Lokale Aktionsgruppe Donnersberger und Lautrer Land

Lokales Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept (LILE) 2014-2020

GEFÖRDERT DURCH DIE EUROPÄISCHE UNION LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

Auftraggeber: LAG Donnersberger und Lautrer Land e.V. Vorsitzender: Landrat Winfried Werner Kreisverwaltung Uhlandstraße 2 67292

Auftragnehmer:

entra Regionalentwicklung GmbH Geschäftsführung: Sandra Heckenberger Falkensteiner Weg 3 67722 Telefon: 06302/9239-21 oder -15 E-Mail: [email protected] www.entra-regio.de

Bearbeiter: Sandra Heckenberger (Projektleitung) Christian Plöhn Cornelia Schäfer Markus Siegler Anne-Marie Kilpert Susanne Kabelitz INHALT 1

Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis...... Tabellenverzeichnis ...... Zusammenfassung ...... 1. Abgrenzung des LEADER-Aktionsgebiets...... 6 2. Bewertung der Ausgangslage ...... 7 2.1 Raum- und Siedlungsstruktur ...... 7 2.2 Bevölkerungsstruktur und Bevölkerungsentwicklung ...... 8 2.3 Land- und Forstwirtschaft einschl. Wein- und Obstbau...... 10 2.4 Wirtschaftsstruktur und Arbeitsmarkt...... 11 2.5 Tourismus und Kulturlandschaft ...... 12 2.6 Umweltsituation, Energie und Klimaschutz ...... 13 2.7 Berücksichtigung übergeordneter Planungen ...... 14 3. SWOT- und Bedarfsanalyse ...... 15 3.1 SWOT-Analyse ...... 15 3.2 Bedarfsanalyse ...... 18 4. Vorerfahrung der Förderperiode 2007–2013 ...... 19 5. Ex-ante Evaluierung...... 20 5.1 Leitbild und Entwicklungsziele der LAG ...... 20 5.2 Strategien und Maßnahmen der Handlungsfelder...... 22 5.3 Beteiligungs- und Kooperationskonzept...... 23 5.4 Kommunikationsprozess zur Öffentlichkeitsarbeit...... 23 6. Leitbild, Entwicklungsstrategie und Aktionsplan...... 24 6.1 Leitbild und Entwicklungsziele der LAG ...... 24 6.1.1 Entwicklungsziele der LAG...... 24 6.1.2 Querschnittsziele...... 25 6.1.3 Besonderheiten der LEADER-Methode und ihr Beitrag zur Umsetzung der Ziele...... 27 6.2 Handlungsfeld Tourismus...... 28 6.2.1 Kulturtourismus stärken...... 28 6.2.2 Strukturen im Wandertourismus optimieren...... 30 6.2.3 Radtourismus weiterentwickeln...... 30 6.2.4 Im Geotourismus positionieren...... 31 6.2.5 Angebote im Naturtourismus anpassen...... 32 6.2.6 Marketing einheitlich gestalten...... 33 6.2.7 Weiterbildung und Qualifizierung weiter ausbauen...... 34 6.3 Handlungsfeld Natur und Umwelt...... 34 6.3.1 Umweltpädagogische Angebote aufwerten...... 35 6.3.2 Landschaftsgestaltung und Parks fördern...... 36 6.3.3 Bodenordnung und Wirtschaftswegebau bedarfsgemäß weiterentwickeln...... 37 6.3.4 Regionale Produkte vermarkten...... 37 6.4 Handlungsfeld Dorf und Stadt ...... 38 6.4.1 Lebensphasenorientierte Angebote schaffen...... 38 2 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

6.4.2 Nahversorgung innovativ entwickeln...... 40 6.4.3 Innenentwicklung fördern...... 41 6.5 Handlungsfeld Wirtschaft und Fachkräfte...... 42 6.5.1 Nachwuchsförderung und Fachkräftesicherung aktiv betreiben...... 43 6.5.2 Cluster etablieren ...... 43 6.5.3 Standortmarketing unterstützen...... 44 6.5.4 Breitbandanschluss ausbauen ...... 44 6.6 Beteiligungs- und Kooperationskonzept...... 45 6.7 Kommunikationskonzept ...... 46 7. Verfahren zur LILE-Erstellung...... 47 8. Lokale Aktionsgruppe...... 48 8.1 Zusammensetzung der Lokalen Aktionsgruppe ...... 48 8.2 Struktur der LAG ...... 48 8.3 Regionalmanagement ...... 50 9. Förderbedingungen ...... 52 9.1 Unterscheidung zwischen Grund- und Premiumförderung ...... 52 9.2 Unterscheidung nach Projektträger/Projektart ...... 53 9.2.1 Qualifizierung und Information ...... 53 9.2.2 Private Projektträger ...... 53 9.2.3 Gemeinnützige Projektträger ...... 53 9.2.4 Öffentliche Projektträger ...... 54 9.2.5 LAG-Projekte ...... 54 9.2.6 Festbetragsförderung für „Ehrenamtliche Bürgerprojekte“...... 54 9.2.7 Kooperationsprojekte ...... 54 10. Verfahren zur Projektauswahl...... 54 11. Kooperation mit anderen Programmen und Gebieten...... 55 11.1 Transnationale Kooperationen ...... 55 11.1.1 Kooperation mit der LAG Imst (Österreich)...... 55 11.1.2 Kooperation mit der LAG Lëtzeburg West (Luxemburg) ...... 56 11.2 Gebietsübergreifende Kooperationen ...... 57 11.2.1 Kooperation mit der LAG Pfälzerwald plus und der LAG Westrich-Glantal...... 57 11.2.2 Kooperation mit der LAG Westrich-Glantal ...... 57 11.2.3 Kooperation mit der LAG Rhein-Haardt ...... 57 12. Indikativer Finanzplan ...... 58 13. Begleitung und Evaluierung der Förderperiode 2014–2020...... 60 13.1 Monitoring...... 60 13.2 Evaluierung ...... 60 14. Quellenverzeichnis ...... 62 15. Anhang ...... 63 15.1 Darstellung der Städte und Ortsgemeinden der LAG ...... 63 15.2 Sammlung von Projektideen aus der Region...... 66 15.3 Pressemeldungen zur LEADER-Bewerbungsphase...... 68 15.4 Satzung des Vereins LAG Donnersberger und Lautrer Land e.V...... 69

ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS 3

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Das Gebiet der LAG Donnersberger und Lautrer Land...... 6 Abbildung 2: Flächennutzung in der LAG Donnersberger und Lautrer Land ...... 8 Abbildung 3: Entwicklung der Altersstruktur in der LAG Donnersberger und Lautrer Land...... 9 Abbildung 4: SWOT-Analyse der LAG Donnersberger und Lautrer Land ...... 16 Abbildung 5: Leitbild und Entwicklungsstrategie der LAG Donnersberger und Lautrer Land ...... 24 Abbildung 6: Maßnahmen des Handlungsfelds Tourismus ...... 28 Abbildung 7: Maßnahmen des Handlungsfelds Natur und Umwelt ...... 35 Abbildung 8: Maßnahmen des Handlungsfelds Dorf und Stadt ...... 38 Abbildung 9: Maßnahmen des Handlungsfelds Wirtschaft und Fachkräfte ...... 42 Abbildung 10: Der Beteiligungsprozess zur Erstellung der LILE...... 47 Abbildung 11: Organigramm der LAG-Struktur...... 50 Abbildung 12: Querschnittsziele der LAG Donnersberger und Lautrer Land ...... 52

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Siedlungsdichte der LAG (2013) ...... 7 Tabelle 2: Bevölkerungsentwicklung 2003–2013...... 9 Tabelle 3: Fördersätze der LAG Donnersberger und Lautrer Land für LEADER-Projekte im Bezug zu den förderfähigen Bruttogesamtkosten ...... 53 Tabelle 4: Indikativer Finanzplan der LAG Donnersberger und Lautrer Land nach Handlungsfeldern ...... 58 Tabelle 5: Indikativer Finanzplan der LAG Donnersberger und Lautrer Land nach Jahren...... 59 Tabelle 6: Übersicht der Evaluierungsleistungen der LAG Donnersberger und Lautrer Land ...... 61 4 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

Zusammenfassung gegenübersteht. Dieser ist auf die Nähe zum direkt an das Gebiet der LAG angrenzenden Oberzentrum Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Donnersberger und Kaiserslautern sowie zu den beiden Metropolregionen Lautrer Land bewirbt sich mit der vorliegenden Loka- Rhein-Neckar und Rhein-Main zurückzuführen, die als len Integrierten Ländlichen Entwicklungsstrategie als Wirtschaftsschwerpunkt mit großem Arbeitsplatzange- LEADER-Region für die Programmperiode 2014– bot weitreichende Pendler-, Schüler- und Freizeitver- 2020. Im Vergleich zur Gebietskulisse der vergange- flechtungen mit dem Umland bilden. nen Programmperiode wurde im Zuge des neuen Be- werbungsverfahrens die Region etwas vergrößert. Das Die wirtschaftliche Struktur im Donnersberger und LAG-Gebiet schließt nun insgesamt neun Verbandsge- Lautrer Land ist durch verarbeitendes Gewerbe sowie meinden, davon alle aus dem Donnersbergkreis (Al- den Dienstleistungssektor geprägt. Zudem nimmt der senz-, Eisenberg, Göllheim, Kirchheim- Tourismus zunehmend die Rolle eines bedeutenden , und Winnweiler) sowie drei ökonomischen Wirtschaftssektors ein. Innerhalb des aus dem Landkreis Kaiserslautern (Enkenbach-Alsen- LAG-Gebiets ist die Zugehörigkeit zur und Identifika- born, Otterbach–Otterberg und Weilerbach) ein und tion mit der Gesamtregion Pfalz deutlich wahrzuneh- umfasst 126.762 Einwohner. men.

Das aktuelle rheinland-pfälzische Landesentwick- In Anlehnung an den vergangenen LEADER-Prozess lungsprogramm (LEP IV) weist das LAG-Gebiet als in der LAG Donnersberger und Lautrer Land ist es ländlichen Bereich mit disperser Siedlungsstruktur aus. übergeordnetes Ziel in der neuen Programmperiode, Es zeigt sich vor allem in den Ortsgemeinden, dass die die bereits angestoßenen Entwicklungen weiter zu ver- Strukturen im Donnersbergkreis sowie in den zugehöri- folgen und gute Ideen weiter auszubauen. Aufgrund gen Verbandsgemeinden des Landkreises Kaiserslau- der intensiven Vorarbeit in der vorangegangenen Pro- tern sehr kleinteilig und stark durch historische Ent- grammperiode möchte die Region auf ihrem erfolgrei- wicklungen geprägt sind. Die Region ist daher (RROP chen Weg weitergehen. Auf dem bisherigen Leitbild Westpfalz) vom Prozess des demografischen Wandels wird aufgebaut und deutlich gemacht, dass es sich sowie den damit einhergehenden Folgen betroffen. In hierbei um einen kontinuierlichen Entwicklungsprozess den vergangenen Jahren zeichneten sich in der ge- handelt: samten Region Bevölkerungsverluste ab, sodass sich insbesondere in den kleinen Ortsgemeinden die Siche- „Zeitreise – bewahren, rung der Daseinsvorsorge zunehmend problematisch entwickeln, gemeinsam gestalten“ gestaltet. Zukünftig ist mit einer weiteren Verstetigung des Prozesses zu rechnen. Gemäß der dritten regio- Für die Umsetzung des Leitbilds hat sich die LAG auf nalisierten Bevölkerungsprognose des Statistischen drei konkrete Entwicklungsziele verständigt. Das Akti- Landesamtes Rheinland-Pfalz wird für das LAG-Gebiet onsgebiet des Donnersberger und Lautrer Lands soll ein Bevölkerungsrückgang zwischen 6 und 12 % bis als eine natürliche, erlebbare und zukunftsfähige Re- zum Jahr 2030 und zwischen 20 und 30 % bis 2060 gion weiterentwickelt werden. Um dies zu erreichen, prognostiziert. Als wesentliche Ursache wird hierbei sollen u.a. natürliche Ressourcen touristisch in Wert vor allem das Geburtendefizit angeführt, das zu einer gesetzt und für die Bevölkerung in der Region erlebbar zunehmenden Überalterung der Gesellschaft führt. gemacht werden. Außerdem soll eine Willkommens- Diese Entwicklungen haben sozio-ökomische Folgen, kultur in der Region aufgebaut oder auch wesentliche die sich im LAG-Gebiet bereits spürbar in einem ver- Akteure auf interner und externer Ebene besser mitei- änderten Konsumverhalten, einer stärkeren Nachfrage nander vernetzt werden, um Kooperationen zu stärken nach speziellen Produkten und Dienstleistungen für bzw. neue aufzubauen. Die drei übergeordneten Ent- die ältere Generation sowie einer zunehmenden Be- wicklungsziele werden dabei durch Querschnittsziele deutung des Gesundheitssektors widerspiegeln. Die ergänzt, die in allen Projekten und Initiativen der LAG Gemeinden innerhalb der LAG werden zunehmend vor besondere Beachtung finden sollen. Die Querschnitts- die Aufgabe gestellt, die Bedürfnisse einer älter wer- ziele betreffen die Themen Barrierefreiheit, Ehrenamt, denden und zahlenmäßig schrumpfenden Bevölkerung Mobilität, Innovation, Umweltschutz und Klimaschutz, in ihren Entwicklungen zu berücksichtigen. Chancengleichheit und Wertschöpfung für die Region. Die bisherigen Handlungsfelder wurden entsprechend Dennoch ist die Region Donnersberger und Lautrer weiterentwickelt und ergänzt, sodass sich die Entwick- Land im Vergleich zum restlichen Gebiet der Westpfalz lungsstrategie wie folgt darstellt: im Regionalen Raumordnungsplan stärker als Raum mit geringerem demografischen Problemdruck bewer- tet, da den starken natürlichen Bevölkerungsverlusten noch ein nennenswerter positiver Wanderungssaldo ZUSAMMENFASSUNG 5

• Das erste Handlungsfeld Tourismus befasst der LAG darauf geachtet, besonders solche Personen sich mit der erfolgreichen Weiterentwicklung der als Vertreterinnen und Vertreter der Institutionen ein- Region als Urlaubs- und Freizeitdestination für zubinden, die bereits aktiv in regionale Prozesse oder Gäste und Einheimische. Die historischen Be- Projekte eingebunden sind. Dies soll auch in Zukunft sonderheiten sowie die zahlreichen Erholungs- so beibehalten werden. Mit Blick auf die nun neu ent- möglichkeiten stellen einen natürlichen und wickelten Handlungsfelder und die veränderte Gebiets- kulturellen Wert der Region dar, den es als be- kulisse sollen weitere neue Akteurinnen und Akteure deutenden Wirtschaftsfaktor weiterzuentwickeln mit entsprechendem fachlichen Bezug für die Mitarbeit gilt. Darüber hinaus wird für alle Bürgerinnen in der LAG gewonnen werden. Die LAG setzt sich aus und Bürger eine Verbesserung der Freizeitinfra- 41 Institutionen (darunter 22 private und 19 öffentliche struktur geschaffen und die Identifikation mit der Institutionen) zusammen. Weitere aktive und wissen- eigenen Region erhöht. schaftliche Institutionen sind als beratende Akteure vorgesehen und sollen projektbezogen hinzugezogen • Im Handlungsfeld Natur und Umwelt geht es werden. der LAG darum, das Hauptpotenzial ihres Ge- bietes – die landschaftliche Vielfalt – zu erhalten Der Wirkungsbereich der LAG Donnersberger und und negative Einflüsse auf Natur und Umwelt Lautrer Land begrenzt sich dabei nicht nur auf das Akti- zu reduzieren. Unterstützung sollen zudem so- onsgebiet, sondern geht neue Kooperationen ein bzw. wohl regionale Erzeuger, bspw. durch produkt- setzt bereits erfolgreich durchgeführte Zusammenar- bezogene Projekte im Bereich Marketing- und beiten fort. In der vorangegangenen Programmperiode Kommunikation, als auch die Bürgerschaft im konnten erfolgreich Projekte mit der ehemaligen LAG Allgemeinen durch umweltpädagogische Projek- Pfälzerwald sowie der ehemaligen LAG Pfälzer Ber- te erfahren. gland und der ILE-LAG Westrich umgesetzt werden. Auch für die neue Programmperiode ist daher die Fort- • Das Handlungsfeld Dorf und Stadt dient maß- führung der Kooperationen mit der neuen LAG Pfäl- geblich dem richtigen Umgang mit den Folgen zerwald plus sowie der neuen LAG Westrich-Glantal des demografischen Wandels. Insbesondere die angestrebt. Eine weitere Kooperation ist die LAG mit kleineren, verkehrlich nicht gut angebundenen der neu entstandenen LAG Rhein Haardt eingegan- Ortsgemeinden stehen zunehmend vor gestal- gen, um u. a. in den Themenbereichen qualifizierte terischen und funktionalen Problemen. Neben Arbeitskräfte, gemeinsame Römer-Vergangenheit und Themen der Innenentwicklung und Nahversor- Naturpark Pfälzerwald künftig zusammenzuarbeiten. gung sollen auch die Bereiche ehrenamtliches Länderübergreifend wurden bereits mögliche Koope- Engagement und lebensphasenorientierte An- rationsthemen mit der LAG Imst aus Österreich sowie gebote projektbezogen weiterentwickelt werden. der LAG Lëtzeburg West aus Luxemburg identifiziert, die in der Zeit bis 2020 bearbeitet werden sollen.

• Das vierte Handlungsfeld ist den Themen Wirt- schaft und Fachkräfte gewidmet. Zum einen gilt es, für die Unternehmen beste Rahmenbe- dingungen im ländlichen Raum zu schaffen, zum anderen ist ein stärkerer Fokus auf die Bedürf- nisse der Arbeitnehmer vor dem Hintergrund des allgemeinen Fachkräftemangels zu legen. Hierzu gehört z.B. die Unterstützung von Pro- jekten zum flächendeckenden Breitbandausbau ebenso wie eine branchenbezogene Stärkung der Region als Wirtschafts- und Arbeitsstandort.

Die LAG Donnersberger und Lautrer Land ist als einge- tragener Verein organisiert und steht somit grundsätz- lich jedem offen. Der Vorstand des LAG Donnersber- ger und Lautrer Land e.V. ist das zentrale Gremium, das über LEADER-Projektanträge berät und entschei- det. Er setzt sich gemäß den Vorgaben des Landes aus mehr als 10 Personen zusammen. Zu Beginn der Programmperiode 2007–2013 wurde bei der Zusam- menstellung der Mitglieder und Mitgliedsinstitutionen 6 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

1. Abgrenzung des LEADER-Aktionsgebiets

Das Gebiet LAG Donnersberger und Lautrer Land liegt Planungsgemeinschaft Westpfalz (Regionalplanung) im mittleren Süden von Rheinland-Pfalz in direkter zugeordnet und gehört der Pfalz-Touristik e.V. (Touris- Nachbarschaft zum Oberzentrum Kaiserslautern. Es mus und Regionalmarketing) an. umfasst 9 Verbandsgemeinden mit 104 Ortsgemein- den sowie die Städte Obermoschel, Kirchheimbolan- Das gesamte Gebiet der LAG ist im LEP IV als länd- den, Eisenberg (Pfalz), Rockenhausen und Otterberg licher Raum mit disperser Siedlungsstruktur ausge- aus den beiden Landkreisen Donnerbergkreis und Kai- wiesen. Insbesondere die Vielzahl der kleinen bis serslautern. sehr kleinen Ortsgemeinden in Verbindung mit den historisch geprägten kleineren Zentren spricht für Im Vergleich zur Gebietskulisse der vergangenen eine relativ homogene Siedlungsstruktur. Außerdem Programmperiode wurde im Zuge des neuen Bewer- ist die starke funktionale Ausrichtung der Region auf bungsverfahrens die Region etwas vergrößert. Die das Oberzentrum Kaiserslautern sowie auf das Rhein- Verbandsgemeinde Göllheim ist nun mit allen Ortsge- Main- und Rhein-Neckar-Gebiet als klare Arbeitsmarkt- meinden Teil der Region Donnersberger und Lautrer schwerpunkte der Region charakteristisch. Land (drei Ortsgemeinden im gehörten zuvor zur LAG Rheinhessen-Zellertal). Im Zuge der ersten Der Großteil des Gebietes ist dem Naturraum Nordpfäl- Stufe der Kommunal- und Verwaltungsreform erfolg- zer Bergland zuzuordnen, das durch bewaldete Höhen te außerdem der Zusammenschluss der beiden Ver- und Flusstäler geprägt ist und so eine abwechslungs- bandsgemeinden Hochspeyer und Enkenbach-Alsen- reiche Landschaft mit Wäldern und offenen Kulturflä- born zur Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn chen darstellt. zum 1. Juli 2014. Die ehemalige Verbandsgemeinde Hochspeyer gehörte zuvor zur LAG Pfälzerwald. Nun schließen sich die Ortsgemeinden der ehemaligen Verbandsgemeinde Hochspeyer ebenfalls der LAG Donnersberger und Lautrer Land an, damit die neu gegründete Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn geschlossen in einem LEADER-Gebiet liegt. Ebenfalls im Rahmen der Kommunal- und Verwaltungsreform erfolgte zum 1. Juli 2014 der Zusammenschluss der beiden Verbandsgemeinden Otterbach und Otterberg zur neuen Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg.

Die Region erstreckt sich über eine Fläche von 983 km². Der Landkreis Donnersberg ist dabei komplett Teil der LAG, der Landkreis Kaiserslautern ist mit etwa 52 % seiner Fläche (337 von 640 km²) beteiligt. Es le- ben 126.762 Einwohner in der Region, wobei 41 % der Einwohner auf die drei Verbandsgemeinden im Land- kreis Kaiserslautern und 59 % der Einwohner auf die sechs Verbandsgemeinden im Donnersbergkreis ent- fallen.

Das Gebiet der LAG wird im Norden durch die Land- kreise Bad Kreuznach und Alzey-Worms, im Westen durch den Landkreis Kusel, im Süden durch die kreis- freie Stadt Kaiserslautern sowie einen weiteren Teil des Landkreises Kaiserslautern und im Osten durch den Landkreis Bad Dürkheim begrenzt. Die an die Re- gion angrenzenden LEADER-Bewerberregionen sind im Norden die LAG Soonwald-Nahe, im Südwesten die LAG Westrich-Glantal, im Süden die LAG Pfälzer- wald plus, im Südosten die LAG Rhein-Haardt und im Nordosten die LAG Rheinhessen. Das Gebiet der LAG Abbildung 1: Das Gebiet der LAG Donnersberger und Lautrer Land | Donnersberger und Lautrer Land ist vollständig der Quelle: Eigene Darstellung 2015 BEWERTUNG DER AUSGANGSLAGE 7

2. Bewertung der Ausgangslage

Der Beschreibung der Ausgangslage in der Die Verbandsgemeinde Eisenberg ist mit rd. 204 Ein- LEADER-Region Donnersberger und Lautrer Land lie- wohnern je km² am dichtesten besiedelt (s. Tabelle 1). gen, sofern nicht anders erwähnt, die aktuellsten Daten des Statistischen Landesamts Rheinland-Pfalz vom In den Ortsgemeinden zeigt sich, dass die Strukturen 31.12.2013 zu Grunde. Die Vergleichswerte zur Dar- im Donnersbergkreis sowie in den zugehörigen Ver- stellung von Entwicklungen beziehen sich jeweils auf bandsgemeinden des Landkreises Kaiserslautern sehr die Jahre 2003 und 2008. kleinteilig und stark durch historische Entwicklungen geprägt sind. Bis auf wenige größere Ortsgemeinden 2.1 Raum- und Siedlungsstruktur (27 von 104 Ortsgemeinden) haben die Gemeinden häufig weit unter 1.000 Einwohner. In den verbands- Die LAG Donnersberger und Lautrer Land liegt im mitt- zugehörigen Städten liegen die Einwohnerzahlen leren Süden von Rheinland-Pfalz und ist durch einen zwischen 1.080 (Stadt Obermoschel) und 9.125 Ein- Wechsel von land- und forstwirtschaftlichen Flächen wohnern (Stadt Eisenberg/Pfalz). Insbesondere in den sowie Höhenzügen und Wiesentälern geprägt. Wein- kleineren Ortsgemeinden ist ein starker Bevölkerungs- bauflächen sind im Zeller- und Alsenztal zu finden. Der rückgang zu verzeichnen, sodass sich die Sicherung Großteil des Gebietes ist dem Naturraum Nordpfälzer der Daseinsvorsorge zunehmend problematisch ge- Bergland mit dem zentralen Donnersbergmassiv zu- staltet. zuordnen. Der Donnersberg zwischen Rockenhausen und Kirchheimbolanden ist mit 687 m der höchste Berg Das Oberzentrum Kaiserslautern grenzt im Süden di- der Pfalz. Die Region wird durch zahlreiche kleinere rekt an die LAG, weswegen die Region als Entwick- Gewässer durchzogen, wie beispielsweise die , lungsbereich mit oberzentraler Ausstrahlung im LEP IV 1 die Moschel und die Lauter. definiert wurde. Kaiserslautern als Arbeitsmarkt- und Wirtschaftsschwerpunkt ist vor allem durch Pendler-, Die Region ist im rheinland-pfälzischen LEP IV als Schüler- und Freizeitverkehre mit seinem Umland ver- ländlicher Bereich mit disperser Siedlungsstruktur aus- flochten. Die verbandszugehörigen Städte Rockenhau- gewiesen. Bei einer Gesamtfläche von 983 km² liegt sen, Kirchheimbolanden und Eisenberg (Pfalz) sind als die Siedlungsdichte derzeit bei 129 Einwohner je km². kooperierende Mittelzentren ausgewiesen.2 Daneben Dabei ist der Donnersbergkreis mit 117 Einwohner je sorgt eine Vielzahl an Grundzentren für die Versorgung km² weniger dicht besiedelt als die der LAG zugehöri- des täglichen Bedarfs in der Region.3 gen Verbandsgemeinden des Landkreises Kaiserslau- tern mit durchschnittlich 153 Einwohnern je km². Die Die Verteilung der Flächennutzung zeigt, dass insbe- am wenigsten dicht besiedelte Verbandsgemeinde ist sondere die Landwirtschafts- und die Waldflächen mit mit 66 Einwohner je km² die Verbandsgemeinde Al- ca. 87 % an der Gesamtfläche das LAG-Gebiet domi- senz-Obermoschel. nieren (s. Abbildung 2). Die landwirtschaftliche Fläche teilt sich in die Nutzungen Ackerland (78 %), Dauer- grünland (21 %) und Dauerkulturen (1 %) auf, wobei von letzterem 78 % auf Rebflächen entfallen. Obwohl der Weinbau nur einen geringen Anteil aufweist, ist er doch für die touristische Positionierung sehr wichtig. Die landwirtschaftliche Fläche ist in den letzten 10 Jah- ren etwas zurückgegangen (–1,4 %), wohingegen die Waldflächen geringfügig wuchsen (+0,8 %). Insbeson- dere der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsflächen hat im selben Zeitraum zugenommen, wodurch das lan- desplanerische Ziel der Reduzierung der Flächenneui- nanspruchnahme noch nicht erreicht werden konnte. Dies hat neben ökologischen auch soziale Konsequen- zen, die sich vor allem aufgrund der stagnierenden Be- völkerungsentwicklung durch leerstehende Gebäude in zentralen Ortslagen und gestiegene Anforderungen an Mobilitätsangebote manifestieren.4

Tabelle 1: Siedlungsdichte der LAG (2013) | Quelle: Statistisches Landes- amt Rheinland- Pfalz 2014

1 LEP IV, S.62 | 2 LEP IV, S. 88 | 3 RROP Westpfalz 2012, S.14 ff. | 4 MUF 2004 8 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

Abbildung 2: Flächennutzung in der LAG Donnersberger und Lautrer Land (2013) | Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz 2014

Die Verkehrsanbindung in der Region ist unterschied- lichen an den Schülerverkehr gekoppelt ist. Erste lich zu bewerten. Die Bundesautobahn 63, die das gute Beispiele für eine kleinräumige bedarfsgerechte Oberzentrum Kaiserslautern mit der Landeshauptstadt ÖPNV-Versorgung gibt es jedoch bereits (Ruftaxi, Frei- Mainz verbindet, durchquert den Westen der Region. zeittaxi usw.). Weite Teile des LAG-Gebiets sind auf Außerdem verläuft die Bundesautobahn 6 durch den den motorisierten Individualverkehr angewiesen, was südlichen Teil der Region in West-Ost-Richtung. Meh- gerade für jüngere sowie ältere Bewohner in Mobilitäts- rere Bundesstraßen, wie die B 47, die B 48, die B 270 einschränkungen resultiert.5 und die B 420 sind wichtige Zubringer aus der Region zu den Bundesautobahnen. Es ist festzustellen, dass 2.2 Bevölkerungsstruktur und der westliche und vor allem der nord-westliche Teil des Bevölkerungsentwicklung LAG-Gebietes lediglich über die L 386 an das Fernstra- ßennetz angebunden ist. In der Region leben 126.762 Menschen, davon 75.192 Einwohner im Donnersbergkreis und 51.570 Einwoh- Die Anbindung an den Schienenverkehr erfolgt über ner in den drei zum LAG-Gebiet zugehörigen Ver- die Alsenztalbahn (Kaiserslautern–Bad Münster am bandsgemeinden des Landkreises Kaiserslautern. Die Stein) sowie die Lautertalbahn (Kaiserslautern–Lau- Verbandsgemeinden unterscheiden sich in ihrer Ein- terecken). In Bad Münster am Stein besteht Regio- wohnerstärke teils stark. So ist die einwohnerstärks- nalverkehrsanbindung nach Mainz, Bingen-Koblenz te Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden (19.309 und Saarbrücken; in Kaiserslautern ist ein Anschluss Einwohner) in etwa dreimal so groß wie die kleinste an die ICE-Strecke Saarbrücken-Mannheim, die Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel (6.814 Ein- S-Bahn Rhein-Neckar sowie an weitere Regionalver- wohner). kehrsverbindungen möglich. Die Bedienung erfolgt im Rheinland-Pfalz-Takt. Mit den Änderungen des In den vergangenen zehn Jahren zeichneten sich in der Rheinland-Pfalz-Taktes 2015 wird das Oberzentrum gesamten Region Bevölkerungsverluste ab. Zwischen Kaiserslautern mit der Landeshauptstadt Mainz über den Jahren 2003 und 2013 verlor das LAG-Gebiet eine neue Direktfahrt durch das Alsenztal verbunden ca. 4,7 % seiner Einwohner. Während die natürliche werden. Darüber hinaus sind einzelne Teilbereiche der Bevölkerungsentwicklung in der ganzen LAG-Region LAG zusätzlich an die Zentren im Oberrheingraben einem negativen Trend folgt, sind die Wanderungs- angeschlossen (Kirchheimbolanden über Alzey nach bewegungen in der Region sehr unterschiedlich. Mainz, Eisenberg über Grünstadt nach Worms, Lud- So weisen einige Verbandsgemeinden einen Bevöl- wigshafen und Neustadt an der Weinstraße). Die ge- kerungsverlust von 8–9 % (Verbandsgemeinden Al- samte LAG liegt im Tarifgebiet des Verkehrsverbunds senz-Obermoschel und Rockenhausen) auf, wobei Rhein-Neckar, was eine einheitliche Tarifstruktur zur andere Verbandsgemeinden lediglich einen Bevölke- Folge hat. Neben dem Schienenverkehr kann das rungsrückgang von 1,7–2,0 % (Verbandsgemeinden ÖPNV-Angebot der Region als lückenhaft bezeich- Kirchheimbolanden und Göllheim) (s. Tabelle 2) ver- net werden, da die Taktung der Buslinien im Wesent- zeichnen. Letztere können aber Teile ihres natürlichen

5 Rheinland-Pfalz-Takt, 2014 BEWERTUNG DER AUSGANGSLAGE 9

Bevölkerungsverlustes durch positivere Wanderungs- (+9 %). Dieser Trend ist für alle Verbandsgemeinden salden kompensieren. Dies kann durch die räumliche im Gebiet zu verzeichnen. Die Ausprägung der Ver- Nähe der östlichen Verbandsgemeinden zu den Bal- änderung der Altersstruktur ist in einigen Verbands- lungszentren in der Rheinebene, wie den Metropolregi- gemeinden wesentlich deutlicher. So verzeichnet onen Rhein-Neckar und Frankfurt-Rhein-Main, erklärt Göllheim einen Anstieg der über 60-jährigen von rund werden. 19 % und Winnweiler, Rockenhausen sowie Eisen- berg einen Verlust der 0-19-jährigen von über 20 % Neben dem Bevölkerungsverlust im LAG-Gebiet zeigt (s. Abbildung 3). sich zudem eine maßgebliche Verschiebung der Al- tersstruktur. Während die Zahl der unter 60-jährigen in den letzten zehn Jahren stark zurückgegangen ist (-23 %), stieg die Anzahl der über 60-jährigen an

Tabelle 2: Bevölkerungsentwicklung (2003–2013) | Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz 2014

Abbildung 3: Entwicklung der Altersstruktur in der LAG Donnersberger und Lautrer Land (2013) | Quelle: Statisti- sches Landesamt Rheinland-Pfalz 2014 10 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

Gemäß der dritten regionalisierten Bevölkerungsprog- Viehzucht und Ackerbau, hier insbesondere der An- nose des statistischen Landesamtes Rheinland-Pfalz bau von Weizen, Raps und Mais zu Futterzwecken, wird in der mittleren Variante für das LAG-Gebiet ein spielen ebenso eine wichtige Rolle wie die Milchwirt- Bevölkerungsrückgang zwischen 6 und 12 % bis zum schaft. Im Osten der Region ist der Zuckerrübenanbau Jahr 2030 und zwischen 20 und 30 % bis 2060 pro- von größerer Bedeutung. Der Weinanbau verteilt sich gnostiziert. Als wesentliche Ursache wird hierbei vor punktuell auf wenige Betriebe und ist überwiegend in allem das Geburtendefizit angeführt, das durch den kleinen Bereichen des Alsenztals und des Zellertals angenommenen Wanderungssaldo nicht kompensiert konzentriert. Im Lautrer Land ist der Weinbau hinge- werden kann. Der aktuelle Trend in der Entwicklung gen nicht von Bedeutung, während er im Alsenztal und der Altersstruktur wird sich voraussichtlich wie bisher Zellertal jedoch eine große Rolle für die Entwicklung fortsetzen. spielt, da neben dem Produkt Wein sowohl die Wein- baulandschaft als auch die Weinkultur vermarktet wird. Der Anteil der ausländischen Einwohner liegt derzeit Die Weinbauflächen haben einen sehr geringen Anteil bei 4,98 % im LAG-Gebiet. Damit ist der Anteil seit an der gesamten landwirtschaftlichen Fläche (ca. 1 %), 2003 um 5,23 % gesunken. In dieser Entwicklung sind sind aber in den letzten Jahren kontinuierlich gewach- dabei in allen Verbandsgemeinden der Region leichte sen. 2010 betrug die bewirtschaftete Rebfläche im Schwankungen zu erkennen. Auffällig ist, dass insbe- LAG-Gebiet 355 ha7 und zählte im Donnersbergkreis sondere die Verbandsgemeinde Eisenberg mit aktuel- 68 Betriebe, die mehr als 0,5 ha Rebflächen besitzen. len 9,64 % einen sehr hohen Anteil an ausländischen Einwohnern aufzuweisen hat. Der Anteil der landwirtschaftlich bewirtschafteten Flä- che an der Gesamtfläche der Region beträgt etwa In der Gesamtbetrachtung sind die Auswirkungen des 50 % mit abnehmender Tendenz. Lediglich im Gebiet demografischen Wandels deutlich in der Region zu der ehemaligen Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsen- erkennen. Insbesondere die Entwicklung der Alters- born konnte weitere landwirtschaftliche Fläche hinzu- struktur verdeutlicht die zunehmende Überalterung der gewonnen werden. Im Vergleich zu Rheinland-Pfalz ist Gesellschaft, die durch abnehmende Geburtenzahlen der Anteil der landwirtschaftlich bewirtschafteten Flä- weiter verstärkt wird. Diese Entwicklungen haben so- che größer als der Landesdurchschnitt, der bei 41,7 % zio-ökomische Folgen, die im LAG-Gebiet bereits zu liegt. Insgesamt werden in der Region knapp 482 km² spüren sind und auch in Zukunft zu spüren sein wer- Fläche bewirtschaftet. In der kleinräumigen Betrach- den. Beispiele hierfür sind ein insgesamt verändertes tung liegen Schwerpunkte der landwirtschaftlichen Konsumverhalten, eine stärkere Nachfrage nach spe- Nutzung in den Verbandsgemeinden Alsenz-Obermo- ziellen Produkten und Dienstleistungen für die ältere schel und Göllheim. Generation sowie eine zunehmende Bedeutung des Gesundheitssektors. Die LAG wird damit vor die Auf- Hinsichtlich der Beschäftigtenzahlen in der Land-, gabe gestellt, die Bedürfnisse einer älter werdenden Forst- und Fischereiwirtschaft können auf Grund von und schrumpfenden Bevölkerung in ihren Entwicklun- eingeschränkter Datenverfügbarkeit die wesentlichen gen aufzunehmen. Aussagen meist nur auf Landkreisebene getroffen wer- den. Sowohl im Donnersbergkreis als auch im Land- 2.3 Land- und Forstwirtschaft kreis Kaiserslautern gab es zwischen den Jahren 2008 einschl. Wein- und Obstbau und 2013 eine positive Entwicklung der Beschäftigten am Arbeitsort in der Landwirtschaft, der Anteil am ge- Der landwirtschaftliche Strukturwandel- weg von klei- samten Arbeitsmarkt in der Region ist jedoch immer nen hin zu Großbetrieben- ist in der gesamten Region noch gering. Im Donnersbergkreis stieg die Zahl der Be- erkennbar. Während die Anzahl der Landwirtschafts- schäftigten am Arbeitsort von 98 auf 152 Personen, im betriebe abnimmt, steigt die landwirtschaftlich genutzte Landkreis Kaiserslautern von 97 auf 119 Beschäftigte. Fläche je Betrieb an. Diese Entwicklung spiegelt sich Soweit aus den Daten erkennbar, bilden vor allem die in der Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe und der Verbandsgemeinden Winnweiler, Göllheim und Weiler- Flächennutzung wieder. 2010 gab es 530 Landwirt- bach landwirtschaftliche Arbeitsplatzschwerpunkte in schaftsbetriebe im Donnersberger Land und die Zahl der Region. Ebenso gering wie die Beschäftigtenzahl der landwirtschaftlich genutzten Fläche belief sich im ist die Bruttowertschöpfung in diesem Bereich, die im selben Jahr auf 32.607 ha. Im Lautrer Land waren Jahr 2012 bei 0,9 % im Landkreis Kaiserslautern und 2010 337 landwirtschaftliche Betriebe ansässig, die bei 1,8 % im Donnersbergkreis lag. insgesamt eine Fläche von 18.033 ha bewirtschafte- ten. Noch 1990 zählte der Donnersbergkreis 1.371 Be- Die Anzahl der Betriebe ist, dem allgemeinen Trend triebe und ein landwirtschaftlich genutzte Fläche von folgend, rückläufig mit einer Entwicklung hin zu mehr 32.834 ha; der Landkreis Kaiserslautern kam damals großen Anbaubetrieben und weniger kleinen Einzel- auf 837 Betriebe und eine Fläche von 18.940 ha6. landwirten. Zwischen den Jahren 2003 und 2010 hat

6 Vgl. Statistik RLP. Aufgerufen unter: http://www.infothek.statistik.rlp.de/MeineHeimat/meinKreis.aspx. Stand: 26.08.2015. | 7 Vgl. StaLa, 2012a BEWERTUNG DER AUSGANGSLAGE 11

sich die Anzahl der Einzelbetriebe (2003: 897; 2010: 2.4 Wirtschaftsstruktur 613) um rund ein Drittel reduziert. Dies ist vor allem auf und Arbeitsmarkt die negative Entwicklung der Nebenerwerbsbetriebe (2003: 609; 2010: ca. 360) zurückzuführen. Dagegen Auf Grund von Datenschutzrichtlinien seitens des bleibt die Anzahl der Haupterwerbsbetriebe seit 2007 statistischen Landesamtes können für einzelne Orts- relativ konstant (2007: ca. 245; 2010: ca. 253). gemeinden und Verbandsgemeinden im LAG-Gebiet keine konkreten Aussagen zur Beschäftigtensituation In konkretem Bezug zu Obstbau- und Weinbaubetrie- auf kleinteiliger Ebene getroffen werden. Die folgenden ben zeigt sich in der Region eine ähnliche Entwicklung Ausführungen zur Beschäftigtenzahl sowie der Arbeits- wie bei den übrigen landwirtschaftlichen Betrieben. Die losigkeit beziehen sich somit, sofern nicht anders er- Größe der Anbaufläche ist leicht rückläufig, die Zahl wähnt, auf die beiden Landkreise Kaiserslautern und der Betriebe sowie der bewirtschafteten Bäume hat Donnersbergkreis. Daten zu den Ein- und Auspendlern sich zwischen den Jahren 2002 und 2012 reduziert. in der Region liegen dagegen auf Verbandsgemein- Das Hauptaugenmerk liegt vor allem auf dem Anbau deebene vollständig vor. Aussagen zum Bruttoinland- von Äpfeln und Birnen.8 sprodukt und der Bruttowertschöpfung können für die Jahre 2002, 2007 und 2013 auf Landkreisebene getrof- In der weiteren regionalen Entwicklung im Donnersber- fen werden. ger und Lautrer Land sollten daher die regionalen Pro- Die wirtschaftliche Struktur im Donnersberger und Lau- dukte stärker beachtet werden. Die Stärkung der Wert- trer Land ist durch verarbeitendes Gewerbe sowie den schöpfungskette bietet Potenziale für die ansässigen Dienstleistungssektor geprägt. Zunehmend spielen der Direktvermarkter. Zum einen ermöglicht die gemeinsa- Tourismus sowie die Vermarktung der Weinbaupro- me Vermarktung verschiedener Anbieter unter einem dukte in diesem Zusammenhang eine Rolle. Kleine und Label hier Entwicklungschancen, zum anderen die mittelständische Betriebe prägen die Unternehmens- Vernetzung von Gastronomie und regionalen Anbie- struktur in der Region, während nur wenige Großbetrie- tern. Der Analyse zur Folge wird sich das anzubietende be angesiedelt sind (1,6 % der umsatzsteuerpflichtigen Sortiment auf tierische Produkte und Obstverarbeitung Betriebe, zum Vergleich 2,4 % in Rheinland-Pfalz).9 Im fokussieren. Wein ist, anders als in anderen Region in Gesundheitssektor gibt es ebenfalls größere Arbeit- Rheinland-Pfalz, zwar kein so stark ausgeprägter land- geber wie Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen. wirtschaftlicher Faktor in der Region, könnte aber auf- Durch den für die Zukunft prognostizierten steigenden grund der allgemeinen Werbewirksamkeit dennoch mit Bedarf an Arbeitskräften in diesem Bereich, werden in Betracht gezogen werden. erste kooperative Ansätze zur Gewinnung von entspre- chendem Fachkräftenachwuchs in Angriff genommen. Der konstante Strukturwandel im Landwirtschaftssek- In den beiden Landkreisen Donnersberg und Kai- tor hat zwar als direkter Wirtschaftsfaktor eine eher serslautern und Donnersbergkreis sind 42.746 Perso- geringe Bedeutung. Dennoch prägen die land- und nen beschäftigt. Die Mehrheit konzentriert sich dabei forstwirtschaftlichen Betriebe durch ihre Flächenbe- auf den Dienstleistungssektor, wobei im Donnersber- wirtschaftung in maßgeblicher Weise das charakteris- gkreis im Vergleich das verarbeitende Gewerbe als tische Landschaftsbild der Region. Ein kontinuierlicher Arbeitgeber eine größere Rolle spielt als im Landkreis Rückgang der land- und forstwirtschaftlich genutzten Kaiserslautern. Die Zahl der Erwerbstätigen hat sich Fläche zu Gunsten von Infrastrukturprojekten stellt da- zwischen den Jahren 2003 und 2013 in allen Wirt- her die Region hinsichtlich der Offenhaltung der Land- schaftsbereichen gesteigert. Die Zahl der Arbeitslosen schaft und der Erhaltung und Pflege von überregiona- ist in den letzten 10 Jahren im Landkreis Kaiserslautern len Wegenetzen vor große Herausforderungen. Diese um 2 % und im Donnersbergkreis um 2,8 % gesunken. Entwicklung wird durch die sehr kleinteilige agrarstruk- Die Arbeitslosenquote liegt nun in beiden Landkreisen turelle Ausgangssituation in der Gesamtregion Pfalz bei 5,8 %. (Realteilung) verstärkt. Aus diesen Gründen sollen im Rahmen von fortschreitenden Flurbereinigungsver- fahren die agrarstrukturellen Verhältnisse verbessert Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag 2012 im Landkreis werden; dieser Bedarf der ländlichen Bodenordnung Kaiserslautern mit rund 2 Milliarden Euro etwas höher wird auch für zukünftige Entwicklung als bedeutsam als im Donnersbergkreis (1,7 Milliarden Euro). In der erachtet. Darüber hinaus wird auch der Wirtschaftswe- Berechnung pro Einwohner liegt der Donnersbergkreis gebau außerhalb der Flurbereinigung weiter als wichtig mit 23.123 Euro je Einwohner jedoch vor dem Land- erachtet, um die Erhaltung der Wirtschaftswegenetze kreis Kaiserslautern mit 19.178 Euro je Einwohner. aktiv voranzutreiben und somit den größer werdenden Beide Werte liegen dennoch unter dem Landesdurch- Betrieben die Bewirtschaftung von Flächen über meh- schnitt von 29.733 Euro je Einwohner. In beiden Krei- rere Gemeindegrenzen hinweg zu sichern. sen ist ein hohes Wachstum von über 35 % zwischen den Jahren 2002 und 2012 zu verzeichnen, während

8 Vgl. StaLa, 2012b | 9 Umsatzsteuerpflichtige Betriebe mit einem Jahresumsatz von 5 Mio. € oder mehr 12 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

das Bruttoinlandsprodukt landesweit nur um rund 2.5 Tourismus und Kulturlandschaft 27 % anstieg.10 Nach Sektoren betrachtet wird ein Großteil des BIP in beiden Landkreisen im Dienstleis- Die gesamte LAG-Region gehört in der touristischen tungssektor erwirtschaftet, wobei erneut das produzie- Vermarktung zur Region Pfalz, mit der sie sich stark rende Gewerbe im Donnersbergkreis einen größeren identifiziert. Kleinräumige Unterschiede lassen sich Teil zum BIP beiträgt als im Landkreis Kaiserslautern. auch auf die verschiedenen Kulturlandschaften zurück- führen. Neben bewaldeten Hügeln sind v.a. die bewirt- Auf Verbandsgemeindeebene zeigt sich, dass die schafteten Flusstäler wie das Eistal, das Alsenztal, das Zahl der Auspendler die Zahl der in die Region ein- Appelbachtal, das Lautertal, das Moscheltal oder das pendelnden Personen bei weitem übersteigt. Lediglich Pfrimmtal charakteristisch für die Region. in den Verbandsgemeinden Kirchheimbolanden und Rockenhausen pendelten mehr Beschäftigte in die Dem Regionalen Raumordnungsplan Westpfalz Verbandsgemeinde ein als aus. Insgesamt pendeln in folgend beginnt bei Kirchheimbolanden die Agrar- der Region täglich 57.464 Beschäftigte zwischen ihrem landschaft, die um den Donnersberg herum in eine Wohn- und Arbeitsort. Waldlandschaft übergeht. In den für die Region cha- rakteristischen Fluss- und Bachtälern um Eisenberg Das benachbarte Oberzentrum Kaiserslautern ist ein (Pfalz), Kaiserslautern, Göllheim und Otterbach sowie großer Arbeitsmarktschwerpunkt für die Region.11 In entlang der Lauter liegen die niedrigsten Punkte der Kaiserslautern arbeiten mehr als 100.000 sozialver- Region mit 206 m (Göllheim) bis 213 m (Otterbach). sicherungspflichtig Beschäftigte, vor allem im Dienst- Rund um das Donnersbergmassiv sind neben dem leistungssektor (ca. 40 %, Stand 2010).12 Große Donnersberg selbst die größten Erhebungen der Re- Arbeitgeber sind neben der Adam Opel AG die Tech- gion zu verzeichnen, die teilweise auch besiedelt sind, nische Universität, das Westpfalz-Klinikum, die West- z.B. in , oder Falkenstein. pfalz-Werkstätten und die Stadtwerke. Als Schwer- punktbranchen gelten die Automobilzulieferung, Die Region kann auf eine bewegte Geschichte zu- Maschinenbau, IT/Medien und Chemische Industrie. rückblicken, die sich in unterschiedlichen Zeugnissen Mit seinen zwei Hochschulen (zusammen ca. 20.000 manifestiert. Spuren von Kelten und Römern, von Zis- Studierende) sowie zahlreichen Forschungsinstituten terziensern genutzte Gebäudekomplexe sowie mit- (u.a. Max-Planck, Fraunhofer) besitzt Kaiserslautern telalterliche Burgruinen sind heute für den Tourismus einen Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkt, ins- wichtige Anziehungspunkte. Sie werden durch weitere besondere im Hochtechnologie- und Softwarebereich. Angebote, wie Rad- und Wanderwege ergänzt und ver- Das Oberzentrum Kaiserslautern hat einen hohen An- netzt. Derzeit gibt es bereits einige Themen- und Pre- teil an Berufseinpendlern, die vornehmlich aus dem miumwege wie bspw. die Bergbaurundwege , Umland, also auch aus dem LAG-Gebiet stammen. Die der Keltenwanderweg, der Hinkelsteinweg oder die Landkreise Kaiserslautern sowie Donnersbergkreis Teufelstour. Eine nennenswerte Besonderheit ist der weisen beide einen überdurchschnittlichen Auspend- Pfälzer Höhenweg, der über 110 km von Winnweiler lersaldo auf (67,5 % bzw. 53 %, Stand 2013).13 Weitere bis nach Wolfstein durch das Pfälzer Bergland verläuft Arbeitsplatzschwerpunkte mit Bedeutung für die regio- und unterschiedliche Etappen in der gesamten Region nalen Pendlerverkehre der Region sind hauptsächlich anbietet. Alzey, Bad Kreuznach, Worms, Mainz sowie die Metro- polregion Rhein-Neckar. Neben zahlreichen Museen mit Bezug zur regionalen Geschichte werden Touristen zudem zu verschiede- Die Region besitzt keine eigene Hochschule, aber nen Veranstaltungen, wie den autofreien Erlebnistagen außerhalb der Region sind die Technische Universität im Lauter-, Eis- und Appelbachtal, eingeladen. Außer- Kaiserslautern oder die Johannes-Gutenberg-Universi- dem wurden bereits einige geotouristische Attraktionen tät Mainz sehr gut zu erreichen. Weitere nahgelege- für die Besucher erschlossen. ne Hochschulen finden sich in Bingen, Kaiserslautern, Mainz oder Worms. Zu diesen Universitäten und Hoch- In der Region gab es im Jahr 2013 insgesamt 56 schulen bestehen bereits enge Kontakte. Beherbergungsbetriebe (ab zehn Betten). Diese bo- ten ca. 1.900 Gästebetten an und beherbergten ca. 101.000 Gäste. Die Zahl der Übernachtungen belief sich auf ca. 270.000 (ohne Verbandsgemeinde Otter- bach-Otterberg aber mit Stadt Otterberg). Die Anzahl der Gästeankünfte und Übernachtungen ist dagegen zwischen den Jahren 2003 und 2013 leicht angestie- gen. Die Auslastung der Betriebe hat in den letzten Jahren zugenommen, die Aufenthaltsdauer der Touris-

10 Vgl. StaLa, 2014a | 11 Vgl. LEP IV, Seite: 62. | 12 WFK, 2014 | 13 Kreisatlanten der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz, abrufbar unter KV RLP, 2014 BEWERTUNG DER AUSGANGSLAGE 13

ten ist dagegen leicht rückläufig, entspricht aber den konzept DENK verfolgt; der Landkreis Kaiserslautern Durchschnittswerten der Pfalz und des Landes Rhein- kooperiert diesbezüglich mit der Pfalzwerke Projekt- land-Pfalz. Der Tagestourismus spielt für das LAG-Ge- beteiligungsgesellschaft mbH und steht für die Beteili- biet eine wichtige Rolle. gung der Orts- und Verbandsgemeinden zur Realisie- rung von Einzelprojekten offen. Die Region profitiert 2.6 Umweltsituation, außerdem von kreisweit organisierten Energiebera- Energie und Klimaschutz tungen, bei denen sich Experten in Gesprächen oder auch Vor-Ort-Terminen ein Bild über die persönliche Der überwiegende Teil des Donnersbergkreises ist dem Situation machen und wichtige Tipps für die Verbrau- Pfälzer Bergland zuzuordnen, welches markant durch cher geben. die höchste Erhebung der Pfalz – den Donnersberg (687 Meter) – geprägt ist. Südlich des Donnersbergs, Ähnlich wie in gesamten Land Rheinland-Pfalz haben im Bereich der Verbandsgemeinden Enkenbach-Al- sich auch die Nutzung und der Ausbau erneuerbarer senborn, Göllheim und Eisenberg erstreckt sich die Energien aufgrund der Energiewende in der Region Region auch über Teile des Pfälzerwaldes, welchem kontinuierlich gesteigert. Wichtige Säulen sind hierbei sowohl als Naturpark als auch Biosphärenreservat vor allem die Nutzung von Solarenergie, Windkraft so- eine hohe Bedeutung hinsichtlich des Freizeit- und wie Biomasse. Erholungswertes für die Region zukommt. In der Ver- bandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn liegt außerdem Die Energie aus Photovoltaikanlagen trägt im Ge- die Mehlinger Heide, die als Naturschutz- und Natura biet des Donnersberger und Lautrer Landes wesent- 2000-Gebiet ausgewiesen ist. Die Weinbauflächen der lich zur Stromerzeugung in der Region bei. Allein im Region gehören zu den bekannten Weinbaugebieten Donnersbergkreis werden derzeit 42 Mio. kWh vor Pfalz (Osten) und Nahe (Norden). Ort erzeugt und damit ca. 42 % des privaten Strom- verbrauches durch Photovoltaikanlagen gedeckt.15 In Die Region Donnersberger und Lautrer Land umfasst den Verbandsgemeinden des LAG-Gebiets, die dem 17 Naturschutzgebiete, acht Landschaftsschutzgebie- Landkreis Kaiserslautern angehören, werden mehr als te und über 50 Naturdenkmäler. Allein die Naturschutz- 64 % der Leistung des gesamten Landkreises erzeugt 16 17 gebiete machen 15 km² der Gesamtfläche aus. Ein Teil (21.460 von 34.851 kWp, Stand: 2010). Bis auf we- des Naturparks und Biosphärenreservats Pfälzerwald nige Ausnahmen, z.B. in der Ortsgemeinde Sembach, liegt ebenfalls im Gebiet der Region, genauso wie elf konzentriert sich die Nutzung von Solarenergie in der FFH-Gebiete und drei Vogelschutzgebiete. Um die Region hauptsächlich auf Dachflächen öffentlicher und Stadt Kaiserslautern herum sowie in der Verbands- privater Gebäude. In der Ortsgemeinde Sembach ent- gemeinde Otterbach-Otterberg sind laut Regionalem stand auf dem ehemaligen US-Militärflughafen im Zuge Raumordnungsplan Westpfalz regionale Grünzüge einer Kornversionsmaßnahme in drei Ausbaustufen weiterzuentwickeln und damit dem Freiraumschutz ge- einer der größten Solarparks in Rheinland-Pfalz. Mit recht zu werden. Zwischen Rockenhausen, Winnweiler 4 MWp und ca. 20.000 Solarmodulen könnten ca. 1.700 18 und Kirchheimbolanden sind zudem mehrere Flächen Durchschnittshaushalte mit Strom versorgt werden. zur landesweiten Biotopvernetzung ausgewiesen. Die Stromgewinnung aus Windkraftanlagen nimmt derzeit einen sehr hohen Stellenwert und Anteil in der Die klimatischen Bedingungen lassen sich als gemä- Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien ßigt bis eher trocken beschreiben: Im langjährigen ein. In den Jahren 2010/2011 gab es im Donnersber- Jahresmittel (1981–2010) fielen zwischen 650 und gkreis 39 Anlagen mit einer Leistung von zusammen 950 mm Niederschlag, was in etwa dem Durchschnitt 45 MW. Weitere Anlagen mit einer Mehrleistung von von Rheinland-Pfalz entspricht. Auch im langjährigen 11 MW waren zu diesem Zeitpunkt bereits genehmigt. Jahresmittel in Bezug auf die Temperatur bewegt sich Es zeigt sich eine Konzentration der Windkraftanlagen die Region Donnersberger und Lautrer Land Werten in den im Norden, Westen und Osten zur Kreisgrenze zwischen 7,5 und 10 °C im Durchschnitt des Bundes- hin liegenden Gemeinden.19 Zum 27.10.2014 gab es landes. Bei Betrachtung der Sonnenscheindauer teilt in den im LAG-Gebiet liegenden VG des Landkreises sich Rheinland-Pfalz auf Höhe von Bad Kreuznach und Kaiserslautern 24 Windkraftanalgen mit ca. 51,3 MW Idar-Oberstein in eine stärkere und eine weniger stark Leistung. Konzentrationspunkte finden sich hier in den beschienene Hälfte. Die hier betrachtete Region ge- Ortsgemeinden Reichenbach-Steegen und Niederkir- hört mit einem langjährigen Jahresmittel der Sonnen- chen.20 Auf Grund des hohen Freizeit- und Erholungs- scheindauer von 1575 bis 1650 Stunden zu der sonni- wertes der Naturlandschaft in der Region werden im geren Hälfte.14 RROP Westpfalz für die Region kaum Vorranggebiete zur Windenergienutzung ausgewiesen. Dagegen sind Im Donnersbergkreis wird der Leitgedanke der Ener- allerdings zahlreiche Ausschlussgebiete, vor allem im gieautarkie aktiv durch das Donnersberger Energie-

14 Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfragen, www.kwis-rlp.de | 15 Donnersbergkreis, 2014 | 16 Watt Peak (Wp) = von Solarmodulen abgegebene elektrische Leistung unter Standard-Testbedingungen. 1 MW = 1000 kW | 17 Kreis Kaiserslautern, 2014 | 18 Heindl Server GmbH, 2014 | 19 Donnersbergkreis, 2014 | 20 Kreis Kaiserslau- tern, 2014 14 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

Norden und Westen der Region, ausgewiesen. Insge- Insbesondere die Verbandsgemeinden entlang der samt ist davon auszugehen, dass weitere Windkraftan- Autobahnen werden als wachsend aufgrund von Wan- lagen in der LAG-Region nur schwer realisierbar sein derungsgewinnen eingestuft; die anderen Verbands- werden, dafür aber eine erhöhte Chance im Bereich gemeinden sind maßgeblich von Überalterung und des Repowering der bestehenden Anlagen besteht.21 Wanderungsverlusten geprägt. Für den ländlichen Raum sollen integrierte ländliche Entwicklungskonzep- Die Nutzung von Biomasse zur Gewinnung von Strom te unter breiter Beteiligung der lokalen Akteure erstellt und auch Wärme ist in der Region nicht sehr weit ver- werden, wozu auch die Erarbeitung der LILE im Zuge breitet, birgt aber auf Grund der vorhandenen Wald- der LEADER-Bewerbung der Region gehört. und Landwirtschaftsfläche ein sehr großes Potential. Bisher gibt es lediglich einzelne Anlagen, bspw. in den Innerhalb der Region lassen sich mehrere landesweit Verbandsgemeinden Enkenbach-Alsenborn und Kirch- bedeutsame Bereiche für Erholung und Tourismus 22 heimbolanden. identifizieren: der Naturpark Pfälzerwald im Süden, der Donnersberg im Zentrum der Region (beide auch als In der Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn wur- landesweit bedeutsame Erlebnisräume explizit hervor- den bereits in den vergangenen Jahren zahlreiche Ini- gehoben), das Zellertal im Osten und das Pfälzer Ber- tiativen zur Förderung erneuerbarer Energien angesto- gland im Nordwesten. ßen. Neben dem Solarpark in Sembach gibt es derzeit auch ein Förderprojekt des Bundesministeriums für Was die Nutzung erneuerbarer Energien angeht, so Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit in der wird der Region eine hohe Globalstrahlung attestiert, Ortsgemeinde Enkenbach-Alsenborn, in dessen Rah- die ein besonderes Potenzial für Solarthermie- und men ein Masterplan „100 % Klimaschutz“ erarbeitet Photovoltaikanlagen bietet. Landesweit bedeutsame wird. Aktuell liegen drei Klimaschutzteilkonzepte für die Gebiete für die Nutzung von Windenergie finden sich gesamte Verbandsgemeinde vor, die in den Masterplan nur vereinzelt an den Rändern der Region am Haard- einfließen werden. Weitere Verbandsgemeinden wie trand und im Nordpfälzer Bergland, wobei einzelne u.a. Weilerbach verfügen über Klimaschutzkonzepte Bereiche um den Donnersberg herum auch mit ho- oder sind derzeit damit beschäftigt diese aufzustellen. her Windhöffigkeit bewertet werden. Größere zusam- In der gesamten Region finden sich darüber hinaus auf menhängende Bereiche mit landesweiter Bedeutung kleinteiliger Ebene mehrere Initiativen zur Förderung für die Rohstoffsicherung finden sich rund um den erneuerbarer Energien wieder. Donnersberg (insbesondere bezüglich mineralischer Rohstoffe) und am Haardtrand bzw. an der Grenze zu 2.7 Berücksichtigung Rheinhessen. übergeordneter Planungen Das Landschaftsbild der Region wird weitestgehend Landesentwicklungsprogramm als Mosaiklandschaft eingestuft, im westlichen Be- (LEP IV) des Landes Rheinland-Pfalz reich eher offenlandbetont, im zentralen und südlichen Bereich eher waldbetont. Nach Osten hin dominiert Die Region Donnersberger und Lautrer Land wird im Agrarlandschaft, während rund um den Donnersberg LEP IV als ländlicher Raum mit disperser Bevölke- eine vulkanisch geprägte Waldlandschaft vorherrscht. rungs- und Siedlungsdichte charakterisiert. Weite Teile Dementsprechend findet sich das größte zusammen- der Region (insbesondere im Osten) verfügen über eine hängende Gebiet von landesweit bedeutsamen Land- große Auswahl an schnell erreichbaren Zentren. In der wirtschaftsflächen im Osten der Region, im Dreieck Region befinden sich drei kooperierende Mittelzentren: Kirchheimbolanden-Eisenberg-Winnweiler. Weitere Kirchheimbolanden, Rockenhausen und Eisenberg. Flächen verteilen sich relativ dispers in den Verbands- Außerdem grenzt die Region direkt an das südlich ge- gemeinden Rockenhausen und Alsenz-Obermoschel legene Oberzentrum Kaiserslautern, das als Entwick- sowie rund um die Umlandgemeinden von Kaiserslau- lungsschwerpunkt der Region Westpfalz fungiert und tern. Landesweit bedeutsame Bereiche für den Frei- eine entsprechende Strahlwirkung in die Region hat. raumschutz finden sich lediglich im Südwesten der Im Zuge der Ausbildung eines international bedeutsa- Region; hier sind die Ausläufer der Westricher Moor- men Zentrums für Informationstechnologie soll eine niederung mit der Übergangszone ins Pfälzer Bergland Stärkung als Forschungs- und Entwicklungsstandort von großräumiger Bedeutung. sowie als Bildungsstandort erfolgen. Die östlich gele- genen Verbandsgemeinden des Donnersbergkreises Regionaler Raumordnungsplan liegen gleichermaßen auch schon im Einflussbereich Westpfalz (RROP) der Metropolregion Rhein-Neckar, wohingegen die nördlich gelegenen Gemeinden den Einfluss der Me- Die Region Donnersberger und Lautrer Land wird im tropolregion Rhein-Main spüren. RROP Westpfalz im Vergleich zum restlichen Gebiet

21 RROP Westpfalz, 2012 sowie Vorstudie zu einem Regionalen Erneuerbaren-Energie-Konzept (REEK), 2006 | 22 Donnersbergkreis, 2014, und Kreis Kaiserslautern, 2014 SWOT- UND BEDARFSANALYSE 15

der Westpfalz als Raum mit geringerem demografi- gestaltung in Einklang zu bringen. Diesbezüglich sind schen Problemdruck bewertet, da den gravierenden die Täler von Alsenz, Appelbach, Lauter und Pfrimm natürlichen Bevölkerungsverlusten noch ein nennens- im RROP Westpfalz genannt. Im unteren Alsenzlauf werter positiver Wanderungssaldo gegenübersteht. Zur und im oberen Appelbachlauf ist darüber hinaus ein Sicherung der Daseinsvorsorge sollen neben den im guter Zustand der Wasserkörper noch nicht erreicht, LEP IV schon benannten Ober- und Mittelzentren auch d.h. hier müssen weitere Maßnahmen der Fließgewäs- die Grundzentren der Region weiter funktional gestärkt serentwicklung zukünftig in die Gesamtentwicklung mit werden. Bei den Grundzentren handelt es sich um die eingeplant werden. weiteren Sitzgemeinden der Verbandsgemeinden der Region: Alsenz (Funktionsteilung mit Obermoschel), Weitere Planungen Göllheim, Winnweiler, Enkenbach-Alsenborn, Otter- bach und Weilerbach; sowie die ehemaligen Sitzge- In der Region Donnersberger und Lautrer Land liegen meinden (vor der Kommunal- und Verwaltungsreform bereits einige Entwicklungskonzepte zu unterschiedli- 2014) Hochspeyer und Otterberg. Hier sollen tragfähi- chen Themen vor. Sowohl im Landkreis Kaiserslautern ge Mindestangebote die Sicherung der Grundversor- als auch im Donnersbergkreis finden sich Schwer- gung in den Nahbereichen gewährleisten. punktgemeinden im Dorferneuerungsprogramm. In der Vergangenheit hat die projektbezogene Ergänzung Die Leitvorstellungen zu Ressourcenschutz und Ge- von LEADER und Dorferneuerung bereits in Einzel- staltung der Kulturlandschaft stellen einige wichtige projekten gut funktioniert. Hier sollen Synergieeffekte Aspekte in den Vordergrund. Im Umland der Stadt Kai- mit Projekten aus den Maßnahmen des Handlungs- serslautern soll der Freiraumschutz auch im Sinne von felds Dorf und Stadt in Zukunft stärker genutzt werden. Klimaschutzwirkungen gestärkt werden. Im Osten der Ebenso wurden in den vergangenen Jahren Strategi- Region soll vor allem der Betrieb einer nachhaltigen en zum Thema erneuerbare Energien aufgestellt, die Landwirtschaft zu Verbesserungen beim Ressourcen- sich nun in Umsetzung befinden. Daher wurde auf schutz beitragen. Im Alsenz- und im Lautertal soll ein eine erneute schwerpunktmäßige Aufnahme dieser Biotopverbund zur Verbesserung der Funktionsfähig- Thematik in die LILE verzichtet. Dennoch sollen in- keit des Naturhaushaltes geschaffen werden. Rund um haltliche Anknüpfungspunkte mit LILE-Projekten z.B. den Donnersberg sollen die touristischen Potenziale aus dem Handlungsfeld Natur und Umwelt intensiv besser genutzt werden. genutzt und eine sinnvolle Vernetzung erzeugt wer- den, auch unter Einbindung und Zusammenarbeit der Historische Nutzungsformen der Kulturlandschaft fin- verschiedenen Akteure. Zu den Aktivitäten in diesem den sich in der Region v.a. im Zellertal und inselhaft Handlungsfeld passen auch die sechs ökologischen im Alsenz- und im unteren Moscheltal. Hier sollen die Schulen im LAG-Gebiet, die an der landesweiten In- charakteristischen Weinbaulagen mit Trockenmauern itiative Schulnahe Umwelterziehungseinrichtungen in bewahrt und behutsam weiterentwickelt werden. Be- Rheinland-Pfalz (SchUR) teilnehmen. Vor allem in je- deutsame Rohstoffvorkommen finden sich vor allem im nen Teilmaßnahmen, die die Sensibilisierung für ökolo- Osten der Region: Kalksteinvorkommen bei Göllheim, gische Belange ansprechen, soll eine Zusammenarbeit Basalt und Andesit bei Kirchheimbolanden sowie Ton- angestrebt werden. und Klebesandvorkommen bei Eisenberg. 3. SWOT- und Bedarfsanalyse Die regionalbedeutsamen Verbesserungen im funktio- nalen Straßennetz konzentrieren sich maßgeblich auf die Einrichtung von Ortsumfahrungen entlang der B 48 3.1 SWOT-Analyse (Alsenztal) und der B 270 (Lautertal). Die geplanten Ortsumfahrungen im Alsenztal sind jedoch mit einem Für die LEADER-Region LAG Donnersberger Laute- hohen ökologischen Risiko versehen, sodass hier ein rer Land lassen sich aus der Strukturdatenanalyse so- besonderer Ausgleich der gegenläufigen Interessen wie aus der Zukunftskonferenz folgende Stärken und herbeigeführt werden muss. Mit Blick auf den ÖPNV Schwächen sowie Chancen und Risiken ableiten. sieht der Regionale Raumordnungsplan Westpfalz noch die Reaktivierung der Bachbahn von Otterbach Die SWOT-Analyse der LAG Donnersberger Lauterer nach Weilerbach vor, wobei in der Region selbst die Land wird in Abbildung 4 gezeigt. Umwidmung bzw. Einrichtung eines Radweges ver- folgt wird.

Der Hochwasserschutz ist in einzelnen Flusstälern der Region ebenfalls von besonderer Bedeutung und ist mit Maßnahmen der Landnutzung und der Landschafts- 16 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND SWOT- UND BEDARFSANALYSE 17

Abbildung 4: SWOT-Analyse der LAG Donnersberger und Lautrer Land | Quelle: Eigene Darstellung 18 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

3.2 Bedarfsanalyse Umgang mit den Auswirkungen des demografischen Wandels und wirkt negativen Trends entgegen. Wich- Aus der Analyse der Ausgangslage sowie der tig ist es, die Bevölkerung für ihre Region zu begeistern SWOT-Analyse ergeben sich Handlungsbedarfe für und die positiven Seiten hervorzuheben. das LAG-Gebiet, die für die zukünftige Entwicklung eine Rolle spielen: Die Nähe zu den Oberzentren Kaiserslautern und Mainz birgt ein hohes Potential, um insbesondere jun- Vernetzung und Kooperation ge, erholungssuchende Arbeitskräfte zu gewinnen. Für sie soll sich die Region als attraktiver Wohnstandort Derzeit erfolgt insbesondere im Bereich des Tourismus präsentieren. eine starke Vernetzung und Kooperation in der Region, die sich im touristischen Leitbild sowie im grenzüber- Ausbau von Infrastrukturen greifenden Ausbau der touristischen Angebote wider- spiegelt. Insbesondere die Rad- und Wanderwegever- Die Infrastruktur im ländlichen Raum spielt bei der Ent- netzung ist auf einem guten Weg und birgt weiteres wicklung der Lebensqualität eine entscheidende Rol- Entwicklungspotential für die Region. le. Der Wettbewerb um neue Einwohner, Touristen, Unternehmen sowie Fachkräfte kann nur erfolgreich Die vorhandenen Erfahrungen hinsichtlich der Vernet- bestritten werden, wenn die vorhandene Infrastruktur zung und Kooperation im Tourismus gilt es zu nutzen passt. und auf andere Bereiche zu übertragen. So gibt es bspw. in der Region bereits gute Ansätze zur weite- Touristen benötigen dabei abwechslungsreiche Erleb- ren Erzeugung von erneuerbaren Energien oder zur nisse um die Aufenthaltsdauer und die Erinnerung an Förderung der Entwicklung dörflicher Strukturen. Der die Region nachhaltig zu beeinflussen. Zahlreiche po- Austausch auf Verbands- und Ortsgemeindeebene ist sitive Aspekte eines touristischen Aufenthalts können wesentlich, der Blick über den Tellerrand bei der eige- schnell durch ein negatives Erlebnis in den Hintergrund nen Arbeit essentiell. der Wahrnehmung geraten. Es gilt die Erlebnisse in der Region stetig weiterzuentwickeln, neue Angebote Zudem ist es wichtig, den Kontakt zu den Arbeits- zu schaffen und die vorhandenen Angebote auf einem marktschwerpunkten außerhalb der Region nicht zu guten Niveau zu etablieren. verlieren, da ein Großteil der Bevölkerung vom dorti- gen Arbeitsmarktangebot abhängig ist. Gleichzeitig Ein leichter wirtschaftlicher Aufschwung ist im Gebiet gilt es, über Kooperationen die eigenen Stärken weiter der LAG bereits heute erkennbar. Damit dieser weiter herauszuarbeiten und auch neue Arbeitsplätze in der ausgebaut werden kann, ist es sehr wichtig, die ent- Region zu schaffen. sprechenden Infrastrukturen für Unternehmen und Fachkräfte bereitzustellen. Während Unternehmen da- Eine Vernetzung über die LAG-Grenzen hinaus er- bei harte Standortfaktoren wie bspw. die Nähe zu Au- scheint neben der internen Vernetzung und Kooperati- tobahnen oder eine gute Breitbandinfrastruktur benöti- on der lokalen Akteure wichtig und sinnvoll. Der stetige gen, zieht es Fachkräfte nur dann in eine Region, wenn Kontakt zum Beispiel auch zu anderen LEADER-Regi- auch die weichen Standortfaktoren stimmen. Ebenso onen kann wesentliche Anstöße für weitere Entwick- wie bei den Einwohnern steht hierbei die Lebensqua- lungen im LAG-Gebiet geben. lität im Vordergrund. Bildung, Betreuungsangebote, Nahversorgung, Mobilität, die Erreichbarkeit der Zent- Umgang mit den Auswirkungen ren oder auch die Erholungs- und Freizeitqualität einer des demografischen Wandels Region spielen hierfür eine Rolle.

Die LAG Donnersberger und Lautrer Land steht vor Landwirtschaft und Umwelt den typischen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel: Überalterung, Ab- Wesentliche Bedarfe im Bereich Landwirtschaft und wanderung sowie negative Entwicklungsprognosen. Umwelt sind in Form von Vermarktung regionaler Pro- Um diesen problembehafteten Trends zu begegnen, dukte und Wirtschaftswegebau bzw. Flurneuordnung ist es wichtig, die Stärken herauszuarbeiten und den aufgedeckt worden. Letzteres zeigt sich vor allem in Arbeits- und Lebensstandort, d.h. z.B. die Dorfinne- Hinsicht auf den Strukturwandel in der Landwirtschaft nentwicklung, die Gestaltung des Arbeitsplatzangebo- als notwendig, um die Region für landwirtschaftliche tes oder auch die touristische Entwicklung im Sinne der Betriebe attraktiv zu halten und gleichzeitig die Kul- Freizeit- und Erholungsfunktion für die eigene Bevölke- turlandschaft, die im Wesentlichen von Landwirtschaft rung, weiter zu fördern. Der erweiterte Blick zur Stei- geprägt ist, zu erhalten. Dazu sind die Flurbereinigung gerung der Arbeits- und Lebensqualität unterstützt den und Maßnahmen des Wegebaus in der weiteren regio- VORERFAHRUNGEN DER FÖRDERPERIODE 2007-2013 19

nalen Entwicklung voranzutreiben, was auch eine Rol- 4. Vorerfahrung der le für Radwege und barrierefreie Wanderwege spielen wird. Förderperiode 2007–2013 Neben diesen harten Faktoren ist auch im Bereich Na- tur und Umwelt die Vernetzung zwischen regionalen Bereits in der vergangenen Programmperiode 2007– Vermarktern bzw. zwischen Landwirtschaft und Natur- 2013 war die Region als LEADER-Gebiet aktiv. Unter und Umweltschutzverbänden auszubauen bzw. anzu- dem übergeordneten Motto „Zeitreise: Vergangenes stoßen. Eine Stärkung dieser Verbindungen könnte bewahren – Zukunft gestalten“ hat sich die Region mit zum einen Perspektiven für eine erfolgreiche Verbrei- den drei Handlungsfeldern „Dorf, Stadt & Wirtschaft“, tung regionaler Produkte schaffen, deren Reichweite „Tourismus“ und „Energie“ sowie den Querschnitts- erhöhen und einen höheren Umsatz ermöglichen. Zum zielen „Chancengleichheit (für Frauen)“, „Beteiligung anderen könnte die Wertschätzung für Natur und Um- von Kindern und Jugendlichen“ „Umweltschutz“ sowie welt und deren Produkte auf Seiten der Bevölkerung „Stadt-Land-Beziehungen“ beschäftigt. Ziel war es, erhöht werden, wenn Erzeuger und Verbände gemein- sich zu einer lebendigen, lernenden, erlebnisreichen, sam auftreten. Außerdem kann nur eine wertschöpfen- nachhaltigen und natürlichen Region weiterzuentwi- de Landwirtschaft ihrer Funktion als umweltgerechte ckeln. Natur- und Landschaftsgestalterin nachkommen. In den drei ausgewählten Handlungsfeldern wurden Nutzung von Innovationen 31 Konzepte, Strategien und Projekte angestoßen und erfolgreich umgesetzt. Teilweise entwickelten sich aus Ein wesentlicher Entwicklungsansatz für die LAG Don- den aufgestellten Konzepten und Strategien weitere nersberger und Lautrer Land liegt u.a. in den innova- Projektideen, die ebenfalls erfolgreich im Rahmen von tiven Ansätzen für die Raum- und Siedlungsstruktur. LEADER realisiert werden konnten. Hierbei ist der „Zu- Hierbei haben neue Modelle und Projektvorhaben prä- kunftsplan Innenentwicklung “, aus dem unter genden Einfluss. Ein erster guter Ansatz ist der in der anderem die Projekte „Gestaltung der Ortsmitte in Ger- vergangenen Förderphase entwickelte Dorfcheck, wel- bach“ sowie das „Innenentwicklungs- und Finanzie- cher an Hand von Checklisten und Best-Practice-Bei- rungskonzept Göllheim“ entstanden sind, besonders spielen die Dorfentwicklung fördert. hervorzuheben. Um weitere Entwicklungspotentiale aus den bestehenden Konzepten und Strategien zu Auch für die kommende Programmperiode gilt es neue generieren, sind diese in die kommende Programmpe- Innovationen in die Region zu tragen, um zur Steige- riode zu integrieren. rung der Lebensqualität beizutragen. Zur Erarbeitung der LAG-weiten Konzepte, Strategien und Projekte kamen zahlreiche Methoden zur Anwen- Gleichstellung und Chancengleichheit dung: Analyseverfahren, Workshops, Themenforen, Strategieprozesse, die Bildung von Projektgruppen, Das persönliche und berufliche Entfaltungspotential Gremienarbeit sowie Fragebogenaktionen. Insbeson- jedes Einzelnen soll in der Region gefördert werden. dere die Gremienarbeit sowie die Workshops und The- Insbesondere vor dem Hintergrund des Fachkräfte- menforen wurden dabei auf Grund der gegenseitigen mangels bzw. in der Ausbildungsförderung werden Unterstützung und des Meinungsaustausches sowie Gleichstellung und Integration immer wichtiger, denn der entstehenden Lernprozesse als hervorragend auf qualifizierte Arbeitskräfte kann nicht verzichtet wer- bewertet. Die Methoden wurden je nach Zielgruppe den. Nur eine Chancengleichheit in allen Bereichen er- durch das LEADER-Regionalmanagement sowie die möglicht eine langfristige Bindung von Fachkräften an LAG-Koordinatoren entsprechend gewählt. Die An- die Region. wendung unterschiedlicher Methoden bildete einen abwechslungsreichen Prozess mit immer neuen Er- Beteiligung von Kindern und Jugendlichen fahrungen und Herangehensweisen für die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern, Projektträgern und Gre- In der zukünftigen Entwicklung der Region ist der Ein- mien. bezug von Kindern und Jugendlichen ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Die Einbindung von Schulen zur Be- Projektgruppen stellten sich als besonderes erfolg- wusstseinsbildung und Aktivierung ist dabei elementar. reiches Instrument für die strategische Regionalent- Durch sinnvolle Kooperationsprojekte sollen Kinder wicklung heraus, wie der touristische Leitbildprozess und Jugendliche die Entwicklung mitgestalten können „Chance Tourismus“ gezeigt hat. Die gemeinsame und somit eine hohe Identifikation zu ihrer Region ent- Zielentwicklung über die Landkreisgrenzen hinweg wickeln. wurde in der Region sehr positiv aufgenommen und hat viele Menschen erreicht. Im intensiven Beteili- gungsprozess sind viele Projekte entstanden, die auch 20 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

gerade von Privaten umgesetzt worden sind. Die Pro- Bei zwei Exkursionen zur Region Hohenlohe-Tauber jektgruppe fand sich als „Team Tourismus“ zusammen und in die LAG Vulkaneifel wurde der Erfahrungs- und entwickelte gemeinsam Leitlinien, Ziele und Werte austausch gesucht. Mit Hilfe von Experteninputs und für das touristische Leitbild. Auch heute trifft sich das Diskussionen erhielten die Exkursionsteilnehmer die Team Tourismus noch regelmäßig in Eigenverantwor- Möglichkeit sich Anregungen und Ideen für die eigene tung und stimmt sich über unterschiedliche Vorgänge Arbeit zu holen. Zudem hat sich die Region mit den und Projekte im touristischen Bereich ab. Zahlreiche LEADER-Regionen LAG Imst/Landeck aus Tirol und Folgeprojekte wie z.B. die Trekking-Plätze als Über- der LAG Lëtzebuerg West aus Luxemburg weitere Ko- nachtungsmöglichkeit für Personen auf mehrtägigen operationspartner außerhalb Deutschlands gesucht, Wanderungen oder der Keltische Donnersberg konn- um gemeinsame Projekte und einen Erfahrungsaus- ten sich so entwickeln und über LEADER gefördert tausch zu entwickeln. werden. Auf kleinteiliger Ebene innerhalb der LAG hat sich in Zur Aktivierung und Bekanntmachung der der vergangenen Programmperiode eine intensive in- LEADER-Region Donnersberger und Lautrer Land er- terkommunale Zusammenarbeit mit unterschiedlichen folgte eine breite Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zum Partnern entwickelt. Darüber hinaus entstand eine gute LEADER-Prozess insgesamt sowie zu einzelnen Pro- Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten jekterfolgen. Dabei wurden zahlreiche unterschiedliche Akteuren. Informationskanäle genutzt: regelmäßige Pressemit- teilungen in regionalen und überregionalen Zeitungen, Die Evaluierung der vergangenen Programmperiode ein zweimal pro Jahr versendeter Newsletter (ca. 150 2007–2014 in der LAG Donnersberger Lauterer Land Abonnentinnen und Abonnenten) sowie ein regelmä- hat gezeigt, dass bereits zahlreiche Projekte über LEA- ßig aktualisierter Internet- (www.donnersberger-laut- DER gefördert werden konnten, aber auch weiteres rerland.de) und Facebook-Auftritt. Im Rahmen einer Potential in der Region vorhanden ist. Die Handlungs- Aktivierungsstrategie wurden zudem Verbands- und empfehlungen der an der Evaluierung beteiligten Per- Ortsbürgermeister zum aktuellen Prozessstand infor- sonen führen zahlreiche Anregungen für die neue Pro- miert und mit ihnen eine gemeinsame Zwischenbilanz grammperiode auf, die aus der bisherigen Erfahrung zum LEADER-Prozess gezogen. mit der LEADER-Umsetzung entstanden sind. Insbesondere der seit November 2013 bestehende Fa- cebook-Auftritt wird als eine gute Basis bewertet, um den LEADER-Gedanken auch über die bestehende 5. Ex-ante Evaluierung Programmperiode hinaus weiter in die Region zu tra- gen. Ziel ist es, den Facebook-Auftritt zukünftig weiter Die Ex-ante Evaluierung im Rahmen der LILE verfolgt auszubauen und dadurch eine weitere Beteiligungs- verschiedene Zielstellungen. Übergeordnet ist das plattform für Bürgerinnen und Bürger sowie Projektträ- Konzept auf regionale Passgenauigkeit und ange- ger aus der Region zu schaffen. messenen Mitteleinsatz sowie auf die Erreichbarkeit der Zielgrößen hin zu überprüfen. Des Weiteren sind Viele Bürgerinnen und Bürger waren im Rahmen von Aspekte wie Gender Mainstreaming, Umweltschutz, Arbeitskreisen dauerhaft in den Prozess eingebunden. Nichtdiskriminierung und Barrierefreiheit zu bewerten. Hinzu kamen fünf Regionalforen zu unterschiedlichen Dazu soll die Stimmigkeit zwischen den Ergebnissen Themen mit jeweils 100 bis 120 Teilnehmerinnen und der Analyse und den darauf aufbauenden Bausteinen Teilnehmer. Die Themen Ehrenamt, Leben im Dorf, in Leitbild, Handlungsfeldern, Beteiligungen und Ko- Nahversorgung sowie Dorfinnenentwicklung an zwei operationen sowie in dem Kommunikationskonzept be- Terminen standen im Fokus des Interesses. An zwei in leuchtet werden. der Region durchgeführten Energietagen wurden zahl- reiche Bürgerinnen und Bürger zu Fördermöglichkeiten 5.1 Leitbild und im Bereich Energie informiert. Entwicklungsziele der LAG

Mit den Regionen ILE-LAG Westrich, LAG Rheinhes- Vor der Entwicklung des Leitbildes und der Ableitung sen-Zellertal sowie LAG Pfälzer Bergland hat in der von Entwicklungszielen für die LAG Donnersberger Förderphase 2007–2014 eine konkrete Zusammenar- und Lautrer Land, wurden umfassende Recherchen beit stattgefunden. Neben dem regelmäßigen Erfah- zur Ausgangslage der Region durchgeführt. Daten rungsaustausch bei allgemeinen Fragen wurden ge- des Statistischen Landesamtes sowie weitere Infor- bietsübergreifende Projekte entwickelt und umgesetzt. mationen aus Expertengesprächen und -workshops Als besonderes Beispiel ist das Projekt „Zellertal-Wan- ergänzen dieses Ausgangsbild. Der Erstellungspro- derweg“ zu nennen. zess wurde zudem von einer breit angelegten Öffent- EX-ANTE EVALUIERUNG 21

lichkeitsarbeit begleitet. Diese beinhaltete Workshops, vor allem den Bereich Tourismus, der neben Beschäf- Expertenrunden, Aufrufe in Mitteilungsblättern und die tigungsmöglichkeiten auch verbesserte Freizeitstruk- Nutzung von Social Media. Das begleitende Büro sowie turen ermöglichen soll, was in erhöhte Gästezahlen die beteiligten Verwaltungen stellten dabei zusätzliche und Binden von Kaufkraft in der Region mündet. Der Anlaufstellen für Bürgerinnen und Bürger sowie wei- fortsetzende Strukturwandel in der Landwirtschaft wird tere Akteure dar. Auf diese Weise konnten vielfältige mit Landschaftspflege-, Vernetzung- und Sensibilisie- persönliche Einschätzungen und Ideen von Bürgerin- rungsprojekten begegnet, die bis zur Beendigung der nen und Bürger aber auch von Experten, Jugendlichen laufenden Programmperiode zur verstärkten Bewusst- sowie politisch Verantwortlichen eingebracht werden. seinsbildung seitens der Bürgerinnen und Bürger für den Natur- und Wirtschaftsraum in ihrer Umgebung Die LILE-Erstellung wurde von einer Lenkungsgruppe, beitragen werden, aber auch Landwirten neue Mög- bestehend aus den LAG-Koordinatoren, Vertretern der lichkeiten zur Vermarktung eröffnen. Hieraus erfolgt beiden beteiligten Landkreise und des LAG-Vorstands eine Aufwertung der Kulturlandschaft als Freizeit- aber sowie dem begleitenden Büro aktiv gesteuert. Zu ent- auch als Wirtschaftsraum. Ebenso wie im zuvor ge- scheidenden Punkten im Erstellungsprozess diskutier- nannten Bereich geht es der Region auch im Hand- te die Lenkungsgruppe gemeinsam mit dem LAG-Vor- lungsfeld Dorf und Stadt in erster Linie um Sensibili- stand. Dadurch konnte die Partizipation von Akteuren sierung. Durch einen besser reflektierten Umgang mit der vergangenen Programmperiode am neuen Ent- Problemlagen, die von den Auswirkungen des demo- wicklungskonzept sichergestellt werden. grafischen und gesellschaftlichen Wandels verursacht werden, ergibt sich ein breiteres Engagement, das sich In diesem Zusammenhang ist auf die Erweiterung auch in einem deutlichen Zuwachs an in der ganzen der Gebietskulisse hinzuweisen. Eine Anpassung der Breite der Gesellschaft getragenen Projekten der Dorf- LAG-Struktur an die neue Gebietskulisse muss nicht und Stadtentwicklung zeigt. Dazu gehören u.a. die erfolgen, da die Erweiterung ausnahmslos Ortsge- Etablierung kleinräumiger Lösungen der Leerstand- meinden betrifft, deren Verbandsgemeinde bereits in sproblematik oder die nachhaltige Stabilisierung des der vergangenen Programmperiode in der LAG Mit- ehrenamtlichen Engagements. Von einer Stärkung der glied war. Neu hinzugekommene Ortsgemeinden wur- Zukunftsfähigkeit der Städte und Dörfer als Lebensräu- den in den Erarbeitungsprozess aktiv eingebunden. me kann ausgegangen werden, wenn die Region eine Umsetzung der angestrebten Meilensteine erreicht. Die Das Leitbild der LILE und die daraus hervorgehenden Umsetzung der Maßnahmen der LILE zeigt sich dann Handlungsfelder berücksichtigen nicht nur die Evalu- in einer nachhaltig gesicherten ausgewogenen Versor- ierungsergebnisse des LEADER-Prozesses der voran- gungsstruktur und in einem verminderten Wegzug von gegangenen Programmperiode, sondern auch die ver- Personen. In der Strategie werden nicht nur Bürger änderte Ausgangslage wie den demografischen bzw. und Bürgerinnen als Arbeitnehmer sondern auch als den gesellschaftlichen Wandel sowie Entwicklungen Arbeitgeber beachtet und im vierten Handlungsfeld be- im Bereich Umwelt und Landwirtschaft. Ein ausschlag- rücksichtigt. Die verbesserte Vernetzung und der deut- gebender Faktor, um die Bleibeabsicht von Personen lich ausgeweitete Ausbau des Breitbandanschlusses zu erhöhen ist die Aussicht auf einen gesicherten Ar- erzeugen für Unternehmer ansprechende Rahmenbe- beitsplatz. Diese Wirkung möchte die Region sowohl dingungen, in der Region zu bleiben. dadurch wird eine durch Projekte im Handlungsfeld Tourismus als auch langfristige Sicherung von Arbeitsplätze in der Region durch Umsetzung der Maßnahmen Nachwuchsförde- erwirkt. Die stärker in den Fokus gerückten Maßnah- rung und Fachkräftesicherung betreiben erreichen. men im Bereich Standortmarketing führen zu einer ver- Dadurch werden bis 2020 die Beschäftigungsmöglich- stärkten Unternehmensansiedlung. keiten in der Region signifikant verbessert. Darüber hinaus stellen intakte Versorgungs- und Freizeitstruk- Neben dem nach wie vor wichtigen Thema Tourismus, turen einen wichtigen Baustein dar, um Bewohner im insbesondere in Verbindung mit dem großen natur- ländlichen Raum zu halten. Maßnahmen wie Angebote räumlichen Potenzial der Region, rückt nun auch die im Naturtourismus stärken und Nahversorgung inno- Entwicklung der Dörfer in den Fokus des Interesses der vativ entwickeln wirken in der Fläche und können zu- Region. Hier wurden bereits in der Vergangenheit gute kunftsweisend sein. Weitere positive Wirkungen gehen Erfolge erzielt. Dabei sollen verstärkt infrastrukturelle von Teilmaßnahmen wie der Information und Bewusst- und gesellschaftliche Projekte unterstützt werden, um seinsbildung zur regionalen Geschichte aus genauso die Region für die eigenen Bewohner attraktiv zu halten. wie von Projekten zu produktbezogenem Marketing Gleichzeitig tragen funktionierende und gesunde Dör- und Kommunikation bzgl. regionaler Produkte. fer zur touristischen Gesamtwirkung der Region bei, in- Perspektivisch betrachtet tragen die formulierten Hand- dem sie das große landschaftliche Potenzial ergänzen. lungsfelder dazu bei, vorhandene Potenziale in der Re- Insofern ist diese Verlagerung der Entwicklungsschwer- gion zu erkennen und in Wert zu setzen. Das betrifft punkte für die kommende Programmperiode als sinn- 22 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

voll zu bewerten. Das Thema regenerative Energien Durch das Ineinandergreifen von wurde in der Vergangenheit maßgeblich außerhalb von LEADER vorangetrieben. Es ist in der kommenden • klaren strategischen Ansätzen, Programmperiode kein zentrales Thema für die LILE. • der intensivierten zielgruppenorientierten Öffent- Dahingegen rücken die Bereiche Natur und Umwelt lichkeitsarbeit und Beteiligung, sowie Wirtschaft stärker in den Vordergrund, weil hier • der Berücksichtigung der regionalen Entwick- große Potenziale an kleinräumigen Lösungen gesehen lungsprozesse außerhalb von LEADER sowie werden. • der professionalisierten Monitoring- und Evaluie- rungsstrukturen Neben den Handlungsfeldern und den zugeordneten Zielen soll in der kommenden Programmperiode den wird eine Erreichung der formulierten Zielsetzungen Querschnittszielen eine stärkere Bedeutung zukom- bis zum Ende der neuen Programmperiode als gut er- men. In der Vergangenheit eher nachrangig beachtet, reichbar bewertet. erhalten die Querschnittsziele wie bspw. Barrierefrei- heit oder Chancengleichheit durch Förderung bestimm- 5.2 Strategien und Maßnahmen ter sozialer Gruppen in der neuen Programmperiode der Handlungsfelder mehr Gewicht. Das wird deutlich durch ihre Wertung als zentrale Kriterien, um eine Premiumförderung für Die einzelnen Handlungsfelder unterteilen sich – in Projekte zu bekommen. Anlehnung an die Struktur des EPLR EULLE Rhein- land-Pfalz 2015 – in Maßnahmen, die wiederum Die Zielgrößen der operativen Ziele wurden vom be- Teilmaßnahmen beinhalten. Zu Beginn jedes Hand- gleitenden Büro erarbeitet und mit den LAG-Koordi- lungsfelds bzw. jeder Maßnahme wird in Kurzform die natoren abgestimmt. Die Zielgrößen, aus denen die Ausganglage resümiert und dadurch eine Nachvoll- tatsächlich abgerufenen ELER-Mittel für den Zeitraum ziehbarkeit der darauffolgenden strategischen Teil- 2015–2020 resultieren, fokussieren sich maßgeblich maßnahmen möglich. Hierbei stellt die Reihenfolge auf die Jahre 2016 bis 2020. Aufgrund des späteren der Teilmaßnahmen eine logische Herangehensweise Starts von LEADER in Rheinland-Pfalz wird es 2015 an die Bearbeitung des jeweiligen Handlungsfelds dar, wahrscheinlich nicht zu einem Abruf von LEADER-Mit- sodass die Strategie als Ganzes zu verstehen ist. In teln für Projekte kommen. Die Zielausrichtung bis hin der Beschreibung der einzelnen Teilmaßnahmen wer- zum Jahr 2020 soll der Region aufgrund der N+3-Re- den zudem Denkanstöße für mögliche Projekte im je- gelung einen zeitlichen Puffer gewähren. Die Formu- weiligen Bereich gegeben. Unter einer Aktion wird in lierung der Zielgrößen erfolgte nach der Maßgabe von diesem Zusammenhang ein Format verstanden, das SMART-Zielen; die Messbarkeit der Ziele ist in Form einmalig durchgeführt wird und werbenden oder be- von umgesetzten Zielen bzw. teilnehmenden Personen wusstseinsbildenden Charakter hat. gewährleistet. Dieses Vorgehen sichert auf der einen Seite eine unkomplizierte Herangehensweise für das Aus den Expertenrunden, dem Workshop und den ein- Regionalmanagement, ebenso wie eine transparente gereichten Projektsteckbriefen wurden zu jeder Maß- Struktur für die Beratung von potenziellen Antragstel- nahme exemplarische Projektbereiche gesammelt, die lern. Auf der anderen Seite ist vom LAG-Vorstand je- von der Lenkungsgruppe geprüft wurden. Damit wer- weils bis spätestens zum Jahresende kritisch zu prü- den die Ideen der Bürgerschaft nach einer kritischen fen, wie diese Zielgrößen inhaltlich weiter unterfüttert Begutachtung unmittelbar in die regionale Strategie in- werden können. Durch diese Vorgehensweise kann tegriert. Aus diesem Ideenpool stammen auch die Ide- der größtmögliche und im Idealfall messbare Output für en für Starterprojekte, die den Maßnahmen zugeordnet die Region gewährleistet werden. Hierbei spielt auch wurden. Dadurch kann die Region nach der angestreb- die regelmäßige Überarbeitung des Aktionsplans der ten LEADER-Zertifizierung schnell in die Umsetzungs- LAG eine wichtige Rolle. Zudem sollte das Regional- phase starten. management in der Region so vernetzt sein, dass es auch über Aktivitäten Kenntnis erhält, die nicht direkt in Die Gewichtung der Handlungsfelder wird aus dem Fi- seinen Aufgabenbereich fallen. Dadurch wird es für die nanzplan deutlich, der sich aus den angenommenen Region möglich, in der Evaluierung möglichst genaue Fördervolumina möglicher Projekte in den einzelnen Ergebnisse zu erhalten. Bereichen ergibt. Dabei ist die Art der operativen Zie- le in den Handlungsfeldern sowie der Grad der Unter- gliederung zu beachten (i.S. einer Unterscheidung von investiven und vernetzenden Projekten). Wie schon zuvor angesprochen, resultiert die inhaltliche Schwer- punktverlagerung hin zur Entwicklung der Dörfer auch in der prognostizierten Verteilung der ELER-Mittel auf EX-ANTE EVALUIERUNG 23

die Handlungsfelder. Der Bereich „Dorf und Stadt“ be- stark forcieren. Neben dem Management sollen auch kommt fast genauso viele Mittel zugewiesen wie das LAG-Mitglieder und –Vorstandsmitglieder stärker als Handlungsfeld „Tourismus“. Diesen beiden Hand- Multiplikatoren für den regionalen Entwicklungsgedan- lungsfeldern zusammen werden damit rund 60% der ken genutzt werden. Hier liegt es beim Regionalma- verfügbaren ELER-Mitteln zugeteilt. Die Verteilung der nagement, den Akteuren die nötigen Instrumente an ELER-Mittel auf die einzelnen Jahre verdeutlicht die die Hand zu geben und die Beteiligten zu motivieren. kontinuierliche Steigerung der Projektumsetzung hin Diese stärkere Fokussierung auf die Öffentlichkeitsar- zum Jahr 2020. Bis 2016 sollen gut 13% der ELER-Mit- beit kann durch entsprechend konkretisierte Indikato- tel abgerufen sein, bis 2018 knapp 50% und bis 2020 ren im Monitoring und in der Evaluierung gut geprüft die restlichen gut 50% des LAG-Budgets. werden. Je nach erzielten Ergebnissen ist eine ständi- ge Anpassung in der Folge nötig. 5.3 Beteiligungs- und Kooperationskonzept

Das Beteiligungs- und Kooperationskonzept im vor- liegenden LILE sieht sechs Aktionsbereiche vor, die alle Veranstaltungen beinhalten. Die strategische Pla- nung und Organisation fällt in den Aufgabenbereich des Regionalmanagements. Dieses wurde bezüglich der geplanten Arbeitsleistung auf 1,5 AK aufgestockt und zusätzlich im Finanzplan mit einem ausreichenden Budget ausgestattet. Die strategische Planung von Be- teiligung und Kooperation Jugendlicher erfolgte dabei auf Maßgabe aus den Ergebnissen des Erstellungs- prozesses dieser LILE.

Diese und weitere Zielsetzungen werden zukünftig durch Monitoring und Evaluierung überprüft, in des- sen Rahmen die Anzahl der Veranstaltungen und die erreichten Akteursgruppen und Teilnehmerzahlen auf- geführt werden sollen. Im Verlauf der LEADER-Um- setzung sind hierzu durch Regionalmanagement und LAG-Vorstand geeignete inhaltliche Indikatoren für eine Bewertung der Umsetzungsqualität zu identifi- zieren. Außerdem sollen Feedbackmechanismen für Öffentlichkeitsveranstaltungen eingeführt werden, die in angemessenem Verhältnis zum bürokratischen Auf- wand stehen. Auch die Einbindung der genannten the- matischen Projektgruppen in öffentlichkeitswirksame Aktionen ist zu berücksichtigen. Damit soll die Chance genutzt werden, zum einen das LILE und die LAG be- kannter zu machen und zum anderen Gruppenmitglie- der in ihren Aktionen zu motivieren und zu bestärken.

5.4 Kommunikationsprozess zur Öffentlichkeitsarbeit

Einhergehend mit den Empfehlungen der Evaluierung der vorangegangenen Programmperiode möchte die LAG Donnersberger und Lautrer Land ihre Potenziale in Bezug auf die Öffentlichkeitsarbeit stärker nutzen. Dazu wurde die bereits erwähnte Aufstockung des Regionalmanagements vorgenommen. Die umfas- send beschriebenen Aufgaben des Regionalmanage- ments greifen diesen Anspruch auf, indem sie den regionalstrategischen Dialog und Öffentlichkeitsarbeit 24 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

Abbildung 5: Leitbild und Entwicklungsstrategie der LAG Donnersberger und Lautrer Land | Quelle: Eigene Darstellung

6. Leitbild, Entwicklungs- 6.1.1 Entwicklungsziele der LAG strategie und Aktionsplan Natürliche Region 6.1 Leitbild und • Erhaltung und Stärkung der Region als attrakti- Entwicklungsziele der LAG ver Wohn-, Arbeits- und Wirtschaftsstandort mit hohem Erholungswert. In Anlehnung an den vergangenen LEADER-Prozess in der LAG Donnersberger und Lautrer Land ist es • Natürliche Ressourcen in sanfter Form für An- übergeordnetes Ziel in der neuen Programmperiode, gebote im Bereich naturbezogener Gesundheit, die bereits angestoßenen Entwicklungen weiter zu mentaler Wellness und naturpädagogischen Er- verfolgen und gute Ideen weiter auszubauen. Vorhan- lebnisangeboten nutzen. dene kulturhistorische Gegebenheiten sind sowohl im Bereich des Tourismus als auch in der Entwicklung des • Berücksichtigung kulturhistorischer Gegeben- Erscheinungsbildes der Region zu berücksichtigen und heiten der Region in den kommenden Entwick- mit neuen, innovativen Ideen in Einklang zu bringen. lungen und den geplanten Projekten, um die Aufgrund der guten Vorarbeit in der vorangegangenen Besonderheiten der Natur- und Kulturlandschaft Programmperiode möchte die Region auf ihrem bis- auch für künftige Generationen zu erhalten. herigen erfolgreichen Weg weitergehen. Auf dem bis- herigen Leitbild wird aufgebaut und deutlich gemacht, • Steuerung absehbarer Entwicklungen auf über- dass es sich hierbei um einen kontinuierlichen Entwick- geordneter Ebene, um das Erscheinungsbild der lungsprozess handelt. Die bisherigen Handlungsfelder Region zu erhalten. wurden entsprechend weiterentwickelt und ergänzt, sodass sich die Entwicklungsstrategie wie folgt dar- • Information und Bewusstseinsbildung bei der stellt (s. Abbildung 5). Bevölkerung und der Entscheidungsträger und Entscheidungsträgerinnen für die naturräumli- chen Potenziale.

• Nachhaltige Nutzung des naturräumlichen Po- tenzials. LEITBILD, ENTWICKLUNGSSTRATEGIE UND AKTIONSPLAN 25

Erlebbare Region 6.1.2 Querschnittsziele

• Die Region für Bewohnerinnen und Bewohner Die übergeordneten Ziele der Region werden durch sowie Touristen erlebbar gestalten. Neue Ziel- Querschnittsziele ergänzt, welche in allen Projekten gruppen sind zu erschließen, das vorhandene und Initiativen der LAG Beachtung finden sollen. Der Angebot auszubauen und dabei die Besonder- Umgang mit den Auswirkungen des demografischen heiten der Region nicht zu verlieren. Wandels sowie der zentrale Aspekt der Nachhaltigkeit werden dabei nicht als eigenes Querschnittsziel formu- • Schaffung einer hohen Identifikation mit der Re- liert, da sie die Grundlage der gesamten Lokalen Integ- gion und Aufbau einer Willkommenskultur um rierten Ländlichen Entwicklungsstrategie bilden. sowohl Fachkräfte als auch Gäste in der Region zu begrüßen. Barrierefreiheit

• Unterstützung und Motivation des ehrenamtli- Durch die demografischen Entwicklungen aber auch chen Engagements in der Region. durch die Tatsache, dass Menschen mit Handicap vollwertig am Leben in der Region teilhaben wollen, Zukunftsfähige Region ändern sich die Ansprüche an die regionale Infrastruk- tur. Für kommende Entwicklungen und Projekte ist das • Anpassung der örtlichen Strukturen und vorhan- Thema Barrierefreiheit grundsätzlich mitzudenken und denen Infrastrukturen, um die Lebensqualität in bei den Planungen zu berücksichtigen. Das gilt nicht der Region sowohl für die Einwohner als auch nur für die Bewohnerinnen und Bewohner sondern für die Besucherinnen und Besucher zu erhalten gleichzeitig auch für die zukünftigen Gäste der Region und kontinuierlich weiterzuentwickeln. Donnersberger und Lautrer Land. Dies ist insbeson- dere wichtig, da die Region große Chancen im weite- • Unterstützung des wirtschaftlichen Auf- ren Ausbau des Tourismus sieht und ihre bisherigen schwungs, um neue Arbeitsplatzangebote und Bemühungen, z.B. im Tourismusleitbild „Chance Tou- Fachkräfte in die Region zu bringen – Gestal- rismus“, weiterverfolgen möchte. In Bezug auf die Be- tung der weichen und harten Standortfaktoren wohnerinnen und Bewohner ist besonders inZeiten des der Region. demografischen Wandels darauf zu achten, attraktiv für alle Altersgruppen zu sein und den größtmöglichen • Vernetzung der wesentlichen Akteure auf inter- Komfort in der Region zu bieten. Neben der baulichen ner und externer Ebene, um vorhandene Koope- Barrierefreiheit ist auch diejenige in der Kommunika- ration zu stärken und weitere aufzubauen. tion zu beachten, die es möglichst vielen Menschen möglich erlauben soll, sich über die Region zu infor- • Kommunikation der eigenen Stärken nach au- mieren und am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. ßen, um sowohl den Tourismus als auch die In den letzten Jahren hat sich seitens der Bürgerschaft Wirtschaft anzukurbeln. eine steigende Nachfrage nach barrierefreien Angebo- ten manifestiert. • Förderung eines Wissensaustausches unterein- ander, um einen Lernprozess in der Region zu Ehrenamt etablieren und die Identifikation mit der Region zu stärken. Wichtig ist es, über gute Beispiele zu Das Ehrenamt trägt maßgeblich zur Angebotsvielfalt reden und zu informieren, damit auch weiterhin und zur Attraktivität der Region bei. Einige der beste- ein Engagement für die Region erhalten bleiben henden Angebote und Strukturen in der Region sind kann. nur über ehrenamtliche Strukturen aufrecht zu erhalten, dazu gehören z.B. die vom Pfälzerwald Verein angebo- • Anstoß eines Austausches der Wirtschaftsak- tenen Freizeitstrukturen. Will man die ehrenamtlichen teure zur Förderung eines Know-how-Transfers Strukturen auch weiterhin für den ländlichen Raum sowie zum Erhalt vorhandener Arbeitsplätze und erhalten, ist das Engagement der Vereine zu fördern Fachkräfte. Steigerung von Ausbildungsmög- und zu unterstützen. Die Bereitschaft vieler Menschen, lichkeiten durch Kooperationen in der Region. sich projektbezogen einzubringen, muss dabei berück- sichtigt werden. Unterstützung kann zum einen durch • Nutzung von modernen Medien, um die Region direkte Förderung von Projektideen geschehen, zum für alle Zielgruppen erlebbar zu machen. anderen aber auch über die Qualifizierung und Profes- sionalisierung des Ehrenamts. Dies hat in der Region Donnersberger und Lautrer Land besondere Bedeu- tung, da es bereits viele ehrenamtlich tätige Personen 26 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

gibt, doch vor dem Hintergrund des demografischen unterstützen. Die Region bezieht bereits einen erheb- und gesellschaftlichen Wandels eine stärkere Struktu- lichen Teil ihrer Energieversorgung aus regenerativen rierung nötig ist. Diese soll es zum einen ermöglichen, Energien, wie in der Analyse deutlich wurde. Ihr ist auf die veränderten Bedürfnisse, die v.a. jüngere Men- es ein Anliegen die Energiegewinnung aus Wind und schen oder auch Berufstätige an das Ehrenamt haben Sonne auch in Zukunft zu nutzen. Des Weiteren ist es (wie z.B. projektbezogene Mitarbeit), einzugehen. Aber der Region ein Anliegen bereits vorhandene Konzepte auch die vorhandenen Strukturen sollen so miteinan- zu erneuerbaren Energien und zum Klima für künftige der abgestimmt werden, dass die Region bestmöglich Projektumsetzungen zu nutzen. Diese Konzepte liegen von den verschiedenen Aktivitäten profitieren kann. auf Ortsgemeinde- aber auch auf Kreisebene vor. So sollen Projekte in der LILE nicht nur zum verbesser- Mobilität ten Umgang mit Energie beitragen, sondern auch zum Schutz der Umwelt und zur Sicherung von wichtigen Eine zukunftsfähige Infrastruktur ist wesentlicher Er- Ressourcen für künftige Generationen beitragen. folgsfaktor einer erfolgreichen Regionalentwicklung. Die Erreichbarkeit von Einrichtungen ist elementar Chancengleichheit wichtig, so dass im Bereich der Mobilität auf neue und innovative Ansätze gesetzt werden muss. Dabei Das gesamte Entwicklungspotenzial einer Region ist sind klassische Ansätze mit neuen Trends zu kombi- nur dann erschließbar und nutzbar, wenn Chancen- nieren, um den Bedarfen der Region gerecht zu wer- gleichheit herrscht. Hierbei ist nicht nur zu beachten, den. Im Falle der Region Donnersberger und Lautrer dass durch Projekte in der LILE-Umsetzung keine Be- Land bedeutet dies gleichzeitig eine Attraktivierung nachteiligung von bestimmten Akteursgruppen erfolgt, als Wohn- und Lebensstandort, da durch ÖPNV bzw. sondern dass die Situation von bisher benachteiligten Schienenverkehr sowie alternative Mobilitätsangebote Akteursgruppen auch hinreichend verbessert wird. Alltagswege möglich gemacht und erleichtert werden. Diese Akteursgruppen zu identifizieren liegt im Aufga- Dazu gehört zum einen der bedarfsgerechte Anschluss benbereich der LAG und des Regionalmanagements, von Ortsgemeinden an Zentren und zum anderen ins- genauso wie deren Einbindung. Dabei soll die Partizi- gesamt die Erreichbarkeit von Kaiserslautern oder pation dieser Gruppen am LEADER-Prozess sich nicht Mainz als Arbeitsmarktschwerpunkte. auf die Nutzung von Angeboten beschränken, sondern ihnen die Möglichkeit gegeben werden, eine aktive Rol- Innovation le zu übernehmen; sei es im Sinne der Umsetzung von Projekten oder als Mitglied in einem Gremium im LEA- Das LEADER-Programm steht maßgeblich für die Um- DER-Prozess. Ihre aktive und nachhaltige Teilhabe setzung von innovativen Projekten, unabhängig von wird durch geeignete Veranstaltungsformate gesichert. deren fachlichen Schwerpunkten. Dabei geht es nicht Es wird hierbei auf weitere Einrichtungen themenbe- nur darum, vollkommen neue Lösungsansätze umzu- zogen zugegangen, um Kooperationsveranstaltungen setzen, sondern auch, dass anderswo gemachte Er- durchzuführen und möglichst viele Menschen, die bis- fahrungen, für die besondere Situation der LAG Don- her nicht oder nicht in ausreichendem Maße eingebun- nersberger und Lautrer Land genutzt werden können. den waren, zu beteiligen. Dies schließt im Besonderen Für die Region Donnersberger und Lautrer Land sind auch eine zielgruppenbezogene aktivierende Anspra- dabei insbesondere Innovationen von Belang, die die che mit ein. thematischen Schwerpunkte der LILE betreffen. In der Vergangenheit wurden Innovation insbesondere in den Wertschöpfung für die Region Bereichen Tourismus und Dorfentwicklung vorange- trieben; diese sollen nun um zusätzliche Aktivitäten in Bei der Umsetzung von Projekten soll verstärkt dar- den Bereichen Natur und Umwelt sowie Wirtschaft und auf geachtet werden, dass sie nicht nur einem ideel- Fachkräfte ergänzt werden. len Selbstzweck dienen, sondern auch wertschöpfend wirksam sind. Dabei kann die regionale Wertschöp- Umweltschutz und Klimawandel fung insbesondere auch über Umwegrentabilitäten erreicht werden. In der Vergangenheit lag in der LAG Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung darf auch Donnersberger und Lautrer Land der Schwerpunkt nur der ökologische Aspekt nicht vernachlässigt werden. teilweise auf marktwirksamen Projekten; auch Umweg- Projekte der LILE sollen nicht nur zum Schutz der Um- rentabilitäten waren nur schwer einschätzbar. Durch welt und zur Sicherung von wichtigen Ressourcen für Aufnahme dieses Querschnittsziels als wichtiges Krite- künftige Generationen beitragen. Die Auswirkungen rium für die Projektauswahl, sollen zukünftige Projekt- des Klimawandels sind ebenfalls im Sinne einer ganz- träger stärker dazu animiert werden, einen wesentli- heitlichen Entwicklung zu beachten und der aktive Um- chen Beitrag zur Erreichung diese Ziels zu leisten. gang mit diesen Herausforderungen im Besonderen zu LEITBILD, ENTWICKLUNGSSTRATEGIE UND AKTIONSPLAN 27

6.1.3 Besonderheiten der Der Interventionslogik folgend nimmt auch die Region LEADER-Methode und ihr Donnersbeger und Lautrer Land diese Ziele mit auf Beitrag zur Umsetzung und folgt so der Strategie Europa 2020. der Ziele Das erste Kernziel des Landes findet sich im Hand- lungsfeld „Arbeit und Wirtschaft“ wieder, indem es dar- Die 2010 aufgestellte Strategie der Europäischen um geht Fachkräftesicherung zu betreiben, die Bildung Union „Europa 2020“ bildet die Grundlage für euro- von Clustern zu fördern und Standortmarketing vor- päische Förderprogramme, zu denen auch LEADER anzutreiben. Aber auch im Handlungsfeld Tourismus gehört. Sie verfolgt die drei Prioritäten „Intelligentes finden sich Ansätze, die dieses Ziel verfolgen, insbe- Wachstum – Wissen und Innovation“, „Nachhaltigkeit sondere die operativen Ziele in den Maßnahmen Mar- – Ökologisch-sozial-ökonomische Balance“ und „Integ- keting, und Wertschöpfung und Qualifizierung. ratives Wachstum – Mehr und bessere Arbeitsplätze“. Die zweite Priorität findet sich in der zweiten Säule der Die Sicherung des ökologischen Potenzials verfolgt die Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) wieder, die von der Region Donnersberger und Lautrer Land u.a. durch die Generaldirektion Landwirtschaft und ländliche Entwick- Maßnahmen Landschaftsgestaltung und Wirtschafts- lung aufgestellt und vom Bundesministerium für Ernäh- wegebau, da so Kulturlandschaft erhalten wird und rung und Landwirtschaft auf nationaler Ebene umge- zukunftsgerichtet durch die Förderung umweltpäda- setzt wird. Ziele der GAP in der zweiten Säule, die die gogischer Angebote. Über die Querschnittsziele Um- ländliche Entwicklung betrifft, sind Wettbewerbsfähig- weltschutz und Klimawandel wird das zweite Kernziel keit der Landwirtschaft, Nachhaltige Bewirtschaftung ebenfalls aufgegriffen. der natürlichen Ressourcen und Klimaschutzpolitik und ausgewogene räumliche Entwicklung. Die sich daraus Eine nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen ergebenden ELER-Prioritäten, die für die Erstellung kann in der LILE im Bereich Naturtourismus und regio- und Umsetzung der Operationellen Programme auf nale Produkte gefunden werden. Auch hier greifen um- Ebene der Bundesländer von Belang sind, lauten: weltpädagogische Angebote, die Bewohner und Gäste aller Altersgruppen der Region fit für den Umgang mit Wissenstransfer und Innovation in Land- und • natürlichen Ressourcen machen sollen. Forstwirtschaft sowie der ländlichen Entwicklung, Förderung der Wettbewerbsfähigkeit von Landwirt- • Wertschöpfungsketten sollen insbesondere im Bereich schaft sowie der Lebensfähigkeit der Betriebe, regionale Produkte aufgebaut und vorhandene weiter- Förderung der Organisation in der Lebensmittel- • entwickelt werden. Der Bereich Tourismus bietet eben- kette und des Risikomanagement in der Landwirt- falls Möglichkeiten, Wertschöpfungsketten einzuführen schaft, und auszubauen z.B. indem Pakete für Gäste angebo- Wiederherstellung, Erhaltung und Förderung von • ten werden, in deren Rahmen mehrere regionale An- Ökosystemen, die von Land- und Forstwirtschaft bieter profitieren. Im Handlungsfeld Dorf und Stadt wird abhängen, dies durch die Umsetzung einiger operativer Ziele, wie Unterstützung von Ressourceneffizienz und Wan- • die Schaffung lebensphasenorientierter Angebote oder del zu CO -armer, klimaresistenter Wirtschaftswei- 2 die Erprobung innovativer Nahversorgungslösungen se in Land-, Forst- und Ernährungswissenschaft realisiert. Die Absicht regionale Wertschöpfungsketten und zu etablieren soll zudem von einem Projektauswahlkri- Förderung sozialer Einbeziehung, Armutsverringe- • terium untermauert werden. rung und wirtschaftliche Entwicklung in ländlichen Gebieten. Bürgerschaftliches Engagement hat einen besonderen Stellenwert und wird gleich durch mehrere Projekte un- Das Land Rheinland-Pfalz hat diese allgemeinen Zie- terstützt und gefördert. Zum einen erfolgt eine überge- le für seine Situation angepasst und sechs Kernziele ordnete Berücksichtigung als wichtiges Querschnitts- für eine integrierte-nachhaltige Entwicklung ländlicher ziel der LILE. Zudem sind gemeinnützige Projekte in Räume definiert: der Premiumförderung vom Kriterium der ortsgemein- degrenzenübergreifenden Wirksamkeit befreit. Dar- Erhöhung der Wertschöpfung in ländlichen Räu- • über hinaus sind weitere Maßnahmen und operative men, Ziele explizit aufs Ehrenamt ausgerichtet, bspw. im Sicherung des ökologischen Potenzials, • Rad- und Wandertourismus oder in den lebensphasen- Nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen, • orientierten Angeboten. • Auf- und Ausbau von Wertschöpfungsketten, Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements • Das sechste Kernziel des Landes Rheinland-Pfalz, und Lokale Initiativen und Kooperationen, findet sich in Lokale Initiativen und Kooperationen. • verschiedenen strategischen Teilmaßnahmen der 28 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

LILE wieder, u.a. in der Vernetzung von Bildungs- 6.2 Handlungsfeld Tourismus einrichtungen und Unternehmen, Unterstützung von Nachbarschaftshilfe, Unterstützung bürgerschaftlicher Die bereits in der vergangenen Programmperiode an- Entwicklungsinitiativen, Schaffung geeigneter Produk- gestoßenen touristischen Entwicklungen sind auch in tions- und Vertriebswege im Bereich regionale Produk- der kommenden Programmperiode 2014-2020 in ei- te, Vernetzung zu umweltpädagogischen Angeboten nem gesonderten Handlungsfeld weiter zu entwickeln oder der Vernetzung und Kommunikation der touristi- und auszubauen. Den insgesamt sieben Maßnahmen schen Anbieter. sollen die Region als Urlaubs- und Freizeitdestinati- on für Gäste und Einheimische mit ihren natürlichen, Die LAG Donnersberger und Lautrer Land verfolgt kulturellen und historischen Besonderheiten erlebbar eine auf mehreren Ebenen innovative Strategie. Die machen und Erholungsmöglichkeiten schaffen. Eine strategische Ausrichtung basiert auf den Vorerfah- erfolgreiche Weiterentwicklung des Tourismus schafft rungen aus der vergangenen Programmperiode und unterschiedliche Einkommensmöglichkeiten und setzt stützt sich in der Umsetzung auf eine beteiligungsori- die natürlichen und kulturellen Grundlagen so in Wert, entierte Vorgehensweise. Sie führt den umfangreichen dass dessen Bedeutung als wichtiger Wirtschaftsfak- und nachhaltigen Aktivierungsansatz fort und profitiert tor für die Region stark ansteigt. Darüber hinaus wird dabei von der bereits gelebten Herangehensweise für alle Bürgerinnen und Bürger eine Verbesserung der als eine gewachsene Region. Über die deutlich aus- Freizeitinfrastruktur geschaffen und die Identifikation geweiteten, auf Bottom-up-Prozesse ausgerichteten mit der eigenen Region erhöht. Elemente hinaus enthält die Strategie wesentliche Projektbereiche, die der Bewusstseinsbildung, der ak- 6.2.1 Kulturtourismus stärken tivierenden Beteiligung und der Beratung einer großen Zahl an regionalen Akteuren dienen. Die Entschei- Das LAG-Gebiet besitzt eine große kulturhistorische dungsbefugnis (Ausarbeitung einer gebietsbezogenen Vielfalt. Zu vielen unterschiedlichen Epochen gibt es lokalen Entwicklungsstrategie und deren Umsetzung, kulturhistorische Besonderheiten, die es Touristen er- Auswahl von Projekten) liegt dabei bei der LAG. Über möglichen, einzigartige Einblicke in die Zeitgeschichte die LAG-Gremien als lokale öffentlich-private Partner- der Region zu erleben. Kelten, Römer, das Mittel- und schaften hinaus sollen Entwicklungsprozesse initiiert Barockzeitalter haben das Dorf- und Landschaftsbild und insbesondere Jugendliche eingebunden werden. geprägt. Diese Vielfalt spiegelt sich auch in der Muse- Außerdem sind gebietsübergreifende und transnatio- umslandschaft wieder, die vielfältig und abwechslungs- nale Kooperationen mit anderen LEADER-Regionen reich ist und weiterhin verbessert werden soll. mit unterschiedlicher inhaltlicher Ausrichtung geplant. Besondere regelmäßige Projekte zur Aktivierung und Strategische Teilmaßnahmen die aktive Vernetzung mit verschiedenen Experten sollen die Zahl der Beteiligten dauerhaft hochhalten Ermittlung der historischen Potenziale und Motivation zum Engagement erzeugen. Die LAG schafft darüber hinaus die technischen und organisato- Mit Hilfe von Konzepten oder Studien können die histo- rischen Voraussetzungen für selbstorganisierte Kom- rischen Potenziale identifiziert und untersucht werden. munikation und ein regionales Wissensmanagement. Außerdem müssen Aussagen über die spätere „Ver- In der geplanten Intensität und angestrebten Nachhal- wertbarkeit“ dieser Potenziale getroffen und Vernet- tigkeit mit Bezug auf die inhaltliche Verbreiterung der zungsmöglichkeiten mit bestehenden Einrichtungen bisherigen Entwicklungsansätze und die Umsetzung geprüft werden. innovativer Konzepte stellt die gewählte Strategie so- wohl für das LAG-Gebiet als auch darüber hinaus ei- nen innovativen Ansatz dar.

Abbildung 6: Maßnahmen des Handlungsfelds Tourismus | Quelle: Eigene Darstellung LEITBILD, ENTWICKLUNGSSTRATEGIE UND AKTIONSPLAN 29

Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Durchgeführte Investitionen 1 2016 zur Schaffung von Raum für Durchgeführte Konzepte 1 2017 2 2018 und Studien zu Kultur 3 2020 historischem Potenzial 2 2020

Aktionen zur Bekanntmachung der historischen Inwertsetzung identifizierter Potenziale und flankierende Öffentlichkeitsarbeit historischer Potenziale Durch Veranstaltungen mit entsprechendem themati- Die identifizierten historischen Potenziale sollen er- schem Bezug und umfassenden Aktionen im Marke- lebnisorientiert und mit modernen Kommunikations- ting sollen die historischen Potenziale des LAG-Ge- techniken in Wert gesetzt werden. Dabei können biets stärker beworben und damit bekannter gemacht unterschiedliche Darstellungsformen wie bspw. Land- werden. Insgesamt soll auch die Vielfalt an Veran- schaftsaufschlüsse, Schautafeln, Ausstellungen als staltungsangeboten nachhaltig gestärkt werden. Die Projekt konzipiert werden. Schaffung ergänzender Angebote darf jedoch nicht mit Bestehenden konkurrieren, sondern muss diese pass- Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine genau ergänzen. Neu inwertgesetzte 1 2016 historische Potenziale 3 2018 Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine 5 2020 Neu etablierte Veranstal- 2 2017 tungen und Aktionen zur Information und Bewusstseinsbildung Bekanntmachung der histori- 3 2020 zur regionalen Geschichte schen Potenziale der Region

Die Aufbereitung und Darstellung regionaler Geschich- Exemplarische Projektbereiche te soll auch dazu dienen, dass die Bevölkerung ihre Heimat besser kennenlernt und eine Identifikation mit • Bestandsaufnahme/-analyse/Kartierung ge- der Region entstehen kann. Dies gilt im Besonderen schichtlich interessanter Funde und Instituti- für Kinder und Jugendliche. onen, Machbarkeitsstudien zu deren Inwert- setzung sowie Vernetzungsmöglichkeiten zu Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine bereits bestehenden und geplanten Angeboten • Neue Kommunikationskonzepte mit Durchgeführte nicht-investive 2 2016 entsprechenden unterstützenden Medien Projekte zur Information und 3 2018 Bewusstseinsbildung zur • Vernetzung der bestehenden touristischen regionalen Geschichte 4 2020 Infrastrukturen (z.B. Museen) • Gemeinsames Marketing von Vernetzung bestehender kultureller historischen Potenzialen Institutionen und Schaffung von • Kulturakademie/Kulturforum ergänzendem Raum für Kultur • Kulturfeste und -events, kulturelle Veranstaltungsreihen und Festivals Die bestehenden kulturellen Institutionen sollen ver- • Inszenierung und Vermarktung des netzt und um weitere ergänzt werden, um Kosten Themas „Römer“ einzusparen und Synergieeffekte besser nutzen zu können. Dadurch ergeben sich auch Vorteile für eine Starterprojekte entsprechende thematische Positionierung der Region insgesamt. Zirkuszentrum Rockenhausen: Umbau eines histori- schen Gebäudes zu einem Zirkuszentrum, in dem of- fene Kurse zu einzelnen Zirkustechniken, Projekttage Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine für Schulen, Ferienspielaktionen, Erzieher- und Lehrer- Etablierte Kooperationen 1 2017 fortbildungen sowie Auftritte möglich sind. von kulturellen Institutionen (nicht-investive Netzwerkar- 2 2020 Römer Eisenberg: Konzeptionelle Weiterentwicklung beit) des Vicus Eisenberg.

Burgruine Frankenstein: Einrichtung einer kulturellen Veranstaltungsreihe zur Inwertsetzung der Burgruine Frankenstein 30 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

Zielgruppen Rahmen unterschiedlicher Veranstaltungsformate (Workshops, Arbeitsgruppen etc.) erfolgen soll. Das Touristen, Bürgerinnen und Bürger, Kinder und Ju- Einkehr- und Übernachtungsangebot ist mit Blick auf gendliche, Museumseinrichtungen, Kultureinrichtun- die bestehenden Defizite auszubauen, dabei jedoch gen, Vereine, Touristiker, Künstler gleichzeitig auch auf die unterschiedlichen Bedürfnis- se und Anforderungen der Wanderer anzupassen und 6.2.2 Strukturen im Wander- im Dialog miteinander abzustimmen, um in der Region tourismus optimieren nachhaltige Erfolge zu erzielen.

Die positive Entwicklung des Wandertourismus hat Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine sich in den vergangenen Jahren weiter fortgesetzt. Durchgeführte nicht-investive 1 2016 In der LAG Donnersberger und Lautrer Land wurden und investive Projekte in 2 2018 neue Wanderwege ausgewiesen sowie das bestehen- Gastronomie- und Beherber- de Netz in Teilregionen optimiert. Dadurch ist ein brei- gungsangebot in Verbindung 4 2020 tes und flächendeckendes Wanderwegenetz entstan- mit Wandertourismus den, welches bspw. den Prädikatswanderweg „Pfälzer Höhenweg“ miteinschließt. Nun gilt es die bestehende Exemplarische Projektbereiche Struktur in ihrer Qualität weiter zu verbessern und zu vernetzen (Beschilderungen, Lückenschlüsse und We- • Erstellung von Konzepten/Studien und gerückbau). Auch in Zukunft soll dieses Segment wei- Bedarfsanalysen tentwickelt werden, um die Region als Wandergebiet • Verbesserung der Wanderwegeinfrastruktur auf dem Markt stärker zu etablieren und zu positionie- • Schaffung von Raststationen für Wanderer ren. bzw. zur Einrichtung von E-Bike- oder Car-Sharing-Stationen Strategische Teilmaßnahmen • Ausweisung von zertifizierten Wanderwegen (Prädikats- und Premiumwanderwege) Verbesserung der Wanderwegeinfrastruktur • Barrierefreie Wanderwege • Ausbildung von Wanderführern Um den Wandertourismus weiter in der Region zu eta- • Erstellung von Informationsmaterial blieren, muss die wandertouristische Infrastruktur in • Erarbeitung von Marketingkonzepten einer hohen Qualität und bedarfsgerecht weiterentwi- • Entwicklung von Packages ckelt werden. Da in der vorangegangenen Programm- • Einrichtung von Trekking-Plätzen periode schon viele Projekte im Bereich Wandern um- • Beratung und Zertifizierung von gesetzt wurden, sollte sich die Weiterentwicklung v.a. Wanderbetrieben auf die Schaffung von und bzw. die Verbesserung der • Nutzung neuer Medien und Schaffung Qualität fokussieren. Hierbei sollen die Qualitätskriteri- neuer Freizeitkommunikation en der gängigen Gütesiegel im Blickpunkt stehen und • Zielgruppenorientierte Wanderwege auf klar identifizierte Zielgruppen ausgerichtet sein. (z.B. Kinder- und Seniorenwandern) Das kann auch den Rückbau von bereits angelegten Wanderwegen bedeuten. Beschilderung und Wege- Starterprojekte qualität müssen insgesamt dem Qualitätsanspruch der Wanderer gerecht werden. Entsprechende Pflege- und Wanderleitsystem: Einführung eines einheitlichen Besucherlenkungskonzepte sind notwendig. Wanderleitsystems (Beschilderung, Informationsta- feln, Wanderparkplätze, GPS-Erfassbarkeit, usw.) für Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine die gesamte LEADER-Region Durchgeführte nicht-investive 2 2017 und investive Projekte zur 4 2019 Zielgruppen Qualitätsverbesserung der Wanderwegeinfrastruktur 5 2020 Touristen, Bürgerinnen und Bürger, Touristiker, Wan- (Neubau und Konzentration) derführer, Wandervereine, Verwaltungen, Bürgermeis- ter, Gastronomen, Übernachtungsbetriebe Stärkung des flankierenden Angebots durch Gastronomie und Hotellerie

Die touristischen Leistungsträger müssen in die Ge- samtkonzeption mit eingebunden werden, was im LEITBILD, ENTWICKLUNGSSTRATEGIE UND AKTIONSPLAN 31

6.2.3 Radtourismus Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine weiterentwickeln Durchgeführte investive und 1 2016 nicht-investive Projekte zu 2 2018 Der Radtourismus wird auch in Zukunft für die LAG gastronomischem und Beher- Donnersberger und Lautrer Land von Bedeutung sein. bergungsangebot in Verbin- 4 2020 Die Region verfügt aufgrund ihrer Topografie gerade dung mit Radtourismus für anspruchsvolle Radfahrer über einige interessante Angebote. Dieses Potenzial gilt es mit geeigneten In- Exemplarische Projektbereiche frastrukturen weiter in Wert zu setzen. E-Bikes bieten vor diesem Hintergrund neue Möglichkeiten der touris- • Entwicklung, Ausweisung und Vermarktung von tischen Erschließung der Region auf dem Rad auch für Radwanderwegen weitere Zielgruppen. • Entwicklung von Radrallyes für unterschiedliche Zielgruppen Strategische Teilmaßnahmen • Entwicklung von Packages • Beratung und Zertifizierung von Strukturelle Aufwertung der radtouristischen Inf- Radwander-Übernachtungsbetrieben rastruktur und Schließen von Verbindungslücken • Nutzung neuer Medien und Schaffung neuer Freizeitkommunikation Die radtouristische Infrastruktur soll weiter verbessert • Schaffung von E-Bike-Angeboten und werden. Dabei sind die infrastrukturellen Rahmen- Vernetzung bedingungen für den Radtourismus flächendeckend • Vernetzung und Ausbau im Sinne des deutlich zu verbessern (Beschilderung, Informations- Alltagsradverkehrs (z.B. Rad-Lern-Weg) tafeln, Wegebeschaffenheit usw.). Bestehende Verbin- dungslücken sollen geschlossen werden, sodass eine Starterprojekte Anbindung an das großräumige Radwegenetz besteht. Rad-Lern-Weg Weilerbach: In Erzenhausen wird eine Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine 3,2 km lange Strecke errichtet, die den Bürgerinnen Durchgeführte investive 1 2016 und Bürgern das (Wieder-) Erlernen des Radfahrens erleichtern soll. Auf dem asphaltierten Weg fernab der Projekte zur radtouristischen 2 2018 Infrastruktur Wohnbebauung und des Straßenverkehrs sind mithil- 3 2020 fe der neu installierten Übungsstationen die Rahmen- bedingungen für ein ungestörtes und unbeobachtetes Entwicklung neuer Mobilitätskonzepte zur Üben gegeben. Unterstützung des Radtourismus Zielgruppen Es sollen neue Mobilitätskonzepte angestrebt werden, die die verschiedenen Verkehrsmittel geschickt mitein- Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Verwaltungen, ander verbinden und so den Radtouristen in der Regi- ADFC, LBM on eine flexible Bewegungsfreiheit bieten. 6.2.4 Im Geotourismus positionieren Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Es gibt vielfältige geotouristische Einrichtungen und Neu entwickelte Mobilitäts- Aufschlüsse in der Region. Hier besteht eine beson- konzepte zur Unterstützung 1 2019 des Radtourismus dere Möglichkeit, Natur erlebbar zu machen bzw. auf den bereits erschlossenen Angeboten aufzubauen. Eine ganzheitliche Vermarktung der Gesamtregion in Stärkung des flankierenden Angebots diesem spezifischen Segment sowie die Schaffung durch Gastronomie und Hotellerie weiterer touristischer Angebote und Sehenswürdigkei- ten sind ein wichtiger Bestandteil in der touristischen Die touristischen Leistungsträger müssen in die Ge- Positionierung der Region. samtkonzeption mit eingebunden werden. Das Ein- kehr- und Übernachtungsangebot ist auf die Bedürfnis- se und Anforderungen der Radtouristen anzupassen. 32 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

Strategische Teilmaßnahmen Starterprojekte

Touristisches Gesamtkonzept Geotourismus Geoparkkonzept: Infrastrukturausbau, verstärktes Marketing, Entwicklung neuer Angebote sowie die Be- Die vielfältigen geotouristischen Einrichtungen und schilderung von Geo-Objekten ist notwendig, um die Aufschlüsse sollen kontinuierlich besser touristisch Region zum Geopark zu entwickeln. Hierzu soll eine erschlossen und im Rahmen eines Gesamtkonzeptes Gesamtkonzeption entwickelt werden, die LAG-weit vermarktet werden. die Grundlage für Investitionen in den Geotourismus bildet. Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Zielgruppen Erstelltes Gesamtkonzept Touristen, Bürgerinnen und Bürger, Touristiker, Verei- für den Geotourismus in der 1 2017 Region ne, Verwaltungen, Bürgermeister, Landesamt für Geo- logie und Bergbau Inwertsetzung von geotouristischen Potenzialen 6.2.5 Angebote im Naturtourismus Investitionen in die Schaffung einer attraktiven geotou- anpassen ristischen Infrastruktur mit Sehenswürdigkeiten in zeit- gemäßer und zielgruppenorientierter Gestaltung. Die abwechslungsreiche Landschaft und das Naturer- lebnis stehen in dieser Maßnahme im Vordergrund der Entwicklung im Donnersberger und Lautrer Land. Die Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Nachfrage nach Naturerlebnissen ist vor dem Hinter- grund der schnelllebigen Gesellschaft deutlich stärker Durchgeführte investive 1 2017 geworden. Im Sinne einer Entschleunigung wird Natur Projekte in geotouristische 2 2018 immer stärker als Rückzugsort wahrgenommen und Potenziale zu deren Inwert- Naturerlebnisse stärker genutzt, weshalb es der regio- setzung 4 2020 nalen Entwicklung zuträglich sein wird sich an Bedürf- nisse von Bevölkerung und Gästen anzupassen und Vernetzung und Marketing im Geotourismus auf sie einzugehen. Darüber hinaus sind durch die na- turräumlichen Besonderheiten, die reizvolle Lage, das Bestehende und neue geotouristische Sehenswürdig- gesunde Klima und die sportlichen Freizeitmöglichkei- keiten sind zu vernetzen und entsprechend zielgrup- ten beste Voraussetzungen geschaffen, um im Bereich pengerichtet zu vermarkten. des präventiven Gesundheitstourismus neue Angebo- te zu schaffen. Auch im Bereich des Weintourismus hat Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine das LAG-Gebiet einiges zu bieten. Als Naturprodukt Durchgeführte gemeinsame 1 2018 und landschaftsprägendes Element kann dieser noch Marketingaktionen unter- stärker in Kooperation mit den touristischen Leistungs- schiedlicher geotouristischer 2 2020 trägern erschlossen werden. Sehenswürdigkeiten Strategische Teilmaßnahmen Exemplarische Projektbereiche Erlebnisorientierte Inwertsetzung naturräumlicher • Konzeptentwicklungen und Machbarkeitsstudien Attraktionen zur weiteren Erschließung geotouristischer Potenziale Die naturräumlichen Attraktionen sollen erlebnisorien- • Inwertsetzung geotouristischer Potenziale und tiert in Wert gesetzt und vermarktet werden. Hierbei ist moderne Inszenierung mit neuen Präsentations- die Einbindung in bestehende touristische Vermark- techniken tungsstrukturen sinnvoll. • Beschilderung und Informationstafeln zur Erläu- terung der geotouristischen Sehenswürdigkeiten Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine • Vernetzung bestehender und neuer Angebote Durchgeführte investive 1 2017 • Zielgruppenorientiertes Marketing unter Einbezug Projekte zur Inwertsetzung neuer Medien und Kommunikationstechniken 2 2019 naturräumlicher Attraktionen 3 2020 LEITBILD, ENTWICKLUNGSSTRATEGIE UND AKTIONSPLAN 33

Stärkung des Weinerlebnisses 6.2.6 Marketing einheitlich gestalten Das regionale Produkt Wein, soll besser inszeniert und in den Fokus der touristischen Vermarktung gerückt Eine einheitliche Vermarktung der Region mit all ih- werden. Hierbei gibt es großes Kooperationspotenzi- ren Potenzialen ist entscheidend, um bei den Gästen al mit den benachbarten Weinbaugebieten. Konkrete wahrgenommen zu werden. Hierbei sind ein gemein- Produktideen sollen v.a. gemeinsam mit gastronomi- samer Auftritt und ein abgestimmtes Vorgehen wichtig. schen Betrieben entwickelt und vermarktet werden. Mit dem touristischen Leitbild der LAG Donnersberger und Lautrer Land wurde in der vergangenen Förderpe- Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine riode 2007–2014 ein wichtiger Grundstein gelegt, mit dem weitergearbeitet werden soll. Durchgeführte Aktionen und 2 2017 nicht-investive Projekte zur Strategische Teilmaßnahmen Stärkung des Weinerlebnis- 3 2020 ses Durchgeführte investive Erarbeitung einer regionalen Marketingstrategie Projekte zur Stärkung des 1 2017 Weinerlebnisses durch infra- Durch die Erarbeitung einer Marketingstrategie sollen strukturelle Verbesserung 2 2020 Schwerpunktthemen mit den touristischen Leistungs- trägern und den Tourist-Informationen gemeinsam er- örtert werden. Vornehmlich anhand der ausgewählten Nutzen des Erholungswertes der Region für Schwerpunktthemen Geotourismus, Rad- und Wan- Angebote im präventiven Gesundheitstourismus dertourismus kann der Bekanntheitsgrad der touristi- schen Destination weiter gesteigert werden. Die naturräumlichen Potenziale, das gesunde Klima und die sportlichen Freizeitmöglichkeiten schaffen Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine beste Voraussetzungen für die Entwicklung von prä- Erarbeitete regionale Marke- ventiven Gesundheitsdienstleistungen. Dies kann 1 2017 tingstrategie im Tourismus durch eine stärkere Kooperation zwischen Gesund- heitsdienstleistern und touristischen Leistungsträgern Zielgruppenorientierte Nutzung von erreicht werden. Kommunikationskanälen

Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Die Kommunikationsstrategie muss sich an den Ziel- Im touristischen Angebot der 1 2018 gruppen orientieren. Hier ist neben der Schwerpunkt- Region etablierte Gesund- setzung im Rahmen der Marketingstrategie auch der heitsdienstleistungen 2 2020 bedrafsgerechte Einsatz von neuen Technologien und Medien zu berücksichtigen. Exemplarische Projektbereiche Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine • Einrichtung von Informationsstellen und Erlebni- Durchgeführte zielgruppen- selementen für naturräumliche Attraktionen 2 2018 orientierte Marketingaktionen • Weinerlebniswanderungen und kulinarische im Tourismus 4 2020 Wanderungen • Vespertisch im Wingert Exemplarische Projektbereiche • Weinkulinarikwochen • Entwicklung von Angeboten im präventiven • Entwicklung einer gemeinsamen Marketingstra- Gesundheitstourismus tegie unter der Dachmarke Pfalz mit themenbe- zogenen Schwerpunkten Starterprojekte • Marketingkonzepte für einzelne Themenbereiche Re(b)fugium®: Einrichtung eines Weinerlebniszent- • Projekte zur Stärkung des Innenmarketing rums zur Steigerung der regionalen Angebotsvielfalt. • Umsetzung von Projekten der Imagekampagne Donnersbergkreis Zielgruppen • Einheitliches Auftreten der Region in allen Bereichen (Messen, Prospekte usw.) Touristiker, Winzer, Gastronomen, Beherbergungsbe- triebe, Gesundheitsdienstleister, Natur- und Umwelt- verbände 34 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

Starterprojekte Vernetzung und Kommunikation der touristischen Anbieter Mobiles Informationszentrum Mehlinger Heide: Um die Bedeutung des Schutzgebietes weiter hervor zu heben Die Anbieter sollen durch gemeinsame Veranstaltun- und das Angebot ansprechender zu gestalten, ist ein gen stärker miteinander vernetzt werden. Ein nachhal- mobiles Informationszentrum geplant, das neben Infor- tig etablierter, aktiver Erfahrungsaustausch kann sich mationen zur Mehlinger Heide auch eine kleine Gast- qualitätssteigernd auswirken. ronomie enthalten soll. Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Zielgruppen Durchgeführte Veranstal- 1 2016 tungen zur Vernetzung der 2 2018 Touristiker, Verwaltungen, Touristische Anbieter, touristischen Anbieter Agenturen 3 2020

6.2.7 Weiterbildung und Quali- Exemplarische Projektbereiche fizierung weiter ausbauen • Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote für Mitarbeiter der Tourist-Informationen Die Qualität der touristischen Leistungsträger ist für • Weiterbildungs- und Qualifizierungsangebote den Gesamterfolg einer Region entscheidend. Die für Ehrenamtliche Gäste sind reiseerfahren und können die Qualität ih- • Konzeption und Durchführung von rer Gastgeber gut beurteilen. Begeisterte Gäste durch Weiterbildungsprojekte für touristische Leis- übertroffene Erwartungen im Service ermöglichen eine tungsträger gesteigerte Wertschöpfung für die gesamte Region. • Erstellung von Handbüchern/Gastgeber- Daher ist es wichtig, die touristischen Leistungsträger Infobroschüren intensiv auf die Trends im Tourismus im Allgemeinen • Gemeinsame Veranstaltungen zum und die damit einhergehenden veränderten Bedürfnis- Erfahrungsaustausch se der Touristen vorzubereiten, um als Gesamtregion • Ausbildung von themenbezogenen abgestimmt reagieren und Qualitätsstandards gemein- Gästeführern (Geotourismus, Kelten etc.) sam anbieten zu können. Mit der Tourismusakademie besteht in der Region Donnersberger und Lautrer Land Zielgruppen bereits eine Einrichtung, die entsprechende Weiterbil- dungsangebote für die touristischen Leistungsträger Touristiker, touristische Leistungsträger, Vereine, Gäs- organisiert. Dementsprechend sind die Angebote hin- teführer, Ehrenamtliche sichtlich neuer Trends zu aktualisieren und gegebe- nenfalls neue Schwerpunkte zu setzen.

Strategische Teilmaßnahmen 6.3 Handlungsfeld Natur und Umwelt Qualifizierung und Beratung touristischer Anbieter Das Hauptpotenzial des LAG-Gebiets liegt in der be- sonderen landschaftlichen Vielfalt, die auch von der Durch Beratung, Weiterbildung und Qualifizierung Bevölkerung als besondere Stärke identifiziert wird. Ne- der touristischen Leistungsträger soll die Qualität und ben dem Naturpark Pfälzerwald und dem Donnersberg Professionalität des Tourismusangebotes der Region als besondere Landmarke weist das LAG-Gebiet von gesteigert werden. Die Zusammenfassung nach ähn- Nordpfälzer Bergland bis zu den Weinbergen an der lich strukturierten Anbietergruppen kann dabei sinnvoll Grenze zu Rheinhessen eine vielfältige Landschaft sein. auf. Die landschaftsästhetische Vielfalt trägt gleich- zeitig auch zur Artenvielfalt im LAG-Gebiet bei, da sie auf vielen verschiedenen Habitaten aufbaut. Aufgrund Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine des Strukturwandels in der Landwirtschaft besteht ins- Neu etablierte oder weiter- 1 2016 besondere bei Grenzertragsflächen die Gefahr des entwickelte Qualifizierungs- 3 2018 Brachfallens und damit der Verbuschung, was sich und Beratungsangebote für nachteilig auf die vielfältigen Lebensräume von Pflan- touristische Anbieter 5 2020 zen und Tieren auswirkt. Projekte zur Erhaltung dieser Qualifizierte/beratene touristi- 15 2016 Vielfalt und zur Reduzierung weiterer negativer Einflüs- sche Akteure 50 2018 se auf Natur und Umwelt können aber nur dann erfolg- 80 2020 LEITBILD, ENTWICKLUNGSSTRATEGIE UND AKTIONSPLAN 35

Abbildung 7: Maßnahmen des Handlungsfelds Natur und Umwelt | Quelle: Eigene Darstellung reich umgesetzt und verstetigt werden, wenn damit für sätze der Wald- und Erlebnispädagogik mit primärer die Menschen der Region im Alltag tragbare Lösungen Ausrichtung auf Kinder und Jugendliche können zu gefunden werden. Dementsprechend sind Aktivitäten generationenübergreifenden Angeboten weiterentwi- untereinander gut abzustimmen, damit Doppelstruk- ckelt werden. Dadurch treten Jung und Alt in genera- turen vermieden und Synergieeffekte genutzt werden tionenübergreifenden Kontakt. Für die Integration des können. Naturerlebnisses in den Schulalltag ist die Ausbildung unabhängiger Naturpädagogen wichtig. Sie können 6.3.1 Umweltpädagogische Zusammenhänge zwischen Natur, Technik, Wissen- Angebote aufwerten schaft und Ernährung herstellen.

Der fortschreitende gesellschaftliche Wandel hin zur Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Informationsgesellschaft führt zu einem Anstieg der Etablierte zielgruppenspezi- 1 2017 Nachfrage nach Rückzugsräumen und Ruhezonen; fische umweltpädagogische 2 2019 hierbei stehen die qualitativ hochwertigen Naturräume Angebote des ländlichen Raums besonders im Fokus. Sie stellen 4 2020 damit auch ein wichtiges Kriterium für Lebensqualität dar. Diese Gegebenheit soll dazu genutzt werden, der Vernetzung, Informations- und Öffentlichkeits- Bevölkerung den Wert der Naturqualität näherzubrin- arbeit zu umweltpädagogischen Angeboten gen und gleichzeitig die Region als Naturdestination besser zu positionieren. In Bezug auf beide Hand- Für Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung sind der lungsbereiche steht v.a. die Sensibilisierung für die gegenseitige Austausch und ein kontinuierlicher Infor- Natur im Vordergrund; im Idealfall erfolgt dabei die Be- mationsfluss von besonderer Bedeutung und sollen wusstseinsbildung erlebnisorientiert. weiter unterstützt und etabliert werden.

Strategische Teilmaßnahmen Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Durchgeführte Aktionen und 1 2016 Inwertsetzung des umweltpädagogischen nicht-investive Projekte zur 2 2018 Potenzials Vernetzung, Information und Öffentlichkeitsarbeit Um das Naturerlebnis für Interessierte erlebbar zu zu umweltpädagogischen 3 2020 gestalten, sollen umweltpädagogisch ideale (und ggf. Angeboten touristisch attraktive) Anziehungspunkte in geeigneten Naturbereichen entwickelt und Besucher für Natur und Exemplarische Projektbereiche Umweltschutz sensibilisiert werden. • Einrichtung von Informationsstellen in der Natur Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine oder naturnahen Einrichtungen Durchgeführte investive 1 2017 • Naturerlebnisstationen, Erlebnisbiotope • Generationenverbindende Projekte zur Inwertsetzung 2 2019 des umweltpädagogischen Erlebnisführungen und -angebote Potenzials 4 2020 • Erlebnispädagogische Kooperationen mit Schulen Ableitung zielgruppenspezifischer Angebote • Sensibilisierung zu den Themen Umwelt, Natur und Energie Naturpädagogische Angebote lassen sich für unter- • Aktionstage, Exkursionen, Ausstellungen, schiedliche Zielgruppen entwickeln. Bestehende An- Vorträge 36 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

• Öffentlichkeitsarbeit, mobile Bewirtschaftung wenig ertragreicher Flächen erhalten. Anwendungen (Apps) Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Starterprojekte Durchgeführte investive 1 2017 Projekte zur Verbesserung 2 2019 Draußenschule: Das Konzept zur Draußenschule soll der Rahmenbedingungen für an einer Schule in der Region modellhaft umgesetzt landwirtschaftliche Betriebe 3 2020 werden. Es sieht vor, den Klassenraum im Regelunter- richt zu verlassen und stattdessen Natur- und Kultur- Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung räume auszusuchen. hinsichtlich des großen landschaftlichen Potenzials der Region Dorfgarten Hochspeyer: Einrichtung eines gemein- schaftlich genutzten Dorfgartens mit generationenver- Um die Bevölkerung auf die Hintergründe des Stand- bindenden Erlebniselementen und Aufenthaltsräumen ortvorteils „Landschaftliche Vielfalt“ aufmerksam zu machen, können die Notwendigkeit der Landschafts- Zielgruppen pflege und die Umsetzung von Naturschutzprojekte anschaulich dargestellt und auf Veranstaltungen ver- Bürgerinnen und Bürger, Touristen, Politik und Verwal- mittelt werden. Hierbei spielt auch die Bedeutung der tung, Pfälzerwaldvereine, Forstverwaltung, Schulen, landwirtschaftlichen Betriebe als zentrale Akteure der Naturpark, Natur- und Umweltverbände, ÖPNV-Unter- Landschaftsgestaltung und -erhaltung eine besondere nehmen, Landwirtschaftsverbände, Landfrauen Rolle. 6.3.2 Landschaftsgestaltung Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine und Parks fördern Durchgeführte Aktionen und 1 2016 nicht-investive Projekte zur Die Region ist stark von Waldflächen gekennzeichnet, Sensibilisierung und Be- 2 2018 wenn es auch nur größere zusammenhängende Wald- wusstseinsbildung hinsicht- flächen im Naturpark Pfälzerwald und am Donnersberg lich des landschaftlichen 3 2020 gibt. Das abwechslungsreiche Landschaftsbild ist ein Potenzials Alleinstellungsmerkmal der Region mit hohem Iden- tifikationswert seitens der Bevölkerung. Durch den Einrichtung und Weiterentwicklung von Parks, Rückgang der Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe insbesondere in Anknüpfung an die historische wird die Erhaltung dieses vielseitigen Landschaftsbil- Vergangenheit der Region des der Kulturlandschaft mit besonderer naturschutz- fachlicher Bedeutung immer schwieriger. Wirksame Um das vielfältige Landschaftserleben in der Region Projekte der Landschaftspflege müssen nachhaltig auch räumlich zu konzentrieren, soll die Einrichtung verankert werden, wobei andere Länder mit gutem und Weiterentwicklung von Parks gefördert werden. Beispiel vorangehen, was die Einbeziehung ehren- Durch die räumliche Konzentration sind deutlich mehr amtlicher Unterstützung betrifft. In der Fortführung des Zielgruppen ansprechbar und Barrierefreiheit mit deut- Landschaftspflegegedankens spielen auch Parks in lich weniger Aufwand zu realisieren. Darüber hinaus der Region eine besondere Rolle, da sie ein vielfältiges lassen sich standortbezogene Verknüpfungen mit dem Landschaftserleben auf kleinstem Raum ermöglichen. historischen Erbe der Region herstellen, was eine Stei- Hierbei sollen auch Anknüpfungspunkte an Industrie- gerung der Angebotsqualität ermöglicht. und Kulturgeschichte stärker genutzt werden.

Strategische Teilmaßnahmen Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Durchgeführte investive 1 2017 Verbesserung der Rahmenbedingungen für Projekte zur Einrichtung und 3 2020 landwirtschaftliche Betriebe hinsichtlich der Weiterentwicklung von Parks Landschaftsgestaltung Exemplarische Projektbereiche Die Landwirtschaft als aktive Landschaftspflegerin kann nur so lange erfolgreich handeln, wie dies auf • Netzwerkbildung Landwirtschaft und Natur- lange Sicht betriebswirtschaftlich rentabel ist. In Ergän- und Umweltverbände zung zu einzelbetrieblichen Förderungen und finanziel- • Projekte zur Offenhaltung der Landschaft ler Unterstützung bei Naturschutzprojekten sollen land- • Landschaftspflegetag und konzertierte wirtschaftliche Unternehmen Unterstützung bei der ehrenamtliche Pflegeprojekte LEITBILD, ENTWICKLUNGSSTRATEGIE UND AKTIONSPLAN 37

• Lernort Bauernhof • Inwertsetzung von alten Streuobstbeständen Umsetzung im Rahmen der Aktivitäten des DLR • Informationsveranstaltung zu Landschaftsbild Für eine Mittelaufstockung um 10% ist ein Beschluss und naturschutzfachlicher Wertigkeit des LAG-Vorstands zum beantragten Projekt nötig. • Einrichtung von Landschaftsparks • Inwertsetzung von Parks durch thematische Fokussierung auf die Geschichte der Region 6.3.4 Regionale Produkte Zielgruppen vermarkten

Bürgerinnen und Bürger, Land- und Forstwirtschaft, In der Region gibt es zahlreiche aktive, direkt vermark- Gemeinden, Verwaltung, Naturpark, Naturschutzver- tende Landwirtschafts- und Weinbau-Betriebe, die in bände, Landwirtschaftskammer kleinen Mengen bereits Qualitätsprodukte herstellen. Eine systematische Bündelung dieser Betriebe und ih- 6.3.3 Bodenordnung und rer Potenziale war bislang schwierig, da eine notwendi- Wirtschaftswegebau ge kritische Masse häufig nicht erreicht werden konnte. bedarfsgemäß Zusammenschlüsse wie Genossenschaften und ande- re Kooperationsformen sollen auch in Zukunft unter- weiterentwickeln stützt werden. Ein rentables Marktpotenzial ist v.a. im Bereich der ökologisch erzeugten Lebensmittel gege- Die ländliche Bodenordnung ist in der LEADER-Re- ben, da die Nachfrage in der Region das bestehende gion auch weiterhin ein wichtiges Instrument, um ag- Angebot übersteigt. rarstrukturelle Ordnungsmaßnahmen vorzunehmen und die Entwicklung der ländlichen Räume zu unter- Strategische Teilmaßnahmen stützen. Im Rahmen der Umsetzung des Regionalen Entwicklungskonzeptes kann ein weiterer Bedarf an Durchführung von Potenzial- und Bodenordnungsmaßnahmen festgestellt und an die Machbarkeitsstudien sowie Benchmarking Dienstleistungszentren Ländlicher Raum (DLR) als Flurbereinigungsbehörden herangetragen werden. Ne- Vor der aktiven Vermarktung regionaler Produkte müs- ben einkommenswirksamen Verbesserungen für die sen Marktpotenziale und Umsatzchancen prognos- Land- und Forstwirtschaft können dabei auch Leistun- tiziert werden. Dabei ist auch ein kritischer Blick auf gen für die Allgemeinheit erbracht werden. die avisierten Organisations-, Logistik- und Vermark- tungsstrukturen zu werfen. Über ein umfassendes Strategische Teilmaßnahmen Benchmarking können Anregungen für erfolgreiche innovative Vertriebsformen für die Region gefunden • Offenhaltung und Sicherung der vielfältigen werden, mit denen die Akteure vor Ort anschließend Kulturlandschaft durch Nutzung weiterarbeiten können. • Ausbau eines modernen landwirtschaftlichen Wegenetzes, das auch dem Rad- und Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Wandertourismus dient Durchgeführte Potenzial- und 1 2016 • Umsetzung der Energiewende, z.B. Machbarkeitsstudien bzw. durch Waldflurbereinigung Benchmarkings zu regionalen 2 2020 • Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie Produkten durch Flächenmanagement • Unterstützung der regionalen und kommunalen Schaffung geeigneter Produktions- Entwicklung, z.B. durch Dorfflurbereinigung und Vertriebswege

Voraussetzung zur Bewirtschaftung der Nutzflächen Die Logistik ist ein Schlüsselfaktor für den Erfolg bei und Offenhaltung der Kulturlandschaft in der LEA- der Vermarktung von regionalen Produkten. Kleiner- DER-Region ist ein intaktes landwirtschaftliches We- zeuger müssen strategische Partnerschaften innerhalb genetz. Ein Ausbau der Hauptwirtschaftswege auf eine der Region schließen und sich im ersten Schritt auch ausreichende Tragfähigkeit und Breite ist daher auch auf lokale und regionale Absatzmärkte konzentrieren. außerhalb der Bodenordnung dringend erforderlich. Dies ist eine neue Herangehensweise in der Region und impliziert eine übergeordnete Koordination und Or- ganisation. 38 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

Abbildung 8: Maßnahmen des Handlungsfelds Dorf und Stadt | Quelle: Eigene Darstellung

Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine • Zielgruppenspezifische Projekte zu Marketing und Kommunikation Durchgeführte investive Pro- 2 2017 • Durchführung von Themenwochen jekte zur Etablierung von Pro- 3 2019 • Regionales Rezeptbuch duktions- und Vertriebswege • Vegane Produkte aus der Region für die Region von regionalen Produkten 4 2020 • Regionalläden und Informationszentren Produktbezogene Projekte im Bereich Marketing Zielgruppen und Kommunikation und Durchführung von Akti- onen Bürgerinnen und Bürger, Touristen, Landwirte, Gast- Für die erfolgreiche Vermarktung regionaler Produkte ronomen, Selbstvermarkter, Beherbergungsbetriebe, müssen Projekte im Bereich Marketing und Kommuni- Logistikbetriebe, Wirtschaftsförderungen, Regional- kation umgesetzt werden, die nicht nur auf das jewei- marketing, ähnliche Kooperationspartner außerhalb lige Produkt, sondern auch auf die avisierten Zielgrup- der Region, Pfalz.Touristik e.V., PfalzMarketing e.V., pen passen. Im Fall der Nutzung einer übergeordneten Pfalzwein e.V. Dachmarkte müssen diese Aktivitäten eng mit den Ko- operationspartnern aus anderen Regionen abgestimmt werden. Wichtiger Teil eines feinabgestimmten Marke- 6.4 Handlungsfeld Dorf und Stadt ting- und Kommunikationskonzepts sind einzelne Akti- onen, die die Aufmerksamkeit für die neu zu etablieren- Das Thema Dorf- und Stadtentwicklung ist für die den Qualitäts- und Markenprodukte steigern. Hierbei Region von besonderer Bedeutung, weil die mit dem ist auch ein Schwerpunkt auf Gastronomie und Einzel- demografischen Wandel einhergehenden Bevölke- handelsbetriebe zu legen, bei denen ein gemeinsames rungsverluste zu strukturellen Veränderungen im Bewusstsein um die Chancen des Einsatzes regionaler ländlichen Raum führen. Insbesondere die kleineren, Erzeugnisse geschaffen werden soll. verkehrlich nicht gut angebundenen Ortsgemeinden stehen zunehmend vor gestalterischen und funktio- Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine nalen Problemen. Die strukturellen Veränderungen Durchgeführte Veranstal- 1 2016 auf dem Immobilienmarkt werden zwar einerseits von der Bevölkerung meist noch nicht als akutes Problem tungen sowie Aktionen 2 2018 im Bereich Marketing und wahrgenommen, andererseits verhindern sie dennoch schon strukturverbessernde Investitionen aufgrund Kommunikation zu regionalen 4 2020 Produkten fehlender langfristiger Rentabilität. Das ehrenamtliche Engagement in den Kommunen spielt eine wesentliche Exemplarische Projektbereiche Rolle. Zum einen werden durch das Ehrenamt viele Angebote vorgehalten, zum anderen leistet dieses En- • Potenzial- und Machbarkeitsstudie zu gagement auch einen hohen Beitrag bei der Integration regionalen Produkten unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen. Die Region • Umfassendes Benchmarking inkl. Information möchte in diesem Handlungsfeld einen Beitrag dazu der relevanten regionalen Akteure leisten, Infrastruktur und Sozialstruktur im ländlichen • Durchführung von Informationsveranstaltungen Raum gleichmäßig zu stärken und Zukunftsfähigkeit und Arbeitskreisen zur Entwicklung unter den gegebenen Rahmenbedingungen zu erwir- strategischer Partnerschaften ken. Insgesamt wurden drei Maßnahmen identifiziert • Unterstützung von Ideen zur Einrichtung (s. Abbildung 8). regionaler Vertriebsmodelle LEITBILD, ENTWICKLUNGSSTRATEGIE UND AKTIONSPLAN 39

6.4.1 Lebensphasenorientierte Entwicklung innovativer und gemeinsam getragener Angebote schaffen Lösungen zuträglich. Die wirtschaftliche Machbarkeit und Nachhaltigkeit muss ebenfalls in die Konzepter- Die Prozesse des täglichen Lebens müssen zuneh- stellung mit einfließen. mend an die strukturellen Veränderungen angepasst werden. Die im Verhältnis stark ansteigende Zahl älte- Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine rer Menschen, die Pluralisierung der Lebensstile und Entwickelte Demografiekon- 1 2017 die sich stark wandelnde Organisation des täglichen zepte für Kommunen, Verbän- 3 2019 Lebens führen zu einer Ausdifferenzierung der Ansprü- de, Interessensgruppen und che der Bevölkerung an Raum und Gesellschaft, die Unternehmen 4 2020 im strukturschwächerem ländlichen Raum meist nicht einfach bedient werden können. Zusätzlich gehören Unterstützung bürgerschaftlicher konstante Nachfragestrukturen immer häufiger der Entwicklungsinitiativen Vergangenheit an. Die nachhaltige Umsetzung von Projekten ist nur er- Je nach Lebensphase ändern sich auch die Ansprü- folgreich, wenn sie eine breite Unterstützung aus der che an geeigneten Wohnraum aber auch an einen Bürgerschaft erhält. Unterstützung in der Umsetzungs- dörflichen Kommunikationsraum. In den Ortsgemein- phase ermöglicht eine effizientere Nutzung der knap- den können neue und innovative Wohnformen erprobt pen Ressource ehrenamtliches Engagement in der An- werden, die auf die Bedürfnisse der einzelnen Bevöl- fangsphase und sollen die Bürgerschaft qualifizieren, kerungsgruppen eingehen. Dieses Potenzial muss diese Umsetzungsprozesse eigenständig erfolgreich entsprechend vermarktet und kommuniziert werden. weiterzuführen. Ein Vorteil des ländlichen Raumes ist die Nähe zu den Menschen und die Hilfsbereitschaft untereinander. Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Diese Qualität muss auch in Zukunft erhalten bleiben Unterstützung von Aktionen und unterstützt werden. 2 2017 und nicht-investiven Pro- jekten von bürgerschaftlich Strategische Teilmaßnahmen getragenen Entwicklungsini- 4 2020 tiativen Information und Sensibilisierung zum demografischen Wandel Zielgruppenspezifische Beteiligungsmodelle Der Begriff „Demografischer Wandel“ ist den meisten Zielgruppen, die bislang ihre Interessen weniger of- Menschen in der Region bekannt, wie er sich jedoch fensiv vertreten haben/konnten, sollen besser in Ent- konkret in der Region und der eigenen Gemeinde aus- wicklungsprozesse mit eingebunden werden. Dazu wirkt eher nicht. Praxisorientierte Seminare, Informati- sind neue Beteiligungsmodelle nötig, die auf die spe- onsveranstaltungen und eine aktive Öffentlichkeitsar- zifischen Belange und Potenziale von bspw. Frauen, beit können diese tiefgreifenden Wirkungen aufzeigen Senioren, Jugendlichen oder Migranten eingehen. und einen Beitrag zum Anstoßen von Veränderungs- prozessen leisten. Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Umgesetzte zielgruppenspe- 1 2016 zifische Beteiligungsmodelle Durchgeführte Aktionen und 1 2016 2 2018 nicht-investive Projekte zur 3 2020 Information und Sensibilisie- 3 2018 rung zum demografischen 5 2020 Wandel Schaffung lebensphasenorientierter Angebote Aufgrund des Wegbrechens konstanter Nachfrage- und Entwicklung individueller Konzepte breiter Zielgruppenstrukturen, insbesondere im länd- lichen Raum, muss ein zukunftsorientierter Perspek- Da jede Gemeinde in unterschiedlicher Art und Wei- tivenwechsel stattfinden. Rein zielgruppenorientierte se mit den Auswirkungen des demografischen Wan- Angebote müssen zu lebensphasenorientierten Ange- dels umzugehen hat, werden individuell angepass- boten, die mehrere Zielgruppen gleichzeitig bedienen, te Konzepte benötigt, um Wandlungsprozesse mit weiterentwickelt werden. Hierbei sind infrastrukturelle konzertierten Projektpaketen anzustoßen. Dörfliches Verbesserungen wie auch dienstleistungsbezogene Engagement und breite Bürgerbeteiligung sind der Anpassungen gleichermaßen gefragt. 40 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Zielgruppen Durchgeführte investive 1 2017 Bürgerinnen und Bürger, Politik und Verwaltung, Ver- Projekte in lebensphasenori- eine, Gleichstellungsbeauftragte, Planer/Architekten, entierte Angebote 3 2020 Jugend, Senioren, Migrantenorganisationen Unterstützung von Nachbarschaftshilfe 6.4.2 Nahversorgung innovativ Die Nachbarschaftshilfe ist insbesondere im ländlichen entwickeln Raum ein wichtiger Faktor für die Lebensqualität. Das Engagement in der Bürgerschaft füreinander ist zu Einer der wichtigsten Standortfaktoren ist die wohnort- stärken und zu fördern. nahe Grundversorgung, die v.a. in den stark schrump- fenden, kleinen Gemeinden des ländlichen Raumes nicht mehr aufrecht erhalten werden kann. Dadurch Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine werden insbesondere mobilitätseingeschränkte Per- Durchgeführte Projekte und 2 2017 sonen von der Grundversorgung weitestgehend abge- Aktionen in lebensphasenori- 4 2020 schnitten und die Gemeinde verliert deutlich an Stand- entierte Angebote ortattraktivität. Stationäre Versorgungslösungen sind in diesen Gemeinden meist nur durch großes ehrenamt- Förderung gastronomischer Infrastruktur liches Engagement zu tragen. Mit dem zunehmenden Verlust der Versorgungsqualität geht auch ein stetiges Gastronomische Betriebe sind Treffpunkt für die Men- Verschwinden von innerörtlichen Kommunikationsräu- schen vor Ort und bieten Kommunikationsmöglichkei- men einher. ten im ländlichen Raum. Ihre Ansiedlungen sind zu fördern und bei Dorfentwicklungsprozessen zu berück- Strategische Teilmaßnahmen sichtigen. Durchführung von Bedarfsanalysen Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine und Machbarkeitsstudien Durchgeführte investive Pro- 1 2017 jekte in der gastronomischen Bevor nur schwerlich tragbare Versorgungsinfra- Infrastruktur 2 2019 strukturen aufrechterhalten oder gar neu geschaffen 4 2020 werden, sollte mittels fundierter Bedarfs- und Mach- barkeitsanalysen die langfristige Tragfähigkeit von sol- Exemplarische Projektbereiche chen Versorgungsmodellen geprüft werden.

• Information und Sensibilisierung von Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Verantwortlichen und Multiplikatoren Durchgeführte Bedarfsanaly- 1 2017 • Kommunaler Demografiecheck, sen und Machbarkeitsstudien Strategiecheck interkommunale Kooperation zur Nahversorgung 2 2020 • Vorträge, Seminare, Schnupperangebote zu sozialen und dorfrelevanten Themen Erprobung innovativer Nahversorgungslösungen • Barrierefreier Ausbau von Einrichtungen und Infrastrukturen Die örtliche Grundversorgung kann meist nur über • Ferienprogramme Funktionskombinationen tragfähig angeboten werden. Hierbei geht es gleichermaßen um die Wiedergewin- Starterprojekte nung/Schaffung von Kommunikationsräumen wie auch um die Erhöhung von Mobilität. Neue, innovative Lö- Generationenküche Steinbach: In Folge der Aufwer- sungen verbessern die verkehrstechnische Anbindung tung des Bürgerhauses in Steinbach als Versorgungs- v.a. in den Abendstunden und am Wochenende und und Begegnungsstätte soll der Austausch zwischen unterstützen gleichermaßen den Tourismus in der Re- Jung und Alt gefördert werden. Hierzu soll die Küche gion. Umgekehrt können tragfähige Bringdienste (ggf. des Bürgerhauses neu aufgebaut werden, um gemein- in Kooperation mit anderen Lieferdienstleistern) die schaftliche generationenübergreifende Kochprojekte Versorgung von immobilen Bevölkerungsgruppen ver- durchführen zu können. bessern. LEITBILD, ENTWICKLUNGSSTRATEGIE UND AKTIONSPLAN 41

Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Zielgruppen Erprobte innovative Nahver- 1 2017 Bürgerinnen und Bürger, Touristen, Politik und Verwal- sorgungslösungen 2 2020 tung, Verkehrsunternehmen, touristische Leistungs- träger, Apotheken, Lieferdienste, regionale Anbieter, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Selbstvermarkter zu Mobilität 6.4.3 Innenentwicklung fördern Mobilitätsangebote und mobile Dienstleistungen kön- nen nur dann eine eigene Tragfähigkeit erreichen, Die Ortskerne der Gemeinden im ländlichen Raum wenn sie innerhalb der avisierten Zielgruppen ausrei- stehen seit geraumer Zeit vor strukturell tiefgreifenden chend bekannt sind. Entsprechende Projekte unter- Problemen. Bevölkerungsverluste und Überalterung stützen das in der Region vorhandene Angebot führen zunehmend zu einer Entfunktionalisierung der Ortskerne verbunden mit dem schrittweisen Verlust Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine des typischen Dorflebens. Gleichzeitig verhindern Durchgeführte investive 1 2016 überkommene Baustrukturen einen zeitgemäßen und nicht-investive Pro- Nutzungswechsel, sodass Leerstände entstehen. Die jekte sowie Aktionen zur 2 2018 strukturellen Veränderungen auf dem Immobilienmarkt verstärkten Kommunikation schrecken insbesondere private Eigentümer vor Inves- und Öffentlichkeitsarbeit zu titionen in Altobjekte ab, sodass sich der Investitions- Versorgungs- und Mobilitäts- 3 2020 stau in den Ortskernen summiert und negativ auf das angeboten Image als Wohnstandort wirkt.

Exemplarische Projektbereiche Strategische Teilmaßnahmen

• Konzepte und Machbarkeitsstudien Verstärkte Bewusstseinsbildung zur Problemlage • Informationsveranstaltungen zur Vernetzung und Sensibilisierung Die Bürgerschaft soll über die tatsächlichen Auswir- • Dorfcafé in Kombination mit einem kungen des demografischen Wandels auf ihre Ortsge- mobilen Wochenmarkt meinde und die tatsächliche Funktionsweise des Im- • Mobile Nahversorgungsmodelle schaffen mobilienmarktes umfassend informiert und hinsichtlich • Regionale Shopping-Plattform mit Lieferdienst, möglicher Handlungsoptionen sensibilisiert werden. gemeinsame Auslieferung von Nahrungsmitteln Dadurch soll auch ein Diskussionsprozess über die und Medikamenten zukünftige Entwicklung der Ortskerne in Gang gesetzt • Individuelle und flexible Bedienformen werden. • Individuelle Elektromobilität • Lern- und Begegnungsorte als generations- Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine übergreifende Kommunikationsräume schaffen Durchgeführte Aktionen und • Vernetzung bestehender Angebote und über- nicht-investive Projekte der 1 2015 greifendes Marketing für den ÖPNV z.B. Bewusstseinsbildung hin- in Form von Mobilitätszentralen und sichtlich der Auswirkungen 2 2017 operativem Betrieb des demografischen Wandels • Bürger-Einkaufs-Bus als mobile auf die Entwicklung von Nahversorgungseinrichtung Dörfern 4 2020

Starterprojekte Erreichte Teilnehmer und 20 2015 Teilnehmerinnen 50 2017 Nahv@rsorge: An einem oder mehreren Standorten in 120 2020 der Region soll ein DORV-Zentrum implementiert wer- den, um die Nahversorgung multifunktional und räum- Erstellung von Innenentwicklungskonzepten lich weitreichend sicherzustellen. unter Beteiligung der Bürgerschaft

Mobilitätszentrale: Eine Mobilitätszentrale als zentraler Aufbauend auf einer fundierten Situationsanalyse sol- Ansprechpartner für die Menschen der Region infor- len Innenentwicklungskonzepte die relevanten und miert umfassend zu ÖPNV-Fahrplänen und möglichen nachhaltig sinnvollen Handlungsmöglichkeiten bezüg- Routen. lich der Innenentwicklung identifizieren. Ein intensiver 42 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

Abbildung 9: Maßnahmen des Handlungsfelds Wirtschaft und Fachkräfte | Quelle: Eigene Darstellung

Beteiligungsprozess im Rahmen der Konzepterstellung Exemplarische Projektbereiche soll eine breite Unterstützung der Konzeptumsetzung durch die Bürgerschaft erwirken. • Informationsveranstaltungen (auch i.S.v. Eigentümerversammlungen) Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine • Bewusstseinsbildende Projekte/Schulungen für Politik und Verwaltung Erstellte Innenentwicklungs- 2 2017 • Erstellung und Umsetzung von Innen- konzepte unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger 4 2019 entwicklungskonzepten 6 2020 • Ortskernmanager, Leerstandslotsen • Leerstandsmanagement • Investitionen zur funktionalen Revitalisierung Eigentümerberatung und Leerstandsmanagement von Ortskernen (z.B. zur Rückgewinnung von Versorgungsnutzung oder zur Schaffung von Um Dorfentwicklungsprozesse zielgerichtet zu führen Kommunikationsräumen) und ehrenamtliche Entscheidungsträger zu entlasten • Konzeption und Umsetzung von „Neuen Wohn- soll ein professionelles Leerstandsmanagement von formen“ (Mehrgenerationenhäuser, Kreatives Aufnahme, der Erarbeitung von Entwicklungs- und Ge- Wohnen) staltungsvorschlägen bis Vermarktung einzelner Ob- • Förderung von Studienarbeiten, welche einen jekte unterstützend tätig sein und gleichzeitig einzelob- Mehrwert für die regionale Entwicklung im Sin- jektübergreifend eine integrierte Ortsinnenentwicklung ne der Entwicklungsstrategie bieten (z.B. aus fördern. Einer der zentralen Aspekte bei der Beratung dem Bereich Raum- und Umweltplanung) von Eigentümern ist das klare Aufzeigen von realisti- schen, marktfähigen Entwicklungsmöglichkeiten. Zielgruppen

Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Bürgerinnen und Bürger, Politik und Verwaltung, Un- Etablierte Eigentümerbera- 1 2017 ternehmen, Grundstücks- und Immobilieneigentümer tung bzw. Leerstandsmanage- und -interessenten, Architektur- und Planungsbüros, 2 2020 ment Hochschulen, Studierende

Investitionen in zeitgemäße Nutzungsformen im 6.5 Handlungsfeld Wirtschaft Innerort und Fachkräfte Umnutzung von Immobilien im Innerort können zur Der Wirtschaftsraum mit seinen vielfältigen Ausbil- Belebung des Dorflebens und zur Attraktivierung des dungs- und Arbeitsangeboten ist auch in Zukunft mit Dorfbildes beitragen; typischerweise liegt der Schwer- geeigneten Projekten weiter zu stärken. Hierfür wer- punkt hierbei auf Nutzungen mit Kommunikations- oder den vier Teilmaßnahmen identifiziert, die mit geeigne- Versorgungsfunktion. Die Nutzung ortstypischer Ma- ten Projekten bespielt werden sollen. Zum einen gilt terialien und Gestaltungsformen kann diese Wirkung es für die Unternehmen beste Rahmenbedingungen weiter unterstützen. zu schaffen, zum anderen ist ein stärkerer Fokus auf die Bedürfnisse der Arbeitnehmer vor dem Hintergrund Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine des allgemeinen Fachkräftemangels zu legen. Die Re- Durchgeführte investive 1 2017 gion sieht hier einen weiteren Schwerpunkt in ihrer Ar- Projekte bzgl. der Bebau- beit. Die hierbei zu erzielenden Wirkungen beziehen ungsstruktur der Ortskerne sich insbesondere auf das Halten von Jugendlichen, zur Etablierung zeitgemäßer 3 2020 jungen Erwachsenen und jungen Familien in der Regi- Nutzugsformen on (s. Abbildung 9). LEITBILD, ENTWICKLUNGSSTRATEGIE UND AKTIONSPLAN 43

Die Maßnahmen machen deutlich, dass sich die Re- Exemplarische Projektbereiche gion dazu entschieden hat weiche Faktoren, wie die Vernetzung und Kooperation der Unternehmen un- • Konzepte, Analysen und Studien zur besseren tereinander oder mit Bildungseinrichtungen zu unter- Verzahnung von Bildungseinrichtungen und stützen. Auch im Bereich Schulungen sind Projekte Unternehmen angedacht. Hierbei sind die Projekte maßgeblich auf • Projekte zur Verbesserung des Übergangs von Entscheidungsträger in Unternehmen und Bildungsein- Schule zu Beruf richtungen ausgerichtet, damit Fachkräfte und Jugend- • Konzepte, Analysen und Studien zur liche (als Fachkräfte der Zukunft) der Region davon Identifikation des branchenbezogenen profitieren. Daraus ergibt sich zwar eine indirekte Be- Fachkräftebedarfs schäftigungswirkung der Entwicklungsstrategie in der • Veranstaltung zum Netzwerken und Kennenler- Region, diese ist jedoch aufgrund der Art der geplanten nen (Informationsveranstaltungen, Messen) Projekte nicht zweifelsfrei quantitativ nachweisbar und • Karrieremessen und Praktikumsbörse, wird aus diesem Grund nicht als Indikator verwendet. einschließlich Marketing • Weiterbildungsmöglichkeiten für Unternehmer 6.5.1 Nachwuchsförderung und Wirtschaftsförderer zu Mitarbeiterführung und Fachkräftesicherung aktiv und Haltestrategien betreiben • Unterstützung und Betreuung von Abschlussarbeiten • Marketingkampagnen Gut ausgebildete Fachkräfte werden vor dem Hinter- grund des Fachkräftemangels für Unternehmen immer Starterprojekte wichtiger werden. Gerade im Ausbildungsbereich kann durch begleitende und vorbereitende Projekte ein gu- Cross-Media-Marketingkampagne für Pflege und Ge- ter Übergang von Schule zu Beruf ermöglicht werden. sundheitsberufe: Information und Werbung für ein zu- Eine enge Verzahnung zwischen den Schulen und den kunftsfähiges Berufsfeld im LAG-Gebiets. regionalen Unternehmen ist dabei elementar. In der Folge ist es wichtig, dass Einwohner und damit po- Zielgruppen tenzielle Arbeitskräfte in der Region gehalten werden. Dieses Ziel kann über geeignete Angeboten und einer Schülerinnen und Schüler, Unternehmen, Wirtschafts- hohen Identifikation mit der Region erreicht werden. förderer, Industrie- und Handelskammer (IHK), Hand- werkskammer (HWK), Schulen, Hochschulen, Kom- Strategische Teilmaßnahmen munen Vernetzung von Bildungseinrichtungen und Unternehmen 6.5.2 Cluster etablieren

Die Schulen und die Unternehmen sollen stärker mitei- Die Vernetzung von Unternehmen der gleichen Bran- nander vernetzt werden, sodass schon frühzeitig eine che bietet viele Vorteile für deren Produktivität und Berufsorientierung erfolgen kann und keine vakanten Wertschöpfung. Oftmals fehlt es an Informationen, Ausbildungsstellen in den Unternehmen vorhanden welche Unternehmen in der Region ansässig sind oder sind. Durch geeignete Praktika oder Messen können welche Vorteile durch eine Kooperation entstehen Informationen ausgetauscht und regionale Jobpers- könnten. pektiven gesichert werden. Darüber hinaus sollen der Übergang von Schule in den Beruf stärker begleitet Strategische Teilmaßnahmen und berufliche Entwicklungsmöglichkeiten in der Regi- on besser bekannt gemacht werden. Vernetzung von branchenähnlichen Unternehmen

Die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und des Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Wirtschaftsstandortes sollen durch eine stärkere Ver- Durchgeführte Aktionen und 1 2017 netzung und Verzahnung erhöht werden, indem Wett- nicht-investive Projekte zur 2 2019 bewerbsvorteile durch eine gemeinsame Positionie- Vernetzung von Bildungsein- rung am Markt oder durch weitere Synergieeffekte 4 2020 richtungen und Unternehmen erzielt werden Involvierte Unternehmen 10 2017 20 2019 30 2020 44 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Durchgeführte Aktionen und 1 2016 Entwickelte Kommunikati- nicht-investive Projekte zur onsstrategie zum Standort- 1 2017 Vernetzung von branchen- 2 2018 marketing der Region ähnlichen Unternehmen 3 2020 Umgesetzte Aktionen und 1 2017 nicht-investive Projekte aus 2 2019 Branchenbezogene Stärkung der Region der Kommunikationsstrategie als Wirtschafts- und Arbeitsstandort 3 2020

Der Wirtschafts- und Arbeitsstandort der Region soll Gewinnung von Arbeitskräften clusterbezogen weiterentwickelt werden, d.h. weitere und Arbeitsplätzen Betriebe angesiedelt und ins Netzwerk mit aufgenom- Die Ansiedlung von Unternehmen und die Akquisiti- men werden. on von qualifizierten Arbeitnehmern sowie Existenz- gründern ist wichtiges Ziel, um als Wirtschaftsstandort Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine weiter an Bedeutung zu gewinnen. Dazu müssen Ein- Durchgeführte Aktionen und 1 2017 zelinteressen der Kommunen gebündelt und professio- nicht-investive Projekte zur nalisiert in Verhandlungen und Kommunikationsstrate- 2 2019 Ansiedlung von branchen- gien eingebracht werden. ähnlichen Unternehmen 3 2020 Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine Exemplarische Projektbereiche Durchgeführte Aktionen und 1 2018 nicht-investive Projekte zur • Konzepte/Analysen und Studien zu Gewinnung von Arbeitskräf- innovativen Clusterkonzepten 3 2020 ten und Arbeitsplätzen • Umsetzung von innovativen Clusterkonzepten • Netzwerkveranstaltungen Exemplarische Projektbereiche Zielgruppen • Konzepte/Analysen und Studien zu innovativen Standortmarketingkonzepten Unternehmen, Wirtschaftsförderer, IHK, HWK, Hoch- • Erstellung und Umsetzung eines Standort- schulen, Kommunen marketingkonzepts (Standortinitiative) • Presse- und Öffentlichkeitsarbeit 6.5.3 Standortmarketing • Bewerbung des Wirtschaftsstandortes unterstützen (Broschüren, Website, neue Medien usw.) • Seminrae/Schulungsangebote zur Existenz- Bei der Ansiedlung von Unternehmen oder bei der gründung Akquisition geeigneten Personals sind das Image der Region und das Bewusstsein über die vielfältigen Zielgruppen Möglichkeiten maßgeblich. Ein professionelles Stand- ortmarketing kombiniert geschickt Einzelinteressen Unternehmen, Wirtschaftsförderer, IHK, HWK, Exis- und gewährleistet eine positive Kommunikation nach tenzgründer außen. Der Auftritt bei Messen stellt hier eine Kommu- nikationsplattform dar, die in Zukunft noch stärker ge- 6.5.4 Breitbandanschluss ausbauen nutzt werden soll. Die Verfügbarkeit eines schnellen Internetanschlus- Strategische Teilmaßnahmen ses gewinnt als Standortfaktor für Arbeits- aber auch Wohnstandorte immer stärker an Bedeutung. Die Ver- Positive Kommunikation über die Region sorgung in der Region Donnersberger und Lautrer Land ist nicht zeitgemäß. Sie muss dem tatsächlichen Der Wirtschafts-, Arbeits- und Wohnstandort soll po- und künftigen Bedarf der Bevölkerung und Unterneh- sitiv nach außen vermarktet werden, um ein positives men angepasst werden. Hierbei sind kommunale bzw. Image bei Unternehmen und Arbeitnehmern zu erzeu- regionale Lösungen maßgeblich zu unterstützen, wenn gen. Eine professionelle Kommunikation nach innen ist die am Markt tätigen Versorgungsunternehmen eine aber ebenfalls ein wesentlicher Bestandteil des Stand- entsprechende hochfrequente Anbindung als nicht ortmarketings. marktfähig erachten. LEITBILD, ENTWICKLUNGSSTRATEGIE UND AKTIONSPLAN 45

Strategische Teilmaßnahmen teursgruppe der Frauen, die zukünftig strategisch und inhaltlich stärker eingebunden werden sollen. Dies soll Ausbau und bedarfsgerechte durch die gezielte Ansprache von Frauengruppen in Anpassung der Breitband-Infrastruktur der Region erfolgen, die in thematischen Arbeitsgrup- pen die Möglichkeit haben, Ideen zur Projektreife zu Investitionen in Breitbandinfrastruktur sollen flankie- bringen und sich so intensiv am regionalen Entwick- rende Unterstützung erhalten wenn kommunale oder lungsprozess zu beteiligen. Die Region verfolgt durch privatwirtschaftliche Initiativen eine Verbesserung der diese Vorgehensweise neben der zielgruppenspezifi- Breitbandversorgung selbst in die Hand nehmen wol- schen Einbindung auch das Ziel, Angebote zu schaf- len, weil die Breitband-Versorgungsunternehmen dies fen, die speziell Frauen ansprechen und sie in ihren aufgrund fehlendem Marktinteresse nicht übernehmen. Belangen stärken und unterstützen. Hierbei sollen die Aktivitäten der Breitbandförderung des Landes Rheinland-Pfalz – für die in der Region ein In der Programmperiode 2007–2013 wurde bereits im großer Bedarf gesehen wird – durch begleitende Pro- Handlungsfeld Tourismus eine Arbeitsgruppe mit den jekte unterstützt werden. Touristikern der Region gebildet, die sich regelmäßig getroffen und zu relevanten Themen ausgetauscht ha- Operatives Ziel Zielgröße Meilensteine ben. Hier konnten gemeinsame Ideen entwickelt und diskutiert werden. Ausgehend von dieser positiven Er- Durchgeführte Projekte zur 1 2017 fahrung sollen in der neuen Förderperiode auch in den Unterstützung des Breitband- ausbaus 2 2020 weiteren Handlungsfeldern „Natur und Umwelt“, „Dorf und Stadt“ sowie „Wirtschaft und Fachkräfte“ entspre- chende Arbeitsgruppen gebildet werden. Exemplarische Projektbereiche

• Einrichtung und Betrieb einer Vernetzungstreffen Koordinierungsstelle für den Breitbandausbau • Bürgerschaftliche DSL-Versorgung Um eine entsprechende Vernetzung der Akteure über das jeweilige Handlungsfeld hinaus zu schaffen, ist ein Zielgruppen regelmäßiger Austausch der Fachkräfte im Bereich Tourismus, Wirtschaftsförderung und Dorferneuerung Kommunen, kommunale Werke, Bürgerinitiativen, vorgesehen. Telekommunikationsunternehmen Symposium für Wirtschaftsförderer 6.6 Beteiligungs- und und Touristiker Kooperationskonzept Einmal im Jahr soll ein Symposium für Wirtschaftsför- derer und Touristiker stattfinden, das neue Trends in Vorstandssitzungen diesen Bereichen aufzeigen soll, um diese gemeinsam miteinander zu diskutieren und in die eigene Arbeit mit Der LAG-Vorstand, in dem alle in der LEADER-Ge- einfließen zu lassen. Dabei soll auch ein Austausch bietskulisse Donnersberger und Lautrer Land relevan- mit anderen LEADER-Regionen stattfinden, indem ten Akteure der Regionalentwicklung vertreten sind, Best-Practice-Beispiele vorgestellt werden. tagt mindestens zweimal pro Jahr. Kontinuierliche Beteiligung der Jugend Mitgliederversammlungen Um jüngere Bevölkerungsgruppen in den Regionalent- Der Vorstand lädt einmal jährlich zu einer ordentlichen wicklungsprozess zu integrieren, soll in Zukunft stär- Mitgliederversammlung ein, um seinen Berichtpflichten ker mit den Schulen sowie Jugendgruppen und -orga- nachzukommen und die weiteren strategischen Schrit- nisationen kooperiert werden. Es gilt herauszufinden, te gemeinsam zu planen. welche Themen relevant sind und vor allem wie junge Menschen angesprochen und motiviert werden kön- Thematische Arbeitsgruppen nen, sich aktiv einzubringen. Die bereits geknüpften Kontakte zu den Schulen sind weiter zu intensivieren Aufbauend auf dem breiten Beteiligungsverfahren zur und es ist eine geeignete Struktur einer langfristigen Erstellung der Lokalen Integrierten Ländlichen Entwick- Kooperation zu eruieren. lungsstrategie sind in der Folge die bisherigen aber auch weitere Akteure in den Regionalentwicklungspro- zess zu integrieren. Das betrifft insbesondere die Ak- 46 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

Weitere Zielgruppen 6.7 Kommunikationskonzept

Die weiteren Zielgruppen sollen über Multiplikatoren Wie in der vergangenen Programmperiode wird die Ar- angesprochen werden, die bereits in den LEADER-Pro- beit der LAG durch eine entsprechende Presse- und zess involviert sind. Es steht den Akteuren frei, dann Öffentlichkeitsarbeit unterstützt werden. Über Mittei- auch Mitglied im LAG-Verein bzw. Vorstandsmitglied lungen in der regionalen Presse zu aktuellen Projekten, zu werden und dadurch aktiv an der Steuerung der Aktionen und Veranstaltungen soll die Region kontinu- Entwicklung der Region mitwirken zu können. Projekt- ierlich informiert werden. Zusätzlich soll über die Aktivi- bezogen werden die Zielgruppen durch den LAG-Ver- täten in den Publikationen der Kreisverwaltungen und ein oder das Regionalmanagement angesprochen und Verbandsgemeinden (z.B. Mitteilungs-, Wochen- und können so ebenfalls an der Entwicklung der Region Amtsblätter) regelmäßig berichtet werden. aktiv teilhaben. Neue Zielgruppen werden themenbe- zogen durch das Regionalmanagement angesprochen Die bestehende Website der LAG Donnersberger und und zu Sitzungen der Arbeitsgruppen eingeladen. Da- Lautrer Land wird weiterhin als Informationsquelle ge- bei wird darauf geachtet, dass in jeder Arbeitsgruppe nutzt (http://www.donnersberger-lautrerland.de). Ge- die thematisch relevanten Zielgruppen repräsentiert nauso wird die Facebook-Seite weiter ausgebaut und sind. Der Vorstand der LAG organisiert darüber hinaus in Richtung Jugendbeteiligung weiterentwickelt. Im unterschiedliche Veranstaltungen für bestimmte Ziel- Austausch mit den Schülern im Rahmen der vorlie- gruppen zu aktuellen Themen. Das Regionalmanage- genden Konzepterstellung wurde der Handlungsbedarf ment übernimmt die Durchführung in einem geeigne- in diesem Bereich sehr deutlich. Für die kommende ten und motivierenden Format. Programmperiode soll eine enge Kooperation mit den Schulen in der Region entstehen, um die Bedürfnisse und das Kommunikationsverhalten junger Menschen in die Öffentlichkeitsarbeit der LAG Donnersberger und Lautrer Land mitaufzunehmen.

Mit Hilfe eines halbjährlichen Newsletters werden der Vorstand, die Mitglieder, Projektträger und interessier- te Bürger über Neuigkeiten und Aktivitäten der LAG in- formiert. Dieses Kommunikationsinstrument konnte in der vergangenen Programmperiode schon erfolgreich umgesetzt werden.

In Form von regelmäßig stattfindenden, thematischen Workshops sollen die maßgeblichen Akteure der Re- gion zusammenkommen und sich zu den Themen Tourismus, Natur und Umwelt, Dorfentwicklung und Wirtschaftsförderung austauschen. Dabei ist die Ver- netzung dieser vier Themenbereiche wichtig, um inno- vative Ideen und Synergien zu entwickeln.

Über Weiterbildungsangebote oder Seminare der Deutschen Vernetzungsstelle, des Ministeriums oder anderer Anbieter wird informiert. Dabei soll es einen Austausch der Regionalmanager untereinander geben, damit Erfahrungen aus dem LEADER-Prozess und Best-Practice-Beispiele ausgetauscht werden können. VERFAHREN ZUR LILE-ERSTELLUNG 47

Abbildung 10: Der Beteiligungsprozess zur Erstellung der LILE | Quelle: Eigene Darstellung

7. Verfahren zur pertenrunde, bestehend aus den Touristikern, den Wirtschaftsförderern und den Dorferneuerern am LILE-Erstellung 20.11.2014, durchgeführt. Hierbei wurde ein Rückblick auf die vergangene Programmperiode gegeben und Zu Beginn des Prozesses wurde eine Lenkungsgrup- anschließend diskutiert, welche Handlungsfelder und pe gebildet, die den Prozess aktiv begleitete. Sie be- Projektideen für die kommende Programmperiode für stand aus den LAG-Koordinatoren, sowie Vertretern das LAG-Gebiet Relevanz haben. der beiden Kreise und des LAG-Vorstands sowie dem begleitendem Büro entra. In der ersten Lenkungsgrup- pensitzung wurden die einzelnen Bausteine und Betei- Der Vorstand des Donnersberg-Touristik-Verbandes ligungsformen gemeinsam entwickelt und terminiert. In (DTV) wurde am 26.11.2014 über die Bewerbung, The- weiteren Lenkungsgruppensitzungen wurden die Zwi- menfelder und erste Projektideen informiert. In einer schenergebnisse der Veranstaltungen besprochen und Diskussionsrunde hatten die Mitglieder des Vorstan- aufgearbeitet. des die Möglichkeit weitere Anregungen einzubringen. Der Vorstand ist besetzt durch die Bürgermeister der Verbandsgemeinden, Vertreterinnen und Vertreter von In den Mitteilungsblättern der Kreise und der Ver- Hotels, Gastronomie, Weinbau und touristischen Ver- bandsgemeinden sowie auf der Website der LAG Don- einen. Zusätzlich wurde der DTV-Werbeausschuss am nersberger und Lautrer Land und auf Facebook wurde 16.12.2014 ebenfalls mit in den Prozess einbezogen. auf den Beteiligungsprozess und die Mitwirkungsmög- Hierbei kamen die Touristikerinnen und Touristiker der lichkeiten hingewiesen. Durch das Ausfüllen von Pro- Verbandsgemeinden sowie Vertreterinnen und Vertre- jektsteckbriefen konnten sich von Beginn an alle Bür- ter von Hotels, Gastronomie, Weinbau, Ferienwohnun- gerinnen und Bürger der Region mit ihren eigenen gen, Pfälzerwaldverein und Gästeführer zusammen. Ideen einbringen. Die Zukunftskonferenz, die am 10.12.2014 in Kirch- In einem ersten Schritt wurde LEADER im Allgemei- heimbolanden stattfand und zu der öffentlich eingela- nen und die Arbeit der LAG Donnersberger und Lau- den wurde, war auf eine breite Beteiligung unterschied- trer Land im Speziellen in der so genannten „Job-Ak- licher Akteure ausgelegt. Insgesamt nahmen ca. 60 tiv-Runde“ am 11.11.2014 vorgestellt. Es handelt sich Personen an der Veranstaltung teil. Zu Beginn erhiel- dabei um ein regelmäßiges Treffen mit Unternehmen ten die Anwesenden einen Überblick zu LEADER und aus der Region, das dem Netzwerken und der Infor- zur Arbeit der LAG sowie den auf Grundlage der Ex- mationsgewinnung dient. Hierbei wurden die Förder- pertenrunde herausgearbeiteten Handlungsfelder, die möglichkeiten für die Unternehmen aufgezeigt und für die kommende Programmperiode ins Auge gefasst Anregungen und Vorschläge aus diesem Kreis aufge- wurden. Die Handlungsfelder wurden mit den Teilneh- nommen. mern diskutiert und konnten bei Bedarf um neue er- gänzt werden. Hierauf aufbauend wurden gemeinsam In einem zweiten Schritt wurde eine moderierte Ex- die Stärken und Schwächen erarbeitet und anschlie- 48 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

ßend in übergeordneten Themenbereichen zusam- 8. Lokale Aktionsgruppe mengefasst. Im Anschluss wurden mit Hilfe der Wor- ld-Café-Methode die Handlungsfelder „Tourismus“, „Natur und Umwelt“, „Dorf und Stadt“ sowie „Wirtschaft 8.1 Zusammensetzung und Fachkräfte“ vertiefend bearbeitet. Anhand zweier der Lokalen Aktionsgruppe Fragen (Was wünschen Sie sich für die Region?/Wie können Sie diese Wünsche umsetzen?) konnten alle Die Lokale Aktionsgruppe „Donnersberger und Lautrer anwesenden Personen sich in die Handlungsfelder Land“ steht grundsätzlich jedem offen. Aufgrund ih- thematisch einbringen und ihre eigenen Ideen in den rer Institutionalisierung als eingetragener Verein sind Prozess einspielen. Rechte und Pflichten einer Mitgliedschaft für jeden be- kannt und aus der Vereinssatzung ersichtlich. Die Kofi- Zu Beginn des Prozesses wurden in der Lenkungsgrup- nanzierung der Umsetzung von LEADER in der Region pe die Beteiligungsmöglichkeiten von Jugendlichen erfolgt von Seiten der beteiligten Verbandsgemeinden eingehend diskutiert. Im Vorfeld wurden Gespräche und Landkreise; Mitgliedsbeiträge werden nicht erho- mit Vertretern der Gutenberg-Realschule plus in Göll- ben. Mitglied in der LAG sind neben den beiden Land- heim und dem Wilhelm-Elb-Gymnasium in Winnweiler kreisen und allen Verbandsgemeinden im Gebiet auch geführt, um die Möglichkeiten der Meinungsabfrage private und soziale Akteure, Vertreterinnen und Vertre- zu eruieren. Es wurden daraufhin zwei unterschied- ter der Landwirtschaft, des Natur- und Umweltschut- liche Ansätze gewählt. In der Gutenbergrealschule zes, des Gewerbes sowie der Frauen und Jugend. plus in Göllheim wurden in einer Doppelstunde am 18.12.2014 mit ca. 80 Jugendlichen zentrale Fragen Der Vorstand des LAG Donnersberger und Laut- diskutiert (Wie informiere ich mich über die Region?/ rer Land e.V. ist das zentrale Gremium, das über Was sollte sich ändern? – Was hält mich in der Re- LEADER-Projektanträge berät und entscheidet. Er setzt gion?/Was bietet mir persönliche Perspektive? – Was sich gemäß den Vorgaben des Landes aus mehr als 10 treibt mich weg?/Wo fehlt mir persönlich die Perspekti- Personen zusammen und trifft seine Entscheidungen, ve?). Im Wilhelm-Elb-Gymnasium wurden drei Klassen ohne dass eine Interessensgruppe (öffentliche Stellen, befragt. Zum einen eine 8. Klasse im Fach Sozialkunde Wirtschafts- und Sozialpartner sowie andere Vertreter und die Schüler/innen in zwei Erdkundeleistungskur- und Vertreterinnen der Zivilgesellschaft) über mehr als sen. Die Ergebnisse wurden über die Lehrkräfte in den 49% der Stimmen verfügt. Die Vertreter des Landes Konzepterstellungsprozess eingespielt.Der Entwurf (von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion sowie der Lokalen integrierten Entwicklungskonzeption wur- vom örtlich zuständigen Dienstleistungszentrum Länd- de am 19.01.2015 im Rahmen einer Vorstandssitzung licher Raum) werden ebenfalls in den LAG-Vorstand und Mitgliederversammlung vorgestellt, eingehend qua Amt berufen, haben aber nur beratende Funktion. diskutiert und letztlich die Bewerbung als LEADER-Re- gion auf dieser Grundlage beschlossen. Das Dienst- 8.2 Struktur der LAG leistungszentrum Ländlicher Raum Westpfalz (DLR) wurde zu allen Veranstaltungen eingeladen, um dieses LAG Donnersberger und Lautrer Land e.V. an der Entwicklung der LILE zu beteiligen. Zudem gab es einen persönlichen Termin beim DLR, um die stra- Der bestehende Verein „LAG Donnersberger und tegische Ausrichtung der LILE zu diskutieren und die Lautrer Land e.V.“ soll auch in Zukunft in seiner Form Handlungsfelder zu besprechen. und Struktur beibehalten werden. Zu Beginn der Pro- grammperiode 2007–2013 wurde bei der Zusammen- Die Kreisverwaltung des Donnerbergkreises hat unab- stellung der Mitglieder und Mitgliedsinstitutionen der hängig davon einen neuen Ausschuss „Ausschuss für LAG darauf geachtet, besonders solche Personen als Kreisentwicklung und Demografie“ eingesetzt. Dieser Vertreterinnen und Vertreter der Institutionen einzubin- beschäftigt sich mit der Zukunftsfähigkeit des Kreises den, die bereits aktiv in regionale Prozesse oder Pro- und mit den Auswirkungen des demografischen Wan- jekte eingebunden sind. Dies soll auch in Zukunft so dels. Zur konstituierenden Sitzung wurde die Lokale beibehalten werden. Mit Blick auf die nun neu entwi- Integrierte Ländliche Entwicklungsstrategie vorgestellt ckelten Handlungsfelder und die veränderte Gebiets- und mit den Ausschussmitgliedern diskutiert. kulisse sollen weitere neue Akteurinnen und Akteure mit entsprechendem fachlichen Bezug für die Mitar- beit in der LAG gewonnen werden. Jugendliche sollen insbesondere über Kontakt zu Schulen angesprochen werden. Ein konkretes Vorhaben der LAG in diesem Zusammenhang ist die Kooperation mit einem Leis- LOKALE AKTIONSGRUPPE 49

tungskurs Geografie zur Begleitung des regionalen Ansprechpartner im aktuellen LEADER-Bewerbungs- Entwicklungsprozesses über ca. 1,5 Jahre. Es liegen verfahren der LAG Donnersberger und Lautrer Land. durch die LAG-Koordinatoren bereits Kontakte zu Der Vorstand achtet auf eine gendergerechte Umset- Schulen in beiden Landkreisen vor. Durch die kontinu- zung der LILE und berücksichtigt dabei im Besonderen ierliche Begleitung des Regionalentwicklungsprozess die Belange von Frauen, indem diese Aspekte im Vor- sollen die Jugendliche befähigt werden, ihre Ideen zu feld von Entscheidungen mit besonderem Augenmerk konkretisieren, in die thematischen Arbeitsgruppen geprüft werden. In diesem Sinne bemüht sich die LAG einzuspielen und dort ggf. auch zu einer Projektreife auch darum, den Anteil von Frauen im Vorstand zu zu bringen. Dadurch erhofft sich die Region eine Stär- erhöhen. Es wird ein entsprechender Anteil von 50% kere inhaltliche und strategische Einbindung von Ju- angestrebt. gendlichen in die Erreichung der Ziele der LILE. Auch Jugendverbände sollen zu konkreten Projekten zielge- Dem Vorstand obliegt die Führung des Regional- richtet angesprochen werden. managements inklusive erforderlicher Personalent- scheidungen wie Ernennung oder Abberufung bzw. Die LAG setzt sich aus 41 Institutionen (darunter 22 Auftragserteilung und Auftragssteuerung des Regio- private und 19 öffentliche Institutionen) zusammen. nalmanagements. Außerdem übernimmt er die Aufga- Weitere aktive und wissenschaftliche Institutionen sind be des LEADER-Entscheidungsgremiums für Projekt- als beratende Akteure vorgesehen und sollen projekt- anträge – hierbei ist eine Beschlussfähigkeit nur dann bezogen hinzugezogen werden, haben jedoch kein gegeben, wenn jede Interessensgruppe (Öffentliche Stimmrecht in der LAG. Vertreter, Wirtschafts- und Sozialpartner, Vertreter der In der Satzung des bestehenden Vereines sind Zweck, Zivilgesellschaft) nur über maximal 49% der Stimmen Aufgaben, Organe, Mitbestimmungsmöglichkeiten so- verfügt. Bei Interessenskonflikten von stimmberechtig- wie rechtliche Rahmenbedingungen geregelt. ten Vorstandsmitgliedern sind diese vor einer Abstim- mung anzuzeigen. Die stimmberechtigten Vorstands- LAG-Vorstand mitglieder mit Interessenskonflikten werden dann von der Abstimmung ausgeschlossen. Der LAG-Vorstand trifft sich mindestens zwei Mal pro Jahr, zusätzliche Termine werden flexibel nach Be- LAG-Mitgliederversammlung darf angesetzt. Dem LAG-Vorstand, der aus 13 Per- sonen besteht, gehören auf öffentlicher Seite je ein Die Mitgliederversammlung tagt mindestens einmal pro Vertreter/in der beiden Kreisverwaltungen Donnersber- Jahr. Sie besteht aktuell aus 41 Mitgliedsinstitutionen gkreis und Kaiserslautern sowie drei Vertreter der Ge- aus dem öffentlichen und privaten Bereich. Die Mitglie- meinden und Verbandsgemeinden an. Darüber hinaus derversammlung wählt den Vorstand und beschließt gehören ihm sieben private Partner an: je ein Vertreter/ die Gesamtstrategie. Sie stimmt über die Prioritäten in der Landwirtschaft, der Landfrauen, der Museen, der der Projekte und die Schwerpunkte einer Jahrespla- Umwelt, der Jugend, des DEHOGA und der Touristik. nung, die von Regionalmanagement und Vorstand Weitere Vorstandsmitglieder – allerdings nur mit bera- vorgeschlagen werden, ab. Die Mitglieder der LAG tender Funktion – sind die Vertreter der Aufsichts- und sind als Projektträger und zentrale Multiplikatoren der Dienstleistungsdirektion sowie des Dienstleistungszen- LEADER-Strategie aktiv in die LILE-Umsetzung einbe- trum ländlicher Raum. Mit dem weiterentwickelten Ak- zogen. Ihnen fällt eine wichtige Rolle bei der Gewin- tionsplan sollen in der kommenden Programmperiode nung weiterer Akteure für die einzelnen Projektgrup- auch vermehrt Jugendliche in den LEADER-Prozess pen zu. Soweit Projektträger wichtiger Teilprojekte eingebunden werden. Hier macht es sich der Vorstand noch nicht Mitglied sind, sollen sie ebenfalls in die LAG zur Aufgabe, Jugendliche über eine Mitgliedschaft bzw. aufgenommen werden. Über Neuaufnahmen in die Mandat im Vorstand zu informieren und zu begeistern. LAG entscheidet der LAG-Vorstand halbjährlich. Mit Blick auf die besondere Zielgruppe Frauen soll eine verstärkte Einbindung in den LEADER-Prozess Regionalmanagement/LAG-Geschäftsstelle über die mit einander gut vernetzten Ortsgruppen der Landfrauen erreicht werden. In der Programmperiode Das Regionalmanagement führt die Geschäfte der LAG 2007–2013 wurden als Vorsitzender der Landrat des und betreut die Projektentwicklung und -umsetzung. Donnersbergkreises, Herr Winfried Werner, als stell- Ein externes Beratungsbüro unterstützt die LAG-Ko- vertretender Vorsitzender der Landrat des Landkreises ordinierungsstelle in der Kreisverwaltung Donnersber- Kaiserslautern, Herr Paul Junker, gewählt. Diese Auf- gkreis (Uhlandstraße 2, 67292 Kirchheimbolanden) in teilung hat sich in der Vergangenheit als sinnvoll erwie- der Geschäftsführung. Um die Belange von Frauen im sen und daher werden sich die genannten Personen regionalen Entwicklungsprozess besser einbeziehen auch in Zukunft wieder zur Wahl stellen. Sie sind die zu können, wird bei Bedarf die Gleichstellungsbeauf- 50 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

tragte des Donnersbergkreises und deren Netzwerke werden. Diese Arbeitsgruppe soll auch in Zukunft in Kreis und Region in Absprachen der LAG-Koordina- ihre Arbeit fortsetzen und weitere Arbeitsgruppen toren eingebunden. Alle relevanten Informationen und zu den Handlungsfeldern „Natur und Umwelt“, „Dorf Kontaktdaten finden sich auf der Website der LAG. Die und Stadt“ sowie „Wirtschaft und Fachkräfte“ sollen Geschäftsstelle ist Schnittstelle zwischen den Projek- eingerichtet werden. Zur besseren Beteiligung jun- takteuren und der LAG „Donnersberger und Lautrer ger Bevölkerungsgruppen ist ein weiterer Arbeits- Land“ und leitet gezielt Informationen an die Beteilig- kreis zur „Jugendaktivierung und -mobilisierung“ ten weiter. Die Durchführung des Regionalmanage- einzurichten. Durch eine enge Kooperation mit den ments wird nach den Richtlinien des Operationellen Schulen der Region soll eine kontinuierliche Beteili- Programms des Landes Rheinland-Pfalz (EULLE) ge- gung erzielt werden. fördert. Zur Geschäftsführung der LAG gehören die im Kapitel „Regionalmanagement“ beschriebenen Aufga- Projektträger-Runde ben. Um den Informationsfluss zwischen den Projekt- Das Regionalmanagement erstellt die jährlichen gruppen zu gewährleisten, führt das Regionalma- Haushaltspläne in Abstimmung mit den beiden Kreis- nagement mit den Projektgruppensprecher/innen verwaltungen. Der Haushaltsplan wird im Vorstand nach Bedarf Projektträger-Runden durch, um die abgestimmt und von der Mitgliederversammlung im aktuelle Projektumsetzung zu koordinieren und zu November eines Jahres beschlossen. Das Regional- vernetzen. Zusammensetzung und Häufigkeit wer- management soll ausdrücklich auch Projekte in Zu- den dem Bedarf angepasst. In dieser Runde kön- sammenhang mit der vorliegenden LILE betreuen, nen auch Inhalte und Ziele von Projekten vorgestellt die mit anderen Finanzierungsinstrumenten realisiert und diskutiert werden. werden können. Damit soll sichergestellt werden, dass eine konsistente Gesamtstrategie der Region mit mög- 8.3 Regionalmanagement lichst vielen Synergieeffekten verfolgt und realisiert werden kann. Das Regionalmanagement führt die Geschäfte der LAG und betreut die Projektentwicklung und Arbeitsgruppen -umsetzung (operative Aufgaben der REK-Umset- zung). Es ist die Schnittstelle zwischen den regio- Um die Akteure optimal in die LAG zu integrieren und nalen Akteuren und der LAG Donnersberger und angemessen zu beteiligen, werden thematische Ar- Lautrer Land und garantiert den Informationsfluss beitskreise gebildet. Die thematischen Arbeitsgruppen in beide Richtungen. Es nimmt daher in erster Li- bestimmen eine/n Projektgruppensprecher/in. Projekt- nie die folgenden Aufgaben in Abstimmung mit dem gruppensprecher/in und Projektträger stehen regel- LAG-Vorstand wahr: mäßig in Kontakt mit dem Regionalmanagement. In der Programmperiode 2007–2013 konnte bereits die 1. Organisation des Arbeitsgruppe „Tourismus“ erfolgreich eingerichtet LEADER-Regionalmanagement- prozesses

a. Inhaltliche Vorbereitung, Gestaltung, Mode- ration und Nachbereitung der Vorstands- und Arbeitsgruppensitzungen sowie der Mitglie- derversammlungen b. Regelmäßige Berichterstattung im LAG-Vor- stand über den Arbeitsstand im Entwick- lungsprozess

2. Projektbezogene Beratungsleistungen

a. Management der Projektumsetzung • Vorbereitung und Begleitung von Projektideen bis zur Umsetzungsreife • Identifikation und Sicherung von Pro- jektfinanzierungsquellen • Vorbereitung formeller Zuschussbean- tragungen Abbildung 11: Organigramm der LAG-Struktur | Quelle: Eigene Darstellung • Unterstützung der Projektumsetzung LOKALE AKTIONSGRUPPE 51

durch einen Projektträger (schnelle Über- 4. Öffentlichkeitsarbeit führung in eine finanzielle und rechtliche Eigenverantwortung) • Jährliche Erstellung eines Kurzkonzepts • Unterstützung der Projektträger bei der Be- zur Öffentlichkeitsarbeit willigungsabwicklung und Nachweisführung • Verfassen und Versenden von Pressemit- gegenüber der ELER-Verwaltungsbehörde teilungen zu aktuellen Anlässen an öffentli- che Medien b. Fachliche Anreicherung und Unterstützung der • Regelmäßige Aktualisierung und Pflege des Projekte Webauftritts der LAG Donnersberger und • Fachliche Unterstützung der Arbeitsgrup- Lautrer Land sowie eines Facebook-Ac- pen und von weiteren Projektteams, auch counts der LAG Donnersberger und Lautrer durch Erstellung von Kurzexpertisen Land • Identifizierung und Prüfung konkurrierender • Regelmäßige Aufbereitung und Darstellung Förderprogramme von Ergebnissen • Schulung der Arbeitsgruppen und Projekt- • Dokumentation von Vorstands-, Arbeits- teams hinsichtlich Moderation und Eigenor- gruppen- und ggf. Projektteamsitzungen ganisation (Verstetigung des Regionalent- sowie von LAG-Mitgliederversammlungen wicklungsprozesses) und deren Bereitstellung zum Download c. Managementunterstützung von Projektteams • Entwicklung einer funktionierenden Pro- 5. Konzeptionelle Unterstützung und jektteamstruktur (eigenverantwortliche Be- Beratung von transnationalen und arbeitung) interregionalen Kooperationsprojeten • Methodische Unterstützung bei der Pla- nung von Projekten 6. Geschäftsführung der • Methodische Unterstützung bei der Steue- LAG Donnersberger und rung von Projekten Lautrer Land e.V. • Vernetzung der Projekte, Wissenstransfer • Schulung der Projektakteure in Projektma- a. Organisatorische Vor- und Nachbereitung nagement der Arbeiten von Vorstand und Mitgliederversammlung 3. Regionalstrategischer Dialog, b. Federführung der PR-Arbeit Monitoring und Evaluierung gemeinsam mit dem VorstandDarüber hinaus entsendet das Regionalmanagement Vertreter • Kontaktpflege mit politischen, verwal- zu den LEADER-Netzwerkveranstaltungen auf tungsseitigen, wirtschaftlichen, kulturellen Landes-, Bundes- und europäischer Ebene so- und gesellschaftlichen Entscheidungsträ- wie zu weiteren Fachtagungen und Konferenzen gern der Region, der Nachbarregionen, des zum Thema Regionalentwicklung und/oder Ein- Landes, des Bundes und der EU zelthemen mit besonderer Bedeutung für die Re- • Organisation des kontinuierlichen regiona- gionalentwicklung. Außerdem nutzt es fach- und len Dialogs mit der Bevölkerung methodenbezogene Workshops, um das eigene • Abgleich formulierter strategischer Ent- Kompetenzprofil zu schärfen und weiterzuentwi- wicklungsvorstellungen mit der operativen ckeln. Arbeit • Überprüfung der strategischen Entwick- Die LAG Donnersberger und Lautrer Land hat das lungsvorstellungen auf ihre weitere Gültig- LEADER-Regionalmanagement (Geschäftsführung) keit in der Programmperiode 2007–2013 an ein externes • Überprüfung der Kohärenz der Aktivitäten Büro übertragen. Aufgrund der positiven Erfahrungen des Regionalmanagements mit weiteren soll diese Leistung auch in der kommenden Förderpe- Aktivitäten in der Region riode wieder extern vergeben werden. Mit Blick auf die • Kontinuierliches Monitoring der LILE-Um- im Vergleich zur vorangegangenen Programmperiode setzung nun deutlich erweiterten Aufgaben des Regionalma- • Jährliche Evaluierung des LILE-Umset- nagements sollen weiterhin Leistungen im Umfang zungsprozesses und jährlicher Tätigkeits- von 1 AK an ein externes Büro vergeben werden. Zu- bericht des Regionalmanagements sätzlich soll in der Kreisverwaltung Donnersbergkreis • Entwicklung von Vorschlägen zur Fort- eine halbe Stelle für die organisatorischen und haus- schreibung der LILE und des Aktionsplans haltstechnischen Regionalmanagementaufgaben so- wie die kreisübergreifende Koordinierung geschaffen werden. 52 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

Die Vergabe der Leistungen erfolgt unter Beachtung der geltenden Rechtsvorschriften durch den LAG-Vor- stand. Das eingesetzte Personal muss entweder über einen Hochschul- oder Fachhochschulabschluss im Bereich des Regionalmanagements oder eines ver- gleichbaren Studienganges verfügen oder vergleich- bare Praxiserfahrungen gemäß den Vorgaben des Landes Rheinland-Pfalz nachweisen.

Abbildung 12: Querschnittsziele der LAG Donnersberger und Lautrer Land | Quelle: Eigene Darstellung

9. Förderbedingungen den nun neu überarbeiteten Querschnittszielen (Quer- schnittsziele des Landes ergänzt um die Querschnitts- Die Festlegung der Fördersätze für Projekte, die aus ziele der Region). Während die einzelnen strategischen dem LEADER-Programm gefördert werden sollen, Teilmaßnahmen mit konkreten Zielgrößen hinterlegt erfolgt anhand von den in Tabelle 3 festgelegten För- sind, an denen sich Projekte maßgeblich zu orientie- dersätzen. Die Unterscheidung der Fördersätze hin- ren haben, sollen die Querschnittsziele über möglichst sichtlich unterschiedlicher Projektträger/Projektarten viele Projekte umgesetzt werden. Aus diesem Grund erfolgte auf Grundlage der im EULLE festgelegten Vor- sollen Projektideen, die sich nicht nur an den strate- gaben. In begründeten Fällen kann auf Beschluss der gischen Teilmaßnahmen der jeweiligen Maßnahmen LAG die Genehmigung eines höheren Fördersatzes orientieren, sondern auch einen direkten Beitrag zur jedoch durch die ELER-Verwaltungsbehörde beantragt Erreichung von mindestens einem Querschnittsziel werden. Darüber hinaus wurde die Unterscheidung in leisten, mit einer Premiumförderung honoriert werden eine Grund- und eine Premiumförderung für den LEA- (= Premiumprojekte). Außerdem müssen Wirtschaft- DER-Bewerbungsprozess vom Land Rheinland-Pfalz lichkeit und nachhaltiger Betrieb nachgewiesen wer- vorgegeben. den. Gleichzeitig müssen diese Projekte aber auch über Ortsgemeindegrenzen hinweg wirksam sein, um den 9.1 Unterscheidung zwischen Kooperationsgedanken zu stärken (dies kann bspw. Grund- und Premiumförderung über eine gemeinsame Finanzierung, eine Einbindung von Akteuren in die Projektkonzeption und -umsetzung oder eine Ausrichtung auf konkret identifizierbare Ziel- Die Unterscheidung zwischen Grund- und Premiumför- gruppen erfolgen). Dieses Kriterium wird lediglich für derung erfolgt in der LAG Donnersberger und Lautrer gemeinnützige Projektträger außer Kraft gesetzt, da Land anhand inhaltlicher Kriterien. Ein zentraler Aspekt diese in den seltensten Fällen aufgrund ihrer Struktur der Evaluierung der vorangegangenen Programmpe- und finanziellen Möglichkeiten dazu in der Lage sind, riode war die Erkenntnis, dass die in der Vergangen- gebietskörperschaftsübergreifend zu agieren. heit umgesetzten LEADER-Projekte nur wenig zu den Trotz dieser Unterscheidungen sollen die Möglichkeiten, zu Beginn der Programmperiode formulierten Quer- die seitens des Landes vorgegebenen Obergrenzen in schnittszielen beigetragen haben. Daher orientierte Ausnahmefällen und unter klar definierten Bedingungen sich die LAG bei der Festlegung der Unterscheidungs- zu überschreiten, ebenfalls maximal genutzt werden. kriterien zwischen Grund- und Premiumförderung an FÖRDERBEDINGUNGEN 53

Projekte Premiumförderung Standardförderung

Qualifizierung und 75 % 70 % Information

Private Projektträger 40 % 30 %

Gemeinnützige 50 % 45 % Projektträger

Öffentliche Projektträger 75 % 70 %

LAG-Vorhaben 75 % 70 %

Festbetragsförderung für „Ehrenamtliche 2.000 € 1.500 € Bürgerprojekte“

Tabelle 3: Fördersätze der LAG Donnersberger und Lautrer Land für LEADER-Projekte im Bezug zu den förderfähigen Bruttogesamtkosten | Quelle: Eigene Darstellung

9.2 Unterscheidung nach Projekt- verfahren häufig nicht rechtfertigt. Die zeitliche Verzö- gerung durch den Beantragungsprozess sowie der träger/Projektart personelle Aufwand für eine ordnungsgemäße Abrech- nung und Nachweisführung haben bei vielen privaten 9.2.1 Qualifizierung und Information Ideengebern den Wunsch nach einer größeren Förde- rung erzeugt. Daher soll auch in diesem Bereich die Projekte zur Qualifizierung und Information werden maximale Förderquote im Rahmen der Premiumför- i.d.R. durch öffentliche und v.a. ehrenamtlich orga- derung ausgeschöpft werden (40 %). Dadurch sollen nisierte Projektträger umgesetzt, die meist nur über einerseits mehr private Projektträger zur Umsetzung wenig Eigenkapital verfügen. Außerdem dienen die von LEADER-Projekten animiert werden, andererseits Projekte in den seltensten Fällen zur Erzeugung di- über die Kriterien der Premiumförderung auch die Um- rekter Wertschöpfung beim Projektträger selbst. Der setzung von Projekten mit großen Gemeinwohleffekten Bedarf an solchen Projekten ist in der Region sehr realisiert werden. Die Grundförderung wird wie in der groß, wie auch in den strategischen Teilmaßnahmen Vergangenheit auf 30 % festgesetzt. Premiumprojekte der einzelnen Maßnahmen deutlich wird. Daher sollen mit einem nachweisbaren Beitrag zum Innovationsziel diese Projekte in der Region Donnersberger und Lau- erhalten eine Förderung in Höhe von 50 %. trer Land das Maximum an Förderung zugesprochen bekommen. Es wird davon ausgegangen, dass die- 9.2.3 Gemeinnützige Projektträger se Projekte meistens die Kriterien für eine Premium- förderung erfüllen, dennoch wird der Unterschied zur Gemeinnützige Projektträger haben es meistens Grundförderung mit 5 % relativ klein gehalten, um auch schwer, eigene Finanzmittel für die Kofinanzierung von kleinräumig bedeutsame Projekte gut zu unterstützen. Projekten bereitzustellen. In vielen Fällen werden sie Falls das öffentliche Interesse überwiegt und Teilneh- auch über das Einbringen von großen ehrenamtlichen merbeträge in Höhe von mind. 30 % der Gesamtkosten Leistungen umgesetzt. Aufgrund der Gemeinnützig- eingenommen werden, können Premiumprojekte auch keit sind die Projekte i.d.R. stark gemeinwohlorientiert, eine Förderung von 100 % erhalten. sodass eine maximale Förderung (50 %) sehr gut be- gründbar ist. Um die Premiumförderung zu erhalten, 9.2.2 Private Projektträger müssen gemeinnützig getragene Projekte nicht das Kriterium der Umsetzung über Verbandsgemeinde- grenzen hinweg aus den o.g. Gründen erfüllen. Bei Die Erfahrungen aus vergangenen LEADER-Pro- diesem Projekttyp ist eine Abstufung zur Grundförde- zessen anderer Regionen in Rheinland-Pfalz haben rung in Höhe von 5 % angesetzt, um möglichst viele gezeigt, dass die Förderquote von 30 % für private gemeinnützige Projektträger zu gewinnen. Auf Be- Antragsteller das vergleichsweise aufwendige Antrags- schluss der LAG und mit Zustimmung der ELER-Ver- 54 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

waltungsbehörde können Premiumprojekte auch eine te umzusetzen, die sich an den Querschnittszielen Förderung von 90 % erhalten. orientieren und die regional wirksam sind. Die För- derung kann nur zu gemeinnützigen Anliegen (ge- 9.2.4 Öffentliche Projektträger meinnützige Organisation, Nichtregierungsorganisa- tion, Gruppe nicht organisierter Menschen) gewährt In der Vergangenheit konnten viele kommunale Projek- werden. Die Zahlung erfolgt auf Basis eines Durch- te nicht umgesetzt werden, weil die Kommunalaufsicht führungsberichtes mit nachvollziehbarer Dokumen- finanzschwachen Kommunen nur dann eine Kofinan- tation. Eine Vorlage und Prüfung weiterer Belege zierung gestattete, wenn der Anteil an Förderung bei (z.B. Kosten- und Zahlungsnachweise) ist nicht vor- ca. 60 % oder mehr lag. Daher soll die Festsetzung gesehen. Dem gleichen Zuwendungsempfänger kann der Fördersätze für kommunale Projekte auf 70 % bzw. maximal drei Mal diese Pauschalabrechnung gewährt 75 % für Premiumprojekte den Kommunen eine bes- werden. sere Perspektive für die Umsetzung ihrer Entwick- lungschancen geben. Dadurch wird auch ein größerer 9.2.7 Kooperationsprojekte Kreis an potenziellen Antragstellern angesprochen. Als weiterer positiver Effekt einer dadurch erleichter- Bei LEADER-Kooperationsprojekten wird im Koope- ten Antragsstellung wird eine stärkere Orientierung der rationsvertrag festgelegt, welche Fördersätze der ko- Antragsteller an den Auswahlkriterien der LAG erwar- operierenden LEADER-Regionen zur Anwendung tet. Aufgrund der deutlich erhöhten Fördersätze kann kommen. Für gebietsübergreifende und transnationale es zu einem deutlich schnelleren Mittelabfluss aus Vorhaben kann auf Beschluss der LAG nach Vorgaben dem LAG-Budget kommen, sodass sich die Qualität des Entwicklungsprogramms EULLE beantragt wer- der Projekte zwangsläufig erhöhen muss, um im Aus- den, für gemeinsame Projekte die für die federführen- wahlverfahren zum Zug zu kommen. Auf Beschluss de LAG geltenden Förderbedingungen anzuwenden. der LAG und mit Zustimmung der ELER-Verwaltungs- behörde können Premiumprojekte über zusätzliche 10. Verfahren zur kommunale Förderungen eine Förderhöhe von bis zu 100 % erreichen. Projektauswahl

9.2.5 LAG-Projekte Verfahren zur Festlegung der Auswahlkriterien LAG-Vorhaben treffen i.d.R. die Kriterien der Premi- Der LAG-Vorstand legt in seiner jeweils ersten Sitzung umförderung, d.h. der im Vergleich zur Vergangenheit des Kalenderjahres die Kriterien für die Projektauswahl reduzierte Standardfördersatz wird voraussichtlich und ein darauf aufbauendes Bewertungsraster fest. Die praktisch nicht zur Anwendung kommen. Von der LAG Kriterienliste und das Bewertungsraster werden öffent- selbst getragene Projekte dienen im direktesten Maße lich bekannt gemacht und potenziellen Antragstellern der Umsetzung der in der LILE formulierten Ziele für die an die Hand gegeben um größtmögliche Transparenz gesamte LEADER-Region, sodass ihnen ebenfalls der zu gewährleisten. Durch die jährliche Kontrolle und ggf. höchstmögliche Fördersatz zuteilwird (75 %). Sollten Anpassung der Kriterienliste erhält der LAG-Vorstand die Kriterien der Premiumförderung trotz dieser Grund- die Möglichkeit, die Erreichung der LILE-Ziele gezielt voraussetzung nicht erfüllt werden können, reduziert zu steuern, indem die bis dato erreichten Zielwerte mit sich der Fördersatz um 5 %. Premiumprojekte können in die Überarbeitung einfließen können. Der LAG-Vor- mit Zustimmung der ELER-Verwaltungsbehörde über stand legt darüber hinaus fest, welche Fördergrenzen zusätzliche kommunale Förderungen eine Förderhöhe (Ober- und Untergrenze i.S.v. öffentliche Zuwendun- bis zu 100 % erhalten. gen für förderfähiges Projektvolumen) im Rahmen der Vorgaben des EULLE für das LAG-Gebiet gelten. Bei 9.2.6 Festbetragsförderung für LEADER-Kooperationsprojekten wird im Kooperati- „Ehrenamtliche Bürgerprojekte“ onsvertrag festgelegt, welche Auswahlkriterien der ko- operierenden LEADER-Regionen zur Anwendung im Ehrenamtliche Bürgerprojekte stellen eine wichtige Auswahlverfahren kommen. Projektgruppe zur Umsetzung der Entwicklungszie- le der LILE in der LAG Donnersberger und Lautrer Fortlaufende Antragstellung/ Land dar. Sie können je Projekt eine Unterstützung Konkrete Förderaufruftermine von 1.500 Euro bzw. 2.000 Euro im Premiumbereich erhalten. Durch diesen Unterschied zum Premium- Der LAG-Vorstand trifft sich mindestens zwei Mal pro bereich sollen ehrenamtliche Akteure im Besonderen Jahr, zusätzliche Termine werden flexibel nach Bedarf dazu animiert und dabei unterstützt werden, Projek- angesetzt. Die Entscheidung über Projektideen erfolgt VERFAHREN ZUR PROJEKTAUSWAHL 55

auf der Basis von Projektsteckbriefen im Rahmen der Beurteilung der Querschnittsthemen Vorstandssitzungen sowie in zwei Umlaufverfahren. Gleichstellung und Nichtdiskriminierung Bis zum 15.11. sollen die Projektsteckbriefe für die Vorstandssitzung im Januar und zum 15.05. für die Projektideen werden abgelehnt, wenn sie negative Ef- Sitzung vor den Sommerferien eingereicht werden. fekte auf Gleichstellung und Nichtdiskriminierung ha- Somit ergeben sich mindestens vier konkrete Termi- ben i.S. einer Nicht-Erfüllung eines Muss-Kriteriums ne zur Einreichung von Projektideen. Projektanträge (s. auch Schwellenwert/Mindestpunktzahl). können als einfache Steckbriefe bis 14 Tage vor der Vorstandssitzung bzw. vor der Durchführung des Um- Schwellenwert/Mindestpunktzahl laufverfahrens beim Regionalmanagement eingereicht für Zustimmung werden. Die Kriterienliste wird Muss-Kriterien enthalten, ohne Ziele bei der Festlegung deren Erfüllung Projektanträge nicht gestellt werden von Auswahlkriterien können. Die Muss-Kriterien werden sich maßgeblich an den formalen Vorgaben der Bewilligungsbehörde Die Festlegung der Auswahlkriterien erfolgt maßgeb- zur Umsetzung von LEADER-Projekten orientieren, lich anhand der in der LILE genannten SMART-Ziele gleichzeitig aber auch inhaltlich-fachliche Komponen- für die Gesamtentwicklung der Region. Je nach jewei- ten beinhalten. ligem Zielerreichungsgrad kann der LAG-Vorstand im Die Kriterienliste wird Kann-Kriterien enthalten, für die Jahresrhythmus die Schwerpunkte neu setzen, indem jährlich ein Bewertungsraster erstellt wird. Der LAG-Vor- das Bewertungsraster geändert wird. stand legt in Abhängigkeit vom gewählten Bewertungs- raster auch eine Mindestpunktzahl fest, deren Nicht-Er- Bodenordnung/Landwirtschaftliche reichen zu einer Ablehnung des Projektantrages führt. Infrastrukturmaßnahme 11. Kooperation mit Sofern ein erhöhter Fördersatz in den Teilmaßnahmen M 4 c) Investitionen in die Infrastruktur in Verbindung anderen Programmen mit der Entwicklung, Modernisierung und Anpassung und Gebieten der Landwirtschaft bzw. M 4 d) Investitionen in die Neu- ordnung ländlichen Grundbesitzes und Gestaltung des ländlichen Raumes außerhalb des LEADER-Ansatzes 11.1 Transnationale Kooperationen im Gebiet der LAG Donnersberger und Lautrer Land in Anspruch genommen werden soll, muss zunächst das 11.1.1 Kooperation mit der jeweils zuständige DLR eine Stellungnahme der LAG LAG Imst (Österreich) einfordern. Die LAG prüft daraufhin die fachliche Ver- einbarkeit der jeweiligen Maßnahme mit den Zielen der Nachdem Vertreter der LAG Donnerberger und Lau- LILE Donnersberger und Lautrer Land und entscheidet trer Land 2013 die Region Imst besucht hatten und darüber im LAG-Vorstand (im Rahmen der nächsten erste Gespräche geführt worden waren, trafen sich Vorstandssitzung oder per Umlaufverfahren). Die Ent- die Regionalmanager im April 2014 zu einem Strate- scheidung des LAG-Vorstands wird dem DLR schrift- gieworkshop, um dort die Handlungsfelder und erste lich übermittelt, welches die weitere Bearbeitung des Projektideen zu eruieren. Gemeinsam legte man vier Antrags übernimmt. Handlungsfelder fest:

Umgang mit Querschnittszielen 1. Tourismus (Innovation, Umweltschutz, Eindämmung Im Bereich Tourismus möchten die beiden LAG des Klimawandels und Anpassung an seine die Regionen gegenseitig bekannter machen Auswirkungen) und als Tourismusdestinationen jeweils stärker bewerben. Als erster Projektansatz wurde eine Der Beitrag von Projektideen zur Erreichung der Quer- Kooperation zu den Reiseveranstaltern disku- schnittsziele (sowohl der vom Land vorgegebenen als tiert. Hierbei entstand die Idee, mit speziellen auch der regional zusätzlich erarbeiteten) wird durch Reiseangeboten den touristischen Austausch zusätzliche Punkte im Bewertungsraster honoriert. in den Kooperationsgebieten zu intensivieren. Darüber hinaus ist der Beitrag zu mindestens einem Weiter wurde der Ansatz entwickelt, einen re- Querschnittsziel eine Voraussetzung für die Gewäh- gelmäßigen und wechselseitigen „Bürgeraus- rung des Premiumfördersatzes. tausch“ unter den Regionen zu organisieren, um die Regionen stärker miteinander zu ver- netzen. In diesem Zusammenhang ist ebenso 56 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

ein Austausch von Schülern durch Schulfahr- West hat einen gut funktionierenden Bauern- ten in die jeweilige LAG angedacht. markt, wohingegen in der Region Donnersber- ger und Lautrer Land bisher noch nichts Ver- 2. Regionale Produkte gleichbares umgesetzt werden konnte. Hierzu Regionale Spezialitäten der kooperierenden könnte ein Austausch der Anbieter stattfinden, Regionen sollen stärker in das gastronomische um die Regionen und deren Produkte gegen- Angebot integriert werden. Zum einen können seitig besser kennenzulernen. die Gastronomiebetriebe durch bspw. Themen- wochen neue Gäste gewinnen, zum anderen 2. Touristische Angebote über den kulinarischen Genuss vieles über die Das Ziel ist es, die Regionen als Ausflugs- kooperierende Region zum Ausdruck bringen. ziel bekannter machen. Hierzu können neue Packages entstehen und in Kooperation mit 3. Wirtschaft – Know-how-Transfer Busreiseveranstaltern angestoßen werden. Beide Regionen haben unterschiedliche wirt- schaftliche Schwerpunkte. Die LAG Imst ist im 3. Inklusion/Integration Tourismus gut aufgestellt. Die LAG Donnerber- In diesem aktuell bedeutsamen Themenfeld ger und Lautrer Land hingegen hat innovative sollen gemeinsam neue Ideen entwickelt wer- Produktionsbetriebe im technischen Bereich den. Als erste Ansätze wurden der Austausch vorzuweisen. Hierbei können beide Regionen von Beschäftigungsgesellschaften oder Erfah- im Ausbildungsbereich voneinander profitieren. rungen der Dorfmoderationen diskutiert. Durch das gegenseitige Angebot von Praktika haben Auszubildende die Möglichkeit in ande- 4. Radtourismus ren Branchen und Unternehmen Erfahrungen zu Die Kooperation im Radtourismus soll speziell sammeln. auf Mountainbiker ausgerichtet sein und neue Angebote schaffen. Die Ausbildung von Moun- 4. Strategischer Austausch tainbike-Führern ist ein erster Ansatz. Ein stär- zur Prozessoptimierung kerer Austausch im Hinblick auf Ausweisung Um die Kooperation weiter voranzutreiben von Strecken oder individueller Angebote ist wurde ein regelmäßiger Austausch der beiden ebenfalls denkbar. LAG untereinander vereinbart. In den jährlich terminierten Treffen sind zum einen die Pro- 5. Gemeinschaftsgärten jektstände zu diskutieren, zum anderen sollen Gemeinschaftsgärten als Grünflächengestal- die Treffen auch explizit dazu genutzt wer- tung und -vernetzung, Freizeit-, Erholungs- und den, Erfahrungen aus dem Regionalmanage- Begegnungsraum, Produktionsstätte regiona- ment-Prozess auszutauschen und gegenseitig ler Produkte und Instrument zum Erhalt der Ar- voneinander zu lernen. ten- und Sortenvielfalt sollen stärker betrachtet werden. Hier gilt es Best-Practice-Beispiele 11.1.2 Kooperation mit der auszutauschen und voneinander zu lernen. LAG Lëtzeburg West (Luxemburg) 6. Streuobst Streuobstwiesen können von integrativen Be- trieben gepflegt werden. Die Produkte können Im Februar 2014 besuchte die LAG Donnersberger dann entsprechend eigenständig vermarktet und Lautrer Land die LAG Lëtzeburg West. Dabei nutz- werden. te man die Gelegenheit um sich gegenseitig kennen- zulernen und einen ersten Eindruck von der Arbeit der 7. Mobilität LAG zu erhalten und Ideen zu möglichen Kooperatio- Das Thema Mobilität soll v.a. für Freizeitange- nen zu entwickeln. Die ersten Ansätze wurden im Mai bote für den ländlichen Raum behandelt wer- 2014 vertieft, als die LAG Lëtzeburg West zu Besuch in den, z.B. über Spielmobile, mobiles Kino oder der LAG Donnerberg und Lautrer Land war. Einzelne Kulturbus. Hierzu sollen Erfahrungen ausge- LEADER-Projekte wurden in der Region besichtigt, um tauscht und gemeinsam neue Ideen entwickelt im Anschluss gemeinsame Handlungsfelder zu identi- werden. fizieren.

1. Regionale Produkte Um regionale Produkte bekannter zu machen entstand die Idee eines pfälzisch-luxembur- gischen Bauernmarktes. Die LAG Lëtzeburg KOOPERATION MIT ANDEREN PROGRAMMEN UND GEBIETEN 57

11.2 Gebietsübergreifende zur Gegensteuerung zum Abfluss von qualifizierten Kooperationen Arbeitskräften entwickelt werden, insbesondere im Be- reich des Marketings für technische Berufe. Die Ergeb- nisse sollen in einer länderübergreifenden Vergleichs- 11.2.1 Kooperation mit der studie zusammengefasst werden. LAG Pfälzerwald plus und der LAG Westrich-Glantal Römer-Kooperation Die Region Donnersberger und Lautrer Land besitzt mit Das erfolgreiche Projekt (Dorfleben – Dorfraumpionie- dem Vicus Eisenberg eine zentrale Anlaufstelle für das re) der evangelischen Jugend der Pfalz aus der ver- Thema Römer in der Pfalz. Dieses touristische Ange- gangenen Programmperiode soll für die Zukunft wei- bot soll mit römischen Funden in der Verbandsgemein- terentwickelt und im Bereich der gesamten Westpfalz de Hettenleidelheim, der Römischen Villa in Quirnheim umgesetzt werden. Hierzu sollen die bereits ausge- und dem historischen Steinbruch in Ebertsheim (beide bildeten Dorfraumpioniere in (auch neuen) Modellge- in der Verbandsgemeinde Grünstadt-Land) verbunden meinden eingesetzt werden, um aus Forscherperspek- werden. tive konkrete Dorfentwicklungsprozesse und -projekte gemeinsam mit der Bevölkerung vor Ort anzustoßen. Besucherlenkungskonzept Parallel dazu erfolgt ein Know-how-Transfer auf neu für den Naturpark Pfälzerwald interessierte Jugendliche und somit eine weitere Qua- Gemeinsam mit der Verbandsgemeinde Hettenleidel- lifizierung von neuen Dorfraumpionieren, diesmal „on heim soll eine Qualifizierung der Besucherlenkung im the project“. Darüber hinaus sollen die qualifizierten Naturpark Pfälzerwald erfolgen; hierbei sind insbeson- Dorfraumpioniere auch für die Sensibilisierung von dere die Integration der touristischen Anziehungspunk- Kommunalpolitikern für Dorfentwicklungsthemen und te Stumpfwaldbahn und Eiswoog von Interesse. Beteiligung von Jugendlichen zur Verfügung stehen. Zellertal-Weinstraße 11.2.2 Kooperation mit der Über den Drullo-Radwanderweg soll das Zellertal stär- LAG Westrich-Glantal ker mit dem radtouristischen Angebot der Deutschen Weinstraße vernetzt werden. Als Initialzündung kann dabei die Anbindung an den Erlebnistag Deutsche Das bereits in der letzten Programmperiode bestehen- Weinstraße wirken. de ILE-Projekt „Zielgruppe Amerikaner“ zwischen den Verbandsgemeinden Bruchmühlbach-Miesau, Land- stuhl und Ramstein-Miesenbach sowie dem Landkreis Donnerbergkreis soll im Zuge der kommenden Pro- grammperiode geografisch auf die drei Verbandsge- meinden aus dem Kreis Kusel ausgeweitet werden. Die Projektgruppe aus Touristikern aller kooperierenden Gebietskörperschaften treffen sich zwei bis viermal pro Jahr und initiieren regelmäßige Kommunikations- projekte, wie einmal jährlich den „Calendar of events“. Auch die Website „Window to – Ramstein Gateway“ wird mit Angeboten aus allen teilnehmenden Kommunen bestückt. Es sollen nun zusätzliche Pro- jekte zur Zielgruppenansprache in Kommunikation und Angebot entstehen.

11.2.3 Kooperation mit der LAG Rhein-Haardt

Vergleichsstudie zu qualifizierten Arbeitskräfte Im Rahmen des Ausbildungsverbunds der ILE-Region Leiningerland (nun Teil der LEADER-Bewerberregion Rhein-Haardt) sind viele Betriebe aus den Verbands- gemeinden Eisenberg und Göllheim bereits aktiv be- teiligt. Gemeinsam mit weiteren LAG aus dem Umland von großen Entwicklungszentren (LAG Barnim, LAG Wetterau/Oberhessen) sollen gemeinsame Projekte 58 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

12. Indikativer Finanzplan

Tabelle 4: Indikativer Finanzplan 23 der LAG Donnersberger und Lautrer Land nach Handlungsfeldern | Quelle: Eigene Darstellung

23 Abkürzungen: ELER = Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des Ländlichen Raumes, HF = Handlungsfeld, M = Maß- nahme, RM = Regionalmanagement sowie Aktionen und Projekte im Bereich Kommunikation der LAG INDIKATIVER FINANZPLAN 59

Tabelle 5: Indikativer Finanzplan der LAG Donnersberger und Lautrer Land nach Jahren | Quelle: Eigene Darstellung 60 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

13. Begleitung und Bewertungsbereich Aufgaben Evaluierung der des Regionalmanagements Förderperiode 2014–2020 • Arbeitszeit in Projektberatung und Projektbetreuung 13.1 Monitoring • Arbeitszeit in Abstimmung mit Förderinstitutionen Damit das Regionalmanagement, der LAG-Vorstand • Arbeitszeit in Gremienbetreuung und auch die Arbeitsgruppen den momentanen Ar- • Arbeitszeit in Vernetzungsarbeit beitsstand der Region einschätzen können, ist ein • Anzahl, Zeitspanne und Themen der ständig aktuelles Monitoring wichtig. Dazu sollen drei besuchten Weiterbildungen Bereiche betrachtet werden: die Inhalte und die Stra- • Anzahl von Artikeln und Beiträgen in Print- tegie, der Prozess und die Struktur und die Aufgaben medien und im Radio/Regionalfernsehen des Regionalmanagements. Die Angaben zur Bewer- • Anzahl der Internetaufrufe tung der Situation sollen hauptsächlich in (Excel-) Lis- • Anzahl der Newsletter-Abonnenten ten erfasst werden, sodass kein unangemessen hoher • Anzahl von besuchten Veranstaltungen Arbeitsaufwand im laufenden Geschäft entsteht. Das (Messen, Märkte etc.) Monitoring fällt in den Aufgabenbereich des Regional- • Ausführung der Berichtspflichten managements. Sofern im Sinne der Evaluierung keine weiteren Maß- Bewertungsbereich Inhalte und Strategie nahmen in einem Kalenderjahr vorgenommen wer- den, stellen diese erhobenen Daten die Basis für den • Anzahl der Projekte nach Maßnahmen Jahresbericht der Region dar. Dieser wird durch das • Finanzvolumen der (Teil-) Handlungsfelder Regionalmanagement dem LAG-Vorstand und den im Jahr Mitgliedern im Rahmen einer Sitzung vorgestellt. Im • Anzahl der Zusammenkünfte pro Handlungsfeld Anschluss daran erfolgt eine Diskussion, wie die Er- (Beratung, LAG-Sitzungen, Projektgruppen etc.) gebnisse in der weiteren Entwicklung berücksichtigt • Anzahl der Artikel und weiteren öffentlichkeits- werden sollen. Der beschlossene Bericht wird jeweils wirksamen Aktionen pro Handlungsfeld bis zum 31. März des Folgejahres bei der ELER-Ver- • Anzahl und Art der Kooperationspartner waltungsbehörde eingereicht. (LAG, Universitäten, Forschungsinstitute etc.) • Aktuelles Projektdatenblatt 13.2 Evaluierung • Projektinhalte und Projektziele • Gewichtung der Querschnittsziele Im Bereich Inhalte und Strategien sollten drei Aspek- • Projektträger und te betrachtet werden: Strategiekonformität, Effektivität Kooperationspartner (projektbezogen) und Effizienz. Dazu wird zum einen eine Zielfortschritts- • Höhe der Projektkosten, analyse durchgeführt. Hierbei werden in den Jahren Förderzuschüsse, Rückflüsse 2016, 2018 und 2020 die im LILE aufgestellten Indi- • Förderzeitraum in Monaten katoren betrachtet und Abweichungen, Realisierungen • Meilensteine bzw. Teilergebnisse und Veränderungen geprüft und bewertet. Grundlage • Abschluss und Abrechnung dieser Methode bildet die Excel-Tabelle des Monito- rings. Zum anderen wird mit dem LAG-Vorstand und Bewertungsbereich Prozess und Struktur weiteren aktiven Akteuren ein Bilanzworkshop durch- geführt, in dem erfolgsfördernde und –hemmende Fak- • Involvierte Akteursgruppen je Handlungsfeld toren identifiziert werden. Der Workshop wird durch (durch umgesetzte Projekte, Teilnahme an Pro- das Regionalmanagement oder unter Mithilfe externer jektgruppen, Mitgliedschaft in der LAG u.ä.) Moderation in den Jahren 2017 und 2019 durchgeführt. • Anzahl der LAG-Sitzungen • Anzahl der durchgeführten Veranstaltungen Der Bewertungsbereich Prozess und Struktur be- differenziert nach Format (Projektgruppen, trachtet Organisationsstrukturen, die eingebundenen Informationsveranstaltungen, Themenabende, Akteursgruppen sowie die Kommunikationsprozesse Abstimmungsrunden mit anderen Regionen etc.) innerhalb der Region und zu anderen Partnern. Als • Anzahl der Teilnehmer der durchgeführten Ver- Methode kommt ein Fragebogen angepasst auf die Ak- anstaltungen teursgruppen zum Einsatz, der eine Zufriedenheitsab- frage vornimmt. Die zu befragenden Personengruppen sind in diesem Zusammenhang die LAG-Mitglieder und BEGLEITUNG UND EVALUIERUNG DER FÖRDERPERIODE 2014-2020 61

der -Vorstand, die Projektträger, die Projektgruppen- mitgliederinnen und -mitglieder sowie weitere relevante Personen. Für die Projektträger soll dieser Fragebogen verpflichtend eingeführt werden, da eine erfolgreiche Arbeit der Gremien und des Regionalmanagements auf das Feedback der Projektträger angewiesen ist. Dementsprechend wird der Bogen jedem Projektträger nach Umsetzung seines Projekts zukommen und den weiteren Zielgruppen zweimal ausgehändigt werden: einmal 2017 und ein weiteres Mal 2019. Die Auswer- tung und Präsentation der Ergebnisse erfolgt durch das Regionalmanagement.

Die Aufgaben des Regionalmanagements werden durch Aspekte wie Arbeitsorganisation, Kapazitäten, Kompetenzen, Kommunikation und Vernetzung de- finiert. In der Bewertung sollten die Zielgerichtetheit der Aktionen, finanzielle und personelle Ressourcen, Informationsweitergabe und Zusammenarbeit mit an- deren Akteuren bewertet werden. Einige dieser Fak- toren können bereits durch den Fragebogen zur Zu- friedenheit abgefragt werden. Des Weiteren sollte das Regionalmanagement die Ergebnisse des Monitorings kritisch mit seinen gesetzten Zielen bezüglich Aktivie- rung, Projektberatung und Öffentlichkeitsarbeit abglei- chen.

Die Ergebnisse von Evaluierung und Monitoring wer- den in den Jahren 2017 und 2019 zu einem Zwischen- bzw. Abschlussevaluierungsbericht zusammenge- fasst. Beide Berichte werden dem LAG-Vorstand, den LAG-Mitgliedern sowie der ELER-Verwaltungsbehörde zugesendet. Teil der Berichte sind auch konkrete Vor- schläge seitens des Regionalmanagements wie auf- gedeckte Hemmnisse abgebaut bzw. Erfolge besser genutzt werden können.

Tabelle 6: Übersicht der Evaluierungsleistungen der LAG Donnersberger und Lautrer Land | Quelle: Eigene Darstellung 62 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

14. Quellenverzeichnis • StaLa – Statistisches Landesamt Rhein- land-Pfalz (2012a): Statistische Berichte. Ag- • Donnersbergkreis (2014): www.donnersberg- rarstrukturerhebung – Landwirtschaftszählung kreis.de, zuletzt abgerufen am 20.03.2015 2010. Bad Ems.

• entra Unternehmerentwicklung (2008): Loka- • StaLa – Statistisches Landesamt Rhein- le, integrierte, ländliche Entwicklungsstrategie land-Pfalz (2012b): Statistische Berichte. (LILE) – LAG Donnersberger und Lautrer Land. Obstanbauerhebung – Landwirtschaftszählung Zeitreise. Vergangenes bewahren – Zukunft ge- 2010. Bad Ems stalten! Winnweiler. • StaLa – Statistisches Landesamt Rhein- • Heindl Server GmbH (2014): http://www.solar- land-Pfalz (2012c): Rheinland-Pfalz 2060. Dritte server.de/news/news-5165.html, zuletzt abgeru- regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung. fen am 20.03.2015 Statistische Analysen, Nr. 25. Bad Ems.

• ISM – Ministerium des Innern und für Sport • StaLa – Statistisches Landesamt Rhein- (2008): Landesentwicklungsprogramm (LEP IV). land-Pfalz (2014a): Auf Anfrage digital zur Ver- Mainz. fügung gestellte statistische Daten. Bad Ems.

• Kreis Kaiserslautern (2014): www.kreis-kai- • StaLa – Statistisches Landesamt Rhein- serslautern.de, zuletzt abgerufen am 20.03.2015 land-Pfalz (2014b): Statistische Berichte. Regio- nale Stromeinspeisung aus erneuerbaren Ener- • KV RLP – Kassenärztliche Vereinigung Rhein- gien 2012. Korrigierte Fassung vom 28.10.2014. land-Pfalz (2014): https://www.kv-rlp.de/presse/ Bad Ems. hintergrund/versorgungsforschung/, zuletzt ein- gesehen am 20.03.2015 • Solarserver (2006): Solarpark Sembach wird bis Juli auf 4 MWp erweitert. (Online verfügbar un- • MUF – Ministerium für Umwelt und Forsten ter: http://www.solarserver.de/news/news-5165. (2004): Rheinland-Pfalz gewinnt an Boden. html, zuletzt eingesehen am 20.03.2015). Vorsorgender Bodenschutz und Flächeninan- spruchnahme – Tagungsband. Dokumentation • WFK – Wirtschaftsförderung Kaiserslautern zum Ressortforum: „Rheinland-Pfalz gewinnt (2014): Standortbroschüre. Kaiserslautern. an Boden“ am 18. November 2004 im schloss Waldthausen. (Online verfügbar unter: http:// www.mwkel.rlp.de/File/Rheinland-Pfalz-ge- winnt-an-Boden-pdf/, zuletzt eingesehen am 20.03.2015).

• MWKEL – Ministerium für Wirtschaft, Klima- schutz, Energie und Landesplanung Rhein- land-Pfalz (2014): Raumordnungsbericht 2013. Mainz.

• Planungsgemeinschaft Westpfalz (2012): Regi- onaler Raumordnungsplan (RROP) Westpfalz IV. Kaiserslautern.

• Rheinland-Pfalz-Takt – Bus und Bahn für unser Land (2014): Neues Regionalexpress-Konzept. (Online verfügbar unter: http://www.der-takt.de/ takt-hintergrund/takt-2015/artikeldetails/artikel/ neues-regionalexpress-konzept.html, zuletzt eingesehen am 20.03.2015). ANHANG 63

90 15. Anhang

15.115. Anhang Darstellung der Städte und Ortsgemeinden der LAG

15.1 Darstellung der Städte und Ortsgemeinden der LAG Landkreis Donnersbergkreis

Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel

Alsenz

Finkenbach-Gersweiler Obermoschel, Stadt

Gaugrehweiler Oberndorf

Kalkofen

Mannweiler-Cölln

Münsterappel Niederhausen an der Appel

Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden Bischheim

Bolanden Dannenfels Mörsfeld

Ilbesheim Orbis Kirchheimbolanden, Stadt Stetten

Verbandsgemeinde Göllheim (Pfrimm)

Bubenheim Rüssingen Standenbühl

Göllheim Zellertal

Verbandsgemeinde Winnweiler

Börrstadt Münchweiler a.d. Alsenz

90

15. Anhang

15.1 Darstellung der Städte und Ortsgemeinden der LAG Landkreis Donnersbergkreis

Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel Alsenz Oberhausen an der Appel Finkenbach-Gersweiler Obermoschel, Stadt

Gaugrehweiler Oberndorf Schiersfeld

Mannweiler-Cölln Sitters

Münsterappel Unkenbach Niederhausen an der Appel Waldgrehweiler

Niedermoschel Winterborn

Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden Bennhausen Kriegsfeld

Bischheim Marnheim

Bolanden Morschheim

Dannenfels Mörsfeld Gauersheim Oberwiesen

Ilbesheim Orbis

Jakobsweiler Rittersheim Kirchheimbolanden, Stadt Stetten

Verbandsgemeinde Göllheim

Albisheim (Pfrimm) Lautersheim

Biedesheim Ottersheim

Bubenheim Rüssingen

Dreisen Standenbühl

64 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGEREinselthum UND LAUTRER LAND Weitersweiler Göllheim Zellertal

Immesheim

Verbandsgemeinde Winnweiler 91 Börrstadt Münchweiler a.d. Alsenz

Falkensein

Gonbach Höringen Wartenberg-Rohrbach

Imsbach Winnweiler Verbandsgemeinde Eisenberg

Eisenberg (Pfalz), Stadt Ramsen

Kerzenheim Verbandsgemeinde Rockenhausen

Bayerfeld-Steckweiler

Dielkirchen Rockenhausen, Stadt

Dörrmoschel Ruppertsecken Gerbach Schönborn

Gundersweiler

Imsweiler Katzenbach Würzweiler

Landkreis Kaiserslautern

Verbandsgemeinde Enkenbach-Alsenborn Enkenbach-Alsenborn Mehlingen

Fischbach Neuhemsbach Frankenstein Sembach

Hochspeyer Waldleiningen

Verbandsgemeinde Otterbach-Otterberg Frankelbach Olsbrücken Heiligenmoschel Otterbach

Hirschhorn/Pfalz Otterberg, Stadt Katzweiler Schallodenbach

ANHANG 65 92

Mehlbach Schneckenhausen

Niederkirchen Sulzbachtal

Verbandsgemeinde Weilerbach Erzenhausen Reichenbach-Steegen

Eulenbis Rodenbach

Kollweiler Schwedelbach

Mackenbach Weilerbach

15.2 Sammlung von Projektideen aus der Region Bei dieser Sammlung handelt es sich um Projektideen, welche von Dritten an die LAG herangetragen wurden. Diese konnten zum einen neu im Rahmen des Bewerbungsprozesses entwickelt und zum anderen aus der vergangenen Förderperiode übertragen werden:

Handlungsfeld Projekttitel 4 Arbeitgeberübergreifendes Ausbildungszentrum 2 Arpad Dobriban 1,4 ArtKibo 1,3 Barocktage 2015 4 Behind the Scenes 1 Besucherlenkungskonzept Tourismus 2 Biosphärengemeinde Frankenstein / Schild-­‐ Werbung und Programm 3 Bürger-(Einkaufs)-Bus 1 Burg-Kirche und Bahnportal Beleuchtung. Eintritt in den Landkreis KL 4 Cross-­‐Media-­‐Marketingkampagne für Pflege-­‐ und Gesundheitsberufe (einschl. Messe) 3 Denkmalgeschütztes Hirtenhaus Diemerstein 1 Der Gutleutwoog 1,3 Der Rad-­‐(Lern)-­‐Weg Weilerbach 1 Dirt-Park (Downhill) 2 Dorfgarten Hochspeyer 1 Drachen-­‐ und Gleitschirmfliegen am Donnersberg 2 Draußenschule 1 Einführung eines einheitlichen Wanderleitsystems 1 Erlebnis-­‐ und Informationspfad/Frankenstein Nord 3 Erneuerung & Modernisierung des Katasteramt in Winnweiler 1 Erweiterung des Klettparks Fröhnerhof Ferienprogramm "Triftmeister" 2 Ferienprogramm "Waldhütemeister" 2 Ferienproramm "Nur Natur" 2 Finnenbahn 3 Förderung der E-Mobilität in der Region

92

Mehlbach Schneckenhausen

Niederkirchen Sulzbachtal Verbandsgemeinde Weilerbach Erzenhausen Reichenbach-Steegen

Eulenbis Rodenbach 66 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND Kollweiler Schwedelbach Mackenbach Weilerbach

15.2 Sammlung von Projektideen aus der Region

Bei15.2 dieser Sammlung Sammlung handelt von Projektideen es sich um Projektideen, aus der Region welche von Dritten an die LAG herangetragen wurden. DieseBei dieser konnten Sammlung zum einen neu handelt im Rahmen es dessich Bewer um - Projektideen, welche von Dritten an die LAG bungsprozessesherangetragen entwickelt wurden. und zumDiese anderen konnten aus der zum einen neu im Rahmen des vergangenenBewerbungsprozesses Förderperiode übertragenentwickelt werden: und zum anderen aus der vergangenen Förderperiode übertragen werden:

Handlungsfeld Projekttitel 4 Arbeitgeberübergreifendes Ausbildungszentrum 2 Arpad Dobriban 1,4 ArtKibo 1,3 Barocktage 2015 4 Behind the Scenes 1 Besucherlenkungskonzept Tourismus 2 Biosphärengemeinde Frankenstein / Schild-­‐ Werbung und Programm 3 Bürger-(Einkaufs)-Bus 1 Burg-Kirche und Bahnportal Beleuchtung. Eintritt in den Landkreis KL 4 Cross-­‐Media-­‐Marketingkampagne für Pflege-­‐ und Gesundheitsberufe (einschl. Messe) 3 Denkmalgeschütztes Hirtenhaus Diemerstein 1 Der Gutleutwoog 1,3 Der Rad-­‐(Lern)-­‐Weg Weilerbach 1 Dirt-Park (Downhill) 2 Dorfgarten Hochspeyer 1 Drachen-­‐ und Gleitschirmfliegen am Donnersberg 2 Draußenschule 1 Einführung eines einheitlichen Wanderleitsystems 1 Erlebnis-­‐ und Informationspfad/Frankenstein Nord 3 Erneuerung & Modernisierung des Katasteramt in Winnweiler 1 Erweiterung des Klettparks Fröhnerhof Ferienprogramm "Triftmeister" 2 Ferienprogramm "Waldhütemeister" 2 Ferienproramm "Nur Natur" 2 Finnenbahn 3 Förderung der E-Mobilität in der Region

ANHANG 67 93

1 Förderung des Geotourismus 1 Förderung des Weintourismus 2 Förderung kleiner privater Windanlagen 1 Gästekarte und Gästeführer für die Region 3 Generationenküche 1 Geoparkkonzept 1 Historische Führungen mit modernen Medien 2 Historische Hangterrassen-Landschaftsgarten-Nutzung 3 Info-Kiste für Schulen, Kindergärten und Erwachsenenbildung 3 Jung lernt Alt und Alt lernt Jung 2 Klangwald-­‐Projekt Klöster- Grafen- Ritter (überregionales geschichtliches Erlebnis- und Informationsmateri- 1 al) 4 Kooperationsprojekt mit der ORN 4 Landschaftsentwicklung Schloßberg 3 Leitstelle Älter werden 1 Mobiles Info Center die für Mehlinger Heide 3 Modern auf dem Land, Lernen im Grünen 1 Mühlenkombinat 3 Nahv@rsorge Nassau-­‐Weilburgischer Amthof von 1785 in Alsenz 1 Neuauflage des Tourismuskonzepts für die Region 1 Orte der Erinnerung (Kirche und Friedhof) Pump-­‐Track 1 Re(b)fugium® 3,4 Regio-Produkte/Regionalladen und Info-Zentrum "Hirtenhaus" Frankenstein/Diemerstein 1 Römer Eisenberg Schäferkarren 3 Sekundäre Gewaltprävention an Schulen 3 Sterne der Region 4 Theaterprojekt 1 Touristische Inwertsetzung des Donnersberg 1 Touristische Inwertsetzung der Beweidungskonzepte Frankenstein 1 Touristische Inwertsetzung historischer Bahnstrecken 1 Trekking Camp 3 Übergreifendes gefördertes Marketing für den ÖPNV 3 Umnutzung nicht genutzter Gebäude zu Raststationen 2 Umweltpädagogik in der Region 3 Untersuchung für Wohnmodelle in den Dörfern 1 Verbesserung des Wander-­‐ und Radwegenetzes 2 Vogelbeobachtungsplattform Reiserberg 4 Vortragsreihe zum Thema Kultur/Festivalkultur als Wirtschaftsfaktor 3 Waldarbeiterhaus 2 Waldbühne(n) 94 1 Wald-Wild-Weide-Wiesen-Wasser-Wanderweg

1 Wanderführer 3 Wiederverwendung des alten, unbenutzten Schulgebäudes Alsenz 3 Wohnmobil-­‐Versorgungsstation 1 Zirkuszentrum Rockenhausen Anmerkung: Starterprojekt, eingegangene Projektidee, nicht konkretisierbar

15.3 Pressemeldungen zur LEADER-Bewerbungsphase Die Rheinpfalz 30.12.2014 | Leader: Ideen für neue Förderphase 18.02.2015 | Gemeinsame Sache für EU-Gelder 20.02.2015 | Große Hoffnung auf weiteren Geldfluss 21.02.2015 | Bereit für zweite Förderphase – Leader-Bewerbung für 2015 bis 2020 vorgestellt

68 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

15.3 Pressemeldungen zur LEADER-Bewerbungsphase

Die Rheinpfalz 30.12.2014 | Leader: Ideen für neue Förderphase 18.02.2015 | Gemeinsame Sache für EU-Gelder 20.02.2015 | Große Hoffnung auf weiteren Geldfluss 21.02.2015 | Bereit für zweite Förderphase – Leader-Bewerbung für 2015 bis 2020 vorgestellt 27.02.2015 | Bereit für eine neue „Leader“-Runde

Amtsblatt Eisenberg 05.02.2015 | LAG Donnersberger und Lautrer Land e.V. – auf Facebook

Wochenblatt Kirchheimbolanden 29.01.2015 | Bürgerbeteiligung gefragt – Bei der LAG Donnersberger und Lautrer Land

ANHANG 69

15.3 Satzung des Vereins LAG Donnersberger und Lauterer Land e.V.

S A T Z U N G des Vereins LAG Donnersberger und Lautrer Land e.V.

§ 1 Name – Sitz – Geschäftsjahr

(1) Der Verein führt den Namen “LAG Donnersberger und Lautrer Land“ Nach Eintragung des Vereins im Vereinsregister führt der Verein den Zusatz „e.V.“ Die Eintragung wird im Registergericht Kaiserslautern vorgenommen.

(2) Der Verein hat seinen Sitz in 67292 Kirchheimbolanden, Uhlandstraße 2.

(3) Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.

§ 2 Zweck und Aufgaben

(1) Der Verein initiiert und unterstützt eine nachhaltige Entwicklung in der LEADER- Region Donnersberger und Lautrer Land, bestehend aus den zu dem Don- nersbergkreis gehörenden Verbandsgemeinden Alsenz-Obermoschel, Eisenberg, Göllheim (teilweise), Kirchheimbolanden, Rockenhausen und Winnweiler sowie aus den zu dem Landkreis Kaiserslautern gehörenden Verbandsgemeinden Enken- bach-Alsenborn, Otterbach, Otterberg und Weilerbach.

(2) Zweck des Vereins ist die Förderung, Erhaltung und nachhaltige zukunftsfähige Entwicklung des ländlichen Raumes, die Steigerung der Wertschöpfung in der länd- lichen Region, insbesondere in den Bereichen Tourismus und regenerativer Ener- gien.

(3) Der Satzungszweck wird insbesondere (mit Förderung der Mitgliedsregionen sowie Landes- und EU-Mittel) verwirklicht durch Unterstützung von Maßnahmen der öko- logisch orientierten regionalen Entwicklung sowie der Umwelt, des Tourismus, der Kultur, des Landschaftsschutzes und des Heimatgedankens auf Grundlage der er- arbeiteten Entwicklungsstrategie für diese LAG. LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

(4) Aufbau von Netzwerken in der Region, die zu einer eigenständigen und selbstver- antwortlichen Zukunftsgestaltung beitragen sollen.

(5) Der Verein leistet aktive Projektberatung und -begleitung. Der Verein versteht sich insbesondere auch als Beratungs- und Diskussionsforum sowie als Öffentlichkeits- plattform für die Initiierung und Erfüllung des Vereinszwecks in der Leader-Region.

§ 3 Gemeinnützigkeit

(1) Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke im Sinne des Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung in der jeweils gül- tigen Fassung.

(2) Der Verein ist selbstlos tätig, er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke.

(3) Mittel des Vereins dürfen nur für die satzungsmäßigen Zwecke verwendet werden. Die Vereinsmitglieder erhalten in ihrer Eigenschaft als Mitglied keine Zuwendungen aus den Mitteln des Vereins.

(4) Es darf keine Person durch Ausgaben, die dem Zweck des Vereins fremd sind oder durch unverhältnismäßig hohe Vergütung begünstigt werden.

§ 4 Mitgliedschaft

(1) Mitglieder des Vereins sind: - Ordentliche Mitglieder - Fördernde Mitglieder Ordentliche Mitglieder können werden: a) die Gebietskörperschaften im Gebiet der LAG Donnersberger und Lautrer Land b) die Wirtschafts- und Sozialpartner

Der Anteil der Mitglieder der Wirtschafts- und Sozialpartner muss mindestes 50 % betragen.

ANHANG 71

(2) Die Mitgliedschaft ist schriftlich zu beantragen. Über den Antrag entscheidet der Vorstand. Bei Ablehnung des Antrages ist er nicht verpflichtet, dem Antragsteller die Gründe mitzuteilen.

§ 5 Fördernde Mitglieder

(1) Natürliche und juristische Personen, die nicht nach § 4 Mitglieder sein können, die den Verein „LAG Donnersberger und Lautrer Land“ jedoch in seiner Arbeit unterstüt- zen, können fördernde Mitglieder werden. (2) Der § 4 Abs. 2 gilt entsprechend.

§ 6 Ordentliche Mitglieder

(1) Die Mitgliedschaft endet durch Tod des Mitglieds, durch Auflösung der juristischen Person, durch schriftliche Austrittserklärung oder Ausschluss. Der Austritt ist nur zum Ende des Geschäftsjahres möglich und muss mit Einhaltung einer Frist von drei Mo- naten schriftlich beim Vorstand gekündigt werden.

(2) Ein Mitglied kann, wenn es gegen die Vereinsinteressen gröblich verstoßen hat, durch Beschluss des Vorstandes ausgeschlossen werden. Gegen den Ausschluss kann binnen eines Monats die Entscheidung der Mitgliederversammlung beantragt werden. Diese entscheidet über den Ausschluss mit einer Mehrheit von ¾ der anwe- senden Mitglieder.

(3) Jedes ordentliche Mitglied hat im Verein eine Stimme. Fördernde Mitglieder sind nicht stimmberechtigt.

§ 7 Organe des Vereins

Die Organe des Vereins sind: a) die Mitgliederversammlung b) der Vorstand.

72 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

§ 8 Mitgliederversammlung

(1) Alle Mitglieder nach § 4 bilden die Mitgliederversammlung. Die/der Vorsitzende des Vorstandes beruft mindestens einmal im Jahr eine Mitgliederversammlung ein. Der/dem Vorsitzenden bzw. dessen Stellvertretern/in obliegt die Sitzungsleitung. (2) Auf Beschluss des Vorstandes oder schriftlichen Antrag von mindestens 30 % der Mitglieder muss zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung eingeladen wer- den. (3) Einladungen bedürfen der Schriftform unter Angabe der Tagesordnung und Einhal- tung einer Frist von 2 Wochen (Datum des Poststempels). Der Termin wird einen Monat vorher per E-Mail angekündigt. (4) Anträge oder Ergänzungen der Tagesordnung sind mindestens sechs Tage vor der Mitgliederversammlung beim Vorstand zu stellen (Datum des Poststempels). (5) Mitglieder, die juristische Personen oder Personenvereinigungen sind, können sich durch schriftliche Vollmacht vertreten lassen. Ordnungsgemäß einberufene Mitglie- derversammlungen sind ohne Rücksicht auf die Zahl der anwesenden Mitglieder be- schlussfähig. (6) Beschlüsse über Satzungsänderungen oder die Auflösung des Vereins bedürfen der Mehrheit der Vereinsmitglieder. Im übrigen reicht zur Beschlußfassung die Mehrheit der anwesenden Mitglieder aus. (7) Über die Mitgliederversammlung ist eine Niederschrift in Form eines Ergebnisproto- kolles zu fertigen. Die Niederschrift ist von der/dem Vorsitzenden bzw. der/dem stellv. Vorsitzenden zu unterzeichnen. (8) Zu den Aufgaben der Mitgliederversammlung gehören: a. Grundsatzentscheidungen der Vereinsarbeit b. Genehmigung des Haushaltsplanes für das laufende Geschäftsjahr c. Feststellung der Jahresabschlüsse d. Wahl des Vorstandes e. Bestellung der Revision f. Entlastung des Vorstandes g. Festsetzung der Mitgliedsbeiträge h. Satzungsänderungen i. Auflösung des Vereines

ANHANG 73

§ 9 Vorstand des Vereins

(1) Der Vorstand besteht aus dem Vorsitzenden, einem Stellvertreter/einer Stellvertre- terin sowie zehn weiteren Personen. Der Vorstand setzt sich aus fünf öffentlichen sowie sieben privaten Vertreter/innen zusammen. Zu den öffentlichen Vertretern des Vorstandes gehören a) der Landrat des Donnersbergkreises b) der Landrat des Kreises Kaiserslautern c) zwei Bürgermeister der Verbandsgemeinden des Donnersbergkreises d) ein Bürgermeister aus einer der Verbandsgemeinden des Kreises Kaisers- lautern (2) Der Vorstand wird von der Mitgliederversammlung für die Dauer von drei Jahren, gerechnet von der Wahl an, gewählt. (3) Der Vorstand bleibt bis zur Neuwahl im Amt. Eine Wiederwahl der Vorstandsmit- glieder ist möglich. (4) Der Vorstand kann sich durch die zuständigen Fachbehörden sowie externe Exper- ten und Verbände beraten lassen. (5) Der Vorstand fasst seine Beschlüsse mit Stimmenmehrheit der anwesenden Mit- glieder. Bei Stimmengleichheit entscheidet die Stimme der/des Vorsitzenden bzw. seiner/s Stellvertreter/s/in. Der Vorstand ist beschlussfähig, wenn mindestens die Hälfte der Mitglieder anwesend ist. (6) Die Ergebnisse der Vorstandssitzung werden protokolliert. Die Niederschrift ist von der/dem Vorsitzenden und der/dem Protokollführer/in zu unterzeichnen. (7) Der Vorstand kann zur Unterstützung seiner Aufgaben bei Bedarf fachbezogene Räte, Ausschüsse oder Arbeitsgruppen berufen, die ihm fachliche Empfehlungen und Beratungen geben. (8) Einladungen bedürfen der Schriftform unter Angabe der Tagesordnung und einer Frist von zwei Wochen (Datum des Poststempels). Der Termin wird einen Monat vorher per E-Mail angekündigt. (9) Der Vorsitzende ist Ansprechpartner der Geschäftsführung in allen Vereinsangele- genheiten.

74 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

§ 10 Aufgaben des Vorstandes

(1) Der Vorstand führt die Geschäfte des Vereins nach Maßgabe der Beschlüsse der Mitgliederversammlung und beschließt den jährlichen Haushaltsplan. Zur Wahrneh- mung der laufenden Geschäfte setzt er die Geschäftsführung (§ 13) ein.

(2) Im Einzelnen beinhalten die Aufgaben des Vorstandes die folgenden Punkte: a. Das Abstimmen von Leitzielen, Projekten und Maßnahmen für die ländliche Entwicklung in der LEADER-Förderkulisse. b. Die Bewertung von Projekten nach Qualitätskriterien sowie deren Auswahl im Rahmen des LEADER-Programms. c. Die Unterstützung und Beratung bei der Qualifizierung und Umsetzung von Projekten und Maßnahmen, insbesondere dem Erschließen weiterer Förder- möglichkeiten aus anderen Bereichen.

§ 11 Vergabeentscheidung

Bei der Vergabe von Aufträgen gelten folgende Regelungen: a) die Geschäftsführung kann Aufträge bis zu 2.000 € b) der/die Vorsitzende bis zu 10.000 € und c) der Vorstand alle Aufträge über 10.000 €, jeweils netto vergeben.

§ 12 Vertretungs- und Unterschriftsbefugnis

a) Gesetzliche Vertreter im Sinne des § 26 BGB sind die (der) Vorsitzende und die (der) stellvertretende Vorsitzende. Beide sind allein vertretungsberechtigt. b) Schreiben an einen allgemeinen Personenkreis sowie Schreiben im Zusammenhang mit Sitzungen unterzeichnet der Vorsitzende , oder nach Absprache, die Geschäfts- führung.

ANHANG 75

§ 13 Geschäftsführung

(1) Zur Wahrnehmung der laufenden Geschäfte bestellt der Vorstand ein Regionalma- nagement bzw. eine Geschäftsführung.

(2) Zu den laufenden Geschäften gehören alle Aufgaben, die nicht der ausschließlichen Zuständigkeit der Organe vorbehalten sind. Insbesondere gehören zu den Aufgaben der Geschäftsführung: a) Beratung und Begleitung von Projektträgern bei der Projektentwicklung b) Die Bewertung von Projekten c) Beratung und Unterstützung bei der Finanzplanung der Projekte d) Monitoring bei der Umsetzung des Integrierten Entwicklungskonzepts e) Vorbereitung und Organisation der Regionalforen, Arbeitskreise und der Mit- gliederversammlungen f) Bewirtschaftung der Vereinsmittel g) Rechnungsführung und Aufstellung des Haushaltsplanes, Jahresabschluss h) jährliche Berichterstattung in Gremien der beiden Landkreise

(3) Das Regionalmanagement bzw. die Geschäftsführung initiiert und moderiert die ein- zelnen Projektträgerrunden.

§ 14 Finanzausstattung und Haftung

(1) Die Finanzierung des Vereins erfolgt im Wesentlichen durch: a) Mitgliedsbeiträge, Zuwendungen und Spenden b) Zuwendungen der öffentlichen Hand Art und Höhe der Mitgliedsbeiträge regelt die Beitragssatzung, welche von der Mit- gliederversammlung beschlossen wird.

(2) Der Verein erfüllt seine in § 2 festgelegten Ziele in religiöser und parteipolitischer Un- abhängigkeit. Bei der Realisierung von vertraglich übernommenen Aufgaben ist der Verein im Rahmen der festgelegten Bedingungen gegenüber Weisung und Auflagen oder anderen Eingriffen der Vertragspartner frei.

76 LOKALE AKTIONSGRUPPE DONNERSBERGER UND LAUTRER LAND

(3) Der Verein ist in der Lage, öffentliche Mittel ordnungsgemäß zu verwalten und einzu- setzen. (4) Der Verein haftet für seine Tätigkeiten mit seinem Vermögen. Eine darübergehende Haftung der Mitglieder ist ausgeschlossen.

§ 15 Haushaltsplanung

Die Geschäftsführung stellt spätestens einen Monat vor Ende des Kalenderjahres einen Haushaltsplan auf, der der Mitgliederversammlung zur Beschlussfassung vorzulegen ist.

§ 16 Jahresabschluss

Die Geschäftsführung stellt zum Ende eines jeden Kalenderjahres den Jahresabschluss auf, den sie mit dem Jahresbericht (Monitoring) der Mitgliederversammlung vorlegt.

§ 17 Revisoren

(1) Die Revisoren werden von der Mitgliederversammlung für drei Jahre bestellt. (2) Sie überprüfen die satzungsgemäße Verwendung der Mittel, das Belegwesen, die Kontenführung und die Kasse des Vereins. (3) Mindestens einmal im Geschäftsjahr hat eine Revision zu erfolgen. (4) Einmal jährlich hat die Berichterstattung in der Mitgliederversammlung zu erfolgen. (5) Die Revisoren unterliegen keiner Weisung und Beaufsichtigung des Vorstandes. Sie sind dem Vorstand gegenüber nicht weisungsberechtigt. (6) Des Weiteren erfolgt eine Rechnungsprüfung durch die Rechnungsprüfungsämter der beiden beteiligten Landkreise im Wechsel.

§ 18 Auflösung des Vereins

(1) Die Auflösung des Vereins kann nur in einer Mitgliederversammlung und mit Zwei- drittel-Mehrheit der abgegebenen Stimmen beschlossen werden. ANHANG 77

(2) Falls die Mitgliederversammlung nicht anders beschließt, sind der Vorsitzende und der stellvertretende Vorsitzende gemeinsam vertretungsberechtigte Liquidatoren.

(3) Bei Auflösung oder Aufhebung des Vereins fällt das Vereinsvermögen anteilmäßig nach der Einwohnerzahl an den Landkreis Donnersbergkreis und an den Landkreis Kaiserslautern zur Verwendung entsprechend des Vereinszweckes. Eine Verteilung an die Vereinsmitglieder ist ausgeschlossen.

§ 19 Inkrafttreten

Diese Satzung tritt mit dem Tag der Beschlussfassung auf der konstituierenden Mitglieder- versammlung am 17.10.2007 in Kraft.