Buch Mitteilungen 2017.Indb

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Buch Mitteilungen 2017.Indb Mitteilungen aus dem Brenner-Archiv Nr. 36/2017 innsbruck university press Hg. v. Anton Unterkircher und Ulrike Tanzer: Brenner-Archiv, Universität Innsbruck Gedruckt mit Unterstützung des Vereins Brenner-Forum ISSN 1027-5649 Eigentümer: Brenner-Forum und Forschungsinstitut Brenner-Archiv Innsbruck 2017 Bestellungen sind zu richten an: Forschungsinstitut Brenner-Archiv Universität Innsbruck (Tel. +43 512 507-45001) A-6020 Innsbruck, Josef-Hirn-Str. 5 [email protected] Druck: Steigerdruck, 6094 Axams, Lindenweg 37 Satz: Barbara Halder Umschlaggestaltung nach Entwürfen von Christoph Wild Nachdruck oder Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Herausgebenden gestattet. © innsbruck university press, 2017 Universität Innsbruck 1. Auflage Alle Rechte vorbehalten. Inhalt Editorial 5 Texte Florian Grünmandl: Und noch ein Brief 7 Aufsätze Ralf Höller: Letztes Jahr in Stord 15 Erika Wimmer: Wahlverwandte. Jörg Hofer und Franz Tumler 27 Chiara Conterno: „Gerne denke ich an Euch im winterlichen Tirol der star- 41 ken Farben …“. Stella Rotenbergs Beziehung zu Tirol: Der Briefwechsel mit Hermann Kuprian und die Kontakte in Innsbruck Aneta Jachimowicz: Der Tiroler Autor Paul Busson am Beginn der Ersten 65 Republik Eiji Kouno: Karl Kraus aus einer ostasiatischen Perspektive. Zur Frage der 83 Performativität seiner Satire Torsten Voß: Polemik und Grobianismen wider den Ungeist? Theodor 93 Haeckers aphoristische Performanzen gegen den Totalitarismus und die Poetik eines literarischen Katholizismus Krzysztof Skorulski: Kultur oder Trümmerhaufen? Die Stimme Ferdinand 117 Ebners in der Kulturdiskussion im Brenner der Zwischenkriegszeit und ihre Korrektur Harald Stockhammer: Ferdinand Ebner durchfährt zwei Zeitzonen. Zur 133 Abschaffung der Sommerzeit in Tirol 1920 Michael Schorner: Josef Lackners „Rucksack“ für das Brenner-Archiv wird 20 139 Würdigungen Walter Obermaier: Jürgen Hein im Porträt: Der Wissenschaftler und Freund 149 Rezensionen Nachlassbewusstsein. Literatur, Archiv, Philologie 1750–2000 (Ulrike Tanzer) 157 „Gedanken reisen, Einfälle kommen an“. Die Welt der Notiz (Sigurd Paul 162 Scheichl) Lesen Schreiben Edieren. Über den Umgang mit Literatur (Anton Unterkircher) 164 Gerald Stieg: Sein oder Schein. Die Österreich-Idee von Maria Theresia bis 166 zum Anschluss (Ulrike Tanzer) Uta Degner, Hans Weichselbaum, Norbert Christian Wolf (Hg.): Autorschaft 171 und Poetik in Texten und Kontexten Georg Trakls (Anton Unterkircher) Hans Höller, Arturo Larcati: Ingeborg Bachmanns Winterreise nach Prag 175 (Erika Wimmer) Wolfgang Straub: Die Netzwerke des Hans Weigel (Maria Piok) 179 Barbara Siller: Identitäten – Imaginationen – Erzählungen. Literaturraum 182 Südtirol seit 1965 (Gert Hofmann) Neuerscheinungen 187 Adressen der Beiträgerinnen und Beiträger 192 Editorial Dieses Heft sollte ursprünglich einen Schwerpunkt auf Ludwig von Ficker le- gen – anlässlich seines 50. Todestages fand im März 2017 eine Tagung zum Thema Kulturvermittler und Kulturtransfer nach 1945 statt – doch die interessanten Erträg- nisse hätten den Rahmen dieser Nummer bei Weitem gesprengt und werden nun 2018 in einem eigenen Band erscheinen. Auf Brenner-Themen müssen die Leserinnen und Leser aber deswegen nicht verzichten: Karl Kraus wird aus ostasiatischer Perspektive (Eiji Kouno), Theodor Haecker im größeren Rahmen der Poetik eines literarischen Katholizismus betrachtet (Torsten Voß) und Ferdinand Ebners Kulturdiskussion im Brenner für die heutige Zeit fruchtbar zu machen versucht (Krzysztof Skorulski). Norbert C. Kaser, der heuer 70 Jahre alt geworden wäre, widmet sich ein Aufsatz aus der überraschenden Perspektive eines Romans von Knut Hamsun (Ralf Höller). Der Wahlverwandtschaft von Jörg Hofer und Franz Tumler (Erika Wimmer), Stella Rotenbergs Beziehungen zu Tirol (Chiara Conterno) und einer Neueinschätzung von Paul Bussons Schaffen (Aneta Jachimowicz) sind weitere Aufsätze gewidmet. Informativ und zugleich berührend ist die Rede über Jürgen Hein anlässlich der Übergabe von dessen Forschungsbibliothek an das Brenner-Archiv. Eine tatsächli- che ‚Sternstunde des Archivs‘ war die Überbringung der Familienkorrespondenz der Familie Grünmandl (Florian Grünmandl). Anlässlich der Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen des Literaturhauses am Inn gab es eine Ausstellung über den Bau von Josef Lackner im Brenner-Archiv und jetzt dazu eine Nachlese (Michael Schorner). Was im Schnittbereich zwischen Zeit-, Literatur- und Rechtsgeschichte an Spannendem zu eruieren ist, zeigt der Beitrag über die Sommerzeit 1920, die schon damals heftig umstritten war (Harald Stockhammer). Rezensionen über Publikationen zu Ingeborg Bachmann, Georg Trakl, Hans Weigel, zum Nachlassbewusstsein, zur Österreich-Idee, zu Identitäten – Imaginationen – Erzählungen im Literaturraum Südtirol, zur Festschrift für Elmar Locher und die Welt der Notizen runden das Heft ab. Neben der bewährten Druckausgabe erscheinen die Mitteilungen aus dem Brenner- Archiv zugleich auch online. Damit sollen die Zugriffe und Zitationsmöglichkeiten erweitert werden. Unser Dank gilt Barbara Halder für den Satz, Steigerdruck Axams und dem Verlag innsbruck university press für die gute Zusammenarbeit. Innsbruck, im August 2017 Anton Unterkircher und Ulrike Tanzer 5 Und noch ein Brief von Florian Grünmandl (Wien) Lieber Haim, lange bevor ich gestorben war, schrieb mein Vater in einem Brief an seine Schwester, dass mein schlafender Großvater am Totenbett liegend liebevoll von Mamschele und Papschele gesprochen hatte. „Scheiße“, war hingegen das letzte Wort meines Vaters. Du siehst, die mögliche Spannweite berühmter letzter Worte ist größer, als die ausgebreiten Flügel der Engel, die angeblich neben dem Bett stehen und darauf warten, eine Seele in den Himmel zu begleiten. Ich steh am Bahnsteig und warte auf den Zug. Wien ist wie immer kalt und nebelverhangen. Grau in grau – der Himmel, der Bahnhof, die Menschen auf der Plattform. Schwarzweißfotografien. Du erinnerst dich an dieses Wetter? Im Bratislava deiner Kindheit waren die Winter nicht anders gewesen und heute genießt du die 20 Grad in Haifa. Minus 10 herrschen hier, mich fröstelt und dennoch rinnt mir Schweiß den Rücken hinunter. Ich hab die Ordner und den Preis in einen violetten Tramperrucksack gestopft. Alles in Allem hängen zirka 30 Kilo auf meinem Rücken. 800 Briefe, das kannst du mir glauben, wiegen mehr als diese Bronzestehle, eine Auszeichnung, die mein Vater erhalten hatte. Nicht fürs Fußballspielen, sondern für ein Hörspiel. Wieso ich das hässliche Ding in den Rucksack gesteckt habe, weiß ich nicht, der Vollständigkeit halber vielleicht. Der Brief deines Vaters ist auch darunter. Er verwendet das Wort ausgemordet. Alle. Mutter, Brüder und das teure Kind. Du und dein Vater haben überlebt. Vor zwei Wochen telefonierten wir das erste Mal und du warst bereit, mir meine Fragen zu be- antworten. Was für ein Glück, dass wir uns gefunden haben. 70 Jahre nachdem dein Vater sich mit meinem Großvater ausgetauscht hatte, können wir es wieder tun. Du erzählst mir, dass du gerade an einem Buch über deine Familie schreibst. Obwohl sich alles bereits unzählige Male verästelt hat, teilen wir uns denselben Ursprung. Dein Großvater und mein Urgroßvater waren Brüder, die Söhne von Jakov, der wiederum Sohn von Avram war. Du kannst dich nicht mehr genau erinnern, sagst du. Sie war nur ein paar Jahre älter als du. Deine Schwester hieß Gertrud, ihre Spur verliert sich in Ravensbrück. Ich steige in den Zug nach Innsbruck und stellte mir vor, wie mich das Gewicht des violetten Rucksacks nach hinten zieht. Ich daliege am Rücken, hilflos zappelnd wie ein Käfer, dann auf die Gleise rutsche, der Zug über mich hinweg fährt und alles was ich bin und an mir war zu einer unleserlichen Masse aus Papier und Fleisch zermalmt wird. Nichts davon geschieht. Der Zug fährt die Donau entlang, vorbei an Westendorf, das im Nebel versunken am anderen Flussufer liegt. Von dort stammt der älteste Brief, gesendet 1930, an Betty von ihrer Großmutter. In einem kleinen, winzigen Kuvert mit gestochen, scharfer Handschrift stehen Geburtstagsglückwünsche. 7 Es muss wohl in diesem Jahr gewesen sein, dass Betty einen ihrer prachtvollen Zöpfe verlor. Abgeschnitten von ihrer kleinen Schwester Hertha, in einem veritablen Eifersuchtsanfall. Die mütterliche Zuwendung, das ausgiebige Bürsten und Flechten des schönen, dunklen Haares wurde als ungerecht empfunden. Logischerweise musste auch der zweite Zopf gehen, sicher unter Tränen und Betty erhielt einen für die damalige Zeit modernen Bubikopf. Hertha hingegen erwarb sich den Respekt ihrer Brüder, die ihr diesen brachialen Akt nie zugetraut hätten. War es 1930 gewe- sen? Kann sich auch früher zugetragen haben. Die mündliche Überlieferung einer Familiengeschichte ist trügerisch. Alles liegt im Nebel. Dieses epochale Ereignis ebenso, wie die Landschaft, die an mir vorbeizieht, nur eine Erinnerung an eine Erinnerung. Gäbe es diese Briefe nicht, wäre alles verloren. Ein älterer Herr hat mir gegenüber Platz genommen, und sagt, er käme aus Gbely und seine Familie hätte dort vor langer Zeit eine Ziegelfabrik besessen. Dieser weiche, slowakische Akzent ist sympathisch, den haben auch die Tschechen und die Polen, wenn sie deutsch reden und ich frag mich, ob er auch so geklungen hat. Muss meine Schwester fragen. Sie hatte ihn noch gekannt, den Cousin deines Vaters, mei- nen Großvater. Übrigens lieber Haim, das Briefeschreiben stirbt aus. Diese Kunst der Abbildung von Welt verschwindet. Gedanken, Gefühle, Eindrücke reduziert auf Whatsapp Wortfetzen und kleine infantile Symbole,
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