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GLUCK

Ezio Wiener Fassung / Vienna version (1763/64)

Dramma per musica in tre atti Libretto:

Deutsche Übersetzung von / German translation by Peter Brenner

Klavierauszug nach dem Urtext der Gluck-Gesamtausgabe von Piano Reduction based on the Urtext of the Gluck Complete Edition by

Wolfgang Wiechert

Bärenreiter Kassel · Basel · London · New York · Praha BA 5774a INHALT / CONTENTS

Besetzung / Ensemble ...... III Vorwort ...... IV Preface ...... X Verzeichnis der Szenen / Index of Scenes...... XVI Sinfonia ...... 2 Atto primo / Erster Akt ...... 7 Atto secondo / Zweiter Akt ...... 86 Atto terzo / Dritter Akt ...... 187

Continuo-Aussetzung in den Secco-Rezitativen von Continuo realization in the secco Recitatives by Franz Giegling

Neben der vorliegenden Ausgabe sind die Dirigierpartitur (BA 5774) und das Aufführungsmaterial (BA 5774, leihweise) erhältlich.

In addition to the present vocal score, the full score (BA 5774) and the complete orchestral parts (BA 5774, on hire) are available.

Urtextausgabe nach: Christoph Willibald Gluck, Sämtliche Werke, begründet von Rudolf Gerber, herausgegeben von Gerhard Croll, Abteilung III, Band 24: (BA 5774), vorgelegt von Gabriele Buschmeier.

Urtext edition based on: Christoph Willibald Gluck, Sämtliche Werke, established by Rudolf Gerber, issued by Gerhard Croll, Section III, Volume 24: Ezio (BA 5774), edited by Gabriele Buschmeier.

© 2007 by Bärenreiter-Verlag Karl Vötterle GmbH & Co. KG, Kassel Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved / Printed in Germany Vervielfältigungen jeglicher Art sind gesetzlich verboten. Any unauthorized reproduction is prohibited by law. ISMN M-006-53278-0 BESETZUNG / ENSEMBLE

PERSONAGGI

Valentiniano III, imperatore, amante di Fulvia ...... Soprano 7 Fulvia, figlia di Massimo, promessa sposa d’Ezio ...... Soprano 24 Ezio, generale dell’armi Cesaree, amante pure di Fulvia ...... Alto 10 Onoria, sorella di Valentiniano, amante occulta d’Ezio...... Soprano 66 Massimo, patrizio romano, padre di Fulvia, confidente e nemico occulto di Valentiniano ...... Tenore 7 Varo, prefetto de’ pretoriani, amico d’Ezio ...... Soprano 9 La Scena si rappresenta in Roma. I numeri indicano la prima entrata della parte.

PERSONEN

Valentiniano III., Kaiser, liebt Fulvia ...... Sopran 7 Fulvia, Massimos Tochter und Ezios Verlobte ...... Sopran 24 Ezio, Feldherr der kaiserlichen Armee, liebt Fulvia aufrichtig. . . . . Alt 10 Onoria, Valentinianos Schwester, liebt insgeheim Ezio ...... Sopran 66 Massimo, römischer Adliger, Fulvias Vater, Valentinianos Vertrauter und heimlicher Feind ...... Tenor 7 Varo, Präfekt der Prätorianer, Ezios Freund...... Sopran 9 Die Handlung ereignet sich in Rom. Die Zahlen bezeichnen den ersten Einsatz der Partie.

CHARACTERS

Valentiniano III, Emperor, in love with Fulvia ...... soprano 7 Fulvia, Massimo’s daughter and Ezio’s fiancée ...... soprano 24 Ezio, Commander of the Emperor’s army, truly in love with Fulvia alto 10 Onoria, Valentiniano’s sister, secretly in love with Ezio ...... soprano 66 Massimo, Roman nobleman, Fulvia’s father, Valentinianos confident and secret enemy...... tenor 7 Varo, Prefect of the Praetorian Guard, Ezio’s friend...... soprano 9 The scene takes place in Rome. The numbers denote the first entry of the part.

ORCHESTRA

Flauto I, II, Oboe I, II, Fagotto I, II; Corno I, II, Tromba I, II; Timpani; Violino I, II, Viola, Bassi, Cembalo VORWORT

Die Wiener Fassung des Dramma per musica Ezio, seiner Leitung am . Mai Il trionfo di Clelia geschrieben nach einem Libretto von Pietro Meta- uraufgeführt wurde und er auch die nächsten Auf- stasio, wurde zum ersten Mal am . Dezember führungen leitete. Danach hatte er mit Dittersdorf , zum Beginn der Karnevalssaison, im Burg- geplant, vor der Rückreise nach Wien einen Um- theater aufgeführt. Das Werk ist eine völlige Neu- weg nach Paris zu machen, unter anderem, um die bearbeitung von Glucks Prager Ezio von . Die Partitur des Orfeo zu korrigieren, bevor sie in Stich Entstehungsgeschichte der Wiener Fassung ist nicht ging. Die Reise kam dann doch nicht zustande bekannt, und wir wissen nicht, ob Gluck dafür und Gluck ist nachweislich Anfang Juni wie der einen Auftrag bekommen oder selbst das Bestre- zurück in Wien. Es ist also davon auszugehen, ben hatte, seine Jahre zuvor in Prag aufge- dass er mit der Umarbeitung seines Wiener Ezio führte Oper für das Wiener Burgtheater neu zu in der zweiten Jahreshälfte begonnen hat; mit bearbeiten. Als Gluck die Umarbeitung des Ezio Dokumenten belegen lässt sich dies aber nicht. vornahm, stand er in seinem . Lebensjahr und Als „Direttore generale della Musica“ hat Gluck war ein geachteter und bekannter Komponist ita- die Proben der Neueinstudierung seines Ezio ver- lienischer Opern. In Wien war im Jahr zuvor sein mutlich geleitet. Durch das so genannte Gumpen- Orfeo aufgeführt worden, der nicht nur für Gluck huber-Repertoire 2 haben wir sehr genaue Kenntnis selbst, sondern auch für die Operngeschichte über den Ablauf dieser Proben, die elf Tage vor einen Wendepunkt markierte, da mit diesem Werk der Erstaufführung am Donnerstag, den . De- die Opern-Reform erstmals zum Durchbruch kam. zember , zum ersten Mal erwähnt werden. Der Beginn der er Jahre stand in Wien im Während die teilnehmenden Musiker an dieser Zeichen einer Wiederbelebung der italienischen Orchesterprobe namentlich aufgeführt werden, Oper, die sich seit dem Frühjahr , als das wird Glucks Name nicht genannt. Bei der ersten französische Theater im Burgtheater etabliert wor- Orchesterprobe waren laut Gumpenhuber acht- den war, nicht weiterentwickelt hatte. Vor allem zehn Musiker anwesend: von den Streichern je- in der zweiten Hälfte der er Jahre wurde weils vier erste und zweite Geiger, zwei Bratscher, dort außer dem Ballett in erster Linie das franzö- ein Violoncellist, zwei Kontrabassisten sowie von sische Theater gepflegt – neben dem Schauspiel den Bläsern ein Flötist, zwei Oboisten und zwei auch die Opéra-comique – und Gluck war an Jagdhornisten. Gumpenhuber verzeichnet proto- dieser Entwicklung maßgeblich beteiligt. Mit der kollarisch genau, was geprobt wurde, wer zum Komposition der Serenata , aufgeführt am Beispiel wegen Krankheit nicht an den Proben . Oktober anlässlich der Vermählung des teilnahm – was ziemlich oft vorkam – und wer als Erzherzogs Joseph mit Isabella von Bourbon in Ersatz einspringen musste. Am Freitag, den . De- Wien, beginnt sich Gluck erneut mit der italieni- zember abends fand eine Rezitativprobe statt, an schen Oper zu beschäftigen. der auch Komparsen beteiligt waren. Bei der Im Jahr der Neufassung des Ezio – die ersten abendlichen Orchesterprobe am folgenden Sams- Reformwerke und Orfeo waren und tag kamen dann zum ersten Mal zwei Trompeter erfolgreich aufgeführt worden – hatte Gluck sowie vier Geiger als „musiciens extraordinairs“ eine Scrittura aus Italien bekommen: er sollte für zum normalen Personal des Burgtheaters hinzu. die Eröffnung des neu erbauten Theaters in Bo- Von Sonntag bis Donnerstag den . bis . De- logna im Frühjahr Metastasios Drama Il trion- zember war in der Regel morgens Ballett- und fo di Clelia vertonen. Im März verließ Gluck abends entweder Orchester- oder Rezitativprobe. Wien und fuhr nach Italien1, wo in Bologna unter 2 Die handschriftlichen Chroniken Philipp Gumpen- hubers, Repertoire de tous les Spectacles qui ont été donnés 1 Carl Ditters von Dittersdorf hat in seiner Lebens be- au Theatre près de la Cour [bzw. de la Ville] befinden sich schreibung (Seinem Sohne in die Feder diktiert. Hrsg. von in der Harvard Theatre Collection, MS Thr. –. Norbert Miller, München ) ausführlich diese gemein- bzw. in der Österreichischen Nationalbibliothek, Musik- sam mit Gluck unternommene Reise beschrieben. sammlung, Mus. Hs. a –c.

IV Die Generalprobe mit Balletten, allen Komparsen ist nicht bekannt. Für die Wiener Neufassung wur- sowie Dekoration fand am . Dezember statt. Am de der bereits für die Prager Aufführung gekürzte folgenden Samstagabend gab es dann noch ein- Metastasio-Text noch weiter gestrafft und bearbei- mal eine Rezitativprobe, bei der wieder die Kom- tet. Während die dreiaktige Anlage beibehalten parsen anwesend waren. wurde, wurde nicht nur die Anzahl der Szenen Am Montag, den . Dezember, fand die Erst- von original bei Metastasio auf in der Wie- aufführung statt, bei der in der Titelrolle und als ner Fassung reduziert, sondern auch deren Länge Primo uomo der Altkastrat zum Teil erheblich gekürzt sowie mehrere Sze- sang. Dieser hatte auch die Titelpartie des Orfeo nen zu einer zusammengezogen oder umgestellt. gesungen und dürfte nicht zuletzt durch die Zu- Glucks Wiener Ezio wurde auf diese Weise um sammenarbeit während dieser Zeit mit Glucks ca. die Hälfte gegenüber dem Original reduziert, musikalischen Ansichten vertraut gewesen sein. wobei von den Kürzungen vor allem die Rezitativ- Die Rolle des Kaisers Valentiniano sang der So- texte betroffen waren. Aber auch die Anzahl der prankastrat Giovanni Toschi und die des Massimo Arien wurde erheblich modifiziert; so hat der Wie- der Tenor Giuseppe Tibaldi. Beide waren im Früh- ner Ezio insgesamt zwölf Arientexte weniger als jahr auch an den Aufführungen von Il trionfo Metastasios Drama. Eine Begründung für diese di Clelia in Bologna beteiligt gewesen. Möglicher- Kürzungen erfährt man aus einem zeitgenössi- weise hat Gluck dort auch Rosa Tartaglini-Tibaldi schen Aufführungsbericht der Gazette de Vienne kennen gelernt, die mit der Fulvia im Ezio ihre erste vom . Dezember . Dort heißt es: „Quelques Rolle in einer Gluck-Oper bekam. Die heimlich beautés qu’on ait été obligé de retrancher au poè- in den Titelhelden Ezio verliebte Onoria verkör- me de cet illustre auteur, pour ne donner à l’Opéra perte Teresa Scotti, und die Rolle des Ver trauten que de la durée des Spectacles ordinaires, comme Varo war als Hosenrolle mit Anna Maria Cataldi on s’est attaché a en conserver les situations les besetzt worden. Wie zeitgenössisch üblich, gab plus intéressantes & les plus Théatrales, il n’en a es nach dem ersten und zweiten Akt Ballettein- pas moins fait le plus grand effet.“ (Auch wenn lagen, die thematisch selbständig waren und mit einige schöne Passagen des berühmten Autors im dem Ezio in keinem direkten dramatischen Zu- Hinblick auf die Aufführungsdauer der Oper ge- sammenhang standen. Laut Wiener Textbuch von strichen werden mussten, hat man sich bemüht, stellte das Ballett nach dem ersten Akt die die interessantesten und theaterwirksamsten Stel- Liebe zwischen Peleus und Thetis 3 dar, das nach len beizubehalten, so dass das Stück dennoch dem zweiten Akt handelte vom Sklavenhandel in großen Erfolg hatte.) Außer den Kürzungen wur- Algier 4. Komponist dieser Zwischenaktballette den bei der Bearbeitung aber auch ein Duett am war Florian Leopold Gassmann und Choreograph Ende des zweiten und ein Terzett am Ende des Gasparo Angiolini. dritten Aktes eingefügt sowie statt der originalen Mit der Komposition von Metastasios Ezio reihte Arientexte Metastasios fünf neue Texte aufgenom- sich Gluck in eine lange Reihe von Komponisten, men bzw. umgedichtet. Das Grundprinzip des die dieses Drama im . Jahrhundert vertonten. Metastasianischen Intrigendramas – drei Akte, Das Werk gehört zu Metastasios Frühwerken und Einteilung der Szenen in einleitende Rezitative ist zum ersten Mal in einer Vertonung von und in der Regel abschließende Arien sowie Be- Nicola Antonio Porpora in Venedig zur Auffüh- teiligung von sechs Personen – blieb aber trotz rung gekommen. Bereits dieser ersten Vertonung der Modifikationen erhalten. Dennoch hatten die liegt eine bearbeitete Version des Dramen textes beschriebenen Änderungen wesentliche Konse- zugrunde, und auch Glucks Prager und Wiener quenzen hinsichtlich des dramatischen Gesche- Fassungen basieren auf erheblich gekürzten Tex- hens und dessen Ablauf. Durch die Kürzung der ten des originalen Dramas. Wer diese Kürzungen Rezitative folgen die Affektsituationen wesentlich vornahm und ob Gluck daran selbst beteiligt war, schneller aufeinander, und es wird eine größere dramatische Kontinuität erreicht. Dramaturgische 3 Il Ballo esprime gli amori di Tetide e di Peleo interrotti Höhepunkte sind das Duett und das Terzett an dalla gelosia di Nettuno. den Aktschlüssen. Die Haupthandlung – nämlich 4 La Scena rappresenta il porto di Algieri, dove alcuni spa- gnoli giungono per riscattarne le loro compagne, e comprare die Intrige Massimos und der daraus resultierende de’ schiavi mori. Sturz Ezios vom gefeierten Helden zum geächte-

V ten Verräter sowie die Liebesbeziehung von Ezio Kaiser zustimmt. Massimo jedoch offenbart ihr und Fulvia – rückt mehr in den Mittelpunkt und sein wahres Ansinnen und versucht Fulvia in sei- die Rolle der Onoria verliert an Bedeutung. Ge- ne Rachepläne einzubeziehen. Er will sie davon nerell ist festzustellen, dass die Wiener Fassung überzeugen, den Kaiser zunächst zu ehelichen, um eine dramatische Konzentration des Stoffes bie- ihn sodann zu töten oder ihm selbst Gelegenheit tet und dramatische Schwächen der Erstfassung zu geben, sich das Herz zu durchbohren. Fulvia ausgleicht. Die Charakterisierung der einzelnen weist diesen skrupellosen Plan jedoch von sich, Rollen wird durch die Konzentration eindeutiger worauf Massimo an ihre Loyalität als Tochter und gewinnt an Prägnanz. ap pelliert. Entrüstet hält sie ihm entgegen, dass sie ihn zwar stets als Vater ehren werde, in sei- Die Handlung nem Plan aber nicht ihren Vater erkenne und ihn Erster Akt: Auf dem festlich geschmückten Forum auch deshalb nicht unterstützen könne, weil sie Romanum erwartet der Kaiser Valentiniano in den Kaiser ehre. Massimo lässt sich jedoch nicht Anwesenheit seines Vertrauten Massimo, dessen umstimmen und spinnt allein geblieben weiter an Tochter Fulvia sowie Varo, den Präfekten der Prä- seinen Racheplänen. Noch vor dem Morgengrauen torianer und Freund Ezios, zusammen mit einer soll der Kaiser ermordet werden. Sollte sein Plan großen Volksmenge den Feldherrn Ezio. Zu des- nicht klappen und der Kaiser am Leben bleiben, sen Ehren wird das Dezenniumsfest mit beson- will er Ezio die Schuld am versuchten Mord geben derem Prunk gefeiert, weil er die Hunnen unter und ihn als Täter verleumden. Massimo will den Attila besiegt hat. In Erwartung des Feldherrn Ausgang seiner Pläne dem Schicksal überlassen. äußert Valentiniano gegenüber Massimo seinen Zunächst allein in den kaiserlichen Räumen fürch- größten Wunsch, Fulvia heiraten und auf den tet Valentiniano, dass Ezios übergroßer Ruhm ihn Thron erheben zu wollen. Massimo sinnt jedoch selbst in den Augen des Volkes zu überschatten wegen einer früheren, ihm durch den Kaiser zuge- droht. Er schickt nach Ezio, um ihm als Belohnung fügten Schmach heimlich auf Vergeltung an ihm. für seine Taten die Heirat mit seiner Schwester Ezio kommt im Gefolge seiner siegreichen Solda- Onoria und damit einen Aufstieg in die kaiser- ten, mit Sklaven und Siegestrophäen und berichtet liche Familie anzubieten. Als er ihm diesen ver- vom blutigen Kampf gegen Attila und dessen Ver- meintlichen Gunstbeweis nach seinem Eintreffen treibung. Valentiniano bringt seinem Feldherrn mitteilt, erklärt Ezio ihm allerdings, dass er die nicht nur höchste Wertschätzung entgegen, son- Belohnung des Kaisers als Strafe empfinde, da er dern bezeugt ihm vor allem seine Freundschaft. nicht Onoria sondern Fulvia liebe. Er bittet daher Nachdem der Kaiser abgetreten ist, wendet sich um die Erlaubnis zur Ehe mit Fulvia. Den Ein- Ezio seiner Verlobten Fulvia zu und wundert sich wand des Kaisers, Ezio möge sich zunächst ver- über ihre Zurückhaltung ihm gegenüber. Fulvia gewissern, ob Fulvia auch ihr Einverständnis zu bringt es nicht fertig, Ezio über die Absichten des einer Verbindung gebe, fegt Ezio selbstsicher hin- Kaisers zu berichten und bittet ihren Vater da- weg. Er ist sich seiner Sache und auch der Liebe rum, dies zu tun. Daraufhin gibt Massimo seinen Fulvias sicher. Auch der Hinweis Valentinianos, wahren Gefühlen dem Kaiser gegenüber nach und ein anderer Verehrer könne möglicherweise ein verleumdet ihn der Tyrannei und Willkür an sei- Recht auf die Liebe Fulvias haben, lässt Ezio nicht nem Volk. Schließlich gesteht er Ezio auch, dass gelten. Als Befreier Roms sieht er niemanden, der der Kaiser Fulvia zur Frau begehrt. Ezio hält trotz ihm seinen Lohn auf die Verheiratung mit Ful- dieser Mitteilung treu zu Valentiniano und gibt via streitig machen könnte und kündigt an, seine ihm keine Schuld, da er davon ausgeht, dass der Liebe zu ihr unter allen Umständen verteidigen Kaiser von seiner eigenen Liebe zu Fulvia nichts zu wollen. Valentiniano unterbricht ihn harsch gewusst hat. Fulvia ist voller düsterer Vorahnun- und weist ihn darauf hin, dass er als Kaiser das gen, doch bevor Ezio sie mit ihrem Vater allein letzte Wort und Ezio sich seinem Willen zu fügen lässt, versucht er sie seiner Liebe und seines Ver- habe. Ezio berichtet Fulvia, dass der Kaiser ihrer trauens zu versichern; er ist nicht bereit, auf sie zu Eheverbindung weder zugestimmt, noch sie ab- verzichten und davon überzeugt, dass auch der gelehnt habe, was Fulvia als schlechtes Zeichen Kaiser nicht herzlos ist. Allein mit ihrem Vater wertet, da sie den Zorn des Kaisers befürchtet. wirft Fulvia ihm vor, dass er ihrer Heirat mit dem Onoria kommt hinzu, um im Auftrag des Kaisers

VI die Nachricht zu überbringen, dass dieser Fulvia Flucht; er kann aber nicht glauben, dass man ihn, noch am Tag darauf zur Frau nehmen wolle. Die den treuen und siegreichen Beschützer des Welt- Liebenden sind entsetzt; Ezio empfindet die Prü- reichs, als Schuldigen verdächtigt. Varo erscheint, fung seiner dem Kaiser entgegenbrachten Treue um seinem Freund aus alten Tagen im Auftrag als hart und grausam. Auch wenn Onoria Ver- des Kaisers das Schwert abzunehmen. Ezio kann ständnis für beider Qualen und Schmerz vorgibt, zwar die Verblendung des Kaisers nicht verstehen, unterstützt sie den Wunsch des Kaisers. Vergeb- übergibt Varo aber dennoch sein Schwert. Ful- lich versucht Fulvia Onoria zurückzuhalten, um via versucht er aufzuheitern, indem er sie seiner ihr Ezios Verhalten zu erklären; auch fürchtet sie Liebe vergewissert. Zurückgeblieben mit Varo, den Zorn des Kaisers und die Eifersucht Onorias. bittet Fulvia diesen, die Unschuld des angeklag- Während Ezio entschlossen ist, sich gegen das er- ten Freundes zu verteidigen. Varo rät ihr aber, fahrene Unrecht zu wehren und sich mit den Rö- sich mit dem Kaiser zu vermählen, um auf diese mern gegen den Kaiser zu verbünden, ist Fulvia Weise ihre Wünsche zu erreichen. Fulvia weist voller Sorge über ihr beider Schicksal. dieses Ansinnen entrüstet von sich. Sie kann nicht Zweiter Akt: In den palatinischen Gärten, die zu die Liebende spielen und gleichzeitig ihre wahren den kaiserlichen Gemächern führen, wartet Mas- Gefühle verbergen. Allein geblieben beklagt Varo simo voller Ungeduld auf eine Nachricht über den die Launen des Schicksals, das bisher glückliche Ausgang des von ihm bei Emilio in Auftrag ge- Menschen wie Ezio mit einem Male zu bemitlei- gebenen Mordanschlags auf den Kaiser. Er trifft denswerten Geschöpfen macht. auf Fulvia, die das Gerücht vom Überfall auf Valentiniano teilt seiner Schwester Onoria mit, Valentiniano gehört hat und sich wundert, was dass sie sich mit einem Mann vermählen solle, ihr Vater in der Nähe der kaiserlichen Gemächer dessen Angebot zum Frieden man trotz der zu- treibt. Auf seine Frage, ob der Kaiser tot sei, kann gefügten Kränkung nicht verweigern dürfe. Einen sie aber wegen der allgemeinen Verwirrung nicht kurzen Augenblick lang hofft Onoria darauf, dass antworten. Schon taucht Valentiniano mit gezo- es sich um Ezio handelt, doch muss sie erfahren, genem Schwert und im Gefolge von Wachen auf dass es Attila ist, der den Antrag durch einen und berichtet, dass Emilio versucht habe, ihn im Boten gemacht hat. Onoria verweigert ihre Zu- Schlaf zu ermorden. Es sei ihm allerdings gelun- stimmung mit der Begründung, dass sie um ihren gen, ihn zu verwunden und in die Flucht zu schla- Bruder so lange bangen muss, bis der Verräter gen. Massimo schürt daraufhin Zweifel, ob der gefunden ist und sich Ezio erklärt hat. Bevor sie Anschlag tatsächlich Emilio anzulasten sei. Valen- selbst keinen Frieden findet und in Angst leben tiniano, der keinerlei Verdacht gegen Massimo muss, kann sie auch keine Liebe empfinden. Im hegt und ihm volles Vertrauen schenkt, vermu- Beisein von Fulvia lässt Valentiniano nach dem tet nun, dass Ezio hinter dem Anschlag stecken inzwischen Gefangenen schicken und befiehlt ihr, könnte. Varo kehrt zurück, ohne den Verräter ge- sich als seine künftige Frau neben ihn zu setzen. funden zu haben, doch Massimo verspricht dem Ezio wird unbewaffnet vorgeführt. Beim Anblick verunsicherten Kaiser, Emilio selbst suchen zu von Fulvia an der Seite des Kaisers ist er sich ih- wollen. Valentiniano beklagt, dass ihm sein Herr- rer Liebe nicht mehr sicher und fürchtet, dass sie scheramt ohne Vertraute nur Qualen und Sorgen ihm untreu geworden ist. Valentiniano bezichtigt bereitet; Fulvia vertraut er jedoch seinen Frieden Ezio des Verrats und wirft ihm außerdem Un- an und Massimo sein Leben. Allein mit ihrem treue vor, da er sich zu sehr seiner Siege rühme Vater stellt Fulvia ihn zur Rede, weshalb er sein und sich durch die Abweisung Onorias des Hoch- eigenes Verbrechen dem unschuldigen Ezio zur muts schuldig gemacht habe. Ezio weist diese An- Last lege. Massimo ist empört, dass Fulvia um schuldigungen von sich und wirft dem Kaiser da- ihrer Liebe zu Ezio willen im Stande ist, die Liebe gegen vor, seine ihm gehörende Geliebte geraubt zu ihrem eigenen Vater zu verraten und macht ihr zu haben. Auf Befragen Fulvias verleumdet diese bewusst, dass sie sich diese Illoyalität selbst nie Ezio zunächst, kann dann aber doch ihre wahren verzeihen würde. Fulvia ist völlig verzweifelt, da Gefühle nicht verbergen und gibt schließlich vor sie sich sowohl schuldig macht, wenn sie redet allen Anwesenden preis, dass sie nur Ezio liebe. als auch, wenn sie schweigt. Ezio, der seinen Kai- Voller Zorn lässt Valentiniano ihn in den Kerker ser vor den Verrätern schützen will, rät sie zur abführen. Ezio bekennt jedoch, kaum je glück-

VII licher gewesen zu sein als in diesem Moment, an seine Beleidigungen, die er Massimo angetan als Fulvia sich für ihn entschieden hat. Nachdem hat. Seine barbarische Lebensweise verdiene kein Ezio abgeführt ist, werfen sowohl der Kaiser als Mitleid; sie prophezeit ihm jedoch, dass er eines auch Massimo Fulvia Undankbarkeit und Verrat Tages aus Gewissensplagen Reue finden werde. vor. Voller Zorn teilt Valentiniano Fulvia mit, dass Durch die Andeutungen Onorias wird Valentinia- sie noch am selben Tag seine Frau werden muss, no plötzlich klar, dass Massimo womöglich der doch Fulvia hat keine Angst mehr vor ihm und Urheber des Mordkomplotts gegen ihn ist und will sich lieber töten lassen. Alle drei beklagen fordert ihn auf, sich zu rechtfertigen. Fulvia er- das über sie gekommene und kaum schlimmer greift das Wort und nimmt alle Schuld auf sich, vorstellbare Unglück. um ihren Vater zu retten. Sie selbst habe Emilio Dritter Akt: Im Vorhof des Kerkers befiehlt der den Mordauftrag erteilt, damit Ezio an die Macht Kaiser, dass Varo Ezio töten lassen soll, wenn komme. Auch habe sie aus Eifersucht nicht ertra- dieser ohne den Kaiser an seiner Seite und allein gen können, dass Onoria Ezios Frau werden sollte. den Kerker verlassen sollte. Varo verspricht Ge- Bei diesem Eingeständnis kann aber auch Massi- horsam, gibt aber gleichzeitig zu bedenken, dass mo nicht mehr an sich halten und gibt zu, dass er durch Ezios Verhaftung große Unruhe im Volk selbst Schuld auf sich geladen habe. Den Kaiser entstanden sei. Bevor Valentiniano Ezio in Ketten verwirren die gehörten Enthüllungen; müde von kommen lässt, rät Massimo dem Kaiser, eiligst den Launen des Schicksals will er sich ihnen fü- dessen Tod zu befehlen. Valentiniano möchte Ezio gen und künftig niemandem trauen außer sich aber zunächst vernehmen. Im Glauben, zu seiner selbst. Im Zwiegespräch mit Fulvia versucht Mas- Hinrichtung aus dem Kerker geholt zu werden, simo seine Tochter versöhnend in die Arme zu sieht sich Ezio dem Kaiser gegenüber, der wie ver- nehmen, wird von ihr jedoch verzweifelt zurück- wandelt erscheint. Er gibt vor, nicht länger hass- gewiesen. Sie möchte durch die Hand ihres Vaters erfüllt zu sein und versichert Ezio, als Freund sterben, um dadurch sein Seelenheil zu retten. vor ihm zu stehen. Als Beweis dafür sei er auch Doch Massimo kann noch immer nicht den alten bereit, auf Fulvia zu verzichten und sie Ezio Groll gegen den Kaiser vergessen, dessen Blut flie- zurückzugeben. Er habe erkannt, dass er nicht ßen soll und den er vom Thron stürzen möchte. länger in Schrecken leben möchte und befiehlt, Allein geblieben und in höchster Erregung be- Ezio die Ketten abzunehmen. Sodann sichert er klagt Fulvia ihre Seelenqualen und wünscht sich ihm nicht nur die Freiheit zu, sondern will ihm vergeblich Erlösung. auch seine Geliebte zurückgeben. Bevor der Kai- Umringt von seinem Gefolge teilt Massimo dem ser ihn zum wartenden römischen Volk schickt, römischen Volk mit, dass der Kaiser selbst seinen verspricht Ezio ihm in Dankbarkeit für die er- Feldherrn ermorden ließ. Es herrscht allgemeiner fahrene Milde erneut die Treue. Während auch Aufruhr, in den auch die kaiserlichen Wachen Fulvia voller Dankbarkeit ist, ist Massimo über- und Valentiniano selbst verwickelt werden. Mit zeugt, dass Valentinianos Mitleid ein Fehler ist. zerbrochenem Schwert trifft dieser auf Massimo, Als Varo erscheint, fragt ihn der Kaiser, ob der der ihn mit erhobener Waffe töten und sich selbst ihm erteilte Befehl ausgeführt wurde. Varo bejaht damit endlich rächen will. In diesem Moment dies und teilt mit, dass Ezio von den Wachen töd- kommen Ezio und Varo mit blankem Schwert, wo- lich getroffen worden sei. Fulvia glaubt bei die- raufhin Massimo seine eigene Waffe von sich wirft ser Nachricht sterben zu müssen. In diesem Mo- und sich geschlagen gibt. Valentiniano erkennt ment kommt Onoria mit der freudigen Botschaft, endlich, dass Massimo der Verräter und Ezio ihm dass Ezio unschuldig sei. Emilio habe kurz vor treu ist. Varo gibt zu, den befohlenen Mord an seinem Tod gestanden, dass er den Mordauftrag Ezio nicht ausgeführt zu haben, um den Getreuen von einem Nahestehenden des Kaisers bekomme zu retten. Der Verbindung von Ezio und Fulvia habe, dessen Namen er aber nicht mehr preis- steht nun nichts mehr im Wege. Für Massimo er- geben konnte. Verzweifelt wirft Fulvia dem Kaiser bitten beide großherzige Milde vom Kaiser, die vor, als Tyrann und Schurke für die Ermordung dieser auch gewährt. Seine Schwester Onoria wil- eines Schuldlosen verantwortlich zu sein. Auch ligt pflichtschuldig in die gewünschte Eheverbin- Onoria wirft ihrem Bruder Unmenschlichkeit vor dung mit Attila ein. und erinnert ihn an seine früheren Vergehen und

VIII Hinweise zur Aufführungspraxis weder in zwei abgetrennten Silben noch einsilbig, und zur Anlage des Klavierauszugs sondern „verschleift“ zu singen sind. In der Par- Dieser Klavierauszug basiert auf der von titurabschrift sind weder Arien-Kadenzen noch der Verfasserin dieses Vorworts vorgelegten Edi- Eingänge ausgeschrieben. Für die Arien No. und tion der Wiener Fassung des Ezio im Rahmen der No. sind Arien-Kadenzen in zeitgenössischen Ausgabe Christoph Willibald Gluck, Sämtliche Werke geistlichen Parodien dieser Arien erhalten geblie- (III /). Diesem Erstdruck liegen die einzige be- ben; sie werden, falls notwendig in die entspre- kannte musikalische Quelle für das Werk, die chende Tonart transponiert, als Fußnoten auf der vollständige zeitgenössische Partiturabschrift der entsprechenden Seite angegeben. Alle übrigen in Lobkowitz-Bibliothek, sowie das Libretto Wien Fußnoten angegebenen Arien-Kadenzen und Ein- zugrunde. Zum Zeitpunkt der Edition befand gänge sind Vorschläge der Herausgeberin und le- sich die Partiturabschrift im National museum diglich als Anregung zu weiterer Interpretation Prag, seit befindet sie sich wieder in der Lob- zu betrachten. kowitz-Bibliothek in Nehlahozeves in Tschechien. Die sehr sparsamen Ergänzungen in den Ge- Die autographe Partitur, authentisches Stimmen- sangsstimmen sind typographisch gekennzeichnet: material oder sonstige Partiturkopien sind nicht Akzidenzien, Vorschläge, Fermaten und tr in run- überliefert bzw. müssen als verschollen gelten. den Klammern und Bögen gestrichelt. Ergänzte Der Wortlaut des italienischen Gesangstextes Worte, z. B. „al fine“, stehen kursiv. entspricht sowohl der Partiturabschrift als auch In der Partiturabschrift sind nur für etwa ein dem des Wiener Librettos von , das auch die Drittel der Nummern Tempoangaben notiert. Die entsprechenden Regie- und Szenenanweisungen in Klammern gesetzten Tempoangaben sind ent- enthält. Orthographie und Interpunktion der mit weder Zusätze der Herausgeberin oder, falls die Metastasio identischen Teile wurden in der Re- entsprechenden Nummern in den Quellen der gel modernisiert 5. Die von Peter Brenner erstellte Prager Fassung des Ezio von mit einer Tempo- deutsche Übersetzung ist durchweg in kursiver angabe enthalten sind, aus dieser Fassung über- Type gesetzt und in der neuen deutschen Recht- nommen. Dies ist der Fall bei der Sinfonia sowie schreibung gehalten. den Nummern , ‒ und . Bei den aus der Vorschläge zur Ausführung von Appoggiaturen Prager Fassung entlehnten Stücken gibt es eine (an den betreffenden Stellen im Kleinstich über Arie mit einer unterschiedlichen Tempo angabe: dem System) beschränken sich auf rezitativische No. („Pensa a serbarmi“) hat in der Prager Fas- Abschnitte und sind unverbindliche Vorschläge – sung das Tempo Moderato, in der Wiener Fassung im Unterschied zu obligaten Appoggiaturen bei dagegen die Angabe Andante non molto. Dissonanzen oder zur Unter streichung des Wort- In der Partiturabschrift sind sowohl Viertel-, akzentes. Die Appoggiatur soll den Sprachakzent Achtel- als auch Sechzehntel-Vorschläge notiert. Die melodisch unter strei chen und dem entsprechen- Neuausgabe übernimmt diese in der Regel und den Wort Gewicht verleihen, bei unwichtigen gibt eine Interpretationshilfe in eckigen Klam- Wör tern ist also keine Appoggiatur anzubringen. mern über dem System, wenn der Vorschlag z. B. Ausschlaggebend sind der Fluss des Vortrages kürzer bzw. anders als in der Quelle notiert aus- und der Sinnzusammenhang des Textes. Es sei im geführt werden soll. Übrigen darauf hingewiesen, dass Worte mit zwei aufeinanderfolgenden Vokalen (z. B. „Dio“, „mai“, Gabriele Buschmeier „mio“ etc.), wenn sie zwei Noten unterlegt sind, Mainz, im Januar

5 Nach dem Text der Ausgabe Tutte le opere di Pietro Metastasio, a cura di Bruno Brunelli, Volume Primo, o. O. 2 .

IX PREFACE

The Vienna version of Gluck’s Ezio, a dramma per among other things to proofread the score of Or- musica based on a libretto by Pietro Metastasio, feo before it was sent to the engravers. The trip received its première at the Burgtheater on De- failed to materialize, however, and he is known to cember to open the Carnival season. The new have arrived in Vienna at the beginning of June. It version was a complete overhaul of his Prague is thus safe to assume, although no documentary Ezio of . Nothing is known about its genesis; proof has been forthcoming, that he began his re- nor do we know whether it was specially com- vision of Ezio in the latter half of . missioned or whether Gluck decided on his own The rehearsals for the new production of Ezio to revise the fourteen-year-old Prague version for were probably directed by Gluck himself in his Vienna’s Burgtheater. At the time that Gluck set capacity as direttore generale della musica. The so- to work on his revision he had entered his fif- called “Gumpenhuber Repertoire” 2 gives us a very tieth year and was a highly esteemed and well- precise overview of the course of the rehearsals. known composer of Italian . The previous They are first mentioned on Thursday, Decem- year Vienna had seen the performance of his ber , eleven days before the première. The Orfeo, a work that formed a turning point not musicians participating in the first orchestral re- only in Gluck’s career but in the history of opera, hearsal are listed by name, but not Gluck himself. marking the initial breakthrough of his operatic According to Gumpenhuber, eighteen musicians reforms. In the early s Vienna underwent a were present at this first rehearsal: four first vio- revival of Italian opera, which had lain fallow linists, four seconds, two viola players, one cellist, ever since a French company was formed at the and two double bass players, as well as a flutist, Burgtheater in spring . Especially in the latter two oboists, and two horn players. Gumpenhuber half of the s the theater had mainly cultivated precisely noted what was rehearsed, who was ab- ballet and French plays – both spoken drama and sent owing to illness (a fairly frequent occurrence), opéra comique. Gluck had played a signal role in and who had to deputize for the absentees. The these developments. But with the composition of recitatives, including comprimario roles, were re- Tetide, a serenata given in Vienna on October hearsed on the evening of Friday, December. At for the wedding of Archduke Joseph and Isa- the evening orchestral rehearsal on the following bella of Bourbon, his attention began to return to Saturday the normal Burgtheater personnel were Italian opera. joined for the first time by two trumpeters and By the time the new version of Ezio was written, four violinists as “musiciens extraordinairs”. From in , Gluck’s earliest reform works Don Juan Sunday to Thursday, to December, there and Orfeo had already been successfully mounted were generally rehearsals of the ballet in the morn- (in and ). In that same year he received a ing and either the orchestra or the recitatives in commission to inaugurate the newly built theater the evening. The dress rehearsal – including the in Bologna in spring with a setting of Meta- ballets, all the comprimario roles, and the stage stasio’s Il trionfo di Clelia. He left Vienna in March décor – took place on December. There was an- and traveled to Italy 1, where Il trionfo di Clelia duly other rehearsal of the recitatives on the evening received its first performance in Bologna on May of the following Saturday, again with the com- . Gluck himself conducted not only the pre- primarios. mière but the next few performances as well. He The première performance took place on De- planned thereafter to return to Vienna by way of cember, with Gaetano Guadagni in the title role as Paris, traveling with Dittersdorf and intending 2 Philipp Gumpenhuber’s handwritten chronicles Re- pertoire de tous les Spectacles qui ont été donnés au Theatre 1 Carl Ditters von Dittersdorf, in his autobiography près de la Cour [or de la Ville] are located, respectively, Lebensbeschreibung. Seinem Sohne in die Feder diktiert. Ed. in the Harvard Theatre Collection (shelf mark MS Thr. Norbert Miller (Munich, ), describes his journey –.) and the music collection of the Österreichi- with Gluck in great detail. sche Nationalbibliothek (Mus. Hs. a –c).

X primo uomo. Guadagni had also created the title the Vienna Ezio has twelve fewer arias than Meta- role of Orfeo and thus was probably familiar with stasio’s play. One explanation for these cuts is pro- Gluck’s musical views, not least through this ear- vided by a contemporary account of the première, lier collaboration. The role of Emperor Valentiniano published in the Gazette de Vienne on December was taken by the male soprano Giovanni Toschi, : “Quelques beautés qu’on ait été obligé de retran- that of Massimo by the tenor Giuseppe Tibaldi; cher au poème de cet illustre auteur, pour ne donner à both singers had participated in the performances l’Opéra que de la durée des Spectacles ordinaires, comme of Il trionfo di Clelia in Bologna the previous spring. on s’est attaché a en conserver les situations les plus It was perhaps there that Gluck also met Rosa intéressantes & les plus Théatrales, il n’en a pas moins Tartaglini-Tibaldi, who sang Fulvia in Ezio, her fait le plus grand effet.” (“Though it was necessary to first role in a Gluck opera. Onoria, the title hero’s remove several beautiful passages from the poem unrequited lover, was sung by Teresa Scotti, and by this illustrious author lest the opera exceed the the counselor Varo was presented as a trouser role length of ordinary spectacles, an effort was made by Anna Maria Cataldi. As was customary at the to retain the most interesting and effective ones, time, the first and second acts were followed by so that the play came off to great effect.”) Besides interpolated ballets on independent themes unre- these cuts, the revision also contains an additional lated to the dramatic context of Ezio. According to duet at the end of Act and a new trio at the end the Vienna libretto of , the ballet after Act of Act , and five of Metastasio’s original aria texts represented the love of Peleus and Thetis 3, while were either reworked or replaced by new ones. But that following Act touched on the slave trade in despite these changes the underlying principle of Algiers 4. These entr’acte ballets were composed the Me tastasian drama of intrigue – three acts, six by Florian Leopold Gassmann and choreographed characters, and scenes divided into introductory by Gasparo Angiolini. recitatives and a generally concluding aria – re- With his operatic setting of Metastasio’s Ezio mained intact. Still, the changes had a sizeable Gluck joined a long line of eighteenth-century impact on the dramatic action and the progress composers who set this drama to music. The li- of the plot. The cuts in the recitatives cause the bretto, one of Metastasio’s earlier efforts, was first affective situations to follow in much more rapid performed in Venice in with a musical score succession, thereby strengthening the dramatic by Nicola Antonio Porpora. This first setting al- continuity. The structural climaxes of the drama ready drew on a revised version of the drama, are the duet and the trio at the ends of the acts. and even Gluck’s Prague and Vienna versions The main line of the plot – Massimo’s intrigue, were based on heavily abridged extracts from the Ezio’s resultant downfall from celebrated hero to original. It is not known who made these cuts or shunned traitor, and the love interest between whether Gluck himself was involved in them. Me- Ezio and Fulvia – comes more clearly to the fore, tastasio’s original text, already shortened for the and the role of Onoria is diminished. In general, Prague performance, was further tightened and the Vienna version offers a dramatic distillation revised for the new Vienna version. The three- of the material and smoothes out some structural act design was retained, but the number of scenes weaknesses of the first version. The delineation of was reduced from Metastasio’s original forty-four the characters becomes more detailed and vivid to thirty-three for the Vienna version. Moreover, by being compressed. some of the scenes were considerably shortened, while others were spliced together or rearranged Synopsis of the Plot into a new order. In this way the Vienna Ezio be- Act : The Roman Forum festively decorated. Em- came roughly half as long as the original, with peror Valentiniano, surrounded by his counselor the cuts mainly affecting the recitatives. But the Massimo, the latter’s daughter Fulvia, and Ezio’s number of arias was also considerably reduced: friend Varo, the prefect of the Praetorian Guard, along with a large crowd, is awaiting the return 3 “Il Ballo esprime gli amori di Tetide e di Peleo inter- of commander Ezio. The Decennium is being rotti dalla gelosia di Nettuno.” celebrated with special splendor in Ezio’s honor 4 “La Scena rappresenta il porto di Algieri, dove alcuni spagnoli giungono per riscattarne le loro compagne, e following his victory over Attila and the Huns. comprare de’ schiavi mori.” While waiting, Valentiniano confides to Massimo

XI his greatest wish: to marry Fulvia and elevate her nasty. When Ezio arrives and is informed of this to the throne. But Massimo, having earlier suf- alleged token of the Emperor’s favor, he explains fered an indignity at the Emperor’s hands, plans that he views this reward as a punishment: the his retaliation. Ezio arrives in the company of his object of his affections is not Onoria but Fulvia, victorious soldiers, accompanied by slaves and and he asks for permission to marry her. The booty. He reports on the bloody battle with Attila Emperor objects that Ezio should first ascertain and tells how he drove him from the battlefield. whether Fulvia is in favor of such a union. Ezio Valentiniano treats his commander not only with self-confidently brushes the objection aside: he utmost respect but with obvious signs of friend- knows perfectly well what he is doing and is cer- ship. Once the Emperor has left, Ezio turns to his tain of Fulvia’s love. Nor does he give credence to fiancée Fulvia and is surprised at her reticence Valentiniano’s comment that another admirer may toward him. Fulvia finds herself unable to tell possibly have a claim on Fulvia’s love. As Rome’s Ezio of the Emperor’s designs on her and asks her liberator he sees no one in a position to contest his father to do so instead. Massimo, venting his true reward – Fulvia’s hand – and proclaims his inten- feelings about the Emperor, accuses him of being tion to defend his love for her against all odds. Valen- a tyrant and an arbitrary ruler over his people. Fi- tiniano summarily interrupts him to point out that nally he discloses to Ezio that the Emperor seeks he, the Emperor, has the final word, and that Ezio Fulvia’s hand in marriage. Despite this knowledge, must yield to his will. Ezio tells Fulvia that the Ezio remains faithful to Valentiniano and refuses Emperor has neither granted nor withheld his con- to blame him, assuming that the Emperor knows sent to their marriage. Fulvia, fearing the Emper- nothing of his own love for Fulvia. Fulvia is or’s wrath, views this as an ill omen. Onoria now haunted by dire premonitions; but before Ezio enters to report, on instructions from the Emperor, leaves her alone with her father he attempts to that he shall lead Fulvia to the altar the very next reassure her of his love and his faith in her: he is day. The two lovers are horrified; Ezio finds this unwilling to release her and convinced that not test of his loyalty toward the Emperor cruel and even the Emperor could be so heartless. Left alone severe. Onoria, though sympathetic to their tor- with her father, Fulvia reproaches him for agree- ments and sorrows, supports the Emperor’s will. ing to her marriage with the Emperor. Massimo Fulvia, dreading the Emperor’s anger and Ono- unveils his true intentions and tries to embroil ria’s jealousy, tries in vain to restrain her in order Fulvia in his scheme of revenge. He wishes to to explain Ezio’s behavior. While Ezio resolves to persuade her to marry the Emperor for the sole defend himself again the injustice wreaked upon purpose of killing him herself or giving him an him – and to ally himself with the Romans against opportunity to do so. Fulvia rejects this villain- the Emperor – Fulvia is full of anxiety about their ous plan, causing Massimo to appeal to her filial impending fate. piety. Outraged, she rejoins that although she has Act : The Palatine Gardens leading to the im- always honored him she no longer recognizes perial chambers. Massimo has instructed Emilio her father in this scheme. She therefore refuses to murder the Emperor and is impatiently await- her support, for she holds the Emperor in honor. ing news of the outcome. He encounters Fulvia, Massimo is not to be dissuaded: left alone, he con- who has heard rumors of an attack on Valentinia- tinues to concoct his revenge. The Emperor shall no’s life and wonders why her father is loiter ing die before dawn, and if this plan should mis- so near to the imperial chambers. Asked whether carry – if the Emperor should remain alive – he the Emperor is dead, she is prevented by the will blame Ezio for the attempted murder and general confusion from answering clearly. Now denounce him as its perpetrator. Massimo com- Valentiniano enters, sword in hand and followed mends the outcome of his schemes to fate. by guards. He reports that Emilio tried to mur- Alone in his imperial chambers, Valentiniano der him in his sleep, but he was able to wound fears being eclipsed even in the eyes of his own the assassin and drive him away. Massimo raises people by Ezio’s towering fame. He sends for Ezio, doubts as to whether Emilio was to blame for intending to reward him for his deeds by offer- the attack. Valentiniano, who does not suspect ing him the hand of his sister Onoria in marriage, Massimo in the slightest and trusts him implic- thereby allowing him to enter the imperial dy- itly, begins to think that Ezio may be behind the

XII assault. Varo returns without having found the ing excessively flaunted his victories and made foiled murderer, but Massimo promises the wor- himself guilty of arrogance by spurning Onoria. ried Emperor that he will search for Emilio him- Ezio denies these charges and instead accuses the self. Valentiniano laments that without counselors Emperor of robbing him of his beloved Fulvia. Put his throne has bequeathed him only torment and to the question, Fulvia at first denies Ezio; but she sorrow; yet he entrusts his peace to Fulvia and his proves unable to hide her true feelings and finally life to Massimo. Left alone with her father, Fulvia confesses, before the entire assembly, that she loves asks him to explain why he should pin the blame only Ezio. Valentiniano is enraged and has him for his own crime on the innocent Ezio. Massimo carried off to the dungeon. But Ezio confides that is outraged that her love for Ezio has made her he has seldom been happier than at the moment capable of abandoning filial affection; he makes when Fulvia decided in his favor. Once Ezio has it clear that she would never forgive herself for been led away, both the Emperor and Massimo her disloyalty. Fulvia is completely desperate: she accuse Fulvia of ingratitude and betrayal. Livid makes herself equally guilty whether she speaks with rage, Valentiniano tells her that she must or remains silent. Ezio, attempting to protect the become his wife that very day. But Fulvia is no Emperor from the traitors, advises her to flee. longer afraid of him and prefers to be killed. All But he cannot believe that suspicion has fallen three lament the almost unthinkable disaster that on him, the loyal and victorious protector of the has befallen them. empire. Varo enters and asks his long-standing Act : An antechamber in the dungeon. The friend, in the name of the Emperor, to surrender Emperor orders Varo to have Ezio put to death if his sword. Though unable to understand the Em- he should try to leave the dungeon alone, with- peror’s blindness, Ezio hands his sword to Varo. out the Emperor at his side. Varo pledges to obey He attempts to cheer Fulvia by reassuring her of but points out that Ezio’s arrest has caused great his love. Left behind with Varo, Fulvia asks him unrest among the people. Massimo urges the Em- to defend the innocence of his accused friend. In- peror to have Ezio put to death at once before hav- stead, Varo advises her to marry the Emperor and ing him brought before him in chains. But Valen- in this way to attain her ends. Incensed, Fulvia tiniano first wants to interrogate the miscreant. rejects this plan: she cannot ape the lover while Believing that he has been fetched for execution, hiding her true feelings. Alone on stage, Varo la- Ezio finds himself face to face with the Emperor, ments the vicissitudes of fate that turn such for- who seems transformed beyond recognition. Va- tunate men as Ezio at a single stroke into pitiable lentiniano pretends that he is no longer filled wretches. with hatred and reassures Ezio of his friendship. Valentiniano informs his sister Onoria that she As proof, he is even willing to abandon his claims is to marry a man whose peace offerings cannot on Fulvia and to return her to Ezio. He has re- be spurned, no matter how great the injury he has alized that he no longer wants to live in terror inflicted. For a brief instant Onoria hopes that he and orders Ezio’s chains to be removed. He then is referring to Ezio, but she soon learns that the reassures him not only of his friendship but of man who sent the proposition by messenger was his intention to restore his beloved Fulvia. Before none other than Attila. She refuses the offer, argu- the Emperor sends him to face the expectant Ro- ing that she must be concerned for her brother’s man populace, Ezio renews his pledge of loyalty life until the traitor is discovered and Ezio has in gratitude for the Emperor’s clemency. Fulvia, explained himself. She cannot feel love until she too, is filled with gratitude. But Massimo is con- herself has found peace and no longer lives in vinced that Valentiniano’s mercy is misguided. fear. In Fulvia’s presence, Valentiniano orders the When Varo appears, the Emperor asks whether prisoner to be brought forward. He demands that he has carried out his orders. Varo answers in the Fulvia sit at his side as the Emperor’s future wife. affirmative: Ezio has been slain by the guards. Ezio is brought forward, unarmed. Seeing Fulvia On hearing this, Fulvia feels that she too must seated alongside the Emperor, he despairs of her die. At this point Onoria enters with the joyous love and fears that she is unfaithful to him. Valen- news of Ezio’s innocence: Emilio, shortly before tiniano charges him with treason and takes the his death, confessed that he had been commis- same occasion to accuse him of disloyalty, hav- sioned to carry out the murder by a man close to

XIII the Emperor, whose name, however, he was un- sister Onoria dutifully consents to the desired able to disclose. In her despair Fulvia accuses the marriage with Attila. Emperor of being a tyrant and a villain respon- sible for the murder of an innocent man. Onoria, Notes on Performance Practice too, upbraids her brother for his inhumanity and and the Layout of the Vocal Score reminds him of the earlier misdeeds and insults Our vocal score is based on the present author’s that he had heaped on Massimo. His barbarity edition of the Vienna version of Ezio, published in deserves no pity, she claims, prophesying that in Christoph Willibald Gluck: Sämtliche Werke one day his pangs of conscience will drive him to (series III, vol. ). This edition – the first time the seek penitence. On hearing Onoria’s intimations work had appeared in print – was in turn based Valentiniano suddenly realizes that the author of on the only known musical source, a complete the assassination plot may well be his counselor contemporary copyist’s manuscript in full score Massimo, and he asks Massimo to justify himself. from the Lobkowitz Library, as well as the Vienna Fulvia interrupts these proceedings and places all libretto of . At the time that the edition was the blame on herself in order to save her father: prepared the manuscript source was located in it was she who ordered Emilio to commit the the National Museum in Prague, but in it murder so that Ezio could ascend the throne. Nor was returned to the Lobkowitz Library in the could she, in her jealousy, countenance Onoria Czech town of Nehlahozeves. No autograph score, becoming Ezio’s wife. On hearing this confession authentic sets of parts, or further copies in full Massimo too can no longer restrain himself and score have come to light. cries that he alone is the guilty party. Dazed by The words of the Italian text have been taken all these disclosures and wearied by the twists of from the handwritten score and the Vienna li- fate, the Emperor resolves to yield to them and bretto of , which also contains the requisite to trust no one but himself in the future. In an stage directions and scene instructions. The spell- aside with his daughter, Massimo tries to embrace ing and punctuation of those sections adopted Fulvia in reconciliation, but she in her despair will intact from Metastasio’s original drama have been have nothing to do with him. She would rather modernized.5 The German translation by Peter die through her father’s hand in order to save his Brenner, printed entirely in italics, adheres to the soul. But Massimo is unable to forget his ancient new German rules of orthography. grudge against the Emperor: his blood shall flow Suggestions regarding the execution of appog- and he shall fall from his throne. Left alone in giaturas appear above the staff in small print for great agitation, Fulvia laments the torments of her the passage concerned. They are limited to sec- soul and wishes in vain for relief. tions of recitative and should not be regarded Surrounded by his retinue, Massimo informs as mandatory, unlike the obligato appoggiaturas the Roman populace that the Emperor himself applied to dissonances or to emphasize the ac- ordered the death of his commander. General centuation of a word. Appoggiaturas are intended consternation, even among the imperial guards to lend melodic weight to spoken prosody and to and Valentiniano himself. His sword broken, the emphasize the word concerned; singers should Emperor accosts Massimo, who raises his weapon therefore refrain from placing them on words of to strike him dead and at last complete his re- little significance. The key factors are the dec- venge. At this moment Ezio and Varo enter with lamatory flow and semantic context of the pas- swords drawn. Massimo casts his weapon aside sage involved. Note also that words containing and admits defeat. Valentiniano finally realizes two consecutive vowels (e. g. Dio, mai, mio, etc.) that the traitor was Massimo and that Ezio has on two notes should not be sung as two separate been loyal to him. Varo admits that he did not syllables or as one syllable, but “elided” into a carry out the order to murder Ezio, thereby sav- diphthong. None of the arias in the manuscript ing the life of the loyal commander. All impedi- score has a cadenza or lead-in. Cadenzas for arias ments to the union of Ezio and Fulvia have now Nos. and have survived in contemporary sa- vanished. The two lovers implore the Emperor to display magnanimity and clemency toward 5 Here our textual basis was Tutte le opere di Pietro Meta- Massimo. The Emperor agrees to do so, and his stasio, ed. Bruno Brunelli, vol. (n. p., ).

XIV cred parodies; we reproduce them in footnotes on Sinfonia and Nos. , – , and . Among the the relevant page, transposed as necessary. All items borrowed from the Prague version is an other cadenzas and lead-ins reproduced in foot- aria with a conflicting tempo mark: “Pensa a ser- notes are editorial suggestions intended merely as barmi” (No. ), where the Prague version gives a stimulus to further interpretation Tempo Moderato but the Vienna version Andante Very few additions have been made to the vocal non molto. parts. All of them are identified typographically, Appoggiaturas appear as quarter-notes, eighth- with accidentals, appoggiaturas, fermatas, and tr notes, and sixteenth-notes in the handwritten score. signs enclosed in parentheses, slurs indicated by We have generally retained these forms but add broken lines, and verbal additions (e. g. “al fine”) an aid to interpretation in square brackets above printed in italics. the staff if the appoggiatura is meant, for exam- Only about a third of the numbers have tempo ple, to be shorter or different from the one appear- marks in the handwritten score. Tempo marks en- ing in the source. closed in brackets were either added by the editor Gabriele Buschmeier or adopted from the Prague version of Ezio () Mainz, January for those numbers found in its sources, i. e. the Translation by J. Bradford Robinson

XV VERZEICHNIS DER SZENEN / INDEX OF SCENES

Sinfonia ...... 2 Sinfonia ...... 2 No. 1 Marcia ...... 6 Nr. 1 Marsch ...... 6

Atto primo Erster Akt

Scena I 1. Szene Recitativo Signor, mai con più fasto (Mas- Rezitativ Oh Herr, niemals beginnen (Mas- simo, Valentiniano, Varo) ...... 7 simo, Valentiniano, Varo) ...... 7 No. 1 Marcia (da capo) ...... 6 Nr. 1 Marsch (da capo) ...... 6

Scena II 2. Szene Recitativo Signor, vincemmo (Ezio, Valenti- Rezitativ Oh Herr, wir siegten (Ezio, Valen- niano) ...... 10 tiniano) ...... 10 No. 2 Aria Se tu la reggi al volo (Valenti- Nr. 2 Arie Fliegst du voraus zum Kampfe niano) ...... 14 (Valentiniano) ...... 14

Scena III 3. Szene Recitativo Cara, di te più degno torna il tuo Rezitativ Teure, nun ist dein Verlobter dei- sposo (Ezio, Fulvia, Massimo) ...... 24 ner ganz würdig (Ezio, Fulvia, Massimo) . . 24 No. 3 Aria Pensa a serbarmi, o cara (Ezio). . 30 Nr. 3 Arie Wahr mir die zarten Gefühle (Ezio) ...... 30

Scena IV 4. Szene Recitativo E soffrirai, che sposa abbia la fi- Rezitativ So duldest du, dass deine Tochter glia (Fulvia, Massimo) ...... 34 den eh’licht (Fulvia, Massimo) ...... 34 No. 4 Aria Caro padre, a me non dei ram- Nr. 4 Arie Du brauchst mich nicht zu be- mentar (Fulvia) ...... 36 lehren (Fulvia) ...... 36

Scena V 5. Szene Recitativo Pria che sorga l’aurora (Massimo) 43 Rezitativ Eh’ der Morgen noch anbricht (Massimo)...... 43 No. 5 Aria Il nocchier che si figura (Mas- Nr. 5 Arie Jener Schiffer, der sich ängstigt simo) ...... 45 (Massimo)...... 45

Scena VI 6. Szene Recitativo Ezio sappia ch’io bramo seco par- Rezitativ Sage Ezio, ich wünsch’ mit ihm lar (Valentiniano, Ezio) ...... 56 ein Gespräch (Valentiniano, Ezio) ...... 56 No. 6 Aria So chi t’accese: basta per ora (Va- Nr. 6 Arie Ich kann dir sagen, wer dich ent - lentiniano) ...... 62 flammte (Valentiniano) ...... 62

Scena VII 7. Szene Recitativo Vedrem se ardisce ancora (Ezio, Rezitativ Man wird ja sehn, ob er Mut hat Fulvia) ...... 64 (Ezio, Fulvia) ...... 64

Scena VIII 8. Szene Recitativo Fulvia, ti vuol sua sposa (Onoria, Rezitativ Fulvia, dich will der Kaiser (Ono- Fulvia, Ezio) ...... 66 ria, Fulvia, Ezio) ...... 66 No. 7 Aria So qual pena è a un core amante Nr. 7 Arie Wohl ermesse ich deine Qualen (Onoria)...... 68 (Onoria) ...... 68

XVI Scena IX 9. Szene Recitativo Ferma, sentimi, Onoria (Fulvia, Rezitativ Bleibe, höre mich, Onoria! (Fulvia, Ezio) ...... 74 Ezio)...... 74 No. 8 Duetto Va, ma tremo al tuo periglio Nr. 8 Duett Geh, doch werd’ ich um dich (Fulvia, Ezio) ...... 77 bangen (Fulvia, Ezio) ...... 77

Atto secondo Zweiter Akt

Scena I 1. Szene Recitativo Qual silenzio è mai questo! (Mas- Rezitativ Was herrscht hier für eine Stille! simo, Fulvia) ...... 86 (Massimo, Fulvia) ...... 86

Scena II 2. Szene Recitativo Ogni via custodite (Valentinia- Rezitativ Überwacht alle Wege (Valentinia- no, Massimo, Fulvia) ...... 87 no, Massimo, Fulvia) ...... 87

Scena III 3. Szene Recitativo Cesare, invano il traditor cercai Rezitativ Kaiser, vergeblich suchte ich den (Varo, Valentiniano, Massimo) ...... 92 Verräter (Varo, Valentiniano, Massimo) . . . . 92 No. 9 Aria Se nel trono in tanti affanni (Va- Nr. 9 Arie Finden wir bei soviel Sorgen (Va- lentiniano) ...... 94 lentiniano) ...... 94

Scena IV 4. Szene Recitativo E puoi d’un tuo delitto (Fulvia, Rezitativ Wie konntest du nur (Fulvia, Mas- Massimo) ...... 99 simo) ...... 99 No. 10 Aria Va! dal furor portata (Massimo) 102 Nr. 10 Arie Gehe, von Wut besessen (Mas- simo) ...... 102

Scena V 5. Szene Recitativo Che fo? Dove mi volgo? (Fulvia, Rezitativ Was tun? Wohin mich wenden? Ezio) ...... 107 (Fulvia, Ezio) ...... 107

Scena VI 6. Szene Recitativo Varo, che rechi? (Fulvia, Ezio, Rezitativ Varo, was bringst du? (Fulvia, Ezio, Varo) ...... 109 Varo) ...... 109 No. 11 Aria Recagli quell’acciaro (Ezio). . . . 112 Nr. 11 Arie Trag dieses Schwert zum Kaiser (Ezio) ...... 112

Scena VII 7. Szene Recitativo Varo, se amasti mai (Fulvia, Varo) 114 Rezitativ Varo, hast du je geliebt (Fulvia, Varo) ...... 114 No. 12 Aria Quel fingere affetto (Fulvia) . . 116 Nr. 12 Arie Die Liebende spielen (Fulvia) . . 116

Scena VIII 8. Szene Recitativo Folle è colui che al tuo favor si Rezitativ Nur ein Tor wird sich auf deine fida (Varo) ...... 121 Gunst verlassen (Varo) ...... 121 No. 13 Aria Nasce al bosco in rozza cuna Nr. 13 Arie Tief im Walde, in rauher Wiege (Varo) ...... 123 (Varo) ...... 123

Scena IX 9. Szene Recitativo Onoria, ascolta (Valentiniano, Rezitativ Onoria, jetzt hör mich! (Valenti- Onoria) ...... 129 niano, Onoria) ...... 129 No. 14 Aria Fin che per te mi palpita (Ono- Nr. 14 Arie Solang ich um dich bangen muss ria) ...... 133 (Onoria) ...... 133

XVII Scena X 10. Szene Recitativo Olà, qui si conduca (Valentinia- Rezitativ Holla, führt den Gefang’nen hier- no, Fulvia, Massimo) ...... 142 her (Valentiniano, Fulvia, Massimo) ...... 142

Scena XI 11. Szene Recitativo Stelle, che miro! (Ezio, Fulvia, Rezitativ Himmel, was seh’ ich! (Ezio, Ful- Valentiniano, Massimo) ...... 144 via, Valentiniano, Massimo) ...... 144 No. 15 Aria Ecco alle mie catene (Ezio) . . . . 160 Nr. 15 Arie Lass mich in Ketten legen (Ezio) 160

Scena XII 12. Szene Recitativo Ingrata donna! (Valentinano, Mas- Rezitativ Du Undankbare! (Valentiniano, simo, Fulvia) ...... 164 Massimo, Fulvia) ...... 164 No. 16 Terzetto Passami il cor, tiranno! (Ful- Nr. 16 Terzett Triff mich, Tyrann, im Her- via, Valentiniano, Massimo) ...... 166 zen! (Fulvia, Valentiniano, Massimo) ...... 166

Atto terzo Dritter Akt

Scena I 1. Szene Recitativo Olà! Varo si chiami (Valentinia- Rezitativ Holla, Varo soll kommen! (Valen- no, Varo) ...... 187 tiniano, Varo)...... 187

Scena II 2. Szene Recitativo Signor, tutto sedai (Massimo, Va- Rezitativ Mein Herr, alles ist ruhig (Massi- lentiniano, Ezio) ...... 189 mo, Valentiniano, Ezio) ...... 189

Scena III 3. Szene Recitativo Vedi qual dono (Valentiniano, Rezitativ Hier diese Gabe (Valentiniano, Ezio, Massimo, Fulvia)...... 191 Ezio, Massimo, Fulvia)...... 191 No. 17 Aria Se il fulmine sospendi (Ezio) . . 196 Nr. 17 Arie Verschont mich deine Milde (Ezio) ...... 196

Scena IV 4. Szene Recitativo Va pur, te n’avvedrai (Valentinia- Rezitativ Geh hin, leb wohl auf ewig! (Va- no, Massimo, Fulvia) ...... 202 lentiniano, Massimo, Fulvia) ...... 202

Scena V 5. Szene Recitativo Varo, eseguisti il cenno? (Valen- Rezitativ Varo, führtest du den Befehl aus? tiniano, Varo, Fulvia, Massimo) ...... 203 (Valentiniano, Varo, Fulvia, Massimo) . . . . . 203

Scena VI 6. Szene Recitativo Liete novelle, Augusto (Onoria, Rezitativ Freudige Nachricht, mein Bruder Valentiniano, Massimo, Fulvia) ...... 205 (Onoria, Valentiniano, Massimo, Fulvia) . . . 205 No. 18 Aria Vuoi consigli? (Onoria) ...... 212 Nr. 18 Arie Du willst Rat von mir? (Onoria) 212

Scena VII 7. Szene Recitativo Cesare, alla mia fede (Massimo, Rezitativ Kaiser, mich zu verdächt’gen (Mas- Valentiniano, Fulvia) ...... 215 simo, Valentiniano, Fulvia) ...... 215 No. 19 Aria Sono in mezzo a un’onda infe- Nr. 19 Arie Bin von wilder Flut umgeben sta (Valentiniano) ...... 221 (Valentiniano) ...... 221

XVIII Scena VIII 8. Szene Recitativo Partì una volta (Massimo, Fulvia) 226 Rezitativ Er ging endlich von uns (Massi- mo, Fulvia) ...... 226 No. 20 Aria Tergi l’ingiuste lagrime (Mas- Nr. 20 Arie Trockne dir deine Tränen ab! simo) ...... 228 (Massimo)...... 228

Scena IX 9. Szene Recitativo Misera, dove son! (Fulvia)...... 234 Rezitativ Ich weiß nicht, wo ich bin! (Fulvia) 234 No. 21 Aria Ah! non son io che parlo (Ful- Nr. 21 Arie Ich bin es nicht, die redet (Ful- via) ...... 238 via)...... 238

Scena X 10. Szene Recitativo Inorridisci, o Roma (Massimo, Rezitativ So hört und schaudert, ihr Römer Varo) ...... 245 (Massimo, Varo) ...... 245

Scena XI 11. Szene Recitativo Ah, traditori! (Valentiniano, Mas- Rezitativ Ah, ihr Verräter! (Valentiniano, simo) ...... 247 Massimo) ...... 247

Scena ultima Letzte Szene Recitativo Ferma, che fai? (Ezio, Fulvia, Va- Rezitativ Warte, was tust du? (Ezio, Fulvia, lentiniano, Massimo, Onoria, Varo) ...... 249 Valentiniano, Massimo, Onoria, Varo) . . . . . 249 No. 22 Coro Della vita nel dubbio cammino Nr. 22 Chor Wo sich die Wege des Lebens (Onoria, Fulvia, Valentiniano, Varo, Ezio, verlieren (Onoria, Fulvia, Valentiniano, Va- Massimo) ...... 254 ro, Ezio, Massimo) ...... 254

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