Das Lied der Deutschen von Heinrich Hoffmann von Fallersleben

Deutschland, Deutschland über alles, Über alles in der Welt, Wenn es stets zu Schutz und Trutze Brüderlich zusammenhält, Von der Maas bis an die Memel, Von der Etsch bis an den Belt – Deutschland, Deutschland über alles, Über alles in der Welt!

Deutsche Frauen, deutsche Treue, Deutscher Wein und deutscher Sang Sollen in der Welt behalten Ihren alten schönen Klang, Uns zu edler Tat begeistern Unser ganzes Leben lang – Deutsche Frauen, deutsche Treue, Deutscher Wein und deutscher Sang!

Einigkeit und Recht und Freiheit Für das deutsche Vaterland! Danach lasst uns alle streben Brüderlich mit Herz und Hand! Einigkeit und Recht und Freiheit Sind des Glückes Unterpfand – Blüh´ im Glanze dieses Glückes, Blühe, deutsches Vaterland!

175 Jahre Deutschlandlied (1841 – 1991)

Als Hoffmann von Fallersleben 1841 mit dem Schiff von Hamburg nach fuhr, wurden die französischen und englischen Passagiere mit ihren , der Marseillaise bzw. „God save the king“ begrüßt. (Helgoland war damals noch britischer Besitz.) Für die deutschen Fahrgäste gab es nichts Vergleichbares. Deshalb machte sich der Dichter selbst ans Werk und dichtete am 26. August 1841 auf Helgoland das „Lied der Deutschen“.

Dieter Hoppe: Gedanken über die Entstehung von Hymnen 1 Deutschlandlied

Zu dieser Zeit herrschte die Orientalische Krise (1839 – 1841), in der Frankreich eine politisch- Niederlage im Zusammenhang mit dem Krieg des türkischen Sultans gegen den Pascha von Ägypten erlitt. Durch eine Verständigung zwischen England, Rußland, Österreich und Preußen in der 1. Londoner Konferenz vom 15. Juli 1840 werden Frankreichs Ansprüche in Nordafrika ausgeschaltet. Daraufhin herrschte Kriegsstimmung in Frankreich. Der Ruf nach Kompensation erschallte. Deutschland sollte wie heute noch üblich zahlen. Ministerpräsident Thiers verlangte die Rheingrenze. Diese Forderung wird durch den einmütigen Widerstandswillen in allen deutschen Bundesstaaten beantwortet. Napoleon hatte noch 1815 auf der Fahrt in die Verbannung nach St. Helena über das fehlende Selbstbewusstsein der Deutschen gespottet und sie deshalb verhöhnt. Jetzt entsteht in allen Mitgliedsstaaten des Deutschen Bundes eine Protestwelle und vaterländische Lieder werden überall gesungen. Es entstehen 1840 „“ und N. Beckers Rheinlied.

Die Wacht am Rhein Rheinlied 1. Es braust ein Ruf wie Donnerhall, Sie sollen ihn nicht haben Wie Schwertgeklirr und Wogenprall: den freien deutschen Rhein, Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein! ob sie wie gierige Raben Wer will des Stromes Hüter sein? sich heiser danach schrein. Refrain So lang er ruhig wallend Lieb’ Vaterland, magst ruhig sein, sein grünes Kleid noch trägt Fest steht und treu die Wacht am Rhein! so lang ein Ruder schallend 2. In seine Woge schlägt Durch Hunderttausend zuckt es schnell, Und Aller Augen blitzen hell, Sie sollen ihn nicht haben, Der deutsche Jüngling, fromm und stark, den freien deutschen Rhein, (Greef: Der Deutsche, bieder, fromm und stark,) so lang sich Herzen laben Beschirmt die heil’ge Landesmark. an seinem Feuerwein Refrain So lang in seinem Strome 3. noch fest die Felsen stehn, Er blickt hinauf in Himmelsau’n, so lang sich hohe Dome Wo Heldengeister niederschau’n, in seinem Spiegel sehn (Greef: Wo Heldenväter niederschau’n) Und schwört mit stolzer Kampfeslust: Sie sollen ihn nicht haben „Du Rhein bleibst deutsch wie meine Brust.“ Den freien deutschen Rhein Refrain So lang dort kühne Knaben 4. Um schlanke Dirnen freien „Und ob mein Herz im Tode bricht, So lang die Flossen hebet Wirst du doch drum ein Welscher nicht; Ein Fisch auf seinem Grund Reich wie an Wasser deine Flut So lang ein Lied noch lebet ist Deutschland ja an Heldenblut.“ In seiner Sänger Mund Refrain „Solang ein Tropfen Blut noch glüht, Sie sollen ihn nicht haben Noch eine Faust den Degen zieht, Den freien deutschen Rhein Und noch ein Arm die Büchse spannt, Bis seine Flut begraben Betritt kein Feind hier deinen Strand.“ Des letzten Manns Gebein Refrain 6. Von N. Becker 1840 Der Schwur erschallt, die Woge rinnt, Die Fahnen flattern hoch im Wind: Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein! Wir Alle wollen Hüter sein! Refrain

Dieter Hoppe: Gedanken über die Entstehung von Hymnen 2 Deutschlandlied

Denkmal für Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 – 1874).

Hier auf Helgoland dichtete von Fallersleben am 26. August 1841 das Lied der Deutschen. Die Insel Helgoland war damals noch in britischem Besitz. Durch den sogenannten Helgoland Sansibar- Vertrag von 1890 zwischen dem deutschen Reich und Großbritannien kam Helgoland an das Deutsche Reich.

Nur wenige Jahre nach dieser Aufnahme von 1972 wurde das Denkmal auf Betreiben der roten SA bzw. den neuen Herrenmenschen der roten SA entfernt, wie unsere Mutter gesagt hätte. (Deutschland Verrecke!!!)

Während Frankreich und Helgoland wieder frei England schon lange am 1. März 1952. Nationalstaaten waren, galt das nicht für 1940 Deutschland. Das Wort „Deutschland“ war ein geographischer und ethnischer, aber kein politischer oder staatsrechtlicher Begriff. Das Wort „deutsch“ bezeichnete so etwas wie ein Gemeinschaftsgefühl aber keine staatliche Zusammengehörigkeit. Maria Theresia, die Herrscherin über den größten deutschen Staat im 18. Jahrhundert, soll zu ihrer Tochter Marie Antoinette vor ihrer Abreise nach Frankreich als Braut des Dauphin gesagt habe: „Seien Sie eine gute Deutsche.“

(Marie Antoinette, * 2. November 1755 in Wien; † 16. Oktober 1793 in Paris, war als Maria Antonia Josepha Johanna geborene Erzherzogin von Österreich sowie Prinzessin von Ungarn, Böhmen, der Toskana und entstammte dem Haus Habsburg-Lothringen. Durch ihre Heirat mit dem französischen Thronfolger und späteren König Ludwig XVI. wurde sie zunächst Dauphine und später Königin von Frankreich und Navarra. Am 16. Oktober 1793 wurde sie 9 Monate nach ihrem Ehemann Ludwig XVI auf dem Schafott hingerichtet)

Der deutsche Dichter Friedrich Schiller schrieb: „Deutschland? Aber wo liegt es? Ich weiß das Land nicht zu finden, wo das gelehrte beginnt, hört das politische auf.“

Deutschland war also ein sehr schwammiger Begriff, dem kein definiertes Territorium zugeordnet werden konnte. Trotzdem wurde der Begriff Deutschland immer wieder im Laufe der Geschichte im politischen Sinne verwendet. Vor allem das Ausland pflegte von „Germany“ zu reden, wobei man logischer Weise oft nicht wußte, was genau gemeint war. Eines ist auffällig. Vor allem in der ersten Hälfte des 19. Jh. gab es in ganz Europa eine Begeisterungswelle für die Gründung von Nationalstaaten. Hier stehen Polen und Griechenland an vorderster Front. In „Deutschland“ z. B. war die Polenbegeisterung groß, obwohl es Polen als Staat gar nicht gab. Was Deutschland betraf, sah es hingegen ganz anders aus. In keinem Land gab es eine Sympathie geschweige denn Begeisterung für einen deutschen Nationalstaat. Im Gegenteil, es bestand eine große Aversion gegen einen deutschen Nationalstaat, was sich schon lange vor der Gründung des Deutschen Reichs 1870 in der Propaganda zeigte.

Dieter Hoppe: Gedanken über die Entstehung von Hymnen 3 Deutschlandlied

Als der Deutsche Bundestag 1848 beschloss, eine deutsche Flotte unter der Flagge schwarz- rot-gold zu bauen, drohten England, Frankreich u. a., sie würden jedes Besatzungsmitglied, vom Schiffsjungen bis zum Kapitän, eines unter schwarz-rot-goldener Flagge fahrenden Schiffes an den Rahen aufhängen. Als die ersten drei Schiffe einer deutschen Flotte 1852 zu einer Probefahrt in die Nordsee ausliefen wurden sie prompt von der britischen Insel Helgoland aus beschossen. Der Bundestag stoppte daraufhin den Aufbau einer deutschen Flotte und beauftragte stattdessen Preußen mit dieser Aufgabe. Interessanterweise unterstützte die USA Preußen beim Aufbau der Flotte. Die USA stellte Marineoffiziere zur Ausbildung von preußischen Marineoffizieren zu Verfügung. Die Beihilfe stellte ein Dankeschön für die Hilfe Preußens beim Kampf der Vereinigten Staaten um ihre Unabhängigkeit dar. Von der Idee, Österreich als erster deutscher Macht mit der Aufbau einer Flotte zu betrauen, nahm der Deutsche Bundestag wohl Abstand, weil Österreich sich stets als inkompetent bzw. unfähig erwiesen hatte, wenn es um die Vertretung von Interessen des deutschen Bundes ging.

Der Begriff Deutschland war also nie ein politisch klar definierter Begriff. Seit dem Mittelalter lebten wir im „heiligen Römischen Reich“. Sprachliche und völkische Unterschiede spielten noch keine Rolle. Es gab noch nicht einmal eine einheitliche deutsche Sprache. Zu Beginn der Neuzeit wurde dem Titel „Heiliges Römisches Reich“ der Titel „deutscher Nation“ angehängt. Nach der Auflösung des „Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation“ im Jahre 1806 besaßen wir den Deutschen Bund, dem das Ausland aber eine staatsrechtliche Anerkennung verwehrte. Seit 1870 besaßen wir das Deutsche Kaiserreich. Das war aber auch kein „Deutschland“, d. h. kein deutscher Nationalstaat, sondern eine „Kleindeutsche Lösung eines Nationalstaates“, Österreich als jahrhundertelang angesehenste und führende deutsche Macht gehörte nicht zum neu gegründeten Deutschen Reich. Erst mit dem Zusammenbruch des Habsburger Reiches im November 1918 bestand die Möglichkeit, dass auch Österreich und deutschsprachige Gebiete Österreichs wieder zu einem Bestandteil Deutschlands wurden. Im Vertrauen auf das von den Siegern während des 1. Weltkrieges ständig propagiertem Selbstbestimmungsrecht der Völker erklärten sich die deutschsprachigen Gebiete der untergegangenen k. und k. Monarchie für einen Bestandteil der deutschen Republik. Die Bevölkerung war sich noch bewusst, dass Österreich seit dem Mittelalter das führende Land in Deutschland gewesen war. Erst 1866 war das Land aus dem deutschen Bund ausgeschieden. Das war Ausgabe Dezember 1918/1919 gerade 52 Jahre her. Die Sieger von 1918 unterbanden jedoch diesen Wunsch des Volkes genauso wie nach dem 2. Weltkrieg.

Österreich und Deutschland sollten nie wieder vereinigt werden. Das ist eines von vielen Beispielen, wie die deutschen territorialen Gliederungen von außen bestimmt wurden. Für die Durchführung und Einhaltung dieser Bestimmung gibt es seit jeher genügend Kollaborateure, die geschützt durch äußere Kräfte ihrer Gier nach Macht und Einfluss nachgehen.

Dieter Hoppe: Gedanken über die Entstehung von Hymnen 4 Deutschlandlied

Aus dem deutschen Kaiserreich wurde 1918 die Weimarer Republik. Sie blieb das Deutsche Reich. Hitler machte nach 1933 aus dem Deutschen Reich dann das „Großdeutsche Reich“ aber nicht Deutschland. Nach Kriegsende wurde das Großdeutsche Reich aufgespalten und zerteilt. Erst seit 1995 wird der Begriff Deutschland auf den Briefmarken der BRD zur Bezeichnung Deutschlands als einer politischen Einheit verwendet. Als Hoffman von Fallersleben das „Lied der Deutschen“ dichtete, drückten seine Worte ein Sehnsuchtsgefühl nach einem eigenen gemeinschaftlichen und kulturellen Land aus, bar von allen imperialistischen Bestrebungen.

Mit dem Einfall, die Grenzen Deutschlands im Lied durch den Verlauf von Flüssen zu paraphrasieren, griff Hoffmann von Fallersleben auf eine Idee Walthers von der Vogelweide des größten deutschen Dichters des Hochmittelalters zurück, der – wahrscheinlich im Jahr 1198 oder kurz danach – in seinem „Ir sult sprechen willekomen“ formuliert hatte:

Erste Strophe: Ich hân lande vil gesehen Ich habe viele Länder gesehen unde nam der besten gerne war. […] und wollte immer die Besten kennenlernen. […] tiuschiu zuht gât vor in allen. Deutsche Art und Bildung übertrifft alle anderen. Von der Elbe unz an den Rîn Von der Elbe bis an den Rhein und her wider unz an Ungerlant und dann wieder bis an die Grenze zu Ungarn mugen wol die besten sîn, da leben gewiss die Besten, die ich in der werlte hân erkant. die ich in der ganzen Welt gefunden habe.

Zweite Strophe Auch für die zweite Strophe ließ sich Hoffmann von Fallersleben vom Preislied des Walther von der Vogelweide inspirieren. In einem Brief vom 27. August 1841 an seine unerfüllte Jugendliebe Henriette von Schwachenberg aus Westfalen schrieb er: „Daß ich, als ich ‚Deutsche Frauen‘ schrieb, in erster Linie Ihrer gedachte, ist kaum der Erwähnung wert. Wie mein Erstlingswerk widme ich nach genau 20 Jahren auch mein Deutschland-Lied Ihnen.“

Dritte Strophe: Einigkeit Erinnerung an die die deutsche Teilung symbolisierende Gedenktafel in Biedenkopf/Lahn. Schon im Juni 1841 nahm Hoffmann von Fallersleben in seinem in den Unpolitischen Liedern veröffentlichten Gedicht Eins und Alles Bezug auf den Gedanken eines geeinten Deutschland jenseits der Einzelinteressen von Fürsten:

Deutschland erst in sich vereint! Auf! wir wollen uns verbinden, Und wir können jeden Feind Treuverbunden überwinden.

Dieter Hoppe: Gedanken über die Entstehung von Hymnen 5 Deutschlandlied

Die „Einigkeit“ in der dritten Strophe ist vermutlich von den Worten des sterbenden Attinghausen in Schillers Wilhelm Tell („Seid einig – einig – einig“) und von Seumes Gedicht „An das deutsche Volk beeinflusst („[…] Hass und Spaltung herrscht in unsern Stämmen, Einheit nur kann das Verderben hemmen […]“).

Textvariante in der dritten Strophe

Das Deutschlandlied ist unter anderem von seinem Autor auch als Trinklied verstanden worden, was den Lobgesang auf deutschen Wein, deutsche Frauen und deutschen Sang in der zweiten Strophe erklärt. Der Autor hat in seiner eigenen Niederschrift als Alternative zu „Blüh im Glanze dieses Glückes, blühe, deutsches Vaterland!“ auch den Trinkspruch „Stoßet an und ruft einstimmig: Hoch das deutsche Vaterland!“ Als Melodie wurde Haydns Kaiserlied verwendet, das 1797 erstmals für Kaiser Franz II. gespielt wurde.

Nationalhymnen Mit dem ausgehenden 18. Jahrhundert begann man mit der Schaffung von Nationalhymnen. Eine Hymne ist ein feierlicher Gesang. Eine Nationalhymne hatte früher vor allem den herrschenden Regenten zu feiern - zumindest im 18. Jahrhundert, als die ersten Nationalhymnen in Mode kamen. Später etablierten sich die meisten der heute noch gültigen Hymnen im Gefolge von revolutionärem Aufruhr oder nationaler Freiheitsschlachten, so in Frankreich, Polen und den USA. Entsprechend groß blieb ihre Symbolkraft für die Bewohner ihrer Staaten. Mithin stehen die populären Festgesänge bis heute für eine ungebrochene, selbstbewusste Nationaltradition. Deutschland kam wie so oft in seiner Geschichte bei der Schaffung einer Nationalhymne zu spät. („Deutschland die verspätete Nation.“)

Anders im Deutschland nach Ende des letzten Weltkrieges: Da verzichtete das Grundgesetz der Bundesrepublik 1949 auf die Festlegung einer Nationalhymne. Obgleich bei seiner Entstehung ganz anders gemeint, hätten Textstellen des bis dahin gültigen Deutschlandliedes, die ein „Deutschland über alles" - zumal zwischen Maas, Memel, Etsch und Belt - beschworen, nicht länger in eine deutsche Nationalhymne hineingepasst. Es fehlte mal wieder ein deutsches Selbstbewusstsein.

Die Entwicklung von Nationalhymnen

Großbritannien An den Beginn der Entwicklung von Nationalhymnen kann man wohl getrost Großbritannien setzen. Die bekannte britische Hymne „God, save the queen"· („Gott schütze die Königin" beziehungsweise den König) gilt als britische Nationalhymne. Das ist sie aber nur inoffiziell. Und zwar vor allem in England, das anders als Wales, Irland und Schottland keine offizielle Nationalhymne hat. Wie viele Staaten des 18. & 19. Jahrhunderts ließ auch Georg I., Kurfürst von Hannover & König von England, sich eine Hymne schreiben. Die von Georg Friedrich Händel verfaßte Melodie wurde nicht nur von England übernommen, da Hannover und Großbritannien bis 1837 in Personalunion verbunden waren, sondern auch von zahlreichen anderen deutschen Ländern als Hymne eingeführt: Großherzogtum Oldenburg, Königreich Preußen, Königreich Bayern u.a. Später wurde es als „Heil Dir im Siegerkranz“ zur Hymne des zweiten deutschen Kaiserreichs. Haydn inspirierte das Thema der Händel'schen Hymne, daß er darauf bauend das „Kaiserquartett“, die Hymne des Kaiserreichs Österreich und der heutigen Bundesrepublik Deutschland schrieb.

Dieter Hoppe: Gedanken über die Entstehung von Hymnen 6 Deutschlandlied

Die Offizielle Uraufführung erfolgte in einem Arrangement des Thomas Arne am 28. September 1745 zu Ehren von König George II. von Großbritannien und Irland. Ein Jahr zuvor war das Lied in einem Buch Thesaurus Musicus mit der einfachen Überschrift „Für zwei Stimmen“ abgedruckt worden. Während der Rebellion der Jakobiten 1745 wurde das Lied in allen königlichen Theatern gesungen und dadurch allgemein bekannt.

God Save the Queen (‚Gott schütze die Königin!‘) bzw. God Save the King (‚Gott schütze den König!‘) – je nachdem, ob es sich zum Zeitpunkt der Verwendung bei dem britischen Monarchen um eine Frau oder einen Mann handelt – ist seit Anfang des 19. Jahrhunderts die De-facto-Nationalhymne des heutigen Vereinigten Königreiches Großbritannien und Nordirland, weiterhin ist sie eine der zwei Nationalhymnen von Neuseeland und die Königshymne aller Commonwealth Realms (Königreiche). Ein weiteres patriotisches Lied stammt von dem Dichter James Thomson (1700-1748). Sein Gedicht „Rule Britannia“ wurde von Thomas Arne 1740 vertont. Es ist stark mit der Royal Navy verbunden wird aber auch von der British Army bei feierlichen Anlässen wie eine Nationalhymne gesungen. Rule Britannia! Britannia rule the waves Britannia never, never, shall be slaves. Rule Britannia! Britannia rule the waves. Britannia never, never, never shall be slaves.

Daneben gilt Arthur Christopher Bensons Lied „Land of Hope and Glory“ zur Melodie von Sir Edward Elgars Marsch Pomp and Circumstance No.1 als „inoffizielle“ britische Nationalhymnen. Teile des Vereinigten Königreichs (Schottland, Wales und Nordirland) haben daneben eigene (inoffizielle) Landeshymnen, für England wird meist ebenfalls die britische Hymne gesungen.

Eine Nationalhymne besteht in der Regel aus Melodie und aus Text. Die Melodie der britischen Nationalhymne God Save the King/Queen wurde von einigen anderen Ländern übernommen, wie zum Beispiel von Preußen (Heil dir im Siegerkranz − ab 1871 deutsche Kaiserhymne), der Schweiz (Rufst du mein Vaterland − heute nicht mehr Nationalhymne) oder (Oben am jungen Rhein). Ähnlich wurde die Melodie der österreichischen Kaiserhymne für das Deutschlandlied (ab 1922 deutsche Nationalhymne) übernommen.

In mehreren europäischen Staaten wird oder wurde die Melodie der britischen National den eigenen Hymnen unterlegt: im Fürstentum Liechtenstein seit 1850 der Nationalhymne (bis 1963: Oben am deutschen Rhein, danach Oben am jungen Rhein), in der Schweiz der bis 1961 gesungenen Nationalhymne Rufst du, mein Vaterland im Deutschen Kaiserreich von 1871 bis 1918 der Kaiserhymne Heil dir im Siegerkranz, die bereits seit 1795 die Preußische Nationalhymne gewesen war im Königreich Sachsen der Hymne Gott segne Sachsenland im Königreich Bayern der Königshymne Heil unserm König, Heil! im Hannover der Königshymne Heil Dir Hannover! im Russischen Kaiserreich der Molitwa Russkich („Gebet der Russen“) genannten Hymne, die als Nationalhymne für die Jahre zwischen 1816 und 1833 gilt in Island der Quasinationalhymne, bis mit der Lofsöngur eine eigene Hymne geschaffen wurde.

Dieter Hoppe: Gedanken über die Entstehung von Hymnen 7 Deutschlandlied

Zu den Nationalhymnen ohne Text gehören Marcha Real (Spanien), Inno Nazionale della Repubblica (San Marino) und historisch (DDR – der Text wurde seit Anfang der 1970er-Jahre nicht mehr gesungen). Eine Variation der englischen Hymnenmelodie wählte in den 1890er Jahren Kalakaua, der König von Hawaii, als Nationalhymne für sein Inselreich aus.

Frankreich. In Frankreich wurde die Marseillaise zur französischen Nationalhymne. Sie wurde von Soldaten aus Marseille beim Einzug in Paris gesungen. Der Verfasser war Claude Joseph Rouget de Lisle. Er schuf die Marseillaise 1792 in Straßburg während der Angriffserklärung an Österreich als Kriegslied. Dem entspricht der aggressive und blutrünstige Inhalt ebenso wie die aufpeitschende Melodie. Seit 1795 ist die Marseillaise französische Nationalhymne.

Allons enfants de la Patrie, Auf, Kinder des Vaterlands, Le jour de gloire est arrivé! Der Tag des Ruhmes ist gekommen! Contre nous de la tyrannie Gegen uns ist der Tyrannei L’étendard sanglant est levé. (2×) blutiges Banner erhoben. (2×) Entendez-vous dans les campagnes Hört ihr auf den Feldern Mugir ces féroces soldats? Diese wilden Soldaten brüllen? Ils viennent jusque dans vos bras Sie kommen bis in eure Arme, Égorger vos fils, vos compagnes. Um euren Söhnen, euren Gefährtinnen die Kehlen durchzuschneiden. Refrain: Refrain: Aux armes, citoyens, Zu den Waffen, Bürger, Formez vos bataillons, Formiert eure Truppen, Marchons, marchons! Marschieren wir, marschieren wir! Qu’un sang impur Unreines Blut tränke unsre Furchen!" Abreuve nos sillons! (2×) Was will diese Horde von Sklaven, Que veut cette horde d’esclaves, Von Verrätern, von verschwörerischen De traîtres, de rois conjurés? Königen? Pour qui ces ignobles entraves, Für wen diese gemeinen Fesseln, Ces fers dès longtemps préparés? (2x) Diese seit langem vorbereiteten Eisen? (2×) Français, pour nous, ah! quel outrage Franzosen, für uns, ach! welche Schmach, Quels transports il doit exciter! Welchen Zorn muss dies hervorrufen! C’est nous qu’on ose méditer Man wagt es, daran zu denken, De rendre à l’antique esclavage! Uns in die alte Knechtschaft zu führen! Refrain Refrain Was! Ausländische Kohorten Quoi! des cohortes étrangères Würden über unsere Heime gebieten! Feraient la loi dans nos foyers! Quoi! Was! Diese Söldnerscharen würden ces phalanges mercenaires Unsere stolzen Krieger niedermachen! (2×) Terrasseraient nos fiers guerriers. (2×) Großer Gott! Mit Ketten an den Händen Grand Dieu! par des mains enchaînées Würden sich unsere Häupter dem Joch beugen. Nos fronts sous le joug se ploieraient. Niederträchtige Despoten würden De vils despotes deviendraient Über unser Schicksal bestimmen!

Dieter Hoppe: Gedanken über die Entstehung von Hymnen 8 Deutschlandlied

Les maîtres de nos destinées! Refrain Refrain Zittert, Tyrannen und Ihr Niederträchtigen Tremblez, tyrans, et vous perfidies Schande aller Parteien, Zittert! L’opprobre de tous les partis, Eure verruchten Pläne Tremblez! vos projets parricides Werden Euch endlich heimgezahlt! (2×) Vont enfin recevoir leurs prix! (2×) Jeder ist Soldat, um Euch zu bekämpfen, Tout est soldat pour vous combattre, Wenn sie fallen, unsere jungen Helden, S’ils tombent, nos jeunes héros, Zeugt die Erde neue, La terre en produit de nouveaux, Die bereit sind, Contre vous tout prêts à se battre! gegen Euch zu kämpfen.

Refrain Refrain

Français, en guerriers magnanimes, Franzosen, Ihr edlen Krieger, Portez ou retenez vos coups! Versetzt Eure Schläge oder haltet sie zurück! Epargnez ces tristes victimes, Verschont diese traurigen Opfer, A regret s’armant contre nous. (2×) Die sich widerwillig gegen uns bewaffnen. (2×) Mais ces despotes sanguinaires, Aber diese blutrünstigen Despoten, Mais ces complices de Bouillé Aber diese Komplizen von Bouillé, Tous ces tigres qui, sans pitié, Alle diese Tiger, die erbarmungslos Déchirent le sein de leur mère! Die Brust ihrer Mutter zerfleischen!

Refrain Refrain

Amour sacré de la Patrie, Heilige Liebe zum Vaterland, Conduis, soutiens nos bras vengeurs. Führe, stütze unsere rächenden Arme. Liberté, Liberté chérie,Combats avec tes Freiheit, geliebte Freiheit, défenseurs! (2×) Kämpfe mit Deinen Verteidigern! (2×) Sous nos drapeaux que la victoire Unter unseren Flaggen, damit der Sieg Accoure à tes mâles accents, Den Klängen der kräftigen Männer zu Hilfe eilt, Que tes ennemis expirants Damit Deine sterbenden Feinde Voient ton triomphe et notre gloire! Deinen Sieg und unseren Ruhm sehen!

Refrain Refrain

Nous entrerons dans la carrière Wir werden des Lebens Weg weiter beschreiten, Quand nos aînés n’y seront plus, Wenn die Älteren nicht mehr da sein werden, Nous y trouverons leur poussière Wir werden dort ihren Staub Et la trace de leurs vertus! (2×) Und ihrer Tugenden Spur finden. (2×) Bien moins jaloux de leur survivre Eher ihren Sarg teilen Que de partager leur cercueil, Als sie überleben wollen, Nous aurons le sublime orgueil Werden wir mit erhabenem Stolz De les venger ou de les suivre. Sie rächen oder ihnen folgen.

Refrain Refrain

Deutsche Länder

Dieter Hoppe: Gedanken über die Entstehung von Hymnen 9 Deutschlandlied

Österreich In den einzelnen Territorien gab es bis zur Schaffung einer Nationalhymne Lieder, die z. T. auch zu Volkshymnen wurden. Eine bedeutende Rolle sollte dabei Österreich, bzw. Franz II. spielen. (Franz II./I. Als Franz II. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (1792–1806); als Franz I. Kaiser von Österreich (1804–1835); Geb. am 12. Feb. 1768 in Florenz, Gest. am 2. März 1835 in Wien) In Wien wirkte der Komponist der Wiener Klassik, Joseph Haydn spielen. (Franz Joseph Haydn * 31. März oder 1. April 1732 in Rohrau, Niederösterreich; † 31. Mai 1809 in Wien).1797 vertonte Haydn für den Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Franz II., das hierzu bei Lorenz Leopold Haschka ebenfalls vom Hof bestellte Gedicht Gott erhalte Franz, den Kaiser, Unsern guten Kaiser Franz! Die Melodie war von 1826 bis zum Ende der Habsburgermonarchie 1918 die erste der Österreichischen Kaiserhymnen und fand auch danach noch in der Ersten Republik Anwendung. Im Jahr 1841 wurde ihr das extra hierzu gedichtete Lied der Deutschen von Heinrich Hoffmann von Fallersleben unterlegt, das in dieser Form 1922 die Hymne des damaligen Deutschen Reiches wurde. Franz II. war der letzte Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Nachdem Napoleon ein französisches Kaiserreich ausgerufen hatte, begründete Franz 1804 das erbliche Kaisertum Österreich und war als Franz I. (1804–1835) der erste Kaiser von Österreich. Am 6. August 1806 dankte Franz als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches ab, dessen Existenz damit nach 844 Jahren ihr Ende fand.

Kaiserhymne 1. 3. Gott erhalte Franz den Kaiser, Sich mit Tugenden zu schmücken, unsern guten Kaiser Franz! achtet er der Sorgen wert. Hoch als Herrscher, hoch als Weiser Nicht, um Völker zu erdrücken, steht er in des Ruhmes Glanz. flammt in seiner Hand das Schwert; Liebe windet Lorbeerreiser sie zu segnen, zu beglücken, ihm zu ewig grünem Kranz. ist der Preis, den er begehrt. Gott erhalte Franz den Kaiser, Gott erhalte Franz den Kaiser, unsern guten Kaiser Franz! unsern guten Kaiser Franz!

2. 4. Über blühende Gefilde Er zerbrach der Knechtschaft Bande, reicht sein Zepter weit und breit. hob zur Freiheit uns empor. Säulen seines Throns sind Milde, Früh erleb' er deutscher Lande, Biedersinn und Redlichkeit. deutscher Völker höchsten Flor Und von seinem Wappenschilde und vernehme noch am Rande Strahlet die Gerechtigkeit. später Gruft der Enkel Chor: Gott erhalte Franz den Kaiser, Gott erhalte Franz den Kaiser, unsern guten Kaiser Franz! unsern guten Kaiser Franz!

Dieter Hoppe: Gedanken über die Entstehung von Hymnen 10 Deutschlandlied

Mit dem ausgehenden 18. Jh. gab es Hymnen in den einzelnen deutschen Territorien. In Preußen wurde das Lied „Heil dir im Siegerkranz“ von 1795-1817 zur Volkshymne, nach der Gründung des Kaiserreichs zur Kaiserhymne. Eine Nationalhymne im heutigen Sinne war es nicht, was insbesondere auf den bundesstaatlichen Aufbau des Deutschen Reichs zurückzuführen war. Vielmehr war es eines unter mehreren inoffiziellen oder halboffiziellen zu derartigen Anlässen angestimmten Liedern wie beispielsweise auch der „Wacht am Rhein“, die besonders im Westen gesungen und gespielt wurde. Insbesondere die süddeutschen Staaten standen dem Lied der Deutschen skeptisch gegenüber.

Das Lied Heil dir im Siegerkranz hat ausländische Wurzeln. Die Urfassung des Liedes stammt von Heinrich Harries, der das Lied in seiner Urfassung im „Flensburger Wochenblatt für Jedermann“ am 27. Januar 1790 veröffentlichte. Harries war dänischer Untertan. Entsprechend trug das Lied den Titel: „Lied für den dänischen Untertan an seines Königs Geburtstag zu singen in der Melodie des englischen Volksliedes God save George the King“ anlässlich des Geburtstages König Christians VII. Das Lied begann mit den Worten: „Heil dir, dem lieben Herrscher des Vaterlandes! Heil Christian dir°“ In den „Berlinischen Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen“ (kurz als Spenersche Zeitung“ bekannt erschien am 17. Dezember 1793 eine Umdichtung auf den preußischen König Friedrich Wilhelm II. „Heil dir im Siegerkranz“ Ihre Fassung wurde als „Berliner Volksgesang“ bekannt mit dem Untertitel „God Save the King“. Damit war auch die Melodie gegeben. Es war die Zeit des 1. Koalitionskrieges von Frankreich gegen Österreich und Preußen (1792-1797) und der Schreckensherrschaft in Frankreich 1793-1794. Das Lied wurde bald populär und erlangte staatsoffiziellen Charakter nachdem es im Berliner Königlichen Nationaltheater in Gegenwart des Königs am 25. Mai 1795 gespielt worden war. Der Komponist des Liedes war Joseph Haydn. Das Kaiserquartett gehört zu den sechs Streichquartetten, die Joseph Haydn 1797 im Alter von 65 Jahren nach seiner Rückkehr aus London komponierte und dem Grafen Erdődy widmete. Sie wurden 1799 veröffentlicht. Das dritte dieser Quartette erhielt den Beinamen „Kaiserquartett“, da dessen zweiter Satz (Poco Adagio, Cantabile) vier Cantus-firmus-Variationen über das Thema der von Haydn zuvor komponierten Kaiserhymne „Gott erhalte Franz, den Kaiser“ enthält. Die Melodie der Hymne, des „Kaiserliedes“, wurde rund 40 Jahre später von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben als Melodie des Deutschlandliedes, der heutigen deutschen Nationalhymne verwendet.

Das Kaiserquartett gehört zu den sechs Streichquartetten, die Joseph Haydn 1797 im Alter von 65 Jahren nach seiner Rückkehr aus London komponierte und dem Grafen Erdődy widmete. Sie wurden 1799 veröffentlicht. Das dritte dieser Quartette erhielt den Beinamen „Kaiserquartett“, da dessen zweiter Satz (Poco Adagio, Cantabile) vier Cantus-firmus- Variationen über das Thema der von Haydn zuvor komponierten Kaiserhymne „Gott erhalte Franz, den Kaiser“ enthält. Die Melodie der Hymne, des „Kaiserliedes“, wurde rund 40 Jahre später von August Heinrich Hoffmann von Fallersleben als Melodie des Deutschlandliedes, der heutigen deutschen Nationalhymne verwendet. Haydns Melodie weist stellenweise motivische Anklänge zur Arie „Qualque volta non fa male“ aus seiner Oper Il mondo della luna (1777) auf; auch am Schluss des „Alleluja“ aus Mozarts Exsultate, jubilate (1773) lässt sich ein ähnliches Motiv erkennen.

Dieter Hoppe: Gedanken über die Entstehung von Hymnen 11 Deutschlandlied

Geschichte und Entstehung des Deutschlandliedes Quelle: Bundesregierung Komponist: Franz Josef Haydn (1732-1809) Textdichter: August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874)

2. Zur Entstehung des Textes und der Melodie Textdichter August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798-1874) war Literaturprofessor.

Als radikaler Demokrat und Anhänger der sogenannten "Freisinnigen", einer Vorgängerbewegung des Liberalismus in Deutschland, verlor er später vor allem aufgrund seiner Äußerungen in den "Unpolitischen Liedern" 1842 seine Professur für Literatur- und Sprachwissenschaft an der Schlesischen Friedrich-Wilhelms-Universität Breslau.

Das "Lied der Deutschen" dichtete er während eines Sommerurlaubs auf der damals zu England gehörenden Insel Helgoland im August 1841. Nur wenig später, am 4. September, veröffentlichte der Verleger Friedrich Campe in Hamburg den Erstdruck. Die Melodie war Joseph Haydns: "Gott erhalte Franz den Kaiser, Unsern guten Kaiser Franz!" entlehnt. Folglich geht auch die deutsche Nationalhymne hinsichtlich ihrer Melodie auf die Lobpreisung eines Monarchen zurück. Haydn (1732-1809) hatte die Weise 1796 komponiert. Am 12. Februar 1797 wurde das Lied zum Geburtstag des österreichischen Regenten Franz II. als "Kaiserhymne" erstmals aufgeführt. Später hat Haydn die Melodie der "Kaiserhymne" im 2. Satz (Variationssatz) des Streichquartetts op. 76,3 weiter verarbeitet. Dieses Quartett wurde in Anlehnung an die Melodie unter dem Namen "Kaiserquartett" bekannt.

Hoffmann von Fallersleben zielte mit seinem Text auf die seinerzeit als Utopie anmutende Einheit einer deutschen Nation. Denn das Gebiet, in dem weitgehend deutsch gesprochen wurde, bestand seit 1815 aus insgesamt 39 Einzelstaaten (ein Kaiserreich, fünf Königreiche, ein Kurfürstentum, sieben Großherzogtümer, zehn Herzogtümer, elf Fürstentümer und vier reichsfreie Städte), die sich auf dem Wiener Kongress im Deutschen Bund zusammengeschlossen hatten. Es gab kein gemeinsames Staatsoberhaupt, keine einheitliche Verwaltung und Gesetzgebung, keine Wirtschafts- und Zolleinheit und kein einheitliches Heerwesen. Vor allem kritische Intellektuelle forderten deshalb öffentlich die Überwindung von Kleinstaaterei und fürstlicher Landesherrlichkeit und die Gründung eines deutschen Nationalstaats.

Das Lied ertönte am 5. Oktober 1841 erstmals öffentlich anlässlich eines Fackelzuges in Hamburg

3. Das Lied der Deutschen auf dem Weg zur Nationalhymne Dennoch dauerte es noch bis zur Bismarckschen Reichsgründung 1871, dass „Deutschland, Deutschland über alles" wirklich eine volkstümliche Breite erreichte. Nur zur Nationalhymne reichte es noch nicht. Die „Wacht am Rhein" wurde nun abgelöst durch „Heil dir im Siegerkranz, Herrscher des Vaterlands!". Überdies fehlte es schon in jenen Jahren nicht an Kritikern, denen die erste Strophe zu weit ging. Denn die Maas (frz. Meuse) floss damals schon zu einem Großteil durch Frankreich bzw. Belgien und die Etsch (ital. Adige) in Italien. Der Belt gehört zu Dänemark, die Memel ist heute ein litauischer Fluss.

Dieter Hoppe: Gedanken über die Entstehung von Hymnen 12 Deutschlandlied

Erstmals offiziell gesungen wurde das Deutschlandlied 1890, als Helgoland im Tausch gegen die afrikanische Insel Sansibar wieder zu Deutschland gehörte. Am 11. August 1922, genau 81 Jahre nach seiner Entstehung, erhob die erste sozialdemokratische Regierung das „Lied der Deutschen" zur Nationalhymne. Allerdings wurde das Wort Nationalhymne dabei nicht verwendet. Reichspräsident Friedrich Ebert begründete dies auf einer Festansprache so: „Einigkeit und Recht und Freiheit! Dieser Dreiklang aus dem Liede des Dichters gab in Zeiten innerer Zersplitterung und Unterdrückung der Sehnsucht aller Deutschen Ausdruck; es soll auch jetzt unseren harten Weg zu einer besseren Zukunft begleiten..." Kurzzeitig bekam das Lied in der Weimarer Zeit sogar eine vierte Strophe, die bald aber wieder in Vergessen geriet. Gleichwohl muss es wohl als bittere Ironie der Geschichte wirken, dass damit gerade Sozialdemokraten Hitler die Staatshymne samt deren verhängnisvoll missbrauchter erster Strophe lieferten. Nur wenige Wochen nach ihrer Machtübernahme verschmolz die NS- Führung diese mit einem Kampfgesang der SA. Fortan erklang nach der ersten Strophe des Deutschlandliedes (die beiden anderen waren nun verboten) offiziell das Horst-Wessel-Lied. (Ergänzung) (1. Die Fahne hoch! Die Reihen dicht geschlossen! SA marschiert Mit ruhig festem Schritt |: Kam'raden, die Rotfront Und Reaktion erschossen, Marschier'n im Geist In unser'n Reihen mit |)

Mit dem Untergang des Reiches geriet somit auch das Deutschlandlied auf den Index. Die Alliierten setzten seinen Gesang unter Strafe. Illegal erklang es erstmals wieder 1948 auf einer Kundgebung der Deutschen Reichspartei in Wolfsburg. Offenbar hatten Politiker wie Besatzer in dieser Frage das Beharrungsbedürfnis der Deutschen unterschätzt, wie der erste Bundespräsident Theodor Heuss später einmal gestand. Deshalb beantragten Abgeordnete mehrerer Parteien auch schon kurz nach Gründung der Bundesrepublik, wieder alle drei Strophen zur Nationalhymne zu erklären. Heuss hingegen wollte den demokratischen Neuanfang auch mit einer neuen Hymne sichtbar machen. So ersetzte er zunächst im August 1950 das Deutschlandlied durch die Melodie „Ich hab' mich ergeben". Zugleich beauftragte er den Dichter Rudolf Alexander Schröder und den Komponisten Carl Orff, den Deutschen eine neue Hymne zu schreiben. Da Orff ablehnte, sprang Herman Reutter ein und schuf die neue Nationalhymne "Land des Glaubens, deutsches Land". Silvester 1950 wurde sie uraufgeführt. Doch die Resonanz im Volke blieb aus, das Werk kam nicht an. Mehr noch: In einer Umfrage sprachen sich im Herbst 1951 drei von vier Westdeutschen für Beibehaltung des Deutschlandliedes aus. Knapp ein Drittel der Befürworter plädierte zudem dafür, künftig die dritte anstelle der ersten Strophe zu singen. Dennoch galt noch das Verbot der Alliierten für das ganze Deutschlandlied. Bundeskanzler Konrad Adenauer hatte das bereits im April zu spüren bekommen, als er im Parlament demonstrativ die alte Hymne anstimmte - und prompt einen politischen Eklat verursachte. Selbst noch, als ein Großteil der ergriffen mitsingenden Abgeordneten bei der dritten Strophe ankam, zuckten die anwesenden Hohen Kommissare der Siegermächte verärgert zusammen. Zu sehr schwangen für andere Völker in dieser Melodie Rassenwahn und Weltmachtgelüste der Nationalsozialisten mit. Auf einer Feier zu seinem 75. Geburtstag versuchte Adenauer jedoch Anfang 1951 die Umstehenden auf der Freitreppe des Bonner Rathauses zu bewegen, mit ihm die dritte Strophe zu intonieren. Noch machte ihm die Kapelle einen Strich durch die Rechnung - die Althymne stand halt nicht auf ihrem Programm.

Dieter Hoppe: Gedanken über die Entstehung von Hymnen 13 Deutschlandlied

Trotzdem setzte sich der Kanzler letztlich durch. So beschloss der Karlsruher CDU-Parteitag im Oktober 1951 einstimmig, Bundespräsident Heuss zu bitten, den Bann vom Deutschlandlied zunehmen. Zumindest die dritte Strophe sollte fortan an deutsche Traditionen anschließen dürfen. Auch in einem Bulletin der Bundesregierung mahnte Adenauer wenig später an, kein anderes Lied sei so im Herzen des deutschen Volkes verwurzelt wie dieses. Im Mai setzte er sich dann nach einem Briefwechsel mit Heuss durch: Bei staatlichen Anlässen wurde wieder die dritte Strophe Hoffmann von Fallersleben gesungen. Ob damit aber auch nur diese wieder in den Rang der Nationalhymne gehoben wurde oder aber das ganze Deutschlandlied - darüber stritten die Rechtsgelehrten dann 38 Jahre lang ohne Ergebnis. Erst im März 1990 befanden die Bundesverfassungsrichter, dass nur die dritte Strophe „strafrechtlich geschützt" sei.

Mithin fehlt aber ein förmliches Gesetz über eine Nationalhymne der Bundesrepublik Deutschland noch immer. Lediglich der damalige Bundespräsident Richard v. Weizsäcker einigte sich im November 1991 in einem Briefwechsel mit Kanzler Kohl - angelehnt an die historische Korrespondenz zwischen Heuss und Adenauer 40 Jahre zuvor - die dritte Strophe des Deutschlandliedes auch zur Hymne der wieder vereinigten Republik zu deklarieren. Quelle: www.bundesregierung.de

Dieter Hoppe: Gedanken über die Entstehung von Hymnen 14 Deutschlandlied

„Deutschland über alles" oft missverstanden und durch Propaganda missbraucht

Deutschland, Deutschland über alles - was in manchen heutigen Ohren aggressiv nationalistisch klingt und gerade deswegen von den Nationalsozialisten gern gesungen wurde, wurde in seiner Entstehungszeit und danach ganz anders aufgefasst. Das gilt besonders für den Anfang „Deutschland, Deutschland über alles“. Es bedeutet nichts anderes, dass man Deutschland über alles liebt. Ähnliche Auffassungen finden wir in den Hymnen für andere Länder.

Denn das Gebiet, in dem weitgehend deutsch gesprochen wurde, bestand seit 1815 aus insgesamt 39 Einzelstaaten (ein Kaiserreich, fünf Königreiche, ein Kurfürstentum, sieben Großherzogtümer, zehn Herzogtümer, elf Fürstentümer und vier reichsfreie Städte), die sich auf dem Wiener Kongress im Deutschen Bund zusammengeschlossen hatten. Es gab kein gemeinsames Staatsoberhaupt, keine einheitliche Verwaltung und Gesetzgebung, keine Wirtschafts- und Zolleinheit und kein einheitliches Heerwesen. Damals, 1841, gab es Deutschland als Staat noch gar nicht. Es gab eine Reihe von deutschen Staaten wie etwa Österreich, Preußen, Württemberg, Baden und Bayern. Deutschland über alles - diese Zeile aus der ersten Strophe des Deutschlandliedes drückte die revolutionäre Sehnsucht nach der Einheit der Deutschen in einem Staat aus.

Der französische Philosoph Alfred Fouillée (*1838 , †1912) übersetzte die dritte Zeile der ersten Strophe mit „pour se défendre et attaquer“ („um sich zu verteidigen und anzugreifen“), während Hoffmann von Fallersleben einen Pleonasmus für „sich verteidigen“ verwendet hatte.

Die Fehlübersetzung ändert den Charakter der Strophe; die defensive Absicht („zu Schutz und Trutze“) wird in eine aggressive („attaquer“) umgedeutet. In diesem Sinne wurde und wird das Deutschlandlied propagandistisch dargestellt, das gilt sowohl für das Ausland wie für deutsche Gesinnungskollaborateure. („Deutschland verrecke!“)

Weitere Nationalhymnen mit der Melodie von Haydn von 1797

Liechtenstein Das Gebiet des späteren Fürstentums Liechtenstein gehörte dem Heiligen Römischen Reich deutscher Nation seit seiner Gründung 911/919 an. Als Napoleon dieses Reich im Jahre 1806 zerschlug, legte Kaiser Franz II./I. die Kaiserkrone nieder, die nach Napoleons Meinung ihm gehöre. Er hatte sich schon 1804 selbst zum Kaiser der Franzosen ausgerufen und gekrönt.

Die einzelnen deutschen Territorien wurden 1806 formal selbstständig außer dem linken Rheinufer, das Frankreich annektierte. Diese Staaten schlossen den mit Napoleon verbündeten Rheinbund aber ohne Österreich und ohne das verkleinerte Preußen. Auch Liechtenstein war Mitglied des Rheinbundes. Mit dem Wiener Kongress 1815 wurde Liechtenstein Mitglied des Deutschen Bundes. Mit der Auflösung dieses Bundes 1866 erloschen dann die Verpflichtungen

Dieter Hoppe: Gedanken über die Entstehung von Hymnen 15 Deutschlandlied

Liechtensteins zum übrigen Teil des ehemaligen Reiches. Liechtenstein hatte zu ihm keine politischen Bindungen mehr. Es behielt aber zunächst wirtschaftliche Bindungen zu Österreich, seit 1923 zur Schweiz.

Die Entwicklung des Fürstentums aus deutschen Territorien heraus besonders aus dem Osten läßt das große Wappen des Fürstentums erkennen. Das große Wappen zeigt sechs einzelne Wappenmotive, die auf die Geschichte und Entwicklung des Hauses Liechtenstein hinweisen:

Beschreibung des Wappens:

Den Schild umgibt ein mit dem Fürstenhut gekrönter Fürstenmantel (Wappenmantel), von Purpur und innen mit Hermelin gefüttert.

Der Wappenschild ist geviertelt. Zentral ist der mit Rot und Gold geteilte Herzschild aufgesetzt, dem Stammwappen der Liechtensteiner. Feld 1: Der Schlesische schwarze Adler auf goldenem Untergrund verweist auf Schlesien. Die Brust des Adlers wird von einem Halbmond verziert, dessen Spitzen Kreuze tragen. Auf dem Kopf trägt der Adler eine Krone.

Feld 2: Das Wappen in Feld 2 wird achtmal von Gold und Schwarz gestreift und mit einem grünen Rautenkranz belegt. Damit sieht es dem Sächsischen Wappen zum Verwechseln ähnlich. Es weist auf das Geschlecht der Kuenringer hin. Diese waren ein österreichisches Ministerialen Geschlecht. Sie waren im Mittelalter nach Niederösterreich gekommen und besaßen Besitzungen im Waldviertel, Weinviertel und der Wachau. Die erstmalige urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1132. Das Geschlecht starb 1594 aus. Als Erben der Kuenringer gelten die Liechtensteiner, deren Wappen einen Bestandteil als „Wappen der Chuenringe“ darstellt. Das ursprüngliche Wappen der Kuenringer wird abgelöst von dem Balkenwappen: fünf Balken auf goldenem Grund, das dem sächsischen Wappenbild ähnelt. Im Zwettler Stifterbuch wurde darunter Sachsen geschrieben. Wie dieses Wappen zu den Kuenringern kam, ist nicht genau festzustellen, sicher nicht über Verwandtschaft. Die Fürsten von und zu Liechtenstein führen es heute als Bestandteil in ihrem Wappen, dort mit Rautenkranz, der wie bei dem Wappen der Herzöge, Kurfürsten und Könige zu Sachsen eine spätere Zutat ist und somit die Ähnlichkeit zum Verwechseln bestärkt. Kaiser Ferdinand II. ermächtigte 1620 Karl von und zu Liechtenstein, das Wappen der 1594 erloschenen Kuenringer zu führen.

Feld 3 zeigt den rot-silbernen Wappenschild des Herzogtums Troppau. Das verkleinerte Herzogtum Troppau wurde bis 1464 vom Troppauer Zweig der böhmischen Přemysliden regiert. Anschließend gelangte es an den böhmischen König Georg von Podiebrad und während der Auseinandersetzungen um dessen Nachfolge an den ungarischen König Matthias Corvinus. Nach weiteren Besitzerwechseln und unmittelbar landesherrlichem Besitz im 16. Jahrhundert fiel es nach der Schlacht am Weißen Berg 1622 an das Haus Liechtenstein. Residenzort war die im Grenzgebiet zu Schlesien liegende Stadt Troppau, die um 1200 im Zuge der deutschen Ostsiedlung gegründet worden war.

Feld 4 zeigt auf goldenem Grund einen gekrönten, gold-bewehrten Jungfernadler mitsilbernem Kopf und silberner Brust. Die Familie Cirksena stellten von 1581 bis 1699 die Herrscher der Grafschaft Rietberg. Dies geschah zunächst in Personalunion mit Ostfriesland, nachdem Graf Enno III. die Rietbergsche Erbtochter Walburg von Rietberg geheiratet hatte. Der letzte männliche Nachkomme des Hauses Ostfriesland in Rietberg, Graf Ferdinand Maximilian, starb 1687. Durch die Verbindung Ostfrieslands und Rietbergs ist der Cirksena-Adler auch bis heute in umgekehrter Farbgebung (schwarz auf Gold) unten rechts (heraldisch: unten links) im Wappen des Fürstentums Liechtenstein zu finden: Gundacker von Liechtenstein hatte die zweite Tochter von Graf Enno III. und Walburg von Rietberg, Agnes Cirksena, geheiratet und daraus einen Anspruch auf Rietberg abgeleitet.

Das goldene Hifthorn auf blauem Grund an der Spitze des Schildes steht für das Herzogtum Jägerndorf. In der Schlacht am Weißen Berge 1620 unterlagen die Böhmischen Stände der Katholischen Liga. Die Besitzungen der Stände wurden 1620 vom Kaiser Ferdinand II. konfisziert. Am 15. März 1623 übertrug der Kaiser in seiner Eigenschaft als König von Böhmen das Herzogtum Jägerndorf seinem treuen Anhänger Karl I. von Liechtenstein, dem bereits seit 1613 das Herzogtum Troppau gehörte. Er vereinte die beiden Herzogtümer zum Herzogtum Troppau-Jägerndorf und führte eine rigorose Rekatholisierung der Untertanen durch. Seine Nachkommen blieben bis zur Enteignung 1945 im Besitz ihrer böhmischen Ländereien.

Dieter Hoppe: Gedanken über die Entstehung von Hymnen 16 Deutschlandlied

Die Nationalhymne

Als Melodie zur Nationalhymne wird die Hymne des Vereinigten Königreichs „“ verwendet.

„Oben am jungen Rhein“ ist die Nationalhymne Liechtensteins seit 1963, als das schon seit Ende des 19. Jahrhunderts als Hymne dienende Lied „Oben am deutschen Rhein“ durch Ersetzen von auf Deutsch bzw. Deutschland verweisende Textstellen geändert wurde.

Der Originaltext wurde in den 1850er Jahren von Jakob Josef Jauch (1802–1859) geschrieben. Als Melodie wird die der Nationalhymne des Vereinigten Königreiches (God save the Queen) verwendet. Die erste nachweisbare Aufführung vor großem Publikum erfolgte bei der Eröffnung der Landesausstellung 1895 in Vaduz, und damals scheint die Hymne schon recht bekannt gewesen zu sein. Versuche, aus dem Text den Begriff «deutsch» zu streichen, gab es seit 1918. Sie stießen zunächst noch auf Widerstände und bis in die 1940er Jahre waren die reformierte und die Originalversion umstritten. Trotz erneuter Anläufe gleich nach dem Zweiten Weltkrieg wurden erst 1963 auch offiziell die Bezüge auf Deutschland entfernt: aus «am deutschen Rhein» wurde «am jungen Rhein», und «im deutschen Vaterland» wurde zu «das teure Vaterland». Die zweite Originalstrophe mit «Auf Deutschlands Wacht» hat kein Gegenstück in der aktuellen Hymne.

Es ist Brauch, beim Ertönen der Zeile «Hoch leb’ der Fürst vom Land» und «Hoch unser Vaterland» den rechten Arm senkrecht in die Höhe zu strecken. Da dies aber dem Hitlergruss ähnlich sehen kann, wird das Ausstrecken des Armes heute von vielen nicht mehr praktiziert.

Text (seit 1963) Originaltext (1920–1963)

Oben am jungen Rhein Text: Jakob Joseph Jauch (1802–1859) Lehnet sich Liechtenstein geschrieben 1850, An Alpenhöh’n. Melodie: «God save the Queen». Dies liebe Heimatland, Das teure Vaterland, Hat Gottes weise Hand 1. Für uns erseh’n. Oben am deutschen Rhein Lehnet sich Liechtenstein Hoch lebe Liechtenstein An Alpenhöh’n. Blühend am jungen Rhein, Dies liebe Heimatland Glücklich und treu. Im deutschen Vaterland Hoch leb’ der Fürst vom Land, Hat Gottes weise Hand Hoch unser Vaterland, Für uns erseh’n. Durch Bruderliebe Band Vereint und frei. 2. Wo einst St. Lucien Frieden nach Rhätien Hineingebracht. Dort an dem Grenzenstein Und längs dem jungen Rhein Steht furchtlos Liechtenstein Auf Deutschlands Wacht.

Dieter Hoppe: Gedanken über die Entstehung von Hymnen 17 Deutschlandlied

3. Lieblich zur Sommerzeit Auf hoher Alpen Weid Schwebt Himmelsruh’. Wo frei die Gemse springt, Kühn sich der Adler schwingt, Der Senn das Ave singt Der Heimat zu.

4. Von grünen Felsenhöh’n Freundlich ist es zu seh’n Mit einem Blick: Wie des Rheins Silberband Säumet das schöne Land Ein kleines Vaterland Vom stillen Glück.

5. Hoch lebe Liechtenstein, Blühend am deutschen Rhein, Glücklich und treu. Hoch leb’ der Fürst vom Land, Hoch unser Vaterland, Durch Bruderliebe Band Vereint und frei.

Nationalhymne der Schweiz

„Rufst du, mein Vaterland“ ist die ehemalige Schweizer Nationalhymne. Der 1811 verfasste Text des Berner Philosophieprofessors Johann Rudolf Wyss wird zur Melodie der britischen Königshymne gesungen. Die Melodie war damals weit verbreitet, speziell unter den Feinden Napoleons. Mit den zunehmenden internationalen Kontakten im 20. Jahrhundert ergab es sich immer öfter, dass die Schweizer und die britische Hymne nacheinander gespielt wurden. Dies führte in der Schweiz letztlich zum Wunsch nach einer neuen Hymne.

Seit 1961 wird als neue Nationalhymne der Schweizer Psalm gesungen.

Der Originaltext, der bis 1961 gesungen wurde zur Melodie von „God save the Queen“.

Die Hymne wurde in allen vier Landessprachen der Schweiz gesungen.

Deutscher Text

1. Strophe 5. Strophe Rufst du, mein Vaterland Und wie Lawinenlast Sieh uns mit Herz und Hand, Vorstürzt mit Blitzeshast – All dir geweiht Grab allumher – Heil dir, Helvetia! Werf in den Alpenpfad, Hast noch der Söhne ja, Wenn der Zerstörer naht, Wie sie Sankt Jakob sah, Freudvoll zum Streit! Rings sich Kartätschensaat Todtragend schwer.

Dieter Hoppe: Gedanken über die Entstehung von Hymnen 18 Deutschlandlied

2. Strophe Da, wo der Alpenkreis 6. Strophe Nicht dich zu schützen weiss Vaterland, ewig frei, Wall dir von Gott, Sei unser Feldgeschrei, Stehn wir den Felsen gleich, Sieg oder Tod! Nie vor Gefahren bleich, Frei lebt, wer sterben kann, Froh noch im Todesstreich, Schmerz uns ein Spott. Frei, wer die Heldenbahn Steigt als ein Tell hinan. 3. Strophe Mit uns der Gott! Nährst uns so mild und treu, Hegst uns so stark und frei, 7. Strophe Du Hochlandbrust! Doch, wo der Friede lacht Sei denn im Feld der Not, Nach der empörten Schlacht Wenn Dir Verderben droht, Drangvollem Spiel, Blut uns ein Morgenrot, O da viel schöner, traun, Tagwerk der Lust. Fern von der Waffen Grau’n,

Heimat, dein Glück zu bau’n 4. Strophe Sanft wie der Alpensee, Winkt uns das Ziel! Sturmlos am Gletscherschnee Webt unser Mut. Graus tobt der See, geschreckt, Wenn ihn Gewitter deckt, So wir zum Kampf erweckt, Wut wider Wut.

Dieter Hoppe: Gedanken über die Entstehung von Hymnen 19 Deutschlandlied

Heil Dir im Siegerkranz“ Die Sächsische Hymne Deutsches Kaiserreich 1871-1918 Gott segne Sachsenland, schon seit 1795 Preußische Nationalhymne wo fest die Treue stand“ Melodie: God save the Queen Text: Der Text wurde von Siegfried August Mahlmann im Jahre 1815 geschrieben. Die 1. „Umdichtung“ der zweiten Strophe geschah Heil dir im Siegerkranz, wahrscheinlich nach dem Tode von Herrscher des Vaterlands! Friedrich August II. im Jahre 1854. Heil, Kaiser, dir! Fühl in des Thrones Glanz Die Melodie dürfte allseits bekannt sein, es handelt die hohe Wonne ganz, sich um „God save our gracious Queen“. Im Original Liebling des Volks zu sein! heißt das Lied aber „America, My country ‚tis of Heil Kaiser, dir! thee“ und wurde 1740 von Thesaurus Musicus veröffentlicht. 2. 1. Nicht Ross und Reisige In Sturm und Nacht! sichern die steile Höh, Ew’ge Gerechtigkeit, wo Fürsten stehn: Hoch überm Meer der Zeit, Liebe des Vaterlands, Die jedem Sturm gebeut, Liebe des freien Manns Schütz uns mit Macht! gründet den Herrscherthron wie Fels im Meer. 2. Blühe, du Rautenkranz 3. In schöner Tage Glanz Heilige Flamme, Freudig empor! glüh, glüh und erlösche nie Heil, Friedrich August, dir! fürs Vaterland! Heil, guter König, dir! Wir alle stehen dann Dich, Vater, preisen wir mutig für einen Mann, kämpfen und bluten gern Liebend im Chor! für Thron und Reich! Blühe, du Rautenkranz, In schöner Tage Glanz 4. Freudig empor! Handlung und Wissenschaft Heil, frommer Vater dir, hebe mit Mut und Kraft Heil gute Mutter dir. ihr Haupt empor! Euch, treue, segnen wir Krieger- und Heldenthat Liebend im Chor! finde ihr Lorbeerblatt treu aufgehoben 3. dort an deinem Thron! II Was treue Herzen flehn Steigt zu des Himmels Höh’n 5. Aus Nacht zum Licht. Sei, Kaiser Wilhelm, hier Der unsre Liebe sah, lang deines Volkes Zier, Der unsre Tränen sah, der Menschheit Stolz! Er ist uns huldreich nah, Fühl in des Thrones Glanz, Verläßt uns nicht. die hohe Wonne ganz, Liebling des Volks zu sein! 4. Heil, Kaiser, dir! Gott segne Sachsenland, wo fest die Treue stand Parodie auf Grund von Kriegsmüdigkeit In Sturm und Nacht! im 1. Weltkrieg: Ew’ge Gerechtigkeit, Hoch überm Meer der Zeit, Heil dir im Siegerkranz! Die jedem Sturm gebeut, Kartoffeln mit Heringsschwanz. Schütz uns mit Macht! Heil Kaiser dir! Friss in des Thrones Glanz Die fette Weihnachtsganz Anmerkungen Uns bleibt der Heringsschwanz Die letzten 4 Zeilen werden zum Abschluss der In Packpapier. Strophe wiederholt.

Dieter Hoppe: Gedanken über die Entstehung von Hymnen 20 Deutschlandlied

Bayern (Königshymne) Hannover

Heil unserm König Heil! Heil Dir Hannover, heil! Lang Leben sei sein Teil Freude werd’ Dir zuteil, erhalt ihn Gott! Freude stets mehr. Gerecht und fromm und mild Jauchze, Du Engels-Chor, ist er sein Ebenbild dringe zu Gottes Ohr! Gott gib ihm Glück Mit Deinem Freudenchor: Gebt Gott die Ehr’! Fest ist des Königs Thron die Wahrheit seine Kron Gott gab den Freudentag, und Recht sein Schwert was tief verborgen lag, Von Vaterlieb erfüllt kam nun ans Licht. regiert er groß und mild Zage nicht, Erdensohn, Heil sei, Heil wenn schwarz die Wolken droh’n, Gott hält auf seinem Thron O heilge Flamme glüh Waag und Gewicht und erlösche nie für´s Vaterland Er führt alles aus, Wir alle stehen dann schützt unser Welfenhaus voll Kraft für einen Mann, mit mächt’gem Arm. für´s Vaterland Eintracht ist Gottes Band: König und Vaterland Sei bester König hier reichen sich Herz und Hand lang noch des Volkes Zier heilig und warm. der Menschheit Stolz Der hohe Ruhm ist Dein Oder der Deinen Lust zu sein Heil, Herrscher, Dir Heil Dir Hannover, heil! Freude werd' Dir zuteil, Text: ?? Freude stets mehr. Musik: auf die Melodie von “ Heil dir im Jauchze, Du Engelschor, Siegerkranz “ , also “ God save the Queen “ Dringe zu Gottes Ohr! Hymne des ehemaligen Königreichs Bayern, Mit Deinem Freudenchor: gesungen seit 1806, der Erhebung Bayerns zum Gebt Gott die Ehr'! Königtum durch Napoleon. Gott gab den Freudentag, Was tief verborgen lag, Kam nun ans Licht. Unter der Regentschaft von Otto von Zage nicht, Erdensohn, Griechenland war dieses Lied auch Wenn schwarz die Wolken droh'n, Nationalhymne des Königreichs Griechenland. Gott hälz auf seinem Thron An deren Stelle trat 1862 die Hymne an die Freiheit. Waag' und Gewicht. Er führt alles aus, Schützt unser Welfenhaus mit mächt'gem Arm. Eintracht ist Gottes Band: König und Vaterland Reichen sich Herz und Hand Heilig und warm.

Dieter Hoppe: Gedanken über die Entstehung von Hymnen 21 Deutschlandlied

Württemberg (Königshymne)

Heil unserm König Heil Heil unserm Fürsten Heil Dem Edlen Heil Herr Gott dich loben wir Herr Gott wir stehn zu dir o segn´ ihn für und für Dem König Heil

Herr Gott wir schaun empor zu dir Der Treuen Chor fleht Segen ihm verleih ihm Glück und Ehr sei du ihm Schirm uund Wehr Wer liebt sein Volk wie er? Dem König Heil

Laß deine milde Hand auf unserm Vaterland und Fürsten ruhn Er sei gerecht wie du erhalt uns Fried und Ruh Froh jauchzt sein Volk ihm zu Dem König Heil

Sein Volk mit Herz und Mund verehr im Bruderbund als Vater ihn Herr laß durch sein bemühn des Volkes Segen blühn Erhalt und schütze ihn Dem König Heil

Text: Verfasser anonym ? – Württembergische Volkshymne , so in Liederbuch Postverband bezeichnet – mit geringen Abweichungen und nur Strophen 1,2,4 im gleichen Buch auch als „Schwarzburger Vaterlandshymne“ Musik: auf die Melodie von Heil dir im Siegerkranz in: Liederbuch Postverband (1898) — Gesellenfreud (1913) — Liederbuch für höhere Mädchenschulen (1919) — 1890

Variation für Baden

◦Heil du mein Badener Land Usw.

Dieter Hoppe: Gedanken über die Entstehung von Hymnen 22 Deutschlandlied

Rußland

Molitva Russikc „Gebet der Russen“. Gilt als erste Nationalhymne zwischen 1816 und 1833.

Das Lied Molitwa Russkich (russisch Молитва русских (deutsch: Gebet der Russen) wird von einigen Autoren als offizielle Nationalhymne des Russischen Reiches unter Zar Alexander I. von 1816 bis 1833 angesehen. Der Text stammt von Wassili Schukowski, die Melodie ist diejenige von "God save the Queen".

Gott, schütze den Zaren! Gib viele Tage auf Erden Dem Verehrungswürdigen, Dem Bezwinger der Hochmütigen, Dem Beschirmer der Schwachen, Alles dies sende uns der Himmel herab! Dem machtvollen und rechtgläubigen Russland, Herr, gib deinen Schutz! Eine Herrschaft gib ihm, Einträchtig und ruhig in Kraft, Und halte fern Alle Schmach und Schande! O Vorsehung deinen Segen sende Auf uns herab! Streben nach Wohlfahrt, Versöhnung in Glück, Ausdauer im Leid gib auf Erden!

Island

Die älteste Hymne in Island, die quasi als Nationalhymne gesungen wurde, stammt von Bjarne Thorarensen. Er wurde im Jahre 1786 auf dem Hof Brautarholt auf der Halbinsel Kjalarnes bei Reykjavík geboren. Er studierte in Kopenhagen Jura. Island war damals noch dänisch. Bjarne Thorarensen arbeitete zunächst in Dänemark an staatlichen Institutionen. Im Jahre 1811 kehrte er nach Island zurück. Auch dort übernahm er staatliche Ämter, u. a. das eines Richters in Reykjavík. Er starb am 24.August 1841 und ist in Möðruvellir begraben.

Bjarni Thorarensen ist vor allem als Lyriker ein wichtiger Vertreter der Literaturströmung der Romantik in Island. Mit dieser Strömung wurde er zuerst in Dänemark bekannt. Schon als junger Mensch hatte er angefangen zu dichten und zeigte sich fasziniert von der Natur seiner Heimat. Von ihm stammt das Lied „Eldgamla Ísafold“ (Uraltes Eisland). Es wurde auf die Melodie „God Save the Queen“ als eine Art Nationalhymne gesungen. Es wurde i. a. aber nur die erste Strophe gesungen.

Dieter Hoppe: Gedanken über die Entstehung von Hymnen 23 Deutschlandlied

Oh, Gott unseres Landes! Oh, unseres Landes Gott! Wir verehren deinen heiligen, heiligen Namen! Aus den Sonnensystemen der Himmel weben deine Krone deine Legionen, der Zeiten Versammlung! Für dich ist ein Tag wie tausend Jahre, und tausend Jahre ein Tag, nicht mehr, ein Blümchen der Ewigkeit mit zitternden Tränen, das zu seinem Gott betet und stirbt. Islands tausend Jahre, Islands tausend Jahre, ein Blümchen der Ewigkeit mit zitternden Tränen, das zu seinem Gott betet und stirbt.

Oh, Gott unseres Landes! Oh, unseres Landes Gott! Wir leben wie wehende, wehende Halme. Wir sterben, wenn du nicht Licht und Leben bist, das uns aus dem Staub erhebt. Oh, sei du jeden Morgen unser süßestes Leben, unser Anführer in der Last der Tage, und bei Abend unser himmlischer Frieden und Schutz und unser Feldmarschall auf dem Weg der Nation. Islands tausend Jahre, Islands tausend Jahre, mögen Völker wachsen mit versiegenden Tränen, die du auf den Weg ins Gottesreich führst.

Oh, Gott, oh, Gott! Wir verneigen uns und opfern dir brennende, brennende Seelen, Gott Vater, unser Herrgott von Generation zu Generation, und wir beten unsere heiligsten Gebete. Wir beten und danken für tausend Jahre, denn du bist unsere einzige Zuflucht. Wir beten und danken mit zitternden Tränen, denn du bist unser Schicksal. Islands tausend Jahre, Islands tausend Jahre, in der kalten Morgendämmerung fallende Tränen, von der scheinenden Sonne gewärmt.

Das Lied diente lange als Ersatz für eine isländische Nationalhymne. Am 2. August 1874 wurde das tausendjährige Jubiläum der Besiedlung Islands gefeiert. Während eines Festgottesdiensts in der Domkirche von Reykjavík, in Anwesenheit des dänischen und damit isländischen Königs Christian IX. wurde der Lofsöngur von einem gemischten Chor uraufgeführt. Der Liedertext von Matthías Jochumsson knüpft an den Inhalt des 90. Psalms der Bibel an, der als Predigttext für diesen Gottesdienst ausgesucht worden war.

Lofsöngur (deutsch Lobgesang) ist der Name der isländischen Nationalhymne. Sie stammt aus dem Jahre 1874. Den Text schrieb Matthías Jochumsson (1835–1920), die Melodie stammt von Sveinbjörn Sveinbjörnsson (1847–1927).

In der Folgezeit gewann das Lied allgemeine Beliebtheit als Nationalhymne und wurde als solche bei der Erlangung der Souveränität 1918 aufgeführt. Offiziellen Status erlangte die Hymne aber erst durch ein entsprechendes Gesetz aus dem Jahre 1983.

Dieter Hoppe: Gedanken über die Entstehung von Hymnen 24 Deutschlandlied

USA

In den USA diente das Lied „My Country, ’Tis of Thee („Mein Land, von Dir ist’s“; auch: America) ist ein patriotisches Lied der Vereinigten Staaten von Amerika, das von Samuel Francis Smith im Jahr 1831 verfasst wurde. Neben weiteren Liedern wie insbesondere Hail, Columbia erfüllte es – wenngleich nicht offiziell – die Funktion einer Nationalhymne der USA, bis im Jahre 1931 mit „The Star-Spangled Banner“ (Sternenbanner) einem Lied erstmals der Status einer offiziellen Nationalhymne verliehen wurde.

Originaltext Deutsche Übersetzung

My country, ’tis of thee, Mein Land, es ist von Dir, Sweet land of liberty, Dem süßen Land der Freiheit, Of thee I sing; Von dem ich singe. Land where my fathers died, Land, wo meine Väter starben, Land of the pilgrims’ pride, Land des Stolzes der Pilgerväter, From every mountainside Lasst von jedem Bergeshang Let freedom ring! Den Ruf der Freiheit erschallen!

My native country, thee, Du Land meiner Geburt, Land of the noble free, Land der edlen Freien, Thy name I love; Deinen Namen liebe ich. I love thy rocks and rills, Ich liebe deine Berge und Bächlein, Thy woods and templed hills; Deine Wälder und sanften Hügel, My heart with rapture thrills, Mein Herz erschauert vor Entzücken Like that above. Wie jenes da oben.

Let music swell the breeze, Lasst Musik den Wind entfachen, And ring from all the trees Und von allen Bäumen das Lied Sweet freedom’s song; Der süßen Freiheit erschallen; Let mortal tongues awake; Lasst die Zunge der Sterblichen erwachen, Let all that breathe partake; Lasst alle, die atmen, teilhaben, Let rocks their silence break, Lasst Felsen ihr Schweigen brechen The sound prolong. Lass ihr Lied fortdauern.

Our father’s God to Thee, Gott unserer Väter, Dir, Author of liberty, Urheber der Freiheit To Thee we sing. Dir lass uns singen. Long may our land be bright, Lang möge unser Land widerleuchten With freedom’s holy light, Vom heiligen Licht der Freiheit Protect us by Thy might, Schütze uns mit Deiner Macht, Great God our King. Großer Gott, unser König.

Die Melodie ist diejenige von God Save the Queen. Damit bedient sich My Country, 'Tis of Thee eines klassischen Urtyps der Melodie zahlreicher patriotischer Lieder seiner Zeit. Neben God Save the Queen wurden auch die vor 1833 verwendete russische Zarenhymne Molitwa Russkich, die bis 1961 gültige schweizerische Nationalhymne Heil Dir Helvetia, die ehemalige preußische Volkshymne Lied Heil Dir im Siegerkranz, die isländische Eldgamla Ísafold, die bayerische Königshymne Heil unserm König Heil! sowie die sächsische Hymne Gott segne Sachsenland zu dieser Melodie gesungen. Bis heute ist diese Melodie zudem als Nationalhymne Liechtensteins in Gebrauch.

Ende

Dieter Hoppe: Gedanken über die Entstehung von Hymnen 25