ATLAS SCHUTZ KLIMA

Klimaschutzatlas für den Landkreis Klimaschutzatlas für den Landkreis Erding „ KLIMASCHUTZ MORALISCHE AUFGABE. IST EINE IST EINE So derbayerischeSo Ministerpräsident Markus [6]. Söder politischer Fehler, derunsschnellereinholt alswirdenken. zuhandeln,wäreNicht eineSündeundein schwerer als viele Wissenschaftler nochvor Jahren gedacht haben. Die Veränderungen der Welt sindfundamentaler

“ Sehr geehrteBürgerinnenundBürger, Ihr Landrat Ihr Ich hoffe, dasserzahlreiche interessierte und Leserinnen Leser findet. für einenachhaltigeundeffektive ErdingKlimaschutzpolitik imLandkreis zu legen. wurde dem Klimaschutzatlas geschaffen, ein Instrument Mit umden Grundstein ma Energiesparen undKlimaschutz. interessante Informationen fürdieKommunenund Bürger zum imLandkreis The Erdingden Landkreis festgelegt. Außerdem viele enthält derKlimaschutzatlas vorgestellt.Maßnahmen Erstmals werden für Klimaschutzziele dabeikonkrete lungsfelder derCO2-Emissionen zurReduzierung untersucht undausgewählte Berechnung der CO2-Bilanz Erding. für den Landkreis Es werden verschiedeneHand enthält nebeneinerAnalyse Klimaschutzatlas Der derBestandssituationaucheine nachfolgenden Generationen bewusstundmöchten daherentschlossen handeln. Wir sindunsunserer Verantwortung gegenüberderUmwelt undgegenüber und Bürgerschaft auftreten undeine Wirtschaft Vorbildfunktion einnehmen. für das zuengagieren.Thema Klimaschutz Dabeiwollen wir alsPartner von für Bayerns Bürger undsehenesalsunsere undBetriebe Pflicht, sichverstärkt rung füreinesichere, bezahlbare undumweltverträgliche Energieversorgung sehr hohenStellenwert. Wir unterstützen dieZielederbayerischen Staatsregie die Themen Energiewende Erding habenimLandkreis einen undKlimaschutz Martin Bayerstorfer Martin

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Klimaschutzatlas für den Landkreis Erding 4

INHALTSVERZEICHNIS SEITE

Klimaschutzatlas für den Landkreis Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis 6 Einleitung 18 CO2-Bilanz im Landkreis Erding Anlass und Aufgabenstellung Energiebedingte CO2-Emissionen Klimaschutzziele der Bundesregierung Gesamt CO2-Bilanz Grundsätze und Ziele der bayerischen Klimapolitik Persönliche CO2-Bilanz Anpassung an den Klimawandel Die Rahmenbedingungen im Landkreis Erding Allgemeine Daten Landkreis Erding 21 4. Zielsetzung Hauptziel Zwischenziel Nebenziele 10 Bestandssituation Verbesserung der persönlichen CO-Bilanz Bereich Strom Gesamtstromverbrauch Entwicklung Stromverbrauch 23 Handlungsvorschläge CO2-Bilanz Stromverbrauch Kommunaler Klimaschutz Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien Planen und Beraten Entwicklung Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien Klimaschutzmanagement CO2-Bilanz Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien Bauen und Sanieren Verkehr und Mobilität Bereich Wärme Abfallwirtschaft Wärmeverbrauch im Landkreis Erding Erneuerbare Energien Anteile an der Wärmeversorgung CO2-Bilanz Wärme Klimaschutz im privaten Bereich Stromsparen im Haushalt Bereich Verkehr und Mobilität Energiesparen im Bereich Wärme Verkehrsstruktur Klimaschutz im Bereich Mobilität und Reisen Öffentliche Verkehrsmittel Klimaschutz im Bereich Ernährung und Konsum Elektromobilität CO2-Betrachtung im Bereich Verkehr und Mobilität 5

INHALTSVERZEICHNIS IMPRESSUM Herausgeber: Landkreis Erding

6 Einleitung 41 Aktivitäten der Kommunen und des Landkreises Alois-Schießl-Platz 2 Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis Anlass und Aufgabenstellung Klimaschutz in den Gemeinden im Landkreis 85435 Erding Klimaschutzziele der Bundesregierung Aktivitäten des Landkreises im Bereich Klimaschutz www.landkreis-erding.de Grundsätze und Ziele der bayerischen Klimapolitik Anpassung an den Klimawandel Redaktion/Text: Michael Perzl Die Rahmenbedingungen im Landkreis Erding 52 Quellenangabe und Literaturverzeichnis Allgemeine Daten Landkreis Erding Layout & Satz: Landratsamt Erding Bildmaterial: Landratsamt Erding sowie angegebene Quellen, 123rf.com, www.seeholzer-luftaufnahmen.de 10 Bestandssituation Stand: Januar 2020 Bereich Strom Gesamtstromverbrauch Druck: www.nussrainer-isen.de Entwicklung Stromverbrauch Druckauflage: 2.500 CO2-Bilanz Stromverbrauch Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien Entwicklung Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien CO2-Bilanz Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien

Bereich Wärme Wärmeverbrauch im Landkreis Erding Anteile an der Wärmeversorgung CO2-Bilanz Wärme

Bereich Verkehr und Mobilität Verkehrsstruktur Öffentliche Verkehrsmittel Elektromobilität CO2-Betrachtung im Bereich Verkehr und Mobilität 6

EINLEITUNG 8 Klimaschutzziele der Bundesregierung 8 Anlass und Aufgabenstellung In den vergangenen Jahren sind in der deutschen Kli- Das Vorhandensein des Klimawandels wird heutzu- Energiewende sind nicht nur Angelegenheiten der ma- und Energiepolitik weitreichende Veränderungen tage nicht mehr ernsthaft bestritten. Und auch da- Bundes- und Landespolitik und der großen Energie- eingeleitet worden. Im November 2016 hat das Bun- rüber, dass die Ursachen für die in den letzten 50 versorger, sondern auch Aufgabe der Landkreise und deskabinett den Klimaschutzplan 2050 beschlossen. Jahren signifikant gestiegenen Temperaturen in un- Kommunen. Hier gilt das Motto: Global denken – lo- Dieser stellt einen Fahrplan zum Erreichen nationaler serer Atmosphäre zum Großteil in der Verbrennung kal handeln. Dieser Verantwortung für eine nachhal- Klimaschutzziele durch Umsetzung des Pariser Klima- Klimaschutzatlas für den Landkreis Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis von fossilen Energieträgern wie Kohle, Öl und Gas tige Klima- und Umweltpolitik ist sich auch Landrat abkommens dar. Er gibt inhaltliche Orientierung für und den dadurch verursachten Treibhausgas-Emis- Martin Bayerstorfer bewusst und möchte das Thema die Handlungsfelder Energiewirtschaft, Gebäude- und sionen liegen, herrscht Einigkeit bei Wissenschaft Klimaschutz im Landkreis Erding daher zukünftig Verkehrsbereich, Industrie und Wirtschaft und Land- und Politik. Mit dem Klimawandel ändern sich welt- noch stärker in den Fokus rücken. Der Landkreis Er- und Forstwirtschaft. Grundidee des Klimaschutzplans weit die Lebensbedingungen der Menschen. Auch ding begreift es als seine Aufgabe und Pflicht, sich ist eine weitgehende Treibhausgasneutralität für in Deutschland sind die ersten Auswirkungen des verstärkt für dieses wichtige Thema zu engagieren. Deutschland bis Mitte des Jahrhunderts. sich verändernden Klimas bereits zu spüren. Laut Dabei möchte er als Partner zwischen Bürgerschaft Experten wird es weitreichende Folgen für Gesell- und Wirtschaft fungieren und als Initiator, Motivator Ambitioniertes Ziel der Bundesregierung ist es, die schaft und Umwelt haben, sollte es nicht gelingen, und Moderator zwischen den verschiedenen Akteu- Treibhausgasemissionen bis 2050 gegenüber 1990 die weltweite Klimaerwärmung auf ein noch erträg- ren auftreten und eine Vorbildfunktion einnehmen. um 80 bis 95 Prozent zu reduzieren. Als Zwischen- liches Maß zu beschränken. Zu den zentralen Auf- Mit dem Klimaschutzatlas des Landkreises Erding ziel für 2030 wurde eine Minderung um mindestens gaben im 21. Jahrhundert gehört daher die Bewäl- wurde daher ein wichtiges Instrument geschaffen 55 Prozent bis spätestens 2030 im Vergleich zu 1990 tigung des Klimawandels auf lokaler, nationaler und um den Grundstein für eine nachhaltige und effek- festgesetzt. Der hierbei herangezogene Ausgangs- internationaler Ebene. Die Themen Klimaschutz und tive Klimaschutzpolitik im Landkreis Erding zu legen. wert von 1990 liegt bei 1.248 Millionen Tonnen CO2 (Kohlendioxid)-Äquivalent Gesamtemissionen. Diese Minderung soll in den oben genannten Handlungsfel- n Abb. 1: CO2 - Ausstoß in Deutschland nach Sektoren (Quelle: NDR [1]) dern unter anderem durch den Ausbau erneuerbarer Energien, die Förderung klimafreundlicher Investi- tionen, den Abbau umweltschädlicher Subventionen und den Erhalt und die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder stattfinden. Die Bundesregierung treibt die Senkung der Treibhausgasemissionen seit vielen Jahren durch die verschiedenen, auf die jeweiligen Industrie 20,7 % Handlungsfelder abgestimmten Maßnahmen voran. Verkehr 18,2% So konnten die gesamten Treibhausgasemissionen Haushalte 10,2 % bis 2017 um 27,5 Prozent gegenüber 1990 gesenkt Energiewirtschaft 37,8 % werden [1]. Um die bis 2030 festgelegten Zwischen- Landwirtschaft 7,8 % ziele aus dem Klimaschutzplan zu erreichen, wurde im September 2019 von der Bundesregierung das Klimaschutzprogramm 2030 entwickelt und im Ok- Gewerbe / Handel 4,2 % € tober 2019 vom Kabinett beschlossen. Darin werden Abfall 1,2 % die Maßnahmen für die einzelnen Handlungsfelder KLIMASCHUTZ WIRD GESETZ 7 Erstmals verbindlich festgeschrieben: a Nationale und europäische Klimaziele a CO2 - Sparziele für alle Bereiche, z. B. Verkehr, 8Grundsätze und Ziele der bayerischen Klimapolitik Gebäude, Landwirtschaft „Klimaschutz ist eine moralische Aufgabe. Die Ver- und Energiewende und kommt dabei gut voran. So a Jährliche Erfolgskontrolle und Pflicht zum Nachsteuern änderungen der Welt sind fundamentaler, als vie- konnte der Anteil erneuerbarer Energien an der Brut- a Bis 2030 – Klimaneutrale Bundesverwaltung le Wissenschaftler noch vor Jahren gedacht haben. tostromerzeugung in Bayern in den letzten Jahren Nicht zu handeln, wäre eine Sünde und ein schwerer deutlich gesteigert werden und lag 2017 bereits bei politischer Fehler, der uns schneller einholt, als wir 44,1 Prozent [8] n. Damit belegt Bayern beim Ausbau nochmals konkretisiert und sollen zeitnah gesetzlich denken. Es braucht daher ein nachhaltiges Konzept. der erneuerbaren Energien bundesweit eine Spitzen- verankert werden. Neben der Einführung einer CO2- Klimaschutz darf kein Projekt nur der Eliten sein und position. Laut bayerischem Energieprogramm soll der Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis Bepreisung für die Sektoren Gebäude und Verkehr muss auch in wirtschaftlich schlechteren Zeiten funk- Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung sollen neue Förderprogramme entstehen, die Bürger tionieren.“, so der bayerische Ministerpräsident Mar- bis 2025 auf 70 Prozent steigen [9]. Die Energiewende entlastet und die Attraktivität des ÖPNV erhöht wer- kus Söder in einem Interview mit dem Münchner Mer- in Bayern kommt also gut voran, stellt das Land aber den. Im Sektor Energiewirtschaft wurde der schritt- kur [6]. Oberstes Ziel der bayerischen Energiepolitik auch vor neue Herausforderungen. So wurde in 2014 weise Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2038 ist eine sichere, bezahlbare und umweltverträgliche das Bayerische Klimaschutzprogramm 2050 beschlos- beschlossen. Dagegen soll der Anteil erneuerbarer Energieversorgung für Bayerns Bürger und Betriebe“, sen. Elf Schwerpunkt-Maßnahmen, unter anderem die Energien am Stromverbrauch bis 2030 auf 65 Prozent so steht es im Bayerischen Energieprogramm vom Renaturierung natürlicher CO2-Speicher, sollen dazu gesteigert werden. Außerdem soll die Forschung und 20. Oktober 2015. Die Bayerische Staatsregierung führen, dass die Treibhausgasemissionen bis 2050 pro Entwicklung neuer Technologien im Bereich Wasser- bekennt sich also uneingeschränkt zu Klimaschutz Kopf und Jahr auf weniger als zwei Tonnen gesenkt stoff, Batteriezellfertigung und der Speicherung von CO2 weiter vorangetrieben und gefördert werden [3]. Die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung sollen an die n Abb. 2: Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugnung 2010 bis 2017 (Quelle: StMWi Bayern [8]) Bürger in Form von Entlastungen wie beispielsweise niedrigeren Steuern und Abgaben auf Strom, zusätzli- Prozent chem Wohngeld, mit einer höheren Pendlerpauschale n Geothermie und billigeren Bahntickets zurückgezahlt werden. Au- 45 43,3 44,1 n Biogener Anteil des Abfalls n Deponiegas ßerdem sollen die Einnahmen in Klimaschutzmaßnah- 39,6 40 n Klärgas men reinvestiert werden [4]. Im Oktober 2019 wurde 36,2 zudem der Gesetzesentwurf eines Bundes-Klima- 34,8 n Biogas 35 32,4 schutzgesetzes verabschiedet. Darin werden zum n biogene flüssige Brennstoffe ersten Mal verbindlich nationale Klimaschutzziele 30 28,5 n biogene Festbrennstoffe (inkl. Klärschlamm) 25,9 n Photovoltaik gesetzlich verankert n. Zur Erreichung der Klima- 25 schutzziele bis 2030 werden verbindliche Jahresmen- n Windkraft gen für die Treibhausgasemissionen der Sektoren 20 n Wasserkraft Energie, Industrie, Verkehr, Gebäude, Landwirtschaft 15 und Abfallwirtschaft sowie die Verantwortlichkeiten innerhalb der Bundesregierung für deren Einhaltung 10 festgelegt. Das Gesetz verpflichtet die gesamte Bun- desregierung für den Klimaschutz zu handeln, ohne 5 dass durch das Gesetz unmittelbare Rechte und 0 Pflichten für die Bürger begründet werden [5]. 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 8

werden. Bereits heute nimmt Bayern mit rund 6 Ton- wandels angepasst werden. Ohne vorbeugendes und gen. Stark betroffen ist auch der sensible Alpenraum in nen energiebedingtem CO2-Ausstoß pro Kopf und rechtzeitiges Handeln könnte der Klimawandel nach dem die Temperaturen in den letzten 100 Jahren fast Jahr eine Vorreiterrolle ein. Der Bundesdurchschnitt Prognosen des Deutschen Instituts für Wirtschafts- doppelt so stark gestiegen sind wie im weltweiten liegt bei rund 9 Tonnen [10]. Weitere Ziele der baye- forschung die bayerische Volkswirtschaft bis zum Jahr Durchschnitt. Zukünftig werden mehr Extremwetterer- rischen Staatsregierung zum Klimaschutz und Voran- 2050 ca. 112 Milliarden Euro kosten [12]. eignisse erwartet. Regenreiche Winter und trockenere treiben der Energiewende werden im Bayerischen Ener- Sommer stellen keine Ausnahmen mehr dar [14]. gieprogramm deutlich. So möchte Bayern beim Thema In der Kabinettsitzung am 19. November 2019 wurde Energieeffizienz eine Vorreiterrolle in Deutschland und das erste bayerische Klimaschutzgesetz auf den Weg ge- Die Ursachen für die weltweit steigenden Durch- Klimaschutzatlas für den Landkreis Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis Europa einnehmen. Die Primärenergieproduktivität in bracht und die Klimaschutzziele der bayerischen Staats- schnittstemperaturen sind zum Großteil vom Men- Bayern soll bis 2025 um mindestens 25 Prozent gegen- regierung gesetzlich verankert. Außerdem werden das schen verursacht. Laut dem Intergovernmental Panel über 2010 erhöht werden. Zusätzlich soll der durch die „Bayerische Klimaschutzprogramm“ und die „Anpas- on Climate Change (IPCC) sind die Treibhausgaskon- dynamische Wirtschafts- und Bevölkerungsentwick- sungsstrategie an die Folgen des Klimawandels“ gesetz- zentration in der Atmosphäre, welche die Energiebi- lung geschuldete Anstieg des Stromverbrauchs in den lich verankert und regelmäßig fortgeschrieben [13]. lanz und den Wärmehaushalt der Erde beeinflusst, im letzten Jahren auf ein Minimum reduziert werden. Ins- Vergleich zur vorindustriellen Zeit deutlich gestiegen. gesamt soll der Primärenergieverbrauch in Bayern bis 8 Die vom Menschen verursachten CO2-Emissionen 2025 um 10 Prozent gegenüber dem Wert aus 2010 ge- Anpassung an den Klimawandel haben sich im Zeitraum zwischen 1970 und 2004 um senkt werden. Energiewende bedeutet aber nicht nur Der Klimawandel ist längst in Bayern angekommen. Er 80 Prozent erhöht. Je nach Szenario und Entwicklung Stromwende, sondern auch eine Erhöhung des Anteils ist spürbar und messbar und seine Auswirkungen sind der umwelt- und klimapolitischen Maßnahmen ist bis regenerativ erzeugter Energie an der Wärmeversor- überall erkennbar. Die Durchschnittstemperatur hierzu- zum Ende dieses Jahrhunderts mit einem Anstieg der gung und am Verkehr. lande ist zwischen 1931 und 2010 um rund 1,1°C gestie- globalen Durchschnittstemperatur zwischen 1,1 und

Bis 2025 soll der Anteil regenerativer Energien am End- n Abb3: Abweichung der mittleren Lufttemperatur für Bayern in den Jahren 1881 bis 2018 für den Monat Januar (Quelle: DWD [15]) energieverbrauch mindestens 20 Prozent betragen. Zur Erreichung dieser Ziele sollen stabile und belastbare 15-jähriger gleitender Strukturen und ein ausgewogener Mix verschiedener Durchschnitt Maßnahmen beitragen. Grundlage hierfür im bayeri- Ausgleichsgerade schen Energieprogramm ist die Drei-Säulen-Strategie, welche eine sichere, umweltverträgliche und bezahlbare Energieversorgung für Bayern gewährleisten soll. Diese beruht auf den drei Säulen: „Effiziente Verwendung von Energie“, „Nachhaltige Stromerzeugung“ und „Notwendi- ger Stromtransport“ [11].

Im Jahr 2016 wurde die Bayerische Klima-Anpassungs- strategie veröffentlicht. Sie stellt die vergangenen kli- matischen Veränderungen dar und informiert über zukünftig zu erwartenden klimatischen Entwicklungen in Bayern. So sollen die sensiblen und verwundbaren Bereiche in Wirtschaft, Gesellschaft, Infrastruktur und Natur in Bayern, bestmöglich an die Folgen des Klima- 9

Langenpreising 6,4 Grad Celsius zu rechnen [16]. Bereits in den neun- Kirchberg ziger Jahren, haben die EU-Staaten die Notwendigkeit Wartenberg einer Anpassung an den Klimawandel erkannt und sich unter der UN-Klimakonvention verpflichtet, Maßnah- men zur Anpassung an den Klimawandel umzusetzen. Fraunberg Im Dezember 2015 wurde auf der internationalen Kli- Inning makonferenz das Pariser Klimaschutzabkommen erlas- a. Holz (Vils) sen. Dieses Abkommen sieht ein Erreichen einer welt- weiten Treibhausgasneutralität in der zweiten Hälfte Bockhorn Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis des Jahrhunderts vor und verpflichtet alle Staaten, die Weltwirtschaft auf klimafreundliche Weise zu wandeln. Erding Ambitioniertes Ziel dabei ist, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf deutlich unter zwei Grad Walperts- kirchen Celsius, bestenfalls auf 1,5 Grad Celsius, gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Doch selbst Wörth wenn dieses ehrgeizige Ziel erreicht wird, werden Fol- Buch am St. Wolfgang gen auftreten, die eine Anpassung erfordern [17]. Buchrain 8Die Rahmenbedingungen Die Veränderungen des Klimas werden die natürliche im Landkreis Erding Isen und menschliche Lebenswelt erheblich beeinträch- Die Folgen der Klimaerwärmung zeigen sich auch in tigen. Laut IPCC muss damit gerechnet werden, dass den Kommunen in Bayern und wirken sich auf das im schlechtesten Fall der der Meeresspiegel bis zum Leben der Menschen aus. Zur Umsetzung der Ener- Ende des Jahrhunderts zwischen 45 und 82 Zentime- giewende und zur Reduzierung der Treibhausgas- ter ansteigen wird. Die Erwärmung der Erdoberfläche emissionen haben der Landkreis und die Gemeinden welche die Aktivitäten der Landkreise sowie Handlungs- hat die Überflutung von Inselstaaten und tiefgelege- unterschiedliche aber auch eingeschränkte Gestal- optionen im Bereich des Klimaschutzes quantitativ und ner Küstenregionen zur Folge. Eine Häufung extremer tungsmöglichkeiten und Zuständigkeiten. Regelungen qualitativ erfassen soll. Dort können mögliche Forde- Wetterverhältnisse wie Wirbelstürme und Dürreperio- im Energiebereich fallen nur in die Zuständigkeit des rungen, Anregungen oder auch Problemfelder bei der den werden vorhergesagt. Das Ausbreiten von Wüs- Landkreises, sofern sie die eigenen Liegenschaften be- Umsetzung kreiskommunaler Aktivitäten eingebracht ten, häufige Überschwemmungen, eine steigende treffen. Die Möglichkeiten des Landkreises in diesem werden. Es gilt die rechtlichen Rahmenbedingungen Zahl extremer Wetterereignisse und ein schnelles Ab- Bereich aktiv zu werden, sind deshalb begrenzt. Die so zu gestalten, dass die Landkreise aktiv beim Klima- schmelzen der Gletscher können bereits jetzt beob- Gemeinden sind nach der Gemeindeordnung für den schutz mitgestalten können [20]. Der Landkreis Erding achtet werden [18]. Damit größere Schäden vermie- Bereich der Energieversorgung zuständig und können begreift es als seine Aufgabe und Pflicht, sich verstärkt den oder zumindest gering gehalten und mögliche durch planungsrechtliche Vorgaben und kommunale für dieses wichtige Thema zu engagieren. Dabei möch- Chancen genutzt werden können, sind wirkungsvolle Förderprogramme wichtige Anreize schaffen. Der Land- te er als Partner zwischen Bürgerschaft und Wirtschaft Anpassungsmaßnahmen erforderlich. Dazu hat das kreis kann auf übergeordneter, interkommunaler Ebene fungieren und als Initiator, Motivator und Moderator deutsche Bundeskabinett die deutsche Anpassungs- mit Projekten und Initiativen voranschreiten und Unter- zwischen den verschiedenen Akteuren auftreten und strategie an den Klimawandel entwickelt, welche zum stützung anbieten. Ungeachtet gesetzlicher Vorgaben eine Vorbildfunktion einnehmen. Der Klimaschutzat- Großteil auf der Vermeidung von Treibhausgasen und liegt der Klimaschutz auch im Interesse der Landkreise. las des Landkreises Erding soll dabei die Grundlage für der Anpassung an die nicht mehr abwendbaren Fol- Nicht zuletzt deshalb wurde im Präsidium des Deut- eine nachhaltige und effektive Klimaschutzpolitik im gen des Klimawandels beruht [19]. schen Landkreistags eine Arbeitsgruppe vereinbart, Landkreis Erding bieten. 10

8Allgemeine Daten BESTANDSSITUATION Der Landkreis Erding liegt im nordöstlichen Teil des Re- 8 Strom gierungsbezirkes Oberbayern und grenzt im Nordosten an den niederbayerischen Landkreis Landshut. Oberbay- Gesamtstromverbrauch erische Nachbarn sind im Osten und Südosten der Land- Der Gesamtstromverbrauch im Landkreis Erding wur- vorhanden, welche über acht verschiedenen Strom- kreis Mühldorf, im Süden der Landkreis Ebersberg sowie de aus den Einspeisedaten der Energieversorgungs- netzbetreiber versorgt werden. Der jährliche Gesamt- im Westen die Landkreise München und Freising. Erding unternehmen und Netzbetreibern ermittelt. Insge- stromverbrauch im Landkreis Erding betrug im Jahr Klimaschutzatlas für den Landkreis Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis ist ein expandierender Landkreis mit 26 Kommunen samt sind im Landkreis Erding 71.432 Abnahmestellen 2018 etwa 513.636 MWh. und vielen hundert Gemeindeteilen. Jedes Jahr wächst n die Bevölkerung um mehrere hundert Personen. Zum Abb. 4: Anteile am Stromverbrauch in MWh Stichtag 31. Dezember 2018 lebten 137.660 Personen Prozent MWh im Landkreis. Die Einwohnerdichte beträgt ca. 158 Per- n Haushalte 40% 206.214 sonen pro km². Die größten Gemeinden in Bezug auf die n Gewerbe/Industrie 53% 270.239 Einwohnerzahlen zum Stichtag 31. März 2019 waren die n Landwirtschaft 5% 24.606 Große Kreisstadt Erding mit etwa 36.389 Einwohnern, die n Kommunen 2% 12.579 Stadt Dorfen mit ca. 14.680 Einwohnern und die Gemein- Gesamt 513.636 de Taufkirchen/Vils mit rund 10.137 Einwohnern [21]. Die flächenmäßig größten Gemeinden sind die Stadt Dor- n Abb. 5: Gesamtstromverbrauch aufgeteilt nach Kommunen in MWh fen mit 99,6 km² (11,4 Prozent des Landkreises), die Ge- meinde Taufkirchen/Vils mit 70,2 km² und die Gemeinde Oberding mit 64,7 km². Der Landkreis Erding liegt etwa zwischen 430 und 630 m über dem Meeresspiegel. Der größte Flächenanteil, nämlich 69 Prozent, wird landwirt- schaftlich genutzt, wobei die Tendenz hier rückläufig ist. Im Jahre 1980 waren es noch 79 Prozent der Landkreis- fläche. Die Bodengüte ist unterschiedlich und reicht von fruchtbaren Lößböden bis zur Auszehrung neigenden Moosböden. Etwa 13,5 Prozent der Landkreisfläche sind von Wäldern bedeckt. Dabei handelt es sich im Wesent- lichen um Fichtenwälder, die auf den ärmeren Böden des Hügellandes gedeihen. Die klimatischen Bedingungen begünstigen die Landwirtschaft. Der Witterungscharak- ter ist vorwiegend kontinental, was sich durch verhält- nismäßig kalte Winter und heiße Sommer ausdrückt. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt 8,1 °C. Die durch- schnittliche Niederschlagsmenge nimmt von Norden nach Süden infolge des Alpenstaus zu und beträgt im Jahresdurchschnitt 860 mm. 11

Das Ergebnis macht deutlich, dass für mehr als die n Abb. 6: Entwicklung Stromverbrauch nach Bereichen in MWh Hälfte des Stromverbrauchs im Landkreis der Sektor Gewerbe und Industrie verantwortlich ist. Etwa 40 Prozent fallen auf die privaten Haushalte und 5 Prozent 300.000 auf den Bereich Landwirtschaft. Der Anteil des kommu- n 2015 n 2018 nalen Stromverbrauchs beträgt 3 Prozent. Trotzdem ist 250.000 es durchaus wichtig die vorhandenen Einsparpotenzia- 200.000 le im Bereich der kommunalen Liegenschaften und der Klimaschutzatlas für den Landkreis Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis Straßenbeleuchtung zu nutzen. 150.000

Der Vergleich der Landkreisgemeinden beim Strom- 100.000 verbrauch zeigt, dass die Höhe des Stromverbrauchs in der Gemeinde stark vom Vorhandensein energiein- 50.000 tensiver ortsansässiger Industrie- und Gewerbebetrie- 0 be abhängig ist. Deutlich zu sehen ist dies am Beispiel Eitting, wo das REWE Logistik Zentrum ansässig ist Haushalte Gewerbe/Industrie Landwirtschaft Kommunen und an der Gemeinde wo viele große Gewerbegebie- te vorhanden sind. Der Stromverbrauch der großen Betrachtet man den spezifischen Stromverbrauch je Kreisstadt Erding beträgt 208.661 MWh, was etwa 40 Einwohner, so ist festzustellen, dass dieser in etwa also nicht auf einen erhöhten individuellen Stromver- Prozent des Gesamtstromverbrauches im Landkreis gleichgeblieben ist und bei rund 3.700 kWh je Einwoh- brauch zurückzuführen, sondern auf eine gestiegene entspricht. Für 75 Prozent des Stromverbrauches in ner liegt. Der Anstieg des Gesamtstromverbrauchs ist Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung. der großen Kreisstadt Erding sind dabei Industrie und Gewerbe verantwortlich. Rund 23,5 Prozent verbrau- n Abb. 7: Entwicklung Gesamtstromverbrauch in MWh CO2-Bilanz Stromverbrauch chen die privaten Haushalte, 1 Prozent entfällt auf die Die durch den Stromverbrauch im Landkreis entstehen- städtischen Liegenschaften und Straßenbeleuchtung 550.000 den CO2-Emissionen werden anhand der von den Ener- und etwa 0,5 Prozent auf die Landwirtschaft. gieversorgern angegebenen CO2-Emmisionsfaktoren 513.636 ermittelt. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß je Kilowatt- Entwicklung Stromverbrauch 500.000 495.887 stunde Strom liegt im Landkreis Erding bei 285 Gramm Im Vergleich zum Jahr 2015 ist der Stromverbrauch und somit unter dem deutschlandweiten Durchschnitt um etwa 18.000 MWh (3,6%) gestiegen. Der Anstieg von 474 Gramm [22]. In 2015 lag der durchschnittliche des Stromverbrauchs ist vor allem auf die Entwicklung 450.000 CO2-Ausstoß je Kilowattstunde Strom im Landkreis Er- im Bereich Haushalte (+5,6%) und Gewerbe/Indust- ding noch bei 410 Gramm. Der allgemeine Rückgang der rie (+3%) zurückzuführen. Im Bereich Landwirtschaft 400.000 CO2-Emmisionswerte in Deutschland ist laut Umwelt- (-2,6%) und Kommunen (-2%) ist der Verbrauch leicht bundesamt unter anderem auf den steigenden Anteil zurückgegangen. Im Bereich der Haushalte sind seit erneuerbarer Energien und Kraft-Wärme-Kopplungs- 2015 insgesamt ca. 750 neue Hausanschlüsse hinzu- 350.000 anlagen sowie auf Effizienzsteigerungen in der Strom- gekommen. Im Bereich Gewerbe/Industrie wurden erzeugung zurückzuführen [22]. Insgesamt werden im etwa 350 neue Betriebe angeschlossen. In der Land- Landkreis durch den Stromverbrauch jährlich etwa wirtschaft ist die Zahl der Anschlüsse um 123 zurück- 300.000 148.109 Tonnen CO2 verursacht. Das sind etwa 1,08 2015 2018 gegangen und bei den Kommunen in etwa gleichge- Tonnen je Einwohner. blieben. 12

Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien n Abb. 9: Deckungsanteil regenerative Stromerzeugung in MWh Entwicklung Stromerzeugung Der Anteil der regenerativen Stromerzeugung im n Fossile BHKW aus erneuerbaren Energien Landkreis Erding wurde anhand der Einspeise-Daten n Windkraft Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien konn- der Stromnetzbetreiber im Landkreis ermittelt. Hinzu n Wasserkraft te in den letzten Jahren deutlich gesteigert werden. Im kommen noch die Energiemengen der drei großen n Biomasse/Biogas Vergleich zu 2010 ist die Stromerzeugung in 2018 um Wasserkraftwerke am Mittleren Isarkanal, welche mit n Photovoltaik 155.403 MWh und somit um über 31Prozent gestiegen. einer durchschnittlichen jährlichen Erzeugung von zu- Den größten Zuwachs, mit einer Steigerung der erzeug- sammen 303 GWh [23] einen Anteil von etwa 47 Pro- 700.000 651.203 ten Strommenge um über das doppelte auf 123.721 Klimaschutzatlas für den Landkreis Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis zent an der regenerativen Stromerzeugung im Land- MWh, verzeichnet dabei die Photovoltaik. Die Anla- 600.000 kreis Erding haben. Die erzeugte Strommenge aus genzahl ist dabei von 3.300 Anlagen in 2010 auf 6.521 513.636 erneuerbaren Energien im Landkreis Erding beträgt 500.000 Anlagen gestiegen. Um etwa 59 Prozent, was 77.139 INFO n insgesamt 651.203 MWh INFO n. MWh entspricht, hat sich die Stromerzeugung aus 400.000 Biomasse/Biogas seit 2010 erhöht. Insgesamt wurden Die erzeugte dabei 49 neue Anlagen gebaut oder bestehende An- Strommenge aus er- n Abb. 8: Anteile an der regenerativen Stromerzeugung 300.000 lagen erweitert. Die Stromproduktion aus Wasserkraft 200.000 neuerbaren Energien Prozent MWh Anlagen ist trotz zurückgegangener Anlagenzahl um 2,2 Prozent im Landkreis Erding n Fossile BHKW 1 % 5.566 49 100.000 auf 312.756 MWh gestiegen. Insgesamt sind derzeit beträgt insgesamt n Windkraft 0,03% 21 11 59 Wasserkraftanlagen im Landkreis Erding in Betrieb. 651.203 MWh. 0 n Wasserkraft 48% 312.756 59 Regenerative Die Stromproduktion aus Windkraftanlagen ist mit 21 n Biomasse/Biogas 32% 209.139 121 Erzeugung Stromverbrauch MWh aus 11 Anlagen eher gering. In 2010 gab es noch n Photovoltaik 19% 123.721 6.521

n Abb. 10: Entwicklung Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in MWh n Fossile BHKW n Windkraft n Wasserkraft n Biomasse/Biogas n Photovoltaik

700.000 651.203 616.017 600.000 495.800 500.000 312.756 313.013 INFO n 400.000 Insgesamt entspricht 306.000 Insgesamt entspricht die Stromerzeugung aus erneu- 300.000 die Stromerzeugung 209.139 erbaren Energien 127 Prozent des Stromverbrauchs im 200.000 193.811 aus erneuerbaren Landkreis INFO n. Insgesamt kann also festgestellt wer- 132.000 Energien 127 Prozent den, dass im Landkreis Erding rechnerisch mehr Strom 100.000 des Stromverbrauchs 106.226 123.721 aus erneuerbaren Energien erzeugt wird, als Strom 0 55.800 im Landkreis. verbraucht wird. 2010 2015 2018 13 keine Windkraftanlagen im Landkreis. Bei den 11 seit- 8Wärme und Unbekannte, wie beispielsweise der Flughafen her gebauten Anlagen handelt es sich ausschließlich München werden bei dieser Berechnung weitestge- um Kleinwindkraftanlagen. Der Einsatz fossiler Kraft- Wärmeverbrauch hend außer Acht gelassen. Es ergibt sich somit ein the- Wärme-Kopplungs-Anlagen zur Stromerzeugung ist Zur Ermittlung des Wärmeverbrauchs im Landkreis Er- oretischer, jährlicher Endenergiebedarf für den Sektor von 17 Anlagen in 2010 auf 49 Anlagen in 2018 gestie- ding wird auf die durchschnittlichen Wärmebedarfs- GHD für Heizung, Warmwasserbereitung und Prozess- gen. Die Stromproduktion aus fossilen BHKW konnte kennwerte zurückgegriffen, welche bereits für den wärme von 463 GWh. Hinzu kommt noch der Wärme- dadurch auf 5.566 MWh gesteigert werden. letzten Energieatlas anhand der Bürgerumfrage im Jahr verbrauch der kommunalen Liegenschaften, welcher 2015 und der Untersuchung des Bundesministeriums laut einer Datenabfrage bei den Kommunen bei rund CO2-Bilanz der Stromerzeugung für Wirtschaft und Energie (BMWi) zum Sanierungs- 29 GWh liegt. Daraus ergibt sich ein rechnerischer, Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis aus erneuerbaren Energien bedarf im Gebäudebestand errechnet wurden [24]. jährlicher Gesamtwärmeverbrauch für den Landkreis Vergleicht man die Stromerzeugung aus erneuerbaren Damals wurde ein theoretischer Referenzwert von 160 Erding von 1.475 GWh. Energien im Landkreis mit dem durchschnittlichen kWh/m²a für den privaten Gebäudebestand im Land- n Abb. 12: Gesamtwärmeverbrauch nach Sektoren CO2-Ausstoß je Kilowattstunde Strom der lokalen Ener- kreis Erding angesetzt. Bei einer wie von der Bundesre- gieversorger im Landkreis von 285 Gramm, so kön- gierung geplanten, durchschnittlichen Sanierungsrate Prozent GWh nen jährlich etwa 185.592 Tonnen an strombedingten von 2 Prozent pro Jahr und unter Berücksichtigung der n Wohnen 67% 983 CO2-Emissionen vermieden werden. Bilanziell gesehen starken Wirtschaftskraft im Landkreis Erding, kann da- n Gewerbe, Handl, Dienstleistungen 31% 463 werden durch die Stromerzeugung aus erneuerbaren von ausgegangen werden, dass durch Sanierung und n Kommunen 2% 29 Energien im Landkreis Erding 37.500 Tonnen mehr CO2 energieeffizienten Neubau der Kennwert für den En- Gesamt 1.475 eingespart als durch den Stromverbrauch CO2-Emissio- denergiebedarf für Heizen und Warmwasser im Land- nen entstehen. Somit ist der Landkreis Erding bei den kreis in den letzten Jahren weiter zurückgegangen ist. strombedingten CO2-Emissionen rechnerisch gese- Laut Gebäudereport der deutschen Energieagentur hen bereits mehr als klimaneutral nINFO. DENA betrug die Reduzierung im Durchschnitt etwa nINFO 1,3 Prozent pro Jahr [25]. n Abb. 11: CO2-Bilanz Strom in Tonnen Durch die Strom- erzeugung aus Für den privaten Gebäudebestand wird somit ein Wär- 200.000 Anteile an der Wärmeversorgung 185.592 mebedarfskennwert von 152 kWh/m²a angesetzt. Mul- Laut einer Umfrage bei den Bezirks-Schornsteinfegern ernerbaren Energien 180.000 tipliziert man diesen Wert mit der derzeitigen Wohnflä- im Landkreis Erding für den Energieatlas 2016, bei der können jährlich etwa 160.000 che im Landkreis Erding von 6.464.958 m² [26], so ergibt die Heizungsarten von 33.554 Gebäuden erfasst wur- 185.592 Tonnen 148.109 an strombedingten 140.000 sich ein rechnerischer, jährlicher Endenergieverbrauch den, werden rund 75 Prozent der Gebäude im Land- für Heizung und Warmwasser für den Wohngebäude- kreis zentral durch Öl- oder Gaskessel beheizt. Etwa 8 CO2-Emissionen 120.000 bereich von 983 Gigawattstunden (GWh). Laut einer Prozent verwenden Biomasse (Scheitholz, Hackschnit- vermieden werden. 100.000 Erhebung des Fraunhofer Instituts ISE aus dem Jahr zel oder Pellet) als Energiequelle, 8 Prozent werden 80.000 2008 (PEESA-Studie für das Allgäu) setzt sich sich der mit regenerativer Fernwärme und 7 Prozent mit einer Der Landkreis Erding 60.000 Wärmeverbrauch in einer Region zu 68 Prozent aus Wärmepumpe beheizt. Weitere 2 Prozent heizen direkt ist bei den strombe- dem Wärmeverbrauch von Privathaushalten und zu 32 mit Strom. Von den erfassten Öl- und Gasheizungen dingten CO2-Emis- 40.000 Prozent aus dem Wärmeverbrauch von Gewerbe, Han- verfügen bereits 26 Prozent über moderne Brennwert- sionen rechnerisch 20.000 del, Dienstleistungen (GHD) zusammen [27]. Für die technik. Dieses Ergebnis deckt sich auch mit einer ak- gesehen bereits 0 weitere Berechnung wird angenommen, dass sich die- tuellen Studie des Bundesverbandes für Energie- und mehr als klima- Vermiedene CO2-Emmisionen se Verhältnisse weitestgehend auch auf den Landkreis Wasserwirtschaft zur Heizverteilung im Gebäudebe- neutral Stromerzeugung aus CO2-Emmisionen erneuerbaren Energien Stromverbrauch Erding übertragen lassen. Etwaige Besonderheiten stand in Deutschland [28]. 14

n Abb. 13: Anteile Wärmeversorgung n Abb. 14: Anteile an den CO2-Emissionen im Bereich Wärme n Strom 2% n Heizöl 46% Prozent Tonnen n Erdgas 29% n Biomasse/Biogas 6% n Heizöl 58% 180.481 n Fernwärme 8% n Wärmepumpe 7% n Erdgas 28% 86.406 n Strom 5% 15.842 n Regenerative Wärmeerzeugung 9% 28.095 Klimaschutzatlas für den Landkreis Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis

eine effektive Reduzierung der wärmebedingten CO2- Emissionen im Landkreis Erding eine wesentliche Verän- Motorisierter Individualverkehr – KFZ-Bestand: Im Landkreis Aus der Studie des Bundesverbandes für Energie- und derung der Heizenergieversorgung notwendig wird. Erding waren Anfang 2019 etwa 115.480 Kraftfahrzeuge Wasserwirtschaft geht aber auch hervor, dass im Neu- zugelassen. Der Großteil mit 76 Prozent entfällt dabei auf bau verstärkt auf alternative Wärmeerzeuger gesetzt 8 die PKWs mit 87.587 Stück. Die Anzahl der zugelassenen wird und fossile Energieträger immer weniger zum Ein- Verkehr und Mobilität KFZ im Landkreis Erding ist in den letzten Jahren stetig satz kommen. So werden im Neubau zwar immer noch In den vergangenen Jahren wurde viel für einen umwelt- gewachsen. Die Entwicklung der Fahrzeugzahlen liegt 39 Prozent Erdgas-Brennwertheizungen eingesetzt, der verträglicheren Verkehr investiert, zum Beispiel in die dabei über der Entwicklung der Bevölkerungszahl. So ist Anteil der Ölheizungen im Neubau ist mit 0,6 Prozent Abgasreinigung von Pkw, den Ausbau des öffentlichen die Zahl der Kraftfahrzeuge je Einwohner im Landkreis Er- aber sehr gering. Dagegen ist der Anteil von Wärme- Verkehrs oder die umweltverträgliche Gestaltung von In- ding seit 2008 jedes Jahr gestiegen und liegt aktuell bei pumpen mit 27 und Fernwärme mit 25 Prozent ver- frastrukturbauwerken. Trotzdem haben die vom Verkehr 839 Fahrzeugen je tausend Einwohner und somit über gleichsweise hoch [29]. verursachten Treibhausgasemissionen einen wesent- dem bayernweiten Durchschnitt von 752 Fahrzeugen pro lichen Einfluss auf den Klimawandel. Denn der Bereich CO2-Bilanz Wärme Verkehr trägt mit rund 19 Prozent und über 163 Mio. Ton- n Abb. 15: Zugelassene Fahrzeuge im Landkreis Erding Multipliziert man den Gesamtwärmeverbrauch im Land- nen jährlich wesentlich zu den bundesweiten CO2-Emis- n Bus/Sonderfahrzeuge kreis Erding mit den CO2-Emissionsfaktoren der einzel- sionen bei [31]. Im Folgenden soll die Verkehrsstruktur n Zugmaschinen nen Energieträger [30], so ergibt sich durch die Wär- im Landkreis Erding näher untersucht werden. Es werden n Krafträder meerzeugung ein CO2-Ausstoß von jährlich 310.824 speziell die von den Bewohnern im Landkreis verursach- n LKW Tonnen. Der spezifische wärmebedingte CO2-Ausstoß ten CO2-Emissionen im Bereich Straßenverkehr und öf- n PKW je Einwohner im Landkreis Erding beträgt somit 2,26 fentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) betrachtet. Dabei Tonnen. wird sich auf die Zahlen der Kfz-Zulassungsbehörde des 120.000 115.480 Landkreises Erding und des MVV bezogen. Im Bereich 101.404 107.045 97.076 Das Ergebnis zeigt, dass im Landkreis Erding über 86 Pro- Flugreisen wird aufgrund der fehlenden Datenlage auf 100.000 89.085 89.08592.485 zent der CO2-Emissionen im Wärmebereich durch das den bayerweiten Durchschnitt zurückgegriffen. 80.000 Verbrennen fossiler Energien wie Erdöl und Erdgas verur- sacht werden. Der Anteil der regenerativen Wärmeerzeu- Verkehrsstruktur 60.000 gung (inklusive Wärmepumpen) an den CO2-Emissionen Das am häufigsten genutzte Verkehrsmittel im Landkreis 40.000 liegt bei nur 9 Prozent, obwohl diese 21Prozent der ein- Erding ist mit 65 Prozent das Auto. Zu Fuß werden 18 gesetzten Energieträger ausmachen. Stromheizungen Prozent der Wege zurückgelegt, mit dem Fahrrad etwa 20.000 (ohne Wärmepumpen) sind für 5 Prozent der CO2-Emis- 11 Prozent und Öffentliche Verkehrsmittel sind bei 6 Pro- 0 sionen verantwortlich. Daraus wird deutlich, dass für zent der unternommenen Wege im Einsatz. 2008 2010 2012 2014 2016 2018 15

tausend Einwohner [32]. Laut einer Studie des MVV ste- Landkreis Ebersberg – durch drei Linien des Nachbar- Regionalzug: Auf der Strecke München-Mühldorf ver- hen jedem Haushalt im Landkreis Erding im Durchschnitt landkreises mit bedient. Künftig soll die Linie 262 des kehren Regionalzüge mit Halten in Markt Schwaben, 1,6 Autos zur Verfügung. Der Mittelwert aller Landkreise Landkreises München auch den Bereich Finsing und Hörlkofen, , Thann-Matzbach und im MVV liegt bei 1,4 Autos je Haushalt [33] nINFO. Neuching besser anbinden. Damit bieten die MVV-Re- Dorfen. gionalbuslinien den Landkreisbewohnern ein flächen- Das regionale Straßennetz: Es bietet schnelle Anschlüsse deckendes Angebot. Park+Ride: Das Park+Ride-Angebot wurde in den letz- an die überörtlichen Verkehrswege (Autobahnen A 92 ten Jahren auf über 1.300 Stellplätze an neun Bahnhö- und A 94 sowie Bundesstraßen B 15 und B 388). Ein flä- Insgesamt ist eine Streckenlänge von 846 km mit 434 fen ausgebaut. Rund zwölf Prozent der S-Bahn-Fahr- chendeckend verknüpftes und vertaktetes Busnetz stellt Haltestellen vorhanden. In den letzten Jahren wurden gäste im Landkreis Erding fahren mit dem Auto zum Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis die Verbindungen in die Kreisstadt und zu den Bahnhö- besonders Hauptverkehrslinien (z. B. Erding - Taufkir- Bahnhof. fen der S- und Fernbahn in Richtung Landeshauptstadt chen) sowie das Rufbus- und Ruftaxiangebot an peri- nINFO München her. Das Kreisstraßennetz weist eine Länge pheren Standorten oder zu verkehrsschwachen Zeiten Car-Sharing: Im Stadtgebiet Erding gibt es drei Car-Sha- Durchschnittlich ste- von 257 km aus. ausgebaut. Nach der letzten Erhebung (Stand 2015) ring-Fahrzeuge, welche am Bahnhof in Erding, am Hof- hen jedem Haushalt sind durchschnittlich pro Woche rund 52.166 Fahr- markplatz in Altenerding und in Klettham in der Lieg- Radwege: Fahrradfahrer finden ein gut ausgebautes Rad- gäste mit MVV-Regionalbussen im Landkreis Erding nitzerstraße stehen und vom Carsharing Verein Erding im Landkreis Erding wegenetz mit interessanten Touren. Fahrradkarten und unterwegs. Rund 56 Prozent der Fahrten, die im Land- betrieben und organisiert werden. In Dorfen steht ein im Durchschnitt 1,6 Tourenpläne sind vorhanden. Die straßenbegleitenden kreis Erding werktags mit MVV-Regionalbussen unter- Fahrzeug in der Hochgernstraße und wird vom Car- Autos zur Verfügung. Radwege an Kreisstraßen sind derzeit etwas über 60 km nommen werden, gelten dem Besuch von Bildungs- sharing Verein Stattauto München betrieben. Der Mittelwert aller lang. Das Radwegenetz an Bundes- und Staatsstraßen einrichtungen und somit dem Ausbildungsverkehr. Landkreise im MVV beträgt ca. 70 Kilometer. Damit steht im Landkreis Erding Weitere 22 Prozent fahren mit den Bussen zur Arbeit. Elektromobilität liegt bei 1,4 Autos ein ausgedehntes Radwegenetz zur Verfügung, welches Etwa 15 Prozent der Fahrgäste nutzen die Regional- Ein Trend zur Elektromobilität ist seit ein paar Jahren er- je Haushalt. ständig erweitert und verdichtet wird. busse Wochentags für Freizeitzwecke. kennbar. Dies zeigen die steigenden Zulassungszahlen von reinen Elektro- und Hybridfahrzeugen. Öffentliche Verkehrsmittel S-Bahn: Von großer Bedeutung für den schnellen Nah- verkehr im Landkreis Erding ist die S-Bahn-Linie S2. Sie n Abb. 16: Zulassungszahlen im Landkreis Erding beginnt und endet am Bahnhof Erding und erbringt an n rein elektrisch n Hybrid (in Kombination mit Gas, Benzin, sonstigem) jedem Werktag rund 94 Fahrten im 20-40-Minuten-Takt. 311 Durch Einführung einzelner „Express-S-Bahnen“ kann 300 die Landeshauptstadt noch schneller erreich werden. 250 247 Im Landkreis Erding sind dabei neben dem Bahnhof Erding noch vier weitere Haltestellen in Altenerding, 200 Aufhausen, St. Koloman und Ottenhofen vorhanden. 164 Darüber verbinden die Linien S1 und S8 den Flughafen 150 München mit der Landeshauptstadt München. 100 97 79 MVV-Regionalbusverkehr: Die MVV-Regionalbusse er- 50 30 54 schließen die Gemeinden im Landkreis Erding mit 14 29 eigenen Landkreislinien und einer Privatlinie im 0 MVV-Tarif. Der Süden wird - in Kooperation mit dem 2015 2016 2017 2018 16

Laut den Statistiken des Kraftfahrt-Bundesamts sowie Ausserdem sind im Landkreis weitere 29 öffentliche n TAUFKIRCHEN: Flaring 12, 84416 Taufkirchen (Vils): den Zulassungszahlen des Landratsamts Erding wa- Ladesäulen an folgenden Standorten vorhanden: (Gemeindewerke Taufkirchen) ren zum 31.12. 2018 insgesamt 1329 E-Fahrzeuge im n BERGLERN: Am Burgstall 9, 85459 Berglern n WALPERSTKIRCHEN: Kirchenplatz 7, 85469 Walpertskirchen Landkreis Erding zugelassen. Davon 235 reine Elektro- (Betreiber: LKZ Erding GmbH) (Betreiber: New Motion) fahrzeuge und 1094 Hybrid-Fahrzeuge. Das entspricht n DORFEN: Zieglhaus 5, 84405 Dorfen Blumthaler Str. 1, 85469 Walpertskirchen (Betreiber: New Motion) einem Anteil von 1,5 Prozent am gesamten PKW-Be- (Betreiber: Hagebaumarkt Schneider Dorfen) n WARTENBERG: Marktplatz 11, 85456 Wartenberg stand. Deutschlandweit waren Anfang 2019 laut Kraft- Siemensstraße 4, 84405 Dorfen (Betreiber: Stadtwerke Dorfen) (Betreiber: E.ON Drive) fahrt Bundesamt insgesamt 83.175 reine Elektrofahr- n Klimaschutzatlas für den Landkreis Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis Haager Straße 53, 84405 Dorfen (Betreiber: Stadtwerke Dorfen) WÖRTH: Erdinger Straße 7, 85457 Hörlkofen zeuge und 341.000 Hybridfahrzeuge zugelassen was Haager Straße 31, 84405 Dorfen (Betreiber: Stadtwerke Dorfen) (Betreiber: SEW Erding) einem Anteil von etwa einem Prozent am gesamten deutschen PKW-Bestand entspricht [34]. Auch bei den Ludwig-Mertl-Straße 1, 84405 Dorfen (Betreiber: Stadtwerke Dorfen) CO2-Betrachtung im Bereich Verkehr und Mobilität Zulassungszahlen liegt der Landkreis Erding mit 97 n ERDING: Singlding 25A, 85435 Erding (Betreiber: SEW Erding) Eine von der Landeshauptstadt München und dem reinen Elektrofahrzeugen und 311 Hybridantrieben im Werkstraße 2, 85435 Erding/Pretzen (Betreiber: SEW Erding) MVV gemeinsam beauftragte Untersuchung zur Ver- Jahr 2018 und somit einem Anteil von knapp 8 Prozent Berghamer Straße 24, 85435 Erding (Betreiber: SEW Erding) kehrsmittelwahl zeigt, dass die Nutzer des ÖPNV le- der PKW-Neuzulassungen deutlich über dem Bundes- diglich rund ein Achtel zur CO2-Belastung durch den Thermenallee 2, 85435 Erding (Betreiber: Überlandwerk Erding GmbH) durchschnitt von 4,8 Prozent [35]. Wichtiger Treiber Alltagsverkehr im Großraum München beitragen, beim weiteren Ausbau der Elektromobilität ist der Dachauer Straße 61, 85435 Erding mehr als vier Fünftel entfallen auf den motorisierten Aufbau einer flächendeckenden Elektroladesäuleninf- Am Kletthamer Feld 11, 85435 Erding Individualverkehr. Bei Fahrwegen die mit dem Auto rastruktur. Derzeit sind im Landkreis Erding insgesamt (Betreiber: Überlandwerk Erding GmbH) und alleine zurückgelegt werden, wird mindestens 38 Ladesäulen vorhanden. Am Gries 21, 85435 Erding (Betreiber: doppelt so viel CO2 ausgestoßen, wie bei Wegen mit dem öffentlichen Verkehr [36]. Der Landkreis Erding hat 2019 insgesamt 9 Ladesäulen Überlandwerk Erding GmbH) an folgenden Liegenschaften errichtet: Otto-Hahn-Straße 39, 85435 Erding (Betreiber: Auto Weber) Laut einer Studie des MVV zum Thema „Mobilität im n ERDING: Herzog-Tassilo-Realschule, n FORSTERN: Münchner Straße 27, 85659 Forstern Landkreis Erding“ werden rein rechnerisch bei jedem Münchener Str. 134, 85435 Erding (Betreiber: SEW Erding) n Weg, den ein Bewohner im Landekreis Erding zurück- FOS/BOS, Siglfinger Str. 50, 85435 Erding FRAUNBERG: Am Rathausplatz 1, 85447 Fraunberg gelegt, durchschnittlich 1,8 kg CO2 ausgestoßen [37]. Bauernhausmuseum, Taufkirchener Str. 24, 85435 Erding (Betreiber: Bayernwerk) Landratsamt, Alois-Schießl-Platz 2, 85435 Erding n ISEN: Münchner Straße 12, 84424 Isen Pro Einwohner ergibt sich so ein CO2-Ausstoß von 5,8 (Betreiber: Kraftwerke Haag) Landwirtschaftsschule, Dr.-Ulrich-Weg 4, 85435 Erding Kilogramm je Tag. Das ergibt einen jährlichen pro Kopf n KIRCHBERG: Kirchenweg 1, 84434 Schröding CO2-Ausstoß von 2,12 Tonnen. Hinzu kommt noch der Bildungszentrum für Gesundheitsberufe, (Betreiber: Strohmaier GmbH) Bajuwarenstr. 9, 85435 Erding Anteil der Emissionen aus dem Flugverkehr, bei dem n MOOSINNING: Münchner Straße 57, 85452 Eichenried aufgrund fehlender Daten im Landkreis Erding auf den Korbinian-Aigner-Gymnasium, Sigwolfstraße 50, 85435 Erding (Betreiber: Digital Energy Solutions) bayernweiten Durchschnitt von 0,31 Tonnen pro Ein- n DORFEN: Gymnasium Dorfen, n OBERDING: Schulstraße 2, 85445 Schwaig wohner zurückgegriffen wird. Josef-Martin-Bauer-Str. 18, 84405 Dorfen (Betreiber: E-Werk Schweiger) n TAUFKIRCHEN: Realschule Taufkirchen, Schulstraße 20, 85445 Schwaig (Betreiber: E-Werk Schweiger) Die im Bereich Mobilität verursachten CO2-Emis- Attinger Weg 9, 84416 Taufkirchen/Vils sionen im Landkreis Erding liegen somit bei 2,43 Schlossstraße 10, 85445 Notzing (Betreiber: E-Werk Schweiger) Tonnen pro Einwohner. Insgesamt ergeben sich Klosterweg 33, 85445 Niederding (Betreiber: MSZ Photovoltaik) dadurch mobilitätsbedingte CO2-Emissionen im n PASTETTEN: Am Etzfeld 2, 85669 Pastetten Landkreis Erding von jährlich 334.513 Tonnen. (Betreiber: New Motion GmbH) 17

Deggendorf Landshut

Langenpreising

Wartenberg Freising Kirchberg A2 Klimaschutzatlas für den Landkreis Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis Berglern Hohenpolding Steinkirchen assau Eitting FTO Fraunberg Velden

Inning am Holz Taufkirchen (Vils)

Mnchen B388

Oberding Erding Bockhorn

B15

Dorfen Mhldorf Moosinning Lengdorf Mnchen Walpertskirchen Neuching Wörth

Finsing Buch am Buchrain Isen Ottenhofen

Pastetten Markt Schwaben Rosenheim Forstern Haag in Oberbayern A4

Mnchen Mnchen 18

CO2-BILANZ IM LANDKREIS ERDING 8 Energiebedingte CO2-Emissionen Insgesamt werden im Landkreis Erding in den Bereichen giebedingten CO2-Ausstoß von 5,8 Tonnen CO2 pro len die Pro-Kopf-CO2-Emissionen bis 2025 auf 5,5 Ton- Strom, Wärme und Mobilität jährlich rund 793.446 Ton- Einwohner. Damit liegt der Landkreis Erding unter dem nen im Jahr sinken, 2030 sollen es nur noch fünf Tonnen nen an CO2 ausgestoßen. Bezogen auf die Einwohner bayernweiten Durchschnitt von 6,1 Tonnen [38] INFO n. sein und 2050 sollen nur noch zwei Tonnen CO2 pro im Landkreis Erding ergibt dies einen jährlichen ener- Laut Bayerischer Nachhaltigkeitsstrategie von 2017 sol- Kopf und Jahr freigesetzt werden [39]. Deutschland- Klimaschutzatlas für den Landkreis Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis weit lagen die energiebedingten CO2-Emissionen im Jahr 2017 bei etwa 9 Tonnen pro Einwohner [40]. Der Durchschnitt in der europäischen Union lag 2017 bei n Abb. 17: CO2-Ausstoß aufgeteilt nach Bereichen rund 7 Tonnen pro Einwohner. Im Vergleich die USA Prozent Tonnen lagen bei knapp 16 Tonnen, China bei etwa 6,6 Ton- n Strom 19% 148.109 nen und Afrika bei etwa 0,94 Tonnen [41]. Für das Jahr n Wärme 39% 310.842 2018 sind noch keine verlässlichen Daten verfügbar. n Mobilität 42% 334.513 Laut Weltklimarat dürfte jeder Mensch im Jahr 2050 Gesamt 793.446 durchschnittlich nur noch maximal 1,5 Tonnen CO2 ausstoßen, damit die Klimaerwärmung auf zwei Grad Celsius begrenzt würde [42]. INFO n Bei den ener- 8 Gesamt CO2-Bilanz Landkreis Erding giebedingten CO2- Zur Ermittlung der Gesamt CO2-Bilanz werden von Emissionen liegt den energiebedingten CO2-Emissionen in Höhe von der Landkreis Erding n Abb. 18: CO2-Bilanz in Tonnen je Einwohner 793.446 Tonnen, die durch die regenerative Erzeu- mit 5,8 Tonnen unter gung im Landkreis Erding vermiedenen CO2-Emis- dem bayernweiten sionen in Höhe von 185.592 Tonnen abgezogen. Durchschnitt 6 5,76 von 6,1 Tonnen. 5 4,42 4

3

2 Insgesamt ergibt sich somit eine rechnerische Gesamt CO2-Bilanz für den Landkreis Erding 1 von 607.854 Tonnen. Daraus resultiert eine pro Kopf CO2-Bilanz im Landkreis Erding von 0 4,42 Tonnen. Energiebedingte CO2-Emissionen Pro Kopf CO2-Bilanz 19

8 Persönliche CO2-Bilanz Mobilität Öffentliche Emissionen aus • Fahrzeuge im Haushalt • Verwaltung Im Bereich der energiebedingten CO2-Emissionen • Art des Fahrzeugs • Sozialwesen steht der Landkreis Erding also vergleichsweis gut dar. • Durchschnittliches Fahrverhalten • Infrastruktur Neben den energiebedingten Treibhausgasemissio- • Durchschnittlicher Kraftstoffverbrauch • Bildung nen, bei denen die gesamten in den Bereichen Strom, Wärme und Mobilität entstehenden CO2-Emissionen • Kraftstoffart • Wasserversorgung und Abfallentsorgung auf die Einwohnerzahl verteilt werden, gibt es noch • Sonstige Fahrten und Reisen Insgesamt ergeben sich in Deutschland so durch- die persönliche CO2-Bilanz. Diese zeigt wie viel Ton- • Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel schnittliche jährliche pro Kopf Treibhausgasemissio- Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis nen CO2-Äquivalente jeder einzelne bei seinem heuti- • Nutzung von Car-Sharing nen von 11,61 Tonnen CO2-Äquivalent. Den größten gen Lebensstil ausstößt. Dabei werden nur die persön- • Anzahl und Entfernung jährlicher Flugreisen Anteil an den persönlichen Treibhausgasemissionen lichen Emissionen betrachtet, also nicht die Emissionen hat der Bereich sonstiger Konsum. Dabei ist zu be- die in den Bereichen Landwirtschaft, Industrie, Gewer- Ernährung rücksichtigen, dass die Emissionen für die Herstel- be etc. entstehen. Unter anderem fließen hier auch die • Ernährungsform z. B. vegan, vegetarisch, fleischbetont, etc. lung von Baumaterialien, Möbeln und Autos auch im Bereich Konsum und Ernährung entstehenden Emis- • Anteil regionaler Produkte in der Kategorie sonstiger Konsum enthalten sind. sionen in die Bilanz mit ein. Somit ist der Einfluss den • Anteil saisonaler Produkte Der Bereich Konsum bietet aber auch große Einspar- jeder einzelne mit seinem Lebensstil und Handeln auf potenziale. Änderungen beim Konsumverhalten und den CO2-Ausstoß hat, hier deutlich größer. Neben CO2 • Anteil Bio Produkte ein nachhaltiger Lebensstil können eine deutliche werden hier auch die Treibhausgase Methan und Lach- • Anteil Tiefkühlprodukte Sonstiger Konsum Reduzierung der persönlichen Treibhausgasemis- gas berücksichtigt, die mit der entsprechenden Klima- • Emissionen für die Herstellung von Baumaterialien, sionen bewirken. Auch das Ernährungsverhalten hat wirkung in CO2-Äquivalente umgerechnet werden. Möbeln & Autos Einfluss auf die persönliche CO2-Bilanz. Vor allem die • Kaufverhalten z. B. sparsam, großzügig, etc. Menge des Fleischkonsums und tierischer Produkte, sowie der Kauf von regionalen und saisonalen Pro- Die persönliche CO2-Bilanz setzt sich aus • Kaufkriterien z. B. günstig, langlebig, etc. dukten wirken sich hier auf die individuelle CO2-Bi- folgenden Bereichen zusammen [43]: • Nutzung von Gebrauchtware lanz aus. Das Ernährungsverhalten kann außerdem in Heizung • Monatliche Konsumausgaben in Euro Bezug auf Gewässerschutz, Erhalt der Bodenfrucht- • Haustyp, Baujahr und Baustandard • Hotelübernachtungen barkeit und Artenschutz wichtige umweltrelevante • Art der Heizung und beheizte Wohnfläche • Klimafreundliche Geldanlage Folgen haben. Innerhalb verschiedener Bevölke- • Jahresheizenergiebedarf • CO2-Kompensationsmaßnahmen in Tonnen rungsschichten gibt es große Unterschiede bei der • Regenerative Heizunterstützung z.B. Solaranlage, Kachelofen, etc. Strom n Abb. 19: Persönliche Treibhausgasemissionen in Deutschland nach Bereichen in Tonnen CO2-Äquivalent (Quelle: UBA [44]) • Anzahl Personen im Haushalt Prozent Tonnen • Jahresstrombedarf n Öffentliche Emissionen 6% 0,73 • Strom-Mix, z. B. Ökostrom n Sonstiger Konsum 39% 4,56 • Eigenstromerzeugungsanlage z.B. Photovoltaik, Wind, etc. n Ernährung 15% 1,74 n Mobilität 19% 2,18 n Strom 7% 0,76 n Heizung 14% 1,64 Gesamt 11,61 20

individuellen CO2-Bilanz. Laut Umweltbundesamt n Abb. 20: Pro Kopf Treibhausgasemissionen im Landkreis Erding in Tonnen CO2-Äquivalent spielt die Höhe des verfügbaren Einkommens dabei 0,73 eine wesentliche Rolle [44]. Für den Landkreis Erding Prozent Tonnen sind für die Bereiche Ernährung und sonstiger Konsum 10 n Öffentliche Emissionen 6% 0,73 keine speziellen Daten vorhanden. Eine detaillierte auf n Sonstiger Konsum 40% 4,56 die Landkreisbürger bezogene Analyse ist hier sehr n Ernährung 15% 1,74 schwierig. Darum wird hier auf die vom Umweltbun- 4,56 n Mobilität 21% 2,43 desamt ermittelten deutschen Durchschnittswerte zu- 8

Klimaschutzatlas für den Landkreis Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis n Strom 4% 0,43 rückgegriffen. Für den Landkreis Erding ergeben sich so n Heizung 13% 1,51 Treibhausgasemissionen in Höhe von durchschnittlich Gesamt 11,4 11,40 Tonnen CO2-Äquivalent pro Einwohner. 6 Der Landkreis Erding liegt mit 11,40 Tonnen somit 1,74 knapp unter dem bundesweiten durchschnittlichen verhalten bestehen. Der deutsche CO2-Ausstoß liegt pro Kopf CO2-Ausstoß von 11,61 Tonnen. Dies liegt vor 4 mehr als 60 Prozent über dem Weltdurchschnitt und allem an den im Vergleich etwas geringeren Werten ist beispielsweise mehr als viermal so hoch wie der in im Bereich Strom und Heizung. Im Bereich Mobilität 2,43 Indien n. Für ein Erreichen der UN-Beschlüsse aus dem liegt der Landkreis Erding etwas über dem bundeswei- Pariser Klimaschutzabkommen müssen die weltweiten 2 ten Durchschnitt. Auch beim persönlichen CO2-Aus- 0,43 CO2-Emissionen bis 2050 um mindestens 50 Prozent stoß gibt es weltweit gesehen deutliche Unterschiede gegenüber dem Basisjahr 1990 gesenkt werden. Nur so zwischen den verschiedenen Ländern, was zeigt dass 1,51 kann die Erderwärmung auf unter 2 Grad Celsius ein- global gesehen sehr große Unterschiede im Konsum- 0 gedämmt werden [44].

n Abb. 21: Treibhausgasemissionen je Einwohner in Tonnen nach Ländern (Quelle: UBA [44])

12

10

8

6

4

2

0 Welt EU 28 China Polen Indien Italien Brasilien Äthiopien Schweden Frankreich Tschechien Deutschland Bangladesch 21

ZIELSETZUNG 8 Hauptziel Der Landkreis Erding orientiert sich an den Zielen der ist aber immer mit Unsicherheiten verbunden. Neue bayerischen Staatsregierung aus dem bayerischen Kli- Technologien in der Strom- und Wärmeerzeugung, im maschutzkonzept und strebt an die jährlich pro Kopf Verkehrssektor oder im Bereich des energieeffizienten CO2-Bilanz bis 2050 auf weniger als 2 Tonnen zu senken. Bauens können jetzt noch nicht vorhergesagt werden. Dies entspricht einer mehr als Halbierung der jetzigen Um diese langfristige Zielperspektive besser planen MOTTO

5 x 20 Prozent = 100 Prozent Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis pro Kopf CO2-Bilanz in den nächsten dreißig Jahren. und handhaben zu können werden in einem ersten Dieses Ziel ist sowohl ambitioniert, als auch wichtig. Schritt Zwischenziele bis zum Jahr 2030 formuliert. Auf- KLIMASCHUTZ Denn nur so können die Klimaschutzziele aus dem bay- bauend auf den bis dahin erreichten Ergebnissen und erischen Klimaschutzkonzept 2050 umgesetzt und eine der technologischen Entwicklung können dann die Senkung der Treibhausgasemissionen und damit eine weiteren Maßnahmen geplant werden. Bei einer Errei- Reduzierung des weiteren Temperaturanstiegs erreicht chung der Ziele bis 2030 würde sich eine CO2-Bilanz für werden. Dies ist die Voraussetzung um den Klimawan- den Landkreis Erding von 412.046 Tonnen ergeben und del auf ein noch verträgliches und beeinflussbares Maß somit eine pro Kopf CO2-Bilanz von 3 Tonnen ausge- zu begrenzen. Ein derart langer Betrachtungszeitraum hend von einer gleichbleibenden Einwohnerzahl. n Abb. 22: Geplante Entwicklung der pro Kopf CO2-Bilanz im Landkreis in Tonnen 8 ZWISCHENZIELE 4,5 4,42 Zur Erreichung der Klimaschutzziele des Landkreises Erding werden 4 folgende Zwischenziele bis zum Jahr 2030 formuliert: 3,5 n EFFIZIENZZIEL STROM 3 3 Reduzierung der Stromverbrauchsbedingten CO2-Emissionen um 20 % 2,5 n EFFIZIENZZIEL WÄRME 2 < 2 Reduzierung der Wärmeverbrauchsbedingten CO2-Emissionen um 20 %

1,5 n AUSBAUZIEL STROMERZEUGUNG Steigerung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien um 20 % 1 n 0,5 AUSBAUZIEL WÄRMEERZEUGUNG Steigerung des Anteils der regenerativen Wärmeerzeugung an der Gesamtwärmeerzeugung um 20 % 0 2018 Ziel 2030 Ziel 2050 n REDUKTIONSZIEL VERKEHR Reduzierung der im Bereich Verkehr und Mobilität verursachten CO2-Emissionen um 20 % 22

8 Nebenziele

Neben der Reduzierung der CO2-Emissionen im Land- kreis Erding ist es darüber hinaus durchaus wichtig die Klimaanpassung weiter voranzutreiben. Das Klima verändert sich und die Auswirkungen des Klimawan- dels bringen Veränderungen für Mensch und Natur mit sich. Der Landkreis Erding möchte daher für die Klimaschutzatlas für den Landkreis Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis Zukunft gewappnet sein und die regionale Anpassung an den Klimawandel vorantreiben.

Daher werden folgende Nebenziele formuliert Verbesserung und Weiterentwicklung des Hochwasserschutzes 8 Verbesserung der persönlichen CO2-Bilanz • Einführung Hochwasserrisikomanagement Neben der Reduzierung der energiebedingten CO2-Emissionen möchte der Landkreis Erding aber auch Anreize • Anpassung des Hochwasserschutzes an schaffen um die CO2-Emissionen im Bereich Ernährung und Konsum zu senken und somit die pro Kopf entstehen- die Folgen des Klimawandels den Gesamt CO2-Emissionen zu senken. Vorsorgemaßnahmen für Trockenheit und Dürre • Sicherung der Wasserressourcen Einführung Landkreis-Marke Schulprojekte Mit der Einführung der Regionalmarke im Landkreis Er- Der Landkreis Erding unterstützt die Schulen im Land- • Schutz der natürlichen Grundwasservorkommen Naturschutz ding wird auch ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet. kreis bei der Durchführung und Umsetzung von Pro- • Renaturierung von Mooren und Feuchtgebieten Die im Bereich Ernährung und Konsum anfallenden jekten zum Thema Energiesparen und Klimaschutz. als natürliche CO2-Speicher CO2-Emissionen können durch den Kauf regionaler • Erhaltung und Ausweitung von Biotopen und saisonaler Produkte vermindert werden. Die re- Plastikvermeidungskonzept • Erhalt von Auenlandschaften gionale Wertschöpfungskette wird gestärkt und lange Derzeit wird ein Konzept erarbeitet wie der Einsatz Transportwege vermieden. von Plastik reduziert und die Entstehung von Plastik- Nachhaltige Forstwirtschaft müll vermindert werden können. • Wiederaufforstung von ehemaligen Waldflächen • Bestehende Waldflächen erhalten Verkehrsvermeidung • Umbau von gefährdeten Nadelwäldern in Durch den Ausbau des Radwegenetzes und des Ange- klimatoleranteren Mischwald botes im ÖPNV soll der individuelle motorisierte Per- sonenverkehr verringert werden.

Fair-Trade-Landkreis Der Landkreis Erding möchte Fair-Trade-Landkreis werden und hat beschlossen der deutschen Kampa- gne der Fairtrade-Towns beizutreten. Dadurch sollen fairer Handel und Fair-Trade-Produkte unterstützt und gefördert werden. 23

HANDLUNGSVORSCHLÄGE n Abb. 23: Der Energie-3-Sprung der bayerischen Staatsregierung (Quelle: Energieatlas Bayern [45])

Zum Erreichen der festgelegten Ziele ist es notwen- dig die bestehenden Möglichkeiten zur Reduzierung Erneuerbare der Treibhausgasemissionen im Landkreis Erding so Energien ausbauen gut wie möglich auszunutzen. Im Vordergrund sollten Energieeffizienz dabei die Verringerung des Energiebedarfes und die steigern Steigerung der Energieeffizienz stehen. Denn Energie Energiebedarf

3 Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis die nicht verbraucht wird, muss auch gar nicht erst er- senken zeugt werden. So weit möglich sollte die verbleiben- 2 de Energiemenge aus regenerativen Quellen gedeckt 1 werden. Dies wird auch im bayerischen Energiekon- zept deutlich, das auf den drei Säulen „Energiebedarf senken“, „Energieeffizienzsteigern“ und „Erneuerbare Energien ausbauen“ beruht n.

MUNA 8 Kommunaler Klimaschutz KOM LEN IM KLI Landkreis und Gemeinden kommt beim Thema Kli- ER M maschutz eine herausragende Rolle zu. Die Themen D AS EL C Klimaschutz und Energiewende sind nicht nur Ange- F H legenheiten der Bundes- und Landespolitik und der S U G T großen Energieversorger, sondern auch Aufgabe der N Z Landkreise und Kommunen. Hier gilt das Motto: Glo- U L bal denken – lokal handeln. Kommunen sind nicht nur D Energieverbraucher und Verursacher von Treibhaus- N 1. Planen und Beraten gasen, sondern können auch als Planer und Regulie- A rer, sowie als Versorger und Anbieter und nicht zuletzt H 2. Klimaschutzmanagement als Förderer und Vorbilder für Maßnahmen im Bereich 3. Bauen und Sanieren Klimaschutz auftreten.

4. Verkehr und Mobilität Aufgrund dieser vielseitigen Rolle der Kommunen er- geben sich dabei sechs kommunale Handlungsfelder 5. Abfallwirtschaft im Klimaschutz. 6. Erneuerbare Energien Im Folgenden werden verschiedene Handlungsoptio- nen jeweils spezifisch für die einzelnen Handlungsfel- der vorgestellt. 24

Festschreiben von Klimaschutz- und Nah-/Fernwärmekonzepte Energieeffizienzkriterien in Bebauungsplänen Generell sollte der Aufbau von Nahwärmenetzen in Energieeffizienzkriterien könnten in kommunalen Be- Siedlungs- und Ballungsräumen von der zuständi- bauungsplänen bzw. Flächennutzungsplänen oder gen Kommune konzeptionell untersucht werden. Die städtebaulichen Verträgen nach § 11 BauGB vorge- Wärmeerzeugung sollte mittels regional verfügbarer schrieben bzw. eingeplant werden, um entsprechen- erneuerbarer Energien oder/und durch Kraft-Wärme- de Energiestandards in Baugebieten zu erhalten. Kopplung erfolgen. Bei der Wärmeversorgung von Neubaugebieten, Wohnquartieren, Gewerbeflächen

Klimaschutzatlas für den Landkreis Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis Beispielsweise: oder der Sanierung von Ortskernen können Nahwär- • weitgehende Südorientierung von Baukörpern menetze mit Heizzentralen in unmittelbarer Nähe der • flächenschonende, dichte Bebauung Verbraucher einige Vorteile gegenüber individuellen (Reihen-, Mehrfamilien-Doppelhäuser) und Heizsystemen bieten. Dabei kann auch geprüft wer- • flächensparende Erschließung den ob eine Nutzung von Abwärme aus bestehen- • Vorschreiben von Energiestandards den Biogasanlagen oder der Verbund von Anlagen • Vorschreiben von Regenwassernutzung für zur thermischen Nutzung möglich und sinnvoll ist. Brauchwasser (Garten, Toilette) Einige Kommunen im Landkreis haben bereits sol- • Nahwärmeversorgung des gesamten Gebiets mit che Netze errichtet und positive Erfahrungen gesam- regenerativen Energien bzw. durch Kraft-Wärme-Kopplung melt. Beispielsweise St. Wolfgang (Biomasseheizwerk), Oberding (Reststoffverwertung durch Firma Berndt), • Heizzentralen für mehrere Hauseinheiten, wenn möglich Pastetten (Biomasseheizwerk für öffentl. Gebäude), mit regenerativen Energien Stadt Erding (Geowärme), Taufkirchen/Vils (BHKW- • Optimierung der Dachflächen für den Einsatz solarer Nutzung), Dorfen (Biomasseheizwerk) und Neuching Energiegewinnung (PV oder Solar) (BHKW-Nutzung). Bestehende oder im Verfahren befindliche Bebau- ungspläne sollten auf deren Beitrag zum Klimaschutz Energiekonzept für Baugebiete überprüft und gegebenenfalls überarbeitet werden. Bei der Planung und Errichtung neuer Baugebiete, ist es wichtig, die Gebäude nicht isoliert, sondern als Klimaschonende Siedlungsentwicklung Ganzes zu betrachten. Durch die Nutzung von Syner- gien können so Vorteile für alle Beteiligten entstehen Hier sind die Grundsätze einer nachhaltigen und der Energiebedarf für Warmwasser, Raumwärme Siedlungsentwicklung zu berücksichtigen. und Strom gering gehalten werden. Grundlage für die • Kompakte Flächennutzung 8 1 Planen und Beraten Planung eines Baugebiets unter Berücksichtigung so- • Kurze Wege und verkehrsvermeidende Siedlungsformen zialer, ökologischer, nachhaltiger und wirtschaftlicher Energieeffiziente Bauweise bei gleichzeitigem Ein- • Die Innenentwicklung der Ortschaften muss aktiv gefördert werden Aspekte ist die Erstellung eines Energiekonzeptes. In satz von erneuerbaren Energien ist der Grundstein • Versorgungseinrichtungen sollen dezentral und mit einem Energiekonzept können die verschiedenen Effi- einer nachhaltigen Stadt- und Bauleitplanung. Es ist öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar geplant werden zienzhausstandards sowie mehrere Varianten zur Wär- wichtig, dass die Kommunen Ihre Rolle als Planer und • Aufbau eines Flächenressourcenmanagements me- und Stromversorgung untersucht und verglichen Regulierer wahrnehmen und die im Rahmen Ihrer Pla- • Schutz der Außenbereiche werden, so dass am Ende eine ganzheitliche Lösung nungshoheit zur Verfügung stehenden Mittel sinnvoll entwickelt werden kann. einsetzen. • Ausweisung von Flächen für die Energiegewinnung im Flächennutzungsplan 25

Erstellung Energienutzungsplan Effizienzsteigerung in Unternehmen Ein Energienutzungsplan (ENP) ist ein informelles Pla- den Gemeinden werden teilweise kostenlose Energie- Im Gewerbe- Handel und Dienstleistungssektor be- nungsinstrument für Städte und Gemeinden zum The- beratungen, meist durch externe Energieberater an- steht großes Potenzial zur Einsparung von Treib- ma Energie. Vergleichbar dem Grundgedanken des geboten. Das Angebot der kostenlosen Energiebera- hausgasemissionen. Die Umsetzung von Energieein- Flächennutzungsplanes in der räumlichen Planung tung sollte auf gemeindlicher Ebene aber noch stärker sparmaßnahmen bieten dabei auch den Vorteil von zeigt der Energienutzungsplan ganzheitliche energe- ausgebaut und aktiver beworben werden. möglichen Kosteneinsparungen. Vor allem in kleinen tische Konzepte und Planungsziele auf. Basis dafür bil- und mittleren Unternehmen besteht ein erheblicher det eine Analyse des Ist-Zustandes mit einem groben Landkreis und Kommunen haben auch die Möglich- Beratungsbedarf was die Themen Energiesparen, Ef- Ausblick auf zu erwartende Entwicklungen. keit im Rahmen von Informationsveranstaltungen fizienzsteigerung und Einsatz erneuerbarer Energien Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis durch externe Experten auf Fördermöglichkeiten und betrifft. Da die Anforderungen in den verschiedenen Der Energienutzungsplan: Energieeinsparmöglichkeiten aufmerksam zu machen. Branchen sehr unterschiedlich sein können, sollten • ist ein informelles Planungsinstrument der Gemeinde für den Dazu können auch mehrere Veranstaltungen im Zuge den Unternehmen spezialisierte Berater zur Seite ge- Energiebereich einer Vortragsreihe zu verschiedenen Themen ange- stellt werden. • gibt der Kommune einen Überblick über die Energieversorgung boten werden. Außerdem können in den Amtsblättern Die Kommunen können dabei informierend und der gesamten Gemeinde und auf der Homepage der Kommunen verschiedene vermittelnd tätig werden und die Angebote • koordiniert leitungsgebundene Energieträger räumlich Infos rund um den Klimawandel und zu Energiespar- koordinieren sowie die Akteure vernetzen. • stimmt Nutzungsplanung und vorhandene tipps und Fördermöglichkeiten dargestellt werden. • Organisation von Energieeffizienznetzwerken Wärmequellen aufeinander ab Zur Information der Bürger kann ein Sanierungsweg- und Umsetzungsbegleitung • überprüft die Nutzung des vorhandenen Biomassepotenzials weiser erstellt werden. • Organisation von Branchentreffs und Vortragsreihen • weist einzelnen Energieträgern entsprechende zu bestimmten Themen Versorgungsträger zu Es gibt bereits eine Vielzahl an staatlichen Förderun- gen für die energetische Gebäudesanierung und die • Organisation von Energiemessen • zeigt Maßnahmen auf zur Erreichung der Einbindung erneuerbarer Energien in die Wärme- energetischen Ziele in einer Kommune • Stärkung von regionalen Waren und Dienstleistungen erzeugung von Gebäuden. Die Kommunen haben die • ist ein Konzept für die weitere Entwicklung • Unterstützen von betrieblichem Mobilitätsmanagement Möglichkeit bestehende Förderprogramme, beispiels- • Regionale Vertriebsstrukturen stärken der Gemeinde im Bereich Energie weise von KfW oder BAFA, aufzustocken oder zu er- gänzen. • Aufbau von Sanierungspartnerschaften Förderung und Beratung • Aufbau eines Netzwerkes „Energie und Handwerk“ Die Bereitstellung neutraler Beratungsangebote Darüber hinaus können individuelle kommunale • Durchführung Energiesparpreis für Unternehmen durch die Kommunen zum Thema Klimaschutz und Förderprogramme aufgelegt werden, bei denen die • Erfahrungsaustausch stärken nachhaltiges und energieeffizientes Bauen sind wich- Kommunen oder der Landkreis selbst festlegen, wel- • Unternehmen beim Aufbau eines zertifizierten tige Maßnahmen um die Bürger im Landkreis zu infor- che Maßnahmen und wie hoch diese gefördert wer- Energiemanagements unterstützen mieren und zu sensibilisieren. Darüber hinaus sollte den. Beispielsweise kann der Austausch von alten • Zusammenarbeit zwischen Handwerkern, das Beratungsangebot durch Veranstaltungen und Kühlschränken, alten Heizungspumpen oder sonsti- Energieberatern und Architekten fördern um Aktionen und eine intensive Öffentlichkeitsarbeit er- gen Stromfressern im Haushalt bezuschusst werden. hochqualifizierte Sanierungstätigkeiten anzubieten gänzt werden. Das Landratsamt Erding bietet kosten- Außerdem können besonders energiesparende Bau- lose Energieberatungen an. Neben der Aufklärung vorhaben oder der Einsatz erneuerbarer Energien im • Betriebliche Abwärmepotenziale nutzen über vorhandene Fördermöglichkeiten, können dabei Neubau und bei Sanierung bezuschusst werden. Hier- auch allgemeine Möglichkeiten zum Energiesparen in zu sind vorab sinnvolle Förderkriterien zu bestimmen Gebäuden und im Haushalt erläutert werden. Auch in und eine Förderrichtlinie zu erarbeiten. 26

erläutern und die Umsetzung von Maßnahmen prüfen. zwei Jahren möglich. Die Möglichkeit der Einstellun- Kommunen ohne Klimaschutzkonzept und Energie- gen eines Klimaschutzmanagers sollte von allen Ge- nutzungsplan sollten über die Erstellung eines solchen meinden oder Gemeindeverbunden nochmal geprüft nochmals nachdenken. Damit kann nicht nur ein Bei- werden. Natürlich ist es auch möglich eine fachkundige trag zum Klimaschutz geleistet werden, sondern auch Person aus der Gemeindeverwaltung zum Klimaschutz- sinnvolle Energie- und somit auch Kosteneinsparmaß- manager zu benennen oder auszubilden und mit den nahmen mit teils sehr geringen Amortisationszeiten auf- Aufgaben zu betrauen. gedeckt und die Umsetzung vorbereitet werden. Derzeit Klimaschutzatlas für den Landkreis Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis machen gerade auch die hohen staatlichen Förderungen Interkommunale Zusammenarbeit die Erstellung eines Konzeptes interessant. Angesichts begrenzter finanzieller und personeller Res- sourcen bietet die interkommunale Zusammenarbeit im Einstellung oder Ernennung eines Klimaschutz viele Chancen. So können Ressourcen wie Klimaschutzmanagers Zeit, Personal, Kompetenzen und Finanzen sinnvoll ge- Die Einstellung eines Klimaschutzmanagers kann viele bündelt und Verfahren aufeinander abgestimmt werden. Vorteile mit sich bringen. Häufig sind die Zuständig- Zudem können bestimmte Aufgaben so umfassend und keiten zur Durchführung der Maßnahmen nicht klar schwierig sein, dass sie von einer Kommune nicht allei- definiert oder können aus zeitlichen Gründen nicht ne gelöst werden können. Gerade kleineren Kommunen 8 2 Klimaschutzmanagement umgesetzt werden oder das nötige Knowhow ist nicht bietet die gemeinsame Herangehensweise die Möglich- Der Begriff Klimaschutzmanagement ist vielfältig. Er vorhanden. Ein Klimaschutzmanager kann diese Rolle keit, zusätzliche Einsparpotentiale zu generieren, die re- kann sowohl organisatorische, institutionelle, personel- übernehmen. Das Aufgabenspektrum dieser Klima- gionale Wertschöpfung zu erhöhen und Synergieeffekte le und prozessuale Aspekte enthalten. Klimaschutzma- schutzmanager ist vielfältig. Sie bereiten die Umset- zu nutzen. Der Landkreis kann bei der interkommunalen nagement ist eine Querschnittsaufgabe und erfordert zung der erarbeiteten Maßnahmen vor, begleiten diese, Zusammenarbeit eine besondere Rolle einnehmen. Er einen integrierten Ansatz und ganzheitliches Aufga- organisieren den Beteiligungsprozess aller relevanten kann als Initiator, Motivator und Moderator zwischen benverständnis. Es geht dabei um eine Aktivierung vie- Akteure, kümmern sich um die Öffentlichkeitsarbeit, den verschiedenen Akteuren auftreten. Außerdem kann ler Zuständigkeitsbereiche und Zusammenführung von binden die Bürger mit ein und initiieren die Weiter- der Landkreis Dienstleistungen zentral aufbauen und Akteuren. entwicklung. Zusätzlich bringen Sie das nötige Fach- diese gleichzeitig für mehrere oder alle Gemeinden zur wissen mit und können als Ansprechpartner für Bürger Verfügung stellen. Bei der Förderung von Klimaschutz- Erstellung Klimaschutzkonzept und Unternehmen in der Gemeinde rund ums Thema konzepten kann der Landkreis als Koordinator für meh- Grundlage eines nachhaltigen und langfristigen Klima- Energiesparen und Klimaschutz dienen. Die Einstellung rere Gemeinden einen Förderantrag stellen oder die schutzmanagements bildet die Erstellung eines Klima- eines Klimaschutzmanagers wird vom Bund mit bis zu Gemeinden dabei unterstützen. Außerdem können zu- schutzkonzeptes. In einigen Gemeinden oder kommu- 65 Prozent gefördert, setzt aber voraus, dass ein Be- künftige Projekte im Bereich Energiesparen und Klima- nalen Zusammenschlüssen im Landkreis wurden bereits schluss zur Umsetzung eines max. drei Jahre alten Kli- schutz gemeinsam durchgeführt werden. Klimaschutzkonzepte erstellt. Diese sind zum Teil sehr maschutz- oder Klimaschutzteilkonzepts vorliegt. Der detailliert ausgearbeitet und enthalten konkrete Hand- Förderzeitraum für die Schaffung einer Stelle für Klima- lungsvorschläge. Leider wurden bisher nur wenige Maß- schutzmanagement beträgt für die fachlich inhaltliche nahmen aus den Konzepten umgesetzt. Es wäre sehr Unterstützung bei der Umsetzung von Klimaschutzkon- schade, wenn die bereits erfolgten Mühen und Kosten zepten maximal drei Jahre, von Klimaschutzteilkonzep- Als Klimaschutzbeauftragter des Landkreises steht Michael Perzl geopfert und die Konzepte in der Schublade verschwin- ten maximal zwei Jahre. Zur Umsetzung ausgewählter vom Landratsamt Erding den Kommunen im Landkreis als zentraler den würden. Gemeinden mit bereits vorhandenen Kli- Maßnahmen aus dem Klimaschutzkonzept oder dem Ansprechpartner rund ums Thema Klimaschutz & Energiewende maschutzkonzepten sollten die Ergebnisse nochmal Teilkonzept ist eine Anschlussförderung von maximal zur Verfügung: [email protected], Telefon: 08122 / 58-12 51 27

8 3 Bauen und Sanieren Für rund 40 Prozent des Energieverbrauchs und 40 Pro- sogenannte „Energie-Plus-Gebäude“ angestrebt wer- zent der Treibhausgas-Emissionen in Deutschland ist den, die mehr Energie erzeugen, als sie selbst verbrau- der Gebäudesektor verantwortlich. Dabei werden 95 chen (z. B. durch Photovoltaik-Anlagen) [48]. Die Kom- Prozent des Energieverbrauchs von unsanierten Altbau- munen können beim Neubau öffentlicher Gebäude ten, die vor dem Inkrafttreten der ersten Wärmeschutz- eine Vorreiterrolle einnehmen und den umwelt- und verordnung 1979 errichtet wurden, verursacht [46]. klimafreundlichsten Standard wählen und dies auch Die Bundesregierung fordert in Ihrem Klimaschutz- öffentlich wirksam kommunizieren. Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis plan einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand in Deutschland bis zum Jahr 2050 [47]. Energiemanagement Der Aufbau eines Energiemanagements für die kom- Eine durchdachte Planung im Neubausektor, sowie die munalen Liegenschaften ist die Grundlage einer zielgerichtete, energetische Sanierung von Bestands- sinnvollen Sanierungsstrategie. Durch die Erfassung, gebäuden ist Grundvoraussetzung zur Senkung des Auswertung und Analyse der Energieverbräuche und Energieverbrauchs und somit einer Reduzierung der -kosten der kommunalen Liegenschaften können Treibhausgasemissionen. Die Kommunen haben im schnell die größten Energieverbraucher ermittelt wer- Klimaschutz eine Vorbildfunktion. Daher sollte der den. Diese sollten dann in weiteren, gezielten Analysen eigene Immobilienbestand den energetischen Stan- untersucht und bewertet werden. Durch das Bilden dards gerecht werden. Als größte Immobilieneigen- von Energieverbrauchskennwerten kann das eige- tümer in Deutschland können Kommunen einen we- ne Gebäude dann mit ähnlichen Gebäuden und den sentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten indem sie Richtwerten verglichen werden. Am Ende sollte eine im Neubau auf Energieeffizienz setzen und ineffiziente transparente Übersicht der energetischen Situation Bestandgebäude durch Sanierung auf den neuesten aller kommunalen Liegenschaften stehen, auf deren Stand bringen. Grundlage Maßnahmen nach Ihrer Dringlichkeit ge- plant und ein Sanierungsfahrplan erstellt wird. Energieeffizienz im kommunalen Neubausektor Im neuen Gebäude-Energie-Gesetz der Bundesre- Sanierung öffentlicher Liegenschaften gierung sollen die energetischen Anforderungen an Das größte Einsparpotenzial im Gebäudebereich liegt öffentliche Gebäude geregelt werden. Das neue Ge- in der energetischen Sanierung und Modernisierung. setz fasst das Energieeinsparungsgesetz (EnEG), die Insbesondere Gebäude mit einfachem Dämmstandard Energieeinsparverordnung (EnEV) und das Erneuer- oder veralteter Anlagentechnik bieten hohe Einspar- bare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) zusammen. potenziale. Bei der Sanierung sollte auf eine größtmög- Auslöser war unter anderem die EU-Gebäuderichtlinie liche Energieeinsparung im Rahmen eines ganzheitlich von 2010. Sie fordert den Niedrigstenergie-Standard geplanten Konzeptes Wert gelegt werden. Außerdem für öffentliche Neubauten ab 2019. Im Zuge der Klima- sollte auch der energieeffiziente Neubau des Gebäu- debatte der Bundesregierung wird das Gesetz aktuell des als energetische und wirtschaftliche Alternative nochmal überarbeitet. Für kommunale Neubauten gel- zu einer kompletten Sanierung planerisch geprüft ten bis zur endgültigen Verabschiedung weiterhin die werden. Bei der Sanierung öffentlicher Liegenschaften Vorgaben aus der EnEV 2016. Langfristig sollen aber können folgende Maßnahmen in Frage kommen: 28

Energetische Sanierungsmaßnahmen im öffentlichen Gebäuden für einen sorgsamen Umgang Bereich der Gebäudehülle mit Energie zu sensibilisieren und auch entsprechende • Dämmung der Außenwände (Energieeinsparpotenzial bis zu 20%) Schulungen und Informationsmaterialien anzubieten. • Dämmung des Daches (Energieeinsparpotenzial bis zu 13%) Für Sanierungen im kommunalen Gebäudesektor • Dämmung der Kellerdecke (Energieeinsparpotenzial bis zu 5%) stehen dabei unter anderem folgende • Fenstertausch (Energieeinsparpotenzial bis zu 10%) Förderprogramme zur Verfügung • BMU: Förderung im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative Energetische Sanierungsmaßnahmen im Klimaschutzatlas für den Landkreis Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis Bereich der Anlagentechnik • BAFA: Sanierungskonzept & Neubauberatung Nichtwohngebäude • Heizungstausch (Erneuerung der Anlage oder Umstieg • BAFA: Kommunale Energieberatung/Netzwerke Kommunen auf alternative Technologien) • KfW: Programm 217/218 – Nichtwohngebäude Optimieren der Heizungsanlage • BMWI: Marktanreizprogramm Energieeffizienz • Solare Heizungsunterstützung • Regierung von Oberbayern: Energiecoaching für Gemeinden • Austausch der alten Heizungspumpe gegen eine Öffentlichkeitsarbeit geregelte Hocheffizienzpumpe Die Sanierung der kommunalen Liegenschaften sollte • Durchführung eines hydraulischen Abgleichs am Heizsystem konsequent verfolgt werden um durch den kommuna- • Anpassen der Heizungsregelung len Vorbildcharakter auch Impulse bei Bevölkerung und • Einsatz von modernen Heizkörper-Thermostatventilen Wirtschaft zu setzen. Die Kommunen sollten daher in- tensive Aufklärungsarbeit über energetische Sanierun- • Einzelraumregelungen mittels Temperatur- und gen und Energieeffizienzmaßnahmen betreiben. Die CO2-Sensor sowie Zeitschaltuhren Aktivitäten gilt es dabei so zu kommunizieren, dass Sie Energetische Sanierungsmaßnahmen im bei Bürgern und Unternehmen Nachahmung finden. Bereich Stromeinsparung Mögliche öffentlichkeitswirksame • Einsatz effizienter Elektrogeräte Maßnahmen können dabei sein: • Vermeidung von Stand-By-Verlusten • Infotafeln und Infostände an den sanierten Gebäuden • Einsatz effizienter Beleuchtung (z. B. LED) • Auslegen von Informationsmaterialien in den Gebäuden • Einsatz von Präsenz- und Helligkeitssteuerungen (Flyer, Broschüren, etc.) in der Beleuchtung • Im Internet und auf der Homepage über den • Austausch alter Pumpen Sanierungsfortschritt informieren • Tag der offenen Tür Maßnahmen zur Änderung des Nutzerverhaltens • Intensive Pressearbeit Eine kostengünstige und weniger aufwändige Ein- sparmöglichkeit ist die Änderung des Nutzerverhal- Auch die Durchführung eines regelmäßigen öffent- tens. Durch kleine Änderungen beim Nutzerverhalten lichen Energiesparpreises, bei dem die besten Sa- und dem bewussten Umgang mit Energie, können nierungsmaßnahmen prämiert werden, kann die schon wesentliche Einsparungen erzielt werden. Hier- Sanierungstätigkeit anregen, weil dadurch die An- zu bietet es sich an die Nutzer und Mitarbeiter in den strengungen wertgeschätzt und die Erfolge darge- stellt werden. 29

8 4 Verkehr Der CO2-Ausstoß im Bereich Verkehr trägt zu Verlagerung des Individualverkehrs auf ÖPNV: Bildung von Fahrgemeinschaften (Arbeit, Schule & Privat): einem wesentlichen Teil zum Klimawandel bei. • Ausbau und Verbesserung des bestehenden ÖPNV-Angebotes • Mitfahrzentrale im betrieblichen Intranet anbieten Mit einem Anteil von 18,2 Prozent ist der Sek- • Bessere Verknüpfung aller umliegenden Regionen (Unternehmen) tor Verkehr der drittgrößte Verursacher von • Nutzerfreundliche Tarifgestaltung: Kombitickets, • Werbung für die Gründung von Elternfahrgemeinschaften Treibhausgasemissionen in Deutschland. Job-Ticket, Tourismuscard, etc. (Schulen und Kindergärten)

• Optimale Verknüpfung von Bus, Bahn, Radverleih, • Bekanntheitsgrad von bestehenden Car-Sharing Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis Dabei werden rund 96 Prozent der Emissio- Angeboten und Mitfahrzentralen erhöhen nen im Straßenverkehr verursacht. Ein Auto P+R, etc. ––> Bahnhöfe als Mobilitätszentrale mit einem durchschnittlichen Benzinver- • Bessere Abstimmung und Verdichtung der Fahrtakte • Gründung neuer Mitfahrzentralen und Entwicklung einer Mitfahrbörse-App brauch von fünf Litern stößt auf 100 Kilome- • umsteigefreien und schnelleren Verbindungen schaffen • Einrichtung von Pendlerparkplätzen an Umsteigeknotenpunkten tern rund 13 Kilogramm CO2 aus [49]. Doch • Bahnhofsparkplätze (P+R) besser ausbauen Einschränkungen in der Mobilität bringen • Kostenlose Mitnahme von Fahrrädern im ÖPNV anbieten Wissenstransfer & Mobilitätsmanagement: meistens auch Einschränkungen in der Le- • Erstberatung neuer Bürger im Landkreis zum Mobilitätsverhalten bensqualität mit sich. Daher muss das das • Expressbusse und Bahnen für Pendler in große Ziel sein, die Grundmobilität zu erhalten da- Städte und zum Flughafen • Kursangebote für energiesparendes Fahren bei aber den motorisierten Individualverkehr • Bürgerbusse als Zubringer zum Nahverkehr • Marketing für effiziente Fahrzeuge und alternative zu reduzieren, den ÖPNV zu einer attraktiven • Mehr Barrierefreiheit und altersgerechte Kraftstoffe unterstützen Alternative zu entwickeln und den Einsatz Mobilitätsangebote fördern • Beratung der Kommunen zur Temporeduzierung innerorts effizienter Antriebstechnologien zu fördern. Verlagerung des Individualverkehrs auf Radverkehr: • „Mobilitätsheft“: Hausaufgabenheft für Schüler mit Grundsätzlich gibt es mehrere wesentliche entsprechenden Informationen zu Busplänen und • Neue Radwege erschließen, alte Radwege ausbauchen Ansätze um die CO2-Emissionen im Bereich Sammeln von Stempeln im Bus mit attraktiven Preisen und pflegen Verkehr zu verringern. • Wettbewerbe und Anreize für klimafreundlichere • Bessere Beschilderung von Routen Schul- und Arbeitswege (z. B. Aktion: Mit dem Rad zur Arbeit) • Schaffung von Rad- und Sicherheitsstreifen auf der Fahrbahn Maßnahmenvorschläge • Workshops zur E-Mobilität zum Wissenstransfer Grundsätzliche Vermeidung von Verkehr: • Schaffung sicherer Abstellanlagen vor allem an Umstieg auf alternative Fahrzeugtechnologien: • Kompakte Siedlungsstruktur für kurze Wege öffentlichen Orten, z. B. Fahrradboxen zu wichtigen Infrastruktureinrichtungen • Errichtung von Radservice-Stationen • Aufbau einer flächendeckenden und bedarfsgerechten Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge • Nutzung moderner Kommunikationsmedien stärken • Gestaltung mobiler Radfahrkarten (Behördengänge im Internet, Telearbeit/Homeoffice • Wettbewerbe: „Mit dem Rad zur Arbeit“ • Umbau des kommunalen Fuhrparks auf alternative Antriebe (Vorbildfunktion) ermöglichen, etc.) • Öffentliche Radtouren mit politischen Vertretern • Stärkung der Nahversorgung mit Waren und zur Gefahren- und Lückenanalyse • Einsatz effizienter Fahrzeuge und alternativer Kraftstoffe Dienstleistungen in Wohngebieten im ÖPNV (Elektro-/Hybridbusse, Erdgasbusse, • Erweiterung des Fahrradangebots: Radverleih, Wasserstofffahrzeuge, etc.) • Verlagerung des Güterverkehrs von der One-Way-Verleih, E-Bikes Straße auf Schienen • Alternative Antriebe fördern und Anreize für • Ladestationen und Batteriewechselstationen für E-Bikes den Umstieg schaffen • Parkregelungen und Zufahrtsbeschränkungen für Autoverkehr • Einsatz alternativer Kraftstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen • Förderung von Elektromobilität (kostenlose Parkplätze, kosten- lose Ladestationen, Kaufberatung, finanzielle Zuschüsse, etc.) 30

über 70 Prozent. Hauptfraktionen sind hier beispielswei- rund 25 Mio. t CO2-Äquivalente weniger aus als im Jahr Vermeidung se Altpapier, Altglas, Holz, Altmetalle und Bioabfälle. Die 1990 [50]. Das lässt den Schluss zu, dass moderne Depo- stoffliche Verwertung, durch die wieder neue Produkte nietechnik einen beachtlichen Beitrag zum Klimaschutz Vorbereitung zur Wiederverwendung entstehen, sorgt dafür, dass Rohstoffe geschont werden im Bereich der Altdeponien liefern kann. Lange vor dem RECYCLING und Energie eingespart wird. Die Reduzierung von Pro- Deponierungsverbot von unbehandelten Abfällen im zess- bzw. Primärenergie senkt andererseits den Ausstoß Jahr 2005 wurden Bioabfälle und Organik haltige Abfälle Sonstige Verwertung, insbesondere energetische Verwertung und Verfüllung von CO2-Emissionen. So wurden im Landkreis Erding im zumeist in Deponien entsorgt. Bei den Abbauprozessen Jahr 2018 annähernd 11.000 t Papier, Pappen und Kar- innerhalb des Deponiekörpers werden organische Be-

Klimaschutzatlas für den Landkreis Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis Beseitigung tonagen gesammelt und der Verwertung zugeführt. Die standteile des Hausmülls anaerob abgebaut. Hierbei ent- Herstellung von Recyclingpapier sorgt gegenüber Pri- steht Deponiegas, vor allem CO2 und CH4. Beide Gase märfaserpapier für eine Einsparung an klimaschädlichen gelten als Treibhausgase. Methan (CH4) ist jedoch bis Gasen von bis zu 70 Prozent. zu 25fach schädlicher für das Klima als CO2. Nach Stillle- gung der landkreiseigenen Deponien wurde umgehend Mit den Mengen aus dem Landkreis Erding wurde das mit der Abdichtung und Rekultivierung der Standorte Klima in der Größenordnung von 9.000 t CO2-Äquiva- begonnen. Entsprechende Abdichtungskomponenten 8 5 Abfallwirtschaft lenten1 entlastet. Bei den Wertstoffen Glas, Holz und stellen sicher, dass keine Deponiegase aus der Deponie Metall wurde zusammengerechnet eine Reduzierung austreten können. Das Deponiegas unserer landkreisei- Nach Prognosen des Umweltbundesamtes wird die Ab- von etwa 10.000 t CO2 erreicht. Die Verwertung des Bio- genen Hausmülldeponien wird über ein engmaschiges fallwirtschaft in Deutschland das Klima bereits im Jahr abfalls aus dem Landkreis Erding durchläuft zunächst Netz von Gasbrunnen gefasst, gesammelt und an den 2020 mit annähernd 30 Millionen Tonnen schädlichen eine Vergärung. Als Gärrückstand verbleibt Kompost, Deponiestandorten entweder energetisch verwertet Gasen entlasten [50]. der als Bodenverbesserer und Dünger oder für die (mittels Blockheizkraftwerk wird Strom/Wärme erzeugt) Herstellung von Pflanzsubstraten Verwendung findet. oder thermisch behandelt. Beide Behandlungsschritte Dazu tragen bundesweite eine Reihe von Aktivitäten und In der Vergärung entsteht Biogas, das zur Strom- und garantieren, dass kein CH4 als klimaschädliches Treib- Maßnahmen der Landkreise und kreisfreien Städte bei. Wärmeproduktion genutzt wird. Die Energie- und Wär- hausgas an die Umwelt abgegeben wird. Auf diese Weise Auch die Abfallwirtschaft des Landkreises Erding bietet megewinnung bedingen im Umkehrschluss eine Ver- wurde im Jahr 2018 die Freisetzung von rund 90.000 m3 eine Reihe von Möglichkeiten, durch Abfalltrennung und ringerung des Treibhausgasausstoßes um etwa 1.000 t klimaschädlichem Methan vermieden. Das entspricht -verwertung Restmüll zu reduzieren und damit einen CO2-Äquivalente pro Jahr. Darüber hinaus liefert auch etwa der Einsparung von 1.500 t CO2-Äquivalenten. Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Durch die kontinu- die energetische Nutzung des verbleibenden Restmülls ierliche Weiterentwicklung des Abfallwirtschaftskonzep- in Müllverwertungsanlagen, den früheren sogenannten Wie Sortieranalysen des Restmülls zeigen, sind mit tes vor allem auch durch die dezentrale Erfassung vieler Müllverbrennungsanlagen, einen Beitrag zum Klima- den Erfolgszahlen der kommunalen Abfallwirtschaft Altstoffe in Wertstoffhöfen und auf Containerplätzen, so- schutz. Der hier erzeugte Energiemix aus elektrischer im Landkreis Erding die Möglichkeiten noch nicht aus- wie der Ausstattung mit Bio- und Papiertonnen wird den Energie und Fernwärme spart ebenso fossile Brennstof- geschöpft. Eine bessere Sortierung und Trennung der Bürgern die Gelegenheit gegeben, ihre Wertstoffe dem fe ein. Die gesamte Menge brennbarer Siedlungsabfälle Abfälle, ebenso wie Vermeidungsmaßnahmen und eine Recycling zuzuführen und damit zum Umweltschutz aus dem Landkreises Erding wird in der MVA Ingolstadt Optimierung der Fahrzeug- und Deponietechnik bieten beizutragen. Noch im Jahr 1990 wurden die Siedlungs- thermisch behandelt und sorgt für eine CO2-Absenkung noch ausreichend Potential zur Senkung der Treibhaus- abfälle weitestgehend ohne Trennung und Sortierung in der Größenordnung von rund 6.000 t CO2-Äquivalen- gas-Emissionen. Ziel des Landkreises Erding ist es die deponiert. Seither hat sich in der Entwicklung von der ten. Die Rückgewinnung von verschiedenen Metallen noch vorhandenen Potenziale in den nächsten Jahren Abfallbeseitigung zur Abfallwirtschaft Einiges getan. aus der MVA-Schlacke trägt außerdem zum Ressour- so gut wie möglich auszunutzen um die kommunale Heute wird weit mehr als die Hälfte des Hausmülls recy- cen- und Klimaschutz bei. Nach Zahlen des Umweltbun- Abfallwirtschaft im Landkreis Erding noch klimaver- celt. Im Landkreis Erding waren das im Jahr 2018 anteilig desamtes stießen Deutschlands Deponien im Jahr 2015 träglicher zu gestalten. 31

8 6 Erneuerbare Energien Der Ausbau der Erneuerbaren Energien spielt eine wich- Für Kommunen ergeben sich daraus tige Rolle beim Klimaschutz. Ziel soll eine weitere Erhö- insbesondere folgende Handlungsfelder: hung des Anteils erneuerbarer Energien an der Energie- • Dächer öffentlicher Liegenschaften auf Ihre Eignung versorgung sein um dadurch den Einsatz von fossilen als Standorte für Solaranlagen prüfen Brennstoffen zu verdrängen und so den Ausstoß von • Optimale Belegung der geeigneten Dächer mit Photovoltaikanla- CO2 zu reduzieren. gen zur Eigenverbrauchsdeckung mit Überschusseinspeisung Klimaschutzatlas für den Landkreis Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis • Freigabe von nutzbaren Dachflächen für Bürgerenergieanlagen Der Ausbau der Erneuerbaren Energien schafft nicht • Einsatz solarthermischer Heizungsunterstützung an nur Wertschöpfung in der Region sondern verringert den Liegenschaften auch die Abhängigkeit von Energieimporten. Die Kom- munen haben dabei nicht nur die Aufgabe Ihre eigenen • Öffentlich wirksame Kommunikation der vorhandenen Anlagen Liegenschaften mit erneuerbaren Energien zu versor- und Ihrer Energieproduktion (Infotafeln am Gebäude, Visualisierung auf der Homepage, Presseberichte, etc..) gen sondern auch den weiteren Ausbau in der Region aktiv zu fördern, Hindernisse zu beseitigen und den • Erstellung eines Solarpotenzialkatasters zur Information Bürgern und der Wirtschaft beratend und Unterstüt- der Bevölkerung und Wirtschaft ob und wie gut das eigene zend zur Seite zu stehen. In den verschiedenen Berei- Dach zur Nutzung von Solarenergie geeignet ist chen ergeben sich dabei verschiedene Handlungsmög- • Kommunale Bebauungspläne so entwickeln dass landschafts- lichkeiten für Kommunen. und ortsverträgliche Solarenergienutzung auf Dächern und Freiflächen ermöglicht und gefördert wird Solarenergie • Änderung von bestehenden Bebauungsplänen um Die Sonne ist der größte Energielieferant der Erde. So die Nutzung von Sonnenenergie zu begünstigen liefert die Sonne der Erde in einer Stunde mehr Energie, • Konversionsflächen identifizieren und als Standorte als alle Menschen weltweit in einem Jahr verbrauchen. für PV-Freiflächenanlagen prüfen Solare Strahlung bringt uns die Wärme nahezu gratis • Bereitstellen von Beratungs- und Informationsangeboten ins Haus und es verbleiben keine schädlichen Rück- zum Thema Solarenergie stände. Bayern verfügt im deutschlandweiten Vergleich • Schaffung von finanziellen Anreizen zur über sehr günstige Voraussetzungen zur Nutzung Nutzung von Solarenergie von Solarenergie. Im langjährigen Mittel ergeben sich Sonnenscheindauern von 1.400 bis 1.700 Stunden pro Jahr. Grundsätzlich wird bei der Nutzung der Sonnen- kraft zwischen Wärmeerzeugung (Solarthermie) und Stromerzeugung (Photovoltaik) unterschieden. Beide Varianten haben sich langfristig bewährt und Anlagen können wirtschaftlich rentabel betrieben werden. 32

Windenergie Aktuell ist es aufgrund der 2014 vom bayerischen Land- • Bürgerbeteiligungsmodelle prüfen Handlungsfelder: tag beschlossenen 10-H-Regelung sehr schwierig gro- • Bau von Kleinwindkraftanlagen durch Informationen • Erfassung des vorhandenen Energieholpotenzials in der Region ße Windenergieanlagen in Bayern zu errichten. Dem- und Erfahrungsaustausch fördern • Neue Energieholzressourcen erschließen und vermarkten nach dürfen Windkraftanlagen grundsätzlich nur noch • Geeignete Flächen im Hinblick auf eine Abschaffung • Beratung von Privatwaldbesitzer hinsichtlich der dann ohne einen von der Standortgemeinde aufzustel- oder Reduzierung der 10-H-Reglung freihalten Nutzung von Energieholz lenden Bebauungsplan im Außenbereich privilegiert • Förderung von Biomasseheizungen in Privathaushalten errichtet werden, wenn sie von Wohngebäuden einen Wasserkraft

Klimaschutzatlas für den Landkreis Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis • Informationskampagnen zur Einsatz von Biomasse als Brennstoff Mindestabstand in Höhe des Zehnfachen ihrer Gesamt- Die großen Flüsse in Bayern sind weitestgehend aus- höhe einhalten. Dadurch wird das zur Verfügung ste- gebaut. Für den Neubau von Wasserkraftanlage ste- • Bau von Biomasseheizwerken mit Nahwärmenetz hende Potenzial erheblich eingeschränkt. hen nur wenige Standorte zur Verfügung. Ein Neubau in Neubaugebieten fördern ist auch immer vor dem Hintergrund des volkswirt- • In Bebauungsplänen den Einsatz von zentralen In der „Standortanalyse zur Errichtung von Windener- schaftlichen und gesamtgesellschaftlichen Zusatznut- Biomasseheizwerken berücksichtigen gieanlagen im Landkreis Erding“ der Firma Beermann zens und unter Bewertung des Umwelt- und Natur- • Einbindung von biogenen Reststoffen und bisher ungenutzten Energiesysteme vom 22.07.2011 wurde das Stromer- schutzes zu betrachten. Potenziale sind weiterhin im Biomassereserven (Gülle, Pferdemist, etc.) als Einsatzstoff in zeugungspotenzial von Windkraftanlagen im Landkreis Ausbau bestehender Querbauwerke, sowie im Rah- Biogasanlagen Erding ausführlich dargestellt. Dabei ergab sich auch men von Flusssanierungen und der Optimierung und • Wärmeversorgung von Neubaugebieten durch Nahwärme im Minimalszenario, bei dem alle möglichen Beschrän- Effizienzsteigerung bestehender Anlagen vorhanden. aus benachbarten Biogasanlagen prüfen kungen berücksichtigt wurden, noch ein Stromerzeu- Handlungsfelder: • Öffentliche Liegenschaften auf eine Versorgung mit gungspotenzial von 235 GWh aus 47 Windkraftanlagen. • Im Rahmen von Flusssanierungen prüfen ob eine Nahwärme aus benachbarten Biogasanlagen prüfen Nach einer Analyse der Potenzialflächen unter Beach- naturverträgliche Wasserkraftnutzung möglich ist tung der 10 H-Regelung, welche Ende 2014 in Kraft trat, konnten landkreisweit nur einige wenige Standorte ex- • Prüfen ob alte Wasserrechte wieder reaktiviert werden können ploriert werden, auf denen, vorbehaltlich insbesondere • Bestehende Anlagen modernisieren und auf einen möglichen naturschutzrechtlicher Bestimmungen und den nöti- Ausbau prüfen gen Einverständniserklärungen der Grundstückseigen- • Wasserkraftpotenziale in Trinkwasserversorgungsanlagen prüfen tümer, Windenergieanlagen mit einer Höhe von bis zu 200 Metern realisiert werden könnten. Biomasse Biomasse ist ein nachwachsender Rohstoff und in Im Hinblick auf eine künftige Reduzierung oder Ab- seiner ursprünglichen Form als Energieträger nahezu schaffung der 10H-Regelung sollten die Ziele zum Aus- klimaneutral. Biomasse kann vielseitig eingesetzt wer- bau der Windenergie im Landkreis Erding aber nicht den, zur Wärme- und Stromgewinnung aber auch zur komplett begraben werden, sondern geeignete Flä- Herstellung von Treibstoff. Die nachhaltige Energie- chen geprüft und freigehalten werden. Außerdem ist erzeugung aus nachwachsenden Rohstoffen, Energie- die Errichtung von Kleinwindkraftanlagen zur Eigenbe- pflanzen oder organischen Abfällen sollte weiter voran- darfsdeckung weiterhin möglich und sinnvoll. getrieben und gefördert werden. Jedoch sollte dadurch keine Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion ent- Es ergeben sich folgende Handlungsfelder: stehen und die Belange des Natur- und Umweltschut- • Planungsinstrumente zur Förderung der Windenergie einsetzen zes gefährdet werden. Vor allem in der Nutzung der Ab- • Frühzeitige Akzeptanzförderung der Windenergieanlagen wärme aus bestehenden Biogasanlagen besteht noch in der Bevölkerung durchführen großes Potenzial. 33

Geothermie Kraft-Wärme-Kopplung Erdwärme ist eine unerschöpfliche Energiequelle. Unter ren und Investoren auftreten oder möglichen Investoren Neben dem Ausbau der Erneuerbaren Energien bietet auch Geothermie versteht man die Nutzung der Erdwärme unterstützen. Die Nutzung oberflächennaher Geothermie der Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) eine effizi- zur Erzeugung von Strom, Wärme und Kälte. Es wird zwi- kommt in erster Linie für die Wärmeversorgung von ein- ente Möglichkeit zur Bereitstellung von Energie und somit schen oberflächennaher (bis ca. 400 m Tiefe) und tiefer zelnen Gebäuden im Rahmen des Einsatzes von Wärme- einer Senkung der CO2-Emissionen im Vergleich zur kon- Geothermie (technisch-wirtschaftlich nutzbar bis etwa pumpen in Frage. Im Vergleich zur direkten Beheizung ventionellen Energieerzeugung. Dabei werden gleichzeitig 7.000 m Tiefe) unterschieden. In Bayern sind die Voraus- mit Strom wird hier ein um den Faktor 4 verbesserter Wir- Strom und Wärme bei einer effizienten Nutzung der Pri- setzungen für die Nutzung der Erdwärme aus oberflä- kungsgrad erzielt. märenergie bereitstellt. Im Vergleich zu den derzeit besten chennahen und tiefen Bereichen vielerorts günstig. Die Technologien der getrennten Erzeugung von Strom und Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis Handlungsfelder: Nutzung der Tiefengeothermie unterliegt dem Bergrecht, Wärme erzielen KWK-Anlagen Primärenergieeinsparungen • Mögliche Standorte für Tiefengeothermieanlagen eruieren entsprechende Genehmigungen sind erforderlich. Ein Tie- von bis zu 35 Prozent. Mit bis zu 90 Prozent erreichen diese fengeothermieprojekt verlangt aufgrund der Bohrtiefen • Schaffung von guten Rahmenbedingungen für Investitionen Anlagen einen sehr hohen Gesamtwirkungsgrad [51]. KWK- und des Fernwärmenetzes hohen technischen und finan- in Tiefengeothermie Anlagen bieten die Möglichkeit einer effizienten Energiebe- ziellen Aufwand. Eine Nutzung von Tiefengeothermie ist • Für den Einsatz von Wärmepumpen auf Basis von reitstellung in kommunalen oder betrieblichen Gebäude in daher ausschließlich über Großprojekte möglich. Der wirt- Geothermie als Heizquelle werben Landkreis Erding. Deshalb sollte bei der Auswahl des Ener- schaftliche Betrieb von Wärmenetzen ist nur mit entspre- • Die Kombination der Wärmepumpe mit nachhaltigen Technolo- gieerzeugers auch immer der Einsatz von KWK-Anlagen in chender Energiedichte zu erzielen, es kommen also nur gien (Photovoltaik- oder solarthermische Anlagen) fördern Betracht gezogen und geprüft werden. Kleine Blockheiz- Standorte mit hoher Energieabnahme wie Industrie- oder • Genehmigungsprozess für oberflächennahe Geothermie kraftwerke sogenannte Mini- oder Micro-BHKW können Gewerbegebiete oder verdichtete Baugebiete in Frage. vereinfachen auch für den Einsatz in Ein- und Zweifamilienhäuser im Gegebenenfalls können die Kommunen hier als Initiato- Neubau oder bei der Sanierung in Frage kommen. Hier gilt es die Bevölkerung über die verschiedenen Möglichkeiten zu informieren und zu beraten und gegebenenfalls auch im Rahmen einer Förderung zu unterstützen. 34

8 Klimaschutz im privaten Bereich Mit seinem Lebensstil und Konsumverhalten kann jeder Mensch Einfluss auf seine persönlichen CO2-Emissionen nehmen. Klimaschutz im privaten Bereich ist dabei häufig auch mit dem Thema Energiesparen verbunden. Im Folgenden werden verschiedene Bereiche betrachtet und Maßnahmen vorgestellt mit denen jeder einzelne im A Alltag etwas für den Klimaschutz leisten kann. A A A Klimaschutzatlas für den Landkreis Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis n Abb. 24: Haushaltsstromverbrauch nach Anwendungsarten (Quelle: Energieagentur Nordbayern [52]) n Haushaltsgroßgeräte 45% B n Beleuchtung 8% C n TV, PC & Co. (Multimedia) 24% D n Elektr. Warmwasserbereitung 5% n Heizungspumpen 7% n Sonstige (Klima, Wellness, Garten) 11% Optimierung von Heizungs- und Zirkulationspumpen • Einsatz von drehzahlgeregelten Hocheffizienzpumpen Stromeinsparungen von bis zu 80 Prozent möglich (In einem Stromsparen im Haushalt durchschnittlichen 4-Personen-Haushalt ist die Heizungspumpe Die Abbildung zeigt, dass ein Großteil des Stromver- • Anpassen der Lampenleistung und der für ca. 10 Prozent der Stromkosten verantwortlich) brauchs im Haushalt auf elektrische Haushaltsgroß- Helligkeit an den tatsächlichen Bedarf • Durchführung eines hydraulischen Abgleichs am Heizungssystem geräte sowie Multimediageräte, wie TV, PC und Co. • bei ausreichendem Tageslicht Beleuchtung Dabei werden Durchflussmengen und Widerstände des Heizsys- entfällt. Deshalb liegt hier auch das größte Einspar- ausschalten oder reduzieren tems so eingestellt, dass die Wärme optimal im Haus verteilt wird und die Heizungspumpe nicht unnötig arbeiten muss potenzial. Der Stromverbrauch für die Beleuchtung • nicht mehr benötigte Raumverdunkelungen öffnen liegt lediglich bei 8 Prozent. Mit folgenden Maßnah- • Lichtschalter beschriften Energiesparen im Bereich Küche men kann im Haushalt Energie gespart und somit der • Kühlschrank und Ofen vertragen sich nicht. Als Nachbarn gibt der Ausstoß von Treibhausgasen vermieden werden [53]: Vermeidung von Stand-By-Verlusten Ofen dem Kühlschrank Wärme ab, welche mit zusätzlicher Energie Bereich Beleuchtung • Einsatz von Steckerleisten mit Schalter oder Zeitschaltuhren. wieder herunter gekühlt werden muss. Es gilt: Je kühler der Auf- • Einsatz von LED-Leuchtmitteln (Neben der Energiekosteneinspa- Damit können die Geräte nach dem Ausschalten komplett stellort des Kühlschranks, desto geringer ist der Stromverbrauch rung bieten LED-Lampen noch weitere Vorteile wie beispielsweise vom Netz getrennt werden. Alte Geräte haben häufig auch • Energieeffiziente Spülmaschinen benötigen deutlich weniger eine sehr lange Lebensdauer, sofort helles Licht, Vertragen hohe im Stand-By-Modus noch eine hohe Leistungsaufnahme Strom und Wasser als beim Abwasch mit der Hand Schaltzyklen, sind Quecksilberfrei • Achten Sie beim Kauf darauf, dass das Gerät einen echten • Der passende Topf: und dadurch einfach zu entsorgen) Ausschalter hat, der das Gerät vollständig vom Netz trennt Töpfe und Pfannen mit glatten, • Einsatz von Bewegungsmeldern und Dies ist auch in Form eines kleinen Icons auf dem ebenen Böden auf der passenden tageslichtabhängiger Schaltung EU-Energielabel vermerkt Kochplatte sorgen für optimale • Anpassen der Lampenleistung und der • Handy- und sonstige Akkuladegeräte nach dem Wärmeübertragung Helligkeit an den tatsächlichen Bedarf Gebrauch aus der Steckdose nehmen • Immer mit Deckel: Ein gut schließender Deckel hält die Wärme • bei längerem Verlassen des Raumes • Bewusstes Zu- und Abschalten von Geräten nach Bedarf im Topf und spart Energie. Durch Glasdeckel kann der Wärmever- Licht ausschalten • Die Stromfresser im Haushalt mit Strommessgeräten identifizieren lust durch das „Topfgucken“ vermieden werden 35

AUS • Nur so viel Wasser wie nötig: Je weniger Flüssigkeit Sie benut- KOCHWÄSCHE zen,desto weniger Energie ist nötig, um sie zum Kochen zu bringen 95 ENERGIESPAREN • Schnellkochtopf: Um Strom und Zeit zu sparen bereiten Sie 60 Speisen mit langer Gar-Dauer am besten im Schnellkochtopf zu 50 • Früher abschalten: Ceranfelder oder Kochplatten aus Gusseisen 40 bleiben lange warm. Dies gilt auch für den Backofen: Halten Sie die Backofentür geschlossen und schalten Sie schon 5 bis 10 Minuten Energiespartipps im Bereich Heizung vor Ende aus • Niedrigere Raumtemperaturen (Eine um 1°C niedrigere • Setzen Sie Spezialisten ein: Kleingeräte wie Wasserkocher, Raumtemperatur spart bereits 6 Prozent an Heizenergie) • Alternativ: Wäschetrocknen an der Luft Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis Kaffeemaschine, Eierkocher, Toaster oder Mikrowelle brauchen • Thermische Trennung von Nutzungszonen mit unterschiedlichen • Moderne Textilien und Waschmittel kommen mit niedrigeren weniger Energie als Herd oder Backofen und sind meistens Temperatur (z. B. Tür zum unbeheizten Treppenabgang) Temperaturen aus dazu noch schneller • Angepasstes Lüftungsverhalten: Stoßlüften ist viel effizienter als Energiespartipps für Kühl- und Gefriergeräte [55] ein stundenlang gekipptes Fenster Energiespartipps im Bereich Bad • Beim Kauf von Kühl- und Gefriergeräten auf die Energieeffizienz- • Boiler zur Warmwasserbereitung sollten regelmäßig entkalkt • Lüften im Heizbetrieb nur bei abgedrehten Thermostaten klasse achten. Geräte mit A+++ Kennzeichnung sparen bis zu 60 und gewartet werden.Die eingestellte Warmwassertemperatur • Heizkörper nicht zustellen und nicht verdecken Prozent Strom gegenüber einem Standardgerät. Jedes Plus in der sollte 60°C nicht überschreiten, so vermeidet man Energieverluste • Undichte Türen und Fenster abdichten oder austauschen Energieeffizienzklasse bringt 20 Prozent Energieeinsparung und schnelles Verkalken • Die Wand hinter dem Heizkörper dämmen (beispielsweise mit • Beim Kauf von Kühl- und Gefriergeräten auf die Dimensionierung Aluminiumfolie oder Dämmplatten) achten. Das Gerät sollte auf den tatsächlichen Bedarf ausgelegt sein. Je Größer die Geräte desto mehr Strom wird verbraucht Energiespartipps fürs Waschen und Trocknen [54] • Gefriertruhen verbrauchen bei gleichem Kühlvolumen weniger • Beim Kauf von Waschmaschine und Trockner auf die Energie- Strom als Gefrierschränke effizienzklasse und den Wasserverbrauch achten. Auch hier sind • Regelmäßige Kontrolle der „Kühlrippen“ auf der Kühlschrank- derzeit Geräte mit A+++ Kennzeichnung die effizientesten Gerä- rückseite. Zirkulierender Hausstaub legt sich dort häufig nieder te. Energieeffiziente Spülmaschinen benötigen deutlich weniger und verschlechtert somit die Wärmeabgabe • Dusche oder Vollbad? Ein Vollbad benötigt ungefähr dreimal so Strom und Wasser als beim Abwasch mit der Hand • Je kühler der Aufstellort des Kühlschranks, desto geringer ist der viel Wasser und Energie als eine Dusche. Moderne Duschköpfe mit • Beim Kauf von Waschmaschine und Trockner auf die Stromverbrauch Wassersparfunktion reduzieren darüber hinaus nochmals den Dimensionierung achten. Das Gerät sollte auf den Wasserverbrauch ohne das Duschvergnügen einzuschränken tatsächlichen Bedarf ausgelegt sein. Je Größer die • Ein vereistes Gefrierfach wirkt wie ein Isolator und gibt erzeugte Kälter schlechter ab • Heizlüfter sind wahre Stromfresser und sollten nur im Notfall Geräte desto mehr Strom wird verbraucht zur Zusatzheizung benutzt werden • Waschen und Trocknen nur bei vollständig gefüllten Maschinen. • Kühlschranktüren nicht unnötig offenlassen • Warmwasserzirkulation ist zwar eine komfortable Sache, hat Bei halber Füllung benötigt die Maschine gleich viel Wasser • Optimale Kühltemperaturen einstellen und Vorräte richtig lagern: aber hohe Energieverluste. Steuern Sie die Zirkulationspumpe und Energie Ausreichend sind eine Kühlschranktemperatur von 7°C und eine über eine Schaltuhr oder moderne Durchflusswächter. Somit • Waschmaschinen mit einem Warmwasseranschluss ausstatten Gefrierschranktemperatur von - 18°C zirkuliert das warme Brauchwasser nur bei Bedarf (Dadurch muss die Warmwassererwärmung nicht elektrisch • Achten Sie auf intakte Türdichtungen und das regelmäßige • Einsatz von Wasserspar-Armaturen mit Selbstschlussfunktion erfolgen. Gegebenenfalls kann hier auch der Überschuss Abtauen sobald sich eine dicke Eisschicht gebildet hat für das Waschbecken solarthermischer Anlagen verwendet werden) • Häufig ist auch der vorzeitige Austausch von alten Kühl- und Gefriergeräten wirtschaftlich 36

Energiespartipps für die Urlaubszeit [57] ellen Voraussetzungen könne PV-Anlagen deutsch- • Schalten Sie nicht benötigte Geräte ab bevor Sie in den Urlaub landweit wirtschaftlich rentabel betrieben werden. fahren. Achtung: Stand-by reicht nicht aus, Geräte vollständig Die Installationskosten sind in den letzten Jahren vom Strom trennen. Stecker ziehen schützt darüber hinaus vor deutlich zurückgegangen. Der Wirkungsgrad neuer Überspannungsschäden im Falle eines Blitzeinschlag Anlagen steigt stetig, wodurch die Stromproduktions- I SPA • Überlegen Sie, ob Sie den Kühlschrank leeren und ausschalten kosten sinken. Wird der Strom ins öffentliche Netz können. Soll er in Betrieb bleiben, reicht die niedrigste Stufe, eingespeist , so wird eine Förderung nach dem Erneu- da er nicht geöffnet wird erbaren-Energien-Gesetz (EEG) gewährt. Für eigenver-

Klimaschutzatlas für den Landkreis Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis brauchten Strom gibt es keine Förderung, allerdings • Warmwasserboiler und Umwälzpumpen für die Heizung werden ist der Eigenverbrauch des erzeugten Stroms mittler- während Ihrer Abwesenheit nicht gebraucht, verbrauchen aber weile auch ohne Förderung rentabel. Eine PV-Anlage EnergiespartippsI für Computer, TV und Co. [56] viel Strom. Ab einer Woche Unterbrechung lohnt auch bei großen muss nicht zwingend auf dem Dach installiert werden, • Beim Kauf vonSPA Multimediageräten auf die Energieeffizienzklasse Warmwasserboilern das Abschalten. Nach der Rückkehr das Was- sondern kann auch an Fassaden und Balkongeländern achten. Beim Fernseher ist die derzeit beste verfügbare Effizienz- ser im Boiler aus hygenischen Gründen einmal richtig aufheizen befestigt werden. klasse A+. Fernseher der Klasse A verbrauchen bereits 70 Prozent • Machen Sie einen Energiecheck: Ermitteln Sie direkt vor und weniger Strom als ein Gerät der Klasse F. Am effizientesten sind gleich nach dem Urlaub den Zählerstand und überprüfen Sie den derzeit LCD-Fernseher mit LED-Technik Stromverbrauch während Ihres Urlaubs. So können Sie versteck- Energiesparen im Bereich Wärme • Einsatz von Multifunktionsgeräten statt vieler Einzelgeräte ten Stromfressern auf die Spur kommen Rund 40 Prozent des Gesamtenergieeinsatzes und 30 (Drucker, Fax, Scanner, Kopierer, etc.) Prozent der CO2-Emissionen in Bayern entfallen auf Eigenstromproduktion mit einer Photovoltaikanlage • Beim Kauf von PC´s und Monitoren auf den den Gebäudesektor [58]. Wesentliche Treibhausgas- Energieverbrauch achten. Neben der Umsetzung möglicher Einsparmaßnah- Einsparpotenziale liegen daher im privaten Gebäude- men gibt es die Möglichkeit den im Haushalt nötigen bestand auch in der Reduzierung des Wärmebedarfs. • Stand-By-Verbrauch vermeiden (schaltbare Steckerleisten Strom selbst zu erzeugen. Das spart nicht nur Kosten, Laut Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) wer- verwenden oder Geräte automatisch vom Strom trennen) sondern macht auch ein Stück weit unabhängig. Mit den in privaten Haushalten über 80 Prozent der • Nutzen der Energiesparfunktion des Rechners (Sleep-Modus) einer Photovoltaikanlage (PV-Anlage) kann aus Son- Energie für Heizung und Warmwasserbereitung bei kurzer Abwesenheit nenenergie Strom erzeugt werden. Unter den aktu- verbraucht [59] n. • Größe und Helligkeit des Monitors an tatsächlichen Bedarf und individuelle Bedürfnisse anpassen n Abb. 25: Energieverbrauch nach Sektoren (Quelle: IBP [59]) • Flachbildschirme benötigen nur halb so viel Strom als alte Röhrenbildschirme • Laptops verbrauchen rund 75 Prozent weniger Strom als normale Desktop-Computer • Beim Fernseher ist die derzeit beste verfügbare Effizienzklasse Raumwärme 71%

A+. Fernseher der Klasse A verbrauchen bereits 70 Prozent Industrie 28% Gewerbe 16% weniger Strom als ein Gerät der Klasse F. Am effizientesten sind derzeit LCD-Fernseher mit LED-Technik Haushalte 27% • Achten Sie beim Kauf darauf, dass das Gerät einen echten Ausschalter hat, der das Gerät vollständig vom Netz trennt. Warmwasser 12% Dies ist auch in Form eines kleinen Icons auf dem EU-Energielabel vermerkt Elektrogeräte + Beleuchtung 17%

Verkehr 30% 37

Gebäudesanierung n Abb. 26: Typische Wärmeverluste eines unzureichend gedämmten Einfamilienhaus (Quelle: CO2-Online gGmbH [60]) Zentrale Stellschraube zur Verringerung des Energieverbrauchs ist da- her der Raumwärmebedarf. Je nach Baualtersklasse und Sanierungs- Dach 15 bis 20 % zustand sind Einsparmöglichkeiten durch Modernisierung von bis zu 80 Prozent möglich. Fast 95 Prozent des Energieverbrauchs von Ge- bäuden in Deutschland werden laut Fraunhofer Institut für Bauphysik (IBP) von unsanierten Altbauten, die vor dem Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung 1979 errichtet wurden, verursacht [59].

Wände 20 bis 25 % Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis Das größte Einsparpotenzial bieten daher Maßnahmen zur Däm- mung der Gebäudehülle. Gerade die Außenwanddämmung ist eine Fenster 20 bis 25 % sinnvolle Maßnahme, welche neben der Energieeinsparung auch noch Komfortsteigerung und Wohnwertverbesserung mit sich bringt.

Kellerdecke 5 bis 10 %

Sanierungsmaßnahmen im Bereich der Gebäudehülle können folgende Maßnahmen umfassen [60]:

Dämmung Außenwand – Einsparpotenzial bis zu 20 Prozent: Dämmung Kellerdecke – Einsparpotenzial bis zu 5 Prozent: vor 1995 (3. Wärmeschutzverordnung) nicht mehr dem Bis zu 25 Prozent Energie gehen bei unsanierten Alt- Die Wärmeverluste durch die Kellerdecke werden häufig Stand der Technik entsprechen. bauten über die Außenwände verloren. Das technische unterschätzt. Dabei gehen im Schnitt bis zu 10 Prozent Energieeinsparpotenzial einer Fassadendämmung liegt der Wärme im Haus durch einen nicht oder unzureichend Anlagentechnik bei 10 bis 20 Prozent des Heizwärmebedarfs. Die Wär- gedämmten Keller verloren. Gerade im Winter entstehen Der Gebäudereport der Deutschen Energie-Agentur meverluste über die Außenwände lassen sich dadurch hier Wärmeverluste und die Kälte kann sich nach oben (dena) vom September 2012 zeigt, dass in Deutschland um bis zu 80 Prozent reduzieren. Idealerweise sollte die übertragen. Durch eine fachgerechte Dämmung der Kel- derzeit etwa 18 Millionen Heizungsanlagen in Betrieb Dämm-Maßnahme in Kombination mit anderen nötigen lerdecke können die Wärmeverluste um die Hälfte redu- sind, davon sind rund 13 Millionen veraltete Öl- und Instandsetzungsmaßnahmen an der Fassade durchge- ziert werden was ca. 5 Prozen der Heizkosten entspricht. Gaskessel ohne Brennwerttechnik. Somit entsprechen führt werden. 70 Prozent der Heizungsanlagen in Deutschland nicht Fenstertausch – Einsparpotenzial bis zu 10 Prozent: Ver- dem Stand der Technik. Nur rund 20 Prozent der Gas- Dämmung Dach – Einsparpotenzial bis zu 13 Prozent: Durch altete Fenster, die nicht dem aktuellen Stand der Technik und Ölheizungen im Bestand sind effiziente Brennwert- ein unzureichend gedämmtes Dach können bis zu 20 entsprechen, können für bis zu 25 Prozent der Heizwär- heizungen. Jedes Jahr werden rund 100.000 Heizungen Prozent Heizenergie verloren gehen. Durchschnitt- meverluste der Gebäudehülle verantwortlich sein. Mit installiert, die nicht den derzeitigen Effizienz-Standards lich können durch die Dämmung des Daches oder der neuen Fenstern die fachmännisch eingebaut werden, entsprechen [61]. Neben der energetischen Sanierung obersten Geschossdecke etwa 13 Prozent an Heizener- lässt sich der Energieverbrauch deutlich senken. Dazu der Gebäudehülle, bietet auch die Optimierung der An- gie gespart werden. Eine Dämmung des Daches oder tragen neben den heute erhältlichen, effektiven Zwei- lagentechnik erhebliche Einsparpotenziale. Falls eine der obersten Geschossdecke ist seit der EnEV 2012 unter fach- und Dreifach-Wärmedämmverglasungen auch der Anlagenoptimierung und eine Dämmung des Gebäudes bestimmten Bedingungen sogar Pflicht. Eine Dämmung isolierte und thermisch getrennte Rahmen bei. Außer- geplant ist, sollte zuerst die Maßnahme zur Dämmung des Daches hat gegenüber der Dämmung der obersten dem können mit neuen Fenstern mehr solare Gewinne umgesetzt bzw. berechnet werden, so dass die neue An- Geschossdecke den Vorteil, dass man damit den Dach- erzielt werden, ohne dass die Wärme gleich wieder nach lagentechnik an die verringerten Heizenergieverbräuche boden als Wohnraum nutzbar machen kann. draußen entweicht. Grundsätzlich gilt, dass Fenster von angepasst werden kann. 38

Sanierungsmaßnahmen im Bereich der Anlagentech- Hierzu bieten sich unter anderem, folgende Maßnahmen an: • Die 10-Sekunden-Regel: Ab da lohnt es sich den Motor nik und der Regelung können folgende Maßnahmen • Niedrigere Raumtemperaturen (Eine um 1°C niedrigere bei Wartezeiten auszuschalten umfassen: Raumtemperatur spart bereits 6 Prozent an Heizenergie) • Reifendruck regelmäßig kontrollieren: Schon 0,2 bar unterm • Thermische Trennung von Nutzungszonen mit unterschiedlichen Sollwert erhöht den Rollwiderstand und sorgt für etwa Heizungstausch Temperaturen (z. B. Tür zum unbeheizten Treppenabgang) 10 Prozent Mehrverbrauch und unnötigen Verschleiß Der Austausch des Heizkessels der Heizung sollte nicht • Angepasstes Lüftungsverhalten (während der Heizperiode • Klimaanlage und Heckscheibenheizung erhöhen den Spritver- immer nur am Ende der Lebensdauer stattfinden. In nur Stoßlüften und Fenster nicht kippen und/oder Einsatz brauch: Setzen Sie energieintensive Zusatzfunktionen sparsam ein vielen Fällen macht ein vorzeitiger Heizkesseltausch von Lüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung) • Autokauf geplant? Achten Sie auf guten Komfort und Umwelt- Klimaschutzatlas für den Landkreis Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis durchaus Sinn und bringt erhebliche Einsparpotenziale • Heizkörper nicht zustellen und nicht verdecken verträglichkeit: Ein Kleinwagen sollte maximal 100 Gramm CO2 mit sich. • Auf ausgeschaltete Beleuchtung achten pro Kilometer ausstoßen, ein Auto der Kompaktklasse bis zu 110 Wenn Sie eine Gasheizung oder Ölheizung besitzen und das Fördermöglichkeiten für den Bereich energetische Gramm, ein Familienauto maximal 120 Gramm Heizsystem wechseln möchten, bieten sich mehrere, gängige Gebäude- und Heizungssanierung: • Bildung von Fahrgemeinschaften wenn Bus oder Bahn keine Alternativen an: • KfW-Förderprogramm 151/152 – Energieeffizient Alternative bieten. Der Gewinn: weniger Schadstoffe, weniger • Holzvergaserkessel, Pelletheizungen oder Hackschnitzelheizungen Sanieren – Kredit Stress durch weniger Staus und mehr freie Parkplätze – und ganz nebenbei sparen Sie Geld • Wärmepumpen mit hoher Jahresarbeitszahl • KfW-Förderprogramm 430 – Energieeffizient • Gas- oder Ölheizung mit Brennwerttechnik Sanieren – Investitionszuschuss • Alternative Car-Sharing: Autoteilen lohnt sich, wenn Sie weniger als 10.000 Kilometer im Jahr und auch nicht täglich fahren • Nah- oder Fernwärme • Anreizprogramm Energieeffizienz (APEE) des • Mini-Blockheizkraftwerke Bundeswirtschaftsministeriums Optimierung der Heizungsanlage • BAFA-Förderprogramm: Heizen mit erneuerbaren Energien Alternativ, kann die bestehende Heizungsanlage optimiert werden. Hierzu bieten sich folgende Klimaschutz – Mobilität und Reisen Maßnahmen an: Jeder hat die Möglichkeit mit seinem Mobilitäts- und Reiseverhalten Einfluss auf den persönlichen CO2-Aus- • Solarthermische Anlagen zur Heizungsunterstützung stoß zu nehmen. Im Folgenden werden verschiedene • Austausch der alten Heizungspumpe gegen eine geregelte Möglichkeiten für Privatpersonen zur Reduzierung der Hocheffizienzpumpe Treibhausgasemissionen im Bereich Mobilität und Rei- Zu Fuß unterwegs • Durchführung eines hydraulischen Abgleichs am Heizsystem sen aufgeführt. Einfach mal das Auto stehen lassen: Fast die Hälfte • Einsatz einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung aller Autofahrten sind kürzer als fünf Kilometer. Wer • Anpassen der Heizungsregelung Autofahren seine Wege zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit Bus und Bahn zurücklegt, genießt viele Vorteile und ist häufig • Einsatz von modernen Heizkörper-Thermostatventilen So sparen Sie Sprit und verringern den Schadstoffausstoß [62]: sogar schneller am Ziel. • Einzelraumregelungen mittels Temperatur- und CO2-Sensor sowie • Werfen Sie unnötigen Ballast ab: Kofferraum entleeren und Zeitschaltuhren Dachträger nur bei echtem Bedarf montieren • Strecken bis zu drei Kilometer schaffen Sie zu Fuß bei normalem Tempo in einer guten halben Stunde. Als Fußgänger müssen Sie Maßnahmen zur Änderung des Nutzerverhaltens • Zügig beschleunigen und frühzeitig schalten: Fahren Sie keine Umwege machen, nicht auf Einbahnstraßen achten und Eine kostengünstige und weniger aufwändige Einspar- niedertourig im höchstmöglichen Gang keine Parkplätze suchen möglichkeit ist die Änderung des Nutzerverhaltens. • Nutzen Sie den Tempomat falls vorhanden und halten Sie die • Sie wollen Sport machen, fitter und gesünder sein, haben aber Durch kleine Änderungen beim Nutzerverhalten und Geschwindigkeit bei welcher der Verbrauch am geringsten ist keine Zeit? Gehen Sie doch mal zur Arbeit, statt das Auto zu neh- dem bewussten Umgang mit Energie im Alltag, können • Wer vorausschauend fährt, kann unnötiges Bremsen men. Ein Spaziergang fördert die Durchblutung, regelmäßiges schon wesentliche Einsparungen erzielt werden. und Beschleunigen vermeiden Gehen ist gesund und kostet nichts [63] 39

Mobilitätskönig Fahrrad Das Fahrrad ist für viele Wege hochattraktiv. • Auch Kreuzfahrten verursachen überproportional hohe Kohlendi- • Ist eine Flugreise unvermeidbar, kann man beispielsweise durch oxidemissionen. Bei einer 14-tägigen Mittelmeerkreuzfahrt fallen sogenannte CO2-Kompensationsdienstleistungsanbeiter über • Beim Fahrradfahren entstehen keine klimaschädlichen beispielsweise pro Person bereits 3,5 Tonnen Kohlendioxid an, einen zusätzlichen Betrag zum Flugticket ein konkretes Klima- Emissionen wobei meistens noch Flugreisen zum Einschiffungshafen und schutzprojekt unterstützen wodurch die Menge des durch die • Auf vielen kurzen bis mittellangen Strecken sogar wieder nach Hause hinzugerechnet werden müssen [65] Flugreise entstehenden CO2 kompensiert wird schneller als mit Auto oder Bus • Bus und Bahn sind häufig nicht nur kostengünstiger als Auto • Im Beruf können teilweise durch Videokonferenzen • Mit der richtigen Ausstattung wird das Fahrrad außerdem und Flugzeug sondern auch deutlich klimaverträglicher. Laut Flugreisen überflüssig gemacht werden zum Lastenträger: Fahrradanhänger für Kinder oder größere Umweltbundesamt stößt ein Flugzeug im Durchschnitt 201 • Bevorzugen Sie Urlaubsziele in der Nähe Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis Einkäufe, Packtaschen oder Körbe für den kleinen Einkauf Gramm Treibhausgase pro Reisendem pro Kilometer aus, ein • Umweltschädliche Emissionen können Sie natürlich sowie die Aktentasche auf dem Weg in die Arbeit [63] Pkw liegt bei 139 Gramm, Reisebus und Bahn liegen im Schnitt auch einsparen, wenn Sie seltener in den Urlaub bei nur 34 Gramm [66] fahren und dafür länger bleiben Wenn Sie Verreisen • Wenn Sie mit dem Auto verreisen, versuchen Sie Drei-Viertel aller CO2-Emissionen, die dem Tourismus Fahrgemeinschaften zu bilden. Je voll besetzter das zugerechnet werden, stammen aus dem Verkehr, und Auto desto geringer die Emissionen pro Kopf und Kilometer hier vor allem aus der An- und Abreise. Davon wieder- um stammen 40 Prozent aus dem Flugverkehr und 32 • Bevorzugen Sie Reiseanbieter bzw. -angebote mit Prozent aus der Nutzung von Autos. Die übrigen drei verbindlichen Umwelt- und Sozialstandards Prozent werden bei Reisen mit Bus und Bahn emittiert. Dies zeigt deutlich, welch große Einflussmöglichkeit die Reisenden schon bei der Wahl des Verkehrsmittels haben [64]. Muss es unbedingt immer eine Flugreise oder Kreuzfahrt sein? Besonders klimawirksam ist Rei- sen mit dem Flugzeug, denn die Klimagasemissionen der Flugzeuge wirken in der Höhe mindestens zwei- mal stärker als am Boden. Daher sollte vorab immer überlegt werden ob die Distanz und die Dauer des Auslandsaufenthaltes diese Umwelt- belastung rechtfertigen oder ob man nicht auf alternative Verkehrsmittel zurückgreifen kann oder vielleicht ganz auf eine Fernreise verzichtet. • Ein Flug von Deutschland auf die Malediven und zurück zum Beispiel verursacht pro Person über fünf Tonnen Kohlendioxid. Mit einem Mittelklassewagen könnten Sie dafür mehr als zwei Jahre lang fahren 40 Klimaschutzatlas für den Landkreis Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis

Klimaschutz im Bereich Ernährung und Konsum Ernährung Der Bereich Ernährung und Konsum hat einen großen Anteil an den persönlichen Treibhausgasemissionen. In Deutschland ist die Ernährung für ein Fünftel Mit einfachen Maßnahmen und einem bewussteren Einkaufs- und Ernährungsverhalten können diese deutlich aller klimaschädlichen Treibhausgasemissionen reduziert werden. verantwortlich. Durch unser Ernährungsverhalten können wir an vielen Mehrweg statt Einweg Umweltbewusst einkaufen Stellen dazu beitragen, das Klima zu schützen [68]. Regional befüllte Mehrwegflaschen aus Glas Nur „billig“ einkaufen kann zu minderer Qualität, mehr • Klimafreundliche Ernährung heißt mehr Wert auf oder Plastik haben die beste Ökobilanz [67] Schadstoffen im Produkt, viel Abfall und hohen Ressourcen- pflanzliche, saisonale und regionale Produkt zu legen • Mehrweg macht weniger Abfall: Eine Mehrwegflasche aus Glas verbrauch und Treibhausgasemissionen führen. • Regionale Produkte fördern kurze Wege und wird bis zu 50 mal aus PET bis zu 25 Mal wieder befüllt, bevor • Clever und umweltbewusst sind Nachfüllsysteme, Nachfüllpa- stärken die Wirtschaft vor Ort sie ins Recycling geht. Ein Kasten mit 20 Mehrwegflaschen aus ckungen, Konzentrate und wo immer möglich Recyclingprodukte • Einfach mehr Gemüse essen Glas ersetzt, bei gleichem Volumen, 1.000 Einwegflaschen! oder Produkte aus biobasierten Rohstoffen, wie beispielsweise Maisstärke • Den Verzehr von Rind- und Lammfleisch, Käse und Milch • Mehrweg verbraucht weniger Rohstoffe: Glas geht bis zu 65 Pro- zurückfahren. Denn die Produktion dieser Lebensmittel ist zent, PET zu 15 bis 25 Prozent zurück in den Produktionskreislauf. • Nutzung von Mehrwegtragetaschen statt Plastiktüten mit hohem Futtermittel- und Rohstoffeinsatz verbunden, Dadurch und durch die häufige Wiederbefüllung leistet Mehrweg • Achten Sie auf den „Blauen Engel“, der für nahezu alle Produkt- was indirekt wiederum zum Klimawandel beiträgt einen bedeutenden Beitrag zur Schonung von Ressourcen welten die umweltschonenderen Alternativen aufzeigt! • Weniger Fleisch- und Milchkonsum bedeuten gleichzeitig • Mehrweg spart Energie: Die benötigte Energie für die Herstellung • Erdbeeren im Winter, Billigklamotten, Einwegprodukte -viele auch eine Verringerung des landwirtschaftlich bedingten einer Mehrwegflasche ist im Vergleich zu Einwegverpackungen konventionelle Produkte sind nur deshalb so billig, weil sich Ausstoßes von Methan und Lachgas sehr gering. Trotz Reinigungsaufwand und Rücknahmetranspor- ökologische und soziale Kosten nicht im Preis niederschlagen. • Wenn eine vierköpfige Familie einmal pro Woche auf ein ten der Mehrwegflaschen verbraucht Einweg drei bis fünf Mal Wer sich das bewusst macht, wird beim Einkaufen nicht den so viel Energie wie vergleichbare Mehrwegverpackungen Kilogramm Fleisch verzichtet können jährlich 700 kg CO2 Verzicht, sondern einen Gewinn sehen vermieden werden • Mehrweg heißt „kürzere Wege“ und stärkt die regionale • Nutzen Sie Produkte aus Altpapier statt aus Frischfasern und Wirtschaft: Da Einwegprodukte häufig zentral vertrieben werden, • Keine Lebensmittel in den Müll. Ein Einkaufszettel und eine tuen Sie in vielfacher Hinsicht Gutes für die Umwelt: Schutz clevere Planung beim Einkaufen können hier helfen ist der Transportaufwand oft sehr hoch. Viele kleine, regionale der Wälder, Einsparung von Wasser sowie Energie und Brauereien, Saftkeltereien und Mineralbrunnen setzen auf damit Verringerung des CO2-Ausstoßes • Auf Produkte mit überflüssiger Verpackung verzichten. Mehrweg. Unterstützen Sie die regionalen Anbieter und Denn auch Plastikmüll verschlechtert die CO2-Bilanz vermeiden Sie so lange Transportwege • Das Papiertaschentuch oder die Küchenrolle lassen sich prinzipiell durch Alternativen aus Stoff oder biobasierten • Regionale und saisonale Produkte sind fast immer Rohstoffen ersetzen. Bei Toilettenpapier sollten klimafreundlicher. [69] Recyclingproduckte verwendet werden. 41 Klimaschutzatlas für den Landkreis Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis

AKTIVITÄTEN DER KOMMUNEN UND DES LANDKREISES ERDING

8 Klimaschutz in den Gemeinden und ein Klimaschutz-Teilkonzept Wärmekataster/GIS. Ein von Strommessgeräten an alle Bürger der Verwaltungs- Erdinger Fachbüro wurde beauftragt, die beiden Teile gemeinschaft wird angeboten. Geplant sind außerdem Immer mehr Gemeinden, Städte und Landkreise begrei- des Klimaschutzkonzeptes zu erarbeiten. Im Dezember die Errichtung von Ladestationen für Elektrofahrzeuge, fen es heute als ihre Aufgabe und Pflicht, sich verstärkt 2012 wurde das Klimaschutzkonzept des interkommu- unter anderem an der Schule in Oberding. für das Thema Klimaschutz zu engagieren. Den Kommu- nalen Gemeindeverbunds MOE (Moosinning, Oberding nen kommt dabei eine herausragende Bedeutung zu. und Eitting) präsentiert. In diesem Konzept wurden alle Praxisprojekt: Nahwärmentz Oberding Sie sind das effektivste Bindeglied zum Verbraucher vor relevanten Bereiche (Strom und Wärme) in den Gemein- In der Gemeinde Oberding wurde ein Kommunalunter- Ort und haben als Verwaltungsbasis großen Einfluss auf den bearbeitet und analysiert. Es wurde festgestellt, dass nehmen (GEMO-BAU) gegründet, welches ein kommu- die Entwicklungen in ihrer Gemeinde. das Ziel der Gemeinden, bis 2030 den CO2-Ausstoß zu nales Nahwärmenetz errichtet hat und dieses betreibt. halbieren, erreicht werden kann und geeignete Maßnah- Die benötigte Wärme wird von der Firma Berndt aus Klimaschutzgemeinden Moosinning, men in den nächsten Jahren umgesetzt werden sollen. Oberding geliefert. Diese Firma entsorgt und hygieni- Oberding und Eitting Einzelne Maßnahmen wie das Umrüsten der Straßenbe- siert Abfälle aus Biotonnen, Fettabscheidern, Speise- Als erste Gemeinden im Landkreis haben sich Moosin- leuchtung auf LED in Oberding und Eitting, wurden be- resten und tierischen Nebenprodukten. Aus den zwei ning, Oberding und Eitting entschlossen, gemeinsam reits umgesetzt. Außerdem bieten die drei Gemeinden vorhandenen BHKW und der Rückkühlung des Hygieni- ein nachhaltiges Klimaschutz- und Energiekonzept auf eine kostenlose Energieberatung für ihre Bürger an. Da- sierungsdampfes entstehen große Abwärmepotenziale, den Weg zu bringen. Unter dem Motto: „Gemeinsam bei können sich diese über Energieeinsparungen in Ge- die den Netzbedarf sowohl in Wärmemenge, als auch in – mit Energie in die Zukunft“ haben sich die drei Kom- bäuden und im Haushalt sowie über Förderungen und Leistung decken können. Bisher wurden diese Potenzia- munen als Klimaschutzgemeinden zusammengeschlos- Zuschüsse informieren. Die Beratung findet nach telefo- le über maschinelle Kühlung und Flusswasserkühlung sen. Anfang 2011 wurde ein Antrag auf Zuwendung von nischer Absprache durch einen externen Energieberater in die Umwelt abgegeben. Diese Wärme liefert nun die Bundesmitteln beim zuständigen Projektträger Jülich statt. Im Gemeindeanzeiger der Verwaltungsgemein- GEMO-BAU auf Basis von langfristigen Wärmelieferver- gestellt. Dieser Förderantrag wurde Mitte 2011 bewilligt. schaft Oberding werden regelmäßig Klimaschutztipps trägen an die Endkunden. Das Netz soll in den nächsten Gefördert wurden ein integriertes Klimaschutzkonzept für die Bürger veröffentlicht. Auch ein kostenloser Verleih Jahren weiter ausgebaut werden. 42

Praxisprojekt: Klärgas-Blockheizkraftwerk tet werden können. Es wurde beschlossen, dass für die auf welcher sich auch schon eine Photovoltaikanlage Im Verbandsklärwerk des Abwasserzweckverbands Er- gesammelten Maßnahmen ein interkommunaler Ener- befindet, ist in Planung. Ebenso ist die Errichtung von dinger Moos in Eitting werden jährlich bereits rund 3,5 gienutzungsplan erstellt werden soll, der im Einzelfall E-Ladesäulen beim Umbau des Rathausvorplatzes ge- GWh Strom aus Klärgas erzeugt, was etwa dem Strom- eine konkrete Projektprüfung, eine Fördermittelprü- plant. In der Gemeinde Lengdorf konnte teilweise die verbrauch von 1.000 Haushalten entspricht. Dabei fung sowie eine Vollkostenrechnung der einzelnen Umrüstung der Beleuchtung auf LED, unter anderem wird das Klärgas aus der Schlammfaulung aufbereitet. Maßnahmen enthält. Bis auf die Gemeinde Lengdorf, auch an der Schule, umgesetzt werden. Weitere Lie- Eine Kältemaschine entzieht überflüssigen Wasser- in der keine sinnvollen Einzelmaßnahmen identifiziert genschaften und die Straßenbeleuchtung sollen in dampf, eine Entschweflerstufe eliminiert schädliche werden konnten, haben sich alle Gemeinden aus dem den kommenden Jahren Stück für Stück weiter um- Klimaschutzatlas für den Landkreis Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis Schwefelverbindungen und zuletzt wird das Klärgas integrierten Klimaschutzkonzept im Verbund an der gerüstet werden. Auch die Gemeinde Forstern hat be- über einen Aktivkohlefilter geleitet. Das aufbereitete Erstellung des Energienutzungsplans beteiligt. Auch reits einen Teil der Straßenbeleuchtung auf LED umge- Klärgas wird anschließend zum Betrieb eines Block- über das Einstellen eines Klimaschutzmanagers wurde stellt. Hinzu kommen das Anbringen von Solarlampen heizkraftwerks verwendet. Der erzeugte Strom wird diskutiert, dieses Thema aber erstmal zurückgestellt. am Friedhofsparkplatz und der Neubau der Kinderta- überwiegend zur Eigenbedarfsdeckung im Klärwerk Im Dezember 2016 wurden die Ergebnisse aus dem gesstätte in Karlsdorf mit einer Photovoltaikanlage. verwendet. Etwa 3/4 des Stromverbrauchs am Stand- Energienutzungsplan bei den Gemeinden vorgestellt. ort können so abgedeckt werden. Mit der Abwärme In der Gemeinde Walpertskirchen wurde die energeti- des BHKW kann annähernd der gesamte Wärmebe- Als Ziel wurde festgelegt, dass für die Zukunft sinn- sche Sanierung der Grundschule und der Mehrzweck- darf für den Klärprozess und die Gebäudebeheizung volle Projekte aus dem Energienutzungsplan in den halle umgesetzt. Außerdem konnten zwei Photovol- erzeugt werden. jeweiligen Gemeinden oder im Verbund umgesetzt taikanlagen, zwei E-Ladestationen und ein E-Schulbus werden Mittlerweile konnten einige Projekte durchge- in Betrieb genommen werden. Auch der Nahwärme- Integriertes Klimaschutzkonzept im Verbund führt werden. In der Gemeinde St. Wolfgang wurde die verbund für zwei Baugebiete und das Gewerbegebiet Die Gemeinden Buch am Buchrain, Pastetten, St. energetische Sanierung der Schule und der Kläranla- sowie der Aufbau eines Energie-Monitorings für die Wolfgang, Lengdorf, Isen, Forstern, Walpertskirchen ge zur Senkung des Energiebedarfs durchgeführt und kommunalen Liegenschaften konnte bereits verwirk- und Finsing haben in 2012 beschlossen ein gemein- die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED um- licht werden. Der Bauhof soll mit einer Luftwärme- sames integriertes Klimaschutzkonzept im Verbund gesetzt. Die energetische Sanierung der Goldachhalle, pumpe ausgestattet werden und es ist ein Nahwär- zu erstellen. Mit der Durchführung der Arbeiten wur- de das Institut für Energietechnik an der Hochschule Amberg-Weiden (IfE) in Zusammenarbeit mit B.A.U.M. Consult beauftragt. Die Maßnahme wurde durch das Bundesministerium für Umwelt und Naturschutz (BMU) gefördert. Die Ergebnisse wurden in einer ge- meinsamen, öffentlichen Veranstaltung am 4. Novem- ber 2013 vorgestellt. Am 27. Oktober 2014 trafen sich die Vertreter der teilnehmenden Gemeinden des Kli- maschutzkonzeptes im Verbund, um über die weitere Vorgehensweise beim Klimaschutz zu sprechen. Dabei wurde vereinbart, dass in den jeweiligen Gemeinden mögliche Umsetzungspunkte ermittelt und aufeinan- der abgestimmt werden sollen (Synergieeffekte). Die einzelnen Gemeinden sollten jeweils Maßnahmen er- arbeiten, welche dann näher untersucht und vorberei- 43

meverbund der gemeindlichen Liegenschaften mit Biomasse geplant. Im Neubau Bereich wird auf eine energieeffiziente Bauweise geachtet. In der Gemeinde Finsing wird auf eine klimafreundliche Bauleitplanung geachtet, so dass unter anderem die Baukörper so ausgerichtet werden, dass im Falle der Installation von Photovoltaik-Anlagen eine möglichst günstige Strom- gewinnung erfolgen kann. Die Verbrauchsdaten der kommunalen Liegenschaften werden jährlich erfasst Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis und dokumentiert.

Neue Straßenbeleuchtung wird in LED-Technik ausge- führt. Außerdem wurde die neue Parkplatzanlage an der Schule in Finsing sowie 5 Klassenzimmer und die Aufenthaltsräume im Pflegeheim mit LED-Beleuch- tung ausgestattet. Der ÖPNV soll weiter ausgebaut werden, so gibt es beispielsweise seit Dezember 2019 eine neue Busverbindung von Finsing nach München- Riem. Im Rahmen des überörtlichen Verkehrskonzep- tes im Raum München Ost wird aktuell der Bedarf einer Buslinie von Finsing, Neuching und Moosining zum Flughafen München geprüft. Fahrgemeinschaf- Dies stellte sich allerdings als ineffizient heraus, da zu besser vernetzen und koordinieren. Ziel war es, mit ten sollen gefördert werden, dazu gibt in Finsing viele Verluste durch die langen Leitungen gegeben wa- diesem Konzept unter intensiver Einbindung relevan- einen Verein der Car-Sharing anbietet. Außerdem sol- ren. Eine energetische Sanierungen der Kindergärten ter Akteure eine strategische Entscheidungsgrundlage len neue Geh- und Radwege gebaut oder bestehende Zur Sonnwend und Am Park sind in den kommenden und Planungshilfe für zukünftige Klimaschutzanstren- Wege erweitert werden. Jahren geplant. Auch weiterhin wollen die Kommunen gungen zu schaffen. Zudem sollte in nachfolgenden aus dem integrierten Klimaschutzkonzept Maßnahmen Projektphasen ermittelt werden, in welchem Umfang Im Rathaus in Neufinsing wurde im Zuge der Aktion aus dem Energienutzungsplan umsetzen und so zum die Einführung der verschiedenen erneuerbaren Ener- "Hydraulischer Abgleich" ein hydraulischer Abgleich Klimaschutz beitragen. giequellen zu fördern ist, wie diese Umwelt und sozial- beim Heizsystem durchgeführt. Auch an der Schule in verträglich einzuführen sind und welche Maßnahmen Finsing soll im Rahmen der geplanten Heizungserneue- Integriertes Klimaschutzkonzept der dafür zweckdienlich sein werden. Dies sollte unter rung ein hydraulischer Abgleich durchgeführt werden. Gemeinden Fraunberg, Berglern, Einbeziehung einer breiten Öffentlichkeit und einem Für die Heizung der Schule Finsing wird die Nachwär- Langenpreising und Wartenberg hohen Maß an Transparenz stattfinden. Außerdem sol- me der nahe gelegenen Biogasanlage im Nahwärme- Auch für die Kommunen Fraunberg, Berglern, Langen- le die Einstellung eines vom Bund geförderten Klima- verbund genutzt. Auch die neue Schulsporthalle wurde preising und Wartenberg wurde 2012 ein gemeinsames schutzmanagers zur Umsetzung dieser Ziele überlegt hier angeschlossen. Außerdem gibt es einen Nahwär- Integriertes Klimaschutzkonzept (IKSK) vom Institut werden. Seit der Erstellung dieses Klimaschutzkonzep- meverbund zwischen den betreuten Wohnungen und für Energietechnik GmbH (IfE) an der Hochschule Wei- tes haben die vier Kommunen bereits mehrere Maß- dem Pflegeheim in Neufinsing. Ein weiterer möglicher den-Amberg erstellt. Die vier Kommunen wollten da- nahmen erarbeiten und teilweise umsetzen können. Nahwärmeverbund wurde für den Bereich der Sport- mit ihre klimaschutzpolitischen Aktivitäten verbessern Zur Einstellung eines Klimaschutzmanagers ist es bis- anlagen mit dem Kindergarten Zur Sonnwend geprüft. und Strukturen innerhalb dieses Themenfelds noch her aber nicht gekommen. In der Gemeinde Fraunberg 44

wurde beispielsweise im Bereich Verkehr eine kostenlo- meinde in Bezug auf die Energieversorgung zu sicher, ging dieses Fernwärmenetz in Betrieb. Die Trassen- se Ladestation für Elektrofahrzeuge am Gemeindezent- beschloss das Gremium, als ersten Schritt ein mit Bio- länge des Fernwärmenetzes beträgt derzeit 7,2 km. rum errichtet. Auch im Gebäudebereich wurde einiges gas betriebenes Fernwärmenetz für Taufkirchen/Vils Im Jahr 2018 wurden über das Taufkirchener Fernwär- umgesetzt. So wurde das Schulhaus in Maria Thalheim zu errichten. Praxisprojekt: Biogas-Fernwärmenetz menetz insgesamt 6.300 MWh Wärmeenergie an 102 im Jahr 2009 energetisch saniert und die Heizungsan- Taufkirchen/Vils „Regionale und umweltfreundliche Kunden abgegeben. Ein weiterer Ausbau des Netzes lage auf Pellets umgerüstet. Der Neubau des im No- Energieversorgung“ lautet die Zielsetzung – nach ist geplant. Zur Wärmeerzeugung stehen drei Block- vember 2016 bezogenen Gemeindezentrums wurde im dieser Leitlinie wurden im März 2010 die Gemeinde- heizkraftwerke zur Verfügung, die mit Biogas betrie- Niedrigenergiestandard ausgeführt und das Schuldach werke Taufkirchen/Vils gegründet. Mit den Stadtwer- ben werden. Die Reserve- und Spitzenlastabdeckung Klimaschutzatlas für den Landkreis Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis in Reichenkirchen energetisch saniert. In den Jahren ken Erding wurde ein auf dem Energiesektor kom- übernimmt die bestehende Heizungsanlage der Mit- 2020 und 2021 sind die Erweiterung der Kinderkrippe petenter Partner aus der Region gefunden. Im März telschule. Außerdem beliefern die Gemeindewerke und des Kinderhauses Fraunberg im Passiv- oder Nied- 2011 wurde mit der Verlegung der Leitungen für das mittlerweile mehr als 1.500 Kunden mit Strom und rigenergiestandard geplant. Fernwärmenetz begonnen und am 10. Februar 2012 Erdgas über die Netze der zuständigen Netzbetreiber.

Taufkirchen/Vils: Energienutzungsplan Am 27. März 2007 wurde im Gemeinderat in Tauf- kirchen/Vils die Erstellung eines kommunalen Ener- giekonzeptes als ganzheitliches Konzept für die zu- künftige energetische Entwicklung der Gemeinde im Rahmen des kommunalen Energiemanagements be- schlossen. Für die Umsetzung des Beschlusses wurde der Lehrstuhl für Bauklimatik und Haustechnik der TU München mit der Erstellung eines Energienutzungs- planes beauftragt.

Der Schwerpunkt lag darauf, geeignete Nutzungs- konzepte für die Abwärme aus den bestehenden Biogas-Anlagen innerhalb des zu einem großen Teil sehr dünn besiedelten Gemeindegebiets zu finden. Folgende Ergebnisse wurden im Rahmen des Projekts erarbeitet: Erstellen einer Wärmebedarfsdichtekarte, die einen Überblick über die räumliche Verteilung im Gemeindegebiet gibt. Erfassung der vorhandenen Energie-Infrastruktur. Erfassung und Abschätzung der vor Ort verfügbaren Energiepotenziale. Entwicklung eines Konzepts zur zukünftigen Wärmeversorgung der Gemeinde mit dem Schwerpunkt der Abwärme- Nutzung aus bestehenden Biogas-Anlagen. Dieses Ergebnis wurde im August 2009 dem Gemeinderat vorgelegt. Um langfristig die Unabhängigkeit der Ge- 45

Große Kreisstadt Erding – Energienutzungsplan In der großen Kreisstadt Erding wurde im Jahr 2014 ein Energienutzungsplan erstellt. Dieser wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infra- struktur, Verkehr und Technologie gefördert. Die Gro- ße Kreisstadt Erding hat sich zum Ziel gesetzt, den An- teil an erneuerbaren Energien zu erhöhen sowie den sparsamen Umgang und den effizienten Einsatz von Energie dauerhaft zu unterstützen und zu fördern. Auf Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis kommunaler Ebene unabhängig durchgeführte und geplante Einzelmaßnahmen sollen durch eine über- geordnete Gesamtkoordination zielgerichteter, effizi- enter und kostengünstiger umgesetzt werden.

Mit der Erstellung des Energienutzungsplans sollte solch ein übergreifendes Gesamtkonzept für die ener- getische Entwicklung geschaffen werden. Neben der Bestandaufnahme wurden verschiedene energetische Potenziale näher untersucht. Auch die nachhaltige Versorgung bestehender und geplanter Baugebiete durch Vorschläge aus der Bürgerwerkstatt, folgende licher gestaltet werden. Hinsichtlich des Ausbaus des mit regenerativen Energien wurde untersucht. Projekte aufgenommen: Zu Fuß zur Schule, Tempo 30, Fahrradverkehrsnetzes konnte im Jahr 2019 die erste Fahrradparken, Service-Pavillon, Fahrgemeinschaf- Fahrradstraße in Erding eröffnet werden und in 2017 Klimaschutz-Teilkonzept Verkehr ten, Fahrradverkehrsnetz, betriebliches Mobilitätsma- fand zum 200-jähirgen Geburtstag des Fahrrads ein Im Rahmen des Förderprogramms der Klimaschutzin- nagement, E-Mobilität, Stärkung des ÖPNV, nachhalti- Fahrradaktionstag statt. Auch im betrieblichen Mo- itiative „Klimafreundlicher Verkehr in Kommunen“ hat ge Freizeitmobilität und eine verkehrsarme Siedlung bilitätsmanagement konnten erste Erfolge durch die die Stadt Erding in 2013 ein „Klimaschutz-Teilkonzept am Fliegerhorst. Schaffung neuer Fahrradständer im Rathaushof, die Verkehr“ erstellen lassen. Mit Hilfe eines digitalen Stra- Anschaffung von zwei Dienstfahrrädern für das Ord- ßennetzmodells wurde zunächst eine aktuelle CO-Bi- Um eine hohe Potenzialausschöpfung der jeweiligen nungsamt und die Teilnahme an einer Erstberatung lanz für das Gebiet der Stadt Erding erstellt. Dazu wur- Maßnahmen zu erreichen, ist darüber hinaus eine be- im Förderprojekt des BMVI „Mobil gewinnt“ verzeich- den Verkehrsuntersuchungen und wissenschaftliche gleitende Öffentlichkeitsarbeit unerlässlich. Sie soll net werden. Aufgrund der Einführung neuer und Studien ausgewertet und unter Berücksichtigung des den Klimaschutz in der Bevölkerung und bei den poli- der Verstärkung bestehender Buslinien konnte der prognostizierten Einwohnerzuwachses in Erding ver- tischen und wirtschaftlichen Akteuren verankern. Die ÖPNV gestärkt werden. Hinzu kommt die Einführung schiedene Szenarien der CO-Einsparung modellhaft Stadt Erding konnte bereits einige Projekte aus dem eines kostenlosen Stadtbusverkehrs an den Advents- berechnet. Teil des Klimaschutzkonzepts ist auch das erarbeiteten Maßnahmenkatalog umsetzen. So wurde wochenenden im Jahr 2019. Das Projekt „Zu Fuß zur Controlling. Eine systematische Erfassung verkehrli- der Bereich Fahrradparken durch die Schaffung de- Schule“ soll die Anzahl der sogenannten „Elterntaxis“ cher Daten, die Aussagen zum Modal Split innerhalb zentraler Fahrradabstellanlagen an strategisch güns- verringern. Hierzu wurde das Thema „Zu Fuß zur Schu- eines definierten Zeitraums zulassen bzw. deren CO- tigen Punkten in der Altstadt, die Modernisierung le“ zum Mobilitäts-Workshop mit Erdinger Schulen Bilanzierung soll die Wirksamkeit der Maßnahmen, älterer Anlagen und Erweiterung der Anlagen, insbe- hinzugefügt. Im Bereich der E-Mobilität ist ab dem die auch sehr langfristig angelegt sind, nachprüfbar sondere an Schulen und Bahnhöfen, und den Umbau Jahr 2020 ein regelmäßiger „Mobilitätstag“ in der In- machen. In das Maßnahmenkonzept wurden, ergänzt von Parkplätzen zu Fahrradparkplätzen bürgerfreund- nenstadt geplant. Zudem ist eine stetige Erweiterung 46

der bisher vorhandenen innerstädtischen Tempo- eines Fernwärmenetzes kommunale, betriebliche und Klimaoffensive Stadt Dorfen 30-Zonen in Planung. Zudem soll die Siedlung am Flie- private Gebäude sowie die Therme Erding mit Wärme Der Stadtrat in Dorfen hat in einer Sitzung im Mai gerhorst möglichst autofrei werden, sodass in 2020 auf Basis des Thermalwassers. Diese Mehrfachnutzung 2012 die grundsätzliche Absicht erklärt bis 2030 die ein städtebaulicher Wettbewerb mit Verkehrskonzept stellt einen innovativen Beitrag für eine umweltge- Energieversorgung zu 100 Prozent aus erneuerbaren durchgeführt werden soll. Außerdem plant die Große rechte und nachhaltige Wärme- und Thermalwasser- Energien umzusetzen. Grundlage dafür war ein Emp- Kreisstadt Erding einen Klimaschutzbeauftragten ein- versorgung in der Stadt Erding dar. Über 15 Prozent fehlungsbeschluss des Klimabeirates des Stadtrates. zustellen und einen Klimabeirat zu gründen. des Wärmebedarfs der Stadt Erding wird durch die Konkrete Maßnahmen hierzu seien die entsprechende Nutzung der Geothermie vor Ort gedeckt. Gestaltung künftiger Bebauungspläne mit Beteiligung Klimaschutzatlas für den Landkreis Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis Praxisprojekt: Geothermie in Erding des Umweltreferenten, die regenerative Energienut- Das Geothermieheizwerk in Erding gehört zu den Pio- Das Heizwerk 1 ist bereits seit 1998 in Betrieb. Auf- zung (Wärme) über städtebauliche Verträge zu re- nieranlagen für die Nutzung der Erdwärme in Europa. grund der starken Nachfrage nach einer geothermi- geln sowie die Energieeinsparung. Dazu hat die Stadt In der Großen Kreisstadt Erding wurde im Jahr 1983 schen Fernwärmeversorgung erweiterte der Zweck- Dorfen bereits 2009 ein eigenes Förderprogramm für bei Suchbohrungen zur Erschließung von Ölvorkom- verband Geowärme Erding im Jahr 2006 gemeinsam Energieeinsparmaßnahmen aufgelegt. Dieses besteht men in einer Tiefe von etwa 2.350 Metern eine 65°C mit der STEAG New Energies GmbH das Erdwärmepro- aus drei Teilen. Im ersten Teil fördert die Stadt Dor- heiße Thermalwasserquelle entdeckt. Um diese Ener- jekt und errichtete ein zweites Geothermieheizwerk. fen eine Erstberatungzur Energieeinsparung durch gie- und Wasserquelle zu nutzen, gründeten Landkreis Die beiden Heizwerke erreichen derzeit im Endausbau einen qualifizierten Sachverständigen. Im zweiten und Stadt Erding den Zweckverband für Geowärme einen Gesamtanschlusswert von 69 Megawatt und Teil werden förderfähige Maßnahmen mit einem För- Erding. Dessen Ziel ist die energetische und stoffliche erzeugen eine Wärmemenge von 110.000 MWh was derbetrag von 5 Prozent der getätigten Investitionen INFO n Nutzung des Thermalwassers. Dies geschieht durch etwa dem Wärmebedarf von 6.000 Haushalten ent- bis max. 2.500 Euro einmalig bezuschusst. Im dritten den Betrieb einer Fernwärmeversorgung auf der Basis spricht. Im Vergleich zu einer Wärmeversorgung mit Teil wird eine Vor-Ort-Stromsparberatung in Dorfener Im Vergleich zu einer der Geothermie mit dem Partner Steag New Energies Heizöl, werden jährlich rund 14.500 Tonnen CO2-Emis- Privathaushalten mit einem einmaligen Betrag von Wärmeversorgung GmbH. Das Geoheizwerk versorgt durch den Betrieb sionen kompensiert INFO n. pauschal 75 Euro bezuschusst. Die Stadt Dorfen be- mit Heizöl, werden auftragt dafür einen qualifizierten Sachverständigen, durch die geothermi- die Terminvereinbarung erfolgt über das Umweltamt. schen Fernwärme- versorgung jährlich Für den energetischen Standard kommunaler Gebäu- rund 14.500 Tonnen de wurden Leitlinien festgelegt. So wurde die Nutzung CO2-Emissionen erneuerbarer Energien im Neubau und bei Sanierung kompensiert. durch einen Gremienbeschluss festgelegt und der energetische Standard soll 30 Prozent unter den EnEV Höchstwerten liegen. Wo möglich wird zur Beheizung der städtischen Liegenschaften die Nahwärmeversor- gung der Stadtwerke Dorfen eingesetzt. Außerdem hat die Stadt Dorfen mehrere Dachflächen städti- scher Liegenschaften an die Stadtwerke Dorfen zur Installation von Photovoltaikanlagen verpachtet. Die Straßenbeleuchtung und die Beleuchtung in städti- schen Gebäuden wird sukzessive auf LED umgerüstet. In 2020 soll zudem ein Energienutzungsplan erstellt werden. Im Bereich Mobilität stellt die Stadt Dorfen 47

mehrere Stadtbusse parat. Der Radverkehr wird unter vom Bauhof, Straßenbauamt und auch Privatperso- anderem auch durch den Beitritt zur Arbeitsgemein- nen über weitere Entfernungen entsorgt wurde, kann schaft fahrradfreundlicher Kommunen gefördert. Es nun am Ort verbleiben und dient der unmittelbaren werden laufend neue Fahrradabstellanlagen gebaut. Wärmeversorgung. Durch die Verbrennung dieser Die Elektromobilität wird durch den Bau von Elektro- Waldhackschnitzel und die daraus entstehende rege- ladestationen und der Befreiung von Parkgebühren nerative Wärme wird Dorfen klimaschonend und mit für Elektrofahrzeuge nach EmoG gefördert. Außerdem heimischen Ressourcen versorgt. Neben den Schulen, sollen im kommunalen verstärkt elektrisch betriebe- dem Kindergarten an der Jahnstraße, dem Kulturzen- nen Fahrzeugen bzw. Hybridfahrzeugen zum Einsatz trum Jakobmayer, dem Krankenhaus und Marienstift, Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis kommen. Für Bauhof und Verwaltung werden Dienst- sind auch die Baugebiete „St. Sebastian“ und „Isenau- und Lastenfahrräder zur Verfügung gestellt. en West“, ein Teil des Innenstadtbereichs und weitere Wohnhäuser, welche an der Wärme-Trasse liegen, an Auch die Biodiversität wird in Dorfen gefördert. So das Netz angeschlossen. Das Nahwärmenetz soll ste- erfolgt ein Naturnaher Umbau der Wälder in städti- tig ausgebaut werden. schem Eigentum. Gemeinschaftsaktionen mit örtl. Gruppen, z. B. „Aktion Dorfen blüht für Bienen“ finden 8 statt. Auf städtischen Liegenschaften wird auf den Ein- Aktivitäten des Landkreises satz von Pestiziden verzichtet. Außerdem ist die Stadt im Bereich Klimaschutz Dorfen Mitglied im Projekt „Natur-Vielfalt-Isental“. Ein Neben den Kommunen kommt beim Thema Ener- Landkreisübergreifendes Gemeinschaftsprojekt von giewende und Klimaschutz auch dem Landkreis eine fünf Kommunen und der Wildlandstiftung mit dem wichtige Rolle zu. Er kann als Initiator, Motivator und Ziel der Sicherung und Aufwertung naturschutzfach- Moderator zwischen den verschiedenen Akteuren auf- lich wertvoller Lebensräume mit Optimierung des Bio- treten und kann mit beispielhaften Projekten eine Vor- topverbunds einschließlich Umweltbildung. bildfunktion einnehmen. Der Landkreis Erding hat in den letzten Jahren einige nennenswerte Projekte im Praxisprojekt: Biomasse-Heizwerk Dorfen Bereich Energiewende und Klimaschutz durchgeführt. und die Nutzung regenerativer Energien im Landkreis Im September 2007 entstanden in Dorfen das Bio- Diese werden im Folgenden kurz vorgestellt. Erding dienen. Neben dieser Bestandsanalyse enthält masse-Heizwerk der Stadtwerke Dorfen GmbH und der Energieatlas auch viele interessante Informatio- das dazugehörige Nahwärmenetz. Die Erzeugung der Energieatlas Landkreis Erding nen für die Bürger und Kommunen im Landkreis zum Wärme erfolgt ca. 59 Prozent aus dem heimischen Nach dem Erfolg des ersten Energieatlas in 2012 und Thema Energiesparen und Energieeffizienz. und regenerativen Rohstoff Holz und zu einem An- den sich ständig ändernden Rahmenbedingungen teil von ca. 41 Prozent aus einem wärmegeführten wurde 2016 ein neuer Energieatlas erstellt. Dieser lie- Neubau der Fach- und Berufsoberschule in Erding und hocheffizient betriebenen Erdgasblockheizkraft- fert eine detaillierte Übersicht über den aktuellen Ver- als Passivhaus in Niedrigstenergiebauweise werk. Dabei wird Strom und Wärme gleichzeitig pro- brauch an Strom und Wärme im Landkreis und zeigt Im März 2011 wurde das Gebäude fertig gestellt und duziert. Hierbei wird Holz in unbehandelter Form als die Entwicklung seit Erscheinen des letzten Energie- eingeweiht. Ziel war es, ein Gebäude zu erstellen, Waldhackschnitzel, welche in ausreichender Menge in atlas in 2012. Außerdem werden die grundsätzliche das eine extrem gut gedämmte Gebäudehülle, eine unmittelbarer Umgebung nachhaltig zur Verfügung Möglichkeiten und Potenziale erneuerbarer Energie besonders wirksame Be- und Entlüftung, sowie eine stehen, eingesetzt. Eigene Wälder der Stadt, die von noch mehr bezogen auf den Landkreis Erding dar- hocheffiziente Stromnutzung aufweist. Es sollte auch den Stadtwerken bewirtschaftet werden, sichern die gestellt und erläutert. Die gewonnenen Ergebnisse ein insbesondere über den gesamten Lebenszyklus Versorgung ab. Baum- und Strauchschnitt, der bislang sollen dabei als Grundlage für den weiteren Ausbau extrem ressourcenschonendes Gebäude entstehen. 48

Mit dem neuen Schulgebäude wurde kein Bauwerk im wurden in den Folgejahren neben dem Leuchtturm- herkömmlichen Sinn geschaffen, sondern ein Passiv- projekt dem Neubau der Fach- und Berufsoberschule haus in Niedrigstenergiebauweise; ein zum damaligen in Erding als nachhaltiges Passivhaus mit extrem nied- Zeitpunkt absolutes Novum auf dem Sektor des Schul- rigem Gesamt-Primärenergiebedarf noch weitere in- hausbaus. Wegen seiner herausragenden Bedeutung novative Bauprojekte durchgeführt. Zudem wurde in wurde das Projekt über die Deutsche Bundesstiftung 2010 beschlossen, ein kommunales Energiemanage- Umwelt maßgeblich gefördert und wurde 2009 mit ment für die Liegenschaften des Landkreises aufzu- dem E.ON Bayern Umweltpreis ausgezeichnet. Das bauen. Daraufhin wurde das Ingenieurbüro Team für Klimaschutzatlas für den Landkreis Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis entwickelte baulichtechnische Energiekonzept hat Technik GmbH mit der energietechnischen Untersu- die selbst gesteckten energetischen Ziele vollständig chung der landkreiseigenen Liegenschaften und der erreicht und sogar übertroffen. Viele Schulen weisen Erstellung eines Energiekonzepts beauftragt. Im Okto- einen enormen Energieverbrauch für Wärme, Lüftung, ber 2011 hat der Landkreis Erding dann die Gebäude- Beleuchtung und Kühlung auf. Anders die als nachhal- berichte für die einzelnen Liegenschaften erhalten. In tiges Passivhaus errichtete FOS/BOS in Erding: Das Ge- diesen Berichten wird die Bestandssituation analysiert bäude hat einen rechnerisch ermittelten spezifischen und daraus verschiedene Energieeinsparmaßnahmen Neben dem Leuchtturmprojekt der FOS/BOS wurden Heizwärmebedarf von nur ca. 11 kWh/(m2 a). Der Ge- abgeleitet. Diese Maßnahmen werden detailliert be- noch weitere innovative Bauprojekte durchgeführt: samtenergiebedarf liegt bis zu 70 Prozent unter dem schrieben und das Einsparpotenzial berechnet. Aus • Das alte Taufkirchener Rathaus wurde für die Realschule Tauf- Referenzwert der Energieeinsparverordnung. Neben den 400 wirtschaftlich sinnvollsten Maßnahmen (ge- kirchen im Rahmen des Konjunkturpaktes II energetisch saniert dem nutzungsinduzierten Energiebedarf wurde auch ringe Amortisationszeit) wurde dann eine Prioritäten- der zur Herstellung und Erzeugung der Baukonstruk- • Die Herzog-Tassilo-Realschule wurde 2008 in liste erstellt. tion und der haustechnischen Anlagen notwendige Niedrigenergiebauweise für etwa 1,4 Millionen Euro erweitert Energiebedarf und Schadstoffausstoß rechnerisch ge- • Der 2009 fertig gestellte Neubau der Integrierten Leitstelle Seit 2012 werden jedes Jahr im Rahmen der Mög- nau erfasst. Es wird somit gewährleistet, dass sich das Erding (ILS) erfolgte als Passivhaus für 2,8 Millionen Euro lichkeiten verschiedene Maßnahmen aus dieser Gebäude bei Betrachtung des gesamten Lebenszyklus • Das Bildungszentrum für Gesundheitsberufe in Prioritätenliste über den Bauunterhalt umgesetzt. um mindestens 30 Prozent besser als ein vergleichba- Passivhausbauweise mit Photovoltaikanlage wurde Beispielsweise wurden Klassenzimmer, Flure und Sa- res Standardgebäude darstellt. im Oktober 2018 fertiggestellt nitärbereiche an Schulen und Verwaltungsgebäuden auf LED-Beleuchtung umgerüstet und Bewegungs- In einer über drei Jahre dauernden Optimierungs- und Kommunales Energiemanagement melder nachgerüstet. Ungedämmte Dächer und Evaluierungsphase konnten vor allem die technischen Der Landkreis Erding hat in den vergangenen Jahren Außenwände wurden erneuert oder nachträglich ge- Systeme optimiert werden und eine hohe Funktiona- ein vorbildhaftes kommunales Energiemanagement dämmt. Ungeregelte Heizungspumpen wurden durch lität, ein hoher Komfort und eine hohe Energieeffizi- aufgebaut und umgesetzt. Bereits Ende der 90er Jahre, geregelte Hocheffizienzpumpen ersetzt. Die Sanitär- enz erreicht werden. Der Gesamtstromverbrauch lag hat der Landkreis Erding in Kooperation mit der Spar- räume wurden mit Wasserspararmaturen ausgestattet unter 18,25 kWh/m²a. Der angestrebte fossile Primär- kasse Erding-Dorfen ein Ökobaupreis an Bauherren um nur einige Beispiele zu nennen. energiebedarf von rund 60 kWh/m²a wird mit rund 48 für herausragende ökologische Bauweise verliehen. kWh/m²a deutlich unterschritten und liegt somit deut- Ab 2005 beteiligte er sich an dem Projekt „Ökoprofit“, Neben energetischen Sanierungen und technischen lich unter dem Referenzwert vergleichbarer Gebäude. einer Kooperation zwischen Kommunen und der ört- Maßnahmen stellt auch die Änderung des Nutzerver- Die Berechnung der Lebenszykluskosten zeigt, dass lichen Wirtschaft, mit dem Ziel, Betriebskosten zu sen- haltens eine wichtige Maßnahme zur Reduzierung des die höheren Investitionskosten im Vergleich zu einem ken und die natürlichen Ressourcen zu schonen. Aus Energieverbrauchs des Landkreises dar. Unter dem Standardgebäude durch die niedrigeren Versorgungs- diesen Anfängen entwickelte sich ein beispielhaftes Motto Energiekosten senken und Klima schützen wur- kosten des Gebäudes mehr als ausgeglichen werden. kommunales Energie- und Gebäudemanagement. So de daher bereits im Schuljahr 2012/2013 der Energie- 49

sparpreis des Landkreises ins Leben gerufen. Die Idee Engagements der Schüler und aller Beteiligten wurde ments spiegelt sich sehr deutlich in der Entwicklung der war, Schüler und Lehrer noch stärker für einen sorg- der Energiesparpreis auch in den Folgejahren fort- Energieverbräuche des Landkrieses wieder. Insgesamt samen Umgang mit Wärme, Wasser und Strom zu sen- gesetzt. Seit 2016 betreibt der Landkreis Erding auch wurden aus den 187 wirtschaftlich sinnvollen Maßnah- sibilisieren. Denn die umweltfreundlichste Energie ist ein kommunales Energiemonitoring. Dabei werden men aus dem Energiekonzept des Landkreises bereits die, die gar nicht erst verbraucht wird. Beteiligt waren neben den Hauptzählern der Verwaltungsgebäude, an 154 Maßnahmen umgesetzt und dafür 752.000 Euro in- dabei alle acht Großschulen des Landkreises und ins- den Schulen auch verschiedenen Bereiche wie Küche, vestiert. Seit 2011 wurden dadurch bereits insgesamt gesamt circa 5.000 Schüler. Zu Beginn des Schuljahres Turnhalle, EDV, Technik, Lüftung und verschiedene 695.000 Euro an Energiekosten für den Landkreis einge- wurde in jeder Schule ein Einführungsvortrag abgehal- Klassentrakts mit digitalen Energiezählern ausgestat- spart nINFO. Die jährlichen Energiekosten sind um rund ten, in dem neben Ablauf und Organisation des Ener- tet und die einzelnen Verbräuche für Strom, Wärme 170.000 Euro zurückgegangen. Insgesamt ergibt sich Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis giesparpreises auch die Energie- und CO2-Bilanz der und Wasser stündlich erfasst. So ist eine eindeutige dadurch eine durchschnittliche rechnerische Amortisa- Schule, die Grundlagen des Klimawandels, Tricks zum Zuordnung der jeweiligen Verbrauchswerte zu den tionszeit der Gesamtmaßnahmen von 4,5 Jahren. Energiesparen und verschieden Projektideen vorge- verschiedenen Gebäudeteilen und Anlagen möglich. nINFO stellt wurden. In der Folge hat jede Schule in jeder Klas- Dadurch können Schwachstellen aufgedeckt und be- Somit wird das Klima durch das kommunale Energie- Der Erfolg des kom- se ein Energiemanagement aufgebaut, und jede Klasse hoben werden. management des Landkreises Erding um rund 800 munalen Energiema- zwei Verantwortliche für den Umgang mit Energie. Tonnen klimaschädliches CO2 entlastet. Der Landkreis Außerdem kann man so Kennwerte bilden und an- Erding leistet somit einen wesentlichen Beitrag im nagements spiegelt Im Laufe des Schuljahres haben die Schulen selbst- hand eines Benchmarkings einzelne Bereiche von ver- kommunalen Klimaschutz. sich sehr deutlich in ständig Projekte und Aktionen organisiert und um- schiedenen Liegenschaften miteinander vergleichen. der Entwicklung der gesetzt. In zwei durch den Landkreis durchgeführten Die Überwachung von Grenzwertüberschreitungen • Der Stromverbrauch ist im Vergleich Energieverbräuche Workshops, an denen die zuständigen Lehrer und dient der Früherkennung von Problemen etwa De- zu 2011 um 19,4 Prozent zurückgegangen wieder. Insgesamt Energieschulsprecher teilgenommen haben, wurden fekten oder Leckagen. Beispielsweise kann dadurch • Insgesamt wurden bereits über konnten seit 2011 die Projekte dann genauer vorgestellt. Am Ende des ein Wasserrohrbruch schnell erkannt und lokalisiert zwei Millionen kWh Strom eingespart bereits 695.000 Euro an Energiekosten Schuljahres wurden die Einsparungen im Bereich Wär- werden. Der Erfolg des kommunalen Energiemanage- • Das entspricht einer CO2-Einsparung von etwa 570 Tonnen me, Strom und Wasser genau errechnet, klimaberei- eingespart werden. nigt und bei der Preisverleihung bekanntgegeben. n Abb. 27: Entwicklung Stromverbrauch (MWh) Alleine durch den Im ersten Jahr betrugen m Bereich Strom betrugen die Energiesparpreis der Einsparung etwa 12 Prozent im Bereich Strom. Im Be- Schulen konnten be- 2.500 2.432 2.371 reich Wärme konnten rund 8 Prozent und im Bereich 2.293 2.202 reits im ersten Jahr Wasser 21 Prozent an Energiekosten eingespart wer- 2.181 2.112 2.085 2.031 Energiekosten von den. Insgesamt konnten so rund 100.000 Euro an Ener- 2.000 rund 100.000 Euro giekosten eingespart werden nINFO. eingespart werden.

Von den je Schule eingesparten Energiekosten wurden 1.500 30 Prozent als Preisgeld an die Schulen ausbezahlt. Das Preisgeld sollte dabei vor allem den Schülern zugute- 1.000 kommen und in weitere Projekte und Aktionen zum Thema Energie- und Klimaschutz investiert werden. Aufgrund des großen Erfolgs und der hohen Qualität 50 der Projekte, sowie des beachtlichen Einsatzes und 0 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 50

• Der Wärmeverbrauch ist im Vergleich zu n Abb. 28: Entwicklung Wärmeverbrauch (MWh) 2011 um 9,7 Prozent zurückgegangen • Insgesamt wurden bereits über 10.000 eine Million kWh Wärme eingespart 9.000 8.764 8.533 • Das entspricht einer CO2-Einsparung 8.131 8.277 von etwa 233 Tonnen 8.000 7.893 7.788 7.273 7.341 7.000

Klimaschutzatlas für den Landkreis Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis 6.000 5.000 4.000 3.000 2.000 1.000 0 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

n Entwicklung Wasserverbrauch (m3) • Der Wasserverbrauch ist im Vergleich zu 2011 um 8,5 Prozent zurückgegangen 25.000 • Insgesamt wurden bereits über 23.499 23.306 23.136 10.000 m³ Wasser eingespart 22.060 22.443 22.034 21.087 21.211 20.000

15.000

10.000

5.000

0 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 51

Elektromobilität Verkehrsvermeidung Ein Schlüsselfaktor zur Umsetzung der Energiewende Parametern beruhenden kartografischen Verfahrens Der Landkreis Erding ist stetig bemüht die Angebo- ist auch das Thema E-Mobilität. Auf Initiative von Land- mindestens ein Standort für eine Ladesäule heraus- te im ÖPNV auszubauen und noch attraktiver zu ge- rat Martin Bayerstorfer wurden daher die Liegenschaf- gearbeitet und bewertet. Dabei wurden öffentliche stalten. Auch das Radwegenetz wird stetig erweitert ten des Landkreises auf ihre Nutzbarkeit als Ladesäu- und private Infrastruktureinrichtungen genauso be- und verbessert. Außerdem wurde im November 2019 len-Standort untersucht. Im Ausschuss für Bauen und rücksichtigt wie Freizeiteinrichtungen. Mit diesem beschlossen, dass zukünftig ein Workshop zum The- Energie am 14. Mai 2018 wurden von der Verwaltung für die Gemeinden unverbindlichen Konzept soll den ma „Fahrradfreundlicher Landkreis“ etabliert werden die ausgewählten Standorte und ein Konzept zur Um- Stadt- Markt- und Gemeinderäten eine Handreichung soll. Neben dem Kreisvorsitzenden des allgemeinen setzung vorgestellt. Die Errichtung von Ladesäulen für die Positionierung von Ladesäulen gegeben wer- Deutschen Fahrradclubs, sollen dabei auch der Ober- Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis für Elektrofahrzeuge an neun Liegenschaften des den. Die Entscheidung ob, in welcher und mit welcher bürgermeister der Stadt Erding, so wie alle weiteren Landkreises Erding wurde vom Ausschuss einstimmig Kapazität eine oder mehrere Ladesäulen beschafft Bürgermeister des Landkreises, Vertreter der Fraktio- beschlossen. und errichtet werden, liegt allein bei den Gemeinden. nen im Kreistag und die zuständigen Mitarbeiter bei Die Energievision Landkreis Erding EVE GmbH will mit den Kreisbehörden mitwirken. Durch geeignete Maß- Im August 2018 hat der Landkreis die Förderzusa- diesem Konzept einen Beitrag zur Erhöhung der Ak- nahmen und Projekte soll so der Radverkehrsanteil im ge aus dem Förderprogramm „Ladeinfrastruktur für zeptanz der Elektromobilität im Landkreis Erding leis- Landkreis Erding weiter erhöht werden. Dazu zählen Elektrofahrzeuge in Bayern“ vom Bayerischen Staats- ten. Im Januar 2019 wurde das Konzept fertiggestellt unter anderem eine radverkehrsfreundliche Mobili- ministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und und vorgestellt. tätskultur, der Ausbau von Radverkehrswegen und die Technologie erhalten. Im März 2019 sind dann die Erhöhung der Sicherheit für Radfahrer. Ladesäulen an neun Liegenschaften des Landkreises in Betrieb gegangen. Es handelt sich dabei um Lade- säulen der neuesten Generation und dem aktuellen Stand der Technik entsprechend. Die Ladesäulen ver- fügen über jeweils zwei Ladepunkte (Steckertyp 2) mit einer Leistung von jeweils 22 Kilowatt.

Neben der Errichtung von Ladesäulen an Liegen- schaften des Landkreises ist aber auch ein umfas- sendes Gesamtkonzept für den Aufbau und Betrieb eines zukunftsfähigen und intelligenten Ladenetzes im Landkreis Erding unerlässlich. Die Energievision Landkreis Erding EVE GmbH hat daher beschlossen, ein solches erarbeiten zu lassen.

Die Gesellschafter der EVE GmbH, Landkreis Erding, 25 Städte, Märkte und Gemeinden aus dem Landkreis Erding sowie sechs regionale Energieversorgungs- unternehmen haben beim Kompetenzzentrum Sport Gesundheit Technologie ein landkreisweites Lade- säulenkonzept in Auftrag gegeben. Für jede Gemein- de wurde unter Anwendung eines auf einheitlichen 52

Abbildungsverzeichnis:

Abb. 1: CO2-Ausstoß in Deutschland nach Sektoren Abb. 2: Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung 2010 bis 2017 in Bayern Abb. 3: Abweichung der mittleren Lufttemperatur für Bayern in den Jahren 1881 bis 2018 für den Monat Januar Abb. 4: Anteile am Stromverbrauch in MWh Abb. 5: Gesamtstromverbrauch aufgeteilt nach Gemeinden in MWh Abb. 6: Entwicklung Stromverbrauch nach Bereichen in MWh Klimaschutzatlas für den Landkreis Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis Abb. 7: Entwicklung Gesamtstromverbrauch in MWh Abb. 8: Anteile an der regenerativen Stromerzeugung Abb. 9: Deckungsanteil regenerative Stromerzeugung in MWh Abb. 10: Entwicklung Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in MWh Abb. 11: CO2-Bilanz Strom in Tonnen Abb. 12: Gesamtwärmeverbrauch nach Sektoren Abb. 13: Anteile Wärmeversorgung Abb. 14: Anteile an den CO2-Emissionen im Bereich Wärme Abb. 15: Zugelassene Fahrzeuge im Landkreis Erding Abb. 16: Zulassungszahlen im Landkreis Erding Abb. 17: CO2-Ausstoß aufgeteilt nach Bereichen Abb. 18: CO2-Binaz in Tonnen je Einwohner Abb. 19: Persönliche Treibhausgasemissionen in Deutschland nach Bereichen in Tonnen CO2-Äquivalent Abb. 20: Pro Kopf Treibhausgasemissionen im Landkreis Erding in Tonnen CO2-Äquivalent Abb. 21: Treibhausgasemissionen je Einwohner in Tonnen nach Ländern Abb. 22: Geplante Entwicklung der pro Kopf CO2-Bilanz im Landkreis in Tonnen Abb. 23: Der Energie-3-Sprung der bayerischen Staatsregierung Abb. 24: Haushaltsstromverbrauch nach Anwendungsarten Abb. 25: Energieverbrauch nach Sektoren Abb. 26: Typische Wärmeverluste eines unzureichend gedämmten Einfamilienhaus 53

Quellenangabe und Literaturverzeichnis:

[1] NDR Reportage: Deutschland stößt zu viel CO2 aus; Online: www.ndr.de/ratgeber/klimawandel/Klimagase-Deutschland-stoesst-zu-viel-CO2-aus,kohlendioxid146.html [2] Bundesregierung für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit: Klimaschutzplan 2050: Klimaschutzpolitische Grundsätze und Ziele der Bundesregierung; Online: www.bmu.de/fileadmin/Daten_BMU/Download_PDF/Klimaschutz/klimaschutzplan_2050_bf.pdf [3] Klimaschutzprogramm 2030 der Bundesregierung zur Umsetzung des Klimaschutzplans 2050; Online: www.bundesregierung.de/resource/blob/975226/1679914/e01d6bd855f09bf05cf7498e06d0a3ff/2019-10-09-klima-massnahmen-data.pdf?download=1 [4] Die Bundesregierung: Thema Klimaschutz, Klimaschutzprogramm 2030 beschlossen; Online: www.bundesregierung.de/breg-de/themen/klimaschutz/massnahmenprogramm-klima-1679498

[5] Die Bundesregierung: Thema Klimaschutz, Auch Bundesrat billigt Klimaschutzgesetz; Online: www.bundesregierung.de/breg-de/themen/klimaschutz/kimaschutzgesetz-beschlossen-1679886 Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis [6] Merkur Online: Neues Klima-Konzept der CSU: Kohle-Ausstieg schon 2030 und ein radikaler Umbau der Kfz-Steuer – Söder will mehr Klimaschutz. 27.08.2019. Online: www.merkur.de/politik/klimaschutz-kohleausstieg-schon-2030-soeder-fuer-aenderung-bei-kfz-steuer-12606581.html [7] Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie: Bayerisches Energieprogramm. Februar 2016. Online: www.stmwi.bayern.de/fileadmin/user_upload/stmwivt/ Publikationen/2015/2015-21-10-Bayerisches_Energieprogramm.pdf [8] Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie: Aktuelle Zahlen zur Energieversorgung in Bayern – Endbericht; Online: www.stmwi.bayern.de/fileadmin/user_upload/stmwi/Themen/Energie_und_Rohstoffe/Dokumente_und_Cover/IE_2019-01-09_Energiedaten_Bayern_Endbericht.pdf [9] Sebastian Glauber, M.Sc.: Stromerzeugung in Bayern: Entwicklung und aktuelle Ergebnisse. Dezember 2017; Online: https://service.destatis.de/GPStatistik/servlets/ MCRFileNodeServlet/BYMonografie_derivate_00000678/Stromerzeugung%20in%20Bayern%20Entwicklungen%20und%20aktuelle%20Ergebnisse.pdf;jsessionid=1FCE454E97FB764E697983DAC085495A [10] Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz: Klimaschutz: Klimaschutz 2050 – Grundsätze und Ziele; Online: https://www.stmuv.bayern.de/themen/klimaschutz/klimaschutzpolitik/index.htm [11] Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie: Bayerisches Energieprogramm. Februar 2016; Online: https://www.stmwi.bayern.de/fileadmin/user_upload/stmwi/Publikationen/2015/2015-21-10-Bayerisches_Energieprogramm.pdf [12] Bayerische Staatsregierung – Bayerische Nachhaltigkeitsstrategie; Online: https://www.nachhaltigkeit.bayern.de/strategie/klimawandel/index.htm [13] Bayerische Staatsregierung – Bericht aus der Kabinettssitzung vom 19. November 2019, Pressemitteilung; Online: https://www.bayern.de/wp-content/uploads/2019/11/191119-ministerrat.pdf [14] Bayerische Staatsregierung – Bayerische Nachhaltigkeitsstrategie; Online: https://www.bestellen.bayern.de/application/eshop_app000000?SID=1923441739&ACTIONxSESSxSHOWPIC(BILDxKEY:'stmuv_klima_009',BILDxCLASS:'Artikel',BILDxTYPE:'PDF') [15] Bayerisches Landesamt für Wald- und Forstwirtschaft – Klimawandel in Bayern- LWF aktuell 117, Abbildung mit Zahlen vom Deutschen Wetterdienst; Online: https://www.lwf.bayern.de/boden-klima/umweltmonitoring/187639/index.php?layer=rss [16] Intergovernmental Panel on Climate Change; 1,5 °C globale Erwärmung - Der IPCC-Sonderbericht 2018; Online: https://www.ipcc.ch/site/assets/uploads/sites/2/2019/06/SR15_Full_Report_High_Res.pdf [17] Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit: Die Klimakonferenz in Paris; Online: https://www.bmu.de/themen/klima-energie/klimaschutz/internationale-klimapolitik/pariser-abkommen/ [18] Die Bundesregierung: Thema Klimaschutz, Fragen und Antworten zum Klimaschutz; Online: https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/fragen-und-antworten-zum-klimaschutz-463484 [19] Umweltbundesamt, Klima/Energie, Anpassungen an den Klimawandel, Deutsche Anpassungsstrategie; Online: https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimafolgen-anpassung/anpassung-auf-bundesebene/deutsche-anpassungsstrategie#textpart-1 [20] Bayerischer Landkreistag – 23.10.2019, Top 6: Klimaschutz – Positionen der Landkreise [21] Bayerisches Landesamt für Statistik: GENESIS-Online Datenbank: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes. Online: https://www.statistikdaten.bayern.de/genesis/online?sequenz=TabelleErgebnis&selectionname=12411-009r&zeitscheiben=1®ionalmerkmal=GEMEIN®ionalschluessel=* [22] Umweltbundesamt: Entwicklung der spezifischen Kohlendioxid-Emissionen des deutschen Strommix in den Jahren 1990 – 2018; Online: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2019-04-10_cc_10-2019_strommix_2019.pdf 54

[23] Uniper Energy Sales GmbH – Wasserkraftwerke am Mittleren Isarkanal [24] Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi); Broschüre: Sanierungsbedarf im Gebäudebestand; Dezember 2014; Online: https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Publikationen/Energie/sanierungsbedarf-im-gebaeudebestand.pdf?__blob=publicationFile&v=3 [25] Deutsche Energie-Agentur DENA: dena-GEBÄUDEREPORT-Statistiken und Analysen zur Energieeffizienz im Gebäudebestand, 2016; Online: https://www.dena.de/fileadmin/user_upload/8162_dena-Gebaeudereport.pdf [26] Bayerisches Landesamt für Statistik - Statistik kommunal 2018 für den Landkreis Erding - Wohnungsbestand, Wohnungsbau; Online: https://www.statistik.bayern.de/mam/produkte/statistik_kommunal/2018/09177.pdf [27] Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme (ISE); PEESA-Studie für das Allgäu; Kempten; Juni 2008; Online: www.auew.de/wp-content/uploads/2014/07/peesa-zusammenfassung-o-anh-final-020608.pdf

Klimaschutzatlas für den Landkreis Erding Klimaschutzatlas für den Landkreis [28] BDEW, Stand 01/2019, Beheizungsstruktur des Wohnungsbestandes in Deutschland 2018; Online:https://www.bdew.de/media/documents/Beheizungsstruktur_Wohnungsbestand_2018_online_o_jaehrlich_Ki_03042019.pdf [29] BDEW, Stand 01/2019, Beheizungsstruktur des Wohnungsbestandes in Deutschland 2018; Online:https://www.bdew.de/media/documents/Beheizungsstruktur_Wohnungsbestand_2018_online_o_jaehrlich_Ki_03042019.pdf [30] Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, Merkblatt zu den CO2-Faktoren, Stand 01/2019; Online: https://www.bafa.de/SharedDocs/Downloads/DE/Energie/eew_merkblatt_co2.pdf?__blob=publicationFile&v=2 [31] Umweltbundesamt- Umweltindikatoren - Emission der von der UN-Klimarahmenkonvention abgedeckten Treibhausgase; Online: https://www.umweltbundesamt.de/indikator-emission-von-treibhausgasen [32] Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München – Landkreis Erding – Ausführliche Datengrundlagen 2017; Online: https://www.pv-muenchen.de/fileadmin/Medien_PV/Leistungen/Daten_und_Studien/Kreisdaten/LKR_Datengrund_2017/LKR_ED_Datengrund_2017_Broschuere_frei.pdf [33] Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH (MVV): Mobilität im Landkreis Erding; Online: https://www.mvv-muenchen.de/fileadmin/Servicedownloads/mvv_lk_erding.pdf [34] Kraftfahrt Bundesamt, Artikel im Münchner Merkur vom 02.09.2019, Seite 5: Nur ein Drittel der E-Autos ist in Großstädten zugelassen [35] Kraftfahrtbundesamt: Jahresbilanz der Neuzulassungen 2018; Online: https://www.kba.de/DE/Statistik/Fahrzeuge/Neuzulassungen/neuzulassungen_node.html [36] Landeshauptstadt München & MVV: Mobilität in München (MiD), Alltagsverkehr in München, im Münchner Umland und im MVV-Verbundraum, 2010; Online: https://www.mvv-muenchen.de/fileadmin/Servicedownloads/INFAS_Kurzbericht_MiD_20101124.pdf [37] Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH (MVV) – Mobilität im Landkreis Erding, 2010, Online: https://www.mvv-muenchen.de/fileadmin/Servicedownloads/mvv_lk_erding.pdf [38] Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie – Energie & Rohstoffe – Daten & Fakten – Energiebilanz 2017; Online: https://www.stmwi.bayern.de/fileadmin/user_upload/stmwi/Themen/Energie_und_Rohstoffe/Dokumente_und_Cover/Energiebilanz/2017_Energiebilanz/CO2-4.pdf [39] Bayerische Staatsregierung – Bayerische Nachhaltigkeitsstrategie; Online: https://www.nachhaltigkeit.bayern.de/strategie/klimawandel/index.htm [40] Umweltbundesamt – Daten – Klima - Treibhausgas-Emissionen in Deutschland; Online: https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/treibhausgas-emissionen-in-deutschland#textpart-4 [41] Statista - Energiebedingte CO2-Emissionen in ausgewählten Regionen und Ländern weltweit im Jahr 2018; Online: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/12232/umfrage/energiebedingte-co2-emissionen-ausgewaehlter-regionen/ [42] Bayerisches Landesamt für Umwelt, Klima & Energie – Kohlendioxidemissionen – Aktueller Trend, 2018, Online: https://www.lfu.bayern.de/umweltdaten/indikatoren/klima_energie/co2_emissionen/index.htm [43] Umweltbundesamt - Konsum und Umwelt: Zentrale Handlungsfelder; Online: https://www.umweltbundesamt.de/themen/wirtschaft-konsum/konsum-umwelt-zentrale-handlungsfelder#textpart-1 Und: Umweltbundesamt: CO2-Rechner; Online: https://uba.co2-rechner.de/de_DE/consumption#panel-calc [44] Umweltbundesamt - Konsum und Umwelt: Zentrale Handlungsfelder; Online: https://www.umweltbundesamt.de/themen/wirtschaft-konsum/konsum-umwelt-zentrale-handlungsfelder#textpart-1 [45] Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie; Energie-Atlas Bayern; Der Energie-3-Sprung; Online: www.energieatlas.bayern.de/energieatlas/energiedreisprung.html [46] Fraunhofer Institut für Bauphysik (IBP); Energie-Produzent Gebäude; Birgit Niesing; April 2011; Online: www.ibp.fraunhofer.de/content/dam/ibp/de/documents/Filme/weiter-vorn_4-11_08_Energieproduzent_Gebaeude.pdf 55

[47] Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) – Klimaschutzplan 2050; Online: https://www.bmu.de/themen/klima-energie/klimaschutz/nationale-klimapolitik/klimaschutzplan-2050/#c8418Der Klimaschutzplan 2050 – Die deutsche Klimaschutzlangfriststrategie [48] EnEV Online: Neues GebäudeEnergieGesetz GEG 2019 kommt!; Online: https://www.enev-online.eu/ [49] NDR Reportage: Deutschland stößt zu viel CO2 aus; Online: https://www.ndr.de/ratgeber/klimawandel/Klimagase-Deutschland-stoesst-zu-viel-CO2-aus,kohlendioxid146.html [50] Umweltbundesamt – Klimarelevanz der Abfallwirtschaft, 2011; Online: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/publikation/long/4061.pdf [51] Bundesministerium für Wirtschaft und Energie – Potenzial- und Kosten-Nutzen-Analyse zu den Einsatzmöglichkeiten von Kraft Wärme Kopplung, 2014; Online: https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Publikationen/Studien/potenzial-und-kosten-nutzen-analyse-zu-den-einsatzmoeglichkeiten-von-kraft-waerme-kopplung.pdf?__blob=publicationFile&v=5 [52] Energieagentur Nordbayern: Studie: Stromeinsparpotentiale in Bayern 2010 bis 2030; Eine Studie der Energieagentur Nordbayern im Auftrag des Bund Naturschutz in Bayern e.V.; März 2012; Online:

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