REGIONALENTWICKLUNG IM BEZIRK

Magisterarbeit

zur Erlangung des akademischen Grades

eines Magisters der Naturwissenschaften

an der Karl-Franzens-Universität

vorgelegt von

Thomas BAUMHACKL

am Institut für Geographie und Raumforschung

Begutachter: Ao. Univ. Prof. Dr. Peter Čede

Graz, 2013

Eidesstattliche Erklärung

Ich erkläre hiermit an Eides statt, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe verfasst, andere als die angegebenen Quellen nicht benutzt und die den benutzten Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe.

Empersdorf, im Juli 2013

......

Thomas Baumhackl

Einführender Hinweis

Ich bekenne mich zu Gender Mainstreaming, verzichte aber lediglich mit Blick auf die bessere Lesbarkeit des Textes auf die Verwendung beider Geschlechtsformen. Die in dieser Magisterarbeit verwendete männliche Form bezieht selbstverständlich die weibliche Form mit ein.

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Vorwort

Schon in der Schule konnte ich mich für das Fach Geographie und Wirtschaftskunde begeistern. Ebenso liegen mir der Umweltschutz und die Thematik der Nachhaltigkeit am Herzen. Um diese beiden Themenbereiche zu kombinieren, fiel meine Wahl auf das Studium der Umweltsystemwissenschaften mit Schwerpunkt Geographie. Während meines Studiums habe ich mich dann auf das Gebiet der Humangeographie, insbesondere auf den Bereich der Nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung spezialisiert.

Ich habe den Bezirk Leibnitz als Untersuchungsgebiet meiner Magisterarbeit deshalb gewählt, weil ich selbst aus dem Bezirk Leibnitz stamme, mich jedoch seit meiner Kindheit nach Graz in die Landeshauptstadt orientiert habe und durch diese Arbeit mehr über die Prozesse und Strukturen meines „Heimatbezirkes“ erfahren wollte. Durch Wochenendausflüge in die Südsteiermark bzw. aufgrund zahlreicher Exkursionen während meines Studiums wurde mein Interesse für das Untersuchungsgebiet - den Bezirk Leibnitz – also schlussendlich geweckt. Unter anderem auch deshalb, weil mir klar wurde, dass ich eigentlich wenig in meinem „Heimatbezirk“ unterwegs bin. Durch die Recherchearbeiten bzw. Vorortrecherchen hat sich das natürlich im Laufe der Erstellung dieser Arbeit geändert.

Die Aspekte der Regionalentwicklung spielen in vielerlei Hinsicht eine gravierende Rolle, sei es beispielsweise um der Abwanderung der Bevölkerung entgegenzuwirken oder die Natur- und Kulturlandschaft der Region zu schützen. In dieser Arbeit sollen die vielfachen unterschiedlichen Einflüsse bzw. Auswirkungen der Regionalentwicklung im Bezirk Leibnitz beleuchtet werden.

Danken möchte ich meinem Betreuer, Herrn Ao. Univ. Prof. Dr. Peter Čede, für die fachliche und gute Betreuung, ebenso all jenen, die mich im Laufe meines Studiums unterstützt haben. Besonderen Dank gilt meinen Eltern, die mir überhaupt das Studium ermöglicht haben, und meinen Freunden, die mich immer wieder aufs Neue zum Abschluss dieser Arbeit motiviert haben.

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Zusammenfassung

Ziel dieser Magisterarbeit ist die Darstellung der Regionalentwicklung im Bezirk Leibnitz in den verschiedenen Bereichen, sowie die Erarbeitung der Stärken und Schwächen. Des Weiteren werden die Gemeinden des Bezirkes durch eine sozioökonomische Strukturanalyse in Aktiv- und Passivräume gegliedert.

Trotz seiner Lage im Grenzgebiet zu Slowenien hat sich der Bezirk Leibnitz in der Vergangenheit in Hinsicht auf Wirtschaft und Bevölkerung stark entwickelt. Heute ist die wirtschaftliche Verflechtung des Bezirkes mit dem Zentralraum Graz äußerst ausgeprägt. Besonders seit dem EU-Beitritt Sloweniens fand entlang der hochrangigen Verkehrsachse eine imposante wirtschaftliche Entwicklung statt, weshalb der Bezirk auch in Zukunft zu den wenigen demographischen Wachstumsregionen der Steiermark zu zählen ist.

Die Gemeinden im Leibnitzer Zentralraum sowie ein Großteil der Gemeinden entlang des hochrangigen Verkehrsnetzes sind als strukturstark zu bezeichnen. Als strukturschwach und somit Abwanderungsgemeinden hingegen werden vor allem Gemeinden im Süden sowie die Kleingemeinden im Osten des Bezirkes gesehen. Das stellt vor allem ein Problem für den im Süden des Bezirkes beheimateten Tourismus dar, denn durch die Abwanderung aus diesen Gebieten und infolgedessen durch das Vernachlässigen der Pflege der Natur- und Kulturlandschaft gerät das Tourismuspotential der Region zunehmend in Gefahr.

Von der Regionalpolitik auf EU-, Bundes-, oder Landesebene wird dasselbe Ziel, nämlich der Abbau regionaler Disparitäten, verfolgt. Jedoch geschieht dies mit unterschiedlichen Maßnahmen welche die ökonomischen, sozialen und ökologischen Unterschiede auszugleichen versuchen. Im Bezirk Leibnitz werden diesbezüglich viele Projekte umgesetzt, die der weiteren Verbesserung der Situation im Bezirk dienen. Wie sich die Gemeindestrukturreform auf den Bezirk auswirkt wird sich erst in den kommenden Jahren weisen und hängt stark von der Zusammenarbeit in den betroffenen Gemeinden ab.

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Abstract

The aim of this thesis is the presentation of regional development in the of Leibnitz as well as elaborating strengths and weaknesses. By a socioeconomic structure analysis, communities of the district are furthermore divided into active and passive spaces.

Since, despite its location at the border of , the district Leibnitz has developed greatly in terms of economy and population. Today, the economic interrelations between the district Leibnitz and the state capital of (Graz) stand very strong. Slovenia's EU accession contributed to an impressive economic development along the high-level transport corridor. This is why it is projected, that the district will count to the few future demographic growth regions of Styria.

Communities around Leibnitz and most communities along the high-level transport network are considered as well developed. On the other hand, less developed communities are located especially in the south and east parts of the district. One particular problem for tourism communities in the south of the district persists: Because of an exodus of population from these areas and, consequently, by neglecting the care of the natural and cultural heritage, the region’s tourism potential becomes increasingly endangered.

All regional policy levels are following the same goal, namely the reduction of regional disparities. However, this happens through different means and strategies that attempt to balance economic, social and environmental differences. In this regard, many projects, which serve to further improve the situation in the district Leibnitz, have been realized. The impact of the community structure reform on the district Leibnitz will heavily depend on the cooperation of all affected communities throughout the upcoming years.

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INHALTSVERZEICHNIS

1 Einleitung ...... 14

1.1 Problemstellung und Zielsetzung ...... 14

1.2 Arbeitsgrundlagen und Arbeitsmethodik ...... 15

2 Kurzcharakteristik des Bezirkes ...... 17

2.1 Lagekriterien ...... 17

2.2 Physiogeographische Rahmenbedingungen ...... 23

2.2.1 Geologie und Morphologie ...... 23

2.2.2 Klima und Böden ...... 25

2.3 Humangeographische Rahmenbedingungen ...... 28

2.3.1 Siedlungs- und Flurformen ...... 28

3 Definitionen und Begriffe ...... 38

4 Regionalentwicklung im Bezirk Leibnitz – Strukturanalyse ...... 42

4.1 Humangeographische Prozesse und Strukturen ...... 42

4.1.1 Bevölkerung ...... 43

4.1.1.1 Bevölkerungsentwicklung ...... 43

4.1.1.2 Bevölkerungsdichte ...... 48

4.1.1.3 Bevölkerungsstruktur ...... 49

4.1.1.4 Bevölkerungsprognose...... 51

4.1.2 Wirtschaft ...... 52

4.1.2.1 Wirtschaftsstruktur ...... 54

4.1.2.1.1 Branchen ...... 56

4.1.2.1.2 Wirtschaft und Arbeit ...... 57

4.1.2.1.3 Pendler ...... 59

4.1.2.1.4 Arbeitsmarktentwicklung ...... 63

4.1.2.1.5 Steuerkraft der Gemeinden ...... 67

7

4.1.2.2 Land- und Forstwirtschaft ...... 69

4.1.2.2.1 Erwerbstätige in der Land- und Forstwirtschaft ...... 69

4.1.2.2.2 Betriebsanzahl ...... 70

4.1.2.2.3 Betriebsgrößen ...... 72

4.1.2.2.4 Erwerbsarten ...... 74

4.1.2.3 Produktion ...... 75

4.1.2.4 Dienstleistungen ...... 77

4.1.2.4.1 Tourismus ...... 79

4.1.3 Infrastruktur ...... 82

4.1.3.1 Öffentliche Infrastruktur ...... 83

4.1.3.1.1 Verkehr ...... 83

4.1.3.1.2 Nahversorgung...... 84

4.1.3.2 Soziale Infrastruktur ...... 86

4.1.3.2.1 Gesundheit ...... 86

4.1.3.2.2 Bildung ...... 87

4.2 SWOT – Analyse ...... 89

4.3 Aktiv- und Passivräume im Bezirk Leibnitz ...... 94

4.3.1 Klassifizierungsmethode ...... 94

4.3.1.1 Sozioökonomische Indikatoren ...... 94

4.3.1.2 Berechnungsmethode ...... 95

4.3.2 Ergebnisse – Einteilung in Aktiv- und Passivräume ...... 96

5 Methoden der Regionalentwicklung und –politik ...... 101

5.1 Grundlagen der Regionalpolitik ...... 101

5.1.1 Begründung der Notwendigkeit regionalpolitischer Intervention ...... 101

5.1.2 Instrumente der Regionalpolitik ...... 103

5.1.3 Regionalpolitische Strategien ...... 105

5.2 Regionalpolitik auf EU-, Bundes-, Landes-, und Bezirksebene ...... 107

8

5.2.1 Europäische Regionalpolitik ...... 107

5.2.2 Österreichische Regionalpolitik ...... 111

5.2.3 Regionalpolitik des Landes Steiermark ...... 112

5.2.3.1 Umsetzung der Regionalpolitik im Bezirk Leibnitz ...... 114

5.2.3.2 Förderprogramme der Periode 2007-2013 auf Regionsebene ...... 121

6 Maßnahmen der Regionalentwicklung und –politik...... 125

6.1 Maßnahmen anhand ausgewählter Beispiele ...... 128

6.1.1 Infrastruktur ...... 128

6.1.2 Bevölkerung ...... 129

6.1.3 Bildung und Qualifikation ...... 130

6.1.4 Wirtschaft und Beschäftigung ...... 131

6.1.5 Tourismus und Freizeit ...... 133

6.1.6 Land- und Forstwirtschaft ...... 134

6.1.7 Umwelt- und Naturschutz, erneuerbare Energien ...... 136

6.1.8 Natur- und Kulturraum ...... 138

7 Zukunftsperspektiven - Gemeindestrukturreform ...... 142

7.1 Grundlagen der Gemeindestrukturreform ...... 143

7.2 Die neue Gemeindestruktur des Bezirkes Leibnitz ...... 145

8 Resümee und Ausblick ...... 150

9 Verzeichnis der Arbeitsgrundlagen ...... 153

9.1 Literatur ...... 153

9.2 Statistiken ...... 154

9.3 Karten ...... 157

9.4 Internet ...... 157

9.5 Auskünfte und Interviews ...... 171

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ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abbildung 1: Lage des Untersuchungsgebiets ...... 17 Abbildung 2: Gemeinden und Kleinregionen des Bezirkes Leibnitz ...... 18 Abbildung 3: Regionales Entwicklungsprogramm – Regionalplan Leibnitz ...... 20 Abbildung 4: EUREGIO Steiermark - Slowenien ...... 22 Abbildung 5: Geologische Karte Steiermark ...... 23 Abbildung 6: Hangrutschung in der Gemeinde 2009 ...... 25 Abbildung 7: Siedlungstypen im Raum Leibnitz ...... 30 Abbildung 8: Hauptplatz - Stadt Leibnitz – Blickrichtung Westen ...... 31 Abbildung 9: Angerdorf - Neudorf an der ...... 32 Abbildung 10: Straßendorf - ...... 33 Abbildung 11: Mehrzeilendorf - Hasendorf ...... 33 Abbildung 12: Flurformen im Raum Leibnitz...... 35 Abbildung 13: Flurformenvergleich - Orthophoto ...... 36 Abbildung 14: Konstituierte Kleinregionen im Bezirk Leibnitz ...... 43 Abbildung 15: Bevölkerungsentwicklung im Bezirk Leibnitz 1951-2012 ...... 44 Abbildung 16: Blick auf die Gemeinde – Schloßbergwarte, 2012 ...... 45 Abbildung 17: Bevölkerungsentwicklung - Gemeinden Bezirk Leibnitz 1951-2012 ...... 46 Abbildung 18: Bevölkerungsentwicklung - Gemeinden Bezirk Leibnitz 1991-2001 ...... 47 Abbildung 19: Bevölkerungsentwicklung - Gemeinden Bezirk Leibnitz 2001-2012 ...... 48 Abbildung 20: Bevölkerungsdichte (EW/km²) - Gemeinden Bezirk Leibnitz 2010 ...... 49 Abbildung 21: Anteil der unter 15-Jährigen - Gemeinden des Bezirkes Leibnitz 2010 .... 50 Abbildung 22: Anteil der über 60-Jährigen - Gemeinden des Bezirkes Leibnitz 2010 ..... 51 Abbildung 23: Berufstätige – Wohnbevölkerung, Bezirk LB 1981, 1991, 2001, 2009 ...... 52 Abbildung 24: Erwerbsquote der Frauen – Gemeinden, Bezirk Leibnitz 2009 in % ...... 53 Abbildung 25: Berufstätige – Sektoren, Bezirk Leibnitz 1981, 1991, 2001, 2009 ...... 54 Abbildung 26: Unselbständig Beschäftigte 2009 nach Sektoren (ÖNACE 2008) ...... 56 Abbildung 27: Arbeitsstätten (ohne Land- u. Forstwirtschaft) Gemeinden, LB 2001 ...... 58 Abbildung 28: Beschäftigte/Arbeitsstätten (ohne Primärsektor) LB 2001 ...... 59 Abbildung 29: Aus- u. Einpendler Bezirk Leibnitz 1991, 2001, 2009 ...... 60 Abbildung 30: Nicht- und Binnenpendler – Gemeinden, Bezirk Leibnitz 2009 ...... 62 Abbildung 31: Arbeitsplätze – Gemeinden, Bezirk Leibnitz 2009...... 64 Abbildung 32: Entwicklung - Arbeitsplätze – Gemeinden, Bezirk Leibnitz 2001-2009 ... 65 10

Abbildung 33: Steuerkraft-Kopfquote - Gemeinden Bezirk Leibnitz 2010 ...... 68 Abbildung 34: Agrarquote – Gemeinden, Bezirk Leibnitz 2009 in % ...... 70 Abbildung 35: Land- u. forstwirtschaftliche Betriebe – Gemeinden, Bezirk LB 2010 ...... 71 Abbildung 36: Relative Veränderung - Betriebe- Gemeinden, Bezirk LB 1999 - 2010 ..... 72 Abbildung 37: Gesamtfläche in ha pro Betrieb – Gemeinden, Bezirk LB 2010 ...... 73 Abbildung 38: Land- u. Forstwirtschaft - Erwerbsarten - Bezirk LB 1999/2010 ...... 74 Abbildung 39: Erwerbstätige/Arbeitsort - Produktion – Gemeinden, Bezirk LB 2009 .... 75 Abbildung 40: Logo Lafarge Perlmooser Holding AG ...... 76 Abbildung 41: Erwerbstätige/Arbeitsort - Dienstleistungen – Gem. Bezirk LB 2009...... 78 Abbildung 42: Anzahl der Übernachtungen - Bezirk Leibnitz 2011 ...... 80 Abbildung 43: Nächtigungsstärksten Gemeinden – Bezirk Leibnitz 2001 u. 2011 ...... 81 Abbildung 44: Touristendichte – Berichtsgemeinden, Bezirk Leibnitz 2011 ...... 82 Abbildung 45: Leibnitz - Erreichbarkeit ÖV (links) in Minuten Fahrzeit 2005 ...... 83 Abbildung 46: Leibnitz - Erreichbarkeit MIV (rechts) in Minuten Fahrzeit 2005 ...... 83 Abbildung 47: Nahversorgungseinrichtungen – Gemeinden, Bezirk Leibnitz 2013 ...... 85 Abbildung 48: Gesundheitseinrichtungen - Gemeinden Bezirk Leibnitz 2013 ...... 87 Abbildung 49: Bildungseinrichtungen – Gemeinden, Bezirk Leibnitz 2013 ...... 88 Abbildung 50: Aktiv-/Passivräume – Gemeinden, Bezirk Leibnitz ohne Gewichtung ...... 97 Abbildung 51: Aktiv-/Passivräume – Gemeinden, Bezirk Leibnitz mit Gewichtung ...... 98 Abbildung 52: Übersicht der Strukturfonds und Programmperioden ...... 108 Abbildung 53: Zieldreieck - europäischer Raumentwicklung...... 111 Abbildung 54: Regionseinteilung – Regionale Entwicklungsprogramme Steiermark ....114 Abbildung 55: Regionalmanagement - Dienstleistungsportfolio ...... 116 Abbildung 56: Regionales Entwicklungsleitbild Leibnitz 1997 - Strukturmodell ...... 120 Abbildung 57: Logo EU-Programm "Regionale Wettbewerbsfähigkeit 2007-2013"...... 121 Abbildung 58: Logo "LEADER" ...... 122 Abbildung 59: LEADER-Regionen der Steiermark 2007-2013 ...... 122 Abbildung 60: Logo – “ETZ Österreich-Slowenien” ...... 123 Abbildung 61: Förderfähiges Programmgebiet ETZ Österreich-Slowenien...... 124 Abbildung 62: Logo RAUV ...... 128 Abbildung 63: Fußballcollege Leibnitz Kooperation ...... 130 Abbildung 64: Logo YURA ...... 131 Abbildung 65: Motorikpark Landschaftsteiche ...... 134

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Abbildung 66: Kreislauf Gülle- Nährstoffmanagement...... 135 Abbildung 67: Logo ÖKOPROFIT ...... 136 Abbildung 68: Rüsthaus Empersdorf mit Photovoltaikanlage ...... 138 Abbildung 69: Schutzgebiete im Bezirk Leibnitz ...... 139 Abbildung 70: Logo Naturpark Südsteirisches Weinland ...... 139 Abbildung 71: Logo Naturparkschule im Naturpark Südsteirisches Weinland ...... 141 Abbildung 72: Kriterien Gemeindestrukturreform ...... 145 Abbildung 73: Die neue Gemeindestruktur - Bezirk Leibnitz, ab 2015 ...... 148 Abbildung 74: Gemeindestruktur - Aktiv-/Passivräume - Bezirk LB mit Gewichtung ...149

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TABELLENVERZEICHNIS

Tabelle 1: Bevölkerungsentwicklung im Bezirk Leibnitz 1951-2012 und 1981-2012 ..... 45 Tabelle 2: Pendlerquoten Bezirk Leibnitz 1981, 1991, 2001, 2009 ...... 61 Tabelle 3: Produktionsbetriebe – Bezirk Leibnitz 2011 ...... 76 Tabelle 4: Dienstleistungsbetriebe - Bezirk Leibnitz 2011 ...... 79 Tabelle 5: SWOT-Analyse des Bezirkes Leibnitz ...... 90 Tabelle 6: Ergebnisse gewichtete/ungewichtete Bewertung – Gem. Bezirk LB ...... 99 Tabelle 7: Instrumente der Regionalpolitik ...... 104 Tabelle 8: Eigenständige Regionalentwicklung vs Mobilitätsorientierter Strategie...... 106 Tabelle 9: Ziele, Strukturfonds und -Instrumente der Periode 2007-2013...... 109 Tabelle 10: Regionext - Demokratische Struktur u. Managementstruktur – Stmk...... 115 Tabelle 11: Projekte u. Maßnahmen der Regionalentwicklung - Bezirk Leibnitz ...... 126 Tabelle 12: Phasenplan der Gemeindestrukturreform...... 143 Tabelle 13: Struktureffekte der Reform – Steiermark 2010-2015 ...... 146 Tabelle 14: Gemeindefusionen im Bezirk Leibnitz 2015 ...... 146

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1 EINLEITUNG

1.1 PROBLEMSTELLUNG UND ZIELSETZUNG In der vorliegenden Arbeit wird die Regionalentwicklung im Bezirk Leibnitz in den unterschiedlichen Bereichen beleuchtet. Die Erarbeitung der Stärken und Schwächen bzw. die Darstellung der Entwicklung des Bezirkes sind ebenso Ziel dieser Magisterarbeit.

Zunächst wird ein Überblick, welcher die physiogeographischen und humangeographischen Rahmenbedingungen des Untersuchungsgebietes betrifft, gegeben. Dieser dient dazu, die Mechanismen der Regionalentwicklung besser zu verstehen.

Darauffolgend wird der Bezirk einer Strukturanalyse hinsichtlich humangeographischer Prozesse unterzogen, welcher sich in die Bereiche Bevölkerung, Wirtschaft und Infrastruktur gliedert. Als Gebietseinheit wurde die Gemeindeebene gewählt, da aufgrund der Gemeindestrukturreform des Landes Steiermark die Bedeutung der Kleinregionen in den Hintergrund geraten ist.

Danach werden die Ergebnisse in Form einer SWOT – Analyse in der die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken des Bezirkes gezeigt werden, dargestellt. Diese dient dazu die Potentiale und Entwicklungsmöglichkeiten des Untersuchungsgebietes zu erkennen und die Stärken bzw. Schwächen der Region zu finden. Abgerundet wird diese Analyse durch das Aufzeigen von Aktiv- und Passivräumen, wobei die Gemeinden des Bezirkes in strukturschwach bzw. strukturstark gegliedert werden.

Die Aufbereitung der Theorie der Strategien der Regionalentwicklung und Regionalentwicklungspolitik auf EU-, Bundes-, Landes-, und Bezirksebene, welche dem Disparitätenabbau dienen, sind ein weiterer wichtiger Baustein dieser Arbeit, welche durch die Maßnahmen der Regionalentwicklung und –politik vervollständigt werden. Konkrete Projekte/Fallbeispiele und deren Zielsetzungen werden anschließend näher erörtert. Dadurch soll ein Einblick in die Förderpolitik der verschiedenen Ebenen gegeben werden und aufgezeigt werden, welche Impulse für die Region erzielt werden konnten bzw. können.

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Abschließend wird aufgrund der Aktualität des Themas der Gemeindestrukturreform auch diese Thematik aufgegriffen und die „neue“ Gemeindestruktur des Bezirkes Leibnitz vorgestellt.

1.2 ARBEITSGRUNDLAGEN UND ARBEITSMETHODIK Zu Beginn der Arbeit wurde eine umfangreiche Literaturrecherche zum Thema Regionalentwicklung bzw. das Untersuchungsgebiet betreffend betrieben. Auch im Internet wurden Daten diesbezüglich recherchiert, wobei versucht wurde, möglichst aktuelle Daten zu erhalten.

Als besonders wichtig hinsichtlich Statistikdaten, stellten sich die Seiten der Statistik und der Landesstatistik Steiermark heraus. Bei manchen Indikatoren gab es in Hinblick auf die Aktualität der Daten jedoch Probleme. Grund dafür war, dass diese nur bei Volkszählungen, in Abstand von zehn Jahren erhoben werden und die Daten der Volkszählung 2011 erst ab ca. Mitte 2013 zu Verfügung stehen. Somit wurde bei diesen Indikatoren der Wert der Volkszählung 2001 verwendet, weshalb die Schlussfolgerungen daraus in Frage gestellt werden müssen.

Die Analyse bzw. Auswertung der statistischen Daten erfolgte auf Gemeindeebene bzw. fallweise auf Bezirksebene. Die Ebene der Kleinregionen wird in dieser Arbeit aufgrund der aktuell in Bearbeitung befindlichen Strukturreform des Landes Steiermark nur am Rande erwähnt. Außerdem werden die mit 1. Jänner 2013 in Kraft getretenen Bezirksfusionen der ehemaligen Bezirke Bruck - Mürzzuschlag, Hartberg – Fürstenfeld und Feldbach, Radkersburg, welche zum Bezirk Südoststeiermark fusioniert wurden, in dieser Arbeit aufgrund der Datenlage im Jahr 2012, wo der Hauptteil dieser Arbeit verfasst wurde, noch getrennt betrachtet.

Weitere wichtige Internetseiten hinsichtlich Projekte und Maßnahmen der Regionalpolitik waren die der Raumplanung Steiermark, sowie der Österreichischen Raumordnungskonferenz. Mittels der gelben Seiten von herold.at wurden die Infrastrukturdaten erhoben. Prospekte, Broschüren, Gemeindenachrichten, Zeitungsartikel und Lokalzeitungen waren ebenfalls hilfreich bei Interpretationen.

Mit Hilfe des Programmes Regiograph wurden die Ergebnisse der Datenerhebung in Karten veranschaulicht bzw. mittels Microsoft Excel Diagramme erstellt. Einen weiteren

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wichtigen Aspekt meiner Arbeit stellten die Vorortrecherchen dar, durch welche ich Eindrücke über die vorherrschende Situation in den Gebieten erlangen konnte.

Bei Unklarheiten in der Auswertung wurde versucht telefonisch bzw. schriftlich per Mail an weiterführende Informationen zu kommen. Besonders bezüglich Projekten und Maßnahmen der Regionalentwicklung waren die Experteninterviews, welche ich mit Frau DI Birgit Haring vom „EU-Regionalmanagement Südweststeiermark“ und mit Frau Mag. Beatrice Schöller vom „Naturpark Südsteirisches Weinland“ führte, essentiell.

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2 KURZCHARAKTERISTIK DES BEZIRKES

In den nachfolgenden Kapiteln wird das Untersuchungsgebiet, welches den ganzen Bezirk Leibnitz umfasst, kurz beschrieben. Es werden die Lagekriterien, die physiogeographischen Rahmenbedingungen, sowie die humangeographischen Rahmenbedingungen erläutert.

2.1 LAGEKRITERIEN Der Bezirk Leibnitz mit seiner gleichnamigen Bezirkshauptstadt ist einer der, seit 1. Jänner 2013, nur mehr 13 Bezirke des Bundeslandes Steiermark und liegt im Süden der Landeshauptstadt Graz (Abbildung 1). Er grenzt im Norden an den Bezirk Graz Umgebung, im Osten an den „neuen“ Bezirk Südoststeiermark, welcher die ehemaligen Bezirke Feldbach und Radkersburg umfasst, sowie im Westen an den Bezirk Deutschlandsberg, mit dem er zusammen die Region Südweststeiermark bildet. Die südliche Bezirksgrenze ist gleichzeitig die Staatsgrenze zum EU-Nachbarstaat Slowenien.

Abbildung 1: Lage des Untersuchungsgebiets

Arbeitsgrundlage: Regiograph, 2009, eigener Entwurf, 2013

Mit einer Fläche von 682,7 km² und einer Einwohnerzahl von 77.445 (Stand 1.Jan. 2012) erreicht der Bezirk eine Bevölkerungsdichte von 113 EW/km². In der Steiermark gilt der Bezirk somit als dicht besiedelt und ist nach der Landeshauptstadt Graz und dem

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angrenzenden Bezirk Graz-Umgebung der Bezirk mit der dritthöchsten Bevölkerungsdichte des Landes Steiermark. Etwa 60% der Gesamtfläche des Bezirkes sind Dauersiedlungsraum. Aktuell umfasst der Bezirk 48 Gemeinden, wobei diese hinsichtlich Einwohner und Fläche sehr stark unterscheiden. So hat die Stadtgemeinde Leibnitz eine Bevölkerung von 7.796, während in der einwohnerärmsten Gemeinde Sulztal an der Weinstraße nur 136 Personen leben. Flächenmäßig ist die Gemeinde mit 35,97 km² die größte und die Marktgemeinde Leutschach mit einem Gebiet von 1,11 km² die kleinste. Wie in Abbildung 2 ersichtlich, schlossen sich in den letzten Jahren die Gemeinden des Bezirkes, mit Ausnahme von Gamlitz, im Zuge von

„Regionext“ zu acht Kleinregionen (vgl. Kapitel 4) zusammen. (LANDESSTATISTIK

STEIERMARK, 2011).

Abbildung 2: Gemeinden und Kleinregionen des Bezirkes Leibnitz

Arbeitsgrundlage: AMT DER STEIERMÄRKISCHEN LANDESREGIERUNG (IM FOLGENDEN: „AMT D. STMK. LR“), ABTEILUNG 16, 2012A, Regiograph, eigener Entwurf, 2012

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Den Kernraum des Bezirkes bildet die Terrassen- und Aulandschaft der Mur im Leibnitzer Feld sowie der kleine Anteil am Grazer Feld nordwestlich von . Daraus ergibt sich eine Zweiteilung des Bezirkes aufgrund der natürlichen Gegebenheiten (Abbildung 3), welche durch das hochrangige Verkehrsnetz (Südbahn, A9 Pyhrnautobahn) verstärkt wird. Während der Teilraum nordöstlich der Mur, das Stiefingtal, , sowie das Laßnitztal als landwirtschaftliche Intensivzone gilt, dominieren südwestlich davon die landwirtschaftlichen Produktionsgebiete des Weinbaus. Im gesamten Bezirk spielt der Tourismus, mit besonderer Bezugnahme als Naherholungsgebiet des Grazer Ballungsraumes, eine Rolle. In der „Regionalstadt“ Leibnitz und den umliegenden Gemeinden befindet sich der Gewerbe- und Handelsschwerpunkt, welcher ebenso als Siedlungs- und Verwaltungsschwerpunkt entlang der Achse Graz-Marburg Potential besitzt. (REGIONALER PLANUNGSBEIRAT LEIBNITZ,

1999, S.4, S.8)

In der nachfolgenden Abbildung 3 ist die landschaftsräumliche Gliederung des Bezirkes dargestellt. Entnommen wurde dieser Kartenausschnitt aus dem Regionalplan des Regionalen Entwicklungsprogrammes der Planungsregion Leibnitz (vgl. Kapitel 5.2.3.1). Ein Großteil (60 % der Fläche) des Bezirkes ist der Kategorie Außeralpines Hügelland zuzuordnen, vor allem im Südwesten und Norden der Planungsregion. Ein Viertel der Fläche des Bezirkes wird von ackerbaugeprägten Talböden und Becken eingenommen (Leibnitzer Feld). Siedlungs- und Industrielandschaften sind vorwiegend entlang des hochrangigen Verkehrsnetzes zu finden.

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Abbildung 3: Regionales Entwicklungsprogramm – Regionalplan Leibnitz

Arbeitsgrundlage: RAUMPLANUNG STEIERMARK, 2013C

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Verkehrslage

Wie auf Abbildung 3 ersichtlich wird der Bezirk einerseits von der dynamischen Entwicklungsachse Graz – Marburg mit dem Wirtschafts- und Siedlungsschwerpunkt im Leibnitzer Feld geformt, andererseits dominieren ländlich strukturierte Streusiedlungsanlagen mit geringer Siedlungsdichte im oststeirischen Riedelland und im südsteirischen Weinland, welche auch hinsichtlich touristischer Potentiale größte

Bedeutung für den Bezirk haben. (AMT D. STMK. LR, FACHABTEILUNG 18A, 2005, S. 5, 6)

Die Verkehrserschließung im Bezirk und die innerregionalen Erreichbarkeitsverhältnisse bezüglich der Bezirkshauptstadt sind im motorisierten Individualverkehr relativ gut. So ist die Anfahrt zum Bezirkshauptort nur für einige Gemeinden im Südwesten des Bezirkes und somit lediglich für einen geringen Teil der Bevölkerung länger als 30 Minuten. Die A2 – Südautobahn, die A9 – Pyhrnautobahn und die Bahnverbindung Graz – Maribor sind wesentlicher Bestandteil der guten infrastrukturellen Situation im Bezirk. Graz kann von Leibnitz aus mit der Bahn, wie auch mit dem Auto in etwas mehr als einer halben Stunde erreicht werden. Weiterer

Vorteil der Region ist die Nähe zu den beiden Flughäfen Graz und Maribor. (REGIONALER

PLANUNGSBEIRAT LEIBNITZ, 1999, S.5)

Im Bereich des Öffentlichen Verkehrs (ÖV) stellt die Südbahn die Hauptachse des Bezirks dar. Diese wird durch die Koralmbahn, welche voraussichtlich bis zum Jahr 2023 in Betrieb genommen wird – Teilstücke werden schon früher befahrbar sein - um eine weitere hochrangige Verbindung im ÖV ergänzt. Die flächenhafte Erschließung mittels Buslinien ist im Bezirk jedoch ungenügend. Vor allem abseits der Zentren, d.h. in den touristisch veranlagten Gebieten ist die Erreichbarkeit mit dem ÖV gegenüber dem motorisierten Individualverkehr unzureichend. (AMT D. STMK. LR, FACHABTEILUNG 18A,

2005, S. 21-28 )

Die Region Leibnitz liegt mit der überregionalen Entwicklungsachse Graz – Maribor am TINA – Korridor 10 (Abbildung 4). TINA (Transport Infrastructure Needs Assessment in Central and Eastern Europe) ist ein Prozess zur Bedarfsabschätzung zukünftiger transeuropäischer Transportinfrastruktur. Diese Verkehrsachsen wurden als Ergänzung zum TEN - Netz (Trans-European Networks) definiert und sollen bis 2015 TEN – Standard erfüllen um so eine Verbesserung der Handelsbeziehungen in den

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betreffenden Regionen sicher zu stellen. Der TINA Korridor 5 kreuzt sich mit dem Korridor 10 im Großraum Maribor weshalb das europäische Netzwerkprojekt TECNOMAN (TEN and CORRIDOR NODES POSITION MANAGEMENT NETWORK) für das „EUREGIO Gebiet Steiermark – Slowenien“ eine Rolle spielt. Im Rahmen von TECNOMAN hat das Land Steiermark das Ziel die Steiermark zu einer europäischen

Wirtschaftsregion mit einem unverwechselbaren Profil zu entwickeln. (AMT D. STMK. LR,

FACHABTEILUNG 18A, 2005, S. 12, 13 )

Abbildung 4: EUREGIO Steiermark - Slowenien

Arbeitsgrundlage: AMT D. STMK. LR, FA18A, REGIONALES VERKEHRSKONZEPT LB, 2005, S.12

Das „EUREGIO Gebiet Steiermark – Slowenien“ liegt außerdem am Schnittpunkt der paneuropäischen Korridore 5 (Venedig – Slowenien – Budapest – Lemberg – Kiew) und 10 (Salzburg/Graz – Zagreb – Belgrad – Skopje – Thessaloniki), welcher im Bezirk Leibnitz der Entwicklungsachse Graz – Maribor entspricht. Ziel dieses Gebietes ist der Abbau der Entwicklungshemmnisse beiderseits der Grenzen und grenzüberschreitende Netzwerke zwischen den Gemeinden, der Wirtschaft und den Bürgern aufzubauen und zu forcieren. Eine Infrastruktur mit guter Anbindung an die europäischen Zentren, d.h. eine optimale Anschließung an die TEN- und TINA- Netze haben auf die Entwicklung der Region entscheidenden Einfluss. Dies soll unter anderem mit dem Bau der Koralmbahn

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zwischen Graz und Klagenfurt sowie mit dem zweigleisigen Ausbau der Südbahn zwischen Graz und Maribor erreicht werden. (AMT D. STMK. LR, FACHABTEILUNG 18A, 2005,

S. 15, 16 )

2.2 PHYSIOGEOGRAPHISCHE RAHMENBEDINGUNGEN Folgende Kapitel geben einen naturräumlichen Überblick welcher zum besseren Verständnis der Regionalentwicklung im Bezirk beitragen soll. Der Bezirk Leibnitz hat Anteil am Weststeirischen Hügelland sowie am Oststeirischen Hügelland. Die Terrassen und Aulandschaft der Mur mit dem Grazer Feld im Norden und dem Leibnitzer Feld im Süden trennt das Hügelland ebenso wie die Mittelsteirische Schwelle bzw. das Sausal. Die Windischen Bühel südlich des Sausal ragen weit nach Slowenien hinein. Des Weiteren wird die natürliche Grenze zu Slowenien durch die Mittelgebirgsschwelle des

Poßruck sowie des Remschnigg gebildet. (EU-REGIONALMANAGEMENT, 2012)

2.2.1 GEOLOGIE UND MORPHOLOGIE Das Untersuchungsgebiet befindet sich im Vorland zwischen dem Steirischen Randgebirge und den Niederungen der Pannonischen Tiefebene. Bezeichnend für diesen Landschaftsteil sind die aus Lockergesteinen wie Sand und Kies aufgebauten Riedelländer (Abbildung 5), welche von Einzelerhebungen bzw. kleinen Bergländern gestört werden. Beispiel hierfür ist die paläozoische Scholle des Sausal, welche westlich der Bezirkshauptstadt Leibnitz grün erkennbar ist. (SCHULATLAS, 2012A)

Abbildung 5: Geologische Karte Steiermark

Arbeitsgrundlage: SCHULATLAS STEIERMARK – GESTEINE DER STEIERMARK, 2012B, verändert 23

Wie auf Abbildung 5 erkennbar, fallen ein Großteil der Gesteinsformen, welche im Bezirk Leibnitz vorkommen, in das Känozoikum. Dies bedeutet, dass es sich um „junge“ Gesteinsformen handelt. Tertiäre bis altpleistozäne Lockergesteine befinden sich vorwiegend im Riedelland, welches aus Abtragungsprodukten des Berglandes besteht. Jungpleistozäne bis holozäne Sedimente, in die sich Bäche und Flüsse bis heute einschneiden, sind entlang der Mur sehr ausgeprägt. Hierzu zählt auch das Grazer, sowie das Leibnitzer Feld mit ihren breiten Talböden und Schotterflächen. (SCHULATLAS, 2012C)

Das Riedelland ist fast ausschließlich eine pleistozäne Formenwelt. Die Zerschneidung der Fußflächen, welche zum Teil klimamorphologische Ursachen hatte, hat eine ausgeprägte Talsymmetrie entstehen lassen. Ein Großteil der nach Südwesten bis Osten gelegenen Hänge ist flacher und breiter als jene der Gegenseite. Diese Schlepphänge entstanden aufgrund periglazialer Formung, denn der Bach wurde durch die Ablagerungen des Schmelzwassers bzw. aufgrund des Bodenfließens, welches sonnseitig verstärkt auftrat, an die Gegenseite gedrängt. An der Schattenseite ist so zumeist ein unterschnittener Steilhang zu finden. Des Weiteren sind Rutschungen ein wesentlicher Faktor für die Formung des Riedellandes. Wasserundurchlässige Schichten in Wechsellagerung mit wasserdurchlässigen Schichten sind oft Grund für dieses Ereignis. Im Frühjahr ist wegen der Schneeschmelze mit starker Durchfeuchtung des Bodens zu rechnen und im Herbst treten aufgrund des Landregens häufig Rutschungen auf. Kennzeichen eines Rutschgebietes sind Risse an den Hauswänden, schiefstehende Bäume und gewellte bzw. buschbestandene Hänge. Anthropogene Eingriffe wie beispielsweise Rodungen, Unterschneidung von Hängen durch Verkehrswege etc. begünstigen Rutschungen ebenfalls. (PASCHINGER, 1974, S. 20-22)

So wurde der Bezirk Leibnitz im Sommer 2009 von schweren Unwettern heimgesucht, welche zahlreiche Überschwemmungen und Hangrutschungen mit sich zogen (Abbildung 6).

24

Abbildung 6: Hangrutschung in der Gemeinde Empersdorf 2009

Arbeitsgrundlage: eigene Aufnahme, Blickrichtung Norden, Sommer 2009

2.2.2 KLIMA UND BÖDEN Klima

Der Bezirk Leibnitz liegt in der Großklimaregion des Vorlandes welche mit den Eigenschaften mäßig kontinental, wintermild und sommerwarm charakterisiert wird. Genauer betrachtet sind geländeklimatische Besonderheiten wie etwa die winterkälteren Talböden und die milden Riedel- und Hügellagen zu erkennen. Durch das Steirische Randgebirge ist der Bezirk Leibnitz vor Klimaeinflüssen aus Südwesten, Westen und Nordwesten ziemlich geschützt. Wirkungen dieser Windarmut sind Nebelreichtum und Schwüle. Die kontinentalen Einflüsse werden deswegen durch die nach Süden bis Nordosten hin offene Lage begünstigt, ozeanische Beeinflussungen demzufolge gemildert. (SCHULATLAS, 2012C)

In den Alpen sind Januar und Februar generell die niederschlagärmsten Monate. Durch die spezielle Schutzlage des Bezirkes hat der West-Sektor im Winter nur geringen 25

Einfluss. Somit gilt der Winter als hochnebelreich und sonnenscheinarm. Dies hat die Folge, dass in dieser Jahreszeit nur durch Adriatiefs, welche die Steiermark streifen, größere Niederschlagsmengen fallen. Der Frühling ist aufgrund der Einflüsse von Südosten und Nordwesten her niederschlagsreicher, jedoch werden die Hauptniederschlagsmengen im Juli erreicht. Im Sommer der als sonnenscheinreich und warm gilt, ist eine hohe Wahrscheinlichkeit zu Schwüle, Hagel und Gewitter gegeben. Grund dafür ist die starke Beeinflussung von Nordwesten und Norden her, mit dem Aufeinandertreffen von kühlen Luftmassen aus diesen Himmelsrichtungen und den stark erhitzten Luftmassen der Grazer Bucht. Gelegentlich wird im Oktober, aufgrund langandauernder Landregen, ein zweites Niederschlagsmaximum erreicht. (PASCHINGER,

1974, S. 23, 24)

Böden

Dieses Kapitel stützt sich auf den Bodenschutzbericht des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung für den Bezirk Leibnitz. Er wurde vom Referat für Boden- und Pflanzenanalytik des Landwirtschaftlichen Versuchszentrums im Jahr 2002 erstellt und beinhaltet die Ergebnisse der Bodenzustandsinventur.

Aufgrund der Tatsache, dass der Bezirk Leibnitz von der Landwirtschaft sehr geprägt ist, wird hier auf die unterschiedlichen Böden und deren Auswirkung auf die Landwirtschaft eingegangen. Die hohe Anzahl an unterschiedlichen Bodentypen im Bezirk ist auf die abwechslungsreichen Formen des Riedellandes, den geologischen wie auch klimatischen Bedingungen zurückzuführen.

Die unterschiedlichen Bodentypen im Bezirk lassen sich aufgrund der geologischen Entwicklung und der Morphologie (vgl. Kapitel 2.2.1) folgenden Landschaftsräumen zuordnen (AMT DER STEIERMÄRKISCHEN LANDESREGIERUNG, FACHABTEILUNG 10B, 2002, S. 12):

 Talbereiche (Au der Mur und dazugehörige Seitentäler)  Bereich der Niederterrasse (Grazer und das Leibnitzer Feld)  Bereich der Höheren Terrassen und das Hügelland

Im Bereich entlang der Mur befinden sich Auböden, die aus Schwemmmaterial entstanden sind und die Audynamik aufweisen. Sie verfügen über einen hohen Mineralbestand aufgrund ihres jungen Alters. Die Grauen Auböden seitwärts der Mur

26

sind aufgrund häufiger Überschwemmungen bzw. des unruhigen Reliefs bewaldet. Braune Auböden die circa ein bis zwei Meter höher liegen sind aufgrund ihrer ausgeglichenen Wasserführung hochwertige Acker- und Grünlandstandorte. Weiter hin zum Hügelland sowie in Rinnen, Mulden und am Rande zur Terrasse entstanden grund- und hangwasserbeeinflusste Gleyböden. (AMT DER STEIERMÄRKISCHEN LANDESREGIERUNG (IM

FOLGENDEN: „AMT D. STMK. LR“), FACHABTEILUNG 10B, 2002, S. 12, 15, 17)

Höhere Terrassen, deren Charakteristik eine mächtige lehmig-schluffige Feinsedimentdecke, die einem Schotterkörper auflagert ist, liegen hauptsächlich östlich der Mur. Typische Pseudogleye, welche von Staunässe und nicht vom Grundwasser geprägt sind, sind der bezeichnende Bodentyp. Die besten Böden des Bundeslandes sind im Bezirk Leibnitz auf den ebenen Flächen der Helfsbrunner-Terrasse zwischen Gabersdorf und St. Veit am Vogau, sowie zwischen Jöß und Stangersdorf (Gemeinde Lang) zu finden, da hier der Sonderfall einer silikatischen Lockersediment-Braunerde mit optimaler Wasserversorgung zu finden ist. Das Tertiäre-Hügelland weist sehr viele unterschiedliche Bodenformen auf. Deren Ursache liegt in der starken Oberflächenausformung und dem häufigen Substratwechsel. Charakteristisch für das

Steirische Hügelland ist, dass die Steilhänge großteils Rutschgelände sind. (AMT D. STMK.

LR, FACHABTEILUNG 10B, 2002, S. 16, 17, 18)

Wie oben bereits erwähnt, wird der Bezirk Leibnitz sehr stark von der Landwirtschaft geprägt. Grund genug um sich einige Ergebnisse der Bodenzustandsinventur genauer anzusehen. So ist von den 58 Untersuchungsstandorten nur an einem davon der Humusgehalt nicht in Ordnung. Der Humusgehalt ist ebenso entscheidend für eine ertragreiche Bewirtschaftung wie die Bodenschwere. Diese teilt Böden je nach Tongehalt in schwere, mittlere oder leichte Böden. Optimale Böden für landwirtschaftliche Produktion sind mittlere Böden mit einem Tongehalt von 15-25%, da diese bezüglich Filterkapazität und Bewirtschaftung die günstigste Konstellation darstellen. Im Bezirk Leibnitz entfallen 29% der Untersuchungsstandorte auf mittlere Böden und 57% sind leichte Böden, d.h. mit geringer Filterkapazität, welche für das

Bindevermögen von Schadstoffen ungünstig ist. (AMT D. STMK. LR, FACHABTEILUNG 10B,

2002, S. 29)

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Böden im Riedelland geringwertig aufgrund des relativ hohen Niederschlags und der geringen Austrocknung wegen fehlender 27

Windbewegung sind (PASCHINGER, 1974, S. 29). Dem wird durch Düngung, oft auch durch Überdüngung entgegengewirkt. So weist nahezu die Hälfte der untersuchten Standorte im Bezirk Leibnitz Überdüngung bei der Versorgung mit dem Nährstoff Kalium auf. Die Phosphorversorgung der Untersuchungsstandorte hat mit 22% Anteil von „hohen“ bzw. „zu hohen“ Phosphorgehalt einen doppelt so hohen Wert wie der Landesdurchschnitt. Problematisch ist dies deshalb, weil sich durch Bodenerosion und Versickerung eine Nährstoffbelastung der Oberflächenwasser ereignet. Dies kann zu übermäßigem

Algenwachstum und sogar zum „kippen“ der Gewässer führen. (AMT D. STMK. LR,

FACHABTEILUNG 10B, 2002, S. 37 - 40)

Erosion und Bodenverdichtung gehören durch die geologisch-pedogenen Voraussetzungen (vgl. Kapitel 2.2.1) im ganzen Bezirk, aber besonders in den landwirtschaftlich genutzten Intensivzonen, zu den Hauptproblemen. Diese werden durch den Anbau von erosionsanfälligen Monokulturen, wie beispielsweise Mais oder Ölkürbis, aber auch durch den Fehler der mineralischen Alleindüngung, welche zu Humusabbau führt, verschärft. Ebenso führt die Bodenbearbeitung mit schweren Maschinen und Fahrzeugen bei zu feuchten Bodenverhältnissen zu einem Verlust der Bodengare. Dies führt dann in Folge zu einem gestörten Gasaustausch, beeinträchtigtem

Wurzelwachstum und allgemein zu einem reduzierten Bodenleben. (AMT D. STMK. LR,

FACHABTEILUNG 10B, 2002, S. 22, 24)

2.3 HUMANGEOGRAPHISCHE RAHMENBEDINGUNGEN

2.3.1 SIEDLUNGS- UND FLURFORMEN Aufgrund der landwirtschaftlichen Prägung des Bezirkes werden hier nun die unterschiedlichen Siedlungs- und Flurformen im Untersuchungsgebiet, sowie deren räumliche Verteilung kurz erläutert. Die Kartenwerke mit Maßstab 1:300 000 wurden dem Atlas zur Geschichte des steirischen Bauerntums entnommen.

Die Siedlungs- und Flurform sowie die Hofform sind ein wesentlicher Bestandteil der österreichischen Kulturlandschaft und gestalten entscheidend das Siedlungsbild einer Landschaft. Obwohl der Anteil der beteiligten Bevölkerung an der Agrarwirtschaft in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen ist, wird das Bild der Kulturlandschaft noch heute von der landwirtschaftlichen Nutzung geformt. Modernisierung und 28

Intensivierung der Landwirtschaft haben in den letzten Jahrzehnten durch Flurzusammenlegungen, Flurneuaufteilungen aber auch durch Wiederaufforstungen im

Berggebiet die Landschaft verändert. (SEGER, KOFLER, 2005, S. 67 )

Unter Siedlungsform versteht man die Besiedlungsweise sowie die Art und Zahl der menschlichen Behausungen in ihrer Lage zueinander. Als Flurform bezeichnet man die Grundrissgestaltung der Flur, bezogen auf den Verlauf der besitzrechtlichen Grenzen der Parzellen und Parzellenverbände. Die Hofform bzw. der Gehöfttyp beschreibt die räumliche Anordnung der Funktionsbereiche Wohnung, Stallung und Bergung eines

Hofes. (LESER, 2005, S.239, 270, 841)

Siedlungsformen

Die Siedlungsformen der Steiermark und somit des Bezirkes Leibnitz lassen sich grundsätzlich nach LEITNER W., 1976A, KAPITEL 9 in zwei Gruppen teilen:

Einerseits in ländliche Siedlungen, zu denen Einzel- bzw. Streusiedlungen, Weiler und Dörfer gehören. Andererseits in urbane Siedlungen, welche in Städte und Märkte untergliedert wird. Abbildung 7 zeigt einen Ausschnitt der Karte des Atlas zur Geschichte des steirischen Bauerntums in dem die verschiedenen Siedlungstypen des Raumes Leibnitz dargestellt werden. Die drei gekennzeichneten unterschiedlichen

Dorftypen werden nachfolgend kurz erläutert. (LEITNER, 1976A, KAPITEL 9)

29

Abbildung 7: Siedlungstypen im Raum Leibnitz

Mehrzeilendorf: Hasendorf

Angerdorf: Neudorf an der Mur

Straßendorf: Gabersdorf

Arbeitsgrundlage: LEITNER W., DIE SIEDLUNGSTYPEN DER STEIERMARK, 1976A, KAPITEL 9

Städtische Siedlungsform weist im Bezirk Leibnitz nur der Bezirkshauptort Leibnitz selbst auf. Ursprünglich war Leibnitz die Burguntersiedlung der gleichnamigen Burg. Um das Jahr 1140 wurde ein neuer Handelsmarkt neben dem alten Ort Sulb angelegt, der ebenfalls Leibnitz hieß. Der wirtschaftliche Aufstieg des Ortes Leibnitz begann durch die Erhebung zum Bezirksvorort des Verwaltungsbezirkes Leibnitz im Jahre 1848. Später entwickelte sich wie in Abbildung 7 gekennzeichnet und auf Abbildung 8 sichtbar eine Stadt deren Siedlungsform ein längsförmiger Rechteckplatz ist. (LEIBNITZ.INFO, 2012)

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Abbildung 8: Hauptplatz - Stadt Leibnitz – Blickrichtung Westen

Arbeitsgrundlage: OGRISEK G., SAMS H., LEIBNITZ – DIE BEZIRKSSTADT IM SÜDSTEIRISCHEN WEINLAND, 2004, S. 82

Weitere Siedlungsformen werden allgemein nach der Form des Ortskernes gegliedert. Die Einzelsiedlung bzw. Einödhöfe beschränken sich auf das Gebiet des Remschnigg und des Poßruck. Streusiedlungen (Hofgruppen), bei denen Einödhöfe eng aneinanderrücken, findet man im Ost- und Weststeirischen Riedelland. (LEITNER, 1976A,

KAPITEL 9)

Weiler werden dem Typ der geschlossenen Siedlung zugeordnet und sind in Ökonomie und Verwaltung unselbstständige Orte, die als kleine ländliche Gruppensiedlungen oft abseits der Hauptverkehrsadern liegen und damit verbunden kaum Neigung zur Weiterentwicklung zeigen. Der räumliche Schwerpunkt der Weiler liegt im Norden und Nordosten des Bezirkes Leibnitz im Stiefing- und Schwarzautal. Weitere Weiler findet man im Westen des Bezirkes im Saggautal und dem Sulmtal. Es handelt sich vor allem um Klein und Großweiler, vereinzelt sind auch Kirchweiler vorhanden. (LEITNER, 1976A,

KAPITEL 9)

Im Bezirk Leibnitz sind wie auf Abbildung 7 sichtbar, unterschiedliche Dorftypen existent. Es werden jedoch nur die regelmäßigen steirischen Dorftypen Angerdorf, Straßendorf und Doppel bzw. Mehrzeilendorf aufgrund ihres zahlreichen Vorkommens im Bezirk kurz beschrieben.

31

Angerdorf

Angerdörfer sind gekennzeichnet durch planmäßige Verbauung um einen freien Platz (=Anger), welcher früher der Viehweide, als Versammlungsstätte etc. diente und zur Allmende zählte. Besonderes Merkmal des Angerdorfes ist die bezeichnende

Längserstreckung der Freifläche. (HENKEL, 1995, S.180). Auf Abbildung 9 ist der Anger (gelbe Markierung) im Zentrum von Neudorf an der Mur noch deutlich zu erkennen.

Abbildung 9: Angerdorf - Neudorf an der Mur

Arbeitsgrundlage: DIGITALER ATLAS STEIERMARK, 2012A

Straßendorf

Straßendörfer unterscheiden sich von Angerdörfer nur durch das Fehlen einer als Platz dienenden Straßenerweiterung. Die Wohnstätten reihen sich entlang einer Straße in geschlossener Bauweise aneinander. (BORN, 1977, S. 141). Abbildung 10 zeigt ein typisches Straßendorf, welches auch die enge Beziehung zur Gewannflur (Abbildung 13) wiederspiegelt.

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Abbildung 10: Straßendorf - Gabersdorf

Arbeitsgrundlage: DIGITALER ATLAS STEIERMARK, 2012B

Doppel- bzw. Mehrzeilendorf

Doppel- bzw. Mehrzeilendörfer mit linearer Ausformung des Ortsgrundrisses sind besonders dominant entlang der Mur im Leibnitzer Feld (Abbildung 7). Sie sind kleine, einreihige bzw. mehrreihige Siedlungen ohne Dorfinnenraum deren Wohnstätten durch

Garten- und Wiesenparzellen getrennt sind. (HENKEL, 1995, S.180). Auf Abbildung 11 ist das Mehrzeilendorf Hasendorf zu sehen.

Abbildung 11: Mehrzeilendorf - Hasendorf

Arbeitsgrundlage: DIGITALER ATLAS STEIERMARK, 2012C

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Flurformen

Wie oben erwähnt, versteht man unter Flurform die Art und Weise der Verteilung der landwirtschaftlichen Nutzfläche eines Siedlungs- bzw. Wirtschaftsverbandes. Der Typ der Flurformen hängt von verschiedenen Einflüssen wie z.B. Erbrecht, Bewirtschaftungsform, naturräumliche Gegebenheiten etc. ab. Als formale Grundeinheit in der Flur dient die Parzelle, welche man grundlegend in Blöcke und Streifen unterscheiden kann. Des Weiteren wird durch die Verteilung des Besitzes über die Flur in Gemengelage und Einödlage der Parzellen unterschieden. Als Gemengelage bezeichnet man die verstreute Lage der Parzellen eines Betriebes, Einödlage nennt man die geschlossene Lage des Besitzes in der Flur. Größere Einheiten von Parzellen gleicher Form oder gleicher Besitzlage innerhalb der Flur werden Parzellenverband genannt. Das Gewann, ein Verbund aus Streifenparzellen in Gemengelage ist das bekannteste Beispiel für einen Parzellenverband. (HENKEL, 1995, S.190)

Abbildung 12 zeigt die unterschiedlichen Flurformen im Raum Leibnitz, welche aus dem Atlas des steirischen Bauerntums entnommen wurde. Basierend auf diesem Kartenausschnitt lassen sich aufgrund der Häufigkeit ihres Auftretens zwei Arten von Flurformen unterscheiden. Die Gewannflur dominiert im Leibnitzer Feld und im unteren Murtal, während die Einödblockflur mit ihrer Sonderform, der neuzeitlichen Einödblockflur sowie die Sonderform der Blockgemengeflur, die Weingartblockflur, das Sausal und die Windischen Bühel bedecken. Im Norden des Bezirkes herrscht eine kleinräumige Abwechslung diverser Flurformen auf die nicht näher eingegangen wird.

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Abbildung 12: Flurformen im Raum Leibnitz

Verortung: In Abbildung 13 ersichtlich – Flurformenvergleich der Gemeinden Straß und .

Arbeitsgrundlage: Leitner W., DIE FLURFORMEN DER STEIERMARK, 1976B, KAPITEL 10

Die Einödblockflur, welche zu der geschlossenen Einödflur gehört, weist die Besonderheit auf, dass der zum landwirtschaftlichen Betrieb gehörende Wirtschaftsraum blockartig gestaltet und immer vom Wald umschlossen ist („Scheibengrund“). Eine Sonderstellung außerhalb der Altflur nimmt die neuzeitliche Einödblockflur ein, die als Spätkolonisten- bzw. „Nachzügler“- Flur bezeichnet wird. Sie zeigt kleine Besitzungen, welche sich oft unter einem halben Hektar belaufen. Diese meist kleinfeldrigen, quadratisch bis blockartigen Grundstücke sind durch Raine

(Waldstreifen) getrennt. (LEITNER, 1971, S. 203) 35

Die Blockgemengeflur zählt zu dem ältesten und weitverbreitetsten Typ der Sammelsiedlungen in der Steiermark. Sie wird nach ihrem Aussehen, groß, klein oder geometrisch, beschrieben. Im Bezirk Leibnitz tritt sie aber häufiger in ihrer Sonderform der Weingartblockflur auf. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass die Rebfläche nur auf eine geringe Zahl von Besitzern aufgeteilt werden musste. (LEITNER, 1971, S. 205)

In den breiten Schotterterrassen der Murfelder sind die Gewannfluren vorherrschend. Sie sind in der Steiermark Kolonialformen der deutschen Landnahme des Hochmittelalters bzw. vereinzelter grundherrschaftlicher Flurregulierungen nach Wüstungsperioden. Bei dieser Flurform wird das Gemeindegebiet in zahlreiche „Riede“ geteilt. Die einzelnen Gewanne zerfallen in streifenförmige Parzellen - oftmals unter fünf Meter Breite - deren Anzahl ursprünglich der Siedleranzahl entsprach. Da in der Regel in dem Gewann jede Parzelle einem anderen Besitzer gehört, macht solch eine

„Riemenparzellierung“ Flurzusammenlegungen notwendig. (LEITNER, 1971, S. 206)

In der folgenden Abbildung 13 ist auf dem Orthophoto der Unterschied der Flurformen durch die gelb eingezeichneten Grundstücksgrenzen deutlich erkennbar. Links der Mur dominiert in der Gemeinde Straß die Gewannflur mit den „Riemenparzellen“. Auf der anderen Seite der Mur, in der Gemeinde Spielfeld, ist die neuzeitliche Einödblockflur mit ihren blockartigen Grundstücken zu sehen. Dies ist auch in der Flurformenkarte des Atlas des steirischen Bauerntums (Abbildung 12) verortet.

Abbildung 13: Flurformenvergleich - Orthophoto

Arbeitsgrundlage: DIGITALER ATLAS STEIERMARK, 2012D 36

Flurbereinigung

Unter Flurbereinigung versteht man die Um- bzw. Zusammenlegung eines unwirtschaftlichen ländlichen Grundbesitzes, welcher freiwillig oder auf Anordnung passiert. So werden kleine, weit auseinanderliegende Felder eines landwirtschaftlichen

Betriebes zu einem oder mehreren großen Blöcken zusammengeführt. (LESER, 2005, S. 239)

Eine Flurbereinigung (Flurzusammenlegung, Kommassation, Kommassierung) ist in der Steiermark, wie oben erwähnt, durch die stark parzellierte Gewannflur mit ihren vielen Nachteilen (Grundstücksverlust durch lange Raine, unvorteilhaftes Arbeiten der landwirtschaftlichen Maschinen, Zeitverlust und Leerlauf durch die Wegentfernung von und zum Feld etc.) oftmals notwendig. Grundstücksübertragungen und Servitutsablösungen steuern zur weiteren Zersplitterung und Streulage des bäuerlichen Grundbesitzes bei. In der Steiermark fanden von 1912 bis 1943 und von 1946 bis 1969 Flurbereinigungen statt. Der Bezirk Leibnitz war dabei mit kleineren Arealen bei Wildon und bei der Stadt Leibnitz betroffen. Mit Hilfe der durchgeführten Kommassierung wurde die Agrarstruktur verbessert sowie der Einsatz von Maschinen hinsichtlich

Zeitersparnis und Treibstoffeinsparung optimiert. (LEITNER, 1971, S. 212, 213)

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3 DEFINITIONEN UND BEGRIFFE

Vorab zur Strukturanalyse des Bezirkes werden die in diesem Kapitel für das Verständnis wichtige Begriffe und Definitionen erklärt. In der noch vergleichsweise jungen Wissenschaftsdisziplin im Bereich der Raumplanung und Regionalentwicklung herrscht in der Literatur ein ziemlich freizügiger Umgang mit Fachbegriffen. Da es kein gemeinsames anerkanntes Begriffssystem gibt, gestaltet sich die Definition der Begriffe als schwierig. Beispiel hierfür ist die unterschiedliche Benennung der Landesgesetze, welche jedoch meist gleichbedeutend verwendet werden: Raumplanungsgesetz (Bgld,

Vlbg), Raumordnungsgesetz in den restlichen Bundesländern. (SCHINDEGGER, 1999, S. 23, 33)

Nachfolgend werden Definitionen bzw. Erklärungen, welche ich als entsprechend empfand, angeführt.

Region

„Im Allgemeinen wird unter Region ein zusammenhängender Teilraum verstanden, dessen Gemeinsamkeiten durch bestimmte Merkmale gekennzeichnet sind. Die Gemeinsamkeit kann zum einen nach dem Prinzip der Ähnlichkeit festgestellt werden. Dabei werden Räume einer gewissen Homogenität definiert. Zum anderen kann das Prinzip der räumlichen Interaktion herangezogen werden. Damit werden Regionen der funktionellen Verflechtung definiert, die durch einen Kern und dessen Einzugsbereich charakterisiert sind.“ (SCHINDEGGER, 1999, S. 38)

Regionalentwicklung

„Ist die Bezeichnung für Konzepte und Maßnahmen, welche die wirtschaftliche Entwicklung einer Region unterstützen. Regionalentwicklung zielt auf den Ausgleich regionaler Disparitäten ab, um gleichwertige Lebensbedingungen in allen Regionen und eine nachhaltige Raumentwicklung zu gewährleisten, und erfordert die gezielte

Koordinierung von Regionalplanung und Regionalpolitik.“ (GABLER WIRTSCHAFTSLEXIKON, 2012A)

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Regionalpolitik

„Pläne und Maßnahmen der regionalen Wirtschaftspolitik, regionale Unterschiede in der

ökonomischen Leistungsfähigkeit (regionale Disparitäten) abzubauen.“ (GABLER

WIRTSCHAFTSLEXIKON, 2012B)

Raumplanung

“Raumplanung kann in der allgemeinsten Form als jene Tätigkeit beschrieben werden, die die Grundlage dafür schafft, dass seitens der öffentlichen Hand auf die Entwicklung der räumlichen Verhältnisse aufgrund von politischen Vorgaben (gesetzlich geregelten Zielen und Verfahrensvorschriften) Einfluss genommen werden kann.“ (SCHINDEGGER, 1999, S. 30)

Zentraler Ort

„Standort – (Stadt, städtische Siedlung) – an dem zentrale Dienste und Güter (zentrales Gut) für die Versorgung eines Umlands als Einzugsbereich angeboten werden. Ein zentraler Ort weist Zentralität auf, d.h. Bedeutungsüberschuss über die Versorgung der eigenen Bevölkerung hinaus. ... Das System der zentralen Orte eines Raumes ist i.d.R. hierarchisch aufgebaut (zentralörtliche Hierarchie). Man unterscheidet Ober-, Mittel- und

Unterzentren mit jeweiligen Zwischenstufen.“ (GABLER WIRTSCHAFTSLEXIKON, 2012C)

NUTS-Einheiten

Nomenclature des unités territoriales statistique (NUTS) umfasst eine hierarchisch gegliederte Systematik der Gebietseinheiten für die Statistik seitens der Europäischen Union. Hauptgrund für die Einführung der NUTS war die Bereitstellung statistisch vergleichbarer Daten auf regionaler Ebene innerhalb der EU. In Österreich sind folgende

Ebenen vorhanden (STATISTIK AUSTRIA, 2013):

 NUTS 0 entspricht dem ganzen Staatsgebiet  NUTS 1 o Ostösterreich (W, NÖ, BGL) o Südösterreich (KTN, STMK) o Westösterreich (OÖ, SBG, TIR, VBG)  NUTS 2 entspricht den Bundesländern  NUTS 3 – 35 Einheiten o Stmk. – 6 Einheiten - Bezirk Leibnitz Teil der NUTS 3 Region „West- Südsteiermark“

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Regionale Disparitäten

„Ungleichheiten in der Raumstruktur einer Region oder im Vergleich von zwei oder mehreren Regionen. Die Beseitigung regionaler Disparitäten ist Aufgabe der Regionalpolitik.“ (GABLER WIRTSCHAFTSLEXIKON, 2012D)

In dieser Arbeit ist mit „Ungleichheiten in der Raumstruktur“ die unterschiedliche Ausstattung der regionalen Gebietseinheiten und ihren Bewohnern hinsichtlich Infrastruktur, Ressourcen, Wirtschaftskraft etc. gemeint. Dies führt in weiterer Folge dazu zwischen wirtschaftsstarken Verdichtungsräumen (Aktivraum) und strukturschwachen bzw. peripheren Räumen (Passivraum) zu unterscheiden (vgl.

Kapitel 4.3). (LESER, 2005 , S. 735)

Im Rahmen eines Forschungsprojektes bezüglich „Strukturstärke bzw. Strukturschwäche“ österreichischer Gemeinden, welches am Institut für Raumplanung und Ländliche Neuordnung der Universität für Bodenkultur Wien (IRUB) durchgeführt wurde, ging hervor, dass die entscheidenden Einflussfaktoren für regionale

Strukturstärke folgende sind (WEBER, 2006, S. 83):

 die Nähe zu urbanen Zentren und der Aktionsradius der Pendlerbeziehung  die gute Anbindung an das hochrangige Verkehrsnetz (Erreichbarkeitsverhältnisse)  die regionalökonomischen Effekte resultierend aus zweisaisonalem Tourismus

Im Gegensatz dazu sind für strukturschwache ländliche Gemeinden laut WEBER folgende

Faktoren verantwortlich (WEBER, 2006, S. 84):

 Mangel an Arbeitsplätzen  Abnahme und Überalterung der Bevölkerung  Ausdünnung der Nahversorgung und Mangel an infrastrukturellen Einrichtungen  Finanzkraft der öffentlichen Hand sinkt  Abbau der Infrastruktur und daraus resultierende sinkende Standortattraktivität  Abhandenkommen des Gemeinschaftslebens  Verlust an politischem Gewicht  No Future Stimmung  etc.

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Der räumliche Schwerpunkt von strukturschwachen ländlichen Gemeinden liegt im östlichen und südlichen Alpenraum, aber vor allem in den südlichen, östlichen und nördlichen Grenzgebieten zum ehemaligen Ostblock. (WEBER, 2006, S. 84)

Gemeindestrukturreform

Der Begriff der Strukturreform des Landes Steiermark wird hier kurz erläutert. Im Kapitel 7 „Zukunftsperspektiven - Gemeindestrukturreform“ wird darauf weiter Bezug genommen.

„Im Regierungsübereinkommen von SPÖ und ÖVP für die laufende Gesetzgebungsperiode 2010 bis 2015 hat sich die Steiermärkische Landesregierung zum Ziel gesetzt, das Land zukunftsfähig zu machen. Eine solche Politik für die Steiermark bedeutet, neben einer strikten Budgetkonsolidierung auch Änderungen in den Strukturen herbeizuführen, um künftigen Handlungsspielraum zu schaffen. Auch in der Gemeindestruktur soll es Änderungen geben. Dieser Reformprozess soll gemeinsam mit den steirischen Gemeinden umgesetzt und als Chance gesehen werden, die steirischen Gemeinden für die Aufgaben der

Zukunft zu stärken.“ (AMT DER STEIERMÄRKISCHEN LANDESREGIERUNG, ABTEILUNG 16, 2012B)

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4 REGIONALENTWICKLUNG IM BEZIRK LEIBNITZ –

STRUKTURANALYSE

4.1 HUMANGEOGRAPHISCHE PROZESSE UND STRUKTUREN Für die Auswertung der statistischen Daten des Bezirkes Leibnitz wurde die momentane Verwaltungsgliederung auf Gemeindeebene (48 Gemeinden) gewählt. Bei einigen Fragestellungen wurde auch die Bezirksebene verwendet, welche noch die Gliederung des Landes Steiermark in 16 Bezirke aufweist. In den Kapiteln 4.2 und 4.3 werden die Ergebnisse der sozioökonomischen Strukturanalyse mittels einer SWOT-Analyse sowie einer Einteilung in Aktiv- und Passivräume analysiert und interpretiert.

Wie bereits in der Einleitung bemerkt, haben sich in den letzten Jahren durch den „Regionext – Prozess“ acht Kleinregionen gebildet. In Abbildung 14 ersichtlich, erstrecken sich die Kleinregionen Stiefingtal und Schwarzautal über zwei Bezirke. So gehören die Gemeinden Edelstauden und Pirching, sowie die Gemeinden Schwarzau im Schwarzautal und Glojach dem politischen Bezirk Feldbach (seit 01.01.2013 Bezirk Südoststeiermark) an. Da sich das Untersuchungsgebiet dieser Arbeit aber nur auf den Bezirk Leibnitz erstreckt, werden die Gemeinden des politischen Bezirkes Feldbach nicht bzw. nur bedingt (Schwarzau im Schwarzautal - Gemeindestrukturreform) weiter berücksichtigt. Die Kleinregionen Stiefingtal und Schwarzautal werden somit auf die Gemeinden des Bezirkes Leibnitz beschränkt.

Die Gemeinde Gamlitz ist die einzige Gemeinde des Bezirkes Leibnitz, welche keiner Kleinregion angehört. Gründe dafür gibt es laut einem Artikel der Onlineausgabe der Kleinen Zeitung vom Mai 2011 einige. Das Hauptproblem sei aber kein Politisches, sondern ein Personelles. (KLEINE ZEITUNG, 2011)

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Abbildung 14: Konstituierte Kleinregionen im Bezirk Leibnitz

Arbeitsgrundlage: AMT D. STMK. LR, ABTEILUNG 16, 2012A, Regiograph, eigener Entwurf, 2012

4.1.1 BEVÖLKERUNG Dieses Kapitel untergliedert sich einerseits in die Bevölkerungsentwicklung, andererseits in die Bevölkerungsstruktur. Betreffend die Bevölkerungsentwicklung im Bezirk Leibnitz wurde der Zeitraum 1951 bis 2012 herangezogen. Die Entwicklung der Gemeinden wurde außerdem seit 1991 in Zehnjahresschritten abgebildet. Im Unterkapitel Bevölkerungsstruktur wird die Altersstruktur der Bevölkerung dargestellt. Dies wird mit einer Unterteilung der Bevölkerung in unter 15-Jährige und über 60- Jährige erreicht.

4.1.1.1 BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG In der folgenden Abbildung 15 und in der Tabelle 1 ist die Bevölkerungsentwicklung der Jahre 1951 bis 2012 des Bezirkes Leibnitz, sowie der angrenzenden Bezirke zu sehen. Radkersburg ist hier der einzige Bezirk, der einen erkennbaren Bevölkerungsrückgang verzeichnet. Während die Bezirke Feldbach und Deutschlandsberg als stagnierend in der Bevölkerungsentwicklung zu bezeichnend sind, haben die Bezirke Graz – Umgebung und Leibnitz einen Bevölkerungszuwachs. 43

Zwischen 1991 und 2001 weist der Bezirk Leibnitz eine Zunahme der Wohnbevölkerung von ca. fünf Prozent auf und liegt somit hinter dem Bezirk Graz – Umgebung auf dem zweiten Rang bei der Bevölkerungszunahme in der Steiermark. Gemeinden entlang des höherrangigen Verkehrsnetzes bzw. im direkten Einzugsbereich der Hauptstadt Graz verzeichnen eine stark positive Bevölkerungsentwicklung, während periphere Gemeinden im Süden des Bezirkes mit Bevölkerungsrückgängen zu kämpfen haben.

(EU-REGIONALMANAGEMENT, 2012)

Abbildung 15: Bevölkerungsentwicklung im Bezirk Leibnitz 1951-2012

160.000 140.000

120.000 100.000 Deutschlandsberg 80.000 Feldbach

60.000 Graz-Umgebung Bevölkerung 40.000 Leibnitz 20.000 Radkersburg 0

Jahr

Arbeitsgrundlage: LANDESSTATISTIK STEIERMARK, 2012A, eigener Entwurf, 2012

Tabelle 1 zeigt, dass die Bevölkerungszahl des Bezirkes Leibnitz zwischen 1951 und 1981 stagnierte. Erst nach 1981 begann die stark positive Bevölkerungsentwicklung mit einer Zunahme der Wohnbevölkerung von 1991 bis 2001 um 5,0 % (Abbildung 18). Dies war in erster Linie auf die positive Wanderungsbilanz und auf die ebenfalls positive Geburtenbilanz zurückzuführen. Der österreichische Bevölkerungszuwachs betrug im selben Zeitraum lediglich 3,0%. Auch nach 2001 stieg die Bevölkerung im Bezirk stetig an. So ist sie von 2002 bis 2011 um 2,7 % gestiegen. (AMS, 2011)

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Tabelle 1: Bevölkerungsentwicklung im Bezirk Leibnitz 1951-2012 und 1981-2012

Bevölkerung Bevölkerung Bevölkerung Entwicklung Entwicklung Bezirk 1951 1981 2012 1951 - 2012 1981 - 2012 Graz-Umgebung 82.080 106.343 143.456 +74,8% +34,9% Leibnitz 69.609 69.854 77.445 +11,3% +10,9% Feldbach 61.516 64.978 66.828 +8,6% +2,8% Deutschlandsberg 58.580 59.515 60.762 +3,7% +2,1% Radkersburg 28.009 25.671 22.747 -18,8% -11,4% Steiermark 1.109.335 1.186.525 1.213.255 +9,4% +2,3% Arbeitsgrundlage: LANDESSTATISTIK STEIERMARK, 2012A, eigene Berechnung, 2012

Bevölkerungsentwicklung 1951-2012

Im gesamten Untersuchungsgebiet haben 30 der 48 Gemeinden eine positive Bevölkerungsentwicklung im Zeitraum 1951 bis 2012 aufzuweisen (Abbildung 17). Schwerpunkt dieser Bevölkerungszunahme ist das Gebiet um die Hauptstadt Leibnitz und im Norden des Bezirkes, welcher auf den andauernden Suburbanisierungsprozesss zurückzuführen ist. Des Weiteren zeigen sich die positiven Auswirkungen der Wirtschaftsachse Graz – Marburg auf die Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden entlang der A 9 Pyhrnautobahn auch in dieser Abbildung. Verstärkt wird dies nicht zuletzt aufgrund der günstigen naturräumlichen Gegebenheiten, welche vor allem im Grazer- und Leibnitzerfeld Gründe für den Bevölkerungszuwachs sind.

Die Zweiteilung des Bezirks ist in Abbildung 17 wieder zu erkennen, jedoch bilden die Gemeinden entlang des Sulmtals bzw. die Gemeinde mit einem Bevölkerungszuwachs eine Ausnahme des südwestlichen Abwanderungsgebietes. In Abbildung 16 ist die Gemeinde Leutschach, als Beispiel für eine Abwanderungsgemeinde im Süden des Bezirkes zu sehen.

Abbildung 16: Blick auf die Gemeinde Leutschach – Schloßbergwarte, 2012

Arbeitsgrundlage: eigene Aufnahme, 2012

45

Abbildung 17: Bevölkerungsentwicklung - Gemeinden Bezirk Leibnitz 1951-2012

Bezirk Leibnitz +11,3 % Steiermark +9,4 %

Arbeitsgrundlage: LANDESSTATISTIK STEIERMARK, 2012A, RAUMINFORMATIONSSYSTEM STEIERMARK, 2012A, eigene Darstellung, 2012

Den stärksten Bevölkerungszuwachs verzeichneten die Gemeinden (+108,9 %) und (+102,6 %), welche beide ihre Bevölkerung in diesem Zeitraum mehr als verdoppeln konnten. Dem gegenüber stehen Gemeinden, welche sich vor allem im Süden des Bezirkes befinden, in denen die Bevölkerung rückläufig ist. Dramatisch fiel der Bevölkerungsverlust in der Gemeinde Sulztal an der Weinstraße (-61,9 %) aus, in weiteren acht Gemeinden betrug die Abnahme mehr als 25 %.

Bevölkerungsentwicklung 1991-2001

Wie an der Dominanz der rötlichen Farben in Abbildung 18 zu erkennen, ist die Dekade 1991 bis 2001 von einer positiven Bevölkerungsentwicklung geprägt. So verzeichnen zehn Gemeinden einen Bevölkerungszuwachs von mehr als 12 %. Spitzenreiter hier ist abermals die Gemeinde Gralla mit einer Bevölkerungszunahme von 29,1 %. Lediglich die Gemeinden im Süden des Bezirkes Glanz an der Weinstraße und Schloßberg verzeichnen einen Bevölkerungsrückgang von mehr als 10 %.

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Abbildung 18: Bevölkerungsentwicklung - Gemeinden Bezirk Leibnitz 1991-2001

Bezirk Leibnitz +5,0 % Steiermark +0,9 %

Arbeitsgrundlage: LANDESSTATISTIK STEIERMARK, 2012A, RAUMINFORMATIONSSYSTEM STEIERMARK, 2012A, eigene Darstellung, 2012

Bevölkerungsentwicklung 2001-2012

In Abbildung 19, der Bevölkerungsveränderung der Jahre 2001 bis 2012, ist die Bevölkerungszunahme entlang der Wirtschaftsachse Graz – Marburg sehr deutlich zu beobachten. So sind die peripheren Gemeinden im Südwesten wie auch im Nordosten des Bezirkes von Abwanderung geprägt, während Gemeinden im Norden, welche von der Suburbanisierung der Landeshauptstadt Graz profitieren und Gemeinden entlang der Wirtschaftsachse von Bevölkerungszuwanderung gekennzeichnet. An den helleren rötlichen Farbtönen ist deutlich zu sehen, dass die Zuwanderung geringer als in der vorherigen Dekade ausfiel. Im stark landwirtschaftlichen Nordosten des Bezirkes ist ein verstärkter Bevölkerungsrückgang zu beobachten. Außerdem ist eine Ausweitung der bläulichen Flächen, insbesondere im Südwesten des Bezirkes, wahrnehmbar. Das stellt vor allem ein Problem für den Tourismus im Bezirk dar, denn das wertvollste „Werbeprodukt“ in dieser Hinsicht ist die intakte Natur- und Kulturlandschaft. Durch die Abwanderung aus diesen Gebieten und infolgedessen durch das Vernachlässigen der

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Pflege dieses wertvollen Gutes gerät das Tourismuspotential der Region zunehmend in Gefahr.

Abbildung 19: Bevölkerungsentwicklung - Gemeinden Bezirk Leibnitz 2001-2012

Bezirk Leibnitz +2,8 % Steiermark +2,6 %

Arbeitsgrundlage: LANDESSTATISTIK STEIERMARK, 2012A, RAUMINFORMATIONSSYSTEM STEIERMARK, 2012A, eigene Darstellung, 2012

4.1.1.2 BEVÖLKERUNGSDICHTE Die Bevölkerungsdichte des Bezirkes Leibnitz ist um mehr als ein Drittel höher als jene des Bundeslandes Steiermark. Die Gemeinden entlang der Mur bzw. im Norden des Bezirkes, welche auch in den vergangenen Jahren großteils einen Bevölkerungszuwachs verzeichneten, haben ebenfalls die höchsten Bevölkerungsdichten (Abbildung 20). Hauptgründe dafür sind die gute Verkehrsanbindung, sowie die günstige naturräumliche Lage der Gemeinden bzw. die Nähe zum Zentralraum der Landeshauptstadt. Zentrale Orte im Süden und Westen haben ebenso eine hohe Anzahl an Einwohnern pro Quadratkilometer, was ein Zeichen für die Ausdünnung des ländlichen Raumes und dementsprechender Zuwanderung in die zentralen Orte ist.

Betrachtet man den gesamten Bezirk, so fällt auf, dass der Großteil der Gemeinden zwischen 60 und 90 Einwohner pro Quadratkilometer hat. Nur wenige Gemeinden im 48

Süden und Osten des Bezirkes haben weniger als 60 Einwohner/km². Die geringste Bevölkerungsdichte hat die Gemeinde Schloßberg mit 37 Einwohnern/km². Im Gegensatz dazu hat die Bezirkshauptstadt Leibnitz mit 1296 Einwohnern/km² die höchste Bevölkerungsdichte.

Abbildung 20: Bevölkerungsdichte (EW/km²) - Gemeinden Bezirk Leibnitz 2010

Bezirk Leibnitz 113 EW/km² Steiermark 74 EW/km²

Arbeitsgrundlage: LANDESSTATISTIK STEIERMARK, 2011, eigene Darstellung, 2012

4.1.1.3 BEVÖLKERUNGSSTRUKTUR Abbildung 21 zeigt den Anteil der unter 15-Jährigen an der Gesamtbevölkerung des Bezirkes Leibnitz im Jahr 2010. So liegt der Bezirk Leibnitz mit 14,4 % über dem Wert der Steiermark (13,9 %), jedoch knapp unter dem Österreich-Durchschnitt von 14,8 %. Der Wert des Bezirkes Leibnitz wird auch durch das Gesamtbild auf Abbildung 21, bei der 21 Gemeinden in die Kategorie 13 bis 15 % fallen, bestätigt. Breitenfeld am Tannenriegel mit nur 9,9 %, Sulztal an der Weinstraße (10,3 %) und (11,6 %) haben den geringsten Anteil an unter 15-Jährigen. Den höchsten Anteil haben die Gemeinden Leutschach (18,9 %) und (18,0 %). Des Weiteren ist auf Abbildung 21 deutlich erkennbar, dass der Anteil an unter 15-Jährigen im

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Abwanderungsgebiet im Südwesten des Bezirkes in den zentralen Orten höher ist als in den umliegenden Gemeinden.

Abbildung 21: Anteil der unter 15-Jährigen - Gemeinden des Bezirkes Leibnitz 2010

Bezirk Leibnitz 14,4 % Steiermark 13,9 % Österreich 14,8 %

Arbeitsgrundlage: LANDESSTATISTIK STEIERMARK, 2012A, RAUMINFORMATIONSSYSTEM STEIERMARK, 2012A, WIBIS

STEIERMARK, 2012A, eigene Darstellung, 2012

Generell lässt sich sagen, dass in Gemeinden mit wenig Jugend der Anteil an über 60- Jährigen besonders hoch ist. Beispiel hierfür sind die Gemeinden Kitzeck im Sausal (25,5 %) und Breitenfeld am Tannenriegel mit 23,4 % Anteil an über 60-Jährigen (Abbildung 22). Wie oben bereits erwähnt (Abbildung 21) ist deren Anteil an unter 15- Jährigen besonders gering.

Der Wert der über 60-Jährigen des Bezirkes Leibnitz ist niedriger als der der Steiermark (24,1 %) und jener von Österreich (23,1 %). Somit liegen nur elf Gemeinden des Bezirkes Leibnitz über dem Österreich Durchschnitt von 23,1 % und gar nur sechs Gemeinden über dem Durchschnitt der Steiermark 24,1 %. Die Höchstwerte werden in den Gemeinden Arnfels (25,5 %), Kitzeck im Sausal (25,5 %), Sankt Andrä-Höch (25,3 %) und Glanz an der Weinstraße (25,2 %) erreicht, wo der Anteil an über 60- Jährigen schon mehr als ein Viertel der Gesamtbevölkerung ausmacht. Die Gemeinde 50

Gralla hat mit 17,7 % den geringsten Anteil an über 60-Jährigen, dicht gefolgt von Tillmitsch mit 18,1 %. Diese beiden Gemeinden konnten ihre Wohnbevölkerung seit 1951 auch mehr als verdoppeln (Abbildung 17).

Abbildung 22: Anteil der über 60-Jährigen - Gemeinden des Bezirkes Leibnitz 2010

Bezirk Leibnitz 22.5 % Steiermark 24,1 % Österreich 23,1 %

Arbeitsgrundlage: LANDESSTATISTIK STEIERMARK, 2012A, RAUMINFORMATIONSSYSTEM STEIERMARK, 2012A, WIBIS

STEIERMARK, 2012A, eigene Darstellung, 2012

4.1.1.4 BEVÖLKERUNGSPROGNOSE Die positive Bevölkerungsentwicklung für den Bezirk Leibnitz wird laut Berechnungen (August 2010) der ÖROK (Österreichische Raumordnungskonferenz) auch in Zukunft andauern. Die Wohnbevölkerung wird bis 2030 um voraussichtlich +6,8 % steigen, weshalb der Bezirk auch in Zukunft zu den wenigen demographischen Wachstumsregionen der Steiermark zu zählen ist. Grund dafür ist maßgeblich die

Zuwanderung, denn die Geburten-Sterbe-Bilanz ist negativ. (WIBIS STEIERMARK, 2012B)

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4.1.2 WIRTSCHAFT In diesem Kapitel wird die Wirtschaftsentwicklung des Bezirkes behandelt, wobei dies über die Erläuterung der Wirtschaftsstruktur bzw. der drei Wirtschaftssektoren, erreicht wird. Auch der in erster Linie für den Süden bzw. Südwesten des Bezirkes wichtige Tourismus wird nachfolgend untersucht. Bezüglich der Aktualität der Daten ist zu erwähnen, dass versucht wurde möglichst aktuelle Daten zu verwenden. Da auf Anfragen nicht immer geantwortet wurde bzw. darauf verwiesen wurde, dass die aktuellen Daten der Registerzählung 2011 erst frühestens Mitte 2013 zur Verfügung stehen, wurde bei einigen Daten die Volkszählung 2001 als Grundlage verwendet.

Der Bezirk Leibnitz wurde nach dem ersten Weltkrieg, als die gesamte Untersteiermark dem heutigen Slowenien zufiel und Leibnitz einen Teil seines Gebietes verlor zum Grenzland. Wirtschaftliche und soziale Interaktionen wurden durch die Grenzschließung zu Slowenien nach dem Zweiten Weltkrieg abgebrochen. Mit dem EU-Beitritt Sloweniens 2004 sowie dem Inkrafttreten des Schengener Abkommens 2007 haben sich die grenzüberschreitenden Wirtschaftsbeziehungen stetig verstärkt. Heute ist die wirtschaftliche Verflechtung des Bezirkes Leibnitz mit dem Zentralraum Graz äußerst ausgeprägt. Dies spiegelt sich auch in der intensiven Pendlerbewegung (vgl. Kapitel

4.1.2.1) wieder. (WIBIS STEIERMARK, 2012C)

Die Erwerbsquote hat sich im Bezirk Leibnitz von der Volkszählung 1981 bis zum Jahr 2009 (Daten: Abgestimmte Erwerbsstatistik 2009) kontinuierlich von 43,8 % auf 53,2 % erhöht. Abbildung 23 zeigt die absoluten Zahlen der Wohnbevölkerung und der Berufstätigen.

Abbildung 23: Berufstätige – Wohnbevölkerung, Bezirk LB 1981, 1991, 2001, 2009

100000 80000 60000 40000 Wohnbevölkerung 20000 0 Berufstätige (Beschäftigte

VZ 1981 VZ 1991 VZ 2001 AEST und Arbeitslose) Bevölkerung 2009 Jahr

Arbeitsgrundlage: LANDESSTATISTIK STEIERMARK, 2012B, eigene Darstellung, 2012

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Frauenerwerbsquote

Die Frauenerwerbsquote im Bezirk Leibnitz lag im Jahre 2009 mit 47,6 % über jener des Landes Steiermark (45,4 %). Betrachtet man die Erwerbsquote der Frauen auf Gemeindeebene (Abbildung 24) erkennt man, dass die Quote in den nördlichen Gemeinden höher ist als in den südlichen Gemeinden des Bezirkes. Vergleicht man zudem Abbildung 24 mit Abbildung 30 (Nicht- und Binnenpendler), wird ersichtlich, dass der Großteil der Frauen in einen anderen Bezirk, meist in den Großraum Graz auspendelt. Grund dafür ist, dass in Gemeinden mit hoher Frauenerwerbsquote meist auch ein geringer Anteil von Nicht- bzw. Binnenpendlern erkennbar ist. Den höchsten Wert mit 59,6 % bei der Erwerbsquote der Frauen hatte die Kleinstgemeinde Breitenfeld am Tannenriegel (201 Einwohner 2012), den niedrigsten Wert hatte die Gemeinde Arnfels mit 41,4 %.

Abbildung 24: Erwerbsquote der Frauen – Gemeinden, Bezirk Leibnitz 2009 in %

Bezirk Leibnitz 47,6 % Steiermark 45,4 % Österreich 23,1 %

Arbeitsgrundlage: LANDESSTATISTIK STEIERMARK, 2012B, eigene Darstellung, 2012

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4.1.2.1 WIRTSCHAFTSSTRUKTUR Der Bezirk Leibnitz ist ein wachsender Bezirk hinsichtlich Bevölkerung und Zahl der Berufstätigen. Abbildung 25 zeigt die Verteilung der Berufstätigen gemäß Zugehörigkeit zu den drei Wirtschaftssektoren in Absolutzahlen sowie die dazugehörende Trendlinien. Folglich ist zu erkennen, dass der Dienstleistungssektor seit 1991 die höchste Beschäftigungszahl aufzuweisen hat. Im sekundären Wirtschaftssektor ist eine annähernd gleichbleibende Anzahl an Berufstätigen seit 1981 feststellbar. Angesichts der steigenden Anzahl an Berufstätigen insgesamt ist dies ein relativer Rückgang von 1981 bis 2009 von 43,3 % auf 32,6 %. Der Tertiärsektor stieg im selben Zeitraum von 36,1 % auf 58,2 %.

Abbildung 25: Berufstätige – Sektoren, Bezirk Leibnitz 1981, 1991, 2001, 2009

45000 Primärsektor (Land- und 40000 Forstwirtschaft) 35000 30000 Sekundärsektor 25000 (Industrie, Gewerbe, 20000 Bauwesen) 15000 Tertiärsektor Berufstätige 10000 (Dienstleistungen) 5000 0 Berufstätige insgesamt VZ 1981 VZ 1991 VZ 2001 AEST 2009 Jahr

Arbeitsgrundlage: LANDESSTATISTIK STEIERMARK, 2012B, eigene Darstellung, 2012

Die Trendlinie des Primärsektors zeigt nach unten, jedoch ist ein Anstieg der im Primärsektors Berufstätigen von 2001 bis 2009 zu erkennen. Fiel der Anteil an Berufstätigen in der Land- und Forstwirtschaft von 1981 bis 2001 von 20,6 % auf 7,7 %, stieg er dann bis 2009 wieder auf 8,7 %. Dies hat aber nichts mit einer steigenden Anzahl an Berufstätigen im Primärsektor zu tun, sondern hat folgende Gründe:

Laut Mag. Erich Kollegger des Referates Statistik und Geoinformation der Abteilung 7 Landes- und Gemeindeentwicklung ist der Anstieg der Beschäftigten im Primärsektor nicht als ein Effekt des Erhebungszeitraumes oder als ein struktureller Effekt, sondern als Methodeneffekt zu interpretieren. Es gibt mehrere Gründe, weshalb der Vergleich

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der Abgestimmten Erwerbsstatistik 2009 mit der Volkszählung 2001 in diesem Zusammenhang schwierig ist:

 Die Zuordnung von Erwerbstätigen zu Arbeitsstätten und somit Wirtschaftszweigen bzw. Sektoren ist in der AEST 2009 noch nicht vollständig, weshalb man den Anteil „unbekannte Wirtschaftstätigkeit oder fehlende Zuordnung zu einer Arbeitsstätte“ mitberücksichtigen muss.  Die mithelfenden Familienangehörigen sind in den Register-Daten nur teilweise erfasst und müssen deshalb in der AEST zugeschätzt werden. Diese Schätzung orientiert sich an den Daten der Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung, die eine viel höhere Zahl an Mithelfenden feststellt, als die Volkszählung 2001 es getan hat (völlig andere, genauere Frageformulierung).  Selbständig Erwerbstätige und Mithelfende Familienangehörige wurden in der VZ 2001 nachrangig gegenüber unselbständig Erwerbstätigen behandelt, sofern mehr als eine Stellung im Beruf angegeben war. In der AEST werden einerseits auf Basis der Register mehr Zweit- und weitere Jobs erfasst, andererseits werden unselbständige Jobs nur dann vorrangig behandelt, wenn sie Vollzeit ausgeübt werden.

Der Trend der in der Land- und Forstwirtschaft erwerbstätigen Personen ist damit im Bezirk Leibnitz auch von 2001 bis 2009 rückläufig, jedoch nicht so stark wie in anderen Bezirken der Steiermark. Ein Grund dafür könnte der hohe Spezialisierungsgrad und die Spitzenqualität des Weines sein, welche vor allem im touristisch geprägten Süden für hohe Wertschöpfung verantwortlich ist. Der relative Anteil der im Primärsektor tätigen Personen im Bezirk Leibnitz (8,7 %) ist höher als jener des steirischen Durchschnittes von 6,4 %. Die oben erwähnte starke landwirtschaftliche Prägung des Bezirkes ist somit zahlenmäßig erfasst, wobei zu erwähnen ist, dass die Anzahl der Betriebe, im Gegensatz zur steigenden durchschnittlichen Größe pro Betrieb, ebenso rückläufig (vgl. Kapitel 4.1.2.2) ist.

Auch der Anteil im Sekundärsektor ist 2009 im Bezirk mit 32,6 % höher als in der Steiermark (27,5 %). Folgendermaßen ist der Anteil 2009 im Tertiärsektor mit 58,2 % deutlich niedriger als jener im Steiermark Durschnitt (65,7 %). Mehr dazu im Kapitel 4.1.2 und im Kapitel 4.1.2.4.

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4.1.2.1.1 Branchen In Abbildung 26 wurden die „Unselbständig Beschäftigten 2009“ des Sekundär- und Tertiärsektors nach Branchen dargestellt. Im Jahr 2009 gab es im Bezirk Leibnitz 19.329 unselbständig Beschäftigte (Arbeiter, Angestellte, Lehrlinge, Beamte und freie Dienstnehmer über der Geringfügigkeitsgrenze). Diese lässt eine Branchenspezialisierung im Bezirk Leibnitz erkennen.

Abbildung 26: Unselbständig Beschäftigte 2009 nach Sektoren (ÖNACE 2008)

Arbeitsgrundlage: LANDESSTATISTIK STEIERMARK, 2012B, eigene Darstellung, 2012 56

Das Bauwesen mit 13,7 % Beschäftigungsanteil ist die beschäftigungsintensivste Branche im Produktionssektor. Mit 5,6 % im Bereich der Nahrungs- und Genussmittelindustrie weist der Bezirk Leibnitz eine deutliche regionale Spezialisierung auf. Möbelerzeugung und Reparatur/Installation von Maschinen (4,1 %), Glas (2,8 %) sowie Gummi- und Kunststoffwaren (2,2 %) sind ebenso stark vertreten. Diese Branchen sind auch wesentlich für die annähernd gleichbleibende Anzahl an Berufstätigen im Sekundärsektor (Abbildung 25) verantwortlich.

Im Dienstleistungssektor liegt der Schwerpunkt auf dem Gebiet des Handels und der Reparatur von Kraftfahrzeugen (20,3 %), Verkehr (6,3 %) und im Fremdenverkehrsbereich (4,9 %) Beschäftigungsanteil der Branche Beherbergung und Gastronomie). Der Tourismus spielt vor allem im südlichen Teil von Leibnitz, in der Weinstraße sowie im Naturpark Südsteirisches Weinland eine bedeutsame Rolle. Die öffentliche Verwaltung, das Unterrichtswesen sowie das Gesundheits- und Sozialwesen kommen auf einen Anteil von 19,5 %.

4.1.2.1.2 Wirtschaft und Arbeit Aufgrund der zuvor erwähnten Probleme der Beschaffung aktueller Daten wurden die Ergebnisse der Arbeitsstättenzählung 2001 der Statistik Austria verwendet. Betriebe der Land- und Forstwirtschaft wurden bei der Arbeitsstättenerhebung nicht berücksichtigt.

Arbeitsstätten

In Abbildung 27 sind die Arbeitsstätten der Gemeinden des Bezirkes Leibnitz ebenso wie das hochrangige Verkehrsnetz ersichtlich. Die Bedeutung der Verkehrsinfrastruktur für die Arbeitsstätten ist augenscheinlich. So befinden sich alle Gemeinden mit über 120 Arbeitsstätten an oder in unmittelbarer Nähe der A 9 Pyhrn Autobahn bzw. der Südbahn. Die höchste Anzahl der Arbeitsstätten hat die Bezirkshauptstadt Leibnitz selbst mit 586 Arbeitsstätten. Breitenfeld am Tannenriegel und Hainsdorf im Schwarzautal haben mit nur drei Arbeitsstätten die geringste Anzahl und befinden sich im Arbeitsstättenvergleich an letzter Stelle. Neben der Verkehrsinfrastruktur spielen die natürlichen Gegebenheiten sowie die Lage der Gemeinde eine bedeutende Rolle im

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Hinblick auf die Anzahl der Arbeitsstätten. Dementsprechend sind kleine periphere Gemeinden abseits hochrangiger Verkehrswege am Ende dieser Skala zu finden.

Im Steiermark-Vergleich lag der Bezirk Leibnitz 2001 mit 3.086 Arbeitsstätten an fünfter Stelle hinter der Stadt Graz und den Bezirken Graz-Umgebung, Liezen, und Weiz, jedoch knapp unter der errechneten Durchschnittsanzahl an Betrieben pro Bezirk (3.347). Die angrenzenden Bezirke Feldbach, Deutschlandsberg und Radkersburg hatten eine deutlich geringere Anzahl an Arbeitsstätten, lediglich der Bezirk Graz-Umgebung hatte nahezu 2.000 Arbeitsstätten mehr als der Bezirk Leibnitz.

Abbildung 27: Arbeitsstätten (ohne Land- u. Forstwirtschaft) Gemeinden, LB 2001

Bezirk Anzahl der Arbeitsstätten (2001) Graz-Umgebung 5.052 Leibnitz 3.086 Feldbach 2.449 Deutschlandsberg 2.583 Radkersburg 1.000 Steiermark 53.544 Steiermark

Arbeitsgrundlage: STATISTIK AUSTRIA, 2012A, eigene Darstellung, 2012

Beschäftigte

Im Bezirk Leibnitz waren 2001 21.870 Personen in den Arbeitsstätten beschäftigt und dies bedeutete im Steiermark-Vergleich den siebenten Platz. Die durchschnittliche Anzahl an Beschäftigten pro Bezirk betrug 29.756 und war somit deutlich höher als jene des Bezirkes Leibnitz. Abbildung 28 bietet ein ähnliches Bild wie bei den Arbeitsstätten, deren Schwerpunkt entlang der A9 Pyhrn Autobahn lag. Hauptgrund dafür ist das

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Arbeitsplatzangebot dieser zuvor erwähnten Arbeitsstätten. Die Bezirkshauptstadt Leibnitz hatte mit 5.087 Beschäftigten die größte Anzahl, wobei auch die Gemeinden , Lebring - Sankt Margarethen und an der weit über 1.000 Beschäftigte zählten. Die geringste Anzahl an Beschäftigten im Bezirk war in der Gemeinde Breitenfeld am Tannenriegel zu finden (sechs Beschäftigte), was aufgrund der geringen Anzahl an Arbeitsstätten nicht verwunderlich ist.

Abbildung 28: Beschäftigte/Arbeitsstätten (ohne Primärsektor) LB 2001

Bezirk Anzahl der Beschäftigten in den Arbeitsstätten (2001) Graz-Umgebung 40.938 Leibnitz 21.870 Feldbach 19.565 Deutschlandsberg 21.065 Radkersburg 7.147 Steiermark 476.090 Steiermark 476 090

Arbeitsgrundlage: STATISTIK AUSTRIA, 2012A, eigene Darstellung, 2012

4.1.2.1.3 Pendler Der zuvor genannte Strukturwandel führt natürlich auch zu einer Veränderung des Mobilitätsverhaltens der Berufstätigen. So hat die Zunahme der im Dienstleistungssektor Beschäftigten und die damit verbundene Abnahme der in der Land- und Forstwirtschaft tätigen Menschen zwangsweise eine negative Auswirkung auf das Pendlersaldo. Der Arbeitsplatz verlagert sich so vom eigenen Hof meist in die nächstgelegenen zentralen Orte oder Städte.

Wohnbezirk ist eine sehr treffende Bezeichnung für den Bezirk Leibnitz, da nahezu die Hälfte der im Bezirk lebenden Erwerbstätigen in einen anderen Bezirk, hauptsächlich in 59

den Zentralraum Graz, auspendelt. Der Bezirk Deutschlandsberg verbindet mit dem Bezirk Leibnitz eine ebenfalls starke Pendlerbeziehung. Die Anzahl der Einpendler im Bezirk sind vergleichsweise sehr gering. Sie stammen mehrheitlich aus den

Nachbarbezirken Deutschlandsberg, Radkersburg und Feldbach. (WIBIS STEIERMARK, 2012C)

Ein weiterer Grund für die Orientierung der nördlichen Gemeinden des Bezirkes Leibnitz nach Graz sind die Busverbindungen. Wie die Kleine Zeitung am 12.10.2012 berichtete wurde der Gelegenheitsverkehr zwischen Hausmannstätten (Bezirk Graz- Umgebung und nördliche Nachbargemeinde der Gemeinde Empersdorf) und der HTL Kaindorf eingestellt, wodurch sich die Fahrzeit für rund 40 Schüler, vermehrt aus dem Bezirk Leibnitz, erheblich verschlechterte. So dauert nun eine Fahrt von 23 Kilometern circa 55 Minuten. Das Fahrzeitenangebot Richtung Graz ist erheblich besser indem nahezu stündlich Busse in die Landeshauptstadt fahren. (KLEINE ZEITUNG, 2012A)

In Abbildung 29 sind die Aus- und Einpendler des Bezirkes Leibnitz dargestellt. Der bereits erwähnte Strukturwandel ist durch die stetige Steigung der Auspendleranzahl zu erkennen. Die gleichzeitige Steigung der Zahl der Einpendler lässt auf eine Besserung Arbeitsplatzsituation im Bezirk Leibnitz schließen. Das Pendlersaldo in Absolutzahlen im Bezirk Leibnitz vergrößerte sich trotzdem in den Jahren 1991 bis 2009 von -7.443 auf -11.018.

Abbildung 29: Aus- u. Einpendler Bezirk Leibnitz 1991, 2001, 2009

30000

25000

20000 15000

10000 Auspendler Pendler 5000 Einpendler 0 VZ 1991 VZ 2001 AEST 2009 Jahr

Arbeitsgrundlage: LANDESSTATISTIK STEIERMARK, 2012B, eigene Darstellung, 2012

60

Pendlerquoten

Folgende Tabelle 2 zeigt die Pendlerquoten des Bezirkes Leibnitz sowie seiner Nachbarbezirke. Leibnitz hatte eine ähnlich hohe Auspendlerquote wie Feldbach und Deutschlandsberg und sogar die gleichhohe wie Radkersburg im Jahr 2009. Lediglich der Bezirk Graz-Umgebung liegt unter der Steiermark Auspendlerquote von 58,8 %. Des Weiteren hat sich die Auspendlerquote im Bezirk Leibnitz von 2001 bis 2009 um 6 % verringert während die Einpendlerquote im selben Zeitraum um nur 0,3 % auf 65,4 % gestiegen ist. Auch dies lässt auf eine Steigerung des Arbeitsplatzangebotes schließen. Die hohe Auspendlerquote lässt sich aufgrund der guten Verkehrserschließung zum Zentralraum Graz erklären.

Tabelle 2: Pendlerquoten Bezirk Leibnitz 1981, 1991, 2001, 2009

Auspendlerquoten Einpendlerquoten (Auspendler in % der Beschäftigten am (Einpendler in % der Beschäftigten am Wohnort) Arbeitsort) Bezirk 1981 1991 2001 2009 1981 1991 2001 2009 Graz-Umgebung 65,9 72,5 78,9 58,6 41,6 55,8 70,1 75,6 Leibnitz 56,0 64,8 74,4 68,4 42,0 53,6 65,1 65,4 Feldbach 50,6 60,5 70,9 70,8 36,5 47,8 61,6 62,0 Deutschlandsberg 55,3 63,3 70,7 68,3 39,6 50,9 64,5 63,9 Radkersburg 43,8 54,2 67,0 68,4 30,3 38,8 58,8 67,2 Steiermark 40,6 48,8 57,2 58,8 38,0 46,3 55,8 58,5

Arbeitsgrundlage: LANDESSTATISTIK STEIERMARK, 2012B, eigene Darstellung, 2012

Nicht- und Binnenpendler

In Abbildung 30 wird der Anteil der Nicht- und Binnenpendler auf Gemeindeebene dargestellt. Dies ist der Anteil an Erwerbstätigen, welche ihre Berufstätigkeit in der eigenen Gemeinde ausüben können. Die Definition der Gemeindebinnenpendler

(inklusive Nichtpendler) lautet nach STATISTIK AUSTRIA:

„… Erwerbstätige (ohne Männer und Frauen im Karenzurlaub … Der Wohn- und Arbeitsort bzw. die Ausbildungseinrichtung liegen in derselben Gemeinde.“ (STATISTIK AUSTRIA, 2012B)

61

Abbildung 30 macht den höheren Anteil an Nicht- und Binnenpendlern in stark land- und forstwirtschaftlich geprägten Gemeinden ersichtlich. So verfügen die Gemeinden Sulztal an der Weinstraße (45,2 %) und Hainsdorf im Schwarzautal (41,6 %) über die höchsten Werte. Auch die Bezirkshauptstadt Leibnitz, welche das höchste Arbeitsplatzangebot aufweist, hat einen für den Bezirk hohen Anteil von 33,4 %. Den geringsten Anteil hat die Gemeinde (9,8 %) gefolgt von den wirtschaftsstarken Gemeinden Gralla (15,3 %) und Vogau (15,9 %). Interessant ist die Tatsache, dass wirtschaftsstarke Gemeinden, welche über eine hohe Anzahl an Arbeitsplätzen verfügen (vgl. Abbildung 31), einen relativ geringen Anteil an Nicht- und Binnenpendlern aufweisen. Dass diese Gemeinden großteils am hochrangigen Verkehrsnetz liegen, unterstreicht die Tatsache, den Bezirk Leibnitz als Wohn- und Pendlerbezirk zu bezeichnen. Ebenso orientieren sich die nördlichen Gemeinden des Bezirkes in Richtung Kernraum Graz, was in einem Anteil an Nicht- und Binnenpendler von unter 25 % mündet. Betrachtet man den gesamten Bezirk ergibt sich ein Anteil von Nicht- und Binnenpendler von 25,2 % und dieser liegt klar unter dem der Steiermark (40,0 %).

Abbildung 30: Nicht- und Binnenpendler – Gemeinden, Bezirk Leibnitz 2009

Anteil der Nicht- und Binnenpendler (2009) Bezirk Leibnitz 25,2 % Steiermark 40,0 %

Arbeitsgrundlage: STATISTIK AUSTRIA, 2012B, eigene Darstellung, 2012 62

4.1.2.1.4 Arbeitsmarktentwicklung Im Folgenden wird die Arbeitsplatzentwicklung im Bezirk untersucht. Da bezüglich Arbeitsstätten noch keine aktuellen Daten vorhanden sind, wird lediglich die Zahl der Arbeitsplätze analysiert. Die Daten der Abgestimmten Erwerbsstatistik 2009 – Erwerbstätige am Arbeitsort - wurden nach denselben Kriterien erhoben wie jene 2001.

„Die Zahl der Arbeitsplätze ist grundsätzlich ident mit der in der Statistik ausgewiesenen Zahl der Erwerbstätigen am Arbeitsort. Unter den Begriff „Erwerbstätige am Arbeitsort“ fielen bei den Erhebungen der Volkszählung 2001 alle Personen, die in Voll-, Teilzeit oder geringfügig erwerbstätig sowie Präsenz- oder Zivildiener waren. Der Begriff umfasst nicht nur Arbeitnehmer sondern auch selbstständige und mithelfende Familienangehörige. Karenzurlauber bzw. Frauen im Mutterschutz waren dabei nicht enthalten.“

(RAUMINFORMATIONSSYSTEM STEIERMARK, 2012B)

Neben den positiven Bevölkerungszahlen im Bezirk Leibnitz, hat sich die Wirtschaft, nachfolgend ausgedrückt in Arbeitsplätzen, ebenfalls stark entwickelt. So ist die Zahl der Arbeitsplätze im Bezirk in den Jahren 2001 bis 2009 von 24.681 auf 27.439 gestiegen. Dies entspricht einer Steigung von 11,2 %. Nimmt man den Zeitraum von 1981 bis 2009 ergibt dies sogar eine positive Veränderung von 25,6 %. Mit 27.439 Arbeitsplätzen im Jahr 2009 liegt der Bezirk Leibnitz aber unter dem Durchschnittswert (33.874 Arbeitsplätze) der Arbeitsplätze pro Bezirk in der Steiermark.

Betrachtet man die Anzahl der Arbeitsplätze auf Gemeindeebene erkennt man, dass die Verkehrsinfrastruktur eng mit der Anzahl an Arbeitsstätten pro Gemeinde verknüpft ist (vgl. Abbildung 27). Der Kernraum Leibnitz mit der Bezirkshauptstadt (5.634 Arbeitsplätze) und den Gemeinden Wagna (2.731) und (1.225) bilden den Schwerpunkt des Arbeitsplatzangebotes (Abbildung 31). Die zweite Arbeitsplatzkonzentration findet in den Gemeinden Wildon (1.112) und Lebring - Sankt Margarethen (1.148) statt. In den peripher gelegenen und landwirtschaftlich geprägten Gemeinden Breitenfeld am Tannenriegel (27 Arbeitsplätze) und Sulztal an der Weinstraße (53) ist das Arbeitsplatzangebot am geringsten. In allen übrigen Gemeinden betrug die Anzahl der Arbeitsplätze 2009 mehr als 100 (Abbildung 31).

63

Abbildung 31: Arbeitsplätze – Gemeinden, Bezirk Leibnitz 2009

Anzahl der Arbeitsplätze (2009) Bezirk Leibnitz 27 439 Steiermark 541 984

Arbeitsgrundlage: Statistik Austria, 2012B, eigene Darstellung, 2012

Im Zeitraum von 2001 bis 2009 hat sich die Anzahl der Arbeitsplätze im Bezirk um 11,2 % erhöht und liegt somit über dem Wert der Steiermark (+8,9 %). Wie bereits zuvor erwähnt wird dies durch die Abnahme der Auspendlerquote sowie der gleichzeitigen Zunahme der Einpendlerquote im selben Zeitraum bestätigt.

Auf Gemeindeebene ist vor allem in Bezirkshauptorten eine positive Dynamik bezüglich Arbeitsplätze zu erkennen. In den Gemeinden wirken sich einzelne Aktivitäten wie Betriebserweiterungen bzw. Betriebsneugründungen oder Errichtungen von Dienstleistungseinrichtungen (z.B. Tourismus) stark auf die Arbeitsplatzentwicklung aus. Bei Betriebsstilllegungen bzw. Betriebsverlagerungen oder Stilllegung einer privaten oder öffentlichen Dienstleistungseinrichtung ist die negative Auswirkung ebenfalls gravierend. (RAUMINFORMATIONSSYSTEM STEIERMARK, 2012B)

Abbildung 32 zeigt die Entwicklung der Arbeitsplätze im Zeitraum 2001 bis 2009 in den Gemeinden des Bezirkes Leibnitz. 38 der 48 Gemeinden verzeichneten einen Arbeitsplatzzuwachs in diesem Zeitraum. Prozentuell legte die Gemeinde Obervogau mit 122,7% am meisten Arbeitsplätze zu, jedoch stieg die absolute Anzahl an Arbeitsplätzen 64

nur von 66 im Jahre 2001 auf 147 im Jahr 2009. Die Gemeinde Wagna hingegen verzeichnete einen Anstieg um „nur“ 68,9 %, welcher sich aber in einem Zuwachs in absoluten Zahlen von 1.617 auf 2.731 Arbeitsplätze auswirkte.

Abbildung 32: Entwicklung - Arbeitsplätze – Gemeinden, Bezirk Leibnitz 2001-2009

Relative Veränderung der Anzahl der Arbeitsplätze (2001-2009) Leibnitz +11,2 % Steiermark +8,9 %

Arbeitsgrundlage: STATISTIK AUSTRIA, 2012B, eigene Darstellung, 2012

Den stärksten Rückgang an Arbeitsplätzen registrierten die Gemeinden Straß in der Steiermark (-44,7%) und Spielfeld (- 30,6 %). In der Gemeinde Straß in der Steiermark verringerte sich die Anzahl der Arbeitsplätze um 561 und auch die Zukunft für die Gemeinde sieht nicht allzu gut aus.

Wie die Landwirtschaftszeitung „topagrar“ am 9.10.2012 berichtete wackelten 290 Jobs aufgrund der Insolvenz des Schlachtunternehmens Jöbstl. Dieser gilt als der größte Betrieb in der Gemeinde Straß bzw. laut „AMS – Arbeitsmarktprofil Leibnitz 2011“ auch als der größte Dienstleistungsbetrieb (Anzahl der Beschäftigten) des Bezirkes Leibnitz. Die rund 290 Jobs wurden gerettet, da der insolvente Fleischerzeuger von der Firma

„Steirerfleisch“ mit Sitz in Wolfsberg im Schwarzautal übernommen wurde. (TOPAGRAR, 2012)

65

Arbeitslosenquote

Im Jahresschnitt 2011 betrug die Arbeitslosenquote im Bezirk Leibnitz 7,2 % und lag somit über der der Steiermark (6,4 %) und des Bundes (6,7 %). Frauenarbeitslosigkeit und jene der Männer waren mit 7,2 % jeweils gleich hoch. Saisonal betrachtet ist der Unterschied der Arbeitslosenquote auffallend. Im Jänner 2011 erreichte die Arbeitslosenquote 11,6 % während im September nur 5,2 % arbeitslos waren. Die oben erwähnten beschäftigungsintensiven Branchen wie beispielsweise das Bauwesen wirken sich stark auf die saisonale Arbeitslosenquote aus. Arbeitslos gemeldet waren im Jahr 2011 2.599 Personen. Im Vergleich zum Jahr 2010 war dies ein Rückgang an arbeitslosen Personen um 8,7 %. (AMS, 2011).

Aufgrund der hohen Auspendlerquote bedeutet eine hohe Arbeitslosenquote im Bezirk nicht unbedingt eine schlechte Wirtschaftssituation im Bezirk, da Auspendler bei Arbeitslosigkeit im Bezirk gemeldet sind. Die Anzahl der Arbeitsplätze (Erwerbstätige am Arbeitsort) im Bezirk Leibnitz hat sich von 1981 bis 2009 um 25,6 % erhöht und beträgt somit 27.439 im Jahr 2009 (vgl. Kapitel 4.1.2.1.4 Arbeitsmarktentwicklung). Dies ist auch in Tabelle 2 anhand der steigenden Einpendlerquote in den Bezirk zu erkennen.

(LANDESSTATISTIK STEIERMARK, 2011)

Vor allem der Kernraum Leibnitz ist für die positive Arbeitsplatzentwicklung verantwortlich und kann als Siedlungs- und Wirtschaftszentrum des Bezirkes bezeichnet werden. Die Gemeinden Wagna, Lebring - Sankt Margarethen, Straß in der Steiermark, Kaindorf an der Sulm und Wildon sind ebenfalls Arbeitszentren. Nahezu die Hälfte aller Erwerbstätigen des Arbeitsbezirkes ist in diesen Gemeinden beschäftigt. Die positive Entwicklung ist nicht zuletzt der hochrangigen Verkehrsinfrastruktur (A9 Pyhrn Autobahn, Südbahn), welche entlang des Murtales verläuft, zuzuschreiben. So ist gemeinsam mit dem Grenzübergang Spielfeld eine gute Anbindung nach Norden in den oberösterreichischen Zentralraum bzw. Wien, wie auch nach Süden (Slowenien,

Kroatien) gegeben. (AMS, 2011)

66

4.1.2.1.5 Steuerkraft der Gemeinden Über Gemeinden liegen kaum Wirtschaftsdaten vor, darum ist die Steuerkraft – Kopfquote (Einnahmen aus Steuern und Abgaben pro Einwohner) ein wesentlicher Indikator der Finanzkraft und wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Die Steuerkraft – Kopfquote einer Gemeinde ist eng mit deren Größe verknüpft, d.h. je mehr Einwohner, desto wahrscheinlicher ist auch eine höhere Steuerkraft – Kopfquote. Des Weiteren wird die Höhe der Steuerkraft – Kopfquote von der Anzahl an hochwertigen Arbeitsplätzen im Sekundär- und Tertiärsektor, welche einen niedrigen Agraranteil bedingen, sowie von einem starken Tourismus bestimmt. Folglich bilden das Ende einer Skalenwertung meist Klein- und Kleinstgemeinden mit hoher Agrarquote. (LANDESSTATISTIK STEIERMARK,

2012C, S.2-5)

Im gesamtsteirischen Vergleich liegt der Bezirk Leibnitz (881 €) deutlich unter dem Wert der Steiermark (1.076 €). Bundesweit ist ein West-Ost-Gefälle erkennbar, wobei die höchsten Quoten (ausgenommen Wien) in den westlichen Bundesländern zu finden waren (Salzburg 1.366 €, Vorarlberg 1.301 €, Tirol 1.262 €). Auf den hinteren Plätzen lagen die Bundesländer Steiermark, Niederösterreich (1.041 €) und das Burgenland

(884 €). (LANDESSTATISTIK STEIERMARK, 2012C, S.8)

Auf Bezirksebene ist die niedrigere Steuerkraft – Kopfquote in den Agrarbezirken der Süd-, West und Oststeiermark klar zu sehen. Die Gemeinsamkeiten dieser Bezirke liegen in der hohen Auspendlerquote, der geringen Zahl an Arbeitsplätzen (folglich geringe gemeindeeigene Abgaben) und der Kleinstrukturiertheit der Gemeindegröße (keine Gemeinde hat mehr als 10.000 Einwohner). Mit Deutschlandsberg (927 €), Feldbach (859 €), Leibnitz (881 €), Voitsberg (867 €) und Weiz (952 €), welche mit Ausnahme von Voitsberg ländlich strukturiert sind, liegen fünf der zehn letztgereihten Bezirken im direkten Einzugsbereich von Graz-Stadt, welche den weitaus höchsten Bezirkswert aufweist (1.557 €). (LANDESSTATISTIK STEIERMARK, 2012C, S.10)

Abbildung 33 stellt die Steuerkraft – Kopfquote auf Gemeindeebene dar. Hier führt die Bezirkshauptstadt mit 1.196 € knapp vor den Gemeinden Gralla (1.172 €) und Lebring – Sankt Margarethen (1.138 €). Die Gemeinde Lebring – Sankt Margarethen führte früher diese Skala an, jedoch hat sie als Industriestandort durch Betriebsabsiedelung massiven Rückgang an Kommunalsteuer hinnehmen müssen und ist erst seit 2007 wieder vorne dabei. (LANDESSTATISTIK STEIERMARK, 2012C, S.19) 67

Abbildung 33: Steuerkraft-Kopfquote - Gemeinden Bezirk Leibnitz 2010

Steuerkraft – Kopfquote in Euro (2010) Leibnitz 881 Steiermark 1.076

Arbeitsgrundlage: LANDESSTATISTIK STEIERMARK, 2012C, eigene Darstellung, 2012

In direkter Umgebung der Bezirkshauptstadt, welche die höchste Steuerkraft-Kopfquote aufweist, liegen Gralla (Platz 2) und Wagna, wobei die Gemeinde Wagna mit 834 € trotz seiner Größe unter dem Bezirksdurchschnitt liegt. Die Kleingemeinde Wolfsberg im Schwarzautal (mit 1.115 € auf Platz 4) und die Kleinstgemeinde Retznei (mit 1.056 € auf Platz 7) gelten als Industriestandorte und liegen ebenfalls in der Nähe der Bezirkshauptstadt. Lokale Zentren mit etwas über dem Durchschnitt liegenden Quoten sind die Gemeinden Kaindorf an der Sulm und Wildon. Am Ende der Skala sind Gemeinden mit weitgehend hohen Agrarquoten anzufinden, allerdings führt der (vorherrschende) Tagestourismus an der Weinstraße zu einer dezenten Aufbesserung der Gemeindeeinnahmen. Die Kleinstgemeinde Breitenfeld am Tannenriegel bildet mit 590 € an Steuerkraft – Kopfquote das Schlusslicht aller steirischen Gemeinden.

(LANDESSTATISTIK STEIERMARK, 2012C, S.19)

68

4.1.2.2 LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT Im Sektor der Land- und Forstwirtschaft ist ein Strukturwandel deutlich erkennbar, so ist zu beobachten, dass die Produktion einiger Agrargüter weniger wurde, die Erstellung nicht-agrarischen Outputs (z.B. Urlaub am Bauernhof, kommunale Dienstleistungen) jedoch weiter zunehmen. Insbesondere der Weinbau mit der an ihn geknüpften

Freizeitwirtschaft verzeichnet starke Zuwächse. (WIFO, 2006, S.4)

Der Primärsektor ist in den vergangenen Dekaden hinsichtlich Beschäftigtenanzahl bzw. Anzahl der Betriebe deutlich geschrumpft. Aufgrund des Drucks degressiver Marktpreise sind land- und forstwirtschaftliche Betriebe dauernd gezwungen die Struktur ihres Betriebes anzupassen um konstantes Einkommen zu erwirtschaften. Der technologische Fortschritt reduziert den Arbeitsbedarf am Betrieb und verschafft so mehr Arbeitszeit für andere Tätigkeiten. Die Kombination landwirtschaftlicher mit außerbetrieblicher Erwerbstätigkeit hat sich als eine der bedeutsamsten Strategien zur Sicherung des Einkommens erwiesen, obwohl dies auch als erstes Anzeichen zur

Betriebsaufgabe interpretiert werden kann. (BOKU, 2006)

Im folgenden Kapitel wird der Primärsektor hinsichtlich dieser Veränderungen anhand der Parameter Agrarquote, Anzahl der Betriebe, Betriebsgrößen und der Erwerbsarten im Bezirk Leibnitz untersucht. Als Datengrundlage diente die Agrarstrukturerhebung 2010 bzw. die Abgestimmte Erwerbsstatistik 2009 der Statistik Austria.

4.1.2.2.1 Erwerbstätige in der Land- und Forstwirtschaft Abbildung 34 stellt die Agrarquote der Gemeinden des Bezirkes Leibnitz anhand der Erwerbstätigen am Arbeitsort dar. Da ich nur Daten der Agrarquote 2001 auf Gemeindeebene recherchieren konnte, wurde die Agrarquote 2009 aus den Daten der AEST 2009 anhand der ÖROK Definition selbst berechnet.

„Die Agrarquote zeigt den Anteil der Erwerbstätigen am Arbeitsort, die in der Land- und Forstwirtschaft tätig sind, an der Gesamtzahl der Erwerbstätigen am Arbeitsort an. Durch die starke Zunahme der Berufspendelwanderung besitzt dieser Indikator mit Bezug zum Arbeitsort als Information über die regionale Wirtschaftsstruktur eine bessere

Aussagekraft als eine wohnortbezogene Berechnung.“ (ÖROK, 2001)

69

Mit 12,9 % hat der Bezirk Leibnitz eine deutlich höhere Agrarquote als das Bundesland Steiermark (7,1 %). Hiermit wird die landwirtschaftliche Prägung des Bezirkes nochmals hervorgehoben.

Abbildung 34: Agrarquote – Gemeinden, Bezirk Leibnitz 2009 in %

Agrarquote in % (2009) Leibnitz 12,9 % Steiermark 7,1 %

Arbeitsgrundlage: STATISTIK AUSTRIA, 2012B, eigene Berechnung, eigene Darstellung, 2012

Die Gemeinden mit hoher Agrarquote liegen im Nordosten und im Süden bzw. Südwesten des Bezirkes. Den höchsten Wert erzielten die Gemeinden Eichberg – Trautenburg (82,1 %) und Breitenfeld am Tannenriegel (77,8 %). Gründe dafür könnten die periphere Lage aber auch die naturräumlichen Gegebenheiten (hoher Waldanteil) sein. Breitenfeld am Tannenriegel ist außerdem die „waldreichste“ Gemeinde des Bezirkes Leibnitz mit einem Waldanteil von 55 % an der Gesamtfläche der Gemeinde

(GEMEINDESERVER STEIERMARK, 2012). Die niedrigste Agrarquote hatte die Bezirkshauptstadt Leibnitz mit 0,7 %.

4.1.2.2.2 Betriebsanzahl Im Jahr 2010 wurden im Bezirk Leibnitz 3.821 Betriebe, das sind 9,7 % aller steirischen Betriebe (39.388), gezählt. In der Steiermark liegt der Bezirk Leibnitz damit hinter den Bezirken Feldbach (5.088 Betriebe), Weiz (4.708), Graz-Umgebung (4.018) und 70

Hartberg (3.980) an fünfter Stelle. Zählt man diese fünf Bezirke zusammen befinden sich mehr als die Hälfte (54,9 %) aller steirischen Betriebe in diesen Bezirken (STATISTIK

AUSTRIA, 2012C).

Betrachtet man die Anzahl der Betriebe auf Gemeindeebene (Abbildung 35) wird der Schwerpunkt im Süden und Südwesten deutlich sichtbar. Spitzenreiter ist die Gemeinde Gamlitz mit 246 Betrieben gefolgt von den Gemeinden Oberhaag und Sankt Johann im Saggautal mit jeweils 196 Betrieben. Hier spielt vor allem die Größe der Gemeinden eine entscheidende Rolle, denn die flächenmäßig zu den Kleingemeinden gehörenden Gemeinden und Retznei bilden mit jeweils sieben Betrieben das Schlusslicht dieser Skala.

Abbildung 35: Land- u. forstwirtschaftliche Betriebe – Gemeinden, Bezirk LB 2010

Anzahl der Betriebe (2010) Leibnitz 3821 Steiermark 39.388

Arbeitsgrundlage: STATISTIK AUSTRIA, 2012C, eigene Darstellung, 2012

Vergleicht man die Jahre 1999 und 2010 hinsichtlich Anzahl der Betriebe, so stellt man fest, dass im Bezirk Leibnitz der Rückgang mit -21,7 % stärker war als im steirischen Durchschnitt (-18,9 %). In absoluten Zahlen beträgt der Rückgang an Betrieben im Bezirk Leibnitz -1.058. Abbildung 36 stellt die relative Veränderung der Anzahl der Betriebe von 1999 bis 2010 dar. Es ist sofort zu erkennen, dass die Gemeinden in den 71

naturräumlich begünstigten Gebieten entlang der Mur den größten Rückgang an Betrieben verzeichnen. Dies liegt vor allem am hochrangigen Verkehrsnetz, welches Betriebsansiedelungen bzw. Gewerbegrund Widmungen mit sich zieht. In den Gemeinden Wagna und Ehrenhausen ist die relative Veränderung mit -51,72 bzw. -50 % am gravierendsten. Hinsichtlich der Absolutzahlen der Veränderung sind die Gemeinden Oberhaag mit -62 Betrieben und mit -54 Betrieben am schwersten betroffen. Die Gemeinden Retznei und Sulztal an der Weinstraße verzeichneten keine Veränderung bezüglich der Betriebsanzahl. Des Weiteren ist ersichtlich, dass Gemeinden in denen der Tourismus eine wichtige Rolle spielt weniger Betriebsaufgaben zu verzeichnen haben, als jene Gemeinden in denen kaum Tourismus zu finden ist.

Abbildung 36: Relative Veränderung - Betriebe- Gemeinden, Bezirk LB 1999 - 2010

Relative Veränderung der Anzahl der Betriebe von 1999 bis 2010 in % Leibnitz -21,7 % Steiermark -18,9 %

Arbeitsgrundlage: STATISTIK AUSTRIA, 2012C, eigene Darstellung, 2012

4.1.2.2.3 Betriebsgrößen Wie eingangs erwähnt sinkt zwar die Anzahl der Betriebe in der Steiermark und im Bezirk Leibnitz, jedoch steigt die durchschnittliche Größe der Betriebe. Im Jahre 2010 betrug die durchschnittliche Gesamtfläche eines Betriebes im Bezirk Leibnitz 13,79 ha

72

bzw. in der Steiermark 36,39 ha. 1999 waren diese Größen mit 11,51 ha für den Bezirk Leibnitz und 30,93 ha für die Steiermark noch geringer. Im Bezirk Leibnitz ist demzufolge eine klein- bzw. kleinstbetriebliche Struktur vorherrschend, was durch Abbildung 37 bestätigt wird. Des Weiteren wird dadurch die neuzeitliche Einödblockflur, welche vorwiegend kleine Besitzungen anzeigt, im Sausal (z.B. Kitzeck im Sausal) aber auch in der Gemeinde Spielfeld deutlich erkennbar. (vgl. Kapitel 2.3.1)

Abbildung 37: Gesamtfläche in ha pro Betrieb – Gemeinden, Bezirk LB 2010

Gesamtfläche in ha pro Betrieb (2010) Leibnitz 13,79 ha Steiermark 36,39 ha

Arbeitsgrundlage: STATISTIK AUSTRIA, 2012C, eigene Darstellung, 2012

Vergleicht man Abbildung 37 mit Abbildung 36, erkennt man, dass Gemeinden, welche naturräumlich begünstigt sind und durchschnittlich die größten Flächen pro Betrieb aufweisen, am meisten vom Rückgang betroffen sind. Beispiel hierfür ist die Gemeinde , welche mit 20,02 ha pro Betrieb im Bezirk zum Spitzenfeld bezüglich Gesamtfläche pro Betrieb zählt, jedoch mit -31,68 % fast ein Drittel der Betriebe von 1999 bis 2010 verlor. Eine Ausnahme ist die Gemeinde Retznei, welche eine Gesamtfläche pro Betrieb von 54,13 ha aufweist und keinen Rückgang bei der Anzahl der Betriebe hat. Jedoch befinden sich im Gemeindegebiet von Retznei lediglich sieben

73

land- und forstwirtschaftliche Betriebe. Die durchschnittlich kleinsten Betriebe befinden sich in der Gemeinde Sulztal an der Weinstraße (6,25 ha/Betrieb).

4.1.2.2.4 Erwerbsarten Abbildung 38 zeigt die Anzahl der Betriebe nach Haupt- bzw. Nebenerwerbsart sowie die Betriebe juristischer Personen und Betriebe von Personengemeinschaften welche, aufgrund ihrer geringen Anzahl, in eine Kategorie zusammengefasst wurden. Die oben erwähnte Strategie der Tendenz zum Nebenerwerb trifft auf den Bezirk Leibnitz nur bedingt zu, eher gilt, dass der Erwerbsartenwandel der erste Schritt zur Betriebsaufgabe ist. Denn der Rückgang der Haupterwerbsbetriebe ist geringer als der, der Nebenerwerbsbetriebe (Abbildung 38).

Abbildung 38: Land- u. Forstwirtschaft - Erwerbsarten - Bezirk LB 1999/2010

5000 4500 Haupterwerbsbetriebe

4000 3500 3000 Nebenerwerbsbetriebe 2500 2000 Betriebe juristischer 1500 Personen bzw. Anzahl der Betriebe der Anzahl 1000 Personengemeinschaften 500 Betriebe Insgesamt 0 1999 2010 Jahr

Arbeitsgrundlage: STATISTIK AUSTRIA, 2012C, eigene Darstellung, 2012

Allgemein ist ein Rückgang der Betriebe um -21,7 % zu verzeichnen. Die Anzahl der Haupterwerbsbetriebe ist im Bezirk Leibnitz von 1999 bis 2010 um -24,4 %, die der Nebenerwerbsbetriebe um -26,8 % zurückgegangen. Lediglich die Anzahl der Betriebe juristischer Personen bzw. Personengemeinschaften stieg von 91 auf 281 Betriebe, was wiederum mit den steigenden Betriebsgrößen zusammenhängt.

74

4.1.2.3 PRODUKTION Der sekundäre und tertiäre Sektor werden in diesem, sowie im nachfolgenden Kapitel 4.1.2.4 hinsichtlich der Erwerbstätigen untersucht. Hierfür wurden wie im Kapitel 4.1.2.2.1 (Agrarquote) die Erwerbstätigen am Arbeitsort nach Sektoren der AEST 2009 verwendet. Durch die Darstellungen auf Gemeindeebene wird ersichtlich, welche Gemeinden einen Schwerpunkt im sekundären bzw. tertiären Sektor aufweisen.

In Kapitel 4.1.2.1 wurde bereits erwähnt, dass die Anzahl der Erwerbstätigen im Bezirk Leibnitz seit 1981 im sekundären Sektor bei rund 30 % annähernd gleich blieb. Ebenso wurde aufgezeigt, dass der Bezirk Leibnitz hinsichtlich der Bereiche Bauwesen, Nahrungs- und Genussmittelindustrie, Möbelerzeugung, Reparatur/Installation von Maschinen, Glas sowie Gummi- und Kunststoffwaren eine deutliche regionale Spezialisierung aufweist. Abbildung 39 zeigt, dass sich die meisten Erwerbstätigen des Produktionssektors entlang höherrangiger Verkehrsinfrastruktur sowie im Osten des Bezirkes befinden.

Abbildung 39: Erwerbstätige/Arbeitsort - Produktion – Gemeinden, Bezirk LB 2009

Anteil der Erwerbstätigen am Arbeitsort im sekundären Sektor (2009) Leibnitz 30,8 % Steiermark 27,6 %

Arbeitsgrundlage: STATISTIK AUSTRIA, 2012B, eigene Berechnung, eigene Darstellung, 2012

75

Besonders hohe Werte haben die Gemeinden Retznei (79,7 %), Gabersdorf (64,4 %), Wagna (60,0 %) und Ragnitz, wo mit 51 % noch mehr als die Hälfte aller Erwerbstätigen am Arbeitsort im sekundären Sektor tätig sind. Oftmals sind in Gemeinden auch einzelne Betriebe für den hohen Anteil an Beschäftigten im Sekundärsektor verantwortlich. Der hohe Wert in der Gemeinde Retznei zum Beispiel hängt eng mit dem wichtigsten Arbeitgeber der Gemeinde, der Firma Lafarge Perlmooser Holding AG – einer der weltweit größten Zementhersteller – zusammen (Abbildung 40).

Abbildung 40: Logo Lafarge Perlmooser Holding AG

Arbeitsgrundlage: LAFARGE,2013

Tabelle 3 veranschaulicht zehn der größten Produktionsbetriebe des Bezirkes Leibnitz, wobei sich die zuvor erwähnte Branchenspezialisierung ebenfalls in dieser Tabelle wiederspiegelt. Der Bereich Bauwesen ist mit dem Betrieb „Dipl. Ing. Josef Partl Bau GmbH“ vertreten, Nahrungs- und Genussmittelindustrie mit den Betrieben „Steirerfleisch“ (Schlacht- und Zerlegebetrieb) und „Hubmann Josef“ (Bäckerei/Konditorei) sowie der Bereich Reparatur und Installation von Maschinen durch den Betrieb „Posch Gesellschaft“. Dieser hat sich auf die Erzeugung landwirtschaftlicher Maschinen und Geräte bzw. Umwelttechnikprodukte und deren Reparatur spezialisiert. Der Bereich Möbelerzeugung hat seine hohe Beschäftigtenanzahl im Bezirk Leibnitz unter anderem dem Betrieb „Assmann Ladenbau Leibnitz GmbH“ zu verdanken, welcher rund 490 Beschäftige im Jahr 2011 zählte (Tabelle 3) und somit der größte Produktionsbetrieb war.

Tabelle 3: Produktionsbetriebe – Bezirk Leibnitz 2011

Produktionsbetrieb Gemeinde ~Beschäftigtenanzahl Assmann Ladenbau Leibnitz GmbH Stadt Leibnitz 490 'Steirerfleisch' VertriebsGmbH Wolfsberg i. S. 290 Stabil Bauelemente GmbH Gabersdorf 270 Karl Fink GmbH Kaindorf a. d. Sulm 240

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TONDACH GLEINSTÄTTEN AG Gleinstätten 210 ISOVOLTAIC GmbH Lebring 210 Posch GmbH Kaindorf a. d. Sulm 150 Josef Hubmann Großklein 150 HERESCHWERKE REGELTECHNIK GMBH Wildon 140 Dipl. Ing. Josef Partl Bau GmbH Vogau 120

Arbeitsgrundlage: AMS, 2011, bearbeitet

Schlechte Nachrichten gibt es für den Betriebsstandort Lebring – Sankt Margarethen. Der Produktionsbetrieb Isovoltaic GmbH, welcher Rückseitenfolien für Photovoltaik- Module herstellt, muss laut Berichten der Kleinen Zeitung (23.10.2012) sein Werk in Eisenstadt schließen. Auch das Hauptwerk in Lebring ist demnach betroffen und 42 Mitarbeiter sollen nach geplatztem Börsengang und wirtschaftlich schwachen Monaten ihre Arbeit verlieren. (KLEINE ZEITUNG, 2012B)

4.1.2.4 DIENSTLEISTUNGEN Der tertiäre Sektor ist in den letzten Jahrzehnten am stärksten gewachsen und profitierte somit am meisten vom Strukturwandel. Aufgrund des hohen Anteils des Primär- und Sekundärsektors an der Anzahl der Erwerbstätigen am Arbeitsort 2009 ist der Anteil des Tertiärsektors mit 56,4 % auch deutlich geringer als in der gesamten Steiermark (65,2 %).

Bezüglich Schwerpunkte der Erwerbstätigen am Arbeitsort auf Gemeindeebene ist zu erkennen, dass die Gebiete mit hoher Agrarquote (Süden) bzw. hoher Quote des Sekundärsektors (Osten) einen geringeren Anteil im Tertiärsektor aufweisen (Abbildung 41). Entlang der hochrangigen Verkehrsinfrastruktur sowie im Norden bzw. Nordwesten des Bezirkes ist der Anteil höher. Mit über 75 % Anteil des Dienstleistungssektors an den Erwerbstätigen am Arbeitsort hatten die Gemeinden Leutschach (83,5 %), Spielfeld (83,3 %), (79,5 %), Arnfels (77,9 %), Straß in der Steiermark (76 %) sowie Gralla (75,6 %) den höchsten Wert.

Der Großteil der Beschäftigten ist in den Bereichen Handel und Reparatur von Kraftfahrzeugen, Verkehr und im Fremdenverkehr tätig (vgl. Kapitel 4.1.2.1). Aber auch

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die öffentliche Verwaltung, das Unterrichtswesen sowie das Gesundheits- und Sozialwesen haben im Bezirk Leibnitz einen relativ hohen Anteil an Beschäftigten.

Abbildung 41: Erwerbstätige/Arbeitsort - Dienstleistungen – Gem. Bezirk LB 2009

Anteil der Erwerbstätigen am Arbeitsort im tertiären Sektor (2009) Leibnitz 56,4 % Steiermark 65,2 %

Arbeitsgrundlage: STATISTIK AUSTRIA, 2012B, eigene Berechnung, eigene Darstellung, 2012

Tabelle 4 stellt zehn der größten Dienstleistungsbetriebe des Bezirkes Leibnitz bezüglich Anzahl der Beschäftigten des Jahres 2011 dar. Wobei hier zwar die Beschäftigtenanzahl geringer ist als bei den Produktionsbetrieben, jedoch die Branchenspezialisierung des Bezirkes trotzdem erkennbar ist.

So ist der Kfz-Bereich mit dem Betrieb „Gady“ vertreten, der Bereich Verkehr mit dem „Transportunternehmen Poscharnegg“ und der Bereich öffentliche Verwaltung, Unterrichtswesen und Gesundheits- und Sozialwesen mit den Dienstleistungsbetrieben bzw. Einrichtungen „Lebenshilfe Wohn- und Tagesheim“, „Landesfeuerwehrverband Steiermark“ und „Stadtgemeinde Leibnitz“. Die Insolvenz und die dadurch erforderliche Übernahme des größten Dienstleistungsbetriebes „Rudolf Jöbstl Vieh und Fleisch Handel“ durch „Steierfleisch“ wurde bereits in Kapitel 4.1.2.1.4 erwähnt.

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Tabelle 4: Dienstleistungsbetriebe - Bezirk Leibnitz 2011

Dienstleistungsbetrieb Gemeinde ~Beschäftigtenanzahl Rudolf Joebstl Vieh und Fleisch, Handel Straß i. d. Stmk. 290 Gady GmbH Lebring 110 Franz Gady GmbH KFZ-Technik und Handel Lebring 110 Lebenshilfe Wohn-u. Tagesheim St. Nikolai i. S. 100 Landesfeuerwehrverband Steiermark Lebring 100 Fritz Oswald GmbH Gleinstätten 70 Stadtgemeinde Leibnitz Stadt Leibnitz 70 A 400 Montagepersonal GmbH Straß i. d. Stmk. 70 Josef Poscharnegg GmbH St. Johann i. Saggautal. 70 Günther Hubmann Lebring 70

Arbeitsgrundlage: AMS, 2011, bearbeitet

4.1.2.4.1 Tourismus Hier wird nun der Tourismus, als Teil des Dienstleistungssektors, aufgrund seiner Bedeutung für den Süden des Bezirkes Leibnitz separat behandelt. Dieses Kapitel dient dem Überblick der touristischen Gesamtsituation im Bezirk.

Als Datengrundlage fungierte die Tourismusstatistik des Bundeslandes Steiermark, in welcher monatlich unter anderem die Übernachtungen in den entgeltlichen Beherbergungsbetrieben der Berichtsgemeinden erhoben werden. Berichtsgemeinden sind jene Gemeinden, welche mindestens 1.000 Gästeübernächtigungen im Jahr verzeichnen können. Im Bezirk Leibnitz waren im Jahr 2011 54 % der Gemeinden Berichtsgemeinden. Bezüglich zeitlichen Angaben den Tourismus betreffend sind folgende Aussagen zu tätigen. Die Daten werden üblicherweise in Winterhalbjahr (November - April) und Sommerhalbjahr (Mai –Oktober) unterteilt. So setzt sich das Tourismusjahr 2011 aus den Daten des Novembers 2010 bis Oktober 2011 zusammen.

(LANDESSTATISTIK STEIERMARK, 2012D)

Im Tourismus der Südsteiermark und speziell im Bezirk Leibnitz spielt der Wein eine wesentliche Rolle. Neben dem Weingenuss wird auch mit dem Essen regionaler Produkte aus landwirtschaftlicher Erzeugung geworben. Abgerundet wird dieses Werbepaket mit der einzigartigen Kulturlandschaft bzw. landschaftlichen Schönheit der

Südsteiermark. (SÜDSTEIERMARK, 2012A)

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Abbildung 42 zeigt, dass das Sommerhalbjahr mit 81 % der insgesamt 428.172 Übernachtungen im Jahr 2011 deutliches Übergewicht hat. Dies liegt vor allem an den für den Bezirk als Hochsaison geltenden Tourismusmonaten August, September und Oktober, welche im Tourismusjahr 2011 für 47 % (201.258) aller Übernachtungen verantwortlich waren. Der Fremdenverkehr findet also vorwiegend im Sommerhalbjahr bzw. im Herbst in der Zeit der Weinlese statt.

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste betrug im Tourismusjahr 2011 2,3 Nächtigungen je Ankunft und ist somit kurz (Steiermark 3,3). Dies lässt darauf schließen, dass der Tourismus im Bezirk Leibnitz besonders mit Kurzurlauben bzw. Wochenendausflügen punkten kann. Des Weiteren ist zu erwähnen, dass der Bezirk Leibnitz als bedeutsames Naherholungsgebiet des Grazer Ballungsraumes gilt und bis weit in den Herbst zahllose Tagesgäste in die Region zieht. (WIBIS STEIERMARK, 2012C)

Abbildung 42: Anzahl der Übernachtungen - Bezirk Leibnitz 2011

80 .465 Winterhalbjahr 2010/2011

347. 707 Sommerhalbjahr 2011

Arbeitsgrundlage: LANDESSTATISTIK STEIERMARK 2012D, eigene Darstellung, 2012

Es wird aber auch versucht das Winterhalbjahr zu stärken, welches unter anderem mit „Weinwinter in der Südsteiermark“ beworben wird. Im Mittelpunkt steht wiederum der Wein, welcher aber bei Lagenweinverkostungen, Fassprobenverkostungen und einer „Junkerkehrausparty“ zusammen mit dem „Kulinarium“ der Schlachtwochen genutzt wird um Gäste für den Winter zu gewinnen. (SÜDSTEIERMARK, 2012B)

Der Bezirk Leibnitz konnte 2001 288.041 Übernachtungen verzeichnen und diese Anzahl bis ins Jahr 2011 auf 428.172 Übernachtungen steigern. Wie in Abbildung 43 ersichtlich, konnten von 2001 bis 2011 fast alle der nächtigungsstärksten Gemeinden einen Zuwachs verzeichnen. Lediglich Kitzeck im Sausal musste einen leichten Rückgang 80

feststellen. Als „Tourismushochburg“ im Bezirk Leibnitz ist die Gemeinde Gamlitz zu bezeichnen, welche mit 92.276 Übernachtungen im Tourismusjahr 2011 mehr als ein Fünftel der gesamten Übernachtungen des Bezirkes registrieren konnte.

Abbildung 43: Nächtigungsstärksten Gemeinden – Bezirk Leibnitz 2001 u. 2011

100.000 90.000 80.000 70.000 60.000 50.000 40.000 30.000 20.000 Tourismusjahr 2001 Übernachtungen 10.000 0 Tourismusjahr 2011

Arbeitsgrundlage: LANDESSTATISTIK STEIERMARK 2012D, eigene Darstellung, 2012

Touristendichte

Eine interessante Variable ist die Touristendichte bzw. Nächtigungsintensität, welche auf Gemeindeebene in Abbildung 44 zu sehen ist. Sie zeigt die Anzahl der Touristenübernachtungen pro Einwohner und gibt so Auskunft über die Tourismusbezogenheit einer Gemeinde bzw. Region. Dies ist wichtig bezüglich der Einteilung in strukturschwache bzw. strukturstarke Gebiete, da eine hohe Touristendichte und somit der Fremdenverkehr eine Verbesserung der Einkommenslage der Bevölkerung bedeutet. Dadurch können eventuell bestehende

Problemlagen in anderen Wirtschaftssektoren ausgeglichen werden. (HÖFERL, K.-M.,

JELINEK, B., 2007, S. 783)

Die Bedeutung des Tourismus für den Süden des Bezirkes kommt in der Abbildung 44 sehr deutlich zum Vorschein. So haben die Gemeinden (42,3 %), Ratsch an der Weinstraße (36,2 %), Gamlitz (29,6 %), Eichberg-Trautenburg (29,5 %) und Glanz an der Weinstraße mit 24,5 % die höchsten Werte im Bezirk Leibnitz. Aufgrund der Tatsache, dass nur Teile des Bezirkes Leibnitz touristisch geprägt sind, liegt die Anzahl

81

der Übernachtungen pro Einwohner im Bezirk Leibnitz mit 5,6 % deutlich niedriger als im Bundesland Steiermark Durchschnitt (9,0 %).

Abbildung 44: Touristendichte – Berichtsgemeinden, Bezirk Leibnitz 2011

Touristendichte 2011 Bezirk Leibnitz 5,6 % Steiermark 9,0 %

Arbeitsgrundlage: LANDESSTATISTIK STEIERMARK 2012D, eigene Darstellung, 2012

Das Tourismusgebiet umschließt somit den südlichen Teil von Leibnitz, welches vor allem durch die Weinstraße bzw. dem Naturpark Südsteirisches Weinland sowie den zahlreichen Buschenschänken als beliebtes Ausflugsziel gilt. Ziele für die in- und ausländischen Gäste sind hauptsächlich Gamlitz, die vier Rebenlandgemeinden (Glanz an der Weinstraße, Eichberg-Trautenburg, Schloßberg und Leutschach) sowie die Gemeinde Seggauberg, welche mit dem Schloss Seggau als beliebtes Kongress- und

Schulungszentrum dient. (WIBIS STEIERMARK, 2012C)

4.1.3 INFRASTRUKTUR In diesem Kapitel wird die sozioökonomische Analyse des Bezirkes Leibnitz hinsichtlich statistischer Auswertungen abgeschlossen. In den beiden Unterkapiteln wird die öffentliche, als auch die soziale Infrastruktur im Bezirk beleuchtet. Bezüglich der Verkehrslage im Bezirk wird hier nur kurz ergänzt, da sich schon das Kapitel 2.1 mit diesem Themenbereich beschäftigt. Hauptpunkte sind die Bildungs- und 82

Sozialeinrichtungen sowie der Bereich Nahversorgung und Gesundheit. Mittels Karten wird ein Überblick dieser Bereiche gegeben und folglich der Bezirk ob der Versorgung dieser Einrichtungen bewertet. Im Vordergrund steht hierbei nicht die Quantität der Einrichtungen sondern lediglich deren Vorhandensein bzw. Fehlen. Daten, welche nicht statistisch aufbereitet gefunden wurden, wurden mittels der Internetplattform „herold.at – Gelbe Seiten“ eigenständig recherchiert. Die Kategorien wurden subjektiv von mir ausgewählt, demzufolge haben die Karten keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ziel ist der Überblick des Bestandes der Einrichtungen im Bezirk Leibnitz.

4.1.3.1 ÖFFENTLICHE INFRASTRUKTUR 4.1.3.1.1 Verkehr Wie oben erwähnt wird hier nun ergänzend zu Kapitel 2.1 die Verkehrssituation im Bezirk Leibnitz beleuchtet. Abbildung 45 und Abbildung 46 zeigen die Erreichbarkeit der Bezirkshauptstadt Leibnitz von den Gemeinden des Bezirkes mittels öffentlicher Verkehrsmittel (ÖV) sowie mittels motorisierten Individualverkehr (MIV).

Abbildung 45: Leibnitz - Erreichbarkeit ÖV (links) in Minuten Fahrzeit 2005

Abbildung 46: Leibnitz - Erreichbarkeit MIV (rechts) in Minuten Fahrzeit 2005

Arbeitsgrundlage: AMT D. STMK. LR, FA18A, REGIONALES VERKEHRSKONZEPT LB, 2005

83

In Abbildung 45 wird ersichtlich, dass der Norden bzw. Osten des Bezirkes im Bereich des öffentlichen Verkehrs schlecht an die Bezirkshauptstadt angebunden ist. In diesen Gemeinden ist eine durchschnittliche Fahrzeit in die Bezirkshauptstadt unter 90 Minuten nicht möglich. Dies ist auch der Grund warum man sich nach Graz in die Landeshauptstadt orientiert. Abbildung 46 zeigt die Erreichbarkeit der Bezirkshauptstadt mittels motorisierten Individualverkehr und gibt zu erkennen, dass lediglich von der nördlichsten Gemeinde des Bezirkes eine durchschnittliche Fahrzeit von 20 bis 30 Minuten in die Bezirkshauptstadt nötig ist. Somit ist die Verkehrsinfrastruktur für den MIV als sehr gut zu bezeichnen.

Ein weiterer Meilenstein zur Verbesserung des öffentlichen Verkehrsnetzes in der Südsteiermark wurde am 5. November 2012 mit der Eröffnung des rundum erneuerten Bahnhofs Leibnitz geschafft. Mit über 80 Mio. Euro, welche in den letzten drei Jahren in den Bahnhof flossen, zählt dieses Infrastrukturprojekt zu den größten in der Geschichte des Bezirkes Leibnitz. Der gänzlich barrierefreie Bahnhof bietet mit der angrenzenden Park & Ride Anlage außerdem eine Erleichterung im Umstieg von PKW auf die Bahn.

(KLEINE ZEITUNG, 2012C)

4.1.3.1.2 Nahversorgung In der nachfolgenden Abbildung 47 wird die Versorgung der Gemeinden des Bezirkes Leibnitz mit Nahversorgungseinrichtungen dargestellt. Hierbei steht nicht die Quantität der Einrichtungen im Vordergrund sondern nur deren Existenz bzw. deren Mangel. Als Kategorien wurden folgende Bereiche gewählt:

 Lebensmittel/Einzelhandel/Kaufhaus  Gasthaus/Gasthof,  Bank/Sparkasse  Postamt/Postpartner  Bäckerei/Kaffeehäuser  Fleischerei/Fleischhauerei

Der Bezirk Leibnitz mit seinen 48 Gemeinden ist im Bereich der Nahversorgung gut ausgestattet. So ist die ausgezeichnete Verfügbarkeit der Kategorie Gasthof/Gasthaus in 40 der 48 Gemeinden hervorzuheben, wobei die besonders für die Südsteiermark bekannten Buschenschänke hier nicht berücksichtigt wurden, da diese das Kriterium

84

des Ganzjahresbetriebes nicht erfüllen. In mehr als der Hälfte der Gemeinden ist zumindest eine Bank oder Sparkasse vorhanden und in 20 Gemeinden gibt es ein Postamt bzw. einen Postpartner (Abbildung 47). In 21 Gemeinden ist eine Bäckerei oder ein Kaffeehaus vorzufinden und Filialen der Sparte Fleischerei/Fleischhauerei sind in acht der 48 Gemeinden anzutreffen.

Abbildung 47: Nahversorgungseinrichtungen – Gemeinden, Bezirk Leibnitz 2013

Arbeitsgrundlage: HEROLD.AT, 2013A, eigene Darstellung, 2013

Somit gibt es im Bezirk Leibnitz nur fünf Gemeinden in denen keine der oben erwähnten Kategorien vertreten sind. Gründe dafür, dass in den Gemeinden Berghausen, Breitenfeld am Tannenriegel, Hainsdorf im Schwarzautal, Ratsch an der Weinstraße und Retznei keiner dieser Nahversorgungsdienste vorhanden sind, liegen vor allem an der geringen Größe bzw. an der geringen Einwohnerzahl dieser Gemeinden und daran, dass in den jeweiligen Nachbargemeinden diese Dienste großteils angeboten werden. Infolgedessen sind diese Gemeinden potentielle Kandidaten für Gemeindefusionen (vgl. Kapitel 7).

85

4.1.3.2 SOZIALE INFRASTRUKTUR Die Versorgung mit sozialer Infrastruktur ist hinsichtlich des räumlichen Ausgleichs und der Integration von Bevölkerungsgruppen von besonderer Bedeutung. Außerdem sind die Voraussetzungen für soziale Kohäsion aber auch für die Standortqualität das Verringern räumlicher Disparitäten in diesem Bereich, als auch die Bereitstellung sozialer Infrastruktur in den Regionen. (ÖROK-ATLAS, 2007)

4.1.3.2.1 Gesundheit Im Bereich der Sozialen und Gesundheitsdienste wurden für die Illustration folgende Kategorien gewählt:

 Apotheke  Facharzt  Arzt für Allgemeinmedizin  Pflege- bzw. Altenheime  Zahnarzt  Soziale Stützpunkte

Hinsichtlich des demographischen Wandels und der Zunahme des Anteils der Bevölkerung der über 60 Jährigen wurden auch die Pflege- bzw. Altenheime in die Karte mit aufgenommen. Unter dem Punkt „Soziale Stützpunkte“ wurden die Standorte von Hilfswerk Steiermark, Volkshilfe Steiermark, Betreutes Wohnen etc. zusammengefasst. Wie in Abbildung 48 zu beobachten, ist die Versorgung mit diesen Diensten im Kernraum Leibnitz am besten. In mehr als der Hälfte aller Gemeinden des Bezirkes gibt es einen Arzt für Allgemeinmedizin und in einem Drittel der Gemeinden ordiniert zumindest ein Zahnarzt. Apotheken und Fachärzte sind in jeweils zehn Gemeinden verfügbar, wobei die meisten Fachärzte in und um der Bezirkshauptstadt Leibnitz angesiedelt sind. Somit ist die Versorgung des Bezirkes mit Ärzten zufriedenstellend. Neben den im Bezirk vorhandenen Ärzten ist in diesem Zusammenhang das Landeskrankenhaus Wagna als wichtigste Einrichtung zu nennen.

Pflege- und Altenheime sind seit 2007 in 14 der 48 Gemeinden vorhanden, soziale Stützpunkte gibt es in acht Gemeinden des Bezirkes. Beide spielen aufgrund des Bedeutungsverlustes der Familie in Blickrichtung Betreuung älterer Menschen eine immer bedeutendere Rolle. Eine steigende Anzahl an älteren Menschen, welche immer seltener auf familiäre Hilfe zurückgreifen kann, benötigt entsprechende

Vorsorgeeinrichtungen. (ÖROK-ATLAS, 2007)

86

Abbildung 48: Gesundheitseinrichtungen - Gemeinden Bezirk Leibnitz 2013

Arbeitsgrundlage: HEROLD.AT, 2013B, eigene Darstellung, 2013

Aufgrund von Problemen bei der Beschaffung aktueller Daten bezüglich Betreuungseinrichtungen für ältere Menschen wird hier kurz auf das Ergebnis der ÖROK Studie aus dem Jahre 2007 eingegangen. Im Jahr 2007 kamen im Österreich- Durchschnitt zehn Heimplätze auf 1.000 Einwohner. Im Bezirk Leibnitz wurde lediglich eine „Heimplatzdichte“ pro 1.000 Einwohner von sieben erreicht. Folglich ist der Bezirk Leibnitz hinsichtlich der Anzahl der Betreuungseinrichtungen für ältere Menschen als unterdurchschnittlich zu bewerten. (ÖROK-ATLAS, 2007)

4.1.3.2.2 Bildung Dieses Kapitel über die infrastrukturelle Lage im Bezirk Leibnitz wird hier mit dem Bereich des Bildungswesens abgeschlossen. In der Karte befinden sich folgende drei Hauptkategorien:

 Kinderbetreuung/Kindergarten  Volksschulen  Hauptschulen/Neue Mittelschulen

87

Allgemein höhere Schulen, Berufsschulen, Polytechnische Schulen etc. wurden entweder aufgrund der geringen Anzahl bzw. wegen der räumlichen Konzentration in der Bezirkshauptstadt nicht in die Karte (Abbildung 49) mit aufgenommen. Im Bezirk Leibnitz befindet sich demnach in 36 der 48 Gemeinden eine Volksschule. Dreizehn dieser Gemeinden sind außerdem Standorte für eine Hauptschule bzw. Neue

Mittelschule. (EDUGROUP, 2013)

Abbildung 49: Bildungseinrichtungen – Gemeinden, Bezirk Leibnitz 2013

Arbeitsgrundlage: HEROLD.AT, 2013C, eigene Darstellung, 2013

Die Bezirkshauptstadt Leibnitz ist der wichtigste Schulstandort des Bezirkes (AHS, HAK), ein weiterer Schulstandort ist Kaindorf an der Sulm (HTBLA, Weinbauschule Silberberg). Im Schuljahr 2010/11 wurden im Bezirk Leibnitz ca. 2.700 Schüler in den maturaführenden Schulen unterrichtet. (AMS, 2011, S.14)

Kindergärten, welche zumeist auch als Kinderbetreuungseinrichtungen fungieren bzw. in deren unmittelbarer Nähe solche vorhanden sind, werden in 37 Gemeinden des Bezirkes vorgefunden. Lediglich in sieben Gemeinden des Bezirkes sind keine dieser Bildungseinrichtungen vorhanden, wobei vor allem Kinderbetreuungsstätten für Familien, insbesondere Frauen, essentiell für die Chancen am Arbeitsmarkt sind. 88

Frauen ab ca. 30 Jahre haben einen hohen statistischen Anteil an Teilzeitarbeit, was in Zusammenhang mit den Betreuungspflichten für Kinder steht. Die geänderten Lebensbedingungen für (vor allem) Frauen, welche durch den Nachwuchs entstehen, führen aufgrund der familiären Versorgungspflichten zu einer markant schlechteren Positionierung am Arbeitsmarkt. Im Bezirk Leibnitz gab es im Jahr 2010/11 68 institutionelle Kinderbetreuungseinrichtungen, wovon 56 Kindergärten, 6 Kinderkrippen, fünf Horte und eine altersgemischte Einrichtung waren, in denen 2.110 Kinder im selben Jahr betreut wurden. Im Österreich-Vergleich der betreuten Kinder pro 1.000 Einwohner liegt der Bezirk Leibnitz mit 27 Kindern pro 1.000 Einwohnern (Steiermark = 27) damit klar unter dem Durchschnitt Österreichs (38). Räumlich konzentrieren sich 17 der 68 Einrichtungen auf die Gemeinden Wagna, Gralla und

Leibnitz. (AMS, 2011, S.11)

4.2 SWOT – ANALYSE In diesem Kapitel werden nun die wichtigsten Erkenntnisse der Vorortrecherchen und die Ergebnisse der Strukturanalyse auf Bezirksebene in Form einer SWOT – Analyse zusammengefasst. Die Tabelle beinhaltet in den Spalten die vier Kategorien einer SWOT- Analyse (Stärken, Schwächen, Chancen, Risiken) und in den Zeilen werden die acht unterschiedlichen Themenbereiche der Analyse dargestellt:

 Lage  Infrastruktur  Bevölkerung  Wirtschaft & Arbeitsmarkt  Bildung & Qualifikation  Tourismus & Freizeit  Land- und Forstwirtschaft  Natur- und Kulturraum & Umweltschutz, erneuerbare Energien

Diese Analyse dient auch als Grundlage für die im Kapitel 6 - Maßnahmen der Regionalentwicklung und –politik - behandelten Projekte.

89

Tabelle 5: SWOT-Analyse des Bezirkes Leibnitz

Stärken Schwächen Chancen Risiken

 Lagevorteile entlang der - Limitierender Faktor  Chance durch  neue Konkurrenz im Süden zu dynamischen Entwicklungsachse Grundwasserpotenzial Positionierung (Gewerbe-, erwarten Graz – Marburg - geringe eigene Zentrenbildung Handels-, Siedlungs- und

 hohe Standortgunst, hochwertiges außerhalb der Bezirkshauptstadt Verwaltungsschwerpunkt)

Potential entlang der Lage Entwicklungsachse Graz – Marburg  Verbesserung der Lage

90 durch Bau der Koralmbahn

 hochrangige Verkehrsanbindung - ungenügende Verknüpfungen im  Erhöhung der Anzahl der  Umweltbelastung bzw. (Autobahn, Eisenbahn) ÖV (Bahn/Bus) Umsteiger von MIV auf Lärmbelästigung entlang des  Fertigstellung/Eröffnung des neuen - mangelhafte ÖV- Bahn durch den neuen hochrangigen Verkehrsnetzes Bahnhofs in Leibnitz 2012 Bedienungsqualitäten in Bahnhof (Park & Ride)

 Innerregionale peripheren Bezirksteilen  Koralmbahn als weitere Erreichbarkeitsverhältnisse mit - Mangel an Infrastruktur bezüglich Verbesserung im ÖV MIV relativ gut Alten- bzw. Pflegeheime  Anzahl und Verteilung der

 Nähe zu Flughäfen (Graz, Marburg) hinsichtlich des demographischen Kinderbetreuungsstätten - Infrastruktur  Nahversorgung funktioniert gut Wandels Frauenarbeitsquote  LKH Wagna

Stärken Schwächen Chancen Risiken

 hohes Bevölkerungspotential - Negative Geburten-Sterbe-  Positionierung als  Abwanderung aus peripheren  Positive Wanderungsbilanz Bilanz Siedlungsschwerpunkt Lagen mit geringer - Abwanderung aus peripheren entlang der Siedlungsdichte, welche jedoch

 Wachstum im Suburbanisierungsbereich von Graz. Lagen mit geringer Entwicklungsachse Graz - hohes Tourismuspotential  Relativ junge Bevölkerung im Siedlungsdichte Marburg aufweisen

gesamtsteirischen Vergleich - Starke Pendlerbewegungen  Zukunftsprognose   Tendenz der Überalterung in Bevölkerung demographische ländlichen Gemeinden Wachstumsregion

 Breites Versorgungsangebot mit - starke saisonale Arbeitslosigkeit  Weiterer Ausbau der  Hoher Anteil der Beschäftigten

91

Branchenspezialisierung - Hohe Agrarquote Branchenspezialisierung im Primär- und Sekundärsektor

(Bauwesen, Nahrungsmittelindustrie, - Nutzungskonflikte mit anderen  Grenzüberschreitende  geringer Anteil im Möbelerzeugung, Handel/Reparatur Funktionen (Grundwasser, Wirtschaftsbeziehungen - Tertiärsektor von KFZ) Freizeit) entlang der Mur Slowenien  Kleinbetriebliche Struktur der  Bedeutende Schottervorkommen (Leibnitzer - und Grazerfeld) Betriebe (Leibnitzer- und Grazer Feld) - Intensive Pendlerbewegungen  Relativ hohe saisonale  steigende Arbeitsplatzentwicklung - Geringer Anteil der Beschäftigten Arbeitslosigkeit

Wirtschaft,Arbeitsmarkt, im tertiären Sektor

Stärken Schwächen Chancen Risiken

 HTBLA Kaindorf, Weinbauschule - wenig überregional bedeutenden  Forcierung des Bezirkes  Abwanderung der Jugend Silberberg (Weinbau, Ausbildungsstätten als Bildungsstandort aufgrund der geringen Anzahl Kellerwirtschaft)  überregional  Hohe überregional bedeutender bedeutende Bildungsstätte Frauenerwerbsquote Bildungsinfrastruktur  wachsendes Potenzial an - besser ausgebildeten – Erwerbstätigen

 Anzahl und Verteilung der Bildung,Qualifikation Kinderbetreuungsstätten

92  in Teilbereichen hohe - Dominanz des Sommertourismus  Verstärkung des  Finanzierung der

Ausflugsattraktivität - geringe Ausprägung des zweisaisonalen archäologische Fundstätten  Naherholungsgebiet des Grazer Aufenthaltstourismus Tourismus  starke landwirtschaftliche

Ballungsraumes (Nächtigungen)  Verbesserung des Prägung des Bezirkes

(Kurzurlaube/Tagesausflüge) - archäologische Fundstätten Aufenthaltstourismus  Abwanderung aus peripheren  archäologische Schwerpunkte haben kaum touristische (Loisium) Lagen mit geringer (Römer, Kelten) Bedeutung  Erweiterung des Bereiches Siedlungsdichte, welche jedoch  Potential im „sanften Tourismus“ des Schulungs- und hohes Tourismuspotential Kongresstourismus aufweisen

TourismusFreizeit &  Potential für gewässer- gebundene Freizeitnutzung (Folgenutzung Schottergewinnung)

Stärken Schwächen Chancen Risiken

 hoher Spezialisierungsgrad- - Strukturwandel noch nicht  Erwerbskombination-  Grundwasserpotential in

Spezialkulturen abgeschlossen Betriebe mit intensiv landwirtschaftlich

 Spitzenqualitäten beim Wein - Stark rückläufige Fremdenverkehr (vor genutzten Gebieten  Markenbildung für Regionale Betriebsanzahl/Anzahl an allem im Süden des  Monokulturen (Mais, Kürbis)

rtschaft, Produkte Beschäftigten im Primärsektor Bezirkes) verstärken (besonders in naturräumlich Erosion/Hangrutschung

begünstigten Lagen)  Gefährdung der Natur- und undForstwi

- Geologische Voraussetzungen

- Kulturlandschaft durch

begünstigen Erosion und Intensivlandwirtschaft Land Bodenverdichtung  Klein- und Kleinstbetriebliche

93 Strukturen

 hochwertiges Ressourcenpotenzial - Zersiedelung,  Sicherung der  Bedrohung der (Landschaft, Wasser, Naturraum) - Verbauung hochwertiger Böden Wasserreserven im Wasserreserven in

 intakte Natur- und Kulturlandschaft in den Gunstlagen des Leibnitzer- Leibnitzer Feld durch Teilbereichen durch  klimatische Gunstlage (gemäßigtes und Grazerfeldes Koordination von Intensivlandwirtschaft, Klima) Nutzungsinteressen Industrie und Gewerbe  hohe Bodenqualität im Leibnitzer-  Vermehrt Projekte und Grazerfeld bezüglich erneuerbarer

Energie - Energieautarkie

erneuerbareEnergien

u.Kulturraum, Umweltschutz,

- Natur

Arbeitsgrundlage: REGIONALER PLANUNGSBEIRAT LEIBNITZ, 1999, S.6; eigene Bearbeitung, 2013

4.3 AKTIV- UND PASSIVRÄUME IM BEZIRK LEIBNITZ Hier werden nun die Ergebnisse der soziökonomischen Strukturanalyse auf Gemeindeebene mittels einer Karte dargestellt. Als Grundlage für die kartographische Umsetzung diente die nachfolgend erörterte Klassifizierungsmethode, welche die einzelnen Gemeinden in Aktiv- bzw. Passivräume einteilt. Diese wurde in Anlehnung an das in Kapitel 3 von WEBER erwähnte Forschungsprojekt bezüglich „Strukturstärke bzw. Strukturschwäche“ österreichischer Gemeinden, welches am Institut für Raumplanung und Ländliche Neuordnung der Universität für Bodenkultur Wien (IRUB) durchgeführt wurde, ausgearbeitet. Leider besitzen die Parameter unterschiedliche Erhebungszeiträume bzw. Erhebungsjahre, weshalb die Ergebnisse in Frage gestellt werden müssen. Grundsätzlich wurde versucht möglichst aktuelle Daten zu verarbeiten.

4.3.1 KLASSIFIZIERUNGSMETHODE

4.3.1.1 SOZIOÖKONOMISCHE INDIKATOREN Die Klassifizierungsmethode beinhaltet folgende Einflussgrößen die für die Einteilung der einzelnen Gemeinden in Aktiv- bzw. Passivräume verantwortlich sind.

 Bevölkerung 2012  Bevölkerungsentwicklung 2001 – 2012  Anzahl der Beschäftigten am Arbeitsort (Arbeitsplätze) 2009  Erwerbsquote der Frauen 2009  Agrarquote (Anteil der Beschäftigten in der Land- und Forstwirtschaft) 2009  Touristendichte bzw. Nächtigungsintensität 2011  Steuerkraft-Kopfquote 2010

Nachfolgend werden hier die einzelnen Indikatoren im Detail besprochen. Die Bevölkerungszahl und die Bevölkerungsentwicklung wurden gewählt, da sie Auskunft über die Attraktivität einer Gemeinde als Lebensmittelpunkt geben. Tritt der Fall einer längerfristigen Abnahme (Schrumpfung) ein, wird dies als sozioökonomische Problemsituation bezeichnet. Die Standortqualität einer Gemeinde wird durch die Beschäftigungssituation (Anzahl der Beschäftigten am Arbeitsort), welche Aussagen über die Gemeinden als Produktions- und Arbeitsstätten liefert, erfasst. Durch die Erwerbsquote der Frauen wird auf die generelle Chance von Frauen auf dem Arbeitsmarkt in der Region geschlossen, wobei eine geringe Frauenerwerbsquote Kennzeichen von Strukturschwäche ist. Da das Einkommensniveau und die

94

Wertschöpfung im Primärsektor als unterdurchschnittlich gelten, stellt eine hohe Agrarquote nicht nur den Stellenwert der Land- und Forstwirtschaft in einer Gemeinde dar, sondern zeigt auch ein gewisses Unsicherheitspotential für zukünftige regionale Entwicklung auf (Strukturwandel). Die Touristendichte bzw. Nächtigungsintensität zeigt die Anzahl der Touristenübernachtungen pro Einwohner und gibt so Auskunft über die Tourismusbezogenheit einer Gemeinde. Dies ist wichtig bezüglich der Einteilung in strukturschwache bzw. strukturstarke Gebiete, da eine hohe Touristendichte und somit der Fremdenverkehr eine Verbesserung der Einkommenslage der Bevölkerung bedeutet. Dadurch können eventuell bestehende Problemlagen in anderen

Wirtschaftssektoren ausgeglichen werden. (HÖFERL, K.-M., JELINEK, B., 2007, S. 783)

Über Gemeinden liegen kaum Wirtschaftsdaten vor, darum ist die Steuerkraft – Kopfquote (Einnahmen aus Steuern und Abgaben pro Einwohner) ein wesentlicher Indikator der Finanzkraft und wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit. Die Steuerkraft – Kopfquote einer Gemeinde ist eng mit deren Größe verknüpft, d.h. je mehr Einwohner, desto wahrscheinlicher ist auch eine höhere Steuerkraft – Kopfquote. Des Weiteren wird die Höhe der Steuerkraft – Kopfquote von der Anzahl an hochwertigen Arbeitsplätzen im Sekundär- und Tertiärsektor, welche einen niedrigen Agraranteil bedingen, sowie von einem starken Tourismus bestimmt. Folglich bilden das Ende einer Skalenwertung meist Klein- und Kleinstgemeinden mit hoher Agrarquote. (LANDESSTATISTIK STEIERMARK,

2012C, S.2-5)

4.3.1.2 BERECHNUNGSMETHODE Hier werden nun die Berechnungsmethode und die daraus resultierenden Kategorien erläutert. In Abbildung 50 ist die Einteilung der Gemeinden des Bezirkes Leibnitz in vier Kategorien sichtbar. Als Grundlage für diese Einteilung dienten die sieben zuvor genannten Indikatoren. Um diese untereinander vergleichbar zu machen, wurde für jeden der Indikatoren eine Standardisierung der Merkmalsausprägung errechnet. Diese dimensionslosen Werte liegen im Intervallbereich zwischen 0 und 100, wobei die „schwächsten“ Merkmalsausprägungen (Minimal- bzw. Maximalwert eines Indikators) den Wert 0 und die „stärksten“ Merkmalsausprägungen den Wert 100 erhalten. (HÖFERL,

K.-M., JELINEK, B., 2007, S. 783)

95

Die Normierung der Merkmalsausprägungen des Indikators j in der Gemeinde i wird wie folgt berechnet:

Formel 1: Normierung der Merkmalsausprägung des Indikators j in der Gemeinde i

ij j std j j

Arbeitsgrundlage: HÖFERL, K.-M., JELINEK, B., 2007, S. 784

Hierbei muss darauf geachtet werden, dass bestimmte Werte umgekehrt proportional zum Indikatorwert umgewandelt wurden, um eine inhaltliche Gleichrichtung der standardisierten Merkmalsausprägungen zu erreichen. Der Indikator Agrarquote wurde somit umgekehrt proportional gewertet, da ein hoher Anteil an Beschäftigten in der Land- und Forstwirtschaft tendenziell als Strukturschwäche gedeutet wird. Das heißt, dass die Gemeinde mit der höchsten Agrarquote keine Punkte erhielt, jene mit der niedrigsten jedoch den Maximalwert. (HÖFERL, K.-M., JELINEK, B., 2007, S. 784)

Nachdem mit Hilfe dieser Indikatoren die Gemeinden bewertet wurden, wurde das Ergebnis in vier Kategorien unterteilt, da dies hinsichtlich Lesbarkeit der Karte am geeignetsten erschien. Die Klassifizierung erfolgte anhand von Quadrillen, wobei jede Kategorie die gleiche Anzahl (zwölf) an Gemeinden beinhaltet.

 Strukturschwach  Passivraum  Mäßig strukturschwach  Passivraum  Mäßig strukturstark  Aktivraum  Strukturstark  Aktivraum

4.3.2 ERGEBNISSE – EINTEILUNG IN AKTIV- UND PASSIVRÄUME In diesem Kapitel werden die Ergebnisse ohne und mit Indikatorgewichtung dargestellt. Abbildung 50 zeigt das Ergebnis der additiven, ungewichteten Aggregation der normierten Merkmalsausprägungen der Gemeinden für die sieben Indikatoren. Hier wurde keine Gewichtung der einzelnen Indikatoren vorgenommen, somit ist die Maximalpunkteanzahl jedes Indikators 100.

Die Gemeinden im Leibnitzer Zentralraum sowie ein Großteil der Gemeinden entlang des hochrangigen Verkehrsnetzes und die „Tourismusgemeinde“ Gamlitz sind als strukturstark zu bezeichnen. Als Strukturschwach bzw. mäßig strukturschwach

96

hingegen werden vor allem Gemeinden im Süden und Südwesten sowie die Kleingemeinden im Osten bzw. Nordosten des Bezirkes gesehen.

Abbildung 50: Aktiv-/Passivräume – Gemeinden, Bezirk Leibnitz ohne Gewichtung

Arbeitsgrundlage: Klassifizierungsmethode zur Gliederung der Gemeinden in Aktiv- und Passivräume; eigene Darstellung, 2013

Abbildung 51 zeigt das Ergebnis mit folgenden eigenen Überlegungen zur Gewichtung einzelner Indikatoren. Die Indikatoren Bevölkerung, Bevölkerungsentwicklung, Erwerbstätige am Arbeitsort und Steuerkraft – Kopfquote werden aufgrund ihres, meiner Meinung nach, beträchtlichen Einflusses auf die „Strukturstärke“ bzw. „Strukturschwäche“ einer Gemeinde mit 100 (Maximalpunktanzahl) gewichtet.

Die Frauenerwerbsquote wird lediglich mit einem Einfluss von 50 (Maximalpunktanzahl) gewichtet, da die Gemeindewerte bei der Frauenerwerbsquote nur eine Differenz von allenfalls 20% aufweisen. Somit erhält die Gemeinde mit der höchsten Frauenerwerbsquote 50 Punkte. Gleiches gilt für die Indikatoren Agrarquote und Touristendichte, welche ebenfalls beide mit einem Einfluss von 50 Punkten gewichtet werden. Bei der Agrarquote liegt der Grund darin, dass eine hohe Agrarquote im Bezirk Leibnitz nicht unbedingt 1:1 mit „Strukturschwäche“ in Verbindung gebracht

97

werden kann, denn vor allem im südlichen Teil des Bezirkes (hohe Agrarquote) überwiegen die Erwerbskombinationen hinsichtlich Land- und Forstwirtschaft & Fremdenverkehr. Die Touristendichte wird ebenfalls nur mit einer Gewichtung von 50 versehen, da einerseits nur 26 der 48 Gemeinden Daten aufweisen und andererseits die Touristendichte, abgesehen von wenigen Ausnahmen, relativ gering ist.

In Abbildung 51 ist ungeachtet dessen ein ähnliches Bild wie in Abbildung 50 zu erkennen. Die Eindrücke, welche ich auf meinen Rechercheausflügen gewinnen konnte (in Bezug auf Agrarquote) bzw. die Besonderheiten der oben erwähnten statistischen Datensätze (Touristenquote, Frauenerwerbsquote) wurden hier durch die Gewichtung der einzelnen Indikatoren mit einbezogen. Die Kernaussage der Karte auf Abbildung 51 bleibt jedoch die gleiche. Der Raum um die Bezirkshauptstadt und die meisten Gemeinden entlang des hochrangigen Verkehrsnetzes (Ausnahme Gamlitz) bzw. in den naturräumlich begünstigten Lagen gelten als Aktivraum, der Norden des Bezirkes profitiert vom nahegelegenen Ballungsraum Graz. Peripher gelegene Gemeinden, vor allem im Südwesten und Nordosten des Bezirkes gelten als Passivraum.

Abbildung 51: Aktiv-/Passivräume – Gemeinden, Bezirk Leibnitz mit Gewichtung

Arbeitsgrundlage: Klassifizierungsmethode zur Gliederung der Gemeinden in Aktiv- und Passivräume; eigene Darstellung, 2013 98

In Tabelle 6 sind die Ergebnisse der gewichteten bzw. ungewichteten, indikatorbasierten Bewertung der Gemeinden des Bezirkes Leibnitz zusammengefasst. Die strukturstärkste Gemeinde im Bezirk Leibnitz ist naturgemäß die Hauptstadt Leibnitz, gefolgt von der Gemeinde Gralla. Als am strukturschwächsten gelten die peripheren Gemeinden Eichberg – Trautenburg und Sulztal an der Weinstraße wobei vor allem die Gemeinde Sulztal an der Weinstraße aufgrund ihrer Größe, Einwohnerzahl und Lage erwartungsgemäß als strukturschwach zu bewerten ist.

Tabelle 6: Ergebnisse gewichtete/ungewichtete Bewertung – Gem. Bezirk LB

Rang Ergebnis Rang Ergebnis gewichtet Gemeinde gewichtet ungewichtet Gemeinde ungewichtet 1 Leibnitz 465,29 1 Leibnitz 538,55 2 Gralla 314,82 2 Gralla 392,34 Kaindorf an der 3 Wagna 284,07 3 Sulm 353,89 Lebring-Sankt Lebring-Sankt 4 Margarethen 272,07 4 Margarethen 352,16 5 Kaindorf an der Sulm 271,52 5 Wagna 351,10 6 Wildon 244,63 6 Wildon 310,79 7 Gabersdorf 232,62 7 Gamlitz 309,86 8 Gamlitz 230,24 8 Gabersdorf 298,62 9 Tillmitsch 219,80 9 Tillmitsch 292,99 10 Weitendorf 216,15 10 Seggauberg 282,81 11 Lang 204,36 11 Lang 278,51 12 Vogau 199,69 12 Weitendorf 273,17 13 Straß in Steiermark 192,77 13 Vogau 266,25 Heiligenkreuz am Heiligenkreuz am 14 Waasen 192,12 14 Waasen 259,90 15 188,79 15 Gleinstätten 253,95 16 Gleinstätten 186,27 16 Ragnitz 252,77 17 Ragnitz 185,98 17 Straß in Steiermark 249,69 Wolfsberg im Ratsch an der 18 Schwarzautal 183,21 18 Weinstraße 243,55 Sankt Veit am 19 Retznei 180,61 19 Vogau 243,40 Ratsch an der Sankt Ulrich am 20 Weinstraße 178,75 20 Waasen 240,64 Wolfsberg im 21 Seggauberg 177,34 21 Schwarzautal 237,73 Sankt Nikolai im 22 Sausal 176,64 22 Retznei 233,92 23 Empersdorf 173,42 23 Empersdorf 233,66 Allerheiligen bei Sankt Nikolai im 24 Wildon 170,53 24 Sausal 231,73 99

Sankt Ulrich am Allerheiligen bei 25 Waasen 169,38 25 Wildon 224,65 26 164,98 26 Pistorf 219,68 27 Pistorf 161,61 27 Heimschuh 217,22 Sankt Georgen an der 28 Stiefing 156,26 28 Großklein 217,13 Sankt Georgen an 29 Großklein 155,20 29 der Stiefing 213,78 30 Obervogau 153,83 30 Obervogau 210,71 Glanz an der 31 Weinstraße 153,36 31 Spielfeld 209,22 32 Stocking 152,32 32 Stocking 204,61 33 Berghausen 150,92 33 Berghausen 202,58 34 Kitzeck im Sausal 148,74 34 Kitzeck im Sausal 202,23 35 Spielfeld 146,44 35 Leutschach 198,38 36 Arnfels 145,49 36 197,51 37 Hengsberg 144,01 37 Arnfels 196,17 Sankt Johann im Glanz an der 38 Saggautal 135,04 38 Weinstraße 194,46 39 Leutschach 126,31 39 Ehrenhausen 178,26 Sankt Johann im 40 Ehrenhausen 125,59 40 Saggautal 177,26 Sankt Nikolai ob 41 Oberhaag 117,28 41 Draßling 167,47 Sankt Nikolai ob 42 Draßling 114,41 42 Oberhaag 155,41 Breitenfeld am 43 Sankt Andrä-Höch 106,79 43 Tannenriegel 145,95 Hainsdorf im 44 Schwarzautal 96,26 44 Sankt Andrä-Höch 140,98 Breitenfeld am Hainsdorf im 45 Tannenriegel 93,31 45 Schwarzautal 137,06 46 Schloßberg 82,67 46 Schloßberg 131,78 Eichberg- Sulztal an der 47 Trautenburg 74,87 47 Weinstraße 124,00 Sulztal an der Eichberg- 48 Weinstraße 74,61 48 Trautenburg 111,90

Arbeitsgrundlage: Klassifizierungsmethode zur Gliederung der Gemeinden in Aktiv- und Passivräume; eigene Darstellung, 2013

100

5 METHODEN DER REGIONALENTWICKLUNG UND –POLITIK

In diesem Kapitel werden die theoretischen Grundlagen hinsichtlich regionalpolitischer Intervention seitens der verschiedenen Ebenen der Regionalpolitik behandelt. Außerdem wird der Frage der Strategien bezüglich des Abbaus regionaler Disparitäten nachgegangen.

5.1 GRUNDLAGEN DER REGIONALPOLITIK Hier werden nun die theoretischen Grundlagen der Regionalpolitik kurz dargebracht. Neben den Strategien der Regionalpolitik werden die Ursachen für regionalpolitisches

Eingreifen, der in Kapitel 5.2 erörterten Ebenen, erklärt. Das Buch MAIER, G., TÖDTLING, F.,

TRIPPL, M. – REGIONAL- UND STADTÖKONOMIK 2 (2006) diente dabei als Basis für den Einblick in die Theorie der Regionalpolitik.

Wie in Kapitel 3 bereits erwähnt, lautet die Definition des Begriffs Regionalpolitik gemäß des GABLER WIRTSCHAFTSLEXIKONS wie folgt:

„Pläne und Maßnahmen der regionalen Wirtschaftspolitik, regionale Unterschiede in der

ökonomischen Leistungsfähigkeit (regionale Disparitäten) abzubauen.“ (GABLER

WIRTSCHAFTSLEXIKON, 2012B)

Diese Pläne und Maßnahmen der Regionalpolitik werden von Akteuren ausgearbeitet bzw. umgesetzt. Traditionellerweise sind dies die jeweiligen Staaten mit deren eigens dafür ausgerichteten Ministerien, die Länder und nicht zuletzt die Europäische Union, welche die wirtschaftliche Entwicklung einer Region bzw. eines Staates beeinflussen.

Nähere Ausführungen diesbezüglich werden im Kapitel 5.2 abgehandelt. (MAIER, G.,

TÖDTLING, F., TRIPPL, M., 2006, S.143)

5.1.1 BEGRÜNDUNG DER NOTWENDIGKEIT REGIONALPOLITISCHER INTERVENTION Es gibt drei Gruppen von Argumenten welche regionalpolitische Interventionen sinnvoll und erforderlich machen (MAIER, G., TÖDTLING, F., TRIPPL, M., 2006, S.144):

1. Ökonomische Gründe 2. Soziale Gründe 3. Ökologische Gründe

101

Ökonomische Begründung der Notwendigkeit:

Regionalpolitik sollte aus neoklassischer Sicht nicht erforderlich sein, da der Marktmechanismus von sich aus eine wachstumsoptimale Verteilung der Ressourcen im Raum gewährleistet. Aufgrund externer Faktoren wie z.B. der unvollkommenen Mobilität der Produktionsfaktoren wird eine derartige Verteilung durch den Markt nicht erreicht. Daraus resultierend entstehen beispielsweise Regionen in denen Produktionsfaktoren (z.B. Arbeitskraft) nicht ausgelastet bzw. ungenutzt bleiben.

(MAIER, G., TÖDTLING, F., TRIPPL, M., 2006, S.144)

Aufgabe wachstumsoptimaler Regionalpolitik ist es die öffentlichen Finanzmittel in jene Regionen zu investieren, in denen der höchste Nutzen bzw. Gewinn zu erwarten ist. Wegen des Fehlens von Informationen zu regionalen Produktionsfunktionen bzw. des gravierenden Einflusses gesamtwirtschaftlicher Aspekte ist in der Praxis das Ermitteln solcher Regionen äußerst schwierig. (MAIER, G., TÖDTLING, F., TRIPPL, M., 2006, S.145)

Soziale Begründung der Notwendigkeit:

Diese Begründung ist darin verankert, dass der Marktmechanismus allein keine Ausgeglichenheit hinsichtlich Einkommenschancen und gleichwertigen Lebensbedingungen in allen Teilräumen eines Wirtschaftsraumes gewährleisten kann. Das Ziel der sozialen Gerechtigkeit und infolgedessen mit Hilfe der Regionalpolitik zu einem Disparitätenabbau hinsichtlich Einkommensmöglichkeiten zwischen den unterschiedlichen Regionen zu sorgen, spielt somit eine bedeutende Rolle. Dieses Ausgleichsziel wird auch in der Regionalpolitik der Europäischen Union großgeschrieben. Der Hauptgrund hierfür liegt aber darin ein Mindestmaß an wirtschaftlichem und sozialem Zusammenhalt zwischen den Regionen zu gewährleisten, und somit eine mögliche Desintegration der Gemeinschaft zu verhindern. (MAIER, G.,

TÖDTLING, F., TRIPPL, M., 2006, S.145, 146)

Ökologische Begründung der Notwendigkeit:

Ziel ist der Schutz der natürlichen Lebensgrundlage einer Gesellschaft und demzufolge die Bewahrung der Natur- und Kulturlandschaft. Diese wurden in den vergangenen Jahren bzw. werden noch immer durch die zunehmenden Be- und Überlastungen von Städten bzw. Regionen in Bezug auf Verkehr, Müll, Abwässer etc. bedroht. In diversen Raumordnungsprogrammen der verschiedenen Ebenen (Bund, Land, Gemeinden) wird

102

dies auch als ein solches Ziel ausgewiesen. (MAIER, G., TÖDTLING, F., TRIPPL, M., 2006, S.147)

Durch den frei wirkenden Marktmechanismus ist eine Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen nicht zu erwarten. Viele Naturgüter (Wasser, Luft) werden als frei verfügbar eingeschätzt, weil sie nichts oder (zu) wenig kosten. Dies ist auch der Grund warum sie nicht oder kaum in die Kalkulation von Betrieben und Privatpersonen eingehen und deshalb verschwendet werden. (MAIER, G., TÖDTLING, F., TRIPPL, M., 2006, S.147)

Regionalpolitik ist in zweifacher Weise von den Umweltzielsetzungen betroffen. Erstens werden durch die Umweltziele die Rahmenbedingungen der Regionalpolitik abgesteckt. So sollte Regionalpolitik in dieser Hinsicht versuchen wirtschaftliches Wachstum von stark belasteten Gebieten hin zu weniger belasteten Regionen zu lenken. Jedoch ist auch hier die Umweltperspektive nicht zu vernachlässigen um nicht zusätzliche Probleme im weniger belasteten Gebiet neu zu generieren. Dies führt sogleich zu zweitens, denn die Wahl der gewählten regionalpolitischen Strategie und der Typ der von der öffentlichen Hand geförderten Investitionsprojekte haben direkten und indirekten Einfluss auf die Umwelt (Art der Verkehrslösung, Energie-Intensität, Verbrauch von Landschaft und

Ressourcen). (MAIER, G., TÖDTLING, F., TRIPPL, M., 2006, S.147)

5.1.2 INSTRUMENTE DER REGIONALPOLITIK Um die Verhaltungsweise von Akteuren (Betriebe, Bevölkerung, etc.) gemäß den Zielsetzungen zu beeinflussen, stehen der Regionalpolitik in Marktwirtschaften folgenden Instrumentarien zur Verfügung (MAIER, G., TÖDTLING, F., TRIPPL, M., 2006, S.148):

 Maßnahmen der Information und Beratung  Finanzielle Anreize  Infrastrukturmaßnahmen  Regulative Maßnahmen

Die nachfolgende Tabelle 7 gibt eine Übersicht hinsichtlich der unterschiedlichen Instrumente und deren Einflussnahme auf die diversen Akteure (Unternehmen, Bevölkerung, Kommunen und andere Institutionen).

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Tabelle 7: Instrumente der Regionalpolitik

ART DER EINFLUSSNAHME ADRESSATEN, Administrative AUSRICHTUNG Information und Beratung Finanzielle Anreize Infrastruktur Maßnahmen UNTERNEHMEN Information über Standorte, Ansiedlungsge- und - Mobilität Ansiedlungshilfen Regionsmarketing Ausbau der wirtschaftsnahen verbote Infrastruktur. Regulierung von Investitionen - Investitionsanreize Ver- und Entsorgung, Verkehr, Investitionen Neue Arbeitsplätze - Arbeitsplatzprämien Telekommunikation, Ausbildung, - Technologie, Technologie- und Anreize für neue Technologien, Forschungseinrichtungen, Regulierung neuer Innovation Innovationsberatung F&E, Innovation Technologie- und Technologien

104 Gründung Gründerberatung Risikokapital, Starthilfen Gründerzentren Regulierung von Gründen

Kooperation Kooperationsberatung Anreize für Kooperationen - BEVÖLKERUNG Information über Ausbau der bevölkerungs- Ausbildung Ausbildungszuschüsse - Ausbildungsmöglichkeiten orientierten Infrastruktur: Mobilität Information über Arbeitsplatzangebot Mobilitätszuschüsse Wohnen, Ausbildung, - Information über Wohnungsangebot Einrichtungen der sozialen und Versorgung Subventionen an Nahversorger - und Versorgungsqualität kulturellen Versorgung KOMMUNEN/INSTITUTIONEN Zuschüsse zu kommunalen Koordination von Beratung von Gemeinden und Infrastrukturhilfen an und regionalen Gemeinden und regionalen regionalen Einrichtungen Kommunen Entwicklungsprojekten Einrichtungen

Arbeitsgrundlage: MAIER, G., TÖDTLING, F., TRIPPL, M., 2006, S.149

5.1.3 REGIONALPOLITISCHE STRATEGIEN Unter Strategien versteht man Kombinationen von Instrumenten, welche auf bestimmte Ziele, gemäß dem theoretischen Ansatz der Regionalentwicklung, ausgerichtet sind.

Hierbei wird zwischen nachfolgenden Strategien unterschieden (MAIER, G., TÖDTLING, F.,

TRIPPL, M., 2006, S.152-166):

 Mobilitätsorientierte (exogene) Strategien o Neoklassischer Ansatz o Keynesianische Nachfragesteuerung o Wachstumspolansatz  Endogene Strategien o Eigenständige Regionalentwicklung o Innovationsorientierte Regionalpolitik o Clusterpolitik  Regional- und Stadtmarketing

Die zu den mobilitätsorientierten Strategien gehörende neoklassische Strategie hält generell den Marktmechanismus als geeignet eine optimale Raumentwicklung zu gewährleisten und ebenso Einkommensdisparitäten auszugleichen. Die Instrumente der Regionalpolitik werden hier lediglich als Wirkungsverbesserung hinsichtlich des Abbaus von Monopolen, der Förderung der Mobilität von Arbeit und Kapital sowie als Informationsinstrument gesehen. Vergleichsweise stärker einzugreifen versuchen die keynesianische Nachfragesteuerung und der Wachstumspolansatz, welche die Ansiedelung exportorientierter und motorischer Unternehmen und die Schaffung von Agglomerationsvorteilen an ausgewählten Standorten in den Vordergrund stellen. Ihre Hauptinstrumente sind der Kapitalanreiz und der Infrastrukturausbau, wobei die Hoffnung auf den industriellen Zentren liegt, von denen sich Entwicklungsimpulse an die Umgebung ausbreiten sollen. Aufgrund der mäßigen Erfolge der zuvor genannten Strategien wurde seit den achtziger Jahren verstärkt auf Strategien gesetzt, welche den Fokus auf das endogene Potential einer Region richten. Diesbezüglich besonders zu erwähnen gilt es den Ansatz der eigenständigen Regionalentwicklung, welcher vordergründig die Ziele der Mobilisierung regionaler Akteure und die Stärkung ansässiger Unternehmen verfolgt. Verfügbare Ressourcen werden dabei weiterentwickelt und naturräumliche sowie sozio-kulturelle Faktoren berücksichtigt, was in bisherigen Erfahrungen darin mündet, dass qualitative Aspekte der 105

Regionalentwicklung hier besser abgedeckt werden als bei der mobilitätsorientierten Methode. Jedoch gibt es hierbei auch Nachteile, denn bei Problemregionen mit geringem

Potential bleiben die quantitativen Wirkungen oftmals ebenso gering. (MAIER, G.,

TÖDTLING, F., TRIPPL, M., 2006, S.167)

Tabelle 8: Eigenständige Regionalentwicklung vs Mobilitätsorientierter Strategie

Eigenständige Regionalentwicklung Mobilitätsorientierte Strategie Modernisierung bestehender Unternehmen Ansiedelungsförderung (Exportaktivitäten) Entwicklung regionaler Ressourcen Anziehung außerregionaler Ressourcen (Kapital, (Unternehmertum, Wissen, Qualifikation u.a.) Technologie) Sektorübergreifende Strategie Konzentration auf Industrie Einbeziehung von Umwelt- und Energieprojekten Innerregionale Verkehrserschließung Interregionale Verkehrserschließung Konkurrenzfähig durch Produktqualität und Konkurrenzfähig durch kapitalintensive, moderne Innovation Verfahren, niedrige Arbeitskosten Breite Beteiligung regionaler Interessensgruppen unternehmenszentriert

Arbeitsgrundlage: MAIER, G., TÖDTLING, F., TRIPPL, M., 2006, S.157

Bei der Innovationsorientierten Regionalpolitik geht es um eine bessere Fähigkeit zur technologischen und organisatorischen Innovation in den Betrieben. Aufgrund der verschiedenartigen Ausrichtungen der Betriebe ist diese Art der Regionalpolitik meistens sehr unterschiedlich ausgestaltet. Die Entwicklung und Förderung regionaler Unternehmenskonzentrationen durch eine Stärkung von Agglomerationsvorteilen ist das Hauptziel der Clusterpolitik. Die Vernetzung der Akteure gilt dabei als Kern dieser Politik, deren tatsächliche Ausformungen sehr unterschiedlich ausfallen können. Der Unterschied der Strategie des Gebietsmarketings zu den anderen Strategien ist hauptsächlich dadurch auszumachen, dass Städte und Regionen als ähnlich in Konkurrenz stehend betrachtet werden wie Unternehmen. Die Folge daraus ist, dass Gebiete dementsprechend agieren, und somit ihren Markt und ihr Produkt identifizieren müssen. Des Weiteren müssen sie sich um die Beziehung zu ihren Kunden kümmern. Die Probleme hierbei liegen vor allem in der oftmals naiven Übertragung von

Unternehmenskonzepten auf Gebiete bzw. Regionen. (MAIER, G., TÖDTLING, F., TRIPPL, M.,

2006, S.167-168)

106

5.2 REGIONALPOLITIK AUF EU-, BUNDES-, LANDES-, UND BEZIRKSEBENE Die Notwendigkeit bzw. Argumente für regionalpolitisches Intervenieren wurde schon erwähnt. In diesem Kapitel werden die verschiedenen Ebenen der Regionalpolitik behandelt und deren Möglichkeiten bzw. Mittel betreffend Disparitätenabbau erläutert. Die im nachfolgenden Kapitel 6 erwähnten Maßnahmen der Regionalentwicklung und Regionalpolitik wurden bzw. werden im Rahmen der hier erwähnten Programme und Pläne umgesetzt.

5.2.1 EUROPÄISCHE REGIONALPOLITIK Die Europäische Kommission definiert den Bereich der Regionalpolitik, welcher in der aktuellen Periode (2010-2014) vom österreichischen Kommissar Johannes Hahn geleitet wird, folgendermaßen:

Regionalpolitik innerhalb der EU ist sektorenübergreifend, d.h. als "Querschnittsmaterie“ konzipiert. Folglich basiert dieser Politikbereich auf den gesetzlichen Grundlagen verschiedener Disziplinen der EU. Der Zweck der EU- Regionalpolitik ist gleichzusetzen mit Investitionspolitik, welche die Schaffung von Arbeitsplätzen steigert, die Wettbewerbsfähigkeit und das Wirtschaftswachstum fördert. Dadurch wird die Lebensqualität verbessert sowie eine nachhaltige Entwicklung unterstützt. Wie oben bereits erwähnt sind die sozialen Aspekte einer der Hauptgründe welche Regionalpolitik notwendig machen. Ziel ist der Disparitätenabbau der nach wie vor bestehenden großen ökonomischen, sozialen und territorialen Unterschiede innerhalb der EU. Ohne die Regionalentwicklung mit dem Ziel des Disparitätenabbaus gäbe es negative Folgen für die Eckpfeiler der EU. Vor allem in wirtschaftlicher Hinsicht für den Binnenmarkt und den Euro wären diese Folgen gravierend. (EU-KOMMISSION, 2013A)

Die folgende Abbildung 52 bietet einen Überblick der Ziele der einzelnen Programmperioden. Mit diesen wird das allgemeine Ziel des wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalts konkretisiert.

107

Abbildung 52: Übersicht der Strukturfonds und Programmperioden

Arbeitsgrundlage: BUNDESKANZLERAMT - ÖSTERREICH, 2007, S.10

Nachfolgend wird die aktuelle Programmperiode 2007-2013 erörtert. Außerdem wird eine kurze Vorschau auf die Ziele der EU-Kohäsionspolitik 2014-2020 gegeben.

Programmperiode 2007-2013

Diese aktuell noch laufende Programmperiode wurde, wie in Abbildung 52 erkennbar, hinsichtlich Ziel-Programme gegenüber der letzten Periode umstrukturiert. Nachfolgend werden nun die Auswirkungen dieser Strukturfondsreform 2007-2013 kurz erklärt.

Die Finanzierung der EU-Regionalpolitik erfolgt in der Periode 2007-2013 nur mehr über drei wichtige Fonds, welche im Rahmen bestimmter bzw. aller Ziele (Tabelle 9) für Regionalpolitik benutzt werden können. Für diese Periode stehen Österreich in etwa

108

1,46 Milliarden Euro aus folgenden Strukturfonds zur Verfügung (EU-KOMMISSION, 2013A):

 Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)  Europäischer Sozialfonds (ESF)  Kohäsionsfonds

Tabelle 9: Ziele, Strukturfonds und -Instrumente der Periode 2007-2013

ZIELE STRUKTURFONDS UND -INSTRUMENTE

Konvergenz EFRE ESF Kohäsionsfonds

Regionale Wettbewerbsfähigkeit und EFRE ESF Beschäftigung

Europäische Territoriale EFRE Zusammenarbeit

Arbeitsgrundlage: EU-KOMMISSION, 2013A

Die Ziele der Kohäsionspolitik für die Periode 2007-2013 sind folgende drei (EU-

KOMMISSION, 2013A):

 Konvergenz – Solidarität zwischen Regionen: Dem früheren Ziel 1 entwachsen wird hierbei versucht die regionalen Disparitäten in Europa zu verringern. Dies geschieht dadurch, dass Regionen gefördert werden, deren Pro-Kopf- Bruttoinlandsprodukt weniger als 75 % des EU-Durchschnitts beträgt. Ausnahmeregelungen („Phasing-In“, „Phasing-Out“ Regionen) gibt es aufgrund Veränderungen des EU-Durchschnitts BIP pro Kopf hinsichtlich der Erweiterung von EU-Mitgliedsstaaten.  Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung: Hierbei steht im Mittelpunkt, dass durch Förderung der Wettbewerbsfähigkeit, Arbeitsplätze geschaffen werden und somit betroffene Regionen für Unternehmen und Investoren attraktiver gemacht werden.

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 Europäische territoriale Zusammenarbeit: Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Ländern und Regionen voranzutreiben, welche ohne Unterstützung der Kohäsionspolitik nicht zustande kommen würde, steht hierbei im Vordergrund.

Kohäsionspolitik und die Europa-2020-Strategie:

Die Kohäsionspolitik bietet den erforderlichen Investitionsrahmen für die Erreichung der Europa 2020 Ziele. Integratives, intelligentes und nachhaltiges Wachstum bildet den Schwerpunkt dieser Europa 2020 Strategie, wobei es bis 2020 folgende Ziele zu verfolgen gilt (EU-KOMMISSION, 2013B):

 Beschäftigung: 75 % der Bevölkerung (20-64 Jahre) soll in Arbeit stehen  Innovation: 3 % des BIP der EU soll für Forschung & Entwicklung verwendet werden  Klimawandel: Die „20/20/20“- Klimaschutz-/Energie-Ziele sollen erreicht werden  Bildung: Der Anteil der Schulabbrecher soll auf unter 10 % gesenkt werden und 40 % der 30- bis 40- Jährigen sollen einen Hochschulabschluss bzw. einen vergleichbaren Abschluss haben  Armut: Die Anzahl der armutsgefährdeten Personen soll um 20 Mio. sinken

Europäisches Raumentwicklungskonzept – EUREK

Mit dem Europäischen Raumentwicklungskonzept (1999) wurden gemeinsame räumliche Ziele und Leitbilder betreffend der zukünftigen Entwicklung des Gebietes der EU Mitgliedsstaaten definiert. Das EUREK begründet keine neuen Kompetenzen auf Ebene der Gemeinschaft, sondern dient den Mitgliedsstaaten und deren lokalen Gebietskörperschaften ebenso wie der Europäischen Kommission im jeweiligen eigenen Zuständigkeitsbereich als politischer Orientierungsrahmen. Abbildung 53 zeigt das Zieldreieck ausgewogener und nachhaltiger Raumentwicklung, in dessen Anlehnung die drei raumentwicklungspolitischen Leitbilder entstanden (EUREK, 1999, S.10):

 Ausbildung eines ausgewogenen und polyzentrischen Städtesystems mit einer verstärkten Beziehung zwischen Stadt und Land  Verbesserung und Sicherung gleichwertiger Zugangsmöglichkeiten zu Infrastruktur und Wissen 110

 Schutz des Natur- und Kulturerbes mittels intelligentem Management, welches auf der Prämisse der Nachhaltigkeit aufgebaut ist

Abbildung 53: Zieldreieck - europäischer Raumentwicklung

Arbeitsgrundlage: EUREK, 1999, S.10

5.2.2 ÖSTERREICHISCHE REGIONALPOLITIK Wie auf europäischer Ebene ist in Österreich die Regionalpolitik als „Querschnittsmaterie“ konzipiert und nicht gesetzlich normiert. Die ideale Abstimmung diverser Politikbereiche (Wirtschaft, Verkehr, Kultur, etc.) um eine positive Entwicklung in einem bestimmten Gebiet zu erreichen, hat oberste Priorität. Zuständig für raumbezogene öffentliche Angelegenheiten sind in erster Linie der Bund und die Länder, wobei eine Rahmengesetzgebung für Raumordnung auf Bundesebene (vgl. Deutschland, Schweiz) in Österreich nicht vorhanden ist. Die sogenannte „nominelle Raumordnung“, welche durch die Raumordnungsgesetze geregelt ist, obliegt den Ländern und Gemeinden. Als „funktionelle Raumordnung“ gilt in Österreich der Bereich der Fachpolitiken (Infrastruktur, Förderungen, öffentliche Dienstleistungen etc.), welche nicht bzw. nicht primär den Raumordnungsgesetzen unterliegen, sich jedoch als überaus effizient erweisen können. (BUNDESKANZLERAMT – ÖSTERREICH, 2013B)

In Hinblick auf das vorherige Kapitel 5.2.1 ist zu erwähnen, dass die Koordination der unterschiedlichen öffentlichen Stellen, deren Aufgabengebiet mit räumlicher Ordnung und Entwicklung in Verbindung steht, dem Bundeskanzleramt obliegt. Somit fungiert das Bundeskanzleramt seit dem EU-Beitritt auch als Koordinationsstelle der EU-

Strukturfonds in Österreich. (BUNDESKANZLERAMT – ÖSTERREICH, 2013B)

111

Österreichische Raumordnungskonferenz – ÖROK

Gegründet wurde die ÖROK 1971, als Einrichtung von Bund, Ländern und Gemeinden, welche zur Koordination der Raumentwicklung auf gesamtstaatlicher Ebene dient. Kernpunkte der ÖROK sind die Erarbeitung des Österreichischen Raumentwicklungskonzeptes (ÖREK), die ÖROK Schriftreihen, in denen Analysen und Grundlagenstudien publiziert werden, sowie der Raumordnungsbericht, welcher regelmäßig über die raumordnungsbezogenen Aktivitäten der Verwaltungsebenen informiert. Das ÖREK bietet, ähnlich dem EUREK, einen Orientierungsrahmen für raumrelevante Maßnahmen und Planungen der gesamtstaatlichen Raumordnung und Raumentwicklung Österreichs betreffend. Es ist somit ein nicht rechtlich bindendes Referenzdokument, welches alle zehn Jahre (aktuell 2011) erarbeitet wird. Der Raumordnungsbericht, welcher alle 3-4 Jahre erscheint, ist ein wichtiger Bestandteil der der ÖROK-Grundlagenarbeit. Hier werden die wesentlichen raum- und regionsrelevanten Entwicklungen aufgearbeitet und interpretiert. Demgemäß werden hier die Ergebnisse und Folgen europäischer, nationaler und lokaler Regionalpolitik, sowie wesentliche räumliche Trends dokumentiert. (ÖROK, 2013B)

5.2.3 REGIONALPOLITIK DES LANDES STEIERMARK Aufgrund der oben erwähnten Kompetenzverteilung ist die Raumordnung in den Ländern gesetzlich verankert. Bis zum Jahr 2010 war das Steiermärkische Raumordnungsgesetz aus dem Jahr 1974, welches zahlreichen Novellen unterzogen wurde, gültig. Das aktuelle Steiermärkische Raumordnungsgesetz 2010 ist mit 01.07.2010 in Kraft getreten, jedoch für Anfang des Jahres 2013 ist bereits die vierte

Novelle in Vorbereitung. (RAUMPLANUNG STEIERMARK, 2013A)

Die Definition der Raumordnung ist laut dem Steiermärkischen Raumordnungsgesetz 2010 folgende:

„Raumordnung im Sinn dieses Gesetzes ist die planmäßige, vorausschauende Gestaltung eines Gebietes, um die nachhaltige und bestmögliche Nutzung und Sicherung des

Lebensraumes im Interesse des Gemeinwohles zu gewährleisten.“ (RAUMPLANUNG

STEIERMARK, 2013A, S.7)

Im Großen und Ganzen wird das Gesetz in die überörtliche und örtliche Raumordnung gegliedert. Im Rahmen der überörtlichen Raumordnung werden vom Land Steiermark

112

die Ziele und Maßnahmen für die Entwicklung des Landesgebietes (Landesentwicklungsprogramm), Teile des Landesgebietes (Regionale Entwicklungsprogramme) oder einzelne Bereiche (Umwelt, Tourismus, etc.) festgelegt. Des Weiteren werden im Bereich der überörtlichen Raumordnung auch Konzepte und Entwicklungsleitbilder (Landesentwicklungsleitbild) erarbeitet, welche aber nicht gesetzlich verbindlich sind. In der Steiermark sind die Gemeinden für die örtliche Raumplanung zuständig, deren Bestandteile das örtliche Entwicklungskonzept, der Flächenwidmungsplan und der Bebauungsplan sind. Wichtig hierbei ist, dass die Gemeinden bei der Erstellung des örtlichen Entwicklungskonzeptes bzw. des Flächenwidmungsplanes die überörtlichen Raumordnungsprogramme beachten müssen. (LEBENSMINISTERIUM, 2013A)

Aktuell bestehen auf Landesebene das Landesentwicklungsprogramm von 2009 und die Sachbereichsprogramme bzw. Entwicklungsprogramme betreffend Versorgungsinfrastruktur (Einkaufszentrenverordnung), Sicherung der Siedlungsräume

(Hochwasserschutz) und Reinhaltung der Luft. (RAUMPLANUNG STEIERMARK, 2013B)

Hier wird nun lediglich kurz auf das Landesentwicklungsprogramm 2009, welches seit 01.09.2009 in Kraft getreten ist, eingegangen. Nachfolgend werden die Kernpunkte angeführt. So beinhaltet das Landesentwicklungsprogramm 2009 die Ordnung der Raumstruktur, d.h. die anzustrebende Raumstruktur mit der zentralörtlichen Struktur des Landes. (RAUMPLANUNG STEIERMARK, 2013B, S.15)

Ebenso wurden folgende Grundsätze festgelegt (RAUMPLANUNG STEIERMARK, 2013B, S.15):

 die Erstellung eines Landesentwicklungsleitbildes mit Entwicklungszielen  die Erstellung von regionalen Entwicklungsleitbildern mit Entwicklungszielen und Stärkefeldern für die Regionen  die Erstellung von kleinregionalen Entwicklungskonzepten

Des Weiteren wurden die Regionen (Abbildung 54), für die regionale Entwicklungsprogramme zu erstellen sind, definiert. Weiß eingeschrieben erkennt man in Abbildung 54 die sieben Großregionen der Steiermark. Ein weiterer Inhaltspunkt des Landesentwicklungsprogrammes sind die landesweiten Grundsätze für die räumliche Entwicklung in Ergänzung zu den Raumplanungsgrundsätzen und -zielen, die in den

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regionalen Entwicklungsprogrammen und in der örtlichen Raumordnung umzusetzen sind. (RAUMPLANUNG STEIERMARK, 2013B, S.15)

Abbildung 54: Regionseinteilung – Regionale Entwicklungsprogramme Steiermark

Arbeitsgrundlage: RAUMPLANUNG STEIERMARK, 2013D

5.2.3.1 UMSETZUNG DER REGIONALPOLITIK IM BEZIRK LEIBNITZ In diesem und dem nachfolgenden Kapitel wird nun eine kurze Einführung in die „Regionnext Initiative“, welche als bedeutungsvollstes Projekt der letzten Jahre hinsichtlich der Weiterentwicklung der steirischen Regionalpolitik gesehen wird, gegeben. Des Weiteren wird auf die Programme und Pläne bezüglich der Regionalentwicklung im Bezirk Leibnitz eingegangen.

Regionext – Eine Heimat mit Zukunft braucht starke Regionen und Kleinregionen

Oberste Prämisse aller Tätigkeiten im Rahmen von „Regionext“ ist es, „attraktive Lebensräume, die im Wettbewerb der Regionen erfolgreich sind“, zu schaffen. Die am 8.Mai 2006 von der Steiermärkischen Landesregierung gestartete Initiative führte in weiterer Folge zu Novellierungen im Steiermärkischen Raumordungsgesetz, in der Gemeindeordnung und im Gemeindeverbandsorganisationsgesetz. Gründe für diese „Regionext Initiative“ liegen an den zunehmenden Herausforderungen wie z.B. die zukünftige demographische Entwicklung, Abwanderung aus peripheren Lagen, zunehmende Kosten etc., die von Regionen, Kleinregionen und Gemeinden bewältigt werden müssen. In den Mitgliedsstaaten der EU wird das „Europa der Regionen“ immer

114

bedeutender, weshalb sich die Steiermark mit ihren Teilräumen stärken muss, um im Wettbewerb der Regionen mit ihren Standorten und Potentialen zu bestehen. Ziel des „Regionext Prozesses“ ist bzw. war die Weiterentwicklung der Strukturen, um die Aufgaben auf kommunaler, regionaler und Landesebene effizienter und mit mehr

Qualität bewältigen zu können. (AMT D. STMK LR, ABTEILUNG 16, 2008A, S.2)

Tabelle 10 verschafft einen Überblick über den Aufbau und die Struktur in der Steiermark. Nachfolgend wird auf die „neue“ Regionsstruktur kurz eingegangen. Die Kleinregionsebene wird aufgrund der aktuellen Gemeindestrukturreform, welche ein weiterer Schritt des „Regionext Prozesses“ ist, nicht näher behandelt.

Tabelle 10: Regionext - Demokratische Struktur u. Managementstruktur – Stmk.

EBENEN Demokratische Struktur Managementstruktur Landtag Amt der Landesregierung Land Landesregierung Landeskoordinationsgruppe Regionalversammlung Region Regionalmanagement Regionalvorstand Kleinregionsvorsitzender als Kleinregionsversammlung Kleinregion Koordinator; von den Gemeinden Kleinregionsvorstand definierte Umsetzungsstruktur Gemeinderat Bürgermeister Gemeinde Gemeindevorstand Gemeindeamt

Arbeitsgrundlage: AMT D. STMK LR, ABTEILUNG 16, 2008A, S.3

Regionalstruktur

Wie in Abbildung 54 ersichtlich ist die Steiermark in sieben Großregionen eingeteilt, wobei der Bezirk Leibnitz mit dem Bezirk Deutschlandsberg die Region Südweststeiermark bildet. Tabelle 10 zeigt die Zusammensetzung einer Region aus Regionalversammlung und Regionalvorstand.

Die Regionalversammlung besteht aus allen Bürgermeistern der in der Region liegenden Gemeinden, sowie allen Landtags- und Nationalratsabgeordneten die ihren Hauptwohnsitz in der jeweiligen Region haben. Hauptaufgaben der Regionalversammlung sind die Beschlussfassungen bei der Erstellung bzw. bei etwaigen Änderungen des Regionalen Entwicklungsleitbildes sowie des Regionalen Entwicklungsprogrammes. Der regionale Planungsbeirat auf Bezirksebene mitsamt

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seinen Aufgaben wird demnach durch die Regionalversammlung ersetzt. (AMT D. STMK

LR, ABTEILUNG 16, 2008A, S.5)

Ein Regionalvorstand dient zur laufenden Begleitung der regionalen Ebene. Die Ausarbeitung des Regionalen Entwicklungsleitbildes, das Mitwirken bei der Erstellung des Regionalen Entwicklungsleitbildes, sowie die Umsetzung desselben zählen zu den Hauptaufgaben des Regionalvorstandes. Des Weiteren werden von ihm aufgrund der im regionalen Entwicklungsleitbild erarbeiteten Stärkefelder regionale (Leit-)Projekte definiert. Die Zusammensetzung des Regionalvorstandes erfolgt aus Vertretern der Kleinregionen der Region und aus Landtags- und Nationalratsabgeordneten, wobei die Anzahl der im Regionalvorstand vertretenen Landtags- und Nationalratsabgeordneten mit höchstens zwölf begrenzt ist. (AMT D. STMK LR, ABTEILUNG 16, 2008A, S.9, S.11)

In Tabelle 10 ist die Managementstruktur von Regionen durch Regionalmanagements anschaulich dargestellt. In der Region des Untersuchungsgebietes – des Bezirkes Leibnitz- ist das Regionalmanagement Südweststeiermark zuständig, welches als Knotenpunkt der Landes-, Bezirks- und lokalen Ebene gilt. Das Aufgabengebiet im Rahmengebiet der integrierten nachhaltigen Regionalentwicklung ist in folgender

Abbildung 55 ablesbar: (AMT D. STMK LR, ABTEILUNG 16, 2008A, S.9, S.13)

Abbildung 55: Regionalmanagement - Dienstleistungsportfolio

Arbeitsgrundlage: AMT D. STMK LR, ABTEILUNG 16, 2008A, S.9, S.14

Demzufolge ist ein Regionalmanagement für die Gesamtprozessbegleitung, also für die Förderberatung und für die Umsetzung sämtlicher Konzepte und Projekte

116

verantwortlich. Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Netzwerk- bzw. Schnittstellenfunktion um die Kommunikation der Beteiligten zu forcieren.

Regionales Entwicklungsprogramm der Planungsregion Leibnitz

„Regionale Entwicklungsprogramme (REPRO) sind Verordnungen der Steiermärkischen Landesregierung und haben die anzustrebende ökologische, soziale, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung der Planungsregion in Zielen und Maßnahmen darzustellen.“

(RAUMPLANUNG STEIERMARK, 2013D)

Ein Handlungsfeld des regionalen Entwicklungsprogrammes in der steiermärkischen Raumordnung ist die Funktion als Bindeglied zwischen den Grundsätzen des Raumordnungsgesetzes und den Vorgaben des Landesentwicklungsprogrammes sowie den detaillierten Aussagen der Ortsplanung. Ein regionales Entwicklungsprogramm besteht aus einem Verordnungswortlaut, den Erläuterungen und den zeichnerischen Darstellungen im sogenannten Regionalplan. Des Weiteren ist wegen der Richtlinie 2001/42/EG des Europäischen Parlaments, welche eine Prüfung der Umweltauswirkungen bestimmter Pläne bzw. Programme vorsieht, ein Umweltbericht Teil eines REPROs. Mittels dieser Zusammenstellung wird eine Grundlage des öffentlichen Interesses des Landes bezüglich Behördenverfahren und Förderungsbeurteilungen geschaffen. Ebenso erzeugt ein REPRO Vorgaben gegenüber den Gemeinden, die örtliche Raumordnung betreffend. (AMT DER STEIERMÄRKISCHEN

LANDESREGIERUNG, ABTEILUNG 16, 2009, S.22, 26)

Hier wird nun das Regionale Entwicklungsprogramm der Planungsregion Leibnitz erörtert. Aufgebaut nach den drei Säulen der nachhaltigen Entwicklung ist das REPRO in folgende Bereiche strukturiert: Freiraumentwicklung, Siedlungswesen, Wirtschaft.

Für jeden dieser Bereiche wurde eine regionsspezifische Strukturanalyse erstellt, die relevanten Grundsätze genannt, und dementsprechende Ziele und Maßnahmen abgeleitet. (AMT DER STEIERMÄRKISCHEN LANDESREGIERUNG, ABTEILUNG 16, 2009, S.27)

Freiraumentwicklung: Die Bereiche entlang der Mur sind einem ziemlichen Siedlungsdruck und Nutzungskonflikten, hinsichtlich Landwirtschaft, Rohstoffnutzung und Wasserwirtschaft, ausgesetzt. Dies ist auch der Grund warum der Schutz der Wälder entlang der Mur, welcher nur geringen Bestand aufweist, hohe Priorität hat. Auch die starke Zersiedelung im Bereich des südsteirischen Hügellandes bzw. im Sausal, welches

117

aufgrund der vorherrschend abwechslungsreichen Kultur- und Naturlandschaft als (Nah-)Erholungsgebiet mit überregionaler Bedeutung gilt, ist ein relevantes

Umweltproblem im Bezirk. (AMT DER STEIERMÄRKISCHEN LANDESREGIERUNG, ABTEILUNG 16,

2009, S.20)

Siedlungswesen: Als Hauptsiedlungsbereich gilt der Zentralraum rund um die Bezirkshauptstadt Leibnitz. Entlang des hochrangigen Verkehrsnetzes, aber auch in den Tallagen des Hügellandes befinden sich verdichtete Siedlungsstrukturen. Eine Zersiedelung und Fragmentierung der Siedlungsbereiche dominiert im Hügelland des Bezirkes. Dem wird mit einer verstärkten Ordnung der Siedlungsentwicklung und der gleichzeitigen Konzentration auf gut ausgestattete Siedlungsschwerpunkte entgegengewirkt. (AMT DER STEIERMÄRKISCHEN LANDESREGIERUNG, ABTEILUNG 16, 2009, S.20, S.21)

Wirtschaft: Die Wirtschaftsstruktur ist eng verknüpft mit den Siedlungsbereichen des Bezirkes und konzentriert sich somit ebenfalls auf die hochrangigen Verkehrsachse Graz-Marburg bzw. das Leibnitzer Feld. Des Weiteren sind in den Niederterrassen der Mur bedeutende Schottervorkommen verfügbar, was zu den oben erwähnten Nutzungskonflikten mit den anderen Funktionen führt. Im restlichen Gebiet des Bezirkes dominieren die Agrarstrukturen, wobei in Hügellagen der Weinbau vorherrschend ist und in den Tallagen die Landwirtschaft, vor allem die Schweinezucht

überwiegen. (AMT DER STEIERMÄRKISCHEN LANDESREGIERUNG, ABTEILUNG 16, 2009, S.21)

Grundlegende Zielsetzungen und Maßnahmen

Oberste Prämisse ist die Konzentration der Siedlungsentwicklung um bereits vorhandene Schwerpunkte, welche hohe Standortqualität besitzen, und der Schutz bzw. die Bewahrung der verbliebenen großen, freien Landschaftsräume im Bezirk. Weiterer

Zielsetzungen sind (AMT DER STEIERMÄRKISCHEN LANDESREGIERUNG, ABTEILUNG 16, 2009, S.7, S.8):

 Schutz und Vernetzung von Lebensräumen seltener Tier- und Pflanzenarten (Biotope, Schutzgebiete)  Sicherung bzw. Verbesserung regional bedeutender ökologischer Korridore  Flächen- und ressourcenschonende Siedlungsentwicklung  Vorrausschauende Freihaltung von Verkehrstrassen

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Hinsichtlich der Siedlungsentwicklung wurden folgende Gemeinden als Teilregionale Versorgungszentren bzw. regionale Siedlungsschwerpunkte festgelegt, da diese über hochwertige Versorgungseinrichtungen für die Bevölkerung verfügen: Arnfels, Ehrenhausen, Gamlitz, Gleinstätten, Gralla, Heiligenkreuz am Waasen, Kaindorf an der Sulm, Lebring - St. Margarethen, Leutschach, Spielfeld, St. Georgen an der Stiefing, Straß in der Steiermark, Wagna, Wildon, Wolfsberg im Schwarzautal (AMT DER

STEIERMÄRKISCHEN LANDESREGIERUNG, ABTEILUNG 16, 2009, S.12). Die oben unterstrichenen Gemeinden wurden im Zuge der Gemeindestrukturreform für Fusionen vorgeschlagen (vgl. Kapitel 7). Lediglich vier der zuvor als Siedlungsschwerpunkt genannten Gemeinden bleiben nach der Strukturreform des Landes auch über das Jahr 2015 hinaus unverändert.

Regionales Entwicklungsleitbild

Im Regionalen Entwicklungsleitbild werden ausgehend von einer Stärken/Schwächen- Darstellung die mittelfristigen Entwicklungsziele sowie die Maßnahmen und Projekte der Planungsregion festgehalten. Es werden die strategische Ausrichtung entwickelt, die Arbeitsschwerpunkte definiert, die relevanten Partner eingebunden, die Umsetzung geplant und in der Folge die Kriterien bezüglich laufendes Controlling in der Regionalentwicklung bestimmt. Aufgrund der Änderungen in der Regionalstruktur in der Steiermark wird aktuell an neuen regionalen Entwicklungsleitbildern, welche landesweit ein einheitliches Niveau aufweisen sollen, gearbeitet. (RAUMPLANUNG

STEIERMARK, 2013E)

Nachfolgend wird auf das derzeit gültige Regionale Entwicklungsleitbild der Planungsregion Leibnitz (Stand: Oktober 1999) kurz eingegangen. Die Planungsregion hat sich folgende räumlich-funktionelle Entwicklungsziele gesetzt (AMT DER

STEIERMÄRKISCHEN LANDESREGIERUNG, ABTEILUNG 16, 2009, S.29):

 Wirtschaft/Standorte: Die nachhaltige und erfolgreiche Positionierung als Wirtschaftsraum entlang der Entwicklungsachse Graz-Marburg.  Umwelt/Infrastruktur: Die Senkung der Umweltbelastungen und das Koordinieren von Nutzungsinteressen um das hochwertige Ressourcenpotential der Region nachhaltig zu sichern und zu entwickeln.  Tourismus/Landwirtschaft: Die Erreichung eines höheren Marktpotentials durch Kooperationen, wobei Angebote mit Kooperationen Priorität haben.

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Die räumliche Darstellung dieser Entwicklungsziele ist in Abbildung 56, im Strukturmodell des Regionalen Entwicklungsleitbildes Leibnitz, dargestellt. Die nordöstlichen und nordwestlichen Bereiche des Bezirkes, d.h. die Gebiete um das Stiefingtal, Schwarzautal, sowie das Laßnitztal gelten als landwirtschaftliche Intensivzone. Im südwestlichen Teil des Bezirkes befinden sich die landwirtschaftlichen Produktionsgebiete des Weinbaus. Im gesamten Bezirk wird der Tourismus als Entwicklungsziel definiert, mit besonderer Zielsetzung als Naherholungsgebiet des Grazer Ballungsraumes. In der „Regionalstadt“ Leibnitz und den umliegenden Gemeinden konzentriert sich der Gewerbe- und Handelsschwerpunkt, welcher ebenso in den Bereichen Siedlung und Verwaltung auf der Achse Graz-Marburg etabliert werden soll. (REGIONALER PLANUNGSBEIRAT LEIBNITZ, 1999, S.4, S.8)

Abbildung 56: Regionales Entwicklungsleitbild Leibnitz 1997 - Strukturmodell

Arbeitsgrundlage: AMT DER STEIERMÄRKISCHEN LANDESREGIERUNG, 2009, S.30

120

5.2.3.2 FÖRDERPROGRAMME DER PERIODE 2007-2013 AUF REGIONSEBENE Das Land Steiermark betreibt aktuell (Periode 2007-2013) eine Regionalpolitik, welche zusammen mit Hilfe notwendiger Regulierung von Nutzungsinteressen im Raum die Wettbewerbsfähigkeit der Regionen stärkt. Dazu werden folgende Maßnahmen bzw. Förderprogramme zur Unterstützung der regionalen Entwicklung angeboten

(RAUMPLANUNG STEIERMARK, 2013F):

 Förderung integrierter Regionalentwicklung o Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Regionen  LEADER o Förderung der Innovations- und Kooperationsentwicklung im ländlichen Raum  ETZ – Europäische Territoriale Zusammenarbeit o Unterstützung grenzüberschreitender Kooperationen

Förderung integrierter Regionalentwicklung…

… ist ein wichtiger Bestandteil des Ziels der Kohäsionspolitik - Periode 2007-2013 „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung“ in der Steiermark (Abbildung 57).

Abbildung 57: Logo EU-Programm "Regionale Wettbewerbsfähigkeit 2007-2013"

Arbeitsgrundlage: RAUMPLANUNG STEIERMARK, 2013G

Primäres Ziel dieser Richtlinie des Landes ist durch eine räumlich ausgewogene, eigenständige und nachhaltigen Entwicklung die Wettbewerbsfähigkeit der steirischen Regionen zu forcieren. So soll die Ankopplung der Regionen an die Stärkefelder bzw. übergeordneten Strategien des Landes und das Umsetzen bzw. Teilnehmen an nationalen/internationalen Programmen gefördert werden. Gefördert werden regionale Entwicklungsleitbilder und -konzepte, Regionalbetreuung und die Betreuung regionaler

Initiativen. (RAUMPLANUNG STEIERMARK, 2013G)

121

LEADER Steiermark…

… ist eine Förderung von Innovations- und Kooperationsentwicklung im Ländlichen Raum und seit der Periode 2007-2013 im Rahmen des Schwerpunktes 4 des Österreichischen Programms ELER (Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums) integriert. Es werden Ansätze zur Umsetzung hochwertiger, integrierter Strategien hinsichtlich Nachhaltigkeit und Entwicklung des ländlichen Raums unterstützt. Als Hauptziel wird die Initiierung von regionalen Wirtschaftskreisläufen auf Basis regionaler Schwerpunktsetzung der Lokalen

Aktionsgruppen (LAG) verfolgt (Abbildung 58). (RAUMPLANUNG STEIERMARK, 2013H)

Abbildung 58: Logo "LEADER"

Arbeitsgrundlage: RAUMPLANUNG STEIERMARK, 2013H

In Abbildung 59 sind die 19 steirischen LEADER Regionen 2007-2013 ersichtlich (Österreichweit 86). Für den Bezirk Leibnitz ist die Region „Naturpark Südsteirisches Weinland“ relevant, da hier 27 Gemeinden des Bezirkes Leibnitz Mitglied sind. Sankt Veit am Vogau ist die einzige Gemeinde des Bezirkes Leibnitz, die Mitglied der LEADER Region „Steirisches Vulkanland“ ist.

Abbildung 59: LEADER-Regionen der Steiermark 2007-2013

Arbeitsgrundlage: RAUMPLANUNG STEIERMARK, 2013H

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Ein zentraler Punkt des LEADER Konzeptes ist, dass jede lokale Aktionsgruppe (LAG) für ihr Gebiet eine „lokale Entwicklungsstrategie“ erarbeitet. Darin enthalten sind eine Beschreibung der gegenwärtigen regionalen Situation, die Ziele, die Aktionsfelder bzw. Tätigkeitsfelder, die Organisationsstruktur der LAG und der Finanzplan der Entwicklungsstrategie. Bis 2015 wurde von der LAG außerdem folgende Vision gesetzt:

„Der Naturpark Südsteirisches Weinland ist die gastfreundlichste, landschaftlich schönste und kunstsinnigste Weinregion in Europa!“ (LAG - NATURPARK SÜDSTEIRISCHES WEINLAND, 2013)

Nachfolgend werden die sechs Aktionsfelder der LAG „Naturpark Südsteirisches

Weinland“ angeführt (LAG - NATURPARK SÜDSTEIRISCHES WEINLAND, 2013):

 Landschaftspflege  Bewusstseinsbildung, Bildung und Archäologie, Kultur  Produktentwicklung  Touristische Angebotsentwicklung  Bauen, Verkehr, alternative Energien  Weinbau und Weinerlebnis

ETZ – Europäische Territoriale Zusammenarbeit

Durch das von der EU geförderte ETZ-Programm werden grenzüberschreitende Kooperationsprojekte im Grenzraum Österreich-Slowenien unterstützt (Abbildung 60).

Abbildung 60: Logo – “ETZ Österreich-Slowenien”

Arbeitsgrundlage: RAUMPLANUNG STEIERMARK, 2013I

Die Zielsetzungen (Auswahl) des Programmes sind (RAUMPLANUNG STEIERMARK, 2013I):

 Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit in wirtschaftlichen Schlüsselsektoren, einschließlich Tourismus und Landwirtschaft  Verbesserung von Infrastruktur, Qualifizierungs- & Beschäftigungsmöglichkeiten  Steigerung der Lebensqualität im Programmgebiet durch Förderung der Zusammenarbeit in den Bereichen Kultur, Gesundheit und Soziales

123

 Förderung nachhaltiger grenzübergreifender Projekte zur Erleichterung der Zusammenarbeit, insbesondere in den Bereichen Umwelt, erneuerbare Energien und Verwaltung der natürlichen Ressourcen des Gebietes  Stärkung sowie Steigerung der Qualität der grenzübergreifenden Zusammenarbeit auf lokaler und regionaler Ebene zu leisten

In Abbildung 61 ist das förderfähige Programmgebiet auf NUTS 3 Ebene eingezeichnet, das sich in Slowenien über die Regionen Gorenjska, Savinjskan, Koroška, Podravska, Pomurska und Osrednjeslovenska erstreckt. In Österreich gehören die NUTS 3 Regionen Oststeiermark, West- und Südsteiermark, Graz, Obersteiermark Ost, Obersteiermark West, Unterkärnten, Klagenfurt-Villach, Oberkärnten und das Südburgenland dazu.

Abbildung 61: Förderfähiges Programmgebiet ETZ Österreich-Slowenien

Arbeitsgrundlage: RAUMPLANUNG STEIERMARK, 2013I

124

6 MAßNAHMEN DER REGIONALENTWICKLUNG UND –POLITIK

Hier werden nun einige der von den zuvor genannten Förderprogrammen unterstützten Maßnahmen bzw. Projekte erörtert. Die Themenbereiche der SWOT – Analyse dienten als Grundlage für die in diesem Kapitel verwendeten Maßnahmen bzw. Projekte, welche dem Disparitätenabbau bzw. der Stärkung des Bezirkes Leibnitz dienen. Es wurde dabei versucht möglichst aktuelle und repräsentative Projekte, passend zu den Kategorien der SWOT – Analyse, auszuwählen. Dieses Kapitel stützt sich auf die von mir geführten Interviews mit Frau DI Birgit Haring vom Regionalmanagement Südweststeiermark und Frau Mag. Beatrice Schöller vom Naturpark Südsteirisches Weinland, weshalb die meisten der unten angeführten Projekte in Zusammenhang mit dem Naturpark und/oder dem EU- Regionalmanagement Südweststeiermark stehen. Ergänzend dazu wurde eine Internetrecherche zu den beschriebenen Projekten durchgeführt. Da es im Bezirk unzählige Projekte bezüglich Regionalentwicklung gegeben hat bzw. gibt, wird hier nur auf Projekte der laufenden Förderperiode 2007-2013 eingegangen. Nachfolgend angeführt ist eine Übersichtstabelle (Tabelle 11) der erwähnten Projekte bzw. Maßnahmen.

125

Tabelle 11: Projekte u. Maßnahmen der Regionalentwicklung - Bezirk Leibnitz

Projektname Projektträger/ Auftraggeber Förderung durch Projektzeitraum Kategorie

Regionale Wettbewerbsfähigkeit RAUV – Raumentwicklung entlang Regionalentwicklungsverein Steiermark 2007-2013 - hochrangiger 2011-2012 Infrastruktur, Wirtschaft Südweststeiermark Integrierte Nachhaltige Verkehrsinfrastrukturachsen Raumentwicklung Regionale Wettbewerbsfähigkeit WOHNST Südwest – Regionalentwicklungsverein Steiermark 2007-2013 - Wohnstandortentwicklung 2012-2013 Bevölkerung Südweststeiermark Integrierte Nachhaltige Südweststeiermark Raumentwicklung

126 Kooperation Fußballcollege Fußballcollege Leibnitz – SK Sturm Seit 2013 Bildung/Qualifikation Leibnitz – SK Sturm Graz Graz Projektpartner in der Steiermark: YURA Your Region Your Future – Bevölkerung, Wirtschaft, EU-Regionalmanagement Jugendstrategien für Regionen mit EFRE, ETZ, CENTRAL EUROPE 2010-2013 Beschäftigung, Bildung, Südweststeiermark. Abwanderung Qualifikation Innovation Region Styria GmbH Wirtschaftspark Kleinregion Fehring Errichtungs- und ETZ – Projekt: BRIDGE – Regional Betriebsgesellschaft m.b.H. Impulse Centres an Incubators as EFRE, ETZ AT-SI 2007-2013 2008-2013 Wirtschaft, Beschäftigung Projektpartner: EU- hubs between economic regions Regionalmanagement Südweststeiermark

EFRE, LEADER, LEADER-Projekt: Motorikpark Marktgemeinde Gamlitz; LAG Lebensmittelministerium, 2009-2011 Tourismus/Freizeit Landschaftsteiche Gamlitz Naturpark Südsteirisches Weinland Landentwicklung Steiermark Maschinenring, Kammer für Land- Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Forstwirtschaft Steiermark, Steiermark 2007-2013 - 2009-2010 Land- und Forstwirtschaft, Gülle und Nährstoffmanagement Land Steiermark, Integrierte Nachhaltige 2012-2013 Umwelt und Naturschutz Regionalentwicklungsverein Raumentwicklung Südweststeiermark Regionale Wettbewerbsfähigkeit Steiermark 2007-2013 - Ökoprofit Leibnitz – Nachhaltige Wirtschaftskammer Regionalstelle Integrierte Nachhaltige Umwelt- und Naturschutz, Wirtschaftsförderung für Südsteiermark, EU- Raumentwicklung, 2011 Wirtschaft Unternehmen und Einrichtungen Regionalmanagement, CPC Austria Gemeinschaftsinitiative WIN –

127 Wirtschaftsinitiative Nachhaltigkeit LEADER Region – Naturpark LAG Naturpark Südsteirisches Südsteirisches Weinland: EFRE, LEADER 2008-2013 Natur- und Kulturraum Weinland Plattform Baukultur LEADER Region – Naturpark LAG Naturpark Südsteirisches Natur- und Kulturraum, Südsteirisches Weinland: EFRE, LEADER 2007-2013 Weinland Bildung, Qualifikation Naturparkschulen Arbeitsgrundlage: eigene Darstellung, 2013

6.1 MAßNAHMEN ANHAND AUSGEWÄHLTER BEISPIELE

6.1.1 INFRASTRUKTUR RAUV – Raumentwicklung entlang hochrangiger Verkehrsinfrastrukturachsen

In Kapitel 2 bzw. im Unterkapitel 4.1.3.1 wurde bereits die Verkehrslage des Bezirkes und dessen verkehrstechnische Infrastruktur erläutert. Die Notwendigkeit der Verbesserung im Bereich des Öffentlichen Verkehrs wurde bereits erkannt und mittels des neuen Bahnhofs in Leibnitz inklusive Park & Ride Anlage ein weiterer Schritt in die richtige Richtung getätigt (vgl. Kapitel 4.1.3.1.1).

Als Leitprojekt der Region Südweststeiermark gilt das Projekt „RAUV – Raumentwicklung entlang hochrangiger Verkehrsinfrastrukturachsen“, welches über die „Regionale Wettbewerbsfähigkeit Steiermark 2007-2013“ – Integrierte Nachhaltige Entwicklung gefördert wird. Hierbei ist das Ziel der Region Südweststeiermark eine Neubetrachtung der gesamtregionalen Raum- und Standortentwicklung mit besonderer Bezugnahme der hochrangigen Verkehrsinfrastrukturachsen. Der Schwerpunkt hier liegt besonders auf der Standortentwicklung entlang der beiden Achsen Weitendorf –

Deutschlandsberg (Koralmbahn) und Weitendorf – Spielfeld (Südbahn). (RAUMPLANUNG

STEIERMARK, 2013J)

Abbildung 62: Logo RAUV

Arbeitsgrundlage: REGIONALENTWICKLUNG, 2013

In Hinblick auf konkrete Maßnahmen und Aktivitäten werden folgende angeführt

(RAUMPLANUNG STEIERMARK, 2013J):

 Zonierungen bzw. Schwerpunktsetzungen in der Region (Wirtschaft, Landwirtschaft, Natur, Wohnen)  Szenarien Entwicklung für neue Straßeninfrastruktur (L601 neu, Halbanschlussstelle Hengsberg, etc.)  Erarbeitung eines regionalen Flächenkontos

128

 Schwerpunktmäßige Standortentwicklung/Initiierung eines Standortmanagements  Rechtliche Abklärung bezüglich des Tunnelwassers  Szenarien Entwicklung Bahnhof Schilcherland/Deutschlandsberg

Bezüglich der Halbanschlussstelle (HAST) Hengsberg an die A9 Pyhrn Autobahn wird mit einer Fertigstellung 2015 gerechnet. Dadurch wird die L601 schon vier Kilometer vor der eigentlichen Anschlussstelle in Weitendorf an das hochrangige Verkehrsnetz angeschlossen, welche neben der verbesserten Erreichbarkeit in den Bezirk Deutschlandsberg auch eine enorme Verkehrsentlastung für die Gemeinde Weitendorf darstellt. (AMT DER STEIERMÄRKISCHEN LANDESREGIERUNG, 2013A)

6.1.2 BEVÖLKERUNG WOHNST Südwest

Wie bereits im Kapitel 4.1.1 ausführlich behandelt ist der Bezirk Leibnitz hinsichtlich Bevölkerung Teil der, nach dem Zentralraum Graz, am stärksten wachsenden Region der Steiermark. Vor allem aufgrund der starken Zuwanderung verzeichnen die Gemeinden entlang der Achse Graz – Marburg in den letzten Jahren deutlichen Zuwachs. Es gibt aber auch Teilregionen, welche in eine weniger rosige Zukunft blicken und mit Abwanderung, vorwiegend mit Jugendabwanderung zu kämpfen haben. Dies ist die Problemstellung des Leitprojektes bezüglich Wohnraumentwicklung „WOHNST – Südwest“, welches vom

EU – Regionalmanagement aktuell bearbeitet wird. (EU–REGIONALMANAGEMENT 2013A)

In den vergangenen Jahren starteten in der Region Südweststeiermark Entwicklungen, welche einen wirtschaftlichen Aufschwung in Zukunft erwarten lassen. Hier ist maßgeblich der infrastrukturelle Bereich zu nennen, wie z.B. die Weiterentwicklung der Achse Graz – Marburg, aber auch der Baubeginn der Koralmbahn, welcher die Region Südweststeiermark wirtschaftlich vorantereiben wird. Die dadurch verbesserte verkehrstechnische Anbindung der Region bietet aufgrund der dadurch kürzeren Reisezeiten Vorteile für Pendler. Hinsichtlich dieser Aussichten und in Verbindung mit den günstigen Wohnraumpreisen in ländlichen Gemeinden wird auf eine Attraktiverung der Wohnraumentwicklung hingearbeitet. Die derzeit noch gut funktionierende Nahversorgung in der Region und die naturräumliche Schönheit sowie die kulturelle

Vielfalt sind weitere Pluspunkte im Kampf gegen die Abwanderung. (RAUMPLANUNG

STEIERMARK, 2013K) 129

Projektziele bzw. Arbeitsschritte für eine erfolgreiche Umsetzung sind folgende

(RAUMPLANUNG STEIERMARK, 2013K):

 Ist-Stand Erhebung der Zu- und Abwanderung & Motivforschung  Zielgruppendefinition auf Anbieter und Nutzer  Gezielte Bewerbung der Wohnstandorte der Südweststeiermark  Herausarbeitung der „perfekten Wohngemeinde“  Umsetzungsplanungen in Pilotkleinregionen

Aktuell wird im Projekt mit drei Pilotkleinregionen des Bezirkes Leibnitz und Deutschlandsberg zusammengearbeitet. Es werden dadurch neue Angebote und Chancen für bzw. in Kleinregionen auftauchen, sowie bereits bestehende Potentiale erkannt und gezielt beworben werden. Die Einbeziehung des öffentlichen Personennahverkehrs und die Motivforschung bieten weitere Erkenntnisse über die

Motive der Wanderbilanz der Kleinregionen. (EU–REGIONALMANAGEMENT 2013A)

6.1.3 BILDUNG UND QUALIFIKATION Kooperation Fußballcollege Leibnitz – SK Sturm Graz

Seit Februar 2013 ist der Bezirk Leibnitz als Schulstandort deutlich attraktiver geworden. Das Fußballcollege Leibnitz und der SK Puntigamer Sturm Graz kooperieren zukünftig bei der Nachwuchsförderung in der Südsteiermark. Diese Kooperation der beiden Fußball-Nachwuchszentren betrifft Jugendliche in der Altersklasse 14 bis 17 Jahre. Die Jungkicker des Fußballcollege Leibnitz erhalten somit eine zusätzliche sportliche Perspektive und die Möglichkeit später in der höchsten österreichischen

Spielklasse zu spielen. (SK STURM, 2013)

Abbildung 63: Fußballcollege Leibnitz Kooperation

Arbeitsgrundlage: SK STURM, 2013

130

Weitere Vorteile ergeben sich dadurch, dass die Talente weiter in gewohnter Umgebung bei ihren Eltern wohnen können und somit keine zusätzlichen Internatskosten anfallen. Somit können die Nachwuchsspieler ihre schulische bzw. berufliche Ausbildung vor Ort weiterführen. Durch diese Kooperation wird das Fußballcollege Leibnitz in das Ausbildungsprogramm der SK Sturm Graz Akademie aufgenommen. Dies zieht eine weitere Verbesserung der Ausbildung nach sich, was sich wiederum positiv auf die

Region auswirkt. (SK STURM, 2013)

6.1.4 WIRTSCHAFT UND BESCHÄFTIGUNG YURA Your Region Your Future

Ein weiteres Projekt, um der Jugendabwanderung im ländlichen Raum entgegenzuwirken, ist das Projekt „YURA – Your Region Your Future“. Hierbei arbeiteten zehn Partner aus sechs verschiedenen Ländern die letzten drei Jahre zusammen, wobei die Steiermark mit dem EU-Regionalmanagement Südweststeiermark und der

Innovation Region Styria GmbH vertreten war. (EU-REGIONALMANAGEMENT, 2013B)

Anstoß für dieses Projekt war, dass europaweit viele ländliche Regionen mit starker Jugendabwanderung und einem Geburtenrückgang zu kämpfen haben. Der daraus folgende Fachkräftemangel wird nach und nach zum Problem für die Wettbewerbsfähigkeit von Wirtschaft und Industrie der Regionen. Um die Effekte des aktuell stattfindenden demographischen und sozialen Wandels und primär die Abwanderung gut ausgebildeter Jugendlicher aus dem ländlichen Raum abzuwenden, wurde das Europäische Projekt YURA im März 2010 gestartet (Abbildung 64). Mittels YURA wurden gemeinsam mit Jugendlichen, Ausbildungsstätten, der Wirtschaft und der Politik Maßnahmen und Aktivitäten initiiert, welche auf den Verbleib junger Menschen in der Region abzielen. (EU-REGIONALMANAGEMENT, 2013B)

Abbildung 64: Logo YURA

Arbeitsgrundlage: EU-REGIONALMANAGEMENT, 2013B

131

Das Entgegenwirken dieser sozialen und demographischen Entwicklung auf lokaler und regionaler Ebene mittels innovativer Lösungsansätze stand im Vordergrund des YURA- Projektes. Eine regionale Vergleichsanalyse und die Ausarbeitung einer transnationalen Jugendstrategie, welche an europäische, nationale und regionale Akteure gerichtet wurde, waren ebenso Teil von YURA, wie die engere Verknüpfung von Bildungseinrichtungen wie z.B. Schulen mit regionalen Unternehmen. Die Hauptzielgruppe des Projektes waren Jugendliche, welche einerseits durch die verstärkte Kooperation von Bildungseinrichtungen mit der heimischen Wirtschaft bessere berufliche Perspektiven aufgeboten bekommen, andererseits als qualifizierte Fachkräfte für lokale und regionale Unternehmen langfristig zur Verfügung stehen. (EU-

REGIONALMANAGEMENT, 2013C)

Um die gesetzten Ziele zu erreichen, wurden folgende Pilotprojekte von YURA in der

Steiermark unterstützt (EU-REGIONALMANAGEMENT, 2013C):

 Initiierung von Kooperationen, sowie eine engere Verknüpfung bereits bestehender Partnerschaften zwischen regionalen Unternehmen und Schulen  Durchführung des Jugendbeteiligungsprozesses „Zukunftslabor Südweststeiermark“  Entwicklung einer regionalen Strategie zur Verbesserung der Lebensqualität im ländlichen Raum

„Abschließend bleibt festzuhalten, dass dieses Projekt für alle Beteiligten in unserer Region eine große Bereicherung darstellte und wichtige neue Strategien erarbeitet wurden, durch die im weiteren Verlauf neue Projekte initiiert werden konnten.“ (Mag. Lasse Kraack – EU- Regionalmanagement Südweststeiermark)

BRIDGE – Regional Impulse Centres and Incubators as hubs between economic regions

Das grenzübergreifende Projekt BRIDGE der beiden Länder Österreich und Slowenien wurde im Rahmen der Europäischen territorialen Zusammenarbeit (ETZ) genehmigt und zielt auf die technologieorientierten Wirtschaftsbeziehungen in der unmittelbaren Grenzregion ab. In die Projektpartnerschaft sind alle Impuls- und Technologiezentren der Grenzregion eingebunden, welche dadurch ihre Position als Wirtschaftsmotor mittels grenzüberschreitenden Kooperationen weiter festigen wollen. Im Vordergrund

132

dabei steht die Etablierung einer institutionalisierten und somit nachhaltig wirksamen Drehscheibe, welche regionale KMUs bei grenzüberschreitenden Geschäftstätigkeiten, Forschungs- und Entwicklungskooperationen und Exportbemühungen unterstützt. (EU-

REGIONALMANAGEMENT, 2013D)

Als konkrete Projektziele, der aktuell sieben Projektpartner werden nachfolgende angeführt (EU-REGIONALMANAGEMENT, 2013D):

 Erstellung - Entwicklungskonzept für die unmittelbare Grenzregion um Spielfeld  Nachhaltige und innovative wirtschaftliche Zusammenarbeit  Ausarbeitung eines umfänglichen Wissensmanagementsystems  Aufbau von neuen, grenzüberschreitenden Wertschöpfungsketten  Einführung von technologieorientierten Forschungsprojekten regionaler KMUs - Unterstützung von transnationalen, europäischen Förderprogrammen  Positionierung und Promotion der grenzüberschreitenden Regionen (Südost- und Südweststeiermark, Pomurje, Podravje, Koroska und Savinja)

6.1.5 TOURISMUS UND FREIZEIT Motorikpark Landschaftsteiche Gamlitz

Wie in Kapitel 4.1.2.4 bereits erwähnt, spielt der Tourismus eine bedeutende Rolle in der Südsteiermark. Als Herz dieser Tourismusregion gelten die Marktgemeinde Gamlitz und deren Nachbargemeinden, welche die Funktionen als Tourismus- und Wohngemeinden erfüllen. In zwei Ausbaustufen wurde in den letzten Jahren ein Naherholungsgebiet auf einer Fläche von rund 17 ha nur 15 Gehminuten von Gamlitz entfernt errichtet. In die erste Ausbaustufe fielen die Anlegung der Landschaftsteiche und der Ausbau der dafür erforderlichen Infrastruktur. Während die zweite Ausbaustufe auf die weitere Verbesserung der Urlaubsdestination Südsteirisches Weinland abzielte. Durch das Gesamtprojekt „Motorikpark Landschaftsteiche Gamlitz“ wird eine Erweiterung des Angebots für Tagestouristen, sowie eine Gesundheitsförderung und- vorsorge der ortsansässigen Bevölkerung erreicht. Mit seinen 30 Stationen und nahezu 100 Übungselementen ist er der größte seiner Art in ganz Europa. Durch sein umfassendes und vielseitiges Angebot bietet der Motorikpark für die Region eine qualitativ hochwertige Aufwertung des bisherigen Angebotes. (LANDENTWICKLUNG

STEIERMARK, 2013A)

133

Abbildung 65: Motorikpark Landschaftsteiche Gamlitz

Arbeitsgrundlage: eigene Aufnahme, 2012

Ziel dieses Projektes war bzw. ist die Sicherung und der weitere Ausbau eines differenzierten Angebotes an Freizeit- und Erholungseinrichtungen sowie die Entstehung gesundheitsfördernder Lebenswelten für die regionale Bevölkerung bzw. den Tourismusgast. Weiter gilt es langfristig tragfähige regionale Netzwerke in der

Region aufzubauen (LANDENTWICKLUNG STEIERMARK, 2013A):

 „Blühende Gesundheit“ – spezielles sportwissenschaftlich untermauertes Angebot, Know-How in der Gesundheitsvorsorge, Bewusstseinsbildung  Barrierefreier Motorikpark  Natura 2000 – Einbindung und fachliche Abstimmung mit dem Natura 2000 Beauftragten (Gebiet Gamlitzbach, Errichtung „SchAUplätze“)  Regionale Tourismusentwicklung

6.1.6 LAND- UND FORSTWIRTSCHAFT Gülle- und Nährstoffmanagement

Der Bezirk Leibnitz ist wie oben bereits erwähnt sehr agrarisch geprägt. Vor allem in den Gunstlagen des Leibnitzer Feldes werden die landwirtschaftlichen Flächen nahezu ausnahmslos als Ackerland genutzt. Der überwiegende Teil der lokalen Mais- und Getreideproduktion wird auch vor Ort in den zahlreichen Schweine- oder Hühnermastbetrieben zu hochwertigen heimischen Nahrungsmitteln verarbeitet. Dies sind aber auch jene Bereiche, in denen sich Grundwasserreserven überregionaler Bedeutung befinden. Zum Schutz dieses qualitativ hochwertigen Gutes dient das Gülle-

134

und Nährstoffmanagement, welches bereits im Jahre 2009 in einem Pilotprojekt gestartet wurde und aktuell als Projekt des Regionalentwicklungsvereins Süd-

Weststeiermark umgesetzt wird. (MASCHINENRING, 2013)

Abbildung 66: Kreislauf Gülle- Nährstoffmanagement

Arbeitsgrundlage: MASCHINENRING, 2013

Die Qualität des Grundwassers im Bereich des Murtales zwischen Graz und Bad Radkersburg hängt stark von den durch intensiv-ackerbaulichen Nutzung entstehenden Stickstoffeinträgen ab. In einigen Bereichen ergeben sich daraus erhebliche Belastungen, welche in Teilbereichen eine Trinkwassernutzung für Menschen unzulässig macht. Aufbauend auf dem Konzept „Regionext-Güllemanagement als Beitrag zur nachhaltigen Sicherung der Grundwasserqualität im Leibnitzer Feld“ wurde eine Weiterführung des Projektes vereinbart. In diesem Konzept wird im Bereich des Leibnitzer Feldes ein Projekt umgesetzt, welche die Verteilung des Stickstoffs aus Gülle soweit optimiert, dass einerseits die Landwirtschaft in der Region die natürlich existenten Ressourcen an Stickstoff zur Düngung optimal nutzt und andererseits die Grundwassernutzung nachhaltig gesichert wird. (RAUMPLANUNG STEIERMARK, 2013L)

Projektziele dieser Machbarkeitsstudie sind die notwendigen Maßnahmen zu definieren, deren Umsetzung planen sowie dafür benötigte Finanzmittel abzuschätzen. Die Einbindung der für die Umsetzung notwendigen Akteure ist eine weitere wichtige Komponente dieses Projektes. Die umzusetzenden Arbeitspakete sind folgende

(RAUMPLANUNG STEIERMARK, 2013L):

 Schlagbezogene Stickstoffbilanzierung – Zeitnahe Aufzeichnung der Daten  Überbetriebliches Güllemanagement – Bestmögliche Nutzung der anfallenden Güllemengen in der Region und Optimierung der Transportwege

135

 Biogasanlagen – Aufbereitung (Fest-Flüssig-Trennverfahren) der in großen Mengen anfallenden Biogas-Güllemengen  Informationsmanagement – Information der Bevölkerung und Grobkonzept für Schulungen der Teilnehmer  Umsetzungsplanung für die darauffolgenden Jahre

6.1.7 UMWELT- UND NATURSCHUTZ, ERNEUERBARE ENERGIEN Ökoprofit Leibnitz

Die Umwelt zu schonen und ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen sind heute wichtiger denn je. Dies sind auch Ziele des Beratungsprogramms ÖKOPROFIT, welches im Kernbereich B „Nachhaltige (Umwelt-)Managementsysteme“ der Wirtschaftsinitiative Nachhaltigkeit (WIN) des Landes Steiermark enthalten ist. Dieser Kernbereich beschäftigt sich mit der erfolgreichen Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrategien und der damit verbundenen Anpassung der

Betriebsorganisation bzw. deren Optimierung. (WIN STEIERMARK, 2013A)

ÖKOPROFIT ist ein Umweltmanagementsystem für Unternehmen, das für ökologischen und ökonomischen Gewinn steht. Anfang der 90er wurde dieses Kooperationsprogramm zwischen regionaler Wirtschaft, Verwaltung und externen Experten in Graz entwickelt und seitdem in mehreren Ländern Europas, aber auch weltweit umgesetzt. Hauptziele sind, die betrieblichen Emissionen zu verringern, natürliche Ressourcen zu schonen und gleichzeitig die Kosten für Unternehmen zu senken. Für Unternehmen ist ÖKOPROFIT ein Baustein zu Aufbau eines prozessorientierten Umweltmanagementsystems, welche folgende Eckpunkte beinhaltet (WIN STEIERMARK, 2013A):

 Workshopreihe  Begleitende Analyse- und Umsetzungsberatung  Zertifizierung nach ÖKOPROFIT

Abbildung 67: Logo ÖKOPROFIT

Arbeitsgrundlage: WIN STEIERMARK, 2013A

136

Das EU-Regionalmanagement Südweststeiermark in Kooperation mit der Wirtschaftskammer Regionalstelle Südsteiermark, CPC Austria und dem Umweltamt der Stadt Graz sorgten für eine Verankerung des ÖKOPROFIT Programms in der Region Südweststeiermark. Von April bis September 2011 nahmen acht steirische Unternehmen, Arbeitgeber von rund 1.100 Personen, am Programm ÖKOPROFIT Leibnitz teil und erarbeiteten dabei rund 250 Verbesserungsvorschläge im betrieblichen Umweltschutz. Die acht teilnehmenden Firmen unter denen sich beispielsweise auch Betriebe wie z.B. Assmann Ladenbau oder Lafarge Zementwerke GmbH befanden, konnten im ersten Jahr bereits eine Kostensenkung in der Höhe von 175.700 EUR herbeiführen, wobei Investitionen in Höhe von 391.000 EUR getätigt werden mussten. Die regionale Wertschöpfung des Programms ÖKOPROFIT Leibnitz, welche durch die Umsetzung umweltrelevanter Maßnahmen der Unternehmen bis 2016 erwirtschaftet werden soll, wird mit über einer Million Euro beziffert. Dem Unternehmen kostet die Einführung von ÖKOPROFIT insgesamt 4.990 EUR zzgl. 20 % USt., wobei die Wirtschaftsinitiative Nachhaltigkeit 50 % der Netto-Beratungskosten pro teilnehmenden Betrieb förderte. (WIN STEIERMARK, 2013B)

Erneuerbare Energien

Im Zuge des Umweltschutzes wird im Bezirk Leibnitz auch die Thematik der Nutzung erneuerbarer Energien forciert. Die Gemeinde Empersdorf hat sich zum Ziel gesetzt, konsequent auf erneuerbare Energie zu setzen und somit bis 2025 energieautark zu werden. Eine wichtige Maßnahme dazu ist 2011 mit der Errichtung des neuen Feuerwehrhauses, auf dessen Dach sich eine Photovoltaikanlage befindet, gelungen (Abbildung 68). Mit der Photovoltaikanlage auf dem Rüsthausdach konnte schon im ersten Betriebsjahr mehr Strom erzeugt werden als das Gemeindezentrum mit Gemeindeamt, Volksschule, Gemeindekindergarten, Kinderhaus, und Feuerwehr verbrauchten. Schon einige Jahre zuvor wurde in Teilen der Gemeinde eine Straßenbeleuchtung, bestehend aus Solarlampen errichtet. Derzeit laufen die vorbereitenden Arbeiten für eine großflächige Errichtung einer Bürgerbeteiligungs- Photovoltaikanlage, welche die Gemeinde dem Ziel, bis 2025 energieautark zu werden, einen weiteren Schritt näherbringt. (GEMEINDE EMPERSDORF, 2013)

137

Abbildung 68: Rüsthaus Empersdorf mit Photovoltaikanlage

Arbeitsgrundlage: RAYMANN – KRAFT DER SONNE, 2013

6.1.8 NATUR- UND KULTURRAUM Der Bezirk Leibnitz bietet eine Vielfalt an charakteristischen Landschaften, welche durch ihre natürlichen und kulturellen Höhepunkte als einzigartig gilt. Um diese naturräumliche Schönheit und die vorhandene Artenvielfalt der Flora und Fauna zu schützen, gibt es im Bezirk Leibnitz, wie in Abbildung 69 ersichtlich, folgende

Schutzgebiete (AMT DER STEIERMÄRKISCHEN LANDESREGIERUNG, ABTEILUNG 16, 2009, S.42, S.43):

 Natura 2000 Europaschutzgebiete o Steirische Grenzmur mit Gamlitzbach und Gnasbach o Demmerkogel-Südhänge, Wellinggraben mit Sulm-, Saggau-, und Laßnitzabschnitten und Pößnitzbach  Naturschutzgebiete  Landschaftsschutzgebiete o Laßnitzau o Murauen im Leibnitzerfeld o Südweststeirisches Weinland

Das Landschaftsschutzgebiet Südweststeirisches Weinland dient gleichzeitig als Gebietskulisse für den „Naturpark Südsteirisches Weinland“ (vgl. Kapitel 5.2.3.2).

138

Abbildung 69: Schutzgebiete im Bezirk Leibnitz

Arbeitsgrundlage: DIGITALER ATLAS STEIERMARK, 2013A

Plattform Baukultur im Naturpark Südsteirisches Weinland

Die einzigartige Naturlandschaft, sowie die durch traditionelle Bewirtschaftung entstandene Kulturlandschaft sind für die touristischen und wirtschaftlichen Tätigkeiten im Naturpark von immenser Bedeutung. Das Erlebnis Landschaft ist essentiell für die erfolgreiche Vermarktung der Region sowie deren Produkte (Abbildung 70). Somit stellt eine mangelhaft ausgeprägte Baukultur mit ihren Folgen eine Bedrohung für das einmalige Landschaftbild dar. (VERBAND DER NATURPARKE ÖSTERREICHS, 2013, S.138-139)

Abbildung 70: Logo Naturpark Südsteirisches Weinland

Arbeitsgrundlage: NATURPARK SÜDSTEIRISCHES WEINLAND, 2013

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Die modulartig aufgebaute Plattform Baukultur ist neben den Naturparkschulen eines der bedeutsamsten Projekte im Naturpark Südsteirisches Weinland (VERBAND DER

NATURPARKE ÖSTERREICHS, 2013, S.138):

 Modul A – Baurecht/Baubehörde – Allgemeine Informationsaufbereitung  Modul B – Wissenschaft/Forschung/Planungshilfen  Modul C – Öffentlichkeitsarbeit, Schulen und Wettbewerbe  Modul D – Architektur und Tourismus  Modul E – Gestaltungsbeirat  Modul F – Evaluierung der umgesetzten Maßnahmen

Zielsetzungen dieser Plattform Baukultur sind der schonende Umgang mit der Ressource Landschaftsbild, sowie die Forcierung der regionaltypischen Baukultur, welche zu einem harmonischen Gesamtbild beiträgt. Dabei soll die Information der Bauherrn und Sensibilisierung der Bevölkerung durch Öffentlichkeitsarbeit fortgeführt und vertieft werden. Dies wird vor allem durch den Prozess der Bewusstseinsbildung erreicht, weshalb auch kein Fertigstelldatum dieses Projektes genannt wird. (VERBAND

DER NATURPARKE ÖSTERREICHS, 2013, S.138-139)

Naturparkschulen im Naturpark Südsteirisches Weinland

Um das Naturparkbewusstsein in den Köpfen der Bevölkerung, besonders bei Kindern, zu verankern, bedarf es viel Zeit und Vorarbeit. Aus diesem Grund kooperiert der Naturpark Südsteirisches Weinland mit 25 Schulen (Abbildung 71). Voraussetzung dafür ist, neben der Lage in einer Mitgliedsgemeinde, die Bereitschaft und der Wille der Pädagogen, Eltern wie auch der Gemeinde, gemeinsam mit dem Naturpark nachhaltige und regionale Natur- und Kultur-Themen in den Unterricht einzubauen. Das besondere hierbei ist, dass durch neue Lehr- und Lernformen nicht primär im Klassenzimmer unterrichtet wird, sondern in der freien Natur. So werden die wichtigen ökologischen, sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Inhalte unter Mitwirken von Fachleuten aus der Region, wie z.B. Naturparkführer, Jäger oder Künstler praxisnah vermittelt. Im Zuge dessen werden diverse Projekte wie z.B. Freiluftklassenzimmer, Themenwege, Naturschutzaktionen, erarbeitet und umgesetzt. So wird den Kindern der Schutz und die Erhaltung der Landschaft beigebracht und deren Wichtigkeit für die Region nähergebracht. (NATURPARK SÜDSTEIRISCHES WEINLAND, 2013)

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Abbildung 71: Logo Naturparkschule im Naturpark Südsteirisches Weinland

Arbeitsgrundlage: NATURPARK SÜDSTEIRISCHES WEINLAND, 2013

Als Ziele der Naturparkschulen, bei denen es insbesondere um die, an verschiedene Altersgruppen angepasste Vermittlung von Wissen und Erkenntnissen unterschiedlicher

Bereiche geht, werden folgende angeführt (NATURPARK SÜDSTEIRISCHES WEINLAND, 2013):

 Qualität der Natur- und Kulturlandschaftsschutzarbeit und der damit verbundenen Inwertsetzungen (Schützen und Nützen)  Bewirtschaftungsweisen  Qualität des Lebens (-raums)  Landschaftsanalysen  Gesundes Leben mit der Natur  Bewusstsein z. B. über „Was essen wir?“, „Was trinken wir?“  Kreislaufwirtschaft („Aus der Region für die Region“)  Erneuerbare Energie - Schonung der Ressourcen – nachhaltige Holzwirtschaft  Erlebnis- und Naturpädagogik (Wald, Wiese, Weingärten, Fluss, Bach …)

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7 ZUKUNFTSPERSPEKTIVEN - GEMEINDESTRUKTURREFORM

In diesem Kapitel wird auf die zukünftige Entwicklung des Bezirkes unter besonderer Berücksichtigung der Gemeindestrukturreform des Landes Steiermark eingegangen. Es werden anfangs die Grundlagen der Reform erörtert und anschließend die Ergebnisse, d.h. die neue Gemeindestruktur des Bezirkes Leibnitz, dargestellt.

Generell ist zu sagen, dass der Bezirk Leibnitz aufgrund seiner Lage in eine durchaus positive Zukunft blicken kann. Wie zuvor schon erwähnt wird der Bezirk wegen der stetigen Zuwanderung auch zukünftig zu den wenigen Wachstumsregionen der Steiermark zählen. Besonders die gut ausgebaute Infrastruktur trägt dazu bei, dass der Bezirk als Wohn- und Pendlerbezirk zu beschreiben ist. Die Entwicklungsachse Graz – Marburg wird auch in Zukunft für den Bezirk Leibnitz prägend hinsichtlich Wirtschaft und Bevölkerungszuwachs sein. Ebenso spielt die räumliche Nähe und durch die verkehrstechnische Infrastruktur auch „zeitliche“ Nähe zum Grazer Ballungsraum in dieser Hinsicht eine entscheidende Rolle. Im Bereich des Tourismus ist der südliche Teil des Bezirkes tonangebend, vor allem durch den Weinbau. Jedoch hat ein Großteil dieser „Tourismusgemeinden“ mit Abwanderung zu kämpfen. Infolgedessen gerät das Tourismuspotential, welches neben dem Weinbau in der einzigartigen Kultur- und Naturlandschaft liegt, zunehmend in Gefahr. Dem gilt es durch Förderungen und Projekte in Zukunft besonders entgegenzuwirken, insbesondere aber dort, wo eine geringe Nächtigungsintensität gegeben ist („abseits der Weinstraße“). Nicht minder zur Gefährdung der intakten Natur- und Kulturlandschaft trägt die Zersiedelung in den Hügellagen des Bezirkes bei. Im Bereich der Land- und Forstwirtschaft ist im Bezirk weiter mit einem starken Rückgang zu rechnen. Besonders die Nutzungskonflikte in den naturräumlich begünstigten Lagen des Bezirkes, entlang der Entwicklungsachse Graz – Marburg, werden sich meiner Meinung nach verschärfen. Hier ist die Regionalpolitik gefordert, mittels weitreichender Konzepte für Lösungen zu sorgen.

In den nächsten Jahren ist der Erhalt der dezentralen Infrastruktur (Gesundheit, Soziales, Schulen, etc.) eine der größten Herausforderungen im Bezirk, aber auch in der Region. Jedoch ist dies im Hinblick auf die dynamische Bevölkerungsentwicklung im Bezirk, nach meinem Empfinden als lösbar einzustufen. Des Weiteren ist in Bezug auf die Strukturreform des Landes die Eigenständigkeit des Bezirkes Leibnitz nach 2015 fraglich, denn in der Raumordnung wird in größeren Einheiten gedacht (Stichwort

142

sieben Großregionen). Dementsprechend ist die Verflechtung mit dem Bezirk Deutschlandsberg aktuell schon ziemlich stark und wird in Zukunft u.a. mit dem gemeinsamen Leitbild auch weiter zunehmen.

7.1 GRUNDLAGEN DER GEMEINDESTRUKTURREFORM Wie bereits in Kapitel 3 erwähnt hat sich die Regierung des Landes Steiermark in der laufenden Gesetzgebungsperiode 2010 – 2015 dazu entschlossen, das Land mittels Strukturänderungen zukunftsfähig zu machen. Ein Teil dieses Reformpaketes beinhaltet auch Veränderungen in der Gemeindestruktur, welche nach einem Phasenplan (Tabelle

12) abgearbeitet wurden bzw. werden. (AMT DER STEIERMÄRKISCHEN LANDESREGIERUNG, 2013A)

Tabelle 12: Phasenplan der Gemeindestrukturreform

Gemeinden melden sich freiwillig Vorschlagphase -ab sofort bis 31.Jänner 2012 mit ihren Vorstellungen. Die eingelangten Vorschläge der Gemeinden werden mit denen -1.Februar bis 30.September des Landes koordiniert. Verhandlungsphase 2012 Regionale Teams - Verhandlungen mit den Beteiligten. Die endgültigen Ergebnisse -1.Oktober 2012 bis 31.Jänner werden der Landesregierung Entscheidungsphase 2013 vorgelegt. Begleitmaßnahmen werden vorbereitet. Die Reform soll bis 2015 umgesetzt sein - Umsetzungsphase -1.Februar 2013 bis 2015 Gemeinderatswahltermin im März 2015

Arbeitsgrundlage: AMT DER STEIERMÄRKISCHEN LANDESREGIERUNG, 2013A, eigene Bearbeitung,2013

Als Gründe für die Notwendigkeit dieser Gemeindestrukturreform werden vor allem folgende genannt (AMT DER STEIERMÄRKISCHEN LANDESREGIERUNG, 2013B):

 Mit 542 Gemeinden hatte die Steiermark 2010 im Bundeslandvergleich die kleinteiligste Gemeindestruktur.  Laut ÖROK Prognosen haben 302 dieser 542 Gemeinden in den kommenden Jahren mit Bevölkerungsrückgängen zu rechnen.

143

 225 Gemeinden konnten 2010 ihren ordentlichen Haushalt nicht aus eigener Kraft ausgleichen.

In dieser Reform sind wirtschaftliche, leistungsfähige und professionelle Gemeinden das Ziel, welche die Grundversorgung der Bevölkerung mit privaten und öffentlichen Dienstleistungen im Gemeindegebiet abdecken. Das Konzept der „Lebensrealitäten- Zentrale Orte“, indem das Hauptaugenmerk auf der Stärkung der Funktionsfähigkeit bestehender Zentren gelegt wird, diente als Orientierung für die Gemeindestrukturreform. Die Basis dafür bildeten die bereits existierenden Aktionsräume der Menschen, welche sich auch in den administrativen Strukturen der Gemeinden wiederfinden sollen. Denn auch das Engagement für das Gemeinwohl und die Ausübung ehrenamtlicher Tätigkeiten sollen durch die Strukturreform mit entsprechenden Maßnahmen erhalten und gestärkt werden. (AMT DER STEIERMÄRKISCHEN

LANDESREGIERUNG, 2013B)

In der nachfolgenden Abbildung 72 sind die Kriterien der Gemeindestrukturreform graphisch dargestellt. Wie oben in den Zielen bereits formuliert diente das Konzept der „Lebensrealitäten-Zentrale Orte“ als Orientierung. Um diese „Lebensrealitäten“ der Bevölkerung darzustellen wurde eine Auswahl von Einrichtungen wie z.B. Kindergarten, Volksschule, Gasthaus, Nahversorger, Arzt, Kirche/Pfarre, Bank, Apotheke, Rettung, Postamt/Postpartner getroffen. Diese Auswahl der Einrichtungen wird von der Bevölkerung häufig in Anspruch genommen und dient so der Begründung der täglichen Aktionsräume der Menschen. Das Erreichen einer Mindestanzahl an öffentlichen und privaten Dienstleistungen war somit ein Kriterium der Gemeindestrukturreform. Als Regionale Gemeindezentren werden Gemeinden definiert, welche durch ihr umfassendes Angebot bereits eine Versorgungsfunktion für umliegende Gemeinden wahrnehmen. Neben dem Gemeindehaushalt und der prognostizierten Bevölkerungsentwicklung spielten aber auch bestehende Kooperationen und Versorgungsstrukturen (Stichwort Kleinregionen) eine Rolle. Ebenso wurden die naturräumlichen und topographischen Gegebenheiten wie auch die funktionelle

Verflechtung zwischen den Gemeinden berücksichtigt. (AMT DER STEIERMÄRKISCHEN

LANDESREGIERUNG, 2013A)

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Abbildung 72: Kriterien Gemeindestrukturreform

Arbeitsgrundlage: AMT DER STEIERMÄRKISCHEN LANDESREGIERUNG, 2013B

7.2 DIE NEUE GEMEINDESTRUKTUR DES BEZIRKES LEIBNITZ Während die zwei Reformen in den Bereichen Politik und Verwaltung bereits beschlossen und umgesetzt wurden liegt seit Ende Jänner 2013 das Ergebnis der Gemeindestrukturreform vor. Die Struktureffekte der Reform für die Steiermark sind in Tabelle 13 ersichtlich, so reduziert sich die Anzahl der Gemeinden von 542 im Jahr 2010 auf 285 bis zum Jahr 2015. Die durchschnittliche Einwohneranzahl pro Gemeinde (ohne Graz) wird nahezu verdoppelt, wie auch die Anzahl der steirischen Gemeinden mit über 10.000 Einwohnern verdreifacht. Im Bezirk Leibnitz überschreitet damit die Bezirkshauptstadt die 10.000 Einwohner-Marke. Des Weiteren wird 2015 der Anteil der Steiermark an Gemeinden unter 1.000 Einwohnern österreichweit auf 3,6 % sinken. Im Jahr 2010 war österreichweit noch fast ein Drittel aller Gemeinden unter 1.000 Einwohnern in der Steiermark zu finden.

145

Tabelle 13: Struktureffekte der Reform – Steiermark 2010-2015

2010 2015 Anzahl der Gemeinden 542 285  EW je Gemeinde Steiermark (ohne Graz) 1 754 3 342  EW je Gemeinde Österreich (ohne Wien) 2 840 Steiermarkanteil an Gemeinden unter 1.000 EW in Österreich 32 % 3,6 % Steirische Gemeinden über 10.000 EW 5 15

Arbeitsgrundlage: AMT DER STEIERMÄRKISCHEN LANDESREGIERUNG, 2013B, eigene Bearbeitung, 2013

Im Bezirk Leibnitz verringert sich die Anzahl der Gemeinden bis zum Jahr 2015 von 48 (Jahr 2010) auf 29, jedoch vergrößert sich die Fläche des Bezirkes durch die Eingemeindung der Gemeinden Mitterlabil, Schwarzau im Schwarzautal und Weinburg am Saßbach, welche bis 2015 noch dem Bezirk Südoststeiermark angehören. Die neue Gemeindestruktur des Bezirkes Leibnitz sieht dann wie folgt aus (Abbildung 73). In Tabelle 14 werden die Änderungen der Gemeindestruktur im Bezirk Leibnitz ab 2015 übersichtlich dargestellt. Hierbei ist zu erkennen, dass der überwiegende Teil der Gemeinden, welche 2015 fusioniert werden, bereits in den jeweiligen Kleinregionen zusammenarbeiteten. Des Weiteren ist ersichtlich, dass vor allem hinsichtlich der Einwohneranzahl Kleingemeinden fusioniert werden.

Tabelle 14: Gemeindefusionen im Bezirk Leibnitz 2015

(Bisheriger) Anzahl EW Anzahl EW Gemeinde Kleinregion Bezirk (1.1.2012) gesamt Berghausen Leibnitz 643 Ehrenhausen Leibnitz 1.047 Südsteirische Weinstraße 2.558 Ratsch a.d.W. Leibnitz 448 Retznei Leibnitz 420 Gamlitz Leibnitz ------3.128 3.261 Sulztal a.d.W. Leibnitz Südsteirische Weinstraße 133 Gleinstätten Leibnitz 1.466 Sulmtal-Sausal 2.872 Pistorf Leibnitz 1.406 Heiligenkreuz a.W. Leibnitz 1.868 Stiefingtal 2.641 Sankt Ulrich a.W. Leibnitz 773 Kaindorf a.d.S. Leibnitz 2.542 Leibnitz Leibnitz Kernraum Leibnitz 7.863 11.379 Seggauberg Leibnitz 974

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Eichberg/Trautenburg Leibnitz 787 Glanz a.d.W. Leibnitz Rebenland-Pössnitz- 1.405 3.818 Leutschach Leibnitz Saggautal 557 Schloßberg Leibnitz 1.069 Breitenfeld a.T. Leibnitz Schwarzautal 201 Hainsdorf i.S. Leibnitz Schwarzautal 283 Mitterlabil Südoststeiermark Kirchbach/Labilltal 414 2.338 Schwarzau i.S Südoststeiermark Schwarzautal 641 Wolfsberg i.S. Leibnitz Schwarzautal 799 Sankt Nikolai o.D. Leibnitz Schwarzautal 1.056 Weinburg a.S. Südoststeiermark 1.052 4.013 Sankt Veit a.V. Leibnitz Aktive Alternativregion 1.905 Südsteiermark Obervogau Leibnitz Aktive Alternativregion 878 Südsteiermark Straß i.d.Stmk. Leibnitz Aktive Alternativregion 1.755 Südsteiermark 4.712 Vogau Leibnitz Aktive Alternativregion 1.116 Südsteiermark Spielfeld Leibnitz Südsteirische Weinstraße 963 Stocking Leibnitz 1.455 Weitendorf Leibnitz Hengist 1.527 5.551 Wildon Leibnitz 2.569

Arbeitsgrundlage: AMT DER STEIERMÄRKISCHEN LANDESREGIERUNG, 2013A, eigene Bearbeitung,2013

In Abbildung 73 ist erkennbar, dass insbesondere die Gemeinden im Osten und Südosten des Bezirkes von der Strukturreform betroffen sind. Wie oben schon erwähnt liegt dies in erster Linie an der geringen Größe bzw. Einwohnerzahl und infolgedessen an der Nichterfüllung der zuvor genannten Kriterien dieser Gemeinden. Zwar gibt es einige Gemeinden die freiwillig fusionieren wollen, jedoch auch eine beträchtliche Anzahl an Gemeinden welche mit den Vorschlägen des Landes Steiermark nicht zufrieden sind.

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Abbildung 73: Die neue Gemeindestruktur - Bezirk Leibnitz, ab 2015

Arbeitsgrundlage: AMT DER STEIERMÄRKISCHEN LANDESREGIERUNG, 2013A

Aus diesem Grund wurde die steirische Gemeindeinitiative gegründet, welche ein Zusammenschluss von über 120 steirischen Gemeinden ist, die mit der Gemeindestrukturreform des Landes Steiermark nicht einverstanden sind. Die Organisation wird vom Forum Sankt Lamprecht übernommen, welche eine überparteiliche Plattform für Gemeinde- und Regionalentwicklung ist. Ihre Kernforderung ist, dass bei einer Gemeindefusion eine verpflichtende Volksabstimmung durchzuführen ist. Des Weiteren soll gesetzlich verankert werden, dass Zwangsfusionen nicht möglich sind (GEMEINDEINITIATIVE, 2013). In seinem Buch „Die Gemeindestrukturreform in der Steiermark“ formuliert es Bürgermeister Ernst Gödl wie folgt: „Ohne direkte Beteiligung der Bevölkerung sollte ein derartiges Projekt vor Ort nicht abgeschlossen werden.“ (GÖDL, 2013)

In Kapitel 4.3 wurde bereits der Bezirk Leibnitz in Aktiv- und Passivräume eingeteilt. Legt man über diese Karte die neue Gemeindestruktur (Abbildung 74), so ist zu erkennen, dass nahezu bei jeder Gemeindefusion im Bezirk Leibnitz ein Aktivraum mit einem Passivraum vereint wird. Ausnahmen hierbei sind die Fusion der strukturstarken Gemeinden Leibnitz und Kaindorf an der Sulm mit der mäßig strukturstarken Gemeinde

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Seggauberg, welche damit die 10.000 Einwohner-Marke überschreitet, sowie die Vereinigung der strukturschwachen Gemeinden Leutschach, Schloßberg und Eichberg- Trautenburg mit der mäßig strukturschwachen Gemeinde Glanz an der Weinstraße. Erwähnenswert ist auch, dass 62,5 % der Gemeinden, welche im Kapitel 4.3.2 als Passivraum (gewichtetes Ergebnis) bewertet wurden, durch die Gemeindestrukturreform verändert werden. Ob sich zukünftig dadurch Verbesserungen für diese Räume ergeben ist stark von der Zusammenarbeit in den jeweiligen Gemeinden abhängig.

Abbildung 74: Gemeindestruktur - Aktiv-/Passivräume - Bezirk LB mit Gewichtung

Arbeitsgrundlage: AMT DER STEIERMÄRKISCHEN LANDESREGIERUNG, 2013A; Klassifizierungsmethode zur Gliederung der Gemeinden in Aktiv- und Passivräume; eigene Darstellung, 2013

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8 RESÜMEE UND AUSBLICK

Trotz seiner Lage im Grenzgebiet zu Slowenien hat sich der Bezirk Leibnitz in der Vergangenheit stark entwickelt. Besonders seit dem EU-Beitritt Sloweniens fand entlang der hochrangigen Verkehrsachse eine imposante wirtschaftliche Entwicklung statt. So ist ein stetiger Bevölkerungszuwachs seit 1951, welcher in der Dekade 1991 bis 2001 mit einer Zunahme von über fünf Prozent gipfelte, erkennbar. Dieser Bevölkerungszuwachs ist aber nicht auf eine positive Geburten-Sterbe-Bilanz zurückzuführen. Hauptgrund für den Anstieg ist die Zuwanderung, welche vor allem in den Gemeinden entlang des hochrangigen Verkehrsnetzes der Entwicklungsachse Graz- Marburg für eine Zunahme der Einwohnerzahlen sorgt. Der Norden des Bezirkes profitiert vom anhaltenden Suburbanisierungsprozess des Grazer Zentralraumes, weshalb der Bezirk Leibnitz auch in Zukunft zu den wenigen demographischen Wachstumsregionen der Steiermark zählen wird.

Der Bezirk Leibnitz ist stark agrarisch, mit Tendenzen zur Intensivlandwirtschaft, vor allem in naturräumlich begünstigten Gebieten wie z.B. dem Leibnitzer Feld, geprägt. Ebenso fällt dem Produktionssektor, im gesamtsteirischen Vergleich, eine relativ hohe Bedeutung zu, wobei seit den 90er Jahren der Tertiärsektor der beschäftigungsreichste Sektor ist. Der wirtschaftliche Strukturwandel mit seiner Verschiebung der Erwerbstätigen in den Sekundär- und Tertiärsektor stellt(e) die vorherrschende klein- und kleinstbetriebliche Struktur des Bezirkes auf eine harte Probe. Dies mündete in einem starken Rückgang der Anzahl der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe, obwohl die durchschnittliche Größe der Betriebe im Steigen begriffen ist. Besonders bitter ist die Tatsache, dass in den naturräumlich begünstigten Gemeinden mit den durchschnittlich größten Flächen pro Betrieb der stärkste Rückgang zu verzeichnen war. Der Strukturwandel hat ebenfalls eine negative Auswirkung auf das Pendlersaldo. Aufgrund der steigenden Mobilität, der ausgezeichneten Verkehrsinfrastruktur und der Nähe zum Ballungsraum Graz pendelt nahezu die Hälfte der Erwerbstätigen des Bezirks aus. Aus diesem Grund wird das Untersuchungsgebiet auch als Wohn- und Pendlerbezirk beschrieben. Diese Verkehrsinfrastruktur ist aber auch für ein steigendes Arbeitsplatzangebot und infolgedessen einer steigenden Anzahl an Einpendlern verantwortlich.

150

Gründe für regionalpolitische Interventionen können aus ökonomischer, sozialer oder ökologischer Sicht notwendig sein. Wenn durch den Marktmechanismus eine Ungleichheit der Verteilung der Ressourcen im Raum zustande kommt, wird dem, mit Hilfe der Instrumente der Regionalpolitik entgegengewirkt. Regionalpolitische Strategien, welche eine Kombination der Instrumente – wie finanzielle Anreize, Beratung und Information, infrastrukturelle oder regulative Maßnahmen - beinhalten, werden so auf bestimmte Ziele der Regionalentwicklung ausgerichtet, um Unregelmäßigkeiten auszugleichen. Anfangs wurden mobilitätsorientierte Strategien, welche stark wirtschaftlich orientiert waren und mittels externer Einflüsse auf die regionale Entwicklung einer Region einwirkten, verwendet. Erst seit den 80er Jahren wurde der Fokus auf das Nutzen des endogenen Potentials einer Region gerichtet, durch welches, unter Berücksichtigung der lokalen Eigenheiten, regionale Probleme besser zu lösen waren. Die eigenständige Regionalentwicklung steht somit im absoluten Gegensatz zu den mobilitätsorientierten Strategien, wobei eine Mischung der beiden die optimale Lösung darstellt.

Von der Regionalpolitik auf EU-, Bundes-, oder Landesebene wird dasselbe Ziel, nämlich der Abbau regionaler Disparitäten, verfolgt. Jedoch geschieht dies mit unterschiedlichen Maßnahmen bzw. Strategien. Während auf EU- und Bundesebene die Regionalpolitik als Querschnittsmaterie gilt und die Vorgaben der Raumordnung und Raumplanung als ein politischer Orientierungsrahmen dienen, ist diese auf Landesebene mit einem Raumordnungsgesetz, Verordnungen sowie Entwicklungsleitbildern explizit verankert. Auf europäischer Ebene wurden Fördertöpfe eingerichtet, von denen über diverse Programme Mittel für den Abbau regionaler Disparitäten lukriert werden können. Als Koordinationsstelle der EU-Strukturfonds in Österreich fungiert das Bundeskanzleramt.

Im Bezirk Leibnitz wurden mit Hilfe der sozioökonomischen Strukturanalyse vermehrt Passivräume im Südwesten und Nordosten des Bezirks festgestellt. Die Aktivräume befinden sich hauptsächlich entlang des hochrangigen Verkehrsnetzes mit Ausnahme der „Tourismushochburg“ Gamlitz. Die Gemeinden im Norden des Bezirkes profitieren vom nahegelegenen Ballungsraum der Landeshauptstadt Graz. Um diese regionalen Unterschiede zu verringern wurden im Bezirk verschiedenste Maßnahmen bzw. Projekte in unterschiedlichen Bereichen umgesetzt. Diese hatten das Ziel „Stärken zu stärken“ und „Schwächen zu schwächen“, sowie Potentiale zu nutzen und zu erkennen. So wurde durch Projekte beispielsweise versucht, der Jugendabwanderung im

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Ländlichen Raum entgegenzuwirken oder aber auch eine Verbesserung der Urlaubsdestination Südsteirisches Weinland zu erreichen. Die Erfolge sind teilweise durch die positive wirtschaftliche Entwicklung sowie dem stetigen Anstieg der Bevölkerung zu erkennen.

Die Gemeindestrukturreform hat wirtschaftliche, leistungsfähige und professionelle Gemeinden als Ziel. Aufgrund der derzeitigen kleinteiligen Gemeindestruktur, welche aktuell bzw. laut Prognosen hinsichtlich Finanzkraft als auch in demographischer Hinsicht Abgangsgemeinden sind, ist eine Veränderung notwendig. Wie die Analyse gezeigt hat, wird durch die „neue“ Gemeindestruktur jeweils ein Aktivraum mit einem Passivraum fusioniert. Ausnahme hiervon sind die strukturstarken Gemeinden um die Bezirkshauptstadt Leibnitz, welche dadurch mehr 10.000 Einwohner zählt und somit finanziell profitiert, sowie die strukturschwachen Rebenlandtourismusgemeinden rund um Leutschach, welche schon zuvor großteils freiwillig fusionieren wollten. Ob diese strukturellen Änderungen auf Gemeindeebene zum Erfolg führen, hängt jedoch sehr stark von der betroffenen Bevölkerung und deren Bereitschaft zusammenzuarbeiten ab.

Grundsätzlich ist zu sagen, dass im Bezirk Stärken und Potentiale als auch Schwächen und Risiken vorhanden sind. Durch die unterschiedlichen Maßnahmen und Projekte, welche positive als auch negative Effekte mit sich bringen, wird die Regionalentwicklung im Bezirk vorangetrieben. Ich bin der Meinung, dass die Stärken und Potentiale für den Bezirk überwiegen und somit gilt es diese in Hinblick auf eine zukünftig positive Entwicklung weiter auszubauen bzw. auszuschöpfen.

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9 VERZEICHNIS DER ARBEITSGRUNDLAGEN

9.1 LITERATUR

AMT DER STEIERMÄRKISCHEN LANDESREGIERUNG, Abteilung 16 Landes- und Gemeindeentwicklung, 2009: Regionales Entwicklungsprogramm der Planungsregion Leibnitz. – Verordnung Erläuterung/Umweltbericht, Graz, 93 S.

AMT DER STEIERMÄRKISCHEN LANDESREGIERUNG, Fachabteilung 10B Landwirtschaftliches Versuchszentrum – Referat Boden- und Pflanzenanalytik, 2002: Bodenschutzbericht 2002 – Bodenzustandsinventur Bezirk Leibnitz. – Graz, 206 S.

BORN, M., 1977: Geographie der ländlichen Siedlungen. – Teubner Studienbücher der Geographie, Stuttgart, 228 S.

GÖDL, E., 2013: Die Gemeindestrukturreform in der Steiermark. Eigenverlag. Zwaring- Pöls, 199 S.

HENKEL, G., 1995: Der Ländliche Raum. – Teubner Studienbücher der Geographie, Stuttgart, 310 S.

LEITNER, W., 1971: Die Siedlungsgeographie der Steiermark, Graz, 235 S.

LEITNER, W., 1976A: Die Siedlungstypen der Steiermark. – In: POSCH, F., Atlas zur Geschichte des steirischen Bauerntums, Veröffentlichung des Steiermärkischen Landesarchives, Band 8, Akademische Druck- u. Verlagsanstalt, Graz, o. S.

LEITNER, W., 1976B: Die Flurformen der Steiermark. – In: POSCH, F., Atlas zur Geschichte des steirischen Bauerntums, Veröffentlichung des Steiermärkischen Landesarchives, Band 8, Akademische Druck- u. Verlagsanstalt, Graz, o. S.

LESER, H., (Hrsg.), 2005: DIERCKE. Wörterbuch Allgemeine Geographie. – Deutscher Taschenbuch Verlag, München, Westermann Schulbuchverlag, Braunschweig, 1119 S.

MAIER, G., TÖDTLING, F., TRIPPL, M., 2006: Regional- und Stadtökonomik 2. Regionalentwicklung und Regionalpolitik – Springers Kurzlehrbücher der Wirtschaftswissenschaften, Springer Verlag, 3. Auflage, Wien-New York, 214 S.

OGRISEK G., SAMS H., 2004 Leibnitz – Die Bezirksstadt im Südsteirischen Weinland. – Stadtgemeinde Leibnitz, Leibnitz, 160 S.

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PASCHINGER, H., 1974: Steiermark – Steirisches Randgebirge, Grazer Bergland, Steirisches Riedelland. – Sammlung geographischer Führer 10, Gebrüder Bornträger, Berlin- Stuttgart, 251 S.

REGIONALER PLANUNGSBEIRAT LEIBNITZ (HRSG.): TISCHLER,G., 1999: Planungsregion Leibnitz – Projekthandbuch und Kurzfassung des Regionalen Entwicklungsleitbildes – Graz, 11 S.

SEGER, M., KOFLER, A., 2005: Historische und rezente Flurformen. – In: BORSDORF, A., 2005: Das neue Bild Österreichs. Strukturen und Entwicklungen im Alpenraum und in den Vorländern. – Österreichische Akademie der Wissenschaften, 1. Auflage, Wien, 160 S.

SCHINDEGGER, F. 1999: Raum. Planung. Politik. Ein Handbuch zur Raumplanung in Österreich. – Böhlau Verlag Ges.m.b.H und Co. KG, Wien, 210 S.

WEBER, G. 2006: Der strukturschwache ländliche Raum in Österreich - Eine

Standortbestimmung. – In: EHALT, H. C., HOCHGERNER, J., HOPF, W., (Hrsg.), Die Wahrheit liegt im Feld, Roland Girtler zum 65. – Lit. Verlag GmbH & Co, Wien, 247 S.

9.2 STATISTIKEN

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9.3 KARTEN

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9.5 AUSKÜNFTE UND INTERVIEWS Mag. Erich Kollegger – Referates Statistik und Geoinformation der Abteilung 7 Landes- und Gemeindeentwicklung (Auskunft 11/2012)

DI Birgit Haring – Regionalmanagement Südweststeiermark (Interview 02/2013)

Mag. Beatrice Schöller – Naturpark Südsteirisches Weinland (Interview 02/2013)

Beatrix Karner, BA – Wirtschaftskammer Steiermark (Auskunft 10/2012)

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