Gemeinde Mittelherwigsdorf
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Gemeinde Mittelherwigsdorf Eckartsberg Ortsansicht Radgendorf Ortsansicht Oberseifersdorf Kirche Hier werden täglich 10.000 Kubikmeter Erdgas transportiert. www.gaso.de Tag für Tag übernimmt die GASO Verantwortung für die Region und die Menschen. Denn wir versorgen Ostsachsen sicher mit sauberem und ef- fizientem Erdgas: rund um die Uhr und auf umweltschonendem Weg. Und als zuverlässiger Energiepartner vor Ort stehen wir unseren Kun- den selbstverständlich auch jederzeit mit umfassendem Service zur Ver- fügung. Service-Telefon 03 51/25 58-0 GASO – Service ohne lange Leitung Gemeinde Mittelherwigsdorf Grußwort Ein herzliches Willkommen all unseren Gästen, die unsere Gemeinde Mittelherwigsdorf besuchen.Gleicher Gruß gilt auch allen Einwohnern der Gemeinde Mittelherwigsdorf. Erst kürzlich haben wir den 10. Jahrestag unserer freiwilli- gen Vereinigung mit den Ortsteilen Oberseifersdorf,Eckarts- berg, Radgendorf, Mittelherwigsdorf zur Einheitsgemein- de Mittelherwigsdorf gefeiert.Diese 10 Jahre waren geprägt vom stetigen Aufschwung unserer Gemeinde,vor allem von der Verbesserung der Infrastruktur.Viel Engagement haben auch unsere Bürgerinnen und Bürger an den Tag gelegt,um unsere Ortsteile noch schöner, noch attraktiver zu gestal- ten.Möge dieser Trend noch lange anhalten.Trotz finanziel- len Zwängen wollen wir die Gemeindepolitik zum Wohle unserer Bürger fortsetzen. Junge Leute werden in Deutschland aber auch in unseren Dörfern gebraucht. Nur mit ihnen können wir unsere Ge- meinde in eine Zukunft führen, in der es gerecht zugeht. Jeder der in unserer Gemeinde wohnt oder sie als Gast be- Rößner sucht,soll sich wohl fühlen und kompetente Ansprechpart- Bürgermeister ner in dieser Broschüre finden. 1 Gemeinde Mittelherwigsdorf Kurzer Überblick über die Geschichte unserer Gemeinde und ihre derzeitige Situation Ortsteil Mittelherwigsdorf Mittelherwigsdorf erstreckt sich etwa 3 km nordwestlich von Zit- gernd,überhaupt nicht oder in eigenwillig veränderter Form auf- tau im Tal des Rietsche- oder Ritzebaches und der Mandau.Das 7,5 km nahm und umsetzte. Das führte in unserem Falle zu einer ein- lange Waldhufendorf erinnert in seiner Gestalt an die Form eines maligen Situation:Noch um 1960 waren die wichtigsten im Ober- Hufeisens und bestand ursprünglich aus drei Teilen mit jeweils lausitzer Raum anzutreffenden Umgebindearten vorhanden und eigenen Ortsrichtern:dem 1410 Bertilsdorf/Bettelsdorf genannten in ihren frühen Entwicklungsphasen bilderbuchartig ablesbar.Trotz Oberherwigsdorf,das erst 1974 den Status einer selbständigen Ge- des bedauerlich starken Substanzschwundes in den vergangenen meinde verlor, dem eigentlichen Kirchort Herwigsdorf und der so Jahrzehnten (besonders im Bereich Oberherwigsdorf) lässt sich auch genannten Scheibe, einem schon 1359 erwähnten Rittersitz. Die gegenwärtig noch ein einigermaßen repräsentativer,typologischer erste geschichtliche Erwähnung geht auf das Jahr 1312 zurück. Querschnitt erkennen,der Gebäude des 17.bis 19.Jahrhunderts um- Damit gehört Herwigsdorf erwiesenermaßen zu den ältesten fasst. Siedlungen der Südlausitz.Im Verlaufe des 15.Jahrhunderts brach- ten die Cölestiner auf dem Oybin den gesamten Ort in ihren Be- Von den bemerkenswerten Massivbauten wäre an erster Stelle die sitz, mussten ihn aber infolge der Reformation nach und nach an originelle,kleine,gedrungene Kirche zu nennen:Bereits im 14.Jahr- die Stadt Zittau verkaufen.Damit war der Weg frei für die besonders hundert erwähnt, gilt sie als eine der ältesten ländlichen Sakral- um 1700 einsetzende Veränderung der dörflichen Strukturen.Ne- ben der angestammten Bauernschaft erstarkte die soziale Schicht der Häusler, deren Haupterwerbsquelle in der Leinenweberei be- stand. Diese Entwicklung ging mit einer durchgreifenden Wand- lung des Ortsbildes einher:Soweit es das Terrain zuließ,füllte sich die überwiegend schmale,stellenweise sogar schluchtartige Bach- aue mit Umgebindehäusern, die in ihrem überlieferten Bestand noch heute den architektonischen Reichtum der Gemeinde aus- machen. Obwohl Mittelherwigsdorf seit 1848 über Eisenbahnan- schluss verfügte, entwickelte sich im 19. Jahrhundert keine nen- nenswerte Industrie, so dass der ländliche Charakter erhalten blieb. Dieser Umstand fand auch seinen Niederschlag in der Gefügekonstellation der Fachwerk- und Umgebindekonstruk- tion. Zusammen mit den Dörfern im Norden und Nordosten des Kreisgebietes gehört der Ort zu einer bäuerlichen Beharrungs- zone,die gefügetechnische Neuerungen – im Vergleich mit der Ent- wicklung im benachbarten Landwasser- und Mandautal – nur zö- 2 Gemeinde Mittelherwigsdorf bauten der Umgebung mit zum Teil noch ungeklärter,wechselvoller Straße und die Reste des alten Hofpflasters mit dem Wassertrog Baugeschichte von der Spätromantik bis zum Barock. Ganz in der ein besonders anschauliches Bild einer geschlossenen Hofanlage Nähe dominiert das alte „Kretschamgut“ von 1686 das Zentrum – entsteht. mit mächtigem Walmdach, Andreaskreuzfries und einem vor- züglichen farbigen Jugendstilfenster am Schmalseiteneingang. Die in den Nachbardörfern schon fast verschwundenen Oberlau- Bäuerlichen Wohlstand im ausgehenden 19. Jahrhundert verkün- ben sind in Eckartsberg noch mit insgesamt drei Beispielen ver- den zahlreiche um 1860/70 umgebaute Drei- und Vierseithöfe,die treten. Von den ältesten Holzbauten stechen vor allem drei ehe- den Talrändern markante Konturen verleihen. In der unmittelba- malige Umgebindehäuser in der Geschwister-Scholl-Straße und ren Nachfolge des bekannten Seifhennersdorfer Rathauses entstand Löbauer Straße ins Auge,alle drei sind Langständerbauten mit ge- 1926 das Gemeindeamt, eine der überzeugendsten Architektur- fachhohem Kreuzstrebengefüge im Obergeschoss.Letzte,völlig er- leistungen dieser Zeit im Zittauer Gebiet. haltene Zeugnisse der Umgebinde-Hauslandschaft, allerdings jüngerer Zeit, sind die Häuser Nr. 6 und 21 auf der Löbauer Straße, beide aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Ortsteil Eckartsberg Mitte des 19. Jahrhunderts wird Eckartsberg durch den im Stein- Eckartsberg liegt unmittelbar nordöstlich von Zittau und erstreckt bruch unweit des Schleekretschams gefundenen Kugelbasalt be- sich über eine Länge von etwa 4,5 Kilometern am Hang des kannt.Der Schleekretscham war bereits 1560 erwähnt und wegen Eckartsbaches von Nordwesten bis Südosten an der Straße entlang. seiner Ortslage zu Ende des 18. Jahrhunderts und zu Beginn des Seine westliche Außengrenze bildet der Eckartsbach. Der Höhen- 19. Jahrhunderts ein für die Umgebung bekannter Gesellschafts- unterschied zwischen den nahe des Baches gelegenen Häusern und ort. den Gutshöfen auf der Anhöhe beträgt etwa 60 m. Nach Urkun- den aus den Jahren 1310 und 1315 war das Kloster Marienthal hier begütert und noch 1618 sind klösterliche Besitzansprüche in Eckartsberg Gegenstand eines Rechtsstreites gewesen. Das inzwischen durchwachsene architektonische Bild des Stra- ßendorfes wird noch weitgehend von großen Hofanlagen und den dazugehörigen, ins Tal hinabführenden ehemaligen Milchwegen geprägt. Gerade diese mächtigen Gutskomplexe sind es auch, die durch ihre Hanglage in der Umgebung weithin sichtbar sind. Ne- ben der repräsentativen I-förmigen Gutsanlage „Zur Sandgrube 12/16“ aus dem 18. Jahrhundert wäre hier vor allem auf den Vier- seithof „Geschwister-Scholl-Str.37“ im Ortskern hinzuweisen,weil sich hier die architektonische Entwicklung vom alten Wohnstall- haus mit Umgebinde und langer Oberlaube bis hin zum neuen Wohnstallhaus aus Bruchstein mit einer „modernistischen“ stei- nernen Umgebinde-Imitation gut ablesen lässt und überdies noch durch die Nebengebäude, den erhaltenen Hofbogen an der 3 Gemeinde Mittelherwigsdorf Ortsteil Oberseifersdorf Oberseifersdorf liegt 6 km nördlich von Zittau und erstreckt sich wickelte sich keine Industrie, und das Ortsbild konnte den Cha- in einer Länge von drei Kilometern am Oberlauf des Eckartsbaches rakter eines Oberlausitzer Bauern- und Weberdorfes weitgehend von Norden nach Süden,in der Mitte eine sanfte Ausbuchtung nach ungetrübt bewahren. Zusammen mit der Gemeinde Bertsdorf Osten bildend. Am unteren Dorfende erklimmen die Häuser den kommt es dem Urbild einer kolonisationsreichen Waldhufen- östlichen Talhang und schließen an die höher gelegenen Gehöfte anlage mit allen Spuren regionaler Geschichte im Zittauer Land des Nachbarortes Eckartsberg fast nahtlos an. am nächsten. Während sich die großen, massiven Drei- und Vierseithöfe vor al- lem am Ortsrand der Ortslage aufreihen,ist die schmale Aue dicht mit ehemaligen Weberhäusern in Umgebindebauweise aufgefüllt. Sie gehören in ihrer Mehrzahl dem Geschossbautyp an,dessen Ver- breitungsgebiet im Südlausitzer Raum von einer deutlichen Ge- fügegrenze markiert wird. Bemerkenswert ist die Fülle der volks- tümlichen Schmuck- und Zierformen aus dem 18. und frühen 19. Jahrhundert,die in ihrer Vielfalt und Qualität bisher kaum erkannt und gewürdigt wurden. Unter den lokalen Eigenheiten fallen ge- koppelte Fenster auf und eine leider im Abnehmen begriffene Vor- liebe für normabweichende Farbgebungen. Zu den unersetz- lichen Verlusten der jüngeren Vergangenheit gehört der Kretscham, der 1990 einem Brand zum Opfer fiel. Von den früher vorhandenen Windmühlen ist lediglich noch die Donix-Mühle an der Feldschenke in reduziertem Zustand erhalten. Die im Jahre 1717 anstelle eines älteren gotischen Bauwerkes er- richtete Kirche steht mit ihrer außerordentlich originellen Innen- ausstattung der bekannten Oybiner Bergkirche würdig zur Seite Das Dorf wird erstmalig 1267 erwähnt und befand sich im Be- und darf als ein Kleinod der Südlausitzer