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Begleitmaterial zu Pest oder Unbeaufsichtige Gepäckstücke Schauspiel von Raoul Biltgen Für alle ab 14 Jahren und für Erwachsene Uraufführung/Premiere u\hof: am Hauptplatz am 19. Juni 2008 im Rahmen des Internationalen Theaterfestivals für junges Publikum SCHÄXPIR u\hof: Theater für junges Publikum am Landestheater Linz Redaktion: Anke Held Inhaltsverzeichnis Zum Stück und zur Inszenierung ª Besetzung ª Inhalt ª Autor & Interview ª Regieteam ª Schauspielensemble Thematisches ª Jugend in Österreich Lage der Jugend in Österreich „Ego-Generation“ mit Herz sucht gute Freunde und Geld Neben Schule und Ausbildung jobben Ausgeprägt ist die Sehnsucht nach Freunden, Stabilität und Geborgenheit Pragmatisch, praktisch, klug Jugendforscher Bernhard Heinzlmaier im STANDARD- Gespräch. Grafik: Österreichs Jugendliche Lebensziele, Bezugspersonen, Freizeitgestaltung, PC-Besitz, Mediennutzung, Taschengeld, Shoppen Kommunikation per Knopfdruck Gespannte Buben, entspannte Mädchen Für Ideale nicht über Leichen gehen ª Der Pubertätor – Sein oder Schein? (Auszug) Theaterpädagogisches ª Fragen zur Vor- bzw. Nachbereitung des Stückes ª Gruppendruck - Standfestigkeit gegenüber Gruppendruck Literatur- und Internetempfehlungen Zum Stück und zur Inszenierung Pest oder Unbeaufsichtigte Gepäckstücke (UA) Raoul Biltgen Auftragswerk des Landestheaters Linz, Festivalproduktion SCHÄXPIR Christian Daniel Ruben Rüb Michi Matthias Hacker Elisabeth Daniela Dett Eva Nora Dirisamer Inszenierung Nicole Weber Ausstattung und Video Eva Sobieszek Dramaturgie Diana Madeheim Theaterpädagogik Anke Held Regieassistenz und Abendspielleitung Rebecca Hofbauer Inspizienz Gabriela Korntner Soufflage Margareta Mittermayr Technische Leitung Philipp Olbeter Technische Einrichtung Christian Pauli, Hubert Wolschlager Beleuchtung und Ton Andreas Erlinger Leiter Kostümabteilung Richard Stockinger Herrenschneiderei Raimund Steininger Maske Kurt Zauner, Elke Steinöcker Garderobe Jaqueline Anzengruber Leiter Werkstätten Alfred Paireder Schlosserei Alois Hofstätter Tischlerei Johann Pirngruber Malersaal Mag. Wolfgang Preinfalk Tapeziererei Gernot Franz Probenbeginn Am 28. April 2008 Premiere Am 19. Juni 2008 Premierenklasse: Klasse 7b, BRG Fadingerstraße in Linz, Leitung: Frau Mag. Susanna Taub Aufführungsdauer: ca. 90 Minuten, keine Pause Aufführungsrechte: beim Autoren Landestheater Linz Spielzeit 2007/2008 Uraufführung u\hof: am Hauptplatz Theater für junges Publikum am 19. Juni 2008, 16.00 Uhr Kartenbestellungen unter (0732) 78 51 41 oder www.schaexpir.at Weitere Informationen unter www.uhof.at Pest oder Unbeaufsichtigte Gepäckstücke (Uraufführung) Raoul Biltgen Auftragswerk des Landestheaters Linz, Festivalproduktion SCHÄXPIR Für alle ab 14 Jahren und für Erwachsene Elisabeth hat es satt: Die ganze Welt redet über Probleme, doch niemand tut etwas. Elisabeth will Zeichen setzen, etwas verändern. Aber wie? Was könnte das betuliche Linz schon erschüttern? Im virtuellen Raum des Internets trifft sie auf den beziehungsgestressten Michi, der nur zu gern mit anheizenden Sprüchen auf Elisabeths Aktivismus reagiert, um sich abzulenken. Zeitgleich trifft Elisabeth im Netz den „Black Reaper“, der einen Amoklauf plant, um Linz und die Welt aus ihrer Lethargie zu holen. Solche drastischen Maßnahmen wollte Elisabeth nun auch wieder nicht ergreifen … oder doch?! Der Autor Raoul Biltgen hat für den u\hof: ein spannendes und hochaktuelles Stück geschrieben, das sich mit den Ängsten und Wünschen von Jugendlichen ebenso auseinandersetzt wie mit dem mittlerweile alltäglichen Medium Internet. Mehrere theater-ungewöhnliche Orte dienen als Spielstätten dieses Wandertheater- Erlebnisses. Achtung: Pest wird nur im Rahmen des SCHÄXPIR-Festivals aufgeführt werden! Mit freundlicher Unterstützung von Hotel Wolfinger, Café Walker und Restaurant El Greco. Autor & Interwiev Raoul Biltgen Geboren am 1. Juli 1974 in Esch/Alzette, Luxemburg Größe: 165 cm Gewicht: 62 kg Augen: braun Haare: schwarz, Halbglatze Stimmlage: Bariton Instrumente: Gitarre, etwas Schlagzeug Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Luxemburgisch, etwas Italienisch Ausbildung: Konservatorium der Stadt Wien, Fach Schauspiel (Diplomprüfung 1999) 1999-2002 Engagement am Vorarlberger Landestheater Bregenz, Österreich 2002 Dramaturg am Theater der Jugend Wien, Österreich 2002-2003 Dramaturg, Produktionsleiter, Autor bei „das projekt“, Wien zurzeit freier Schauspieler, Schriftsteller und Dramaturg SONSTIGES: Autor mehrerer Bücher (Gedichte, Prosa, Monologe bei Op der Lay, Esch -sur-Sûre, Luxemburg, resp. Roman bei Molden Verlag, Wien) und mehrerer Theaterstücke (mit Uraufführungen unter anderem am Schau- spielhaus Wien, Théâtre National de Luxembourg …; alle Theaterstücke: Thomas Sessler Verlag Wien) Literarmechana-Dramatiker-Stipendium 2001 Sieger beim Wettbewerb für Szenisches Schreiben 2003, Vorarlberger Landestheater Bregenz / ORF / Vorarlberger Autorenverband Author in residence in Pécs (Ungarn) Februar 2008 Interview mit dem Autor Raoul Biltgen zu Pest oder Unbeaufsichtigte Gepäckstücke Wie ist einen Auftrag für ein Stück zu bekommen? Kannst du beim Thema des Stückes mitreden? Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, einen Auftrag für ein Theaterstück zu bekommen: 1. Jemand mit Entscheidungsgewalt hat mal ein Stück von dir gesehen oder gelesen, findet das gut und denkt sich: Der könnte ein Stück schreiben, genau so wie ich es will und brauche. 2. Du hast schon mal mit jemandem gearbeitet, der Entscheidungsgewalt hat oder jemanden kennt, der Entscheidungsgewalt hat, und weiß, dass das gut ist, was man tut, möchte noch einmal mit dir arbeiten oder empfiehlt dich jemandem. Meistens ist es die zweite Möglichkeit, das heißt, es ist ganz gut, Leute zu kennen. So wie überall. Denn es geht nicht nur darum, ob man gut ist oder nicht, es geht auch darum, andere das wissen zu lassen (dass man gut ist, versteht sich). Wie war es im Fall von Pest? Mit Nicole Weber, der Regisseurin, habe ich schon sehr oft zusammengearbeitet, sie hat bereits Texte von mir inszeniert, wir sind aber auch schon zusammen auf der Bühne gestanden. Und nachdem sie ein noch nicht geschriebenes Stück am u\hof: inszenieren sollte, hat sie mich vorgeschlagen, dieses Stück zu schreiben. Und der u\hof: hat diesen Vorschlag angenommen. Was ist das Besondere an Pest? Das Besondere an Pest ist, dass es nicht nur ein Stück ist, sondern eigentlich drei, die zeitgleich ablaufen, und die auch jeweils miteinander zu tun haben, aber auch für sich alleine stehen könnten. Spannend wird es aber dadurch, dass in jedem einzelnen Stück "Nebenrollen" sind, die in einem der anderen Stücke die Hauptrolle sind. Und da alle drei Stücke zu einem gemeinsamen Schluss zusammenlaufen, gibt es so drei verschiedene Sichtweisen, drei Arten, zum gleichen Ende zu kommen. Wie hast du es geschafft, drei Geschichten parallel zu entwickeln bzw. drei parallele Geschichten zu entwickeln? Was war das Schwierigste daran? Es war jeweils zu einem anderen Zeitpunkt etwas anderes das Schwierigste. Zuerst muss man sich ja drei Geschichten ausdenken. Wenn man normalerweise ein Stück schreibt, hat man seine Hauptfigur(en), und kann deren Geschichte verfolgen. Diese Arbeit musste ich nun dreimal erledigen, drei verschiedene Ansätze finden, um mich nicht zu wiederholen. Dann mussten diese drei Geschichten aber auch noch in Verbindung zueinander stehen, das heißt, die Geschichten mussten so gebaut sein, dass sie direkt miteinander zu tun haben. Das ist nicht so einfach, da dies natürlich einige Einschränkungen mit sich bringt. Als nächstes kam dann das Problem, dass die Stücke ja auch logisch zeitgleich nebeneinander ablaufen können müssen, d.h. wenn in einem Stück ein Telefonat mit einer Figur aus einem anderen Stück stattfindet, so muss dies auch im zweiten Stück vorkommen. Und das kann nicht irgendwann sein, die Zeitabfolgen müssen stimmen. Dies war aber alles nur die Basisarbeit, bevor ich mich an das machen konnte, was mir am meisten Spaß macht beim Schreiben, und was auch das ist, was ein Theaterstück interessant macht: Die Psychologie der Figuren. Was sind das für Menschen? Warum tun sie das, was sie tun? Welche Entwicklungen machen sie durch? Meistens fange ich von dieser Seite an und konstruiere mein Theaterstück so, dass es für diesen Aspekt am besten passt. Durch diese besondere Form des Stückes Pest musste ich das Ganze von der anderen Seite angehen. Was gefällt dir an Pest am Besten? Das ist eine schwere Frage, wenn einem ein Stück so nah ist, wie Pest, schließlich habe ich mich nun doch schon fast ein halbes Jahr damit beschäftigt. Vielleicht ist es die Möglichkeit, dass für den Zuschauer vermeintliche Nebenrollen zu Hauptrollen werden können. Normalerweise erfährt man nichts über jene Figuren, die nur kurz vorkommen. Bei Pest ist das anders, der Zuschauer schaut sich einfach ein zweites Stück an, und schon weiß er etwas über die Beweggründe einer weiteren Figur. Hast du eine Lieblingsfigur bei Pest? Nein, denn dann hätte ich das Stück gar nicht schreiben können. Jede Figur hat Facetten, die ich besonders mag, die ich auch aus mir selber genommen habe, und bei jeder Figur gibt es Dinge, die mir selber weniger entsprechen. Aber hoffentlich wem anderen. Ich liebe alle vier, so wie sie sind. Das Regieteam Nicole Weber Geboren 1969 in Karlsruhe, Deutschland. Schauspiel-, Tanz- und Gesangsausbildung in München und Wien (Studio Theater an der Wien, Performing Arts Studio Vienna). Engagements als Schauspielerin und Sängerin (u. a. Goethetheater Bad Lauchstädt, Theater an der Josefstadt Wien, Museumsquartier Wien, Stadttheater