PILOTPROJEKT Hochwasservorsorgekonzept Für Die Von Starkregen Geschädigten Ortschaften Im Donnersbergkreis WALDGREHWEILER
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PILOTPROJEKT Hochwasservorsorgekonzept für die von Starkregen geschädigten Ortschaften im Donnersbergkreis WALDGREHWEILER Stand September 2016 Seite 2/122 INHALTSVERZEICHNIS Seite 1 Veranlassung und Aufgabenstellung 5 2 Ziele des Pilotprojektes 5 3 Hydrologisches Einzugsgebiet und Gewässer 6 4 Niederschlagsmenge am 20. September 2014 15 5 Zeitlicher Verlauf des Hochwassers in der Ortslage 16 6 Das Schadensereignis am 20. September 2014 19 6.1 Ransenbach 23 6.2 Moschel bis Mündung Ransenbach 29 6.3 Moschel ab Mündung Ransenbach 40 6.4 Grashof 45 7 Maßnahmenvorschläge der Bürger 46 8 Handlungsbedarf in Waldgrehweiler 47 9 Beschreibung der öffentlichen Vorsorgemaßnahmen 56 9.1 Hochwasserinformation und -vorhersage bei Sturzfluten 56 9.2 Warnung der Bevölkerung 58 9.3 Optimierung der Feuerwehreinsätze bei Sturzfluten 59 9.4 Gewässerunterhaltung 59 9.4.1 Gewässerunterhaltung in der Ortslage 59 9.4.2 Gewässerunterhaltung im Außenbereich 63 9.5 Gewässerausbaumaßnahmen in der Ortslage 64 9.6 Renaturierung mit Wasserrückhalt im Talraum 66 9.6.1 Renaturierung der Moschel oberhalb Waldgrehweiler 66 9.6.2 Renaturierung der Moschel unterhalb Waldgrehweiler 69 9.6.3 Renaturierung des Ransenbachs oberhalb der Hauptstraße 71 9.7 Totholz- und Treibgutrückhalt im Talraum 71 9.8 Notentlastungswege 74 9.9 Leistungsfähige Einlaufbauwerke vor Bachverrohrungen 75 9.10 Hochwasserrückhaltebecken 75 9.10.1 Moschel oberhalb der K9 76 9.10.2 Moschel Wolfsmühle 77 9.10.3 Moschel Bornwiese 78 9.10.4 Ransenbach an der Mündung des Teufelsbachs 79 M:\22743\Berichte\Waldgrehweiler\160921 Moschel Waldgrehweiler-ENTWURF.docx Seite 3/122 9.11 Hochwassermindernde Flächenbewirtschaftung in Feldlagen 80 9.12 Außengebietsentwässerung 83 9.12.1 Tiefenlinien im Neubaugebiet „Auf der Blinn“ 84 9.12.2 Felsenstraße 86 9.12.3 Kehrstraße 87 9.12.4 Hohlstraße 88 9.12.5 Wirtschaftsweg Rödelsgraben 88 9.13 Hochwasserangepasstes Bauen und Sanieren 89 9.14 Hochwasserangepasstes Planen 90 9.15 Hochwasserangepasste Verkehrsinfrastruktur 90 9.16 Hochwasserangepasste sonstige öffentliche Infrastruktur 91 9.17 Hochwasserangepasste öffentliche Ver- und Entsorgung 93 9.18 Hochwasserdämme und -mauern 96 9.19 Aufrechterhalten des Risikobewusstseins 97 10 Maßnahmen zur privaten Hochwasservorsorge 98 10.1 Objektschutz an Gebäuden 98 10.2 Objektschutz in Gebäuden 103 10.3 Hochwasserangepasste Nutzung des Gewässerumfeldes 105 10.4 Hochwasserangepasster Umgang mit umweltgefährdenden Stoffen 108 10.5 Hochwasserversicherung 111 10.6 Richtiges Verhalten vor, während und nach Hochwasser 111 10.6.1 Richtiges Verhalten im Vorfeld eines Hochwassers 111 10.6.2 Richtiges Verhalten im Hochwasserfall und bei der Reinigung danach 114 11 Zusammenfassung der örtlichen Maßnahmen 116 M:\22743\Berichte\Waldgrehweiler\160921 Moschel Waldgrehweiler-ENTWURF.docx Seite 4/122 Danksagung und Hinweis Die in dem Bericht verwendeten Bilder von dem Hochwasserereignis im September 2014 wurden von der Verbandsgemeinde und der Ortsgemeinde zusammengetragen und für die Projektbear- beitung zur Verfügung gestellt. Vielen Dank an alle, die Fotos bereitgestellt haben. Namentlich danken wir: Frau Monika Schlemmer Frau Kerstin Halbgewachs Frau Christiane Steitz-Dick Frau Anica Köhler Herrn Edgar Schlemmer Frau Janny Weyand Herrn Werrmann Herrn Wahl Herr Frank Alle anderen verwendeten Bilder wurden von Mitarbeiterinnen der OBERMEYER PLANEN + BERATEN GmbH aufgenommen. Alle Bilder sind urheberrechtlich geschützt. M:\22743\Berichte\Waldgrehweiler\160921 Moschel Waldgrehweiler-ENTWURF.docx Seite 5/122 1 Veranlassung und Aufgabenstellung Am Samstagnachmittag des 20. September 2014 ging im Donnersbergkreis ein besonders hefti- ger Starkregen nieder, bei dem die extremen Starkregenzellen insbesondere rund um Bister- schied und Schönborn lagen. Betroffen waren neben Waldgrehweiler 13 Ortschaften im Einzugsgebiet der Moschel und der Alsenz. Ungeheure Wassermassen schossen mit ohrenbetäubendem Lärm zu Tal und rissen al- les mit was im Weg stand und lag. Das Wasser stand bis zu 1,70 m hoch in Häusern, Höfen und auf den Straßen. An Gebäuden kam es zu baulichen Schäden, Hausrat, Gärten und Außenanla- gen wurden verwüstet. Die gemeldeten Schäden im öffentlichen und privaten Bereich beliefen sich insgesamt auf über 10 Millionen EURO. Hinzu kamen noch eine Vielzahl von Schäden, die nicht gemeldet wurden und sich deshalb in keiner Auflistung finden. Ein Starkregenhochwasser wie das an der Moschel war bis dato in Rheinland-Pfalz noch nicht aufgetreten. Deshalb wird das Schadensereignis im Rahmen eines Pilotprojektes ingenieurmäßig beleuchtet und es werden nützliche, wirtschaftliche und umweltverträgliche Maßnahmen zur Schadensminderung aufgezeigt. Die OBERMEYER Planen + Beraten GmbH, Kaiserslautern, wurde von der Struktur- und Ge- nehmigungsdirektion Süd, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Bodenschutz, Kaiserslautern, mit Schreiben vom 19.12.2014 mit der Bearbeitung des Pilotprojektes beauftragt. 2 Ziele des Pilotprojektes Ziel des Hochwasservorsorgekonzepts ist die Erarbeitung von Maßnahmen aus verschiedenen Handlungsbereichen der Hochwasservorsorge, die geeignet sind auch bei Starkregen Schäden zu reduzieren. Basis bilden die Erfahrungen der Betroffenen im Moscheltal am 20. September 2014. Das Hochwasservorsorgekonzept soll eine Handreichung für die Gemeinde und ihre Bürger sein, um künftig das örtliche Risiko bei Starkregen besser einschätzen zu können. Es soll Hand- lungsoptionen aus den unterschiedlichen Handlungsbereichen des Hochwasserrisikomanage- ments aufzeigen, um jeden Einzelnen, die Gemeinschaft, die Feuerwehr und die Gemeinde zu sensibilisieren und die Möglichkeit zu geben sich besser auf Hochwasser auch infolge Starkre- gen vorzubereiten aber auch die Grenzen der Möglichkeiten zu benennen. Es muss immer wieder ins Bewusstsein der Betroffenen und Akteure gerückt werden, dass die beste Vorbeugung keine absolute Sicherheit gewährleisten kann. M:\22743\Berichte\Waldgrehweiler\160921 Moschel Waldgrehweiler-ENTWURF.docx Seite 6/122 Ziel ist es mit einem planvollen Vorsorgekonzept für Waldgrehweiler eine Kultur des Lebens mit dem Risiko zu entwickeln. 3 Hydrologisches Einzugsgebiet und Gewässer In Waldgrehweiler fließen die Moschel und der Ransenbach zusammen. Die Moschel entspringt bei Dörrmoschel und hat bis Waldgrehweiler schon als größere Gewäs- ser den Layerbach aus Bisterschied und den Seierbach aus Gangloff aufgenommen. Der Ran- senbach entspringt bei Schönborn, ihm fließt oberhalb Waldgrehweiler der Teufelsbach zu. Der Mehrbach hat seinen Ursprung am Eichenbusch, er mündet in der nördlichen Ortslage in die Mo- schel. Basisdaten des Einzugsgebietes Gewässer Moschel bis zur Einmündung Ransenbach Größe Einzugsgebiet 26,4 km2 Höchster Punkt im Einzugsgebiet 488,6 m ü NN Stahlberg Höchster Punkt in der Ortslage 237,3 m ü NN auf der L 379 / Mühlstraße Tiefster Punkt in der Ortslage 228,4 m ü NN Hauptstraße nördlicher Ortsrand M:\22743\Berichte\Waldgrehweiler\160921 Moschel Waldgrehweiler-ENTWURF.docx Seite 7/122 Im Niederschlagsgebiet liegen die Gemeinden Dörrmoschel, Teschenmoschel, Bisterschied, Schönborn und Ransweiler, die bis auf Dörrmoschel alle ebenfalls stark von der Sturzflut im Sep- tember 2014 betroffen waren. Das Einzugsgebiet und die Gemarkungsfläche Waldgrehweiler sind im Außenbereich intensiv landwirtschaftlich genutzt und mit vereinzelten auch größeren Waldflächen durchsetzt. Ransenbach Der Ransenbach fließt Waldgrehweiler von Ransweiler zu. Er nimmt ca. 1 km oberhalb der Ortslage Waldgrehweiler im Bereich einer Wegequerung (Bild unten rechts) den Teufelsbach (Bild unten links) auf. M:\22743\Berichte\Waldgrehweiler\160921 Moschel Waldgrehweiler-ENTWURF.docx Seite 8/122 Zwischen Ransweiler und Waldgrehweiler verläuft der Ransenbach weitgehend natürlich im en- gen Kerbtal. Wie an der Moschel fehlen auch hier Uferrandstreifen und die Bewirtschaftung rückt unmittelbar an die Ufer heran. Im Übergang zwischen Außenbereich und Ortslage durchfließt der Ransenbach Gärten und die Ufer sind mit Mauern befestigt. Dort, wo die Befestigung aus aufgesetzten Steinen besteht, sind die Mauern bereichsweise eingebrochen. M:\22743\Berichte\Waldgrehweiler\160921 Moschel Waldgrehweiler-ENTWURF.docx Seite 9/122 Der Ransenbach quert die Hauptstraße und verläuft neben der Inselstraße im Rechteckprofil. Dann quert der Bach die Kehrstraße und fließt weiter entlang der Inselstraße. Der Ransenbach quert den Steg zum Spielplatz, den Jugendraum und die Brücke der Inselstra- ße und mündet beim Bürgerhaus in die Moschel. M:\22743\Berichte\Waldgrehweiler\160921 Moschel Waldgrehweiler-ENTWURF.docx Seite 10/122 Moschel Die Moschel fließt zwischen Dörrmoschel und Waldgrehweiler neben der L 379. Etwa 2,5 km oberhalb Waldgrehweiler mündet der Layerbach von rechts und etwa 500 m oberhalb der Seier- bach von links. Moschel und Layerbach fließen in meist engem Kerbtal. M:\22743\Berichte\Waldgrehweiler\160921 Moschel Waldgrehweiler-ENTWURF.docx Seite 11/122 Auf kurzen Strecken im Wald ist der Bach noch naturnah, außerhalb hat er ein weitgehend natür- liches Bett mit Gehölzsaum, ist jedoch bereichsweise an den Talrand verlegt und begradigt. Die Nutzung -Grünland und vereinzelte Ackerflächen- reicht bis unmittelbar ans Ufer. Im weiteren Verlauf quert die Moschel verschiedene Verkehrswege: oberhalb der Wolfsmühle die K8 und unterhalb der Mühle einen Wirtschaftsweg. Weitere Wirtschaftswegebrücken befinden sich zwischen Lichtholz und Dreispitz unmittelbar nacheinander: Zur Ortslage hin durchfließt die Moschel Gärten… M:\22743\Berichte\Waldgrehweiler\160921