Jahrbuch Stiftung Preußische Schlösser und Gärten -Brandenburg

Band 3

1999/2000

Copyright

Das Digitalisat wird Ihnen von perspectivia.net, der Online- Publikationsplattform der Stiftung Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland (DGIA), zur Verfügung gestellt. Bitte beachten Sie, dass das Digitalisat urheberrechtlich geschützt ist. Erlaubt ist aber das Lesen, das Ausdrucken des Textes, das Herunterladen, das Speichern der Daten auf einem eigenen Datenträger soweit die vorgenannten Handlungen ausschließlich zu privaten und nicht-kommerziellen Zwecken erfolgen. Eine darüber hinausgehende unerlaubte Verwendung, Reproduktion oder Weitergabe einzelner Inhalte oder Bilder können sowohl zivil- als auch strafrechtlich verfolgt werden. KARL EISBEIN Fontänen, Brunnen und Gewässer im Schlosspark

Nach dem Fall der letzten Grenzzäune vor dem Babelsberger Schloss und der nahezu beendeten Instandsetzung der landschaftlichen Situation wird wieder sichtbar, wie unvergleichlich und einzigartig der Schlosspark Babelsberg ist. Der folgende Beitrag beschreibt die verschiedenen Teile des Wassernetzwerkes im Park Babelberg und erläutert die denkmalpflegerischen Maßnahmen zu seiner Wiederherstellung bis zum Jahr 2000. Dem Gartenarchitekten Peter Joseph Lenné verdankt der Babelsberger Park seine Exi- stenz. Er nutzte am 3. August 1826 eine Feier in Glienicke zu Ehren des abwesenden Königs, um den Prinzen Wilhelm für den gegenüberliegenden Hügel als idealen Platz zur Errichtung eines Sommersitzes zu begeistern. In den Planungen Lennés für die Verschö- nerung der Insel war der östlich der Stadt, jenseits des Tiefen Sees gelegene Hügel das noch fehlende Bindeglied zwischen dem Brauhausberg – Telegraphenberg, dem Schloss- park von Glienicke und der Pfaueninsel. Im Prinzen Wilhelm, dem späteren Kaiser Wil- helm I., hatte er den potenten Interessenten für die Verwandlung des schütter bewachse- nen märkischen Sandhügels mit Blick auf eine aufblühende Stadt am Strom in einen paradiesischen Landschaftsgarten gefunden. Ab 1833 konnte der Traum verwirklicht wer- den. Auf der Suche nach dem besten Platz für das Schloss einigten sich der Architekt Frie- drich Schinkel, Lenné und Prinz Wilhelm als Bauherr bald auf einen Ort mit einem Rund- blick von 180 Grad auf die Wasserflächen der umgebenden Seen. In den Wirren der napoleonischen Besetzung abgeholzt, bot der Babelsberg eine unge- hinderte Aussicht auf Potsdam inmitten der märkischen Seen- und Hügellandschaft. Über den Tiefen See, die Neue Fahrt, die Vorderkappe und den Templiner See kann man von hier bis zum Schwielowsee schauen. Nördlich und östlich begrenzen Jungfernsee und Bäke- graben bzw. Griebnitzsee den Hügel. Im Südwesten mündet die Nuthe, einst im Blickfeld des Parks, gegenüber der Heiligen Geist Kirche in die Havel. Größer als hier konnte vor 170 Jahren der Gegensatz kaum sein, einerseits die Seen, Flüsse und Feuchtwiesen und andererseits die mit Trockenrasen, Eichenstockausschlägen, Kiefern, Birken und Espen bestandenen Sandhügel. Die Neupflanzungen für den ab 1833 entstehenden Schlosspark brauchten Wasser, das mit großen Mühen und Kosten in Was- 110 Karl Eisbein serwagen auf den Berg gefahren werden musste. Als im Dürrejahr 1834 das Geld für die Bewässerung nicht ausreichte, vertrocknete ein großer Teil der Neupflanzung. Erste Pla- nungen für ein Wasserversorgungsnetz von 1839 sind in der Literatur erwähnt, konnten aber aus Geldmangel nicht verwirklicht werden.1 Fürst Pückler wurde 1842 um seine Meinung zu Lennés Arbeiten in Babelsberg gebeten. In seinem Gutachten forderte er den Bau einer Bewässerungsanlage als Voraussetzung für eine optimale Parkpflege. Nach der Thronbesteigung des kinderlosen Friedrich Wilhelm IV. wurde Wilhelm zum Prinzen von Preußen ernannt und avancierte zum zweiten Mann im Staate. Damit verfügte er nun über die Mittel, es seinen Brüdern in Sanssouci und Glie- nicke gleich zu tun und seinen Sommersitz mit Fontainen, künstlichen Gewässern und einem Bewässerungsnetz auszustatten. Bereits 1843 lag ein erster Leitungsstrang vom Hochbehälter bis zur Schlosshöhe. Die in der Plansammlung der SPSG aufbewahrten Pläne Nr. 7004 und 7005 zeigen zwei Standortvorschläge des Architekten Ludwig Persius für das Maschinenhaus.2 Verworfen wurde der Standort nördlich vom Schloss am Wasserfall (wegen der Initialen auf dem Brückengeländer neuerdings »Wilhelm-Wasserfall« genannt, der historische Name ist unbe- kannt). In Anlehnung an die Anordnung von Schinkels Ensemble von Schloss Charlotten- hof und Maschinenhaus am Maschinenteich sowie an die von umgebautem Kasino und Wasserturm am Maschinenhaus in Glienicke wählte Wilhelm, wie seine Brüder Friedrich Wilhelm IV. und Prinz Carl, einen Standort für das Maschinenhaus in der Ost-West-Achse des Schlosses.3 Die Schwierigkeiten, zu denen es cirka zehn Jahre zuvor bei der Festlegung der Lage des Schlosses zwischen Wilhelm auf der einen Seite und Lenné und Schinkel auf der ande- ren kam, beschreibt J. Sievers.4 Die Orientierung des Schlosses mit der Enfilade und der von der Prinzessin Augusta, der späteren Königin und Kaiserin, entworfenen Pergola auf den 1832 errichteten Telegraphenturm auf dem Schäferberg am war offensicht- lich unstrittig. Das Schloss war bewusst auf ein Symbol des beginnenden Industriezeital- ters ausgerichtet. Mit der Entscheidung, das Maschinenhaus in dieser Achse zu platzieren, wurde diese Haltung noch einmal unterstrichen. Auf der Gartenseite des Triumphtores am Winzerberg finden wir hierzu eine geistige Parallele.5 Nach den Nivellementplänen in der Plansammlung Nr. 6988 und insbesondere Nr. 6989 sind die Standorte des Bassins auf der Schlosshöhe, der Schlossfontäne und der Haupt- fontäne in der Havel in der Planung von Anfang an festgelegt, eine Fontäne in der Verlän- gerung der Enfiladeachse analog zu Glienicke findet sich noch nicht an der endgültigen Stelle. Das Bassin auf der Schlosshöhe ist als Hochbehälter für die Schlossfontäne gedacht. Die Formen der Terrassen erhalten erst in den Plänen Nr. 7005 und Nr. 7004 ihre Gestalt. Der Plan Nr. 7004 verdient eine besondere Beachtung. Es ist davon auszugehen, dass er zum einen die Vorzeichnung von Nr. 7005 ist, zum anderen aber weist die Darstellung des Tanz- saaloktogons von Gebhard und die Skizzierung der Terrassen einschließlich der Voltaire- Terrassen auf eine längere Verwendung als Planungsunterlage hin. Fontänen, Brunnen und Gewässer im Schlosspark Babelsberg 111

Abb. 1 Carl Graeb: Blick auf das Wasserwerk und Glienicke um 1844, Aquarell, nach 1919 dem Hause Hohenzollern übergeben, Foto: Messbildarchiv Berlin-Brandenburg, 90 N 31/19089

Das Maschinenhaus projektierte Persius im Stile eines normannischen Kastells. Kom- missionsrat Brix berechnete das Rohrleitungssystem, die Berliner Firma Egell baute die Dampfmaschine mit einer Leistung von 40 PS und Rudolf Wilhelm Gottgetreu leitete die gesamte Ausführung der Hoch- und Tiefbauarbeiten. Das Besondere an diesem Maschinen- haus war die Integration der Dampfmaschine in den Wohnbereich der Kavalierswohnung. Im Flur des Obergeschosses öffnet sich eine Arkade in den Maschinenraum, der durch alle Geschosse geht und mit einem Oberlicht das Dach durchstößt. Unter diesem Oberlicht drehte sich einst der Fliehkraftregler der Dampfmaschine, so dass in der Dämmerung bzw. Dunkelheit aus dem beleuchteten Maschinenraum rhythmische Lichteffekte traten, die zu dieser Zeit noch ungewöhnlich waren. Wohnhaus, Kesselhaus und Schornstein wurden als separate Baukörper aneinander gefügt. Ein Umgang auf der Wasserseite und die um den Schornstein geführte Pergola schaffen eine eindrucksvolle Aussichtsarchitektur, die im Kon- text zur Großen Neugierde in Glienicke steht.6 Die Druckleitung vom Maschinenhaus führte zum Hochbehälter auf der Schlosshöhe und von dort zum großen Hochbehälter neben der Friedrich-Wilhelm-Höhe. Beide Becken konnten unabhängig von einander gefüllt werden. Die Versorgung der Fontänen am Schloss durch das cirka zwölf Meter höher gelegene Bassin auf der Schlosshöhe vereinfachte ver- mutlich das schwierige Problem, Hauptfontäne und Fontänen am Schloss gleichzeitig ohne Druckminderung zu betreiben und ermöglichte das Füllen des großen Hochbehälters beim Betrieb der Fontänen am Schloss. 112 Karl Eisbein

Am 25. Mai 1845 wurde feierlich die Inbetriebnahme der Fontänenanlagen begangen. Mit der Erweiterung des Parks 1865 in der Ebene gen Nowawes, ausgeführt von Otto Fer- dinand Kindermann, wurde auch das Maschinenhaus erweitert. Zur zweiten Dampfma- schine kam eine Druckleitung und ein weiterer Hochbehälter hinzu. Im Leitungsnetzplan des Hochbauamtes II vom 31. Dezember 1931 wird sie 1. Drucklei- tung genannt und trägt den Buchstaben A. Aus dem Jahr 1879 sind uns exakte Angaben über Pumpleistung und Verbrauch überliefert.7 Mit dem Abtrag der Schlosshöhe im Zuge der geplanten Schlosserweiterung wurde um 1905 die alte Druckleitung zwischen Schlosszufahrtsweg oberhalb des Maschinenhauses bis in die Nähe des Schwarzen Meeres abgebaggert. Oberhalb der ehemaligen Schlosshöhe wurde 1908 ein Windkessel an das Reststück der Leitung von 1843 geflanscht und eine neue Verbindung zwischen dem im Steilhang oberhalb des Maschinenhauses verbliebenen Rest der alten Druckleitung über den verbliebenen Höhenrücken hergestellt. Eine völlig neue Leitung wurde vom Windkessel abwärts westlich um das Schloss herum zur alten Haupt- fontänenleitung ab Schlossvorplatz geführt. Es ist davon auszugehen, dass der Küchengang bei dieser Aktion unterquert wurde. Die Wasserspiele im Blickfeld des Schlosses

Hauptfontäne: Die Hauptfontäne, auch Geysir genannt, ist mit annähernd 41 Meter die höchste Fontäne in Potsdam. Paul Graeb, der Neffe von Carl Graeb, stellte in seinen Skizzen den Geysir als einen starken Rohrstutzen mit Mundloch, eingespannt in der Mitte von vier Eckpfosten, dar. Georg Poensgen berichtet von einem Hügel aus Feldstei- nen, aus dem der Geysir empor stieg.8 Alle bildlichen Darstellungen zeigen jedoch Varian- ten der Graeb’schen Zeichnung mit einem massivem, mit Eckbetonungen versehenen Block. Laut mehrfachen Berichten – durch das Pumpenbuch indirekt bestätigt – ist sie 1958 letztmalig vor Publikum gelaufen, als sie Studenten der damals im Schloss einquartierten Filmhochschule aufdrehten. Während einer Druckprobe des Leitungsnetzes stieg sie am 27. Februar 1998 erstmals nach 40 Jahren acht Meter hoch. Nach Reparatur eines Frostrisses in der Leitung sprang der Geysir zur Eröffnung des Uferweges am 18. Juni 1998 mit der halben Füllung der Lei- tung 25 m hoch. Die Vorahnung der Wirkung der künftig wieder in voller Höhe springen- den Hauptfontäne war beeindruckend (Farbabb. 22).

Fontäne auf der Porzellanterrasse: Die Fontäne ist mit einer Porzellan- terrasse umgeben worden, deren Lage und Größe schon am Beginn der Planungen zu den Wasseranlagen festgelegt wurde. Die Sitze und Plastiken aus Porzellan gaben der Terrasse den Namen. Auch die Rohrleitungen wurden bereits vor der Schlosserweiterung verlegt. Im Plan Nr. 6988 wurde sie »Fontaine vor dem Salon« genannt. Fontänen, Brunnen und Gewässer im Schlosspark Babelsberg 113

Abb. 2 Xaver Sandmann: Schloss Babelsberg, um 1850, SMBPK, Kupferstichkabinett, Top. 1225/3

Abb. 3 Städtebrunnen auf der Porzellanterrasse, an der Stützmauer der Gold-Terrasse Wandbrun- nen mit Löwenköpfen als Wasserspeier, um 1927, SPSG, Fotosammlung 114 Karl Eisbein

In der Schlossansicht von Carl Graeb um 1850 ist die Fontäne mit dem Schlosserweite- rungsbau in einer falschen, d. h. zu großen Darstellung der Porzellanterrasse zu sehen.9 Aus den ersten Fontänenplanungen kann entnommen werden, dass die Schlossfontäne im Schnittpunkt der parallel verschobenen Enfiladeachse der Augustawohnung mit der Zim- merachse der Räume im Erker des Erweiterungsbaus geplant wurde.10 Darstellungen vor 1865 zeigen eine riesige Glockenfontäne.11 Der »Städtebrunnen«, der von der Kölner Dom- bauhütte 1863 angefertigt wurde, war ein Geschenk an Wilhelm für sein Engagement zugunsten der Vollendung des Kölner Domes. Die vollplastische Figur des legendären Köl- ner Dombaumeister Gerhard fehlt auf den Abbildungen der Zeit nach 1945. Statt dessen befindet sich heute auf der Spitze des Brunnens eine Kugel.

Fontäne auf der Blauen Terrasse: Das Vorbild für die Fontäne auf der Blauen Terrasse finden wir in Glienicke. Im T-förmigen Ende der nördlichen Pergola füllt das Becken die gesamte Breite der Pergola aus. Der Pointe de vue jenseits einer Gelände- senke ist der Wasserturm am Glienicker Maschinenhaus. Die ältesten Planungen der Fontäne vor der Babelsberger Pergola zeigen sie ebenfalls unmittelbar vor dem östlichen Joch des Gewölbeganges.12 In den folgenden Planungen rückt sie immer weiter nach Osten, bis sie im Plan Nr. 7006 an endgültiger Stelle, zusammen mit der Größe und Ausformung der Blauen Terrasse dargestellt wird. In den Totalansichten der Vorder- und Rückseite des Schlosses von Strack13 , in einer Zeichnung von Graeb und auf einem Foto vor 1900 ist die Fontäne abgebildet (Farbabb. 23). Der Abfluss speist die Quelle.

Quelle, Bachlauf, Staubecken und Wilhelmwasserfall: Zu den frühesten Planungen gehört die Quelle mit Bachlauf zu einem kleinen Stausee und ein Wasserfall zur Havel. Die beiden Pläne Nr. 7004 und Nr. 7005, die in die Zeit von 1842 bis 1844 zu datie- ren sind, behandeln dieses Thema. Die Quelle nutzt das abfließende Wasser aus der Fon- täne auf der Blauen Terrasse. Ihr Standort ist einer der ausgefallensten in den Achsen- systemen des Parks: Quelle, Staubecken und Hauptfontäne bilden eine »Wasserachse«. Diese Achse liegt in der Sichtlinie Hauptfahrweg – Pfingstberg, die Lenné in seinem Babels- berg-Plan erwähnte.14 Im Schnittpunkt dieser Achse mit der Schlossachse, die durch die Enfilade und die Pergola definiert wird und ehemals den Telegraphenturm auf dem Schä- ferberg im Visier hatte, entspringt die Quelle, nicht nur eine Zier des Gartens, sondern auch Metapher für Prosperität. Mit dem Bau des Schornsteins für das Maschinenhaus in diese Achse wird die Bejahung des anbrechenden Industriezeitalters durch das Prinzenpaar bekräftigt. Die landschaftsräumlichen Dimensionen dieser Inszenierungen haben Ausdeh- nungen von mindestens drei Kilometer Entfernung. Heinz Schönemann beschreibt dies mit den Worten: »Um hervorgehobene Punkte ordnen sich die Fernsichten wie Fächer; im wir- belnden Wechsel kostbarer Nähe und unendlicher Ferne schwindet die Realität von Raum und Zeit.«15 Fassung und Boden der Quelle ist aus Raseneisenerz-Schlacken gebaut, wie man sie öfter in märkischen Wäldern als Zeugnis frühindustrieller Tätigkeit findet. Der Springstrahl Fontänen, Brunnen und Gewässer im Schlosspark Babelsberg 115

Abb. 4 Schloss Babelsberg, Blick durch die Pergola, mit Blumenständer und Fontäne, Ende 19. Jahrhundert, SPSG, Fotosammlung und ein Ablaufstutzen sind noch heute erhalten. Den Höhenunterschied zwischen Becken- boden und Bachlauf überwand ein Wasserfall, der von Bäumen flankiert war. Der Bachlauf schlängelte sich in Sicht- und Hörweite durch Eichenbüsche hindurch, bildete eine Insel, auf der vermutlich ein Baum stand, und sprang über einige Findlinge ins Staubecken ober- halb des Wilhelm-Wasserfalls. Zusammen mit dem abfließenden Wasser der Schlossfontä- ne füllte er das Becken bis zum Überlaufen über eine vor dem Absperrschieber gelegenen Staumauer. Im Plan Nr. 7004 ist der Abfluss der Schlossfontäne noch nicht festgelegt. Quel- le und Bachlauf sind schon angedeutet, doch das Staubecken ist noch nicht geplant. Diese unfertige Planung der Wasseranlagen und das Fehlen der Gehölzdarstellung hat bei der Inventarisierung der Pläne dazu geführt, ihn als älter als den »Vorzeigeplan« Nr. 7005 ein- zuschätzen, der sorgfältig gezeichnet und mit summarisch angegebenen Gehölzgruppen vermutlich zur Vorlage beim Auftraggeber diente. Die Darstellung zeigt jedoch die ältere, auf Schinkel und Persius zurückgehende Planung ohne Tanzsaal. Im Plan Nr. 7005 ist das Staubecken mit einem exederaförmigen Einlaufbauwerk und einer regelmäßigen Gewäs- 116 Karl Eisbein serform dargestellt, von dem eine nachträglich mit Bleistift gezeichnete Kaskade zur Havel führt. Im Plan Nr. 7006 mit dem Wasserzeichen von 1844 ist der Verlauf der Rohrleitungen festgelegt, das Staubecken ist »landschaftlich« geformt, die Eintragungen im Bereich des späteren Wilhelm-Wasserfalls wurden aber radiert. Im ersten, nach seinem Verfasser Gustav Meyer, dem langjährigen Mitarbeiter Lennés und späteren ersten Stadtgartendirektor Ber- lins, benannten »Meyerplan« ist er bereits in endgültiger Fassung dargestellt.16 Das Stauwerk besteht aus Ziegelmauerwerk, das mit Raseneisenerzschlacken verkleidet ist und auf beiden Seiten des Ablassschiebers in einer Böschung aus Lehm steckt. Die Aus- spülungen der Böschungskronen (auch an der Staumauer zwischen Achterbecken und Was- serfall zum Schwarzen Meer zu sehen ) an beiden Enden der Mauer rühren von unkontrol- liertem Überlaufen des Staubeckens bei Gewittergüssen her. Mit der Entfernung der Exedra an der Blauen Terrasse um 1905, mit der auch ihre Fontä- ne verschwand, wurden Quelle und Bachlauf aufgegeben. Statt dessen wurde ein Regen- wassereinlauf mit Sandfang zwischen Quellbecken und Wasserfall in den Bachlauf gebaut und der Bachlauf durch eine Rohrleitung ersetzt. Dadurch wurde auch der westliche Beckenrand des Staubeckens verändert. Die Mündung des gusseisernen Abflussrohres der Schlossfontäne in das Staubecken ist aus ähnlichem Mauerwerk wie die Staumauer gebaut. In der Ostecke des Staubeckens lie- gen noch einige kleine Findlinge in einer Lehmpackung, die den Rest der Bachmündung bilden. Mit dem Wasserfall wird zwischen dem Staubecken und der Havel ein Höhenunter- schied von elf Metern überwunden. Eine eiserne Fußgängerbrücke und eine hölzerne Fahr- wegbrücke spannen sich über den Wasserlauf. Beide Brücken sind auf einer Ansicht von Carl Graeb aus Richtung Glienicker Lanke dargestellt. Die Fußwegbrücke ist in dieser Form nicht auf uns gekommen. Die erhaltene Eisenbrücke stammt aus Metz in Frankreich und wurde 1868 hergestellt. Drei leicht gebogene Doppel-T-Träger mit Holzbohlenbelag und gusseisernen Geländern, die Knorpelholz zum Vorbild haben, ruhten auf beiden Seiten auf eingegrabenen Holz- stämmen. Das Knorpelwerk der Brückengeländer formt in der Mitte ein W. Nach der Wende war dies Anlass, die namenlosen Brücke »Wilhelm-Brücke« zu nennen. Nach ihr wurde auch der Wasserfall benannt. Die Fahrwegbrücke am Fuß des Wasserfalls hat gemauerte Widerlager. Sie waren in den siebziger Jahren bei der Verlegung von Nachrichtenkabeln der Grenztruppen und der Wasserstraßendirektion zerstört worden. Wie durch ein Wunder hat der bergseitige hölzerne Brückenträger in situ, unmittelbar zwischen dem Betongrenz- weg auf der Bergseite und dem Todesstreifen auf der Wasserseite, überdauert. Anhand der Nägel konnte die Stärke des Bohlenbelages ermittelt werden. Die hölzerne Brücke lässt auf ein hölzernes Geländer schließen. Der Bachlauf im Oberlauf und der Abfluss unterhalb des Wasserfalls bilden immer wie- der kleine Becken, aus denen das Wasser über Steine in das nächste Becken fließt. Das lässt auf einen gewissen kontinuierlichen Betrieb schließen. Die Lehmdichtung sollte ohnedies vor Austrocknung geschützt werden. Fontänen, Brunnen und Gewässer im Schlosspark Babelsberg 117

Abb. 5 Carl Graeb: Wilhelm-Wasserfall mit beiden Brücken, um 1850, Aquarell, nach 1919 dem Hause Hohenzollern übergeben, Foto: Messbildarchiv Berlin-Brandenburg, 9002/19098

Brunnenbecken auf der Gold- und der Porzellanterrasse: Das Brunnen- becken auf der Gold-Terrasse ist erstmals auf der Rückseite des Planes Nr. 6987 dargestellt. Es ist ein exedraförmiges Becken. Auf den Plänen von 1844 an bis zu dem Schlossgrundriss aus dem Mappenwerk »Schloß Babelsberg« von J. H. Strack und M. Gottgetreu von 1857 ist das Becken zu finden.17 Ein erhaltenes Versatzstück eines Beckenrandes aus Marmor, von der Ecke zwischen gerader und runder Form, könnte in Größe und Materialqualität von diesem Becken stammen.18 Die Wasserzuführung erhält der Brunnen, wie schon in der Skizze auf der Rückseite des Planes Nr. 6987 dargestellt, vom Abzweig der Leitung vor dem Schieber für die Fontäne auf der Blauen Terrasse. In zwei Zeichnungen von Strack mit Blick aus den Wohnräumen Augustas auf die Gold-Terrasse und die Blaue Terrasse über dem Haupteingang ist im Vordergrund der Brunnen mit flaschenförmigen Wasserspeier einer Glockenfontäne dargestellt.19 Dieser Wasserspeier mit gotisierender Ornamentik und gol- denen Sternen wurde um 1975 vom Dachboden der Waschküche am Maschinenhaus ge- borgen.20 118 Karl Eisbein

Die Leitung über die Blaue und die Gold-Terrasse wird bis zur Abtragung der Schloss- höhe auch noch nach Entfernung des Beckens die beiden Brunnen auf der Porzellanterrasse versorgt haben. Die in Aussicht stehende Rekonstruktion der abgebrochenen Teile der Blau- en Terrasse im Jahre 2002 wird Aufschluss über diese Leitung bringen. Die beiden Brunnenbecken auf der Porzellanterrasse findet man erstmals in Nr. 7006 und im Aufmaß der Wege des Pleasuregroundes und der Schlossumgebung Nr. 7003 (Was- serzeichen von 1845). Sie sind bis heute erhalten. Der Verbleib der Löwenkopf-Wasser- speier ist zur Zeit unbekannt. Beide Brunnenbecken entwässern über Gussleitungen in das Becken der Schlossfontäne. Die Leitungen sind zum Schutz gegen die hohe Druckbela- stung der Pflanzkübeltransportwagen mit einem gemauerten, »falschen« Gewölbe aus Zie- gelsteinen überdeckt. Mit der Neuverlegung der Leitungen zwischen Schwarzem Meer und Schlossvorplatz um 1908 wurde, wie Grabungen zeigten, die Brunnenbecken unter Beibehaltung einiger Leitungsabschnitte von 1844 von der neuen, westlich der Porzellan- terrasse verlaufenden Leitung versorgt.

Gotische Fontäne: Das Rondell, in der die Gotische Fontäne steht, wurde von Lenné angelegt. Er verwendete einen nicht realisierten Entwurf für einen Gartenteil am Ansbachschen Palais in Berlin (Prinz Albrecht).21 Das Rondell ist der Endpunkt des Blu- mengartens an Schloss. Es ist der letzte Raum des Schlosses, wenn wir die Gärten am Haus im Reptonschen und Pücklerschen Sinne als erweiterte Wohnung ansehen. Pückler wurde um Rat gefragt, als Augusta und Wilhelm mit Lennés Ideen zu diesem Areal nicht einver- standen waren. Ob das eine vorgeschobene Argumentation war, muss hier unberücksich- tigt bleiben. Die Gotische Fontäne ist eine Synthese zwischen Laufbrunnen und Fontäne. Sie hat die Form einer Gotischen Filiale. Wasserspeier in Froschgestalt speien ins Becken. Aus dem knospenförmigen Ende der Filiale springt ein Fontänenstrahl. In der »Spezial=Karte von dem Plateau auf den Babelsbergen bei Potsdam« von Th. Kozlowski vom März 1843 ist das Rondell ohne Fontäne noch in Lennéscher Form dargestellt.22 Bereits vor der Entscheidung des Standorts des Maschinenhauses ist die Fontäne fester Planungsbestandteil.23 In dem Plan Nr. 7006 mit einem Wasserzeichen von 1844 sind die exakten Längen und Anzahl der Rohrsegmente zur Fontäne angegeben. Der Fontänenab- fluss hat seinen endgültigen Verlauf. Der jetzige Wasserfall am Steilhang ist nicht dargestellt. Er fehlt auch in allen späteren Plänen. Der Wasserfall ist, wie der östlich benachbarte Regen- wasserfall, aus Schmolz (durch scharfen Brand versinterte Ziegel) gebaut. Am Fuß des Han- ges speist er ein kleines, neben dem Fahrweg liegendes Becken, in dem das Wasser in Rich- tung Havel versickert.

Brunnen am Michaelsdenkmal: Im Plan Nr. 7006 von 1844 ist der acht- eckige Platz und der Brunnenstandort in Bleistift eingetragen.24 Die ältere Fassung ist an dieser Stelle radiert. Der erste Meyerplan weist an dieser Stelle noch einen älteren Weg auf.25 Das Denkmal, ein Entwurf von Strack, in der Verlängerung der Tanzsaalachse ste- Fontänen, Brunnen und Gewässer im Schlosspark Babelsberg 119

Abb. 6 Carl Graeb: Der Gotische Brunnen, Aquarell, nach 1919 dem Hause Hohenzollern überge- ben, Foto: Messbildarchiv Berlin-Brandenburg, 90 N 38/19096 hend, erhielt Wilhelm von seinem Bruder König Friedrich Wilhelm IV. per Kabinettsorder geschenkt.26 Es sollte an die Niederschlagung des Badischen Aufstandes erinnern. Ein Gegenstück ist als Gefallenendenkmal auf einem Karlsruher Friedhof aufgestellt worden. Auf einer Wand aus rotem Badischen Sandstein steht der den Drachen tötende Erzengel Michael. Die Bronzeplastik von August Karl Eduart Kiss wird von aufwendigen Sandstein- filialen flankiert. In der Wand unter der Plastik ist eine zur Zeit noch zugeschmierte Wid- mungsinschrift. Darunter befindet sich der Wasserspeier. In der Zeichnung von Strack sind Löwenköpfe als Wasserspeier dargestellt. Das Wasser sprang in ein halbes achteckiges Wandbecken und floss aus diesem durch drei Wasserspeier in das große ebenerdige Auf- fangbecken. Es ist gleichfalls ein halbes Achteck.

Marmorbrunnen auf den Voltaireterrassen: Der Marmorbrunnen auf den Voltaireterrassen wurde nach einem Entwurf von Strack aus dem Jahre 1851 von F. Drake ausgeführt. Die Daten auf der Fahne des Heroldes 11. Juni 1829 und 11. Juni 1854 nennen den Hochzeits- und den Silberhochzeitstag von Wilhelm und Augusta. Aus diesem Grun- de wird der Brunnen auch Jubiläums- oder wegen der Plastik auch Heroldsbrunnen 120 Karl Eisbein

Abb. 7 Carl Graeb: Hochzeits-, Jubiläums- oder Heroldsbrunnen, Aquarell nach 1919 dem Hause Hohenzollern übergeben, Foto: Messbildarchiv Berlin-Bandenburg, 9001/19097 genannt. Im Grundriss des Schlosses von Strack ist er noch nicht dargestellt, was ein Indiz für eine vorgezogene Datierung dieses Grundrisses wäre.27 In den Parkplänen erscheint er zum ersten mal im zweiten Meyerplan.28 Von C. Graeb stammt eine nicht datierte Dar- stellung. Der Grundriss des Brunnens ist sechseckig. Der Mittelpfeiler im Auffangbecken trägt eine Brunnenschale, in der ein schlanker Pfeiler mit Kapitell steht, der die Plastik eines Herolds trägt. Ein anderen Ortes aufgefundener Delphinkopf, dessen Abmessungen und Dübel zum Brunnen passen können, sollte ihm zugeordnet werden.29 Da wir bisher über keine authentische Fotografie verfügen, sind wir nicht im Bilde, ob der plastische Auf- satz, wie bei Graeb gestaltet, ausgeführt worden war. Die beiden von Graeb dargestellten Banksockel-Gnome sind vermutlich erhalten. Südlich der Voltaireterrassen verläuft die rechteckige, in Ziegeln gemauerte Entwässerungsleitung vom Michaelsbrunnen und Mar- morbrunnen bis zum Sickerschacht unterhalb des Trinkwasserbrunnens des Schlosses.

Reiherfontäne im Goldenen Rosengarten: Der Goldene Rosengarten ist das Zentrum des Pleasuregroundes. Sein Vorbild ist der von Humphrey Repton in Ashridge gestaltete Rosengarten. Augusta kannte ihn aus Reptons Werk »Fragments on the theory and practice of landscape gardening«, das ihre Mutter Maria Pawlowna besaß und sich Fontänen, Brunnen und Gewässer im Schlosspark Babelsberg 121

Abb. 8 Balzender Königsreiher, Gipsmodell für Bronze- guss, 1998, Autor der Originals unbekannt, nach origi- nalen Resten von Walter Rentsch, SPSG, Depot der Plastiken heute in der Bibliothek der Stiftung Weimarer Klassik befindet. Pückler kannte das Origi- nal in Ashridge und es ist möglich, dass Wilhelm und Augusta es bei ihren Englandbesu- chen ebenfalls gesehen hatten. Eine wichtige Besonderheit ist der Springbrunnen. Auf einem niedrigen Sockel aus Schmolz und Raseneisenerz-Schlacken steht die Plastik eines balzenden Königsreihers. Ein Duplikat der Plastik entdeckte Saskia Hüneke vor einigen Jah- ren beschädigt im Depot. Inzwischen ergänzt und nachgegossen, wird er nach der Reakti- vierung der Wasserversorgung aufgestellt. Der Beckenrand des achteckigen Beckens ist nicht erhalten und muss nach einem mittelmäßigen Foto rekonstruiert werden. Im zwei- ten Meyerplan ist noch keine Wasserleitung zur Fontäne dargestellt. Im Haeberlin’schen Plan von 1863 ist die Zuleitung eingetragen.30 Die Abflussleitung wurde auch in den spä- teren Plänen nicht erwähnt. Vermutlich entwässert die Fontäne des Goldenen Rosengar- tens über den Hauptkanal in die Havel. 122 Karl Eisbein

Adlerbrunnen: Die Lage des Adlerbrunnens wurde erstmals im zweiten Meyerplan fixiert. Die zeichnerische Darstellung erscheint noch indifferent. Ein Schreiben des Hofmarschall Graf Pückler an seinen Vetter Fürst Pückler von 1849, in dem er ihn bit- tet, die Gestaltung unterhalb der Voltaireterrassen zum Abschluss zu bringen, kann man als das Ringen um die Gestalt dieses Punktes im Pleasureground deuten. Der Adlerbrun- nen ist als point de vue der Voltaireterrassen, Scharnierstelle axialer Beziehungen, Mittel- punkt eines »in sich geschlossenen« Parkraumes und symbolträchtige Parkarchitektur. Der Adlerbrunnen steht in der Achse der Voltaireterrassen auf einem Erdkegel, der geübten Augen sofort als Kunstgebilde erkennbar ist. Das gemauerte Becken hat einen schlichten, in Zement profilierten Beckenrand. Über der gestauten Wasserfläche erhebt sich ein Wür- fel, der in seiner Flucht ebenfalls auf die Terrassenachse ausgerichtet ist. In seinen vier Ansichtsseiten wurden achteckige Felder aus vorgefertigten Steingussprofilen mit Löwen- köpfen als Wasserspeier angebracht. Auf dem Würfel stand eine Säule mit Kapitell, auf der ein Adler steht. Er blickt auf die Voltaireterrassen. Der gesamte plastische Schmuck ist zu einem unbekannten Zeitpunkt verloren gegangen. Von den Löwenköpfen wurde der havel- seitige bei Rodungsarbeiten wieder gefunden.31 Aus welchem Material Säule, Kapitell und Adler bestanden, ist bisher unbekannt. Die einzige zur Zeit bekannte Ansicht stammt von C. Graeb (Farbabb. 24). Der Adlerbrunnen gleicht in Größe und vielen Details dem wohl zeitgleich entstandenen Adlerbrunnen auf der Rheinterrasse von Burg Stolzenfels (Farbabb. 25). Dieser ist aus Eisenkunstguss. Der plastische Schmuck ist vergoldet. Wasseranlagen im Park

Fontäne auf dem Fontänenplateau: In die Anfänge des Leitungsnetzaus- baus gehört die Anlage einer Fontäne auf der östlichsten Kuppe des Babelsberges. Erstmals wird sie im ersten Meyerplan dargestellt.32 In einer Zeit, wo die Verteilung des Wassers mit flexiblen Schläuchen noch in den Anfängen steckte, konnte diese Fontäne ohne Abfluss der indirekten Bewässerung der östlichen Parkpartie dienen. Der Höhenunterschied dürfte für einen drei Meter hohen Springstrahl gereicht haben. Es sind bisher nur die Darstellungen in den Parkplänen bekannt. Nach dem Ersten Weltkrieg, vermutlich nach der Gründung der Staatlichen Schlösserverwaltung, wurde die Fontäne beseitigt. Unklar ist bisher, wann das auf den Wasserleitungsplänen von 1931 in diesem Bereich erweitert dargestellte Leitungs- netz des »D«-Stranges verlegt wurde. Das Alter des Baumbestandes weist auf die zwanzi- ger Jahre. Die künstlerische Bedeutung des Plateaus für die Erschließung der östlichen und südlichen Bilderwelt wird durch die Plenterungen der letzten Jahre immer deutlicher.

Schwarzes Meer: Das Schwarze Meer wurde 1844 unter Pücklers Auf- sicht angelegt. Nach einer Notiz im Plan Nr. 6988 wurde die Leitung zwischen Schlosshöhe und Hochbehälter 1843 verlegt. Sie verläuft in der längsten Diagonale unter dem Seebo- den. Sein Wasser erhält dieser See vom Hochbehälter oberirdisch über ein Staubecken, Fontänen, Brunnen und Gewässer im Schlosspark Babelsberg 123

Bachlauf und Wasserfall (Farbabb. 26). Der Bachlauf fließt vom Grundablass des Stau- beckens zu einem Verteiler, dessen Gestalt noch nicht untersucht ist, um von hier den Was- serfall zum Schwarzen Meer bzw. den Bachlauf zu einem kleinen Teich mit Insel westlich der Schanze mit Wasser zu versorgen. Schwarzes Meer, Bachlauf und Teich dienten der indirekten Bewässerung des Nordost- hanges. Gestalterisch hat Pückler hier ein Kabinettstück der Reliefgestaltung geliefert. Vor dem Verkauf von Muskau bewies er sich in Babelsberg auch als Meister der kleinen Form. Vier Inseln beleben den buchtenreichen See. Zwei von ihnen liegen dicht benachbart am Ostufer, die anderen im Norden und im Süden. Die Herkunft des Namens »Schwarzes Meer« ist unbekannt. Pückler gab einige Jahre später in seinem Park in Branitz einem wich- tigen Parkgewässer vor den Fenstern seines ägyptischen Zimmers und der Bibliothek den Namen »Schwarzer See«. In Glienicke hat ein Gewässer den Namen »Düsterer Teich«. Hin- ter diesen Namen steht wohl die romantische Vorstellung eines Sees in der »Waldeinsam- keit«. Hohe Bäume beschatten den See, lassen aber auch gelenktes Licht hindurch. Die Topographie des Geländes zwischen Fürstenhöhe und Griebnitzsee mit Schwarzem Meer, Teich und Griebnitzsee lässt das Erleben einer Wassertreppe zu. Zur Zeit verstellen noch die Bauten der ehemaligen Walter-Ulbricht-Akademie, die jetzt von der Universität genutzt werden, diesen Blick.

Großer See: Der Große See erschien erstmalig auf der 1865 gezeichneten Projektskizze für »Die Neuen Anlagen auf dem Babelsberg« von Otto Ferdinand Kinder- mann.33 O. F. Kindermann, Sohn des im September 1865 verstorbenen Christoph Ferdinand Kindermann, der seit 1836 Hofgärtner in Babelsberg war, beendete seine einjährige Mitar- beit in Pücklers Alterssitz in Branitz, um in Babelsberg die Arbeit seines Vaters im Sinne Pücklers fortzusetzen. Die Ausführung des Großen Sees weicht positiv von dem etwas sim- plen Entwurf ab. Im Generalplan des Schatullgutes vom November1868 ist der Große See in seiner jetzigen Gestalt dargestellt.34 Für 1867 ist letztmalig ein Besuch des Fürsten Pück- ler im Babelsberg verbürgt. Da die Arbeit Kindermanns bisher weder näher untersucht, noch ausreichend gewürdigt wurde, soll hier auf die zur bekannten Anekdote gewordenen Gemeinschaftsarbeit König Wilhelms und Kindermanns am Wasserfall des Großen Sees hin- gewiesen werden. Gestalterisch ist der Wasserfall eines der schwächsten Details des Parks. Sein Wasser erhält er durch eine Leitung von 100 Millimeter Durchmesser. In der Nähe des östlichen Fußweges mündet das Rohr als eine Quelle unter einem großen Findling. Ein kur- zer Bachlauf führt das Wasser bis zur Absturzkante. Man kann vermuten, dass der Bach- lauf wie bei den anderen Wasserfällen zum Becken ausgebildet ist, um bis zur Absturzkante eine größere Wassermenge, als der Leitung entströmen kann, zu zeigen. Der See hat drei Inseln. Die dem Wasserfall nächstliegende Insel zeichnet sich durch reiche Steinsetzungen aus. Die Steinsetzungen der westlichen Insel beziehen sich auf den hochgelegenen Bank- platz und flankieren einen flach im Wasser liegenden Stein. Hierauf stand die Plastik »Was- ser holendes Mädchen« von Wichmann. Wann die Plastik entfernt wurde, ist unbekannt. In dem Kloster Unser lieben Frauen in Magdeburg befindet sich ein Duplikat dieser Figur. 124 Karl Eisbein

Der Große See diente im Zweiten Weltkrieg als Löschwasserreservoir. Ein horizontal ver- laufendes Rohr in der Südostbucht war die Ansaugleitung und führt zu einem Schacht an der Wollestraße. Zwei Leitungen, die die westlichen Teile des Parks mit Havelwasser ver- sorgen, unterqueren den See und haben am tiefsten Punkt der Leitungsführung im See ihre Entleerungsöffnungen.

Kindermannsee: Im Plan Nr. 7015 ist als Vorläufer des Kindermannsees ein aus zwei Zuläufen gespeister Wasserlauf verzeichnet, der in den »Aha«-Graben mün- det.35 Von Gustav Meyer liegen zwei Pläne vor, die sich mit der Parkerweiterung um 1865 beschäftigen.36 Vom Flatowturm kommend, fließt ein Bachlauf südlich am Kutscherhaus vorbei in einen buchtenreichen See mit einer Insel. Der See entwässert über einen Graben außerhalb des Parks zur Havel. Ausgerichtet ist er auf die Verlängerung der Achse Flatow- turm Eingangstür – Rondell vor dem Turm. O. F. Kindermann sah in seinem Plan von 1865 an dieser Stelle kein Gewässer vor. Wie in einem Bericht aus dem Jahre 1888 mitgeteilt wird, hat Kindermann jr. den See zwischen 1887 und 1888 ausheben lassen.37 Anfang der siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts wurde für das größte künstliche Gewäs- ser im Park der Name Kindermannsee festgelegt. In den Plänen wurde er bis dahin Pfuhl oder Erlenbruch genannt. Durch das Abholzen des Erlenwildwuchses und Freistellen der alten Pappeln und Weiden wurde die Bedeutung dieses Grundwasser führenden Sees deut- lich. Seine geradezu fehlende künstlerische Ausformung im Pücklerschen Geiste gibt ihm an dieser Stelle die Glaubwürdigkeit, natürlich zu sein. Mit der Namensgebung sollten Vater Christoph Ferdinand und Sohn Otto Ferdinand Kindermann gewürdigt werden, die zusammen 57 Jahre die Arbeiten im Park geleitet hatten. Der Überlieferung nach soll ein Garteninspektor, der Anfang des 20. Jahrhunderts im Havelhaus wohnte, die Abkürzung des Weges zur Gärtnerei durch die Aufschüttung eines Dammes durch den Erlenbruch erreicht haben. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Damm mit Bauschutt weiter ausgebaut. Bei hohem Grundwasserstand wird er über- schwemmt.

Reservoir auf der Schlosshöhe: Dem Hochbehälter auf der Schlosshöhe scheint in der ersten Bauphase eine große Bedeutung beigemessen worden zu sein. Der Standort war auf einer Anhöhe etwa 100 Meter südlich des Schlosses. Er fiel 1905 der rie- sigen Baugrube für den geplanten Schlosserweiterungsbau zum Opfer. In den frühen Plänen ist er erstes Ziel der Druckleitung vom Maschinenhaus.38 Eine Ansicht von C. Graeb zeigt seine Lage in der Landschaft und die malerische Form des ein- fassenden Geländers (Farbabb. 27). Die Schlosshöhe ist der erste Aussichtspunkt des Lennéschen Umfahrweges. Er beginnt an der ersten Kreuzung des Fahrweges zum Schloss oberhalb des heutigen Maschinen- hauses. Der Fußweg von Klein Glienicke kommend, hat seine Fortsetzung in einem bergan steigenden Fahrweg. Er windet sich zur Schlosshöhe hinauf, umrundet das Becken und Fontänen, Brunnen und Gewässer im Schlosspark Babelsberg 125

Abb. 9 Ludwig Wichmann: Wasser holendes Mädchen, vor einer Insel im Großen See, Verbleib unbekannt

führt am Schwarzen Meer vorbei zu Fürstenhöhe, Viktoriahöhe und über die Lenné-Höhe (jetzt Standort der Gerichtslaube) zurück zum Schloss und dem Ausgangspunkt. Das Reservoir erlaubte den separaten Betrieb der kleineren Brunnen und Fontänen am Schloss, unabhängig von der Hauptfontäne. Als Brauch- und Löschwasserreservoir eignete es sich aufgrund seiner Tiefe von mehr als drei Metern auch im Winter.

Achterbecken neben der Friedrich-Wilhelm-Höhe: Auf den ersten Nivellementplänen zum Wasserleitungsbau ist der große Hochbehälter an der Friedrich-Wil- helm-Höhe noch nicht als gebaut dargestellt. Mit einem Durchmesser von 23,50 Metern und einem maximalen Wasserstand von zwei Metern Höhe fasst das Becken heute 868 Ku- bikmeter.39 Gleich den Speichen eines Rades, gehen von diesem Becken zwölf Haupt- leitungen mit insgesamt 330 Hydranten aus, die es ermöglichen, mit einem Schlauch von 100 Meter Länge jeden Winkel im Park zu bewässern.40 126 Karl Eisbein

Mit der Parkerweiterung 1865 wurde das Leitungsnetz vergrößert und ein zweiter gleich großer Hochbehälter neben dem bestehenden gebaut. Damit erreicht die Speicherkapazität heute 1736 Kubikmeter. Da der Grundriss beider runden Becken eine Acht darstellt, erhiel- ten beide Hochbehälter den volkstümlichen Namen »Achterbecken«. Beide Hochbehälter besitzen einen, durch einen tiefer liegenden Einschnitt im Beckenrand geschaffenen Über- lauf. Wird das Wasser bis in diese Höhe gepumpt, fließt es über eine offene Rinne und füllt einen kleinen Stausee. Die Staumauer, mit Schlacken dekoriert, hat einen Grundablass, der das Wasser in einen Bach frei gibt. Erosionsschäden beiderseits der Mauer zeugen von unkontrolliertem Überlaufen des Stausees. Durch die Überlaufmöglichkeit der Hochbehäl- ter ist die Reinigung von schwimmenden Verunreinigungen (Laub, Algen, Entengrütze) gut möglich. Im Plan Nr. 6989 ist der erste Hochbehälter an dieser Stelle nur skizziert dargestellt. Die Druckleitung zum Füllen dient gleichzeitig als Abflussleitung. Es nehmen noch keine wei- teren Leitungen von hier ihren Ausgang. Im ersten Meyerplan versorgt eine Leitung die Fontäne auf dem Fontänenplateau und eine weitere ein Becken unterhalb der Viktoria- höhe. Im zweiten Meyerplan ist das vom Hochbehälter ausgehende Netz unverändert, jedoch entspringt dem Becken unterhalb der Viktoriahöhe ein Bachlauf, der oberhalb des schmalen Fußwegenetzes verlief, das sich westlich der Louisenhöhe befindet. Die Lage des Beckens ist auch heute noch im Gelände gut zu erkennen. Es kann davon ausgegangen wer- den, dass auch dieses Becken abflusslos war und der indirekten Bewässerung des Südhan- ges dienen sollte. Vom Bachlauf sind, wohl auch wegen der zahlreichen Bombentrichter in dieser Gegend, nur noch wenige Reste erhalten. Im Generalsituationsplan von 1869 wird der Durchmesser der Zuleitung mit drei Zoll angegeben.41 Im Haeberlin-Plan von 1863 fin- den wir diese Leitung bis zum Flatowturm verlängert. Spätestens zu dieser Zeit ist das Was- serleitungsnetz nahezu komplett, die ab 1865 gestalteten Parkpartien ausgenommen. Offen- sichtlich reichte der Leitungsquerschnitt nicht aus, das vom Flatowturmreservoir versorgte Netz einschließlich der etwa ab 1863 produzierenden Gärtnerei ausreichend zu versorgen. Da der Flatowturm 1856 vollendet war, ist davon auszugehen, dass zu diesem Zeitpunkt das Reservoir gefüllt werden konnte. Die Entwicklung der Wasseranlagen bis zum Jahr 2000

1888, im Todesjahr von Kaiser Wilhelm I., befanden sich die Wasseranla- gen auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung. Nach dem Tod der Kaiserin Augusta 1891 wur- den die Ausgaben für Babelsberg reduziert, die Fontänen liefen nur noch selten, das Schwarze Meer wurde nicht mehr gefüllt. Otto Ferdinand Kindermann ging 1893 in den vorgezogenen Ruhestand. Die geplante Schlosserweiterung für den letzten Kronprinzen brachte in den Jahren 1905 bis 1907 Veränderungen mit sich. Sie betrafen das Leitungsnetz, die Fontäne auf dem nach ihr benannten Plateau wurde entfernt und durch die Leitung D Fontänen, Brunnen und Gewässer im Schlosspark Babelsberg 127 ersetzt. Der Chinesische Blumengarten, auch Marlygarten genannt, mit den beiden Majo- likabrunnen wurde entfernt und im Maschinenhaus eine Kreiselpumpe mit Elektromotor installiert. Mit dem Ausbau der Richterschule oberhalb des Maschinenhauses wurde das alte Kes- selhaus zum Heizwerk umgerüstet. Die Verlagerung der Elektropumpe 1958 in einen neuen Raum, wie sie das letzte erhaltene Pumpenbuch bekundet, weist auf den Einbau der großen Kesselanlage in den eigens dafür aufgestockten Erweiterungsbau von 1865. Nach dem Tod des letzten Wasserwerksmeister Rudolf Kaiser 1967 wurde durch unsachgemäße Bedie- nung die Pumpe beschädigt. Zugangsprobleme zu dem im Grenzgebiet gegenüber dem Jagdschloss Glienicke liegenden Wasserwerk dämpften das Interesse an der Reaktivierung der Pumpe. Die Restaurierung des Pleasuregroundes ab 1970, die beabsichtigten Neupflan- zungen von Großgehölzen und der Wunsch, die Seen wieder zu füllen, führten ab Mitte der siebziger Jahre zu Planungen eines neuen Pumpenhauses am Tiefen See und zu Sanie- rungsarbeiten am Achterbecken und am Flatowturmbecken. 1991 wurden Pläne zur Reaktivierung der Wasserspiele am Schloss erstellt. Sie waren der Anlass für eine systematische Untersuchung eines ersten Teiles des historischen Lei- tungsnetzes und der Vorlage einer fundierten Planungsunterlage, die die gesamte Reak- tivierung des in hervorragend gutem Zustand befindlichem Leitungsnetzes zum Inhalt hat. Eine neue Pumpe findet im Bereich des 1978 zerstörten Wirtschaftshofes auf dem Standort der einstigen Waschküche des Maschinenhauses ihre Aufstellung, die 1. Druckleitung zum Achterbecken wird ergänzt und Schwarzes Meer, Pleasureground und Hauptfontäne erhal- ten als erste wieder Havelwasser. Die übrige Anlage wird schrittweise überprüft, instand- gesetzt und in Betrieb genommen. Somit können auch die dringend erforderlichen Strauch- anpflanzungen in allen Teile des Parks vorgenommen werden, ohne dass das Desaster, das Lenné 1834 ereilte, sich wiederholen muss. Anmerkungen

1 N. N.: Spaziergang durch Potsdams Umgebungen, Berlin/Potsdam 1839, S. 73. 2 SPSG, Plankammer, Plslg. Nr. 7004 und 7005, vermutlich von Ludwig Persius: Am Ufer kolonna- denartige Fassung für eine Fontaine in der Havel. Vermutlich hat Friedrich Wilhelm IV. den Plan Nr. 7004 längere Zeit für Planungen benutzt als den Plan Nr. 7005. Auch alle weiteren im vorlie- genden Beitrag erwähnten Pläne befinden sich in der Plankammer der SPSG. 3 Heinz Schönemann: Karl Friedrich Schinkel. Das Architektonische Werk heute, Stuttgart/London 2001, S. 9. 4 Johannes Sievers: Die Arbeiten von Karl Friedrich Schinkel für Prinz Wilhelm, späteren König von Preußen, Berlin 1955. 5 David E. Barkley: Denkmal und Revolutionsfurcht. Friedrich Wilhelm IV. und die Verherrlichung des Preußischen Feldzugs in Südwestdeutschland 1849 – Monumentale Beispiele im Potsdamer Raum, in: Jahrbuch für brandenburgische Landesgeschichte 1993, 44, S. 130–160. 6 Heinz Schönemann: Die Sonne und der Dampf – Maschinenhäuser und Himmelsrichtungen. Vor- trag am 9. November 2000 in der Pücklergesellschaft e.V., Berlin. 128 Karl Eisbein

7 Ernst Laufer: Der Babelsberg. Geognostisch und pedologisch bearbeitet, in: Jahrbuch der königlich- preußischen Geologischen Landesanstalt für 1880, Berlin 1881, S. 324 f.: »Die jährliche Bewässe- rung geschieht auf den zu düngenden 6,400 Aren, abgesehen von neu gepflanzten Bäumen, die in Gruppen vereinzelt stehen und deren Bewässerung mehr im späten Herbst und frühem Frühjahr erfolgt. Für folgende Berechnung liegt das Jahr 1879 zu Grunde. Die Reservoire halten ca. 2,600 Kubikmeter Wasser. Nach Ausrechnung des Maschinenmeisters ist die grosse Maschine vom 15. Mai bis 15. Oktober gegangen 1160 Stunden. Dieselbe füllt in 10 Stun- den die Reservoire; es ergeben sich ca. 300,000 Kubikmeter. Die Kleine Maschine ist in der selben Zeit ca. 350 Stunden gegangen; sie füllt die Reservoire in 20 Stunden, es ergeben sich ca. 50,000 Ku- bikmeter, also zusammengenommen sind im Jahre 1879 heraufbefördert 350,000 Kubikmeter Was- ser. Rechnet man davon zurück für Fontainen, Küche etc. ein Siebentel, welches nutzlos wieder der Havel zurückläuft, so bleiben 300,000 Kubikmeter. Da aber das Jahr 1879 ein ausnahmslos nasses Jahr war, so ergeben sich für die trockenen Jahre weit höhere Zahlen. Rechnet man vom 15. Mai bis 15. Oktober 150 Arbeitstage mit ca. nur 10 Stun- den (oft auch 15–18 Stunden) und dass mit diesen beiden Maschinen unausgesetzt gearbeitet wird, so werden die Reservoire 150 + 75 Mal = 225 Mal gefüllt. 225 Mal 2600 Kubikmeter = 585,000 Ku- bikmeter Wasser, davon kommen wieder zurück 50,000 für Fontainen, Küche etc. welche Zahl sich annähernd gleich bleibt. So erhält man 535,000 Kubikmeter und bei wenig länger angenommener Arbeitszeit ergeben sich 600,000 Kubikmeter, so dass ich den jährlichen Durchschnitt zwischen trockenen und nassen Jahren auf 450,000 Kubikmeter festsetzen würde.« 450.000 Kubikmeter Wasser auf 64.000 Ar (100 Ar entsprechen einem Hektar) ergeben eine Niederschlagsmenge von 7.031 Kubikmeter pro Hektar. 8 Georg Poensgen: Schloß Babelsberg, Berlin 1929, S. 60. 9 Schlossansicht von Carl Graeb, um 1850, Foto in: Meßbildstelle Berlin-Brandenburg, Inv.-Nr. 90 N 32/19090. 10 SPSG, Plankammer, Plslg. Nr.7006. 11 Johann Heinrich Strack/Martin Gottgetreu (Bruder von R. W. Gottgetreu): Schloß Babelsberg, in: SMBPK, Kupferstichkabinett, Top. 100 Potsdam Babelsberg (Top. II 41 c). 12 SPSG, Plankammer, Plslg. Nr. 6989, 7005, 7004. 13 Strack/Gottgetreu: Schloß Babelsberg (Anm. 11). 14 SPSG, Plankammer, Plslg. Nr. 5297. 15 Heinz Schönemann: Peter J. Lenné. Pläne für Potsdam, Potsdam 1978, S. 5. 16 Michael Seiler: Die Entwicklungsgeschichte des Landschaftsgartens Klein Glienicke 1796–1883, Diss. Hamburg 1986, beschreibt den unbeschrifteten Plan mit der Darstellung von Glienicke und Babelsberg von Gustav Meyer um 1844 als Druckvorlage für ein Gesamtplan der Potsdamer Park- landschaft. In Babelsberg ist dies der erste »Meyerplan«. Vgl. SPSG, Plankammer, Plslg. Chbg. Nr. M 1/3. 17 Strack/Gottgetreu: Schloß Babelsberg (Anm. 11). 18 Claudia Sommer: Babelsberg, Inventarverzeichnis aus Bombentrichtern geborgener Gegenstände, 1988, MR 11. 19 J. H. Strack: Zeichnungen, in: SPSG, Plankammer, Plslg. Nr. 5920, 5921 um 1844. 20 Sommer: Babelsberg, Inventar 1988 (Anm. 18), ME 20. 21 Peter Joseph Lenné: Project vom Anspachschen Palais Garten – Theil beim Schlosse, um 1831, in: SPSG, Plankammer, Plslg. Nr. 3628. Fontänen, Brunnen und Gewässer im Schlosspark Babelsberg 129

22 SPSG, Plankammer, Plslg. Nr. 7002. 23 Vgl. Pläne Plslg. Nr. 7004, 7005, 7006. 24 Vergleiche dazu auch den Textteil von Strack/Gottgetreu: Schloß Babelsberg (Anm. 11). 25 SPSG, Plankammer, Plslg. Chbg. M 1/3. 26 J. H. Strack: Entwurf, in: SPSG, Plankammer, Plslg. Nr. 5935; und vom Januar 1850, ebenda, Plslg. Nr. 5939. 27 Vgl. Strack/Gottgetreu: Schloß Babelsberg (Anm. 11). 28 SPSG, Plankammer, Plslg. Nr. 5298. 29 Sommer: Babelsberg, Inventar 1988 (Anm. 18), ME 23. 30 Franz Haeberlin: Plan vom Königlichen Parke Babelsberg, 1863, in: SPSG, Plansammlung, Plslg. Nr. 7012. 31 Sommer: Babelsberg, Inventar 1988 (Anm. 18), ME 22. 32 SPSG, Plankammer, Plslg. Chbg. M 1/3. 33 Otto Ferdinand Kindermann: Allerhöchst genehmigte Skizze zu den neuen Parkanlagen bei Babels- berg, 1865, SPSG, Plankammer, Plslg. Nr. 7014. 34 SPSG, Plankammer, Plslg. Nr. 7015. 35 SPSG, Plankammer, Plslg. Nr. 7015. 36 SPSG, Plankammer, Plslg. Nr. 13159, Nr. 7008. 37 Carl Hampel: Der Schloßpark des Hochseeligen Kaisers Wilhelm I. zu Babelsberg bei Potsdam, in: Jahrbuch für Gartenkunde und Botanik, 6, 1888/89, S. 41–45. 38 SPSG, Plankammer, Plslg. Nr. 6989, Nr. 7005, Nr. 7004. 39 Brauchwassernetz Park Babelsberg, bearb. v. Ingenieurbüro Hohloch & Timper, Wildpark-West, SPSG, Bauabteilung, September 1999, in: SPSG, Bauabteilung. 40 SPSG, Plankammer, Plslg. Nr. 7015. 41 A. Fischer: General-Situationsplan von dem Schatullgut Babelsberg bei Potsdam, 1869, in: SPSG, Plankammer, Plslg. Nr. 7015.

Abbildungsnachweis: Abb. 1, 5–7: Messbildarchiv Berlin-Brandenburg. – Abb. 2: SMBPK, Kupferstich- kabinett. – Abb. 3–4, 8–9: SPSG. – Farbabb. 22: Christel Köster, Märkische Allgemeine Zeitung. – Farbabb. 23–24: SPSG. – Farbabb. 25–26: Karl Eisbein, SPSG. – Farbabb. 27: SMBPK, Kupferstichkabi- nett.