Umsetzungsstudie Geotop Scheibenberg
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Umsetzungsstudie Geotop Scheibenberg Festlegung und Definition der Welterbebereiche und Pufferzonen im Rahmen des Projekts Montanregion Erzgebirge Projektgruppe UNESCO-Welterbe Montanregion Erzgebirge Institut für Industriearchäologie, Wissenschafts- und Technikgeschichte TU Bergakademie Freiberg Die Studie wurde im Auftrag des Fördervereins „Montanregion Erzgebirge“ e.V. mit Un- terstützung der Stadt Scheibenberg und dem von der Europäischen Union initiierten „Ziel 3-Programm zur Förderung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit zwischen dem Freistaat Sachsen und der Tschechischen Republik 2007-2013" durch die Arbeits- gruppe Welterbe-Projekt Montanregion Erzgebirge am Institut für Industriearchäologie, Wissenschafts- und Technikgeschichte (IWTG) an der TU Bergakademie Freiberg er- stellt. Prof. Dr. phil. habil Helmuth Albrecht Dipl.-Ind.Arch. Jane Ehrentraut Dipl.-Geol. (FH) Jens Kugler Dipl.-Ind.Arch. Julia Petzak Herausgeber: Förderverein „Montanregion Erzgebirge“ e.V. Karten: Arbeitsgruppe Welterbe-Projekt Montanregion Erzgebirge am IWTG/TU Bergakademie Freiberg Verlag: SAXONIA Standortentwicklungs- und –verwaltungsgesellschaft mbH Halsbrücker Straße 34 09599 Freiberg © Förderverein „Montanregion Erzgebirge“ e.V. Freiberg 2012 www.montanregion-erzgebirge.de Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Werkes darf ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Inhaltsübersicht 1 Allgemeine Einführung .........................2 Aufgaben- und Zielstellung der Umsetzungsstudien für das UNESCO- Welterbe-Projekt Montane Kulturlandschaft Erzgebirge/ Krušnohoří .2 2 Zusammenfassung ...............................6 Bedeutung ................................................6 Erhaltungszustand, Eigentumsverhältnisse und Nutzung .......6 Schutzstatus und potentielle Gefährdungen ..........................................6 3 Geologie und Geschichte vom Scheibenberg ...............................................7 Abriss zur Scheibenberger Stadt- und Montangeschichte ..................................10 4 Nominiertes Gut Geotop Scheibenberg 13 Nutzung ..............................................14 5 Schutzstatus/ Nominiertes Gut/ Planungen und Potentielle Gefährdungen/ Eigentumsverhältnisse ...............................16 5.1 Schutzstatus Nominiertes Gut ....16 5.2 Schutzstatus Pufferzone ..................16 5.3 Sichtbeziehungen .............................16 5.4 Potentielle Gefährdungen ................17 5.5 Eigentümer .......................................17 6 Literaturverzeichnis ............................18 1 1 Allgemeine Einführung Teil des Erzgebirges ausgewählt, die sich geographisch über die ganze Region vertei- Aufgaben- und Zielstellung der len und zugleich die gesamte über Umsetzungsstudien für das 800jährige Geschichte des Montanwesens UNESCO-Welterbe-Projekt Montane und der durch das Montanwesen geprägten Kulturlandschaft Erzgebirge/ Kulturlandschaft repräsentieren. Ergänzt Krušnohoří wurde diese Objektauswahl für das deutsche Erzgebirge durch eine entsprechende Objek- tauswahl im tschechischen Teil des Erzge- Seit dem Jahr 1998 befindet sich das Projekt birges im Jahre 2011 um bislang 6 weitere „Kulturlandschaft Montanregion Erzgebirge“ potentielle Welterbe-Objekte durch die inzwi- durch Beschluss der Kultusministerkonfe- schen am Regionalmuseum in Most gegrün- renz der Bundesrepublik Deutschland auf dete tschechische Arbeitsgruppe zum ge- der offiziellen deutschen Tentativliste (War- meinsamen Welterbe-Projekt. Insgesamt teliste) für eine Aufnahme in die Liste des sollen also etwa 50 Objekte das grenzüber- UNESCO-Welterbes. Im Auftrag des Säch- schreitende Gemeinschaftsprojekt Welterbe- sischen Staatsministeriums für Wissenschaft Montane Kulturlandschaft Erzgebirge/ und Kunst (SMWK) erarbeitete eine Projekt- Krušnohoří repräsentieren. gruppe am Institut für Industriearchäologie, Das Welterbe-Projekt Montane Kulturland- Wissenschafts- und Technikgeschichte schaft Erzgebirge/ Krušnohoří weist mehrere (IWTG) der TU Bergakademie Freiberg im Besonderheiten auf: Zum einen ist es ein Jahre 2001 für dieses Projekt eine „Mach- grenzüberschreitendes Projekt unter Einbe- barkeitsstudie“. Die Studie kam zu dem Er- ziehung des deutschen und des tschechi- gebnis, dass das Erzgebirge als Kulturland- schen Teils des Erzgebirges. Zum anderen schaft grundsätzlich das Potenzial für eine soll ein Netzwerk von ausgewählten Objek- Aufnahme in die Welterbeliste besitzt, und ten bzw. Sachgesamtheiten die gesamte sie zeigt zugleich Wege zur Realisierung des Montane Kulturlandschaft Erzgebirge/ Projekts auf. Im Auftrag des 2003 gegründe- Krušnohoří als sich „fortbestehende Kultur- ten Fördervereins Montanregion Erzgebirge landschaft“ im Rahmen einer seriellen No- e.V. begann die Projektgruppe am IWTG minierung repräsentieren. Ein derart ambiti- 2004 mit der systematischen Erfassung aller oniertes Projekt erfordert ein spezielles De- für das Projekt in Frage kommenden Objekte sign und besonderes Vorgehen bei der im Erzgebirge. Geprüft wurden über 10.000 Auswahl der zum Welterbe-Projekt gehören- unter Denkmalschutz stehende Einzelobjek- den Objekte und Ensembles. Neben den te, von denen rund 1.400 der historisch und geltenden Aufnahmekriterien der UNESCO denkmalpflegerisch am bedeutendsten Ob- ist insbesondere die Vereinbarkeit des jekte in einer speziellen Datenbank erfasst Schutzes der ausgewählten Welterbe- wurden. Entsprechend der Kriterien der UN- Objekte mit den wirtschaftlichen und infra- ESCO für die Aufnahme in die Welterbeliste strukturellen Bedürfnissen einer sich weiter wurden daraus schließlich rund 250 Objekte entwickelnden Region zu berücksichtigen. bzw. Sachgesamtheiten als Basis für das Um dieser doppelten Zielsetzung gerecht zu Welterbe-Projekt Montanregion Erzgebirge werden, wurde zunächst die Anzahl der aus- ausgewählt. Auf der Grundlage dieser 250 zuwählenden Objekte auf die historisch, Objekte erarbeitete die Projektgruppe am denkmalpflegerisch und landschaftlich be- IWTG im Auftrag des Fördervereins Montan- deutendsten Objekte beschränkt. Diese ver- region Erzgebirge e.V. für das Sächsische teilen sich in Form von Inseln (Clustern) über Staatsministerium des Innern (SMI) 2007 das gesamte Erzgebirge und bilden ein eine „Realisierungsstudie“, die einerseits die Netzwerk, das nur einen Bruchteil der Flä- vorläufige Auswahl der für das Welterbe- che des Erzgebirges umfasst. Insgesamt Projekt vorgesehenen Objekte vorstellte und bildet das Netzwerk der ausgewählten Ob- andererseits das Projekt nochmals im Hin- jekte als Ganzes die gesamte historische blick auf seine Tragfähigkeit für die Aufnah- Entwicklung der Montanen Kulturlandschaft me in die Welterbeliste prüfte. Insgesamt ab und verdeutlicht alle für des Gebietes wurden im Rahmen der Studie von 2007 charakteristischen Facetten, die den außer- sowie der sich seit 2008 anschließenden gewöhnlichen universellen Wert der Kultur- Zusammenarbeit mit den am Projekt beteilig- landschaft entscheidend mitbegründen: Die ten Kommunen bis heute (Februar 2012) 42 Montandenkmale über und unter Tage, die potentielle Welterbe-Objekte im sächsischen 2 Bergstädte und Bergsiedlungen mit ihrer Erzgebirge e.V. sowie des im Juni 2011 ge- besonderen sakralen und profanen Architek- gründeten Welterbekonvents als der Vertre- tur und Kunst, die Bergbaulandschaften mit tung der das Projekt tragenden Kommunen ihrer einmaligen Geologie, Fauna und Flora, und Landkreise im Erzgebirge durch die die volkskundlichen, musealen, archiva- Welterbe-Projektgruppe am Institut für Indu- lischen, wissenschaftlichen und technischen striearchäologie, Wissenschafts- und Tech- Sachzeugen der Entwicklung des Montan- nikgeschichte (IWTG) der TU Bergakademie wesens usw. Sie alle legen Zeugnis ab von Freiberg. Voraussetzung für die Anfertigung der enormen sozialen, wirtschaftlichen, poli- der Studien ist ein entsprechender Be- tischen und kulturellen Bedeutung der über schluss der betroffenen Kommune (Stadt- 800jährigen Entwicklung des Montanwesens bzw. Gemeinderatsbeschluss), der die fer- im Erzgebirge vom Mittelalter bis zum Ende tiggestellte Studie abschließend nochmals des 20. Jahrhunderts. zur endgültigen Beschlussfassung vorgelegt Das Prädikat „Welterbe“ soll die künftige wird. Erst damit sind die jeweiligen Objekt- wirtschaftliche und infrastrukturelle Entwick- Beiträge der Kommune zum Welterbeprojekt lung des Erzgebirges als lebendige und sich festgelegt. Für die Erstellung aller notwendi- weiter entwickelnde Kulturlandschaft nicht gen Umsetzungsstudien im Rahmen des behindern, sondern sogar befördern. Um Gesamtprojekts ist ein Zeitraum bis Juni dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, hat sich 2012 vorgesehen. der Förderverein Montanregion Erzgebirge Die Umsetzungsstudien orientieren sich an e.V. 2008 auf Anregung des damaligen den Maßgaben des „Leitfadens zur Festle- Staatsministers Dr. Buttolo (SMI) dazu ent- gung und Definition der Welterbe-Bereiche schlossen, für jedes der ausgewählten Welt- und Pufferzonen im Rahmen des Projekts erbe-Objekte eine „Umsetzungsstudie“ mit Montanregion Erzgebirge“. Leitfaden und der Aufgabenstellung durchzuführen, das Umsetzungsstudien werden in einer ge- Welterbe-Projekt mit den jeweiligen infra- meinsamen Arbeitsgruppe bestehend aus strukturellen und wirtschaftlichen Planungen Verantwortlichen der Kommunen und der vor Ort abzustimmen und in Einklang zu Projektgruppe Montanregion Erzgebirge des bringen. In enger Abstimmung mit den örtli- IWTG der TU Bergakademie Freiberg