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Deutschlandlied Das Lied der Deutschen von Heinrich Hoffmann von Fallersleben Deutschland, Deutschland über alles, Über alles in der Welt, Wenn es stets zu Schutz und Trutze Brüderlich zusammenhält, Von der Maas bis an die Memel, Von der Etsch bis an den Belt – Deutschland, Deutschland über alles, Über alles in der Welt! Deutsche Frauen, deutsche Treue, Deutscher Wein und deutscher Sang Sollen in der Welt behalten Ihren alten schönen Klang, Uns zu edler Tat begeistern Unser ganzes Leben lang – Deutsche Frauen, deutsche Treue, Deutscher Wein und deutscher Sang! Einigkeit und Recht und Freiheit Für das deutsche Vaterland! Danach lasst uns alle streben Brüderlich mit Herz und Hand! Einigkeit und Recht und Freiheit Sind des Glückes Unterpfand – Blüh´ im Glanze dieses Glückes, Blühe, deutsches Vaterland! 175 Jahre Deutschlandlied (1841 – 1991) Als Hoffmann von Fallersleben 1841 mit dem Schiff von Hamburg nach Helgoland fuhr, wurden die französischen und englischen Passagiere mit ihren Hymnen, der Marseillaise bzw. „God save the king“ begrüßt. (Helgoland war damals noch britischer Besitz.) Für die deutschen Fahrgäste gab es nichts Vergleichbares. Deshalb machte sich der Dichter selbst ans Werk und dichtete am 26. August 1841 auf Helgoland das „Lied der Deutschen“. Dieter Hoppe: Gedanken über die Entstehung von Hymnen 1 Deutschlandlied Zu dieser Zeit herrschte die Orientalische Krise (1839 – 1841), in der Frankreich eine politisch- Niederlage im Zusammenhang mit dem Krieg des türkischen Sultans gegen den Pascha von Ägypten erlitt. Durch eine Verständigung zwischen England, Rußland, Österreich und Preußen in der 1. Londoner Konferenz vom 15. Juli 1840 werden Frankreichs Ansprüche in Nordafrika ausgeschaltet. Daraufhin herrschte Kriegsstimmung in Frankreich. Der Ruf nach Kompensation erschallte. Deutschland sollte wie heute noch üblich zahlen. Ministerpräsident Thiers verlangte die Rheingrenze. Diese Forderung wird durch den einmütigen Widerstandswillen in allen deutschen Bundesstaaten beantwortet. Napoleon hatte noch 1815 auf der Fahrt in die Verbannung nach St. Helena über das fehlende Selbstbewusstsein der Deutschen gespottet und sie deshalb verhöhnt. Jetzt entsteht in allen Mitgliedsstaaten des Deutschen Bundes eine Protestwelle und vaterländische Lieder werden überall gesungen. Es entstehen 1840 „Die Wacht am Rhein“ und N. Beckers Rheinlied. Die Wacht am Rhein Rheinlied 1. Es braust ein Ruf wie Donnerhall, Sie sollen ihn nicht haben Wie Schwertgeklirr und Wogenprall: den freien deutschen Rhein, Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein! ob sie wie gierige Raben Wer will des Stromes Hüter sein? sich heiser danach schrein. Refrain So lang er ruhig wallend Lieb’ Vaterland, magst ruhig sein, sein grünes Kleid noch trägt Fest steht und treu die Wacht am Rhein! so lang ein Ruder schallend 2. In seine Woge schlägt Durch Hunderttausend zuckt es schnell, Und Aller Augen blitzen hell, Sie sollen ihn nicht haben, Der deutsche Jüngling, fromm und stark, den freien deutschen Rhein, (Greef: Der Deutsche, bieder, fromm und stark,) so lang sich Herzen laben Beschirmt die heil’ge Landesmark. an seinem Feuerwein Refrain So lang in seinem Strome 3. noch fest die Felsen stehn, Er blickt hinauf in Himmelsau’n, so lang sich hohe Dome Wo Heldengeister niederschau’n, in seinem Spiegel sehn (Greef: Wo Heldenväter niederschau’n) Und schwört mit stolzer Kampfeslust: Sie sollen ihn nicht haben „Du Rhein bleibst deutsch wie meine Brust.“ Den freien deutschen Rhein Refrain So lang dort kühne Knaben 4. Um schlanke Dirnen freien „Und ob mein Herz im Tode bricht, So lang die Flossen hebet Wirst du doch drum ein Welscher nicht; Ein Fisch auf seinem Grund Reich wie an Wasser deine Flut So lang ein Lied noch lebet ist Deutschland ja an Heldenblut.“ In seiner Sänger Mund Refrain „Solang ein Tropfen Blut noch glüht, Sie sollen ihn nicht haben Noch eine Faust den Degen zieht, Den freien deutschen Rhein Und noch ein Arm die Büchse spannt, Bis seine Flut begraben Betritt kein Feind hier deinen Strand.“ Des letzten Manns Gebein Refrain 6. Von N. Becker 1840 Der Schwur erschallt, die Woge rinnt, Die Fahnen flattern hoch im Wind: Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein! Wir Alle wollen Hüter sein! Refrain Dieter Hoppe: Gedanken über die Entstehung von Hymnen 2 Deutschlandlied Denkmal für Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 – 1874). Hier auf Helgoland dichtete von Fallersleben am 26. August 1841 das Lied der Deutschen. Die Insel Helgoland war damals noch in britischem Besitz. Durch den sogenannten Helgoland Sansibar- Vertrag von 1890 zwischen dem deutschen Reich und Großbritannien kam Helgoland an das Deutsche Reich. Nur wenige Jahre nach dieser Aufnahme von 1972 wurde das Denkmal auf Betreiben der roten SA bzw. den neuen Herrenmenschen der roten SA entfernt, wie unsere Mutter gesagt hätte. (Deutschland Verrecke!!!) Während Frankreich und Helgoland wieder frei England schon lange am 1. März 1952. Nationalstaaten waren, galt das nicht für 1940 Deutschland. Das Wort „Deutschland“ war ein geographischer und ethnischer, aber kein politischer oder staatsrechtlicher Begriff. Das Wort „deutsch“ bezeichnete so etwas wie ein Gemeinschaftsgefühl aber keine staatliche Zusammengehörigkeit. Maria Theresia, die Herrscherin über den größten deutschen Staat im 18. Jahrhundert, soll zu ihrer Tochter Marie Antoinette vor ihrer Abreise nach Frankreich als Braut des Dauphin gesagt habe: „Seien Sie eine gute Deutsche.“ (Marie Antoinette, * 2. November 1755 in Wien; † 16. Oktober 1793 in Paris, war als Maria Antonia Josepha Johanna geborene Erzherzogin von Österreich sowie Prinzessin von Ungarn, Böhmen, der Toskana und entstammte dem Haus Habsburg-Lothringen. Durch ihre Heirat mit dem französischen Thronfolger und späteren König Ludwig XVI. wurde sie zunächst Dauphine und später Königin von Frankreich und Navarra. Am 16. Oktober 1793 wurde sie 9 Monate nach ihrem Ehemann Ludwig XVI auf dem Schafott hingerichtet) Der deutsche Dichter Friedrich Schiller schrieb: „Deutschland? Aber wo liegt es? Ich weiß das Land nicht zu finden, wo das gelehrte beginnt, hört das politische auf.“ Deutschland war also ein sehr schwammiger Begriff, dem kein definiertes Territorium zugeordnet werden konnte. Trotzdem wurde der Begriff Deutschland immer wieder im Laufe der Geschichte im politischen Sinne verwendet. Vor allem das Ausland pflegte von „Germany“ zu reden, wobei man logischer Weise oft nicht wußte, was genau gemeint war. Eines ist auffällig. Vor allem in der ersten Hälfte des 19. Jh. gab es in ganz Europa eine Begeisterungswelle für die Gründung von Nationalstaaten. Hier stehen Polen und Griechenland an vorderster Front. In „Deutschland“ z. B. war die Polenbegeisterung groß, obwohl es Polen als Staat gar nicht gab. Was Deutschland betraf, sah es hingegen ganz anders aus. In keinem Land gab es eine Sympathie geschweige denn Begeisterung für einen deutschen Nationalstaat. Im Gegenteil, es bestand eine große Aversion gegen einen deutschen Nationalstaat, was sich schon lange vor der Gründung des Deutschen Reichs 1870 in der Propaganda zeigte. Dieter Hoppe: Gedanken über die Entstehung von Hymnen 3 Deutschlandlied Als der Deutsche Bundestag 1848 beschloss, eine deutsche Flotte unter der Flagge schwarz- rot-gold zu bauen, drohten England, Frankreich u. a., sie würden jedes Besatzungsmitglied, vom Schiffsjungen bis zum Kapitän, eines unter schwarz-rot-goldener Flagge fahrenden Schiffes an den Rahen aufhängen. Als die ersten drei Schiffe einer deutschen Flotte 1852 zu einer Probefahrt in die Nordsee ausliefen wurden sie prompt von der britischen Insel Helgoland aus beschossen. Der Bundestag stoppte daraufhin den Aufbau einer deutschen Flotte und beauftragte stattdessen Preußen mit dieser Aufgabe. Interessanterweise unterstützte die USA Preußen beim Aufbau der Flotte. Die USA stellte Marineoffiziere zur Ausbildung von preußischen Marineoffizieren zu Verfügung. Die Beihilfe stellte ein Dankeschön für die Hilfe Preußens beim Kampf der Vereinigten Staaten um ihre Unabhängigkeit dar. Von der Idee, Österreich als erster deutscher Macht mit der Aufbau einer Flotte zu betrauen, nahm der Deutsche Bundestag wohl Abstand, weil Österreich sich stets als inkompetent bzw. unfähig erwiesen hatte, wenn es um die Vertretung von Interessen des deutschen Bundes ging. Der Begriff Deutschland war also nie ein politisch klar definierter Begriff. Seit dem Mittelalter lebten wir im „heiligen Römischen Reich“. Sprachliche und völkische Unterschiede spielten noch keine Rolle. Es gab noch nicht einmal eine einheitliche deutsche Sprache. Zu Beginn der Neuzeit wurde dem Titel „Heiliges Römisches Reich“ der Titel „deutscher Nation“ angehängt. Nach der Auflösung des „Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation“ im Jahre 1806 besaßen wir den Deutschen Bund, dem das Ausland aber eine staatsrechtliche Anerkennung verwehrte. Seit 1870 besaßen wir das Deutsche Kaiserreich. Das war aber auch kein „Deutschland“, d. h. kein deutscher Nationalstaat, sondern eine „Kleindeutsche Lösung eines Nationalstaates“, Österreich als jahrhundertelang angesehenste und führende deutsche Macht gehörte nicht zum neu gegründeten Deutschen Reich. Erst mit dem Zusammenbruch des Habsburger Reiches im November 1918 bestand die Möglichkeit, dass auch Österreich und deutschsprachige Gebiete Österreichs wieder zu einem Bestandteil Deutschlands wurden. Im Vertrauen auf das von den Siegern während des 1. Weltkrieges ständig propagiertem Selbstbestimmungsrecht der Völker erklärten sich die deutschsprachigen Gebiete der untergegangenen k. und k. Monarchie für einen Bestandteil