen RAS, Teil: Entwässerung RAS-Ew (FGSV 2005)

 Merkblatt zum Amphibienschutz an Straßen (MAmS 2000) (BMVBW 2000)

 Hinweise zur Umsetzung landschaftspflegerischer Kompensationsmaßnahmen im Straßenbau (Ausgabe 2003) (FGSV 2003)

 Richtlinien für bautechnische Maßnahmen an Straßen in Wasserschutzgebieten (RiStWag). Ausgabe 2016. (FGSV 2016)

 Richtlinien zur Ermittlung der Luftqualität an Straßen – RLuS 2012 (RLuS 12) (FGSV 2012)

Als weitere Grundlagen wurden die Vorgaben der Landschaftsplanung ausgewertet und die Vorgaben der Landesplanerischen Beurteilung im Zuge des Raumordnungsverfahrens sowie des Linienbestimmungsverfahrens beachtet.

Weiterhin fanden die folgenden Handlungsanleitungen, Empfehlungen und Konzepte Ein- gang in die Bearbeitung:  BUND (2012): Wildkatzenwegeplan (Karte).

 Fachkonzept Wildtierkorridore in Rheinland-Pfalz (LUWG 2008)

 Regionaler Biotopverbund Rheinland Pfalz (LUWG 2012)

 HÄNEL, K. & RECK, H. (2011): Bundesweite Prioritäten zur Wiedervernetzung von Ökosystemen: Die Überwindung straßenbedingter Barrieren. Ergebnisse des F+E- Vorhabens 3507 82 090 des Bundesamtes für Naturschutz. Naturschutz und Biologi- sche Vielfalt 108. -Bonn Bad-Godesberg

 BFN (2009): Unzerschnittene, verkehrsarme Räume >100 km² für das Jahr 2005. (Nach der Zielbestimmung des § 1 Abs.1 BNatSchG sind großflächige, weitgehend un- zerschnittene Landschaftsräume vor weiterer Zerschneidung zu bewahren. Die Plan- feststellungstrasse durchquert einen solchen Raum.)

 Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt (BMU 2007)

19.03.2018 10 BAB A 1, AS Kelberg (B410) - AS Adenau (L10) Landschaftspflegerischer Begleitplan

Landschaftsplanung GmbH

 Artenliste für den „Förderschwerpunkt Verantwortungsarten“ im Bundesprogramm Bio- logische Vielfalt (BFN 2011)

 Regionale Verantwortungsarten von Rheinland-Pfalz (MUFV 2010)

 Arten mit besonderen rechtlichen Vorschriften sowie Verantwortungsarten - Liste für Arten in Rheinland-Pfalz (LUWG 2015)

Sie dienen insbesondere der Aktualisierung und der Konkretisierung der Aussagen der örtli- chen und überörtlichen Landschaftsplanung bezüglich der Ziele, Erfordernisse und Maß- nahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege.

1.2 Berücksichtigte fachliche und rechtliche Vorgaben

1.2.1 Habitatschutz Natura 2000

Die sich aus der Verträglichkeitsprüfung der Natura 2000-Gebiete ergebenden Maßnahmen sind in den Maßnahmenplan LBP integriert. Aus dem FFH-Recht ergeben sich:  Vermeidungs-/ Schadensbegrenzungsmaßnahmen nach § 34 Abs. 1 BNatSchG

Entsprechend der Notwendigkeit sind die Maßnahmen im LBP gekennzeichnet. Die Maß- nahmen sind in Unterlage 9.1 dargestellt und in Unterlage 9.3 beschrieben.

1.2.2 Artenschutz

Der LBP integriert in seine Maßnahmenplanung die artenschutzrechtlich erforderlichen Maß- nahmen:  vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen nach § 44 Abs. 5 BNatSchG (CEF-Maßnahmen1)

 im Rahmen der artenschutzrechtlichen Ausnahmeprüfung nach § 45 Abs. 7 BNatSchG Kompensatorische -Maßnahmen (FCS2)

Entsprechend der Notwendigkeit sind die Maßnahmen im LBP gekennzeichnet. Die Maß- nahmen sind in Unterlage 9.1 dargestellt und in Unterlage 9.3 beschrieben.

1 continuous ecological functionality-measures 2 favourable conservation status

19.03.2018 11 BAB A 1, AS Kelberg (B410) - AS Adenau (L10) Landschaftspflegerischer Begleitplan

Landschaftsplanung GmbH

1.2.3 Agrarstrukturelle Belange

Nach § 15 Abs. 3 BNatSchG ist bei Inanspruchnahme land- oder forstwirtschaftlich genutzter Flächen auf Aspekte der Agrarstruktur und der Bodenbonität Rücksicht zu nehmen. Rheinland Pfalz sieht keine landesspezifischen Regelungen vor. Innerhalb der Planung wur- de die Bodenbonität der beanspruchten landwirtschaftlichen Maßnahmenflächen anhand der Bodenwertzahlen überprüft mit dem Ergebnis, dass keine im Sinne des Gesetzes wertvollen landwirtschaftlichen Flächen beansprucht werden (vgl. Abbildung 3 und Abbildung 4).

Die Belange der Agrarstruktur werden durch die Planung nach den Ergebnissen der vorge- zogenen Beteiligung im Zuge des Planungsprozesses mit ca. 36 ha Flächenverlust betroffen. Für die betroffenen Flächen erfolgt die Diskussion und Abstimmung im Rahmen der pla- nungsparallelen Flurbereinigungsverfahren. Die Zuständigkeit hierfür liegt beim DLR als Un- terer Flurbereinigungsbehörde und der ADD als Oberer Flurbereinigungsbehörde. Folgende Flurbereinigungsverfahren laufen derzeit im Plangebiet:

Tabelle 1-1: Flurbereinigungsverfahren im Planungsgebiet (Stand Mai 2015)

Flurbereinigungsbereich Art des Verfahrens Arbeitsstand DLR (Bitburg) Dreis-Brück / Vereinfachte Flurbereinigung abgeschlossen Kirchspiel / Bodenbach Unternehmensflurbereinigung läuft Nohn Unternehmensflurbereinigung läuft

Das Maßnahmenkonzept wurde mit dem DLR in mehreren Terminen abgestimmt. Zusätzlich erfolgte durch den LBM Trier im Rahmen der Maßnahmenplanung eine Abfrage bei der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) zur Prüfung der möglichen Nutzung öffentlicher Flächen als Maßnahmenflächen, mit negativem Ergebnis für den Planungsraum.

1.2.4 Forstwirtschaftliche Belange

Die Kompensation des Waldflächenverlustes erfolgt entsprechend § 7 Abs. 2 LNatSchG RP 2015 in erster Linie durch die ökologische Aufwertung von Waldbeständen (vgl. Kap. 6). In- nerhalb des Untersuchungsraums liegt der Waldanteil in den von der Planung betroffenen Landkreisen Vulkaneifel (45 %) und Ahrweiler (51,8 %) deutlich über dem Landesdurch- schnitt in Rheinland Pfalz mit 42 %. Daher handelt es sich bei dem Untersuchungsgebiet um ein waldreiches Gebiet.

19.03.2018 12 BAB A 1, AS Kelberg (B410) - AS Adenau (L10) Landschaftspflegerischer Begleitplan

Landschaftsplanung GmbH

Entsprechend § 24 LNatSchG RP gilt Rücksicht im Bereich von 100 m um Nester von Schwarzstorch, Rotmilan, Wespenbussard und Eisvogel während der Brutzeit (01.03. – 31. 07.). Das Maßnahmenkonzept wurde mit dem Bundesforst, den zuständigen Forstämtern sowie der ZdF in mehreren Terminen abgestimmt.

1.2.5 Jagdrechtliche Belange

Folgende Regelungen entsprechend § 24 LNatSchG RP berühren das Jagdrecht oder wer- den nach § 27 Landesjagdgesetz RP (LJG) vom 9. Juli 2010 durch das Jagdrecht selbst be- gründet:  Innerhalb eines Radius von 250 m um Querungshilfen für Wild, insbesondere Grünbrü- cken und Grünunterführungen, wird die Jagdausübung untersagt mit dem Ziel, die Funktion der Grünbrücken zu sichern (Jagd beruhigte Zonen). Die Jagdruhezonen sind in Unterlage 9.1 und 9.2 dargestellt.

 Auf Schwarzstorch, Rotmilan, Wespenbussard und Eisvogel ist während der Brutzeit (01.03. – 31. 07.) im Bereich (von 100 m) um Nester bei Maßnahmen der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft sowie der Jagdausübung Rücksicht zu nehmen.

 Auf jagdliche Einrichtungen ist im Bereich der Maßnahmenflächen für den Schwarz- storch entsprechend Unterlage 9.1 und 9.3 zu verzichten.

Weitere jagdrechtliche Einschränkungen sind nicht vorgesehen. Die geplanten Laubwaldauf- forstungen erfolgen mit Hilfe von Schutzzäunungen.

1.2.6 Landschaftsplanung

Entsprechend § 15 Abs. 2 Satz 5 BNatSchG sind die Darstellungen der Landschaftspro- gramme und Landschaftsrahmenpläne, sowie der kommunalen Landschaftspläne und Grün- ordnungspläne bei der Festsetzung von Art und Umfang der Ausgleichs- und Ersatz- maßnahmen zuberücksichtigen. Folgende Inhalte sind hier dargestellt:

Landschaftsprogramm 2008 Die überörtlichen Erfordernisse und Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschafts- pflege werden gemäß § 8 Abs. 2 Landesnaturschutzgesetz für den Bereich des Landes als Beitrag für das Landesentwicklungsprogramm LEP IV (2008) im Landschaftsprogramm dar- gestellt.

Das Landschaftsprogramm Rheinland-Pfalz zählt das Untersuchungsgebiet überwiegend zum Erholungs- und Erlebnisraum Hocheifel, der einen repräsentativen Ausschnitt der Mit- telgebirgsheidelandschaft darstellt. Landesweite Bedeutung als Erholungs- und Erlebnisraum

19.03.2018 13 BAB A 1, AS Kelberg (B410) - AS Adenau (L10) Landschaftspflegerischer Begleitplan

Landschaftsplanung GmbH hat der Raum wegen der Ausprägung historischer Kulturlandschaften und wegen der Höhen- lage (höchste Erhebung der Eifel: Hohe Acht, Wintererholungsgebiet). Teile des südlichen Untersuchungsraumes gehören zur Vulkaneifel, die aufgrund der bundesweit einzigartigen vulkanischen Prägung eine besondere Bedeutung als Erholungs- und Erlebnisraum hat.

Unter Abwägung mit anderen raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen wurde das Landschaftsprogramm in das Landesentwicklungsprogramm aufgenommen. Damit besitzt das Landschaftsprogramm durch das LEP IV Rechtsverbindlichkeit in Bezug auf behördliche Planungen.

Regionaler Landschaftsrahmenplan

Innerhalb der Region Trier befinden sich die Verbandsgemeinden , Kelberg und Daun. Der regionale Landschaftsrahmenplan enthält die Darstellung der Ziele des Natur- schutzes und der Landschaftsplanung auf Ebene der Regionalplanung. Soweit diese nicht in die Regionale Raumordnungsplanung übernommen wurden, sind sie unverbindlich.

Regionaler Landschaftsrahmenplan Region Trier 2009 (SGD Nord 2009)

Der regionale Landschaftsrahmenplan Region Trier übernimmt in Karte 1 „Biotopverbund“ die Darstellung des landesweiten Biotopverbundes des Landesentwicklungsplanes IV. Zu- sätzlich wird südlich von Brück ein großflächiges Waldbiotop dargestellt.

Die Karte 2 „Erholung“ enthält folgende Darstellungen:

Regional bedeutsame historische Kulturlandschaft Die Agrarlandschaft bei Nohn (große Teile der Raumeinheit 2) ist Teil der regional bedeut- samen historischen Kulturlandschaft „Hillesheimer Kalkmulde zwischen Hillesheim und Üxheim“. Prägende Merkmale dieser Hutelandschaft sind Magerrasen und Wacholderhei- den.

Regional bedeutsamer Erholungs- und Erlebnisraum Der regional bedeutsame Erholungs- und Erlebnisraum Dollendorfer Kalkmulde (waldbetonte Mosaiklandschaft mit regional bedeutsamen blütenreichen Kalkmagerrasen) grenzt südwest- lich von Nohn an den Untersuchungsraum an. In Karte 3 „Zusatzinformationen“ sind folgende Darstellungen enthalten:

 geplanter Naturpark Vulkaneifel (vgl. Kap. 3.6.2),

 Lebensraum der Mauereidechse westlich von Borler,

 Besiedelter Raum der Wildkatze,

 Wildtierkorridor des LUWG östlich von Brück,

19.03.2018 14 BAB A 1, AS Kelberg (B410) - AS Adenau (L10) Landschaftspflegerischer Begleitplan

Landschaftsplanung GmbH

 Landschaftsschutzgebiete.

Regionaler Landschaftsrahmenplan Region Mittelrhein - Westerwald 2010 (SGD Nord 2010)

Innerhalb der Region Mittelrhein – Westerwald befindet sich die Verbandsgemeinde Adenau. Der regionale Landschaftsrahmenplan Region Mittelrhein - Westerwald übernimmt in Karte 1 „Biotopverbund“ die Darstellung des landesweiten Biotopverbundes des Landesentwick- lungsplanes IV, zusätzlich ist südlich von Dankerath kleinflächig eine bedeutsame Fläche für den regionalen Biotopverbund dargestellt. In Karte 2 „Erholung“ sind nördlich von Trierscheid folgende Inhalte dargestellt:

 Regional bedeutsamer Erholungs- und Erlebnisraum

Die Bereiche nordöstlich der Linie Dorsel-Trierscheid sind Teil des regional bedeutsamen Erholungs- und Erlebnisraumes „Reifferscheider Bergland“ (Teile von Bezugsraum 1, BR 13 vollflächig), einer weitgehend störungsarmen Berg- und Hochflächenlandschaft mit hohem Waldanteil. Insbesondere die Höhenlagen über 500 m haben eine hohe Bedeutung für das Naturerleben und den Tourismus.

 Regional bedeutsame historische Kulturlandschaft (Beitrag der Landschaftsrahmen- planung)

Die Bereiche nordöstlich der Linie Dorsel-Trierscheid sind außerdem Teil der regional be- deutsamen Kulturlandschaft „Ahrtal und Ahreifel“, die im UG geprägt ist durch (extensive) Wiesen und Weiden, ehemalige Niederwaldnutzung und historische Ortsbilder.

Die Karte 3 „Zusatzinformationen“ stellt folgende Informationen dar:

 Wildtierkorridor von europäischer bzw. bundesweiter Bedeutung

 Vorkommen der Leitarten Mittelspecht, Schwarzspecht und Rotmilan östlich von Nohn und westlich von Trierweiler sowie der Schwarzstorch westlich von Trierweiler

 Kernlebensraum der Wildkatze im Untersuchungsraum

 Lebensraum der Mauereidechse

 Landschaftsschutzgebiet

Insbesondere die Darstellungen der regionalen Landschaftsrahmenpläne werden bei der Maßnahmenplanung berücksichtigt (vgl. Kap. 6.2.2), da sie aufgrund ihrer Aktualität bereits übergeordnete Ziele wie bspw. den Biotopverbund darstellen.

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Folgende Landschaftspläne wurden hinsichtlich ihrer Aussagen zu Art und Umfang der Aus- gleichs- und Ersatzmaßnahmen überprüft:

 Landschaftsplan Hillesheim (1997)

 Landschaftsplan Verbandsgemeinde Kelberg (2001)

 Landschaftsplan Adenau (2001)

 Landschaftsplan Daun (1996)

Die Ergebnisse der Aussagen sind in Kap. 6.1 dargestellt. Die Aussagen der Landschafts- pläne sind aufgrund ihres Alters überwiegend überholt. Innerhalb der Maßnahmenkonzeption wurden die wesentlich aktuelleren Aussagen aus den regionalen Landschaftsrahmenplänen berücksichtigt (vgl. Kap. 6.2.2). Dieses Vorgehen ist mit der Naturschutzbehörde abge- stimmt.

1.2.7 Konkretisierung landschaftsplanerischer Ziele durch Fachkonzepte

Wesentliche Darstellungen der Landschaftsplanung wie bspw. der Biotopverbund oder wert- gebende Artvorkommen bzw. Biotoptypen wurden in den vergangenen Jahren seitens der Länder bzw. des Bundes in Fachkonzepten weiter konkretisiert bzw. aktualisiert. Da diese Unterlagen wesentlich für die Bewertung der naturschutzfachlichen Bedeutung der Natur- haushaltsfunktionen im Untersuchungsraum sind, wurden Sie ergänzend zu den Plänen der Landschaftsplanung berücksichtigt.

Für die Berücksichtigung des Biotopverbundes wurde ein separates Gutachten (Unterlage 19.6 FÖA 2015b) erarbeitet. Nachfolgend werden die Kernelemente dargestellt.

Fachkonzepte des Landes Rheinland - Pfalz

Biotopverbund

Der Biotopverbund hat den Erhalt unzerschnittener Räume bzw. die Schaffung eines Verbin- dungsnetzwerkes zwischen gleichartigen Biotopen zum Ziel. Die Basis für die Planung bildet die Planung vernetzter Biotopsysteme (VBS).

Ein funktionierender Biotopverbund liegt vor, wenn Arten zwischen geeigneten Biotoptypen wechseln können und Ausbreitungsprozesse ungehindert stattfinden.

Landesweit erfolgte für Rheinland-Pfalz eine Konkretisierung der Biotopverbundplanungen im Rahmen der Tagung „Wildtierkorridore“ (2004) unter der Federführung des LUWG. Ziel

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Landschaftsplanung GmbH des Arbeitskreises „Wildtierkorridore in RLP“ ist die Identifikation der Hauptverbindungsach- sen, die verschiedene Kernlebensräume miteinander verbinden. Diese Kernlebensräume werden sowohl für die waldgebundenen Arten als auch die Arten des Offenlandes unter Berücksichtigung der Biotopausprägung und der Verbreitung der Leit- arten (Rothirsch, Wildkatze, Luchs und Wildschwein) ermittelt. Die Ergebnisse dieser GIS-gestützten Modellierung ermöglichen eine Darstellung der Migra- tionswege auf Landesebene. Im Untersuchungsraum verläuft dieser Korridor östlich des Nohner Waldes in nord-südlicher Richtung und findet im Süden seine Fortsetzung im Brücker Wald (Bezugsraum 7). Diese Verbindung wurde auch auf Bundesebene bestätigt (vgl. Abbildung 1).

Die regionalen „Verantwortungsarten“ von Rheinland-Pfalz Vor dem Hintergrund des Jahres der Biodiversität (2010) wurden in Rheinland-Pfalz insge- samt 21 Tierarten und 4 Pflanzenarten als sogenannte „Verantwortungsarten“ ausgewählt mit dem Ziel, die Aufmerksamkeit bewusst auf diese besonderen Arten und ihre Lebensräu- me zu lenken, um Ihre Lebensräume zu schützen und zu erhalten und damit auch das Ar- tenspektrum zu erhalten (MUFV 2010). Innerhalb des Untersuchungsraums kommen mit Wildkatze, Großem Mausohr, Rotmilan, Uhu, Mittelspecht und Bachneunauge insgesamt 6 der 21 Tierarten vor.

Fachkonzepte des Bundesamtes für Naturschutz (BfN)

Bundeskonzept Grüne Infrastruktur

Mit dem Bundeskonzept Grüne Infrastruktur legt das Bundesamt für Naturschutz Grundlagen für Fachbeiträge des Naturschutzes und der Landschaftspflege für die Anwendung in allen raumrelevanten Politikbereichen des Bundes vor. Es bündelt vorliegende Fachkonzepte des Naturschutzes auf Bundesebene für diese Zwecke, greift die Initiative der EU-Kommission zur grünen Infrastruktur auf und stellt damit wichtige Umweltinformationen bereit (BfN 2017).

Biotopverbund

Zum Biotopverbund liegen seitens des Bundes folgende Planungen vor:

 Lebensraumnetzwerke (HÄNEL & RECK 2011, BfN 2012),

 Nationalbedeutsame Verbundachsen (FUCHS et al. 2010, akt. 2013)

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Abbildung 1: Biotopverbund im Untersuchungsraum (Unterlagen 19.6)

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Die Bedeutung des Untersuchungsraums für den Biotopverbund ist für den Lückenschluss der BAB A1 abschnittsübergreifend in einer separaten Unterlage dargestellt (U 19.6). Daraus ergibt sich die Erforderlichkeit von Querungshilfen für waldbewohnende größere Säugetiere.

Unzerschnittene Räume

Unzerschnittene verkehrsarme Räume (UVZ-Räume) sind von Bedeutung für die Erholungs- vorsorge. Sie werden durch Kraftfahrzeug-Verkehrsstraßen, die eine Verkehrsmenge von über 1000 Fahrzeugen im 24-Stundenmittel (DTV) aufweisen sowie von Eisenbahntrassen abgegrenzt, sofern diese nicht in einem UVZ-Raum enden. Für ungestörte naturnahe Erho- lungsformen werden 100 km² als Bruttomindestflächengröße erachtet. In Rheinland-Pfalz zeigt sich für die großräumig unzerschnittenen, verkehrsarmen Räume eine deutliche Schwerpunktbildung im Bereich der Eifel neben einem zweiten zusammen- hängenden Schwerpunkt im Bereich des Pfälzerwaldes.

Ein solcher unzerschnittener verkehrsarmer Raum > 100 km² ist im Untersuchungsgebiet ausgeprägt (BFN 2009). Entsprechend der indizierten Qualität für Freizeit, Naturschutz und das Wohnen ist der UVZ-Raum flächendeckend als Naturpark bzw. teilweise als Land- schaftsschutzgebiet ausgewiesen. Teilbereiche sind in der Landschaftsrahmenplanung als landesweit oder regional bedeutsamer Erholungs- und Erlebnisraum bzw. als regional be- deutsame historische Kulturlandschaft dargestellt (vgl. Abbildung 2).

Ziele und Konzepte zur Biologischen Vielfalt

Innerhalb Deutschlands bzw. von Rheinland Pfalz gibt es verschiedene Instrumente zur Sicherung der biologischen Vielfalt.

Naturerbe Buchenwälder Deutschland trägt auf nationaler, europäischer und globaler Ebene besondere Verantwor- tung für den Erhalt und die naturschutzgerechte Entwicklung von Buchenwald-Ökosystemen (BFN 2008). Die Sicherung der biologischen Vielfalt in und von Buchenwäldern erfordert ein repräsentatives Netz von nutzungsfreien Buchenwald-Schutzgebieten, denn nur in Wäldern mit dem vollständigen Regenerations-Zyklus kann die gesamte organismische Vielfalt der Buchenwälder zur Entfaltung kommen. Im Rahmen der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt ist es Ziel bis 2020 auf 5 % der Waldfläche „Wälder mit natürlicher Waldentwicklung“ zuzulassen und 10 % dem Biotopverbund zur Verfügung zu stellen. Zusätzlich sind die Be- mühungen für einen Waldumbau in Richtung laubwalddominierter Bestände anzuerkennen und sollten auf großer Fläche konsequent weiterverfolgt werden (BFN 2008). Innerhalb des Untersuchungsraums sind auf 149 ha Buchenwälder nachgewiesen, 110 ha

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Landschaftsplanung GmbH davon sind altholzreich.

Arten in besonderer Verantwortung Deutschlands Die Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) wird durch ein Bun- desförderprogramm „Biologische Vielfalt“ unterstützt. Im Rahmen dieses Förderprogramms wurde eine Liste mit „Arten in besonderer Verantwortung Deutschlands“ erarbeitet. „Arten in besonderer Verantwortung Deutschlands“ sind Arten, für die Deutschland internati- onal eine besondere Verantwortung hat, weil sie nur hier vorkommen oder weil ein hoher Anteil der Weltpopulation hier vorkommt. Ihr Schutz hat einen hohen Stellenwert im Arten- schutz. Die Liste enthielt bis 2017 insgesamt 25 Tierarten und 15 Pflanzenarten (BMU / BFN 2011). Innerhalb des Untersuchungsraums sind mit Bechsteinfledermaus, Wildkatze, Mittelspecht, Rotmilan und Feuersalamander fünf der 25 Tierarten nachgewiesen. Die Artenliste 2017 ist um alle Arten / Taxa deutlich erweitert, die die Kriterien der Verantwor- tungskategorien ! oder !! nach GRUTTKE et al. (2004) erfüllen (BfN 2017). Für die kartierten Wirbeltierarten wurden dabei Bergmolch, Teichfrosch und Großes Mausohr ergänzt.

Der Hotspot Kalk- und Vulkaneifel Das BfN hat im Rahmen des Bundesprogramms leben.natur.vielfalt für ganz Deutschland 30 Regionen mit einer besonders hohen Dichte und Vielfalt charakteristischer Arten, Populatio- nen und Lebensräume als sogenannte Hotspots der biologischen Vielfalt in Deutschland abgegrenzt. Für diese Hotspots stehen besondere Fördermöglichkeiten zur Verfügung, durch die die na- turschutzfachlichen Qualitäten der Hotspots erhalten und optimiert werden sollen. Gleichzei- tig soll die Identifikation der Menschen in der Region mit ihren Hotspots gestärkt und das Zusammenwirken unterschiedlicher Akteure im Rahmen der Nationalen Strategie zur biolo- gischen Vielfalt gefördert werden. Der Untersuchungsraum befindet sich am Rand des Hotspots Kalk- und Vulkaneifel (vgl. Abbildung 13). Derzeit (2017) werden hier keine Förderprojekte umgesetzt.

Sonstige Fachkonzepte

Biotopverbund Speziell für die Leitarten des Waldes, für deren Erhalt Deutschland eine besondere Verant- wortung trägt, wurde im Jahr 2007 der Wildkatzenwegeplan (BUND 2012) veröffentlicht. Die Wildkatze als hochmobile Art ist als Schirmart für den Verbund von naturnahen Waldha- bitaten sehr gut geeignet, da sie eine Charakterart für störungsarme und strukturreiche Wäl- der mit hohem Totholzanteil darstellt. Die zugrunde liegende Korridormodellierung berück-

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Landschaftsplanung GmbH sichtigt erstmalig tatsächliche Vorkommen, mögliche Ansiedlungsgebiete sowie die ökologi- schen Ansprüche der Art. Es erfolgt eine Verknüpfung von Habitat- und Korridormodellen.

Im Untersuchungsraum verläuft der Wildkatzenkorridor durch den Nohner Wald (Bezugs- raum 4). Weitere durch den BUND identifizierte Dispersionspfade verlaufen östlich des Noh- ner Waldes ebenfalls von Nord nach Süd.

1.3 Methodik des Landschaftspflegerischen Begleitplans

Entsprechend der fachlichen und rechtlichen Vorgaben und Hinweise gliedert sich die Bear- beitung des LBP in folgende Arbeitsschritte (RLBP 2011):

1. Planungsraumanalyse / Festlegung des Untersuchungsrahmens  Ermitteln der Projektmerkmale / Projektwirkungen  Zusammenstellen verfügbarer planungsrelevanter Unterlagen sowie Ortsbegehung  Abgrenzung von Bezugsräumen  Überschlägige Auswirkungsprognose  Bestimmen der planungsrelevanten Funktionen und Konkretisierung der Bezugsräu- me

2. Bestandserfassung und -bewertung der Naturhaushaltsfunktionen  Erfassung der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts und des Land- schaftsbildes innerhalb der Bezugsräume unter Berücksichtigung vorhandener Beein- trächtigungen (Vorbelastungen)  Beschreibung und Bewertung der Bezugsräume mit Bezug zur Bedeutung und Schutzwürdigkeit der jeweiligen Funktionen und dem Vorkommen geschützter Arten

3. Konfliktanalyse / Eingriffbewertung  Darstellung der umweltrelevanten Wirkfaktoren des Vorhabens  Prognose von Beeinträchtigungen und Entwicklung von Vorschlägen zur Vermeidung und Minderung von Beeinträchtigungen  Darstellung nicht vermeidbarer Beeinträchtigungen der als planungsrelevant ermittel- ten Funktionen und Strukturen innerhalb der Bezugsräume unter Berücksichtigung geschützter Arten  Überprüfen der Abgrenzung des Plangebietes

4. Ableitung von Maßnahmen für Ausgleich und Ersatz  Entwickeln eines Maßnahmenkonzeptes für die Kompensation der beeinträchtigten Funktionen und Strukturen unter Berücksichtigung der Ziele der Landschaftsplanung sowie ggf. den Vorgaben von FFH-VP und Artenschutzbeitrag

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 Ableiten von Maßnahmenarten und Bestimmung der räumlichen Bindung von Maß- nahmen  Vergleichende Gegenüberstellung von Beeinträchtigungen und Maßnahmen zur Kompensation  Beschreibung der Maßnahmen in Maßnahmenblättern unter Angabe vorzusehender Kontrollen.

2 Planungsraumanalyse

2.1 Festlegung des Untersuchungsrahmens

Für den Untersuchungsraum wurde folgende Bearbeitungsintensität mit der zuständigen Naturschutzbehörde für die jeweiligen Naturhaushaltsfunktionen abgestimmt (Tabelle 2-1). Eine Planungsrelevanz von Funktionen und Strukturen kann ausgeschlossen werden; wenn sie

 von den Wirkungen des Vorhabens nicht erreicht werden,

 gegenüber den Wirkungen des Vorhabens eine geringe Empfindlichkeit aufweisen oder

 bei ihnen keine Beeinträchtigung anzunehmen ist, weil auslösende Wirkfaktoren feh- len.

Tabelle 2-1: Auswahl der zu untersuchenden Naturhaushaltsfunktionen Naturhaus- Bestandsbeschreibung Bewertung haltsfunktion Biotopfunktion Betrachtung auf Ebene der Bezugsräume. Beurteilung der naturschutzfachlichen Bedeutung anhand von Schutzwürdigkeit und Empfindlichkeit Jagd- und Nahrungshabitate der untersuchten bzw. Gefährdung u. Wiederherstellbarkeit auf einer 3- Artengruppen (Vögel, Amphibien, Reptilien, stufigen Skala. Fledermäuse, Fische) Bewertung der Biotopverbundfunktion einschließlich Durchgängigkeit und Vernetzung für Artengrup- der Artenausstattung pe der Großsäuger (Rotwild und Wildkatze) Regulations- Betrachtung auf Ebene der Bezugsräume: Beurteilung der naturschutzfachlichen Bedeutung funktion im anhand von Schutzwürdigkeit und Empfindlichkeit Biotopausstattung Landschafts- bzw. der Gewässerstrukturgüte und Verschmut- wasserhaus- Gewässergüte zungsempfindlichkeit. halt Oberflä- chengewässer

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Naturhaus- Bestandsbeschreibung Bewertung haltsfunktion Landschafts- Betrachtung auf Ebene der Bezugsräume: 5-stufige Bewertung der Landschaftsbildqualität, der bildfunktion Empfindlichkeit sowie der Bedeutung für die land- Landschaftsbildkomponenten /-qualität (Eigen- schaftsgebundene Erholung art, Vielfalt und Schönheit) Beurteilung der naturschutzfachlichen Bedeutung Erlebniswert, Erholungsbedeutung in Bezug auf anhand von Schutzwürdigkeit und Empfindlichkeit Landschaftsbildqualität, Ruhe, Erschließung sowie Bedeutung der Erholung. Empfindlichkeit gegenüber Überformung und Einsehbarkeit Filter- und Beschreibung von: Es erfolgt keine Klassifikation in Wertstufen. Pufferfunktion Bodentyp: Abgleitet aus der Empfindlichkeit kann Bereichen eine besondere naturschutzfachliche Bedeutung Ausgangsgestein zugeordnet werden. für den gesamten Untersuchungsraum Grundwasser- Beschreibung von: Das Grundwasserdargebot und die Verschmut- schutzfunktion zungsempfindlichkeit des Grundwassers sind im Ergiebigkeit des Grundwassers Untersuchungsraum überwiegend homogen. Abwei- Verschmutzungsempfindlichkeit chende empfindliche Bereiche im trassennahen Bereich befinden sich im Bezugsraum 8. Es erfolgt für den gesamten Untersuchungsraum keine Klassifikation in Wertstufen.

Abgleitet aus der Empfindlichkeit kann Bereichen eine besondere naturschutzfachliche Bedeutung zugeordnet werden. Klimatische Keine separate Betrachtung aufgrund des und lufthygie- fehlenden Siedlungsbezugs und des fehlenden nische Aus- überregionalen Bezugs. Luftaustauschbahnen gleichsfunkti- und klimatische Ausgleichsräume sind im on bei Sied- Landschaftsprogramm Rheinland-Pfalz (MUFV lungsbezug 2008) für den Untersuchungsraum nicht darge- stellt. Das Klimagutachten des Deutschen Wetterdienstes (DWD 2001) stellt für den Un- tersuchungsraum ebenfalls keine großräumig relevanten Austauschbeziehungen dar. natürliche Keine separate Betrachtung, abgedeckt über Bodenfunktio- Biotopfunktion nen Biotische Standortfunk- tion Regler- und Keine separate Betrachtung. Speicherfunk- tion des Bo- dens

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2.2 Analyse des Planungsraums

2.2.1 Abgrenzung der Untersuchungsräume und der für die Analyse rele- vanten Bezugsräume

Der Untersuchungsraum des Landschaftspflegerischen Begleitplans wird mit ca. 500 m bei- derseits der geplanten Trasse abgegrenzt. Die Abgrenzung ergibt sich insbesondere aus der Reichweite der planungsrelevanten Wirkungen, im speziellen liegt die bau- und betriebsbe- dingte Effektdistanz von großräumig agierenden Arten des Untersuchungsraums (u.a. Wald- kauz und Waldohreule) bei maximal 500 m (vgl. Kap. 5.1). Darüber hinaus erfolgen selektiv Darstellungen, soweit sie für das Verständnis der Wirkungsprognose erforderlich sind.

Zur weiteren Gliederung des Untersuchungsraums wurden Bezugsräume abgegrenzt. Diese kennzeichnen den Zusammenhang von Lebensräumen für Pflanzen und Tiere aufgrund von übereinstimmenden, ähnlichen oder sich ergänzenden Standorteigenschaften (Trophie und Landschaftswasserhaushalt) und der Bindung einzelner Arten(gruppen) an die spezifische Ausprägung der Vegetation. Bezüglich der landschaftsästhetischen Funktion werden Landschaftsbildräume / Bezugsräu- me ausgehend von den Naturräumlichen Einheiten abgeleitet und konkretisiert. Im Ergebnis stellen diese Einheiten Bezugsräume mit unterschiedlichen charakteristischen Gliederungs- und Anordnungsprinzipien der verschiedenen Landschaftsbildkomponenten und einer spezi- fischen Ausprägung der Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Räume dar.

Für die Bestandserfassung des Untersuchungsraumes wurden auf der Grundlage einer flä- chendeckenden Kartierung der landschaftsgliedernden Elemente sowie der Biotoptypen ins- gesamt 15 in sich weitgehend homogene Bezugsräume abgegrenzt, wovon 9 trassennah gelegen (vgl. Tabelle 2-2) bzw. wirkungsbetroffen sind. Neben den direkt (d.h. durch Flä- cheninanspruchnahme) betroffenen, ist zusätzlich die Erfassung und Bewertung derjenigen Raumeinheiten erforderlich, die indirekt (d.h. durch Sichtbezug zum Vorhaben) betroffen sind (vgl. Abbildung 11).

Die Abgrenzung orientiert sich an folgenden wesentlichen Merkmalen:

 Abgrenzungen der Naturräume,

 Abgrenzungen der Landschaftsbildeinheiten vorausgegangener Planungen,

 Relief und natürliche Grenzen,

 vorhandene Nutzungsformen.

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Das Plangebiet gehört naturräumlich zur Osteifel (24). Der westliche Teil des Plangebietes umfasst Teile der Kalkeifel (276) mit den Untereinheiten Ahrdorfer Kalkmulde (276.70), Hil- lesheimer Kalkmulde (276.71) und Dockweiler Vulkaneifel (276.81). Im östlichen Teil sind das zur östlichen Hocheifel (271) gehörende Trierbach-Lieser-Quellbergland (271.40) und das zur Ahreifel (272) gehörende Reifferscheider Bergland (272.0) betroffen.

Tabelle 2-2: Übersicht über die Bezugsräume (vgl. Abbildung 5)

Raumnr. Bezugsräume Flächengröße (ha) Fläche im UR(ha) 1 Waldgebiet Taufenseifen 425 68 2 Offenlandbereich um Nohn 430 114 3 Nohner Bachtal 127 87 4 Nohner Wald 826 478 5 Offenland um Borler und Bodenbach 563 35 6 Gebiet um Heyroth und Bongard 652 261 6a Grünbachtal 122 119 7 Brücker Wald (Teilgebiet) 1417 91 8 Offenland um Brück 485 95 9 Waldbereich Hochheimer Haardt 770 3 10 Offenland um Niederehe 1083 0 11 Offenland um Üxheim-Ahütte 1405 0 12 Offenland südlich von Uedelhoven 1110 0 13 Offenland südwestlich von Hoffeld 321 1 14 Trierscheider Hochfläche 555 0

2.3 Projektbeschreibung, Datengrundlagen für die Wirkungs- prognose

Beschreibung Der vorliegende Entwurf umfasst die Teilstrecke der A 1 zwischen den Anschlussstellen Kelberg (B 410) und Adenau (L 10) sowie die Verlegungen der L 10, L 70 und K 85. Der 10,54 km lange Planungsabschnitt beginnt südlich des Ahrübergangs bzw. der geplan- ten Anschlussstelle Adenau, die im Anschlussabschnitt AS Lommersdorf – AS Adenau plan- rechtlich abgehandelt wird. Die Anbindung an das vorhandene Straßennetz wird durch einen provisorischen Anschluss an die Landesstraße L 10 sichergestellt (prov. Anbindung L 10). Die Trasse der A 1 überquert in südlicher Richtung leicht abfallend das Nohner Bachtal (Nord). Im Brückenbereich steigt sie wieder an und führt weitgehend in Dammlage, die K 85 mit einer Talbrücke überführend, zum Waldbereich Suhrbusch. Hier verläuft sie in Ein-

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Landschaftsplanung GmbH schnittslage durch die Bergkuppen und quert mittels Talbrücke den Hollerseifen. Im Wechsel zwischen Damm und Einschnitt erreicht sie das Nohner Bachtal (Süd), welches mit einer weiten Talbrücke gequert wird. Aus dem Bachtal in wechselnder Geländelage ansteigend, quert sie die L 70, welche auf einer Länge von ca. 800 m verlegt wird. Ab hier verläuft die A 1 parallel zum Grünbach, quert mehrere seiner Seitentäler und auch das Pützertbachtal. Die Talbrücken werden u.a. durch eine Grünunterführung zwischen den Talbrücken Heiental und Bongard sowie südlich der AS Adenau im Bereich der Trasse und der L10 ergänzt. Der Planungsabschnitt endet an der AS Kelberg (B 410).

An die A 1 angebunden wird die L 10. Im Anschlussstellenbereich der AS Adenau wird sie westlich der A 1 auf einer Länge von ca. 1.770 m verlegt. Sie wird zur Vermeidung unwirt- schaftlicher Restflächen und zur Reduzierung von Beeinträchtigungen parallel an die A 1 geführt. Die kreuzenden klassifizierten Straßen K 85, L 70 und K 65 werden unter- bzw. überführt. Querende Gewässer werden einschließlich der Uferbereiche überbrückt.

Entsprechend der Netzfunktion der BAB A 1 als großräumige Verbindung liegt der Trassie- rung eine Entwurfsgeschwindigkeit Ve = 120 km/h zugrunde. Der technischen Planung liegt der Querschnitt SQ 27 zugrunde. Die prognostizierte Verkehrsbelastung (DTV2025 ) wird mit 23.600 Kfz/24 h mit einem Schwerlastverkehrsanteil von 23 % genannt (VERTEC Februar 2010).

Das anfallende Straßenwasser wird sowohl über Entwässerungsrinnen und –mulden mehre- ren Regenrückhaltebecken zugeführt und dort sowohl breitflächig versickert als auch über die Dammböschungen ebenfalls breitflächig zur Versickerung gebracht.

Ingenieurbauwerke

Von den im Planungsabschnitt vorgesehenen 18 Ingenieurbauwerken sind:  Talbrücken mit lichten Weiten zwischen 100 m und 330 m o BW 4 TB Nohner Bach-Nord o BW 5 TB mit Unterführung der K 85 o BW 7A/B TB Hollerseifen o BW 9 TB Nohner Bach-Süd o BW 13A/B TB Heyroth o BW 14 TB Heiental o BW 16 TB Bongard o BW 17 TB Pützertbach

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 Kreuzungsbauwerke mit Verkehrs-/ Wirtschaftswegen o BW 3 Überführung eines Wirtschaftsweges o BW 11 Überführung L 70 o BW 12 Unterführung Wirtschaftsweg o BW 18 Unterführung K 65

 Gewässer- bzw. Grünunterführungen o BW 1 Grünunterführung A 1 o BW 2 Grünunterführung L 10 o BW 10 Grünunterführung A 1 o BW 15 Grünunterführung A 1

 Grünbrücken (Überführungen) o BW 6 Grünbrücke o BW 8 Grünbrücke / Wirtschaftsweg

Auf der gesamten Baustrecke sind zur Vermeidung von Unfällen Wildschutzzäune Schutz- zäune unterschiedlicher Ausprägung vorgesehen.

Bei km 14+400 wird für beide Fahrtrichtungen je 1 Parkplatz mit WC (PWC) angeordnet.

Datengrundlagen Die Wirkungsprognose basiert auf folgenden Unterlagen:

 Technische Planung für den Neubau der A 1 zwischen der AS Kelberg (B 410) und der AS Adenau (L 10) mit Stand vom Oktober 2017 (LBM Trier).

 Angaben zur Baufelderschließung, für Baustraßen und Bauzeiten (LBM Trier Stand Oktober 2017) .

 Ergebnisse der wassertechnischen Untersuchungen (LBM Trier 2017)

 Rasterlärmkarte (LBM Trier, Stand v. 06.07.2010) mit flächendeckenden Berechnun- gen der Tag/Nacht < 45, 50, 55 und 60 dB(A))

 Verkehrsmengenangaben 2025 (VERTEC Februar 20103)

 Berechnung der verkehrsbedingten Stickstoffdepositionen (LOHMEYER März 2014)

3 Es wurden Verkehrsmengenangaben für 2030 (VERTEC 2015) berechnet. Da die Verkehrszahlen unter denen von 2025 liegen, werden für diese Unterlage als worst case die Zahlen von 2025 berücksichtigt.

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3 Bestandserfassung und Bewertung

3.1 Methodik

Bestandserfassung und Bewertung erfolgen separat für die einzelnen Naturhaushaltsfunktio- nen. Für alle relevanten Funktionen wird der Ist-Zustand beschrieben. Für die Naturhaus- haltsfunktionen Boden, Grundwasser wird die Bestandsbeschreibung und Bewertung unab- hängig von den Bezugsräumen vorgenommen, da die Bedingungen in Bezug auf Empfind- lichkeit / Schutzwürdigkeit gegenüber den Wirkungen des Vorhabens überwiegend homogen sind (Kap. 2).

Für die Naturhaushaltsfunktionen Biotopfunktion, Landschaftsbildfunktion, und Oberflächen- gewässer wird die Beschreibung und Bewertung detailliert in den betroffenen Bezugsräumen (Kap. 3.5) vorgenommen.  Die Anlage 1 beinhaltet eine differenzierte Darstellung der innerhalb des LBPs ange- wendeten Methodik für die Arbeitsschritte der Bestandserfassung und -bewertung.

 Für die Naturhaushaltsfunktionen, die auf Ebene der Bezugsräume betrachtet werden, erfolgt die Bestandserfassung und Bewertung für die Flächen, die sich innerhalb des Untersuchungsraums (vgl. Kap. 3.5) befinden. Aufgrund der Entfernung zur Trasse und damit fehlender Wirkungen auf die Flächen wird für die Bezugsräume 9 bis 14 aus- schließlich das Landschaftsbild betrachtet (vgl. Tabelle 3-1).

Für jeden Bezugsraum werden die maßgeblichen, die Schutzwürdigkeitsprofil (vgl. Anlage 1) bestimmenden Naturhaushaltsfunktionen und ihre Konflikt-Betroffenheit ermittelt.

Tabelle 3-1: Übersicht zur Bearbeitungstiefe der betroffenen Naturhaushaltsfunk- tionen Bezugs- Natürliche Grundwasser- Biotopfunktion Oberflächen- Landschaftsbild raum Bodenfunktion schutzfunktion gewässer 1      2      3      4      5      6a      6      7     

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Bezugs- Natürliche Grundwasser- Biotopfunktion Oberflächen- Landschaftsbild raum Bodenfunktion schutzfunktion gewässer 8      9      10      11      12      13      14       Betrachtung auf Ebene der Bezugsräume  Betrachtung auf Ebene des Untersuchungsraums (500m beidseits der Trasse)  keine Betrachtung, aufgrund der Entfernung zur Trasse fehlende Wirkungen auf die Flächen

Die Beurteilung der naturschutzfachlichen Bedeutung resultiert aus folgenden Gesichtspunk- ten:  Bewertung der Empfindlichkeit der Naturhaushaltsfunktion gegenüber projektspezifi- schen Wirkungen.

 Bewertung der Schutzwürdigkeit der Naturhaushaltsfunktion entsprechend übergeord- neten Vorgaben.

Eine differenzierte Darstellung der Bewertung der naturschutzfachlichen Bedeutung findet sich in Anlage 1. Bei fehlender / geringer Schutzwürdigkeit richtet sich die naturschutzfachli- che Bedeutung nach der Empfindlichkeit. Eine maßgebliche Funktion für den Bezugsraum ergibt sich bei mindestens mittlerer Schutz- würdigkeit und / oder Empfindlichkeit.

3.2 Zusammenfassung der Bestandserfassung und Bewertung

Für die Natürliche Bodenfunktion (Filter- und Pufferfunktion) erfolgt aufgrund der homogenen Ausgangssituation keine differenzierte Darstellung auf Bezugsraumebene. Die im gesamten Untersuchungsraum vorkommenden Bodentypen Braunerde, Pseudogleye und Regosole sind empfindlich gegenüber Schadstoffeintrag und damit von besonderer naturschutzfachli- cher Bedeutung. Die vorhandenen Bodendenkmale besitzen generell aufgrund ihrer Selten- heit eine hohe Schutzwürdigkeit (vgl. Abbildung 8). Die Grundwasserschutzfunktion ist in den überwiegenden Teilen des Untersuchungsraums homogen ausgeprägt. Aufgrund der vorhandenen Deckschichten besteht überwiegend eine mittlere Empfindlichkeit gegenüber Verschmutzungen. Lediglich die Bereiche östlich von Brück (Bezugsraum 8) besitzen eine besonders hohe Verschmutzungsempfindlichkeit und damit eine besondere naturschutzfachliche Bedeutung (vgl. Abbildung 9).

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Die Biotopfunktion im Bezugsraum (BR) 1 Waldgebiet Taufenseifen besitzt aufgrund der Be- deutung im regionalen Biotopverbund und der für Waldvogelarten genügenden Habitatstruk- tur einerseits und aufgrund des Fehlens von natürlichen, alten Waldstrukturen andererseits eine mittlere bis hohe Bedeutung. Die Bedeutung der Biotopfunktion im BR 2 Offenland um Nohn wird aufgrund des geringen Anteils an schutzwürdigen Biotopstrukturen und der aber vergleichsweise hohen funktionalen Bedeutung für schutzwürdige Arten (u.a. Rotmilan, Uhu, Wachtel) als mittel beurteilt. Die Bachtäler des Nohner Bachs (BR 3) und des Grünbachs (BR 6a) sind als wesentliche Vernetzungsstrukturen von hoher Bedeutung. Aufgrund der Bedeutung des Waldgebietes im überregionalen Biotopverbund und des hohen Anteils an Altholzbeständen mit den daraus resultierenden Habitatstrukturen für spezialisier- te Waldvogelarten ist das Waldgebiet zwischen Nohner Bach und Grünbach (BR 4) von her- ausragender Bedeutung (vgl. Tabelle 3-9). Die Biotopfunktion im Bezugsraum 5 Offenland um Borler und Bodenbach ist aufgrund des geringen Anteils an schutzwürdigen Biotopstrukturen und der vergleichsweise geringen Aus- stattung mit geschützten Arten als mittel zu beurteilen. Die Bedeutung der Biotopfunktion in den Bezugsräumen 6 und 7 ist aufgrund des Anteils an schutzwürdigen Biotopstrukturen, insbesondere des Altholzanteils und der besonders daran gebundenen Ausstattung mit Waldvogelarten und aufgrund der Bedeutung des Gebietes im regionalen Biotopverbund als hoch zu beurteilen. Die Biotopfunktion im Bezugsraum 8 Offenland um Brück besitzt aufgrund des geringen An- teils an schutzwürdigen Biotopstrukturen und der durchschnittlichen Habitatstruktur für Offen- landarten eine mittlere Bedeutung. Den rekultivierten Teilflächen des Radersbergs außerhalb des Untersuchungsraums kann aufgrund der Bedeutung für spezialisierte, wärmeliebende Offenlandarten eine hohe Bedeutung zugesprochen werden. Die Schutzwürdigkeit / Empfindlichkeit der Oberflächengewässerfunktion wurde für die Be- zugsräume 3, 4 und 6a mit den überwiegend naturnahen Fließgewässern Nohner Bach, Püt- zertbach und Grünbach bzw. dem Gewässerkomplex 5 als bedeutender Amphibienlebens- raum als hoch beurteilt (vgl. Abbildung 10). Der größte Teil des Untersuchungsgebietes ist wegen der vielfältigen, überwiegend von na- turnahen Wäldern und Bachtälern geprägten Landschaft und ihrer Unzerschnittenheit und Lärmfreiheit von hoher Bedeutung für das Landschaftserleben. Besonders hervorzuheben und in der Bedeutung sehr hoch eingestuft ist das Nohner Bachtal. Die visuelle Empfindlichkeit der Landschaftsbildeinheiten gegenüber dem Planungsvorhaben ist direkt von der strukturellen Ausstattung der Landschaftsbildeinheit abhängig und wird analog zum Erlebniswert eingeschätzt. Eine reduzierte Empfindlichkeit besteht im Bereich der Waldgebiete aufgrund der eingeschränkten Einsehbarkeit. Die überwiegend hohe Be- deutung für die landschaftsgebundene Erholung bzw. die Empfindlichkeit gegenüber Lärm wird durch die Unzerschnittenheit der Landschaft oder eine landesweite Bedeutung als Er- lebnis- und Erholungsraum bestimmt (vgl. Abbildung 2).

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3.3 Natürliche Bodenfunktion (Filter- und Pufferfunktion)

3.3.1 Datengrundlagen

Die Darstellungen der Filter- und Pufferfunktion des Bodens basieren auf Auswertungen vor- handener Karten- und Textinformationen (Tabelle 3-2).

Tabelle 3-2: Natürliche Bodenfunktion (Filter- und Pufferfunktion) Erfassungs-/ Bewertungskriterien Datengrundlagen - Bodenart - Geologische Übersichtskarte von Rheinland Pfalz (1:500.000) (1979) - Bodentyp, Bodenform - Übersichtskarte der Bodentypengesellschaften von Rheinland Pfalz (1966) - Schutzstatus (Bodendenkmal) - Landesamt Geologie und Bergbau (WMS Dienste 2009) - Bodenbelastungen - Entwurf Landschaftsrahmenplan Region Trier (2009) - Puffervermögen - Entwurf Landschaftsrahmenplan Mittelrhein-Westerwald (2010)

3.3.2 Bestandsbeschreibung

Der geologische Untergrund wird überwiegend von Tonschiefern, Siltsteinen, Sandsteinen und Grauwacken des oberen Unterdevons (Emsstufe) gebildet. Die Gesteinsschichten sind durch die variskische Faltung stark aufgefaltet und zum Teil vertikal und horizontal gegenei- nander verschoben. Im Nordwesten des Untersuchungsgebietes besteht der Untergrund aus Kalken, Dolomiten und Mergeln des unteren Mitteldevons, diese Gesteine sind v.a. nordöstlich von Nohn durch mehrere Verwerfungen gegen die Gesteine des Unterdevons scharf abgegrenzt. Im Süden bei Brück sind tertiäre Basalttuffe abgelagert (vgl. Abbildung 6). In Abhängigkeit vom Ausgangsgestein sind überwiegend basenarme bis podsolierte Braun- erden verbreitet (vgl. Tabelle 3-3). In ebenen bis schwach geneigten Lagen tendieren diese aufgrund des hohen Staublehm- und Graulehmanteils zur Wechselfeuchte und Staunässebildung (Pseudovergleyung). Im unteren Bereich von Hanglagen und in Mulden ist der Basengehalt vielfach erhöht. Bei stär- kerem Grundwassereinfluss im Bereich der Bachtäler sind Braunerde-Gleyböden oder Gley- böden anzutreffen. Auf den Gesteinen des Mitteldevons im Nordwesten des Plangebietes haben sich basen- und kalkreiche Braunerden entwickelt. Auf basaltischem Lockergestein sind basenreiche Braunerden vorhanden (KERPEN 1960, STÖHR 1966).

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Tabelle 3-3: Übersicht zu den Bodentypen im Untersuchungsraum (LGB 2009) Bodentyp Lage im Untersuchungs- Bodenart / Ausgangsgestein raum Braunerde und Regosole aus Ton- Überwiegender Teil des Ton- und Schluffschiefer mit wechselnden Anteilen schiefer (95) Untersuchungsbereichs an Grauwacke, Kalkstein, Sandstein und Quarzit, z.T. wechselnd mit Lösslehm Braunerde aus Tonschiefer (96) Zentraler Untersuchungs- Ton- und Schluffschiefer mit wechselnden Anteilen bereich an Grauwacke, Kalkstein, Sandstein und Quarzit, z.T. wechselnd mit Lösslehm Braunerde und Pseudogleye aus östl. Brück Basische und intermediäre Vulkanite z.T. wech- basischem Pyroklastika (212) selnd mit Lösslehm Braunerde aus basischen und östl. Brück Basische und intermediäre Vulkanite z.T. wech- ultrabasischen Pyroklastika (227) selnd mit Lösslehm Braunerde und flachgründige Nördl. Nohner Bachtal Ton- und Schluffschiefer mit wechselnden Anteilen Braunerde aus Tonschiefer (94) an Grauwacke, Kalkstein, Sandstein und Quarzit, z.T. wechselnd mit Lösslehm

3.3.3 Schutzwürdigkeit

Schutzwürdige Böden können in Form von Böden bzw. Sedimenten mit kultur- und naturhis- torischer Bedeutung vorkommen. Ebenfalls als schutzwürdig werden der Naturhaushalts- funktion Bodendenkmäler zugeordnet. Im Plangebiet sind mehrere Bodendenkmäler ausgewiesen (Landesamt für Bodendenkmal- pflege 2010), (vgl. Tabelle 3-4, Abbildung 8).

Auf einem Höhenrücken nordnordöstlich von Nohn befindet sich ein großer Grabhügel, der 1825 partiell ausgegraben wurde (B 1). 1680 verzeichnet die Karte von Dankers nordwestlich des heutigen Heyroth einen Ort namens Heiger. Erste urkundliche Erwähnung bereits An- fang des 13. Jahrhunderts in einer Besitzurkunde der Abtei Sankt Maximin zu Trier. Siehe auch: Heyer-Kapelle am Heyerberg (B 4) Zu den anderen Bodendenkmälern liegen keine weiteren Informationen vor.

Tabelle 3-4: Übersicht der Bodendenkmäler im Untersuchungsraum (Landesamt für Bodendenkmalpflege 2010). Nummer Fundstelle Gemeinde Verbandsgemeinde Ansprache: B1 Nohn 1 / Mordhügel Nohn Hillesheim Hügelgrab/Hüg B2 Nohn 3 / Hollerberg Nohn Hillesheim Hügelgrab/Hüg B3 Nohn 4 / Holler-Berg Nohn Hillesheim Hügelgrab/Hüg B4 Borler 2 / Heyer Berg Borler Kelberg Wüstung B5 Bongard 8 / Kahler Hoff Bongard Kelberg Siedlungsfund B6 Brück / Dreis-Brück 1 / Schillbe Dreis-Brück Daun Gräber

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Die höhere Schutzwürdigkeit alter Waldstandorte und von Auenböden wird über die Bio- topfunktion berücksichtigt. Böden mit natur- und kulturhistorischer Bedeutung sind im Untersuchungsraum nicht ausge- prägt.

3.3.4 Empfindlichkeit

Abgleitet aus der Empfindlichkeit kann Bereichen eine besondere naturschutzfachliche Be- deutung zugeordnet werden.

Gegenüber Flächenversiegelung, Flächeninanspruchnahme, Ablagerungen oder Bodenab- trag, -umlagerung bzw. -durchmischung und einem damit einhergehenden z.T. vollständigem Verlust der natürlichen Bodenfunktionen besteht entsprechend BBodSchG generell eine ho- he Empfindlichkeit. Im Untersuchungsraum sind Braunerden und pseudovergleyte Braunerden bzw. Pseu- dogleye und Regosole aufgrund ihrer geringen bis sehr geringen Pufferkapazität als beson- ders empfindlich gegenüber Schadstoffen zu betrachten (LGB 2009). Sie kommen im Unter- suchungsraum nahezu flächendeckend vor (LGB 2009, Abbildung 7).

Tabelle 3-5: Klassifikation der Filter- und Pufferfunktion Bodentyp Puffervermögen für Säure Braunerde gering Pseudogleye sehr gering Regosole gering

Der Filter- und Pufferfunktion im Untersuchungsraum wird aufgrund ihrer im gesam- ten Untersuchungsraum hohen Empfindlichkeit eine besondere naturschutzfachliche Bedeutung zugeordnet.

3.3.5 Vorbelastung

Den Untersuchungsraum queren die L 10, L 70 und B 410. Sie besitzen mit deutlich unter 2.000 Kfz / 24h ein geringes Verkehrsaufkommen (VERTEC 2010) und somit geringe be- triebsbedingte Schadstoffbelastungen. Als Vorbelastungen sind grundsätzlich die Siedlungsbereiche mit stark anthropogen über- prägten und versiegelten Böden sowie stark befahrene Straßen zu werten. Im Untersuchungsraum befindet sich eine Abgrabungsfläche (Lavagrube Radersberg), in deren Bereich der natürlich gewachsene Oberboden beseitigt wurde.

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3.4 Grundwasserschutzfunktion

3.4.1 Datengrundlagen

Die Darstellungen des Grundwassers basiert auf Auswertungen vorhandener Karten- und Textinformationen (Tabelle 3-6).

Tabelle 3-6: Grundwasserschutzfunktion Erfassungs- und Bewertungskriterien Datengrundlagen Wasserschutzgebiete Grundwasserbericht Rheinland-Pfalz (MUFV 2007) Grundwasserergiebigkeit Hydrologischer Atlas Rheinland Pfalz (LUWG 2005) Art und Mächtigkeit der Deckschichten Eigenschaften des Grundwasserleiters Verschmutzungsempfindlichkeit

3.4.2 Bestandsbeschreibung

Die Wasserversickerung innerhalb der dicht gelagerten Sandsteine und Tonschiefer ist ge- ring und das einsickernde Wasser tritt in der Regel noch innerhalb der Hangbereiche in Form von Sicker- oder Sturzquellen zutage. In den mitteldevonischen Kalkgesteinen und im basal- tischen Lockergestein bei Brück (Bezugsraum 8) ist eine gute Wasserführung vorhanden.

Tabelle 3-7: Übersicht der Grundwasserlandschaften im Untersuchungsraum (MUFV 2007) Grundwasserlandschaft Art des Grundwasserleiters Ergiebigkeit des Mittlerer Grundwasserneu- Grundwasserleiters bildung (berechnet) Devonische Schiefer und Kluftgrundwasserleiter gering 77 mm/a Grauwacken Devonischer Kalkstein Karst- und Kluftgrundwasserleiter mittel - stark 172 mm/a Quartäre Magmatite Poren- und Kluftgrundwasserleiter stark 211 mm/a

Grundwasserbeeinflusste Böden kommen überwiegend in den Bachtälern vor.

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3.4.3 Schutzwürdigkeit

Im Plangebiet bzw. randlich sind derzeit zwei Wasserschutzgebiete4 ausgewiesen (vgl. Un- terlage 19.1.2):

Tabelle 3-8: Übersicht über die Trinkwasserschutzgebiete im Untersuchungsraum (LANIS 2017)

Lage Nummer Name Schutzzone Nordwestlich von Brück um 405310135 Brück - Dreis -Im Seifen- Zone I, II und III den dortigen Brunnen Nr.281 Westlich des Nohner Bachtals 405330966 Nohn - Üxheim - Ahütte - Zone I, II und III Teil A Nr. 400

3.4.4 Empfindlichkeit

Abgeleitet aus der Empfindlichkeit kann Bereichen eine besondere naturschutzfachliche Be- deutung zugeordnet werden.

Im überwiegenden Teil des Untersuchungsraums ist das Grundwasser aufgrund der dicht gelagerten Sandsteine und Tonschiefer gegen Verschmutzungen durch Schadstoffe ge- schützt. Die Schutzwirkung der Grundwasserüberdeckung wird für den Untersuchungsraum als mittel angegeben (Karte 26 in LUWG 2005). Eine Ausnahme bilden die Bereiche östlich von Brück und Nohn sowie das Bachtal des Nohner Bachs (BR 3, 4 u. 8). Hier besteht eine ungünstige Schutzwirkung (Abbildung 9).

Der Grundwasserschutzfunktion im Untersuchungsraum wird in den Bereichen mit ungünstiger Schutzwirkung aufgrund ihrer Empfindlichkeit eine besondere natur- schutzfachliche Bedeutung zugeordnet.

3.4.5 Vorbelastungen

Als Vorbelastungen sind die Siedlungsbereiche mit stark anthropogen überprägten und ver- siegelten Böden zu werten.

4 Seitens der SGD Nord ist im Bereich der geplanten Auffüllfläche für Überschussmassen der Lavagrube Radersberg die Festsetzung eines Wasserschutzgebietes (405340331 Bongard-Brück, 405312288 Br. Rädersberg) geplant. Das LBM Trier hat im Rahmen des Anhörungsverfahrens 2010 dazu eine Stellungnahme abgegeben und auf diese Planung hingewiesen.

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3.5 Biotopfunktion, Oberflächengewässer, Landschaftsbild

Bei der Beschreibung und Bewertung der Biotopfunktion wurde im Wesentlichen der Flä- chenanteil von geschützten Biotopstrukturen bzw. Biotopstrukturen mit langen Wiederher- stellungszeiten (Altholz), das Vorkommen geschützter Arten in den planungsrelevanten Ar- tengruppen und die Bedeutung im bundesweiten bzw. regionalen Biotopverbund berücksich- tigt. Die Tabelle 3-9 stellt für jeden Bezugsraum die jeweiligen Angaben quantitativ zusam- men und erlaubt damit einen vergleichenden Überblick über den Untersuchungsraum und veranschaulicht zusätzlich die in Kap. 3 vorgenommene Bewertung. In diesem Kap. erfolgt eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Vorkommen.

Tabelle 3-9: Kennwerte der Biotopfunktion Bezugsraum* Anteil an § 30 Anteil an Altholz Nachweise geschützter Arten Bedeutung BNatSchG für den Vögel Fleder- Amphi- Säu- Biotopen Biotopver- mäuse bien / ger bund ha % ha % Reptilien 1 Waldgebiet 2,79 4,10 / / 12 / 7 2 X Taufenseifen 2 Offenland um 0,19 0,17 / / 7 6 3 / / Nohn 3 Nohner Bach- 13,61 15,64 1,28 1,47 3 6 7 2 X tal 4 Nohnerwald 11,47 2,40 102,48 21,45 20 9 9 1 X 5 Offenland um Borler und 0,04 0,11 1,38 3,98 2 / 2 / / Bodenbach 6 Gebiet um Heyroth und 2,54 0,97 18,35 7,03 16 5 5 2 X Bongard 6a Grünbachtal 5,22 4,39 13,3 11,21 7 3 2 2 X 7 Brücker Wald 1,31 1,44 8,1 8,87 8 5 1 1 X (Teilgebiet) 8 Offenland um 0,04 0,04 0,02 0,02 8 / 4 / / Brück *Bezugsräume im trassennahen Raum

Bedeutung der Biotopfunktion:

sehr hoch hoch mittel-hoch mittel gering

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Tabelle 3-10: Kennwerte der Landschaftsbildfunktion / landschaftsgebundenen Erholungsfunktion Bezugsraum* Schutzwürdigkeit Land- Visuelle Empfindlichkeit Schutzwürdigkeit / Empfind- schaftsbildfunktion Landschaftsbildfunktion lichkeit Erholungsfunktion 1 Waldgebiet Taufensei- mittel mittel mittel fen 2 Offenland um Nohn hoch hoch hoch 3 Nohner Bachtal Sehr hoch Sehr hoch hoch 4 Nohnerwald hoch mittel hoch 5 Offenland um Borler und hoch hoch hoch Bodenbach 6 Gebiet um Heyroth und mittel mittel hoch Bongard 6a Grünbachtal hoch hoch hoch 7 Brücker Wald mittel mittel hoch (Teilgebiet) 8 Offenland um Brück mittel hoch hoch 9 Waldbereich Hochhei- hoch mittel mittel mer Haardt 10 Offenland um Niederehe hoch hoch hoch 11 Offenland um Üxheim- mittel mittel mittel Ahütte 12 Offenland um Uedel- hoch hoch hoch hoven 13 Offenland südwestlich mittel mittel hoch von Hoffeld 14 Trierscheider Hochflä- mittel hoch hoch che

Bedeutung der Landschaftsbildfunktion / landschaftsgebundenen Erholungsfunktion: sehr hoch hoch mittel gering-mittel gering

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3.5.1 Bezugsraum 1: Waldgebiet Taufenseifen

Beschreibung und Bewertung

Biotopfunktion Beschreibung Der Bezugsraum 1 (424,61 ha) befindet sich im Norden des Untersuchungsraums und wird von Nadelmischwäldern (vorrangig Fichte und Kiefer) und reinen Fichtenbeständen domi- niert. Diese werden durch großflächige Schlagfluren und Windwurfflächen aufgelichtet und dadurch hinsichtlich des Strukturreichtums und der Artenvielfalt aufgewertet. Offene Strukturen sind in Form einzelner kleinflächiger Fettwiesen zu finden. Im Hinblick auf die floristische Artenzusammensetzung besitzen die Wald- und Offenlandstrukturen keine besondere Bedeutung. Nach § 30 BNatSchG i.V.m. § 15 LNatSchG RP geschützte Biotope kommen innerhalb des Untersuchungsraums lediglich sehr kleinflächig in Form von Brachgefallenem Nass- und Feuchtgrünland (0,07 ha) sowie Bachbegleitendem Erlenwald (0,12 ha) vor. Gewässer sind in Form von 3 Teichen und einem Quellbach (Taufenseifen) vorhanden. Im Bezugsraum wurde der Bachbegleitende Erlenwald (0,12 ha) als LRT nach Anhang I FFH-Richtlinie nachgewiesen.

Das Waldgebiet Taufenseifen zeichnet sich durch besondere faunistische Funktionen für naturschutzfachlich bedeutende Tierarten aus:

 Waldbewohnende Groß- und Mittelsäuger mit großen Aktionsräumen (u.a. Wildkatze)

 Regionaler Biotopverbund (LUWG 2004)

 Lebensraum von Waldvogelarten

 Land- und Wasserlebensraum von Amphibien

 Lebensraum der Haselmaus

 Fließgewässerlebensraum von Fischen

Im Zusammenhang mit den angrenzenden Waldgebieten sind die Wälder im Bezugsraum 1 Teilbereich des Lebensraums von z.T. seltenen Mittelsäugern mit großen Arealansprüchen. Sie stellen hinsichtlich der großräumigen Vernetzungsbeziehungen im regionalen Biotopver- bund (LUWG 2004) einen wichtigen Baustein dar. Das Waldgebiet gilt als Kernlebensraum der Wildkatze (LUWG 2004). Dies konnte durch die Nachweise der Wildkatze im Waldgebiet Mordhügel in der Kartierung 2011 bestätigt werden (FÖA 2012a). Mittelfristig ist auch eine Besiedlung durch den Luchs zu erwarten, vermutlich ist das Waldgebiet bereits heute Rand-

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Landschaftsplanung GmbH gebiet des Aktionsraumes umher streifender Luchse in der Nordeifel (Landesbetrieb Wald und Holz NRW 2012). Die Mantel- und Saumbereiche der Laubmischwald- und Nadelwaldbestände des Mordhü- gels sind stellenweise artenreich und aufgrund ihrer geschützten Lage klimatisch begünstigt. Entsprechend konnten hier Haselmäuse nachgewiesen werden (FÖA 2014b). Die Waldbereiche besitzen auch wesentliche Habitatfunktionen für Waldvogelarten wie die Spechtarten Grün-, Mittel und Kleinspecht sowie die Turteltaube. In den etwas lichteren Strukturen (Windwurfflächen / gebüschreichen Schlagfluren) sind Arten wie Neuntöter und Raubwürger zu finden, die generell eher in offenen Strukturen beheimatet sind, auf den Frei- flächen im Wald aber offenbar bessere (Nahrungs-)Bedingungen vorfinden als im intensiv genutzten Offenland. Ein schmaler Schlagflurstreifen zwischen Fichtenbeständen wird von den auf Feuchtigkeit angewiesenen Amphibien Bergmolch, Fadenmolch, Erdkröte und Geburtshelferkröte als Landlebensraum und Winterquartier besiedelt; die Gewässer am nahegelegenen Taufensei- fen dienen den genannten Arten als Laichgewässer. Wechselbeziehungen werden aufgrund der geringen Entfernung zwischen den Gewässerkomplexen 1, 2 und 3 angenommen (vgl. U 19.1.3 Blatt 1). Der Taufenseifen ist Fließgewässerlebensraum u.a von Fischen (z.B. Fo- relle). Hinweise auf seltene Arten liegen hier nicht vor.

Bewertung Die Biotopfunktion im Bezugsraum 1 Waldgebiet Taufenseifen besitzt aufgrund der Bedeu- tung im regionalen Biotopverbund und der für Waldvogelarten günstigen Habitatstruktur ei- nerseits und aufgrund des Fehlens von natürlichen, alten Waldstrukturen andererseits eine mittlere bis hohe Bedeutung.

Oberflächengewässer Beschreibung Im Nordosten des Untersuchungsgebietes wurde mit dem Taufenseifen ein Nebenbach des Nohner Baches erfasst, der drei im Hauptschluss liegende, unmittelbar aufeinander folgende Fischteiche (Gewässerkomplex GK 2) aufweist. Zusätzlich wurde ein namenloser Quellbach kartiert.

Bewertung Nördlich der Fischteiche ist der Taufenseifen naturnah ausgeprägt und hier nach § 30 BNatSchG i.V.m. § 15 LNatSchG RP geschützt. Die Fischteiche (GK 2) sowie der Abschnitt des Taufenseifens südlich davon sind naturfern. Der Quellbach ist bedingt naturnah bzw. gering beeinträchtigt ausgeprägt (Abbildung 10). Den Stillgewässern im Bezugsraum wird aufgrund ihrer anthropogenen Prägung bzw. tempo- rären Ausprägung keine besondere gewässerhydrologische Bedeutung zugeordnet.

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Die vorhandenen Fließgewässer besitzen aufgrund ihrer Schutzwürdigkeit und insbesondere wegen ihrer Empfindlichkeit gegenüber anthropogenen Veränderungen und Verschmutzun- gen eine besondere Bedeutung.

Landschaftsbild Beschreibung Eigenart: Für den Naturraum typisches Hochflächenrelief; geschlossener Wald mit verhält- nismäßig hohem Nadelholzanteil; relative Konstanz und Stabilität der natürlichen und anth- ropogenen Prozesse: geringer Eigenartverlust durch Umwandlung von Laub- in Nadelwald.

Vielfalt: Wenig bewegtes Relief; mittlere Nutzungs- und Biotoptypenvielfalt durch verschie- dene Waldtypen und einzelne Quellbäche, geringe Grenzliniendichte.

Schönheit: In der waldgeprägten Raumeinheit dominieren Nadelforste; positiver Einfluss vom benachbarten Ahbachtal. Die Raumeinheit entspricht hinsichtlich ihrer Schönheit dem Durchschnitt der Region. Sie ist Teil des Naturparks Vulkaneifel.

Bewertung Schutzwürdigkeit / Empfindlichkeit für das Landschaftsbild: Mittel Bedeutung für die landschaftsgebundene Erholung: Mittel

Vorbelastungen Geringe Vorbelastungen bestehen durch die intensive forstwirtschaftliche Nutzung sowie die querende L 10.

3.5.2 Bezugsraum 2: Offenlandbereich um Nohn

Beschreibung und Bewertung

Biotopfunktion Beschreibung Der Bezugsraum 2 (429,04 ha) ist als Offenlandbereich dominiert von Acker- und Grünland- nutzung. Hier wird neben diversen Getreidearten großflächig Mais angebaut. Die Äcker sind intensiv genutzt und die Ackerwildkrautflora beschränkt sich auf die Randbereiche. Diese Flächen sind naturschutzfachlich nicht gefährdet bzw. selten. Sehr kleinflächig aber von besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung sind ein Binsen- sumpf (0,09 ha), einzelne Magerwiesen (LRT 6510, 0,12 ha) sowie eine Nass- und Feucht- wiese (0,05 ha). Diese Flächen sind nach § 30 BNatSchG i.V.m. § 15 LNatSchG RP ge- schützte Biotopstrukturen bzw. LRT und gelten als gefährdet. Biotopstrukturen mit langer

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Entwicklungszeit und daher besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung stellen die randli- chen Waldbiotope dar. Als LRT nach Anhang I FFH-Richtlinie kommt südlich des Taufenseifens der LRT 6510 „Ar- tenreiche Mähwiesen des Flach- und Hügellandes“ im Bezugsraum vor (insgesamt 0,11 ha). Trockenlebensräume sind hier lediglich sehr kleinflächig und isoliert ausgebildet.

Das Offenland um Nohn zeichnet sich durch besondere faunistische Funktionen für natur- schutzfachlich bedeutende Tierarten aus:

 Nahrungsraum von großräumig agierenden Greifvogelarten

 Lebensraum gefährdeter Vogelarten des Offenlandes

 Jagdgebiet von Fledermausarten

Das großflächige Offenland stellt für viele Tag- und Nachtgreife mit großen Arealansprüchen Nahrungshabitat dar. Im Bezugsraum bzw. randlich brüten Turmfalke, Rotmilan und Uhu (bei Üxheim), in Nohn wird regelmäßig ein Schleiereulenpaar nachgewiesen. Die Ackerflächen dienen Offenlandarten wie Feldlerche und Wachtel als Bruthabitat, in Verbindung mit Ge- hölzstrukturen am Hang zum Nohner Bachtal (BR 3) findet auch der Neuntöter (1 BP) geeig- nete Brut- und Jagdhabitate vor. Der Bezugsraum 2 besitzt als überwiegend Offenlandbiotopkomplex und durch den randli- chen Hangwald am Südhang des Nohner Baches eine Bedeutung als Jagdgebiet für Fle- dermäuse (u.a. Fransenfledermaus, Großes Mausohr, Großer Abendsegler, Zwergfleder- maus). Für Amphibien und Reptilien fehlen geeignete Strukturen weitgehend. Bedeutende faunistische Funktionsbeziehungen naturschutzfachlich bedeutender Arten bestehen für die Offenlandlebensräume nicht. Wesentliche Verbundstrukturen sind für die isolierten und klein- flächigen Trockenlebensräume nicht vorhanden (vgl. Unterlage 19.6 Biotopverbund).

Bewertung Die Bedeutung der Biotopfunktion im Bezugsraum 2 Offenland um Nohn wird aufgrund des geringen Anteils an schutzwürdigen Biotopstrukturen und der aber vergleichsweise hohen funktionalen Bedeutung für schutzwürdige Arten (u.a. Rotmilan, Uhu, Wachtel) als mittel be- urteilt.

Oberflächengewässer Beschreibung Im Bezugsraum 2 kommen mit Ausnahme der Quelle keine Oberflächengewässer vor (vgl. Abbildung 10).

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Landschaftsbild Beschreibung Eigenart: Überschaubare Raumeinheit durch überwiegende Waldumrahmung; kaum die Landschaft gliedernde Strukturen vorhanden; überwiegend großflächige Nutzung; für den Naturraum typisches Relief, Acker- und Grünlandnutzung als typische Nutzungsformen; we- nig charakteristische Elemente; Eigenartsverlust durch Aufforstung von ehemaligen mageren Heideflächen, freistehende Neubauten am Ortsrand von Nohn und durch den Bau der Hoch- spannungstrasse quer durch die Raumeinheit.

Vielfalt: Wenig bewegtes Relief; geringe Nutzungs- und Biotoptypenvielfalt, da von den vor- kommenden Biotoptypen Fettwiese und Acker dominieren; wenige Einzelelemente.

Schönheit: Landwirtschaftliche Nutzung dominiert das Landschaftsbild. Weite Sichtbezie- hung Richtung Nordosten / Osten. Die Raumeinheit entspricht hinsichtlich ihrer Schönheit dem Durchschnitt der Region. Die Raumeinheit liegt im ortsnahen Freiraum von Nohn und zum Teil im Landschaftsschutz- gebiet „Rhein-Ahr-Eifel". Teilbereiche außerhalb des Untersuchungsraums haben regionale Bedeutung als historische Kulturlandschaft.

Bewertung Schutzwürdigkeit / Empfindlichkeit für das Landschaftsbild: hoch Bedeutung für die landschaftsgebundene Erholung: hoch

Vorbelastungen Vorbelastungen bestehen insbesondere durch die intensive Landwirtschaft sowie die Land- straßen L 68, L 70 und L 10.

3.5.3 Bezugsraum 3: Nohner Bachtal

Beschreibung und Bewertung

Biotopfunktion Beschreibung Als Bezugsraum 3 „Nohner Bachtal“ (126,61 ha) wurde das Nohner Bachtal einschließlich angrenzender Hangbereiche abgegrenzt. Im Nohner Bachtal wurden neben umfangreichen Fettwiesen (25 ha) und Fettweiden (21 ha) mehrere Nass- und Feuchtwiesen (5 ha) sowie Nass- und Feuchtwiesenbrachen (3 ha) vor allem im Uferbereich des Nohner Bachs kartiert. Von besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung sind am Nohner Bach ein kleinflächiges Bruchgebüsch (0,13 ha) und ein ca. 0,02 ha großes Großseggenried. Bachbegleitender Er-

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Landschaftsplanung GmbH lenwald, Nass- und Feuchtwiesen, Nass- und Feuchtwiesenbrachen, Magerwiesen- und Ma- gerweiden, Großseggenried, Bruchgebüsch, Eichen- und Buchenwälder, ein Stillgewässer und der Nohner Bach als Fließgewässer sind nach § 30 BNatSchG i.V.m. § 15 LNatSchG RP geschützte Biotope. Diese Biotopstrukturen gelten bundesweit als gefährdet (FINCK et al. 2017). Als LRT nach Anhang I FFH-Richtlinie kommt der LRT 6510 „Artenreiche Mähwiesen des Flach- und Hügellandes“ im Bezugsraum vor. Kleinflächig sind in den Hangbereichen des südlichen Nohner Bachs auch Buchenwaldbestände (LRT 9110) zu finden. Vereinzelt kom- men relativ kleinflächige (selten > 3.000 qm) bachbegleitende Erlenwälder vor. Einzelflächen erfüllen die Anforderungen an den LRT *91E0 Erlen- und Eschenwälder und Weichholz- auenwälder an Fließgewässern (Prioritärer Lebensraum). Aufgrund ihrer Seltenheit bzw. der langen Wiederherstellungszeit der Wälder sind diese hier von besonderer naturschutzfachli- cher Bedeutung.

Das Nohner Bachtal zeichnet sich durch besondere faunistische Funktionen für naturschutz- fachlich bedeutende Tierarten aus:

 Regionaler Biotopverbund für waldbewohnende Groß- und Mittelsäuger mit großen Aktionsräumen (u.a. Wildkatze) (LUWG 2004),

 Jagdgebiet und Flugroute von Fledermausarten,

 Land- und Wasserlebensraum von Amphibien,

 Lebensraum der Haselmaus,

 Nahrungsraum des Schwarzstorchs,

 Nohner Bach Lebensraum von seltenen und gefährdeten Fischen und Krebsen.

Das, bis auf die Querung der K 85 und einzelner Wirtschaftswege nahezu unzerschnittene Tal des Nohner Baches, übernimmt eine wesentliche Vernetzungsfunktion von Süden nach Norden und besitzt damit eine besondere Bedeutung als Leitstruktur, zum Beispiel für Mittel- säuger wie die Wildkatze. Diese suchen Bachläufe gezielt auf (Orientierung, Tagesverste- cke, Nahrung). In den strukturreichen Randbereichen des nördlichen Bachtals gelangen im Jahr 2011 Wildkatzennachweise (FÖA 2012a). Das Nohner Bachtal mit seiner Funktion als regelmäßiger Jagd- und Durchflugsraum für Fle- dermäuse besitzt für diese Artengruppe eine besondere Bedeutung als Flugroute, besonders für die Arten Bechsteinfledermaus, Fransenfledermaus sowie das Große Mausohr und die Zwergfledermaus. Die Quartiere dieser Arten sind in den angrenzenden Wäldern und den Siedlungsbereichen zu suchen.

19.03.2018 43 BAB A 1, AS Adenau (L10) - AS Kelberg (B410) Landschaftspflegerischer Begleitplan

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In mehreren Gewässerkomplexen im Südteil des Bezugsraumes wurde neben Berg- und Fadenmolch mit größerer Häufigkeit auch die Erdkröte mit mehreren Exemplaren (2-10) kar- tiert. Die Gewässer und die angrenzenden Habitate sind von besonderer Bedeutung als Jah- reslebensraum für Amphibien. Für Bergmolch, Erdkröte und Grasfrosch liegen im Bezugs- raum Reproduktionsnachweise vor. Im nördlichen Bereich des Bezugsraumes wurden, mit Ausnahme des im Untersuchungsraum häufigen Grasfrosches, keine Amphibien nachgewie- sen. Die Mantel- und Saumbereiche am Rand des Bachtales sind stellenweise artenreich und aufgrund ihrer geschützten Lage klimatisch begünstigt. Entsprechend konnten hier Hasel- mäuse nachgewiesen werden. Für den Schwarzstorch ist mit einem regelmäßigen Aufsuchen des Nohner Bachtals zu rechnen. Aufgrund der Störungen durch einen bachbegleitenden Feldweg wird der Talraum jedoch ausschließlich als Nahrungshabitat genutzt, Horstnachweise in den Hangwäldern fehlen. Wasseramsel und Eisvogel konnten im Bezugsraum 3 als Vogelarten der Fließge- wässer erfasst werden (FÖA 2014a). An Fischarten wurden im Nohner Bachtal neben der Groppe als Art mit besonderer natur- schutzfachlicher Bedeutung auch Bachforelle und vereinzelt Döbel nachgewiesen. Der Edel- krebs kommt in geeigneten Bachabschnitten des Nohner Bachs vor. Am Oberlauf wurde die Art mit zahlreichen Exemplaren (8) nachgewiesen, am Unterlauf gelangen lediglich 2 Nach- weise (GIMPEL 2010).

Bewertung Die Biotopfunktion im Bezugsraum 3 Nohner Bachtal wird aufgrund des vergleichsweise ho- hen Anteils (ca. 15 ha) an schutzwürdigen Biotopstrukturen und der Bedeutung des Bachtals im regionalen Biotopverbund als hoch beurteilt.

Gewässer Beschreibung Nördlich von Nohn überwiegen die Abschnitte mit bedingt naturnaher, mäßig beeinträchtigter Gewässerstruktur. Südöstlich von Nohn wechseln relativ naturnahe mit bedingt naturnahen, mäßig beeinträchtigten Abschnitten regelmäßig ab. Ausschlaggebend für die Einstufung in die unterschiedlichen Wertstufen sind hier die Uferbereiche, die bei den relativ naturnahen Abschnitten von Ufergehölzen bestimmt werden, wohingegen die schlechter bewerteten Ab- schnitte bis an die Ufer mehr oder weniger intensiv genutztes Grünland aufweisen. Die Karte 5 des Hydrogeologischen Atlas Rheinland-Pfalz (LUWG 2005)5 gibt die Gewäs- serstrukturgüte des Nohner Bachs je nach Abschnitt mit mäßig verändert bis vollständig ver- ändert an. Insbesondere der Oberlauf ist als überwiegend vollständig verändert dargestellt.

5 Ebenso: http://www.geoexplorer-wasser.rlp.de/geoexplorer/application/geoportal/geoexplorer.jsp (27.11.2011).

19.03.2018 44 BAB A 1, AS Adenau (L10) - AS Kelberg (B410) Landschaftspflegerischer Begleitplan

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Die Abschnitte im Untersuchungsraum sind überwiegend als stark verändert (im Süden) bzw. deutlich verändert (im Norden) dargestellt. Die Karte 40 des Hydrogeologischen Atlas Rheinland-Pfalz (LUWG 2005) gibt für den Noh- ner Bach die Gewässergüteklasse II mäßig belastet an.

Bewertung Eine Darstellung der Gewässerstrukturgüte im Untersuchungsraum befindet sich in Abbil- dung 10. Die vorhandenen Fließgewässer besitzen aufgrund ihrer Schutzwürdigkeit und insbesondere wegen ihrer Empfindlichkeit gegenüber anthropogenen Veränderungen und Verschmutzun- gen eine besondere Bedeutung.

Landschaftsbild Beschreibung Eigenart: Für den Naturraum typisches Sohlenkerbtal mit steilen überwiegend bewaldeten Talhängen und charakteristischen Gewässerstrukturen; typische Nutzungsformen (Grün- landnutzung); kleinflächige Nutzung, mitprägendes Waldgebiet, großflächig und geschlos- sen. Relative Konstanz und Stabilität der natürlichen und anthropogenen Prozesse: mit Aus- nahme des Bereiches um die Ortslage Nohn fand in den letzten Jahren kein nennenswerter Eigenartsverlust statt.

Vielfalt: Die landschaftliche Vielfalt ist gekennzeichnet durch ein bewegtes Relief und eine hohe Nutzungs-, Struktur- und Biotoptypenvielfalt. In kleinräumigem Wechsel kommen etwa 10 verschiedene Biotoptypen vor und viele Einzelelemente (Gebüsche, Ufergaleriewald bzw. Ufergehölze, Fließgewässerstrukturen, Nasswiesen, Grenzstrukturen des Extensivgrünlan- des, Wald u.a.).

Schönheit: Der Landschaftsraum bietet das charakteristische Bild einer Bachaue der Mittel- gebirge mit typischer Fließgewässer-Zonierung und Elementen der historischen Kulturland- schaft (Feucht- und Nasswiesen). Nur im Bereich der Ortslage Nohn ist der Bach stellenwei- se ausgebaut. Die Raumeinheit wird durch ein hohes Maß an natürlichen Sinneseindrücken geprägt und von den wahrnehmbaren Nachbarräumen positiv beeinflusst. Das Naturerlebnis wird nur unwesentlich durch Störfaktoren beeinträchtigt. Die Raumeinheit liegt zum Teil im Landschaftsschutzgebiet „Rhein-Ahr-Eifel" und größten- teils im ortsnahen Freiraum von Nohn. Teilstrecken des bachbegleitenden Wanderweges sind als geowissenschaftlicher Erlebnisweg gestaltet.

Bewertung Schutzwürdigkeit / Empfindlichkeit für das Landschaftsbild: Sehr hoch

19.03.2018 45 BAB A 1, AS Adenau (L10) - AS Kelberg (B410) Landschaftspflegerischer Begleitplan

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Bedeutung für die landschaftsgebundene Erholung: Hoch

Vorbelastungen Im Bereich der Ortslage Nohn kleinflächig Vorbelastung durch die die Raumeinheit querende K 85 und durch die Kläranlage.

3.5.4 Bezugsraum 4: Nohner Wald

Beschreibung und Bewertung

Biotopfunktion Beschreibung Der Bezugsraum 4 (824,68 ha) ist als großes Waldgebiet mit einigen offenen Strukturen in Form von Wiesen und Weiden östlich von Nohn, unterbrochen durch den Nohner Bach (BR 3) abgegrenzt. Den größten Flächenanteil nehmen Laubwälder in Form von Buchenwald (90 ha), Eichen-Buchenmischwald (44 ha) und Eichenwald (41 ha) neben Fichtenforsten (122 ha) ein. Von besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung sind aufgrund ihrer langen Entwicklungs- zeit die Altholzbestände innerhalb der Buchen- und Eichenwälder (102,48 ha). Im nördlichen Teilbereich sind vereinzelt größere Schlagfluren eingestreut. Der überwiegende Teil der Bu- chenwälder wurde als Lebensraumtyp 9110 (120,14 ha) kartiert, Teilflächen der Eichenwäl- der (12 ha) sind nach § 30 BNatSchG i.V.m. § 15 LNatSchG RP geschützt. Weiterhin kommen naturschutzfachlich bedeutsame Biotoptypen in Form eines Erlen- Sumpfwaldes nordöstlich von Nohn, direkt südlich angrenzend an die Kreisstraße 85 sowie ein bachbegleitender Erlenwald vor. Bachbegleitender Erlenwald (0,04 ha) und Erlen- Sumpfwald (0,16 ha) sind nach § 30 BNatSchG i.V.m. § 15 LNatSchG RP geschützte Bioto- pe. Insbesondere die Laubwaldbiotope gelten als gefährdet und sind kaum wiederherstellbar (FINCK et al. 2017). Von naturschutzfachlicher Bedeutung sind ebenfalls Sonderstandorte in Form von Nass- und Feuchtwiesen (0,42 ha) am Hollerseifen sowie die Nass- und Feuchtwiesenbrachen (0,47 ha), eine Magerwiese (0,12 ha) und eine Magerweide (0,03 ha), die Quellbäche sowie Si- cker-, Sumpfquellen und das Stillgewässer am Eulenberg. Diese sind ebenfalls nach § 30 BNatSchG i.V.m. § 15 LNatSchG RP geschützte Biotope. Weiterer Lebensraumtyp sind Glatthaferwiesen mit extensiver Nutzung (LRT 6510, 0,21 ha).

19.03.2018 46 BAB A 1, AS Adenau (L10) - AS Kelberg (B410) Landschaftspflegerischer Begleitplan

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Der Nohner Wald zeichnet sich durch besondere faunistische Funktionen für naturschutz- fachlich bedeutende Tierarten aus:

 Bundesweiter Biotopverbund für waldbewohnende Groß- und Mittelsäuger mit großen Aktionsräumen (u.a. Wildkatze) (FUCHS et al. 2010, akt. 2013),

 Lebensraum von waldbewohnenden Klein- und Mittelsäugern (u.a. Haselmaus)

 Jagdgebiet und Flugrouten sowie Quartiere (Bechsteinfledermaus) von Fledermausar- ten,

 Lebensraum von Altholz bewohnenden Vogelarten,

 Horststandort für Greifvogelarten,

 Land- und Wasserlebensraum von Amphibien.

Die zusammenhängenden Waldflächen und die Bäche bilden wesentliche Vernetzungsele- mente im Biotopverbund des Untersuchungsraums sowie darüber hinaus. Dies gilt in beson- derem Maße für die wandernden und großräumig umherstreifenden Säugetierarten (Rotwild, Wildkatze, Luchs usw.) (vgl. Abbildung 1 sowie Unterlage 19.6 Biotopverbund FÖA 2015b). Der Bezugsraum 4 liegt vollständig innerhalb des Kernlebensraums der Wildkatze, so dass ein flächendeckendes Vorkommen angenommen werden muss. Einzelne Nachweise in den Randbereichen des Waldgebietes bestätigen dies (FÖA 2012a). Es wird von einer besonde- ren Bedeutung des Bezugsraums für die Wildkatze als Streifgebiet ausgegangen.

Der Nohner Wald ist Lebensraum für mehrere Fledermausarten, u.a. Bechsteinfledermaus, Bartfledermaus, Fransenfledermaus und Großes Mausohr. Nördlich der K 1 konnten im Rahmen der Untersuchung 2007 (FÖA 2007b) Wochenstubenquartiere von Bechsteinfle- dermaus und Kleiner Abendsegler identifiziert werden. Die 28 Tiere zählende Wochenstu- benkolonie C der Bechsteinfledermaus befand sich 2011 westlich von Borler in der Nähe des Nohner Baches. Die Aktionsräume erstrecken sich hauptsächlich östlich der geplanten Tras- se auf die Hangwälder nördlich und südlich des Nohner Baches (FÖA 2012b). Eine besondere Bedeutung als Flugroute haben die Bachtäler Nohner Bach und Hollerseifen (z.B. Wasserfledermaus, Bart-, Fransen- und Zwergfledermaus sowie das Große Mausohr). Insbesondere die altholzreichen Waldbestände besitzen wegen ihres Baumhöhlenreichtums und des günstigen Nahrungs-/ Insektenangebotes eine besondere Bedeutung als Jagdhabi- tat für Fledermäuse. Im Bezugsraum 4 dominieren die typischen aber z.T. seltenen Waldvogelarten wie Schwarz-, Grau-, Grün-, Mittelspecht, die als Höhlenbrüter und Habitatbildner für Folgearten wie die Hohltaube auf geeignete Altholzstrukturen angewiesen sind. Während der Schwarzspecht ausschließlich im Buchenaltholz (> 100 Jahre) brütet, benötigt der Mittelspecht Eichenalthöl- zer oder ältere Buchenbestände. Im Nohner Wald hat der Mittelspecht eine hohe Dichte (lo-

19.03.2018 47 BAB A 1, AS Adenau (L10) - AS Kelberg (B410) Landschaftspflegerischer Begleitplan

Landschaftsplanung GmbH kales Siedlungsdichtezentrum). Daneben wurden Tag- und Nachtgreife als Arten mit großen Arealansprüchen mit Horsten im Bezugsraum erfasst (Baumfalke, Habicht, Mäusebussard, Waldkauz). Auch diese Arten benötigen für den Horstbau großkronige, ältere Baumbestän- de. In den feuchteren Waldstrukturen konnte die Waldschnepfe nachgewiesen werden. Im Untersuchungsraum wurden in einem Laichgewässer (Gewässerkomplex 5, ehemaliger Feuerlöschteich am Südhang Eulenberg) folgende Amphibienarten nachgewiesen: Teich- molch, Erdkröte, Geburtshelferkröte und Teichfrosch. Entlang des Bachlaufes Hollerseifen trat neben der Erdkröte auch der Feuersalamander auf, weitere Nachweise des Salaman- ders finden sich entlang von Gewässerstrukturen im nördlicheren Nohner Wald. Die vorhan- denen Gewässerstrukturen sind daher von besonderer Bedeutung als Amphibienlebens- raum, eine wesentliche Funktion übernehmen dabei die Bäche als Migrationskorridor. Darüber hinaus ist der Nohner Wald Lebensraum von Klein- und Mittelsäuger wie z.B. der Haselmaus.

Bewertung Die Bedeutung der Biotopfunktion im Bezugsraum 4 Nohner Wald wird aufgrund des ver- gleichsweise hohen Anteils an Altholzflächen und den damit verbundenen sehr günstigen Habitatstrukturen für anspruchsvolle Waldvogelarten als sehr hoch beurteilt. Zusätzlich ist die Funktion im regionalen sowie im überregionalen Biotopverbund hier von sehr hoher Be- deutung.

Gewässer Beschreibung Ein bei der Ortschaft Nohn von Osten dem Nohner Bach zulaufender Nebenbach (Hollersei- fen) weist in seinem Unterlauf mehrere genutzte und im Nebenschluss liegende Fischteiche auf (GK 6). Hier ist der Bachlauf begradigt und entsprechend nur bedingt naturnah ausgebil- det. Einzelne namenlose Quellbäche (u.a GK 4) münden in den Hollerseifen bzw. Nohner Bach. Der Quellbereich von GK 4 ist als Graben gefasst. Am Südhang des Eulenbergs be- findet sich ein ehemaliger Feuerlöschteich (GK 5), (Abbildung 10). Die Untersuchungen am Hollerseifen zum Makrozoobenthos 1992 ergaben eine Gewässer- güte der Stufe I-II (gering belastet) (FÖA 1993). Neuere Angaben zur Gewässergüte liegen nicht vor, weil Veränderungen seither aber nicht erkennbar sind, ist auch heute eine hohe Gewässergüte des Quellbachs anzunehmen.

19.03.2018 48 BAB A 1, AS Adenau (L10) - AS Kelberg (B410) Landschaftspflegerischer Begleitplan

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Bewertung Der Hollerseifen oberhalb der Fischteiche ist naturnah ausgeprägt und nach § 30 BNatSchG i.V.m. § 15 LNatSchG RP geschützt. Im Bereich der Fischteiche bis zur Mündung ist er da- gegen naturfern. Der ehemalige Fischteich stellt sich ebenfalls naturfern dar. Die im Bezugsraum 4 nachgewiesenen Quellbäche sind überwiegend naturnah ausgeprägt und weisen eine naturnahe Gewässerstruktur und hohe Güte auf. Dies ist insbesondere bei Quellbächen innerhalb der Laubwälder der Fall. Die erfassten Quellbäche sind bei entspre- chender Ausprägung (naturnahe und unverbaute Bach- und Flussabschnitte) als § 30 BNatSchG i.V.m. § 15 LNatSchG RP Biotope geschützt. Eine Darstellung der Gewäs- serstrukturgüte im Untersuchungsraum befindet sich in Abbildung 10.

Den Stillgewässern im Bezugsraum wird aufgrund ihrer anthropogenen Prägung bzw. tempo- rären Ausprägung keine besondere hydrologische Bedeutung zugeordnet. Die vorhandenen Fließgewässer besitzen aufgrund ihrer Schutzwürdigkeit und insbesondere wegen ihrer Empfindlichkeit gegenüber anthropogenen Veränderungen und Verschmutzun- gen eine besondere Bedeutung.

Landschaftsbild Beschreibung Eigenart: Für den Naturraum typischer Berglandausschnitt mit einem Mosaik aus großflächi- gem Laub- und Nadelwald; viele charakteristische Kerbtäler mit Quellbächen (sog. „Seifen"); das Waldgebiet weist eine deutlich wahrnehmbare Eigenart (überdurchschnittlich alte Wäl- der) auf. Relative Konstanz und Stabilität der natürlichen und anthropogenen Prozesse: kein nennenswerter Eigenartsverlust.

Vielfalt: Bewegtes Relief; mittlere Nutzungs- und Biotoptypenvielfalt, da von den etwa 10 verschiedenen Biotoptypen zwei dominieren (Nadelwälder, Laubwälder); durch Kerbtäler und Quellbäche stellenweise erhöhte Strukturvielfalt (im Waldinneren sind diese Strukturen nur in Teilbereichen sichtbar und damit erlebbar).

Schönheit: Das Landschaftsbild wird von Laubwald, Nadelwald und naturnahen, kleinen Bachtälern bestimmt. Die Raumeinheit wird durch ein hohes Maß an natürlichen Sinnesein- drücken geprägt. Das Naturerlebnis wird nur unwesentlich durch Störfaktoren beeinträchtigt. Die Raumeinheit liegt zum Teil im Landschaftsschutzgebiet „Rhein-Ahr-Eifel" und im ortsna- hen Freiraum von Nohn. Sie wird durch mehrere örtliche Wanderwege und teils befestigte, teils unbefestigte Nebenwege erschlossen.

Bewertung Schutzwürdigkeit für das Landschaftsbild: Hoch

19.03.2018 49 BAB A 1, AS Adenau (L10) - AS Kelberg (B410) Landschaftspflegerischer Begleitplan

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Empfindlichkeit für das Landschaftsbild: Mittel

Bedeutung für die landschaftsgebundene Erholung: Hoch

Vorbelastungen Geringe Vorbelastung durch die die Raumeinheit querende K 85 bzw. L 70 im südlichen Teilbereich Heyerbusch.

3.5.5 Bezugsraum 5: Offenland um Borler und Bodenbach

Beschreibung und Bewertung

Biotopfunktion Beschreibung Neben Ackernutzung dominieren hier Wiesen und Weiden. Gliedernde Heckenstrukturen sind im engeren Untersuchungsraum nur vereinzelt vorhanden. Randlich kommen im Westen Teilflächen der Buchenwälder (1,38 ha) des Bezugsraums 4 vor. Einzelbereiche davon sind dem LRT 9110 Hainsimsen-Buchenwald zuzuordnen. Im Norden quert der Nohner Bach als nach § 30 BNatSchG i.V.m. § 15 LNatSchG RP geschütz- ter Biotop den Bezugsraum. Darüber hinaus besonders naturschutzfachlich bedeutsame Biotope kommen lediglich sehr kleinflächig als Magerwiese (0,04 ha) und brachgefallenes Nass- und Feuchtgrünland (0,04 ha) vor.

Das Offenland um Borler und Bodenbach zeichnet sich durch folgende auf kleine Teilberei- che begrenzte faunistische Funktion für naturschutzfachlich bedeutende Tierarten aus:

 Nahrungsraum für großräumig agierende Greifvogelarten.

 Lebensraum von Offenlandarten wie Feldlerche und Neuntöter.

Die vorhandenen Offenland-Biotopstrukturen stellen für Tag- und Nachtgreife (bspw. Mäuse- bussard, Rotmilan) als großräumig agierende Arten geeignete Jagdhabitate dar. Wegen der relativen Ungestörtheit besteht zeitweise eine Funktion Rückzugsraum und Nahrungshabitat für den Schwarzstorch. Für Arten des Offenlandes wie Feldlerche und Neuntöter besitzt der Bezugsraum in dem waldreichen Untersuchungsgebiet eine Bedeutung als Lebensraum.

Bewertung Die Biotopfunktion im Bezugsraum 5 Offenland um Borler und Bodenbach ist aufgrund des geringen Anteils an schutzwürdigen Biotopstrukturen und der vergleichsweise geringen Aus-

19.03.2018 50 BAB A 1, AS Adenau (L10) - AS Kelberg (B410) Landschaftspflegerischer Begleitplan

Landschaftsplanung GmbH stattung mit geschützten Arten als mittel zu beurteilen. Der Bezugsraum übernimmt zeitweise Funktionen als störungsarmer Rückzugsraum insbesondere Für den Schwarzstorch.

Gewässer Beschreibung Der Nohner Bach quert außerhalb des Untersuchungsraums den Bezugsraum (vgl. Bezugs- raum 3).

Landschaftsbild Beschreibung Eigenart: Überschaubare Raumeinheit, da von Wald umgeben; Landschaft überwiegend außerhalb des engeren Untersuchungsraums durch Hecken und Gebüsche gegliedert; überwiegend kleinflächige Nutzung. Für den Naturraum typisches, kuppiges Relief mit typi- scher Nutzung; charakteristische Gehölze auf den Böschungskanten, überwiegend struktur- reiche Ortsränder, Eigenartsverluste im Bereich Bodenbach durch Aufforstungen und Stra- ßenbau.

Vielfalt: Bewegtes Relief; Hecken und Feldgehölze; hohe Einzelelementvielfalt durch Einzel- bäume und Holzzäune, überwiegend kleinteiliges Nutzungsmuster.

Schönheit: Es dominieren Grünland und Äcker. Die Raumeinheit wird außerdem durch das dörfliche Ortsbild von Bodenbach mit klein strukturierten Ortsrandbereichen geprägt. Die Raumeinheit wird von den wahrnehmbaren Nachbarräumen positiv beeinflusst und in ihrer Schönheit durch die vorbeiführende L 72 und die querende K 86 nur unwesentlich beein- trächtigt. Die Raumeinheit liegt im ortsnahen Freiraum der Ortschaften Borler und Bodenbach. Ein dichtes Netz an Wanderwegen (Haupt-, Gebiets- und örtliche Wanderwege) erschließt die Raumeinheit. Aussichtspunkte, Rast- und Grillplatz bzw. Quelle/ Brunnen bei Bodenbach erhöhen den Erlebniswert. Der Geopfad Hillesheim durchquert den Raum.

Bewertung Schutzwürdigkeit / Empfindlichkeit für das Landschaftsbild: Hoch

Bedeutung für die landschaftsgebundene Erholung: Hoch

Vorbelastungen Geringe Vorbelastung durch die im Südwesten vorbeiführende L 72 sowie die querende K 86.

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3.5.6 Bezugsraum 6: Gebiet um Heyroth und Bongard

Beschreibung und Bewertung

Biotopfunktion Beschreibung Der Landschaftsraum nördlich von Brück zwischen Heyroth und Bongard mit Ausnahme des Grünbachtals wurde als Bezugsraum 6 (650,54 ha) abgegrenzt. Der Bezugsraum wird durch wechselnde Nutzungen von Land- und Forstwirtschaft bestimmt. In den Offenlandbereichen dominiert die Ackernutzung neben Wiesen und Weiden. Natur- schutzfachlich bedeutsam sind -sehr kleinflächig- die Nass- und Feuchtwiesen (0,28 ha) und zwei Borstgrasrasenflächen (0,34 ha). Beide Bestände wurden aufgrund ihrer gesellschafts- typischen Artenkombination als prioritärer Lebensraumtyp *6230 erfasst. In den Waldbereichen dominieren Buchen-Eichenmischwälder neben Fichtenwäldern und Buchenwäldern, auffällig sind die großflächigen Schlagfluren. Von besonderer naturschutz- fachlicher Bedeutung sind die altholzreichen Waldbereiche (18,35 ha). Buchenwälder und Eichen-Buchenmischwälder wurden teilweise als LRT 9110 (5,80 ha6) kartiert. Der Hainbu- chen-Eichenmischwald wurde als LRT 9160 kartiert. Am Ufer des Göhlseifen kommt kleinflächig ein bachbegleitender Erlenwald (0,64 ha) vor. Der Bestand ist prioritärer Lebensraumtyp *91E0 gemäß Anhang I der FFH-Richtlinie. Nach § 30 BNatSchG i.V.m. § 15 LNatSchG RP geschützte Biotope im Bezugsraum 6 sind: Bachbegleitender Erlenwald am Göhlseifen, Borstgrasrasen, Quellbäche, Nass- und Feuchtwiese sowie die Stillgewässer. Diese Biotope sind bundesweit gefährdet / selten (Rote Liste, FINCK et al. 2017) und daher von besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung.

Der Landschaftsraum zwischen Heyroth und Bongard zeichnet sich durch besondere faunis- tische Funktionen für naturschutzfachlich bedeutende Tierarten aus:

 regionaler Biotopverbund für waldbewohnende Groß- und Mittelsäuger mit großen Aktionsräumen (u.a. Wildkatze), (LUWG 2004),

 Jagdgebiet und Flugrouten von Fledermausarten,

 Horststandort für Greifvogelarten,

 Lebensraum von seltenen und gefährdeten Vogelarten

 Nahrungsraum des Schwarzstorchs,

 Land- und Wasserlebensraum von Amphibien,

 Lebensraum von Kleinsäugern u.a. der Haselmaus.

6 Hinweis: Die Altholzflächen und die LRT-Flächen differieren stark, da die Eichenwälder und die Hainbuchen- Eichenwälder hier nicht als LRT kartiert wurden.

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Der Bezugsraum 6 gehört mit seinen kleinräumig verzahnten Waldflächen zum Kernlebens- raum der Wildkatze. Einzelnachweise in der Kartierung 2011 bestätigen das Vorkommen der Art im Bezugsraum (FÖA 2012a). Es wird aufgrund der Habitatausstattung (hoher Anteil an Grenzlinien, strukturreiches Offenland, Anbindung an großflächige Waldhabitate) von einer besonderen Bedeutung des Bezugsraumes als Nahrungshabitat für die Art ausgegangen. Im Bereich Bernsbusch in Waldrandbereichen um einen artenreichen Wildacker gelangen Haselmausnachweise (FÖA 2011a). Durch die offene und klimatisch günstige Lage ist der Anteil an Früchte tragenden Gehölzen und geeigneten Pflanzen (viele knospen- und samen- reiche Pflanzen) sehr hoch. In den altholzreichen z.T. hallenartigen Laubwäldern ist eine regelmäßige und hohe Jagdak- tivität der Bechsteinfledermaus, der Fransenfledermaus, des Großen Mausohrs sowie der Zwergfledermaus nachgewiesen (FÖA 2007a). In dem Waldgebiet zwischen Bongard und Brück wurde 2011 eine Kolonie (A) der Bechsteinfledermaus festgestellt (FÖA 2012b). Östlich von Heyroth zwischen der L 70 im Norden und der K 59 im Süden konnte eine weite- re Kolonie (B) festgestellt werden (ebd.). Durch das Nutzungsmosaik und das querende Stillbachtal sind im Bezugsraum 6 sowohl Wald-, Bachauwald- als auch Offenlandvogelarten von Bedeutung. In den Waldbereichen sind dies Turteltaube, Greife (Habicht, Mäusebussard), Waldschnepfe, Waldkauz und Wald- ohreule. In den feuchteren Bereichen nahe dem Pützertbach konnte der Schwarzstorch häu- fig bei Nahrungsflügen beobachtet werden. Die in Nohn brütende Schleiereule nutzt das ortsnahe Grünland als Nahrungshabitat. Im nördlichen Teil des Bezugsraums 6 wurde in der Verlängerung des Kahler Seifens nörd- lich der L 70 ein Amphibienvorkommen nachgewiesen (GK 10). Der Fadenmolch wurde als Einzelexemplar kartiert und der Bergmolch mit mehreren Exemplaren. Als angestauter Quellbereich ist das Gewässer als Laichgewässer (insbesondere für den östlichen Teil des Untersuchungsraums südlich des Nohner Bachs) von Bedeutung. Im Süden konnte an einem Gewässerkomplex (12) am Heidehof neben dem Bergmolch (Einzelexemplar) die Erdkröte häufig und damit bedeutend erfasst werden. Bei den Gewäs- sern handelt es sich um Laichgewässer.

Bewertung Die Bedeutung der Biotopfunktion im Bezugsraum 6 Gebiet um Heyroth und Bongard ist auf- grund des Anteils an schutzwürdigen Biotopstrukturen, insbesondere des Altholzanteils und der besonders daran gebundenen Ausstattung mit Waldvogelarten, und aufgrund der Bedeu- tung des Gebietes im regionalen Biotopverbund als hoch zu beurteilen.

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Gewässer Beschreibung Die im Bezugsraum 6 nachgewiesenen Quellbäche sind überwiegend naturnah ausgeprägt und weisen eine überwiegend naturnahe Gewässerstruktur auf. Dies ist insbesondere bei Quellbächen innerhalb der Laubwälder der Fall. Die erfassten Quellbäche sind bei entspre- chender Ausprägung (naturnahe und unverbaute Bach- und Flussabschnitte) als § 30 BNatSchG i.V.m. § 15 LNatSchG RP Biotop geschützt. Der Göhlseifen ist in seinem Mittel- lauf naturnah ausgeprägt, während der Quellbereich weniger naturnah ist (vgl. Abbildung 10). Mit den Gewässerkomplexen 11, 12 und 13 befinden sich im Bezugsraum 6 naturferne Fischteiche (vgl. Abbildung 10). Angaben zur Gewässergüte der Oberflächengewässer liegen nicht vor.

Bewertung Eine Darstellung der Gewässerstrukturgüte im Untersuchungsraum befindet sich in Abbil- dung 10. Den Stillgewässern im Bezugsraum wird aufgrund ihrer anthropogenen Prägung bzw. tempo- rären Ausprägung keine besondere hydrologische Bedeutung zugeordnet. Die vorhandenen Fließgewässer besitzen aufgrund ihrer Schutzwürdigkeit und insbesondere wegen ihrer Empfindlichkeit gegenüber anthropogenen Veränderungen und Verschmutzun- gen eine besondere Bedeutung.

Landschaftsbild Beschreibung Eigenart: Überwiegend relativ großflächige Nutzungen mit wenigen landschaftsgliedernden Elementen. Für den Naturraum typisches Relief und typische Biotoptypen; im Offenland, Mo- saik aus meist intensiv genutztem Grünland und Ackerland, vereinzelt durchsetzt von Feld- gehölzen, Hecken und Hochstaudenfluren und mit einem noch relativ hohem Anteil unbefes- tigter Feldwege, in den Waldbereichen verhältnismäßig hoher Nadelwaldanteil; Mittlere Eigenartsverluste (v.a. durch Erhöhung des Nadelwaldanteils und durch Beseitigung mage- rer Heiden).

Vielfalt: Die Raumeinheit ist sowohl durch eine partielle Vielfalt als auch durch eine partielle Monotonie gekennzeichnet: auf den Höhen wenig bis mittel bewegtes Relief und geringe Nutzungs- und Biotoptypenvielfalt, am Ortsrand von Bongard ist die Vielfalt etwas höher (Holzzäune, Streuobst).

Schönheit: Auf den Höhen geringe (Offenland) bis mittlere Naturnähe (Waldbereiche mit do- minierenden Nadelforsten), von den Kuppen im Südwesten der Raumeinheit gute Fernsicht.

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Die Raumeinheit wird von den wahrnehmbaren Nachbarräumen positiv beeinflusst (u.a. NSG Barsberg) aber in ihrem Erlebnis durch die die Raumeinheit querenden Straßen (K 65, K 59, L 70) deutlich beeinträchtigt. Teile der Raumeinheit liegen im Naherholungsbereich der Ortschaften Bongard, Heyroth und Brück.

Bewertung Schutzwürdigkeit / Empfindlichkeit für das Landschaftsbild: Mittel

Bedeutung für die landschaftsgebundene Erholung: Hoch

Vorbelastungen Vorbelastung durch die die Raumeinheit querenden Straßen (K 65, K 59, L 70).

3.5.7 Bezugsraum 6a: Grünbachtal

Beschreibung und Bewertung

Biotopfunktion Beschreibung Als Bezugsraum 6a (121,42 ha) wurde das Grünbachtal sowie ein Teilbereich des Pützert- bachtals einschließlich der randlichen Nutzungen abgegrenzt. Die Flächen am Rand der Bä- che werden überwiegend als Wiesen und Weiden genutzt. Daran grenzen großflächige Laub- und Nadelforstbestände an. Einzelne Buchenwälder wurden als LRT 9110 Hainsimsen-Buchenwald kartiert (12 ha). Von besonderer Bedeutung sind hier die Altholzbestände (9,84 ha). Naturschutzfachlich bedeutsam sind im Bezugsraum 6a auch die bachbegleitenden Erlen- wälder. Der mit ca. 3 ha größte zusammenhängende bachbegleitende Erlenwald im Unter- suchungsraum befindet sich hier südöstlich von Heyroth. Die Bestände gehören zum größten Teil zum prioritären Lebensraumtyp *91E0 gemäß Anhang I der FFH-Richtlinie. Die großflächigen Fettwiesen entlang des Grünbachs besitzen überwiegend keine besonde- re naturschutzfachliche Bedeutung, lediglich einzelne kleinere Nass- und Feuchtwiesen (1,15 ha) sowie eine Magerwiese (0,14 ha) sind nach § 30 BNatSchG i.V.m. § 15 LNatSchG RP geschützt und damit von besonderer Bedeutung. Geschützte Biotope nach § 30 BNatSchG i.V.m. § 15 LNatSchG RP im Bezugsraum sind: Bachbegleitender Erlenwald, Nass- und Feuchtwiesen, ein Bruchgebüsch und die Bäche als Mittelgebirgsbäche. Entsprechend der Roten Liste (FINCK et al. 2017 gelten diese Biotopty- pen als gefährdet / selten.

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Das Grünbachtal zeichnet sich durch besondere faunistische Funktionen für naturschutz- fachlich bedeutende Tierarten aus:

 regionaler Biotopverbund für waldbewohnende Groß- und Mittelsäuger mit großen Ak- tionsräumen (u.a. Wildkatze) (LUWG 2004),

 Jagdgebiet und Flugrouten von Fledermausarten,

 Nahrungsraum des Schwarzstorchs,

 Horststandort für Greifvogelarten (randlich),

 Lebensraum von seltenen und gefährdeten Fischarten (im Mittel- und Unterlauf),

 Lebensraum von Kleinsäugern u.a. der Haselmaus.

Die Wälder des Bezugsraumes 6a bilden für die Wildkatze und andere Großsäuger (z. B. Rotwild) ein wesentliches Vernetzungselement im Biotopverbund des Untersuchungsraums sowie darüber hinaus. Der Bezugsraum befindet sich im Kernlebensraum der Wildkatze und ist aufgrund seines Strukturreichtums und dem entsprechend guten Nahrungsangebot sowie aufgrund seiner Störungsfreiheit als Streifgebiet und Nahrungshabitat von besonderer Be- deutung. Der altholzreiche hallenartige Laubwald und der bewaldete Talraum im Grünbachtal dienen zahlreichen Fledermäusen als Lebensraum. Der Grünbach mit seinen Nebenbächen selbst stellt für die folgenden Arten einen bedeutsamen Flugweg und Jagdhabitat dar: Bechstein- fledermaus, Braunes Langohr, Breitflügelfledermaus, Fransenfledermaus, Großes Mausohr, Wasserfledermaus und Zwergfledermaus. In den Bachauenwäldern des Grünbachs konnte mehrfach der Schwarzstorch als störungs- empfindliche und speziell an feuchte Nahrungshabitate gebundene Art festgestellt werden. Daneben spielt der Bereich wegen des Angebotes an potenziellen Horststandorten in den z.T. alten, großkronigen Bäumen am Rand des Bachtales vor allem für waldrandbewohnen- de Greifvögel (Habicht, Mäusebussard, Sperber) eine wichtige Rolle. Auf der Fläche nordöstlich des Heidehofes in einem lichten Eichenbestand, mit geeigneter Habitatausstattung wurde die Haselmaus kartiert (FÖA 2011a). Die besondere Habitatquali- tät entsteht aufgrund der Kirschen und anderer Früchte tragenden Gehölze (Streuobstbra- che) und des Unterwuchses v.a. an Brombeeren.

Im Mittel- und Oberlauf des Grünbachs wurden Groppe, Bachneunauge und Bachforelle nachgewiesen. Im Unterlauf ist der Bach inmitten des beweideten Grünlands dagegen durch Beweidung stark gestört und weist keine steten Fischvorkommen auf. Innerhalb des Bezugs- raums 6a Grünbachtal wurden keine Gewässerkomplexe kartiert, es wurden keine Amphi- bien nachgewiesen.

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Bewertung Die Bedeutung der Biotopfunktion im Bezugsraum 6a Grünbachtal ist aufgrund des Anteils an schutzwürdigen Biotopstrukturen insbesondere des Altholzanteils und der Bedeutung des Bachtals im regionalen Biotopverbund als hoch zu beurteilen. Defizite bestehen im Unterlauf des Grünbachs unterhalb der K 65.

Gewässer Beschreibung Der Grünbach ist in seinem Oberlauf, östlich der Kreisstraße 65 naturnah bis gering beein- trächtigt ausgeprägt (vgl. Abbildung 10). Westlich der K 65 findet man am Pützertbach (Nebengewässer des Grünbachs) sowohl rela- tiv naturnahe als auch schlechter bewertete Bachabschnitte. Den schlechter bewerteten Bachabschnitten fehlt in der Regel eine beidseitige naturnahe Ufervegetation wie z.B. Wald oder Ufergehölze. Stattdessen reicht das genutzte Grünland direkt bis an das Ufer. Dies re- sultiert häufig in unnatürlich tiefen und steilen Gewässerquerprofilen. Das Gewässerprofil ist von Weidevieh stellenweise zertreten. Die Gewässerstrukturgüte erreicht in diesen Fällen höchstens die Güteklasse 3 (Struktur mäßig beeinträchtigt). Nördlich der Ortschaft Heyroth durchfließt der Grünbach auf ca. 55 m einen Fichtenwald auf Auwaldstandort. Aufgrund der unnatürlichen Ufervegetation hat sich der Bach hier bis über einen Meter tief in die Aue eingegraben. Entsprechend schlecht fällt die Strukturgüte des Gewässerabschnitts aus, der hier als bedingt naturnah eingestuft wurde. Die qualitativ besseren Gewässerabschnitte findet man vor allem dort, wo Ufergehölze aus Schwarz-Erlen oder verschiedenen Weidenarten das Gewässer begleiten. Besonders hoch- wertig sind die Gewässerabschnitte, die durch Laubwald oder die verbliebenen Auwaldreste fließen, wie z.B. ostsüdöstlich des Heidehofs. In diesem Bereich wurden auch vereinzelt Bü- schel des Gemeinen Brunnenmooses gefunden. Die Karte 5 des Hydrogeologischen Atlas Rheinland-Pfalz (2005) gibt die Gewässerstruktur- güte des Grünbachs je nach Abschnitt mit mäßig verändert bis stark verändert an. Insbeson- dere der Oberlauf ist überwiegend als stark verändert dargestellt. Die Karte 40 des Hydrogeologischen Atlas Rheinland-Pfalz (2005) gibt für den Grünbach- bach an der Mündung zum Ahbach Gewässergüteklasse I – II gering belastet an.

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Bewertung Eine Darstellung der Gewässerstrukturgüte im Untersuchungsraum befindet sich in Abbil- dung 10. Die vorhandenen Fließgewässer besitzen aufgrund ihrer Schutzwürdigkeit und insbesondere wegen ihrer Empfindlichkeit gegenüber anthropogenen Veränderungen und Verschmutzun- gen eine besondere Bedeutung.

Landschaftsbild Beschreibung Eigenart: Für den Naturraum typisches enges Bachtal mit typischen Nutzungsformen. relativ hoher sehr naturnaher Waldanteil und meist kleinflächige Nutzung, relative Konstanz und Stabilität der natürlichen und anthropogenen Prozesse: geringer Eigenartsverlust durch An- lage von Fischteichen, Begradigung / Verrohrung eines Teils des Göhlseifens und durch An- lage einer Straße sowie durch die Umwandlung von mageren Heideflächen in Intensivgrün- land oder Wald.

Vielfalt: Stark bewegtes Relief; sehr hohe Nutzungs- und Biotoptypenvielfalt, hohe Ein- zelelementvielfalt (Ufergehölze, Grenzstrukturen u.ä.).

Schönheit: Im Auenbereich: naturnahes Fließgewässer meist mit typischer Zonierung sowie Nasswiesen und zum Teil Bruchwälder; in den Hangbereichen überwiegend Laubwald; die Raumeinheit wird durch ein hohes Maß an natürlichen Sinneseindrücken geprägt. Das Na- turerlebnis wird nur unwesentlich durch Störfaktoren beeinträchtigt (geringe Beeinträchtigung durch Straße und Fischteiche). In Teilbereichen des Waldes findet eine Erholungsnutzung statt und ein Teil der Raumeinheit liegt in den ortsnahen Freiräumen der Ortschaften Bongard und Heyroth.

Bewertung Schutzwürdigkeit / Empfindlichkeit für das Landschaftsbild: Hoch

Bedeutung für die landschaftsgebundene Erholung: Hoch

Vorbelastungen Vorbelastung bestehen durch die querende K 65.

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3.5.8 Bezugsraum 7: Brücker Wald

Beschreibung und Bewertung

Biotopfunktion Beschreibung Innerhalb des Bezugsraums überwiegen Nadelwaldforste mit Fichte als Hauptbaumart (54 ha). Von besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung sind einzelne altholzreiche Buchenbestän- de im Süden des Bezugsraums. Die Flächen wurden als LRT 9110 Hainsimsen-Buchenwald kartiert (8,67 ha). Am Pützertbach kommen zwei relativ kleinflächige bachbegleitende Erlenwälder (1,31 ha) vor. Die Bestände sind Prioritärer Lebensraumtyp *91E0 gemäß Anhang I der FFH-Richtlinie. Nach § 30 BNatSchG i.V.m. § 15 LNatSchG RP geschützte Biotope mit besonderer natur- schutzfachlicher Bedeutung im Bezugsraum 7 sind: Bachbegleitender Erlenwald am Pützert- bach, Quellbach und Mittelgebirgsbach.

Der Brücker Wald zeichnet sich durch besondere faunistische Funktionen für naturschutz- fachlich bedeutende Tierarten aus:

 bundesweiter Biotopverbund für waldbewohnende Groß- und Mittelsäuger mit großen Aktionsräumen (u.a. Wildkatze), (HÄNEL, K. & RECK, H. 2011)

 Lebensraum von Altholz bewohnenden Vogelarten,

 Horststandort für Greifvogelarten,

Wie aus überregionalen Untersuchungen und Modellierungen (HÄNEL, K. & RECK, H. 2011, LUWG 2004) bekannt ist, stellt der „Brücker Wald“ ein wesentliches Element hinsicht- lich der großräumigen Vernetzungsbeziehungen (Lebensraumkorridore) dar. Besonders her- vorzuheben ist diese Bedeutung für Großsäuger insbesondere die Wildkatze, deren Ausbrei- tungspfade sich vornehmlich an großen unzerschnittenen Waldgebieten orientieren. Einzel- nachweise in der Kartierung 2011 belegen das Vorkommen der Art im Bezugsraum (FÖA 2012a). Zusätzlich sind häufige Klein- und Mittelsäuger wie Waldmaus, Igel und Iltis hier ver- treten. Weiterhin sind besonders die inselhaften Altholzbestände im Gebiet von Bedeutung. Sie sind Lebensraum des Schwarzspechts und deren Folgenutzern wie der Hohltaube. Auch Greife wie Mäusebussard, Wespenbussard und Sperber nutzen die Waldstrukturen für die Anlage von Horsten bzw. deren Randbereiche zur Jagd. Wie Kartierungen (FÖA 2014a) belegen, brütet in diesem Raum außerdem der Schwarzstorch. An Fledermausarten wurden hier mit-

19.03.2018 59 BAB A 1, AS Adenau (L10) - AS Kelberg (B410) Landschaftspflegerischer Begleitplan

Landschaftsplanung GmbH tels Detektor Bechsteinfledermaus, Bart-, Fransen- und Zwergfledermaus nachgewiesen (FÖA 2012b).

Bewertung Die Bedeutung der Biotopfunktion im Bezugsraum 7 Brücker Wald ist aufgrund des Anteils an schutzwürdigen Biotopstrukturen insbesondere des Altholzanteils und der Bedeutung des Waldgebietes im regionalen und überregionalen Biotopverbund als hoch zu beurteilen.

Gewässer Beschreibung Der Pützertbach ist in seinem Oberlauf, östlich der Kreisstraße 65 naturnah bis gering beein- trächtigt ausgeprägt (vgl. Abbildung 10). Die qualitativ besseren Gewässerabschnitte findet man vor allem dort, wo Ufergehölze aus Schwarz-Erlen oder verschiedenen Weidenarten das Gewässer begleiten. Besonders hoch- wertig sind die Gewässerabschnitte, die durch Laubwald oder die verbliebenen Auwaldreste fließen, wie z.B. ostsüdöstlich des Heidehofs. In diesem Bereich wurden auch vereinzelt Bü- schel des Gemeinen Brunnenmooses gefunden. Die Karte 5 des Hydrogeologischen Atlas Rheinland-Pfalz (2005) gibt die Gewässerstruktur- güte des Pützertbachs je nach Abschnitt mit mäßig verändert bis stark verändert an. Der im Bezugsraum 7 nachgewiesene Quellbach ist naturnah ausgeprägt und dementspre- chend nach § 30 BNatSchG i.V.m. § 15 LNatSchG RP geschützt und weist eine überwie- gend naturnahe Gewässerstruktur auf. Angaben zur Gewässergüte der Oberflächengewässer liegen nicht vor.

Bewertung Eine Darstellung der Gewässerstrukturgüte im Untersuchungsraum befindet sich in Abbil- dung 10. Die vorhandenen Fließgewässer besitzen aufgrund ihrer Schutzwürdigkeit (§ 30 BNatSchG) und insbesondere wegen ihrer Empfindlichkeit gegenüber anthropogenen Veränderungen und Verschmutzungen eine besondere Bedeutung.

Landschaftsbild Beschreibung Eigenart: Raumeinheit größtenteils waldbestanden; teilweise aufgeweitetes, für den Natur- raum typisches Sohlenkerbtal, an den Talhängen Wald (überwiegend Nadelforste); hoher Anteil an Nadelwald in der gesamten Raumeinheit; relative Konstanz und Stabilität der natür- lichen und anthropogenen Prozesse: geringer Eigenartsverlust in den letzten Jahrzehnten durch Aufforstung von ehemaligen Heideflächen.

19.03.2018 60 BAB A 1, AS Adenau (L10) - AS Kelberg (B410) Landschaftspflegerischer Begleitplan

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Vielfalt: Bewegtes Relief; die Raumeinheit ist durch eine partielle Vielfalt an (überwiegend) natürlichen Elementen, aber auch durch partielle Monotonie gekennzeichnet (großflächige Nadelforste).

Schönheit: Im größten Teil der Raumeinheit naturferne erlebnisarme Nadelforste; im Auen- bereich Fließgewässer meist mit typischer Zonierung; an den Talflanken hoher Anteil an Na- delforsten. Die Raumeinheit entspricht hinsichtlich ihrer Schönheit dem Durchschnitt der Re- gion. Die B 410 verlärmt Teilbereiche der Raumeinheit. Lage innerhalb des Naturparks Vulkaneifel. Ein kleiner Teil der Raumeinheit liegt im ortsna- hen Freiraum der Ortschaft Bongard. Erschließung des Waldgebietes durch örtliche Rad- wanderwege.

Bewertung Schutzwürdigkeit / Empfindlichkeit für das Landschaftsbild: Mittel

Bedeutung für die landschaftsgebundene Erholung: Hoch

Vorbelastungen Teilbereiche sind durch den Verkehr der B 410 lärmbelastet.

3.5.9 Bezugsraum 8: Offenland um Brück

Beschreibung und Bewertung

Biotopfunktion Beschreibung Als Bezugsraum 8 (484,72 ha) sind die Offenlandbereiche einschließlich der Lavagrube Ra- dersberg in der Umgebung von Brück abgegrenzt. Neben der Lavagrube und dem dazu ge- hörigen Firmengelände sind landwirtschaftliche Flächen in Form von Wiesen und Äckern Bestandteil des Bezugsraums. Einzelne Gehölzgruppen gliedern die Raumeinheit. Neben Fettwiesen dominieren großflächig Äcker und Weiden den Bezugsraum. Naturschutz- fachlich von Bedeutung sind kleinflächig eine Nass- und Feuchtwiese mit 0,04 ha und die randlichen kleinflächigen Buchenwälder (LRT 9110 Hainsimsen-Buchenwald, 0,02 ha) sowie die bereits rekultivierten Bereiche bzw. Sukzessionsbereiche des Radersbergs.

Das Offenland um Brück zeichnet sich durch folgende besondere faunistische Funktionen für naturschutzfachlich bedeutende Tierarten aus:

 Lebensraum von seltenen und gefährdeten Offenlandarten,

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 Jagdhabitat von großräumig agierenden Greifvogelarten.

Das Abbaugebiet am Radersberg (Lava) stellt für verschiedene, zum Teil gefährdete, Offen- landarten ein optimales Habitat dar. Die zum Teil wieder renaturierten Randgebiete (außer- halb des Untersuchungsraums) werden aktuell von seltenen Arten wie Rebhuhn, Schwarz- kehlchen und Wiesenpieper besiedelt. Im Bereich der ehemaligen Abbauflächen konnte ein Nachweis der Mauereidechse erbracht werden. Es handelt sich hier um die einzigen Nach- weise dieser Arten im Planungsraum. Die Population ist individuenarm; im Verlauf der Unter- suchungen gelangen lediglich Funde von Einzeltieren (max. 2 Tiere gleichzeitig). Mit Blick auf die isolierte Lage ist unklar, ob das Vorkommen auf natürliche Ausbreitungsvorgänge oder aber ein Aussetzen von Tieren zurückzuführen ist. Als Sonderstandorte sind die Rekul- tivierungsbereiche um den Radersberg von besonderer Bedeutung. Der landwirtschaftlich geprägte Bezugsraum bietet den Kulturfolgern Feldlerche und Wachtel einen idealen Lebensraum. Innerhalb der landwirtschaftlich genutzten Flächen brütet in ein- zelnen Gehölz- bzw. verbuschten Brachestrukturen der Neuntöter. Auf einer kleinen Auffors- tungsfläche (Kiefer/Fichte) nördlich von Brück wurde eine Waldohreule nachgewiesen. Für diese und andere Taggreife mit großen Arealansprüchen (Mäusebussard, Wespenbussard) besitzt der Raum vornehmlich als Jagdhabitat eine Bedeutung.

Bewertung Die Biotopfunktion im Bezugsraum 8 Offenland um Brück besitzt aufgrund des geringen An- teils an schutzwürdigen Biotopstrukturen und der durchschnittlichen Habitatstruktur für Offen- landarten eine mittlere Bedeutung. Den rekultivierten Teilflächen des Radersbergs außerhalb des Untersuchungsraums kann aufgrund der Bedeutung für spezialisierte, wärmepräferente Offenlandarten eine hohe Bedeutung zugesprochen werden.

Gewässer Beschreibung Der im Bezugsraum 8 nachgewiesene Teilbereich des Göhlseifens ist zunächst als Graben deutlich verändert und kritisch belastet und im Anschluss als naturferner Quellbach ausge- prägt. Eine Darstellung der Gewässerstrukturgüte im Untersuchungsraum befindet sich in Abbildung 10.

Bewertung Dem Göhlseifen wird im Bezugsraum aufgrund seiner anthropogenen Prägung keine beson- dere naturschutzfachliche Bedeutung zugeordnet.

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Landschaftsbild Beschreibung Eigenart: Für den Naturraum typisches Relief und typische Nutzungsformen; großflächige Nutzung; kaum landschaftsgliedernde Strukturen, wenig charakteristische Einzelelemente; die vulkanischen Oberflächenformen sind durch Gesteinsabbau und Siedlungsentwicklung weitgehend überprägt. Eigenartsverlust außerdem durch Verlust bzw. Beseitigung magerer Heiden und Waldränder (mit der damit verbundenen Veränderung des Reliefs).sowie dem Gewerbegebiet an der B 410.

Vielfalt: Bewegtes Relief; Nutzungs- und Biotoptypenvielfalt gering, wenige Einzelelemente; etwas höhere Strukturvielfalt im Bereich der Abgrabungen und der Gewässeroberläufe.

Schönheit: Relativ intensiv genutzte Agrarlandschaft, sehr wenige Gehölze, in Teilbereichen starke anthropogene Prägung und deutliche Beeinträchtigung durch den Lavaabbau am Ra- dersberg und das Gewerbegebiet Brück, gute Fernsicht. Die Raumeinheit entspricht insge- samt hinsichtlich ihrer Schönheit dem Durchschnitt der Region. Die Raumeinheit liegt im ortsnahen Freiraum von Brück. Sie ist Teil eines landesweit be- deutsamen Erholungs- und Erlebnisraumes.

Bewertung Schutzwürdigkeit für das Landschaftsbild: Mittel

Empfindlichkeit für das Landschaftsbild: Hoch

Bedeutung für die landschaftsgebundene Erholung: Hoch

Vorbelastungen B 410 verläuft am Südrand der Raumeinheit; Lavaabbau am Radersberg.

3.5.10 Bezugsraum 9: Waldbereich Hochheimer Haardt

Beschreibung und Bewertung

Der Bezugsraum 9 befindet sich lediglich sehr kleinflächig innerhalb des Untersuchungs- raums. Da innerhalb des Untersuchungsraums keine relevanten Funktions- und Wirkungs- beziehungen vorhanden sind und naturschutzfachlich bedeutsame Strukturen fehlen, erfolgt keine Betrachtung der Biotopfunktion sowie der Regulationsfunktion im Landschaftswasser- haushalt.

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Landschaftsbild Beschreibung Eigenart: Für den Naturraum typische Kuppenlandschaft; großer, geschlossener Waldbe- reich mit typischer Laub- und Nadelwaldverteilung, der lediglich durch die Auen des Ahba- ches und des Obereher Baches gegliedert wird. Relative Konstanz und Stabilität der natürli- chen und anthropogenen Prozesse: geringer Eigenartsverlust durch Umwandlung von Laub- in Nadelwald.

Vielfalt: Stark bewegtes Relief; mittlere Nutzungs- und Biotoptypenvielfalt, da etwa sieben verschiedene Biotoptypen vorkommen; wenige Einzelelemente.

Schönheit: Das Landschaftsbild der Raumeinheit wird dominiert von Laub- und Nadelwäl- dern, hoher Anteil altholzreicher Laubwälder. Die Raumeinheit wird durch ein hohes Maß an natürlichen Sinneseindrücken geprägt. Das Naturerlebnis wird nur unwesentlich durch Stör- faktoren beeinträchtigt. Der relevante Teilraum ist ein weitgehend unzerschnittener Raum, der bis auf das Ahbachtal kaum für eine Erholungsnutzung erschlossen ist. Der westliche Randbereich (außerhalb des Wirkraumes) gehört zum landesweit bedeutsamen Erholungs- und Erlebnisraum „Vulkanei- fel“.

Bewertung Schutzwürdigkeit für das Landschaftsbild: Hoch

Empfindlichkeit für das Landschaftsbild: Mittel

Bedeutung für die landschaftsgebundene Erholung: Mittel (Teilbereiche im Wirkraum)

Vorbelastungen Vorbelastung durch die das Ahbachtal / Grünbachtal begleitende K 59.

3.5.11 Bezugsraum 10: Offenland um Niederehe

Beschreibung und Bewertung

Es erfolgt keine Betrachtung der Biotopfunktion sowie der Regulationsfunktion im Land- schaftswasserhaushalt, da sich der Bezugsraum diesbezüglich außerhalb des Wirkraums des Vorhabens befindet.

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Landschaftsbild Beschreibung Eigenart: Für den Naturraum typisches Relief mit typischer Nutzung; charakteristische Ele- mente sind Feldgehölze, Streuobstflächen, Wacholder und Magerwiesen; relativ viel Bebau- ung, Wirtschaftswege und Straßen. Das Niedereher Bachtal ist wenig prägnant und optisch kaum auffällig; Eigenartsverlust durch Aufforstung von Heiden, durch Vergrößerung der be- bauten Siedlungsfläche inkl. Sportplatzbau sowie durch Bachausbau / Anlage von Teichen.

Vielfalt: Bewegtes Relief; überwiegend hohe Nutzungs- und Biotoptypenvielfalt; Magerwie- sen, Streuobst, Fließgewässer und Wacholderheiden; stellenweise ist die Raumeinheit stär- ker ausgeräumt.

Schönheit: Das Landschaftsbild der Raumeinheit wird zwar von Grünland und Äckern domi- niert, aufgrund von hohem Gehölzreichtum, Streuobstflächen und Magerwiesen ist in Teilbe- reichen ein hohes Maß an natürlichen Sinneseindrücken (vegetative raumbildende Elemen- te, Geräusche, Gerüche) gegeben, so dass die Raumeinheit mit Einschränkungen als schön bezeichnet werden kann. Die Raumeinheit liegt im ortsnahen Freiraum von Niederehe. Sie ist Teil eines landesweit bzw. regional bedeutsamen Erholungs- und Erlebnisraumes bzw. einer regional bedeutsa- men historischen Kulturlandschaft. Zahlreiche Wanderwege, u.a. Eifelsteig

Bewertung Schutzwürdigkeit / Empfindlichkeit für das Landschaftsbild: Hoch

Bedeutung für die landschaftsgebundene Erholung: Hoch

Vorbelastungen Vorbelastung durch die die Raumeinheit querenden L 68 und K 59.

3.5.12 Bezugsraum 11: Offenland um Üxheim-Ahütte

Beschreibung und Bewertung

Es erfolgt keine Betrachtung der Biotopfunktion sowie der Regulationsfunktion im Land- schaftswasserhaushalt, da sich der Bezugsraum diesbezüglich außerhalb des Wirkraums des Vorhabens befindet.

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Landschaftsbild Beschreibung Eigenart: Für den Naturraum typisches, leicht welliges Hochflächenrelief und typische Nut- zungsformen; die Raumeinheit ist relativ ausgeräumt, es gibt kaum charakteristische Struktu- ren und Elemente; Eigenartsverlust durch Vergrößerung der Ortschaften (neue Baugebiete), Vergrößerung des Kalksteinbruchs und durch kleinere Aufforstungen.

Vielfalt: Bewegtes Relief; geringe Nutzungs- und Biotoptypenvielfalt, da Grünland und Äcker dominieren; sehr wenige Einzelelemente in Form von Bäumen oder Feldgehölzen.

Schönheit: Die Raumeinheit ist neben den Äckern und dem Intensivgrünland mit den Stein- brüchen und den Neubaugebieten der Ortschaften anthropogen geprägt. Gute Fernsicht nach Nordosten bzw. Osten. Die Raumeinheit entspricht hinsichtlich ihrer Schönheit dem Durchschnitt der Region. Teilbereiche der Raumeinheit gehören zum ortsnahen Freiraum von Üxheim und Leuders- dorf bzw. haben regionale Bedeutung als historische Kulturlandschaft.

Bewertung Schutzwürdigkeit / Empfindlichkeit für das Landschaftsbild: Mittel

Bedeutung für die landschaftsgebundene Erholung: Mittel

Vorbelastungen Vorbelastung durch die K 69 bzw. den am Rand zum Ahbachtal gelegenen Steinbruch Ahütte.

3.5.13 Bezugsraum 12: Offenland südlich von Uedelhoven

Beschreibung und Bewertung

Es erfolgt keine Betrachtung der Biotopfunktion sowie der Regulationsfunktion im Land- schaftswasserhaushalt, da sich der Bezugsraum diesbezüglich außerhalb des Wirkraums des Vorhabens befindet.

Landschaftsbild Beschreibung Eigenart: Für den Naturraum typisches, leicht welliges Hochflächenrelief und typische Nut- zungsformen; charakteristische Strukturen und Elemente sind einzelne Bäume und Gebü-

19.03.2018 66 BAB A 1, AS Adenau (L10) - AS Kelberg (B410) Landschaftspflegerischer Begleitplan

Landschaftsplanung GmbH sche, die relativ gleichmäßig über die Landschaft verteilt sind; relative Konstanz und Stabili- tät der natürlichen und anthropogenen Prozesse: geringer Eigenartsverlust durch den Bau neuer Wirtschaftswege und durch die Beseitigung einiger Abbruchkanten.

Vielfalt: Mittel bewegtes Relief; mittlere Nutzungs- und Biotoptypenvielfalt; neben Grünland und Äcker sind auch kleine Flächen mit Halbtrockenrasen, Heiden und Wäldern vorhanden; mittlere Einzelelementvielfalt durch einzelne Gebüsche und Bäume.

Schönheit: Äcker und Grünland dominieren in der Raumeinheit; die Raumeinheit ist relativ ausgeräumt, der Ort Uedelhoven weist zahlreiche Baudenkmale und gewachsene Baustruk- turen auf. Es besteht sehr gute Fernsicht nach Nordosten. Die Raumeinheit weist auch we- gen der guten Fernsicht und dem Fehlen von Störelementen eine überdurchschnittliche Schönheit auf. Die Raumeinheit liegt im ortsnahen Freiraum von Uedelhoven. Sie ist über Regional- und örtliche Wanderwege an das Ahrtal angebunden. Im Ort besteht eine Informationsstelle für Besucher.

Bewertung Schutzwürdigkeit / Empfindlichkeit für das Landschaftsbild: Hoch Bedeutung für die landschaftsgebundene Erholung: Hoch

Vorbelastungen Die Raumeinheit ist in ihrem Erlebnis nicht durch Störfaktoren beeinträchtigt.

3.5.14 Bezugsraum 13: Offenland südwestlich von Hoffeld

Beschreibung und Bewertung

Der Bezugsraum 13 befindet sich lediglich sehr kleinflächig innerhalb des Untersuchungs- raums. Da innerhalb des Untersuchungsraums keine relevanten Funktions- und Wirkungs- beziehungen vorhanden sind und naturschutzfachlich bedeutsame Strukturen fehlen, erfolgt keine Betrachtung der Biotopfunktion sowie der Regulationsfunktion im Landschaftswasser- haushalt.

Landschaftsbild Beschreibung Eigenart: Naturraumtypisches Relief mit typischer Nutzung; überwiegend großflächige land- wirtschaftliche Nutzung; das Offenland wird durch einige lineare Strukturen gegliedert (He- cken, Fließgewässer, Galeriewälder); Eigenartsverlust durch kleinere Aufforstungen und

19.03.2018 67 BAB A 1, AS Adenau (L10) - AS Kelberg (B410) Landschaftspflegerischer Begleitplan

Landschaftsplanung GmbH durch den Bau der Hochspannungsleitung.

Vielfalt: Bewegte, wellige Oberfläche; relativ steiler Abfall zum Tal des Nohner Baches; mitt- lere Biotopvielfalt, neben Grünland und Äckern sind Fließgewässer, Galeriewälder und Feld- gehölze vorhanden; mittlere Strukturvielfalt durch Hecken; der nordöstliche Teil der Raum- einheit ist ausgeräumter als der südwestliche Teil.

Schönheit: Intensivgrünland und Äcker dominieren das Landschaftsbild; gute Fernsicht nach Süden und Osten. Die Raumeinheit entspricht hinsichtlich ihrer Schönheit dem Durchschnitt der Region, sie wird jedoch durch die Fernsicht bzw. angrenzenden Landschaftsbildräume positiv beeinflusst. Größere Teilbereiche sind in ihrem Erlebnis durch unangenehme Störfak- toren beeinträchtigt (Hochspannungsleitung, L 10). Die Raumeinheit liegt im Landschaftsschutzgebiet „Rhein-Ahr-Eifel“ und im ortsnahen Erho- lungsraum von Hoffeld. Sie ist Teil eines regional bedeutsamen Erholungs- und Erlebnis- raumes bzw. einer regional bedeutsamen historischen Kulturlandschaft.

Bewertung Schutzwürdigkeit/ Empfindlichkeit für das Landschaftsbild: Mittel

Bedeutung für die landschaftsgebundene Erholung: Hoch

Vorbelastungen Vorbelastungen durch die L 10 und durch die Hochspannungstrasse.

3.5.15 Bezugsraum 14: Trierscheider Hochfläche

Beschreibung und Bewertung

Es erfolgt keine Betrachtung der Biotopfunktion sowie der Regulationsfunktion im Land- schaftswasserhaushalt, da sich der Bezugsraum diesbezüglich außerhalb des Wirkraums des Vorhabens befindet.

Landschaftsbild Beschreibung Eigenart: Für den Naturraum typisches Relief mit typischen Nutzungsformen; relativ ebene, von Bachtälern umgebene Hochfläche; Hecken, Feldgehölze und Raine gliedern die Hoch- fläche; geringer Eigenartsverlust durch Verlust magerer Wiesen und Heiden sowie durch den Bau neuer Wirtschaftswege.

19.03.2018 68 BAB A 1, AS Adenau (L10) - AS Kelberg (B410) Landschaftspflegerischer Begleitplan

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Vielfalt: Wenig bewegtes Relief; relativ kleinflächige Nutzung. Mittlere Biotoptypen- und Strukturvielfalt: Intensiv- u. Extensivgrünland, Äcker, Waldbereiche, Feldgehölze, Hecken und Holzzäune.

Schönheit: Grünlandnutzung mit Fettwiesen und -weiden sowie einige mageren Wiesen do- minieren die Raumeinheit, sie wird von den wahrnehmbaren Nachbarräumen (Nohner Wald, Trierbachtal) positiv beeinflusst. Die gute Fernsicht in fast alle Richtungen stellt eine eigene ästhetische Qualität dar. Die Raumeinheit wird in ihrem Erlebnis durch die auf gesamter Länge querende L 72 erheblich beeinträchtigt. Die Raumeinheit liegt in den ortsnahen Freiräumen von Trierscheid, Dankerath und Sen- scheid; außerdem im Landschaftsschutzgebiet „Rhein-Ahr-Eifel".

Bewertung Schutzwürdigkeit für das Landschaftsbild: Mittel

Empfindlichkeit für das Landschaftsbild: Hoch

Bedeutung für die landschaftsgebundene Erholung: Hoch

Vorbelastungen Die L 72 quert die Raumeinheit.

3.6 Schutzgebiete

3.6.1 Natura 2000 - Gebiete

Innerhalb des Untersuchungsraums befinden sich folgende FFH-Gebiete (vgl. U 19.1.2): - „Obere Kyll und Kalkmulden der Nordeifel" (RP, DE-5605-306) - „Ahrtal" (RP, DE-5408-302) Beide Gebiete umfassen eine Vielzahl kleinerer Fließgewässer. Im Untersuchungsraum ist der nördliche Teil des Nohner Bachs Bestandteil des FFH-Gebietes „Ahrtal“ und der Pützert- bach sowie der Hardtbach Teil des FFH-Gebietes „Obere Kyll und Kalkmulden der Nordei- fel“. Für beide Gebiete wurde eine separate Verträglichkeitsprüfung erarbeitet (vgl. Unterlage 19.4.1, 19.4.4)

Innerhalb des Untersuchungsraums befindet sich folgendes VSG-Gebiet (vgl. U 19.1.2): - VSG - Gebiet „Ahrgebirge“ (RP, DE-5507-401 und NW, DE-5506-471)

19.03.2018 69 BAB A 1, AS Adenau (L10) - AS Kelberg (B410) Landschaftspflegerischer Begleitplan

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Das Vogelschutzgebiet „Ahrgebirge" liegt mit seinen westlichen Teilbereichen innerhalb des Untersuchungsraums. Für das Gebiet wurde ebenfalls eine separate Verträglichkeitsprüfung erarbeitet (vgl. U 19.4.3).

Außerhalb des Untersuchungsraums befinden sich folgende Natura 2000 -Gebiete (vgl. U 19.1.2): - VSG - Gebiet „Vulkaneifel“ (RP, DE 5706 -401) - FFH - Gebiet „Gewässersystem der Ahr“ (NW, DE 5605-302) - FFH – Gebiet „Wälder um Bongard in der Eifel“ (RP, DE 5607-301) - FFH - Gebiet „Gerolsteiner Kalkeifel“ (RP, DE 5706-303) Das Vogelschutzgebiet „Vulkaneifel“ befindet sich westlich des Untersuchungsraums. Für das Gebiet wurde ebenfalls eine separate Verträglichkeitsprüfung erarbeitet (vgl. U 19.4.2). Das FFH - Gebiet „Gewässersystem der Ahr“ befindet sich nördlich des Untersuchungs- raums. Für das Gebiet wurde ebenfalls eine separate Verträglichkeitsprüfung erarbeitet (vgl. U 19.4.5). Das FFH – Gebiet „Wälder um Bongard in der Eifel“ befindet sich ca. 1.300 m östlich der Trasse. Für das Gebiet wurde eine Vorprüfung erarbeitet (vgl. U 19.4.6). Bei der Maßnah- menplanung wurden die Ziele des Bewirtschaftungsplans berücksichtigt bzw. abgestimmt. Das FFH – Gebiet „Gerolsteiner Kalkeifel“ befindet sich im südlichen Teil des Untersu- chungsraums. Ausprägungen der Erhaltungsziele befinden sich in einem Abstand von ca. 800 m zur Trasse und damit außerhalb des Wirkraums. Für das Gebiet wurde eine Vorprü- fung erarbeitet (vgl. U 19.4.6).

3.6.2 Landschaftsschutzgebiete / Naturschutzgebiete / Naturparks

Innerhalb des Untersuchungsraums (ca. 500 m beiderseits der Trasse) befinden sich keine Naturschutzgebiete, Geschützte Landschaftsbestandteile und Naturdenkmale (LANIS 20177).

Am Rande des Untersuchungsraums befinden sich folgende Naturdenkmale: - Kastanie vor der Kapelle in Borler ND-7233-547 - 5 Eschen (jetzt 4 in Borler) ND-7233-499 - Spitzahorn am Kapellchen der Nohner Mühle ND-7233-537 - Dreimuehlen-Wasserfall und Marmorwand ND-7233-428 - Wacholdergebiet nördl. Niederehe am Hang d. Niedereher Baches ND-7233-449 - Wacholdergebiet nördlich von Niederehe ND-7233-448 - Linde an der Klosterkirche Niederehe ND-7233-523

7 http://map1.naturschutz.rlp.de/mapserver_lanis/, abgerufen am 17.08.2017.

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Das Landschaftsschutzgebiet „Rhein-Ahr-Eifel“ ragt in den östlichen Untersuchungsraum hinein (vgl. Abbildung 12).

Naturpark Vulkaneifel

Als achter Naturpark in Rheinland-Pfalz wurde der Naturpark Vulkaneifel mit der Landesver- ordnung über den „Naturpark Vulkaneifel“ vom 07. Mai 2010 rechtskräftig. Große Teile des Untersuchungsraums liegen innerhalb des Naturparks (vgl. Abbildung 17). Er umfasst eine Fläche von ca. 1.000 Quadratkilometern. Kernzonen des Naturparks Vulkaneifel sind der Salmwald sowie das Lieser- und Uessbachtal außerhalb des Wirkraums der BAB A 1. Nach § 5 Nr. 2 der Landesverordnung ist es u.a Schutzzweck für den gesamten „Naturpark Vulkaneifel“, seine besondere Eignung als naturnaher Raum für nachhaltige Erholung und umweltverträglichen Tourismus einschließlich des Sports zu fördern und zu entwickeln, die charakteristische Vielfalt, Eigenheit und Schönheit der durch vielfältige Nutzungen geprägten Landschaft und ihre Arten- und Biotopvielfalt zu erhalten und zu entwickeln und hierzu eine dauerhaft umweltgerechte Landnutzung anzustreben.

Wegen ihrer besonderen Bedeutung werden das Landschaftsschutzgebiet und der Naturpark bei der Bewertung der Erholungsfunktion der einzelnen Bezugsräume berücksichtigt. Entsprechend § 7 LNatSchG RP gelten die geschützten Teile von Natur und Landschaft als vorrangiger Suchraum für Kompensationsmaßnahmen.

3.6.3 Geschützte Biotope

Im Untersuchungsraum kommen geschützte Biotope (nach § 30 BNatSchG i.V.m. § 15 LNatSchG RP) auf ca. 2,5 % der Fläche vor (FÖA 2009c, FÖA 2013 vgl. U 19.1.3).

Die innerhalb der Kartierungen 2008/2013 (FÖA 2009c / 2013) festgestellten Biotope nach § 30 BNatSchG i.V.m. § 15 LNatSchG RP wurden mit dem Datensatz des LANIS verglichen. Weitestgehend sind die Informationen identisch, wobei kleinere Abweichungen in der räumli- chen Abgrenzung häufiger auftreten. Diese Abweichungen werden in Abstimmung mit der SGD als unmaßgeblich eingeschätzt, hier wird die Darstellung an die Biotoptypenkartierung 2008/2013 angepasst. Abweichungen bestehen bei der Einordnung der Kleingewässer / Fischteiche sowie der Eichenwälder (in

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Tabelle 3-11 durch die abweichenden Biotoptypencodes zwischen FÖA und LANIS zu er- kennen). Hier wurde die Darstellung und Bewertung als nach § 30 BNatSchG geschützter Biotop aus dem LANIS übernommen, der kartierte Biotoptyp wurde beibehalten.

Tabelle 3-11: Übersicht nach § 30 BNatSchG i.V. m. § 15 LNatSchG RP geschützte Biotope im Untersuchungsraum

Kürzel Biotoptyp § 30 BNatSchG ha Kürzel LANIS FÖA Abs. AC5 Bachbegleitender Erlenwald 1 7,42 CC3 Bodensaurer Binsensumpf 2 0,10 Brachgefallenes Nass- und Feucht- EE3 2 3,65 grünland BB5 Bruchgebüsch 4 0,15 AC6 Erlen-Sumpfwald 4 0,16 EC1 Nass- und Feuchtwiese 2 7,38 CD1 Rasen-Großseggenried 2 0,02 FK2 Sicker-, Sumpfquelle 2 0,07 DF0 Borstgrasrasen 3 0,34 ED1 Magerwiesen § 15 RP 1,09 Keine Darstellung ED2 Magerweiden § 15 RP 1,18 Keine Darstellung FM4 Quellbach 1 n.Q. FM6 Mittelgebirgsbäche 1 n.Q. AA0 Buchenwald 3 0,24 AC5 AB0 Eichenwald 3 14,07 AC5, AQ1, AQ3 AB1 Buchen-Eichenmischwald 3 3,02 AQ1 AB5 Nadelbaum-Eichenmischwald* 3 1,14 AQ1 FM6 AB9 Hainbuchen-Eichenmischwald 3 1,05 Bachlauf in AB9 Fettwiese, Flachlandausbildung (Glatt- EA1 2 0,37 EC1 haferwiese) EB0 Fettweide 2 0,17 DD2 EC2 Nass- und Feuchtweide 2 0,97 FF2 Fischteich* 1 0,39 FF2, FF5, FD0 GA2 natürlicher Silikatfels* 5 0,01 GA1 Summe 33,01

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Wegen ihrer Bedeutung als Sonderstandorte zählen die geschützten Biotope (nach § 30 BNatSchG i.V.m. § 15 LNatSchG RP) zu den Biotoptypen mit besonderer naturschutzfachli- cher Bedeutung und werden bei der Bewertung der Biotopfunktion der einzelnen Bezugs- räume berücksichtigt.

3.6.4 Lebensraumtypen nach Anhang I FFH RL

LRTs in den FFH-Gebieten werden im Rahmen der Verträglichkeitsprüfungen hinsichtlich ihrer Beeinträchtigungen durch das Vorhaben berücksichtigt. Es wurden folgende LRTs außerhalb der FFH-Gebiete nachgewiesen (vgl. U 19.1.3 Bl. 1-3):

Tabelle 3-12: Übersicht LRT im Untersuchungsraum

LRT ha Hainsimsen-Buchenwald (LRT 9110) 147,59 Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald (LRT 9160) 1,05 Magerwiesen (LRT 6510). 1,51 Bachbegleitender Erlenwald (LRT *91E0). 7,13 Borstgrasrasen (LRT 6230). 0,34 Summe 157,62

Wegen ihrer Bedeutung als Lebensraum zählen die LRT nach Anhang I FFH RL zu den Bio- toptypen mit besonderer naturschutzfachlicher Bedeutung und werden bei der Bewertung der Biotopfunktion der einzelnen Bezugsräume berücksichtigt.

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4 Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung von Beein- trächtigungen

4.1 Maßnahmen der technischen Planung

Im Rahmen der Entwurfsplanung wurde bei der Entwicklung der Lage und Höhe der Trasse sowie insbesondere bei der Lage und Dimensionierung der Querungsbauwerke eine größt- mögliche Vermeidung von Beeinträchtigungen der Naturhaushaltsfunktionen angestrebt. Innerhalb des Planungsprozesses erfolgten fortlaufend Optimierungen. Insbesondere die größtmögliche Meidung bedeutender Biotope und Habitate (nach § 30 BNatSchG i.V.m. § 15 LNatSchG RP geschützte Biotope, Biotope mit LRT Eignung und Altholzbestände) waren hier Ziel:

Änderungen der Linie und Optimierung der Gradiente  Verlegung der L 10 im Bereich Mordhügel / Taufenseifen (L 10) parallel zur A 1 (Bün- delung von Zerschneidungswirkungen; Verminderung der durch beide Trassen isolier- ten Räume).

Maßnahmen zur Minderung der Flächeninanspruchnahme  Anpassung der Böschungsneigung und Verzicht auf Wälle am äußeren Fahrbahnhoch- rand bei der Entwässerung zur Reduzierung des Flächenbedarfs.

 Beschränkung von Land- und Forstwirtschaftswegeneubau auf das unbedingt notwen- dige Maß, insbesondere zur Verhinderung weiterer Zerschneidungswirkungen im Um- feld durch Konzentration parallel führender Wege auf einer Trasse. Keine Versiegelung von Wirtschaftswegen, sondern Anlage mit wassergebundener Decke oder Schotte- rung, wo möglich.

 Das Bachbett ständig wasserführender Bäche unterhalb von Brücken wird von Bau- maßnahmen freigehalten und vor baubedingten Beeinträchtigungen geschützt.

Rekultivierung bauzeitlich beanspruchter Flächen  Generell wurden Flächen für baulich bedingte vorübergehende Inanspruchnahmen nur in dem Umfang und nur dort ausgewiesen, wo diese technisch unbedingt erforderlich sind, wobei insbesondere in den höherwertigen Bereichen (nach § 30 BNatSchG i.V.m. § 15 LNatSchG RP geschützte Biotope, Biotope mit LRT Eignung und Altholzbestände) durch weitgehende Minimierung oder Verzicht von temporären Bauflächen die Ein- griffsintensität reduziert wurde.

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 Die Lage von Baustellenflächen, Baustraßen und Lagerflächen wurde umweltgerecht optimiert. Überwiegend konnten diese Flächen in Bereiche gelegt werden, die land- schaftlich weniger sensibel bzw. vorbelastet sind, bzw. auf der geplanten Trasse lie- gen. Es werden nahezu ausschließlich bestehende Wege genutzt.

Maßnahmen am Trassenkörper und im Umfeld  Zur Minderung von Landschaftsbildbeeinträchtigungen sind erdbauliche Gestaltungs- maßnahmen vorgesehen: wechselnde Böschungsneigungen, Ausrundung der Bö- schungskanten, landschaftsangepasste Gestaltung der Flächen in Anschlussstellen sowie Erhalt von Felsformationen in standsicheren Einschnittsböschungen.

 Zur Reduzierung von Immissionen (verschiedener Art) sind auf Brücken 2 m hohe Schutzwände als Sicht-, Spritz- und Schallschutz angeordnet, zuzüglich ca. 20 m Überhang in die anschließenden Trassenbereiche.

 Zur Vermeidung der Ansiedlung von Mäusen und daraus begründeten Anlockwirkun- gen für Greife wird der Mittelstreifen nicht bepflanzt sondern versiegelt.

Ergänzung und Optimierung der Querungsbauwerke unter tierökologischen Aspekten  Die geplanten Talbrücken sollen die Trasse für wandernde Wildtiere durchlässig ma- chen und die Barrierewirkung für Tiere reduzieren (vgl. Tabelle 4-1, vgl. Kap. 4.3.2).

 Die Lage und Anzahl der Talbrücken wird im Wesentlichen durch das Relief vorgege- ben. Die Aufweitung der Talbrücken gewährleistet den geringsten möglichen Eingriff in den Gewässer- und Auenbereich. Die genannten Querungsbauwerke und Talbrücken sind in ihrer Dimensionierung und Positionierung geeignet, Zerschneidungswirkungen und Kollisionen zu verhindern (FGSV 2008). Hiervon profitiert neben den Fledermäu- sen und Vögeln, die Wildkatze, die hauptsächlich Talräume und Bachläufe als Disper- sionsleitlinien nutzt (FÖA 1996, FÖA 2012a). Durch weite Überbrückung werden Zer- schneidungseffekte und Stress für querende Tierarten vermindert.

Erhalt und Wiederherstellung von Wegeverbindungen der Naherholung  Die geplanten Querungsbauwerke übernehmen überwiegend ebenfalls wesentliche Verbindungsfunktionen zum Erhalt bzw. der Wiederherstellung des Wegenetzes für die Naherholung.

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Tabelle 4-1: Brückenbauwerke (Projektbestandteil)

Bau-km BW- Bezeichnung Dimensionierung Tierökologische Wirkung8 Wirkung Kürzel/Nr. Erholung 5+558,992 BW 3 Brücke i.Z. Breite: 7,00 m gering Wiederherstel- der A1 eines Verbin- lung Wegever- lichte Weite: 39,00 m dungsweges bindung über die A 1 lichte Höhe: 4,70 m BW 3a Überführung Breite: 4,50 m gering Aufrechterhal- eines Wirt- tung Wegever- lichte Weite: 10,00 m schaftsweges bindung über den Noh- lichte Höhe: 1,20 m ner Bach 6+106,000 - BW 4 Talbrücke lichte Weite: hoch Erhaltung des 6+431,000 Nohner Bach 325,00 m örtlichen Rund- Eisvogel/Wasseramsel: Brücke Nord wanderweges im lichte Höhe: max. ist ausreichend dimensioniert Nohner Bachtal 46,00 m (FGSV 2008), für Schwarzstorch wird ebenfalls davon ausgegan- gen (vgl. FFH-VP) Wildkatze/Luchs: Brücke ist ausreichend dimensioniert (FGSV 2008) Fledermäuse: Brücke ist ausrei- chend dimensioniert (FGSV 2008) 6+980,000 - BW 5 Talbrücke K 85 lichte Weite: hoch Wiederherstel- 7+080,000 100,00 m lung Wegever- Fledermäuse: Brücke ist ausrei- bindung lichte Höhe: max. chend dimensioniert (FGSV 24,00 m 2008) 8+407,500 - BW 7A Talbrücke - lichte Weite: hoch Erhaltung des 8+514,500 Hollerseifen 107,00 m örtlichen Rund- Fledermäuse: Brücke ist ausrei- wanderweges im lichte Höhe: max. chend dimensioniert (FGSV Hollerseifen 24,00 m 2008) 8+555,100 - BW 7B Talbrücke - lichte Weite: 45,00 m hoch 8+600,100 Hollerseifen lichte Höhe: max. Fledermäuse: Brücke ist ausrei- 12,00 m chend dimensioniert (FGSV 2008) 9+414,000 - BW 9 Talbrücke lichte Weite: hoch Erhaltung der 9+715,000 Nohner Bach 301,00 m örtlichen Rund- Eisvogel/Wasseramsel: Brücke Süd wanderwege lichte Höhe: max. ist ausreichend dimensioniert bzw. des GEO- 31,00 m (FGSV 2008) Pfades im Noh- Fledermäuse: Brücke ist ausrei- ner Bachtal chend dimensioniert (FGSV 2008) 10+422,240 BW 11 Brücke i.Z. der lichte Weite: 40,00 m gering Erhaltung Wege- der A 1 L 70 über die verbindung lichte Höhe: 4,70 m A1 Rhein-Kyllweg

8 Beitrag zur Aufrechterhaltung des Lebensraumverbundes.

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Bau-km BW- Bezeichnung Dimensionierung Tierökologische Wirkung8 Wirkung Kürzel/Nr. Erholung bzw. Geschichts- straße „Rund um den Hochkel- berg“ 10+825,600 BW 12 Brücke i.Z. der lichte Weite: 8,00 m gering Erhaltung Wege- A1 über einen verbindung lichte Höhe: 4,70 m Forstweg Rhein-Kyllweg bzw. Geschichts- straße „Rund um den Hochkel- berg“ 11+007,600 - BW 13 A Talbrücke lichte Weite: Hoch Erhaltung Wege- 11+217,600 Heyroth 210,00 m verbindung Wildkatze/Luchs: Brücke ist lichte Höhe: max. ausreichend dimensioniert 32,00 m (FGSV 2008) Fledermäuse: Brücke ist ausrei- chend dimensioniert (FGSV 2008) 11+022,600 - BW 13 B Talbrücke lichte Weite: Hoch 11+232,600 Heyroth 210,00 m Wildkatze/Luchs: Brücke ist lichte Höhe: max. ausreichend dimensioniert 32,00 m (FGSV 2008) Fledermäuse: Brücke ist ausrei- chend dimensioniert (FGSV 2008) 11+727,600 - BW 14 Talbrücke lichte Weite: hoch Erhaltung Wege- 11+853,600 Heiental 126,00 m verbindung Wildkatze/Luchs: Brücke ist lichte Höhe: max. ausreichend dimensioniert 18,00 m (FGSV 2008) Fledermäuse: Brücke ist ausrei- chend dimensioniert (FGSV 2008) 12+652,600 - BW 16 Talbrücke lichte Weite: hoch Erhaltung Wege- 12+852,600 Bongard 200,00 m verbindung Fledermäuse: Brücke ist ausrei- lichte Höhe: max. chend dimensioniert (FGSV 23,00 m 2008) 13+392,600 BW 17 Talbrücke lichte Weite: hoch Erhaltung Wege- – Pützertbach 167,00 m verbindung Eisvogel/Wasseramsel: Brücke 13+559,600 max. 20,00 m ist ausreichend dimensioniert (FGSV 2008); Fledermäuse: Brücke ist ausrei- chend dimensioniert (FGSV 2008) 13+713,600 BW 18 Brücke i.Z. der lichte Weite: gering der A 1 A1 über die K 10,00 m 65 lichte Höhe: 4,70 m

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4.2 Entwässerungsplanung

Bzgl. Details der wassertechnischen Vorkehrungen wird auf die Ergebnisse der wassertech- nischen Berechnungen sowie Planunterlagen (Unterlagen 8 und 18) verwiesen. Das im Ab- schnitt anfallende Regenwasser wird über versickerungsfähige Straßenmulden und Rohrlei- tungen den Regenrückhaltebecken zugeleitet, dort in Absetzbecken von Schwebstoffen ge- reinigt und mit zeitlicher Verzögerung über Versickerungsflächen in die Gewässer geleitet. Die Einleitungen der Regenrückhaltebecken I, II und III fließen in den Nohner Bach. Die Ab- flüsse der Regenrückhaltebecken IV, V und VI werden in den Grünbach geleitet. Die Lage der Entwässerungsabschnitte und Beckenanlagen ist in Unterlage 8 dargestellt.

1. RRB I westlich der A1 bei Bau-km 6+100: Das RRB I besteht aus einer 2-stufigen Anlage (1 Absetzbecken mit Dauerstau und Leicht- flüssigkeitsabscheider in Form einer schwimmenden Tauchwand sowie 1 Regenrückhaltebe- cken mit Dauerstau). Der Auslauf aus dem RRB wird mit einem mittleren Drosselabfluss von 150 l/s geregelt. Der Abstand vom Auslauf aus dem RRB bis zur Einleitung in den Nohner Bach als nächst gelegenem Vorfluter beträgt ca. 275 m. Der Abfluss erfolgt zunächst über einen offenen Graben mit Bruchsteinpflaster in das Nohner Bachtal sowie in ein Tosbecken zur Energieumwandlung, dann im weiteren Verlauf unter einem vorhandenen Wirtschaftsweg in einer Rohrleitung DN 800. Vor Einleitung in den Nohner Bach wird ein breitflächiger Aus- lauf in Form einer kolkartigen Vertiefung in das angrenzende Gelände angelegt. Der Zufluss in den Nohner Bach erfolgt somit indirekt und gegenüber den Niederschlagsereignissen zeit- lich verzögert.

2. RRB II östlich der A1 bei Bau-km 9+400: Das RRB II besteht aus einer 2-stufigen Anlage (1 Absetzbecken mit Dauerstau und Leicht- flüssigkeitsabscheider in Form einer schwimmenden Tauchwand sowie 1 Regenrück- haltebecken mit Dauerstau). Der Auslauf aus dem RRB wird mit einem mittleren Drosselab- fluss von 100 l/s geregelt. Der Abstand vom Auslauf aus dem RRB bis zur Einleitung in den Nohner Bach als nächst gelegener Vorfluter, beträgt ca. 110 m. Der Auslauf aus dem RRB erfolgt über eine Rohrleitung DN 300/DN 400 mit anschließendem breitflächigen Auslauf in das angrenzende Gelände. Der Zufluss in den Nohner Bach erfolgt somit indirekt und ge- genüber den Niederschlagsereignissen zeitlich verzögert.

3. RRB III östlich der A1 bei Bau-km 9+700: Das RRB III besteht aus einer 2-stufigen Anlage (1 Absetzbecken mit Dauerstau und Leicht- flüssigkeitsabscheider in Form einer schwimmenden Tauchwand sowie 1 Regenrückhalte- becken mit Dauerstau). Der Auslauf aus dem RRB wird mit einem mittleren Drosselabfluss von 50 l/s geregelt. Der Abstand vom Auslauf aus dem RRB bis zur Einleitung in den Nohner

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Bach als nächst gelegener Vorfluter beträgt ca. 70 m. Der Auslauf erfolgt breitflächig und wird mit 2 wasserundurchlässigen Querriegeln zur Versickerung ergänzt. Der Zufluss in den Nohner Bach erfolgt somit indirekt und gegenüber den Niederschlagsereignissen zeitlich verzögert.

4. RRB IV westlich der A1 bei Bau-km 10+900: Die Einleitung in das RRB IV erfolgt über eine 2-stufige Anlage (1 Absetzbecken mit Dauer- stau und Leichtflüssigkeitsabscheider in Form einer schwimmenden Tauchwand sowie 1 Regenrückhaltebecken mit Dauerstau) mit einem mittleren Drosselabfluss aus dem RRB von 50 l/s. Der Abstand vom Auslauf aus dem RRB bis zur Einleitung in den Grünbach als nächst gelegener Vorfluter beträgt ca. 200 m. Der Auslauf erfolgt breitflächig, ein vorhandenes tem- poräres Seitengewässer wird mit 2 wasserundurchlässigen Querriegeln zur Rückhaltung und Versickerung sowie auf einer Länge von ca. 140 m mit Steinschüttungen zur Energievernich- tung ergänzt. Vor Einleitung in den Grünbach wird ein breitflächiger Auslauf in das angren- zende Gelände angelegt. Der Zufluss in den Grünbach erfolgt somit indirekt und gegenüber den Niederschlagsereignissen zeitlich verzögert.

5. RRB V westlich der A1 bei Bau-km 11+900: Die Einleitung in das RRB V erfolgt über eine 2-stufige Anlage (1 Absetzbecken mit Dauer- stau und Leichtflüssigkeitsabscheider in Form einer schwimmenden Tauchwand sowie 1 Regenrückhaltebecken mit Dauerstau). Der Drosselabfluss aus dem RRB beträgt 100 l/s. Die Einleitung in den Grünbach erfolgt nicht direkt, sondern zunächst über einen ca. 300 m neu anzulegenden Wegeseitengraben. Der Graben wird mit 6 wasserundurchlässigen Schwellen zur Rückhaltung und Versickerung des Abflusses versehen. Am Grabenende ist ein breitflächiger Auslauf über einen Querriegel in ein vorhandenes ca. 80 m langes tempo- räres Seitengewässer (Waldbach) vorgesehen. Im Seitengewässer werden zwei weitere wasserundurchlässige Querriegel angelegt, bevor der Abfluss in der Bachaue breitflächig zum Grünbach geführt wird. Der geplante lange Ableitungsweg, die zahlreichen Querriegel, der Dauerstau im Regenrückhaltebecken sowie die Begrenzung der maximalen Auslei- tungsmenge sind Ergebnis umfangreicher Optimierungsmaßnahmen zur Verminderung des Tausalzeintrags in den Grünbach.

6. RRB VI östlich der A1 bei Bau-km 13+650: RRB VI wird als 2-stufige Anlage im Dauerstau ausgebildet. Der Drosselabfluss aus dem RRB wird auf 150 l/s begrenzt. Die anfallende Wassermenge aus dem RRB VI wird in einem ca. 120 m breiten wasserundurchlässigen Querriegel erneut zurückgehalten und an- schließend in einem ca. 460 m langen Wegeseitengraben entlang eines Wirtschaftsweges unter der Talbrücke Pützertbach durch bis zum Grünbach geleitet. Der Wegeseitengraben wird mit wasserundurchlässigen Querriegeln ergänzt. Die Einleitung erfolgt erst im Mün-

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Landschaftsplanung GmbH dungsbereich des Pützertbaches in den Grünbach über einen breitflächigen Zufluss in das FFH-Gewässer. Wie bei RRB V führen der geplante lange Ableitungsweg, die zahlreichen Querriegel, der Dauerstau im Regenrückhaltebecken sowie die Begrenzung der maximalen Ausleitungsmenge zur Verminderung des Tausalzeintrags in den Grünbach. Durch die Ver- legung der Einleitung in den Mündungsbereich am Grünbach erfolgt durch den Zustrom ei- nes weiteren Gewässers eine Verdünnung der Tausalzkonzentration. Die vorliegende Ent- wässerungsplanung ist Ergebnis umfangreicher Optimierungsmaßnahmen.

Die geplanten Reinigungsanlagen gewährleisten die bestmögliche Schadstoffrückhaltung. Die Anforderungen der Regelwerke (RAS-Ew2005, FGSV 2005 und die maßgeblichen ATV- Richtlinien) werden eingehalten. Die Entwässerung wurde von technischer Seite soweit optimiert, dass die Chloridbelastung der Gewässer möglichst gering ist (vgl. Unterlage 19.6 Tausalzgutachten 2016 Teil 3, S.32 ff.). Die Vorkehrungen genügen auch den Vorgaben der europäischen Wasserrahmenrichtlinie, nach der ein guter ökologischer und chemischer Zustand der Gewässers (hier: der Ahr und ihrer Nebengewässer) sicherzustellen und keine Verschlechterung der Zustandsklasse er- laubt ist (siehe Fachbeitrag zur WRRL Unterlage 19.5).

Die Bemessung der RRBs ist nach Angabe des Vorhabenträgers für die Staubecken auf ein 5-jähriges (n=0,2/a), für die mittleren Drosselwassermengen auf jeweils ein 1-jähriges Re- genereignis (n=1/a) ausgelegt.

Für besonders empfindliche Bereiche wie Quellmulden und Bachläufe erfolgen während der Bauphase Schutzmaßnahmen durch technische Vorkehrungen (Abtrennung durch Schutz- zaun, keine Verrohrung; keine Lagerung wassergefährdender Stoffe, Anlage von Rückhalte- vorrichtungen für Schlämme und anderes sedimentreiches Wasser).

4.3 Spezielle gebiets- und artenschutzrechtliche Vermeidungs- maßnahmen

Folgende Vermeidungsmaßnahmen (fett) sind aus gebiets- und artenschutzrechtlichen Gründen erforderlich.

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Tabelle 4-2: Übersicht über Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung Maßnahmen Bezeichnung Kartografische Nr. Darstellung V 1 Beachtung des Denkmalschutzgesetztes zum Schutz von Bodendenkmälern Ohne Darstellung V 2 Maßnahmen zum Kollisionsschutz U. 9.2 V 2.1 Errichtung von Wildkatzenschutzzäunen V 2.2 Errichtung von Amphibien- und Reptilienschutzeinrichtungen V 2.3 Errichtung von zusätzlichen Leit- und Sperreinrichtungen 2.3a Schutzzaun 4,00 m, 2.3b Blendschutzwand 2,00 m auf Bauwerken 2.3c Blendschutzwand 4,00 m auf Grünbrücken und im Übergangsbe- reich 2.3.d Blendschutzwand 4,00 m (Wand- Zaunkombination im Übergangsbe- reich V 2.4 Böschungsgestaltung zur Vermeidung von Kollisionen V 3 Anlage von Grünbrücken und Grünunterführungen unter tierökologischen Aspekten U 9.2 V 4 Bauzeitenmanagement: U 9.2, U 9.1 V 4.1 Maßnahmen vor der Baufeldräumung, V 4.2 Maßnahmen im Rahmen der Baufeldräumung V 4. 3 Baubegleitende Maßnahmen und bei der Herstellung der Baustraßen V 5 Umweltbaubegleitung zur Konkretisierung der beschriebenen Maßnahmen sowie Ohne Darstellung bisher unvorhersehbarer Vermeidungsmaßnahmen V 6 Schutz von Vegetationsbeständen / Habitaten , Ausweisung von Bautabuzonen U 9.2, U 9.1 V 7 Schutz und Sicherung von Böden sowie Grund- und Oberflächenwasser Ohne Darstellung V 8 Temporärer Amphibien- und Reptilienschutz während der Bauzeit U 9.2 V 9 Waldrandgestaltung (als Lenkungsmaßnahme für Fledermäuse an angeschnittenen U 9.2 Laub- und Laubmischbeständen)

4.3.1 Maßnahmen zum Kollisionsschutz (V 2)

Aktive Maßnahmen zum Kollisionsschutz Errichtung von speziellen Wildkatzenschutzzäunen (V 2.1) Die gesamte Trasse wird zum Schutz vor Kollisionen mit einem wildkatzensicheren Schutz- zaun entsprechend MAQ (FGSV 2008), (bzw. an Bauwerken durch die Installation von Wän- den) vollständig gezäunt: • Höhe 2,5 m mit Übersteigschutz ca. 50 cm • Maschenweite von 4 cm • Mit Untergrabungsschutz (ca. 20-30 cm tief eingegraben)

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• Anlage eines 3 m breiten, straßenabgewandten Unterhaltungsstreifens

Im Bereich von querenden Wirtschaftswegen stellen Gitterroste, die in den Weg integriert werden, den Schutz sicher. Zum Verlassen des Trassenraumes sind sogenannte „Aussprün- ge“ sowie sich lediglich nach außen öffnende Toranlagen vorgesehen MAQ (FGSV 2008 ). Zur Lage vgl. U 9.2. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen (HERRMANN & KLAR 2007) sind wildkatzensichere Schutzzäune geeignet, Kollisionsgefahren wirksam zu reduzieren resp. Wildkatzen vom Queren der Straße abzuhalten. Mit einer Höhe von 2,50 m werden ebenfalls Kollisionen des Luchses sowie des Rotwildes vermieden.

Errichtung von Amphibien- und Reptilienschutzeinrichtungen (V 2.2)

Im Untersuchungsraum sind, überwiegend entlang der Fließgewässer, Gewässer mit Bedeu- tung als Laichhabitate für Amphibien verteilt (vgl. Unterlage 19.1.3). Neben weit verbreiteten Arten wie Grasfrosch und Erdkröte, sind einzelne Gewässer auch für Arten wie Bergmolch und Fadenmolch von Bedeutung. Aufgrund der anzunehmenden Wanderungsdistanzen (vgl. Tabelle 4-3) für die genannten Arten ist bis auf Höhe der geplanten PWC von relevanten Landhabitaten und damit Wanderungsbewegungen zwischen den Laichgewässern und den Landhabitaten auszugehen.

Tabelle 4-3: Wanderungsdistanzen der im Untersuchungsraum nachgewiesenen Amphibien Art Art Population Aktionsradius Wanderstrecken deutsch latein (FÖA innerhalb des (Fernausbreitung) 2009b) Vorkommens in m in m Salamandra Feuersalamander II < 100 200 - 400 salamandra Bergmolch Lissotriton alpestris III 100 - 600 1000 - (4000) Amphibien Fadenmolch Lissotriton helveticus III 50 - 400 500 - 650 Geburtshelferkröte Alytes obstetricans II 50 575 - (3700) Grasfrosch Rana temporaria III 80 - 750 3800 Erdkröte Bufo bufo III 100 - 2200 > 3750 Blindschleiche Anguis fragilis I k.A. k.A. Zauneidechse Lacerta agilis II 10 - 100 300 - 1200 Reptilien Waldeidechse Zootoca vivipara III 5 - 90 k.A. Schlingnatter Coronella austriaca k.A. 50 - 400 500 - 700 Ringelnatter Natrix natrix k.A. 300 - 750 1600 Population (Gesamtgebiet): I Einzelfund II mehrere Exemplare bzw. Fundorte / kleine bis mittlere Gesamtpopulation III im Raum häufig bzw. weit verbreitet / mittlere bis große Gesamtpopulation

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Dieser Teil des Untersuchungsraums besitzt daher eine besondere Bedeutung für Amphibien und wird durch die A 1 dauerhaft zerschnitten. Zur Vermeidung von Kollisionen und als Leit- einrichtungen sind entlang der Trasse Amphibien- und Reptilienschutzeinrichtungen zu er- richten (vgl. U 9.2). Im Bereich von Fließgewässerquerungen, in denen die Amphibien die Möglichkeit haben, die A 1 zu unterqueren, kommt den Anlagen eine Leitfunktion zu.

Die Amphibien- und Reptilienschutzeinrichtungen werden in Kombination mit den trassenbe- gleitenden Wildkatzenschutzzäunen vor Betriebsbeginn errichtet. Die Amphibien- und Reptilienschutzeinrichtungen sind entsprechend den Anforderungen ge- mäß MAmS (.BMVBS 2000 ) für Sperr- und Leiteinrichtungen zu erstellen: • Sperr-/Leiteinrichtung mit 50 cm Höhe • Überkletterschutz an der Oberkante der Sperr-/ Leiteinrichtung • höhenbündige Hinterfüllung der Sperr-/ Leiteinrichtung auf der Straßenseite, so dass ein Auswandern aus dem Straßenraum möglich ist • 20 cm Breite Lauffläche ohne Höhenversatz oder Bewuchs • Pfosten sind nicht auf der Laufseite anzuordnen • Anschluss an die Querungsbauwerke. Einzäunungen auch um dauerhafte Regenrückhaltebecken zur Verhinderung der Einwande- rung in Becken und Verlust von Individuen bei der Beckenpflege. Zur Lage vgl. U 9.2.

Die Amphibien- und Reptilienschutzeinrichtungen entsprechen den Anforderungen der MAmS 2000. Die Amphibien- und Reptilienschutzeinrichtungen werden in Kombination mit den trassenbegleitenden Wildschutzzäunen vor Betriebsbeginn der A 1 errichtet.

Die nach MAmS 2000 vorzusehenden Amphibiendurchlässe sind für das Vorhaben A1 nicht vorgesehen, da diese nach aktuellen Erkenntnissen bereits bei Durchlasslängen von 20 - 30 m nur für wenige Amphibienarten als Querungshilfe fungieren (SCHNEEWEISS, WOLF u. ALSCHER, 2003). Das Maßnahmenkonzept des LBP sieht die Entwicklung von Amphibien- populationen mit Sommer- und Winterhabitaten auf beiden Seiten der Trasse vor. Für den Genaustausch zwischen den Populationen stehen die Talbrücken sowie die ergänzenden Querungshilfen zur Verfügung.

Zusätzliche Leit- und Sperreinrichtungen für den Fledermausschutz (V 2.3)

Alle Streckenabschnitte in Gleich- sowie geringer Damm- und Einschnittslage (Dammhöhe bzw. Einschnittstiefe < 4 m) werden mit Leit- und Sperreinrichtungen oder ebenfalls geeigne- ten Wall-/Zaunkombinationen ausgestattet. Möglich ist auch eine Kombination mit dem tras-

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 2.3b Blendschutzwand 2 m auf Tal- und Grünbrücken,

 2.3c Blendschutzwand 4 m auf Grünunterführungen und im Übergangsbereich bis 25 m an Grünunterführungen,

 2.3d Blendschutzwand 4 m (Kombination 2 m Wand, 2 m Zaun) im Übergangsbereich von Tal- und Grünbrücken bis 50 m, von 25-50 m an Grünunterführungen;

Die Lage und die Länge der Sperr- und Leiteinrichtungen sind aus den Maßnahmenplänen des LBP (Unterlage 9.2) ersichtlich. Die Leit- und Sperreinrichtungen (Maßnahme V 2.3) als Vermeidungs- / Verminderungs- maßnahme erreichen in der Kombination mit einer fledermausgerechten Anbindung an Que- rungsbauwerke (Maßnahme V 3) eine hohe Wirksamkeit. Die Maßnahmen entspricht in Er- gänzung der Querungshilfen den Standards zur Vermeidung nach MAQ (FGSV 2008, FÖA 2011).

Böschungsgestaltung zur Vermeidung von Kollisionen (V 2.4)

Mit Uhu, Rotmilan etc. kommen im Untersuchungsraum großräumig agierende und nach Kleinsäugern jagende Arten vor. Für Kleinsäuger sind herkömmlich gestaltete trassennahe Habitate strukturbedingt (lockere Bodenbedingungen, strukturreiche Vegetation) von beson- derer Bedeutung u.a. als Nahrungshabitat. Um Anlockeffekte für kollisionsgefährdete Greif- vogelarten zu vermeiden sind spezielle Gestaltungsmaßnahmen entlang der Trasse erforder- lich.

Es werden die folgenden Maßnahmen für die Straßenböschungen festgelegt mit dem Ziel, Vogelverluste durch Kollision zu vermeiden:  Dichte Gehölzbepflanzung (Pflanzabstand der Sträucher je nach gewählter Qualität mindestens 1 m x 1 m) an Böschung als geschlossene Vegetationsdecke zum Be- triebsbeginn. (Alternative: Anlage eines dicht- und hochwüchsigen Gras- und Krautbe- standes);

 Vermeidung von offen-kurzrasigen Strukturen;

 Gestaltung der Bankette (ca. 2-3m) mit Rasengittersteinen, Schotteruntergrund (oder ähnlich verdichtend), Versiegelung des Mittelstreifens.

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4.3.2 Anlage von Grünbrücken und Grünunterführungen unter tierökologi- schen Aspekten (V 3)

Der Untersuchungsraum stellt für viele Arten einen naturschutzfachlich bedeutenden Le- bensraum dar (Groß- und Mittelsäuger, Fledermäuse, Spechtarten usw.). Da viele dieser Arten große Aktionsräume haben und störungsempfindlich sind, stehen hinsichtlich der Durchlässigkeit besonders hohe Ansprüche an das Vorhaben. Die folgenden Bauwerke (Tabelle 4-4) sind erforderlich, um die im Gelände festgestellten tradierten Wander- und Flugwegebeziehungen von Tieren über die geplante Trasse, dort wo keine Talbrücken vorhanden sind, aufrecht zu erhalten bzw. diese durch Talbrücken vorhan- dene Transparenz weiter zu erhöhen. Sie dienen der Vermeidung erheblicher Beeinträchti- gungen von Natur und Landschaft und sind nicht vorrangig durch andere Verhältnisse (z. B. Morphologie) bedingt.

Tabelle 4-4: Übersicht über die geplanten Grünbrücken und Grünunterführungen Bau-km BW- Bezeichnung Dimensionierung Tierökologische Wirkung Kürzel/Nr. 5+090,000 - 5+140,000 BW 1 Grünunterführung lichte Weite: 50,00 m Amphibien, Wildkatze / der A 1 lichte Höhe: 5,00 m Luchs, Fledermäuse: Di- mensionierung gemäß FGSV 2008 0+917,000 - 0+967,000 BW 2 Grünunterführung lichte Weite: 50,00 m Amphibien, Wildkatze / der L 10 lichte Höhe: 5,00 m Luchs, Fledermäuse: Di- mensionierung gemäß FGSV 2008 7+776,500 BW 6 Grünbrücke lichte Weite: 40 m Wildkatze / Luchs, Rotwild: der A1 lichte Höhe: 4,70 m Dimensionierung gemäß FGSV 2008 Breite: 52 m 8+967,600 der A1 BW 8 Grünbrücke lichte Weite: 40 m Wildkatze /Luchs, Fleder- lichte Höhe: 4,70 m mäuse, Rotwild, Fleder- mäuse: Dimensionierung Breite: 65,00 m gemäß FGSV 2008 10+483,951 – 10+628,608 BW 10 Grünunterführung lichte Weite: 50,00 m Wildkatze / Luchs: Dimen- der A 1 lichte Höhe: mind. 5,00 m sionierung gemäß FGSV 2008 12+105,000 - 12+155,000 BW 15 Grünunterführung lichte Weite: 50,00 m Wildkatze / Luchs, Fleder- der A 1 lichte Höhe: mind. 5,00 m mäuse: Dimensionierung gemäß FGSV 2008

Die Lage der Grünbrücken und -unterführungen richtet sich, neben den geländemorphologi- schen Gegebenheiten, im Wesentlichen nach den nachgewiesenen traditionellen Tierwan- derwegen (z. B. des Rotwilds) bzw. nach den aufgrund des Reliefs und der Biotopstruktur zu erwartenden Dispersionskorridoren (vgl. FÖA 1993; FÖA 2012a, FÖA 2012b).

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Die eigenen ortsbezogenen Daten wurden durch die Daten zum Lebensraumkorridor (HÄNEL, K. & RECK, H. 2011, LUWG 2007, BUND 2012) verifiziert, bzw. ergänzt. Eine Übersicht zu den vorliegenden Informationen befindet sich in der Unterlage zum Biotopver- bund (U 19.6.11). Die so gewonnenen Kenntnisse waren die Grundlage für die Verortung der geplanten Grünbrücken und anderer Querungshilfen.

Die geplanten Grünbrücken BW 6 und BW 8 sowie die Grünunterführungen (BW 1, 2, 10) ermöglichen in funktionaler Einheit mit den angrenzenden und dazwischen liegenden Talbrü- cken (u.a. BW 4, BW 7 und BW 9), (vgl. Tabelle 6-1) für die erwähnten Arten ein gefahrloses Passieren der Trasse. Die Austauschbeziehungen bleiben somit im Bereich des Untersu- chungsraumes erhalten, großräumige Wanderungen (z.B. Wildkatze) sind weiterhin möglich. Die Grünunterführung BW 15 sichert im südlichen Untersuchungsraum den Austausch und die Wanderbewegungen der charakteristischen Arten zwischen dem Staatsforst Kelberg (auch Hayerbusch) und dem westlich anschließenden Staatsforst Hillesheim. Weitere Brü- ckenbauwerke sorgen zusätzlich für die ausreichende Transparenz des Gebietes (vgl. auch Kap. 6.2.5).

Die Querungshilfen sind gleichmäßig entlang der Trasse geplant (maximaler Abstand zwi- schen den BW: 850 m, vgl. Tabelle 6-1) und nach naturschutzfachlichen Gesichtspunkten ausreichend dimensioniert (Abgleich MAQ / FGSV 2008 in Tabelle 4-4). In der Literatur wer- den 1.000 m als max. Abstand zwischen ausreichend dimensionierten Querungsbauwerken u.a für die Aufrechterhaltung des lokalen Biotopverbundes von Klein- und Mittelsäugern wie bspw. die Wildkatze angegeben (vgl. BLU 2008). Sie sind demnach geeignet den Biotopver- bund des Raumes zu sichern und Zerschneidungseffekte zu vermeiden.

4.3.3 Bauzeitenmanagement (V 4)

Die Einhaltung bestimmter Bauzeiten ist artenschutzrechtlich begründet (vgl. U 19.2.1). Aus diesem Grund wurde in Abstimmung mit der technischen Planung folgendes Bauzeitenma- nagement entwickelt, welches sowohl die jahreszeitlichen als auch tageszeitlichen Bau- zeitenbeschränkungen umfasst. Voraussetzung für die Wirksamkeit dieser Maßnahme ist eine enge inhaltliche Verzahnung mit der ökologischen Bauüberwachung (V 5). Abhängig von verschiedenen Faktoren, wie z. B. den Witterungsverhältnissen, ist eine Abweichung von der angegebenen Bauzeitenbeschränkung nach Abstimmung mit der ökologischen Bau- überwachung und den jeweiligen Artexperten möglich.

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Tabelle 4-5: Übersicht Bauzeitenregelung nach Artengruppen Bezeichnung Erläuterung Maßnahmen vor der Baufeldräumung (V 4.1) Umsiedlung / Verpflanzen des durch das Vorhaben betroffenen Bestandes (0,14 ha) bei Bau km 11.500 in den Maßnahmenkomplex 21, Maßnahmenfläche 21.9 Übertragung von Soden Vor Austrieb oder nach Einsetzen der herbstlichen Vegetationsruhe 4.1a Entnahme des diasporenreichen Bodenmaterials § 30 BNatSchG Biotope / - Entfernung des Oberbodens der Empfängerfläche von 20-30 cm Borstgrasrasen >0,5x0,5m, min. 0,3 m tief

Mähgutübertragung Geschnitten zum Zeitpunkt der maximalen Samenreife 300-600 g/m² mit einem Verhältnis von 2:1 bzw. 3:1 von Spender- zu Empfängerfläche Pflanzsubstrat diasporenfrei und Humus arm und mit geringem Nährstoffgehalt Geeignete Stämme mit Baumhöhlen werden nach fachlicher Vorauswahl im Zuge der 4.1b Baufeldfreistellung entnommen und (ggf. nach zeitweiliger Aufbewahrung) zur direkten Bergung von Höhlenbäu- Anreicherung als Biotopholz / Altholz in die vorab abgegrenzten Waldrefugien verbracht men aus dem Baufeld und (CEF Maßnahmenflächen im Umfeld). Die Stammabschnitte werden als stehendes Holz an Wiedereinbringung: vorhandenen Bäumen befestigt oder als einzelnstehende Struktur eingegraben( (Bechst- einfledermaus). 4.1c Im Baufeld werden über zwei Aktivitätsphasen ( 01.03. – 31.08.) vor der Baufeldräumung in geeigneten Haselmaushabitaten (Darstellung im ASB, Unterlage 19.2.2, Karte) Kästen / Haselmaus Tubes exponiert (ca. 15 – 20 St. in der Zeit von März – Oktober, 3-5 Kontrollen je Vegeta- vor Baufeldräumung Tiere tions-periode), um die Tiere wegzufangen und in geeignete trassenferne Habitate / CEF über ein bzw. zwei Vegeta- Maßnahmenflächen (ca. 50 m Abstand zur Trasse) in den Kästen / Tubes umzusetzen. tionsperioden wegfangen Die Wiedereinwanderung wird durch die temporären Zäune der Maßnahme V 8 vermieden. und in Maßnahmenflächen umsetzen Vor Baufeldräumung in der Aktivitätszeit (01.03. – 31.10.) Kontrolle der Laichgewässer und Landlebensräume auf Besatz (adulte Individuen/ Laich) Fangen und Umsetzen von Indivi- 4.1d duen in geeignete Ersatzlebensräume (Biotopkomplex mit Laichgewässer / CEF Maßnah- men und geeignete Landlebensräume). Amphibien (Anhang IV Arten) Für das von der Trasse direkt betroffene Gewässer am Eulenberg (Bau km- 6.800, Ge- wässerkomplex 5 vgl. Unterlage 19.1.3) gilt zusätzlich: mindestens 2 Wanderperioden vor vor Baufeldräumung Tiere Beginn der Baufeldräumung werden die Amphibien mittels temporärer Abschrankungen über mindestens einen gefangen und in geeignete Ersatzquartiere / CEF Maßnahmen verbracht. Aktivitäts-zeitraum fangen und in Maßnahmenflächen Fangzäune im Wanderradius (50 m) um das Laichgewässer und im Uferbereich des Laich- umsetzen gewässers mit Fangeimern auf beiden Seiten des Zauns, Fangbretter. Tägliche Kontrolle der Fangeimer, wöchentliche Kontrolle der Fangbretter. Errichtung von temporären Leit- und Sperreinrichtung gegen Wiedereinwandern (V8). 4.1e Kontrolle und Markierung von Quartier-, Horst- und Höhlenbäumen Fledermäuse, Baumhöh- Außerhalb der Vegetationsperiode (01.03. – 30.09.) in unbelaubtem Zustand von Laubwäl- lenbrüter und Horstbaumar- dern und vor Eintreffen von Rotmilanen aus dem Winterquartier (z.T. im März), Kontrolle ten des Baufeldes vor Baubeginn hinsichtlich potenzieller Quartier- und Höhlenbäume. Markie- rung der potenziellen Quartier-, Horst- und Höhlenbäume. Verschluss von unbesetzten Kontrolle sowie ggf. Ver- Höhlen. schluss und Markierung

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Bezeichnung Erläuterung von Quartier-, Horst- und Höhlenbäumen Waldameisennester im Trassenbereich sind in Maßnahmenflächen außerhalb des Tras- 4.1f senbereichs umzusiedeln. Vor der erstmaligen Flächeninanspruchnahme werden die im Umsetzen von Waldamei- Trassenbereich vorkommenden Waldameisennester durch Mitglieder der Deutsche Amei- sennestern senwarte gekennzeichnet und vorrangig im Zeitraum von März bis Mai in geeignete Maß- nahmenflächen außerhalb des Trassenbereiches umgesiedelt. Maßnahmen im Rahmen der Baufeldräumung (V 4.2)

Fledermäuse, Baumhöh- Baumfällung der potenziellen Quartierbäume im Zeitraum vom 15.9.-31.10.. (Verschiebun- lenbrüter und Horstbaumar- gen je nach Witterung auf Basis von Experteneinschätzungen möglich). Vor Baumfällun- ten gen Begutachtung der als Quartier in Frage kommenden Spalten, Höhlen, Risse etc. auf aktuel-len Besatz (Inspektion). Werden Fledermausindividuen angetroffen, erfolgt eine Fällung von Einzelbäumen Quartierentnahme erst dann, wenn die Quartiere nicht mehr genutzt (bewohnt) sind. (im Wald) der markierten Nachweislich besetzte Höhlen werden während der (nächtlichen) Abwesenheit der Tiere Quartier-, Horst- und Höh- durch Einbau eines Einwege-Ausgangs verschlossen; eine Rückkehr der Quartiertiere ist lenbäume, wenn kein damit ausgeschlossen. Erfolgt die Rodung außerhalb des Waldes vor dem 01.10. ist eine Verschluss möglich ist Ausnahmeerlaubnis entsprechend § 39 BNatSchG einzuholen. Baufeldräumung / Baubeginn vom 01.10. bis 29.02. und damit außerhalb der Fortpflan- zungs-phasen von Amphibien, Großsäugern und Vögeln. Vermeidung von Gehölzauf- Vögel / Säuger / Amphibien wuchs und temporären Kleingewässern in den gerodeten Bereichen um Wiederbesiedlun- Baufeldräumung im Wald gen zu unter-binden. Polter sind zeitnah nach der Baufeldfreimachung abzutransportieren um die Entstehung von Fortpflanzungs- und Ruhestätten insbesondere für die Wildkatze zu vermeiden. Baufeldräumung / Baubeginn vom 01.10. bis 31.03. und damit außerhalb der Fortpflan- Vögel / Säuger / Amphibien zungs-phasen von Amphibien, Großsäugern und Vögeln. Vermeidung von Gehölzauf- Baufeldräumung im Offen- wuchs und temporären Kleingewässern in den geräumten Bereichen um Wiederbesiedlun- land9 gen zu ver-meiden. Baubegleitende Maßnahmen und bei der Herstellung der Baustraßen Vögel / Schwarzstorch In Unterlage 16 als Baustraßen mit eingeschränkter Herstellungszeit gekennzeichnete Baustraßen werden zur Vermeidung von Störungen außerhalb der Brutzeit des Schwarz- Herstellung einzelner storchs (01.03. – 15.08.) errichtet. Baustraßen außerhalb der Brutzeit Zur Vermeidung baubedingter Störungen erfolgt in der Dämmerungs- bzw. Nachtzeit (Zeit- raum: von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang) von Anfang Mai bis Mitte September in Bereichen mit besonderen Funktionsbeziehungen / Querungsstellen, wie z.B. die als Flug- routen ermittelten Bachtäler (z.B. Nohner Bach) sowie Waldbereiche mit hohem Quartier- Fledermäuse angebot (Nohner Wald) ein Nachtbauverbot. Nachtbauverbot Sofern diese Vermeidungsmaßnahme aus besonderen Gründen z.B. des Bauablaufes in festgelegten aber nicht umsetzbar ist, muss im Bereich der Brücken während der Bauzeit mindestens Teilbereichen ein durchgängiger Bereich der Bäche durch geeignete Maßnahmen (z. B. Abblendungen oder Anordnung der Lichtquellen) gegen Lichteintrag abgeschirmt werden. Die Bäche und die gewässerbegleitende Ufervegetation sollen in diesem Bereich nicht direkt angestrahlt oder anderweitig in helles Licht getaucht werden (siehe die Prinzipskizzen Unterlage 19.1.1). Amphibien Die konkrete Festlegung zur Verortung der temporären Schutzeinrichtungen erfolgt vor Baufeldräumung und wird an den Baufortschritt angepasst. Es erfolgt eine schematische Temporärer Amphibien-

9 Dies betrifft keine Gehölze und richtet sich nach der Brutzeit von Offenlandarten.

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Bezeichnung Erläuterung schutzzaun (V8) Darstellung der betroffenen Abschnitte in U 9.2. Die Errichtung der temporären Leit- /Sperreinrichtung (V8) mit artspezifischem Überkletter- schutz erfolgt beidseitig parallel zum Baufeld. Die Funktionsfähigkeit der Sperreinrichtun- gen muss je nach Witterung in Abstimmung mit der ökologischen Baubegleitung von Ende Februar bis zum Ende der Aktivitätszeit im Oktober über die gesamte Bauzeit gewährleistet sein, um ein Wiedereinwandern von Amphibien auszuschließen. Für das von der Trasse direkt betroffene Gewässer am Eulenberg (Gewässerkomplex 5 vgl. Unterlage 19.1.3) gilt zusätzlich: mindestens 2 Aktivitätszeiten vor Beginn der Baufeld- räumung werden die Amphibien mittels temporärer Abschrankungen gefangen (und in geeignete Ersatzquartiere verbracht, vgl. V 4).

19.03.2018 89 BAB A 1, AS Adenau (L10) - AS Kelberg (B410) Landschaftspflegerischer Begleitplan

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Tabelle 4-6: Übersicht Maßnahme V4 (Bauzeitenmanagement) Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Maßnahmen vor der Baufeldräumung (V 4.1) 4.1a Biotop nach § 30 BNatSchG / Borstgras- 28./ rasen 01.10 29.02 Umsiedlung in Maß- nahmenfläche 4.2c Haselmaus vor Baufeldräumung Tiere über ein bzw. zwei Vegetationsperio- 01.03 31.08 den wegfangen und in Maßnahmenflächen umsetzen 4.3d Amphibien (An- hang IV) vor Baufeldräumung Tiere über mindestens 01.03 31.10 einen Aktivitätszeit- raum fangen und in Maßnahmenflächen umsetzen 4.1e Fledermäuse, Baumhöhlenbrüter und Horstbaumarten Kontrolle und ggf. 15.09 31.10 Verschluss und Mar- kierung von Quartier-, Horst- und Höhlen- bäumen 4.1f Umsetzen von 01.03 31.05 Waldameisennestern 01.03 31.05 Baufeldräumung

(V 4.2) 4.2a Fledermäuse, Baumhöhlenbrüter und Horstbaumarten Fällung von Einzel- bäumen der markierten 15.09 31.10 Quartier-, Horst- und Höhlenbäume, wenn kein Verschluss mög- lich ist 4.2b Fledermäuse, Baumhöhlenbrüter und Horstbaumarten 28./ Umsetzen von Höhlen- 01.10 29.02 bäumen aus dem Baufeld in CEF Maß- nahmenflächen

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Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez 4.2 c Vögel / Säuger / Amphibien 28./ 01.10 Baufeldräumung im 29.02 Wald 4.2d Vögel / Säuger / Amphibien 31.03 01.10 Baufeldräumung im Offenland10 Baubegleitende Maßnahmen / Baustraßen (V 4.3) Herstellung einzelner 28./ Baustraßen außerhalb 15.08 29.02 der Brutzeit Fledermäuse Nachtbauverbot in 01.04 14.09 festgelegten Teilberei- chen Amphibien Temporärer Amphibi- 01.03 31.10 enschutzzaun (V8)

4.4 Weitere Vermeidungsmaßnahmen

4.4.1 Beachtung des Denkmalschutzgesetzes zum Schutz von Boden- denkmälern (V 1)

Der Beginn der Erdarbeiten ist rechtzeitig bei der Generaldirektion Kulturelles Erbe, Direktion Archäologie anzuzeigen. Die örtlich eingesetzten Firmen sind zu belehren, zutage kommen- de archäologische Funde unterliegen gem. §§ 16-21 Denkmalschutz- und -pflegegesetz Rhein-land Pfalz der Meldepflicht.

4.4.2 Ökologische Baubegleitung (V 5)

Zur Kontrolle der Umsetzung der erforderlichen Vorgaben der bauzeitlichen Schutzmaßnah- men wird im gesamten Streckenabschnitt eine Begleitung der Vorbereitung und Durchfüh- rung der Bauarbeiten unter umwelt- und naturschutzfachlichen Aspekten in Form einer öko- logischen Baubegleitung (Umweltbaubegleitung - UBB) vorgesehen. Mit dieser Maßnahme wird insbesondere den besonderen Anforderungen des europäischen Gebietsschutzes und des Artenschutzes im Untersuchungsgebiet Rechnung getragen.

10 Dies betrifft keine Gehölze und richtet sich nach der Brutzeit von Offenlandarten.

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4.4.3 Schutz von Vegetationsbeständen / Bautabuzonen (V 6)

Baustelleneinrichtung: Für Baustelleneinrichtungen und Lagerplätze stehen Flächen mit nachrangiger Bedeutung für den Biotop- und Artenschutz zur Verfügung. Die genaue Lage ist soweit nicht bereits in den Lageplänen gekennzeichnet, in Abstimmung mit der UBB festzulegen. Baufahrzeuge dürfen sich ausschließlich innerhalb des ausgewiesenen Baufeldstreifens und den als Baustraßen benannten Wegen bewegen. Alle übrigen Wege dürfen durch den Baustellen- verkehr nicht in Anspruch genommen werden. Vorrangig sollen vorhandene Wege genutzt werden.

Errichtung von Bauschutzzäunen: Trassennahe naturschutzfachlich bedeutende Vegetationsbestände sind während der Bau- zeit gegen baubedingte Schäden / Beeinträchtigungen und Gefährdungen durch Schutzzäu- ne abzusichern. Dies betrifft verbleibende Gehölzbestände nach Anhang I FFH-RL (LRT) sowie andere hochwertige Biotope (nach § 30 BNatSchG i. V. m. § 15 LNatSchG RP geschützte Biotope und Altholzbestände) entlang der gesamten Baustrecke. Die entsprechenden Flächen und Zäune sind in Unterlage 9.2 dargestellt.

Ausweisung von Bautabuzonen: Als Bautabuflächen gelten, sofern die Inanspruchnahme im Lageplan (Unterlage 5) nicht ausdrücklich gestattet ist, alle Flächen, insbesondere die im Bestandsplan (Unterlage 19.1.3) als schutzwürdig dargestellten Biotope (§ 30 BNatSchG i. V. m. § 15 LNatSchG RP) und Le- bensraumtypen entsprechend Anhang I FFH RL sowie alle Laubholzbestände im Baumholz- stadium und älter.

Das Gewässerprofil der Bäche im Untersuchungsraum einschließlich der Uferbereiche ins- besondere in den FFH-Gebieten „Obere Kyll und Kalkmulden der Nordeifel" und „Ahrtal“ ein- schließlich ihrer Talaue werden im Abstand von mindestens 5 m zur Uferlinie als Bautabuzo- ne gesichert. Die Maßnahmen sind als Schadensbegrenzungsmaßnahmen in der FFH-VP festgelegt (vgl. U 19.4.1, 19.4.4). Die Bautabuzonen werden so abgegrenzt, dass der Wasserwechselbereich als wichtiger Verbindungskorridor für aquatisch und semiaquatisch lebende Arten (u.a. für Fische und entlang der Gewässer wandernder terrestrischer Arten) entlang der ständig wasserführenden Gewässer nicht unterbrochen wird. Die Durchgängigkeit der ständig wasserführenden Ge- wässer und ihrer Uferbereiche bleibt während der gesamten Bauzeit erhalten. Ein Gewäs- serausbau sowie eine Veränderung der Ufer- und der Sohlstruktur der ständig wasserfüh- renden Gewässer sind lediglich im Bereich von BW 3a und BW 10 vorgesehen.

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4.4.4 Schutz und Sicherung von Böden sowie Grund- und Oberflächen- wasser (V 7)

Zur Vermeidung von Eingriffen an anderer Stelle dient die Nutzung der Lavasandgrube Radersberg als Lagerfläche für nicht einbaubare Überschussmassen.

Der Schutz der Oberflächengewässer erfolgt durch folgende Maßnahmen:  Anlage von Erdbecken zur vorübergehenden Vorreinigung und Versickerung von Bau- wasser bzw. von in Teilbereichen (z.B. Bauwerke) anfallendem Niederschlags-wasser bis Fertigstellung der endgültigen Entwässerungsanlagen oder Entsorgung des anfal- lenden Bauwassers aus der Baustelle.

 Für besonders empfindliche Bereiche wie Quellmulden und Bachläufe erfolgen wäh- rend der Bauphase Schutzmaßnahmen durch technische Vorkehrungen (z.B. Abtren- nung durch Schutzzaun, keine Verrohrung; keine Lagerung wassergefährdender Stof- fe, Anlage von Rückhaltevorrichtungen für Schlämme und anderes sedimentreiches Wasser).

Außerdem kommen die in Kap. 4.2 (Unterlage19.1.1) unter Entwässerungsplanung genann- ten Punkte zum Tragen.

4.4.5 Temporärer Amphibien- und Reptilienschutz (V 8)

Die konkrete Festlegung zur Verortung der temporären Schutzeinrichtungen erfolgt vor Bau- feldräumung und wird an den Baufortschritt angepasst. Es erfolgt eine schematische Darstel- lung der betroffenen Abschnitte in U 9.2.

Die Errichtung der temporären Leit- /Sperreinrichtung (V8) mit artspezifischem Überkletter- schutz erfolgt beidseitig parallel zum Baufeld. Die Funktionsfähigkeit der Sperreinrichtungen muss je nach Witterung in Abstimmung mit der ökologischen Baubegleitung von Ende Feb- ruar bis zum Ende der Aktivitätszeit im Oktober über die gesamte Bauzeit gewährleistet sein, um ein Wiedereinwandern von Amphibien auszuschließen.

Für das von der Trasse direkt betroffene Gewässer am Eulenberg (Gewässerkomplex 5 vgl. Unterlage 19.1.3) gilt zusätzlich: mindestens 2 Aktivitätszeiten vor Beginn der Baufeldräu- mung werden die Amphibien mittels temporärer Abschrankungen gefangen (und in geeigne- te Ersatzquartiere verbracht, vgl. V 4).

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4.4.6 Waldrandgestaltung (als Lenkungsmaßnahme für Fledermäuse an angeschnittenen Laub- und Laubmischbeständen) (V 9)

Trassenparallel werden die Maßnahmenflächen „Entwicklung von Waldrand“ zur Vermeidung von Kollisionen von Fledermäusen (insbesondere Bechsteinfledermaus) so gestaltet, dass die Waldaußenränder aus Sträuchern bzw. Bäumen 2. Ordnung einen möglichst geschlos- senen Waldmantel (mind. 4 m hoch) mit einem reichhaltigen Angebot an insektenfreundli- chen Pflanzenarten entwickeln. Mit dieser Maßnahme wird eine für transfernfliegende und zugleich nahrungssuchende Fledermäuse attraktive Leitstruktur entlang des Waldrandes entwickelt, welche die Fledermäuse parallel zur Trasse bis zur nächsten Querungsmöglich- keit führt.

Für strukturgebunden fliegende Fledermausarten besitzen Waldränder eine wesentliche Lenkungsfunktion. Durch die geplante Maßnahme werden entsprechende Strukturen ge- schaffen, die insbesondere der Lenkung zu den Querungshilfen dient und damit betriebsbe- dingte Kollisionen vermeidet. Die Maßnahmen werden so umgesetzt, dass sie mit der Verkehrsfreigabe ihre ökologische Funktionalität erreichen. Unter Berücksichtigung der fachlichen Anforderungen gilt die Wirk- samkeit der Maßnahme als vorgezogene Ausgleichsmaßnahme hier insbesondere für die Bechsteinfledermaus als gesichert (MKULNV 2013).

4.5 Überblick über vermiedene Beeinträchtigungen

Folgende Wirkungen werden in der nachfolgenden Konfliktbetrachtung nicht mehr berück- sichtigt, da sie durch die aufgezeigten Optimierungs- und Vermeidungsmaßnahmen vermie- den werden können:

 Durch die geplanten trassenparallelen Kollisionsschutzmaßnahmen (V 2) und die Maßnahmen zur Vermeidung von Anlockeffekten V 2.4 sowie V 2.5 können betriebs- bedingte Kollisionen wirkungsvoll vermieden werden.

 Durch die Optimierungen bei der Lage der Widerlager und der Pfeilerstandorte der geplanten Querungsbauwerke können im Bereich der Talbrücken Gewässerverlegun- gen oder andere Veränderungen am Abflussgeschehen der ständig wasserführenden Fließgewässer im Untersuchungsraum unterbleiben. Eine Ausnahme bilden einzelne Quellbäche bspw. bei Bauwerk 10, hier erfolgt eine Konfliktanalyse.

 Die Entwässerungsplanung sieht keine direkten Einleitungen von Regenwasser in be- stehende Fließgewässer vor. Anfallende Niederschläge werden seitlich trassennah versickert bzw. in RRB I – VI gesammelt, gereinigt und über Querriegel und Steinschüt- tungen gedrosselt abgegeben.

19.03.2018 94 BAB A 1, AS Adenau (L10) - AS Kelberg (B410) Landschaftspflegerischer Begleitplan

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 Die geplanten Talbrücken in Verbindung mit 6 zusätzlichen Grünbrücken bzw. Unter- führungen reduzieren die Zerschneidungswirkung der Trasse deutlich und ermöglichen wandernden Tierarten spätestens nach 850 m eine geeignete Querungsmöglichkeit (vgl. Tabelle 6-1).

19.03.2018 95 BAB A 1, AS Adenau (L10) - AS Kelberg (B410) Landschaftspflegerischer Begleitplan

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5 Konfliktanalyse / Eingriffsermittlung

5.1 Methodik der Konfliktanalyse

Wie in Tabelle 5-1 dargestellt, werden die Wirkungen von Vorhaben auf die einzelnen Land- schaftsfunktionen im Wesentlichen über die Biotoptypen abgebildet und sind daher über de- ren Betrachtung und Bewertung berücksichtigt. Die integrierte Betrachtung im Rahmen der Biotoptypen ist daher ausreichend für die Wirkungsprognose. Die Naturhaushaltsfunktionen des Bodens und Wassers ergänzen die Betrachtung der Wir- kungen des Vorhabens vorrangig im Bereich der Schadstoffeinträge. Visuelle Wirkungen des Vorhabens werden durch die Betrachtung des Landschaftsbildes abgedeckt.

Tabelle 5-1: Wirkungen von Vorhaben Biotopfunktion / natürliche Bo- Regulations- Landschafts- Biotopverbund- denfunktionen funktion im bildfunktion funktion / Habi- (Filter- und Landschafts- tatfunktion Pufferfunktion wasserhaushalt des Bodens)

Flächeninanspruchnahme X X X te te g

Überformung der Landschaft X din e gen b

e n Gewässerverlegung tV X X g a ku r Zerschneidung tV X Anl Wi Schadstoffeintrag Luft- und te te X V g Luft-Bodenpfad din e Anlockeffekte / Kollision V gen n Verlärmung, Erschütterung, ku triebsb r X X e visuelle Störreize B Wi Temporäre Zerschneidung V X

Temporäre Flächeninanspruch- X X X nahme Abgrabung X X

Temporärer Schadstoffeintrag X X te

g

gen Temporäre Verlärmung, din n e

b Erschütterung, visuelle X X ku u r Störreize Ba Wi

relevante Wirkungen separate Betrachtung innerhalb der Naturhaushaltsfunktion Wirkungen werden durch Vermeidungsmaßnahmen vermieden (V) bzw. teilvermieden (tV)

Die vom geplanten Straßenbau auf die Naturhaushaltsfunktionen ausgehenden Beein-

19.03.2018 96 BAB A 1, AS Adenau (L10) - AS Kelberg (B410) Landschaftspflegerischer Begleitplan

Landschaftsplanung GmbH trächtigungen sind in den Bestands- und Konfliktkarten (Unterlage 19.1.3) dargestellt und in den Konflikttabellen (U 9.4) beschrieben. Dabei gelten folgende Definitionen:

Flächenverlust: Verlust von Biotop- bzw. Funktionsflächen infolge der Inanspruchnahme durch den Baukörper einschließlich der Böschungen und Straßennebenflächen.

Funktionsverlust: Verlust der Qualität und Leistungsfähigkeit einzelner Naturgüter, der vor- handenen Biotopfunktionen bzw. der ökologischen Flächenfunktionen durch erhebliche be- triebs- und anlagebedingte Auswirkungen. Ein Verlust von für die Funktionsfähigkeit bedeut- samen Arten / Eigenschaften ist wahrscheinlich.

Funktionsminderung: Minderung / Reduzierung der Qualität und Leistungsfähigkeit einzelner Naturgüter, der vorhandenen Biotopfunktionen bzw. der ökologischen Flächenfunktionen durch erhebliche betriebs- und anlagebedingte Auswirkungen. Der Grad der Funktionsmin- derung richtet sich nach der Reichweite der Wirkungen (Wirkzone) und der Beeinträchti- gungsintensität.

Der Wirkraum der Beeinträchtigungen ist je nach Art des Wirkfaktors unterschiedlich anzu- setzen (vgl. Tabelle 5-2 und Erläuterungen in Anlage 1).

Tabelle 5-2: Reichweite von Wirkungen (BMVBS 2011), ergänzt11 Wirkfaktoren Wirkraum Wirkung (ergänzt vgl. Anlage 1) Flächeninanspruchnahme Straße und zugehörige Nebenflächen (Bankette, Mulden, Bö- Funktionsverlust schungen, Regenrückhaltebecken) sowie Baustraßen, Flächen 100 % für Baustelleneinrichtungen, Materiallagerflächen, Zwischenla- gerflächen für Boden Flächeninanspruchnahme Dämme / Einschnitte Funktionsverlust 100 % Waldrandanschnitt Wirkband von 50 m Breite Funktionsminderung 50 % Schadstoffbelastung Wirkband bis 25 Breite (GOLWER 1991, KOCHER & PRINZ Funktionsverlust 1998, KOCHER & WESSOLEK 2002) 100 %

11 Die zu berücksichtigende Reichweite der Wirkung sowie deren Intensität wurde mangels entsprechender Regelwerke im Kontext der Eingriffsregelung in RLP mit der Naturschutzbehörde abgestimmt.

19.03.2018 97 BAB A 1, AS Adenau (L10) - AS Kelberg (B410) Landschaftspflegerischer Begleitplan

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Wirkfaktoren Wirkraum Wirkung (ergänzt vgl. Anlage 1) visuelle Störreize und Verlär- Effektdistanzen von 100 m bis 300 m Funktionsminderung mung von Habitaten (insb. von (GARNIEL & MIERWALD 2010) Bis 50 m 50 % Vögeln) (soweit nicht arten- 51 bis 100 m 30 % schutzrechtlich gesondert zu 101 bis 300 m 20 % bewältigende Arten betroffen sind (vgl. Anlage 1) Veränderung des Grundwasser- Einzelfallbezogene Definition des Wirkraumes bei grundwasser- Funktionsminderung und Bodenwasserhaushaltes beeinflussenden Bauwerken n.q. Zerschneidung von Räumen und Einzelfallbezogene Definition des Wirkraumes in Abhängigkeit Funktionsminderung Funktionsbeziehungen / Über- von den betroffenen Funktionen n.q. formung visuelle Störreize und Verlär- 50 dB (A) Schallisophone, Sichtbarkeitsbereiche der Trasse Funktionsminderung mung von Naherholungsräumen n.q.

Das Baufeld wird im Offenland mit einem jeweils 10 m breiten Streifen beiderseits der Trasse im Anschluss an die Böschung angenommen und im Wald mit einem jeweils 5 m breiten Streifen. Wegen der Bodenveränderungen kommt es hier zu einem Funktionsverlust von 100 %. Im Bereich der Querungsbauwerke ist auch im Wald ein ca. 10 m breiter Arbeitsstrei- fen erforderlich. Die anfallenden Überschussmassen können trassennah in der Lavagrube Radersberg ein- gebracht werden. Der Oberboden wird auf den gekennzeichneten Lagerflächen zwischenge- lagert (vgl. Unterlage 9.1).

Der Wirkraum durch v.a. staubförmige Schadstoffimmissionen wird im trassennahen Bereich beidseitig des Fahrbahnrandes basierend auf Empfehlungen aus der Literatur mit (pauschal) 25 m festgelegt (vgl. REINIRKENS 1991, RASSMUS et al. 2003, S. 114). In dieser 25-m- Zone sind allgemein stärkere stoffliche Belastungen zu erwarten: Wirkungsrelevant können verkehrsbedingte Schadstoffe sein, die aus Abgasen und Abrieb (Straßenoberfläche, Reifen, Bremsen, Emission von Platingruppenelementen aus Abgaskatalysatoren usw.) stammen und sich teils in den obersten Horizonten straßennaher Böden, teils – in geringerem Maß – in und auf den Pflanzen akkumulieren. Potenziell von besonderer Relevanz sind Cadmium, Kupfer, Blei und Zink insbesondere aus Reifenabrieb (KOCHER 2006) sowie PAK (polyzykli- sche aromatische Kohlenwasserstoffe) aus Fahrbahnabrieb (RASSMUS et al. 2003). Empiri- sche Untersuchungen an Bundesautobahnen weisen nach, dass relevante Konzentrationen von Schwermetallen und PAK in schädigenden Dosierungen in den ersten 5-10 Metern vom Fahrbahnrand nachzuweisen sind (KOCHER 2006). Erhöhte Bleikonzentrationen im Boden- feststoff wurden nicht festgestellt, da sich die Blei-Emissionen seit Jahren stark verringert haben (KOCHER 2006). Die auf den Talbrücken geplanten 2 m hohen Wände entfalten eine Schutzfunktion durch die Vermeidung von Schadstoffverdriftungen durch Sprühfahnen. Spritzschutzwände gehören

19.03.2018 98 BAB A 1, AS Adenau (L10) - AS Kelberg (B410) Landschaftspflegerischer Begleitplan

Landschaftsplanung GmbH zum Stand der Technik und sind insbesondere bei der Querung von Wasserschutzgebieten eine Standardlösung. Vor dem Hintergrund der Darstellungen verbleiben die schadstoffbedingten Wirkungen über den Luft- oder den Wasserpfad sicher innerhalb des unmittelbaren Nahbereiches der geplan- ten Autobahn. Die 25 m Zone ist nach dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand als konservativ zu beurteilen. Weiterreichende Wirkungen können daher ausgeschlossen wer- den. Die 25 m Wirkzone überlagert Flächen bis zum Baufeld. Hier wird ein 100 % Funktions- verlust angenommen.

Durch Anschnitte von Waldrändern werden relevante Wirkungen bis 50 m in die Waldbe- stände angenommen. In angeschnittenen Waldbeständen können insbesondere Altbäume durch Wind und Sonne geschädigt werden und ausfallen. In windexponierten Lagen (insbesondere Plateau, Westexpositionen, Bergnasen) sowie auf staunassen Standorten besteht eine erhöhte Windwurfgefahr. Durch intensive Sonnenein- strahlung kann insbesondere in Süd-, Südwest- und Westlage Rindenbrand auftreten und das Absterben der Bäume verursachen. Besonders empfindlich sind v.a. Bestände von Bu- chen und Fichten. Unempfindlich sind junge Bestände (Dickungen) (WASNER & WOLFF- STRAUB 1981). Hier wird eine Funktionsminderung von 50 % angenommen, die aufgrund von Kleinklimaveränderungen und anderen Störungen ebenfalls für das Offenland gilt.

Störungen der Wald- und Offenlandlebensräume beidseitig der Straße infolge Lärm und visu- eller Beunruhigung (Lichtstörungen, Beunruhigung durch den Verkehr und die Anwesenheit von Menschen im Einzelfall) treten auf der gesamten Strecke auf. Die Intensität ist unter- schiedlich, je nachdem, ob die Trasse im Einschnitt oder in Dammlage bzw. auf einer Tal- brücke verläuft. Die beeinträchtigten Flächen sind anders als die sonstigen Flächen- und Funktionsbeeinträchtigungen jedoch nicht summarisch quantifizierbar, weil die Störungen von der sehr unterschiedlichen Störempfindlichkeit der betroffenen Arten abhängig sind (s. ASB, Unterlage 19.2). Artbezogen wird die Störung im Detail im Artenschutzbeitrag (U 19.2) behandelt. Die Reichweite von visuellen Störungen und Lärmwirkungen auf störempfindliche Tierarten (insbesondere empfindliche Vogelarten, Wildkatze und Kleinsäuger) wird für den LBP mit 100 m bis 300 m angesetzt (vgl. auch Anlage 1). Von 50 bis 100 m wird eine Funktionsmin- derung von 30 %, im Bereich 100 m bis 300 m werden 20 % Funktionsminderung ange- nommen. Für das Landschaftsbild und den Erholungswert der Landschaft entstehen Wirkungen durch Schall und visuelle Störreize. Die Wirkungen werden durch die Sichtbarkeitsanalyse und die 50 dB (A) Isophone operationalisiert (vgl. Anlage 1).

19.03.2018 99 BAB A 1, AS Adenau (L10) - AS Kelberg (B410) Landschaftspflegerischer Begleitplan

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5.2 Projektbezogene Wirkfaktoren

5.2.1 Anlagebedingte Wirkungen

Flächeninanspruchnahme Folgende Wirkungen treten auf:  direkte, dauerhafte Inanspruchnahme von Habitaten der Tierarten, Verlust von Flächen durch Überbauung,

 Verlust von Infiltrationsfläche durch Flächenversiegelung, Flächeninanspruchnahme (Neubautrasse mit Dämmen und Einschnitten, Neuanlage von Forst-, Wirtschafts- und Wanderwegen),

 direkte dauerhafte Inanspruchnahme von prägenden Landschaftsbildkomponenten und / oder kulturhistorisch bedeutsamen Landschaftselementen / -ausschnitten.

Insgesamt kommt es zu einer dauerhaften Flächeninanspruchnahme von 96,17 ha (31,72 ha Versiegelung, 64,35 ha sonstige Flächeninanspruchnahme).

Überformung der Landschaft Folgende Wirkungen sind zu erwarten:  Veränderung der charakteristischen Gliederungsprinzipien und Anordnungsmuster von prägenden Landschaftsbildkomponenten,

 Veränderung des geomorphologischen Formenschatzes der charakteristischen Relief- vielfalt,

 Veränderung der qualitativen Ausprägung (Vielfalt, Eigenart und Schönheit) von Land- schaftsbildräumen.

Wahrnehmbare graduelle12 visuelle Wirkungen ergeben sich auf insgesamt 886,68 ha Flä- che, davon ca. 130 ha sehr gering.

Zerschneidung / Barrierewirkung Folgende Wirkungen sind zu erwarten:  nachhaltige Zerschneidung von Lebensräumen und Trennung von Teillebensräumen der Tierarten und somit Ver- bzw. Behinderung von Austauschbewegungen und Wech- selbeziehungen,

12 Das Vorhaben beeinflusst das Landschaftsbild in diesen Bereichen, der Charakter des Landschaftsbildes wird hier jedoch nicht verändert, die Beeinträchtigung wird als graduell berücksichtigt.

19.03.2018 100 BAB A 1, AS Adenau (L10) - AS Kelberg (B410) Landschaftspflegerischer Begleitplan

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 Unterbrechung von visuellen Leitlinien, Störung von bedeutenden Sichtbeziehungen (zwischen charakteristischen Blickstandorten – Orientierungspunkten) und Einschrän- kung der Einsehbarkeit innerhalb oder zwischen Landschaftsbildräumen oder auch kleinstrukturierten Sichträumen,

 Zerschneidung von zentralen Wegebeziehungen mit besonderer Bedeutung für das Landschaftserleben (Zugänglichkeit von Landschaftsbildräumen),

 Zerschneidung von Erholungsräumen mit besonderen ästhetischen Erscheinungsfor- men und Reizen.

Unter Berücksichtigung der geplanten Talbrücken sowie der Über- und Unterführungen ver- bleibt eine Strecke mit Zerschneidungs- oder Barrierewirkungen von 8,5 km.

5.2.2 Betriebsbedingte Wirkungen

Schadstoffeintrag Luft- und Luft-Bodenpfad

Folgende Wirkungen treten auf:  Schädigung und Belastung der Vegetation aufgrund von Nähr- und Schadstoffimmissi- onen durch den Straßenverkehr (hier v.a. Stickoxide),

 Schädigung und Belastung von Gewässern durch Straßenoberflächenwasser (u.a. in Verbindung mit Auftausalzen),

Grundsätzlich lassen sich folgende relevante Typen der Beeinträchtigung durch Stoffeinträge unterscheiden:  Im straßennahen Bereich treten für den Organismus schädigende Wirkungen durch eine Vielzahl von Faktoren auf. Neben gasförmigen Schadstoffen, Auftausalzen und Stäuben ist hier die Schwermetallbelastung, insbesondere die durch den Reifenabrieb bedingte Belastung mit Cadmium eine relevante Größe (RASSMUS et al. 2001).

 Durch N-Emissionen des Verkehrs können Vegetationsveränderungen verursacht wer- den. Von Bedeutung im Hinblick auf Beeinträchtigungen von Lebensräumen ist die düngende Wirkung von NOx und NHy.

Innerhalb des Schadstoffkorridors von 25 m befinden sich 74,75 ha Fläche.

Verlärmung, Erschütterung, visuelle Störreize

Folgende Wirkungen treten auf:  Störung der Tierwelt aufgrund von Immissionen,

19.03.2018 101 BAB A 1, AS Adenau (L10) - AS Kelberg (B410) Landschaftspflegerischer Begleitplan

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 Störung von Erholungsbereichen durch Immissionen.

Von Funktionsminderung sind insgesamt ca. 96,56 ha (Äquivalenzwert) betroffen.

5.2.3 Baubedingte Wirkungen

Temporäre Flächeninanspruchnahme Folgende Wirkungen treten auf:

 temporäre Biotop- bzw. Habitatinanspruchnahme während der Bauphase durch Baustelleneinrichtungen, Lagerflächen, Arbeitsstreifen usw.

 Temporärer Verlust von prägenden Landschaftsbildkomponenten mit spezifischen Gliederungsprinzipien und Anordnungsmustern.

 Temporäre Veränderung der vorhandenen Standortbedingungen durch Bodenauf- und abtrag.

 Temporäre Veränderung der vorhandenen Standortbedingungen durch Bodenauf- und abtrag für die Verlegung des Erdkabels (370 m) im Bereich von Bauwerk 9 Nohner Bach Süd

 Verlegung des Gewässerbettes im Bereich des Bauwerks 10.

Das Baufeld beansprucht im Wald ca. 5 m und im Offenland 10 m beidseits der Trasse. Im Bereich der Querungsbauwerke ist auch im Wald ein ca. 10 m breiter Arbeitsstreifen erfor- derlich. Innerhalb des Baufeldkorridors liegen 52,45 ha.

Temporäre Entwässerung Folgende Wirkungen treten auf:

 Grundwasseraustritte durch Anschneiden grundwasserführender Schichten.

 Grundwasserabsenkung/Zerstörung von grundwasserstauenden Schichten, Grund- wasserstau.

 Für die geplanten Pfeilerstandorte in den Bachtälern ist von den genannten Wirkungen auszugehen.

Temporärer Schadstoffeintrag Folgende Wirkungen treten auf:

 Schädigung und Belastung der Vegetation aufgrund von Nähr- und Schadstoffimmissi- onen durch den Baustellenverkehr (z. B. durch baubedingte Stäube) .

19.03.2018 102 BAB A 1, AS Adenau (L10) - AS Kelberg (B410) Landschaftspflegerischer Begleitplan

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 Während der Bauphase besteht die Gefahr, dass Erdarbeiten zur Erstellung von Ge- wässerquerungen und Durchlässen einen Eintrag von Bodenmaterial in Gewässer nach sich ziehen. Neben den rein mechanischen Auswirkungen der Zunahme der Schwebfracht führen die an Bodenpartikel gebundenen Nährstoffe auch zu hydroche- mischen Auswirkungen (Eutrophierung).

Temporäre Verlärmung, Erschütterung, visuelle Störreize

Folgende Wirkungen treten auf:

 temporäre Störung der Tierwelt durch Lärm von Bau- und Transportgeräten.

 temporäre Störung der Tierwelt durch visuelle Reize (Befahren und Begehen, Baustel- lenlicht).

 temporäre Störung des Landschaftserlebens durch Verlärmung, visuelle Störreize, Staub- und Geruchsbelastung.

5.3 Beeinträchtigungen der Naturhaushaltsfunktionen

5.3.1 Natürliche Bodenfunktion (Filter- und Pufferfunktion)

Im Bereich der Trasse erfolgt durch Überbauung ein anlagebedingter Verlust der Bodenty- pen Braunerde, Pseudogleye und Regosole. Zusätzlich kommt es im Bereich der Böschun- gen sowie der Baustraßen und Baueinrichtungsflächen zu anlage- und baubedingten Funkti- onsverlusten. Aufgrund der je nach Bodentyp geringen bis sehr geringen Pufferfunktion kommt es innerhalb des 25 m Korridors zu Beeinträchtigungen durch Schadstoffeintrag im gesamten Untersuchungsraum (vgl. Tabelle 5-3).

Tabelle 5-3: Übersicht der flächenhaften Wirkungen / Konflikte des Vorhabens im Untersuchungsraum Wirkfaktor Fläche Kürzel in Konflikt Unterlage 9.4 Versiegelung 31,74 ha 0.1.Bo Anlagebedingter Verlust der Bodentypen Braunerde, Pseudogleye und Regosole durch Überbauung. Funktionsverlust 64,35 ha 0.2.Bo Funktionsverlust der natürlichen Bodenfunktion im Bereich der Böschungen und Dämme. Baufeld 52,45 ha 0.3.Bo Funktionsverlust der natürlichen Bodenfunktion im Bereich der Baustraßen und Baueinrichtungsflächen.

19.03.2018 103 BAB A 1, AS Adenau (L10) - AS Kelberg (B410) Landschaftspflegerischer Begleitplan

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Wirkfaktor Fläche Kürzel in Konflikt Unterlage 9.4 Schadstoffeintrag 74,75 ha 0.4.Bo Beeinträchtigungen der Filter- und Pufferfunktion des Bodens Boden durch betriebsbedingten Schadstoffeintrag innerhalb des 25 m Korridors in Böden mit geringer bis sehr geringer Pufferfunktion. Überbauung 3 St. 0.5.Bo Überbauung von insgesamt 3 Bodendenkmälern (B 1, B 2, B 3) Bodendenkmäler

Der Verlust von natürlichen Böden durch Versiegelung ist gekoppelt mit dem Verlust von Flächen mit Bedeutung für die Grundwasserdargebotsfunktion. Eine separate Eingriffsbe- trachtung für diese Funktion erfolgt hier nicht.

5.3.2 Grundwasserschutzfunktion

Im überwiegenden Teil des Untersuchungsraums ist das Grundwasser aufgrund der dicht gelagerten Sandsteine und Tonschiefer gegen Verschmutzungen durch Schadstoffe ge- schützt. Eine Ausnahme bilden die Bereiche östlich von Brück und Nohn, hier besteht eine ungünsti- ge Schutzwirkung (vgl. Abbildung 9) und daher die Gefahr von Beeinträchtigungen der Grundwasserschutzfunktion durch Schadstoffeintrag.

Tabelle 5-4: Konflikte Grundwasserschutzfunktion Wirkfaktor Fläche Kürzel in Konflikt Unterlage 9.4 Schadstoffeintrag 3,36 ha 0.1.GW betriebsbedingter Schadstoffeintrag in Grundwasserbereiche mit Grundwasser geringer Filterwirkung der Deckschichten östlich von Brück inner- halb des 25 m Korridors.13

5.3.3 Biotopfunktion, Oberflächengewässer, Landschaftsbild

Bezugsraum 1: Waldgebiet Taufenseifen Trassencharakteristik: 200 m Damm 550 m L 10 50 m Grünunterführung (A1 und L10) temporäre Anschlussstelle L 10

13 Die Flächen die in Abb. 9 östlich von Nohn als Bereiche mit ungünstiger Schutzwirkung dargestellt sind, liegen innerhalb der Bachtäler des Nohner Bachs. Die Bachtäler werden mit Talbrücken mit 2 m hohen Schutzwänden überbaut, damit werden hier Schadstoffeinträge vermieden.

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Biotopfunktion (B) 1.1.B Flächen- und Funktionsverlust von Nadelwaldbiotopen hoher und mittlerer Bedeutung durch anlage- und baubedingte Flächeninanspruchnahme sowie Funktionsminderung durch Störung und Waldanschnitt von Nadelwäldern und Schlagfluren im Waldgebiet Taufenseifen mit Funktion u.a. als:  Kernlebensraum von Waldarten mit großen Aktionsradien (insbesondere Streifgebiet der Wildkatze).

 Nahrungshabitate von Großhöhlenbrütern wie Schwarzspecht und anderen Waldvo- gelarten wie Turteltaube.

 In den Teilbereichen Lebensraum der Haselmaus.

1.2.B Anlagebedingte Zerschneidung des Biotopverbundes (Wanderkorridor und Streif- gebiet) von Groß- und Mittelsäugern (insbesondere Wildkatze) zwischen den Wäldern west- lich und östlich des Taufenseifens.

1.3.B Kleinflächige Flächenverluste durch Überbauung und Funktionsminderung durch Stö- rung von Offenlandbiotopen als Lebensraum von u.a. Neuntöter und Raubwürger.

1.4.B Anlagebedingte Zerschneidung der Funktionsbeziehungen von Amphibien entlang des Taufenseifens. Die Gewässerkomplexe 1 und 2 einschließlich ihrer Arten sind durch die geplante Trasse nicht betroffen.

1.5.B Bau- und anlagebedingter Funktionsverlust von Landlebensräumen von Amphibien durch Überbauung.

Landschaftsbild und Erlebniswert: Trotz der Zerschneidung der visuell markanten Raumgrenze am Waldrand werden Eigenart und Schönheit der Landschaft aufgrund des überwiegenden Verlaufs der Trasse im Wald, jedoch visuell nur kleinflächig beeinträchtigt. Die betriebsbedingte Lärmbelastung im Umfeld der Radroute Nohn-Hoffeld bzw. des örtlichen Wanderweges der Gemeinde Hoffeld mindert geringfügig den Erlebniswert der Landschaft. Der ortsnahe Erholungsraum der Ortslage Nohn ist lediglich randlich und sehr kleinflächig von Lärmbelastung betroffen(<10ha).

Bezugsraum 2: Offenlandbereich um Nohn Trassencharakteristik: - 350 m Damm - 600 m Einschnitt - 50 m Grünunterführung (A 1)

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- 650 m L 10 - auch außerhalb der Raumeinheit liegende Trassenabschnitte sind sichtbar

Biotopfunktion 2.1.B Bau- und anlagebedingte Funktionsverluste von Nadelwäldern mittlerer Bedeutung und Funktionsminderung durch Störungen und Waldanschnitt von Waldlebensräumen mit Funktion u.a. als: - Jagdgebiet mehrerer Fledermausarten (u.a. Fransenfledermaus, Großes Mausohr, Großer Abendsegler, Zwergfledermaus) am Südhang des Nohner Baches, - In den Waldrandbereichen Lebensraum der Haselmaus. 2.2.B Bau- und anlagebedingte Funktionsverluste und Funktionsminderungen durch Stö- rungen von Offenlandlebensräumen (Acker, Wiese und Heckenstrukturen) mittlerer Bedeu- tung um Nohn mit Funktionen u.a. als - Nahrungshabitat von u.a. Rotmilan, Turmfalke und Schleiereule - Lebensraum von Wachtel und Feldlerche - Lebensraum des Neuntöters.

Landschaftsbild und Erlebniswert: 2.1.L Verlust landschaftsprägender Gehölze - Baumgruppe, Gebüsche 2.2.L Visuelle Überprägung und Zerschneidung der offenen Agrarlandschaft: durch Talbrü- cken und z.T. hohe Dämme. - Visuelle Wirkungen der Trasse ergeben sich auf 64 % der Fläche Die Trasse ist weithin sichtbar, die in Hauptblickrichtung liegende Autobahn ist optisch dominant und der ursprünglich freie Blick in die Eifellandschaft wird gestört. 2.3.L Betriebsbedingte Verlärmung von Erholungs- und Erlebnisräumen - Betroffen sind hauptsächlich Teilbereiche des Naturparks „Vulkaneifel“ und das Land- schaftsschutzgebiet "Rhein-Ahr-Eifel".

Bezugsraum 3: Nohner Bachtal Trassencharakteristik: - 220 m Talbrücke Nohner Bach Süd - 150 m Talbrücke Nohner Bach Nord - auch außerhalb der Raumeinheit liegende Trassenabschnitte sind sichtbar

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Biotopfunktion 3.1.B Flächenverlust von nach § 30 BNatSchG i.V.m. § 15 LNatSchG RP geschützten Bio- topen in Form von brachgefallenem Nass- und Feuchtgrünland sowie Nass- und Feuchtwie- sen entlang des Nohner Bachs. 3.2.B Funktionsminderung (Störung) von Nahrungsräumen u.a. des Schwarzstorches im Nohner Bachtal. Insbesondere im südlichen Bachabschnitt ergeben sich bau- und betriebs- bedingte Störwirkungen. 3.3.B Flächen- und Funktionsverlust und Funktionsminderung durch Störung und Wald- anschnitt von Nadel- und Laubwäldern mittlerer Bedeutung im Nohner Bachtal mit Funktion u.a. als: - Jagdgebiet mehrerer Fledermausarten (Bechsteinfledermaus, Bartfledermaus, die Fransenfledermaus sowie das Große Mausohr und die Zwergfledermaus). - Landlebensräume von Amphibien (Erdkröte, Bergmolch, Fadenmolch, Grasfrosch) um die Gewässerkomplexe im südlichen Abschnitt. - Streifgebiet der Wildkatze. - Lebensraum der Haselmaus. 3.4.B Flächen- und Funktionsverlust und Funktionsminderung durch Störung von Offen- land mit Wiesen und Weiden mittlerer Bedeutung u.a - als Landlebensräume von Amphibien (Erdkröte, Bergmolch, Fadenmolch, Gras- frosch).

Ohne Nummer Temporäre Veränderung der vorhandenen Standortbedingungen durch Bodenauf- und abtrag für die Verlegung der vorhandenen Freileitung als Erdkabel (20 KV, Länge ca. 370 m) im Bereich von Bauwerk 9 Nohner Bach Süd

Oberflächengewässer: Beeinträchtigung wird durch das Querungsbauwerk (BW 4 Talbrücke Nohner Bach Nord) vermieden.

Landschaftsbild und Erlebniswert: 3.1.L Verlust kulturhistorisch bedeutsamer Landschaftselemente - Nass- und Feuchtgrünland. 3.2.L Verlust naturgeprägter Landschaftselemente - Feuchtbrachen und Waldrandgehölze. 3.3.L Visuelle Überprägung und Zerschneidung der Bachaue mit zwei weit sichtbaren Brü- ckenbauwerken über den Nohner Bach - Talbrücke Nohner Bach Süd

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- Talbrücke Nohner Bach Nord. Zusätzlich bilden die Brücken ein Sichthindernis, das den Blick auf naturnahe Elemente jen- seits der Brücke einschränkt. Erhebliche Beeinträchtigungen ergeben sich auf annähernd 40% der Bezugsraumfläche.

Bezugsraum 4 Nohner Wald Trassencharakteristik: - 2.600 m Einschnitt - 1.600 m Damm - 100 m Damm > 12 m Höhe - insgesamt 500 m Brücke (2 Talbrücken Hollerseifen, Talbrücke mit Unterführung der K 85, Talbrücke Heyroth, Talbrücke Nohner Bach Süd (tlw.) und Talbrücke Nohner Bach Nord (tlw.)

Biotopfunktion 4.1.B Flächen- und Funktionsverlust und Funktionsminderung durch Störung und Waldan- schnitt altholzreicher Wälder mit besonderer Bedeutung u.a. als - Lebensräume von Mittelspecht, Schwarzspecht sowie Hohltaube. - Lebensraum (Quartiere der Bechsteinfledermaus) und Jagdgebiet mehrerer Fleder- mausarten im Nohner Wald. - Kernlebensraum der Wildkatze - Horstbaumstandorte von u.a. Baumfalke, Habicht, Mäusebussard, Waldkauz in den Waldrandbereichen. - Landlebensraum von Amphibien (Teichmolch, Erdkröte, Geburtshelferkröte und Teichfrosch) des Gewässerkomplexes 5 sowie der Bachläufe (Feuersalamander). - Lebensraum der Haselmaus 4.2.B Flächen- und Funktionsverluste durch Überbauung von Wäldern mit mittlerer Bedeu- tung 4.3.B Zerschneidung von kleinräumigen Funktionsbeziehungen in altholzreichen Wäldern sowie des bundesweit bedeutenden Biotopverbundes von Groß- und Mittelsäugern u.a. der Wildkatze im Nohner Wald. 4.4.B Flächen- und Funktionsverlust und Funktionsminderung durch Störung von Offen- land in Form von Grünland mit hoher und mittlerer Bedeutung innerhalb des Nohner Walds. 4.5.B Verlust des Feuerlöschteichs südlich des Eulenberges (Gewässerkomplex 5) als Am- phibienlebensraum und Zerschneidung von Wanderkorridoren von Amphibien (Teichmolch, Erdkröte und Teichfrosch) um den Eulenberg. 4.6.B Beeinträchtigung von Gewässerlebensräumen (Nr. 1, 3, 4, 7) durch Quellbachverle- gungen und Überbauungen.

19.03.2018 108 BAB A 1, AS Adenau (L10) - AS Kelberg (B410) Landschaftspflegerischer Begleitplan

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Oberflächengewässer: 4.1.Ow Überbauung eines Stillgewässers (Gewässerkomplex 5) mit geringer Bedeutung. 4.2.Ow Beeinträchtigung des Quellbachs Nr. 1 durch Überbauung mit der Talbrücke für die Unterführung der K 85 und Einengung der Bachaue. Beeinträchtigung der Quellbäche Nr. 3 und 7 durch Überbauung und Fassung des Bachbetts im Bereich der Trasse und damit Iso- lierung vom hydrologischen Einzugsbereich. Beeinträchtigung des Quellbachs Nr. 9 durch Verlegung des Gewässerbettes im Bereich des Bauwerks 10 Grünunterführung.

Landschaftsbild und Erlebniswert: 4.1.L Verlust kulturhistorisch bedeutsamer Landschaftselemente - Baumgruppe, Hecke 4.2.L Verlust naturgeprägter Landschaftselemente - landschaftsästhetisch besonders bedeutsamer Laubwald (Buchenwald, Eichenwald und Eichen-Buchenmischwald). 4.3.L Zerschneidung der Waldlandschaft und die visuelle Überprägung insbesondere von trassennahen Teilbereichen bzw. im Offenland im Bereich der Querung der K 85 durch Über- formung der Erdoberfläche bzw. Einfügung des landschaftsfremden technischen Bauwerks. - Die hohe Eigenart und Schönheit der Raumeinheit wird auf 40 ha stark beeinträchtigt, da die die Eigenart ausmachenden Merkmale: Größe, Naturnähe, Unzerschnittenheit und Ruhe des Waldgebietes in Teilbereichen verloren gehen. 4.4.L Betriebsbedingte großflächige Verlärmung des Waldgebietes, das teils im Land- schaftsschutzgebiet "Rhein-Ahr-Eifel", teils im Naturpark Vulkaneifel liegt. - im Bereich der querenden (Wander)Wege und Straßen (K 85/ K 1, Hollerseifen mit begleitendem Wanderweg) und im Bereich südlich des Hollerseifens bzw. im Hayer busch nordöstlich der L 70. - innerhalb des ortsnahen Erholungsraumes der Ortschaften Nohn (ca. 50ha) und Dankerath(<10 ha).

Bezugsraum 5 Offenland um Borler und Bodenbach

Trassencharakteristik:

Die Trasse A 1 verläuft außerhalb der Raumeinheit, in mindestens 100 m Entfernung.

Durch die Verlegung der L 70 entstehen Flächenverluste.

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Biotopfunktion 5.1.B kleinflächige Funktionsminderung durch Störung und Waldanschnitt von Fichtenwäl- dern mit mittlerer Bedeutung um Borler und Bodenbach. 5.2.B Flächen- und Funktionsverlust und Funktionsminderung durch Störung von Offenland mit Bedeutung als: - Jagdhabitat von Taggreifen wie Mäusebussard und Rotmilan.

Landschaftsbild und Erlebniswert: 5.1.L Visuelle Überprägung des Landschaftsbildes: - Die Talbrücken Heyroth und Nohner Bach Süd sowie der hohe Damm südlich des Nohner Bachs am Eulenberg und die im Waldgebiet "Heyerbusch" liegenden Dämme entfalten eine mittlere bis hohe visuelle Wirkung, da sie den Landschaftseindruck insbesondere im Bereich um Borler beherrschen. - Die Sichtbeziehung zwischen Wüstung Hof Heyer und Heyroth wird zerschnitten. Die visuelle Beeinträchtigung betrifft etwa 10 ha im 1000 m-Korridor. 5.2.L Kleinflächige bau- und betriebsbedingte Verlärmung hoch schutzwürdiger Land- schaftsbereiche im Bereich des Naturparks Vulkaneifel (12,81 ha).

Bezugsraum 6 Gebiet um Heyroth und Bongard Trassencharakteristik: - 330 m Brücke (Talbrücke Heiental und Talbrücke Bongard) - 300 m Dammlage - 100 m Damm > 12 m Höhe - 650 m Gleichlage - 1.300 m Einschnitt - Außerhalb der Raumeinheit liegende Trassenabschnitte (u.a. Talbrücke Pützertbach) sind in der Raumeinheit sichtbar

Biotopfunktion 6.1.B Flächen- und Funktionsverlust von altholzreichen Laub- und Mischwaldbeständen und Funktionsminderung durch Störungen und Waldanschnitt z.T. altholzreicher Wälder mit besonderer Bedeutung u.a. als - Jagdgebiet mit besonderer Bedeutung für mehrere Fledermausarten (insbesondere Bechsteinfledermaus und Großes Mausohr) um Heyroth und Bongard.

- Kernlebensraum der Wildkatze

- Lebensraum von Waldvogelarten wie Mittelspecht, Schwarzspecht und Hohltaube.

19.03.2018 110 BAB A 1, AS Adenau (L10) - AS Kelberg (B410) Landschaftspflegerischer Begleitplan

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- Horststandort am Waldrand von Tag- und Nachtgreifen wie Mäusebussard und Wald- kauz.

- Lebensraum der Haselmaus.

6.2.B Flächen- und Funktionsverlust von Nadelwaldbeständen mittlerer Bedeutung. 6.3.B Zerschneidung von kleinräumigen Funktionsbeziehungen in altholzreichen Wäldern sowie des Wanderkorridors von Groß- und Mittelsäugern u.a. der Wildkatze. 6.4.B Flächen- und Funktionsverlust von nach § 30 BNatSchG i.V.m § 15 LNatSchG RP geschützten Borstgrasbeständen. 6.5.B Flächen- und Funktionsverlust und Funktionsminderung durch Störung von Offen- landbiotopen in Form von Grünland mittlerer Bedeutung als Lebensraum von Offenlandvo- gelarten. 6.6.B Beeinträchtigung (Störung) von Randbereichen der Nahrungsräume des Schwarz- storches in den Bachauenwäldern des Pützertbachs durch bau- und betriebsbedingte Schall- emissionen.

Oberflächengewässer: Beeinträchtigungen werden durch die Querungsbauwerke (BW 13 Talbrücke Heyroth, BW 16 Talbrücke Bongard) vermieden.

Landschaftsbild und Erlebniswert: 6.1.L Verlust kulturhistorisch bedeutsamer Landschaftselemente - Borstgrasrasen 6.2.L Verlust naturgeprägter Landschaftselemente - Waldflächen überwiegend mit hoher landschaftsästhetischer Bedeutung: Buchen- wald, Eichenwald und Eichen-Buchenmischwald 6.3.L Zerschneidung und visuelle Überprägung der kleinteiligen und stark reliefierten Land- schaft: - Auf etwa 100 ha der Fläche der Raumeinheit sind die Talbrücken Pützertbach, Bongard, Heyroth und Heiental mit ihren Dämmen zu sehen. Diese Bauwerke be herrschen hier den visuellen Eindruck durch ihre Größe und ihren technischen Cha rakter. Insbesondere im ortsnahen Erholungsraum von Heyroth ist das Straßenbau werk visuell wirksam. 6.4.L Betriebsbedingte Verlärmung: - Die Erholungsfunktion der Waldbereiche und ortsnahen Erholungsräume von Bongard und Heyroth wird stark beeinträchtigt. 125 ha der verlärmten Flächen liegen in ortsnahen Erholungsräumen.

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Bezugsraum 6a Grünbachtal Trassencharakteristik: - 200 m Brücke (Talbrücke Pützertbach und Unterführung K 85)

- 100 m Gleichlage

- 300 m Damm

- Auch außerhalb der Raumeinheit liegende Trassenabschnitte sind z.T. sichtbar.

Biotopfunktion 6a.1.B Flächen- und Funktionsverlust altholzreicher Laub- und Mischwälder und Funktions- minderung durch Störung und Waldanschnitt z.T. altholzreicher Wälder mit besonderer Be- deutung u.a. - als Jagdgebiete für mehrere Fledermausarten (insbesondere Bechsteinfledermaus und Großes Mausohr) im Pützertbachtal.

- Kernlebensraum der Wildkatze

- Horststandorte von Habicht, Mäusebussard, Sperber, in den Waldrandbereichen Rotmilan

- Lebensraum der Haselmaus

6a.2.B Flächen- und Funktionsverlust von Laubwaldbeständen mittlerer Bedeutung im Püt- zertbachtal. 6a.3.B Zerschneidung kleinräumiger Funktionsbeziehungen in altholzreichen Wäldern sowie des Lebensraumkorridors von Groß- und Mittelsäugern u.a. der Wildkatze im Pützertbachtal. 6a.4.B Flächen- und Funktionsverlust und Funktionsminderung durch Störung von Offen- landstrukturen in Form von Grünland mittlerer Bedeutung im Pützertbachtal. 6a.5.B Funktionsminderung durch Störung von Nahrungsräumen des Schwarzstorches in den Bachauenwäldern des Pützertbachs.

Oberflächengewässer: Beeinträchtigung wird durch das Querungsbauwerk (BW 17 Talbrücke Pützertbach) vermie- den.

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Landschaftsbild und Erlebniswert: 6a.1.L Zerschneidung und visuelle Überprägung der kleinteiligen Waldlandschaft durch die entlang der Bezugsraumgrenze verlaufende Trasse. - Auf etwa 16 ha der Fläche der Raumeinheit bestehen Sichtbeziehungen zu Brücken (Talbrücke Bongard, Talbrücke Heiental und Talbrücke Heyroth) und zum hohen Damm im Waldgebiet "Bernsbusch". Die hohe Eigenart und Schönheit des Land- schaftsbildes wird durch die technische Prägung stark beeinträchtigt. Die Abgeschie- denheit des Talraums geht verloren. 6a.2.L Betriebsbedingte Neuverlärmung im überwiegenden Teil des Pützertbachtals. - Die Erholungsfunktion im ortsnahen Bereich der Ortschaften Bongard und Heyroth wird nachhaltig beeinträchtigt.

Bezugsraum 7 Brücker Wald Trassencharakteristik: - 200 m Gleichlage

- 300 m Damm

- PWC-Anlage

- Die Trasse verläuft überwiegend außerhalb der Raumeinheit in mindestens 200 m Entfer- nung.

Biotopfunktion 7.1.B Flächen- und Funktionsverlust und Funktionsminderung durch Störung und Wald- randanschnitt von Nadelwald- und Nadelmischwaldbeständen mittlerer Bedeutung u.a. als - Jagdgebiete am Waldrand des Brücker Waldes für mehrere Fledermausarten (u.a. Bechsteinfledermaus).

- Lebensraum der Wildkatze

- Lebensraum von Höhlenbrütern wie dem Schwarzspecht

- In den Waldrandbereichen Horststandort von Greifen wie Mäusebussard, Wespen- bussard und Sperber

7.2.B Zerschneidung des Lebensraumkorridors von Groß- und Mittelsäugern u.a. der Wild- katze im Brücker Wald. 7.3.B Flächen- und Funktionsverlust und Funktionsminderung durch Störung von Offen- land in Form von Acker mit mittlerer Bedeutung u.a. als - Nahrungslebensraum für den Rotmilan und den Wespenbussard und (potenzielles)

- (potenzielles) Jagdgebiet des Waldkauzes und des Mäusebussards.

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Landschaftsbild und Erlebniswert: 7.1.L Zerschneidung einer visuell bedeutsamen Raumgrenze am Waldrand 7.2.L Kleinflächig starke visuelle Beeinträchtigungen in den an der Trasse gelegenen Of- fenlandbereichen. 7.3.L Betriebsbedingte Neubelastung mit Lärm: - Die Erholungsfunktion des Waldgebietes wird im westlichen Teil der Raumeinheit beeinträchtigt, davon Teilbereiche innerhalb des ortsnahen Erholungsraumes der Ortschaft Bongard.

Bezugsraum 8 Offenland um Brück Trassencharakteristik: - 950 m Einschnitt - außerhalb der Raumeinheit liegende Brücken und Dämme sind teilweise sichtbar.

Biotopfunktion 8.1.B kleinflächiger Flächen- und Funktionsverlust und Funktionsminderung durch Störung und Waldanschnitt von Nadelwaldhabitaten mittlerer Bedeutung um Brück. 8.2.B Flächen- und Funktionsverlust und Funktionsminderung durch Störungen von über- wiegend Acker- und Grünland mittlerer Bedeutung u.a. als: - Lebensräume für Offenlandarten (u.a. Wachtel und Feldlerche). - Nahrungsräume für den Rotmilan, den Waldkauz, den Mäusebussard und den Wes- penbussard - Jagdgebiete für mehrere Fledermausarten (insbesondere Bechsteinfledermaus) um Brück.

Landschaftsbild und Erlebniswert: 8.1.L Visuelle Überprägung der Landschaft: - Trotz teilweiser Führung im Einschnitt und in Gleichlage ist die Autobahn als techni- sches Element erlebbar. Auf insgesamt etwa 40 ha ergeben sich hohe visuelle Beein- trächtigungen. Mit der Autobahn werden die bislang landwirtschaftlich geprägten Landschaftsbereiche technisch geprägt. 8.2.L Zerschneidung von Sichtbeziehungen und markanter visueller Raumgrenzen. - Sichtbeziehungen vom Radersberg bzw. vom östlichen Teil des ortsnahen Erholungs- raums Brück Richtung Bongard und zum Barsberg. - Raumgrenzen zwischen dem Offenland und dem Brücker Wald.

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8.3.L Bau- und betriebsbedingte Verlärmung hoch schutzwürdiger Landschaftsbereiche:

- Kleinflächige Beeinträchtigung der Erholungsfunktion in Teilbereichen des Naturparks „Vulkaneifel“

Bezugsraum 9 Waldbereich Hochheimer Haardt Trassencharakteristik: - Trasse verläuft außerhalb des Bezugsraumes.

Landschaftsbild und Erlebniswert: 9.1.L Sehr Kleinflächig wirksame visuelle Beeinträchtigung im Bereich der der östlichen Waldränder Richtung Heyroth.

Bezugsraum 10 Offenland um Niederehe Trassencharakteristik: - Die Trasse verläuft außerhalb der Raumeinheit in etwa 1.500 bis 3.000 m Entfernung.

Landschaftsbild und Erlebniswert: 10.1.L Visuelle Überprägung der Landschaft Kleinflächige visuellen Wirkungen mit knapp 5 ha beeinträchtigter Flächen im ortsnahen Er- holungsraum von Niederehe.

Bezugsraum 11 Offenland um Üxheim-Ahütte Trassencharakteristik: - Die Trasse verläuft außerhalb der Raumeinheit in etwa 2 bis 5 km Entfernung. - Auf etwa 16% der Fläche der Raumeinheit bestehen Sichtbeziehungen zur Autobahn.

Landschaftsbild und Erlebniswert: 11.1.L Visuelle Beeinträchtigungen in einer regional bedeutsamen historischen Kulturland- schaft:. Die visuelle Beeinträchtigung betrifft ca. 230 ha im ortsnahen Erholungsraum um Üxheim. 11.2.L Zerschneidung von Sichtbeziehungen von Üxheim bzw. vom östlichen Ortsrandbe- reich Üxheim Richtung Trierscheider Hochfläche

Bezugsraum 12 Offenland südlich von Uedelhoven Trassencharakteristik: - Die Trasse verläuft außerhalb der Raumeinheit in 1.500 bis etwa 4.000 m Entfernung.

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Landschaftsbild und Erlebniswert: 12.1.L Visuelle Beeinträchtigung durch Dämme und Brücken des Straßenbauwerks. - Die Beeinträchtigungen entstehen kleinflächig (ca. 6 ha) und besitzen eine geringe bis mittlere Wirkintensität.

Bezugsraum 13 Offenland südwestlich von Hoffeld Trassencharakteristik: - Die Trasse verläuft außerhalb der Raumeinheit.

Landschaftsbild und Erlebniswert: 13.1.L Visuelle Überprägung einer regional bedeutsamen historischen Kulturlandschaft bzw. in einem regional bedeutsamen Erholungs- und Erlebnisraum (Landschaftsschutzgebiet): Die Beeinträchtigungen entstehen nur kleinflächig (ca. 18 ha) und besitzen nur eine geringe bis mittlere Wirkintensität. 13.2.L Zerschneidung von Sichtbeziehungen in Richtung Nohn bzw. Üxheim und Leuders- dorf durch die Talbrücke Nohner Bach Nord.

Bezugsraum 14 Trierscheider Hochfläche Trassencharakteristik: - Die Trasse verläuft außerhalb der Raumeinheit in 1.000 bis 2.500 m Entfernung. - In etwa 6 % der Raumeinheit bestehen Sichtbeziehungen zur Autobahn.

Landschaftsbild und Erlebniswert: 14.1.L Mittelstarke visuelle Beeinträchtigung des Landschaftsbildes im Landschaftsschutz- gebiet bzw. im ortsnahen Erholungsraum von Trierscheid (knapp 22 ha) .

5.4 Zusammenfassung der Konfliktanalyse

Die Ergebnisse der Konfliktanalyse sind in Tabelle 5-5: Übersicht über die Konflikte nach Bezugsräumen und Funktionen zusammenfassend dargestellt, die maßgeblichen Konflikte sind rot hervorgehoben. In der Bestands-Konfliktkarte (Unterlage 19.1.3) ist die Betroffenheit einer maßgeblichen Funktion innerhalb des Bezugsraums ebenfalls als Konflikt (rot) gekenn- zeichnet.

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Tabelle 5-5: Übersicht über die Konflikte nach Bezugsräumen und Funktionen (rot = Konflikte) Bezugsraum Natürliche Grundwasserschutzfunktion Oberflächengewässerfunktion Biotopfunktion Landschaftsbildfunktion Bodenfunktion 1 Keine funktionale Betroffenheit Verlust von Biotopstrukturen Kleinflächige visuelle Beeinträchtigung im unmit- mit mittlerer - hoher Bedeu- telbaren Nahbereich der Trasse in einer Land- tung schaftsbildeinheit mittlerer Bedeutung . 2 Beeinträchtigungen können Verlust von Biotopstrukturen Großflächig hohe bis sehr hohe visuelle Beein- vermieden werden (BW 4) mit mittlerer Bedeutung trächtigung einer Landschaftsbildeinheit mit hoher Bedeutung 3 Keine funktionale Betroffenheit Verlust von Biotopstrukturen Großflächig hohe bis sehr hohe visuelle Beein- mit hoher Bedeutung trächtigung einer Landschaftsbildeinheit mit sehr hoher Bedeutung Versiegelung von 4 Überbauung von Quellberei- Verlust von Biotopstrukturen Kleinflächige, aber hohe bis sehr hohe visuelle Bodenstandorten chen mit hoher Bedeutung mit sehr hoher Bedeutung Beeinträchtigung einer Landschaftsbildeinheit mit mit hoher Keine funktionale hoher Bedeutung. Die Beeinträchtigung be- Bedeutung Betroffenheit schränkt sich auf den Nahbereich der Querungs- Überbauung von bauwerke K1 bzw. Nohner Bachtal (natürliche Schutzwirkung) insgesamt 3 Bo- 5 Keine funktionale Verlust von Biotopstrukturen Kleinflächig hohe visuelle Beeinträchtigung einer dendenkmälern (B Betroffenheit mit geringer Bedeutung Landschaftsbildeinheit mit hoher Bedeutung 1, B 2, B 3) 6 Beeinträchtigungen Verlust von Biotopstrukturen Hohe bis sehr hohe visuelle Beeinträchtigung können vermieden werden (BW mit hoher Bedeutung einer Landschaftsbildeinheit mit hoher Bedeu- 13, BW 16)) tung. Die Beeinträchtigung beschränkt sich auf Offenlandflächen im 500m-Korridor 6a Beeinträchtigungen können Verlust von Biotopstrukturen Visuelle Beeinträchtigung einer Landschaftsbild- vermieden werden (BW 17) mit hoher Bedeutung einheit mit hoher Bedeutung 7 Keine funktionale Verlust von Biotopstrukturen Kleinflächige, aber sehr starke visuelle Beein- Betroffenheit mit hoher Bedeutung trächtigung einer Landschaftsbildeinheit mit hoher Bedeutung

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Bezugsraum Natürliche Grundwasserschutzfunktion Oberflächengewässerfunktion Biotopfunktion Landschaftsbildfunktion Bodenfunktion 8 Keine funktionale Betroffenheit Verlust von Biotopstrukturen Visuelle Beeinträchtigung einer Landschaftsbild- betriebsbedingter Schadstof- mit mittlerer Bedeutung einheit mit hoher Bedeutung feintrag in Grundwasserberei-

che mit geringer Filterwirkung der Deckschichten

9 Kleinflächig mittelstarke visuelle Beeinträchtigung einer Landschaftsbildeinheit mit hoher Bedeutung 10 Kleinflächig geringe visuelle Beeinträchtigung einer Landschaftsbildeinheit mit hoher Bedeutung 11 Mittelstarke visuelle Beeinträchtigung einer Land- Keine Keine Keine Keine schaftsbildeinheit mit mittlerer Bedeutung 12 Betroffenheit Betroffenheit Betroffenheit Betroffenheit Kleinflächig mittelstarke visuelle Beeinträchtigung einer Landschaftsbildeinheit mit hoher Bedeutung 13 Kleinflächig mittelstarke visuelle Beeinträchtigung einer Landschaftsbildeinheit mit hoher Bedeutung 14 Kleinflächig mittelstarke visuelle Beeinträchtigung einer Landschaftsbildeinheit mit hoher Bedeutung

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6 Maßnahmenplanung

Das Maßnahmenkonzept berücksichtigt sowohl die wiederherzustellenden Funktionen des Naturhaushaltes und des Landschaftsbildes wie auch die besonderen Artenschutzanforde- rungen und weitere spezialgesetzliche Anforderungen z. B. aus dem Natura 2000 Gebiets- schutz. Landschaftspflegerische Maßnahmen zur Eingriffskompensation sind den gesetzlichen Vor- gaben entsprechend in folgender Priorität anzuwenden:

1. Vermeidungs-, Teilvermeidungs- u. Schutzmaßnahmen. Hierzu zählen auch die Schadensbegrenzungsmaßnahmen (SBM) nach § 34 Abs.1 BNatSchG und die vorgezogenen Ausgleichsmaßnahmen (CEF-Maßnahmen) nach § 44 Abs.5 BNatSchG.

2. Ausgleichsmaßnahmen / Ersatzmaßnahmen Hierzu zählen auch die Kohärenzmaßnahmen nach § 34 Abs.5 BNatSchG und die Maßnah- men zur Sicherung eines günstigen Erhaltungszustands (FCS-Maßnahmen) nach § 45 Abs.7 BNatSchG.

3. Gestaltungsmaßnahmen Maßnahmen zur Vermeidung / Verminderung von Beeinträchtigungen wurden bei der techni- schen Gestaltung der Baumaßnahme sowie beim Bauablauf berücksichtigt (vgl. Kap. 4).

Für Ausgleichsmaßnahmen erfolgt die Kompensation im engen räumlichen und funktionalem Zusammenhang in gleichartiger Weise (§ 15 Abs. 2 BNatSchG), dabei wird die beeinträchtig- te Funktion des Naturhaushaltes durch entsprechende Maßnahmen in räumlicher Nähe zum Eingriff wiederhergestellt. Ausgleichbarkeit für Eingriffe in das Landschaftsbild besteht, den Bestimmungen des § 15 Abs. 2 BNatSchG entsprechend, wenn das Landschaftsbild land- schaftsgerecht wiederhergestellt oder neu gestaltet ist. Art und Lage der Maßnahmen im Bezugsraum orientieren sich an den beeinträchtigten Landschaftsbestandteilen und an den Möglichkeiten der Sichtverschattung. Für nicht ausgleichbare Eingriffe erfolgen Ersatzmaßnahmen, für die die betroffene Natur- haushaltsfunktion in gleichartiger Weise wiederhergestellt wird und der Suchradius für die erforderlichen Maßnahmen auf den gesamten betroffenen Naturraum (naturräumliche Haupteinheit) ausgedehnt werden kann. Wenn im betroffenen Bezugsraum weder eine land- schaftsgerechte Wiederherstellung noch Neugestaltung möglich ist, wird in benachbarten, möglichst ähnlichen Bezugsräumen das Landschaftsbild als Ersatz neu gestaltet.

Gestaltungsmaßnahmen dienen vorrangig der landschaftsgerechten Einbindung der Trasse, sie übernehmen einen wesentlichen Beitrag zur landschaftsgerechten Wiederherstellung und

19.03.2018 119 BAB A 1, AS Adenau (L10) - AS Kelberg (B410) Landschaftspflegerischer Begleitplan

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Neugestaltung des Landschaftsbildes. Sie haben darüber hinaus einerseits die Aufgabe, Verkehrslenkung und -sicherheit zu erreichen, andererseits sollen sie Maßnahmen der Lan- despflege unterstützen. Zur landschaftsgerechten Einbindung der Trasse werden Dämme, Einschnitte und Trassen- randbereiche gestaltet.

6.1 Zu berücksichtigende Planungen

Entsprechend § 7 LNatSchG RP werden Kompensationsmaßnahmen unter Beachtung der räumlich-funktionalen Anforderungen aus § 15 Abs. 2 BNatSchG, auf Flächen in Natura 2000-Gebieten, auf Flächen für Maßnahmen zur Verbesserung des ökologischen Gewässer- zustands (…) auf Flächen in geschützten Teilen von Natur und Landschaft sowie auf den dafür vorgesehenen Flächen in Landschaftsplänen und Grünordnungsplänen festgelegt. Die in Kapitel 3.6 beschriebenen Schutzgebiete gelten damit vorrangig als Suchraum für Maß- nahmenflächen. Die Lage der Maßnahmenflächen innerhalb des Schutzgebietssystems ist in Abbildung 15-17 dargestellt.

Als Grundlagen für die Auswahl geeigneter Kompensationsflächen dienen neben den Daten, die in den tierökologischen Gutachten im Vorlauf des LBPs gewonnen wurden, folgende Un- terlagen: - Das Landschaftsprogramm Rheinland-Pfalz (MUFV 2008) gibt für den Untersuchungs- raum vulkanisch geprägte Landschaften als Leitbild vor. - Übergeordnete Zielsetzungen, die der landespflegerischen Konzeption zum LBP A 1 ei- nen Rahmen geben, resultieren vorrangig aus der Planung Vernetzter Biotopsysteme (LFUG & FÖA 1993; 1994). - Bezüglich der Biotope im Einzugsgebiet des Ahroberlaufes, die Gegenstand des Natur- schutzgroßprojektes des Bundes "Ahr 2000" in Nordrhein Westfalen sind, werden eben- falls Ziele für die von vorliegender Planung berührten Bereiche formuliert. - Die Maßnahmenflächen innerhalb der Verbandsgemeinde Adenau und insbesondere der Nohner Bach befinden sich innerhalb des Naturschutzgroßprojektes „Obere Ahr Hochei- fel“ des Bundes, des Landes Rheinland Pfalz und der Verbandsgemeinde Adenau. Hier sind zusätzlich Zielsetzungen zu berücksichtigen.

Weiterhin wurden berücksichtigt: - Unterlagen der Forsteinrichtung (Bestandsblätter) - ausgewiesene Flächen für Aufforstungsgewanne in den Ortsgemeinden Bodenbach, Bongard und Boxberg - Flächennutzungspläne und Bebauungspläne der in die Maßnahmenkonzeption einbezo- genen Ortsgemeinden

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- Landschaftspläne der betroffenen Ortsgemeinden

6.2 Konkretisierung der übergeordneten Zielkonzeption für die Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen

6.2.1 Grundsätze der Planung

Zum (z.T. vorgezogenen) Ausgleich und zum Ersatz der beeinträchtigten Flächen und Funk- tionen sind landespflegerische Maßnahmen mit einem Umfang von insgesamt 780,71 ha erforderlich (Gesamtmaßnahmenfläche, ohne Trassengestaltungsmaßnahmen).

Für das konkrete Zielkonzept auf Grundlage der vorangehend dargestellten übergeordneten Planungen sind insbesondere die wertgebenden Biotopfunktionen und faunistischen Funkti- onen, welche in den Kapiteln 3.5 dargestellt sind, zu berücksichtigen.

Für die Flächenkonzeption maßgeblich bezüglich der räumlichen Auswahl der Flächen und der Flächeneignung waren entsprechend den rechtlichen Anforderungen:

- Maßnahmen zur Schadensbegrenzung i. S. v. § 34 Abs. 5 BNatSchG für das Vogel- schutzgebiet „Vulkaneifel" und „Ahrgebirge“ (siehe Unterlage 19.4.2, 19.4.3). Die Darstel- lung erfolgt in Unterlage 9.1.

- Artenschutzrechtlich gebotene Maßnahmen zum Erhalt der ökologischen Funktion von Lebensstätten von nach Anhang IV der FFH-RL geschützten Arten oder europäische Vo- gelarten i. S. v. § 44 Abs. 5 S. 3 BNatSchG (CEF-Maßnahmen) und Maßnahmen zum Ausgleich von Auswirkungen auf den Erhaltungszustand der Populationen solcher Arten (FCS-Maßnahmen) bei der Anwendung des § 45 Abs. 7 BNatSchG. Die Begründung die- ser Maßnahmen und ihre artenschutzrechtliche Bindung erfolgt in Unterlage 19.2.1; die Darstellung der Maßnahmen selbst in Unterlage 9.2.

- Nach § 15 Abs. 2 Satz 5 BNatSchG sind bei der Festsetzung von Art und Umfang der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen die Programme und Pläne nach den §§ 10 und 11 BNatSchG zu berücksichtigen.

- Nach § 7 LNatSchG RP: Kompensationsmaßnahmen befinden sich in geschützten Teilen von Natur und Landschaft sowie die Natura 2000-Gebiete angrenzend an den Untersu- chungsraum.

- Nach § 7 Abs. 2 LNatSchG RP: Flächenverluste im Wald / Rodungen werden vorrangig durch eine ökologische Aufwertung von Waldbeständen kompensiert.

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6.2.2 Berücksichtigung der Landschaftsplanung

Aktuelle Grundlagen für die Festsetzung von Art und Umfang von Ausgleichs- und Ersatz- maßnahmen liefern im Untersuchungsraum die Regionalen Landschaftsrahmenpläne Region Mittelrhein - Westerwald 2010 und Region Trier 2009 (vgl. Kap. 1.2.6). Die hier enthaltenen Darstellungen werden durch das Maßnahmenkonzept wie folgt berücksichtigt:

Wildtierkorridor von europäischer bzw. bundesweiter Bedeutung Bei der Planung der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen wurden als Inhalte der überregiona- len Landschaftsplanung insbesondere die Darstellungen zum Biotopverbund berücksichtigt. Sowohl die geplanten Querungshilfen als auch die dafür erforderlichen Leitstrukturen orien- tieren sich an den hier dargestellten Korridoren.

Regional bedeutsame historische Kulturlandschaft (Beitrag der Landschaftsrahmenplanung) Die Bedeutung des Untersuchungsraumes innerhalb der regional bedeutsamen historischen Kulturlandschaft wird insbesondere durch die Planung von umfangreichen Offenlandmaß- nahmen in Form von Extensivierungen und Sicherung / Entwicklung von Sonderstandorten wie Heiden oder Magerrasen berücksichtigt.

Regional bedeutsamer Erholungs- und Erlebnisraum Innerhalb der Planung der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen wurde die Kompensation der Eingriffe in das Landschaftsbild und die Erholungsfunktion besonders berücksichtigt. Neben der Anlage von insbesondere aus Gestaltungsgründen relevanten Gehölzstrukturen und Streuobstbeständen spielen auch hier die Herstellung / Wiederherstellung von historischen Elementen der Kulturlandschaft eine entscheidende Rolle. Dabei wurde zusätzlich die Betrof- fenheit der Landschaftsschutzgebiete und des Naturparks Vulkaneifel berücksichtigt.

Leitart Wildkatze Neben der Reduzierung der Zerschneidungswirkungen durch geeignete Querungsbauwerke und deren Ergänzung durch Querungshilfen stellt die Entwicklung und Herstellung von Leit- strukturen entlang der Fließgewässer sowie die Aufwertung der angrenzenden Habitate ei- nen wesentlichen Bestandteil der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für die Leitart Wildkat- ze dar.

Vorkommen der Leitarten Mittelspecht, Schwarzspecht und Rotmilan östlich von Nohn und westlich von Trierweiler sowie des Schwarzstorchs westlich von Trierweiler. Analog der maßnahmenrelevanten Tatbestände des ASB verfolgen die Ausgleichs- und Er- satzmaßnahmen insbesondere Habitataufwertungen bzw. Habitatentwicklungen für die Leit- arten Mittelspecht, Schwarzspecht und Rotmilan, sowie andere großräumig agierende Greif- vogelarten und in den Bachtälern die des Schwarzstorchs. Neben waldbaulichen Maßnah-

19.03.2018 122 BAB A 1, AS Adenau (L10) - AS Kelberg (B410) Landschaftspflegerischer Begleitplan

Landschaftsplanung GmbH men für den Mittelspecht und den Schwarzspecht sind hier im Offenland Extensivierungen von potenziellen Nahrungshabitaten für Greifvögel von besonderer Relevanz.

Auf Ebene der örtlichen Landschaftsplanung treffen die ausgewerteten Landschaftspläne je nach Nutzungsstruktur unterschiedliche Aussagen zu den Zielsetzungen bei der Planung von Art- und Umfang der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen.

6.2.3 Maßnahmen mit artenschutz- und FFH-rechtlicher Bestimmung

Den nachfolgenden Tabellen sind die Maßnahmen zu entnehmen, die aus artenschutzrecht- lichen Erfordernissen resultieren. Weiterhin sind die Schadensbegrenzungsmaßnahmen auf- geführt, die erforderlich sind, um erhebliche Beeinträchtigungen der Erhaltungsziele der Vo- gelschutzgebiete „Ahrgebirge“ sowie „Vulkaneifel“ zu vermeiden. Maßnahmen, die aus gebietsschutzrechtlichen oder artenschutzrechtlichen Gründen abgelei- tet wurden, benötigen überwiegend einen sehr engen, funktionalen Zusammenhang zum betroffenen Lebensraum:

- Die Schadensbegrenzungsmaßnahmen zur Vermeidung der Beeinträchtigungen der Er- haltungsziele der Vogelschutzgebiete „Ahrgebirge" und „Vulkaneifel“ sind nur innerhalb der Aktionsareale der betroffenen Arten (hier Schwarzstorch) realisierbar.

- Vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen, die aus artenschutzrechtlichen Gründen erforder- lich sind (Tabelle 6-2), müssen in einem funktional räumlich engen Zusammenhang mit den beeinträchtigten Flächen (Habitaten der europarechtlich geschützten Tierart) stehen und entsprechend aus dem aktuellen Vorkommen der Arten bzw. ihrer Verteilung im Raum abgeleitet werden.

- Da die Habitate der Tierarten und die Lebensraumtypen aus vorhandenen Beständen relativ kurzfristig entwickelt werden müssen und insoweit ein hohes Entwicklungspotential aufweisen müssen, schränkt auch dies die Flächenauswahl ein.

- Schließlich besitzt der Untersuchungsraum für eine Reihe von Tierarten eine besondere Bedeutung als Wanderkorridor, zum Beispiel für die Wildkatze und den Luchs. Die Auf- rechterhaltung des Lebensraumverbundes für diese Arten erfordert eine bestimmte räum- liche Konfiguration, in der die Maßnahmenflächen verortet werden müssen, damit die großräumig wirkende Zerschneidung durch die A 1 effektiv vermieden oder erheblich vermindert werden kann.

- Nicht zuletzt wird die Auswahl von Maßnahmenflächen auch dadurch beeinflusst, dass sie mehrheitlich nicht im Nahbereich der Autobahn platziert werden können, weil die von den Tierarten beanspruchten Qualitäten (Störungsfreiheit) nicht in dem geforderten Maß vor- handen sind, sondern erst in größerer Entfernung von der Straße.

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Die entsprechenden Maßnahmen sind in Tabelle 6-2, aufgeführt.

6.2.4 Vermeidung von Flächenkonflikten und räumliche Steuerung der übrigen Maßnahmen

Soweit möglich und sofern nicht durch die aus dem FFH Recht resultierenden Vorgaben ein- geschränkt, erfolgt bei der Auswahl der Maßnahmenflächen eine räumliche Steuerung auch zur Vermeidung von Nutzungskonflikten:

- Bei der Auswahl von Kompensationsmaßnahmenflächen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen sind hofnahe und intensiv genutzte landwirtschaftliche sowie vergleichsweise produktive Flächen soweit möglich ausgespart worden; BNatSchG § 15 Abs. 3 (Ergebnis- se der Flurbereinigungsverfahren).

- Naturschutzfachlich weiterhin erforderliche, aber nicht FFH-rechtlich oder artenschutz- rechtlich ausgelöste waldbauliche Maßnahmen, wurden soweit möglich in den Maßnah- menkomplex Barsberg verlegt.

- Zur Abwendung möglicher Existenzgefährdungen durch die starke Belastung infolge des Flächenentzugs für die Straße und Kompensationsmaßnahmen landwirtschaftlicher Be- triebe in der Gemarkung Nohn wurden in Abstimmung mit der Oberen Naturschutzbehör- de ca. 25 ha nicht ortsgebundene Ersatzmaßnahmen in den Bereich Waldkönigen (VG Daun; Ernstberggebiet) verlegt.

- In Abwägung der Belange der Landwirtschaft (vgl. laufendes Flurbereinigungsverfahren) wurden nicht zwingend ortsgebundene Ersatzmaßnahmen im Bereich der Gemarkungen Trierscheid und Nohn, vorrangig als Kompensation für überörtliche Zerschneidungswir- kungen von Offen- und Halboffenlandarten, in Abstimmung mit der Oberen Naturschutz- behörde verlegt. Die Maßnahmenkomplexe Waldkönigen und Nerother Kopf stellen hier Ersatzmaßnahmen dar.

6.2.5 Resultierende Maßnahmenkomplexe und deren Begründung

Alle Maßnahmen dienen multifunktional der Kompensation von Beeinträchtigungen aller be- einträchtigten Funktionen (Boden, Wasser, Landschaftsbild und Biotopfunktion / faunistische Funktion).

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Die wesentlichen übergeordneten Inhalte des Maßnahmenkonzeptes:

1. Aufrechterhaltung traditioneller Wegebeziehungen (s. auch unter Vermeidung) (§ 7 Abs. 3 Nr. 7 LNatSchG RP)

Der durch die Trasse zerschnittene Biotopverbund (vgl. Kap. 1.2.7, FÖA 2015b) muss auf- rechterhalten bzw. nicht vermeidbare Barrierewirkungen und Störungen durch geeignete Maßnahmen ausgeglichen werden. Zielgruppen sind insbesondere die an Wald gebunde- nen, wandernden Tierarten, deren Ausbreitungspfade sich entlang der bewaldeten Flächen des Nohner Waldes sowie des Staatsforstes Kelberg und der Bachtäler des Nohner Bachs und des Grünbachs orientieren (vgl. Abbildung 1). Stellvertretend für die betroffenen Tierar- ten stehen die Säugetierarten (Wildkatze / Luchs, Rotwild und Fledermäuse).

Folgende Entwicklungsschwerpunkte bilden das Kerngerüst des Wiedervernetzungskonzep- tes:

Waldgebiet Taufenseifen: Das Waldgebiet im Norden des Untersuchungsraums ist Teilbe- reich eines großen zusammenhängenden Waldgebietes, das eine geschlossene Verbin- dungsstruktur zwischen Ahbachtal und Nohner Bachtal darstellt und zum Kernlebensraum der Wildkatze zählt.

Die Unterführungen (BW 1 und 2) unter der A 1 und der L 10 entsprechen den für die Arten- gruppen Groß- und Mittelsäuger sowie Fledermäuse erforderlichen Dimensionierungen (vgl. Tabelle 4-4) und ermöglichen den Arten hier die Aufrechterhaltung ihrer Wechselbeziehun- gen. Die geplanten angrenzenden waldbaulichen Maßnahmen unterstützen die Funktion als Wanderkorridor und übernehmen Leitfunktionen zu den Bauwerken.

Bereich Nohner Wald / Bachtäler: Der Bereich des Nohner Waldes bis hinunter zum Staats- forst Kelberg einschließlich der Bachtäler von Nohner Bach und Grünbach gehört zu dem vom BfN ermittelten Lebensraumkorridor der Wald bewohnenden wandernden Arten (z.B. Wildkatze) und verbindet die südlichen Waldgebiete (Brückerwald) mit den nördlichen (vgl. Abbildung 1). In diesem Bereich erfolgen wichtige Wechselbeziehungen der Groß- und Mittelsäuger ent- lang der Bachtäler. Weiterhin sind hier bedeutende Flugrouten der Fledermäuse nachgewie- sen. Die geplanten 8 weiten Talbrücken (Nohner Bach Nord, K 85, Nohner Bach Süd, Holler- seifen, Heyroth, Heiental, Bongard, Pützertbach) überspannen diese Täler in der für die hier relevanten Artengruppen erforderlichen Dimensionierung und können daher die Wanderkor- ridore aufrechterhalten. Um bestehende Wechselbeziehungen innerhalb des Waldgebietes auch außerhalb großer Wanderkorridore aufrecht zu erhalten, werden die geplanten Talbrü- cken durch 2 Grünbrücken bzw. in Dammlagen durch 2 Unterführungen ergänzt. Diese er- möglichen es, den Abstand zwischen den einzelnen Querungsbauwerken jeweils auf deutlich

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Landschaftsplanung GmbH unter 1.000 m14 zu reduzieren (vgl. Tabelle 6-1). Die geplanten angrenzenden waldbaulichen Maßnahmen unterstützen die Funktion als Wanderkorridor und übernehmen Leitfunktionen zu den Bauwerken.

Nord-Süd Korridor: Für die Wildkatze und andere Großsäuger bestehen in Nord-Südrichtung nahezu trassenparallel Austauschbeziehungen vom Brücker-Wald in die Waldgebiete nörd- lich des Nohner Bachs (vgl. Abbildung 1). Hierzu erfolgt neben der Entwicklung der Wald- ränder eine Ergänzung von Waldstrukturen bzw. die Aufwertung vorhandener Waldflächen westlich und östlich der Trasse. Innerhalb der individuellen Aktionsräume der Arten wird da- mit die Transparenz der Trasse verbessert.

Bachtäler: Neben den Waldgebieten stellen die Bachtäler wesentliche Biotopverbundstruktu- ren dar. Durch gewässerbegleitende waldbauliche Maßnahmen und Offenlandmaßnahmen werden die vorhandenen Strukturen ergänzt und entwickelt, so wird die Habitatstruktur in- nerhalb des Biotopverbundes verbessert.

Geeignete Flächen für die Entwicklung sind entsprechend der wahrzunehmenden Funktio- nen streng lage- und standortabhängig. Ergänzende Maßnahmen (Elemente mit Leitlinienfunktion wie z.B. Hecken und Baumreihen, Waldränder und Strukturanreicherung) dienen dazu, die Tiere zu möglichst gefahrlosen und ungestörten Bereichen hin zu führen, an denen die Straße gequert werden kann (Querungs- hilfen). Im Bereich der Talbrücken bleiben die bestehenden Wegeführungen erhalten, hier erfolgt keine Veränderung des Status Quo, erforderliche Baustraßen werden zurückgebaut. Im Umfeld der Querungshilfen queren keine Wege die Trasse, bestehende Wege werden hier zurückgebaut. Überregional bedeutende Wanderwege kommen im Untersuchungsraum nicht vor. Durch die geplanten Jagdruhezonen werden Störungen durch den Menschen im Bereich der Querungshilfen vermieden.

Das MAQ 2008 lässt in Ausnahmefällen das Mitführen eines Wirtschaftsweges zu (MAQ 2008, S.12, - Wegeführung). In mehreren Vorabstimmungen mit der Forstverwaltung wurde die Notwendigkeit der Wegeverbindung bei BW 8 eindeutig bestätigt. Insoweit hat der Stra- ßenbaulastträger dieser Forderung Rechnung getragen. Entsprechend der Vorgabe des MAQ 2008 wurde die Breite des Bauwerkes um die Breite des geforderten Forstweges (5 m) auf insgesamt 65 m vergrößert (s. RE-Vorentwurf, Anlage 15 Blatt 7, Bauwerksskizze BW 8). Selbstverständlich ist der Weg nicht bituminös befestigt.

14 In der Litereratur werden 1.000 m als max. Abstand zwischen ausreichend dimensionierten Querungs- bauwerken u.a für die Aufrechterhaltung des lokalen Biotopverbundes von Klein- und Mittelsäugern wie bspw. die Wildkatze angegeben (vgl. BLU 2008).

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Innerhalb des Gutachtens zur Bedeutung des Biotopverbundes für den Untersuchungsraum (FÖA 2015b) wurden für den Abschnitt Kelberg - Adenau 8 bedeutende Biotopverbundberei- che dargestellt: Zwei Fließgewässerlebensräume innerhalb des Nohner-Bachtals und 6 Waldlebensräume. Die Bachtäler werden durch hohe und weite Talbrücken gequert (vgl. Kap. 4.1). Die Waldlebensräume werden durch Talbrücke und die Ergänzung von Grünbrücken bzw. Grünunterführungen in ihrer Durchlässigkeit erhalten.

Das Bauwerk 1 in Verbindung mit Bauwerk 2 ist begründet aus der Topografie als Unterfüh- rung geplant. Das Bauwerk befindet sich innerhalb des zusammenhängenden Waldgebietes Taufenseifen. Im Umfeld des Bauwerks sind im Bestand überwiegend Fichtenwälder vor- handen. Das Waldgebiet gehört zum Kernlebensraum der Wildkatze und zum Streifgebiet des Luchses. Das Bauwerk wird entsprechend MAQ dimensioniert. In der Unterführung sind schneisenar- tige Leitelemente aus Gehölzen, Lesesteinen bzw. Reisighaufen vorgesehen. Topografisch bedingt kann Hangwasser unter der Brücke gesammelt und zur Bewässerung vorgesehen werden. Im Umfeld des Bauwerks wird eine 250 m Jagdruhezone vorgesehen, hier erfolgen zusätz- lich zur Lenkung Waldumbaumaßnahmen. Die waldbaulichen Maßnahmen werden Richtung Osten fortgesetzt und übernehmen damit eine Leitfunktion. Durch den geplanten trassenpa- rallelen Wildschutzzaun sind geeignete Leitstrukturen geplant, die die Zielarten zu dem Bau- werk geleiten.

Das Bauwerk 6 ist als Grünbrücke geplant. Das Bauwerk befindet sich innerhalb des zu- sammenhängenden Waldgebietes Nohner Wald. Im Umfeld des Bauwerks sind im Bestand altholzreiche Buchenwälder und Fichtenwälder vorhanden. Das Waldgebiet gehört zum Kernlebensraum der Wildkatze, zum Streifgebiet des Luchses sowie zu den Einstandsgebie- ten des Rotwildes. Das Bauwerk wird entsprechend MAQ dimensioniert. Auf der Brücke ist ein waldartiger Gehölzstreifen mit Saumstrukturen sowie südexponiert eine Waldschneise vorgesehen. Im Umfeld des Bauwerks wird eine 250 m Jagdruhezone vorgesehen, hier er- folgen zusätzlich zur Lenkung Waldumbaumaßnahmen. Die waldbaulichen Maßnahmen werden Richtung Osten fortgesetzt und übernehmen eine wesentliche Leitfunktion. Durch den geplanten trassenparallelen Wildschutzzaun sind geeignete Leitstrukturen geplant, die die Zielarten zu dem Bauwerk geleiten.

Das Bauwerk 8 ist ebenfalls als Grünbrücke innerhalb des zusammenhängenden Waldgebie- tes Nohner Wald geplant. Im Umfeld des Bauwerks sind im Bestand altholzreiche Buchen- wälder und Fichtenwälder vorhanden. Das Waldgebiet gehört zum Kernlebensraum der

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Wildkatze sowie zum Streifgebiet des Luchses und zum nachgewiesenen Jagdgebiet der Bechsteinfledermaus. Das Bauwerk wird entsprechend MAQ dimensioniert. Auf der Brücke sind schneisenartig drei Gehölzstreifen mit Saumstrukturen vorgesehen. Im Umfeld des Bauwerks wird eine 250 m Jagdruhezone vorgesehen, hier erfolgen zusätzlich zur Lenkung Waldumbaumaßnahmen. Die waldbaulichen Maßnahmen werden Richtung Osten fortge- setzt. Durch den geplanten trassenparallelen Wildschutzzaun bzw. zusätzliche Leit- und Sperreinrichtungen, sind geeignete Leitstrukturen geplant, die die Zielarten zu dem Bauwerk geleiten.

Bauwerk 10 ist topografisch bedingt als Grünunterführung geplant. Im Rahmen der Errich- tung des Querungsbauwerks wird der querende Quellbach in seinem Gewässerbett, an den Querungsbereich des Bauwerks angepasst. Das Bauwerk befindet sich innerhalb des zu- sammenhängenden Waldgebietes Hayerbusch. Im Umfeld des Bauwerks sind im Bestand altholzreiche Buchenwälder und Fichtenwälder vorhanden. Das Waldgebiet gehört zum Kernlebensraum der Wildkatze sowie zum Streifgebiet des Luchses und zum nachgewiese- nen Jagdgebiet der Bechsteinfledermaus. Das Bauwerk wird entsprechend MAQ dimensio- niert. In der Unterführung sind gewässerbegleitend schneisenartige Leitelemente aus Ge- wässersaum, Gehölzen, Lesesteinen bzw. Reisighaufen vorgesehen. Im Umfeld des Bau- werks wird eine 250 m Jagdruhezone vorgesehen, hier erfolgen zusätzlich zur Lenkung Waldumbaumaßnahmen. Durch den geplanten trassenparallelen Wildschutzzaun bzw. zu- sätzliche Leit- und Sperreinrichtungen, sind geeignete Leitstrukturen geplant, die die Zielar- ten zu dem Bauwerk geleiten.

Bauwerk 15 ist topografisch bedingt als Grünunterführung geplant. Das Bauwerk befindet sich innerhalb des zusammenhängenden Waldgebietes Staatsforst Kelberg. Im Umfeld des Bauwerks sind im Bestand altholzreiche Buchenwälder und Fichtenwälder vorhanden. Das Waldgebiet gehört zum Kernlebensraum der Wildkatze sowie zum Streifgebiet des Luchses. Das Bauwerk wird entsprechend MAQ dimensioniert. In der Unterführung sind schneisenar- tige Leitelemente aus Saum, Gehölzen, Lesesteinen bzw. Reisighaufen vorgesehen. Im Um- feld des Bauwerks wird eine 250 m Jagdruhezone vorgesehen, hier erfolgen zusätzlich zur Lenkung Waldumbaumaßnahmen. Die Waldbaulichen Maßnahmen werden insbesondere Richtung Osten fortgesetzt und bilden bis zu dem Maßnahmenkomplex Barsberg einen Kor- ridor für den Biotopverbund. Durch den geplanten trassenparallelen Wildschutzzaun sind geeignete Leitstrukturen geplant, die die Zielarten zu dem Bauwerk geleiten.

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Tabelle 6-1: Abstände zwischen den geplanten Querungsbauwerken im Abschnitt zwischen Nohner Wald und Pützertbach Bau-km BW-Kürzel/Nr. Bezeichnung Abstand 6+106,000 - 6+431,000 BW 4 Talbrücke Nohner Bach Nord 6+980,000 - 7+080,000 A 1 BW 5 Talbrücke mit Unterführung der K 85 539 m 7+776,500 der A 1 BW 6 Grünbrücke 712 8+407,500 - 8+514,500 BW 7A Talbrücke - Hollerseifen 591 8+555,100 - 8+600,100 BW 7B Talbrücke - Hollerseifen 8+967,600 der A 1 BW 8 Grünbrücke mit Wirtschaftswegüberführung 453 9+414,000 - 9+715,000 BW 9 Talbrücke Nohner Bach Süd 406 10+090,000 – 10+140,00 BW 10 Grünunterführung A 1 375 11+007,600 - 11+217,600 BW 13 A / 13 B Talbrücke Heyroth 813 11+022,600 - 11+232,600 11+727,600 - 11+853,600 BW 14 Talbrücke Heiental 495 12+105,000 - 12+155,000 BW 15 Grünunterführung A 1 251 12+652,600 - 12+852,600 BW16 Talbrücke Bongard 497 13+392,600 – 13+559,600 , BW 17 Talbrücke Pützertbach 540

Eine uneingeschränkte Aufrechterhaltung bzw. Wiederherstellung des Biotopnetzes für bo- dengebundene Arten der Waldgebiete über die Autobahn hinweg ist durch die genannten Maßnahmen jedoch nicht erreichbar, da auch bei optimaler Dimensionierung von Brücken u.a. Bauwerken keine Durchlässigkeit erreicht werden kann, wie sie eine naturnahe Land- schaft ohne zerschneidende (Verkehrs-) Infrastruktur aufweist. Als Ersatz dieser verbleibenden Beeinträchtigungen sind Maßnahmen zur Entwicklung des überörtlichen Biotopnetzes vorgesehen, bei denen in erster Linie bekannte oder potenziell nutzbare Vernetzungsachsen berücksichtigt werden.

2. Wiederherstellung und Vergrößerung von Lebensräumen (§ 7 Abs. 3 Nr. 1 u. 7 LNatSchG RP) Das Grundgerüst dieser, in ihrer Lage wenig flexiblen Maßnahmenflächen, bilden die arten- schutzrechtlich gebundenen CEF bzw. FCS Maßnahmen. Sie orientieren sich im Wesentli- chen an den von der Planung betroffenen Arten und ihren Habitaten und sind daher zusätz- lich sehr stark an der Übernahme von artspezifischen Habitatfunktionen (vgl. U 19.2.1) in- nerhalb der vorgeschriebenen Entwicklungszeit (bis zum Eintritt der Eingriffswirkungen) ge- bunden.

Wald Durch den Eingriff kommt es zu Flächenverlusten von Laub- und Laubmischwald als Lebens- raum von u.a. Fledermäusen und Spechtarten sowie Wildkatze und Haselmaus (vgl.

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U 19.1.3). Zentrale Habitatbedingungen liefern hier die altholzreichen Wälder des Untersu- chungsraums vom Nohner Wald bis hinunter zum Staatsforst Kelberg.

Arten: Bechsteinfledermaus, Grauspecht, Mittelspecht, Schwarzspecht Das Maßnahmenkonzept der Extensiven Waldnutzung mit Waldrefugien und der Entwick- lung strukturreicher Eichenwälder baut hierzu auf eine langfristige lokale Bestandssicherung sowie gezielten Lenkungsmaßnahmen auf. Damit wird eine Entnahme von Alt- und Totholz innerhalb der Refugien ausgeschlossen und auf den verbleibenden Flächen durch die Erhö- hung des Erntealters stark reduziert und die vertikale wie horizontale Strukturvielfalt geför- dert. Aufgrund der bestehenden Biotopstrukturen ist für die Entwicklung von einem 1,5 ha großen Waldrefugium (Altholzinsel) im Einzelfall ein größerer Umfang an Maßnahmenfläche erfor- derlich um entsprechende Habitatstrukturen dauerhaft zu sichern und zu entwickeln. Neben den kurzfristigen artenschutzrechtlichen Zielen berücksichtigt der LBP hier damit auch lang- fristige Ziele und temporäre Lücken durch längere Entwicklungszeiten von Biotopstrukturen (time lag). Die Entwicklung bzw. der Erhalt altholzreicher Laubwälder über das Umtriebsalter hinaus als Lebensraum für altholzbewohnende Vögel und Fledermäuse wird vorrangig in Wäldern mit entsprechender Artenzusammensetzung (Buche, Eiche) und Altersstruktur ge- plant. Die Bestände befinden sich innerhalb des Aktionsraumes der betroffenen Tierarten und sind daher hinsichtlich ihres Standortes nicht variabel.

Arten: Wildkatze, Haselmaus Neben der Entwicklung und Sicherung von Alt- und Totholz bilden die Strukturierung und Neu- bzw. Wiederaufforstung von Laubwald einen wesentlichen Maßnahmenbestandteil. Diese Maßnahmen dienen zur Entwicklung von nahrungs- und deckungsreichen Habitaten innerhalb des Biotopverbunds und der Schaffung von Ersatzlebensräumen.

Das Grundgerüst der artenschutzrechtlich begründeten waldbaulichen Maßnahmen wird durch weitere LBP Maßnahmen ergänzt, die insbesondere der Sicherung und Entwicklung von Nahrungshabitaten der besonders bedeutenden Arten dienen. Neben der Entwicklung von Alt- und Totholz sind hierfür die Waldrandentwicklung sowie Waldumbau- und Strukturie- rungsmaßnahmen von besonderer Bedeutung.

Offenland Durch den Eingriff kommt es insbesondere östlich von Nohn und Brück zu Verlusten von Offenland in Form von Acker und Grünland als Lebensraum von u.a. großräumig agierenden Offenlandarten (vgl. U 19.1.3). Arten: Rotmilan, Uhu, Feldlerche,

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Wesentlich bei der Entwicklung von Habitatstrukturen im Offenland sind geeignete Nah- rungshabitate innerhalb der Aktionsareale der betroffenen Arten und mit ausreichend Ab- stand zu Straßen. Dafür sind auf geeigneten Offenlandstandorten Extensivierungsmaßnah- men vorgesehen. Um das benötigte Nahrungsangebot sicherzustellen, ist hier eine spezielle Bewirtschaftung erforderlich, die darauf ausgerichtet ist, insbesondere zur Zeit der Jungtier- aufzucht das Nahrungsangebot trassenfern zu verbessern.

Auch die artenschutzrechtlich begründeten Offenlandmaßnahmen werden durch zusätzliche Maßnahmenflächen des LBP ergänzt, um das Habitatangebot zu entwickeln. Die Flächen für die Extensivierung von Grünland als Schadensbegrenzungsmaßnahmen für großräumig agierende Arten sind aufgrund der überwiegend großen Aktionsareale der Arten hinsichtlich ihrer Lage etwas flexibler.

Gewässer Durch den Eingriff kommt es am Eulenberg zum Verlust eines Stillgewässers sowie zur Überbauung von insgesamt 3 Quellbächen. Damit gehen wesentliche Habitate für Amphibien verloren (vgl. U 19.1.3) Durch den Betrieb auf der Trasse werden die bisher störungsarmen Habitate der Bachtäler (Nohner Bach und Pützertbach) des Schwarzstorchs gestört (vgl. U 19.4.3).

Stillgewässer Arten: Geburtshelferkröte und andere Amphibien Für die, von der Planung betroffene, Geburtshelferkröte werden innerhalb der zwei Vorkom- men (Taufenseifen und Eulenberg) auf beiden Seiten der Trasse geeignete Land- und Was- serlebensräume entwickelt. Dazu erfolgt neben der Anlage von Laichgewässern auch die Strukturierung von Landhabitaten. Durch die Ergänzung bestehender Habitate auf beiden Seiten der Trasse werden mögliche Wechselbeziehungen über die Trasse reduziert. Der erforderliche Genaustausch ist über die geplanten Querungsbauwerke (BW 1, 2, 6, 7, 8) ge- sichert.

Fließgewässer Arten: Schwarzstorch Für den Schwarzstorch als störungsempfindliche Art mit großem Aktionsraum werden zur Aufwertung störungsarmer Nahrungshabitate gewässerbegleitende Wald- und Offenland- maßnahmen in Auenbereichen und neu angelegte Nahrungsteiche über den Untersuchungs- raum verteilt. Die Maßnahmen sind in Unterlage 9.1 und 9.3 dargestellt.

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3. Landschaftliche Einbindung (Sichtverschattung) und Neuentwicklung des Land- schaftsbildes entsprechend der historischen Bezüge Die Maßnahmen für das Landschaftsbild zielen darauf, die negativen Wirkungen der Straße zu vermindern und das Landschaftsbild unter Wahrung der historischen Bezüge und der na- turraumbezogenen charakteristischen Blickbeziehungen neu zu gestalten:

 Die für die landschaftsbezogene Erholung besonders wichtigen Bereiche bleiben überwiegend lärmfrei und frei von Überformung durch die Straße (Verstellung von Sichtbeziehungen und Minderung der Lärmausbreitung durch Reliefgestaltung und Be- pflanzung).  Typische und erlebniswirksame Elemente der landschaftlichen Eigenart der Östlichen Hocheifel bzw. der Vulkaneifel, wie z.B. Magerwiesen, Borstgrasrasen und Kalkhalb- trockenrasen, werden neu entwickelt. Reine Fichtenbestände werden großflächig in Laubmischwälder umgebaut.  Die Erlebnisqualität von Bachtälern wird durch Entwicklung von Bachuferwäldern und – säumen (z.T. durch Umwandlung von Nadelwald), Gewässerrenaturierung sowie Ex- tensivierung der Grünlandnutzung wiederhergestellt und neu entwickelt.  Erlebnisreiche Waldlandschaften werden durch Strukturierung und Umbau von Wald- beständen und Neuaufforstung von Laubwald insbesondere im Bereich des Nohner Waldes und im Bereich Barsberg wiederhergestellt bzw. neu gestaltet.  Auf den Ausgleich bzw. den Ersatz von Vielfaltsverlusten zielen die Neuschaffung von Hecken und anderen landschaftsgliedernden Elementen sowie die Neuanlage von un- terschiedlichen, naturraumtypischen Biotopen im Offenland. Auch die oben aufgeführ- ten waldbaulichen Maßnahmen steigern die Vielfalt und damit den Erlebniswert des Landschaftsbildes.  Auf den Ausgleich bzw. den Ersatz von Naturnäheverlusten zielt die Neuschaffung von auf den Betrachter naturnah wirkender Biotope (Ersatz von Altersklassen-Fichtenwald durch gestufte Laubwälder, Neuschaffung von "naturnahen" Bachauenbiotopen mittels großflächiger Renaturierung und Extensivierung der Bachauen)  Auf den Ersatz von Erholungsqualitäten, die infolge von Verlärmung und Zerschnei- dung beeinträchtigt werden, zielt die Entwicklung erlebnisreicher Räume außerhalb des Immissionskorridores der A 1 (Entwicklung von vielfältigen Laubwäldern in Bereichen starker Erholungsfrequentierung, Steigerung des visuellen Erlebniswertes von ortsna- hen Freiräumen durch die Anlage von Streuobstwiesen, Hecken, Heiden etc.).

Gestaltungsmaßnahmen nehmen bei der Maßnahmenzuordnung eine Sonderstellung ein. Die landschaftsgerechte Begrünung und Einbindung technischer Bauwerke (z. B. Bö- schungsflächen, Fahrbahnmittelstreifen, Bankette, Entwässerungsmulden) wird als Gestal- tungsmaßnahme bezeichnet. Sie minimieren oder vermeiden Beeinträchtigungen des Land- schaftsbildes und verringern somit die Kompensationspflicht im Bereich Landschaftsbild.

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Maßnahmen außerhalb des Intensivpflegebereichs der Straße, die einen wesentlichen Bei- trag zur landschaftsgerechten Wiederherstellung und Neugestaltung leisten (z. B. Gehölz- pflanzungen) dienen zusätzlich als Ausgleichs- bzw. Ersatzmaßnahme für die beeinträchtig- ten Funktionen des Landschaftsbildes.

4. Entsiegelung (§ 7 Abs. 3 Nr. 4 LNatSchG RP) Trassennah werden mehrere, nach Umsetzung der Baumaßnahme nicht mehr benötigte Restflächen von Verkehrsanlagen entsiegelt (vgl. Unterlage 9.2) und somit die Vorausset- zungen einer natürlichen Bodenentwicklung auf bisher stark beeinträchtigten Standorten geschaffen. Den Schwerpunkt bilden die Verkehrsflächen der L 10. Insgesamt ergibt sich eine Entsiegelungsfläche von 0,9 ha. Ziel ist die Wiederherstellung von Bodenfunktionen auf versiegelten Flächen und damit die Verbesserung der natürlichen Bodenfunktion. Die entsie- gelten Flächen werden entsprechend der angrenzenden Nutzung als extensives Grünland oder als Waldrand entwickelt.

5. Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen Die Bemessung der Kompensationsmaßnahmen ergibt sich aus der Intensität des Eingriffes und der Zielsetzung der Maßnahme, sie ist nicht unmittelbar von der Flächengröße des Ein- griffes, sondern argumentativ abgeleitet. Bei der Bemessung der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen wird neben dem heutigen und dem absehbaren künftigen funktionalen Wert der betroffenen Fläche (vor der bzw. ohne die Maßnahme) der Zeitfaktor (Time lag) der Maßnahme bis zur angestrebten Funktionserfüllung berücksichtigt. Neben der vorrangig verfolgten funktionalen Kompensation wird auch eine flächenmäßig mindestens gleichwertige Kompensation angestrebt. Dabei können die in einem bestimmten Funktionszusammenhang erforderlichen Maßnahmen (z.B. Arten- / Biotopschutz) in vielen Fällen auch als Kompensation für andere Funktionen (z.B. Bodenschutz oder Landschafts- bild) dienen. Auf entsprechende Querbeziehungen wird in der vergleichenden Gegenüber- stellung hingewiesen (U 9.4).

Die nachhaltige Aufwertungsfähigkeit der Maßnahmenflächen entsprechend § 7 Abs. 3 LNatSchG RP wurde im Rahmen der Kartierung geprüft und bei der Auswahl berücksichtigt. Art und Lage der Ausgleichsmaßnahmen orientieren sich im Wesentlichen an der durch das Vorhaben betroffenen Funktion sowie dem jeweiligen Bezugsraum.

Die Ausgangsbedingungen (besondere naturschutzfachliche Bedeutung und Schutzwürdig- keit der einzelnen Naturhaushaltsfunktionen) erfordern eine Kompensation, die einerseits über die flächenhafte und andererseits über die funktionale 1:1 Kompensation hinausgeht

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Das Kerngerüst der Ersatzmaßnahmen wird durch 4 größere zusammenhängende Maß- nahmenkomplexe innerhalb des betroffenen Naturraums Osteifel (24) gebildet: - Barsberg (178 ha) - Nerother Kopf (66 ha) - Waldkönigen (34 ha) - Hoffeld (19 ha)

Barsberg Die waldbaulichen Ersatzmaßnahmenflächen am Barsberg ergänzen im engen räumlichen und funktionalen Zusammenhang die waldbaulichen Ausgleichsmaßnahmen insbesondere im Nohner Wald. Zusätzlich übernehmen sie eine wesentliche Lenkungsfunktion zu den ge- planten Querungshilfen und dienen daher auch der Reduzierung der Zerschneidungswirkun- gen des geplanten Vorhabens und der Aufrechterhaltung des Biotopverbundes. Die geplan- ten waldbaulichen Maßnahmen verbessern zusätzlich die Habitatbedingungen für Waldarten wie die Wildkatze und die Bechsteinfledermaus. Teile der Maßnahmenflächen befinden sich innerhalb des FFH-Gebietes „Wälder um Bongard in der Eifel“. Das Maßnahmenkonzept des LBP ist mit der Maßnahmenplanung des Bewirtschaftungsplanes abgestimmt.

Nerother Kopf / Waldkönigen Die Offenlandmaßnahmen um den Nerother Kopf sowie Waldkönigen ergänzen den regiona- len Biotopverbund im Bereich der Offenland- bzw. Magerlebensräume. Magerbiotope stellen ein wesentliches Kulturlandschaftselement der Eifel dar, das in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen ist. Durch die geplanten Maßnahmen sollen auf geeigneten Standor- ten überwiegend Magerbiotope wiederentstehen und noch vorhandene Biotopverbundstruk- turen ergänzen. Zusätzlich stellen Offenlandbiotope wesentliche Nahrungshabitate für groß- räumig agierende Vogelarten wie den Rotmilan und den Uhu dar.

Hoffeld Der Maßnahmenkomplex Hoffeld umfasst linienhaft zusammenhängende Offenlandmaß- nahmen und übernimmt damit ebenfalls Biotopverbundfunktionen, insbesondere durch die Nähe zu den intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen zwischen Nohn und Hoffeld.

Ersatzmaßnahmen wie bspw. in durch Sichtbeziehungen betroffenen Bezugsräumen, ergän- zen das Maßnahmenkonzept insgesamt.

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6.3 Maßnahmen zur Schadensbegrenzung für Beeinträchti- gungen von NATURA 2000 - Gebieten

Die gebietsschutzrechtlich erforderlichen Schadensbegrenzungsmaßnahmen sind in Unter- lage 9.1 und Unterlage 9.2 gekennzeichnet sowie in den Maßnahmenblättern im Maßnah- menverzeichnis (Unterlage 9.3). Die erforderlichen Maßnahmen sind außerdem in Tabelle 6-2 in Übersicht dargestellt.

6.4 Maßnahmen zur Bewältigung der Beeinträchtigung von eu- roparechtlich geschützten Arten nach §§ 44 ff BNatSchG

Vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen für europäisch geschützte Arten, die aus artenschutz- rechtlichen Gründen erforderlich sind, 1. CEF Maßnahmen (Maßnahmen zur Sicherstellung der kontinuierlichen ökologischen Funktionalität) mit Bezug zu den Anforderungen des § 44 Abs. 5 BNatSchG, 2. FCS Maßnahmen (Maßnahmen zur Sicherung des günstigen Erhaltungszustandes mit Bezug zu § 45 (7) BNatSchG, sind in Unterlage 9.1 und Unterlage 9.2 sowie in den Maßnahmenblättern im Maßnahmen- verzeichnis gekennzeichnet (Unterlage 9.3). Die erforderlichen Maßnahmen sind außerdem in Tabelle 6-2 in Übersicht dargestellt.

19.03.2018 135 BAB A 1, AS Adenau (L10) - AS Kelberg (B410) Landschaftspflegerischer Begleitplan

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Tabelle 6-2: Maßnahmen mit Artenschutz- und FFH-rechtlicher Bestimmung Art Maßnahmentyp Maßnahmen- Flächengröße Wirksamkeit nummer in ha Haselmaus CEF Entwicklung von Waldrand 5.1.1 H 1,32 Zum Baubeginn 5.1.2 H 0,56 5.1.3 H 7,59 5.1.4 H 7,66 5.1.5 H 0,23 7.1 H 0,35 10.6.1 H 0,74 10.6.2 H 9,91 13.3.1 H 2,20 13.3.2 H 2,02 Umbau von Nadelwald zu 5.9.1 H 6,19 Zum Baubeginn Laubmischwald 5.9.6 H 7,70 10.5.1 H 2,23 10.5.2 H 4,89 10.5.3 H 1,17 10.5.4 H 3,9 13.5 H 0,21 Summe Haselmaus 58,87 Bechsteinfledermaus Entwicklung von strukturreichen 5.4.1 B 2,17 FCS Eichenwäldern 5.4.2 M/B 0,12 5.4.3 M/B 12,97 5.4.4 B 0,19 5.4.5 M/B 21,01 5.4.6 B 5,77 Extensive Waldnutzung mit 5.5.2 B 22,72 Waldrefugium 5.5.3 B 2,06 5.5.4 B 10,13 5.5.5 B 0,02 5.5.5 B 1,86 5.5.6 B 2,55 5.5.7 B 3,30 5.5.8 B 3,25 5.5.9 B 3,13

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Art Maßnahmentyp Maßnahmen- Flächengröße Wirksamkeit nummer in ha 5.5.10 B 3,51 5.5.11 B 36,43 5.5.12 B 7,58 7.3 B 1,26 21.3 B 6,74 Summe Bechsteinfledermaus 147,77 Feldlerche CEF Anlage von Extensivgrünland 18.1 F 1,3 Zur Betriebsfreigabe 18.1 F/N 2,26 26.6 F 2,85 Entwicklung von Magerrasen 22.1 F 1,8 Zur Betriebsfreigabe 25.2 F 1,04 Extensivierung von Grünland 18.2 F 7,57 Zur Betriebsfreigabe 25.3 F 1,28 26.1 F 2,01 Sicherung von Magerrasen 20.3 F 2,87 Zur Betriebsfreigabe 22.4 F 6,1 Summe Feldlerche 29,08 Mittelspecht FCS Entwicklung von strukturreichen 5.4.2 M/B 0,12 Eichenwäldern 5.4.3 M/B 12,97 5.4.5 M/B 21,01 Summe Mittelspecht 34,1 Neuntöter CEF Extensivierung von Grünland 3.1.1 N 1,92 Zur Betriebsfreigabe 3.1.2 N 0,58 Anlage von Extensivgrünland 18.1 F/N 2,26 Zur Betriebsfreigabe Gehölzpflanzung locker 3.2 N 0,26 Zur Betriebsfreigabe 18.4 N 0,58 Summe Neuntöter 5,6 Schwarzstorch (Nah- Anlage von Stillgewässern 27.1 VS 0,11 Zum Baubeginn rungshabitate) SBM

Extensivierung von Grünland in 27.6.1 VS 1,7 Zum Baubeginn der Bachaue 27.6.2 VS 6,43 Umbau von Nadelwald in 27.3 VS 1,05 Zum Baubeginn Bachuferwald Schwarzstorch Extensive Waldnutzung mit 5.5.4 S 10,13 Zur Betriebsfreigabe (Bruthabitate) CEF Waldrefugium 5.5.5 S 1,86 5.5.11 S 8,24

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Art Maßnahmentyp Maßnahmen- Flächengröße Wirksamkeit nummer in ha Summe Schwarzstorch 29,52 Geburtshelferkröte Anlage von Stillgewässern 6.4.1 G 0,55 Zum Baubeginn CEF 6.4.2 G 0,56 Summe Geburtshelferkröte 1,11

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6.5 Beeinträchtigung von nach § 30 BNatSchG i.V.m. § 15 LNatSchG RP geschützten Biotopen

Nach § 30 BNatSchG i.V.m. § 15 LNatSchG RP pauschal geschützte Bestände, die durch das Vorhaben betroffen sind, sind in Tabelle 6-3 dargestellt.

Der Ausgleich für die betroffenen Biotopstrukturen erfolgt durch folgende geplanten Kom- pensationsmaßnahmen (Tabelle 6-3).

Tabelle 6-3: Beeinträchtigung / Kompensation von nach § 30 BNatSchG i.V.m. § 15 LNatSchG RP geschützten Biotopen Beeinträchtigung in ha Kompensation AC5 Bachbegleitender Erlenwald 0,27 Umbau von Nadelwald in Bachuferwald (in Summe 41,17 ha) DF0 Borstgrasrasen 0,14 Verpflanzen des durch das Vorhaben betroffenen Bestandes in den Maßnah- menkomplex 21 (0,116 ha) Entwicklung von bestehenden Borst- grasrasen in den Maßnahmenkomplexen 21 und 10 (0,180 ha) EE3 Brachgefallenes Nass- und Feuchtgrünland 0,13 Extensivierung von Grünland (in Summe 47,44 ha Ausgleichsmaßnahmen) AB0 Eichenwald 0,93 Entwicklung von strukturreichen Eichen- wäldern (in Summe 42,23 ha Aus- gleichsmaßnahmen) FF2 Fischteich 0,19 Anlage von Stillgewässern (in Summe 1,24 ha Ausgleichsmaßnahmen) AB9 Hainbuchen-Eichenmischwald 0,24 Entwicklung von strukturreichen Eichen- wäldern (in Summe 42,23 ha Aus- gleichsmaßnahmen) EC2 Nass- und Feuchtweide 0,35 Extensivierung von Grünland (in Summe 47,44 ha Ausgleichsmaßnahmen) EC1 Nass- und Feuchtwiese 0,11 Extensivierung von Grünland (in Summe 47,44 ha Ausgleichsmaßnahmen) Gesamtergebnis 2,35

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6.6 Maßnahmenübersicht

Tabelle 6-4: Übersicht zu den Maßnahmen mit Angaben zur Maßnahmenkategorie (Ausgleich / Ersatz) und Flächengrößen Maßnahmen- Ausgleichs- Ersatzmaß- Maßnahmentyp Summe nummer maßnahme (ha) nahme (ha) Waldgebiet Taufenseifen (Bezugsraum 1) 22,66 1.1 Entwicklung von Waldrand 0,22 1.2 Neuaufforstung von Laubwald 1,42 1.3 Strukturierung von Laubwald 0,52 1.4 Umbau von Nadelwald in Bachuferwald 0,93 1.5 Umbau von Nadelwald zu Laubmischwald 12,71 1.6 Anlage von Stillgewässern 0,22 1.7 Wiederaufforstung von Laubwald 5,75 E1 Anlage von Extensivgrünland 0,08 E1 Entwicklung von Waldrand 0,71 Offenlandbereich um Nohn (Bezugsraum 2) 9,52 2.1 Neuaufforstung von Laubwald 2,37 2.2 Umbau von Nadelwald zu Laubmischwald 0,91 2.3 Strukturierung von Laubwald 1,09 2.4 Wiederaufforstung von Laubwald 0,50 3.1 Extensivierung von Grünland 4,19 3.2 Gehölzpflanzung locker 0,36 E2 Entwicklung von Waldrand 0,05 E3 Entwicklung von Waldrand 0,05 Nohner Bachtal (Bezugsraum 3) 18,63 4.1 Umbau von Nadelwald in Bachuferwald 0,55 4.2 Extensivierung von Grünland 0,69 Lagerfläche, mit anschließender Anlage von Extensiv- 4.2 5,39 grünland 4.3 Strukturierung von Laubwald 1,04 4.5 Anlage von Stillgewässern 0,21 4.6 Extensivierung von Grünland in der Bachaue 10,75 Nohner Wald (Bezugsraum 4) 262,03 5.1 Entwicklung von Waldrand 32,59 5.2 Neuaufforstung von Laubwald 0,98

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Maßnahmen- Ausgleichs- Ersatzmaß- Maßnahmentyp Summe nummer maßnahme (ha) nahme (ha) 5.3 Entwicklung von Bachuferwald 0,89 5.4 Entwicklung von strukturreichen Eichenwäldern 42,23 5.5 Extensive Waldnutzung mit Waldrefugium 96,97 5.6 Strukturierung von Laubwald 10,55 5.7 Strukturierung von Nadelwald 40,54 5.8 Umbau von Nadelwald in Bachuferwald 1,60 5.9 Umbau von Nadelwald zu Laubmischwald 28,16 5.10 Wiederaufforstung von Laubwald 1,73 6.1 Entwicklung von Magerrasen 0,32 6.2 Extensivierung von Grünland 3,18 6.3 Neuanlage Streuobst 0,85 6.4 Anlage von Stillgewässern 1,27 E4 Entwicklung von Waldrand 0,03 E4 Anlage von Extensivgrünland 0,02 E5 Entwicklung von Waldrand 0,05 E6 Entwicklung von Waldrand 0,07 Offenland um Borler und Bodenbach (Bezugsraum 5) 14,38 7.1 Entwicklung von Waldrand 0,35 7.3 Extensive Waldnutzung mit Waldrefugium 1,26 7.4 Strukturierung von Nadelwald 0,49 8.1 Extensivierung von Grünland 5,65 9.1 Anlage von Stillgewässern 0,09 9.2 Extensivierung von Grünland in der Bachaue 4,15 9.3 Extensivierung von Grünland 2,39 Gebiet um Heyroth und Bongard (Bezugsraum 6) 76,25 Lagerfläche, mit anschließender Aufforstung von 10.1 4,02 Laubwald 10.1 Neuaufforstung von Laubwald 4,6 10.2 Umbau von Nadelwald in Bachuferwald 0,21 10.3 Wiederaufforstung von Laubwald 4,19 10.5 Umbau von Nadelwald zu Laubmischwald 24,49 10.6 Entwicklung von Waldrand 12,39 10.7 Strukturierung von Laubwald 8,47 11.1 Extensivierung von Grünland 3,49 11.4 Gehölzpflanzung dicht 0,46

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Maßnahmen- Ausgleichs- Ersatzmaß- Maßnahmentyp Summe nummer maßnahme (ha) nahme (ha) 12.2 Entwicklung von Bachuferwald 4,22 12.3 Umbau von Nadelwald in Bachuferwald 4,74 12.4 Extensivierung von Grünland in der Bachaue 4,96 E7 Entwicklung von Waldrand 0,012 Grünbachtal (Bezugsraum 6a) 34,67 Lagerfläche, mit anschließender Aufforstung von 13.1 0,54 Laubwald 13.2 Umbau von Nadelwald zu Laubmischwald 0,2 13.3 Entwicklung von Waldrand 7,63 13.5 Umbau von Nadelwald zu Laubmischwald 0,21 13.6 Strukturierung von Laubwald 2,44 13.7 Eigenentwicklung 0,12 14.1 Extensivierung von Grünland 2,22 14.2 Neuanlage Streuobst 3,54 15.1 Extensivierung von Grünland in der Bachaue 6,5 15.2 Entwicklung von Bachuferwald 4,78 15.3 Umbau von Nadelwald in Bachuferwald 6,33 15.4 Anlage von Stillgewässern 0,15 Brücker Wald (Bezugsraum 7) 7,20 16.1 Extensive Waldnutzung mit Waldrefugium 0,10 16.3 Entwicklung von Waldrand 3,71 17.1 Entwicklung von Bachuferwald 1,93 17.2 Umbau von Nadelwald in Bachuferwald 1,45 Offenland um Brück (Bezugsraum 8) 25,17 18.1 Anlage von Extensivgrünland 3,56 18.2 Extensivierung von Grünland 7,57 18.3 Gehölzpflanzung locker 0,42 18.4 Gehölzpflanzung dicht 1,33 18.5 Neuanlage Streuobst 6,45 18.8 Wiederaufforstung von Laubwald 4,91 18.9 Entwicklung von Waldrand 0,93 Waldbereich Hochheimer Haardt (Bezugsraum 9) 3,37 19.3 Umbau von Nadelwald in Bachuferwald 0,40 19.4 Extensivierung von Grünland in der Bachaue 2,97 Maßnahmenkomplex Dreis-Brück 9,50

19.03.2018 142 BAB A 1, AS Adenau (L10) - AS Kelberg (B410) Landschaftspflegerischer Begleitplan

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Maßnahmen- Ausgleichs- Ersatzmaß- Maßnahmentyp Summe nummer maßnahme (ha) nahme (ha) 20.1 Entwicklung von Magerrasen 2,52 20.2 Extensivierung von Grünland 3,29 20.3 Sicherung von Magerrasen 2,87 20.4 Neuanlage Streuobst 0,82 Maßnahmenkomplex Barsberg 173,32 21.1 Wiederaufforstung von Laubwald 12,53 21.2 Extensivierung von Grünland 0,65 21.3 Extensive Waldnutzung mit Waldrefugium 6,74 15,74 21.4 Sicherung von Magerrasen 0,89 21.5 Umbau von Nadelwald zu Laubmischwald 49,67 21.6 Strukturierung von Laubwald 68,89 21.7 Entwicklung von Bruch- u. Sumpfwald 14,61 21.8 Eigenentwicklung 0,53 21.9 Entwicklung von Heideflächen 0,74 21.10 Entwicklung von Magerrasen 2,2 Maßnahmenkomplex Waldkönigen 32,73 22.1 Entwicklung von Magerrasen 14,57 22.2 Entwicklung von Heideflächen 1,52 22.3 Neuanlage Streuobst 0,97 22.4 Sicherung von Magerrasen 15,67 Maßnahmenkomplex Nerother Kopf 63,87 23.1 Entwicklung von Magerrasen 18,87 23.2 Extensivierung von Grünland 4,33 23.3 Gehölzpflanzung locker 1,48 23.4 Sicherung von Magerrasen 35,99 23.5 Neuaufforstung von Laubwald 2,67 23.6 Strukturierung von Laubwald 0,53 Offenland um Niederehe (Bezugsraum 10) 3,72 25.1 Gehölzpflanzung locker 1,4 25.2 Entwicklung von Magerrasen 1,04 25.3 Extensivierung von Grünland 1,28 Offenland um Üxheim-Ahütte (Bezugsraum 11) 4,86 26.1 Extensivierung von Grünland 2,01 26.6 Anlage von Extensivgrünland 2,85 Maßnahmenkomplex Offenland südwestlich von Hoffeld 18,83

19.03.2018 143 BAB A 1, AS Adenau (L10) - AS Kelberg (B410) Landschaftspflegerischer Begleitplan

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Maßnahmen- Ausgleichs- Ersatzmaß- Maßnahmentyp Summe nummer maßnahme (ha) nahme (ha) 27.1 Anlage von Stillgewässern 0,11 27.2 Entwicklung von Bachuferwald 1,53 27.3 Umbau von Nadelwald in Bachuferwald 1,05 27.5 Extensivierung von Grünland 5,93 27.6 Extensivierung von Grünland in der Bachaue 10,10 27.7 Gehölzpflanzung dicht 0,11 Gesamtergebnis 500,50 280,21 780,71

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7 Vergleichende Gegenüberstellung (Unterlage 9.4)

Die Vergleichende Gegenüberstellung befindet sich in Unterlage 9.4 (Tabellarische Gegen- überstellung von Eingriff und Kompensation).

Für die Biotopfunktion sind in Tabelle 7-1 und Tabelle 7-2 für den Wald bzw. das Offenland bezugsraumbezogen Flächenverluste und Funktionsminderungen dargestellt. Dem gegen- über gestellt ist der Umfang der Ausgleichsflächen und daraus abgeleitet der Bedarf an Er- satzmaßnahmen je Bezugsraum. Erläuterungen zur Ermittlung der Funktionsminderung be- finden sich in Anlage 1. Alle weiteren Naturhaushaltsfunktionen (z.B. Beeinträchtigungen auf Gewässer) sowie die Zerschneidungswirkungen werden verbal argumentativ abgeleitet und begründet. Es wird allen Maßnahmen eine Multifunktionalität in Bezug auf die Kompensationswirkung im Natur- haushalt unterstellt.

Neben Maßnahmen im Wald (Gesamtflächengröße: 402,60 ha) und im Offenland (Gesamt- flächengröße: 174,81 ha) werden gewässerbegleitende Maßnahmen (Gesamtflächengröße: 203,5 ha) sowie sonstige Maßnahmen (landespflegerische Maßnahmen an Grünbrücken / Unterführungen, Maßnahmen zur Rekultivierung von Lagerflächen) ergriffen. Die Gesamt- summe der Maßnahmen beträgt 780,71 ha, davon entfallen 500,50 ha auf Ausgleichsmaß- nahmen, 280,21 ha auf Ersatzmaßnahmen. Ein Teil der Maßnahmen ist artenschutzrechtlich bzw. FFH-rechtlich erforderlich (SBM-/CEF-/FCS-Bindung, s.u.).

Die in Tabelle 7-1 und Tabelle 7-2 dargestellten Werte stellen als Zusammenfassung aus Unterlage 9.2 den Kompensationsumfang für die Biotopfunktion im Wald und im Offenland dar. Darüber hinaus erfordern die nachfolgend genannten Sachverhalte zusätzliche Maß- nahmenflächen, deren Bedarf nicht komplett über die landespflegerischen Maßnahmen für die Kompensation der Biotopfunktion gedeckt werden kann:  Eine Vielzahl von Maßnahmen sind artenschutzrechtlich bzw. FFH-rechtlich erforder- lich (teilweise sind Flächen mehrfach mit SBM-/CEF-/FCS-Bindung belegt, vgl. Tabel- le 6-4; zur Begründung der Maßnahmen s. im Artenschutzbeitrag / Unterlage 19.2.1 und in den Verträglichkeitsprüfungen / Unterlage 19.4): o 9,3 ha Maßnahmen dienen als Schadensbegrenzungsmaßnahmen der Ver- hinderung des Eintretens erheblicher Beeinträchtigungen auf FFH-LRT oder Arten des Anhangs II der FFH-RL („FFH-Maßnahmen“) o 90,62 ha Maßnahmen sind als CEF-Maßnahmen zur Abwendung des Eintre- tens von Verbotstatbeständen des § 44 BNatSchG („Artenschutz-Maßnah- men“) erforderlich

19.03.2018 145 BAB A 1, AS Adenau (L10) - AS Kelberg (B410) Landschaftspflegerischer Begleitplan

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o 146,37 ha Maßnahmen dienen als FCS-Maßnahmen der Sicherung des Er- haltungszustandes („Artenschutz-Maßnahmen“)  Die Fernwirkung des Vorhabens auf das Landschaftsbild, die visuelle Beeinträchti- gung des Landschaftsbildes sowie die Verlärmung von Erholungsräumen erfordern zusätzliche Maßnahmen. Die Maßnahmen für das Landschaftsbild sind verbal argu- mentativ abgeleitet und begründet.  Die Zerschneidungswirkungen erfordern zusätzliche Maßnahmen. Die Maßnahmen für den Biotopverbund sind ebenfalls verbal argumentativ abgeleitet und begründet.  Maßnahmenflächen, die innerhalb des Störungskorridors (bis 300m) liegen, erfahren analog zu den beeinträchtigten Flächen eine Funktionsminderung. Dies betrifft Flä- chen in einer Größenordnung von 96,56 ha.  Weiterhin ist zu beachten, dass die vorgenommenen waldbaulichen Maßnahmen bspw. wegen ihrer geringen Aufwertungseignung oder lediglich gradueller Wirksam- keit nicht in jedem Fall naturschutzfachlich in vollem Umfang angerechnet werden können. Dies betrifft bspw. die Maßnahmentypen „Wiederaufforstung“ bzw. „Neuauf- forstung“ von Laubwald, die nicht als CEF-Maßnahmen gebunden sind.

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Tabelle 7-1: Zusammenfassung von Flächenverlusten und Funktionsminderung, Kompensationsbedarf und Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für den Wald (ohne Landschaftsbild, Zusammenfassung aus U 9.4) Bezugs- Flächenverlust von Flächenverlust Funktionsminderung Summe erhebliche Nr. Maßnahmen- Ausgleichs- Nr. Maßnahmen- Gesamtsumme raum Wald mit bes. Be- von Wald in ha von Wald in ha Beeinträchtigung komplex (Ausgleich) maßnahmen komplex (Ersatz) Erstzmaßnah- deutung in ha in ha Wald in ha men Wald in ha 1 0 1,04 2,36 3,4 1 21,55 2 0 0 0,1 0,1 2 4,87 3 0,15 0,41 3,07 3,63 4 1,59 27 4 11,57 25,39 22,47 59,43 5 256,08 5 0,11 0,33 0,44 7 2,10 21 165,17 6 5,48 4,12 7,06 16,66 10 58,38 21 6a 1,27 1,13 3,84 6,24 13 11,18 21 7 0,71 2,24 2,95 16 3,81 21 8 1,00 1,57 2,57 18 5,84 Summe 18,47 33,91 43,04 95,42 365,40 165,17

19.03.2018 147 BAB A 1, AS Adenau (L10) - AS Kelberg (B410) Landschaftspflegerischer Begleitplan

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Tabelle 7-2: Zusammenfassung von Flächenverlusten und Funktionsminderung, Kompensationsbedarf und Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für das Offenland (ohne Landschaftsbild, Zusammenfassung aus U 9.4) Bezugs- Flächenverlust von Flächenverlust Funktionsminderung Summe erhebliche Nr. Maßnah- Ausgleichsmaßnah- Nr. Maßnahmen- Gesamtsumme raum Offenland mit bes. von Offenland von Offenland in ha Beeinträchtigung menkomplex men Offenland in ha komplex (Ersatz) Ersatzmaßnah- Bedeutung in ha in ha in ha (Ausgleich) men Offenland in ha 1 0,3 0,38 0,68 0 0 8 2 13,17 16,96 30,13 3 4,55 23 3 1,64 5,87 7,51 4 16,83 4 6,76 3,21 9,97 6 4,37 22 5 0,31 0,07 0,38 8 5,65 114,7 6 0,14 3,48 7,33 10,95 11 3,95 21 6a 1,04 5,14 6,18 14 5,76 23 7 1,95 1,34 3,29 0 0 22 8 7,57 13,31 20,88 18 19,35 Summe 0,14 36,22 53,61 89,97 60,46 114,7

19.03.2018 148 BAB A 1, AS Kelberg (B410) - AS Adenau (L10) Landschaftspflegerischer Begleitplan Anlage Abbildungen

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8 Gesamtbeurteilung des Eingriffs

Das Straßenbauvorhaben stellt im Sinne des § 14 (1) BNatSchG einen Eingriff in Natur und Landschaft dar. Nachfolgend werden die durch die Straße entstehenden Verluste (Tabelle 8-1) und die Flächenbilanz landschaftspflegerischer Maßnahmen (Tabelle 8-3) dargestellt. In den landschaftspflegerischen Maßnahmen (Tabelle 8-3) sind alle artenschutzrechtlich ge- bundenen bzw. aus NATURA 2000-Belangen erforderlichen Maßnahmen enthalten.

Tabelle 8-1: Bilanz der Flächeninanspruchnahme Versiegelung, bituminös (einschl. Mittelstreifenüber- Straße, Straßennebenflächen und fahrten), mit Brücken, Anschlussstellen, provisorische 31,72 untergeordnetes Wegenetz Anschlussstelle, Verlegung L 10) Böschungen (Einschnitte, Dämme), Geländemodellierungen, Bankette, Mulden, 64,35 Grünflächen der Regenrückhaltebecken vorübergehende Inanspruchnahme (Arbeitsstreifen und Baustelleneinrichtungsflächen 52,45 außerhalb des Trassenkörpers) 148,52 Summe Flächeninanspruchnahme

Tabelle 8-2: Bilanz weiterer Beeinträchtigungen

Funktionsminderung durch Störung von Lebensräu- 96,56 ha

men im Wald und Offenland Zerschneidung 10,5 km

Tabelle 8-3: Flächenbilanz landschaftspflegerischer Maßnahmen

Ausgleichsmaßnahmen 500,50 ha Ersatzmaßnahmen 280,21 ha Summe Kompensation 780,71

Danach können die Beeinträchtigungen des Naturhaushalts durch das Vorhaben gleichartig ausgeglichen bzw. gleichwertig ersetzt werden und das Landschaftsbild kann landschaftsge- recht wiederhergestellt bzw. neugestaltet werden. Es verbleibt kein Ausgleichsdefizit.

19.03.2018 149

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9 Quellen

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10 Abbildungen

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Abbildung 2: Unzerschnittene Räume (BFN 2009, SGD Nord 2009, SGD Nord 2010)

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Abbildung 3: Bodenwertzahlen der Offenlandmaßnahmen (außer Waldkönigen) (LGB 2009)

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Abbildung 4: Bodenwertzahlen des Maßnahmenkomplexes 22 Waldkönigen (LGB 2009)

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Abbildung 5: Übersicht Bezugsräume (eigene Darstellung)

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Abbildung 6: Bodengroßlandschaften im Untersuchungsraum (LGB 2009)

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Abbildung 7: Boden-Säurepuffervermögen im Untersuchungsraum (LGB 2009)

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Abbildung 8: Bodendenkmäler im Untersuchungsraum (Landesamt für Bodendenkmalpflege 2010)

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Abbildung 9: Schutzwirkung der Grundwasserüberdeckung im Untersuchungsraum (LGB 2009)

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Abbildung 10: Gewässerstrukturgüte der Oberflächengewässer (FÖA 2009c, FÖA 2013)

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Abbildung 11: Visuelle Wirkungen der Trasse (eigene Darstellung)

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Abbildung 12: Schutzgebiete nationaler Bedeutung

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Abbildung 13: Hotspot Kalk- und Vulkaneifel (BfN 2011)

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Abbildung 14: Wesentliche Landschaftsbildelemente / Ortsnaher Erholungsraum (eigene Darstellung)

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Abbildung 15: Maßnahmenflächen innerhalb von Natura 2000-Gebieten (eigene Darstellung)

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Abbildung 16: Maßnahmenflächen im Bereich der LSG (eigene Darstellung)

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Abbildung 17: Maßnahmenflächen im Bereich des Naturparks (eigene Darstellung)

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