• Wie gehe ich mit Veränderungen um? • "Veränderung - eine Zumutung des Lebens oder eine Chance?" • Katholische Erwachsenenbildung • Neues aus Burkina Faso • …

Mai 2021 1

Mut zur Veränderung?!

Oft kommt Veränderung von außen und nicht als Ergebnis unserer individuellen Entscheidung. Wir wehren uns meist dagegen, da Gewohnheiten uns Sicher- heit und Halt versprechen. Gerade jetzt wird aber durch die Pandemie schon über ein ganzes Jahr lang unser Leben in vielerlei Hinsicht radikal anders. Auf vieles, was uns lieb und wichtig ist, müssen wir verzichten, und gleichzeitig bemerken wir, je nach unserer persönlichen Lebenssituation, dass nicht nur um uns, sondern auch in uns manches anders wird. Krankheit, existentielle Sorgen, Einsamkeit, aber auch bei Manchen die Gedanken, dass wir auf so vieles, was wir für ungeheuer wichtig und unabdingbar für unser Wohl- befinden gehalten haben, eigentlich verzichten können, all das begleitet und verändert unser Leben in diesen Tagen. Der eine fürchtet dies alles, möchte am Althergebrachten festhalten, der andere sieht in der Veränderung auch Chancen zum Aufbruch. Gerade Ostern hat uns gelehrt, dass auch die Jüngerinnen und Jünger Jesu mutlos geworden sind, Furcht, Verzweiflung, Angst und Ratlosigkeit empfanden. Doch der Weg von Karfreitag führte sie zu einer radikalen Veränderung: Zur Auferstehung des Herrn! So wurden sie auf ganz unterschiedliche und individuelle Weise zu Hoffnung, Zuversicht und Stärke geführt.

Gleichermaßen für unser Leben, gerade in der schwierigen Zeit der Pandemie, gilt diese Osterbotschaft, die uns sagt: Vertraue und fürchte dich nicht!

Auch das bevorstehende Pfingstfest hat für uns eine wichtige Botschaft: Es zeigt, wie sich im Leben der Jüngerinnen und Jünger Eingeschlossensein zu Öffnung wandelt. Der Heilige Geist verhilft ihnen, frei und selbstbewusst die Isolation zu verlassen und die Frohe Botschaft Jesu Christi den Menschen zu verkünden. Ralf Cieslik

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Nicht aufhören, neu anzufangen! Aufbruch trotz der Pandemie und ihrer Einschränkungen

Ja, Corona ist eine Zumutung. Wir können nicht mehr mit der Fa- milie zusammen sein, Freunde nicht treffen, die Gruppen und Gemeinschaft nicht erleben. Die Gedanken spielen verrückt. Wie soll das weitergehen? Zurzeit liegt so vieles brach in der Gemeinde, der Stadt, in der Caritasarbeit, den Vereinen. Trotzdem gab es letztes Jahr neue Ideen: andere Gottesdienstformen wurden ange- boten im Freien, eine Plauderecke am Rhein, Grußkarten an Ostern von Jugendlichen an Senioren, Einkaufshilfe und vieles mehr. Das war gut so. Wird es auch nach der Pandemie noch tragen? Wie können wir noch besser Menschen erreichen, die Hilfe benötigen? Wie sollen wir das Miteinander der Generationen stützen? Wie kann eine sinnvolle, schöne Freizeit- gestaltung aussehen? Wie wäre es, wenn wir uns gemeinsam, Jung und Alt, auf den Weg machen würden und überlegen, was ist gut, was wollen wir, was müssen wir anders machen? Im Generationenprojekt haben Michaela Wolff und Astrid Haderlein vieles angestoßen, auf das wir aufbauen können: das Netzwerktreffen aller im sozialen Bereich Tätigen der Stadt, der „Runde Tisch für bezahlbaren Wohnraum“, Überlegungen zur Modernisierung der Nachbarschaftshilfe, die bisher von „Hallo Nachbar e.V.“ geleistet wurde, aber sich nun aus Altersgründen der Mitglieder auflösen wird. Nun, da wir eine Projektstelle für eine(n) Sozialarbeiter(in) im Pastoralteam für 5 Jahre genehmigt bekommen haben, können wir an diesen Themen weiterarbeiten. Es gibt eine(n) Ansprechpartner(in) mit fachlicher Kompetenz in sozialraumorientierter Arbeit, der/die uns unterstützen und begleiten kann. Mit Gottes Hilfe können wir es wagen, neue Wege zu gehen. Sind Sie dabei? Brigitte Bendel, Gemeindecaritas Sankt Martin Lahnstein

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Veränderung aktiv mitgestalten

Haben Sie ein Testament gemacht? Besitzen Sie eine Betreuungsvollmacht? Ist die Patientenverfügung ausgefüllt und unterschrieben? Haben Sie festgelegt, wie Ihre Beerdigungsfeier sein soll? Wissen Ihre Ange- hörigen, wie Sie beigesetzt werden möchten? Alles mit Ja beantwortet? Dann haben Sie nichts dem Zufall überlassen. Bei einem Besuch einer Demenzstation hatte ich ein einschneidendes Erlebnis: Lange vor Corona besuchte ich regelmäßig Bewohner einer Demenzabteilung; bei allen war die Demenz weit fortgeschritten, und es war kaum möglich über ein Gespräch mit ihnen in Kontakt zu kommen. Meine Besuche am Bett bestanden aus dem Halten der Hände, ein vorsichtiges Streicheln, dem Summen alter Kirchenlieder oder auch dem Beten des Vaterunsers und am Ende einem persönlichen Segen mit der Bezeichnung des Kreuzes auf der Stirn. Bei allen Besuchten war im Biographiebogen notiert, dass sie religiöse Bezüge hatten bzw. dass der Glaube eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielte. Als ich wieder einmal zu Besuch kam, schallte Musik der Gruppe „Die Toten Hosen“ in voller Lautstärke durch das Haus. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich mag die „Toten Hosen“; ihre Musik ist mitreißend, die Texte genial und treffen immer den Nerv der Zeit. Aber die Bewohner der Abteilung waren in 20-er bzw. Anfang der 30-er Jahre geboren, also im Alter meiner Eltern, und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dies ihre gewohnte Musik war; aber sie konnten sich nicht wehren und die Musik lief und lief und lief. Ich habe mir vorgestellt, ich wäre in der Situation der Bewohner, mir würde „Heino“ in voller Lautstärke „Schwarzbraun ist die Haselnuss“ ins Ohr plärren, und ich könnte mich nicht wehren. Aber hören, hören müsste ich ihn. Und dann fiel mir eine Fortbildung im Rahmen der Sterbebegleitung ein. Der Referent sprach mit großem Engagement über die Verantwortung jedes Einzelnen, für sich selbst vorzusorgen und zwar nicht nur rechtlich, testamentarisch, medizinisch sondern auch seelisch. Er erzählte davon, dass er, ähnlich wie in einem Testament oder in der Patientenverfügung, festgelegt hat, welche Musik beispielsweise er hören möchte, wenn er sich nicht äußern kann. Und er spielte uns diese Musik vor und legte uns eindringlich ans Herz, auch selbst dieses seelische Testament zu machen; es dann Menschen anzuvertrauen, die evtl. in der Betreuungsvollmacht als Betreuer festgelegt sind. Sie sind auf diese Weise verpflichtet, auch diese Verfügung umzusetzen. Zumindest ist es ein Versuch wert, um vorzubeugen, einer Atmosphäre, einer Musik, bei der sich einem im gesunden Leben die Haare zu Berg stellten, hilflos ausgesetzt zu sein, wenn man nicht mehr in der Lage ist, sich zu äußern. Ich fand die Eindringlichkeit des Referenten enorm, denn er machte deutlich, dass jeder auch für sein seelisches Wohl verantwortlich ist und dafür sorgen kann und sollte. Und das heißt, auf mögliche Veränderungen aktiv zu reagieren und nicht sie passiv auf mich zukommen zulassen oder sie anderen zu überlassen. Auch Geschichten, Gedichte, Gebete könnten genannt werden, die mir zu gesunden Zeiten gut getan haben, Ruhe gebracht haben. Vielleicht haben Sie dies schon getan; wenn nicht, wagen Sie sich einmal daran und gestalten Sie die vielleicht eines Tages eintretende Veränderung aktiv mit; unterstützen Sie auf diese Weise die Menschen, die sich dann um Sie kümmern und Sie gut begleiten möchten. Hella Schröder

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Veränderung in meinem Leben……

Bei Google kann man folgendes lesen: Veränderung ist der Beginn von etwas Neuem und dem Loslassen von Altem. Veränderungen begleiten uns ständig. Es gibt Veränderungen, die nehmen wir wahr, doch sie tangieren nicht unser Leben direkt. Am meisten tangieren uns Veränderungen, die unser ganz persönliches Leben betreffen. Dies können erfreuliche oder schwierige sein, im Leben begegnen wir beiden. So erging es mir auch in meinem Berufsleben. Nach der Lehre im Krankenhaus Lahnstein im Labor, wechselte ich nach sechs Jahren Tätigkeit zur Berufsfachschule in Dernbach - verbunden mit einem Internatsaufenthalt für ein Jahr. Am 1.1.75 startete dann meine Praxistätigkeit mit vielen Kolleginnen. Sie kamen und gingen wieder. Ständige Veränderungen. Nur eine blieb genau wie ich den Chefs „treu“. Es war mehr als ein Angestelltenverhältnis. Wir fühlten uns zugehörig. Jeder war für den anderen da und dies merkten auch die Patienten. Nach 25 Jahren mussten die Chefs aus Altersgründen ihre Tätigkeit aufgeben und es kam ein neues Ehepaar. Fachlich hoch qualifiziert, aber die menschliche Ebene, der christliche Faktor, das Familiengefühl, das wir oft bei den „alten Chefs“ als zu viel bemängelten, fehlte plötzlich. Nach 10 Jahren kam eine weitere Veränderung. Wir wurden an ein Versorgungszentrum „verkauft“. Von da an stand der Profit an erster Stelle und wir mit unserer mitmenschlichen Art wurden belächelt. Nach einem weiteren Verkauf an einen anderen Gesellschafter wurde es auch nicht besser. Ein sehr kompetenter Arzt kam zwar zu uns, wechselte dann aber nach zwei Jahren wieder, da er sich mit dieser Art der Praxisführung nicht identifizieren konnte - eine sehr schmerzliche Veränderung für mich. Am 15.12.2014 wurde die Praxis vom Praxismanager für mich nach 40 Jahren für immer geschlossen. Da ich mich innerlich immer mehr von „meiner“ Praxis getrennt hatte, war es gut zu verkraften. Ich fiel auch nicht in das sogenannte „Rentnerloch“, da ich genug andere Aufgaben hatte. Ich übernahm immer mehr die häuslichen Aufgaben bei meiner Mutter, um ihr die alters- entsprechenden Beschwerden zu erleichtern, half sonntags im Altenheim St. Martin bei de r Begleitung der Gottesdienstbesucher aus und nahm dann 2018 die Küstervertretung an. Die nächste Veränderung, die uns leider alle traf, war Corona. Eine sehr schmerzliche Erfahrung. Kein Treffen mit Freunden, keine Chorproben, zunächst keine Gottesdienste – was ja glücklicher- weise, zwar eingeschränkt, aber wieder möglich ist.

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Eine der wichtigsten und größten Hilfe bei allen Veränderungen des Lebens ist, wenn wir wissen, dass wir nicht alleingelassen sind. Es gibt jemanden, der immer seine Hand über uns hält und der, wenn auch im Augenblick für mich oft nicht verständlich, alle m eine Lebensveränderungen mitträgt. Christa Rüdell

Günter Krämer schickte zum Thema: „Veränderungen“ den beigefügten Text von Paul Weismantel:

Lebendig ––– lebensnlebensnahahahah Viele Menschen wünschen sich eine lebendige und lebensnahe Sprache in den Gottesdiensten.

Dazu bedarf es Worte, die nicht über die Köpfe hinweg oder an den Herzen vorbei sondern in sie hinein gehen, ohne die Hörenden zu erschlagen.

Lebendig und lebensnah wirkt eine Sprache dann, wenn sie ins passende

und entsprechende Wort bringt und beim Namen nennt, was zu sagen ist.

Lebendig und lebensnah reden und beten wir dann, wenn wir mit eigenen Worten einander und Gott sagen, was uns betrifft und bewegt, was uns berührt und beseelt. (aus dem Fastenkalender von Paul Weismantel, 10.3.2021)

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Veränderungen: Eine Zumutung des Lebens oder eine Chance?

Veränderungen bei „Kirchens“ sind eher eine Zumutung denn eine Chance. Wer in den 1980ern und 1990ern Jahren die Gremienarbeit innerhalb der katholischen Kirche mitgemacht hat, der wurde vielfältig mit Veränderungen ver- traut gemacht. Wie viele Strukturdebatten wurden geführt, Papiere geschrieben, diskutiert und beschlossen, die eigentlich alle das Ergeb- nis hatten, schwindende personelle Ressour- cen im Bereich der Kleriker und pastoralen Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter auf immer weniger Gläubige in immer größeren Räumen zu verteilen. Die Geschichte der „Zusammen- legungen“ hat im 21. Jahrhundert rasend an Fahrt aufgenommen und ist kaum noch nach- zuerzählen. Und dies immer scheinbar von den betroffenen Gläubigen „gewollt“ und zumindest irgendwie „abgesegnet“, manchmal mit Urkunden und Verträgen. Die Zahl derjenigen, die dafür kämpfen, dass die „Kirche im Dorf“ bleibt, scheint kleiner zu werden. Priester aus aller Herren Ländern der Erde sollen den Priestermangel in Deutschland auffangen. Und dann kommen scheinbar in schöner Regelmäßigkeit Meldungen aus dem fernen Vatikan oder auch von Bischöfen unserer deutschen Bischofsstädte, die bei immer mehr Menschen Zweifel nähren an der Institution Kirche.

Zumindest einige „Zumutungen“ in dieser katholischen Kirche sind von Menschenhand gemacht: Missbrauchsskandal, Stellung der Frau, Zölibat, Weihe von Frauen. Schlagzeilen, die immer wieder Stoff für Leserbriefe bieten. So manches „Bodenpersonal“ mutet uns im wahrsten Sinne des Wortes viel zu. Doch sollte dies nicht unseren grundsätzlichen Glauben schmälern. Gestählt durch die Mitarbeit bei „Wir sind Kirche“ oder die Teilnahme an vielen Katholiken- und Kirchentagen leidet man als Gläubiger an der Institution und nicht selten verschafft die Empörung Luft in den Gesprächen und im Austausch mit Gleichgesinnten. Interessant, dass immer wieder prominente Zeitgenossen, die nicht mehr zur Kirche gehören, wie zum Beispiel der Kölner Liedermacher Wolfgang Niedecken in Interviews sehr wohl die vielen guten Dinge anerkennen, die von Menschen innerhalb der katholischen Kirche geleistet werden. Das beginnt bei der Altenpflege, geht über die Trauerbegleitung und endet noch lange nicht bei der Entwicklungshilfe. Da fällt mir auch der verstorbene Literaturnobelpreisträger Heinrich Böll ein, von dem der Ausspruch stammt: "Die schlechteste christliche Welt ist mir lieber, als die beste unchristliche Welt." Die spürbarsten Veränderungen in unserem Verband, der Kolpingfamilie St. Martin, gehen einher mit veränderten Lebensverhältnissen gerade von jungen Menschen. So wie es keine Kapläne mehr gibt, fehlen auch charismatische junge Menschen, die bereit sind, Kinder- und Jugendgruppen zu leiten. Geschuldet ist dies u.a. auch der Tatsache, dass Schule bis in die späten Nachmittagsstunden geht und immer weniger nach ihrem Schulabschluss auch „vor Ort“ bleiben. Entwicklungen und Umstände, die das Leben schreibt und niemand aufhalten kann. Bei der Altersstruktur unserer Kolpinggemeinschaft gibt es nichts zu beschönigen.

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Und trotzdem laden wir jede junge Leserin und jeden jungen Leser ganz herzlich ein, sich bei uns einzubringen, vielleicht punktuell in Projektarbeit (wie z.B. Straßen-Kleidersammlung) mitzumachen. Wir freuen uns über junge Familien, denen wir vom Vorstand alle Hilfen geben möchten und für deren Ideen und Anregungen wir offen sind. Wir freuen uns über Kinder und Jugendliche, die bei uns mitmachen wollen. Wer sich engagieren möchte, ist herzlich eingeladen, sich bei unserem Vorsitzenden, Markus Schild, Telefon 02621/61171, [email protected] zu melden. Thomas Schneider

Große Veränderungen in unserem Leben können eine Chance sein

Es ist schwer zu sagen, wie wir mit Veränderungen in unserem Leben umgehen. Viele machen uns Angst, stellen uns vor ungeahnte Grenzen, vor Situationen In denen wir Unterstützung, Zuwendung oder einfach ein gutes Wort brauchen. Es gibt Veränderungen, die wir selbst herbeiführen wie z. B. ein Arbeitsplatzwechsel, der Umzug in eine neue Wohnung oder einfach ein neues Outfit, ein neuer Haarschnitt. Diese selbst ent- schiedenen Veränderungen, die wir mutig „durchziehen“ machen uns glücklich und stärker. Wir zeigen damit, unser Leben selbst in der Hand zu haben. Sie machen uns glücklich. Das Corona Virus hat uns vor eine nie vorher gedachte Veränderung in unserem beruflichen und privaten Bereich geführt. Es ist eine Situation, die unser eigenes Leben, unsere Gesundheit, unser Miteinander seit über einem Jahr immer und überall begleitet. Unsere Kinder, Jugendliche, alte und junge Erwachsene versuchen das Beste aus dieser Veränderung zu machen. Auch wir Erzieher*innen, in der Kindertagesstätte Arche Noah stehen jeden Tag vor neuen Veränderungen. Sei es durch „neue Auflagen“, die erfüllt werden müs- sen, durch Anfragen von Eltern und Kindern, wann und wie oft und ob sie in die Kita zurückkommen dürfen. Es gibt in unserer kleinen Einrichtung schon lange keinen normalen Betrieb mehr, so, wie vor der Pandemie. Durch unsere Zusammenarbeit mit dem Träger, den Eltern und uns als Team „bewältigen“ wir die großen, täglichen Veränderungen in unserer Arbeit bestmöglich. Durch: Abstand halten, Mundschutz tragen, keine Hände geben, täglich desinfizieren, Stuhlkreise, in denen mit den Kindern über die Situation gesprochen wird, E-Mail Kontakt mit den Eltern und verschiedene Rituale in den Gruppen, um den Kindern Sicherheit zu geben. Uns als Erzieher war und ist es wichtig, den täglichen Ablauf in der Kita für unsere Kinder, deren Familien und uns Erzieher zu strukturieren, um alle vor dem Virus zu schützen und trotzdem einen „normalen Alltag“ für die Kinder zu schaffen. Wir alle haben gelernt mit der Veränderung umzugehen!! Sorgen und Ängste ……… Wie geht es weiter!? Diese Frage stellen sich viele. Das Kopf-Kino läuft!! Aber, gemeinsam im Team, gemeinsam als Familie, gemeinsam als Gemeinde sind diese Veränderungen zwar immer noch da, aber wir haben nicht mehr das Gefühl alleine zu stehen!! Und das ist die Chance zu erkennen: GEMEINSAM SIND WIR STARK Das Team der Kindertagesstätte Arche Noah

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Veränderung: „„„Was„Was nun ––– wie soll es weitergehen“

• Veränderung bedeutet für mich immer …. • Wenn sich etwas in meinem Leben komplett ändert, dannnn………… • Die größte Veränderung in meinem Leben wwwar…war…ar…ar…

Diese Fragen standen als Themenschwerpunkt für den neuen Blickkontakt im Raum. Immer wieder beschäftigte ich mich mit den Frage- stellungen und versuchte einen roten Faden zu finden, der in einem Artikel zusammenfließen kann. Veränderungen sind immer dann schmerzlich, wenn sie mitten ins Leben brechen und nicht mehr rückgängig zu machen sind. Wenn ich keine Gestaltungsmöglichkeit habe – wie z.B. bei Krankheiten und erst Recht beim Tod eines geliebten Menschen. Aber was bedeutet nun Veränderung – diese Frage ließ mich irgendwie nicht locker. Veränderung erleben wir seit einem Jahr durch die Pandemie, diese Veränderung kann ich aber ein Stück weit gestalten und muss mich nicht einnisten in der Lähmung und den Beschränkungen und mich zuhause ein- sperren. An Ostern 2021 begegnete ich dann einem Text von Eva Maria Kiklas, in einem Sonntagsbrief von „Wir sind Kirche“, der mich inspirierte einige Gedanken doch zum Thema: „Veränderungen“ auf- zuschreiben – oder durch eine andere Sichtweise an Veränderungen ranzukommen. Vielleicht sind wir ja dann direkt beim Themenschwerpunkt. Im Osterbrief heißt es: „….Und was nun? Wie soll es weitergehen?“ Fragen, die sich auch die Jesusgemeinschaft nach dem Kreuzestod Jesu gestellt hat. Die Jünger resignierten, fürchteten sich, verriegelten die Türen und waren ohne Hoffnung. Aber Eine überwand diese Lähmung, die Angst und machte sich auf, „als es noch dunkel war“. Ihre Liebe zu ihrem Freund Jesus war stärker als ihre Angst und so wurde sie zur ersten Zeugin der „Auferstehung“. Maria Magdalena war auch die Erste, die dem Auferstandenen begegnen durfte, nicht der „Fels“ Petrus, nicht der Lieblingsjünger Johannes. Diese Begegnung im Garten vor dem leeren Grab ist eine der schönsten Liebesszenen, die ich kenne….. Das Ende ist ein neuer Anfang, das Gesetz des Lebens ist Bewegung, Veränderung, Wandlung, nicht Stagnation, Beharren, Fest- halten an Erprobtem, Gewohntem, an sinnlos gewordenen Traditionen. Wer nur etwas festhält, hat keine Hand frei, um tätig zu sein, um dem Leben zu dienen. Im Loslassen werden Menschen frei. Ein stures Festhalten an Altem führt zu Erstarrung, zum „Tod“. Von Gustav Heinemann stammt das Wort: „Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren möchte.“ Ostern ist ein Fest der Hoffnung, der Veränderung, ein neuer Anfang.“ - soweit die Autorin. Könnte also auch für mich Ostern ein Fest der Hoffnung, der Veränderung, des neuen Anfangs sein. Wenn ich in Trauer und Resignation festhalte, dann bleibe ich in der Leere, in der Ohnmacht im Schmerz. Ich bleibe in der Erstarrung. Ich selbst muss tätig werden – ist Ostern, ist Auferstehung ein Tätigkeitswort? Als Christen glauben wir, dass sich an Ostern etwas ändert: aus der Nacht des Kreuzes und des Grabes, aus der Nacht der Verzweiflung, aus der Krise – erwacht das Leben – das

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ewige Leben. Das heißt doch für uns, wir müssen uns aufmachen und unser Leben gestalten, Veränderungen annehmen und vor allem Veränderungen mitgestalten, wenn sie uns wichtig sind. In diesem Sinne, bleiben wir lebendig, lassen wir uns auf Veränderungen ein, aber verharren wir nicht in Vorschriften, Reglementierungen und Maßnahmen, sondern bleiben wir wach und aufmerksam, verlassen wir ausgetretene Wege und nehmen einen Perspektivwechsel wahr – auch oder vielleicht gerade in unserer Kirche. Wichtig dazu sind Weggefährt*innen und Verbündete. Alleine können wir Veränderung und Leben nicht gestalten. Verharren wir nicht in der Dunkelheit, sondern wagen wir uns ins Licht - erproben wir neue Dinge, verändern wir Traditionen und bleiben wir wachsam. Ich wünsche uns allen, dass wir den Mut haben, dort wo wir Veränderungen gestalten können, uns auf den Weg machen.

Willi Bruners hat es so formuliert:

Schritt für Schritt lichtet sich das Chaos wird das Leben erkennbar das vor uns liegt Hungrige Menschen speisen die auf Brot warten Kranke Menschen besuchen die sich voll Erwartung nach einem guten Blick sehnen Tote herausrufen die auf Worte der Auferweckung hoffen

Wenn wir ausziehen aus dem Haus unserer Ängste und Enttäuschungen werden wir wieder frei füreinander und geben dem Dämon endloser Totenrede den Laufpass Neu entdecken wir die Lebensspur neu entdecken wir den Auferweckten neu entdecken wir im Chaos die großen Zusammenhänge die uns langsam aufgehen und durchsichtig werden

auf eine offene Zukunft in und mit IHM Wilhelm Bruners – in „Siebenquell“ Vallendar Ulrike Schneider

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Liebe ist Alles (Rosenstolz)

Wenn wir auf das letzte Jahr mit all seinen coronabedingten Veränderungen und Maßnahmen zurückblicken, an was erinnern wir uns dabei? Viele werden sich an die Sorgen, die Ängste oder sogar an die Einsamkeit erinnern, die jene Zeit mit sich brachte und vermutlich sogar noch immer bringt. Wenn ich von mir selbst ausgehe, denke ich an die Existenzangst, die mit Sicherheit viele Menschen getroffen hat, denn auch mein Geschäft war und ist immer noch von diesen elenden Lockdowns stark betroffen. Ich denke an all die verpassten Momente, Gelegenheiten und Dinge, die eventuell so in ihrer bekannten Form vielleicht nie wieder stattfinden können. Mit Wehmut denke ich an „Rock am Ring“. Wie gerne wäre ich mit meiner Tochter im letzten Jahr auf dieses Festival gefahren und hätte mit ihr in der Eifel die Nacht zum Tag gemacht. Ich denke an die ganzen Konzertkarten, die zu Hause bei mir herum liegen und von denen ich gar nicht mal weiß, ob die Konzerte jemals nachgeholt werden. Ich denke an eine ausgefallene Kirmes, Karneval auf allerkleinster Sparflamme nur für sich selbst, jede Menge Geburtstage und Feste, die nicht stattfinden durften und für mich das Allerschlimmste – Ostern und Weihnachten ohne die komplette Familie!!! Jede Menge verpasste Momente und es kann niemand sagen, ob die nächsten Zusammenkünfte wieder so werden, wie sie einmal waren. Wenn wir jedoch anfangen, die ganze Sache aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, stellen wir fest, dass diese Zeit der Veränderungen uns gezeigt hat, was in unserem Leben wirklich wichtig ist und wir mitunter schon als selbstverständlich angesehen haben.

Wir haben erfahren, wie wichtig Gemeinschaft und Zusammenhalt sind. Anderen beizustehen, die unsere Hilfe bitter nötig hatten und gleichzeitig die eigenen Bedürfnisse hinten an zu stellen. Es war plötzlich gar nicht mehr wichtig, welchen Wert die Geschenke hatten, die unter dem Weihnachtsbaum lagen. Wichtig waren die Menschen, die um den Baum herum saßen!! Und die Menschen, die nicht dabei sein durften, haben wir schmerzlich vermisst. Wir haben erlebt, wie wichtig Freundschaft und Familie für uns ist.

Unsere deutsche Sprache und jede andere Sprache auf der Welt hat für alles das, was wir im letzten Jahr vermissten und für uns wichtig ist ein Wort – Liebe

Ist es nicht die Liebe, die uns immer wieder Kraft gibt, unsere Wunden heilt, Hoffnung schenkt, wenn uns alles sinnlos erscheint oder neue Brücken baut? Ist es nicht die Liebe, die uns immer wieder weiter antreibt, manchmal sogar gegen jede Regel und gegen jede Vernunft, aber ist es nicht genau das, was die Liebe so stark macht? Ist es nicht die Liebe, die alles erträgt, allem stand hält und niemals aufhört?

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Ist es nicht die Liebe, die manchmal furcht- bar anstrengend, schwierig und überaus fordernd sein kann, aber doch immer der Grund ist, warum wir jeden Morgen wieder aufstehen und weiter machen. Ich denke, die Liebe ist die stärkste Macht auf der Welt, und wer selbst nicht liebt, kann auch nicht geliebt werden. Wir haben doch alle etwas, das wir lieben und das uns weitermachen lässt, egal wie steinig unser Weg ist oder wird. Katharine Hepburn sagte einmal: Liebe ist nicht dadassss,,,, was man erwartet zu bekommen, sondern dasdas,,,, was man bereit ist zu geben. Sicherlich haben das auch Paul McCartney und Co. verstanden als sie 1967 sangen:

„All you need is Love” Sabine Hohenbild

Veränderungen in der CoronaCorona----PandemiePandemie ––– Erfahrungsbericht eines Ständigen Diakons im Zivilberuf

Für jemanden wie mich, der als Ständiger Diakon unserer Pfarrei und hauptamtlich als Lehrer am Johannes-Gymnasium unterwegs ist, hat die Corona-Pandemie grundsätzlich alles verändert: Ob Schule, Assistenzdienste in der Pfarrei oder die Arbeit Gemeinschaft Christlichen Lebens am Johannes-Gymnasium. Nichts ist mehr so, wie es mal war. Von den regelmäßigen Kranken- kommuniondiensten sonntags im Lahnsteiner Krankenhaus ganz zu schweigen, denn die sind bis auf weiteres völlig auf Eis gelegt. Dabei hätte ich nicht erwartet, dass ich selbst von der weithin proklamierten, durch Corona bedingten Entschleunigung so wenig wahrnehmen würde. Im Gegen- teil bedeutete für mich (und selbstverständlich bei weitem nicht nur mir) die Pandemie bisher ein enormes Maß an Mehrarbeit: Schulisch mussten wir Lehrer uns in kürzester Zeit nicht nur in ver- schiedene Online-systeme einarbeiten, um Unterricht im Homeoffice möglich zu machen, sondern bekamen zuletzt im Wechselunterricht auch noch die Aufgabe, Corona Selbsttests in unseren Schul- stunden durchzuführen. Der Onlineunterricht selbst brachte ein Arbeiten und Kommunizieren bis in den späten Abend hinein mit sich. Einfach, weil virtuell alles wesentlich länger dauert – Unter- richtsvorbereitungen und Korrekturen noch nicht inbegriffen. Freizeit gab es in den Home- schoolingzeiten so gut wie keine mehr. Und da es auch unserer Schülerschaft nicht anders erging, kam noch entsprechende seelsorgliche Not hinzu, die von Überforderung und Versagensängsten, Einsamkeit und sogar Depressionen auf Seiten der Schüler bis hin zu völlig überarbeiteten und an den Rand der Verzweiflung getriebenen Eltern und Kollegen reichte und die es zu bearbeiten galt, wobei mich wirtschaftliche Existenzsorgen von Familien besonders berührten und oft sprach- und hilflos zurückließen. Für freundschaftliche Kontakte, die ja für die seelische Gesundheit eines Menschen von größter Wichtigkeit sind, fehlte mir teils völlig die Kraft. Eine wahrlich nicht leichte Zeit, in der es mir nicht ungelegen kam, dass meine Assistenzen als Diakon in unserer Pfarrei gar nicht oder nur sehr eingeschränkt stattfanden. Die von mir im privaten, aber auch schulischen Kreis stattdessen immer wieder abgehaltenen Online-Gottesdienste trugen zwar zu weiterer Mehrarbeit bei, das Beten und auch Singen von zu Hause aus mit einer Gruppe von mir bedeutsamen Menschen

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war mir selbst aber auch wertvolle Stütze und Kraftquelle, die mir Halt und neue Energie zu schen- ken vermochte. Auf diese Weise – eben von der gottesdienstlichen Betrachtung des Evangeliums her - war es mir möglich, trotz der immer neuen schlechten Corona-Nachrichten weiterzumachen und auch meinem Umfeld Trost und Zuversicht aus dem Glauben heraus zu vermitteln bzw. es zumindest weiter zu versuchen. Gerade mit Blick auf die mir anvertrauten jungen Menschen in der Schule und vor allem auch GCL, die in Videokonferenzen und später auch im Wechselunterricht angesichts fehlender Perspektiven oft bedrückt und pessimistisch wirkten, war ein realistischer, aber darin zugleich auch von Optimismus geprägter Blick in die Zukunft von großer Bedeutung, den ich mir dank dieser virtuellen Gottesdienste und meinem täglichen Stundengebet bewahren konnte. Auch die innerhalb der pandemischen Gesamtsituation immer wieder überraschend schönen und aufbauenden Begegnungen mit ganz verschiedenen Menschen in ihren je eigenen Situationen trugen ihren wesentlichen Teil dazu bei, dass es mir immer wieder gelang, trotz aller schlechten Nachrichten die Guten nicht gänz- lich aus den Augen zu verlieren. Dabei staune ich rückblickend vor allem darüber, wie die vor- her gern von mir kritisierte gesellschaftliche Entwicklung hin zu immer mehr virtueller Reali- tät, die sich an der stetig wachsenden Zahl an täglichen Emails, WhatsApp oder sonstiger über das Internet abgewickelter Nachrichten zeigte, plötzlich zu einem regelrechten Rettungsanker inmitten der Pandemie wurde, ohne den ich mir inzwischen eine Kommunikation mit meinen Mitmenschen in der Krise gar nicht mehr vor- stellen könnte. Genau diese virtuelle Kommunikation prägt bis heute auch die Arbeit der GCL am Johannes-Gymnasium, denn die uns bedeutsamen Gruppenstunden, in denen unsere Mitglieder nach einem manchmal harten Schultag entspannen durften und sich so zeigen konnten, wie sie nun einmal sind, waren ja plötzlich nicht mehr möglich, sodass unsere Räumlichkeiten an der Schule zur Zeit faktisch tot sind. Nur Dank der modernen Kommunikationsmöglichkeiten lebt unsere Gemein- schaft auch in der Krise weiter. So können wir über unsere schulinterne Plattform „Teams“ nicht nur virtuelle Gruppenstunden abhalten, sondern auch unsere Gruppenleiterrunden, um das GCL- Leben zu organisieren und Kontakt zur Regionalstelle der GCL in Mainz zu halten. Sogar interaktive Frühschichten konnten wir über diese Möglichkeit in der Fastenzeit erstmalig abhalten und staun- ten nicht schlecht, dass dabei über 50 Computer ein- und teils ganze Familien auf diese Weise zugeschaltet waren. In den regulären Frühschichten erreichten wir solche Teilnehmerzahlen nur höchst selten, da einige Schüler und GCLer täglich teils von weiter her anreisen müssen, was ihnen so früh morgens (unsere Frühschichten finden in den geprägten Zeiten stets Freitags um 6.30 Uhr statt) nicht oder nur sehr schwer möglich ist.

Auch unsere Pfarrgemeinde zeigte sich mir in und trotz der Krise als erstaunlich lebendig. Zwar gab es, wie schon erwähnt, im vergangenen Jahr teils gar keine Präsenzgottesdienste (und ich erinnere mich noch sehr gut an die schmerzliche Erfahrung einiger Gemeindemitglieder, die letztes Jahr zur Osternacht in die Kirche kommen wollten, aber leider nur verschlossenen Türen vorfanden, während wir Geistliche dahinter die vorgesehene Liturgie vollzogen), aber in der Zwischenzeit wurden und werden sie ja wieder angeboten und offensichtlich auch gern besucht, sodass leider immer wieder einmal Gläubige abgewiesen werden mussten, weil die Kirche bereits voll war.

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Die Möglichkeit des Angebots solcher Präsenzgottesdienste geht auf das große Engagement der eigens dafür „installierten“ Ordner zurück, die sich ab und an auch einmal in unschönen Diskussionen mit erbosten Gläubigen wiederfinden, die nicht verstehen können, weshalb ihr Wunsch, die Heilige Messe zu besuchen, bei vielen Gottesdienstbesuchern nicht erfüllt werden kann. Wer hätte sich vor Corona erträumen lassen, dass kirchliches Ehrenamt auch einmal das Nein-Sagen und damit vorprogrammierten Streit beinhalten würde. Als ganz hervorragendes, weil über das gewöhnliche „Programm“ hinausgehendes und gern angenommenes Angebot wurden völlig neu- artige Gottesdienstformate rund um die Johanniskirche von meist ehrenamtlichen Frauen unserer Pfarrei ins Leben gerufen, die es ohne Corona so vielleicht nie gegeben hätte. Es ist wahr: ob Schule, Dienste in der Pfarrei oder im Krankenhaus oder auch meine Arbeit in der Orts- gemeinschaft der J-GCL am Johannes-Gymnasium, nichts ist mehr so, wie es mal war. Von manchem musste ich mich für die Zeit der Pandemie ver- abschieden. Aber: Die meisten dieser Dienste und Tätigkeiten finden statt! Vielleicht ist dies das ei- gentliche Wunder, das mir Kraft und Auftrieb gibt, weil es mit den Menschen in den jeweiligen Einrich- tungen verbunden ist, die ihren (entscheidenden) Teil dazu beitragen, dass alle genannten Bereiche eine Gegenwart trotz Corona und damit auch eine Zukunft haben. Der Geist Gottes wirkt, er lässt sich durch keine noch so einschneidende Widrigkeit dieses zerbrechlichen Lebens niederdrücken oder an den Rand drängen, noch nicht einmal durch die Kirche selbst, die zurzeit ja ein eher erbärmliches Bild abzugeben scheint. Im Gegenteil: Der Geist durchdringt und bestimmt alles und treibt Menschen guten Willens immer neu an, aufzustehen, wenn sie gefallen sind, und voranzugehen. All diesen Widrigkeiten zum Trotz und – geprägt von allen Widrigkeiten – immer auf überraschend neue Weise. Dabei versteht er es offenbar, uns gerade in der Krise viel größer und weiter denken zu lassen, als wir es in der bisherigen „Normalität“ gewohnt waren. So bedeutet mir die durch die Pandemie ausgelöste Veränderung nicht nur einen teils schmerzlichen Abschied von alledem, was mir vertraut war und bisher als normal erschien, sondern auch experimentelle Suche, Aufbruch und Neuanfang. Lassen wir uns also auch weiterhin vom Geist Gottes in Bewegung bringen, althergebrachte und zuweilen auch verstaubte Denkmuster hinterfragen und unsere Füße auf neuen und „weiten Raum“ stellen (Ps 31)! Dann verliert das Wort „Veränderung“ vielleicht auch seinen Schrecken und eröffnet uns eine neue, hoffnungs- und verheißungsvolle Zukunftsperspektive. Benno Lukitsch

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Ein Potpourri der GedankenGedanken---- Rückblick und Zukunftsmusik

Der Mensch ist leider ein Gewohnheitstier; Veränderungen werden individuell gesehen, mal besser und mal schlechter angenommen. Auf manche Veränderungen kann man sich gut vorbereiten, entsprechende Vorkehrungen treffen und sich schrittweise an diese gewöhnen. Andere Veränderungen treten schlagartig ein und zwingen uns zu einer sofortigen Übernahme der veränderten Situation. Es kommt an dieser Stelle sicherlich auf die Art und den Umfang der Veränderung an, ob eine gewisse Vorbereitungszeit oder das plötzliche Eintreten besser für das eigene Gemüt ist. Bewege ich mich gedanklich in das Frühjahr 2020 zurück, so muss ich mich ein wenig selbst belächeln.

Anfang März nahm ich mit dem Vorstand meines Pfadfinderstammes noch an der Diözesanen Vollversammlung teil; nichts ahnend, dass eine Woche später die große Veränderung eintreten sollte. Während der Versammlung wurde noch davon gesprochen, dass ähnliche Veranstaltungen in den Nachbar-Bistümern aufgrund des Virus abgesagt wurden; die rund 100 Teilnehmer unserer Zusammenkunft schmunzelten noch über diese Tatsache und wurden wenige Tage später in die neue Realität katapultiert: unausweichlich hatte sich in Deutschland und auch unserem näheren Umfeld „Corona“ seinen Platz verschafft und schlagartig wurden wir aus unserer Blase („das kommt doch eh nicht zu uns“) wieder herausgerissen. Es folgten satirische Bilder, in denen eine gleichnamige Biermarke mit der aktuellen Situation in Verbindung gebracht wurde, man klärte sich gegenseitig auf wie der Vorgang des Händewaschens richtig erfolgen sollte und die ersten Men- schen führten ihre Einkäufe mit Mundschutz als auch Maske durch. Aus allen Richtungen wurden alte Messenger ausgepackt und sich mit unterschiedlichen Meeting-Apps auseinandergesetzt, um persönliche Kontakte aufs Minimum zu reduzieren und doch „Nähe in der Distanz“ zu erfahren. Hallo Veränderung! Was anfänglich noch einen romantischen Beigeschmack hatte und viele zur Entschleunigung zwang, eröffnete mit der Zeit eine Vielschichtigkeit an Perspektiven, die es galt wahrzunehmen. Was für den einen eine willkommene Chance war, das eigene Leben, unter Berücksichtigung täglich aufploppender Veränderungen, neu zu sortieren, bedeutete sicherlich für viele andere Angst, Verwirrung und eine große Portion Herausforderung. Unzählig viele Zoom-Meetings, Online-Konferenzen sowie Gruppenstunden später ist die Fülle der Veränderungen unübersichtlich geworden und man sieht sich täglich in der Auseinandersetzung mit neuen Veränderungen, Abänderungen,…Würde man jetzt die Unwörter des Jahres wählen, ständen sicherlich nicht wenige auf der Top10 Liste. Unsere neue Realität beinhaltet aber diese und auch was einst „neu“ war, ist nun zum Alltag geworden. Und auch wenn ich diesem Alltag aus Vor-Corona-Zeiten täglich nachsehne, so hilft`s an vielen Stellen nicht den Kopf in den Sand zu stecken und zu warten. Nein! Kreative Lösungen sind gefragt. Zugegeben: das ist nicht immer so einfach. Als Pfadfinder*Innen sind wir bekanntlich viel lieber draußen, sitzen in unseren Trupps am Lagerfeuer, sind gemeinsam unterwegs, erleben die Gemeinschaft und sind glücklich darüber ohne den ganzen (technischen) Firlefanz auszukommen. Jetzt sitzen wir (mit kurzer Unterbrechung im letzten Spätsommer) seit knapp 12 Monaten vor unseren Rechnern und….und versuchen eben das Beste heraus zu holen. Online-Spiele, Impulse, Bastelaktionen, Challenges. Ein Stück Pfadfinder in den eigenen vier Wänden. Uns alle verbindet die Hoffnung auf den Sommer und dass wir uns ohne Risiko wieder sehen können. Einschlägige Veränderungen, Eingrenzung der persönlichen Freiheit,…so etwas gab es in den Generationen vor der eigenen ausreichend. Ein Großteil davon prägt unsere Gesellschaft noch

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heute. Der Gedanke, was diese, an uns gestellte Herausforderung mit uns macht und was dies für die nachkommenden Generation bedeutet, schiebe ich noch gern beiseite. Ich hoffe, dass alle, vor allem aber die Kinder und Jugendlichen wenig Schaden aus dieser Pandemie tragen und man trotz aller Unebenheiten Wege gefunden hat, diese Zeit, mit all ihren Höhen und Tiefen, lebenswert zu gestalten. Ich wünsche mir, dass wir alle gestärkt aus diesem Umbruch irgendwann her- ausgehen und stolz auf uns sind, derartigen Veränderungen gestrotzt zu haben. Lord Baden Powell, der Gründer der Pfadfinderbewegung hat einst gesagt: „Eine Schwierigkeit hört auf, eine solche zu sein, sobald ihr darüber lächelt und sie in Angriff nehmt“. Er hat eine solche „Schwierigkeit“ sicherlich nicht kommen sehen, aber seine Worte können für uns heute von Bedeutung sein: Geben wir nicht auf und halten weiter daran fest, dass wir diese Veränderung hinter uns lassen können, beziehungsweise damit lernen zu Leben! [bei all dem dürfen wir, wie anfangs geschrieben, nicht vergessen, dass jede*r mit solchen Umständen anders umgeht und sich entsprechend fühlen kann]

Gut Pfad Kim Krämer (Kuratin Stamm St. Martin, Lahnstein)

CHANGE = CHANCE

Vor ca. 35 Jahren zog ich, Doris Nürnberg, heute 65 Jahre alt, nach Lahnstein. Meine Pfarrei damals und heute, aus ganz persönlicher Sicht:

früher heute Es gab nur einen Pfarrer. Drei verschiedene Priester aus drei verschiedenen Erdteilen und mehrere Gemeindereferentinnen und –referenten ver- fügen über ein breites Erfahrungsspektrum als Hintergrund für ihre Verkündigung und Seelsorge. Zu dem Pfarrer hatte ich keinen Kontakt. Die Hauptamtlichen der Pfarrei begegnen mir freundlich und wertschätzend. Bei Reibungen spricht man miteinander. Geistliche Impulse kamen hauptsächlich von Die Patres sind weg. Das ist ein großer Verlust. den Patres der örtlichen Klöster. Manche ihrer Impulse wirken bis heute. Geistliche Impulse kommen nun von den vielfältigen spirituellen Angeboten meiner Pfarrei, von meinen Weggefährtinnen und -ge- fährten und aus dem Internet. Christsein verstand ich hauptsächlich als Je älter ich werde, desto mehr nimmt das soziales Handeln. soziale Engagement ab. Die Beschäftigung mit der Heiligen Schrift und die Freude an der Liturgie sind nun für mich wichtiger.

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Wenn ich überhaupt hinging, folgte ich dem Ich halte selbst gelegentlich Wortgottesdienste Gottesdienst nur passiv. und singe – in Zeiten der Pandemie – manchmal in einer Schola mit. Ob der Gottesdienst mir „etwas bringt“, Bei verschiedenen Fortbildungen des Bistums machte ich an der Predigt fest. lernte ich, mich selbstständig mit dem Tages- evangelium zu beschäftigen. Die Predigt ist für mich eine Zeit der Ruhe, in der ich zusätzliche Impulse aufnehme. Sie ist ein weiteres Puzzle- teil bei meiner aktiven Auseinandersetzung mit der Bibel, aber nicht mehr. Es war klar, wer in der Pfarrei für was Die Kommunikationsstrukturen in der Pfarrei zuständig war und wen man ansprechen sind kompliziert und für mich nicht immer konnte. durchsichtig. Manche Strukturen sind dauernd in Bewegung, andere sehr starr. Die letzteren passen zu Verhältnissen, die es früher gab, sind heute aber störend und hinderlich. Über diese verkrusteten Strukturen ärgere ich mich oft, lerne dabei aber auch, meine Mitchristen, mit ihren so anderen Bedürfnissen und Wünschen in den Blick nehmen. Die Pfarrei ist größer geworden. Ich habe viele tolle Menschen kennengelernt, denen ich auf dem kleineren Territorium niemals begegnet wäre. Doris Nürnberg

Impressum Verantwortlich für den Inhalt ist der Sachausschuss Öffentlichkeitsarbeit. Anschrift der Redaktion: Zentrales Pfarrbüro Sankt Martin, Pfarrgasse 6, 56112 Lahnstein

Fotos: Pfarrbriefservice: Seiten: 2, 3, 6,7,8,12,13,14,15,16,17, Pixabay: Seiten: 4,5, Privat: Seiten: 9,10,11,18,19,20,21,22,31,32,34,35

Druck: Gemeindedruckerei Groß, Oesingen

Auflage: 400 Stück

Alle Rechte vorbehalten.

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Loslassen

Nach einem langen grauen Winter freuen sich viele Menschen immer wieder auf den Frühling. Alles blüht auf und wächst, es wird wieder bunter und wärmer in unserem Leben. Aber schon jetzt wissen wir, dass es in diesem Jahr auch wieder Herbst wird. Die Felder werden abgeerntet und die Natur zieht sich zurück, um den Winter überstehen zu können. So ist es auch mit vielen anderen Dingen des irdischen Lebens, „panta rhei“ – „alles fließt“, ist in Bewegung, in ständiger Veränderung, mal wächst etwas dann geht etwas zurück. Dem kann sich auch unsere Kirche nicht entziehen und das ist auch gut so. Denn Kirche sind wir, unsere Gemeinde, mit all den Stärken und Schwächen, mit all den Talenten und Engagement. So haben wir uns schon vor einigen Jahren aufgemacht, um notwendige Veränderungen aktiv zu gestalten. Die „Lokale Kirchenentwicklung“ hat Neues aufbrechen lassen, einen Perspektivwechsel vollzogen, weg aus den eigenen vier Wänden und hin zu den Menschen in unserer Stadt. Veränderung ist jedoch nicht nur im pastoralen Bereich notwendig. Ein Überhang an Gebäuden durch eine sinkende Zahl der Gemeindemitglieder und hohe finanzielle Belastungen aufgrund des vorhandenen Immobilienbestands erfordern strukturelle Entscheidungen. Anfang 2015 haben wir daher in einem ersten Schritt die Immobilien unserer Pfarrgemeinde erfasst und auf ihren baulichen Zustand hin bewertet. Unter dem Gesichtspunkt „Sicherung des pastoral notwendigen und wirtschaftlich sinnvollen Immobilienbestandes“ wurden in einem zweiten Schritt Vorschläge durch einen Arbeitskreis für ein zukunftsfähiges Gebäudenutzungskonzept erarbeitet und Anfang dieses Jahres den Gremien unserer Pfarrgemeinde vorgestellt. Fazit des Projekts: • Die Reduktion der Immobilien ist alternativlos. Die Vorschläge sind teilweise schmerzlich, jedoch werden neue, realistische Wege zur Zukunftssicherung aufgezeigt. • Die Veränderungen schaffen Freiräume und Chancen für eine gute pastorale Arbeit und finanzielle Handlungsfähigkeit. • Die Vorschläge im Einzelnen:

Kirchort St. Martin Der Kirchort zeichnet sich aus durch den Sitz der Pfarrkirche und des zentralen Pfarrbüros. Hervor- zuheben ist außerdem die Arbeit der Gemeindecaritas sowie die intensive, insbesondere durch die Gruppierungen getragene Jugendarbeit. Neues geistliches Liedgut wird hier durch den Kinderchor und die Jugendband in die Gemeinde getragen. Dieser Kirchort ist auch Ausgangspunkt der Lokalen Kirchen- entwicklung, die viele neue Aktionen und Impulse in der gesamten Pfarrei umgesetzt hat (z.B. Sommerkirche, Plauderecke, AnsprechBar). Für die Zukunft zeichnen sich hier die Schwerpunkte „Begegnung schaffen, Jugendarbeit und Vernetzung der Caritas ab. Vorschläge des AK(Arbeitskreis): • Dauerhafter Erhalt der St. Martin Kirche und des Pfarrhauses (Zentrales Pfarrbüro) • Prüfung, ob in der Nähe der Kirche Räume für Jugend/Pfadfinder geschaffen werden könnten

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• Seitenschiff der Kirche nutzen für Veranstaltungen und Treffen o Hinweis: Um diese Umnutzung realisieren zu können müssen Kirchenbänke entfernt werden. • Abgabe des Pfarrzentrums für z.B. KiTa-Nutzung und /oder Verkauf an Interessensgruppen o Hinweis: Gruppenräume sollen weiterhin in ausreichender Zahl verfügbar sein, entweder im Pfarrzentrum oder am Pfarrhaus. • Verkauf der Kirche Heilig Geist Kapelle • Aufgabe der Josefskapelle und der Ölbergkapelle o Hinweis: Eine Übergabe an den Förder- verein ist angedacht

Filialort Friedrichssegen Die Räumlichkeiten des Filialorts liegen in unmittelbarer Nähe der Schule. Im Gemeindehaus findet schon seit Jahren die Essensverpflegung der Grundschüler statt. Der Ort ist getragen von einer Kleinen aber engagierten Gemeinschaft. Die Ökumene wird hier als zukünftiger Schwerpunkt gesehen. Vorschläge des AK: • Kirche und Gemeindehaus so lange erhalten, wie die Essensverpflegung aufrechterhalten werden muss o Hinweis: Ein Festhalten an diesen Gebäuden ist langfristig aus wirtschaftlichen Grün- den nicht möglich. • Erweiterung der Schule in den Kirchenraum wäre vorstellbar • Präsenz vor Ort z.B. durch „Kaffeemobil“ erhalten • Mitnutzung der evangelischen Kirche wäre vorstellbar

Kirchort St. Barbara Kirche und Gemeindehaus sind an einem Ort, in zentraler Lage des Stadtteils mit guter Verkehrs-anbindung und guter Parkplatzsituation. Es gibt eine enge Verbindung von Kirche, Gemeindehaus und KiTa. Die Familienkirche (Kinderkirche, Familienbruch) sind hier ebenso beheimatet wie der Schulgottesdienst (Grundschule und Johannesgymnasium), wie der Kirchcafé und der Mittagstisch. Als Schwerpunkte werden hier zukünftig die Familienpastoral und Caritative Beratungsangebote gesehen.

Vorschläge des AK: • Krypta der Kirche als Gottesdienstort erhalten • Für den Kirchenraum ist eine Umnutzung z.B. für Büros der Beratungsstelle vorstellbar o Hinweis: Für die Umnutzung muss ein guter Nachnutzer gefunden werden.

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• Hierfür Kontaktaufnahme mit dem Caritasverband, ebenso für die Nutzung des Pfarrhauses und des Wohngebäudes • Gemeindehaus erhalten, ggf. zur Mitnutzung durch die KiTa und als Ausweichstätte für St. Martin • Johanniskirche erhalten • Aufgabe der Kirche Allerheiligenbergkapelle, guten Nachnutzer finden • Aufgabe der Douque-Kapelle

Kirchort Heilig Geist (mit Dachsenhausen und Hinterwald) Der Kirchort liegt in einem Diasporagebiet. Es gibt hier viele unterschiedliche Gruppierungen und viele Senioren. Das Pfarrzentrum ist in einem guten Zustand und liegt in unmittelbarer Nähe der Grundschule und KiTa. Mit der Stadt gibt es eine gute Kooperation. Für die Zukunft werden die Schwerpunktthemen Seniorenarbeit und Ökumene gesehen. Vorschläge des AK: • Schließung/Aufgabe der Kirche und des Pfarrhauses vorbereiten • Verkauf der Kirche mit ggf. Umnutzung zu Wohn-/Bürozwecken- Mehrgenerationenprojekt • Sollte sich kein Investor finden, ist auch eine Schließung/ ein Abriss vorstellbar • Pfarrzentrum erhalten, Nutzung für Gottesdienste und Teilfunktion als Bürgerhaus

Ob das alles reichen wird, können wir momentan noch nicht abschätzen. Die Finanzierung der not- wendigen Innenrenovierung unserer Pfarrkirche und auch die Finanzierung der Kindertagesstätten sind momentan noch in der Klärung. Gerne hätten wir Ihnen dieses Projekt und vor allem die Vorschläge des Arbeitskreises bei einer analogen Veranstaltung präsentiert, um dann auch direkt in die Diskussion darüber einsteigen zu können. So wird es jetzt viele Fragen und Gesprächsbedarf geben. Beraten werden diese Vorschläge nun in den Gremien, den Ortsausschüssen, Pfarrgemeinde- und Verwaltungsrat. Bringen Sie gerne Ihre Gedanken zu den Ergebnissen in den Ortsausschüssen ein oder schreiben Sie uns. Im Herbst dieses Jahres wird der Verwaltungsrat zum KIS-Konzept einen Beschluss herbeiführen, damit dann im Anschluss sukzessive die beschriebenen Maßnahmen angestoßen und weiterverfolgt werden können. Für die einzelnen Kirchorte werden zu diesem Zweck Arbeitskreise gebildet, die sich um die Konkretisierung und zeitnahen Umsetzung der Vor- schläge kümmern. Ostern zeigt uns immer wieder, dass wir den Karfreitag und den Karsamstag aushalten müssen. Wir können die Augen nicht vor der Wirklichkeit verschließen, sondern müssen uns den Heraus- forderungen stellen. Kirche ist nicht mehr so, wie wir sie aus der Jugendzeit kennen und sie wird auch nicht mehr so werden. Wir müssen diese Vorstellungen loslassen, uns davon verabschieden und die Zukunft unserer Kirche in die Hand nehmen. Wir müssen Kirche neu denken und Ballast abwerfen, so schwer es uns auch fällt. Das Loslassen ist aber auch eine große Chance. Wir brauchen uns nicht mehr um Dinge kümmern, die inzwischen zur Last geworden sind. Kirche sind dann nicht mehr nur die Gebäude oder die Institution, Kirche ist dann wieder mehr Gemeinde, sind dann wieder mehr wir mit unserem Christ- sein, unseren Begabungen und Engagement. Clemens Klaedtke

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VerVerVeränderungVer änderung ––– kein Tier kann dies kkindgerechterindgerechter darstellen, als diedie Raupe Wir in der Kita Rabennest in Braubach, haben uns angelehnt an die Ideen des Bistums Speyer und deren Aktionsseite des Referats Seelsorge in Kitas (Pasquarellas Perlen - Aktions-Seite Seelsorge in Kitas (aktionsseite-kita.de)) und des berühmten Kinderbuches „Die kleine Raupe Nimmersatt“ von Eric Carle, und uns auf den Weg in den Frühling gemacht!

PasPasPasquarella,Pas quarella, die Geschichtenerzählerin Die Raupe „Pasquarella“ ist eine Geschichtenerzählerin, die uns Eini- ges über Jesus erzählt hat. Jedes Jahr feiern Christen auf der ganzen Welt ein besonderes Jesus- Fest: Ostern. Die Frohe Botschaft von Jesu Leben, sein Tod und seine Auferstehung macht Mut und soll immer wieder neu erzählt werden. Hinter jeder Perle von Pasquarella war eine Jesus-Geschichte versteckt. Sie erzählte uns auch vom letzten Abendmahl und vom Tod Jesu am Kreuz. Eine besondere Überraschung erlebten wir dann mit Pasquarella an Ostern.

Die Raupe Nimmersatt Wer kennt das Kinderbuch von Frederic Carl nicht. Es thematisiert die Verwandlung der Raupe in den Schmetterling auf kindgerechte Weise. Die Jüngsten aus dem Rabennest unsere „Ferkelchen“ haben sich mit der Raupe Nimmersatt Richtung Frühling auf den Weg gemacht. Dabei lernten sie die Raupe Nimmersatt erstmal kennen. Außerdem schauten wir uns an, was die Raupe so alles frisst, und dass die Raupe immer dicker wurde, um sich schließlich in einen wunderschönen Schmetterling zu verwandeln. Auf der Homepage http://www.krippe-kita-rabennest.de findet man die Bilder, Bastelanregungen, Lieder und noch mehr dazu.

Veränderung --- Von der Raupe zum Schmetterling Nicht nur für Kinder zeigt die wundersame Verwandlung der Raupe zum Schmetterling wie wunder- voll Veränderung sein kann! Wir alle haben in den letzten Monaten Veränderung auf vielfältige Weise erlebt. Plötzlich wurde unser Alltag durch die Pandemie verändert und bestimmt. Nicht zuletzt lernen wir schon im Kindergarten, wie wir mit Veränderung umgehen. Der Über- gang von der Familie in die Kita, die Ver- änderungen innerhalb der Gruppe, z. B. durch Wechsel der Kinder oder Neuzugänge, oder durch Personalwechsel. Eine weitere Ver- änderung im Kindesalter ist der Übergang in die Schule. Natürlich gibt es darüber hinaus Ver- änderungsprozesse, die das Leben schreibt: da kommt ein Geschwisterkind, vielleicht ein Wohnor- twechsel oder ein geliebter Mensch verstirbt. Das Leben selbst lehrt uns, wie wir mit Veränderung umgehen. Ob wir ihr gestärkt, ängstlich, oder das Wichtigste, mit Zuversicht begegnen.

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Die Kinder mit ihren Familien in diesen Veränderungs-prozessen zu begleiten, gehört für uns als pädagogische Fachkräfte zu den wichtigsten Aufgaben. Schließlich „wachsen“ die Kinder genau in diesen, für sie so schwierigen Veränderungsprozessen. Diese Prozesse machen die Kinder stark und lassen sie Zuversicht entwickeln, um auch später in ihrem Leben solche Herausforderungen gut an- nehmen und meistern zu können. Die Kunst liegt also darin, um diese schwierigen Veränderungs- situationen zu wissen, um die Kinder, in ihrer Selbstwirksamkeit gestärkt, aus diesen Situationen zu entlassen. Dies schaffen wir nicht, indem wir den Kindern und den Familien alles abnehmen, sondern sie liebevoll begleiten und auch den Ängsten, Bedenken oder uns fremden Einstellungen der Familie Raum geben. Wenn wir nun in unserem Leben vor Herausforderungen und Veränderungen stehen, werden wir alle zu angelernten Mustern greifen, zu dem was wir in unserem Leben gelernt haben und auf welche Erfahrungen wir zurückgreifen. Nicht zuletzt auf die Erfahrungen, wie wir in der Familie oder unserem Umfeld mit Veränderung umgegangen sind. Ob wir in all unseren Veränderungen des Lebens liebevoll begleitet wurden und ob wir voller Zuversicht sind. Was genau uns Zuversicht oder Halt gegeben hat, ist sicherlich so vielfältig, wie die Menschen selbst. Umgeben sein von liebevoller Begleitung und Geborgenheit, Halt finden, vielleicht im Glauben oder in der Gemeinde, im Freundeskreis oder in der Familie. Sich bewusst sein, wie oft man schon gestärkt aus schwierigen Situationen heraus gegangen ist und „gelernt“ hat mit Veränderung umzugehen. Das wünsche ich Ihnen, damit wir alle voller Zuversicht und mit aller Kraft gestärkt aus dem Verände- rungsprozess, der Pandemie wachsen können. „Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht dessen, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man nicht sieht.“ Hebräer 11:1

Michaela Knorr, Heilpädagogin,Eltern- und Familienbegleitung Pfarrei Sankt Martin

„Walking to heaven --- Ein Spaziergang zum Himmel“ ist die ideale Verbindung von körperlicher Anstrengung mit spirituellen Impulsen in freier Natur mit Menschen, die ähn- lich oder genauso empfinden wie ich. Die Kombination von Bewegung und geistiger Anregung, gepaart mit Eindrücken aus der Natur, unerwarteten Erlebnissen und frischer Luft, lässt für kurze Zeit den Alltag vergessen. Und das soll ich ändern? Darauf muss ich jetzt verzichten? Natürlich kann ich auch allein gehen, der Wald ist wie immer offen, aber ich vermisse die Gemeinschaft, die entsteht. Ich vermisse zu Beginn des Abends die Spannung, wer kommt und geht mit? Unterwegs die Frage: Was werden wir sehen? Wie ist der Himmel? Was blüht am Weg? Und zum Ende die Reflexion: Was haben wir erlebt. Was hat es mit uns gemacht? Und ich vermisse die Feststellung, es hat gutgetan. Ich ver- misse das Lächeln mit dem jeder nach Hause geht, zwar müde, aber glücklich und zufrieden. Körper und Seele fühlen sich wohl. Wenn ich jetzt allein gehe, wächst unterwegs die Freude über die Natur. Ich beobachte die Veränderung von einer Woche zur anderen, betrachte den Himmel, genieße den Duft von Frühling in der Luft und freue mich besonders über Menschen, die ich zufällig treffe.

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Wir tauschen unsere Gedanken aus, freuen uns, wenn alles in Ordnung ist und muntern uns auf, durchzuhalten und das Lachen nicht zu verlernen. Mein Eindruck ist, dass es ihnen genauso geht und dann lächeln wir gemeinsam.

Annerose Thörmer

"Veränderung"Veränderung---- eine Zumutung des Lebens oder eine Chance? " welche habe ich erlebt?

Auf der einen Seite die Erfahrung von meines Erachtens falsch verstandenem Amtsverständ- nis in katholischen Kirche besonders 2011, aber zugleich auch auf der anderen Seite die Erfah- rung, dass die Basis in der Kirche solidarisch ist und wir so miteinander eingeschlagene Wege weitergehen ohne offizielle Veränderungsbe- reitschaft von oben. So leben wir an der Basis längst eucharistische Gastfreundschaft, Segnung voneinander in verschiedensten Notlagen und Lebenslagen und Lebensformen. So leben wir Barmherzigkeit und Ehrlichkeit ohne Angst zu machen. So bringen sich immer noch Viele ein mit nicht aufhörendem Eifer und Ideen ohne sich von Enttäuschungen zu sehr entmutigen zu lassen. Ein echtes Oster-Wunder an der Basis - Welche haben wir als Gruppe, als Verband erlebt?

als Treff 81, das wir zusammen alt werden und werden können und selbst in Coronazeiten neue Formen des Kontakts entwickeln. Gerade, weil er fehlt und so wichtig ist. Und solche Gruppen für Mitmenschen mit Einschränkungen bleiben wichtig und gesucht. Wir haben immer wieder neue Zugänge, wenn auch auf der anderen Seite Verantwortliche älter wer- den ohne dass Jüngere nachrücken.

als Kosovogruppe, dass auch gute Projekte zu Ende gehen und nicht umsonst waren selbst für Jugendliche, für ein Miteinander im Geist Gottes.

als Pax Christi, dass der Verband eine ganz wichtige Aufgabe zur Versöhnung in Europa nach dem Krieg bis zur Wende hatte und dass unsere Themen aktueller sind wie nie zuvor weltweit; aber auch weltweit, dass Jugend fehlt, um als Pax Christi diesen Weg weiter- zugehen...ähnlich wie in unserem Orden und auch in den Kirchen mittlerweile.

Da gibt es viele Situationen, in denen wir gelernt haben, mit Veränderungen umzugehen.

Welche Strategie kennen wir? Das Fundament des Miteinanders der Menschen und des Füreinanders als Schwestern und Brüder durch Jesus trägt, so dass wir die Haltung der Solidarität nie aufgeben und das Fundament des Einstehens für Menschenrechte und Völkerrecht trotz Grenzen des

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Alters. Dies ist möglich, weil es viele Netzwerke gibt, die bundesweit, europaweit, weltweit dran bleiben auch mit jungen Kräften und Vernetzung auch mit Hilfe der sozialen Medien zugunsten vieler funktioniert.

Was hat sich bewährt, was erschwert Veränderungen? Erschwert wird dieses Einstehen, weil es auf allen Ebenen zu kämpfen gibt und die gewählten Volksvertreter eher den Mächtigen trauen und dienen als den notwendigen NGOs und den Ehrenamtlichen, die aufklären und helfen könnten. Demokratie wird nach unten verlegt und die Macht haben andere als Demokraten, Menschenrechtsrechtler*In- nen.

So z.B.: Nicht die Regierung klärt Korruption und andere Verletzungen der Menschenrechte auf, sondern immer mehr die NGOs (Nicht-Regierungsorganisationen).Transparenz der Regierungen muss gefordert werden gegen Bestechlichkeit. Diese gefährdet Demokratie, weil es viele über- fordert. "Gemeinnützig" sind nach der Justiz die Parteien, aber nicht die Aufklärer, die Stützen der NGOs Das ist Unrecht, weil diese die notwendige demokratische Arbeit leisten zur Stützung der Basis, die gar nicht alles selbst aufklären und stärken kann.

Gott sei Dank gibt es neue Demokratiebewegun- gen, die selbst die Regierungen und Abgeordneten erreichen, aber noch zu schwach sind. Abgeordnetenwatch, Lobbycontrol, Finanzwende etc. sind z.Z. wenigstens im Gespräch, weil die bestechlichen Abgeordneten u.a. aufgefallen sind. Schon lange kämpfen diese für ein echtes Trans- parenzgesetz, was Parteien jetzt unter Druck erst angehen und immer noch halbherzig betrachten. Oder die NGOs, die die Beachtung der Menschen- rechte und sozialen Rechte schon lange forderten. Sie haben endlich mit Hilfe der Politik im Blick auf die Fleisch-industrie u.a.in der Coronakrise ein Lieferkettengesetz eingebracht. Leider mit Lücken wegen der Macht der Unternehmen. Bei beiden Gesetzen ist die Union nicht sehr christlich engagiert eher kapitalistisch; das schmerzt, zumal auch die Opfer von Menschenrechtsverletzungen eher diffamiert werden, anstatt als Opfer mit aller Solidarität behandelt und aufgenommen zu werden. Die Lager in Griechenland stinken nach Vernachlässigung! Woran halte ich mich fest, wenn Veränderungen alles auf den Kopf stellen? Jesu Solidarität und die Menschenrechtscharta und die vielen kleinen Leute, die an vielen kleinen Orten Gutes tun. Sie verändern die Welt zum Besseren, aber dafür benötigen wir Geduld im Schneckentempo der Veränderungen... „Gott, du hast die Welt den Menschen anvertraut. Sie soll eine Welt des Friedens und der Freiheit sein. Lass uns dafür eintreten, dass alle Menschen mit offenem Blick und aufrechtem Gang in deiner Welt leben können. Gib uns die Kraft und den Mut, deine Botschaft in die Welt hineinzutragen durch Christus, unseren Bruder, deinen Sohn mit dem Heiligen Geist. Amen.“ (Renovabis) „Gott hat die Welt nicht nur für einen, sondern für viele Menschen geschaffen, die in Gemeinschaft miteinander leben sollen. Allein kann der einzelne Mensch für die Bedürfnisse seines Lebens nicht sorgen; er hat fremde Hilfe notwendig und muss darum seinesgleichen suchen.“ (Adolph Kolping) P. Wolfgang Jungheim, sscc

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Zentrales PfaPfaPfarPfa rrrrbürorbüro Sankt Martin Pfarrgasse 6, 56112 Lahnstein Telefon: 02621/62898-0 Fax: 02621/62898-25 Email: [email protected] Homepage : www.pfarrei-stmartin.bistumlimburg.de

Pfarrsekretär/-innen: Angelika Bach 02621/62898-10 [email protected] Rebekka Brück 02621/62898-12 [email protected] Thomas Dasting 02621/62898-17 [email protected] Martina Edrich 02621/62898-14 [email protected] Rita Riebesell 02621/62898-28 [email protected] Ulrike Schneider 02621/62898-11 [email protected]

Bürozeiten: Montag bis Freitag 09.00 Uhr bis 12.00 Uhr Dienstag bis Donnerstag: 15.00 Uhr bis 17.00 Uhr

Küster: Jürgen Kauth, Sankt Martin, Tel. 02621/62898-22 /Sakristei Hans-Georg Killian, Heilig Geist, Tel. 02627/8294 oder 017621428321 Markus Flach, St. Barbara, Tel.: 0151/15105252

Die Aufgabengebiete und die Arbeitszeiten der einzelnen Mitarbeiter*innen entnehmen Sie bitte unserer Homepage.

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Pastoralteam: Pfarrer Armin Sturm, Bezirksdekan 02621/62898-14 [email protected]

Pater Jijo Thomas Kachappilly, CMI Kooperator 02621/62898-0 [email protected]

Pfarrer Julien Kita 02621/ 6382821 [email protected]

Diakon Benno Lukitsch 02621/62898-0 [email protected]

Gemeindereferent Ralf Cieslik 02621/62898-16 [email protected]

Pastoralreferentin Christine Kreutz, Krankenhausseelsorgerin 02621/1711772 [email protected]

Gemeindereferentin Hella Schröder 02621/62898-13 [email protected]

Gemeindereferent Dietmar Wittenstein 02621/62898-15 [email protected]

Mitarbeiter in der Verwaltung Brigitte Herget, Verwaltungsleiterin 02621/62898-18 [email protected]

Peter Maxein, Koordinator für die Kindertagesstätten 02621/ 62898-19 [email protected]

Maria Meerkamp, Qualitätsmanagementbeauftragte für die KiTas 02621/62898-24 [email protected]

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Kindertagesstätten: Kindertagesstätte St. Martin und Krippe im Dr.-Hans-Nohr-Haus Europaplatz 10, 56112 Lahnstein Leitung: Judith Ulrich 02621/5360, Email: [email protected]

Kindertagesstätte Arche Noah Frühmesserstraße 40, 56112 Lahnstein Leitung: Anja Dausner 02621/3455, Email: [email protected]

Kleine Arche im Altenzentrum St. Martin, Hochstraße 2, 56112 Lahnstein Leitung: Peter Oraczewski 02621/6294726, Email: [email protected]

Kindertagesstätte St. Barbara Joh.-Bapt.-Ludwigstr. 8, 56112 Lahnstein Leitung: Marientraud Altmeier 02621/7788, Email: [email protected]

Krippe und Kindertagesstätte Rabennest Obere Gartenstraße 16, 56338 Braubach Leitung: Antje Legrand 02627/726, Email: [email protected]

GruppieruGruppierungenngen und Verbände

Ortsausschüsse: Kirchort St. Martin Annerose Thörmer [email protected] Kirchort St. Barbara Claudia Flach [email protected] Kirchort Hl. Geist Birgit Damm [email protected]

Kolpingfamilien: Ferdi Müller (St. Barbara) 02621/9218434 Bastian Busch (Jungkolping St. Barbara) bastianbusch12@gma il.com Markus Schild (St. Martin) [email protected] Gabi Müller (Heilig Geist) [email protected]

Solidargemeinschaft Menschen in Not: Norbert Schmiedel Email: [email protected] Fördervereine zum Erhalt der Kirchen und Kapellen: Sankt Martin zurzeit nicht besetzt Rolf Franzen (Allerheiligenberg) 0261/9215439 Dr. Ralf Geis (Johanniskirche) 02621/40731 Rita Wolf (Heilig Geist) 02627/752

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Senioren: Ulrike Baum (St. Martin) 02621/50922 Monika Marx (St. Barbara) 02621/7388 Helferteam der kath. Frauengemeinschaft (Heilig Geist): Doris Kupp 02627/304

Sebastianusbruderschaft: Präfekt: Ferdi Müller 02621/9218434

Väter-Kind-Kreis: Leitung: Matthias Jung 02621/62216

Eltern-Kind-Kreis: Leitung: Melanie Bammerlin 0151-12722079

Elternfrühstück: Gine Walter [email protected]

Gemeindecaritas: Brigitte Bendel 02621/5206

Kirchenchor: Karl-Josef Becker (St. Martin) 02621/2593 Marianne Tatzel (St. Barbara) 02621/61783 Doris Kupp (Heilig Geist) 02627/304

Neues Geistliches Lied: InTakt Musikgruppe, Damian Klaedtke [email protected]

Kinderchor Sankt Martin: Beate Bartelmeß, Tel.: 02621/180554 [email protected]

Frauenkreise: Hiltrud Euken (St. Martin) 02621/3353 Ursula Kube (Heilig Geist) 06776/461

DPSG: Kim Krämer (St. Martin) [email protected] Julia v. Grönheim (St. Barbara) [email protected] Ministranten: Rouven Wollweber (St. Martin) [email protected] Dietmar Wittenstein (St. Barbara) [email protected] Tobias Damm (Hl. Geist) [email protected]

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Treff`81 - Treff für behinderte und weniger behinderte Menschen: Ute Wagner 02621/6208308

Partnerschaftsgruppe Peje-Lahnstein: Pater Wolfgang Jungheim sscc [email protected] Ute Wagner, Jürgen Pirrong 02621/6208308

Partnerschaftsprojekt „Sterntaler“: Ulrike Baum 02621/50922

Erwachsenenbildung: Ulrike Simon [email protected]

Kath. Öffentliche Bücherei: Petra König (St. Barbara) 02621/50449 Ursula Mangold (Heilig Geist) 02627/643 Renate Kretzschmar (Heilig Geist) 02627/358

pax christi: Pater Wolfgang Jungheim,sscc [email protected]

Time to say Goodbye

Für diese Ausgabe von Blickkontakt(BK) habe ich mit mir ein fiktives Interview zum Abschied aus dem aktiven Dienst als Gemeindereferent geführt.

BKBKBK:BK ::: Seit wann bist du Gemeindereferent? DWDWDW:DW ::: Einen Zugang zum Beruf des Gemeindereferenten ist das Studium der Praktischen Theologie und Religionspädagogik an einer Kath. Fachhochschule. Ich habe in Mainz von 1977 – 1980 studiert und mit dem Diplom als Religionspädagoge (FH) abgeschlossen. Mein Anerkennungsjahr habe ich im Bistum Limburg am 01.09.1980 in der Pfarrei St. Anna in Biebertal (Krs. Gießen) begonnen. Als Gemeindereferent ausgesandt hat mich ein Jahr später Bischof Dr. Wilhelm Kempf. Es war eine kleine schlichte Feier im „engsten“ Familienkreis in der Kapelle des Priesterseminars. Im vergangenen Jahr habe ich eine Dankesurkunde zum 40-jährigen Dienstjubiläum von Bischof Dr. Georg Bätzing erhalten. BKBKBK:BK ::: Warum bist du Gemeindereferent geworden? DWDWDW:DW ::: Nach meinem Schulabschluss der Mittleren Reife in Baunatal habe ich Starkstrom- Elektriker gelernt und wollte dementsprechend einmal Elektro-Ingenieur werden. Meiner Mutter war der sonntägliche Gottesdienstbesuch sehr wichtig. Allerdings war unsere Kirche am Stadtrand von Kassel. Zum Gottesdienst fuhr ein Bus. Wenn meine Schwester und ich trödelten, hieß es leider: Bis zur Wandlung schaffen wir das noch zu Fuß. Durch das Automobilwerk wuchs unser Dorf zur Stadt. Wir bekamen eine eigene Kirche und wurden eine eigene Pfarrei. Der Fußweg bis zur Kirche dauerte nur noch fünf Minuten.

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Ebenso verstand es der neue Pfarrer, uns junge Christen anzusprechen und das Interesse für die Kirche zu wecken. Wir trafen uns zu Gesprächen im Wohnzimmer des Pfarrers. Wir durften Gottesdienste mitgestalten. Wir unter- nahmen religiöse Wochenenden. Ein Höhe- punkt war eine Taizefahrt (1974). Hier erlebte ich eine besondere, persönliche Glaubens- erfahrung. Inzwischen hatte ich mit dem Gitarre spielen angefangen und erste Lieder im Gottesdienst begleitet, die ein junger Komponist, Peter Janssens, schrieb. Der Grundstein für das Interesse an der Kirche und der Mitgestaltung war geweckt. Auf der Fachoberschule für Elektrotechnik erfuhr ich durch einen Mitschüler von der Möglichkeit, mit dem Fachabitur an einer Fachhochschule „Praktische Theologie“ zu studieren. Ich spürte: Das ist dein Weg. Mir fehlte nur ein soziales Praktikum. Durch einen Unfall brauchte ich weder zur Bundeswehr, noch einen Zivildienst leisten. Diesen Freiraum nutzte ich für ein Freiwilliges Soziales Jahr in meiner Heimatpfarrei und so reifte der Entschluss für das Studium in Mainz und zum Beruf des Gemeindereferenten. BK:BK:BK: In wieviel Pfarreien warst du eingesetzt? DW: In der Ausbildungspfarrei war ich noch 2 ½ Jahre tätig. Die damaligen Pfarreien waren schon in sogenannten Pfarrverbünden zusammengeführt. Als der Pfarrer von St. Anna eine andere Aufgabe übernahm, wurde der Nachbarpfarrer von St. Raphael Pfarrer beider Pfarreien und ich wechselte im Februar 1983 als Bezugsperson nach Wißmar und wohnte dementsprechend auch im Pfarrhaus. Hier habe ich 23 Jahre gewirkt, hier sind meine drei Söhne Philipp, Clemens und Simon geboren. Aus persönlichen Gründen erfolgte ein weiterer Wechsel im August 2006 nach Lahnstein. BK:BK:BK: Welches waren deine Arbeitsschwerpunkte? DWDWDW:DW ::: In allen Einsatzorten gehörte die Kinder- und Jugendarbeit, die Vorbereitung auf die Erst- kommunion und Firmung, das Erteilen von Religionsunterricht, die Gestaltungen von Gottesdiensten, die Mitarbeit in den Gremien, die Begleitung von Ehrenamtlichen und die Mitarbeit im Pfarrbüro zu den Hauptaufgaben. Natürlich sind die Bedingungen einer Diaspora-Gegend anders, als in einer Stadtpfarrei. Im Religionsunterricht waren die Klassen klein, oft wurden die Klassen 1 und 2, sowie 3 und 4 zusammen unterrichtet. Der Kontakt zu den Lehrerinnen und Lehrern war immer kollegial und freundschaftlich. Gerne bin ich mit zu Klassenfahrten gefahren, oder habe für ältere Klassen religiöse Schulfreizeiten angeboten. Leider ließen sich Gemeindedienst und Schuldienst nicht immer vereinbaren. In einer Diaspora-Gemeinde war der Fahrdienst genauso wichtig, wie der Pfarrdienst. In Erstkommunion- und Firmvorbereitung sind mir unzählige Konzepte und neue Ideen begegnet und haben geholfen, diese Vorbereitungszeit gut zu gestalten. Von Beginn an waren Katechetinnen und Katecheten mit im Boot. Jedes Jahr habe ich gespürt, wie es in einem Lied anklingt, dass heute noch immer gerne gesungen wird „Gottes Liebe ist so wunderbar …“ und wie unterschiedlich sie sich immer zeigt. Mit den Ministrantinnen und Ministranten konnte ich in allen Einsatzorten insgesamt fünf Mal nach Rom wallfahren. Sehr gerne habe ich überall mit den evangelischen Pfarrerinnen und Pfarrern zusammen- gearbeitet. In vielen Gottesdiensten zu kirchlichen, weltlichen und regionalen Festen haben

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wir die gemeinsamen Wurzeln bedacht. In Bibelabenden Gottes Wort geteilt, und es bleibt die Hoffnung auch bald Jesu Brot miteinander zu teilen. Durch einen evangelischen Pfarrer habe ich die Notfalls eelsorge kennengelernt und unterstütze diese Arbeit bereits seit über 20 Jahren. Neben der Bibel ist und war die Gitarre ein wichtiges Mittel der Glaubensverkündigung- und vermittlung. Nicht nur im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit. Und ich habe immer gern fast alle alltäglichen Gegenstände für die Glaubensvermittlung genutzt. Hier in Lahnstein ist besonders das (elektrische) Licht hinzugekommen. Angefangen von einem kleinen Lichterlabyrinth in einem Taizegottes- dienst bis hin zu den Lichterkirchen und den Illuminationen bei „Kirche anders“. BKBKBK:BK ::: Im Rückblick auf deine inzwischen über 40-jährige Tätigkeit gibt es doch sicher viele Eindrücke und Erlebnisse? DW: Ja, ich erinnere mich an viele schöne, interessante, erfüllende, schwierige, und auch bedrückende Erlebnisse. Einige möchte ich für all die vielen Gespräche, geschenkten Begegnungen und die zahlreichen guten Zufälle erwähnen. Nach einer schweren Erkrankung des Pfarrers von St. Raphael kam der Beerdigungsdienst hinzu. Nach der allerersten Beerdigung sagte die Küsterin zu mir: „Ich glaube, ich war aufgeregter als Sie.“ Bei einer Pausenaufsicht in der Schillerschule in Lahnstein kam eine junge Dame auf mich zu: „Hallo, Herr Wittenstein, kennen Sie mich noch?“ Ich überlegte. Die junge Dame müsste aus einer der ersten Klassen stammen, die ich hier in Lahnstein unterrichtet habe: Aber ich fand kein passendes Gesicht, geschweige denn, einen Namen. „Ich bin Sina. Sie haben mich in Wißmar unterrichtet.“ Nun machte es klick. Sina war nicht nur eine Schülerin, sondern sie hat auch im Kinderchor mitgesungen. Nun studiert sie in Vallendar Theologie, macht hier nun das Schulpraktikum und möchte im kirchlichen Bereich arbeiten. Bei einem Hauskommunion- besuch hier in Lahnstein haben wir im Gespräch herausgefunden, dass wir beide in Kassel in der gleichen Gemeinde zur Erstkommunion gegangen sind. Hier in Lahnstein kam die Kindergartenarbeit hinzu. Wie nachhaltig manches ist, zeigte mir die- ses Erlebnis. Als mir zwei Geschwister aus der Kindertagesstätte von St. Barbara auf der Straße begegneten, meinte die ältere: „Dich kenne ich vom Kindergarten.“ Und ihr jüngerer Bruder begann zu singen: „Hosianna, Hosianna! Jesus ist da.“ Diesen kleinen Liedruf hatte ich mit den Kindern zur Vorbereitung auf Palmsonntag eingeübt. Allerdings war es Anfang Dezember. Und bei einem Geburtstagbesuch meinte die Jubilarin: „Sie sehen dem Mann, der am Samstagabend im Gottesdienst Gitarre spielte, sehr ähnlich.“ Für all die vielen Begegnungen bin ich sehr dankbar. BKBKBK:BK Gibt es besondere Bibelgeschichten für Dich? DWDWDW:DW ::: Die Bibel ist voll von interessanten Geschichten. Auch wenn ich sie bisher noch nie ganz durchgelesen habe. Ich freue mich jedes Jahr auf den Ostermontag. An diesem Tag wird die Geschichte der Emmaus-Jünger erzählt. Das Auf und Ab der Hoffnung, die Enttäuschung, das weg von diesem Ort, sich auf Fremdes einzulassen, doch dann etwas

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Bekanntes wieder entdeckten und den Mut, sich neu aufzumachen. Oft genug habe ich all diese Situationen erlebt im eigenen Leben und bei der seelsorglichen Begleitung von Menschen in dunklen, hoffnungslosen Situation, sowie ich den fröhlichen und freudigen Zeiten unseres Lebens. Eine zweite Geschichte verknüpft die Lebenserfahrung vieler Generationen mit uns heute. Und an diesen Ort selbst gewesen zu sein, erfüllt mich mit großer Dankbarkeit. Es geht um die Begegnung der Samariterin mit Jesus am Jakobsbrunnen. Dort zu stehen, das kühle Wasser zu trinken im Bewusstsein, das vor 4000 Jahren Menschen hier ihren (Glaubens)Durst stillten, das Jesus hier vom Wasser des Lebens spricht, das er sich behutsam offenbart und zu seinem Glaubens-Lebens-Weg einlädt, hat mich tief beein- druckt. Die Reise nach Israel im Rahmen der lokalen Kirchenentwicklung vor zwei Jahren habe ich als wunderbares Geschenk zum Ende meiner Dienstjahre empfunden. BKBKBK:BK ::: Bist du gern Gemeindereferent gewesen ? DWDWDW:DW ::: Das weiß ich nicht. Ich war nicht gerne Gemeindereferent, wo ich an meine eigenen Grenzen gestoßen bin. Wo ich das Gefühl hatte, ich genüge nicht den Ansprüchen und Anforderungen. Ich war nicht gerne Gemeindereferent, wo ich auch die Grenzen der römisch-katholischen Kirche spürte, die mit manchen Verordnungen nicht meinem seel- sorglichen Denken entsprachen. Ich bin gerne Gemeindereferent gewesen und darum dankbar all den Menschen, denen ich im Laufe der inzwischen 41 Dienstjahre begegnet bin. Die mich getragen haben und sicher manchmal auch mich ertragen mussten. Die ich ein Stück des Weges begleiten konnte, und die mich ebenso begleitet haben. Ich danke meinen sogenannten Dienstvorgesetzten Pfr. Hugo Diciol, Pfr. Ivo Blajic, Pastoralreferent Manfred Steiger und Pfr. Armin Sturm. Sie haben mit ihrem Vertrauen in meinen Dienst und meine Arbeit dazu beigetragen, dass ich gerne Gemeindereferent gewesen bin. Ich konnte meiner Stärken, Charismen und Gaben einsetzen. Sie tolerierten meine Schwächen und korrigierten manchen Fehler. Dies gilt auch für die weiteren Mitarbeiterinnen und Mit- arbeiter in den unterschiedlichen Pfarrbüros, ebenso für meine Kolleginnen und Kollegen, für die ich gerne auf Bistumsebene über 30 Jahre als Bezirkssprecher tätig war. Ich danke allen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die gute Zusammenarbeit und bitte ebenso herzlich um Entschuldigung für Versäumnisse, sowie missverständliche oder auch fehlende Worte. Ich bin gerne Gemeindereferent gewesen, weil ich Dietmar Wittenstein bleiben konnte. Darum gehe ich nun weiter summend in einen neuen Lebens- abschnitt. „Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke mein Licht, Christus meine Zuversicht“ wird weiterhin mein Glaube bleiben und wird mich auch weiterhin meine Gaben und Charismen einsetzen lassen. In diesem Sinn Time to say Goodbye Gemeindereferent Ihr und Euer Dietmar Wittenstein

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Programm Forum Erwachsenenbildung 2021: Obwohl seit Herbst 2020 aufgrund von Corona alle Veranstaltungen abgesagt werden mussten, haben wir dennoch für das zweite Halbjahr 2021 ein interessantes Programm geplant.

In diesem Forum wollen wir erstmals auch eine Buchbesprechung durchführen. Wir werden das Buch von Dieter Wellershoff „Der HimmelHimmel ist kein OrOrt“t“ besprechen. Das Buch ist als Taschenbuch erhältlich und kostet 10 €. Für die Teilnahme an der Veranstaltung ist es hilfreich das Buch vorher gelesen zu haben.

Als nächstes wollen wir uns mit der Ökumene in unserem Bistum auseinandersetzen. Vom 13. bis 16. Mai 2021 findet der dritte Ökumenische Kirchentag in Frankfurt statt. Unser Bistum Limburg ist dabei der Gastgeber. Im Sept. 2021 wollen wir daher an einem Abend die aktuelle Ökumenische Entwicklung thematisieren als auch die positive Ökumenische Entwicklung für das Bistum nach dem Ökumenischen Kirchentag diskutiediskutierenrenrenren.

Zum Abschluss des Jahres wollen wir uns nachfolgendem Thema widmen: „EineEine Gemeinde und ihre Kirche in Bewegung. Die TranTranslozierungslozierung der Diasporakapelle aus Overath ins LVRLVR----FreilichtmuseumFreilichtmuseum Kommern“

Für alle Vorträge ist es mir gelungen sehr kompetente Referenten zu gewinnen. Ich hoffe, dass ich Sie mit diesem Programm neugierig machen konnte und würde mir wünschen, Sie bei diesen Vorträgen als Zuhörer begrüßen zu können. Selbstverständlich finden alle Veranstaltungen unter den jeweils gültigen Corona-Bestimmungen statt. Ggf. werden die Vorträge auch Online angeboten.

Ort:Ort:Ort: Katholisches Pfarrzentrum St. Martin, Europaplatz in 56112 Lahnstein Zeit: 19:30 Uhr bis 21:00 Uhr Hier das Programm mit den entsprechenden Terminen im Überblick.

Ulrike Simon

Datum Thema Referent Di, Buchbesprechung „Der Himmel ist Claudia Hülshörster 24.08.2021 kein Ort“ Di, Ökumenische Entwicklungen Brigitte Görgen-Grether 28.09.2021 Di, Eine Gemeinde und ihre Kirche in Raffael Thörmer M.A. 09.11.2021 Bewegung

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Neues aus unserem Waisenhaus in Burkina Faso

Wie jedes Jahr wurden auch im November wieder Pakete mit den Weihnachtsgeschenken der Paten für ihre Patenkinder auf die Reise in unser Waisenhaus Yenguudi nach Burkina Faso geschickt. Die Freude der Kinder war riesig. Da nicht alle Kinder Paten haben, haben wir natürlich für die anderen Kinder zusätzliche Geschenke und Süßigkeiten mitgeschickt. Die Schwestern haben uns über WhatsApp Bilder der Kinder mit ihren Geschenken geschickt. Etwas später kamen auch noch Briefe von den Kindern mit der Post. Die großen Kinder haben ihren Paten selbst geschrieben und ihre Zeugnisse beigelegt. Für die Kleinen haben die Schwestern die Briefe geschrieben und die Kinder haben diese kunstvoll bemalt. Es ist eine Freude zu sehen, wie sich die Kinder entwickelt haben. Viele Kinder haben wir im Waisenhaus bei unseren Besuchen persönlich kennen lernen dürfen. Dank der Patenschaften und der vielen großzügigen Spenden können wir den Kindern vor Ort ihr Leben erleichtern. Auch im letzten Jahr haben wir wieder einige Projekte realisiert: eine Abgrenzung des Aufenthalts- bereiches der Kinder, damit sie in der Coronazeit nicht mit Besuchern in Kontakt kommen und eine Ansteckung vermieden wird, eine Blitz- schutzanlage, um in der Regenzeit mit schweren Gewittern die Gebäude und Bewohner vor Blitzeinschlägen zu schützen, die Gestaltung des Kindergartens mit kindgerechten Motiven und ein großes Schild über dem Eingang mit dem Namen des Waisenhauses und des Kindergartens, sowie neue Spielgeräte. Außerdem haben wir eine Lebensmittelbeihilfe und Geld für das traditionelle Weihnachtsessen beigesteuert. Laut Regierungsbeschluss dürfen die Kinder nur bis zum Grundschulalter im Waisenhaus bleiben. Danach kommen die Halbweisen in ihre Herkunftsfamilie zurück und die anderen Kinder sollen in eine Pflegefamilie vermittelt werden. Die Patenschaften laufen aber weiter, damit die Kinder eine Schule besuchen und danach eine Ausbildung machen können. Inzwischen leben schon viele Kinder in einer Familie und die Schwestern halten den Kontakt zu den Kindern und Familien, um zu sehen, ob es den Kindern auch gut geht und sie regelmäßig die Schule besuchen. So können sie auch im Notfall eingreifen und den Familien Unterstützung geben. Im letzten Jahr haben sich viele neue Paten bereit erklärt, eine Patenschaft für ein Kind zu übernehmen. Sogar für die Drillinge hat sich spontan ein Pate gefunden. Durch den Terrorismus in Burkina Faso sind auch im Osten des Landes viele Menschen verarmt und aus ihren Dörfern vertrieben worden. Viele Familien sind auf der Flucht, kommen mit nichts zu den Schwes- tern und bitten um Hilfe. Die Kinder sind oft unterernährt und haben keinen Zugang zur Schule. Diese Familien leben außerhalb des Wai- senhauses und brauchen ebenfalls dringend Unterstützung. Auch in diesem Jahr möchten wir wieder Projekte mit den Spendengeldern verwirklichen. Als erstes wurde ein Moped für die Schwestern ge- kauft, damit sie mobil sind, in der Stadt Besorgungen machen und in die Dörfer zu den Kindern fahren können. Dazu kommen ein Handy und ein Laptop, damit sie auch unterwegs erreichbar sind. Als nächstes steht die Pflasterung des Geländes um die Wohnhäuser der Kinder an. Bisher ist dort nur ein unebener steiniger Boden, der

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in der Regenzeit total aufweicht und das Gelände in eine Schlammwüste verwandelt. Auf einem festen Belag können die Kinder auch besser spielen, ohne sich zu verletzen. Leider werden wir auch in diesem Jahr coronabedingt nicht nach Burkina reisen können, aber wir halten telefonisch und per Mail Kontakt zu den Schwestern, die uns regelmäßig über die Situation in Waisenhaus und Kindergarten auf dem Laufenden halten. Weitere Informationen finden Sie unter: www.sterntaler-bf.de Ulrike Baum

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