Förderung Der Litho-Rheophilen Fischarten Der Schweiz

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Förderung Der Litho-Rheophilen Fischarten Der Schweiz Förderung der litho-rheophilen Fischarten der Schweiz - Factsheets zu Biologie und Förderungsmassnahmen - Bericht im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt, Bern Dezember 2010 WFN - Wasser Fisch Natur Dr. Arthur Kirchhofer Murtenstrasse 52 3205 Gümmenen 031/751’18’74 [email protected] Bearbeitung: Martina Breitenstein, Arthur Kirchhofer Impressum (überarbeitete Version 2014): Autoren: Martina Breitenstein, Arthur Kirchhofer (WFN - Wasser Fisch Natur) Fachliche Begleitung: Daniel Hefti (BAFU) Begleitgruppe: Andreas Hertig (Fischerei- und Jagdverwaltung des Kantons Zürich) Armin Peter (EAWAG) Bruno Polli (Servizio cantonale della caccia e pesca Ticino) Thomas Vuille (Fischereiinspektorat des Kantons Bern) Jean-Daniel Wicky (Service des forêts et de la faune Fribourg) Fotos Fischbilder: Michel Roggo Foto M05: Daniel Zopfi Foto M09: Jagd & Fischerei Kanton Aargau Restliche Fotos: Martina Breitenstein, Arthur Kirchhofer WFN 02.14 «Förderung der litho-rheophilen Fischarten der Schweiz» BAFU WFN 2010 Inhalt Einleitung 1 Aufbau der Factsheets 2 Factsheets A) Fischarten - Bachforelle (inkl. Doubs- und Adriatische Forelle) A-01 - Seeforelle / Trota marmorata A-02 - Äsche A-03 - Nase A-04 - Barbe / Südbarbe A-05 - Hundsbarbe A-06 - Schneider A-07 - Strömer / Südströmer A-08 - Groppe A-09 - Rhonestreber, Apron A-10 - Bachneunauge A-11 B) Massnahmen Ufer / Habitatdiversität - Flachwasserzonen M-01 - Raubäume M-02 - Belebungssteine M-03 Längsvernetzung - Blockrampe M-04 - Umgehungsgewässer M-05 - Raugerinne-Beckenpass M-06 - Technischer Fischpass M-07 Gewässersohle - Kiesschüttung M-08 - Kieslockerung M-09 Population - Stützbesatz M-10 - Wiederansiedlung M-11 WASSER FISCH NATUR WFN 02.14 WFN 02.14 «Förderung der litho-rheophilen Fischarten der Schweiz» BAFU WFN 2010 Einleitung Die litho-rheophilen Fischarten sind strö- weisen zu Schutz- und Förderungsmassnah- mungsliebend und benötigen für ihre Fort- men zu erstellen. Dazu wurden für die Ziel- pfl anzung lockeres kiesig-gerölliges Sohlen- arten die Ansprüche an den Lebensraum zu- substrat. Diese Fischgilde ist gesamtschwei- sammengestellt, und in Massnahmenblättern zerisch stark in Bedrängnis: Rund zwei Drittel Möglichkeiten für die Förderung der einzelnen der litho-rheophilen Fischarten werden in der Fischarten und deren Lebensstadien ausge- Roten Liste1 in den höchsten Gefährdungs- arbeitet. kategorien 1 – 3 geführt. Die Ursachen für Der vorliegende Bericht mit diesen Massnah- diese Gefährdung sind in erster Linie bei menblättern soll den kantonalen Ämtern und den zahlreichen Lebensraumveränderungen weiteren Interessierten als Hilfe dienen, um der vergangenen 200 Jahren zu suchen, an diesen Gesetzesauftrag erfüllen zu können. welche sich diese spezialisierten Arten nicht Um den Praxisbezug der vorliegenden Vor- - oder nur beschränkt - anpassen konnten: schläge sicherzustellen, wurden die Arbeiten Vor allem der Verlust an Lebensraumdiversi- von einer Expertengruppe mit Vertretern der tät und somit das Fehlen vieler Kleinlebens- kantonalen Fischereiverwaltungen, sowie räume (Jungfi schhabitate), und Unterstände EAWAG und BAFU begleitet. Wir danken die- (Adulttiere) erschwerten ihnen vielerorts ein sen Experten für die wertvollen Diskussionen gesichertes Weiterbestehen. Ein gestörter und Inputs. Geschiebehaushalt infolge ungenügendem Kiesnachschub und/oder gestörtem Abfl uss- Die Zahl der hier vorliegenden Factsheets regime führt zu einer Verfestigung der Fluss- ist nicht abschliessend und die Ausarbeitung sohle (Kolmation) und verunmöglicht den weiterer Vorschläge ist geplant. Um die Re- Kieslaichern eine erfolgreiche Fortpfl anzung. ferenzobjekte, welche auf der Rückseite der Aber auch Temperaturerhöhung, ungenügen- Massnahmenblätter zusammengestellt sind, de Wasserführung (Restwasser) oder künst- auf dem neusten Stand halten zu können, lich stark schwankende Wasserführungen wäre zudem eine online-Applikation (Ver- (Schwall-Sunk) beeinträchtigen die Lebens- knüpfung GIS mit Datenbank) geeignet, damit qualität der Litho-rheophilen negativ. zusätzliche Objekte fortlaufend erfasst und dargestellt werden könnten. Mit dieser Erwei- Im Bundesgesetz über die Fischerei wird vor- terung könnte den zuständigen Kreisen lau- geschrieben, dass die Kantone Massnahmen fend neues Anschauungsmaterial zur erfolg- zum Schutz und zur Förderung gefährdeter reichen Förderung gefährdeter Fischarten zur Fischarten ergreifen müssen. Das Bundesamt Verfügung gestellt werden. für Umwelt (BAFU) beschloss deshalb, dieser Fischgilde besondere Beachtung zu schen- ken und beauftragte WFN – Wasser Fisch Natur, Gümmenen, im Rahmen des Projektes «Förderung der litho-rheophilen Fischarten der Schweiz» eine Serie Datenblätter mit Hin- 1 KIRCHHOFER, A., BREITENSTEIN, M. & B. ZAUGG (2007): Rote Liste der Fische & Rundmäuler der Schweiz. BAFU & CSCF. Umwelt-Vollzug Nr. 0734, 64 S. WASSER - 1 - FISCH NATUR WFN 02.14 WFN 2010 «Förderung der litho-rheophilen Fischarten der Schweiz» BAFU Aufbau der Factsheets A) Factsheets Fischarten Für die wichtigsten litho-rheophilen Fischar- Auf der Vorderseite der Factsheets wird die ten werden die bekannten Daten zu Biologie, Verbreitung der betreffenden Art, sowie die Lebensweise und Habitatansprüchen der ver- verschiedenen Entwicklungsstadien in einem schiedenen Entwicklungsstadien dargestellt. Zeitraster dargestellt und der Gefährdungs- Da die Nutzung des Lebensraumes sehr stark grad gemäss der Roten Liste aufgeführt. von der individuellen Entwicklung abhängig Auf der Rückseite fi ndet man die verschie- ist, wurden vier massgebliche Lebensphasen denen Massnahmen (vgl. unten), welche zur unterschieden, die nach folgenden Konventio- Förderung der unterschiedlichen Lebenssta- nen festgelegt wurden: dien dieser Fischart beitragen können. - Ei- und Embryonalentwicklung: Eiabla- ge, Eibefruchtung bis zum Larvenstadium. Aktuell existieren folgende Artenblätter: - Larve/Brütling: Diese Phase beginnt mit - Bachforelle der Aufnahme exogener Nahrung (einige (inkl. Doubs- und Adriatische Forelle) Tage nach dem Schlüpfen). - Seeforelle - Jungfi sch: Der Körper (mit Ausnahme der - Äsche Geschlechtsorgane) ist vollständig ausge- - Nase bildet, inklusive aller Flossenstrahlen und - Barbe / Südbarbe Schuppen. - Hundsbarbe - Adult: Diese Phase beginnt mit der Ge- - Schneider schlechtsreife des Fisches. - Strömer / Südströmer - Groppe - Rhonestreber, Apron - Bachneunauge Äsche Äsche Thymallus thymallus Thymallus thymallus Lebensweise und Habitatansprüche Förderungsmassnahmen Fortpfl anzung Jungfi sch Im März, wenn die Wassertemperatur 6-10 °C erreicht, Mit 4 cm Länge wandern die Jungäschen in Berei- machen die adulten Äschen eine kurze Wanderung zu che mit stärkerer Strömung. Nach einigen weiteren den Laichplätzen. Über feinkiesigem Substrat (1.5-3 Wochen besiedeln sie das gleiche Habitat wie die cm) werden je nach Gewässer im März-April Rogen Adultäschen. Sie ernähren sich hauptsächlich von und Milch in der beim Fortpfl anzungsakt entstehen- angeschwemmter Drift und Bodenorganismen. Fortpfl anzung Larve, Brütling Jungfi sch Adultfi sch den Laichmulde deponiert. Pro Kilogramm Körperge- Embryonalentwicklung wicht werden 5‘000-7‘000 Eier abgegeben. Adulte Mit 2-3 Jahren werden die Äschen geschlechtsreif. Sie Uferstrukturen besiedeln die strömenden Regionen der Fliessgewäs- Raubäume Ei und Embryonalentwicklung ser, leben oft in Gruppen in Flussmitte und ernähren Belebungssteine Buhnen Beschattung Die 3-4 mm grossen Eier entwickeln sich während sich dort von angeschwemmter Drift, Bodenorganis- Buhnen Raubäume tiefe Rinne 180-200 Tagesgraden knapp (4-7 cm) unter der Kie- men oder Anfl ugnahrung. Das durchschnittliche Alter Lebensraum Flachwasserzone soberfl äche. Während dieser frühen Lebensphase ist beträgt 4-5 Jahre, es konnten jedoch auch Tiere von 8 Kiesbank die Mortalität am höchsten (Prädation, Trockenfallen Jahren festgestellt werden. infolge von Abfl ussschwankungen, geschiebemo- Die adulten Äschen reagieren sensibel auf erhöhte bilisierende Frühlingshochwasser). Die Embryonen Temperaturen: bei 25 – 26 °C wird die Letaltempera- Blockrampe Blockrampe schlüpfen nach 3-4 Wochen. tur erreicht. Dieser Grenzwert dürfte in den kommen- Umgehungsgewässer Umgehungsgewässer den Jahren in den Gewässern des Mittellandes das Fischpass Fischpass Vorkommen der Äschen immer stärker beschränken. Larve / Brütling Nach 4-5 Tagen im Kiesbett ist das Verdauungssys- Kiesschüttung (1-3 cm) tem inklusive dem Mund ausgebildet, die Larven Kiesschüttung Kieslockerung schwimmen an die Wasseroberfl äche und füllen ihre Geschiebemanagement Schwimmblase. Frei schwimmend besiedeln sie in Geschiebemanagement Schwärmen erst ruhige Bereiche des Gewässers in Ufernähe, später halten sie sich in der Grenzschicht zwischen Strömung und ruhigem Wasser auf und er- Verminderung SS nähren sich dort von Plankton und angeschwemmten Verminderung SS angepasste RW Verminderung SS Verminderung SS Kleinpartikeln und kleinen Zuckmückenlarven. angepasste RW Nährstoffe reduzieren Stützbesatz Prädatorenkontrolle Organismus Monitoring Prädatorenkontrolle Monitoring Monitoring Verbreitung und jahreszeitliche Abfolge der Lebensabschnitte Fangmindestmass Schonzeiten, Fangverbot Fangzahlbeschränkung, Monat Fangfenster Entwicklungsstadium I II III IV V VI VII VIII IX X XI XII Fortpflanzung Fischereiwirtschaft Embryonalentwicklung Larve Brütling Juvenile Adulte RW = Restwasser SS = Schwall-Sunk WASSER FISCH WASSER ATUR «gefährdet» FISCH N «gefährdet» NATUR - 2 - WASSER FISCH NATUR WFN 02.14 «Förderung der litho-rheophilen Fischarten der Schweiz» BAFU WFN 2010 X = geplant X = ausgeführt
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  • International Water Management at Lake Constance
    International Water Management at Lake Constance H. G. Schröder Institut für Seenforschung Langenargen Lake Constance… …made by ice and water…15,000 years BP… Hans Strobl: Vorarlberger Naturschau • Altitude a.s.l. 395 m • Total surface area 535 km 2 • Maximum depth 254 m • Volume 49 km 3 •Length of shoreline 273 km • Overall length 63 km • Overall width 14 km • Catchment area 11 500 km 2 • Mean outflow ca. 370 m 3/s …determined by man since 10,000 years BP… from: Otto Hauser (1921) Leben und Treiben zur Urzeit • 1,500,000 people living in the catchment area of the lake • Local industry (engines, aircraft- and spacecraft equipment) and agriculture (hop, apple trees, vineyards) together with the inhabitants discharge sewage water equivalent to 3,200,000 people • Until the early 1970s the major part of sewage entered the lake without any treatment • Major tourist area in Germany • More than 2,500,000 visitors per year • 55,000 boats registered at the lake • Severe structural changes (land use for roads,parking, harbous, houses etc.) • Additional water pollution • Drinking water source for more than 4 million people (drinking water pumped at 25 sites at depth > 30m) • 170,000,000 m³ water / year = less than 2% of annual outflow • Water export from largest drinking water plant in Sipplingen via pipeline network to 500 cities and villages in Southern Germany “The boundaries between countries result from historical events, and, therefore, they do not coincide with the boundaries of the watersheds. As a consequence, several lakes and rivers mark the boundaries between countries or cross them.
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