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ISSN 2219–2417 | 8 € [] enkma i l Nr. 18 / September-Dezember 2014 Nachrichten der Initiative Denkmalschutz Schwieriges Erbe NS-Architektur Editorial bauliche Zeichen zu setzen, an denen der Umdeutung in Mahnmale. Wie ein „Hitler liebte zu erklären, dass er dafür bis heute der kalte, martiali- angemessener Umgang konkret aus- baue, um seine Zeit und ihren Geist sche Geist der Epoche erfahrbar wird. sieht, darauf gibt es wohl keine ein- der Nachwelt zu überliefern, denn Der Denkmalschutz hat sich klar deutige Antwort. Ob allerdings Um- letztlich würden an die großen Epo- dafür ausgesprochen, die charakte- bauten und Aufstockungen, wie aktu- chen der Geschichte doch nur deren ristischen Gebäude der Zeit zu erhal- ell am vielleicht wichtigsten NS- Monumente erinnern“, berichtet Al- ten, auch wenn der zitierte Anspruch Denkmal Österreichs, den Brücken- bert Speer in seinen „Erinnerungen“. Hitlers damit scheinbar bestätigt kopfgebäuden am Linzer Hauptplatz, Dieser extrem überhöhte Anspruch wird. Klar ist allen Beteiligten aber geplant, der Sache dienlich sind, oder haftet den baulichen Zeugen des auch, dass es mit der Erhaltung allein ob der Entstehungskontext dadurch Dritten Reiches bis heute an, auch nicht getan ist, diese Gebäude bedür- nicht vielmehr verwässert statt ge- wenn es dem Regime zum Glück nur fen mehr als alle anderen histori- schärft wird, ist die Frage. an wenigen Stellen gelang, städte- schen Stätten der Erklärung, vielfach (weiter auf Seite 2) Die Initiative Denkmalschutz ist ein unabhängiger Verein für den Schutz bedrohter Kulturgüter in Österreich www.initiative-denkmalschutz.at – Fuchsthallergasse 11/5, 1090 Wien – Telefon: +43 (0)6991024 4216 – eMail: [email protected] enkma[] i l Impressum (Forts. von S. 1) An anderer Stelle sein, trotzdem sprechen sie eine arbeiten die Zeit und aktuelle Bau- eindrückliche Sprache und erin- vorhaben gegen die noch bestehen- nern authentisch an die Zeit von den Spuren der Zeit. Oftmals an Krieg, Verfolgung, Zwangsarbeit entlegener Stelle gelegene und in und Mord. Auch sie gilt es zu er- detektivischer Arbeit aufzuspürende halten und zu dokumentieren. Medieninhaber und Herausgeber: Relikte – Mauerreste, Fundamente, Verein Initiative Denkmalschutz Mag. Wolfgang Burghart Betonpisten, unterirdische Anlagen (ZVR-Zl. 049832110), Fuchsthallerg. 11/5, Chefredakteur von „Denkma[i]l“ – mögen oft nicht denkmalwürdig 1090 Wien, Österreich e-Mail: [email protected] http://www.initiative-denkmalschutz.at Inhalt Mobil: +43 (0)699 1024 4216 Tel./Fax: +43 (0)1 310 22 94 Seite 1 Wolfgang Burghart: Editorial - Was blieb von der NS-Architektur? Chefredakteur: Mag. Wolfgang Burghart Seite 3 Paul Mahringer: Schwieriges Erbe - Denkmalschutz und Bauten der Chef vom Dienst: Dr. Gerhard Hertenberger NS-Zeit Redaktion: Markus Landerer, Claus Süss Seite 5 Gerhard Hertenberger: Gedanken zum Umgang mit dem baulichen Layout: Ing. Viktor Zdrachal / www.bildig.at Erbe von Österreichs „brauner Vergangenheit“ Nachdruck nur mit Genehmigung der Auto- ren. Redaktionsschluss: 31. Dezember 2014 Seite 8 Robert Vorberg: Die KZ-Gedenkstätte Mauthausen - Aspekte des Mitgliedsbeitrag: € 33 / € 29* (bei Zusen- Denkmalschutzes dung von Druckwerken als PDF per e-Mail Seite 10 Valentin Weber-Wille: Flaktürme – stumme Zeugen der Geschichte? ermäßigt: € 28 / € 24*), Förderer € 250 *Frühzahler; gilt bei Einzahlung innerhalb der Seite 12 Gerhard Hertenberger: Das Innenleben der ungenutzten Wiener ersten sechs Kalenderwochen sowie bei Neu- Flaktürme eintritt in den Verein. Seite 14 Gerhard Hertenberger: Die Getreidespeicher beim Alberner Hafen Bankverbindung: BIC: GIBAATWWXXX, IBAN: AT86 20111 289 387 625 00 Seite 16 Ute Georgeacopol: Die „E. H. W. – Schweinemastanstalt Grundlegende Richtung: Information der Vereins- in Wien-Hetzendorf“ mitglieder über Aktivitäten des Vereins und Proble- matiken im Bereich des Denkmalschutzes in Öster- Seite 18 Gunther Spath: Die Khevenhüllerkaserne in Klagenfurt Lendorf – reich. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben Denkmalschutz unter besonderen Voraussetzungen die Meinung der Autoren wieder und stimmen nicht unbedingt mit jener der Redaktion überein. Seite 19 Norbert Mayr: Der Pflanz mit der Panzerhalle in Salzburg Seite 23 Gerd Seidl: Salzburger Autobahnbrücken Bildnachweis (Abb.): Archiv BM Landstraße: 57-58; Archiv U. Georgeacopol: 30; Archiv KZ- Seite 24 Friedrich Bouvier: Die Metamorphose der Halle 11 in Graz Gedenkstätte Mauthausen/Luftbilddatenbank Dr. Carls: 12; Fotoarchiv der KZ-Gedenkstätte Maut- Seite 26 Gerhard Hertenberger: Gedenkkultur an Orten der NS-Rüstungs- hausen: 13; Planarchiv der MA19, Wiener Rat- industrie haus, Konsensplankopie (1965): 67; Archiv VE- DEVO, Christopher Timmermann: 48; Thomas Seite 30 Andreas Maislinger: Was tun mit dem "Hitler-Haus"? Baar: 74-77; bloomimages für IBA Hamburg GmbH: 19; Friedrich Bouvier: 41-44; Burghaupt- Seite 32 Timo Nüßlein: Die späte Stadt – Zum Umgang mit NS-Architektur mannschaft Wien: 20; Erik Famler OOE Nachrich- in München ten: 78; Fons Amical de Mauthausen, MHC Bar- celona: 6-7, 49; Ute Georgeacopol: 31; Hafen Seite 33 Edgard Haider: Unvergessen – Palais Pollak-Parnau am Schwarzen- Wien:25;Rudolf A.Haunschmied/www.gusen.org: bergplatz in Wien 50; Gerhard Hertenberger: 21-24, 27, 29, 47, 70-73; Markus Landerer: 66; Ralf Lechner: 14- Seite 34 Robert Streibel: Das Palais Schwab in der Weihburggasse – 15; Helga Loidold: 51; Paul Mahringer, BDA: 1- Ein österreichisches Gesamtkunstwerk mit Happy End 2, 4; Norbert Mayr: 33-38; Michael Nagl: 60, 61, 88; Albert Neugebauer: 79; Land Niederöster- Seite 36 Michael Rainer: Die Akademie der Bildenden Künste Wien reich, NÖ Atlas: 46; Timo Nüßlein: 55-56; Mi- chael Oberer, BDA: 5; Lisa Rastl: 90; William A. Seite 38 Peter Panholzer: Das ehemalige Israelitische Taubstummen-Institut Rosenthall Judaica Collection, Special Collections, in Wien-Landstraße College of Charleston, SC, USA: 65; Alexandra Sagmeister: 61-63; Erich J. Schimek: 26, 28, 68- Seite 40 Wolfgang Burghart/Gerhard Hertenberger: Die Wiener Rosenhügel- 69, 82, 85, 86; Gerd Seidl: 39-40; Gunther Filmstudios Spath: 32; Leo Sturma, Linz. Erbe und Sendung. Kulturbericht der Stadt Linz,1941: 3; Valentin Seite 42 Thomas Baar: Vom Verschwinden der Wiener Vorstädte, Weber-Wille: 16, 18, Viktor Zdrachal: 80, 81. Wi- Folge 4: 6. Bezirk, Gumpendorf kimedia commons gem. http://creativecom- mons.org/licenses/by-sa/4.0 (alle bearb. von Seite 44 Albert Neugebauer: Der Umgang mit historischer Bausubstanz in Wels Viktor Zdrachal), Fotos mit Quelle www.wikime- dia.org – Lizenz gemeinfrei, Fotograf: Preuss. Seite 45 Rainer Balduin: Kulturerbe-Wien Demonstration 2014 - Ein Rückblick Kulturstiftung Friedr. Weiler: 54; SI-Ziga: 52; Li- zenz cc by 3.0, Fotografen: Wolfgang Glock: 45; Seite 46 Kurzmeldungen Lizenz cc by sa 3.0, Fotografen: Digitales Bildar- chiv des Deutschen Bundesarchivs Koblenz, Otto Seite 48 Veranstaltungen / Termine Donath: 17; Ian Dunster: 92; e.mil.mil: 84; Herzi Pinki: 10; Johann Jaritz: 11; Mattes: 53; Mony- Erhalten, statt zerstören: Denkmalschutz ist Kulturschutz – Treten Sie bei! esz: 91; Peter Lauppert: 83; P e z i: 64, 89; Rftblr: 87; Thomas Ledl: Titelbild; Lizenz cc by sa Die Initiative Denkmalschutz ist auf Mitgliedsbeiträge und Spenden angewiesen. Falls Ihnen 2.5, Fotograf: boehringer friedrich: 9; Lizenz cc der Denkmalschutz in Österreich ein Anliegen ist, und sie noch kein Mitglied sind, setzen Sie by sa 2.0, Fotograf: Stefan Wagner trumpkin.de: bitte ein Zeichen und treten Sie unserem Verein bei! Mit Ihrem Beitrag oder Ihrer Spende hel- 8; alle exakten Wikimedia Lizenzen im Detail fen Sie mit, die größte unabhängige Denkmalschutzorganisation Österreichs am Leben zu er- unter http://commons.wikimedia.org/ halten! Wir brauchen Mittel, um z.B. die Medien effektiv auf Missstände hinweisen zu können, Titelbild: Der Geschützturm im barocken Augar- oder um Bürgerinitiativen im Bereich Denkmalschutz tatkräftig zu unterstützen. Vielen Dank! ten in Wien. Seite 2 Nr. 18 / 2014 Nachrichten der Initiative Denkmalschutz – Nr. 18 / September-Dezember 2014 Schwieriges Erbe – Denkmalschutz und Bauten der NS-Zeit Auf Grund des Denkmalschutzgeset- jekte – etwa Kasernen des österrei- Jahr 2000 dazu verpflichtet, listenmä- zes (DMSG) standen bis Ende 2009 chischen Bundesheeres - schützens- ßig festzulegen, für welche Objekte im sämtliche unbeweglichen Denkmale, wert sind oder aus dem Denkmal- öffentlich-rechtlichen Eigentum, die die sich im Eigentum von öffentlich- schutz zu entlassen seien. So wurden automatisch unter Schutz standen, rechtlichen Körperschaften (Bund, v. a. in den 1980er Jahren einzelne der Denkmalschutz weiterhin aufrecht zu erhalten sei. Im Zuge dessen kam es im Bundesdenkmalamt zu einer in- tensiven Befassung über die Denkmal- bedeutung von Bauwerken aus der NS-Zeit, die schließlich zu dem ge- meinsam mit dem Architekturzentrum Wien durchgeführten Symposium „Erbe-verweigert“ führte. Eva-Maria Höhle, die damalige Generalkonserva- torin, schilderte dabei in ihrem Vortrag das entsprechende Klima in Öster- reich: Während es in Deutschland möglich war, das ehemalige Reichsluft- fahrtministerium in Berlin zum Finanz- ministerium umzuwidmen, gingen die Wogen hierzulande bei der Debatte um das „Führerzimmer“ im Volksthea- Abb. 1: Linz, Hauptplatz mit Brückenkopfgebäuden, 2012 ter hoch. Der 1938 im Zuge eines Um- baus gestaltete Raum sollte ursprüng- Land, Gemeinde, Kirchen, etc.) befan- Denkmalschutzbescheide ausgestellt. lich dem Empfang Adolf Hitlers dienen. den, ex-lege, also quasi automatisch In Tirol wurde so für Teile