Wien Sollte Die Provinz Nicht Länger Unterschätzen,Polizei
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Heimspiel für Klaus Ranzenberger Am Mittwoch, 28.Juli 2021 machen wir uns auf den Weg nach Braunau. Klaus Ranzenberger liest im Kulturhaus Gugg aus seinem neuesten „Onkel Franz“ Buch, “Mostkost – Ein Fall für den Onkel Franz, eine Innviertler Krimödie” untermalt und begleitet von Josef Kili. Von Rebecca Schönleitner Eine lange Schlange wartet bereits vor dem Kulturhaus, das mich unglaublich begeistert. Da sind die Braunauer wirklich zu beneiden um ein Kulturzentrum, das ansprechend, gut konzipiert einladet, unterstützt von einem eingespielten Team der angrenzenden Gastronomie. Super! Gerald Klonner, Leiter des Anton Pustet Verlag begrüßt uns mit warmherzigen Worten. Den Besuchern und allen Beteiligten der Lesung ist die Freude ins Gesicht geschrieben endlich wieder in Präsenz einer Lesung lauschen zu dürfen und auch selbst sprechen, musizieren und lesen zu können. Klaus Ranzenberger begeistert mit seinem neuen Buch. Er ist unglaublich sympathisch und authentisch, liest mit einem Lacher in den Mundwinkeln und verzaubert das Publikum. Zwischen jeder Sequenz zeigt Josef Kili sein Können, sei es auf der Trompete, der Zugin, Klarinette, Saxofon usw., sein Repertoire ist anscheinend unendlich und vor allem spontan. Viel bekannte Melodien begleiten die Lesung. Auf der Bühne das altbekannte Moped und eine Statue des Onkel Franz, in der gewellten Schnürlsamthose, Janker und natürlich dem obligaten Hut. Klaus Ranzenberger liest mit einer Begeisterung, der Funke springt sofort über, das Publikum ist lacht, grinst und ist dabei. Kurze Leseproben, die unglaublichen Guster auf das Buch machen. Onkel Franz als Detektiv, das sollten wir schon alle gelesen haben. (Ich habs schon zu Hause, die Rezension folgt in Kürze!!!) Der Abend gestaltet sich kurzweilig und soll nicht enden. Denn als abschließende Gustostückerl liest uns der Autor noch zwei Geschichten aus seinem Buch, das letztes Jahr Corona zum Opfer gefallen ist: Alles Gute vom Onkel Franz, oder der Innviertler auf Reisen. (Ich darf auf die Sendung 26 des Dorfradios verweisen, in der wir dieses Buch bereits vorgestellt haben). Mit fröhlichen, zufriedenen Gesichtern und unter tosendem Applaus endet der vergnügliche Abend. Vielen Dank an Klaus Ranzenberger, Josef Kili und den ganzen guten Geistern, die den Abend möglich gemacht haben. Klaus Ranzenberger in der Dorfzeitung > Wien sollte die Provinz nicht länger unterschätzen In diesem Fall die Bezirkshauptstadt Braunau am Inn und die Lokalzeitungen und ihre Chefredakteure, konkret Erich Marschall und Reinhold Klika von der Braunauer Rundschau. Von Andreas Maislinger Marschall hatte 1986 die Braunauer Zeitgeschichte-Tage vorgeschlagen und Klika wollte bereits im Februar 2000 mit seiner Initiative “Braunau setzt ein Zeichen” das Hitler-Geburtshaus zu einem Ort der weltweiten Begegnung und Verständigung machen. Die Braunauer Zeitgeschichte-Tage sorgen seit 1992 jährlich für positiven Gesprächsstoff über die im Bewusstsein vieler ausschließlich mit Hitler verbundenen schönen Stadt. Ermöglicht wird diese breite Geschichtsaufarbeitung seit 1993 durch den von Hofrat Florian Kotanko geleiteten Verein für Zeitgeschichte Braunau. Vorbildlich war auch die einstimmige Unterstützung des Projektes Haus der Verantwortung durch alle Gemeinderatsfraktionen und über tausend Braunauerinnen und Braunauer. Wien sollte über dieses Projekt nicht einfach “drüberfahren”. Das Hitlerhaus in der Dorfzeitung > Polizei im Geburtshaus von Adolf Hitler Ein offener Brief an den für das Hitlerhaus zuständingen Innenminister Karl Nehammer, MSc. Sehr geehrter Herr Bundesminister Nehammer, bitte fassen Sie die folgenden Zeilen nicht als persönliche Attacke auf – ich weiß sehr wohl, dass die Entscheidung, im Geburthaus Hitlers eine Polizeistation einzurichten, nicht von Ihnen ausgeht, sondern von Ihrem Vorgänger Wolfgang Peschorn entschieden wurde. Ich kann mir gut vorstellen, dass auch Sie von dieser Lösung nicht besonders angetan sind. Erlauben Sie mir deshalb bitte die folgenden Anmerkungen. Der Abriss oder die unpassende Umnutzung geschichtlich betroffener Architektur oder Gebäude löscht die Geschichte nicht aus, sondern verunklärt die notwendige Erinnerung. Es gibt gute Beispiele, wie solche Monumente eine neue, aber auf die Geschichte bezogene Deutung erhalten können – ohne das Hitlerhaus als Monument zu bezeichnen, eher als Gedächtnisstütze – sind etwa folgende Architekturen, die durch geschichtsbezogene Umdeutung zu wahren Denkmälern geworden sind, Denkmäler in dem Sinne, dass der vorangegangenen unguten Geschehnisse gedacht wird: Da ist einmal das Siegestor auf der Ludwigstraße in München. Es wurde aus militärischem Hochmut vor dem Ersten Weltkrieg zu “Ehren” des Bayerischen Heeres – also der siegesbewussten kriegerischen Auseinandersetzung – geweiht. Während der Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg wurde dieses “Siegestor” schwer beschädigt. Im Zuge des Wiederaufbaus wurde eine architektonische Lösung gefunden, welche die Beschädigungen durch einfache Ausbesserungen kenntlich ließen. Entscheidend war aber die geänderte Inschrift über dem Torbogen: “Dem Siege geweiht, im Kriege zerstört, zum Frieden mahnend“. Eine hervorragende gedankliche Umdeutung der Katastrophe militärischen Hochmuts statt friedlicher Lösungen. Zum anderen zeigt das Siegestor in Bozen, dass es grundfalsch ist, die Erinnerungen an das geschichtliche Unrecht zu löschen und so zu tun, als sei nichts geschehen. Gegen den Wunsch vieler durch dieses Bauwerk mit der beleidigenden Inschrift “Hic siste signa…(weiter auf Deutsch) von hier aus haben wird den anderen (Südtirolern) Sitte und Kultur beigebracht” in ihrer Würde getroffenen Südtiroler ist es nicht abgesrissen worden, sondern man hat in ihm ein Informationszentrum über den Nationalsozialismus und den Faschismus eingerichtet (sehr zum Ärger mancher Italiener, die sich immer noch als Herrenmenschen in Südtirol fühlen und durch ein Referendum verhinderten, dass der Siegesplatz in Friedensplatz umbenannt werden konnte). Man kann Geschichte nicht einfach auslöschen. Man muss sie umwandeln in ein Verständnis für das schreckliche Geschehen, auf das spätere Generationen daraus lernen. Leider wollen die wenigsten etwas lernen, sondern lieber Unliebsames verdrängen. Das sollte übrigens mit den Nazibauten in Berlin zum Umzug der Bundesregierung aus Bonn auch geschehen: Ursprünglich war der Abriss dieser Architekturen (z.B. des Reichsluftfahrtministeriums) geplant. In meiner Zeit als Präsident des Bundes Deutscher Architekten BDA konnte ich bei Gesprächen mit dem damaligen Bundesbauminister mitwirken, dass die Bauten erhalten und einer neuen demokratischen Nutzung zugeführt werden konnten. Der Sinn dieser Erwähnung guter Beispiele soll dazu beitragen, sich eine geschichtsbewusste Nutzung für das Geburtshaus Hitlers zu überlegen, etwa als Haus der Versöhnung und der Verantwortung dafür, dass sich solche dämonischen Entgleisungen, die Hitler bewirkt hat, nicht wiederholen können. Dafür könnten Sie sich als Innenminister einsetzen und sich als moralische Instanz würdevoll profilieren. Das wünsche ich mir als 1941 geborenes Kriegskind, traumatisiert in Bombennächten und im Gedenken an in KZs umgekommene Familienmitglieder. Ich wünsche Ihnen aber auch Erfolg in Ihrer Arbeit, vor allem nach den tragischen Geschehnissen islamistischen Terrors in Wien. Mit hochachtungsvollen Grüßen Ihr Andreas Gottlieb Hempel Das Hitlerhaus in der Dorfzeitung > Info zum Autor: Prof. Dr. arch. Andreas Gottlieb Hempel Publizist, Architekt und Buchautor Präsident des BDA 1995-1999 Dipl.-Sommelier AIS Bierexperte Genussbotschafter Südtirol Natur- und Landschaftsführer Die Dorfzeitung mit einem Abo unterstützen. INSERT_STEADY_CHECKOUT_HERE Hitlers Geburtshaus: “Neutralisierung muss scheitern” Initiative Denkmalschutz: Erhaltung und Kontextualisierung ‘State of the Art’ Wien (OTS) – Nach der letztwöchigen Allparteien-Entscheidung der Stadtgemeinde Braunau, den Mahnstein vor Hitlers Geburtshaus zu belassen, ist das Konzept der “Neutralisierung” wohl endgültig gescheitert. Es war aber ohnehin zum Scheitern verurteilt, denn ExpertInnen und Wissenschafter geben der “Kontextualisierung” ganz klar den Vorrang (Abteilungsleiter im Bundesdenkmalamt Friedrich Dahm im ‘Journal Panorama’, Ö1 Radio am 7.7. zu Denkmalschutz: “Bewahrung und Kontextualisierung”), zuletzt Ljiljana Radonić (Österr. Akademie der Wissenschaften) im Radio auf Ö1 gestern um 13 Uhr, Expertin für Erinnerungspolitik und Gedächtnistheorie zu Hitlers Geburtshaus: “Der Versuch einer Neutralisierung dieses Ortes, der muss scheitern”. Neutralisierung: Politisches, nicht wissenschaftliches Konzept! Das Konzept der “Neutralisierung” war von Anfang an ein rein politischer Wunsch, die Wissenschaft wurde nur als Feigenblatt vorgeschoben. Denn wenn man den Kommissionsbericht “Zum historisch korrekten Umgang mit dem Geburtshaus Adolf Hitlers” aufmerksam liest, war quasi die “Neutralisierung” – keine “Assoziierung mit der Person Hitlers” – die wesentliche Vorgabe an die WissenschafterInnen. Transparenz? Fehlanzeige! Ministerium hüllt sich in Schweigen Sektionschef Hermann Feiner (BMI) spricht in der Pressekonferenz am 2. Juni von “größtmöglicher Transparenz” und sagt, ein weiterer Kommissionsbericht zum Thema “Umgang mit historisch belasteten Örtlichkeiten” sei “veröffentlicht”(!) worden. Auf Nachfrage bleibt dieser Bericht unter Verschluss und wird als “internes Dokument” des Bundesministerium für Inneres (BMI) bezeichnet, “welches nicht zur Veröffentlichung bestimmt ist”! Keine Chance die Wissenschaftlichkeit dieses Neutralisierungs-Konzepts