Wolfgang Gentner

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Wolfgang Gentner Wolfgang Gentner Dieter Hoffmann Ulrich Schmidt-Rohr (Herausgeber) Wolfgang Gentner Festschrift zum 100. Geburtstag 123 Professor Dr. Dieter Hoffmann Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte Boltzmannstr. 22 14195 Berlin Professor Dr. Ulrich Schmidt-Rohr (1926−2006) Max-Planck-Institut für Kernphysik Saupfercheckweg 69029 Heidelberg ISBN-10 3-540-33699-0 Springer Berlin Heidelberg New York ISBN-13 978-3-540-33699-0 Springer Berlin Heidelberg New York Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet ¨uber http://dnb.d-nb.de abrufbar. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. 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Springer ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media springer.de © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2006 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Herstellung und Satz: LE-TEXJelonek,Schmidt&VöcklerGbR,Leipzig Einbandgestaltung: Erich Kirchner, Heidelberg SPIN 11543626 56/3100YL - 5 4 3 2 1 0 Gedruckt auf säurefreiem Papier Vorwort Am 23. Juli 2006 jährte sich der hundertste Geburtstag des Physikers Wolfgang Gentner – ein besonderer Anlass für einen Rückblick auf sein Leben und Werk. Das Max-Planck-Institut für Kernphysik, dessen Gründungsdirektor Gentner war, veranstaltete deshalb am 21. Juli ein Festkolloquium, zu dem sich mehr als hun- dert Mitarbeiter sowie ehemalige Freunde und Kollegen aus ganz Deutschland in Heidelberg zusammenfanden. Volker Soergel, emeritierter Professor der Physik der Universität Heidelberg, übernahm dort die Aufgabe, die Faszination von Wolf- gang Gentner als Persönlichkeit und Forscher sowie nicht zuletzt seine Bedeutung für die Entwicklung der Kernphysik wieder lebendig werden zu lassen; in zwei weiteren Vorträgen würdigten Till Kirsten und Günther A. Wagner die Verdienste dieses herausragenden Gelehrten für die Entwicklung der modernen Kosmoche- mie bzw. Archäometrie. Mit der vorliegenden Festschrift soll ein noch weiterer Bogen geschlagen wer- den, denn Gentner gehörte nicht nur zu den Pionieren von Kernphysik, Kosmo- chemie, Geochronologie und Archäometrie, sondern hat darüber hinaus prägende und bis heute nachwirkende Spuren in der Forschungs- und Wissenschaftspolitik der Bundesrepublik hinterlassen – im Besonderen als Gründer und Direktor des MPI für Kernphysik sowie in weiteren wissenschaftsleitenden Funktionen der Max-Planck-Gesellschaft und des europäischen Kernforschungszentrums CERN; auch half er bei der Wiederaufnahme internationaler Wissenschaftskontakte, ins- besondere zu Israel. Um diese beeindruckende Vielfalt des Gentnerschen Schaffens einzufangen, versucht eine interdisziplinär zusammengesetzte Autorengruppe mit der vorliegen- den Publikation das Forscherleben Gentners anläßlich seines 100. Geburtstages in seinen vielschichtigen und fächerübergreifenden Dimensionen zu würdigen. Das Buch ist in vier Teile gegliedert. Die Einleitung der Herausgeber gibt ein einfüh- rendes Gesamtbild des Gelehrten, das in den anderen Beiträgen dieses Sammel- bandes vertieft wird. Dies sowohl hinsichtlich der wichtigsten Forschungsfelder Gentners, als auch durch die Thematisierung von Querschnittsthemen, die unter fachübergreifenden Gesichtspunkten Leben und Werk Gentners in die wissen- schafts- und gesellschaftshistorischen Kontexte seiner Zeit einordnen. Behandelt wird in diesem Zusammenhang das gleichermaßen produktive wie spannungsgela- dene Verhältnis zwischen Gentner und Werner Heisenberg, die beide maßgeblich den Wiederaufbau der Physik und insbesondere der Kernphysik in der Bundesre- publik beeinflusst haben. Ein anderer Aufsatz beschäftigt sich mit Gentners Rolle bei der Etablierung der modernen physikalischen Großforschung in der frühen Bundesrepublik. Gentners Bedeutung als Institutsgründer thematisiert auch der VI Beitrag von J. Adams über Gentners Verdienste beim Aufbau des CERN; dieser Aufsatz ist im Übrigen der einzige des vorliegenden Sammelbandes, der als unver- änderter Nachdruck aus einer früheren Publikation entnommen wurde. Dem Weg- bereiter der deutsch-israelischen Wissenschaftsbeziehungen sind zwei Aufsätze gewidmet, die das Thema nicht nur in seiner historischen Dimension, sondern ebenfalls in seinen aktuellen Nachwirkungen analysieren. Ein weiterer Beitrag setzt sich am Beispiels Gentners mit der generellen Rolle des Physikers im öffent- lichen Raum der frühen Bundesrepublik auseinander. Gentners Leistungen in den Gebieten Geochronologie, Kosmochemie und Archäometrie werden dann in drei detailreichen Aufsätzen von ehemaligen Schülern Wolfgang Gentners vertiefend behandelt. Leider gelang es nicht, in adäquater Weise die Verdienste Gentners um die Entwicklung der Kernphysik zu würdigen, hat er doch die Entwicklung dieses Fachs von den Apparaturen im Labortischformat bis zu den großindustriellen Di- mensionen der internationalen Beschleunigerlaboratorien an zentraler Stelle be- gleitet und die Profilierung des Heidelberger Instituts zu einem international aner- kannten kernphysikalischen Forschungszentrum geprägt. Hier muss sich der Leser mit den etwas ausführlicher gehaltenen Ausführungen der Einleitung und den Verweisen auf die bereits existierende Sekundärliteratur begnügen. Welche Faszination von der Persönlichkeit Gentners auf seine Zeitgenossen ausging, machen die im zweiten Teil gesammelten Stimmen ehemaliger Kollegen und Schüler deutlich. Im dritten Teil des Buches kommt schließlich Gentner selbst zu Wort. Die Auswahl der Aufsätze will seine wichtigsten Forschungsfelder do- kumentieren und zudem zeigen, dass Gentner alles andere als ein im Spezialisten- tum befangener Gelehrter war. Vielmehr hat er sich schon früh reflektierend und perspektivisch Gedanken über die Wissenschaft und den Wissenschaftsbetrieb gemacht. Dies gilt sowohl für seinen historischen Rückblick auf die spannende Anfangszeit kernphysikalischer Forschung, die er teilweise selbst mitgestaltet hat, als auch für die Aufsätze Individuelle und kollektive Erkenntnissuche in der mo- dernen Naturwissenschaft und Forschung einst und jetzt, in denen er sich kritisch mit den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen wissenschaftlichen Forschens in der modernen Gesellschaft auseinander setzt und dabei zu Schlussfolgerungen gelangt, die noch Jahrzehnte später keineswegs an Aktualität eingebüßt haben. Gentners Beiträge zu physikspezifischen Themen zeigen ihn zudem als kompeten- ten und sensiblen Popularisator eigener Forschungen. Vervollständigt wird die Festschrift durch ein Schriftenverzeichnis, das nicht nur die beeindruckende Pro- duktivität und Fülle des Schaffens von Wolfgang Gentner dokumentiert, sondern den interessierten Leser hoffentlich auch zum Weiterlesen animieren wird. Die Herausgabe des Buches ist vom plötzlichen Tod des Mitherausgebers Ul- rich Schmidt-Rohr am 21. April 2006 überschattet. Die Editionsarbeiten standen damals unmittelbar vor ihrem Abschluss, und vor allem das letzte Drittel des Ein- leitungsessays sollte in der Nach-Osterwoche in seine endgültige Form gebracht werden. Dazu ist es nicht mehr gekommen, so dass der unterzeichnende Heraus- geber dies selbst besorgen musste – gestützt auf die umfangreichen Vorarbeiten des Ko-Autors sowie Konsultationen, zu denen sich P. v. Brentano (Köln), A. Citron (Karlsruhe), V. Soergel (Heidelberg) und H. Weidenmüller (Heidelberg) freundlichst bereit erklärten. Dennoch konnte das Buch nicht termingerecht zum VII 100. Geburtstag erscheinen und der Einleitung des Buches ist anzumerken, dass es nicht wie geplant gemeinsam zu Ende geschrieben wurde. Dieser Bruch macht deutlich, wie wichtig die Kompetenz Ulrich Schmidt-Rohrs für die Entstehung und Herausgabe des vorliegenden Buches war. Wie kaum ein zweiter war er mit der Geschichte des Instituts und dem Leben von Wolfgang Gentner vertraut, kam er doch bereits als junger Student in Heidelberg mit seinem späteren akademi- schen Lehrer Walther Bothe und damit auch mit Wolfgang Gentner in Kontakt; seit 1961 als wissenschaftliches Mitglied und ab 1966 als Kollegiumsmitglied des MPI für Kernphysik stand er dann Wolfgang Gentner über viele Jahre bei der Führung des Instituts zur Seite, zeitweise sogar als geschäftsführender Institutsdi- rektor. Die Lücke, die Ulrich Schmidt-Rohr mit seinem Tod hinterlässt, macht sicherlich nicht nur die vorliegende Publikation deutlich. Abschließend sei all jenen gedankt, die zum Entstehen des Buches maßgeblich beitrugen. Zu danken ist insbesondere dem Max-Planck-Institut für Kernphysik und namentlich seinem Direktor Joachim Ullrich, denen die Anregung zu diesem Buch zu verdanken ist;
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