Ziele durch Radrouten verbinden Senatsverwaltung Durch das Berliner Fahrradroutennetz werden die wichtigs- für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz ten Orte der Stadt verknüpft und können bequem mit dem Abteilung Verkehr Fahrrad erreicht werden. Die ausgeschilderten Radrouten Am Köllnischen Park 3 führen vorrangig durch ruhige Nebenstraßen, aber auch 10179 durch Grünverbindungen und über Uferwege. Wenn Routen auf Hauptverkehrsstraßen verlaufen, sind sichere www.berlin.de/senuvk/verkehr/mobil/fahrrad/radrouten straßenbegleitende Radverkehrsanlagen vorhanden. Das Routennetz hat eine Länge von etwa 590 Kilometer (ohne Berlin, März 2020 (6. Auflage) Streckenüberlagerungen). Ausgehend vom Schloßplatz in Berlin-Mitte führen zwölf Sternrouten strahlenförmig in die Außenbezirke. Sie sind durch einen Außenring, beste- hend aus je vier Segmenten und durch ein Doppelkreuz von vier Spangen miteinander verknüpft. Dazwischen werden Ergänzungsrouten eingehängt. Mit dem rund 68 Kilometer langen Berliner Abschnitt des Europaradweges R1 wurde der erste der Radfernwege, die durch Berlin führen, ausge- baut und beschildert. Ebenfalls fertig gestellt wurden die Berliner Teilstrecken der Radfernwege nach Usedom und nach Kopenhagen. Drei Uferwanderwege und eine Verbin- dung von Berlin nach Leipzig befinden sich in der Planung beziehungsweise Umsetzung. Besondere touristische Be- deutung hat der Berliner Mauerweg.

Berliner Fahrradroutenhauptnetz Fahrradroutenhauptnetz einschließlich Radfernwege und Mauerweg (Nebenrouten sind nicht dargestellt) Europaradweg R1 Radialrouten (RR) Oranienburg Usedom Bernau Tangentialrouten (TR) Radfernwege Hennigsdorf Kopenhagen Mauerweg -Radweg RR6 Stadtmitte (Schloßplatz) RR4 RR5 Beginn aller Radialrouten Havelland-Radweg TR6 RR7 Ahrensfelde Berlin: mobiler Falkensee TR2 RR3 TR3 RR8 RR2 TR7 Hoppegarten TR4 TR1 Groß Glienicke TR5

Der Europaradweg R1 in Berlin TR8 RR9 RR1 RR12 RR11 Erkner Öffentlichkeitsarbeit Europa- RR10 Westlicher Abschnitt: Europaradweg R1 Am Köllnischen Park 3 radweg R1 D-Route 3 Teltow D-Route 3 10179 Berlin Havel-Radweg Spree-Radweg Potsdam − Schloßplatz Mahlow Eichwalde Leipzig Dahme-Radweg Stand: März 2013 Routenbeschreibung

beeindruckendes Panorama auf die Havelseen. Im Vorder- stößt. Am Ende der vierreihigen Lindenallee ragt die Kuppel grund der Mastenwald der Segelboote, gegenüber die An- des Charlottenburger Schlosses durch die Bäume. Wir leger der Berliner Ausflugsflotte, im Hintergrund die Ter- nähern uns der West-City und passieren das Theater- und rassen des Berliner Lidos, Europas größtem Binnenstrand- Hochschulviertel um den Ernst-Reuter-Platz. Die Route bad.  Vorbei an der Ausflugsgaststätte Loretta und dem tangiert das Zentrum von Westberlin – Kurfürstendamm, Bahnhof führt die Route zum Kronprinzessinnen- Gedächtniskirche und Zoologischer Garten – und quert den weg. Hinter der Jugendherberge fahren wir nicht in Rich- Landwehrkanal am Charlottenburger Tor – Tor zum Tier- tung Strandbad oder in Richtung Spinnerbrücke, garten, einst Jagdrevier der brandenburgischen Kurfürs- beliebtestem Motorradtreffpunkt, sondern folgen dem ten, jetzt Europas größter innerstädtischer Park. Die baro- Kronprinzessinnenweg. Rechts die AVUS, einst berühmte cke Achse zielt auf das ehemalige Stadtschloss der preußi- Autorennstrecke Berlins, geradeaus die autofreie Verlän- schen Könige. Der Ausbau zum sechsspurigen Boulevard gerung des Kronprinzessinnenwegs, das Eldorado Aller, und die Errichtung der Siegessäule am Großen Stern sind die gerne Rad fahren oder skaten, wenden wir uns zur Relikte nationalsozialistischer Stadtplanung.  Am Bran- © U. Bengsch Havelchaussee. Versteckte Buchten laden zum Baden denburger Tor, Eingang zum historischen Berlin, Durchlass Von der Potsdamer Schlösser- und ein.  Auf einer alten Eichenallee geht es weiter am Ufer nur für Fuß- und Radverkehr, stand zu DDR-Zeiten die Ber- Parklandschaft zum Schloßplatz entlang. Hinter der Insel Lindwerder macht die Havel- liner Mauer. Heute ist das Brandenburger Tor Symbol für An der Glienicker Brücke trifft der Europaradweg R1, in Ber- chaussee einen Bogen und steigt auf den höchsten Punkt die Wiedervereinigung Berlins und Deutschlands. Hier lin identisch mit der Deutschland-Route D3, auf die Berliner des Ufers zum Grunewaldturm empor. Von der Spitze des kreuzt wieder der Berliner Mauerweg die Route. Nördlich Landesgrenze. Die Havelbrücke, bekannt auch durch den roten Ziegelturms, ein Denkmal aus kaiserlichen Zeiten, ist des Tores liegt das Regierungsviertel mit Kanzleramt und Agentenaustausch während des Kalten Krieges, ist die süd- die gesamte Seenkette von Potsdam bis Spandau zu über- Reichstag. Östlich des Berliner Wahrzeichens beginnt mit lichste Stelle des Seensystems im Westen Berlins und der blicken. Vom Aussichtspunkt rollen wir hügelauf und -ab dem wiederaufgebauten Pariser Platz die Straße Unter den Mittelpunkt von Preußens Arkadien, der Potsdamer Schlös- durch den bis die Havelchaussee sich bei Schild- Linden. Vorbei an russischer Botschaft, Komischer Oper, ser- und Parklandschaft. Von hier aus verläuft der westliche horn, auch hier eine Traditionsgaststätte, wieder dem Ufer der Friedrichstraße, Humboldt-Universität, Universitäts- Abschnitt des Berliner Europaradweges R1 über 33 Kilome- nähert. Südlich der Havelbrücken bei Pichelswerder ver- bibliothek, Staatsoper, Deutschem Historischen Museum ter bis zum Schloßplatz in der Mitte Berlins.  Links der lässt die Route das Ufer der Havel und erreicht über die und dem Forum Fridericianum zieht sich die Prachtstraße Glienicker Brücke biegen wir in den landschaftlich reizvol- Straße Am Postfenn – rechts der Teufelsberg mit den ehe- durch das barocke Berlin. Gegenüber der Museumsinsel len Haveluferweg ein und radeln vorbei an der Großen Neu- maligen Sende- und Abhöranlagen des amerikanischen und dem Berliner Dom befand sich das Stadtschloss, in der gierde und dem Kavaliershaus des Schlosses Glienicke in Militärs – den Scholzplatz.  Hier treffen wir auf die Heer- ehemaligen DDR durch den Palast der Republik ersetzt. Es Richtung Pfaueninsel. Südländisch anmutende Bauwerke straße, Teil der großen Ost-West-Achse, die ganz Berlin wird als Humboldtforum wieder erstehen. Am Schloßplatz ragen ockergelb aus den Baumkulissen. Vom Gegenufer durchzieht. Auf Nebenfahrbahnen, linker Hand die Wald- treffen sich die Berliner Radrouten aus allen Himmelsrich- grüßen der Kampanile der Sacrower Heilandskirche und bühne und das Olympiastadion, gelangen wir durch West- tungen. Hier ist auch der Startpunkt für den östlichen Ab- das Pfaueninselschlösschen. Auf einem Bergsporn am ho- end radelnd zum Theodor-Heuss-Platz. Wir umfahren den schnitt des Europaradweges R1. hen Ufer steht der Zwiebelturm der Kirche St. Peter und Platz mit dem Sendegebäude des Rundfunks Berlin-Bran- Paul. An der Gaststätte Moorlake vorbei geht es in Rich- denburg. In der Blickachse ist der Fernsehturm am Alexan- tung Fähranleger Pfaueninsel, auch hier ein alter Biergar- derplatz zu sehen. Über die Stadtautobahn und den Stadt- ten.  Die Route umrundet die Halbinsel Heckeshorn und bahnring, rechts das Messegelände, das ICC und der Funk- erreicht über eine leichte Anhöhe die Königstraße und den turm, rollen wir leicht bergab bis zum Sophie-Charlotte- Vorort Wannsee. Von der Wannseebrücke öffnet sich ein Platz, wo die Schloßstraße auf die Ost-West-Magistrale Postdam Glienicke Berliner Forst | Wannsee

5. Heilandskirche und Schloss Sacrow Vom Gegenufer der Havel grüßt die Sacrower Heilandskirche (5a) herüber. Wie der Bug eines Schiffes schiebt sich die von einem Säulengang 1 umgebene und von einem Campanile überragte 1. Potsdam Sansoussi 2a Basilika in die Wellen der Havel. Die nach Plänen von Ludwig Persius 1841 bis 1844 errichtete , das Lieblingsschloss Friedrich des Heilandskirche ist neben der Friedenskirche in Großen, liegt in einer der schönsten Schlösser- Potsdam eines der bedeutendsten Kirchenbau- und Parklandschaften Europas, heute Weltkultur- 5b werke des Architekten und herausragender erbe. Mit dem 1745 bis 1747 von © U. Bengsch Bestandteil des Gesamtkunstwerks Preußens Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff 2b Arkadien. Das Schloss Sacrow (5b) wurde 1773 erbauten Schloss ist nicht nur erbaut, der Park am Havelufer 1840 von Joseph die Person des großen preußischen Königs ver- 5a bunden, es ist auch ein Hauptwerk der deutschen Berliner Mauerweg Lenné zum Landschaftspark umgestaltet. Rokokoarchitektur. Havel-Radweg © Büro A+K

Berliner Str. 2,0 3,0 7 3 1,5 4b

6 4a 4c RR1 2. / Neuer Garten Berliner Mauerweg Auch der Neue Garten mit dem 1914 bis 1917 von Paul Schultze-Naumburg erbauten Schloss Cecili- enhof (2a) – bekannt geworden durch das Potsda- mer Abkommen – sowie das 1787bis 1791 von Karl von Gontard und Carl Gotthard Langhans errichte- te (2b) gehören zum UNESCO-Welt- kulturerbe. 2,5

© Büro A+K 3. Glienicker Brücke Die Brücke nach Potsdam im südwestlichen Zipfel Berlins war nicht nur Kontrollpunkt zwischen West-Berlin und der DDR, sie war gleichzeitig 9 Symbol der Konfrontation zwischen Ost und West, Ort für den Austausch von internationalen Spio- 8 nen, düstere Kulisse zahlreicher Spionageromane RR1 und Filme. Heute ist sie Mittelpunkt einer heiteren Europaradweg R1 Seenlandschaft, umgeben von malerischen Schlös- © U. Bengsch sern und Parkanlagen. weitere Haupt- und Radfernrouten Königstr. 4. Schlösser an der Glienicker Brücke Berliner Mauerweg geplante Routenführungen Südlich der Glienicker Brücke, englischer Gotik nach- Havel-Radweg empfunden, ragt das Schloss (4a) vom (Fähre) Berliner Mauerweg hohen Ufer (Karl Friedrich Schinkel, 1833 bis 1835), 1,5 auf der Berliner Seite ist nördlich der Brücke die klas- sizistische Schlossanlage Glienicke (4b) zu sehen, Maßstab: 1:30.000 300 m 1825 bis 1828 ebenfalls von Schinkel erbaut und zwi- schen der Königstraße und der Glienicker Lake, ver- Kartengrundlage: Übersichtskarte von Berlin 1:50.000, 7. Auflage 2013 borgen hinter hohen Bäumen, liegt das 1682 bis Vergrößerung auf 1:30.000 / Farben abgeschwächt 1693 von Charles Philippe Dieussart für den Großen Herausgeber: © Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt – III – Geoinformation – © U. Bengsch Kurfürsten errichtete Jagdschloss Glienicke (4c). Wannsee | Nikolassee Grunewald Schildhorn 12 6. St. Peter und Paul auf Nikolskoe 8. Liebermannvilla RR2 Auf dem hohen Ufer der Havel liegen, mit einer Das Landhaus war die Villa des bekanntesten deut- beeindruckenden Sicht über die Havellandschaft, schen Impressionisten Max Liebermann. Villa und 1,0 Am die Kirche St. Peter und Paul und die Traditions- Garten wurden nach den farbenfrohen Gartenbil- gaststätte Blockhaus Nikolskoe. Auch St. Peter und dern des Malers rekonstruiert. Ein Geheimtipp Postfenn Paul, 1837 nach Plänen des Architektenkönigs nicht nur für Garten- und Kunstbegeisterte. Friedrich Wilhelm IV. und seines Hofbaumeisters Ludwig Persius auf einem Bergsporn der Havel- höhen erbaut, ist mit seinem über die abendliche 2,0 Schlösserlandschaft klingenden Glockenspiel © Büro A+K Bestandteil des Landschaftsgemäldes an der © Büro A+K 2,0 Unterhavel.

11 Havelchaussee 7. Pfaueninsel Wer an der Fährstelle zur Insel übersetzt, begrüßt vom grellem Geschrei zahlreicher Pfauen, findet den Namen der Insel bestätigt. Die Pfaueninsel war die Lustinsel der Preußenkönige in der Havel. 13 Hier wurden exotische Tiere gehalten und experi- 1,0 mentierte der Glasmacher Johann Kunckel. In der Sichtachse zum Marmorpalais am Heiligen See ließ Friedrich Wilhelm II. ein Ruinenschlösschen bauen, Ziel für Lustfahrten über den . © U. Bengsch 11. Grunewaldturm Der 1897 auf dem höchsten Punkt der Havel- 2,0 berge errichtete Turm ist ein nationales Denkmal aus der Gründungszeit des 2. Deutschen Kaiserrei- ches. Von der Aussichtsplattform des 55 Meter hohen Turms ist die Havel-Seenkette und der Havelchaussee gesamte Verlauf des westlichen Abschnitts des Europaradweges R1 zu überblicken. Am Fuß des © Büro A+K Turmes befindet sich ein Ausflugslokal.

12. Schildhorn Ein beliebtes Ausflugsziel der Berliner ist die un- 10 terhalb der Havelchaussee gelegene Halbinsel 9. Haus der Wannseekonferenz Schildhorn. Hier soll der Sage nach der Wenden- 1,5 In der Villa wurde am 20. Januar 1942 die so ge- fürst Jaczo zum Christentum bekehrt worden sein. nannte „Endlösung der Judenfrage“ beschlossen. Ein Denkmal in Form eines Baumes, an dem ein Die Villa ist heute Bildungsstätte und Dokumen- Schild hängt, erinnert an die Legende. Das gleich- tationszentrum des Völkermordes an den bis zu namige historische Wirtshaus steht unter Denk- © Büro A+K 6 Millionen jüdischen Opfern. © U. Bengsch malschutz

Kronprinzessinnenweg 13. Teufelsberg und Teufelssee 10. Strandbad Wannsee Der Teufelsberg ist einer der zahlreichen Trüm- 1,0 Der Lido Berlins ist das größte Binnenstrandbad merberge in Berlin, aufgeschüttet im Grunewald Europas. Der 1.275 Meter lange Sandstrand mit nach dem Ende des 2. Weltkriegs aus circa 12 Milli- seinen in das hohe Ufer der Havelberge hinein ge- onen Kubikmeter Trümmerschutt. In der Zeit des 2,0 RR1 bauten Terrassen wurde 1929/30 nach Plänen von Kalten Krieges nutzten die Vereinigten Staaten von Martin Wagner und Richard Emisch angelegt. Die Amerika den Berg als Horchposten. Heute ist das mit gelben Klinkern verkleidete Anlage ist ein her- Gelände ein beliebtes Rodel- und Skigebiet. Mutige ausragendes Beispiel moderner europäischer Frei- nutzen den Aufwind an den Hängen des Hügels © Büro A+K zeitarchitektur. © U. Bengsch zum Drachenfliegen. Schildhorn Olympiastadion Westend

14. Olympiastadion und Waldbühne 17. Technische Universität und 19. Großer und Das Oval des Olympiastadions hat circa 75.000 Universität der Künste Siegessäule Sitzplätze. Es ist Teil der unter nationalsozialisti- Die 1879 gegründete Technische Universität (17a) Der große Tiergarten (19a), Jagdgebiet der Bran- schen Vorgaben von Werner March für die Olym- ist eine der ältesten technischen Hochschulen denburger Kurfürsten, wurde unter Friedrich pischen Sommerspiele 1936 entworfenen Sport- Deutschlands. Heute besuchen 30.000 Studentin- Wilhelm III. nach Plänen Peter Joseph Lennés 1833 anlagen. Auf dem Gelände befinden sich neben nen und Studenten die Universität, die mit der bis 1840 in einen Landschaftspark umgewandelt. einem 77 Meter hohen Glockenturm, Reit-, benachbarten Universität der Künste (17b), ge- Die den 210 Hektar großen Park durchziehende Schwimm- und Hockey-Stadien und die Wald- gründet 1869, wie die Humboldt-Universität ein Ost-West-Achse wurde nach dem Arbeiteraufstand bühne, eine Freilichtbühne, eingebettet in die wichtiges Ziel des Radverkehrs ist. 1953 in Straße des 17. Juni umbenannt. Vom Havelberge. Für die Fußballweltmeisterschaft 2006 Potsdamer Platz kommend, durchschneidet die © U. Bengsch wurde das Olympiastadion nach Plänen des Büros © U. Bengsch © U. Bengsch Bellevueallee diagonal den Landschaftspark. An von Gerkan, Marg & Partner saniert und mit einer ihrem Ende liegt das Schloss Bellevue (19b), er- Dachkonstruktion überspannt. 18. Zoologischer Garten richtet 1785/86 nach Plänen von Philipp Daniel Im ältesten Zoo Deutschlands leben heute auf Boumann d.J., heute Sitz des Bundespräsidenten. 35 Hektar fast 15.000 Tiere. Der Zoologische Gar- ten befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft 15. Messegelände und Funkturm zur City West. 20. Kulturforum Von internationaler Bedeutung sind die Touris- Das Kulturforum ist ein Produkt des funktionalisti- musbörse und die Grüne Woche, die in den Hallen schen Städtebaus. Es wurde während der Teilung unter dem Funkturm abgehalten werden. Wichtige der Stadt als Pendant zur alten kulturellen Mitte Kongresse finden in dem wie ein Raumschiff an- Berlins von Hans Scharoun am Rande des Tiergar- mutenden ICC – Internationales Congress Cen- tens als Stadtlandschaft konzipiert. Bedeutende trum – statt. Das westliche Pendant zum ehema- © Land Berlin / Thie Bauwerke sind die im organischen Stil von Scha- ligen Palast der Republik wurde 1973 bis 1979 von roun 1960 bis 1976 entworfene Staatsbibliothek Ralf Schüler und Ursulina Schüler-Witte gebaut. und die Philharmonie sowie als Kontrastprogramm der rationale Bau der Neuen Nationalgalerie von © U. Bengsch © U. Bengsch Mies van der Rohe, entstanden 1965 bis 1968.

16. Schloss Charlottenburg 16 Das Schloss war Sommerresidenz der Königin Sophie Charlotte, Gemahlin des Kurfürsten Fried- richs III. Nach Krönung Friedrichs I. zum König in Preußen baute Eosander von Göthe das Schlöss- chen ab 1701 zu einem repräsentativen Schloss aus. Mit dem Tod Sophie Charlottes erhielten Schloss und Dorf Lietzow den Namen Charlotten- 14 RR3 burg. TR5

© Land Berlin / Thie Bismarckstr. Kaiserdamm 3,5 RR2 Heerstr. 21. Regierungsviertel 15 3,0 Das neue Regierungsviertel symbolisiert das Zu- sammenwachsen der ehemals getrennten Stadt- TR5 hälften. Das 1992 von Axel Schultes und Charlotte Frank konzipierte Band des Bundes reiht die wich- tigsten Regierungsbauten – die Spree und die ehe- maligen Grenzanlagen von West nach Ost über- spannend – wie eine Perlenkette auf. Beginnend 2,0 mit dem Haus der Kulturen der Welt (21a) setzt Am Postfenn sich das Band fort mit dem Bundeskanzleramt (21b), entworfen von Schultes und Frank, dem Reichstag (21c) gebaut 1884 bis 1894 von Paul 1,0 13 Wallot, umgebaut 1994 bis 1999 von Sir Norman 12 Foster, bis zu den Bürogebäuden der Abgeordneten Havelchaussee © U. Bengsch (21d), realisiert von Stephan Braunfels 2002. Charlottenburg Tiergarten Mitte

22. Hauptbahnhof 24. Potsdamer Platz 27. Deutsches Historisches Museum Wo sich vor der Wende ein untergeordneter Bahn- Vor dem 2. Weltkrieg einer der verkehrsreichsten Der von den Brandenburger Kurfürsten angelegte hof der Stadtbahn befand, überdecken heute weit- Plätze Europas, wurde das kriegszerstörte Areal Prachtboulevard Unter den Linden beginnt mit räumige Glashallen und mehrgeschossige Bügel- während der Trennung Berlins zum Niemandsland. dem historischen Zeughaus. Der 1695 von Johann bauten die Eisenbahnviadukte. Sie verknüpfen die Heute ist die beeindruckende Silhouette des neu Arnold Nering begonnene und von Andreas Schlüter Ost-West-Trasse der Stadtbahn mit dem Nord- erstandenen Potsdamer Platzes mit seinen Hoch- 1699 vollendete Bau beherbergt heute das Deut- Süd-Tunnel des neuen Berliner Eisenbahnnetzes. häusern Symbol des neuen Berlins. sche Historische Museum. Die Fassade gehört zu Der Entwurf des neuen Hauptbahnhofs wurde den bedeutendsten Werken der Barockplastik. vom Architekturbüro von Gerkan, Marg & Partner erarbeitet. © U. Bengsch © Land Berlin / Thie © Büro A+K

23. Brandenburger Tor und 25. Gendarmenmarkt Holocaust-Mahnmal Der Gendarmenmarkt ist einer der schönsten Plät- Der einstige kurfürstlich-königliche Prachtboule- ze und Höhepunkt des historischen Städtebaus in vard Unter den Linden endet in Berlins guter Stu- Berlin. Flankiert von den Zwillingsbauten Französi- be, dem Pariser Platz (23a) mit dem symbolträch- scher Dom und Deutscher Dom, befindet sich in der tigen Brandenburger Tor, erbaut 1788 bis 1791 Platzmitte das von Karl Friedrich Schinkel 1818 bis von Carl Gotthard Langhans. Um den Stadtplatz 1821 entworfene Schauspielhaus, heute als Kon- haben sich Botschaften angesiedelt. Von den stei- zerthaus genutzt. nernen Fassaden des Pariser Platzes hebt sich das gläserne Gebäude der von Günther Behnisch ent- © U. Bengsch worfenen neuen Akademie der Künste ab. Auch das © Land Berlin / Thie im historisierenden Stil wiedererstandene Hotel 22 Adlon, eines der berühmtesten Grand Hotels Ber- lins, befindet sich am Pariser Platz. Nicht zum un- Radfernweg mittelbaren Platzbereich gehört das von Peter Berlin–Usedom Berliner Mauerweg Karl-Marx-Allee TR3 Eisenman 2005 entworfene Mahnmal für die RR6 Berlin–Kopenhagen Spree-Radweg ermordeten Juden Europas (23b). 21b 21d RR4 | RR5 Rathausstr. 1,5 21a 21c 26b 27 1,0 TR1 19b 23a Unter der Linden 28 Spree-Radweg Spree-Radweg 26d 26a RR7 | RR8 Straße des 17. Juni 1,0 26c 2,0 Straße des 17. Juni 23b RR1 | RR12 RR9 | RR10 | R11 1,0 25 2,0 Bismarckstr. Andreasstr. Berliner Mauerweg Spree-Radweg 17a 19a

17b TR1 18 20 24

26. Lindenforum Um den heutigen Bebelplatz planten Friedrich II. und sein Hofarchitekt Knobelsdorff ein repräsenta- tives städtebauliches Ensemble, das Forum Frideri- cianum. Verwirklicht wurden von Knobelsdorff be- ziehungsweise Boumann d.Ä. in den Jahren 1741 28. Schloßplatz bis 1773 das Opernhaus, heute Deutsche Staats- Auf der Schlossinsel befand sich das Berliner oper (26a), das Palais Prinz Heinrich, seit 1810 Stadtschloss, zu Beginn des 18. Jahrhunderts Humboldt-Universität (26b), sowie die St. Hed- durch Andreas Schlüter zum bedeutendsten wigs-Kathedrale (26c). Die barocke Alte Bibliothek Barockschloss Norddeutschlands ausgebaut. Nach (26d) wurde 1775 bis 1781 nach Plänen von Unger Abriss der Schlossruine durch die DDR-Regierung und Boumann d.J. errichtet. Im Zentrum der Anla- wurde hier der Palast der Republik errichtet. Nach ge, auf dem Mittelstreifen, thront der Alte Fritz © Stiftung Berliner Schloss – einem Entwurf von Franco Stella entsteht das © Land Berlin / Thie hoch zu Ross. Humboldtforum / F. Stella Stadtschloss als Humboldtforum wieder neu.