JAHRESBERICHT !"#$

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Inhalt

4 Vorstellung der Organisation 41 Engagement für Vielfalt und gegen Ausgrenzung 6 Rückblick 44 Internationale Bildungsarbeit 12 Ausblick 48 Ö"entlichkeitsarbeit 15 Freiwilligendienste 51 Ehrenamt 30 Highlights 54 Kirche und Gesellscha# 31 Symbol der Anerkennung: Die Freiwillige Annemarie Niemann begleitet Bundes- 57 Finanzen präsidenten beim Oradour-Besuch 34 Tschechien-Jubiläum: Lebendige 64 Danksagung Geschichte – Erinnern in der zweiten und dritten Generation 68 Organigramm 36 Familienbiogra!sche Überlegungen einer Belgien-Freiwilligen anlässlich 70 Impressum des Jubiläums 39 Sommerlager-Impression: Stumme Zeugen am Wegesrand

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Man kann es einfach tun

Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und seinen Verbrechen ist für Aktion Sühnezeichen Friedensdienste Motiv und Verpflichtung für konkretes Handeln in der Gegenwart.

Aktion Sühnezeichen Friedensdienste steht in der mende an. In den Sommerlagern leben, lernen und Tradition der Bekennenden Kirche und trägt seit arbeiten internationale Gruppen für zwei bis drei 1958 im Rahmen von kurz- und langfristigen Frei- Wochen in unterschiedlichen Projekten. willigendiensten zu Frieden und Verständigung bei, setzt sich für Menschenrechte ein und sensibilisiert Aktion Sühnezeichen Friedensdienste sensibi- die Gesellscha# für die Auswirkungen der natio- lisiert für die heutigen Folgen des Nationalsozialis- nalsozialistischen Geschichte. Jährlich leisten rund mus und tritt aktuellen Formen von Antisemitismus, 180 Freiwillige in 13 Ländern ihren Friedensdienst. Rassismus und Ausgrenzung von Minderheiten ent- Sie begleiten ältere Menschen beispielsweise in jü- gegen. Gemeinsam mit deutschen und internatio- dischen Institutionen und Organisationen für Schoa- nalen Partner_innen engagiert sich Aktion Sühne- Überlebende, sie unterstützen sozial Benachteiligte zeichen Friedensdienste für die Entschädigung von sowie Menschen mit psychischen oder physischen Verfolgten des Nationalsozialmus und für die Rechte Beeinträchtigungen und sie engagieren sich in an- von Minderheiten. Der Verein tritt für den Ausbau tirassistischen Initiativen und Projekten der histo- internationaler Freiwilligendienste als Möglichkeit risch-politischen Bildung. interkultureller Bildung und Verständigung ein. Zu den Schwerpunkten gehört auch die Auseinander- Für diejenigen, die sich kurzfristig engagieren setzung mit der NS-Geschichte und vielfältigen Er- wollen, bietet Aktion Sühnezeichen Friedensdienste innerungsdiskursen in der Einwanderungsgesell- gemeinsam mit Partner_innen vor Ort in jedem Som- scha#. mer rund 25 Sommerlager für dreihundert Teilneh- EinEin RückblickRückblick

Freiwilligen- und Begegnungsprogramme Engagement für Vielfalt Politische Umbrüche Jubiläen in Tschechien und Belgien Finanzen Personelle Veränderungen Evaluation EIN RÜCKBLICK 7

2013 war für Aktion Sühnezeichen Friedensdienste ein ereignis- reiches und im Verlauf sehr erfolgreiches Jahr. Inhaltlich stand es unter dem Motto »Erzähle weiter! Lebendige Geschichte in der Begegnung der Generationen«.

Im Gespräch über die Generationen hinweg tausch- Mit dem israelischen Filmemacher Arnon Gold!nger ten wir uns über unsere Geschichte und unsere Er- kamen wir über seine Familien-Dokumentation »Die innerungen, unsere Gegenwart und das Erzählen Wohnung« ins Gespräch. Seine Großeltern, die recht- aus. Viele unserer Veranstaltungen, Seminare, Le- zeitig aus Deutschland nach Israel $iehen konnten, sungen und Sommerlager behandelten unterschied- hielten nach 1945 Kontakt zu einem deutschen Ehe- liche Aspekte dieses Themas. So auch unsere Jahres- paar, der Mann war ein hoher NS-Funktionär. Diese versammlung im Mai in Berlin. Die 150 Teilnehmen- Freundscha# wurde erst nach dem Tod der Groß- den beschä#igten sich mit dem Austausch von mutter entdeckt. Geschichte(n) zwischen den Generationen in unse- ren Freiwilligen- und Begegnungsprogrammen und Viele unserer Freiwilligen machten sich auf die in künstlerischen Ausdrucksformen der Literatur, Suche nach den Spuren ihrer Familiengeschichten. des Films und Theaters, die die Erinnerungen von Der Dienst mit Aktion Sühnezeichen Friedensdienste Überlebenden hörbar machten. ist dafür häu!g ein Schlüssel zum Forschen und Fra- gen. O# werden sie selbst gefragt, was ihre Groß- Katarina Bader las aus ihrem Buch »Jureks Er- und Urgroßeltern im Krieg ge- ben«, das die besondere Freundscha# zwischen ihr macht hätten. Sie berichten von und dem polnischen Auschwitz-Überlebenden Jurek der Zerrissenheit zwischen fami- Viele Freiwillige Hronowski erzählt – über trennende historische Er- liärer Solidarität und Zuneigung begeben sich auf die fahrungen über Generationen hinweg. sowie dem Entdecken von Ver- manchmal schmerz hafte, strickungen der Vorfahren in die immer aber bereichernde NS-Verbrechen. Auch wenn diese Suche nach ihrer eigenen Auseinandersetzungen schmerz- Familiengeschichte. ha# sein können, erleben wir sie als sehr bereichernd. 8

FREIWILLIGEN! UND BEGEGNUNGS! PROGRAMME

Unsere Freiwilligenprogramme und Sommerlager bildeten auch 2013 wieder den größten Schwerpunkt unserer Arbeit. Rund 180 Freiwillige engagierten sich in 13 Ländern in der Arbeit mit älteren Menschen, viele von ihnen Überlebende der Schoa; sie unter- stützten Menschen mit Behinderungen, engagierten sich für Vielfalt und gegen Rassismus, Antisemitis- mus und andere Formen der Menschenfeindlichkeit, und sie arbeiteten an Orten der Erinnerung an die Demonstration kirchlich engagierter Menschen gegen nationalsozialistischen Verbrechen. In 24 Sommer- die Naziaufmärsche am 13. Februar in Dresden lagern waren insgesamt etwa 300 Menschen über einen Zeitraum von ein bis drei Wochen in vielfälti- gen Bau- und Restaurierungsvorhaben, Begegnungs- ENGAGEMENT FÜR VIELFALT und Sozialprojekten aktiv. Die Arbeit gegen Rechtsextremismus, Antisemitis- Das transatlantische Begegnungsprogramm mus und Rassismus zog sich durch alle Arbeitsbe- Germany Close up, das bislang bei der Sti!ung Neue reiche und Länder, in denen Aktion Sühnezeichen Synagoge Berlin – Centrum Judaicum verwaltet wurde, Friedensdienste tätig ist. Mit der Bundesarbeitsge- wird seit dem 1. Januar 2014 von Aktion Sühnezeichen meinscha# Kirche und Rechtsextremismus (BAG Friedensdienste durchgeführt. Darüber freuen wir K + R) riefen wir im Januar und Februar zu christli- uns sehr! Jedes Jahr kommen mit Germany Close Up chen Blockadepunkten gegen Naziaufmärsche in 250 junge jüdische US-Amerikaner_innen – Studie- Dresden und Magdeburg auf. Sehr besorgt waren rende und junge Berufstätige aus allen Bereichen wir angesichts der ö"entlichen Debatte über Flücht- des jüdischen Lebens – nach Deutschland, um sich linge, die im Herbst während des Wahlkampfes aus- mit unterschiedlichen Facetten des gegenwärtigen getragen wurde. Sie veranlasste uns zu einem ge- Deutschland auseinander zu setzen. Das Programm meinsamen Aufruf mit Pro Asyl, dem DGB und der wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirt- Amadeu Antonio Sti#ung, um rassistischen Kam- scha# und Energie gefördert. pagnen gegen Flüchtlinge und Asylsuchende ent- gegenzutreten. EIN RÜCKBLICK 9

POLITISCHE UMBRÜCHE dritten Generation« setzten sich die Teilnehmenden auf der Jubiläumskonferenz in České Budějovice mit Politische und gesellscha#liche Umbrüche in un- der Geschichte und ihrer Weitergabe in den nach- seren Projekt-Ländern erfordern unsere ganz be- folgenden Generation auseinan- sondere Aufmerksamkeit. Dies erlebten wir zum der. In Erzähl-Cafés und Arbeits- Ende des Jahres besonders in der Ukraine. Unsere gruppen erfuhren die Teilneh- Die Arbeit gegen Freiwilligen in Simferopol, Lwiw, Charkiw und Dni- menden mehr über die Sommer- Rechtsextremismus, propetrowsk konnten zeitweise aufgrund der Situa- lager-Arbeit in Tschechien und Antisemitismus und tion nicht vor Ort sein, sondern setzten ihren Dienst lernten konkurrierende Narra- Rassismus zog sich durch an anderer Stelle fort, wie etwa in der Deutschen tive um die Gedenkstätte Lidice alle Arbeitsbereiche und Gemeinde in Kiew, wo Kranke und Verletzte vom kennen. Ein Workshop fokus- Länder, in denen wir Maidan, dem zentralen Demonstrationsort in Kiew, sierte auf das Gedächtnis und tätig sind. versorgt und beraten wurden. Wir erlebten unsere die Situation der tschechischen Partner_innen in der Ukraine in der Ho"nung auf Roma. Veränderung und Au%ruch und gleichzeitig in gro- ßer Sorge um ihr Land. Die vielfältigen Stimmen Feiern konnten wir auch in Belgien. Im Juni 2013 unserer Freiwilligen und Partner_innen in der Uk- luden Aktion Sühnezeichen Friedensdienste und raine versuchen wir auch hier in Deutschland über der deutsche Botscha#er zu einer Podiumsdiskus- unsere Homepage und unsere Verö"entlichungen sion nach ein. Thema der Veranstaltung zu vermitteln. war »Wachsender Antisemitismus in Europa. Eine Herausforderung für die Zukun#«. Dies war ein ge- lungener Au#akt für die Veranstaltung zum 50jäh- JUBILÄEN IN TSCHECHIEN rigen Jubiläum unserer Arbeit in Belgien. Aktuelle UND BELGIEN und ehemalige Freiwillige organisierten verschie- dene Veranstaltungen: eine Friedensaktion unter Im April 2013 begingen wir das zehnjährige Jubiläum freiem Himmel, eine Veranstaltung zu Migrations- der Einrichtung unseres Länderbüros und der Grün- geschichten in Belgien und einen ökumenischen dung der Freiwilligengendachorganisation Servitus Gottesdienst in der deutschsprachigen Evangeli- in der Tschechischen Republik. Unter dem Motto schen Gemeinde Brüssel. »Lebendige Geschichte – Erinnern in der zweiten und 10

FINANZEN

Die Finanzen beschä#igten uns im vergangenen Jahr sehr. Das Jahr 2012 schlossen wir mit einem De!zit von rund 130.000 Euro ab; in das Jahr 2013 starteten wir zunächst mit einem Haushalt, der die Akquise zusätzlicher Einnahmen im laufenden Jahr erfor- derte. Dies ist uns gelungen. Aufgrund unseres De- !zites 2012 mussten wir auf unsere Rücklagen zu- rückgreifen. 2013 konnten wir diese wieder au"ül- len und das Jahr mit einem ausgeglichenen Haushalt abschließen. Einige evangelische Landeskirchen und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) un- terstützten uns mit zusätzlichen Projektförderun- gen. Zudem wurden unsere Anträge bei der EU nahe- Geschä!sführerinnen Dr. Dagmar Pruin und Jutta Weduwen zu komplett bewilligt und wir konnten konstante Spenden verzeichnen. Wir sind dankbar für das Ver- trauen in unsere Arbeit, das sich in den Spenden und Unterstützungen ausdrückt. Interkulturalität. Im Oktober 2012 übernahm sie nach dem Weggang von Rainer Ohliger die kommis- sarische Geschä#sführung. Dagmar Pruin ist Pfar- PERSONELLE VERÄNDERUNGEN rerin mit den Schwerpunkten Altes Testament und interreligiöser Dialog und leitete in den vergangenen Stark geprägt war das Jahr 2013 durch die personelle Jahren das transatlantische deutsch-jüdische Begeg- Veränderung in der Geschä#sführung. Im Februar nungsprogramm Germany Close up. Parallel zu ihrer entschieden wir uns für ein neues Modell der dop- Tätigkeit als Geschä#sführerin und dem Zweiten pelten Geschä#sführung und konnten dafür die Theologischen Examen ihres berufsbegleitenden Theologin Dr. Dagmar Pruin und die Soziologin Vikariats arbeitete sie seit dem 1. September 2013 Jutta Weduwen gewinnen. Jutta Weduwen kam 2001 zunächst zur Häl#e weiterhin bei der Sti!ung Neue zu Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, war erst Synagoge – Centrum Judaicum und ist seit dem 1. Januar Israel-Referentin, leitete dann den Projektbereich 2014 ganz bei Aktion Sühnezeichen Friedensdienste. EIN RÜCKBLICK 11

Beide Geschä#sführerinnen übernehmen noch Auf- und der regelmäßigen Evaluierung der Arbeit. In gaben in anderen Bereichen, die dann eine Gegen!- Feedbackbögen geben die Freiwilligen darüber hi- nanzierung von Anteilen ihrer Stellen gewährleisten. naus zum Ende ihres Dienstes eine standardisierte Dagmar Pruin ist weiterhin für Germany Close up tä- Rückmeldung. Die Auswertung $ießt in die Verbes- tig und Jutta Weduwen für den Projektbereich In- serung der Arbeit ein. terkulturalität. Die Freiwilligen schreiben zwei Mal während Die Referentin und ehemalige stellvertretende ihres Dienstes ausführliche Projektberichte, die von Geschä#sführerin Andrea Koch beendete ihre Arbeit den beteiligten Mitarbeiter_innen, den Zuwendungs- nach über zwanzig Jahren bei Aktion Sühnezeichen gebern und den Paten der Freiwilligen gelesen wer- Friedensdienste Ende Oktober, um sich beru$ich den. Auch diese Berichte dienen der Evaluierung neuen Aufgaben zu widmen. Sie leitete die Arbeit in und Transparenz gegenüber denjenigen, die für die den Niederlanden, den USA und in Großbritannien Qualität der Arbeit verantwortlich sind bzw. diese sowie die Auswahl der Freiwilligen. Andrea Koch !nanziell unterstützen. hat in den zurückliegenden Jahren die hohe Quali- tät unserer Freiwilligenprogramme in erheblichem Aktion Sühnezeichen Friedensdienste hat ver- Maße mit geprägt. schiedene Gremien und Evaluierungsstrukturen eingerichtet, die der Transparenz, dem Austausch, der Vernetzung, dem Controlling und der Verbesse- EVALUATION rung der Arbeit dienen: monatliche Referent_innen- Sitzungen, vierteljährliche Vorstandsklausuren sowie Wir sind fortlaufend darum bemüht, die Qualität je einmal jährlich die Sitzung des Kuratoriums und unserer Arbeit auf einem hohen Niveau zu halten die Mitgliederversammlung. bzw. zu verbessern. Dies betri( in besonderer Wei- se unsere Arbeit mit unseren Freiwilligen, Sommer- Unsere Finanzen werden durch den Finanzre- lagerteilnehmer_innen und Partner_innen vor Ort. ferenten, die Geschä#sführung, den Vorstand, die Unsere Landesbeau#ragten nehmen regelmäßig an Kassenprüfer und einen externen Wirtscha#sprüfer Fortbildungen teil, die sie für die Begleitung der regelmäßig kontrolliert. 2014 werden wir eine neue Freiwilligen schulen. Die Begleitseminare für die Buchführungsso#ware einführen, die eine zeitnahe Freiwilligen dienen ihnen zur Re$exion und Unter- Kontrolle, Transparenz und Steuerung ermöglicht. stützung und bieten Möglichkeiten des Feedbacks AAuusblicksblick AUSBLICK 13

Mit unserem Jahresthema »Europa« wollen wir auch 2014 in Seminaren, Veranstaltungen und in unseren Freiwilligenprogrammen in einen aktiven internationalen Austausch gehen. Dabei wird uns der Jahres- tag des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges besonders begleiten. Auch die Umbrüche in der Ukraine stellen neue Herausforderungen an den Frieden in Europa und die Einhaltung der Menschenrechte.

Unsere Freiwilligenstelle in Simferopol auf der Krim werden wir nicht neu besetzen können. Wir wollen uns bemühen, unsere Arbeit und unsere Kontakte dort in anderer Form fortzusetzen. Die politischen Ereignisse in der Ukraine werden uns in den nächsten Monaten begleiten. Wir ho"en, dass wir unsere Frei- willigendienste und Sommerlager wie geplant durch- führen können. Die besondere Aufgabe von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste liegt darin, die Kon- takte nicht abbrechen zu lassen, durch unsere Pro- gramme im aktiven Austausch mit unseren Part- ner_innen vor Ort zu sein und eine Unterstützung dort zu sein, wo Hilfe besonders benötigt wird. Wir ho"en, dass Rechtsextremismus und Antisemitis- mus keine zunehmende Begleiterscheinung der Krise und der Umbrüche sein werden.

Blick auf den blumenübersäten Maidan im März 2014 14

Mit Germany Close Up kommt ein großes und gut ten wollen, steht dabei besonders im Fokus, weil die laufendes Austauschprogramm zu Aktion Sühnezei- Bewerbungszahlen für diese Länder rückläu!g sind. chen Friedensdienste, das uns neue Kontakte und Austauschfelder bieten wird. Das Zusammenwach- Auch die Arbeit mit Sinti und Roma bzw. ein Enga- sen mit unseren anderen Programmen wird eine gement gegen Antiziganismus wird uns weiter be- wichtige Aufgabe der kommenden Monate sein. schä#igen. Derzeit mischen sich scharfe Töne in die ö"entliche Debatte über Zuwanderungen aus In Frankreich planen wir ab 2015 ein neues bi- Bulgarien und Rumänien. Gemeint sind damit o# laterales Freiwilligenprogramm, in dem je acht Frei- zugewanderte Roma. Die BAG K + R wird einen Flyer willige aus Frankreich und aus Deutschland für einen zu Antiziganismus verö"entlichen, im Projektbereich einjährigen Dienst zusammen kommen und gemein- Interkulturalität sind Veranstaltungen mit Roma in sam an einem pädagogischen Programm teilnehmen, Berlin-Neukölln geplant, und auch in unseren Pro- das durch unsere Landesbeau#ragte Ines Grau be- jektländern wollen wir die Arbeit in den Projekten gleitet wird. mit Sinti und Roma weiter fördern.

Aus Norwegen erhielten wir die Anfrage eines Es wird weiter darum gehen, Aktion Sühnezei- Projektpartners, der sich die Zusammenarbeit mit chen Friedensdienste ökonomisch nachhaltig zu gehörlosen Freiwilligen wünscht. Diese Idee möchten konsolidieren und die Arbeit für die nächsten Jahre wir gerne weiter voranbringen und die Rahmenbe- abzusichern. Dies bedeutet zum einen Transparenz dingungen für ein inklusives Freiwilligenprogramm und Kontaktp$ege mit Spender_innen und Zuwen- weiter entwickeln. In den Sommerlagern arbeiten dungsgeber_innen, zum anderen aber auch die Suche wir daran, uns mit Partner_innen für den Ausbau nach neuen Finanzierungsquellen. von inklusiven Projekten zu vernetzen. Im Dezember 2013 haben wir mit einer Organi- Für die Freiwilligenprogramme möchten wir die sationsberatung mit der Beratungssozietät Opper- Werbung weiter ausbauen und dabei weiterhin ver- mann Schenk begonnen. In diesem Beratungspro- suchen, eine größtmögliche Vielfalt hinsichtlich der zess wird es darum gehen, die Organisation hinsicht- Bildungsabschlüsse, Fähigkeiten sowie kulturellen lich Arbeits- und Kommunikationsabläufen zu eva- und religiösen Hintergründe abzubilden. Die Suche luieren und zu verbessern und die neue geteilte Ge- von Freiwilligen, die einen Dienst in Osteuropa leis- schä#sführung zu beratend zu begleiten. Freiwilligendienste Freiwilligendienste

»Dies ist ein entscheidender Punkt für mich: Zu Beginn des Jahres habe ich als Teil meiner Arbeit meine Klienten besucht. Nach diesem Jahr ist dies keine Arbeit mehr. Ich gehe nicht meine Klienten besuchen. Ich besuche meine Freunde.« 16

Freiwilligendienste

LANGFRISTIGE FREIWILLIGENDIENSTE Besuchen, reden, im Haushalt helfen – lernen, zu- hören und Beziehungen au%auen über Sprachbar- Seit September 2013 engagieren sich 172 Freiwillige rieren und Generationen hinweg: Das Engagement in 13 Ländern im Rahmen eines Friedensdienstes mit der Freiwilligen in der Arbeit mit älteren Menschen Aktion Sühnezeichen Friedensdienste. Die größte ist für beide Seiten eine Bereicherung. Dieser Ar- Gruppe der Freiwilligen kommt aus Deutschland. beitsbereich macht einen Großteil unserer Freiwil- Aus unseren Partnerländern nehmen 27 Freiwillige ligenstellen aus. an Programmen in Deutschland, Großbritannien und Polen teil. Der Anteil der Frauen (124) liegt deut- Ein Viertel aller Freiwilligen arbeitet mit Men- lich über dem der Männer (48). schen mit Behinderungen. Dabei sind Humor, Flexi- bilität und Geduld gefragt. Ob in einem Obdachlo- senheim oder Jugendclub – O"enheit und Neugier sind gute Voraussetzungen für Freiwillige in ihrer Arbeit mit sozial Benachteiligten. Im Bereich der politischen und historischen Bildungsarbeit arbeiten Freiwillige in Archiven, organisieren Demokratie- Seminare oder engagieren sich gegen Rechtsextre- mismus.

Die meisten Freiwilligen begannen ihren Dienst mit einem Vorbereitungsseminar in Hirschluch bei Berlin. Die internationalen Freiwilligen in Deutsch- land und die trilateralen Gruppen in Großbritannien und Polen hatten eigene Seminare in Wünsdorf bzw. in Piekary bei Krakau.

Die Freiwillige Maria-Louisa Papadopoulos nimmt an der Gedenkveranstaltung »Rückkehr der Namen« teil, welche an die Opfer erinnert, die den stalinistischen Verbrechen in Moskau zum Opfer "elen. F REIWILLIGE NDIE NSTE 17

Die Begleitseminare sind ein tragendes Element schlä!. Es stellte sich heraus, dass sie ihrer Tochter im unseres Freiwilligendienstes. Sie bieten den Frei- Krieg immer vor dem Schlafen erzählt hat, dass sie nun willigen Raum, ihre individuellen Erfahrungen und gemeinsam zu dritt mit ihrem Krokodil auf Weltreisen Kontakte zu re$ektieren. Ein interessantes Themen- gehen. So reisten sie in ihren Träumen nach Afrika, China, feld bietet die Beschä#igung mit Biogra!en: Wäh- auf den Mount Everest. Als ich ihr sagte, dass sie eine rend ihres Dienstes können sich die Freiwilligen unglaubliche und starke Mutter sei, erwiderte sie, sie müsse mit Erinnerungen und Narrativen in ihren Familien meiner Mutter nun einen Brief schreiben, was für einen auseinandersetzen und diese mit Geschichten und unglaublichen Sohn sie hätte. […] Für sie gehöre ich jetzt Pers pektiven in ihren Gastländern und Projekten in zur Familie […]. Dies ist ein entscheidender Punkt für Beziehung setzen. mich: Zu Beginn des Jahres habe ich als Teil meiner Arbeit meine Klienten besucht. Nach diesem Jahr ist dies keine Ein zentrales Aufgabenfeld für die kommenden Arbeit mehr. Ich gehe nicht meine Klienten besuchen. Ich zehn Jahre bleibt die Unterstützung von Überleben- besuche meine Freunde.« den der NS-Verfolgung. Deren Situation verändert sich durch zunehmendes Alter und P$egebedür#ig- Völlig unerwartet verstarb im März 2013 unser keit, was wiederum die Anforderungen an die Frei- Freiwilliger Matthias Kirschmann an einem nicht willigen erhöht. Wir sind dankbar für alle gelingen- entdeckten Infekt. Er war in der Seemannsmission den Begegnungen, die sich noch immer in diesem in Rotterdam tätig. Dieser plötzliche Tod eines Frei- Feld ereignen. willigen hat uns sehr beschä#igt. Wir sind in Gedan- ken bei allen, die ihm nahe standen. Dankbar sind Robert Blum, Freiwilliger in der Jüdischen Ge- wir, dass der Kontakt zu seiner Familie gut möglich meinde Prag, schrieb am Ende seines Dienstes: »Was war und ist. hat sich noch geändert? Das Wichtigste: ich wurde adop- tiert. Von meiner 100-jährigen Klientin Pavla. […] Ein- Wir beobachten, dass sich die Erwartungen und mal saßen wir wie jeden Donnerstag in ihrem Zimmer. Bedürfnisse unserer Freiwilligen verändern. Die Pro- Spazieren gehen wollte sie an diesem Tag nicht, da es drau- fessionalisierung von Freiwilligendiensten in den ßen 38 Grad heiß war. Also versteckten wir uns in ihrem letzten Jahren bedeutet einerseits einen wertvollen Zimmer, damit ihre Tochter uns nicht "nden und raus- Zuwachs an Qualität. Andererseits verstärkt sich bei schicken konnte. In diesen zwei Stunden in ihrem Zimmer vielen Freiwilligen das Bild der Entsendeorganisa- hatten wir ein unglaubliches Gespräch. Sie erzählte mir tion als »Dienstleister«, der für das Glück und Ge- von ihrem Krokodil, das jede Nacht auf ihrem Klavier lingen ihres Dienstes verantwortlich gemacht wird. 18

Ansprüche an Wohnung, Komfort und persönliche Begleitung wachsen. Vor diesem Hintergrund bleibt es eine Herausforderung für uns, mit den Freiwilligen immer wieder die Bedeutung von »Dienst« durch- zubuchstabieren und mit ihnen das eigene Tun zu re$ektieren: nicht nur als Chance für die persönli- che Entwicklung, sondern immer auch und in erster Linie als eine Zuwendung für andere.

»Nach der Ankun! in Tel Aviv fuhren wir im strahlendsten Sonnenschein nach Jerusalem, ins Beit Ben Yehuda. Dieses Haus ist die Landeszentrale von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste in Israel, es steht Reisenden o#en und organisiert verschiedene Projekte. Nachdem alle erschöp! in ihre Betten "elen, erwartete uns die nächsten Tage ein volles Programm. Doch dank Die Freiwillige Lina Müller, Andrej und ihre Mitfreiwillige des guten Wetters mit strahlenden Sonnenschein, Julia Schnorrenberg in Minsk (v. l. n. r.) 30 Grad, und Nutella, welches man auch in Israel kaufen kann, "el die Ankun! in diesem fremden Land nicht allzu schwer. Die Seminartage in Jerusalem dienen der Die Sicherheitssituation in der Ukraine spitzte sich Orientierung: Workshops, Stadtführungen, Diskussionen zum Ende des Jahres durch die politischen Umbrüche sollten uns auf das Land vorbereiten und den Kultur- zu. In unserer Begleitung achten wir sorgfältig auf schock etwas abmildern. Jüdische Traditionen, das die Bedürfnisse unserer Partern_innen und unserer politische System Israels, eine Expertenführung durch Freiwilligen vor Ort. Die Sicherheitslage ließ einen die Jerusalemer Altstadt gaben uns einen optimalen Aufenhalt der Freiwilligen in Charkiw, Dnipropet- Start in das neue Land und die neue Kultur. In der rowsk, Lwiw, Simferopol und Kiew zeitweilig nicht zweiten Woche der Orientierungstage begann unser zu. Wir haben uns bemüht, die Freiwilligen an an- Sprachkurs. Wir lernten die ersten hebräischen Floskeln. derem Ort einzusetzen und den Austausch mit un- Hebräisch ist eine unglaublich schwere Sprache, allein seren Partnerprojekten aufrechtzuerhalten. Unsere um die Schri! zu lernen brauchte ich vier Tage – denn Sorge gilt weiterhin der Zukun# der Sicherheit, Ge- man schreibt ja zum einen andere Buchstaben und von rechtigkeit und des Friedens in der Ukraine. rechts nach links.«

Laura Schilling über ihre Orientierungstage F REI WILLIGE N DIE N STE 19

LANGFRISTIGE FREIWILLIGENDIENSTE "#."$.%"#& BIS &#."'.%"#( Insgesamt 172 Freiwillige, davon 124 Frauen und 48 Männer

Förderungen durch Freiwillige Herkunftsländer Freiwillige Nordrhein-Westfalen ,0 ev. Landeskirchen Belgien * Rheinland-Pfalz - Baden ) Belarus * Sachsen - Bayern ** Deutschland */) Sachsen-Anhalt + Berlin-Brandenburg ++ Frankreich * Schleswig-Holstein . Braunschweig , Israel , Thüringen + Bremen , Polen . Einsatzländer Freiwillige Hannover - Russland + Belgien *+ Hessen-Nassau . Ukraine 1 Belarus + Kurhessen * USA / Tschechien ** Mitteldeutschland / Bundesländer Freiwillige Deutschland *0 Nordkirche *0 Ausland +0 Frankreich *- Oldenburg * Baden-Württemberg *0 Großbritannien *2 Rheinland +* Bayern ** Israel +* Pfalz ) Berlin *. Niederlande *. Sachsen - Brandenburg . Norwegen *, Westfalen *- Bremen , Polen *. Württemberg *+ Hamburg . Russland 0

Hessen . Ukraine 0

Mecklenburg-Vorpommern ) USA ++

Niedersachsen *+ 20

MITTELFRISTIGER FREIWILLIGEN! SOMMERLAGER DIENST IN ISRAEL Antisemitismus sei bis heute gegenwärtig und da- Der seit 2006 erprobte sechsmonatige Freiwilligen- rum brauche es Anstrengungen, ihm entgegenzu- dienst in Israel richtet sich vor allem an ältere Inte- treten, auch durch kleine Beiträge, sagte der israe- ressierte, die ihre Lebens- und Berufserfahrung in lische Botscha#er in Polen in seiner Rede anlässlich die Projektarbeit einbringen können. In den Jahren des 70. Jahrestags des Bialystoker Ghettoaufstands. 2012 und 2013 konnte der Mittelfristige Freiwilligen- Mit dem »kleinen Beitrag« meinte er die zwöl3öp- dienst aufgrund einer Zuwendung der Evangelischen !ge Gruppe aus Deutschland, Polen, Belarus und Landeskirche Bayerns realisiert werden. Im Jahr 2013 Russland, die im Rahmen eines Sommerlagers auch nahmen acht Freiwillige teil. In Jerusalem, Haifa, in diesem Jahr ins östliche Polen fuhr. Sie rang dem Binjamina und Naharija waren sie in verschiedenen 12,5 Hektar großen jüdischen Friedhof einen Teil Einrichtungen zur Betreuung alter Menschen, in seiner Vegetation ab, machte Grabsteininschri#en der Arbeit mit Menschen mit Behinderungen sowie wieder sichtbar, stellte Grabsteine auf und machte in Archiven und Forschungseinrichtungen tätig. den Ort im wahrsten Sinne des Wortes »zugänglich«. Die Freiwilligen arbeiteten tagsüber auf dem Fried- Das Konzept eines sechsmonatigen Freiwilli- hof an den Gräbern und bis spät in die Nacht in der gendienstes für ältere Freiwillige hat sich bewährt. Gemeinscha#sküche an den Gedenktafeln: Recht- Von Teilnehmenden und israelischen Projektpart- zeitig zum Besuch der Gruppe aus »Kiryat Bialystok«, nern erhielten wir sehr positive Rückmeldungen. Da der jüdischen Exilgemeinde in Israel, sollten ein wei- es keine institutionelle Förderung des Programms terer Teil des Friedhofsareals gereinigt, Hakenkreuz- gibt, können wir es 2014 nicht durchführen. 2014 Schmierereien beseitigt und mit Biogra!en versehe- werden wir nutzen, um eine längerfristige !nanzielle ne Erinnerungstafeln, die über wichtige jüdische Absicherung des Mittelfristigen Freiwilligendiens- Bialystoker Persönlichkeiten informieren, aufgestellt tes zu !nden. Wir ho"en, ab Sommer 2015 wieder sein. Mit den Vorbereitungen wie Recherchen, Ab- Freiwillige der Mittelfristigen Dienste nach Israel sprachen und Übersetzungen hatte das Team bereits entsenden zu können. im Januar 2013 begonnen. Im August 2013 folgte die F REIWILLIGE NDIE NSTE 21

Teilnehmende des internationalen Sommerlagers in Deventer, Niederlande

Umsetzung, zum Teil begleitet von polnischer Presse bevor sie sich der israelischen Gruppe anschloss, die und Filmteams. Das Tre"en der Delegation aus Israel überwiegend schweigend über den Friedhof ging und der Freiwilligen des Sommerlagers war bestimmt und an einigen Gräbern das Kaddisch sprach. Von von Wiedersehensfreude, Neugierde und dem Stau- diesem kurzen, aber intensiven Tre"en bleiben ge- nen darüber, dass der bearbeitete Teil des Friedhofs meinsame Fotos, das Versprechen auf ein Wieder- so gut aussah. Eine Mutter rief ihren Sohn und machte sehen im nächsten Jahr und die Einladung nach ihn mit dem 33-jährigen Daniel Zamojduk bekannt, Kiryat Bialystok, der das Sommerlager im Jahr 2015 der bereits das dritte Jahr dabei war: »Listen to this, ho"entlich folgen kann. this is all volunteer’s work«, sagte sie anerkennend, 22

den, ehemalige Zwangsarbeiter_innen und alte Men- schen zu engagieren, sich mit Fragen von Entwick- lungshilfe und Inklusion zu beschä#igen und beim Erhalt von Erinnerungsorten an die NS-Verbrechen mitzuhelfen. Über 300 Freiwillige, die jüngsten 15, die ältesten 75 Jahre alt, haben diese 24 Begegnungs-, Arbeits- und Lernprojekte in 13 Ländern gestaltet. An viele Themen, die bearbeitet wurden, soll im kom- menden Jahr angeknüp# werden: So beschä#igte sich das deutsch-israelische Sommerlager in Berlin und Jerusalem mit der postsowjetischen jüdischen Migration nach Deutschland und Israel. Im Rahmen des deutsch-russischen Sommerlagers 2014 soll den jüdisch-russisch-deutschen Beziehungen und Ge- schichte(n) nachgespürt werden. Dieses und weitere 27 Begegnungsprojekte, unter anderem in Oradour- sur-Glane, Sarajevo und St. Petersburg, stehen auf Jugendsommerlager in Osnabrück. Die Teilnehmenden unterstützen Ausgrabungsarbeiten auf dem Gelände der Gedenkstätte Augustaschacht dem Plan für die Sommerlagerarbeit 2014. Im einsti- und begeben sich auf Spurensuche der Hä!linge des »Arbeitserziehungs- gen Leningrad, das am 27. Januar 2014 den 70. Jahres- lagers Ohrbeck«. tag der Durchbrechung der 900-tägigen Belagerung beging, wollen die Freiwilligen durch Renovierungs- arbeiten für Überlebende der Blockade ein aktives Zeichen setzen. Ebenfalls zum 70. Mal jährt sich das Es sind die vielen kleinen Schritte, die das Sommer- Massaker der Wa"en-SS an der französischen Zivil- lagerjahr 2013 geprägt haben. Auch an anderen Orten bevölkerung in Oradour-sur-Glane. Es wird – als Gast- wie Bernburg, Minsk, Wolgograd, Bayonne, Deventer, geschenk von Bundespräsident Gauck im Rahmen Antwerpen, Ostrava und Oslo kamen internationale seines Besuches im September 2013 »überreicht« – Freiwillige zusammen, um sich für jüdische Gemein- unser erstes Sommerlager vor Ort sein. F REI WILLIGE N DIE N STE 23

SOMMERLAGERPROGRAMM %"#&

NR. ZEITRAUM LAND ORT THEMA TYP/ALTER

$.$%.&'.–('.&'. D Osnabrück/ Gedenkstätte Deutsch-Russisches Begegnungsprojekt/Ü16 Augustaschacht

(.$%.&'.–('.&'. Weimar/ Gedenkstätte International D Buchenwald

).('.&'.–&).&*. D Dresden Jüdischer Friedhof Deutsch-polnisches Begegnungsprojekt für Familien

%.&).&*.–$'.&*. D Bernburg Gedenkstätte & J üdischer Friedhof International/Deutschsprachig inklusiv

+.$).&'.–('.&'. D Berlin-Plötzensee Ökumenisches Gedenkzentrum, International, Ü16 Renovieren

,.$-.&'.–(,.&'. D Bechhofen Jüdisches Leben International/Ü16

'.$).&*.–)$.&*. D Oranienburg/ Gedenkstätte International Sachsenhausen

*.$%.&'.–&$.&*. IL Berlin – Jerusalem Jüdisch-russische Identitäten Deutsch-israelisches Sommerlager, 18–26 Jahre

-.&(.&*.–$'.&*. PL Bialystok Jüdischer Friedhof International

$&.('.&'.–$&.&*. PL Warschau Kinderkrankenhaus (KGGZ) International/Sommer lager für Frauen/mit EFiD e. V.

$$.$$.&+.–$-.&+. PL Wroclaw Jüdischer Friedhof International/Ü16

$(.$&.&*.–(%.&*. PL Oswiecim Gedenkstätte Polnisch-ukrainisch- deutsches Sommerlager/ 18–26 Jahre

$).&'.&+.–$+.&+. CZ Nove Sedliste Jüdischer Friedhof International/Ü40

$%.('.&,.–&,.&'. CZ Ostrava Jüdischer Friedhof International

$+.&(.&*.–$'.&*. F Bayonne Jüdischer Friedhof International

$,.(,.&-.–&*.$&. UA Czernowitz Jüdischer Friedhof International/Ü40

$'.(&.&'.–&).&*. RUS Moskau Garten- und R odungsarbeit International

$*.($.&'.–&%.&*. RUS Wolgograd Renovierungsarbeit International

$-.)&.&,.–$$.&'. NL Deventer Jüdischer Friedhof International

(&.$(.&*.–().&*. GB Southampton Werkzeugreparatur International

($.(-.&'.–$).&*. RO Bukarest Jüdische Gemeinde/Seniorenheim International

((.(%.&*.–&'.&-. B Antwerpen Menschen mit Behinderungen International

().&$.&'.–$%.&'. BY Minsk Putz- und Renovierungsarbeit International

(%.$&.&*.–(%.&*. N Oslo Putz- und Gartenarbeiten International 24

PROJEKTE IN BELARUS Lebensgemeinscha# Menschen mit Behinderungen De Barke Argemeenschap, Moerkerke-Brugge Internationale gesellscha#liche Vereinigung Heim für Kinder und Jugendliche Asbl Rencontres, »Verständigung« zur Unterstützung von Opfern Mouscron des Nationalsozialismus, Minsk Heim für Kinder und Jugendliche La Goudinière, Vaulx Gemeinnützige Organisation für die Rechte von Nationale Gedenkstätte Fort , Kindern mit Behinderungen, BelAPDIiMI, Minsk Einrichtung für Menschen mit Behinderungen Huize Heim für Kinder mit Behinderungen Nowinki, Minsk Monnikenheide, Zoersel Krebskrankenzentrum für Kinder Barawljany, Minsk Hä#lingsverband zur Unterstützung ehemaliger Zwangsarbeiter Dolja, Minsk PROJEKTE IN DEUTSCHLAND Bildungsarbeit in der Geschichtswerkstatt, Minsk Soziale Dienste des Jüdischen Zentrums Aktion Sühnezeichen Friedensdienste – Chessed Rhahamin, Minsk Infobüro, Berlin Aktion Sühnezeichen Friedensdienste – Sommerlager-Referat, Berlin PROJEKTE IN BELGIEN Asyl in der Kirche, Berlin Bildungs- und Gedenkstätte Haus der Wannseekonferenz, Flüchtlingsprojekt Protestants Sociaal Centrum, Antwerpen Berlin Seemannprojekt Seafarers Centre, Antwerpen Kinder- und Jugendfreizeitstätten des Nachbarscha#s- Lebensgemeinscha# Menschen mit Behinderungen und Selbsthilfe-Zentrums ufaFabrik, Berlin De Ark Gemeenschap Antwerpen, Boechoudt/Mortsel Kreisau-Initiative, Berlin Lebensgemeinscha# Menschen mit Behinderungen Schwules Museum, Berlin L’Arche Communauteé de Bruxelles, Brüssel Sozialabteilung der Jüdischen Gemeinde zu Berlin Menschenrechtsorganisation ADT Vierde Wereld België/ Evangelische Versöhnungskirche, Dachau ADT Quart Monde Belgique, Brüssel KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Hamburg Ökumenisches Netzwerk Ecumenical Youth Council Solidarische Hilfe im Alter, Hamburg in Europe, Brüssel Psychosoziale Arbeit mit Verfolgten e. V., Hamburg Musée Juif de Belgique/Joods Museum van België, Brüssel Lebensgemeinscha# der Werksiedlung Dokumentationszentrum für Geschichts forschung St. Christoph, Kandern SOMA-CEGES, Brüssel Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen, Seniorenzentrum Club Amitiés – Service Social Juif, Brüssel Oranienburg Sozialprojekt Convivial, Brüssel Gedenkstätte Augustaschacht, Osnabrück-Hasbergen Museum, Gedenkstätte und Dokumentationszentrum Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg, Ulm Kazerne Dossin, Mechelen KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, bei Weiden Gedenkstätte Buchenwald, Weimar F REIWILLIGE NDIE NSTE 25

PROJEKTE IN FRANKREICH PROJEKTE IN GROSSBRITANNIEN

Nationale Gedenkstätte und Museum Begegnungszentrum Coventry Cathedral, Coventry La Maison d’, Izieu Projekt für Menschen mit psychischen Problemen Soziokulturelles landwirtscha#liches Projekt Coventry & Warwickshire Mind, Coventry Volontaires au Bocage, St Jean le Blanc Lebensgemeinscha# Menschen mit Behinderungen Arche-Lebensgemeinscha# mit Menschen mit L’ Arche Lambeth, London Behinderungen, Wambrechies Asyl- und Flüchtlingsprojekt Southwark Day Centre for Beratung und Bgeleitung von Flüchtlingen Cimade, Asylum Seekers, London Marseille Betreuung von Schoa-Überlebenden Association of Heim für Menschen mit psychischen Jewish Refugees, London Beeinträchtigungen, Centre de la Mainguais, Nantes Einrichtung zur Unterstützung der Roma Altersheim Centre I. Fink La Colline, Nizza Roma Support Group, London Soziale Dienste für ältere Menschen bei Kon$ikttraining-Initiative Con#ict & Change, London Les Petits Frères des Pauvres Fraternité Est et Sud, Paris Forschungseinrichtung Alfred Wiener Library, London Arche-Lebensgemeinscha# mit Menschen Archiv und Forschungsinstitut Leo Baeck Institut, London mit Behinderungen, Paris Einrichtung für Menschen mit Behinderungen Dokumentationszentrum für zeitgenössische jüdische Norwood, London Geschichte und Schoa-Gedenkstätte CDJC/Mémorial de la Shoah, Paris Organisation und Archiv zur Recherche der Shoah PROJEKTE IN ISRAEL durch Massenerschießungen in Ost europa Yahad – In Unum, Paris Tageszentrum für Menschen mit Behinderungen Begegnungszentrum des europäischen Gan Or, Kirjat Ata Protestantismus Foyer le Pont, Paris Einrichtung für Menschen mit Behinderungen Gedenkstätte des ehemaligen Internierungslagers von Beit Uri, Afula Rivesaltes Mémorial du , Perpignan Heim für Menschen mit Behinderungen Beit Ekstein, Gedenkzentrum von Oradour sur Glane, Oradour Binjamina Weltfriedenszentrum, Verdun Psychosoziale Betreuung von Schoa- Überlebenden Heim für Menschen mit Behinderungen mit Amcha, Beerschewa Foyer de la Claire, Villefranche-sur-Saone Einrichtung für Menschen mit Behinderungen Kiwunim, Bustan HaGalil Schule für Menschen mit Behinderungen Alwafaa, Chura Seniorenheim des Verbandes Irgun Jozej Merkas Europa, Haifa 26

Nachbarscha#sprojekt Clore Centre, Haifa Seniorenheim Pinkas Rosen, Tel Aviv Arabischer Hort des Erziehungszentrums Forschungseinrichtung Alfred Wiener Library, Tel Aviv Leo Baeck, Haifa Seniorenheim Anita Müller Cohen, Tel Aviv Psychosoziale Betreuung von Schoa- Überlebenden Forschungsinstitut Cantor Research Centre, Tel Aviv mit Amcha, Haifa Schule für Menschen mit Behinderungen Frauenprojekt Naschim LeMa’an Naschim, Haifa Beit Sefer On, Tel Aviv Seniorenheim Beit Joles, Haifa Central Archives for the History of the Jewish People, Jerusalem PROJEKTE IN DEN NIEDERLANDEN Seniorenheim Beit Bart, Jerusalem Schoa-Gedenkstätte Yad VaShem, Jerusalem Zentrum für Obdachlose Stichting Kwintes, Amersfoort Frauenhaus Ischa LeIscha, Jerusalem Tageszentrum für Menschen mit Behinderungen Seniorenheim Beit Frankforter, Jerusalem Maccabiadelaan, Amstelveen Archiv und Forschungsinstitut Leo Baeck, Jerualem Jüdisches Geschichtliches Museum, Amsterdam Jüdisch-arabische Schule Jad BeJad, Jerusalem Widerstandsmuseum, Amsterdam Seniorenheim Siegfried Moses, Jerusalem Anne Frank Haus, Amsterdam Schule für Menschen mit Behinderungen Wohngemeinscha# mit Flüchtlingen Beit Sefer Ilanot, Jerusalem Jeanette-Noël-Huis, Amsterdam Schoa-Gedenkprojekt und Archiv Beit Aschkenas, Europäisches Netzwerk gegen Nationalismus, Jerusalem Rassismus, Faschismus und zur Unterstützung von Internationale Begegnungsstätte Beit Ben Yehuda – Migranten und Flüchtlingen United for Intercultural Haus Pax, Jerusalem Action, Amsterdam Seniorenbetreuung im Verband Irgun Jozej Merkas P$egeeinrichtung für jüdische ältere Menschen Beth Europa, Jerusalem Shalom, Amsterdam Psychosoziale Betreuung von Schoa- Überlebenden Zentrum für Obdachlose Stichting De Regenboog Groep, mit Amcha, Jerusalem Amsterdam Schule für Menschen mit Behinderungen Lebensgemeinscha# Menschen mit Behinderungen Beit Rachel Strauss, Jerusalem De Ark, Gouda Vorschule für Kinder mit Behinderungen Nachbarscha#spastorat Oude Noorden, Rotterdam Gan HaSchikumi, Jerusalem Deutsche Seemannsmission, Rotterdam Seniorenheim Idan HaSahav, Jerusalem Stelle für Gleichbehandlung und gegen Archiv des Joint Distribution Committee, Jerusalem Diskriminierung RADAR, Rotterdam Psychosoziale Betreuung von Schoa- Überlebenden Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers mit Amcha, Naharija Herzogenbusch Nationaalmonument Kamp Vught, Vught Seniorenheim Beit Jenny Breuer, Tel Aviv Erinnerungszentrum Kamp Westerbork, Forschungszentrum Moshe Dayan Centre, Tel Aviv Westerbork-Hooghalen F REIWILLIGE NDIE NSTE 27

Die Niederlandegruppe auf dem Länderseminar

PROJEKTE IN NORWEGEN

Wohn- und Tageszentrum für ältere Menschen mit Heim für Menschen mit psychischen Behinderungen psychischen Erkrankungen Sti!elsen Betania, Alta Granly Sti!else, Kapp Kindergarten Sti!elsen Betania, Alta Integrierende Internatsschule für körper behinderte Wohn-, Arbeits- und Begegnungsstätte für gehörlose und nichtkörperbehinderte Schüler Lundheim Menschen mit zusätzlichen Behinderungen Sti!elsen Folkehøgskole, Moi Signo, Andebu Jüdisches Seniorenheim, Oslo Integrierende Internatsschule für körperbehinderte Jüdischer Kindergarten, Oslo und nichtkörperbehinderte Schüler Soltun Folkehøgskole, Wohn-, Arbeits- und Begegnungsstätte für gehörlose Evenskjer Menschen mit zusätzlichen Behinderungen Sti!elsen Signo, Oslo 28

PROJEKTE IN POLEN PROJEKTE IN TSCHECHIEN

Hilfe für NS-Verfolgte: Pro Vita et Spe, Kraków Soziale Dienste der Jüdischen Gemeinde Brünn, Brno Pater-Siemaszko-Sti#ung, Kraków-Piekary Caritas Brünn: Geschütztes Wohnen St. Michael, Brno Malteser Hilfszentrum, Kraków Caritas Brünn: Geschützte Werkstatt E$eta, Brno Staatliches Museum Majdanek, Lublin Kinder- und Jugendzentrum Dětský dům Zábrdovice, Brno Kultur-Historisches Bildungszentrum Teatr NN, Hilfe für NS-Verfolgte: Živá Paměť – Lebendige Erinnerung, Lublin České Budějovice Internationale Jugendbegegnungsstätte Auschwitz, Kulturzentrum KREDANCE, České Budějovice Oświęcim Kinder- und Jugendzentrum Leccos, Český Brod Historische Bildung im Jüdischen Zentrum Gedenkstätte Lidice, Lidice Auschwitz, Oświęcim Hilfe für NS-Verfolgte: Živá Paměť – Lebendige Erinnerung, Staatliches Museum Stutthof, Sztutowo Olomouc Soziale Dienste der Jüdischen Gemeinde Warschau, Malteser Hilfe für Menschen mit Behinderungen, Warszawa Olomouc Sti#ung Polnisch-Deutsche Aussöhnung, Warszawa Hilfe für NS-Verfolgte: Živá Paměť – Lebendige Erinnerung, Zentrum für Kulturellen Dialog Ostrava Edith-Stein-Haus, Wrocław Kinder- und Jugendzentren der Caritas Dorf des Hilfe für NS-Verfolgte: Maximilian-Kolbe-Werk, Gdańsk, Zusammenlebens, Ostrava Kraków, Lublin, Warszawa Hilfe für NS-Verfolgte: Živá Paměť – Lebendige Erinnerung, Praha Soziale Dienste der Jüdischen Gemeinde Prag, Praha PROJEKTE IN RUSSLAND Menschenrechtsorganisation und Beratungsstelle In Iustitia, Praha Bildungsarbeit im Holocaustzentrum, Moskau Gedenkstätte Theresienstadt, Terezín Menschenrechtsorganisation Memorial, Moskau Hilfe für NS-Verfolgte: Živá Paměť – Lebendige Erinnerung, Heilpädagogisches Zentrum für Kinder mit Ustí nad Labem Behinderungen, Moskau Kulturelles Zentrum Collegium Bohemicum, Flüchtlingsschule Bürgerhilfe, Moskau Ustí nad Labem Betreuung älterer Menschen bei Sostradanije, Moskau Soziale Dienste von Memorial, St. Petersburg Freizeitgestaltung für Roma-Kinder, St. Petersburg Menschenrechtsorganisation Memorial, Perm Evangelische Kirchengemeinde Sarepta, Wolgograd Internationale Jugendmenschenrechts bewegung MPD, Woronezh F REIWILLIGE NDIE NSTE 29

PROJEKTE IN DER UKRAINE Seniorenheim Sel*elp Home for the Aged, Chicago (IL) Holocaust Memorial Foundation of Illinois, Zentrum zur Rehabilitation von Kindern mit Chicago-Skokie (IL) Behinderungen Pravo vybora, Charkiw Sozialdienste im Jewish Familiy Service, Cincinnati (OH) Soziale Dienste bei der Wohlfahrtsorgani sation Umwelt- und Sozialverband Earth Day Coalition, Samariter Charkiv e. V., Charkiw Cleveland (OH) Bildungsarbeit im Museum jüdischer Geschichte und InterReligious Task Force on Central America, Cleveland Kultur in der Bukowina, Czernowitz (OH) Soziale Dienste des Jüdischen Gemeinde zentrums Holocaust Memorial Center, Detroit (MI) Chessed Shushanna, Czernowitz American Jewish Committee (AJC), Bildungsarbeit im Holocaustzentrum TKUMA, New York City (NY) Dnipropetrowsk Sozialdienste bei Clinton Housing, Jüdisches Sozial- und Kulturzentrum Chessed Arieh, New York City (NY) Lwiw Sozialdienste bei DOROT, New York City (NY) Rehabilitationszentrum für die Opfer des Sozialdienste im Isabella Geriatric Center, Totalitarismus, Kiew New York City (NY) Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, Kiew Bildungs- und Kulturprojekte des Jüdisches Gemeindezentrum Chessed Shimon, Jewish Community Center, New York City (NY) Simferopol Sozialdienste im Project EZRA, New York City (NY) Verband ehemaliger Zwangsarbeiter Sozialdienste in den Sel*elp Community Services, Haus der Ho$nung, Simferopol New York City (NY) Soziale Dienste des Heidelbergzentrums, Simferopol Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ARSP) US-Landesbüro, Philadelphia (PA) Sozialdienste im Jewish Family and Children’s Service, PROJEKTE IN DEN USA Philadelphia (PA) Sozialdienste im Northwest Philadelphia Interfaith Seniorenheim Hebrew SeniorLife, Boston (MA) Hospitality Network, Philadelphia (PA) Schule Christus Lutheran Academy, Camden (NJ) Sozialdienste im Project HOME, Philadelphia (PA) Gemeinde der Christus Lutheran Church, Camden (NJ) Holocaust Center of the United Jewish Federation, Sozialdienste im New Visions Homeless Day Shelter, Pittsburgh (PA) Camden (NJ) American Jewish Committee (AJC), Washington (DC) Lebensgemeinscha# Innisfree, Charlottesville/Crozet (VA) US Holocaust Memorial Museum, Washington (DC)

Wir danken allen Projektpartnern für die gute Z usammenarbeit und ihre Unterstützung. HHighlightsighlights

Symbol der Anerkennung: Die Freiwillige Annemarie Niemann begleitet Bundespräsidenten beim Oradour-Besuch.

Tschechien-Jubiläum: Lebendige Geschichte – Erinnern in der zweiten und dritten Generation

Familienbiografische Überlegungen einer Belgien-Freiwilligen anlässlich des Landes-Jubiläums

Sommerlager-Impression: Stumme Zeugen am Wegesrand

»Mein Jahr mit Aktion Sühnezeichen Friedensdienste hat mir aandacht – eine Aufmerksamkeit für meine eigene Familienbiografie eingeräumt« H IGHLIGHTS 31

SYMBOL DER ANERKENNUNG, NACH )$ JAHREN

Die ehemalige Freiwillige Annemarie Niemann begleitete Bundespräsident Joachim Gauck und den französischen Staatspräsidenten François Hollande, als sie der Opfer des SS-Massakers von Oradour- sur-Glane gedachten.

Annemarie Niemann, Jahrgang 1992, war von 2010 bis 2011 Freiwillige in der Gedenkstätte »Centre de la mémoire d’Oradour-sur-Glane« in Frankreich.

Wenn Monsieur Robert Hébras über den 10. Juni 1944 spricht, so beginnt er o# damit, seinen Zuhörern vom außergewöhnlich schönen Sommerwetter jenes Tages zu erzählen. Damals verübte die SS-Division »Das Reich« das Massaker von Oradour-sur-Glane, bei dem 642 Bewohner des Dorfes starben. Robert Hébras ist einer der wenigen, die diesen Sommer tag überlebten.

Als ich am 4. September dieses Jahres, zwei Jahre nach Beendigung meines Friedens- dienstes in der Gedenkstätte »Centre de la mémoire d’Oradour-sur-Glane«, an jenen Ort zurückkehre, erinnert mich das schöne Wetter an die einleitenden Worte von Hébras’ Zeitzeugenberichten. Eng an diesen Gedanken knüp# sich für mich die Frage, wie es ihm heute gehen mag. Es ist der Tag des gemeinsamen Besuches von Staatspräsident François Hollande und Bundespräsident Joachim Gauck in Oradour. Die Wunden hier waren so tief, dass eine solche Geste jahrzehntelang abgelehnt wurde. Noch in meiner Freiwilligenzeit konnte ich über diese Frage Vorbehalte, aber auch Enttäuschung und Resignation spüren. Ich erinnere mich, wie o# Monsieur Hébras von seinem Wunsch gesprochen hat, die Aner- kennung dieser Schuld durch einen deutschen Regierungsvertreter vor Ort noch zu erleben und mit wie viel Trauer ihn das Ausbleiben dieser Geste erfüllte. François Hollande, Robert Hébras und Joachim Gauck H IGHLIGHTS 33

An diesem 4. September ist es so weit: Monsieur Hébras führt die beiden Präsidenten durch die Ruinen von Oradour, die in seinem Gedächtnis zu Häusern werden und aus deren Innerem er die Stimmen der Bewohner hört. Sie gehen auf den Straßen, durch welche seine Familie, Freunde und Bekannte von der SS zum Dorfplatz getrieben wurden. Sie treten in die alte Kirche, in der über 400 Frauen und Kinder getötet wurden, seine Mutter und seine Schwestern. Monsieur Hébras berichtet Gauck und Hollande, wie grausam die SS hier vorgegangen ist. Sie betrachten die Einschusslöcher in den Wänden, das verrostete Gestell eines Kinderwagens.

Bei der anschließenden Kranzniederlegung am Grab der Opfer, an der ich gemeinsam mit dem Enkel eines Überlebenden als Kranzträgerin mitwirkte, konnte ich spüren, wie die Überlebenden und die Familien der Opfer, sowie Gauck und Hollande, auch heute von der Brutalität und Willkür dieses deutschen Kriegsverbrechens getro"en waren. In seiner Rede dankte Gauck, dass Überlebende und Nachfahren der Opfer nun den großen und für sie sehr schweren Schritt gegangen sind, ihn zu empfangen. Besonders wichtig war es, dass er die Schuld, die Deutschland sich durch das Versagen bei der juristischen Aufarbeitung des Ver- brechens zusätzlich au$ud, nicht unerwähnt ließ. Das Ausbleiben deutscher Prozesse gegen die SS-Täter in der BRD sowie die aktive Verhinderung ihrer Auslieferung an die französische Gerichtsbarkeit war für Oradour wie ein zweites Massaker. Gauck sprach von einer »Bitterkeit«, die er wahrnehme und die »auch die seine sei, die er mit nach Deutschland nehme«, und dass er darüber »nicht verstummen« werde. Dieser Satz wurde gehört in Oradour.

Es erfüllt mich mit Dankbarkeit und Freude, dass die Überlebenden des Massakers diesen Tag noch erlebt haben. Er konnte und sollte keine Entschuldigung sein für das Leben, welches hier so grausam ausgelöscht wurde. Er kann nur ein Symbol der Anerkennung dieses Verbrechens sein. Eine Zusage, die Toten von Oradour nicht zu vergessen und jeder Form von Revisionismus in Deutschland mit aller Entschiedenheit entgegenzutreten.

In meinen Augen ist es gelungen, dieses Zeichen am 4. September zu setzen – jetzt kommt es darauf an, diesem Anfang ein festes Fundament zu geben. Vielleicht und ho"ent- lich kann unser Sommerlager im nächsten Jahr in Oradour einen kleinen Beitrag dazu leisten. 34

LEBENDIGE GESCHICHTE * Auf Initiative von Aktion Sühnezeichen Friedens- ERINNERN IN DER ZWEITEN dienste gründeten im Jahr 2003 Vertreter_innen der UND DRITTEN GENERATION Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder, der Hussitischen Kirche, der katholischen Caritas und Im allgemeinen Stimmengewirr sind deutsche und der Jüdischen Gemeinden Brünn und Prag die öku- tschechische Wortfetzen zu hören. 60 Menschen be- menische Freiwilligenorganisation Servitus, die seit- !nden sich im Raum, aktuelle Tschechien-Freiwil- her Partner und Freundeskreis von Aktion Sühne- lige, deren Vorgänger_innen, Projektpartner_innen, zeichen Friedensdienste in Tschechien ist. 2003 be- Sommerlager-Teilnehmende sowie Mitarbeitende von gann auch Stanislava Francesca Šimuniuová ihre Aktion Sühnezeichen Friedensdienste und Servitus. Tätigkeit als Landesbeau#ragte von Aktion Sühne- Vom 19. bis 21. April 2013 feierten wir in České zeichen Friedensdienste und Koordinatorin von Budějovice unter dem Motto »Lebendige Geschichte Servitus. – Erinnern in der zweiten und dritten Generation« die zehnjährige Zusammenarbeit von Aktion Sühne- So war denn in Budweis eine große Dankbar- zeichen Friedensdienste und Servitus in der Tsche- keit zu spüren. Von der deutschen Botscha# aus chischen Republik. Prag angereist, betonte Stephan Schmid, wie wich- tig die Arbeit für Frieden und Versöhnung von Ak- tion Sühnezeichen Friedensdienste in Tschechien sei. Dr. Michaela Vidláková und Martin Řeháček von Servitus und Thomas Heldt von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste erzählten von den Ursprüngen der Sühnzeichenarbeit und den Anfängen der Koope- ration. Sie unterstrichen, dass ohne die gute und enge Zusammenarbeit aller Partner_innen in die- sem ökumenischen Zusammenschluss der Freiwil- ligendienst in Tschechien nicht dort stünde, wo er jetzt ist.

Karel Holomek, Mitglied des Zentralrats der Roma und Gründer des einzigen europäischen Roma-Museums, berichtet über das Gedächtnis der tschechischen Roma und ihren Platz in der tschechischen Gesellscha!. H IGHLIGHTS 35

Die Teilnehmenden mit ihren unterschiedlichen sprechen. Diese Erzählungen waren sehr berührend, Tschechien-Erfahrungen setzten sich in Workshops auch Kontroversen kamen auf bezüglich des Um- und einer Podiumsdiskussion mit der Geschichte gangs mit der Geschichte und die Frage nach deren und ihrer Weitergabe, dem »Erzähle weiter!« in der Deutungshoheit und Interpretation. zweiten und dritten Generation auseinander. Welche Rolle spielt die Geschichte für den eigenen Lebens- Erzähl-Cafés und Arbeitsgruppen setzten sich weg? Was verändert sich in der Weitergabe der Ge- mit dem Sommerlager in Drmoul (»Erinnern bedeu- schichte von Generation zu Generation? tet Tun«), der Bedeutung der Gedenkstätte von Lidice für das kollektive Gedächtnis (»Erinnern bedeutet Lenka Holiková etwa initiiert deutsch-tschechi- Gedenken«) und dem Gedächtnis der tschechischen sche Künstlersymposien nach ihrer eigenen Migra- Roma und ihrem Platz in der tschechischen Gesell- tionserfahrung aus der damaligen ČSSR in die BRD scha# (»Erinnern bedeutet Leben«) auseinander. und ihrer Rückkehr in den 80er Jahren. Die Teil- Unter der Überschri# »Fokusverschiebungen und nehmenden stellen ihre künstlerische Begegnung Folgegeschichten« beschä#igte sich eine Gruppe unter historisch-politische Themen, auch deutsch- mittels !lmischer Zeugnisse aus den letzten 60 Jah- tschechische Stereotype stehen im Fokus. Als Enke- ren mit der jüngeren Vergangenheit Tschechiens. lin einer Überlebenden des Lidice-Massakers ist Klára Kalibovás Umgang mit Geschichte stark ge- Inspirierend war der Austausch der Teilnehmen- prägt von der Erzählung innerhalb ihrer Familie. den in den Pausen und am Abend, stets in generati- Die Juristin berät heute mit ihrer Organisation »In onsübergreifenden Runden. Die aktuellen Freiwil- Iustitia« Opfer von Hassgewalt und bietet Weiterbil- ligen zeigten rasante Filmschnipsel »Aus dem Tag dungen zu den Themen Rassismus und Rechtsext- eines Freiwilligen«. Da bei einem Jubiläum das Feiern remismus an. Christian Sta"a beschrieb seine Le- nicht zu kurz kommen darf, hüp#en Sonnabend- bensthemen und sein politisches und theologisches nacht Deutsche und Tschechen gleichermaßen bei Engagement als von der Geschichte seiner Familie böhmischem Bier zu den Klezmer-Rhythmen der geprägt, deren Wurzeln in den böhmischen Ländern Band Trombenik. Die Veranstaltung endete mit einem liegen. Sein Studium in Prag ermöglichte seinem gemeinsamen Gottesdienst mit der evangelischen Vater, mit ihm über eigene, zuvor kaum thematisier- Gemeinde der Böhmischen Brüder. te Geschichten aus seiner Kindheit und Jugend zu 36

der Kazerne Dossin zu einer Podiumsdiskussion zum Thema »Wachsender Antisemitismus in Europa. Eine Herausforderung für die Zukun#« in die Kazerne Dossin in Mechelen. Das hervorragend besetzte Po- dium bestand aus Simon Gronowski (Anwalt und Überlebender des 20. Konvois), Juliane Wetzel (Zen- trum für Antisemitismusforschung, Berlin) und Esther Voet (Centrum Informatie en Documentatie Israël, Den Haag). Moderator war Rik Van Cauwe- laert (ehem. Chefredakteur von »Knack«). Die sehr gut besuchte Diskussion verlief anregend, manch- mal kontrovers, und zeigte deutlich die Komplexität des Themas. Es war ein sehr gelungener Au#akt- abend für das Wochenende im Zeichen des 50-jäh- rigen Jubiläums der Arbeit von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste in Belgien. Aktuelle und ehemalige Freiwillige organisierten verschiedene Veranstaltun- FAMILIENBIOGRAFISCHE gen: eine Friedensaktion unter freiem Himmel, eine Ü BERLEGUNGEN EINER Veranstaltung zu Migrationsgeschichten in Belgien BELGIEN!FREIWILLIGEN gestern und heute und den ökumenischen Abschluss- gottesdienst am Sonntag, 30. Juni 2013, in der deutsch- Aktion Sühnezeichen Friedensdienste und der deut- sprachigen Evangelischen Gemeinde Brüssel. sche Botscha#er in Belgien luden am 28. Juni 2013 mit Unterstützung der Konrad-Adenauer-Sti!ung, der Heinrich-Böll-Sti!ung, dem Goethe-Institut Brüssel und H IGHLIGHTS 37

Lisa Mangold war 2007–2008 Freiwillige in Belgien und erzählte in ihrer Rede, wie ihr Freiwilligendienst sie dazu anregte, sich mit ihrer eigenen Familienbiogra+e zu beschä,igen.

Freiwillige von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste werden noch vor der Ausreise ins Projektland motiviert, sich mit ihrer eigenen Familiengeschichte auseinanderzusetzen. Das biogra!sche Arbeiten spielt während des Dienstes eine wichtige Rolle. Nachdem ich mich für einen Dienst mit Aktion Sühnezeichen Friedensdienste entschieden hatte, habe ich mich mit der Biogra!e meines Großvaters beschä#igt. In Tagebüchern hat er seine Zeit bei der notiert. Seine fast täglichen Notizen, in krakeliger Sütterlinschri#, dokumentieren Erlebnisse und G edanken während des Nazi-Regimes. Seine Worte sind von der NS-Ideologie durchzogen, seine Berichte von der Front grausam ausführlich. Sein Weg führte ihn in der Wehrmacht unter der 272. Infanterie-Division auch durch Belgien.

Vieles war und ist für mich unleserlich. Unvergessen jedoch sind die vielen Texte an seine Kinder und uns Enkel, in denen er versuchte, uns seine Perspektive, seine völkische und kriegsverherrlichende Ideologie, nahe zu bringen.

Mein Großvater war Teil eines Täterkollektives – erkennbar an seiner immer wieder- kehrenden Selbst-Identi!zierung als Opfer von Kriegsschuldlügen, aus der heraus er ein Mitgefühl für die Verfolgten der NS-Diktatur verweigerte. Kein Moment der Anerkennung des unsagbaren Leides der Opfer des NS-Regimes war bei ihm erkennbar.

Mein Jahr mit Aktion Sühnezeichen Friedensdienste hat mir aandacht – eine Aufmerk- samkeit für meine eigene Familienbiogra!e eingeräumt. Mir wurde eine Notwendigkeit vermittelt, mit meiner Familie über ihren damals bereits verstorbenen Vater zu sprechen – über seine Vergangenheit, seine autoritäre Erziehung und ihre persönlichen Ausbrüche aus der eigenen beklemmenden Familiestruktur. 38

Die Tagebücher sind heute im Besitz des Soma/Ceges, einem belgischen Forschungsinstitut mit Sitz in Brüssel, das der Erforschung der Kriege und Kon$ikte des 20. Jahrhunderts in ihrer Auswirkung auf Belgien gewidmet ist – und Projektpartner von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste.

Ute Scheub schrieb in ihrem autobiogra!schen Werk »Das falsche Leben. Eine Vater- suche«, mit Blick auf ihre Familienbiogra!e, dass der Versuch einer innerfamilären Ver- söhnung zwar zum Seelenfrieden beitrage – jedoch nicht zum Frieden zwischen Gruppen und Nationen. Davon ausgehend stellt sie die Frage: Wie kann aus einem Zustand des Ungleichgewichtes, verursacht durch die Schuld der Täter und das Leiden der Opfer, ein Zustand des Gleichgewichtes, des Ausgleiches, der Verzichts auf Ansprüche entstehen?

Aktion Sühnezeichen Friedensdienste vermittelt jeder und jedem Einzelnen die persön- liche Verantwortung, die Frage zu stellen nach Täterscha#, Täter_innen, Mitläufer_innen, Widerstehenden und Opfern – mit Blick auf die Vergangenheit und die Gegenwart. Jede_r Einzelne wird ermutigt, Fragen zu stellen – und sich bei einem Freiwilligendienst auf die Suche nach Antworten zu begeben.

Die Freiwilligen in Belgien begleiten ältere Menschen, unterstützen sozial Benachtei- ligte sowie Menschen mit psychischen oder physischen Beeinträchtigungen. Sie engagieren sich in antirassistischen Initiativen und Projekten der historisch-politischen Bildung.

Während des Freiwilligendienstes werden sie in Seminaren begleitet und bearbeiten thematische Schwerpunkte: Die belgische und deutsche Kolonialgeschichte, heutige Asyl- politik und daraus entstehende Diskriminierungen oder der Nahostkon$ikt sind dabei nur exem plarisch zu nennen. Gemeinsam tre"en sie Zeitzeug_innen des Krieges und der Okku- pation und befragen eigene Familienangehörige zu ihren Zeugnissen von Vergangenem. H IGHLIGHTS 39

STUMME ZEUGEN AM WEGESRAND * 200 sind schon fertig INTERNATIONALES SOMMERLAGER IN BUCHENWALD Curio und die anderen Frauen und Männer nehmen an dem Sommerlager in der Gedenkstätte des ehe- Curio, Jette, Katarine und Swetlana tre"en sich in maligen Konzentrationslagers Buchenwald teil. Es Buchenwald. Sie stellen Gedenksteine her, um an die ist das sechste Sommerlager in Folge, bei dem die Vernichtungstransporte mit Kindern zu erinnern, Teilnehmenden an dem Gedenkweg arbeiten. Die die 1944 von hier nach Auschwitz starteten. Idee kommt von Heiko Clajus, der die Weimarer In- itiative Gedenkweg Buchenwaldbahn gründete. Er Curio kommt aus Hongkong. Normalerweise ist es auch, der an diesem Tag im Wald steht und ist sie in den Häuserschluchten der chinesischen auf die Sommerlager-Truppe wartet. Er hat schon Metropole unterwegs: Smog, Menschenmassen und alles vorbereitet. Die Steine liegen auf je einem Holz- Hochhäuser. Sie ist 21 Jahre alt und studiert Dolmet- block, das Werkzeug liegt bereit, genügend Schutz- schen in Chinesisch-Englisch. Doch in diesem Som- brillen sind auch da. »1944 starteten am Bahnhof mer quetscht sich Curio nicht in die Hongkonger Buchenwald Vernichtungstransporte mit Kindern – Metro, sondern geht durch einen Wald in der Nähe Juden, Sinti und Roma – die zu jung oder zu schwach von Weimar. Unter ihr ein holpriger Weg, über ihr für die Zwangsarbeit im Konzentrationslager waren. Blätter, der Wind rauscht. Gerade unterhält sie sich Sie wurden von der SS nach Auschwitz geschickt. Fast mit Jette aus Schwerin, Katarina aus Russland und alle wurden in den Gaskammern ermordet«, erklärt Swetlana aus Weißrussland. Insgesamt sind es 19 Heiko Clajus die historischen Hintergründe. junge Leute aus acht verschiedenen Ländern. Die Stimmung ist gut, sie lachen, singen ein Lied. Dann Aus Zahlen werden Namen erreichen sie eine Stelle, an der rechts und links lauter Steine mit eingravierten Namen liegen. Die In diesem Sommerlager sollen die letzten der dann Gruppe ist an ihrem Ziel angelangt. Hier werden sie 200 Steine fertig gemeißelt werden. Als stumme die nächsten Tage arbeiten. Jede_r wird sich einen Zeugen stehen sie für 200 minderjährige Sinti und Stein aussuchen, einen Namen wählen und ihn mit Roma, die am 25. September 1944 nach Auschwitz Hammer und Meißel eingravieren. Und sie werden abtransportiert wurden. sich Gedanken machen über den Menschen, der den Namen einst getragen hat. Es sind Tage, die sie ver- ändern werden. 40

Curio sucht sich einen Stein und einen Namen aus: »Ich liebe dich!« auf Russisch, C hinesisch, Eichwald Broschinksi. Vorsichtig fängt sie mit Ham- Deutsch und Polnisch mer und Meißel an zu arbeiten. Erst eine Furche, um eine gerade Führungslinie zu ziehen, dann so mei- Doch Curio ist auch ins Sommerlager gekommen, ßeln, dass man es am Ende ausmalen kann. Immer um neue Freundscha#en zu schließen, um Deutsch- wieder unterbricht sie. »Gut so?«, fragt sie Heiko land kennen zu lernen, die Sprache zu lernen. Aus- Clajus. Langsam wird es ruhig auf dem Weg. $üge, Kochen, Tanzen, die Nacht durch reden, sich gegenseitig beibringen, wie »ich liebe dich!« auf Man hört die Vögel zwitschern, dazwischen im- Russisch, Chinesisch, Deutsch und Polnisch heißt. mer wieder das helle Klicken, wenn der Hammer auf Die Teilnehmenden diskutierten über Demokratie, den Meißel schlägt. »Das ist die Zeit, wenn alle an- Reisefreiheit und unterschiedliche Lebensgewohn- fangen sich Gedanken zu machen. Wer ist das ge- heiten. »Harmonie ist nicht, wenn alle dasselbe sa- wesen, dessen Namen ich gerade eingraviere?«, er- gen, sondern wenn jede Meinung respektiert wird«, klärt Anke Kronshage. Sie ist eine von drei Teamerin- sagt Curio und meint damit den Umgang mitein- nen des Sommerlagers und seit 2008 jedes Jahr mit ander und die Erfahrung, die sie im Sommerlager dabei. Drei bis vier Vormittage dauert es, bis die Na- gemacht hat. men eingraviert und ausgemalt sind. »Dann fangen sie an, nach der Geschichte des Kindes zu fragen, ge- Am letzten Abend des Sommerlagers versam- hen in die Archive der Gedenkstätte, um mehr her- meln sich alle um den Gedenkstein der Gedenkstätte. auszu!nden.« Auch Curio ist neugierig. Sie möchte Sie legen kleine Sträuße aus Wildblumen nieder, wissen, wer das war, dieser Eichwald Broschinksi. entzünden Teelichter. Eine Musikbox spielt das Bu- Sie durchsucht Transportlisten, Akten und Vermer- chenwaldlied. Eine Mädchenstimme singt: »O Bu- ke, am Ende wird sie fündig. Eichwald Broschinski chenwald, wir jammern nicht und klagen, Und was war 14 Jahre alt, als er mit dem Vernichtungstrans- auch unsere Zukun# sei – Wir wollen trotzdem

BUNDESARBEITSGEMEINSCHAFT Politik und Zivilgesellscha# unterzeichnet, richtet K IRCHE UND RECHTSEXTREMISMUS sich der Aufruf gegen rassistische Hetze gegenüber Flüchtlingen und fordert verbesserte Bedingungen Die Bundesarbeitsgemeinscha# Kirche und Rechts- für Asylsuchende. extremismus (BAG K + R) wurde 2010 von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste mitbegründet und In Kooperation mit dem Online-Projekt NSU- aus Mitteln der Abschlusskollekte des Deutschen Watch begleitet die BAG K + R die zivilgsellscha#- Evangelischen Kirchentags in Dresden gefördert. liche Aufarbeitung der NSU-Morde. Zum zweiten Jahrestag der Aufdeckung der NSU-Morde veranstal- Wie in den Jahren zuvor gab es auch im Jahr 2013 teten wir vor rund hundert Besuchern dazu eine Ver- einen Aufruf unter dem Titel »Nächstenliebe verlangt anstaltung mit der Evangelischen Akademie Berlin. Klarheit««, der kirchlich engagierte Menschen dazu ermutigte, sich in Magdeburg am 12. Januar und in 2013 verö"entlichten wir sechs unterschiedliche Dresden am 13. Februar aktiv gegen die Neonaziauf- Unterstützungspostkarten sowie ein Plakat mit dem märsche zu stellen. Dieser Aufruf war sowohl in- Titel »Solidarität mit Lothar König«. Weiterhin gaben haltlich als auch in der medialen Wahrnehmung ein wir ein Faltblatt mit der Überschri# »5 Fragen zum großer Erfolg. Darüber hinaus war die BAG K + R an antimuslimischen Rassismus« heraus. mehreren Veranstaltungen zum Thema Rechtsextre- mismus im kirchlichen und zivilgesellscha#lichen Die BAG K + R wurde durch das unabhängige Spektrum beteiligt. Beratungshaus Phineo mit dem »Wirkt-Siegel« aus- gezeichnet. Damit sind wir eines von siebzehn Pro- Aktion Sühnezeichen Friedensdienste verö"ent- jekten, die als ein zivilgesellscha#lich wirkungsvolles lichte in Kooperation mit den Partnerorganisatio- Projekt gegen Rechtsextremismus eingestu# wurden. nen der BAG K + R im Zuge der erhitzten Debatte über Flüchtlingsunterkün#e in Deutschland Anfang Mit der der vierten Ost-West-Konferenz in Mainz September den Aufruf »Rassistischen Kampagnen und der Teilnahme am Katholikentag wird die BAG gegen Flüchtlinge und Asylsuchende entgegentre- K + R noch stärker im Bereich der katholischen Kirche ten!« Dieser wurde in der Süddeutschen Zeitung und au#reten. Der nächste Flyer soll zum Thema Antizi- anderen überregionalen Zeitungen verö"entlicht. ganismus erscheinen. Von leitenden Geistlichen und Repräsentanten aus ENGAGEMENT FÜR VIELFALT 43

PROJEKTBEREICH I NTERKULTURALITÄT

Der Projektbereich Interkulturalität veranstaltet Bil- dungsprogramme und Begegnungen, die sich mit der Geschichte der Vielfalt in der Einwanderungs- gesellscha# beschä#igen. Der Bereich ist projekt- !nanziert. Für die Jahre 2013 bis 2015 konnten wir Zuwendungen durch den Europäischen Integrations- fonds, die Glücksspirale und das Bundesministeri- um des Inneren akquirieren, so dass unsere Arbeit für diese Zeit !nanziell abgesichert ist. Im Jahr 2013 konnten wir vielfältige Bildungsprogramme durch- Die Seminarreihe »Geschichten der Vielfalt« lädt Jugendliche aus führen: zugewanderten Familien ein, mit Text, Film oder Foto Geschichten zu erzählen, die das Leben nach Deutschland zugewanderter Menschen in der ersten, zweiten und dritten Generation prägen. Seminare mit Neuköllner Stadtteilmüttern zur NS-Geschichte in Kooperation mit dem Diakonischen Werk Kooperation mit Typisch Deutsch e. V. zur Seminare mit Jugendlichen mit Zuwande- Durchführung von zwei Programmen: rungsgeschichten zu Biogra!en der Vielfalt Deutschstunde und Mach dein Ding! In beiden (Schreib werkstätten, Porträtfotogra!e) in Programmen geht es darum, Engagement, Kooperation mit dem Jugendmigrationsdienst Partizipation, Vielfalt und Dialog zu befördern. Neukölln und der Hermann-Hesse-Oberschule in Kreuzberg Zudem begannen wir die Arbeit an einer Publikation mit Essays von Akteur_innen mit Zuwanderungs- geschichten. Sie erzählen zum einen biogra!sch, zum anderen präsentieren sie ihre politischen und zivilgesellscha#lichen Perspektiven und Visionen. IInnternationaleternationale B B ildungsarbeitildungsarbeit

»Durch das Seminar wurde mein Interesse für meine deutsche Vergangenheit geweckt. Ich möchte mich mit der Geschichte meiner früheren Verwandten zur Zeit des Holocaust auseinander- setzen und mehr Fragen stellen, an die ich mich zuvor nicht so wirklich herangetraut habe.« I NTERNATIONALE BILDUNGSARBEIT 45

AZUBI!PROGRAMME Freiwilligenorganisationen und anderen Jugend- gruppen in Anspruch genommen wurde. Ein weite- Seit 2007 organisiert Aktion Sühnezeichen Friedens- rer Schwerpunkt lag auf der Anbindung des Beit Ben dienste für Auszubildende 14-tägige Praktika in ver- Yehuda an die Nachbarscha# in Baka und Talpiot. schiedenen Projektländern. Während ihres Prakti- Daraus entstand das Projekt Osim Historia (»Wir ma- kums arbeiten die Auszubildenden gemeinsam mit chen Geschichte«), das monatlich mit israelischen unseren Freiwilligen in sozialen Einrichtungen, Bil- Schüler_innen und deutschen Freiwilligen statt!n- dungsprojekten und Gedenkstätten mit. Darüber det. hinaus nehmen sie an einem organisierten pädago- gischen Begleitprogramm teil. Darüber hinaus fanden Deutsch-, Hebräisch-, und Jiddisch-Kurse statt und ein deutsch-israelisches Im Jahr 2013 nahmen Auszubildende der Unter- Sommerlager zu jüdisch-russischen Identitäten. nehmen Würth GmbH & Co. KG, aus Gartenbaube- trieben in Villingen, Osnabrück, Sindel!ngen, Bad Rothenfeld, Mannheim und Nürtingen sowie aus Kooperationsunternehmen der IHK Münster und Bielefeld teil. Die Praktika fanden in Israel, Polen, den Niederlanden und den USA statt.

BEIT BEN YEHUDA, JERUSALEM

Im Jahr 2013 arbeitete die Bildungsreferentin im Beit Ben Yehuda am Au%au eines Bildungsprogramms mit Workshops und Seminareinheiten, das interessierten Gruppen angeboten werden kann und bereits von 46

FOYER LE PONT, PARIS INTERNATIONALE JUGEND! BEGEGNUNGSSTÄTTE IN Im Foyer le Pont ist eine Foto-Ausstellung zu sehen zur OŚWIĘCIM/A USCHWITZ /IJBS0 fünfzigjährigen Tätigkeit von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste in Frankreich. Im Eingangsbereich Erfreulich ist die kontinuierlich hohe Belegung des zeigt ein Foto den Freiwilligen Keno Kunkel im Ge- Hauses. 2013 begleiteten die Mitarbeiterinnen der spräch mit einer Familie. Keno arbeitete 2010 in pädagogischen Abteilung – unterstützt von den Frei- einem Wohnheim für Asylsuchende in St. Etienne. willigen – insgesamt 175 Studiengruppen und 39 Ta- Einige Zeit später !ndet im Foyer le Pont ein deutsch- gesgruppen während ihres Aufenthaltes in der IJBS. französisches Freiwilligenseminar zu (Im-)Migra- Die Jugendbegegnungsstätte war wieder Ort zahl- tion statt, das Aktion Sühnezeichen Friedensdienste reicher internationaler Seminare. Frankreich gemeinsam mit dem langjährigen fran- zösischen Partner Unis-Cité durchführt. Unter den Zum zweiten Mal fand hier beispielsweise ein 19 französischen Teilnehmenden be!nden sich auch deutsch-polnisch-ukrainisches Sommerlager von zwei Brüder, die in Baku groß geworden sind und Aktion Sühnezeichen Friedensdienste statt. Die im heute in St. Etienne leben. Durch Zufall fällt ihnen August für Zo!a Posmysz veranstaltete Feier zu ih- bei einer Gruppenarbeit besagtes Foto auf. Es stellt rem 90. Geburtstag zeigt, wie stark die IJBS mit den sich heraus, dass einer der beiden Brüder dort mit Überlebenden verbunden ist und wie wichtig die Ins- seinem Vater abgebildet ist. Er ist sehr berührt von titution für die Überlebenden weiterhin ist. Sichtlich dieser Entdeckung und erzählt begeistert von Keno gerührt bedankte sich Zo!a Posmysz für ihre Ge- und seiner Mitfreiwilligen. Wir erfahren, dass seine burtstagsfeier und die zahlreichen Glückwünsche, Familie seit einiger Zeit nicht mehr im Wohnheim, die von einem Konzert, einer Lesung ihrer im Kon- sondern in einer eigenen Wohnung in St. Etienne zentrationslager Auschwitz entstandenen Lyrik, der lebt. Über ihren Service Civique (Freiwilligendienst) Erö"nung einer Ausstellung über ihr Leben und bei Unis-Cité erlangen die beiden Brüder erste Ein- der Präsentation eines ihr gewidmeten Workshops blicke in verschiedene beru$iche Praxisfelder in begleitet wurden. Frankreich und wurden somit Teilnehmer unseres »deutsch-französischen« Freiwilligenseminares in Paris. I NTERNATIONALE BILDUNGSARBEIT 47

Anerkennung für die Arbeit der IJBS brachten wich- Im Bereich der Gedenkstättenarbeit unterstützt Ak- tige Besucher und politische Delegationen zum tion Sühnezeichen Friedensdienste Lehrer_innen Ausdruck, darunter Martin Schulz, Präsident des und Pädagog_innen bei der Organisation von Ge- Europäischen Parlaments, der die IJBS im April be- denkstättenfahrten, mit inhaltlicher und förderrecht- suchte und sich Zeit nahm für ein Gespräch mit den licher Beratung und Mulitiplikator_innen-Fortbil- Freiwilligen. dungen. In vielen europäischen Gedenkstätten ar- beiten Aktion Sühnezeichen Friedensdienste-Frei- GEDENKSTÄTTENFAHRTEN willige, die Gruppen empfangen und begleiten. UND S TUDIENREISEN

Unsere Studienreisen ermöglichen intensive Einbli- cke in die aktuellen gesellscha#lichen Verhältnisse. Auf dem Programm stehen Begegnungen mit Schri#- steller_innen, Politiker_innen, Bürgerrechtler_in- nen, Student_innen und mit Freiwilligen von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste sowie Begegnungen mit Überlebenden und Zeitzeug_innen. 2013 fand, wie schon in den Vorjahren, eine Fahrt nach Belarus statt. Die Reisen werden durch unsere ehrenamtli- chen Mitarbeiter Werner Falk und Karl Heinz Labitzke organisiert.

Gedenkstättenfahrt nach Majdanek, Polen ÖffentlichkeitsarbeitÖffentlichkeitsarbeit Ö FFENTLICHKE ITSARBEIT 49

Im Jahr 2013 zeigten sich die Synergieeffekte des Kommunikations- bereiches – des Fundraisings, der Öffentlichkeitsarbeit und der Regionalarbeit – sehr deutlich.

Eng verzahnt erfolgte eine einheitliche und gesteu- Im Jahr 2013 konnten wir zahlreiche Publikationen erte Kommunikation. Der Kommunikationsbereich verö"entlichen: konzipierte und bereitete gemeinsam Veranstaltun- gen vor wie den Deutschen Evangelischen Kirchentag Zeitschri# zeichen zu den Themen »Erzähle in Hamburg oder die Jahresversammlung in Berlin. weiter! Von Geschichten, Erinnerungen und Die Mitarbeitenden entwickelten gemeinsame Stra- Begegnungen«, »Zerstörte Vielfalt« und zum tegien, um in den Regionen über Veranstaltungen Thema »Armut«. Kontakte zu generieren, interessierte Menschen in- haltlich einzubinden und bleibend auch als Spen- Predigthilfe zum 27. Januar, dem Israelsonn- der_innen für Aktion Sühnezeichen Friedensdienste tag und zur Ökumenischen Friedensdekade binden zu können. Image-Plakate und Plakate zur Werbung für die Sommerlager, die für Veranstaltungen genutzt werden

eine mit Partnern gemeinsam herausgegebene Broschüre »Wegweiser zur Erinnerung« – Jugendbegegnung in Gedenkstätten

»Beth-Ha-Chajim – Arbeitshilfe jüdische Friedhöfe« 50

Wir gestalteten an vielen Orten Gottesdienste zum hin zu digitalen Medien. Unsere Zielgruppen erfah- 27. Januar und zum Gedenken an die Novemberpo- ren neben dem zeichen über zahlreiche andere Kanäle grome. Zudem beteiligten wir uns an verschiedenen von unseren Aktivitäten: Veranstaltungen, News- Großveranstaltungen wie dem Deutschen Evange- letter, Webseite, Rundmails, Newsgroup, Facebook lischen Kirchentag in Hamburg oder dem Bürgerfest und aus der Presse. des Bundespräsidenten in Berlin. Der Vorstand, die Geschä#sführung und Refe- Im Bereich der Pressearbeit standen neben den rent_innen waren bei zahlreichen ö"entlichen Ver- Sommerlagern in Deutschland die Freiwilligendiens- anstaltungen, Konferenzen und Podien mit Vorträ- te im Zentrum. Zahlreiche Presseanfragen erreichten gen präsent und verö"entlichten Beiträge in Publi- uns mit dem Ziel, Freiwillige während ihres Dienstes kationen. Beispielha# können hier der Au#akt-Got- zu begleiten und damit Stimmen der dritten und tesdienst der EKBO zum Themenjahr »Reformation vierten Generation einzufangen. Darüber hinaus und Toleranz«, ein RBB-Inforadio-Podium zum The- waren Medienberichte zu rückkehrenden oder künf- menjahr »Zerstörte Vielfalt«, eine Blickwinkel-Tagung tigen Freiwilligen, die vor ihrer Ausreise Patinnen zum Thema »Antisemitismus im Kontext Nahost- und Paten suchten, vor allem in Lokalzeitungen kon$ikt und Migrationsgesellscha#« (Veranstalter: häu!g. Auch unsere ö"entlichkeitswirksamen poli- Sti#ung Erinnerung Verantwortung und Zukun# / tischen Aktionen wie der Aufruf zu christlichen Blo- Zentrum für Antisemitismusforschung), ein Fach- ckaden gegen rechtsextreme Aufmärsche in Dresden tag der Evangelischen Hochschule Dresden »Diskri- und unsere politischen Veranstaltungen etwa zur minierung im Spannungsdreieck Kirche, Politik und Aufdeckung der NSU-Morde mit der Bundesarbeits- Gesellscha#« und die Pressekonferenz zum Verfah- gemeinscha# Kirche und Rechtsextremismus fan- ren gegen Lothar König genannt werden. Auch auf den den Weg in die Medien. internationaler Ebene wie der Laudatio »Europeans for Peace« der Sti!ung Erinnerung, Verantwortung und 2013 gab es in einer auch für 2014 wirkenden Zukun! oder der Konferenz »Political and Societal Pilotphase drei statt vier Ausgaben unseres Maga- Leadership in Encouraging Reconciliation: A Com- zins zeichen. Dies ermöglichte es, ökonomische und parison of Japanese and German Foreign Policies in personelle Ressourcen für andere Projekte der Öf- Their Neighborhoods« wirkte Aktion Sühnezeichen fentlichkeitsarbeit freizusetzen. Hintergrund ist Friedensdienste mit. auch die starke Veränderung der Kommunikation EhrenamtEhrenamt 52

Viele Ehrenamtliche unterstützen die Arbeit von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste.

Alle Seminare werden neben einer hauptamtli- chen Leitung hauptsächlich von ehrenamtlich täti- gen ehemaligen Freiwilligen begleitet.

Der Leitungskreis gestaltet die Sommerlager- arbeit in enger Verzahnung mit der Projektkoordi- natorin in der Geschä#sstelle. Auch der Vorstand, das Kuratorium, die AG Theologie und die jährliche Kassenprüfung werden von Ehrenamtlichen getra- gen. Viele von ihnen sind in Regionalgruppen und Freundeskreisen aktiv, andere bringen unabhängig davon ihr regelmäßiges Engagement ein. In der Ge- schä#sstelle werden wir von vier Senior_innen unter- stützt, die uns bei der Datenverarbeitung, bei der Planung von Veranstaltungen und bei unseren GUS- Studienreisen behil$ich sind. An vielen Publikati- Viele ehrenamtliche Helfer_innen unterstützten das Team während des Evangelischen Kirchentags in Hamburg. onen sind ehrenamtliche Lektor_innen und Über- setzer_innen beteiligt. Auch die Arbeit im Ausland geschieht in einem Netz von guten Freundinnen und Freunden, die uns seit Jahren mit Rat und Hilfe zur Seite stehen. Die Arbeit der Ehrenamtlichen ist für uns ein großes Geschenk. Die meisten Programme wären ohne sie nicht durchführbar. EHR E NAMT 53

Regionalgruppensprecher_innen von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste tre#en sich zweimal im Jahr. KKiircherche undund G G eesellschaftsellschaft KIRCHE UND GESELLSCHAFT 55

Aktion Sühnezeichen Friedensdienste ist aktiv an der Schnittstelle von Kirche, Gesellschaft und Politik. Unsere Zusammenarbeit mit Gemeinden und Landeskirchen sowie der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) konnten wir weiter intensivieren.

Beim Evangelischen Kirchentag in Hamburg im Mai 2013 war Aktion Sühnezeichen Friedensdienste durchgehend auf dem Markt der Möglichkeiten prä- sent. Unser Stand erfuhr einen großen Zulauf und wir gestalteten Podien und Veranstaltungen mit, schwerpunktmäßig im Bereich Freiwilligendienste, Arbeit gegen Rechtsextremismus, Erinnerungskul- tur, Sinti und Roma sowie im christlich-jüdischen Dialog.

Wie in jedem Jahr verö"entlichten wir drei Pre- digthilfen: anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar, des Israel- sonntags und der Ökumenischen Friedensdekade. Sie enthalten Impulse für Predigt, Sündenbekenntnis und Fürbitten, Buchvorschläge und Texte von Frei- willigen, mit denen diese Anlässe in besonderer Weise Erwähnung !nden können.

Die Zahl der Freiwilligen, die sich in Kirchen- gemeinden engagieren, nimmt weiter zu. Dies hängt Eine von zahlreichen Gesprächsrunden am Stand von auch mit der Abscha"ung des Zivildienstes zusam- Aktion Sühnezeichen Friedensdienste während des Evangelischen Kirchentags in Hamburg 56

In Kooperation mit unseren Regionalgruppen ent- wickeln wir weiterhin Module für die Gemeindear- beit. An Sonntagen, die zeitnah an Gedenktagen liegen, bieten wir Elemente für Gottesdienste an (Freiwilligenberichte, Filmausschnitte zum 27. Ja- nuar und 9. November). Zahlreiche Gottesdienste werden bundesweit von Aktion Sühnezeichen Frie- densdienste gestaltet.

Die AG Theologie, die sich aus Hauptamtlichen, Ehrenamtlichen und ehemaligen Freiwilligen zu- sammensetzt, arbeitet intensiv an Fragen, die uns im Kontext unserer Erfahrungen, unseres politischen Handelns und des Umgangs mit Geschichte heute bewegen. Die Mitglieder der AG führen an Gedenk- tagen besondere Gottesdienste durch und bedenken gemeinsam die biblischen Texte und deren Umset- zung. Gedenkgottesdienst am 27. Januar in Berlin Die Aktivitäten der Bundesarbeitsgemeinscha# Kirche und Rechtsextremismus wurden an anderer men und der bewussten und aktiven Entscheidung Stelle bereits beschrieben. Im Zentrum steht hierbei für einen Freiwilligendienst. Aktion Sühnezeichen unser Engagement im kirchlichen Bereich gegen Friedensdienste wird von Bewerber_innen als Or- Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. ganisation wahrgenommen, die kirchlich orientiert ist und mit den Freiwilligendiensten ein klares ethi- Aktion Sühnezeichen Friedensdienste konnte im sches Pro!l zeigt. vergangenen Jahr Wertschätzung und !nanzielle Un- terstützung durch die EKD und die Landeskirchen erfahren. Dafür sind wir sehr danbkbar. FinanzenFinanzen 58

JAHRESRECHNUNG %"#& von 2012 gebracht, sondern um 45.000 EUR aufge- UND HAUSHALT %"#( stockt werden. Damit beträgt der Bestand an Rück- lagen zum Bilanzstichtag 395.000 EUR. Die Buchführung, Bilanzierung und Bewertung der wirtscha#lichen Vorgänge bei der Aktion Sühne- Die Bauten auf fremden Grundstücken, die Son- zeichen Friedensdienste e. V. erfolgt auf der Grund- derposten und die Verbindlichkeiten aus Darlehen lage der handelsrechtlichen Vorschri#en für Kauf- in der Passiva betre"en die Internationale Begeg- leute (§§ 238–263 HGB). Die im HGB festgelegten nungsstätte Beit Ben Yehuda/Haus Pax in Jerusalem. Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung wer- Die sonstigen Verbindlichkeiten in der Passiva ent- den umgesetzt. halten unter anderem 149.000 EUR Sondervermögen Niederlande, 100.000 EUR aus einer Schenkung und Der Jahresabschluss wird durch die Wirtscha#s- 19.000 EUR für die Arbeit der Bundesarbeitsgemein- prüfungsgesellscha# Beil, Baumgardt & Kollegen scha# Kirche und Rechtsextremismus in den Folge- geprü# und der Bestätigungsvermerk danach erteilt. jahren. Die von der Mitgliedscha# bestellten Kassenprüfer haben sich von der Ordnungsmäßigkeit der Buch- Das ausgewiesene Treuhandvermögen in Höhe haltung überzeugen können. von 451.000 EUR betri( die unselbständige Helga- Weckerling-Sti#ung. Quartalsabschlüsse werden jeweils per 30.6. und per 30.9. erstellt. Eine Jahresliquiditätsplanung so- GEWINN! UND VERLUSTRECHNUNG wie ihre monatliche Überprüfung sichern die Kon- JAHRESRECHNUNG %"#& trolle über die Zahlungsfähigkeit und die Kosten- entwicklung. Eine monatliche Überprüfung der Spen- Für das Jahr 2013 ergibt sich nach Bildung der notwen- deneinnahmen mit Vorjahresvergleich dient wie ein digen Rücklagen und unter Berücksichtigung des Ge- Plan-Ist-Vergleich für die Zuwendungen der Kontrolle winnvortrages ein Ergebnis in Höhe von 1.398,47 EUR. der Einnahmeentwicklung. Obwohl die Rücklagen im Vorjahr durch den nega- tiven Abschluss zum 31.12.2012 um 128.300 EUR BILANZ reduziert wurden, gelang uns 2013 eine komplette Wiederau"üllung der Rücklagen und dennoch ein Im Berichtszeitraum hat sich das Bilanzvolumen um ausgeglichener Haushalt zum 31.12.2013. Das ist ein 346.000 EUR erhöht. Die Rücklagen konnten durch großartiges Ergebnis. den Jahresgewinn nicht nur wieder auf den Stand FINANZTE IL 59

Wir konnten zusätzliche Zuwendungen gewinnen, Die Sachkosten der Freiwilligen- und Begegnungs- so durch Zuschüsse der EU (European Voluntary arbeit liegt im Plan, auch wenn es Verschiebungen Service und Europäischer Integrations-Fonds), der hinsichtlich der Kostenarten gibt. Landeskirchen und der EKD. Die Erhöhung der Pa- tenbeiträge von 12 auf 15 EUR im Monat wirkte sich Bei den Spenden konnten wir zusätzliche Groß- ebenfalls positiv auf das Ergebnis aus. Die Förderung spenden verzeichnen, wodurch wir das gesteckte durch den Internationalen Jugendfreiwilligendienst Jahresziel erreichten. Darüber hinaus erhielten wir (IJFD) ist eine sichere Finanzierungsquelle unserer eine Erbscha# in Höhe von 48.000 EUR. Diese lag Freiwilligenprogramme geworden. Auch die Som- um 18.000 EUR höher, als wir sie im Haushalt ein- merlager konnten durch eine Vielzahl von Förderun- geplant hatten. gen solide gegen!nanziert werden. Die Internationale Begegnungsstätte Beit Ben Vor dem Hintergrund des negativen Jahresab- Yehuda/Haus Pax in Jerusalem konnte 213.000 EUR schlusses 2012 haben wir uns 2013 bemüht, die Aus- Erträge erwirtscha#en und damit wiederum einen gaben zu reduzieren ohne die inhaltliche Arbeit und ausgeglichenen Haushalt erreichen. unsere Kontakte leiden zu lassen. Im Bereich der Ö"entlichkeitsarbeit und der Fundraising-Arbeit Das Treuhandvermögen der unselbständigen haben wir die Ausgaben für Publikationen und Druck- Helga-Weckerling-Sti#ung konnte durch Zusti#un- sachen auf niedrigem Niveau gehalten. gen in Höhe von 15.000 EUR weiter erhöht werden. Das angelegte Vermögen erbrachte im Jahr 2013 auch Im Personalbereich ergaben sich Einsparungen erstmalig einen größeren Zinsertrag in Höhe von in Höhe von 44.000 EUR durch krankheitsbeding- 12.000 EUR. Von diesem Betrag konnten zwei Drit- ten Ausfall und durch tari$iche Einstufungen von tel für den laufenden Haushalt verwendet werden. Krankheits- und Elternzeitvertretungen. Die Jahres- sonderzahlung (Weihnachtsgeld), die an einen aus- Die Werbe- und Verwaltungsausgaben umfassen geglichenen Jahresabschluss geknüp# ist, konnte gemäß De!nition des Deutschen Zentralinstituts für alle Mitarbeiter_innen in vollem Umfang ge- für soziale Fragen (DZI) Personal- und Sachkosten zahlt werden. der Ö"entlichkeitsarbeit, des Fundraising, des Fi- nanzreferates und Anteile der Geschä#sführung. Die stärkere Nutzung von E-Mail-Kommunika- Diese lagen bei der letzten Prüfung durch das DZI tion anstelle von Postsendungen machte sich in den bei 15 % und wurden als angemessen eingestu#. Die gesenkten Verwaltungsausgaben bemerkbar. 60

Prüfung der Verhältnismäßigkeit wird mit der Ver- Demgegenüber werden wir die Erträge aus kirchli- leihung des Spendensiegels bestätigt. Aktion Sühne- chen Zuwendungen 2014 im Vergleich zu den Vor- zeichen Friedensdienste trägt das DZI-Spendensiegel jahren steigern können. Erfreulicherweise haben wir seit 2001. für unsere Freiwilligenprogramme und unsere Som- merlager zusätzliche Zuwendungen der Landeskir- HAUSHALT %"#( chen Bayern, Hannover und der Nordkirche erhalten können. Das geplante Haushaltsvolumen für 2014 liegt bei 4.819.845 EUR. Erhöhte Sachaufwendungen sind im Bereich Ö"entlichkeitsarbeit und Fundraising geplant, wo Die Steigerung des Haushalts im Vergleich im Jahr 2013 wegen des schlechten Abschlusses 2012 zum Vorjahr um rund 800.000 EUR hängt vor allem Einsparungen vorgenommen wurden. mit dem zusätzlichen Projekt Germany Close Up zusammen. Das Budget beläu# sich auf 747.000 EUR. Der Soli-Beitrag, den die Freiwilligen zu Beginn Es ist komplett gedeckt durch die Zuwendungen ihres Dienstes zahlen, wurde von 650 auf 990 EUR durch das Bundesministerium für Wirtscha# und erhöht, um auf die gestiegenen Aufwendungen in den Energie (ö"entliche Zuwendungen) und durch Teil- Ländern zu reagieren. Dadurch erhöhen sich die nehmer_innen-Beiträge (sonstige Erträge). Daraus Erträge für Solibeiträge um rund 35.000 EUR. ergeben sich die erhöhten Aufwendungen (Personal- aufwendungen, Verwaltungsaufwendungen, Semina- Bestandteil des Haushalts sind Aufwendungen re/Ver an stal tungen/Fort bildungen sowie Sachauf- und Erträge für die Bundesarbeitsgemeinscha# wendungen). Kirche und Rechtsextremismus. Dazu gibt es Rest- mittel aus der Abschlusskollekte des Evangelischen Bei den Kollekten der Landeskirchen liegen wir Kirchentags in Dresden sowie Zuwendungen der in der Planung für 2014 niedriger als bei den tatsäch- EKD und einzelner Landeskirchen. lichen Erträgen 2013. Dies hängt damit zusammen, dass wir 2013 eine außerordentlich hohe Kollekte Das Risikovolumen des Haushalts 2014 ist ge- aus verwahrten Restkollekten vom Evangelisch-lu- ring und liegt bei etwa 50.000 EUR und bezieht sich therischen Kirchenkreis Mecklenburg erhielten. Die auf Spenden und ö"entliche Zuwendungen. Kollekten einiger Landeskirchen lagen 2013 auf Sonn- tagen in den Schulferien; da die Überweisungen erst Der Haushaltsplan sieht eine Jahressonderzah- 2014 getätigt werden, wirken sie sich auf den Ertrag lung in voller Höhe für alle Mitarbeiter_innen vor. 2014 aus. FINANZTE I L 61

BILANZ ZUM &#. DEZEMBER %"#&

AKTIVA PASSIVA

!"."#.#$"! !"."#.#$"# !"."#.#$"! !"."#.#$"# EUR EUR TEUR EUR EUR TEUR A. ANLAGEVERMÖGEN A. EIGENKAPITAL I. Immaterielle Vermögensgegenstände I. Vereinskapital '%&.&$",)" '%& EDV-So!ware und Nutzungsrechte "."#$,%% & II. Rücklagen II. Sachanlagen '. Zweckgeb. Rücklagen $%.%%%,%% " '. Bauten auf fremden Grundstücken $#(.&(%,%% *)' &. Betriebsmittelrücklage )($.'%%,%% &'( &. Betriebs- und Geschä!sausttattung #&.&$),%% '&( )#$.'%%,%% &&& *"*.(#),%% +$$ III. Bilanzgewinn '.)#",(+ % III. Finanzanlagen (#".+$*,"$ )&( Beteiligungen $'',&# ' B. SONDERPOSTEN ()%.$"+,%% ($" *#$."##,&# +$" C. RÜCKSTELLUNGEN B. UMLAUFVERMÖGEN Sonstige Rückstellungen )%).)%%,%% '&( I. Vorräte D. VERBINDLICHKEITEN Bestand an Verö,entlichungen )%."'(,#" (' '. Verbindlichkeiten aus Darlehen '*".%%%,%% '"# II. Forderungen und sonstige &. Verbindlichkeiten Leistungen (*.*'),$) &" Vermögensgegenstände ). Sonstige Verbindlichkeiten &"#.#'+,## )() '. Forderungen aus Zuwendungen )+.*)#,*$ #$ $%(.$)',$& $*% &. Sonstige Vermögensgegenstände *.#)*,#+ $& E. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN "*.*#',%% '& ((.$+*,*& '(+ III. Wertpapiere sonstige Wertpapiere #'.#)+,"# #& IV. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten #($.)"%,(& )## '.''&.+%#,#' *+# C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN '$.&$+,'+ (' ".%#!.%&&,!' ".('% ".%#!.%&&,!' ".('%

Treuhandvermögen Weckerlingsti)ung ($'.%#%,+) (&# Treuhandverbindlichkeiten Weckerlingsti)ung ($'.%#%,+) (&# 62

GEWINN!UND VERLUSTRECHNUNG ZUM &#. DEZEMBER %"#& UND HAUSHALT %"#(

IST *+,* PLAN *+,- IST *+,- PLAN *+,. EUR EUR EUR EUR I. ERTRÄGE ". Spenden '.' Spenden allgemein ("%.&)(,(% $%$.%%%,%% $%).+*$,*) (#%.%%%,%% '.& Spenden zweckgebunden '#).+"$,%% '*%.$%%,%% '#(.&&#,+" &%+.*%#,%% '.) Paten (ehem. Förderbeiträge Freiwillige) )*).(*&,%% ('%.%%%,%% ('%.*+),&( ((%.%%%,%% '.(Solibeiträge '%%.)$%,%% '%%.%%%,%% '%)."*',"& '(%.%%%,%% '.$ Friedensförderer (ehem. Patenschaften) )(.(+%,%% )$.%%%,%% )).#)+,'% )%.%%%,%% '.*Sachspenden %,%% (&&,($ %,%% '.+Fördermitgliedsbeiträge +'.$*#,%% +%.%%%,%% *+.'%$,$$ +%.%%%,%% ".#(!.%'$,($ ".#%$./$$,$$ ".!"!.00/,/' ".!''.&$0,$$ #. Kollekten &.' Kollekten Landeskirchen &"$.'%#,%% )'+.&)%,%% ))(.$&+,(# &"+.(+$,%% &.&Gemeindekollekten ''$.&'',%% ')%.&%%,%% ''".(%$,)# '&&.%%%,%% ($$.!#$,$$ (('.(!$,$$ (/#.0!#,%% ($0.('/,$$ !. Vermächtnisse '.#%%,%% )%.%%%,%% (".&)%,%% %,%% (. Bußgelder &$.%$),%% )%.%%%,%% )(.(%+,$& )%.%%%,%% /. Mitgliedsbeiträge ((.)%#,%% ($.%%%,%% (*.++&,(' (*.%%%,%% &. Kostenerstattungen '**.++&,%% '$%."%%,%% '*".$'",'# '$$."%%,%% '. Öffentliche Zuwendungen +&$.*"$,%% "'#.%%&,%% "**.#+),'% '.$*%.(%',%% %. Kirchliche Zuwendungen )+(.%&(,%% )*).#($,%% )+).%&),)$ (*$.'%%,%% 0. Sonstige Zuwendungen '*+.%%(,%%'"#.&%%,%% '#$.$$%,(+ '"+.&)),%% "$. Erträge BBY &''.#&",%% &(%.%%%,%% &').)#",+) &*".%"$,%% "". Sonstige Erträge ))#.*#*,%% )*".($),%% &+$.'*),#" )&%.'(&,%% dar. Teilnehmergebühren +).#(',%% $'.$%%,%% *(.&$+,*+ &''.#+%,%%

dar. Periodenfr. Erträge (#.''(,%% $%.%%%,%% (+.("(,*% )$.%%%,%%

dar. Erträge aus Auflösungen )*.#'&,%% '*$.&'&,%% &*.#'&,%% &*.#'&,%% !.'$$./&",($ !.0&(.!!$,$$ !.0%%.0&&,#$ (.%"0.%(/,$$ FINANZTE I L 63

IST *+,* PLAN *+,- IST *+,- PLAN *+,. EUR EUR EUR EUR II. AUFWENDUNGEN ". Personalaufwendungen -".(&/.(&',$% -"./!'.&(/,$$ -"./$".'$0,/#-".'/'.#&",$$ '.' Sonderzahlung (Weihnachtsgeld) -'%.%%%,%% -'%&.&*#,%% -#(.%%%,%% -'%$.&&*,%% #. Sachaufwendungen Freiwillige &.' Entgelte Freiwillige -&##.%)+,($ -&#'.#$%,%% -&##.)*#,$* -&##.*+',%% &.& Reisekosten Freiwillige -'"%.*&','% -'+).()$,%% -'*&.#'$,&& -'(+.#+(,%% &.) Versicherungen Freiwillige -')(.%&',*# -')$.%%%,%% -')$.&#$,+$ -'(%.%%%,%% &.( Mietkosten Freiwillige -&$*.*&#,"" -&$+.#*%,%% -&*+.))),&% -&+%.%%%,%% &.$ sonstige Freiwilligenkosten -'+.+'%,*+ -(."'%,%% -&'.$$$,%% -%%%.$#$,'0 -%&!."//,$$ -%&(.0"!,'! -%'0.#$$,$$ ). Verwaltungsaufwendungen -))(."'(,(#-)&$.##$,%% -&##."#+,)' -)"&.$#*,%% (. Sachaufwendungen Öffentlichkeitsarbeit -'+&.)+&,(( -')".)%%,%% -'%&.)'&,(+ -')#.+$&,%% $. Sachaufwendungen Fundraising -(%.*+*,%% -)#.$%%,%% -&$.%#(,$# -($.$%*,%% *. Seminare, Veranstaltungen, Fortbildungen -)"#.&&$,)% -)%*.$%$,%% -))+.'(",)' -$*'.(%#,%% +. Betriebsaufwand BBY -&%(.'*$,(( -&)%.%%%,%%-&'%.##%,(# -&$$.)'#,%% ". Sonstige Sachaufwendungen -)&).+&$,)# -&#'.#)',"& -)+".'%$,)* -*#).&"+,%% dar. Abschreibungen -+(.)(#,"& -+(.)(#,"& -+$.%$*,%" -++.$"+,%%

dar. Periodenfr. Aufwand -(%.#"#,#$ -&$.%%%,%% -)).+$',*$ -$%.%%%,%%

dar. Germany Close Up Begegnungsprogramm -$$'.+%%,%%

-!.%#%.(&&,0! -!.%!/.!$$,%# -!.%"(."'",'% -(.%"0.//&,$$

IST *+,* PLAN *+,- IST *+,- PLAN *+,. EUR EUR EUR EUR JAHRESÜBERSCHUSS 1,*2.3+4,4- ,*3.+*3,,5 ,2..23.,.* *53,++ III. Ergebnisverwendung ". Gewinnvortrag '%#,$" &%(,%$ &%(,%$ '.)#",(+ #. Zuführung zu Rücklagen -)%%,%%-'&".)%%,%%-'+).*%%,%% %,%% !. Entnahme aus Rücklagen '&".)%%,%% %,%% %,%% %,%% (. Bilanzgewinn &%(,%$ #)),&) '.)#",(+ '.*"+,(+ DDaanksagungnksagung DANKSAGUNG 65

Wir danken Ihnen sehr herzlich für Ihre Unterstützung!

Aktion Sühnezeichen Friedensdienste wurde im vergangenen Jahr unterstützt durch die Mitglieder, die Fördermitglieder, eine Vielzahl an Spenderinnen und Spendern, die von den Freiwilligen geworbenen Patinnen und Paten, viele Kirchengemeinden und Institutionen, unter anderem:

KIRCHLICHE EINRICHTUNGEN ÖFFENTLICHE EINRICHTUNGEN

Bremische Evangelische Kirche | ehem. Evangelisch- Aktion Mensch | Aktionsgemeinscha# Dienst für Lutherische Landeskirche Mecklenburg | ehem. den Frieden | Bundesamt für Migration und Flücht- Pommersche Evangelische Kirche | Evangelische linge | Bundesministerium des Inneren | Bundesmi- Kirche im Rheinland | Evangelische Kirche in Berlin nisterium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und Brandenburg-schlesische Oberlausitz | Evange- – insb. Bundesamt für Familie und zivilgesellscha#- lische Kirche in Deutschland | Evangelische Kirche liche Aufgabe | ConAct | Deutsch-Französisches in Hessen und Nassau | Evangelische Kirche in Mit- Jugendwerk | Deutsch-Polnisches Jugendwerk | teldeutschland | Evangelische Kirche von Westfalen | Deutsch-Tschechischer Zukun#sfond | Exekutiv- Evangelische Landeskirche Anhalt | Evangelische agentur Bildung | Audiovisuelles und Kultur | Jugend Landeskirche in Württemberg | Evangelisch-Luthe- für Europa | Klosterkammer Hannover | Service rische Kirche in Bayern | Evangelisch-Lutherische Civique | Sozialer Maribel Fond für den sozio-kul- Kirche in Norddeutschland | Evangelisch-Lutheri- turellen Sektor sche Kirche in Oldenburg | Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers | Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig | Evangelisch-Luthe- rische Landeskirche Sachsen | Evangelisch-Luthe- rische Landeskirche Schaumburg-Lippe | Lippische Landeskirche 66

STIFTUNGEN WEITERE UNTERSTÜTZER_INNEN

Axel-Springer-Sti#ung | Dietmar Klußmann Stif- Adolf Würth GmbH & Co KG | Allianz | American tung | Doris-Wuppermann-Sti#ung | Dr. Hella und Friends of ARSP | ASF venner | Augustinum gGmbH | Dieter Siekermann-Sti#ung | Gemeinnützige Stif- Deutsch-Israelische Gesellscha# | Die Zeit | Evange- tung Apfelbaum | Hans-Boeckler-Sti#ung | Inge- lische Frauen in Deutschland e. V. | Förderkreis So- Deutschkron-Sti#ung | Quäker-Hilfe | Robinsohn zialer Friedensdienst zur Völkerverständigung mit Sti#ung | Stephanus-Sti#ung Weißensee | Sti#ung Osteuropa | Glücksspirale | Kom-mit-Nadev | lemon- Arbeit für Behinderte | Sti#ung Brandenburgische aid | LichtBlick GmbH & Co KG | Volkswagen AG Gedenkstätten | Sti#ung Deutsch-Russischer Jugend- austausch | Sti#ung Erinnern ermöglichen | Sti#ung Erinnerung Verantwortung und Zukun# | Sti#ung für deutsch-polnische Zusammenarbeit | Sti#ung Mercator | v. Bodelschwinghsche Sti#ung Bethel UUnnseresere FreiwilligenFreiwilligen s sagenagen DDaanke!nke! 68 MITGLIEDERVERSAMMLUNG (wählt den Vorstand und die Ausschüsse)

VORSTAND Dr. Elisabeth Raiser (Vorsitzende) Hans Hagen, Dr. Friedrich-Wilhelm Lindemann (stv. Vors.)

GESCHÄFTSFÜHRERINNEN beruft berät FINANZREFERAT Jutta Weduwen und Dr. Dagmar Pruin Ronald Stöber (Referent) Sabine Behr, Jette Linsener, SEKRETARIAT/KOORDINATION INFOBÜRO Susanne Schulz Claudia Stüwe Alexander Schlote, EDV (Stud.)

INFOBÜRO Sigrid Wirrmann/Friederike Ronacher LBA* = Landesbeauftragte_r Estella Umbach (Freiwillige)

FREIWILLIGEN%REFERAT # FREIWILLIGEN%REFERAT ! FREIWILLIGEN%REFERAT $ FREIWILLIGEN%REFERAT & Auswahlseminar Koordination Länderarbeit Länderarbeit Vorbereitungsseminar Freiwilligenarbeit NOR/RUS/BY/UKR Israel/Belgien/USA/GB Rückkehrer_innenseminar Länderarbeit PL/CZ/D/USA Barbara Kettnaker MFD-Progr., Azubi-Progr., Länderarbeit NL/F Thomas Heldt (Referent ) (Referentin) Sommerlager Claire Keruzec (Referentin) Anne Rumpf (Stud.) vertreten durch Bernhard Krane (Referent) Claire Babin Sina Gasde (Referentin) Christine Bischatka Antoine Boecker (Stud.) Gedenkstättenfahrten Daria Gomelskaia (Stud.) Ella Enzmann (Stud) Claudia Schütt (Stud.) nach PL Olga Gogoleva (Stud.) Anne Wanitschek (Stud.) Marie Defgnee (Freiwillige)

LÄNDERBÜRO NL LÄNDERBÜRO D LÄNDERBÜRO NOR LÄNDERBÜRO Belgien Barbara Schöpping (LBA*) Anne Sche!uch (LBA*) Veline Backofen (LBA*) Vera Kockler (LBA*) Elma Gaasbeek

LÄNDERBÜRO F LÄNDERBÜRO PL LÄNDERBÜRO RUS LÄNDERBÜRO GB Ines Grau (LBA*) Urszula Sienczak (LBA*) Ute Weinmann (LBA*) Daniel Lewis (LBA*)

TEAM AUSWAHLSEMINAR LÄNDERBÜRO Tschechien LÄNDERBÜRO Ukraine/BY LÄNDERBÜRO IL Stania Simuniova (LBA*) Anzhela Beljak (LBA*) Kathrin Ziemens (LBA*) Ingrid Einat Lavie

TEAM R Ü CK KEHRER_ LÄNDERBÜRO USA GUS%STUDIENREISEN BEIT BEN YEHUDA INNENSEMINAR Mark McGuigan (LBA*) Werner Falk, Karl-Heinz Jonas Abel (Manager) Katharina von Münster Labitzke (Ehrenamtliche) Michal Maroz (Pädagogin)

TEAM VORBEREITUNGS% IJBS Auschwitz Leitungskreis Sommerlager SEMINAR Judith Hoehne

FREIWILLIGE (Langfristige Dienste , mittelfristige Dienste und Sommerlager)

Ehrenamtliche + Freunde + Förderkreise + EKD + Landeskirchen und viele andere Unterstützer_innen ORG ANIGR A MM 69 beruft

KURATORIUM berät

PROJEKTBEREICH BEREICH KOMMUNIKATION INTERKULTURALITÄT Jutta Weduwen (Projektleiterin) ÖFFENTLICHKEITSARBEIT FUNDRAISING UND REGIONALARBEIT Tanja Lenuweit Friederike Schmidt S PENDENSERVICE Maritt Merfort Kamila Zimmermann (Referentin) Anna Rosa Böck (Referentin) (Referentin) Johanna Blender (Stud.) Adriana Glowicka Mathias Hankel (Stud.) Rebecca Görmann (Stud.) Heike Lemmel GERMANY CLOSE UP Dennis Köhn (Stud.) Dr. Dagmar Pruin (Programmdirektorin) Kathleen Gransow Martine Perry Esther Radoy

Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus (BAG K+R) Friedemann Bringt/Jakob Stürmann 70

Impressum

Herausgeber: Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e. V. Auguststraße 80 | 10117 Berlin Telefon: (030) 28 39 51 84 | Fax: (030) 28 39 51 35 e-Mail: [email protected] | Internet: www.asf-ev.de | www.facebook.com/asf.de

Spendenkonto: BIC: BFSWDE33BER IBAN: DE68 1002 0500 0003 1137 00

Konto: 31 137 00 | BLZ: 100 205 00 Bank für Sozialwirtscha#

Redaktion: Friederike Schmidt (verantwortlich), Rebecca Görmann

Gestaltung: ultramarinrot, Büro für Kommunikationsdesign | Berlin

Druck: Senser Druck GmbH, Augsburg

Auflage: 2.000 Exemplare

Berichtszeitraum: Januar bis Dezember 2013

Titel: Die Belgien-Freiwillige Ada Biljan im Gespräch mit Chaim Lichtman

Fotos, soweit nicht anders gekennzeichnet: Archiv von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste

Der Jahresbericht von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste e. V. wurde klimaneutral gedruckt.

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