KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

KURT SCHLINTNER

STICHWORT PURKERSDORF DIE WIENERWALDSTADT VON A–Z

——— 1 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Bisher erschienen: Stichwort Purkersdorf – Die Wienerwaldstadt von A – Z, 1992/93 Kleine Ortsgeschichte Purkersdorf I , 1996 Kleine Ortsgeschichte Purkersdorf II , 1999

Hinweise zur Benutzung des Werkes Verweispfeile (→) im Text bedeuten, daß unter dem angezeigten Stich- wort Zusätzliches über die behandelte Aussage zu finden ist. Geschehenes, Abgeschlossenes und schnellebig Laufendes nebenein- ander aufzulisten, wirft Probleme auf, birgt so manche Gefahr von Un- ausgewogenheit. Bei solcher Schwierigkeit ist man erst recht auf per- sönliche Information angewiesen. Je nach dem Umfang eingegangener Darlegungen bringt das Lexikon auch das einemal etwas kürzere, das anderemal etwas längere Passagen. Sind diese Beiträge vielleicht gar überraschend kurz, dann zumeist über jene Mitbürger, die nicht dazu zu bewegen waren, Infor- mationen über sich zur Verfügung zu stellen. Stand der redaktionellen Bearbeitung: Ostern 2003, einzelne Stichwort gehen darüber hinaus.

Impressum Alle Rechte vorbehalten.  2003 Stadtgemeinde Purkersdorf Eigentümer, Verleger, Herausgeber: Stadtgemeinde Purkersdorf, A-3002 Purkersdorf Elektronische Texterfassung: Burkhard Weigl Hersteller: Verlag Brüder Hollinek, Luisenstraße 20, A-3002 Purkersdorf Gedruckt in Österreich

——— 2 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF K. SCHLINTNER

STICHWORT PURKERSDORF DIE WIENERWALDSTADT VON A–Z

STADTGEMEINDE PURKERSDORF • 2003

——— III ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

——— IV ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Vorwort

1980 hat Ing. Albin Axmann aus Anlass der 850-Jahrfeier Purkersdorfs das erste Purkersdorfer Lexikon Purkersdorf von A-Z herausgegeben. Dieses Werk wurde ein vielgefragtes und gerne zitiertes Nachschlagewerk sowohl für den privaten als auch für den öffentlichen Gebrauch. Nach dem Tod des Autors hat sich der Purkersdorfer Ehrenbürger und Stadtchronist Prof. Dr. Kurt Schlintner um die Fortführung und Auffrischung des Werkes bemüht und aufbauend auf dem Werk Axmanns 1992 eine erweiterte und aktualisierte Fassung unter dem Titel Stichwort Purkersdorf – Die Wienerwaldstadt von A–Z veröffentlicht. Ich habe Herrn Dr. Schlintner im Vorjahr gebeten, sein Werk zu überarbeiten und die Ereignisse der letzten Jahre einzuarbeiten. Mit großer Sorgfalt und Mühe und unermüdlichem Arbeitseinsatz hat unser Ehrenbürger das neue Nachschlagewerk fertiggestellt. Ich darf ihm auf diesem Wege den Dank der Stadtgemeinde aussprechen. Erwähnen darf ich auch die Helfer, die dem Autor tatkräftig zur Seite gestanden sind, nämlich Mag. Richard Hollinek und Burkhard Weigl, bei denen ich mich im Namen der Stadtgemeinde ebenfalls sehr herzlich bedanken darf.

Purkersdorf, im November 2003

Mag. Karl Schlögl, Bürgermeister

——— V ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Worte und Wunsch des Verfassers

Für eine Einschätzung, wie ich sie mir allseits für mein Wollen, meine Absicht durch dieses Werk erhoffe, darf ich voran prononcierte Mitbringer zitieren, vergangene und gegenwärtige:

(Der) „steige auf des Wienerwaldes Höh’n, um seiner Heimat ganze Pracht zu seh’n!“ aus Albin Axmann Heimat „Frühmorgens schon sind wir in Purkersdorf ... Es ist, als hätte Gott diesen Ort hier in eine Wiege gelegt und sich da entwickeln lassen, bis zum heutigen Tag.“ aus Ludwig Drexler Der Liebhaber „Du Purkersdorf am Rand von Wean, i’sag nur ans: I’ hab di gern.“ aus Gerhard Kaidet zu Unser Purkersdorf mit neuem Gesicht „Wir steh’n einander plötzlich nahe, denn nichts ist so, dass es uns wirklich trennt, ...“ „Das macht mich froh! Den Purkersdorfern dank ich so!“ Gedichtausschnitte zu und über Purkersdorf von Hildegard Jone „Da kannst di’ wohlfühln“ Titel von Lied über Purkersdorf von Birgit Maria Kuba „So will ich scheiden von der Gegend hier, was Heimat für mich war, ich nie verlier“ – „Ich liebe Purkersdorf und hatte mir unvergessliche Bekundungen seiner Bevölkerung mit den Jahren erlebt“. Richard Plattensteiner aus den Jahren 1941 und 1954 „Frei ist nun die Wienerwaldluft!“ So Josef Schöffel, der „Retter des Wienerwaldes“ nach dieser seiner erfolgreichen Großtat „Diesen Ort, der eine derart bezaubernde Bahnstation besaß, mussten wir uns doch nächer ansehen!“ So schildert Lilly Wildgans die Auffindung der Sommerwohnung am Sagberg in Mein Leben mit Anton Wildgans „Merken wir’s Heimatfreunde: Auch in unserer Waldheimat Purkersdorf geschieht ‚nichts Gutes – außer man tut es!‘“ Friedrich Winna in 850 Jahre Purkersdorf „Ruhen der Ahnen im Friedhof beim Wald, Holzschlag der lärmend die Stille durchhallt, Arbeit und Schaffen bezwingen die Not.“ aus Friedrich Winkelmüllers Purkersdorfer Sonett „Ja wir hab’n viel erlebt und wir hab’n’s überlebt, und wir werd’n weiterleb’n, der Herrgott mög es geb’n!“ Hans Wohlmuth, der Purkersdorfer Dorf-Poet

——— VI ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Eine repräsentative Ja-Auswahl zur Wienerwaldstadt Purkersdorf aus einem vielstimmigen Chor. Dass dessen und mit ihm überhaupt Purkersdorfs Spuren niemals im Winde verwehen mögen, wünscht sich und den geneigten Lesern Ihr Dr. Kurt Schlintner

Und übrigens: Über die einzelnen der hier angeführten oft stillen Großen als Wortspender fin- det sich natürlich Näheres im Lexikon-Teil. Zu allem ein Schluß-Votum: Mein Dank für das Zustandekommen dieses Buches gilt allen denen, die mir dabei zur Hand gegangen sind. Insbesondere gilt er für die Hilfe, wie sie mir seitens der Stadtamtsdirektion und der Allgemeinen Verwaltung aus dem Rathaus zuteil ge- worden ist.

——— VII ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Allgemeiner Teil – Einleitung Wegweiser/Sachübersicht

I. Grund-Informationen Seit X dazu Behördliche Einrichtungen und Institutionen Helfer und Partner Purkersdorf – eine regulierende Gebietskörperschaft im Wienerwald

II. Stadtgemeinde und Lebensqualität Seite XIII a) Infrastruktur b) Natur- und Umweltschutz c) Service-Palette d) Freizeiteinrichtungen

III. Die Wienerwaldstadt in der Präsentation 1. Wandermöglichkeiten: s. → dort dazu Radwegnetz: s. → dort 2. Sehenswürdigkeiten: s. → dort 3. Impulse für unseren Ort als Heim-Stadt mit Niveau und Identität a) Freizeiteinrichtungen: s.o./II.d b) Vereinsleben: s. → dort c) Veranstaltungsfülle: s. → dort

IV. „Who is who“ – Ausgabe Purkersdorf 1. Musische Komponente a) Autonome, Nachwuchs- und Freizeitkünstler: s. → Liebhaber-Künstler/Kunstpfleger b) Hobby-Musiker: s. → dort c) Lokal-Matadore, Multiplikatoren, Statuskünstler, besondere Gäste: s. → „ Elenktik“-Kunst d) Künstler mit großem Flair 2. Power – auch sanft Vorausgeschickt darf nicht unerwähnt bleiben: Auch für diesen Blickfeld-Bereich fehlt wohl der eine oder andere Aktivisten-Name. Einerseits – vergl. → Liebhaber-Künstler usw. – weil ein entsprechendes Deklarieren unterbleiben sollte, andererseits weil diesbezüglich einfach nichts in Erfahrung zu bringen war.

——— VIII ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

e) technisch-künstlerische Prominente: s. → dort f) andere, wissenschaftliche und kulturelle Protagonisten: s. → dort g) primär als Sportgrößen erwähnenswerte Mitbürger: s. → „Autark“-Sportler

V. Als Fall zu „Welt und Heimat“ 3. Gastvorträge, Gastspiele: s. → dort 4. → Persönlichkeiten (zumeist historische) der Österreichischen (Zeit-)Geschichte, in Purkersdorf (seinerzeit) beheimatet, mit Purkersdorf wie immer verbunden oder auch bloß Elemente seiner Chronik a) aus Kunst/Kultur und Wissenschaft b) aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft

VI. Ehrungen bzw. Auszeichnungen durch den „neuen“ (1954) Purkersdorfer Gemeinderat s. → Ehrenbürgerschaft, s. → Ehrengräber, s.→ Ehrennadel bzw. Ehrenbrosche, s. → Ehrenring (-TrägerInnen), s. → Sport-Ehrenzeichen, s. → SchülerInnen (Studenten/Studentinnen) Prämiierungen

VII. Purkersdorfs Geschichte: s. → dort Ur- und Frühzeit Vom Walddorf zur Wienerwaldstadt

——— IX ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

I. Grund Informationen lich den Westbahnhof schmückt, stammt aus Purkersdorf. Entlang des Wientals, also fast parallel zum Purkersdorf, eine der 72 niederösterreichi- Wienfluß, verläuft auch die → Westbahn; schen Stadtgemeinden (NÖ gesamt 573), gleich ihr die Bundesstraße 44 ab dem Orts- welche direkt an die beiden westlichen Be- kern nach St. Pölten, der Landeshaupt- zirke der Bundeshauptstadt Wien, Hietzing stadt. Die Bundesstraße 1 erstreckt sich ab und Penzing grenzt, erstreckt sich mit ca. 7 Wien zunächst im Wiental, ab dem Ortskern km Länge durch das Wiental, breitet sich aber dann Richtung Nordwesten, ein gutes etwa blockartig ziemlich gleichmäßig nach Stück fast parallel zum Gablitzbach, über Süden und Norden aus und wird dort vom → den Riederberg dann ins Tullnerfeld und Gablitzbach durchquert, der kurz nach dem schließlich auch nach St. Pölten, und ab da Ortskern in die → Wien mündet. immer weiter in den Westen Österreich. Purkersdorfs Flächenausmaß beträgt ca. Beide Straßenzüge umfahren den Ortskern 30,25 km2, 7762 betrug die Einwohnerzahl (→ Umfahrungsstraßen). Den Südteil Pur- laut amtlichem Volkszählungs-Ergebnis, sie kersdorfs durchzieht Österreichs → Auto- ist aber inzwischen schon auf 7860 ange- bahn A1. wachsen. Dazu kommen die etwa 1510 Neben der vor über 10 Jahren neu gestalte- Zweitwohnsitzer: Purkersdorf kann somit ten und in unseren Tagen erweiterten Orts- heute tatsächlich rund 9370 Bewohner auf- mitte (→ Stadt und Kulturzentrum, → Rum- weisen, das wären um 1070 mehr als im pold-Gründe) mit dem Kerngebiet und den Jahre 1992 (ca. 8300) bzw. 1295 mehr als Ansiedlungen entlang der einzelnen Stra- im Jahre der letzten Volkszählung 1991, da ßen machen auch einige → Siedlungen, Rot- waren es etwa 8075. ten, Weiler und Häusergruppen sowie etli- Häuseranzahl: um 2.100, davon 48 Wohn- che Einzelhäuser den Wohnbereich der hausanlagen, nicht ganz 4.000 Wohnungen Stadtgemeinde aus. sind als weitere Purkersdorfer Daten zu ver- Purkersdorf gehört zum Verwaltungsbezirk zeichnen. Dazu kommen einiges mehr als Wien-Umgebung (→ Bezirkshauptmann- 370 Arbeitsstätten, wobei allerdings be- schaft) und bildet mit den Gemeinden → merkt werden muss, dass die Zahl der Aus- Mauerbach, → Gablitz, → Tullnerbach, → pendler die der Einpendler für unseren Ort Wolfsgraben und → Pressbaum den → Ge- nach wir vor weit übersteigt. richtsbezirk Purkersdorf. Weitere Angaben: geographische Lage: s. → Im deutschen Sprachraum gibt es 12 Ört- dort, zum Straßennetz von 44 km s. → Stra- lichkeiten mit dem Namen Purkersdorf. Ein ßen, Berufsgliederung/Bevölkerungsstruk- Purkersdorf liegt im Waldviertel bei Els; von tur: s. → dort, Betriebe: s. → dort, über die dort stammen die Steine, die für das → Pest- letzte Viehzählung s. → Viehbestand/Vieh- kreuz verwendet worden sind. zählung. Purkersdorfs Partnergemeinden: → Bad Das Stadtamt ist mit moderner Infrastruktur Säckingen am Hochrhein im deutschen ausgestattet, mit Preisverleihung bestätigt Bundesland Baden-Württemberg (1973 besitzt es (seit 30. 10. 2001) die „Innova- bzw. 1976), → Sanary sur Mer an der Cote tivste RIS-Kommunal-Homepage“ (2002), d’Azur (Südfrankreich) und → Göstling an als beste der Gemeinden über 5.000 Ein- der Ybbs, Marktgemeinde im Ötscherland wohner. (beide 2002), wobei Begegnungen mit den 83 % des Gemeindegebietes sind Wald, der beiden Kommunen natürlich schon seit Jah- frühere Ortschronist Franz → Atzinger prägte ren vorausgegangen sind. die Metapher von der an der Wien gelege- Gleichorientierte Fühlungnahmen mit ande- nen „Waldwiege“; der Christbaum, der jähr- ren österreichischen (→ Pöllau) und osteuro-

——— X ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF päischen (tschechischen, slowakischen, nerwald, → Netzwerk der Solidarität, kath. → ukrainischen) Gemeinden haben (bis jetzt?) Pfarre, → Rotes Kreuz, → Volkshilfe, → Zivil- zu keinen dauerhaft festen Ver- (Bindungen) schutzverband geführt. → Zum japanischen „Sonderfall“ s. Nagai Purkersdorf, eine regulierende Gebietskörperschaft im Wienerwald Behördliche Einrichtungen und ähnliche, offiziöse Institutionen Ein erbuntertäniges Dorf, gelegen an der → Wien, im → Wienerwald, in einer Waldwiege, Stadtamt: → Bürgermeister, Stadtrat und → und ein erster Umschlagplatz von der Resi- Gemeinderat, Stadtamts-Direktion, Stan- denzstadt Wien nach dem großen Westen, desamt, Allgemeine Verwaltung (Meldewe- das war Purkersdorf bis zu Mitte des 19. sen und soziale Verwaltung), Bauverwaltung Jahrhunderts. Entsprechend seine Bevölke- (mit Bauhof, dzt. noch Kläranlage, Wertstoff- rungsstruktur: Ackerbürger, Forstbeschäf- sammelstelle), Finanzverwaltung, Schulge- tigte und Fuhrleute (Einwohnerzahl um die meinden, → Stadtsaal, → Bücherei, → Hei- 1000). Der große Sprung nach vorne von matmuseum, → Hort, → Musikschule, → der Agrar – zur Industriegesellschaft, be- Sportanlage Speichberg, → Stadtgalerie, → gann mit dem Eisenbahnbau 1856 bis Volkshochschule, → Wienerwaldbad 1858 und dauert noch heute an. Heute im → Bundesgymnasium, → Josef Schöf- Schatten der Globalisierung mit logisti- fel-Schulen, → Landeskindergärten schem Robotertum. In etwa auch bei uns → Bezirksgericht, → Bezirkshauptmann- präsent (vergl. → Betriebe), mit wechsel- schaft / Außenstelle Purkersdorf, Gendar- voll-langem Weg vom Damals zum Heute. merieposten (→ Gendarmerie), → Post- (und Der Vergangenheit gehört längst die Grün- Wähl-)Amt; das zuständige Finanzamt befin- derzeit an, also die vielfach von Spekulation det sich seit 1.1.2000 im 15. Wiener Ge- gekennzeichnete letzte Periode des 19. meindebezirk. Jahrhunderts, gehört aber auch der durch Arbeitsmarkt-Service (AMS) → Arbeitsamt, → diese Gründerzeit (ungewollt?) provozierte Wirtschaftskammer / Außenstelle Purkers- „Aufstand der Massen“ (Ortega y Gasset) dorf, → Notariat, → Bundesforste / Unter- an. nehmensleitung und Forstbetrieb Purkers- Geblieben für Purkersdorf ist der in „ Zeiten dorf, Forstverwaltung der Stadt Wien / Re- wie damals“ aufgekommene und bald per- vier Purkersdorf, Österreichische Bundes- manente Orientierungs-Zwiespalt, extrem bahnen, Bahnhof → Unter-Purkersdorf formuliert: Erholungsoase das eine Extrem, → Tourismusverband und –region Wiener- oder Großstadt-Kopie mit allen dazugehö- wald, → WIPUR Wirtschaftsbetriebe der renden Facetten andererseits. Stadt Purkersdorf Und geblieben ist für die Gemeindeverant- wortlichen seit mehr als einem Jahrhundert Helfer und Partner die Verpflichtung, sich dieser Diskrepanz zu stellen, nicht bloß zu versuchen, der Dinge (in alphabetischer Reihenfolge) – vergl. Herr zu werden, sondern – je später, desto auch II c: Service Palette intensiver wahrgenommen, eine Symbiose → Apotheke, → Arbeiter-Samariterbund, → zu versuchen. Dem allerdings standen und Ärzte (mit med. Beihilfe und anderen Ge- stehen auch heute noch so manche Wider- sundheitsberufen), → Banken, → Berg- und standskräfte entgegen. Naturwacht, → Evangelische Freikirche, → Fürs erste blühten einmal vor bald 150 Jah- Evang. AB Pfarre, → Feuerwehr, → Hebebüh- ren auf, was als bodenständige Wirtschafts- ne, → Hilfswerk, Filialkirche → Maria im Wie- zweige angesprochen werden kann. Heute

——— XI ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF sind die traditionellen Handwerks- und Ge- ganisationen und Institutionen, die zum Teil werbebetriebe fast völlig verschwunden. Da- schon genannt worden sind und von denen mals aber zeugten sie dafür, dass Purkers- in diesem Buch noch die Rede sein wird). dorf mit am großen Aufschwung genoss. In die rechte Bahn soll, muss zu lenken Aber im Sog der Großstadt nahm auch das sein, soll die Gefahr von Extremen (ein- Auspendlertum überhand. Nachfragen um gangs aufgezeigt), soll Lethargie angesichts Arbeitsplätze (vergl. die rapid wachsenden einer Überfülle unterbunden werden, soll es → Einwohnerzahlen) konnte die örtlich-regio- kein Neben- oder gar Gegeneinander, son- nale Arbeitgeberseite nicht befriedigen. Ih- dern ein Zu- und Miteinander geben. Wohn- ren Errungenschaften nach der „ Wende“ stadt mit Freizeitbereich, Wirtschaftsstand- 1856-58 war durch den fast gleichzeitigen ort mit modernen und zugleich „ sauberen“ zweiten Umbruch, der Industriellen Revoluti- Klein- und Mittelbetrieben, Einkaufsstadt, on keineswegs ein abruptes Ende beschie- Umweltmustergemeinde, Schulstadt, Kul- den, aber sie stagnierten langsam, bilate- turgemeinde, jugend- und fahrradfreundli- ral. che Gemeinde (dazu könnte auf Dauer das Und so wurde Purkersdorf als primär Arbeit- Kostenlos-Projekt „ Zweirad-Freirad“ zäh- nehmerort immer mehr – aber nicht in ei- len), Seniorenstadt, regionaler Verkehrs- nem idyllischen Sinn – eine „ Schlaf“-Stadt, knotenpunkt, Klimabündnisgemeinde, Erho- noch lange vor der Stadterhebung lungsgemeinde mit hochtechnisierter Infra- 1966/67, die der Markterhebung 1929/30 struktur und Branchentypen des naturfro- gefolgt war. Kahlschlag drohte, zumal Pur- hen Wirtschaftslebens …. alles verliehene kersdorf – dabei nicht zu vergessen: Welt- Attribute bzw. Preise wie Zielvorstellungen. wirtschaftskrise – von 1938 bis 1954 ein Dass noch nicht Verwirklichtes keine Teil → Groß Wiens geworden war und ab der Wunschvorstellungen bleiben, dieser Ver- neuen Selbstständigkeit seine Identität erst pflichtung der Zukunftssicherung und -orien- (wieder) finden musste. tierung soll, neben anderen Spezialplänen Wesentliches dazu und darüber findet sich (wie mittel- und langfristigen Finanzplänen in den beiden Bänden der „ Kleinen Ortsge- usw.), das Purkersdorfer → Stadtentwick- schichte Purkersdorfs“, erschienen 1996 lungskonzept dienen. Lang, sorgsam und und 1999. nicht im stillen Kämmerlein erarbeitet, ein Nochmals: Jedes Kommunalwesen von heu- Gemeinschaftswerk der und für die vollfunk- te kann nicht mehr (nur) kontrollierend-über- tionsfähige(n) Wienerwaldstadt mit natur- wachende Verwaltungs-, sie hat (auch) krea- verbundenen Gepräge. Für eine Kleinstadt tiv Impulse vermittelnde Gestaltungsgmein- der Vielfalt, immer informationsbereit, im- de zu sein. Gemeinsam mit allen dazu beru- mer erneuerungsfähig. Gleichsam Zwillings, fenen, verpflichteten Kräften, deren es in als alter ego zum Stadtentwicklungskonzept Purkersdorf genug gibt (z.B. die → „ Aktive und dieses abrundend: ein → Stadtmarke- Wirtschaft“ und all die anderen Vereine Or- ting.

——— XII ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

II. Stadtgemeinde und aufdopplungen, Grünstreifen und –inseln, Fußgängerzone Hauptplatz. „ Verkehrsspa- Lebensqualität ren“ will die Gemeinde künftig direkt ange- hen (neu dazu die frohgemut gewagte „ Mit- a) Infrastruktur fahr-Börse“). → Kanalisierung abgeschlossen, zunächst Förderung von Gewerbebetrieben, die nicht mit zwei Kläranlagen, in Hinkunft primär di- aus der Schwerindustrie kommen, die der- rekter an das Wiener Kanalnetz zeit an die 400 (Gewerbe-)Betriebe (haupt- für den Großteil Purkersdorfs; → Wasserlei- sächlich Klein- und Mittelbranche) entspre- tung komplett, → Gasversorgung gesichert, chen den Bestrebungen um saubere Ener- grundsätzliches Einvernehmen mit gie für entsprechende Wohnqualität, Pur- „ Wien-Energie“ (und auch EVN), Einzelver- kersdorfs Flächenwidmungsplan kennt kei- träge dazu. Bei der öffentlichen → Beleuch- ne Industriezonen. Die Förderung von Photo- tung sowie beim Haushaltsstrom verhält es voltaik- und vor allem Solarenergieanlagen sich ähnlich, mit realistischer Aussicht, ist bereits durch Preise (Solar-Preis) gewür- mehr Licht bei weniger Energieverbrauch zu digt worden. Dazu kommt das schon ange- erhalten („ Energiecontracting“) gangene Vorhaben einer Biomasse-Wärme- Intaktes → Straßennetz einschließlich Brü- versorgungsanlage (käme die Möglichkeit cken und Stegen (mit erforderlichenfalls atomfreien Stroms). Purkersdorf gehört ordnungsgemäßen Reparaturen), gilt auch dem Klimabündnis an, eine Luftgüte-Mess- angesichts der hier zu erwähnenden Stra- station des Landes (Ozonmessstation) be- ßenrückbauten und dergl. im Rahmen von findet sich seit kurzem auf dem Bauhof der gezielten Beruhigungsmaßnahmen als Teil Stadtgemeinde. Lärmschutzwände gibt es von grün- und kulturlandschaftsfreundlichen und wird es bald mehr geben. Raumordnungsbestrebungen, ökologisch Purkersdorf bezieht zum Gutteil bzw. hoch- und wirtschaftlich ausgewogen. Darauf gemischt Wiener Hochquellwasser, hat vie- auch beruhend immer aktuelle Flächenwid- le Maßnahmen contra Zersiedelung und mungs- und Bebauungspläne, nicht zuletzt Verhüttelung ergriffen und achtet auf biolo- für ein schönes Ortsbild. gisch gesunde Regulierungen. Als Beispiele von Förderungen und Mithilfe Für alles eingerichtet: Umweltberatung und für eine „ erweiterte Infrastruktur“ seien an- -information (ein Beispiel nur die Umwelt- geführt: angelegte → Park-and-ride-Plätze messe 1997). → und weiterer Ausbau des bestehenden Dem Gesamtanliegen dienen auch die wei- Radwegnetzes, „ Zusatz“-Verkehrsmittel ter unten (unter d) angeführten Freizeitein- → → wie Abend-Sammeltaxi und Stadttaxi, richtungen. von ÖBB-Nachtbus und (ÖBB)Nachttaxi; Ver- handlungen, eine Verlängerung der Wiener Wie weitere – und etwas gleich auch vorweg- U-Bahn (U4) ins Wiental betreffend; innova- genommen – Preise für noch vieles andere: tives Marketing auch in Bezug auf Nahver- „Gesunde Gemeinde“ – Zertifikat des NÖ sorgung bei kontraproduktivem „Greißler- Gesundheitsforums, sowie „ The Internatio- sterben“, in einem dazu Hauptplatz-Bele- nal Forest Stewardship Council“ (FSC-Güte- bung (→ Stadt- und Kulturzentrum, vergl. → siegel) für die naturnahe Holzbewirtschaf- Veranstaltungsfülle usw.) tung im Gemeindewald. Und als gleichsam überleitende Anmerkung zum nächsten Abschnitt sei festgehalten: b) Natur- und Umweltschutz Purkersdorfs Initiativen und Initiatoren wa- Nach einem vorliegenden kommunalen (Ver- ren schon mehrmals Bundes- und Landes- kehrs-)Konzept, Verkehrssicherheits- und preisträger bei einschlägigen Aktionen wie Verkehrsberuhigungsmaßnahmen; Straßen- zum Beispiel bei der Gestaltung von → Kin-

——— XIII ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF derspielplätzen (besonders der → Keller- dern, → Notarztwagen, mobile Hebamme wiese 1999) oder „ Mitmensch“-Veranstal- bzw. Kinder- und Säuglingsschwester sowie tungen (u.a. Feste der Toleranz 1996-99), als besondere Angebote: → Gesundheits- mit Seifenkistenrennen und Flanierzonen – zentrum, → Senioren-/Sozialzentrum, → Al- Versuch zum „Autofreien Tag 2002“. Preise tenwohnheim „ Zum frohen Lebensabend“ – nicht zu vergessen – gab es für „Innovati- und → Sanatorium/Seniorenresidenz. ve Projekte“. Last not least: weitestgehende kommunale Mitwirkung (Subventionen u.v.a.m.) wie un- ter III und IV angeführt, beim Kultur- und c) Service-Palette Freizeitangebot oder wie seinerzeit beim → → (siehe auch Vereinsleben, bzw. einiges Ortsbild-Inventar bzw. –Katalog, bei der Gäs- bereits weiter oben erwähnt) teehrung; desgleichen Förderung der freien Kostengünstige Wohnbauten, Wohnraum- Jugendpflege, von Gesundheitsaktionen per beschaffungs- und andere Beihilfen, Nah- Sport jedmöglicher Art für Familien (neues- versorgungs-Bemühungen, Markt- und Mes- tes Projekt „Laufstadt Purkersdorf“) wie für severanstaltungen aller Art (Bauernmärkte, Behinderte (→ Mental Handicap Club) usw. Kinder-/Flohmärkte, Grätzelfeste und viel- usw. – Kurz: Dass die Stadtgemeinde Ver- fach andere lokal- oder tendenzspezifische anstaltern (vielen) unter die Arme greift, Märkte), Marketingbestrebungen, → Aktive wenn sie’s nicht gleich selber angeht! (Ver- Wirtschaft, Purkersdorf – seitens der Ge- gleich: → Veranstaltungsfülle) meinde und überhaupt – als Kulturveran- Darum sei zum Schluss erst recht auf die staltungsort von Rang, Junge Wirtschaft Stichworte verwiesen, die zum Teil eben- Purkersdorf (JUWIPU). falls bereits einmal vermerkt, zum Teil spä- Möglichkeiten der Bürgermitbestimmung, ter ein zweitesmal in diesem Lexikon festge- Bevölkerungsbeiräte zu den verschiedens- halten sind: → Musikschule, → Hort mit Mu- ten Belangen, Jugendgemeinderat, Jugend- sikerheim, → Kindergärten, → Kinderspiel- foren, Kinder- und Jugendfreiräume, Bus- plätze, → Schulen (Bauten, Ausstattung, wartehäuschen, „ Nachttaxi“ im Zugsver- Freizeitdienst usw.) und → Schüler-/Studen- kehr, Anruf-Sammeltaxi tagsüber und in den tenprämiierungen – sowie quasi als Krö- Abendstunden (→ Stadttaxi), Fahrradstän- nung auf das verwirklichte AHS-Paradepro- der, → Park-and-ride-Plätze, Ortsfahrschein, jekt → Gymnasium Fahrtkostenunterstützungen. Im Wohlfahrtsbereich: → Sonnenbus und an- d) Freizeiteinrichtungen dere Seniorenbetreuungen von Amtswegen → (Kinder-)Spiel- und (Rast-)Plätze, Radwe- oder durch → Pensionisten- und → Senioren- ge und Skaterplatz → Hardt-Stremayrgasse, verbände und –Institutionen, (Sucht-)Bera- Tennisplätze (verpachteter kommunaler: → tungen, Kinderferienaktionen und derglei- Tennisclub und private); → Naturpark (mit → chen. Naturlehrpfad und anderen Einrichtungen), Als Fürsorge- und Notfallshilfe: Alle Gemein- → Aussichtswarten; sowie die unter I ange- schafts-Assistenz vergl. „ Helfer und Part- führten kommunalen Freizeitmöglichkeiten ner“; und außerdem: Sozialleistungen wie Bücherei, Heimatmuseum, Sportanlage Tarif-Ermäßigung und Paketaktionen, Heiz- Speichberg, Stadtgalerie, Volkshochschule kosten- u.a. Zuschüsse, → Essen auf Rä- und Wienerwaldbad.

——— XIV ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

A

ADELSBERGER, Herbert DI Zielsetzung war und ist es, Jugendlichen Oberforstrat, Süßfeldstraße 1, *1.11.1913 Raum zur Verfügung zu stellen, um in der in Althütte in der Bukowina, ✝ 12.9.2001. Er sensiblen Phase des Erwachsenwerdens ei- war von 1960 bis 1978 Dienststellenleiter nerseits Freizeitgestaltung nach ihren Inter- essen und Möglichkeiten und Angebote an der → Forstverwaltung der Österreichischen Kultur- und Kommunikationsraum, anderer- → Bundesforste, Hauptplatz 6 (→ Schloss). seits ihnen Beratung und Betreuung in Als solcher war er bei der Beschaffung des schwierigen Situationen zu bieten. Areals für die → Sportanlage Speichberg, Durch verstärkte Förderung seitens der der Bauplätze für das → Rote Kreuz und für Stadtgemeinde Purkersdorf konnte der Be- die neue → Volksschule (→ Schulen) sowie trieb stetig weiter entwickelt werden und der Fläche für die Erweiterung des Kirchen- seinen Tätigkeitsbereich ausweiten, mittler- (→ platzes Kirche) der (Stadt)gemeinde Pur- weile war das Jugend- und Kulturhaus an kersdorf sehr behilflich. Eine Zeitlang war er drei Wochentagen geöffnet. 1998 begann Ortsstellenleiter des Roten Kreuzes, eine der Verein mit aufsuchender – mobiler – Ju- Zeitlang Obmann des → Jagdclubs. Die Ös- gendarbeit, um die Jugendlichen auch an öf- terreichischen Bundesforste dekorierten fentlichen Plätzen zu erreichen. ihn mit dem Goldenen Abzeichen. 1999 wurde in Kooperation mit der NÖ Lan- AGATHÒN dessanitätsdirektion eine Jugend- und Sucht- beratungsstelle eingerichtet, die kostenlose Verein Jugend- und Kulturzentrum, 3002 Information, Beratung und Betreuung bei al- Purkersdorf, Kaiser-Josef-Straße 49 und len Jugendanliegen im Speziellen, wie bei 49A. Kontakt: Ulrike Putz-Alb, Tel. 02231/ Fragen und Problemen im Bereich von 65031 und 0664/1916120. Suchtvorbeugung, Sucht, Suchtmitteln bie- Gegründet wurde der gemeinnützige Verein tet. Das Konzept wurde zu dieser Zeit völlig Jugend- und Kulturzentrum 1992 mit dem überarbeitet, um die drei Betriebsbereiche Ziel, in Purkersdorf ein Jugend- und Kultur- – Jugend- und Kulturhaus, Jugend- und haus einzurichten. Nach Kontaktaufnahme Suchtberatung und aufsuchende Jugendar- mit Jugendlichen und einer ersten Konzep- beit – zu koordinieren. Jährlich wird ein de- terstellung wurde im Sommer 1992 das taillierter Jahresbericht erstellt. Letzte Mel- Haus in der → Kaiser-Josef-Straße 49 von dung: keine Standortverlegung, sondern in- der Familie Rottensteiner angemietet und tensive Adaptierung. ein halbes Jahr gemeinsam mit Jugendli- AICHMANN, Rudolf chen und engagierten Erwachsenen reno- viert. Im März 1993 wurde das Jugendzen- Hauptplatz 14, *24.11.1916 in Radstadt, trum dank vieler Helferinnen und Helfer er- ✝ 27.10.2002. Hauptschule in Bad Aussee, öffnet, und mit Unterstützung der Stadtge- Kellnerlehrling in Wien, 1935 Österreichi- meinde Purkersdorf konnte eine Sozialar- sches Bundesheer, 1938 Deutsche Wehr- beiterin angestellt werden. Die ehrenamtli- macht, 1944 in Italien amerikanische che Organisation, Geschäftsführerinnentä- Kriegsgefangenschaft, 1946 Heimkehr. Be- tigkeit und Mithilfe zahlreicher Personen er- schäftigung bei der Fa. Trautenberger. möglichten es, ein professionelles Konzept 1947 Eintritt in die Freiwillige → Feuerwehr für Jugendarbeit zu erstellen und schrittwei- Purkersdorf. Seine vorbildlichen Leistungen se umzusetzen. wurden 1963 durch Verleihung des NÖ Ver-

——— 1 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF dienstkreuzes in Bronze belohnt. Bei einem ALB, Helen-Maria Einsatz am 26.10.1973 wurde er von einem Freizeitkünstlerin, Hans Buchmüllergasse PKW, dessen Fahrer trotz zahlreicher Blau- 4, *7.11.1924. Über ihre sinnvolle Freizeit- lichter unvorsichtig fuhr, niedergestoßen gestaltung sagt sie selber: Vor 25 Jahren und schwer verletzt. 1979 wurde er nach ei- besuchte ich die Künstlerische Volkshoch- nem anderen Unfall als Oberbrandmeister schule in Wien im 9. Bezirk und lernte unter in den Ehrenstand der FF überstellt. Die der Leitung von Herrn Prof. Thron zunächst Stadtgemeinde Purkersdorf zeichnete ihn die Technik der Bauernmalerei. Nach etwa im selben Jahr für seinen jahrzehntelangen drei Jahren bildete eine Gruppe von Kursteil- Feuerwehrdienst mit der Silbernen → Ehren- nehmern – wieder unter der Leitung von nadel aus. Prof. Thron – einen privaten Club. Ich wand- te mich der Ölmalerei zu und wählte die ver- schiedensten Motive von Landschaften bis AKTIVE WIRTSCHAFT PURKERSDORF Ikonen, zuletzt malte ich zwei Portraits mei- (Vorgängerorganisation: → Verein zur Förde- ner Enkelkinder. Ausstellungen im Purkers- rung von Wirtschaft und Kultur Purkersdorf – dorfer Rathaus, in Klosterneuburg und Bad letzte Präsidentin Christine Brix). Nach dem Vöslau brachten mir Erfolge. Nach wie vor unerwarteten Tod von Frau Brix im Oktober besuche ich jeden Donnerstag meinen Klub → 1997 erfolgt mit Neugestaltung des Gewer- und male mit viel Freude weiter. Vgl. bevereins im Februar 1998 auch dessen Schutzengel. Umbenennung in Aktive Wirtschaft Purkers- ALEXANDER KENDL-WARTE dorf. Obmann ist seither der Goldwelt-Inha- → ber Georg Karl, seine Stellvertreterin die Ca- Aussichtswarte auf dem Troppberg, be- fetiere Edith Matuschek. Der Verein hat nannt nach dem einsatzfreudigen Vor- eine beachtliche Tätigkeit entwickelt, Stadt- standsmitglied des → Verschönerungsver- marketing mit gleichzeitiger Belebung des eins bzw. dessen Obmann Alexander Kendl. Hauptplatzes sind Hauptziele. Seminare für Dieser Steinturm aus 1870 wurde 2002, im Gewerbetreibende (und deren Angestellte) Millenniumsjahr, als Gemeinschaftsaktion stehen dem nicht nach, auch internationale von → Gablitz, → Tullnerbach und Purkers- Größen werden zu alledem engagiert. Zu- dorf in Zusammenarbeit mit dem Land und sammenarbeit mit der Stadtgemeinde hat dem Verein NÖ-Wien, gemeinsame Erho- dabei Selbstverständlichkeit zu sein. lungsräume gänzlich renoviert/revitalisiert, was in einem Festnachmittag am 31. Au- Einige Beispiele: Marktveranstaltungen zu gust des Jubiläumsjahres auch offiziell be- Ostern und anderen Jahreszeiten, Künstler- kundet wurde. feste („Klein Montmartre“), Gewerbemes- se, Floh-, Raritäten- und Märkte anderer ALOIS MAYERGASSE Spezialität, Schaufensterwettbewerbe, Old- Zwischen Kaiser-Josef-Straße 5 und Pum- timer-Treffen, Benefiz-Aktivitäten. Am bekann- mergasse 12. Benannt nach dem Schuldi- testen wohl der Russische Advent (2000) rektor Alois → Mayer. Die → Josef Schöf- mit Geschäftsleuten und Künstlern aus fel-Hauptschule befindet sich in dieser Gas- Moskau. Der Botschafter Russlands und se auf Nummer 4. andere Diplomaten sowie Botschaftsange- hörige waren beim Galaabend im Stadtsaal ALPENVEREIN zu Gast. Der Erlös dieses Adventmarktes Purkersdorfer Gruppe Wienerwald der Sekti- kam krebskranken Kindern aus der Region on im Österreichischen Alpenverein. Tschernobyl zugute. – Die Veranstaltungs- Diese Gruppe bestand ab 1976 einige Zeit reihe der Aktiven Wirtschaft soll noch viele unter dem Obmann Ing. Franz → Dibl, → Ro- Fortsetzungen finden. bert Hamerlinggasse 12 mit den Vereinszie-

——— 2 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF len analog dem Gesamtverband. Zu den mo- lich-humanitären Bereich mit medizinisch/ natlichen Gruppenabenden im Gasthof karitativer und sozialer Bandbreite die Ver- Klugmayer in → Deutschwald erschienen im- dienstmedaille am Band. mer mehr Mitglieder aus acht Gemeinden. Der Sitz des Österreichischen Mutterhilfs- Mit Niederlegung der Obmannfunktion werkes befindet sich in Wien V, Kohlgasse durch Ing. Dibl aber hat die Gruppe ihre Tä- 9, er ist zugleich die Redaktions- und Bera- tigkeit eingestellt. tungsstelle, betreut das Mutterhilfswerk doch auch heute noch eine wenn auch klei- ALTENHEIM, EVANGELISCHES nere Zahl von alleinstehenden Müttern mit Wiener Straße 60-70, → Evangelische An- ihren Kindern. stalten, → Sanatorium. ALTERNATIVE LISTE PURKERSDORF ALTENWOHNHEIM PRESSBAUM Wiener Straße 81, vorher Bahnhofstraße → NÖ Landes-Pensionistenheim Wiener- 44. 1983 gegründet und als 23. Basisgrup- waldheim. pe der Alternativen Liste Niederösterreich (AL-NÖ) anerkannt. 1985 wurden Luzia → ALTENWOHNHEIM ZUM FROHEN Bäck und Karin Eitel in den Geschäftsfüh- LEBENSABEND renden Ausschuss (GA), das oberste Gremi- An der Stadlhütte 5, Heim des Österreichi- um der Landesvereinigung gewählt. Seit schen Mutterhilfswerkes, wurde 1976 1984 erscheint von Zeit zu Zeit bzw. er- durch Landeshauptmann Andreas → Maurer schien einige Zeit regelmäßig die Schrift festlich seiner Bestimmung übergeben. Pla- AL-Purkersdorf in Kombination mit dem → nung Arch. DI Franz → Pfeil, Bauführung Ing. Schmierblatt. Funktionäre sind bzw. waren Friedrich → Unterberger. 26 Ein-, 4 Zweibett- u. a. Luzia Bäck, Karin Eitel, Harald Hacker- zimmer und drei Apartments, zeitentspre- müller, Wolfgang → Hiermaier, Burkhard → chender Komfort, eine große Parkanlage Weigl. Im Purkersdorfer Gemeinderat war und nette Gesellschaftsräume bieten eine die AL von 1985 bis 1990 als GALP familiäre Geborgenheit. (Grün-Alternative Liste Purkersdorf) vertre- Entstehungsgeschichte: 1955 gründete die ten: → Gemeinderäte. Sie tritt heute nicht Wiener Landtagsabgeordnete Hermine Ho- mehr in Erscheinung. lub das Mutterhilfswerk. Zunächst für wer- dende Mütter (über 3.500 Betreute), mit ei- AM BAHNWEG nem Heim in Wien XII, Hetzendorferstraße Zwischen → Tullnerbachstraße 104 und → 117. 1966 wandelte Frau GR Holub dieses Bahnstation Unter-Tullnerbach in → Neu-Pur- Haus in ein Altenheim um, vor allem für kersdorf. Klein- und Kleinstrentner (40 Personen). Es existierte bis 1987. 1973 erwarb sie das AMEISBERG Areal in Purkersdorf. Nach ihrem Tod (noch 470 Meter hoch, in Hinter-Tullnerbach (Ire- 1973) verwirklichte ihre Tochter, die noch nental), auf dem Wege durch das → Irenen- heute aktive Präsidentin Hermine Moser, tal zum → Troppberg, linker Hand. das vorgesehene Altenwohnheim (1976). Sie konnte die Auflagenanzahl des Mittei- AM FEUERSTEIN lungsblattes Zum frohen Lebensabend we- Bezeichnung der Sackgasse ab → Speich- sentlich erweitern, ihre Kinderpost Knoppi berggasse 42 in der Speichbergsiedlung, u. a. tragen spürbar zur Finanzierung bei. benannt nach dem → Feuerstein. 1985. anlässlich des 20. Todestages von Albert Schweitzer, verlieh ihr die Österreichi- AMMONITEN sche Schweitzer-Gesellschaft in Anerken- Versteinerte Meerestiere der Urzeit. Bis nung besonderer Verdienste im christ- Ende der Kreidezeit verbreitete Meerestie-

——— 3 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF re, Kopffüßler mit zum Teil gewaltigen Kalk- dem Verdienste als Seelsorger der katholi- schalen, auch Ammonshörner (nach dem schen Mittelschulverbindung → Austria. ägyptischen widderhörnigen Gott Ammon) 1969 feierte er das Fest des 50. Priesterju- genannt. Ein Fund eines Ammoniten im → biläums, seither war er Träger der Goldenen Flysch des Wienerwaldes glückte dem Geo- → Ehrennadel der Stadtgemeinde Purkers- logen Hofrat Dr. Gustav Götzinger, ehem. Di- dorf. rektor der Geologischen Bundesanstalt (*2.7.1880 in Neu-Serowitz, Mähren. ✝ 12. AN DER STADLHÜTTE 12.1969 in → Preßbaum) im einstigen Stein- Straße von der Tullnerbacher Hauptstraße bruch nächst der → Bahnstation Unter-Pur- (Bundesstraße 44) in Richtung → Wolfsgra- kersdorf. ben. → Stadlhütte, → Wiental-Wasserleitung.

AMTSBLATT DER STADTGEMEINDE ANDREAS SCHEUGASSE PURKERSDORF Häuserreihe in der → Postsiedlung am Fuße Impressum: Medieninhaber, Herausgeber des → Speichbergs, benannt nach dem und Redaktion: Stadtgemeinde Purkersdorf, Komponisten Andreas → Scheu. Dieser war 3002 Purkersdorf, Hauptplatz 1. Verlagsort: eine der bedeutendsten führenden Persön- Purkersdorf. Herstellungsort: Wien. Für den lichkeiten in der Frühzeit der Sozialdemo- Inhalt verantwortlich: Stadtamtsdirektor kratie. Burkhard Humpel. Verlagspostamt: 3002 Purkersdorf. Das Amtsblatt dient der Infor- ANRUFSAMMELTAXI mation der Gemeindebürger/innen über An- Siehe → Stadttaxi. gelegenheiten innerhalb der Stadtgemein- de. Druckerei und Redakteur wechseln in- ANTENNENANLAGE zwischen je nach Notwendigkeit. Da bekanntlich, insbesondere im Ortsteil → ANDERL, Alois Baunzen, Fernseh- und UKW-Empfangs- schwierigkeiten bestanden, wurde 1977 Geistlicher Rat, ehemaliger Regens des eine Großgemeinschaftsantenne auf dem → Purkersdorfer Kirchenchores. *19.6.1896, Speichberg errichtet. Die Installation dieser ✝ 17. 12. 1972. Priesterweihe am 20. 7. Anlage mit Kabelanschlüssen zu Teilneh- 1919 im Stephansdom zu Wien, zuerst als mern, deren Fernseh- und UKW-Empfang Kaplan tätig, zuletzt in der Pfarre St. Leo- durch Berge abgeschattet ist, ermöglicht pold in Wien II. Er legte im Mai 1924 die wis- nun eine einwandfreie Bild- und Tonqualität. senschaftliche Lehrbefähigungsprüfung ab, Für das Zustandekommen der Anlage war war von 1927 bis 1942 Religionsprofessor eine Interessengemeinschaft Antennenan- in Wien. In diese Zeit fällt auch seine Tätig- lage Purkersdorf bemüht. Inzwischen ist der keit als regens chori in St. Leopold. Knapp Großteil Purkersdorfs mit einem TV-Netzka- vor Weihnachten 1942 verhaftet (nichtiger belsystem versorgt. Vorwand) und im Februar 1943 ohne Pro- zess verurteilt. Die Entlassung (ohne Bezü- ANTON DIETLGASSE ge) aus dem Staatsdienst folgte auf dem Fuße. Nach dem Kriegsende war er wieder Abzweigung von der → Tullnerbachstraße im Staatsdienst, den er zum Jahresende 120 zur → Westbahn in Unter-Tullnerbach 1953 über eigenes Ansuchen verließ. Seit (→ Neu-Purkersdorf), benannt nach dem 1932 hier im Christkindlwald wohnhaft, Steinmetzmeister Anton → Dietl. stand er dem Kirchenchor 1950 bis 1960 als regens chori vor und war in der Seelsor- ANTON GOTSCHGASSE ge-Aushilfe tätig, vor allem mit nachhaltigen Sackgasse in der → Speichbergsiedlung ent- Predigten. Prof. Anderl erwarb sich außer- lang der → Wien, Abzweigung bei Speich-

——— 4 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF berggasse 59, benannt nach Anton → meister Anton Wenzel → Prager, Besitzer Gotsch sen. Die Benennung erfolgte 1961. der → Prager-Mühle.

ANTON HUEBER-HAUS ANTON-WILDGANS-WEG Schulungshaus des → Österreichischen Ge- Zur Erinnerung an den österreichischen werkschaftsbundes, Leischinggasse 2, er- Dichter Anton → Wildgans, der in den Jahren baut 1929/1930 unter Mitarbeit damaliger 1910 bis 1913 die Sommermonate im Hau- Mitglieder und Funktionäre. Benannt nach se → Sagbergstraße 48 (Villa Annenheim) Anton → Hueber, dem Pionier der österrei- verbrachte, wurde 1970 in Anwesenheit chischen Gewerkschaftsbewegung. Das Bil- des Präsidenten der Wildgans-Gesellschaft, dungsheim wurde 1934 beschlagnahmt, Ministerialrat a. D. Dr. Leo Hintze, und der 1938 von der NSDAP übernommen und Familie des Sohnes des Dichters, Ing. Gott- Ende 1945 dem ÖGB wieder zur Verfügung fried Wildgans, dieser informative Wander- gestellt. Es war in den ersten Nachkriegs- weg eröffnet. Er führt wieder von der Sag- jahren die einzige zentrale Bildungsstätte bergstraße durch den Wald zur → Bahnstati- für alle Gewerkschaften. Im Jahre 1968 wur- on Unter Tullnerbach und weiter von da ins de das Haus umgebaut, erweitert und den → Irenental. Schon 1931 hatte eine offiziel- Erfordernissen eines modernen Internats- le Ehrung des Dichters in Purkersdorf statt- betriebes angepasst. Es bietet 60 Perso- gefunden. Da war in seiner Anwesenheit die nen Platz. Das Heim ist seit 1974 auch Aus- Anlegung dieses Wildgansweges festlich bildungszentrum des Unfallverhütungsdien- begangen worden. 1991 erfolgte abermals stes der Allgemeinen Unfallverhütungsan- eine Adaptierung. Eine weitere Adaptierung, stalt gewesen. Seit dem 15. Dezember eine Revitalisierung wäre schon wieder un- 2000 ist es allerdings geschlossen. bedingt erforderlich.

ANTONSHÖHE ANZLIN, Waltraut Oberhalb der → Johann-Strauß-Gasse, be- Juwelierin, Eichgraben-Hutten, *2. 2. 1942 nannt nach Anton → Silberhuber, Obmann in Wien, Berufsausbildung: Großhandels- des Wiener Touristenklubs, langjähriger kaufmann, erste Stellung: Steuerungstech- Sommergast in Purkersdorf. Seit 1930 be- nik, hernach Uhren- und Juwelenhandel. Mit siedelt. Die dort errichtet gewesene Antons- Begeisterung trat sie 1965 der österreichi- warte wurde 1962 abgetragen. schen Wasserrettung bei und war seither Einsatzleiter-Stellvertreterin für Purkersdorf ANTONSHÖHE-MARTERL bzw. seit 1972 Haupteinsatzleiter-Stellver- treterin Purkersdorf-Gablitz-Preßbaum, bei- Andachtstätte auf der → Antonshöhe. Das des bis 1987. Waltraut Anzlin ist seit 1975 Marterl enthält in einem Schaukasten eine Lehrerin für Rettungsschwimmen. Die → Na- Plastik des Heiligen Antonius von Padua turwacht verlieh ihr die Lebensrettermedail- (*1195, ✝ 1231). Die seit Jahrzehnten be- le, die Österreichische → Wasserrettung das stehende Andachtsstätte war seit Jahren in Ehrenzeichen in Gold (1978). 1980 wurde desolatem Zustand. Unter der Leitung des sie mit der Silbernen → Ehrenbrosche der fachkundigen Lehrers Claus-Peter → Fritz Stadtgemeinde Purkersdorf ausgezeichnet. wurde das Marterl durch die Knaben der → Hauptschule im Werkunterricht renoviert APOTHEKE und im Herbst 1979 wieder aufgestellt. Wiener Straße 6, Zum Schutzengel, Inhabe- rin Dr. und Mr. Edeltraut Jentsch, geborene ANTON WENZEL PRAGERGASSE Spengler, deren Vorgänger war Mr. Karl Bor- Seitengasse der → Wiener Straße, bei Nr. romäus Hanakamp, dessen Vorgänger Mr. 54 (Bundesstraße 1), benannt nach Bürger- Pawel. Die Apotheke wurde im Jahre 1874

——— 5 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF an der Stelle einer Kapelle erbaut, deren konnte der Samariterbund für unsere Ge- Gewölbe noch heute im Laboratorium der meinde in vielen Bereichen durch seinen Apotheke besteht. Das Gebäude war ur- Einsatz modernstes Rettungsgerät zur Ver- sprünglich ebenerdig, der 1. Stock wurde im fügung stellen; zunächst durch den Ankauf Jahre 1904 errichtet. Derzeitige Pächterin eines allradgetriebenen Einsatzfahrzeuges Mag. Hilde Nagy. bis hin zu einem echten Notfallsfahrzeug mit Hochdach, Autotelefon- und Funkanla- ARBEITERBILDUNGSVEREIN GALILEI ge, Fahrtrage und modernsten Rettungsmit- 1894 bis 1934. Gegründet von dem damals teln. Mit Verjüngung des Vorstandes 1989, aus persönlichen Bindungen oftmals in Pur- vor allem durch den großen persönlichen kersdorf weilenden späteren Staatskanzler Einsatz der neuen Vorsitzenden Brigitte → und Bundespräsidenten Dr. Karl → Renner. Samwald konnte der ASB-Aufgabenbereich 1934 zwangsweise aufgelöst. weiter ausgebaut werden; es erfolgte ein ungeahnter Aufschwung. ARBEITER-SAMARITERBUND Alle Leistungen werden durch freiwillige Mit- ÖSTERREICHS arbeiter sichergestellt. Hunderttausende Rettungsstelle Purkersdorf, Wiener Straße 2. unbezahlte Dienststunden haben sie für Mit der Gründung einer Zahlstelle des ASB Purkersdorf und ihre Mitbürger seit der im Jahre 1967 tritt diese Organisation in Gründung geleistet. Zur Zeit stellen sie ne- Purkersdorf das erste Mal eigenständig in ben dem Rettungsdienst auch die Purkers- Aktion. Zu diesem Zeitpunkt allerdings noch dorfer Aktion → Essen auf Rädern sicher, als Teil der Samariter der Gruppe Rudolfs- deren Durchführung zum Wochenende und heim-Fünfhaus in Wien. Sämtliche Aktivitä- an den Feiertagen ausschließlich durch den Samariterbund erfolgt. Nebenbei organi- ten sowie auch der eigentliche Rettungs- siert der (örtliche) ASB diverse Aktionen für dienst liefen damals nur über die Zentrale in die Dritte Welt und Krisen- und Kriegsgebie- Wien, welche auch über freiwillige Mitarbei- te, im Berichtsjahr 1992 für das ehemalige ter aus unserer Gemeinde verfügen konnte. Jugoslawien, betreute dabei bosnische Bereits ein Jahr später erlangte die Ret- Flüchtlinge im Ortsgebiet, führt Erste Hil- tungsstelle Purkersdorf ihre eigene Rechts- fe-Kurse für Führerschein-Anwärter, Firmen persönlichkeit unter der Obmannschaft von und Privatpersonen durch und ist überhaupt Herrn Carl Zwickl. Im Zuge des Selbständig- in vielen Fällen Anlaufstelle für Probleme werdens ging man die ersten Verpflichtun- der Mitbürger. gen im Bereich des Sanitätswesens ein. Tä- Das Jahr 1992 war dann auf jeden Fall das tigkeits-Schwerpunkte waren seit jeher Be- mit Abstand erfolgreichste in der Geschich- hindertenbetreuung, Schulung und Ausbil- te der Rettungsstelle Purkersdorf des Sa- dung der Zivilbevölkerung, Katastrophen- mariterbundes. Mit der Weihe eines weite- hilfsdienst und andere soziale Hilfen. Der ren hochwertigen Rettungswagens z. B. (An- Bereich des Rettungsdienstes wurde zu- lass war die 25-Jahrfeier der → Stadterhe- nächst durch den Wintersport-Hilfsdienst bung im Mai) verbesserte sie ihre Einsatz- auf der Hochramalm und bei anderen ähnli- möglichkeiten neuerdings entscheidend. chen Gelegenheiten sowie durch Ambulanz- Dieser Umstand und die umfangreiche Un- leistungen und → Wasserrettung abgedeckt. terstützung seitens der Mitbürger und auch Unter den Obmännern Emil → Ritscher, der Gemeinde Purkersdorf selbst sind dem Franz → Helmreich (Ehrenobmann) und Man- hiesigen ASB Auftrag und Versprechen fred → Hanzlik konnte dann der Übergang zu gleichzeitig, auch weiterhin durch „samari- einer modernen Rettungsorganisation si- terhaftes“ Wirken für jeden Menschen in chergestellt werden, welche auch im direk- Not zur Verfügung zu stehen. ten Rettungs- und Ambulanzdienst tätig ist. Für Österreich erfolgte die Gründung dieser Mit starker Unterstützung der Bevölkerung Hilfsorganisation 1927. Dem Jubiläum „50

——— 6 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Jahre Arbeiter-Samariterbund Österreich“ Auch dieses ein „Auslaufmodell“, denn mit widmete die Post 1977 eine Sonderpost- Ende April 2003 ist das Purkersdorfer Büro marke. Das Markenbild zeigte einen Aus- geschlossen. Nur noch die Zentraldienstel- schnitt aus dem Gemälde Der Samariter le in Tulln wird die Zuständigkeit ausüben. von Francesco Bassano (1549-1592). Neue (Ersatz-)Arbeitsmarkt-Beratungsstel- Die Rettungsstelle Purkersdorf hat im Früh- len siehe → Hebebühne und → „Netzwerk jahr 1997 zusammen mit der → Feuerwehr der Solidarität“. ihren neuen, effizienten Standort mit hoch Dazu aus einer Anfang 2002 erschienenen modernisierter EDV-Gesamtanlage in der Statistik: Zunahme der Arbeitslosigkeit im Tullnerbachstraße 1 erhalten, verfügt nun- Bezirk Purkersdorf gegenüber dem Jahr zu- mehr über sechs Einsatzfahrzeuge in bester vor: 9,7%, davon für Jugendliche von 15 bis medizinisch-technischer Ausstattung, konn- 25 Jahren 25%, für über 50-Jährige 14%. te 2002 über 7624 Ausfahrten verzeichnen, Diese Tatsachen gegenüber der „Talfahrt“ davon 2271 für Purkersdorf (nicht mit einge- an Arbeitslosigkeit von 1997 bis 2001. rechnet die vielen Purkersdorfer unter den 1323 meist nach Wien in Ambulanzen usw. ARBEITSKREIS DER TOLERANZ Transportierten) und betreibt bereits seit Gegründet 1996, Leitung und Information: → 1996 gemeinsam mit dem Roten Kreuz Katharina → Franke und Lydia → Mondl. Der den → Notarztwagen. Mannschaftsstand: Arbeitskreis ist eine offene Gruppe und 71 freiwillige Mitarbeiter und – notwendiger- setzt sich aus Vertretern der Schulen, Mit- weise – Zivildiener in wechselnder Anzahl. gliedern aus verschiedenen religiösen Ge- Vorsitzende des Samariterbundes Purkers- meinschaften, Personen aus diversen Insti- dorf ist nach wie vor Brigitte Samwald. tutionen und Vereinen wie zum Beispiel Ju- Schließlich noch Merkworte für die weitere gendzentrum, Feuerwehrjugend, Behinder- Einsatzintensität des ASB: Essen auf Rä- tenwerkstätten und engagierten Privatper- dern, Ambulanzdienste, Wasserrettung, Ka- sonen zusammen. tastrophenhilfe, Ferntransporte, Urlaubs- Rückholservice, Schulungsprogramme ver- Erste Aktivität „Tage der Begegnung“ im schiedentlich, Sicherheitsatlas u. a. m. Gründungsjahr. Teilnahme am Wettbewerb des Bundesministeriums „Toleranz in der ARBEITER-SÄNGERBUND Familie“. Idee und verantwortlich für die ers- Gegründet 1907. Sitz des Vereines war der ten Toleranzfesttage: Lydia Mondl und Hel- ehemalige Gasthof Magenbauer (später → ga → Vlaschits. Volkshaus), langjähriger Obmann und Sän- Aktivitäten weiterhin: Vier bis sechs Treffen ger war Altbürgermeister Hans → Buchmül- im Jahr. Jour fixe oder Vorbesprechungen ler. Der Verein besteht seit 1966 nicht der Aktivitäten, die da waren bzw. sind: mehr. „Kinderstadt Purkersdorf“, Fest der Tole- ranz 1997 mit Schwerpunkt Integration be- ARBEITER- UND ANGESTELLTENBUND hinderter Mitmenschen; Sommer-Integra- Siehe → Österreichischer Arbeiter- und An- tionssportwoche die Jahre über seit 1997; gestelltenbund. „Phantasiestadt Purkersdorf“ 1998 mit Schwerpunkt Multikulturelle Gesellschaft; ARBEITSAMT Spielforscherwerkstatt 1998: Kinder pla- Die örtliche Dienststelle gehörte seit Auflö- nen ihren Spielplatz; Kreativwoche in den sung des Arbeitsamtes Purkersdorf im Jah- Sommern 1998 bis 2002; „Fest der Gene- re 1954 zum Arbeitsamt Neulengbach, ab rationen“, Fest der Toleranz 1999 mit Aktivi- 1978 zum Arbeitsamt Tulln und war seit täten rund um Senioren, Familien und Ju- 1988 eine Zweigstelle davon. Neue Organi- gendliche; „Wir feiern Toleranz“ 2000, um sationsform: Arbeitsmarktservice (AMS). politischen, ideologischen, religiösen und

——— 7 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF kulturellen Grenzen entgegen zu wirken; Zei- (Andere) Armenhäuser gab es auch in frühe- tung der Solidarität an jeden Haushalt in rer Zeit, immer möglichst weit vom eigentli- Purkersdorf 2001; Toleranz-Clubbing 2001. chen Ort(skern) weg, so zum Beispiel in der Preise: 1) 1996 100.000 Schilling beim → Berggasse (!) und im ehemaligen → Pest- Wettbewerb des Bundesministeriums für spital in → Deutschwald. Familie, Jugend und Wissenschaft für „Tole- ranz in der Familie“. 2) 1998 25.000 Schil- ARTMANN, Karl ling Spielforscherwerkstatt für den Spiel- Aufzugsmonteur, Kaiser Josef-Straße 62, platz der Generationen, 3) 1999 25.000 *6.7.1939 in Wien. Erlernter Beruf: Elektri- Schilling Sozialpreis des Landes NÖ für das ker. 1959 wurde er Purkersdorfer Feuer- Fest der Generationen., 4) 1999 100.000 wehrmann und ist aufsteigend mehrere Schilling beim Wettbewerb des Bundesmi- Ränge durchlaufen. Er absolvierte u. a. den nisteriums für Familie, Jugend und Wissen- Lehrgang Ch I, erwarb das ÖSTA Gold und schaft für „ Vereinbarkeit Beruf und Familie“. das Feuerwehrleistungsabzeichen in Silber. Siehe auch → Mental Handicap Club, Moni- Die Stadtgemeinde Purkersdorf verlieh ihm ka → Traurig. 1980 die Silberne → Ehrennadel. Gemein- derat war er von 1985 bis 1990. Als ARGUS WIENERWALD ÖVP-Funktionär wurde er mit dem Silbernen Verein zur Förderung des Radverkehrs, Ehrenzeichen dekoriert, außerdem erhielt er ARGUS = RadfahrerInnen-Verein, der sich in die Silberne Ehrenplakette des ÖVP-Ge- verkehrs- und umweltpolitischen Belangen meindevertreterverbandes NÖ. auf Gemeinde-, Landes- und Bundesebene ARTMANN, Leo für alle Rad fahrenden Verkehrsteilnehmer einsetzt. Ab 1989 bestand der Verein Pur- Bruder von Karl → Artmann, siehe → Sport- kersdorfer PEDAL bzw. ab 1990 als PEDAL ehrenzeichen Gold. Zum zweimal verliehe- Wienerwald. Er sollte 1993 im ARGUS auf- nen Goldenen (1971 und 1982) erhielt er gehen. Gründungsobmann des PEDAL und 1994 auch das Sportehrenzeichen in Silber ab 1993 Ortsgruppenbetreuer des AR- (→ ATUS). GUS-Fahrradbüros, Wien IV, für den Bereich ÄRZTE Purkersdorf: Andreas Rainer. Purkersdorf. (einschließlich medizinischer Beihilfe und → Hardt-Stremayrgasse 5-7. Serviceange- andere Gesundheitsberufe). bot bisher: Haftpflicht-, Unfall- und Recht- schutzversicherung für unmotorisierte Ver- a) Allgemeinmedizin / praktische Ärzte bzw. kehrsteilnehmer und Benutzer öffentlicher Ärztinnen: Verkehrsmittel, Fahrrad-Diebstahl-Versiche- Dr. Caroline → Curda, Dr. Walter → Greiner, rung, Zeitschrift Drahtesel u. v. a. m. Dr. Werner → Herbich, Dr. Harald → Ruth, Doch bereits 1993 hat dieser Radsportver- Dr. Daniela → Stockenhuber, Dr. Felix → Sto- ein seinen Tätigkeitsschwerpunkt nach ckenhuber, Dr. Michael → Waniek und Dr. Neulengbach verlegt und scheint auch in Wolfgang → Grünzweig (Ganzheitsmedizin). der vor kurzem veröffentlichten Vereinsliste b) Zahnärzte bzw. -ärztinnen: Dr. Rudolf der Stadtgemeinde nicht (mehr) auf. Frank (Wiener Straße 58), Dr. Karin → Für- ARMENHAUS hauser, Dr. Rudolf → Fürhauser, Dr. Patricia → Wielach-Prusa. Es stand in der → Tullnerbachstraße Nr. 43, wurde um die Jahrhundertwende erbaut, c) Fachärzte bzw. -ärztinnen: nach dem Zweiten Weltkrieg immer baufälli- Dr. Gertrude → Breitkopf, Dr. Renate und Dr. ger und 1969 abgetragen. Die Liegen- Werner → Brosch (Neurologen, Linzer Stra- schaft, die im Besitz der Gemeinde war, ße 5), Dr. Ulrike → Caravias-Krones, Dr. Pe- wurde an Private verkauft. tra → Feurstein, Dr. Werner → Girsch, Dr.

——— 8 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Martin → Heber, Dr. Franz Heinzl (Dermato- mehrere, räumlich und zeitlich auseinander loge, Linzer Straße 5), Dr. Silvia → Hirsch, liegende Arzt- oder Ambulanzvorsprachen, Dr. Rawand → Kawji, Dr. Horst → Kiegler, Dr. erhält rasch seine Diagnose, kann sich Friedrich → Knechtel, Dr. Judith → Kroo wenn nötig gleich der Therapie unterziehen, (Hals-, Nasen, Ohren; Hans Buchmüllergas- alles in einem Zug möglich: So die plausible se 2), Dr. Josef → Krugluger, Dr. Walter → Überlegung für das in Verwirklichung ste- hende Projekt. Matal, Dr. Monika → Mayr-Matal, Dr. Phytos Neophytou (Neurochirurg, Irenentalstraße Dazu noch: eine geräumige Tiefgarage, 46b), Dr. Roswitha → Oppl, Dr. Alexandra → möglicherweise Wohnungen usw. Noch vor Supper, Dr. Günther → Wawrowsky. Jahresende 2002 haben die Bauarbeiten Nach Redaktionsschluss: Dr. Wolfgang eingesetzt, für den Frühsommer 2004 steht Lechner (Chirurg, Linzer Straße 63), Dr. An- die Fertigstellung in Aussicht. drea Schöllhammer-Pirich (Neurologin, Lin- Abgesehen von den Synergieeffekten für Pa- zer Straße 5). tienten und Ärzte kann und wird mit diesem d) Tierärzte: Zentrum eine zusätzliche Frequenz für den Dr. Kurt → Hamm. Hauptplatz erreicht werden. Nach Redaktionsschluss: Dr. Katharina ASCHERMANN, Horst, Professor Migl (Linzer Straße 15). Akademischer Bildhauer und Maler, Kai- e) Ärztezentrum: ser-Josef-Straße 50, *27.4.1932 in Ilme- Siehe dort. Physiotherapeutische Praxis nau, Thüringen, in Purkersdorf seit 1959 da- Purkersdorf: siehe dort. PsychotherapeutIn- heim. Matura 1951, Keramik-Modelleur nen: siehe dort, Massagefachinstitut: siehe 1953, „künstlerischer Werkstudent“ 1957 dort. bis 1962 an der Akademie für angewandte f) Bemerkung: Kunst in Wien, 1962 Diplom, 1964 bis Ab 1819 dürfte es hier in Purkersdorf neben 1968 Hochschulassistent an der Akade- ( den bisherigen „Chirurgen“ → Bad) neu mie, Meisterklasse Prof. Hans → Knesl, ausgebildete Ärzte gegeben haben. seither freischaffender Bildhauer und Ma- ÄRZTEZENTRUM ler. Ab 1961 zahlreiche Ausstellungen in Purkersdorf und im Wienerwald-Bereich, zu Ein solches großzügiges und groß angeleg- Festwochen und anderen großen Anlässen tes, mehrgeschossiges Gesundheitszen- in Wien, NÖ und OÖ, in Linz, Budapest, trum besonderer Art, für das die Genossen- Nürnberg, Würzburg, Paris u. a. m. schaft Wien-Süd als Bauträger auftritt, ent- steht über Initiative von Dr. Harald → Ruth Zu Aschermanns bekanntesten Werken zäh- und natürlich mit voller Unterstützung der len außer verschiedenartigsten Zeichnun- gen und Malereien Porträtbüsten von be- Stadtgemeinde zur Zeit im Gebäudekom- kannten Künstlern, z. B. Gottfried von Ei- → plex des Gasthauses Neunteufel vertrag- nem, Hans Weigel, , Stefan Zweig lich in der → Bachgasse. Kombiniert mit der (dazu zu erwähnen Bischof Dr. May und LH üblichen Allgemein-Arztpraxis sollen Fach- Krainer sen.) und Entwürfe für Gobelins u. ärzte der verschiedenen nahe liegenden Be- a. (z. T. aus Ausstellungen): die Rund- oder reiche ordinieren, mit physikalischer und Relief-Plastiken wie „Tänzerin – Lady goes psychotherapeutischer Behandlungsmög- to town“ im Wiener Stadtpark (1966), die lichkeit ein weitestgehend geschlossenes achtteilige sieben Meter lange Reliefkompo- Ganzes für Krankenbetreuung und Krank- sition „Hetzendorfer Genesis“ (1972), sein heitsbehandlung ermöglichen. Die einzel- Türme-Relief „Babel“ fürs AKH (1973), der nen „Stationen“ können und werden eng zu- Kreuzweg für das Altenheim in Stockerau sammen arbeiten, Termine koordinieren, (1975), das 10 Meter lange Bronzerelief der Patient erspart sich gegebenenfalls „Lebensdiagramm“ für die neue Unfallversi-

——— 9 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF cherungsanstalt Wien (1977), vier Alu-Re- ASKÖ liefs für das Eingangstor der österreichi- Arbeitsgemeinschaft für Sport und Körper- schen Botschaft in Dakar (1979), sechs Re- kultur Österreichs: Rahmenorganisation lieftüren für die neue Wirtschaftsuniversität des → ATUS. (1982), Reliefs an der Außenfassade des Hotels Plaza (1987) sowie ein weiterer sie- ATUS benteiliger Reliefzyklus „Genesis“ für das Arbeiter Turn- und Sportverein Purkersdorf, Rehab-Zentrum Tobelbad (1988). 1950 gegründet und seither ständig aktiv in Im Raum Purkersdorf schuf Prof. Ascher- mann u. a. das Mahnmal auf dem Pestfried- seinem Programm, ausgerichtet nach den Zielsetzungen des Gesamtverbandes. Bei- hof von 1713 (→ „Pestkreuz“, 1965), das → vierteilige, 5 Meter lange Aluminiumrelief spiel Faustball Sport-Ehrenzeichen.Ob- (→ „Die Stadt“ / „nach einem alten Stich von männer: Anton Dürmoser Gemeinderäte) Purkersdorf“ für den Kassenraum der dama- 1950 bis 1962, Ing. Walter → Schneeweiß ligen hiesigen → Zentralsparkasse (1967), 1963 bis 1964, Josef Raffetseder 1964 bis das Bronzerelief „ Ziegelfeld“ (1975) sowie 1973 (vorher Stellvertreter), Otto Brandstet- Glasfenster für die Aufbahrungshalle in → ter 1973 bis 1985, Peter Zadrazil 1985 bis → Preßbaum (1973) und für das Seitenschiff 1989, Edmund Haider 1989 bis 1990 (in unserer r. k. Pfarrkirche (nach 1984). Seine anderen Jahren mehrmals Stellvertreter → jüngsten Kunstwerke sind der neue Brun- Sportehrenzeichen in Gold), Josef Mayer nen im → „Passagenhof“, anlässlich der In- 1990 bis 1995, seither Karl Nowak. stallierung einer Filiale der → Ersten Öster- Schwerpunktarbeit statt Faustball nunmehr reichischen Sparkasse in Purkersdorf er- Kinderturnen mit Wettbewerben, Judo, Aero- richtet, und die Brunnenfigur des Hl. Frido- bic und Konditionstraining. lin, des Schutzheiligen der Partnerstadt → Bad Säckingen, zum Partnerschaftsbrunnen ATZINGER, Franz auf dem → „Unteren Hauptplatz“, im Herbst Volksschuldirektor von 1938 bis 1941. Hei- 1992. matforscher, Obmann der Zweigstelle Pur- Horst Aschermann erhielt 1962 den Preis kersdorf des Vereins für Landeskunde so- des Wiener Kulturamtes und 1970 den wie Ortschronist. *13.4.1891 in Purkers- Preis der Stadt Wien für bildende Kunst, dorf, ✝ 29.10.1941. Er veranstaltete 1921 1976 die Goldene → Ehrennadel der Stadt- die Ausstellung „Purkersdorf im Bilde“, die gemeinde Purkersdorf. Den Professorentitel fast 1000 Besucher aufweisen konnte. sowie das Silberne Ehrenzeichen Niederös- Schriften: „Heimatkundliche Wanderun- terreichs trägt er seit 1987. Geradezu auto- gen“, „Purkersdorf und eine Wanderung biographisch mutet seine Bronzeplastik Die zum Wienerwaldsee“, „Purkersdorf“, eine Kräfte der Pflanze vor dem Wohnbau in der Bilderfolge zur 800-Jahr-Feier 1130 bis → Hardt-Stremayrgasse an: Die Pflanze, die 1930. Handschriftliche Aufzeichnungen. sich trotz stärkster Belastung durch Sturm 1955 posthum Ehrenbürger. Seine Ehefrau ✝ und Regen immer wieder durchkämpft und Maria Magdalena, *13. 5. 1895, 2. 1. zur Sonne wächst! 1969 wurde als Hüterin und Bewahrerin sei- Der – laut einer angesehenen Kulturzeit- nes Erbes 1965 mit der Silbernen → Ehren- schrift – „Bildhauer mit eisernem Willen“ brosche ausgezeichnet. Sie war auch bei lässt sich trotz schwerer Krankheit die Jahre der Begründung und den Ausstellungen des über in seinem erfolgreichen künstlerischen → Heimatmuseums mittätig. Schaffen nicht beirren, was er zuletzt (15. Februar 2002) in einer Vernissage in der AUER, Erich Purkersdorfer → Stadtgalerie augenschein- Dem am 14. April 1923 in Innsbruck gebo- lich unter Beweis zu stellen vermochte. renen, vielfach ausgezeichneten Kammer-

——— 10 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF schauspieler (, Salzburger Fest- mit Theateraufführungen, Coleur-Messen spiele, Film usw.) wurde durch Gemeinde- und anderen religiösen Aktivitäten, Ausstel- ratsbeschluss vom 27. März 2003 die Gol- lungen, Musikabenden, ebenso mit Farbstu- dene → Ehrennadel verliehen, hat er doch denten-Redouten, geselligen und Sportver- schon oft Kunstauftritte auch in Purkersdorf anstaltungen, dazu Theater- oder auch Mu- absolviert (vgl. → Kulturbund Wiental). sical-Besuchen, schließlich mit Vortragstä- tigkeit (vielfach im → Sacre Coeur in Preß- AUF DER SCHANZ baum), meist mit Referenten aus dem kath. Farbstudentenbereich. Straßenbezeichnung am Ende der → Winter- gasse, Talenge nächst der → Bahnhaltestel- „Farbstudententum“ blickt auf eine Jahr- le Purkersdorf-Sanatorium. Hier war 1529 hunderte alte Tradition zurück, war im 19. eine Schanze zur Abwehr der Türken errich- Jahrhundert Vorkämpfer für Rede- und Pres- tet und 1683 erneuert worden. Beim Bahn- sefreiheit sowie Abschaffung von Privilegien bau 1856 bis 1858 wurden in diesem Ge- und will auch heute, der Aktualität verpflich- biet römische Münzen, darunter l Domitiani tet, aktiv mitgestalten. Den Prinzipien: Gott, und 2 Antonini gefunden. Vaterland, Lebensfreundschaft und Wissen- schaft verpflichtet, betreibt die Austria Pur- AUGUSTIN, Der liebe kersdorf wie der ganze MKV keine Parteipo- litik, legt aber dem einzelnen entsprechen- Wiener Sagenfigur nachempfundene Bron- de Engagements nahe und schult durch die zestatue vor der Wohnhausanlage der Verbindungspraxis in Demokratie, Verwal- Stadtgemeinde Purkersdorf, Linzer Straße tung, Organisation, Verantwortung usw. 14, geschaffen von Horst → Aschermann, aufgestellt 1975 (→ Säckinger-Hof). Bis zur Ablegung des „Burscheneides“, der endgültigen Aufnahme, steht dem Anwärter eine mindestens einjährige Überlegenszeit AUSLÄNDERBEIRAT zu. Das Organ der AP sind die sporadisch er- Siehe → Integrationsbeirat. scheinenden „Austria-Blätter“. Die Austria Purkersdorf (AUP) ist wohl eine AUSSICHTSWARTEN Farben tragende, aber keine „schlagende“ 1. Auf dem → Troppberg. 2. Auf der → Ru- Studentenverbindung. Sie lehnt – wie dolfshöhe. selbstverständlich alle katholischen Stu- dentenkorporationen Österreichs – die Men- AUSTRIA PURKERSDORF sur und jegliches nationalchauvinistische Farbentragende katholisch-österreichische Gedankengut kategorisch ab. Sie kennt erst Studentenverbindung im MKV (= Mittelschü- recht keine Parteibindung, wenngleich sich ler-Kartell-Verband, gegründet 1933. Mittel- ihre „Wissenschaftlichen Abende“ neben schüler seinerzeit, heute Schüler und Stu- Verbindungswesen und Schulpolitik mit al- denten der allgemein- und berufsbildenden len Aspekten von Weltanschauung und Zeit- höheren Schulen). Sammlung Gesinnungs- geschichte, hier insbesondere natürlich reli- verwandter im Wiental. Gründungskommers giösen Gehalts, beschäftigen. 1959, Mützen: weiß, Farben: weiß-blau- Gründer waren Landesamtsdirektor. da- gold. Unterkunft zuerst Pfarrheim Purkers- mals Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Franz dorf, seit 1962 neue „Bude“ im → Schloss, Baumgartner, OMR Dr. Franz → Findeis und Hauptplatz 6. OSR Friedrich → Winna. Darüber hinaus zäh- Im Dienst für Ideale und Bildung (z. B. Schul- len zu ihren Gründungs- bzw. Ehrenmitglie- politik, Verbindungswesen, Kirche, Parteien dern weitere bekannte verantwortliche Per- und ihre Programme, Medien, ...) ist die Ver- sönlichkeiten aus Kirche, Kunst, Wissen- bindung auch auf kulturellem Gebiet tätig, schaft und öffentlichem Leben.

——— 11 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

„AUTARK“-SPORTLER AXMANN, Albin, Ing. DI Helmut → Cerny, DI Werner → Fürnkranz, Prokurist und Bauleiter, Geodäsie-Absol- Ronald → Irschik, Ulrike → Kapl, Sabine → vent und Graphiker, zuletzt wohnhaft Anton Konwalinka, „Fechtdynastie“ → Kravina, DI Gotschgasse 5, *24. 2. 1907 in Göding/ ✝ Stephan → Mantler, Gernot → Ruzicka, Südmähren, 15. 8. 1991. Wohnte in Pur- kersdorf erst seit 1956, war aber mit Fleiß, Franz → Sahl, Thomas → Samwald, Alfred → Energie, Einfallsreichtum und Engagement Schabschneider, Barbara → Schubert, Erich bis zu seinem Tod ein Vorbild im Dienst für → Tecka, Kurt → Teigl. Alle mit Leistungs- Heimatforschung und Gemeinschaftspfle- wenn nicht Extremsportergebnissen, erzielt ge. Von ihm stammt der kulturhistorisch er- unabhängig von einer eventuellen Mitglied- läuterte → Plan von Purkersdorf (1975). Er schaft bei einem Purkersdorfer Sportverein war 1980 der Erst-Verfasser des Lexikons (vgl. → Vereinsleben). Kirsten → Renarth, → Purkersdorf von A-Z und erstellte Unterla- Staatsmeisterin im Hammerwerfen 1997, gen für den von ihm dazu geplanten Ergän- errang diesen Erfolg im Rahmen ihrer dama- zungsband bis knapp vor seinem Tod. Er ligen Zugehörigkeit beim → Team Teigl. Vgl. verfasste Ortspläne auch für → Gablitz, → → Sportehrenzeichen. Mauerbach, → Wolfsgraben, ja sogar Sieg- hartskirchen (mit 23 Ortschaften!) und zeichnete für die → Kultur- und Fremdenver- AUTOBAHN kehrsgemeinschaft Wienerwald-Mitte eine Freizeit- und Wanderkarte des → Gerichtsbe- Am 2. Dezember 1968 wurde das Teilstück zirkes Purkersdorf. Er war Mitarbeiter des Auhof-Preßbaum für den Verkehr freigege- Südmährischen Jahrbuchs und bei einer ben. Die Autobahn (A1, E5) gelangt vom → Reihe weiterer Zeitschriften und Jahrbü- Lainzer Tiergarten auf Purkersdorfer Ge- cher, die seiner Gesinnung entsprachen. meindegebiet, führt an der → Baunzen vor- Auch Gedichte, Kurzgeschichten, dazu Hu- bei und verlässt nördlich der Siedlung → morzeichnungen und Kleingraphiken, über Heimbautal unser Gebiet. (1985 zum Teil 800 gedruckte Beiträge insgesamt, flossen mit einer Lärmschutzmauer versehen.) In dabei aus seiner Feder. Unermüdlich und Purkersdorf gibt es keine Auffahrt, jedoch ehrenamtlich! eine im Auhof und eine in → Preßbaum. Die Stadtgemeinde Purkersdorf ehrte ihn mit der Goldenen → Ehrennadel, der → Ver- schönerungs- und Fremdenverkehrsverein AUTOBUSLINIEN mit der Ehrenmitgliedschaft. Der Südmähri- Am 16.6.1900 wurde als erste Autobuslinie sche Landschaftsrat verlieh ihm „für seine langjährige, treue Mitarbeit auf literari- → die zwischen Gablitz und Purkersdorf er- schem, heimat- und familienkundlichem Ge- öffnet und für kurze Zeit in Betrieb genom- biet“ den Professor Josef Freising-Preis. Der men. 1925 wird eine solche Autobusverbin- Züricher Almanach Who is who in Österreich dung abermals eingerichtet. Heute durch- nahm ihn in diese Prominentenenzyklopä- ziehen Autobuslinien von und nach Wien, die auf. Bei seinem Tode war er bereits über Richtung Westen (B44) und Nordwesten 60 Jahre mit seiner Gattin Helene verhei- (B1) unseren Ort. ratet.

——— 12 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

B

BÄCHE BAD SÄCKINGEN Siehe → Gewässer. Thermalbad, Textilindustrie, Mittelzentrum BACHGASSE der Verwaltungen, Amtsgerichtssitz, 17.000 Kurzes Gässchen, beginnend bei → Linzer Einwohner, 291 Meter über dem Meeres- spiegel, am Fuße des Hotzenwaldes direkt Straße 2 bzw. → Hauptplatz 9, hat durch die am Rhein gelegen. Durch die mit 200 Meter → Umfahrungsstraße B1 seit neuem viel an längste gedeckte Holzbrücke Europas über Bedeutung gewonnen. den Rhein mit der Schweiz verbunden (inzwi- BÄCK, Luzia schen auch mit einer modernen Hochlei- stungs-Verkehrsbrücke, die Holzbrücke dient Lehrerin, wohnhaft Am Feuerstein 25, *2.3. den Fußgängern). Kurzentrum mit Kurmittel- 1958. Sie war Gemeinderätin der → Grün- haus und fünf Kurkliniken mit über 1.000 Alternativen Liste Purkersdorf (GALP) in der klinischen Betten. Täglich sprudelt 1 Mio. Kurz-Periode 1989/1990, hat aber noch vor Liter heilendes – 34 Grad C warmes – Ther- deren Auslaufen ihr Mandat wieder zurück- malwasser seit Jahrhunderten aus den Bad gelegt. Ihr Wirken bedachte der Gemeinde- Säckinger Thermen. Das Heilwasser ist rat (13.12.1990) mit „Dank und Anerken- Grundlage der medizinischen Therapie im nung“. Kurmittelhaus. 900 ha Stadtwald mit über 50 Hektar großem Wildgehege oberhalb des BAD Kurzentrums. Malerische Altstadt mit baro- 1572 wurde erstmals ein „Baadthauß samt ckem St. Fridolinsmünster. Trompeter- Gärtl“ im Ort (heute Wiener Straße 4) schloss mit Trompetermuseum, Heimat- erwähnt, welches bis 1593 im Besitz der und Uhrenmuseum, Ur- und Frühgeschichtli- Gemeinde war. Nachher gehörte es Badern ches Museum, Städtisches Kulturhaus Villa und Wundärzten, die ab 1775 „Chirurgen“ Berberich, ganzjährig mit hochkarätigen genannt wurden, (vgl. → Ärzte.). Die Anlage Kunstausstellungen bestückt. Künstlertreff → Pragermühle, Haus Nr. 84, enthielt ab und Heimat für Kulturschaffende aus der 1861 eine Zeitlang ein Bad, die der → Kurz- Hochrheinregion. Kurhaus im Rheintalzen- mühle, Haus Nr. 41. schon in der ersten trum mit breit gefächertem Veranstaltungs- Hälfte des 19. Jahrhunderts ein solches. programm. Gloria-Theater mit 700 Plätzen Pragermühle wie Kurzmühle stellten mit für Kino- und Theateraufführungen. Ausge- Ende des 19. Jahrhunderts ihren Betrieb zeichnete Hotellerie und Gastronomie mit ein. Das Nachfolgebad der Pragermühle, breitem Angebot von traditioneller Hotzen- heutiger Standort → Fürstenberggasse, war vesper bis zum Fest für Gourmets. Alljähr- dann ab 1906 ein gemeindeeigenes Unter- lich Fest zum Gedenken des Gründers von nehmen – bis es 1936 an Private verkauft Bad Säckingen, des Hl. Fridolin, Brücken- wurde! Auf Grund eines Gemeinderatsbe- fest. Altstadtfeste und Sommerfest im Kur- schlusses vom 1.7.1965 wurde es vom zentrum. 1978 feierte Säckingen seinen elf- Besitzer Josef Krist durch die Gemeinde hundertjährigen Bestand. → Säckingen und erworben, abgetragen und neu erbaut. Am Purkersdorf sind Partnerstädte, → Bad Säckin- 27. Mai 1967 wurde es als → Wienerwald- gen-Straße und -Park, → Fridolinsfest, → bad eröffnet. Nicht zu verwechseln mit dem Partnerschaftsbrunnen, → Partnerschafts- → Waldbad. Jubiläumsfeier, → Säckinger Hof.

——— 13 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Einer Kur- und Bäderstadt angemessen, er- Purkersdorf-Stadt sollte die Haltestelle fährt Bad Säckingen fortgesetzt Raumord- dann nach einem 1967 an die ÖBB gestell- nungsverbesserungen mit dementsprechen- ten Antrag heißen, es blieb aber beim bishe- den baulichen Neuerungen in Perfektion. rigen Namen. km 15,5: Purkersdorf → Postsiedlung. Pro- BAD-SÄCKINGEN-STRASSE UND –PARK jektiert, aber ein Wunschtraum geblieben. 1980 geschaffene Verbindungsstraße zwi- Die diesbezüglichen Ansuchen an Bundes- schen → Linzer Straße und → Hardt-Stre- bahndirektion bzw. Verkehrsministerium mayrgasse. Ihre Benennung ist in der Part- wurden mehrmals abgelehnt. → nerschaft von Bad Säckingen und Pur- km 17: Haltestelle → Unter-Tullnerbach, seit kersdorf begründet. Im Zusammenhang mit 1873. dem Bau des → Kindergartens II hat die Stadtgemeinde Purkersdorf die Sanierung BAHNWEG der an die neue Straße nordwestlich an- Siehe → Am Bahnweg. schließenden Grundfläche durchgeführt. Dann wurde eine Parkanlage mit Grünflä- BAIREDER, Ulrike chen und Sitzgelegenheiten sowie eine Trägerin des → Sportehrenzeichens in Gold Springbrunnenanlage geschaffen. Bad Säc- 1977. Heute verehelichte Maierhofer, aus kingens Bürgermeister → Dr. Nufer hatte Purkersdorf verzogen. schon Jahre zuvor mit einem überdimensio- nal großen 25.000 Schilling-Scheck ein BALAS, Johann Grundkapital für diese Brunnenanlage ge- Regierungsrat. Judotrainer des → ATUS. Sie- stiftet. Die gesamte Parkanlage in der he auch → Sportehrenzeichen in Gold. Bad-Säckingen-Straße wurde schließlich im Sommer 1984 durch den damaligen LH Stv. BANDITS Dr. Erwin Pröll feierlich eröffnet. Ein im Aufbau befindliches Jugendblasor- chesterprojekt der → Musikschule Purkers- BAHNHOFSTRASSE dorf, das sich sowohl musikalisch als auch Vom → „Unteren Hauptplatz“ entlang der didaktisch-pädagogisch an der neueren ame- Westbahnstrecke zum Bahnhof → Unter Pur- rikanischen und westeuropäischen sympho- kersdorf und von da zur → Wienzeile 1 und nischen Blasorchesterentwicklung orientiert. über die → Pummerbrücke zur → Wiener Nächste projektbezogene Arbeitsphase: Straße. Die in der Bahnhofstraße bestehen- 2003, anlässlich des 25-Jahr-Jubiläums der de Lindenallee wurde vom Kunst- und Han- Musikschule. Leitung: Wolfgang Jakesch, delsgärtner Franz → Madle (✝ 1894) ge- Tel. 0664/5205590. pflanzt. BANK AUSTRIA BAHNSTATIONEN Früher Zentralsparkasse der Gemeinde Wien – Länderbank, Bank Austria Aktienge- bzw. -Haltestellen auf Purkersdorfer Gebiet: sellschaft. Zweigstelle Purkersdorf. km 11 von Wien Westbahnhof: Haltestelle Unter Bürgermeister Karl → Pummer gründe- Purkersdorf-Sanatorium, seit 1911. te der Purkersdorfer Gemeinderat 1897 die km 12 Bahnhof → Unter Purkersdorf, seit → Sparkasse der Gemeinde Purkersdorf, 1858. Zwei Jahrzehnte hindurch die einzige die ihren Betrieb in den Räumlichkeiten des Bahnstation. Vgl. → Westbahn. → Rathauses aufnahm. Im Zuge der Einge- km 13: Purkersdorf-Gablitz, eröffnet 1876 meindung von Purkersdorf nach Wien (→ als Haltestelle „Purkersdorf-Kellerwiese“, Groß-Wien) wurde die Sparkasse der Ge- erhielt 1909 die Bezeichnung „Purkers- meinde Purkersdorf mit 1.6.1939 zu einer dorf-Ort“, ab 1926 ihren heutigen Namen. Zweigstelle der Zentralsparkasse der Ge-

——— 14 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF meinde Wien, Hauptplatz 4. Seit 1956 war Bankomat, Auszugsdrucker und Teleban- die „Z“ dann in Miete am Hauptplatz 3, vor- king sind heute selbstverständlich. mals Kaffeehaus Lindinger, etabliert. 1981 Neubezeichnung ab Mitte August 2002: übersiedelte die nunmehrige Zentralspar- Bank Austria Creditanstalt AG, Filiale Pur- kasse und Kommerzialbank Wien, Zweig- kersdorf. Ab Jänner 2002 Gründung eines stelle Purkersdorf, nach Hauptplatz 8, in ein Geschäftskonten-Centers für kommerzielle, Haus, das in der Folge von einer Tochterge- ab Jahreswechsel 2002/03 eines Finanzie- sellschaft der Bank gekauft und beispiel- rungs-Centers für private Kunden in und haft renoviert wurde. In → Mauerbach war über Purkersdorf hinaus. Umbau: nunmehr schon 1979 eine Geschäftsstelle errichtet 24-Stunden-Foyer und modernste Technik worden, sie wird von Purkersdorf aus gelei- im altbewährten freundlichen Stil, ist 2003 tet. Bei all dem kamen und kommen die Auf- erfolgt. gaben einer modernen Großbank, wie ge- Zweigstellenleitung: 1994 bis 2000 Elisa- meinnützigen Institutionen Unterstützung beth Ulrich, seit 2000 Erwin Sedlacek. zu gewähren und Ausstellungen zu veran- Besonderer Hinweis: Ausstellung 21. Okto- stalten, alles andere als zu kurz. Bereits ber bis 5. November 1996: „1000 Jahre 1967 war von der „Z“ anlässlich der → Österreich“, 30. April 1998: 100-Jahrfeier → Stadterhebungs-Feierlichkeiten ein für die Bank Austria Purkersdorf. Aschermann-Relief angekauft worden. In der Folge wurden Rettungswagen gespen- BANKEN det, die → Feuerwehr mit Subventionen be- Siehe → Sparkassen. → Bank Austria, → Ers- dacht, in Schulen Wirtschaftserziehung be- te Österreichische, → Raiffeisenkasse, → trieben und vieles mehr. Einen Beitrag zur Volksbank. Auch als Sponsoren für → Feuer- 850-Jahrfeier der ersten urkundlichen Er- wehr, → Rotes Kreuz, →Arbeiter-Samariter- wähnung des Ortsnamens Purkersdorf leis- bund und mit Künstlerausstellungen festzu- tete die „ Z“ 1980 durch Herausgabe der halten. Broschüre Purkersdorf in alten und neuen Ansichten ( → Literatur). Schließlich wurde BARTBERG 1991 eine vom Künstler Kurt Seehofer ge- 345 Meter, Berg und Siedlung am Westufer schaffene Steinplastik, genannt → Ren- des → Wienerwald-Stausees, außerhalb Pur- dezvous-Stein vor dem Bankgebäude aufge- kersdorfer Gemeindegebietes. stellt, gespendet von H. Bamberger von der Fa. Kilian GmbH und von der „ Z“ Purkers- BASTIRSCH, Mario, Ing. dorf, womit auch ein Beitrag zur Hauptplatz- Im NÖ Landesdienst, Andreas Scheugasse neugestaltung geleistet war. 20. *6.7.1961 in Wien, nach vier Jahren Unterrealgymnasium Wien III Besuch der Die Zweigstellenleiter Franz Bretterbauer fünfjährigen Höheren technischen Bundes- (1966 bis 1970), Ernst Linsmayer (1970 lehr- und Versuchsanstalt Wien I / Elektri- → bis 1973) und Johann Fuchs (1973 bis sche Nachrichtentechnik und Elektronik mit 1994) waren engagierte Mitarbeiter im Pur- Matura 1980. Nach Grundwehrdienst und kersdorfer Gesellschafts- und Vereinsleben. privatwirtschaftlicher Anstellung (EDV) seit Die Bank Austria ist das älteste Geldinstitut 1986 bei der NÖ Landesamtsdirektion (bald im Ort. Der eingeschlagene Weg, die breite auch EDV) beschäftigt. Besitzt Führerschein Schicht der Privatkunden, Freiberufler und der Klassen BCEFG und ein Schiffsführerpa- das kleine und mittlerer Gewerbe zu betreu- tent. en, wurde und wird konsequent fortgesetzt. In der Freiwilligen → Feuerwehr seit 1974/ Dabei nehmen auch der Kontakt zu Gemein- Feuerwehrjugend, dann in verschiedenen den und Wohnbaufinanzierung breiten Aufgabengebieten aktiv. Im Landesdienst Raum ein. Kundendiensteinrichtungen wie von 1986 bis 1990 Ausbildungsleiter in der

——— 15 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

NÖ Landes-Feuerwehrschule in Tulln. 1990 in Deutschland, Oberlahnkreis, zunächst mit der Silbernen → Ehrennadel der Stadtge- als Bankkauffrau Leiterin einer Niederlas- meinde Purkersdorf ausgezeichnet. Mario sung des elterlichen Transportunterneh- Bastirsch ist verheiratet mit Ing. Andrea, mens in Frankfurt / Rödelheim. Seit 1977 geb. Strohschneider. in Purkersdorf wohnhaft und seit 1979 in Er war von 1991 bis 1996 zweiter FF-Kom- zweiter Ehe verheiratet. Seit 1991 Mitarbei- mandant Stv. und ist seither Feuerwehr- terin in der Stadtgemeinde: Umweltwoche, techniker. Einer seiner beiden Söhne ist Umweltmessen, Abfallwirtschaftskoordina- ebenfalls aktiver Feuerwehrmann. torin, Mitorganisatorin des Bauernmarktes usw. 1997 mit dem Umweltpreis der Stadt- BASTIRSCH, Robert Sascha, Ing. gemeinde ausgezeichnet. Frau Bastirsch- Bühnen- und Kostümbildner, Wientalstraße Grass hat eine Tochter und eine Enkeltoch- 7, *22. Juli 1962 in Wien. AHS-Maturant ter. 1980. HTL-Student 1981 bis 83. „Ingenieur für Innenausbau und Möbelbau“ 1987. BAUER, Fritz Gabriel, Professor Ing. Dazu Neigungsausbildung für „Bühnenbild Filmtechnik-Produzent, Pummergasse 20, und Kostüm“ bei Prof. Tamare, einem Schü- *6.6.1941. Nach dem Studium an der Aka- ler von Josef → Hoffmann. Als solcher hat demie der Bildenden Künste Wien war Ing. Ing. Bastirsch Bühnenbilder geschaffen u. Bauer zunächst als Ausstattungsassistent, a. zu Die Heilige Johanna (Josefstadt, Regie Bühnenbildner und Regisseur tätig, an der Hans Jaray), Der Watzmann ruft (NÖ-Tour- Wiener Staatsoper, in der BRD usw., unter Herbert von Karajan, mit Axel Corti usw. nee, Regie Erich Padalewski), Plaza-Suite (Theatergruppe M im VT-Studio, Regie Kurt Über seine Tätigkeit als Filmarchitekt Jaggberg), The School For Scandal (The An- (Schwanensee, Johannespassion usw.), glo Alpine Players-Tournee, Regie Michelle Arbeit als Regisseur und Produzent in der Wade) und 1992 die Kostüme für die Som- Werbefilmproduktion, über Kameraarbeit merspiele Perchtoldsdorf (Ein Bruderzwist bei Werbefilmen – mit Staatspreisen usw. – in Habsburg, Regie Jürgen Wilke) und Sto- widmet er sich der Entwicklung von Filmka- ckerau (Banbury, Regie Bernd Palma) ent- meras verschiedenster Bauart, gründet dafür die Firma Moviecam und findet für sei- worfen. Seit 1987 hat er einen Lehrauftrag ne Produktion bald Absatz in aller Welt. an der Schauspielschule Kraus für Kostüm- Technik-„Oscars“ und andere Preise erringt kunde und Kulturgeschichte und 1990 zum er für sein Tun, 1997 erhält er das Goldene selben Thema ein Seminar an der Schau- Ehrenzeichen des Landes Wien, 2000 den spielschule des Volkstheaters abgehalten. Berufstitel Professor und last not least – Parallel zu seiner weiteren künstlerischen 2001 die Goldene → Ehrennadel der Stadt- Tätigkeit, zum Beispiel Bühnenbild und Kos- gemeinde Purkersdorf, seiner Wohnsitzge- tümentwurf zu Konrad, Das Musical nach meinde. Christine Nöstlinger bei den Herbsttagen in Blindenmarkt (1999), The little Sweep, BAUER, Manfred, Dr. Oper von Benjamin Britten, in der Freien Pro- Journalist und Autor, Hardt-Stremayrgasse duktion Krems, ist er nach wie vor hauptbe- 9, *28. 3. 1957 in Wien, aufgewachsen in ruflich in der Privatwirtschaft tätig und hat Purkersdorf, daselbst Volksschule, Gymna- sich in den letzten Jahren zudem verstärkt sialbesuch in Wien, 1977 Präsenzdienst, der Malerei gewidmet. 1978 Externistenmatura. Vorübergehend angestellt bei der Bundesgebäudeverwal- BASTIRSCH-GRASS, Ute tung Wien II, gleichzeitig Studium der Kom- Umweltkoordinatorin der Stadtgemeinde munikationswissenschaft, Volkswirtschaft Purkersdorf, Wientalstraße 7, *13.10. 1952 und Philosophie mit Promotion zum Dr. phil.

——— 16 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

1983: 1982 bis 1983 postgraduale Ausbil- Seit August 1995 Gemeinderat und Nach- dung am Institut für Soziale Geschichte und folge des weithin geachteten Alfred → Czer- Soziologie in Amsterdam. 1983 bis 1987 noch. Bei der a. o. Gemeinderatswahl 1989 stellv. Pressechef der Österreichischen Län- erlangte die → Liste Baum zwei Mandate derbank, Leiter der sozial- und wirtschafts- und wurde damit für ein Jahr zum Zünglein politischen Abteilung und Sekretär bei den an der Waage im Gemeinderat. 1989 wurde Generaldirektoren Dr. Vranitzky und Dr. Baum Obmann des Prüfungsausschusses, Wagner. Von 1987 bis 1990 selbstständi- Vorsitzender des Verkehrskomitees der ger Unternehmensberater. 1990 bis 1993 Stadtgemeinde u. a., 1997 aus dem Ge- Geschäftsführer der Wien- und Prag-Tochter meinderat ausgeschieden. 2000 bis 2002 des Internationalen Beratungsunternehmers wieder im Gemeinderat, diesmal Stadtrat Trimedia. Seit 1994 freiberuflich Verfasser für Verkehr und Umwelt. Obmann der Liste von zeitkritischen Büchern: Gamma Lex – Baum – Sozialokölogische Plattform, ein- Ein politischer Kriminalroman, Semperit – schließlich deren Medien- und Zeitungsver- Ohne jede Chance u. a. antwortlicher auch weiterhin. 1999 Sohn 1989 bis 1990 Gemeinderat der Stadtge- Manuel. meinde Purkersdorf, als Funktionär der → SPÖ-Purkersdorf (kurzzeitig geschäftsfüh- BAUMARTEN render, seit November 1992 stellvertreten- Der Naturlehrpfad bietet dem Beschauer der Stadtobmann) von dieser entsandt. zahlreiche Hinweise über Wachstum, Höch- 1990 bis 1994 Stadtrat für Finanzen und stalter, Größe und Verwendbarkeit hier hei- Betriebe. Genannte Funktionen erloschen. mischer Baumarten. Sie sind mittels Holzta- 2000 Gründungsobmann des Kulturvereins feln wissenschaftlich bezeichnet. Wir finden PurkARSdorf. hier: Bergahorn, Douglastanne, Elsbeer- baum, Europäische Lärche, Falsche Akazie BAUM, Josef, Mag. (Robinie), Feldahorn, Feldulme oder Feld- Volkswirt, Kaiser-Josef-Straße 57-63/34, rüster, Fichte, Gemeine Birke, Gemeine *29. 12. 1953 in Klosterneuburg, aufge- Esche, Gemeine Kiefer, Gemeine Trauben- wachsen in Pixendorf, AHS in Tulln, Studium kirsche, Hainbuche oder Weißbuche, Holz- abgeschlossen 1978, 1979 bis 1981 Scho- apfel, Holzbirne, Japan-Lärche, Kanadapap- lar am Institut für Höhere Studien; 1983 bis pel, Kanadische Helmlockstanne, Colorado- 1989 (freiberufliche) Tätigkeit in Wirt- tanne, Korksilbertanne, Nordmannstanne, schafts- und Sozialforschung, Publizistik Orientalische Fichte, Rosskastanie, Rotbu- und Politikberatung, Wissenschaftlicher che, Roteiche, Salweide oder Palmweide, Mitarbeiter STUDIA Laxenburg; 1990 bis Schwarzerle, Schwarzkiefer oder Schwarz- 1996 Fachreferent am Österreichischen föhre, Schwarzpappel, Serbische Fichte Institut für Raumplanung, Schwerpunkt oder Omorikafichte, Silberweide (Weißwei- Regionalökonomie, ab 1996 freiberuflich in de), Sommerlinde, Speierling oder Zahme den Bereichen Regional-, Wirtschafts- und Eberesche, Spitzahorn, Stechfichte, Stielei- Umweltforschung. Lehrbeauftragter der Uni- che oder Sommereiche, Traubeneiche (Win- versität Klagenfurt. tereiche) oder Steineiche, Veitschtanne, Vo- gelkirsche (Wildkirsche), Weiß- oder Grau- 1981 bis 1982 Präsenzdienst. 1983 Über- erle, Weißtanne, Weymoutskiefer, Winterlin- siedlung nach Purkersdorf. Verfasser von de, Zerreiche, Zirbelkiefer, Zitterpappel Publikationen, z.B. Tagwache – Erfahrungen oder Espe, Zweilappiger Ginko oder Fächer- eines Präsenzdieners beim Österreichi- blätterbaum. Eine ausführliche Beschrei- schen Bundesheer (vier Auflagen). bung enthält die Broschüre des → Naturlehr- Von 1985 bis 1992 Obmann der → Kommu- pfades, herausgegeben vom → Verschöne- nistischen Partei Purkersdorf, ab 1992 par- rungs- und Fremdenverkehrsverein der Wie- teilos, ab 1994 Mitglied der Grünen. nerwaldstadt Purkersdorf.

——— 17 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

BAUNZEN 1966 Promotion. In den folgenden Jahren 1869 bestand die Baunzen am Ende der → neben ersten Berufspositionen weitere Stu- Deutschwaldstraße aus drei Holzhacker- dien: Internationale Beziehungen und Volks- häusern. In diesem Jahre 1869 kaufte ein wirtschaftslehre sowie Lehr- und Forschungs- Tapezierer aus Wien eines davon und errich- aufenthalte und -aufträge in Deutschland, tete eine Restauration. Diese existiert heu- England, Italien und USA. Ab 1990 führende te nicht mehr, aber die Baunzen ist schon Positionen: Stellvertretender Leiter des Ös- stark besiedelt. terreichischen Instituts für Wirtschaftsfor- schung, Leiter der Abteilung Wirtschaftspoli- BAUNZENBACH tik und Internationale Beziehungen bzw. stv. Sektionschef und Leiter der Gruppe für Wirt- Früher Paunzenbach, fließt entlang der → schaftspolitik und Internationale Finanzsi- Deutschwaldstraße (auch Deutschwald- tuationen im Bundesministerium für Finan- bach genannt) nordwärts und mündet zen. Seit November 2002 schließlich Exeku- nächst der → Speichberggasse in die → tivdirektor bei der Internationalen Bank für Wien. Ein Teil des Baunzenbaches erhielt Wiederaufbau und Entwicklung (Weltbank): 1979 eine Wildbachverbauung. Durch die Aufsichtsrat für die Länder Österreich, Bel- → Errichtung der Friedrich-Winkelmüller- gien, Luxemburg, Slowenien, Tschechien, Straße in der Baunzen war es notwendig Slowakei, Ungarn, Türkei, Weißrussland geworden, die Zufahrt von der → Pernerstor- und Kasachstan. ferstraße zur neuen Siedlung Winkelmül- ler-Straße zu ermöglichen. Eine Verrohrung BEERENTAFEL des Baunzenbaches war nun die Vorausset- Eine bunte Darstellung der in unserem Rau- zung dazu. me heimischen Beeren. Es lohnt sich, die Tafel aufmerksam zu betrachten. Sie befin- BAYER, Carl Friedrich det sich am → Naturlehrpfad gegenüber dem Obermagistratsrat und zutiefst musischer Hause → Deutschwaldstraße 6. Die pultför- ✝ Mensch (*27.1.1871, 11.5.1925). Er mige Tafel enthält 30 kleine Keramikfelder, komponierte, war aber auch ein ausgezeich- die Darstellungen sind in natürlichen Farben neter Fotograf, der viele wertvolle Bilder in gebrannt. unserem Lebensraum geknipst hat. Eines, der → Hauptplatz in weißer Winternacht, BEERWART Jänner 1912 (Belichtungszeit 23 Uhr bis 1 455 Meter, südwestlich des → Wiener- Uhr früh), ziert die 50-Heller- → Notgeld- wald-Stausees, südlich der Westautobahn. scheine von Purkersdorf. Berg auf → Preßbaumer Gemeindegebiet. Seine Tochter Auguste, Lehrerin in Südtirol, Rom und Purkersdorf, dies durch lange Jah- BEETHOVENSTRASSE re, hütete und verwertete das Erbe ihres In der → Richter-Minder-Siedlung, zwischen Vaters, als begeisterte und begeisternde → Furtgasse 6 und → Uferstraße 45, be- Pädagogin, bildungsinteressierte Heimat- nannt nach Ludwig van Beethoven, Kompo- und Naturkundlerin wurde Frau Schulrat nist, *17.12.1770 in Bonn am Rhein, Bayer als „Tante Guli“ schließlich noch zu ✝ 26.3.1827 in Wien. Lebzeiten eine Purkersdorfer Legende. BEIGLBÖCK, Erich, DI BAYER, Kurt, Dr. Architekt, Bahnhofstraße 22, *13.5.1941. Internationaler Finanzjurist, Wintergasse Wegen seiner aus seinem Beruf erwachsen- 53/3, *28.10.1943 in Graz, dort 1861 Ma- den Verdienste verlieh ihm der Gemeinderat tura mit Auszeichnung und Universitätsstu- der Stadtgemeinde mit Beschluss vom 29. dium. 1965 Englisch-Übersetzerdiplom., September 1994 die Silberne → Ehrennadel.

——— 18 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

BEIM SCHWARZ BERGE

Duckhütte im → Dambachtal (auch Dom- Im Bereich des Purkersdorfer Gemeindege- bach), zuletzt Steinhauser, → Duckhütten, bietes und der unmittelbaren Umgebung. → Dambach. 314 m → Feihlerhöhe BEJLOVEC, Herbert 320 m → Bürgerspitalswald Bundesbahn-Pensionist, Grub Nr. 45, Maria 323 m → Pfaffenberg Anzbach, *8. 7. 1933 in Wien, Volks- und 328 m → Laudonscher Wald Hauptschule, dreijährige Berufsschule, 345 m → Bartberg Tischler. Dann Österreichische Bundesbah- 346 m → Hütteldorfer Pfarrwald nen. Vereinstätigkeit: NÖ → Berg- und Natur- 361 m → Kleiner Wienerberg wacht, → Naturfreunde, Beeidetes Umwelt- 368 m → Hochramalpe schutzorgan der BH Wien-Umgebung. Aus- 383 m → Johannser Kogel zeichnungen: Ehrenzeichen in Silber der NÖ 388 m → Postberg Naturwacht bzw. NÖ Berg- und Naturwacht, 389 m → Kleiner Steinbach → 1985 Silberne Ehrennadel der Stadtge- 390 m → Brunnberg meinde Purkersdorf. Seine vornehmliche 394 m → Süßfeld Aufgabe: Erhalten der Natur und des 396 m → Glaskogel Lebensraumes für Menschen, Tiere und → Pflanzen. Er ist verheiratet und hat eine 396 m Weidlingauer Eichberg Tochter. 408 m → Sagberg 415 m → Hühnersteig BELEUCHTUNG 419 m → Großer Steinbach Mitte Jänner 1857 wurden die ersten Stra- 419 m → Brandberg (Lainzer Tiergarten) ßenlampen, kiefergas-betrieben, in Verwen- 420 m → Purkersdorfer Eichberg dung genommen. Mit 1.12.1898 bekam 422 m → Kranawetter Purkersdorf als erster Ort des Wienerwal- 428 m → Brandberg (Wolfsgraben) des eine elektrische Beleuchtung. 1916 431 m → Schöffelstein (Gemeindewald) wurde das Lichtnetz an das Kabel der Stadt 433 m → Georgenberg Wien angeschlossen. → Elektrizitätswerk. 437 m → Buchberg (Gablitz) 438 m → Deutscher Wald BENISCHEK, Mona 444 m → Loimannshagen Bankfilialleiterin und Freizeitkünstlerin, Win- 449 m → Großer Wienerberg tergasse 33, geboren 1960 in Wien (im Zei- 455 m → Beerwart chen des Steinbocks, Aszendent Jungfrau). 457 m → Ram Nach Matura 1978 u. a. auch in Kunstge- 462 m → Buchberg (beim Rehgrabenberg) schichte und Bildnerischer Erziehung be- 463 m → Rehgrabenberg suchte sie durch Jahre etliche Fortbildungs- 470 m → Ameisberg kurse: an der Hochschule für Angewandte → Kunst in Wien, ähnlich in Tulln, in 471 m Frauenwart Gmünd/Kärnten, in der Toscana. Zahlreiche 472 m → Rudolfshöhe (Gelber Berg) Ausstellungen bestätigten sie und ihr Motiv: 489 m → Speichberg Natur und Abstraktion sind kein Gegensatz. 502 m → Feuerstein Seit 2000 arbeitet sie in einer gemeinsa- 512 m → Roppersberg men Werkstatt mit Regina → Sykora. 515 m → Dreihufeisenberg „ Hauptberuflich“ ist Mona Benischek seit 527 m → Laabersteig (höchste Erhebung 1. Jänner 2002 Filialleiterin der → Erste auf Purkersdorfer Gemeindegebiet) Bank in Purkersdorf. 539 m → Troppberg.

——— 19 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

BERGER, Karl Spitze der Ehrengäste hatte sich LH Stv. Grafiker, wohnte Schöffelgasse 12, zur Zeit Hans → Czettel dazu eingefunden. – vorübergehend (?) – in Preßbaum. Gebo- Anfang 1982 erfolgte landesweit die Fusio- ren 1953 in Leoben / Steiermark. 1998 mit nierung der NÖ Naturwacht und der NÖ Lebensgefährtin Inge und den Kindern Mo- Bergwacht. Aus den daraus folgenden Neu- ritz und Margarete nach Purkersdorf gezo- wahlen gingen hervor: Karl Hofer als Orts- gen. einsatzleiter und Gemeinderat Reinhard → Seit 1973 als Cartoonist und Comicszeich- Kickinger als sein Stellvertreter. ner tätig. Seit 1974 zahlreiche Ausstellun- gen und Ausstellungsbeteiligungen in Öster- Ständige Kontrollen an Sonn- u. Feiertagen reich und Deutschland. Veröffentlichungen durch zwei bis drei Mitglieder, die das u. a. in Kurier, Kronen Zeitung, AZ, Volks- gesamte Stadtgebiet von Purkersdorf (Wan- stimme, Extrablatt, Gewinn, Jung-Österreich. derwege) von 30 km² erfassen, wobei auch Vier Cartoon-Bücher (Wir Supermänner, Har- umgefallene Tafeln zu entfernen oder neu te Zeiten, Große Gefühle, Alle fliegen) und aufzustellen sind u. v. a. m., ergaben sich ein Kinderbuch (Das Nilpferd Liesi). zwangsläufig. Diese Aufgaben ohne Dienst- wagen zu bewältigen, war auf die Dauer Artdirector der Golfrevue sowie der Obdach- unmöglich. So wurde 1982 trotz geringer losenzeitung Augustin. Obmann des Ver- Geldmittel ein geländegängiges Fahrzeug eins „Sand und Zeit“, der den Augustin angekauft, ermöglicht durch großzügige herausgibt. Comics und Cartoons auch auf Spenden (vgl. → Schöffel-Feiern). www.purkersdorf-online.at. Die Gruppe war damals auf 16 Mitglieder BERGGASSE angewachsen. Für ihre erforderlichen Führt von der → Kaiser-Josef-Straße 14 zum Dienstkleider kamen die Kameraden teilwei- → Friedhof und wieder abwärts zur Kaiser- se selbst auf. Im Frühjahr 1983 erhielt die Josef-Straße 34. Früher: Obere → Schwa- Gruppe den Hans Czettel-Preis verliehen. Im bengasse. selben Jahr legte Ortseinsatzleiter Hofer infolge Übersiedlung ins Burgenland seine BERGGASSENBRÜNNL Funktion zurück. GR Reinhard Kickinger Siehe → Löwenbrunnen. übernahm die Leitung der Gruppe. 1987 wurden fünf Gruppenmitglieder als BERG- UND NATURWACHT, GRUPPE Feldschutzorgane für die Stadtgemeinde PURKERSDORF Purkersdorf angelobt. Der Abgang einiger Die Vereinigung wurde 1963 als Niederös- Mitglieder zwingt zu einer Rationalisierung. terreichische → Naturwacht über Initiative Am 18. Juni 1988 wurde auf der Rudolfshö- des „Naturschutz-Hofrats“ der NÖ Landes- he bei der Aussichtswarte ein Gedenkkreuz regierung, Dr. Lothar Machura (*1909, zum 15-jährigen Bestandsjubiläum der ✝1982), ins Leben gerufen und hat sich bei Gruppe eingeweiht. Ab 1989 feierte die Pur- uns zum Ziel gesetzt, die Schönheit des kersdorfer Berg- und Naturwacht unter gro- Wienerwalds zu erhalten. 1972 wurde Karl ßer Beteiligung der Bevölkerung jeweils am → Hofer Gründer der Purkersdorfer Gruppe. National-Feiertag dort eine ökumenische Diese leistet hervorragende Dienste für die Bergmesse. Mit entsprechendem Rahmen- Allgemeinheit. 1980 wurden von der BH programm beging sie am 26. Oktober 1992, Wien-Umgebung Mitglieder der Gruppe als am Nationalfeiertag, ihr 20-jähriges Be- Umweltschutzorgane beeidet. In der Pro- standsjubiläum. Eine repräsentative Aus- grammfolge 850 Jahre Purkersdorf fand stellung in der → Bank Austria vermittelte 1980 hier das 5. Landestreffen der Nieder- gleichzeitig eine einmalige Leistungsschau österreichischen Naturwacht statt. An der der BNW-Gruppe Purkersdorf.

——— 20 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Seit 1993 findet am Nationalfeiertag statt BESATZUNG der Bergmesse nahe der → Aussichtswarte Dass der Purkersdorfer Raum während der auf der → Rudolfshöhe eine Wienerwaldan- → Ur- und Frühgeschichte unseres Heimat- dacht vor dem → Wienerwaldhaus statt. ortes oft und oft von „fremdem“ Kriegsvolk Das Dienstfahrzeug von 1982 konnte, „al- überzogen wurde, liegt auf der Hand. Ob es tersschwach“ geworden, am 26. Oktober „Besatzer“ in einer Ansiedlung waren, bleibt 1998 gegen einen neuen Suzuki Vitara 5 offen, da man eine solche mit Sicherheit ja ausgetauscht werden. 2002 konnte die erst ab der Jahrtausendwende annehmen Berg- und Naturwacht anlässlich ihres kann. 30-jährigen Bestandsjubiläums u. a. hinwei- 1597 dürfte es die aufrührerischen Bauern sen: 160.000 Einsatzstunden, davon ebenso nur in die Nähe des Wienerwalddor- 100.000 mit Dienstfahrzeug, eigenem Pkw fes verschlagen haben, wie während des oder öffentlichen Verkehrsmitteln in drei 30-jährigen Krieges 1618 die böhmischen → Jahrzehnten. Weitere Angelobungen als Feld- Stände zwar in Mauerbach kriegerisch schutzorgane; Nachwuchsprobleme. arge Spuren hinterließen, aber von dort wie- der abzogen. Ähnlich verhielt es sich 1645 Seit 2001 ist die Berg- und Naturwacht-Ein- mit den Schweden. 1741, im Österreichi- richtung im NÖ Naturschutzgesetz verankert. schen Erbfolgekrieg, den → Maria Theresia schließlich glänzend bestand, kamen feind- BERUFSGLIEDERUNG UND liche Bayern bis Sieghartskirchen, aber BEVÖLKERUNGSSTRUKTUR nicht über den Riederberg. Eindeutig klar aber ist die Eroberung bzw. a) Aufgestellt nach einer Statistik aus dem Besetzung Purkersdorfs durch die Ungarn Jahre 1966 – ohne Zweitwohnsitzer: im 15. Jahrhundert im Zusammenhang mit 1.030 Angestellte, 993 Arbeiter, 210 selb- habsburgischen Erbfolgestreitigkeiten. ständig Erwerbstätige, 104 Lehrlinge, 804 1452 drangen Magyaren aus dem Osten bis Pensionisten, 313 Rentner, 704 Nur-Haus- zum Riederberg vor, von 1485/1487-1490 frauen, 1.078 Kinder = 5.236 Einwohner. gehörte das ganze heutige Ostösterreich überhaupt zum Machtbereich des Ungarn- b) Eine – vorläufige – Berechnung zu 1992 königs Matthias Corvinus. In der Erinnerung nimmt, bei nicht ganz 8400 Einwohnern, des Volksmunds sind diese „Besatzungs- einschließlich Zweitwohnsitzern (!), folgen- zeiten“ allerdings nicht geblieben. de Prozentsätze an: Anders verhält es sich mit dem, was Angestellte und Beamte über 28%, Arbeiter folgt(e): 1529 und 1683 Türken, → Türken- knapp 19%, Lehrlinge knapp 1,5%, Selbst- invasion, (Anna → Wedl). 1805 und 1809 → ständige knapp 3,5%, Kinder über 28%, Ru- Napoleon. Im Kampf gegen die Wiener Re- heständler etwa 12%, Haushaltstätige etwa volutionäre (Revolution 1848) besetzen im 8%. Oktober 1848 Kroaten unseren Ort. Am 12.4.1945 wurde von den Sowjets eine c) Von dem im Allgemeinen Teil / Wegwei- vorläufige Gemeindeverwaltung eingesetzt ser unter I bekannt gemachten 9.370 Ein- (→ Zurek), 1947 diese Gemeindeverwaltung wohnern Purkersdorfs sind knapp 84% an die Gemeinde Wien als → „Randgemein- Hauptwohnsitzer und etwas mehr als 16% de Purkersdorf“ übergeben (bis 1.9.1954). Zweitwohnsitzer. 4.455 Purkersdorfer sind Der Abzug der Dauerbesatzung aus der „Ka- männlichen, 4.915 weiblichen Geschlechts serne“ → Herrengasse 8 erfolgte im Mai (alles Jahreswechsel 2002/2003). Des 1947, die sowjetische Ortskommandantur weiteren: Arbeitnehmer einiges über 53%, wurde 1949 aufgelassen, von da an bis Arbeitgeber nicht ganz 4,5%, Pensionisten 1955 waren die Russen nur noch gelegent- und Haushalt knapp über 20%, Kinder ca. lich, sporadisch und im übergeordneten 17,5%, Studierende und Lehrlinge rund 5%. Kommandobereich im Ort.

——— 21 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

BETRIEBE BEZIRKSHAUPTMANNSCHAFT (BH) Anzahl der Betriebe in Purkersdorf: Die BH Hietzing, ab 1890 Hietzing-Umge- Betriebe 1966 1979 1992 2002 bung: der Vorort Hietzing war 1890 der Ge- meinde Wien einverleibt worden, umfasste Land-u. forstw. 3332 > 30 ha zu Beginn des 20. Jahrhunderts folgende Gerichtsbezirke, mit Gemeinden alphabe- Land-u. forstw. 655 < 30 ha tisch geordnet: Gewerbe 230 228 254* 361 1) Gerichtsbezirk Liesing (vorher Hietzing): Industriell 7 6 9 Atzgersdorf, Erlaa bei Wien. Inzersdorf. Kalksburg, Liesing, Mauer bei Wien. Andere *) Davon 22 mit mehr als zehn Arbeitnehmern. Auf Grund der neuen Raumordnungsbestimmungen exis- Orte kamen später dazu. tiert jetzt nur noch ein einziges als Industriebetrieb 2) Gerichtsbezirk Neulengbach: Altleng- bezeichenbares Unternehmen. bach, Anzbach, Asperhofen, Brand-Laaben, Im Jahre 2002 gab es 372 Betriebe, das Christophen, Grabensee, Innpruck, Johan- sind um knapp 50% mehr als noch vor zehn nesberg, Kirchstetten, Markersdorf, Neu- Jahren (und etwas mehr als 50% gegenüber lengbach, Neustift bei Altlengbach, Ollers- dem Vierteljahrhundert zuvor, da sich die bach, Raipoltenbach, Tausendblum, Totzen- Zahl der Betriebe in dieser Zeitspanne nur bach: (später 18 Gemeinden). unwesentlich verändert hatte). Von den 372 3) Gerichtsbezirk Purkersdorf: Breitenfurth, Betrieben gehörten den nachstehenden → Gablitz, Hadersdorf-Weidlingau, Laab im Branchen an: 122 Gewerbe, Handwerk und → → Dienstleistung, 9 Industriell, 50 Handel, 18 Walde, Mauerbach, Preßbaum (mit Transport, 4 Banken/Versicherungen, 51 Eichgraben), Purkersdorf, → Tullnerbach, → Tourismus, 116 Inform-Consulting, 2 (!) Wolfsgraben. Landwirtschaft. im Laufe der Jahrzehnte vorher hatten sich einige Änderungen dieser Einteilung erge- BETRIEBSSPORTVEREIN PLASSER ben: So existierte von 1868 bis 1890 eine Unter der Firmenadresse, Wintergasse 56, BH Sechshaus mit den Gerichtsbezirken bekannt gemacht. Sechshaus. Hietzing und Purkersdorf. Spä- BEZIRKSGERICHT ter gehörten z. B. Breitenfurth und Eichgra- ben nicht mehr zum Gerichtsbezirk Purkers- Das Bezirksgericht Purkersdorf wurde 1850 konstituiert und besteht seit 1854, und dorf. zwar bis heute. 1938 bis 1954 hieß es, als Mit der Konstruktion → „Groß-Wien“ (1938) zu Wien gehörig, Amtsgericht, zur Zeit der fand auch der politische Bezirk Hietzing-Um- sowjetischen Besatzung war es bis auf das gebung sein Ende und wurde nach 1945 Grundbuch vorübergehend nach Hietzing bzw. 1954 nicht mehr wiederhergestellt. transferiert. Sitz war (und bleibt voraus- Die Außenstelle der nunmehrigen BH sichtlich) das → Schloss, Hauptplatz 6; Wien-Umgebung (Gerichtsbezirke Kloster- zugehörig die Gemeinden → Gablitz, → Mau- neuburg, Purkersdorf und Schwechat) be- erbach, → Preßbaum, Purkersdorf, → Tull- steht seit 1956 und befindet sich seit 1985 nerbach und → Wolfsgraben. im Gebäude der → Volksbank, Hauptplatz 4. Die „höheren Orts“ ventilierte (ersatzlose?) Die BH selbst hatte seit 1954 ihren Sitz in Auflösung des Bezirksgerichts Purkersdorf Wien I., dann Wien IX. ist bald nach Jahresbeginn 2002 „ad acta“ Am 21. September 1998 ist eine Verlegung gelegt worden. Zuständiges Landesgericht nach Klosterneuburg erfolgt, dort Leopold- ist übrigens seit 1996 St. Pölten, nicht straße 21, wobei die Kompetenzen der Au- mehr Wien. ßenstellen erweitert worden sind.

——— 22 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

BEZIRKS-INFORMATIONEN drei Prozent des Gesamtparks betragen. Mindestens zehn Prozent hingegen die zwei- Das Informationsblatt der → Kultur- und te, die Pflegezone. Sie ist der Schutzmantel Fremdenverkehrsgemeinschaft Wiener- für die Kernzone, dient auch dem Kultur wald-Mitte b-i erschien mindestens einmal - landschaftsschutz, Ressourcen wie durch im Vierteljahr. Erscheinungsort Purkersdorf, menschliche Nutzung entstandene Ökosys- erste Nummer 1981. Die Zeitung b-i infor- teme sind schonend zu erhalten, zu pfle- mierte die Freunde und Mitglieder der Kul- gen. Die dritte(n) Zone(n) schließlich, die tur- und Fremdenverkehrsgemeinschaft Entwicklung- oder Übergangszone(n) (min- Wienerwald-Mitte über Aktuelles und Inter- destens 50 Prozent) sind jeweils der essantes sowie Vereinsaktivitäten im → Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum Gerichtsbezirk Purkersdorf. Nicht nur eige- der Biosphärenparks, keinesfalls Reservate ne Anliegen und Ankündigungen, z. B. Aus- einerseits, keinesfalls Raubbaugebiet stellungen und Veranstaltungen, sondern andererseits; Entwicklungen und Neuerun- jedem Verein, der Mitglied war, sollte in gen gibt es nur ohne Naturzerstörung. Zu Form von Kurznachrichten die Möglichkeit fördern sind wirtschaftliche Tätigkeiten, die geboten werden, im Rahmen von b-i Vereine dem Menschen und der Natur gleicherma- und Personen in anderen Orten anzuspre- ßen gerecht werden, auch ein umwelt- und chen, um seine Veranstaltungen erfolgrei- sozial verträglicher Tourismus, alles unter cher durchführen zu können. Für den Inhalt ökologischer Umweltbeobachtung: „Schüt- war verantwortlich: Günter → Novotny, im zen und nützen!“ Auftrag des übrigen Vorstandes der KFG WWM. Weltweit existieren seit dem entsprechen- den UNESCO-Schutzprogramm von 1976 Das Blatt b-i erscheint seit dem Tod des 411 Biosphärenparks in 94 Ländern, darun- Gründers der → Kultur- und Fremdenver- ter auch Österreich zum Beispiel mit dem kehrsgemeinschaft Wienerwald-Mitte, Gün- Großen Walsertal. Im Millenniumsjahr 2002 ter Novotny, nicht mehr. haben Wien und Niederösterreich sich auf die Schaffung eines Biosphärenparks Wie- BIENENZÜCHTERVEREIN nerwald in Erweiterung der Wienerwald-De- Siehe → NÖ Imkerverband, Purkersdorf-Ga- klaration von 1987 entschlossen. Der „Fle- blitz. ckerlteppich“ aus Natur- und Landschafts- schutzgebieten, Naturparks und -reservaten BIOSPHÄRENPARK soll zu einem Ganzen werden für 50 nieder- Ein solcher ist, vereinfacht ausgedrückt, der österreichische Gemeinden und für einige „kleine Bruder“ des Nationalparks. Dieser Wiener Bezirke, Maßnahmen wirksamer, verlangt eine geschlossene Naturzone, also Betreuung und Überwachung vereinheit- auch große zusammenhängende Waldge- licht. biete, verlangt strengen Schutz, Vorrang für Im durch anders geartete Nutzungsansprü- die Eigendynamik der Natur, kann kleinere che gefährdeten Wienerwald würden sich Einzelwaldgebiete nicht berücksichtigen, etwa sieben Prozent des etwa 105.370 Kulturlandschaftsflächen haben keine rech- Hektar großen Biosphärenparkbereichs als ten Platz in einem Nationalpark. Kernzone eignen. Bestrebungen existieren, Der Biosphärenpark gliedert sich grundsätz- auch Gebiete im Raum Deutschwald – lich in drei Zonenbereiche, die auch mosaik- Speichberg – Feuerstein – Baunzen hierfür artig figurieren können. Die erste(n) Kernzo- bereitzustellen. ne(n), das sind die nationalparktauglichen Gebiete, „Fenster in die Vergangenheit“, BITTERMANN, Johann dort entwickelt sich die Natur ohne Einfluss Mit Beschluss vom 26. September 2001 des Menschen, sie sollte(n) mindestens hat der Gemeinderat der Stadtgemeinde

——— 23 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Purkersdorf den Prokuristen der Bahnbau- Pressefotograf, publiziert in allen niederös- maschinen-Industrie GesmbH Franz Plas- terreichischen, den großen österreichi- ser, → Wintergasse 56-58, die Silberne → schen und vielen internationalen Druckwer- Ehrennadel der Stadtgemeinde verliehen. ken. In Purkersdorf lange Zeit aktiv tätig im → Verschönerungsverein primär für → Orts- BLASMUSIK PURKERSDORF bildmessen und das → Ortsbildinventar, mit Siehe → Stadtkapelle Purkersdorf. Lichtbildervorträgen und bei Ausstellungen. BLAUENSTEINER, Robert, Mag. Durch Jahre gestaltete er den Purkersdorfer Gemeindeschaukasten. Akademischer Maler und Grafiker, Kunst- Ab 1985 gehört er auch den Vorständen von zeichner, Speichberggasse 13, → ÖAAB und → ÖVP an. Die → Bildleitung *13.4.1929 in Wien, nach Purkersdorf des Purkersdorf Echos ist seit langem sein 1976 zugezogen. Von ihm stammen etliche Metier. Von Juli 1992 bis 1995 war er als Bilder mit Motiven aus Purkersdorf, Wien Mitglied des Purkersdorfer Gemeinderats und Umland. Desgleichen Schriften, darun- tätig. Sein Tätigkeitsschwerpunkt liegt nun- ter das zeitgeschichtliche Werk Wien 1945 → – Die dunkelsten Tage der Geschichte mehr im Freundeskreis Bad Säckin- Wiens. Für seine jahrelange Funktionstätig- gen-Purkersdorf, außerdem ist er jetzt Chef- redakteur des Purkersdorfer Echos. 2000 keit im örtlichen → Kameradschaftsbund Silbernes Ehrenzeichen des ÖAAB. Boltz ist erhielt er 1994 die Silberne → Ehrennadel. verheiratet und Vater zweier erwachsener BLINDENANSTALT Töchter. Herrengasse 8 (ehemaliges → Fürsten- BONIFAZI, Johann berg’sches Sommerpalais), bestand als Vormals Werkmeister, jetzt Beamter i. R., Niederösterreichische Landesblindenan- Wientalstraße 30, *19. 7. 1935 in Wien, in stalt 1879 bis 1924. Sie hatte eine Schule, Purkersdorf aufgewachsen, ab 1975 Korb- und Sesselflechterei, Bürstenbinde- Gemeinderat. 1978 erhielt er die Bronzeme- rei, Wollwarenerzeugung und Lehrwerkstät- daille für 25 Jahre Feuerwehrdienst, 1979 ten. Den Schulabbaumaßnahmen fiel sie die Silberne → Ehrennadel der Stadtgemein- schließlich zum Opfer. Blindenschuldirek- de Purkersdorf für spezielle Leistung bei der tor: Anton → Godai. Freiwilligen Feuerwehr in verantwortungsvol- BOLLAUF, Alfred ler Position. Nach dem Ausscheiden von Dr. Michael → Mantler (Ende 1988) einstimmig Bankangestellter, Wientalstraße 26, *22. gewählter Vorsitzender in der SP-Stadtpar- 3. 1951 in Wien, wohnhaft in Purkersdorf teiorganisation; bis Ende 1992, heute seit 1985. Mit Engagement verschiedent- Ehrenobmann. 1991 wurde er mit der Gol- lich in örtlichen Vereinigungen tätig, Mit- denen → Ehrennadel von Purkersdorf ausge- glied des Gemeinderates (SP) von 1994 bis zeichnet. 2000. Ab 1995 Stadtrat, 1997 bis 2000 Vizebür- BÖHM, Johann germeister; 2002 abermals mit der Golde- Siehe → Richter-Minder-Siedlung. nen → Ehrennadel der Stadtgemeinde Pur- kersdorf geehrt, 1998 in → Bad Säckingen BOLTZ, Raimund mit der → Partnerschaftsmedaille. Leiter der Bildstelle in der Presseabteilung der NÖ Landesregierung, Hardt-Stremayr- BOTSCHAFT DER UDSSR, HEUTE gasse 5-7, *25. Oktober 1946 in Wien, in RUSSLANDS Purkersdorf wohnhaft seit 1981. Gestalter Wintergasse 41, ehemalige → Schreiber-Vil- des Bildbandes → Purkersdorf, Ortsbild und la. Von der Botschaft 1955 nach Abzug der Gewerbe im Wandel der Zeit; renommierter Besatzungstruppen käuflich erworben. In

——— 24 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF diesem Hause wohnte vom 2. bis 4.6.1961 Die in Purkersdorf verwurzelte Band hatte der ehemalige Ministerpräsident der auch schon des öfteren die Ehre, ihr Kön- UdSSR, Nikita Chruschtschow (*17.4. nen auch in ihrer Heimatstadt unter Beweis 1894, ✝ 11.9.1971) anlässlich des Wiener stellen zu dürfen: Stadtsaal, Wienerwald- Gipfeltreffens mit US-Präsident John F. Ken- bad, AHS Provisorium, Shakespeare Pub nedy (*29. 5. 1917, ✝ 22. 11. 1963). Der und beim Purkersdorfer Open Air Sommer sowjetische Botschafter, der zehn Jahre in 2003. Ansprechpartner: Mathias Peschta, Österreich Dienst tat, ging mit Ende Sep- Telefon 0650/5051150. tember 1986 in Pension. Warum das hier erwähnt wird? Botschafter Jefremov war wie BRANDBERG auch einer seiner Vorgänger, Botschafter 1.) 419 m. östlich des → Glasgrabens im → Podzorob, ein Freund Purkersdorfs. Er be- Lainzer Tiergarten. 2.) 428 Meter in Wolfs- wohnte nicht nur wahrend der Sommermo- graben. nate das sowjetische Tuskulum in der Win- BRÄNDE tergasse, er war auch oft Gast hei unserem Siehe → Feuersbrünste. → Jakobimarkt. BRANDSTADL BOUZSEK, Othmar Am Fuße des → Frauenwarts, hier wurde der Jetzt daheim in Neufeld im Burgenland. Waldschlag mit Feuer und Brand von Stö- Bergstraße 30. *18.8.1924 – wurde nach cken und Unterholz befreit, seit 1900 besie- langjähriger selbstständiger Tätigkeit in delt. Straßenbezeichnung Brandstadl: er- Wien 1964 Angestellter der Firma Plasser reichbar über Bundesstraße 13 von → Un- (für Bahnbaumaschinen) und 1966 Proku- ter-Tullnerbach und → Wolfsgraben → Heim- rist für deren Niederlassung in Purkersdorf. bautalstraße. Dies blieb er bis zu seiner Pensionierung 1990. Für seine überaus sachlich-moderate BRANDSTETTER, Adolf Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde Behördlich konzessionierter Elektrotechni- bei Geschäftsführung und Abwicklung er- ker, wohnte Wintergasse 10, *1.3.1910 in hielt er 1990 die Silberne → Ehrennadel Pur- Purkersdorf, ✝ 25.2.1998. Er war Mitglied kersdorfs. des Gemeinderates 1965-1975, Aus- schussmitglied der Elektrotechniker in der BRAMP Landesinnung, gerichtlich beeideter Sach- Rock-Formation. Diese wurde im Herbst verständiger der Elektrotechnik, somit Kom- 2000 aus der Taufe gehoben. Die Grün- merzialrat (1973). Vorstandsmitglied der dungsmitglieder (Stefan Peschta, Reinhard Volksbank. Kontrollmitglied des Verschöne- Kuba, Thomas Karner, Bernd Weiss und rungs- und Fremdenverkehrsvereines, Mit- Mathias Peschta) beschlossen ihre Liebe glied des Freien Wirtschaftsverbandes. Für zur Musik zu teilen und sich auf eine intensi- seine Verdienste um die Stadtgemeinde als ve Zusammenarbeit einzulassen. Erste Er- langjähriger Mandatar wurde er 1975 mit folge stellten sich rasch ein. Bei einem gro- der Goldenen → Ehrennadel ausgezeichnet. ßen österreichischen Bandcontest wurde auf Anhieb das Finale erreicht. Es folgten BRAUNER, Roland Fernsehauftritte und zahlreiche Konzerte in Technischer Kanzleirat, Luisenstraße 3, Deutschland und Österreich. Nach der Auf- *10. 3. 1942. Seit 1974 Purkersdorfer. nahme einer Demo-CD im Jahr 2001 er- Schulbildung: Volks-, Haupt- und Berufs- schien im Jahr darauf bereits das erste Al- schule, Werkmeisterschule. Berufsausbil- bum (Dedication). Dieses erhielt auf zahlrei- dung: Lehre im Baugewerbe. Gesellenprü- chen Musikplattformen im Internet sehr fung, Werkmeisterprüfung. Er ist bzw. war wohlwollende und ansprechende Kritiken. vielfach ehrenamtlich tätig, als: Funktionär

——— 25 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF der → SPÖ, Vorstandsmitglied des Vereines Nach acht Jahren Realgymnasium am Sacre → Volkshaus, Ortsleiter des → Zivilschutz- Coeur in Wien Studium an der medizini- verbandes, Obmann des örtlichen → Kame- schen Fakultät der Wiener Universität. Ihre radschaftsbundes. Er ist auch Miliz-Unterof- weitere Ausbildung zum praktischen Arzt fizier (Vizeleutnant). In seiner Dienststelle (jus practicandi 1974) und zum Kinder- und ist er Personalvertreter. Von 1982 bis 1989 Jugendfacharzt erhielt sie während ihrer gehörte er dem Purkersdorfer Gemeinderat 10-jährigen Spitalstätigkeit im KH Rudolfs- an. stiftung, in der Kinderklinik Glanzing und in An Auszeichnungen besitzt er das Bundes- der Kinderabteilung des Landeskranken- heer-Dienstzeichen 3. Klasse, die Wehr- hauses Mödling. In diesem war sie fünf Jah- diensterinnerungsmedaille in Bronze, Silber re tätig und führte nach und nach sämtliche und Gold, die Goldene Medaille des Stadt- Stationen sowie den Ambulanzbetrieb und und die Silberne Medaille des ÖKB-Landes- vertrat zuletzt zeitweise den Abteilungsvor- verbandes, das Strahlenschutzleistungsab- stand. Seit 1981 auch als Schularzt in Wien zeichen in Bronze; die Goldene Medaille NÖ (BHS) tätig, war sie viele Jahre Mutterbera- (1996), Europakreuz des Österreichischen tungs-Ärztin, zuvor in Wien und von 1981- Kameradschaftsbundes (1997), die Silber- 1991 in Purkersdorf. Hier ist sie seit 1981 ne (1994 und 1997) und die Goldene → Eh- überhaupt als Kinder- und Jugendfachärztin rennadel der Stadtgemeinde Purkersdorf niedergelassen, seit 1992 hat sie in der (2001). Elternschule zeitweise auch werdende Roland Brauner ist verheiratet und hat eine Eltern beraten. Tochter und einen Sohn. Ihre Sportbegeisterung führte sie in ihrer Kindheit zur Ballettausbildung bzw. zum BRAUNIAS, Walter Geräteturnen bei der Sport-Union Wien und Tischlermeister, vormals Wiener Straße 4, in die österreichische Nationalriege. Später *27.9.1936; das Tischlerhandwerk erlern- kamen als Hobbys der Reitsport, Skilang- te er in Wien, besuchte die Meisterklasse lauf und Tennis dazu. Sie ist verheiratet, hat an der HTL Mödling und war nach Ablegung einen Sohn und eine verheiratete Tochter der Meisterprüfung in der väterlichen Werk- sowie zwei Enkelkinder. Ihre weiteren Inter- stätte in Purkersdorf bis zur Übernahme des essen gelten laufend der medizinischen Betriebs als Geselle tätig. Fortbildung, der Geschichte und Kultur frem- Er war Gemeinderat seit 1975, Stadtrat seit der Länder, aber zunehmend auch, nach 1980; war viele Jahre Bezirksinnungsmeis- Einstellung des Reitsports, dem österreichi- ter des Tischlergewerbes, führender Funk- schen Kulturleben. tionär der → Waldunion, Vorstandsmitglied BREYER, Herwig, Ing. des Purkersdorfer → Schiklubs, aktiver Funktionär beim → Roten Kreuz und seit Bautechniker, wohnhaft Pottenbrunn. Neu- 1980 Obmann der Stadtgruppe Purkersdorf stiftgasse 11. * 19. 8. 1948 in St. Pölten; des → Wirtschaftsbundes. In Würdigung sei- hat nach entsprechender Schulbildung ner Verdienste verlieh ihm die Stadtgemein- 1968 an der HTL Krems, Abteilung Tiefbau de 1980 die Goldene → Ehrennadel; siehe maturiert und anschließend zahlreiche tech- auch → Sportehrenzeichen. Zu Jahresbe- nische und kaufmännische Seminare ginn 1983 legte er aus privaten Gründen besucht. Er ist seit 1971 als Bautechniker alle Ämter und Funktionen zurück und wohnt und später Bauleiter bei der Firma Pittel & jetzt auch nicht mehr in Purkersdorf. Brausewetter, Filiale Tulln, beschäftigt und leitet seit 1.1.1992 diese Filiale. Gleichfalls BREITKOPF, Gertrude, Dr. seit 1971 betreut Ing. Breyer sämtliche von Fachärztin für Kinderheilkunde, Hardt-Stre- seiner Firma in Purkersdorf auszuführende mayrgasse 5-7/1/11. *12.1.1945 in Wien. Bauprojekte. Höhepunkt der bisherigen

——— 26 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Arbeiten war die Neugestaltung des → BROMREITER, Elisabeth Hauptplatzes. 1989 verlieh ihm der Ge- Ehemalige Speditionsangestellte, jetzt Pen- meinderat die Silberne → Ehrennadel Pur- sionistin, Wienzeile 3, *13.1.1944 in Pur- kersdorfs. kersdorf, kaufmännische Berufsausbildung. Ing. Breyer ist verheiratet mit Hauptschul- Sie war 1962-1985 Mitglied des → Roten oberlehrerin Margit Breyer (Institut der Engli- Kreuzes, seit 1976 aufsteigend Funktionä- schen Fräulein St. Pölten) und Vater von drei rin. Ihre Tätigkeit wurde 1973 mit dem Kindern (Gudrun, Laura, Maximilian). Aus 10-jähr. Dienstabzeichen in Bronze, 1977 den letzten Jahren kann er auf einige erfreuli- mit dem 15-jährigen Dienstabzeichen in Sil- che familiäre Veränderungen stolz sein. ber, 1980 mit der Bronzenen Verdienstme- daille, 1983 mit dem Dienstjahresabzei- chen in Gold und 1985 mit der Silbernen BRIEFMARKENMOTIVE Verdienstmedaille gewürdigt. 1980 erhielt Siehe → Sondermarken. sie die Silberne → Ehrenbrosche der Stadt- gemeinde Purkersdorf. BRIEFMARKENSAMMLERVEREIN (BSV) WIENERWALD BRÜCKENGASSE Gründung 1984. Wenn die sehr aktiven Vor- Von der → Tullnerbachstraße (Bundesstra- standsmitglieder auch in Wien wie in → Tull- ße 44) abzweigend, über die → Wien (Brü- nerbach. → Preßbaum und → Wolfsgraben cke, daher der Name) in die → Richter-Min- daheim sind (Obmann Franz Schellner in der-Siedlung. Wien, Kassier Vizebürgermeister Ing. Karl Huber in Tullnerbach), setzen sie ihre Aktio- nen doch bewusst im ganzen Bezirksbe- BRUCKMEIER, Lothar reich, dazu auch in Wien, Eichgraben und Maler, Autodidakt. Eichgraben, Kirchenstra- anderen niederösterreichischen Orten. So ße 15, *1927 in München. Gehört mit Prof. haben sie aus verschiedenen Anlässen Horst → Aschermann, Renate → Merzin- auch in Purkersdorf schon einige Sonder- ger-Pleban u. a. zum Künstlerkreis Wiener- postämter (mit Briefmarkenausstellungen wald, was sich auch in einem dementspre- u. ä.) eingerichtet. Beispielsweise anläss- chenden Nahverhältnis zu Purkersdorf aus- lich der Jubiläen: Städtepartnerschaft mit → gewirkt hat (z. B. in der Ausstellung des Bad Säckingen (1986) und der → Stadterhe- Künstlerkreises im → Heimatmuseum bung (1992), des → Roten Kreuzes (1985 1975). Bruckmeier kann auf zahlreiche Ein- und 1990), in diesem Jahr auch anlässlich zelausstellungen und Ausstellungsbeteili- des 80. Todestages von Henri Dunant, dem gungen im In- und Ausland hinweisen; auf Gründer des Roten Kreuzes), der → Poststa- den Förderungspreis der Gesellschaft der tion, des Geburtstages von Karl → Landstei- Kunstfreunde Wien 1972, auf den Gra- ner und der 125 Jahre Internationales phik-Preis des Metropol-Museums Tokio Rot-Kreuz (alle drei 1988), sowie der → Zen- 1978, den 2. Preis beim Graphikwettbe- tralsparkasse (1989). In → Tullnerbach werb St. Pölten 1987 und den Würdigungs- waren z. B. die 130-Jahrfeier der (Kaiserin preis für bildende Kunst des Landes NÖ Elisabeth-) → Westbahn (1988), in → Preß- 1989. In Eichgraben hat er den „Verein für baum die große Badminton-Meisterschaft Kunst und Kultur“ gegründet, der Ausstel- (1989) u. a. Anlassfälle. Tauschtag-Sitz- lungen, Lesungen, Konzerte und Theater- adresse: Pension „Laterndl“, Fam. Fortho- aufführungen veranstaltet. fer, Tullnerbachstraße 51, 3011 Neu-Pur- kersdorf, Unter-Tullnerbach: (vgl. auch → BRUNA Sonderstempel). Siehe → Südmährer-Mahnmal.

——— 27 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

BRUNNBERG Künste. 1958 bis 1974 Bausachverständi- 390 Meter hoch, zwischen → Sagberg und ger und Stadtplaner der Stadtgemeinde Pur- kersdorf, ab 1974 bis 1983 weiterhin Bau- → Irenental. Nach den zahlreichen → Quel- sachverständiger. Arbeiten in Purkersdorf: len an seinem Fuße so benannt. 1956-1958 Flächenwidmungs- und Bebau- BRUNNBERGGRABEN ungsplan; 1958 → Rathausumgestaltung; Vom → Brunnberg in das → Irenental. 1961-1963 Wohnhaus → Wintergasse; 1965-1967 Wohnhausanlage → Tullner- BRUNNENHOF bachstraße 81; 1965 Bezirksstation des → Der Innenhof einer Wohnhausanlage aus Roten Kreuzes; 1965 → Deutschwald-Ma- 1993/94, hinter der → Volksbank, durch rienkapelle; 1963 bis 1965 → Volksschule; eine Passage vom → Hauptplatz erreichbar. 1970 bis 1972 → Kindergarten; 1972 bis Unter dem asphaltierten Innenhof befindet 1974 Wohnhaus → Linzer Straße 14 (→ sich eine Tiefgarage, wodurch weder ein Säckinger-Hof); 1968 bis 1972 Betriebsge- Pflanzloch, noch eine Belastung durch eine bäude der Fa. Riedmüller, Herrengasse; Pflasterung oder einen Brunnen möglich 1972 bis 1975 → Wählamt Purkersdorf; war. Die Hausfassaden und Balkone waren 1976 Fassadeninstandsetzung am → schmucklos und ohne Blumen. Den durch- Hauptplatz; 1985 Startwohnungen → Tull- gehenden Passanten und den Bewohnern nerbachstraße 5. Sonstige Tätigkeit: Wähl- zeigte sich der Hof in öder Trostlosigkeit. amt Preßbaum, Betriebsbauten, Flächen- Vandalismus und Verschmutzung waren die widmungs- und Bebauungspläne von Folge bis sich der → Verschönerungsverein Gemeinden in NÖ sowie Aufgaben als Ge- mit Obmann DI Erich → Liehr des vernach- richtssachverständiger und Schätzmeister. lässigten Hinterhofes annahm. In unermüd- licher, monatelanger Planungs- und Motiva- BRUNNSTUBEN tionsarbeit wurde der „Libro-Hof“ (dort eine Im Auftrag der Gräfin → Fürstenberg am Süd- Libro-Filiale) zum Brunnenhof: Der Grundbe- abfall des Purkersdorf er → Eichberges sitzer spendete den vom Steinmetzmeister gefasste Quellen neben der → Professor- Novomestsky aus dem Kunststein „Rosso Josef-Humplikgasse. Verona“ gestalteten Wandbrunnen und Steintröge aus Granit zur Bepflanzung der BUCHBERG Stiegenrampen. Die Baugenossenschaft 437 Meter hoch, an der Grenze zwischen Austria als Hausbesitzer Markisen und → → Bepflanzungen. Die Victoria Volksbanken Purkersdorf und Gablitz, westlich der AG eine ansprechende Verkleidung der Ram. Verdankt seinen Namen dem großen Mistkübel im Zugangsbereich, und der Ver- Bestand an Buchen. schönerungsverein stellte drei Ulmen in gro- BUCHBERG ßen Keramikgefäßen in den Hof. Am 26. Mai 2001 wurde der nunmehr seinem 462 Meter hoch, beim → Rehgrabenberg. Namen gerecht werdende Brunnenhof feier- BÜCHEREI lich als nunmehr angenehmer Aufenthalts- ort seiner Bestimmung übergeben. Zuerst Rathaus, ab 1959 Hauptplatz 3, jetzt Linzer Straße 14. Große Verdienste um die BRUNNER, Otmar, Ing. Mag. arch. Gemeindebücherei hatten sich Prof. i. R. Dr. Staatlich befugter und beeideter Ziviltechni- Alfred → Laßmann erworben sowie dessen ker, allgemein gerichtlich beeideter Sach- Gattin Stefanie → Laßmann, die nach dem verständiger und Schätzmeister. *11.9. Ableben ihres Mannes die Bibliothekslei- 1918 in Wien, ✝ 9.12.1989. Studierte an tung übernahm. Begründet hatte das Ehe- der TH und der Akademie der bildenden paar Laßmann diese Einrichtung in den Cha-

——— 28 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF oswochen von 1945. 1983 übersiedelte die Prüfung zur hauptamtlichen Bibliotheka- man vom Hauptplatz in die Linzer Straße rin abgelegt. Unser derzeitiger Medienbe- 14, in ein gemeindeeigenes Haus. In die- stand liegt bei ca. 18.000 Medien. Entleh- sem geräumigen Zuhause kann eine Frei- nungen 2002: 10.516, davon ca. 2.000 handbibliothek praktiziert werden. Kinderbücher. Als jahrzehntelang ehrenamtliche Leiterin der Bücherei ging Frau Laßmann im Juli BUCHMÜLLER, Hans 1986 hochbetagt in den Ruhestand. Die Bürgermeister von Purkersdorf vom 14. Juli langjährige, bewährte „Assistentin“ Hermi- 1919 bis 12. Februar 1934, Ehrenbürger ne → Popenberger übernahm nun auch offi- von Purkersdorf seit 28.10.1955, *3.11. ziell die Leitung, von Frau Amalia Niklas un- 1880, ✝ 15.1.1962. Unter seiner Amtszeit terstützt, die sich ebenfalls schon lange wurden die Bahnunterführung (→ Ratten- Jahre uneigennützig in den Dienst der guten loch) verwirklicht, eine Hydrantenanlage ge- Sache gestellt hat. Ab 1991 war Frau Chris- schaffen, die Müllabfuhr eingeführt, das tine Teichmann (Deutschwaldstraße 20, Schwimmbad, ein Hotel und das Kino ange- *30.4.1940, Gattin des mit manch erlese- kauft, das Stromnetz um 10 Kilometer er- ner Außen- und Innenarbeit bekannten Pur- weitert (→ Sagberg, → Stadlhütte), die Mut- kersdorfer Kunstschlossers Josef Teich- terberatungsstelle und der Landeskinder- mann) die hauptamtliche Führungskraft der garten eröffnet, die Schulzahnklinik einge- Bücherei, ohne dass das Engagement der mit diesem Jahr pensionierten Frau Hermi- richtet, ferner wurden bedürftigen Kindern ne Popenberger dadurch ein Ende gefunden Lebensmittel zur Verfügung gestellt. Das → hat. Notgeld aus dieser Zeit trägt die Namen Buchmüller, Graf (Vizebürgermeister) und → 1992 besaß die Bücherei etwa 16.500 Bü- cher, Sachbücher aller Gebiete, herrliche Hohenwarter (Finanzreferent). Buchmüller Kunstbände und Unterhaltungsliteratur jede organisierte nach dem Ende des Ersten Menge. Es hat kaum einen Zweig des Weltkrieges Notstandsunterstützungen, Schrifttums gegen, der hier nicht vertreten Holz- und Kohlenaktionen, Armenbrot, Weih- war und ist, bei minimalen Leihgebühren. nachtsunterstützungen, Schulausspeisun- 4800 Bände sind Jugendbücher, kamen gen, Milchaktionen, Säuglingswäschepake- und kommen doch auch die Haupt- und te etc. In seine Amtszeit fällt die fahrplan- mäßige Autobusverbindung nach Hüttel- Volksschüler → Preßbaums, aus → Gablitz, dorf. Er wurde 1934, den Verhältnissen zu- ja gelegentlich auch aus Wien, solch einen folge, als Sozialdemokrat seines Mandates Stellenwert nimmt die Ausleihe der Jugend verlustig und musste die Schlüssel der Ge- bei dieser vorbildlichst und als Herzenssa- che geführten Bibliothek ein. meinde an Johann → Marterbauer überge- ben. 1955 bis 1960 war er dann noch ein- Dann Herbst 1995: 50-Jahr-Feier dieser mal Gemeindevertreter, als geschäftsfüh- fünftgrößten Bücherei Niederösterreichs render Gemeinderat für Personal- und (an Einwohnerzahl steht Purkersdorf an 25. Rechtsangelegenheiten. → Hans Buchmül- Stelle!). ler-Gasse, → Ehrengräber. Die neue Leiterin, Frau Edeltraud Hesse, er- stattet zuletzt folgenden Kurzbericht: Mit 1. BUKOVSKY-STEIG Jänner 2000 habe ich die Leitung der Stadt- bücherei Purkersdorf übernommen. Weiter- Beginnt in der → Kaiser-Josef-Straße zwi- hin unterstützen mich zwei ehrenamtliche schen Nr. 20 und 22 und führt zur → Berg- Mitarbeiterinnen, nämlich Frau Hermine Po- gasse zwischen Nr. 5 und 7. Er ist nach ei- penberger und Frau Amalia → Niklas. Im Juni nem ehemaligen Anrainer so benannt. Be- 2002 habe ich nach zweijähriger Ausbildung nannt nach einem Purkersdorfer Bürger (An-

——— 29 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF rainer), der 1888 sein Vermögen der Ge- BUNGALOW-CLUB PURKERSDORF meinde Purkersdorf vermacht hatte. Sitz: Wintergasse 121. Das ehemalige → Waldbad Purkersdorf wurde in den Jahren BÜLLIK, Franz, Prof. 1961/1962 an Herrn Ing. Heribert Krause verkauft, der auf dem Grundstück 78 Holz- *7.10.1870 in Wien-Gumpendorf, ✝ 11.1. bungalows baute, 73 für vier Personen und → 1948 in Purkersdorf. Professor an der NÖ fünf kleinere für zwei Personen. Das Areal Blindenanstalt in Purkersdorf, 40 Jahre bestand vor dieser Zeit aus dem Eigengrund regens chori an unserer Pfarrkirche. Er war der Frau Maria Schulz und einem der letzte Schüler Anton Bruckners (*4.9. Pacht-Grundstück der Österreichischen → 1824, ✝ 11.10.1896), seine beiden Töchter Bundesforste. Die Bungalows wurden an 78 Maria und Margarete waren gleichfalls Mu- Interessenten verkauft, das Grundstück auf sikerinnen. 30 Jahre in Pacht gegeben. In der Folge lief nicht alles glatt zwischen Ing. Krause und BUNDESFORSTE, ÖSTERREICHISCHE seinen 78 Pächtern. Eine Versammlung die- ser Pächter führte zur Bildung der Interes- 1997 sind die Österreichischen Bundes- sengemeinschaft Waldbad Purkersdorf, de- forste als ÖBf AG neu und aus dem Staats- ren Sprecher Herr Dir. Hans → Zischka war. haushalt ausgegliedert worden. Seit 1963 sind die Bungalows bewohnt. Da Mit der Verlegung der gesamtösterreichi- die Fa. Ing. Heribert Krause in finanzielle schen Unternehmensleitung – früher Gene- Schwierigkeiten geriet, wurde der Plan ge- raldirektion – eben dieser Bundesforste fasst, das Grundstück aufzukaufen. Um nach Purkersdorf im Jahre 2002 hat es ein leichtere Verhandlungsmöglichkeiten zwi- sichtbares Zeichen für ein neues Kapitel der schen Pächtern und Verpächter zu schaf- Geschichte dieser Institution (und natürlich fen, wurde 1964 der Bungalow-Club Pur- auch Purkersdorfs) gesetzt. Ein architekto- kersdorf gegründet. Im Laufe der Verhand- nisch sehr interessantes, anspruchsvolles lungen hat sich Ing. Krause das Recht aus- Bauwerk im Schlosspark (→ Schloss) nahe bedungen, weitere 12 Bungalows, diese in der → Hauptschule beherbergt ca. 100 Mit- Massivbauweise, zu errichten. Das Pacht- arbeiter. Es ist zum Vorzeigeprojekt der ös- grundstück der Österreichischen Bundes- terreichischen Holzbaukunst geworden, der forste wurde gegen ein anderes Grundstück größte mehrgeschossige Holzbau Öster- getauscht, so dass die Interessenten die reichs. Die ÖBf AG bewirtschaftet den Wald ganze Liegenschaft im Eigentum erwarben, der Republik Österreich, etwa 16 Prozent zu dem Zeitpunkt ca. 65.000m². Ab 1963 des gesamten heimischen Waldes, ein leitete Herr Dir. Hans Zischka mit seinen Zehntel der österreichischen Staatsfläche, Vorstandsmitgliedern und Ressortleitern und ist derzeit in 25 Forstbetriebe, zwei Na- den Klub. In der Folge wurden das Areal tionalparkforstverwaltungen und sechs wei- gärtnerisch gestaltet, das Schwimmbassin tere Profit Center gegliedert. Sie ist in be- sowie die Umlaufanlage zur Wasserreini- sonderem Maß dazu verpflichtet, ökonomi- gung erneuert, die 2 Tennisplätze neu ge- sche mit ökologischen und gesellschaftli- staltet und ein Verwaltungsgebäude errich- chen Zielsetzungen zu verbinden. Sowohl tet. Das Klubhaus wird bewirtschaftet und bei der Abwicklung des Tagesgeschäfts als dient den Mitgliedern als Ort der Zusam- auch bei der strategischen Planung steht menkünfte und dem gemütlichen Beisam- der wirtschaftliche Erfolg gleichrangig ne- mensein. Von den im Areal wohnenden ben der Wahrung öffentlicher Interessen so- Rechtsanwälten wurde ein Benützungsrege- wie dem Schutz von Natur und Umwelt. Sie- lungsvertrag festgelegt, den alle Bewohner he weiters → Forstbetrieb Purkersdorf. unterschrieben haben und sich an dessen

——— 30 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Bestimmungen halten. Sonst wäre ein Zu- kam trotz eines größeren Aufgabenkreises sammenwohnen innerhalb der Gemein- durch viele Jahre (Beruf, Kriegsdienstver- schaft unmöglich. Die Liegenschaft betreut pflichtung, Familie) über Kurse für Mode- ein Klubwart. Inventar, Einrichtung des Klub- zeichnen zum Erlernen des Scherenschnitts hauses, Tennisplätze, Sauna, Verwaltungs- (Urania u. a.). Ab 1982 kunstgewerbliche gebäude usw. gehören anteilig den Mitglie- Tätigkeit im größeren Rahmen möglich. → dern bzw. Miteigentümern. 1980 wurde der Volkshochschule Purkersdorf – Kursleiterin, Bauhof errichtet, Erweiterungen und Ausge- → Heimatmuseum usw. Ausstellungen darü- staltungen folgten, wie z. B. die Solarheizan- ber hinaus in Klosterneuburg und bald auch lage für das Badewasser. Erneuerungs- und 1993 in → Gablitz. Instandhaltungsarbeiten sind dauernd nö- Seit 1994 stellt Frau Bürbaumer jedes Jahr tig. 1981 starb Gründungsobmann Hans beim Geraser Advent in Wien aus, zeigte Zischka. Nach dem Tode auch seines Nach- weiters ihre Kleinkunstwerke in Eisenstadt folgers, Komm.-Rat Ing. Hanns Nölscher, und immer wieder in Purkersdorf und Umge- war die Obmannstelle mit Ende 1992 kurze bung, bei Lesungen mit sozialem Aspekt! Zeit vakant. Unter der Obmannschaft von Dkfm. Franz BURCKHARDIA Schweikhardt hat bereits die nächste Gene- Name des Purkersdorfer „Reyches“ der ration die seit den 60-er Jahren obwaltende → Schlaraffia. Gestaltungsarbeit fortgesetzt, bis heute (alle drei Jahre war dabei der ehrenamtlich tätige Vereinsvorstand mit Ressort-Zustän- BÜRGERINITIATIVE PURKERSDORF, BIP digkeiten neu/wieder gewählt worden): der Eine Wahlgemeinschaft zur Gemeinderats- Badbereich wurde erneuert, der Clubhaus- wahl 1985: Karin Reischer, Bernd Sykora, betrieb ausgeweitet, es erfolgte eine allge- Franz Schüller, Robert Diasek, Mag. Angela meine Modernisierung, Forstpflege; es gibt Szerafin, Dr. Karl Naimer (vgl. → Umwelt- neue Tennisplätze. Gesellschaftlich: Veran- schutzverein Purkersdorf) und Raymond staltungen verschiedenster Art, selbst Schi- Hablesreiter. Wahlergebnis: 97 Stimmen, rennen, dazu Kulturprogramme. Der Som- kein Mandat. mer 2002 hat die 40-Jahr-Feier gesehen. Gemeinsame Arbeit und anteilige Finanzie- BÜRGERMEISTER rung haben ein in Österreich wahrscheinlich einzigartiges Gemeinschaftsprojekt verwirk- der Gemeinde Purkersdorf in chronologi- licht, ohne Barrieren, ohne Zäune für 90 scher Abfolge (siehe Tabelle nächste Seite). Häuser im Privateigentum, hauptsächlich vom Frühjahr bis Herbst bewohnt, oft schon BÜRGERMEISTERGALERIE in dritter Generation, in einer Art „austrifi- Der Kustos des → Heimatmuseums, Hans ziertem Club-Med-Miteinander-Feeling“. → Wohlmuth, hat auf eigene Kosten alle bis- Und in über vier Jahrzehnten wurden viele herigen Bürgermeister (seit 1849!) von dem der überwiegend aus Wien stammenden Purkersdorfer Maler Peter → Pilat malen Miteigentümer auch „echte Purkersdorfer“ (Ölgemälde) und rahmen lassen. Diese so mit vielen Kontakten und bei guter Zusam- entstandene Bürgermeistergalerie wurde menarbeit mit der Stadtgemeinde, zum all- am 25. Oktober 1997 im Gustav-Hein- gemeinen Wohlfühlen! Saal/Trauungssaal in einer Feierstunde eröffnet. In Folge dessen Umbauverkleine- BÜRBAUMER, Margarete rung aber kamen die Portraits bald ins Kel- Tullnerbachstraße 11/13. *28.1.1919 in lergeschoss. Unrühmlich! Eine Bürgermeis- Wien. Begann als Schneiderlehrling und tergalerie II steht noch aus!

——— 31 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

BÜRGERMEISTER der Gemeinde Purkersdorf in chronologischer Abfolge:

Name von bis Carl → Hießberger 1849 1855 Karl → Kurz Beginn 1855 13. Juni 1864 Franz Unger 14. Juni 1864 22. November 1865 Georg → Donauer 27. Dezember 1865 21. Juli 1867 Wenzel → Prager 21. Juli 1867 November 1870 Paul → Wintersberger November 1870 Dezember 1870 Wenzel → Prager Dezember 1870 Juli 1872 Karl → Gruber Juli 1872 1874 Georg → Donauer 1874 1. August 1876 Wenzel → Prager 1. August 1876 12. Oktober 1881 Karl → Kurz 12. Oktober 1881 Beginn 1891 Wenzel → Prager 13. Februar 1891 2. September 1891 Karl → Pummer 2. September 1891 August 1903 Dr. Hugo → Hild 9. September 1903 28. Juni 1918 Konstantin → Walz 28. Juni 1918 1. Mai 1919 Johann → Spalt 10. Mai 1919 14. Juli 1919 Johann → Buchmüller 14. Juli 1919 12. Februar 1934 Johann → Marterbauer 14. Februar 1934 11. März 1938 Josef → Zurek 1) 12. April 1945 31. Juli 1946 Franz – Leitgeb 1) 1. August 1946 30. Juni 1947 Josef → Zurek 1) 1. Juli 1947 31. August 1954 Josef → Zurek 1. September 1954 13. Mai 1955 Ing. Gustav → Hein 13. Mai 1955 23. April 1970 Hans → Jaunecker 23. April 1970 9. Dezember 1982 Franz → Matzka 9. Dezember 1982 30. März 1989 (Mag.) Karl Schlögl 30. März 1989 4. April 1997 Edeltraud Eripek 4. April 1997 2. Mai 2000 Mag. Karl Schlögl 2. Mai 2000 ...

1) Provisorisch Bürgermeister bzw. Ortsvorsteher.

BÜRGMANN, Ayse BÜRGERSPITALSWALD Berufsberaterin und Frauenreferentin des An der Mauerbacher Straße außerhalb des AMS Tulln, Anton Wenzel Pragergasse 15, Schlosses Laudon bzw. im Wurzbachtal (→ *1.6.1959 in Istanbul, in Österreich ver- Waldandacht). (Beim → Lainzer Tiergarten heiratet, zwei Söhne, zuerst Bürokauffrau, liegt ein weiteres Bürgerspitalswaldstück). danach HAK-Matura im 2. Bildungsweg. In BUXBAUMKREUZ Purkersdorf seit 1986 daheim. Seit 1993 SPÖ-Mitglied, 1995 bis 1999 Mitglied des Ein Georg Buxbaum aus → Wolfsgraben wur- Gemeinderats. Mitarbeiterin im → Arbeits- de am 16. Jänner 1852 in → Neu-Purkers- kreis der Toleranz. Nach (zeitlicher) Mög- dorf ermordet. Ein bei der Einmündung der lichkeit auch weiterhin interessiert und en- → Sagbergstraße in die → Tullnerbachstra- gagiert. ße stehendes, ca. drei Meter hohes Kruzifix

——— 32 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF mit geschwungenem Blechdach dürfte mit neuen Text erhalten: Verharret im Gebet für größter Wahrscheinlichkeit der Tatort gewe- die arme Seel’ des Georg Buxbaum, ermor- sen sein. det am 16. Jänner 1852 auf der Heimfahrt Die Gedenkstätte hat im Laufe der Jahre nach Wolfsgraben. Da das Kreuz kaum stark gelitten: Das Blechdach ist verrostet zugänglich und schlecht sichtbar auf der und löchrig geworden, die Farbe der Chris- verwilderten Bahnböschung stand, ist es tusfigur verblasst, abgewittert, der Rost mit der Restaurierung auch um einige Meter kommt durch. Für den Fuß des Holzkreuzes näher zur Straße besser in den Blickpunkt bestand die Gefahr des Abmorschens. Der gerückt worden. Obmann des → Verschönerungsvereins DI BYLOFF, Annemaria, Dr. Erich → Liehr hat deshalb mit Vertretern des Bundesdenkmalamtes die Restaurierung Seinerzeit Beamtin der NÖ Landesregie- abgesprochen: Das Holzkreuz wird imprä- rung, Referat für Kindergärten. Für ihre Ver- gniert, die Christusfigur gereinigt, mit Rost- dienste um die Errichtung unseres → Kinder- schutz versehen und wieder stilgerecht gartens wurde ihr 1972 seitens der Stadt- „gefasst“ (bemalt). Die vorhandene (nach- gemeinde Purkersdorf die Goldene → Ehren- träglich angebracht) Blechtafel hat einen brosche verliehen.

——— 33 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

C

CALMUSPROMENADE arbeit bei den Purkersdorfer → Typen, stän- Von der → Linzer Straße aufwärts zum → diger Regisseur der → Theatergruppe Pur- Waldsportpfad. Seit 1973 teilweise iden- kersdorf, seit Jänner 2003 Leiter der → tisch mit → Heinrich Später-Weg bzw. Hein- Volkshochschule Purkersdorf. Träger der rich Später-Steig. Silbernen → Ehrennadel seit Gemeinderats- beschluss vom 29. September 1994. CALMUSVILLA CARAVIAS-KRONES, Ulli, Dr. Linzer Straße 29. Hier verbrachte der Wie- ner Operettenkomponist Edmund → Eysler Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie, viele Sommermonate. 1974 haben Vertre- Franz Steinergasse 3, *12.5.1952 in Linz, ter der Stadtgemeinde Purkersdorf unter Zweitordination in Purkersdorf seit 1995. Teilnahme der Nichte des Komponisten, Nach anderwärtiger Tätigkeit und mit Werk- Frau Grete Pujmann-Eysler. sowie zahlrei- studentenaktivität promoviert Dr. Caravi- cher Gäste an diesem Hause eine Gedenk- as-Krones 1981, beginnt in diesem Jahr tafel mit folgendem Inhalt enthüllt: ihre Spitalspraxis und ihre Weiterbildung „Edmund Eysler, 1874 bis 1949, der Meis- Richtung Fachärztin (auch Psychotherapeu- ter der Wiener Operette, wohnte und wirkte tin), eröffnet ihre eigene Praxis, zunächst in den Sommermonaten 1932 bis kurz vor 1991 nur in Wien, ist dort daneben auch seinem Tode in diesem Hause. Die Stadtge- noch als Gutachterin für die Gemeinde tätig. meinde Purkersdorf und die Hauseigentü- Kulturell und sportlich interessiert bzw. mer, selbst Liebhaber seiner Musik, haben praktisch engagiert, desgleichen karitativ anlässlich des 100. Geburtstages des Kom- (tibetisches Patenkind). ponisten diese Gedenktafel gesetzt.“ CARPE NOCTEM CAMBRUZZI, Manfred Der Kontaktmann dieses Freizeitvereins, Martin Heinzl, bekannter Reifenhändler, Referent, Pfarrhofgasse 5, *7.8.1942, in äußert sich über carpe noctem folgender- Purkersdorf wohnhaft seit 1988. Beruflich- maßen: künstlerische Ausbildung und Wirken in Pur- kersdorf: „Gründungsjahr 1999. Wir sind ein unpoliti- scher und nicht religiöser Verein. Sinnvolle, Hochschule für Musik, Konservatorium, Ab- spaßreiche, gemeinsame sportliche Frei- schluss in den Fächern Dirigieren und Kom- zeitgestaltung. Hochhaltung der Gemein- ponieren; Gründungsmitglied und lange Jah- schaft und gegenseitiges Helfen innerhalb re Programmverantwortlicher des → Pur- der Runde der Vereinsmitglieder. Wir bean- kersdorfer Kulturkreises (PUKK), Veranstal- spruchen keine öffentlichen Förderungen ter von Soloauftritten im → Stadtsaal von oder Gelder. Wir nehmen pro Jahr an ca. Künstlern des Sprechtheaters und Kaba- zwei bis drei öffentlichen Veranstaltungen retts wie Kulenkampff, Heltau, Steinhauer, teil (z. B. Punschstand am Weihnachts- Hackl, Lohner, Ludwig, u. a. Gestaltung und markt, Jakobimarkt, ...), um den Reinerlös Auftritte in Eigenveranstaltungen mit Helga zu 100 Prozent zu spenden (z.B. verarmte → Konwalinka (Schnitzler, „Liebe stirbt vor Familien in Purkersdorf durch einen Schick- der Zeit“, Love Letters, Qualtinger, „Quasi salsschlag, Katastrophenhilfe oder Rotes aus erster Hand“) im Stadtsaal und im → Kreuz, usw.). Wir sind ein sehr kleiner Ver- Sanatorium Purkersdorf, zweimalige Regie- ein mit ca. 20 Personen (alles gute Freun-

——— 34 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF de). So soll es auch mehr oder weniger Herbsttermine 2003 (vgl. Dr. Thomas → bleiben.“ Preiß). CATUN-DRUCKEREI CHORGEMEINSCHAFT WIENERWALD Siehe → Fürstenberg’sches Sommerpalais. Die Gründung erfolgte 1882 unter dem Na- Kattun ist ein leinwandartig gewebtes men → Männerchor Purkersdorf durch Bür- Baumwollzeug. gerschuldirektor Alois → Mayer, der auch erster Chormeister war. Wiedergründung CERNY, Elisabeth 1948. Der Name des Vereins wurde 1966 – Dipl. Physiotherapeutin, Speichberggasse bereits gemischter Chor – auf „Chorgemein- 84/17/5, *21.3.1966. Nach Matura von schaft Wienerwald Purkersdorf“ geändert. 1984 bis 1987 Schule für den Physiothera- Bis 1978 war Prof. Alois → Klein Chormeis- peutischen Dienst am AKH Wien, Diplom- ter (danach Ehrenchormeister), von da an praxis am AKH bis 1990. Nach Hochzeit bis 1990 Dr. Wolfgang → Luf (er erhielt und Geburt einer Tochter ab 1992 freiberuf- 1987 den Else → Rambausek-Künstlerför- lich, schließlich ab 1995 gemeinsam mit derungspreis), abgelöst von seinem Bruder Eva → Peschta in der Physiotherapiepraxis Univ.-Prof. Dr. Gerhard → Luf. Seit den 30-er Purkersdorf tätig. Weitere Fortbildungen auf Jahren war Direktor Hans → Fitzner Vor- dem Gebiet der Kinesiologie, Zusatzqualifi- kation für manuelle Lymphdrainage und stand, sein Nachfolger ab 1963 Ing. Fried- komplexe physikalische Entspannungsthe- rich → Unterberger, der 1972 (seither Ehren- rapie. Mitarbeit bei der → Sportunion (Senio- Vorstand) sein Amt an Rudolf → Oberhauer renturnen) und bis 2000 beim Sanitäts- übergab. Ab 1989 war Dr. Günter Strack dienst der → Feuerwehr. Vorstand, seit 21. Juni 2000 ist es Dr. Wal- ter → Grafendorfer. CHARWATH, Josef 1982 beging die Chorgemeinschaft ihr hun- Letzter Wagnermeister im Bezirk, wohnte dertjähriges Bestandsfest. Daran hat auch Wiener Straße 19, *14.1.1899 in Purkers- der gemischte Chor „Frohsinn“ aus der Part- dorf, ✝ 20.2.1982 in Purkersdorf. Bis ins nerstadt → Bad Säckingen teilgenommen. hohe Alter am Werk, war er als der „Char- Rückblickend darf vermerkt werden: Ein 20 wath-Pepi“ – auch der → Typen – allgemein Mann starker Männerchor, „des Notenle- bekannt und beliebt, besonders durch sei- sens unkundig und mittelmäßigen Stimm- ne stets bewiesene Hilfsbereitschaft. In sei- materials“ – so die Chronik – hat sich seit ner Jugend war er Mitglied der → Feuerwehr, der Jahrhundertwende zu einer Vereinigung des Burschenvereins und des Reichsbun- entwickelt, die aus dem öffentlichen Leben des. Durch mehrere Jahrzehnte versah er Purkersdorfs und des Kulturlebens im Wien- den Mesnerdienst in der Pfarrkirche. tal nicht mehr wegzudenken ist. CHORENSEMBLE ST. JAKOB Durch zahlreiche Konzerte, zum Teil mit be- freundeten Chören wie dem „Frohsinn“ aus Singgemeinschaft der → Pfarre Purkersdorf, → Bad Säckingen, zum Teil auch im Aus- „klassisch gemischt“. Für besondere Ge- land, hat der Chor ein beachtliches Niveau staltungen in der Liturgie der katholischen und nachhaltige Anerkennung gefunden. Pfarrgemeinde finden sich engagierte Chor- sänger in dieser kammermusikalischen CHRISTKINDLWALD Besetzung zusammen. Für weitere Verbrei- tung dieser Gestaltungen hat bereits die Einst von vielen Nadelbäumen – Christbäu- Übertragung durch den Rundfunk gesorgt, men – bewachsener Talboden entlang der → für das Fernsehen sorgen Spätsommer/ Wien nächst der → Bahnhaltestelle Purkers-

——— 35 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF dorf-Sanatorium, erreichbar über die → Win- Ab 1975 zahlreiche Ausstellungen, deren tergasse, → Wienzeile oder die Ludwiggas- wichtigste: 1976 Jerusalem, Galerie Amon, se (Wien 14). 1977 Wiener Secession (unter Präsident Prof. Paul Meissner), 1979 Brescia, Italien, CHRISTKINDLWEG Gal. Art, 1981 Paris, 1986 Groningen, Hol- land, 1986 London, 1989 Baltimore, USA, Am Rande des → Christkindlwaldes, ab 1989 → Stadtgalerie Purkersdorf, 1990 1992 als Radweg (→ Radwegnetz) ausge- Kunstzentrum Moosach, München (hat da- baut. Er war einst ein Teil des → Winterwe- bei Vorträge über Dadaismus gehalten und ges. vor Publikum gemalt), 1991 Golfclub CHRONISTEN Schloss Schönborn. Im November 1989 wurde sein Buch: Gespräch mit Nullunter- Abgesehen von den Archivalien des Wald- drückung vorgestellt. Andere literarische amtes, den chronologischen Aufzeichnun- Werke: Entstehung und Ausklang, ein Ro- gen des Pfarrers Franz Tobias → Haas (hier man, die Biographie über Anton Jüttner, 1743-1789) sowie des Schulleiters Anton Lemmi Alleshaber, das Bühnenstück Der Franz → Sam hat Pfarrer Franz Xaver → Els- politische Strafstoß – sowie zahlreiche Ge- ner den Anspruch, die erste umfassende dichte. Ortschronik geschrieben zu haben. Seinem Alfred Ciesielski schreibt für die Zeitung Nie- → Vorbild folgte Karl Kurz und schrieb seine derösterreich-Portrait und war seit Grün- zweibändige Ortschronik, das Gedenkbuch dung der Purkersdorfer → Stadtgalerie Gale- der Gemeinde Purkersdorf. Nachfolgende rieleiter. 1989 erhielt er den Else → Ram- Chronisten: Daniel → Kiesling, Franz → bausek-Künstlerförderungspreis. Atzinger, Hans → Maurer, Franz → Matzka, Mit dem Hinweis, in der Stadtgalerie über Dr. Kurt → Schlintner. 45 Künstler (davon zwei Drittel aus Purkers- CIESIELSKI, Alfred dorf) präsentiert zu haben, hat er mit Jah- resende 1997 als Leiter der Stadtgalerie Bildender Künstler und Schriftsteller (Da- resigniert und bald danach seinen Wohnsitz daist), wohnte Karlgasse 10, *30.5.1949 aus Purkersdorf verlegt. in Wien und dort aufgewachsen, ab 1986 in Purkersdorf ansässig. Autodidakt. Mitglied CORNELIUS, Peter des Berufsverbandes Bildender Künstler; Künstlerinformation per Internet. hat nach der Gesellenprüfung zum Maler und Anstreicher 1968 zahlreiche andere CUMFE, Franz Berufe erlernt und ausgeübt, z. B. Compu- Bäckermeister und Kaufmann, *17. 11. terprogrammierer, Restaurator, Gewerbe- 1853 in Jung-Bunzlau (Böhmen), ✝ 15. 8. masseur bei Willi Dungl, Physiotherapeut in 1915. Kam 1879 nach Purkersdorf und eta- der BRD, Diplomsportmasseur und Leicht- blierte sich in einem Pachtgeschäft, Wiener athletiktrainer, BCI-Anlageberater, Privat- Straße 14. Er erwarb die „Maria There- chauffeur u. a. m. Neben diesen Berufen sien-Konzession“, gründete Filialen am galt ihm die Kunst aber immer als Hauptbe- Hauptplatz 8 und in → Unter Purkersdorf (→ tätigungsfeld. Sanatorium) und widmete sich sehr der Öf- Hat schon im Volksschulalter eigene Kinder- fentlichkeitsarbeit. Von 1898 bis 1906 ge- bücher getextet und illustriert, später alte hörte Franz Cumfe dem Gemeinderat (Stra- Meister kopiert und dadaistische Collagen ßenreferent) an und erwarb sich große Ver- gefügt. War zwischen seinem 20. und 25. dienste sowohl durch seine Leistungen für Lebensjahr intensiv bildhauerisch tätig (Ate- die Bürgerschule, als auch beim Ausbau der liers Paula Mautner, Robert Piesen und Mar- Freiwilligen → Feuerwehr. Nachdem sein cel Janco). Haus, Wiener Straße 14, im Jahre 1900 ab-

——— 36 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF gebrannt war, drängte er zum Kauf einer Gemeinderat. Zuerst Beamter der Gemein- Dampfspritze (1905). Als Obmann des da- de Wien, seit 1963 bei der Gemeinde Pur- mals sehr aktiven → Verschönerungsverei- kersdorf. nes organisierte er 1912 die Pflanzung der Besondere Verdienste erwarb er sich auf → Kastanienallee ins Rechenfeld. Seiner In- kulturellem Gebiet, speziell bei der Errich- itiative zufolge fanden in einem Pavillon tung des → Naturlehrpfades. Lange Jahre oberhalb des → Sängerbrunnens jeden Don- hindurch war er Vorstandsmitglied des → nerstag Kurkonzerte statt. Der damals ge- Verschönerungs- und Fremdenverkehrsver- schaffene Franz Cumfe-Steig führte auf die eins, des → Naturparkvereins, in der → Chor- → Kellerwiese. Franz Cumfe wurde Ehren- gemeinschaft Wienerwald und bei anderen mitglied der Freiwilligen Feuerwehr und Eh- Kultur-Vereinen. Seine Mitarbeit an der geo- renbürger der Gemeinde Purkersdorf. Er war logischen Abteilung des → Heimatmuseums der Vater von Johann → Cumfe. sowie seine geologischen Studien und Ver- CUMFE, Johann öffentlichungen sind von beachtlicher Bedeutung. 1965 verlieh ihm die Stadtge- Bäckermeister und Kaufmann, *9.5.1883, meinde Purkersdorf die Goldene → Ehrenna- ✝ 10.9.1956 in Purkersdorf, unermüdlicher del, die NÖ Landesregierung 1973 die Sil- Vorkämpfer des Genossenschaftsgedan- berne Medaille des Ehrenzeichens für Ver- kens. Unter seinem Präsidium fand am dienste um das Land NÖ, 1981 erhielt er 17.3.1921 die Gründungsversammlung der das Silberne Verdienstzeichen der Republik → Volksbank statt. Von 1921 bis 1938 war Österreich. Er war seit 1975 der „Specht“ Johann Cumfe Obmann, nach dem „An- der Purkersdorfer → Typen und verfasste die schluss“ erfolgte sein Rücktritt. 1945 wur- Broschüre „Heiteres Spechtakuläres Pur- de er öffentlicher Verwalter. 1946 erhielt er kersdorf“ (1984), worin er seinen steten, die Ehrenmitgliedschaft und wurde ge- nicht verletzenden, aber immer treffenden schäftsführender Vorstandsobmann. Diese Humor zum Ausdruck brachte. Wie als Funktion behielt er bis an sein Lebensende. Gemeinderat stellte er auch dabei mit Ironie Er war der Sohn von Franz → Cumfe. und Witz das Verbindende über das Tren- CURDA, Caroline, Dr. nende. Geist, Takt und Mitgefühl waren Eigenschaften, die ihn stets auszeichneten. Ärztin, Hauptplatz 11, *5.10.1962 in Wien. Praxiseröffnung in Purkersdorf 1998, zu- CZERNY, Helmut, DI nächst Linzer Straße 43. Ab 1992 nach Pro- motion Ausbildung und Spitalsarztdienst in Hießbergergasse 22, *4.6.1959 in Wien, in Wien und Tulln, dabei Weiterbildung in Purkersdorf daheim seit 1978. Dienstort: Homöopathie, Naturheilkunde und Energie- Bundesamt für Umwelt- und Wasserwirt- therapie. Zuletzt dazu „United Colors of schaft. Familienvater, in Liebhaberei: Lei- Healing“, Schule für bewusstes, gesundes stungssportler! 1975: 1. Platz beim ÖVP- und kreatives Leben. Frau Dr. Curda ist Radrennen in Klosterneuburg, 1977: mit Alleinerzieherin ihres im Jahre 2000 gebore- Basketballclub Klosterneuburg 2. Platz in nen Sohnes Moritz. der Staatsmeisterschaft, ab 1992 mehr- mals Teilnahme am Langtriathlon Poders- CZERNOCH, Alfred dorf mit Bestplatzierungen, ab 1994 mehr- Rechnungsdirektor der Stadtgemeinde Pur- mals Teilnahme am Wienerwald Cross kersdorf, wohnte Wientalstraße 54, *25. Marathon mit 1. Platz 1996, schließlich 1. 11. 1920, ✝ 15.7.1985. Seit 1946 kommu- Platz beim Krems-Marathon in der Wertung nistischer Funktionär („mit dem menschli- der Öffentlich Bediensteten 1998 und 1. chen Antlitz“), zuletzt Obmann der Bezirks- Platz beim Union-Schnuppertriathlon Pur- organisation, von 1954 bis zu seinem Tod kersdorf...

——— 37 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

CZESCHKA, Katharina Jahren wurde er mangels einer Lehrstelle ju- Wolfsgraben, Brentenmaisstraße 68, *27. gendlicher Hilfsarbeiter. 1939 begann er 12.1919 in Preßbaum, Rauchengern. Er- eine Lehre als Schlosser. 1942 holte ihn lernter Beruf Schneiderin, erste Stellung der Militärdienst, er erlebte Stalingrad und Posthalterin im Postamt Wolfsgraben, nach kam 1945 als Kriegsversehrter heim. Er be- Kriegsende in der väterlichen Landwirt- gann im Ternitzer Stahlwerk als Schlosser schaft tätig. Sie wurde 1961 Mitglied des und wurde 1953 als jüngster Abgeordneter Roten Kreuzes, Bezirksstelle Purkersdorf- zum Nationalrat gewählt. Bis zum Jahre Gablitz, und war dort vom 1. April 1971 bis 1969 war er NÖ Abgeordneter zum National- 31. Dezember 1979 als Bedienerin tätig. rat, eine Zeitlang Innenminister, viele Jahre Sie ist seit 3. Mai 1947 verheiratet und hat Gemeinderat der Stadt Ternitz, Zentralbe- sechs Kinder. Die Stadtgemeinde Purkers- triebsratsobmann der Schoeller-Bleckmann- dorf hat ihr für ihre treue, langjährige Pflicht- werke und Landesparteiobmann der SPÖ erfüllung 1985 die Silberne → Ehrenbrosche Niederösterreichs. 1969 trat er die Nachfol- verliehen. ge von Dr. Otto → Tschadek als Landes- hauptmannstellvertreter an. 1975, anläss- CZETTEL, Hans lich des Nationalfeiertages, wurde er für sei- LH-Stv. von NÖ, politischer Naturschutzrefe- ne Verdienste um den → Naturpark Sands- rent der NÖ Landesregierung. *20.4.1923 tein-Wienerwald mit dem Goldenen → Ehren- in Wien als Sohn eines Wiener Arbeiters, ring der Stadtgemeinde Purkersdorf ausge- ✝ 27.9.1980 an einem Herzinfarkt. Mit 14 zeichnet.

——— 38 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

D

DAMBACH in den Jahren 1942-1948 die Lehrerbil- dungsanstalt in Wien l, Hegelgasse 12 (mit Von der Siedlung → Heimbautal nach Nor- Unterbrechung wegen Reichsarbeitsdienst, den, am → Feuerstein und → Speichberg vor- Deutscher Wehrmacht und Kriegsgefangen- bei fließender Bach (auch Dombach), der schaft). Dann war er vornehmlich an der am westlichen Ende der → Postsiedlung in Volks- und an der Hauptschule in Purkers- den Wienfluss mündet. Früher Tannbach, dorf tätig. Von 1977-1986 war er Direktor „Bach, der zwischen Tannen rinnt“. Stein- der Volksschule in Gablitz, von 1967 bis bruch im Dambachtal, geologische Fund- 1988 Geschäftsführer der → Volkshoch- stätte, Flyschsandstein mit verschiedenen schule Purkersdorf. Einige Jahre war er deutlichen Lebensspuren. Beginnend bei Funktionär der SPÖ-Stadtorganisation Pur- der → Tullnerbachstraße 69 (Privatweg) ein kersdorf. 1977 wurde er mit der Goldenen schöner Talweg → „Beim Schwarz“, später → Ehrennadel der Stadtgemeinde Purkers- Steinhauser, einer der letzten → Duckhüt- dorf ausgezeichnet. ten, vorbei zur Autobahn, vorher in östlicher Seine Gattin Elfriede Daxböck war Sportleh- Richtung zur → Pernerstorferstraße. rerin an der Hauptschule Purkersdorf, au- ßerdem leitete sie mit großem Erfolg an der DAMEJ, Otto Volkshochschule Purkersdorf durch Jahre Kraftfahrer im Baugewerbe, *8.7.1933, Turnkurse (Jazzgymnastik), (→ Sportehren- wohnte Wiener Straße 12, seit 1991 als zeichen in Gold). Pensionist in Miklauzhof, Kärnten, daheim. 1981 in Würdigung seines Einsatzes als ak- DEKANAT PURKERSDORF tives Mitglied der → Berg- und Naturwacht Es umfasst die r. k. Pfarren des → Gerichts- mit der Silbernen → Ehrennadel der Stadtge- bezirks Purkersdorf. Dechant war seit 1983 meinde Purkersdorf ausgezeichnet. der Pfarrer von → Preßbaum, GR Klaus → Eibl; ab 1993 der Wolfsgrabener Pfarrer Pa- DANGL, Monika ter Felix Poschenreithner (heute berufener Korrespondentin, aut. Künstlerin, Speich- Kalasantiner-Missionar in Brasilien); nun- berggasse 44, *14.11.1965 in Wien. Seit mehr, seit 1. Februar 2002, der Pfarrer von Jahren engagiert, aktive Purkersdorferin. Tullnerbach-Irenental, Mag. Peter Jüthner. Zuvor Maturantin, Werkstudentin, Chef- und DERKA, Heinz, Dr. ärztliche Sekretärin, dann (Medien-)Refe- Facharzt für Augenheilkunde. Medizinalrat, rentin z.B. im (Purkersdorfer) → Hilfswerk- ordinierte Linzer Straße 14/1/1. *1935 in Bereich mit Auszeichnung; auch als verhei- Wien, studierte in den Jahren 1953 bis ratete Hausfrau und Mutter keineswegs un- 1960 an der Universität Wien. Ausbildung tätig: Spätsommer 2000 Gründungsmit- im Krankenhaus der Stadt Wien in Lainz und glied des Kunst- und Kulturvereins → Pur- im Krankenhaus Mödling, in Waidhofen an kARSdorf. Neben all dem ist Frau Dangl als der Ybbs, in der Augenklinik Tübingen, im Hobbymalerin hervorgetreten, dies in mehre- Moorefield’s Hospital London zum prakti- ren Ausstellungen in Wien und Purkersdorf. schen Arzt und Augenfacharzt, anschlie- ßend fünfjährige Tätigkeit an der plas- DAXBÖCK, Hans tisch-chirurgischen Abteilung des Kranken- Volksschuldirektor i. R., Tullnerbach, Haupt- hauses Lainz. Militärdienst im österreichi- straße 13, *3. 1. 1928 in Wien, absolvierte schen Feldlazarett der UN-Truppen auf Zy-

——— 39 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF pern im Rahmen eines a. o. freiwilligen Prä- den drei Grenzsteine wurden zur Erinnerung senzdienstes (1967). Den Wissenschaftli- an den Deutschen Orden dort aufgestellt. chen Förderungspreis der Ärztekammer für Der Grenzstein mit der Aufschrift „TRO“ Wien erhielt er 1968. Schularzt der Gemein- (Teutsch Ritter Orden) trägt das Ordens- de Wien war er seit 1975. Kontaktlinsenop- kreuz und die Jahreszahl 1745. Er stand ur- tiker seit 1977, Schularztreferent der Ärzte- sprünglich auf der → Rudolfshöhe. Der kammer für Wien 1978 bis 1985. Nachbarstein weist das Ordenskreuz und Die Verlegung seiner seit 1970 in Haders- die Buchstaben „CHVHL“ (Christoph Herr dorf-Weidlingau innegehabten Praxis nach von Hünecke Landcomenthar) auf und trägt Purkersdorf erfolgte am 1.1.1975. Seit An- die Jahreszahl 1673. Er stand auf dem Sat- fang 1979 war er Vertragsarzt für alle Kas- tel zwischen → Baunzen und → Glasgraben sen und gerichtlich beeideter Sachverstän- und wurde vor dem Bau der Autobahn 1962 diger für Augenheilkunde. Das Silberne Eh- für das Purkersdorfer Heimatmuseum er- renzeichen der Ärztekammer für Wien er- worben. Ebenso der dritte, ein roh behaue- hielt er 1984, die Lehrpraxis steht ihm seit ner Stein aus derselben Gegend. Er stammt 1990 zu. Den Berufstitel Medizinalrat trägt aus dem Jahre 1566. Bei der Grenzstein- er seit 20.10.1992. gruppe befindet sich eine Platte, modelliert Am 30. Juni 2001 hat er seine Ordination von Horst → Aschermann, mit folgender Auf- an seinen Nachfolger Dr. Horst → Kiegler schrift: Deutschwald „Teutsch Ritter Orden“ übergeben. Fachärztevertreter von Besitz von 1284-1765 320 Joch Wiesen Wien-Umgebung war er bis dahin, die Schul- und Wald. 1528 wurden aus dem Wald 32 arzttätigkeit hatte er 1995 beendet. Schachen (= Waldstücke) und 15 Fuder Holz verkauft. 1566 wurde offenbar eine Unabhängig davon kann er auf folgende Hil- neue Grenzfestlegung des Ordenswaldes feleistungen im ärztlichen Dienst verwei- durchgeführt. Der an der neuen Gedenkstät- sen: Refraktionskursleiter für rumänische te stehende, als dritter erwähnte Grenzstein Augenärzte in Bukarest und Klausenburg mit der Jahreszahl 1566 bekundet dies. als freiwillige Mitarbeit bei „World Vision“ 1720 hatte der Ordenswald eine Fläche von (2001), Refraktionskursleiter für äthiopi- 320 Joch. Im Jahre 1765 genehmigte der sche Augenärzte in Addis Abeba als freiwilli- damalige Hochmeister Karl Alexander Her- ger Mitarbeiter der Christoffel-Blindenmissi- zog von Lothringen den Verkauf der zur on (2002). Gern unterzieht er sich Weiterbil- Deutschordenskommende Wien gehörigen dungskursen und dem Dienst als Theater- „Burckersdorffer Waldungen“ (datiert: Inns- arzt. bruck 28.7.1765). Tatsächlich ist aber erst Dr. Derka, verheiratet mit Ehefrau Friederi- am 4. August 1766 „durch den kaiser- ke, geb. → Atzinger, Vater von vier Kindern, lich-königlichen Waldmeister Johann Samu- hat weiter seinen Zweitwohnsitz in Purkers- el von Mayer für das kaiserlich-königliche dorf. Mit Gemeinderatsbeschluss vom 26. N.Ö. Waldamt vom Hochritterlichen Teut- September 2001 ist ihm die Silberne → Eh- schen Orden die zu der Deutschordenskom- rennadel verliehen worden. mende Wien gehörige, hinter Purkersdorf gelegene Waldung samt den darin befindli- DEUTSCHER (RITTER-)ORDEN chen derselben eigentümlichen Wiesen bei Komturei des Deutschen Ritterordens, als der unter dem 4. August 1766 dessentwe- er hier 1284 Waldbesitz erwarb. Laut Urkun- gen angesetzten zweiten Lizitations-Tagsat- de vom 21.4.1284 haben Albert von Las- zung um den meistgebotenen Kaufschilling sendorf (Laxenburg) und sein Neffe Kadold von 29.230 fl erkauft worden.“ Nach genau- den Wald an den Bruder Ortolf und die übri- er Vermessung betrug der endgültige Preis gen Deutschordensbrüder verkauft (im 27.240 fl. Die Gedenkstätte für den Deut- Deutschen Haus zu Wien). Die neben dem schen Ritterorden wurde 1966 eingeweiht → Naturlehrpfad in → Deutschwald stehen- (derzeit stark verwittert).

——— 40 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

DEUTSCHER WALD DEUTSCHWALD-MARIENKAPELLE Zwischen → Deutschwaldstraße, → Gemein- Die (legendäre?) Verschonung der Müllers- dewald, → Rudolfshöhe und Westautobahn. tochter aus der Stieglmühle (→ Pragermüh- Höchste Erhebung 438 m. Vgl. → Deutsch- → (→ wald. le) von der Pest Wedl Anna) war Anlass zu der Gründung dieses Gnadenortes (Vor- DEUTSCHORDENSSTEINE geschichte → Türkeninvasion). Der Zustrom vieler Verehrer des → Gnadenbildes führte Historische Erinnerungsstücke sind die ver- bald zur Errichtung einer bescheidenen schiedenen alten Grenzsteine in Deutsch- Holzkapelle auf dem Areal der Stieglmühle wald, besonders die in einer eigenen Anlage durch Johann Mayer, Oberverwalter des Bür- (derzeit stark verwittert) nächst dem → gerspitals in Wien (und Besitzer der Mühle). → Naturlehrpfad an der Deutschwaldstraße Der unzulängliche Bau wurde 1719 durch ( zusammengestellten Steine. → Deutscher eine gemauerte Kapelle ersetzt, die Kosten Ritterorden). hierfür trugen opferwillige Spender. Die Kapelle war aber ohne kirchliche Genehmi- DEUTSCHWALD gung errichtet worden, wurde auch nicht Der Name Deutschwald, frühere Flurbe- geweiht, galt daher nicht als Sakralbau, zeichnung „Im deutschen Wald“, erinnert an scheint vom Mühlenpächter Wolff auch den fast 500 Jahre bestandenen Waldbe- missbraucht worden zu sein und wurde sitz des → Deutschen Ritterordens in Pur- geschlossen. Nach dem Kauf der Stiegl- kersdorf. Der Wald wurde unter dem Komtur mühle am 28.10.1720 durch den Müller- Ortolf 1284 erworben und 1766 an das NÖ. meister Johann Denckh erwirkte dieser Waldamt verkauft. Der ehemalige Deutsch- beim Passauer Konsistorium (Niederöster- ordenswald ist seit 1942 im Besitz der reich gehörte damals noch zur Diözese Pas- Gemeinde Wien, und zwar erhielten hiefür sau) nach formschön wirkendem Umbau die Staatsforste (damals Reichsforste) im und geziemender Ausstattung die kirchliche Tauschwege entsprechende Forstgebiete in Anerkennung. Die Weihe erfolgte im Jänner der Lobau. Deutschwald wird das besiedel- 1722. So stand nun die ansehnliche te Gebiet an der → Deutschwaldstraße. → Barockkapelle am → Fletzersteig, und Pro- Robert-Hohenwarter-Gasse, → Hyrtlgasse, zessionen kamen von nah und fern. Dieser → Rudolf Hankegasse und im → Heimgarten große Wallfahrerzustrom veranlasste das genannt. Passauer Konsistorium, die Übertragung des → Gnadenbildes in die Pfarrkirche anzu- DEUTSCHWALDALLEE ordnen. Damit hatte die Kapelle ihre Anzie- hungskraft eingebüßt. Ihre Bedeutung ging Führt entlang der → Wien von der → Tullner- auf die Wallfahrtskirche → „Maria Purkers- bachstraße an der ehemaligen → Faustball- torff“ (man schrieb auch → „Maria Burkers- anlage vorbei zum → Roten Kreuz. Identisch dorf“) über. Die Kapelle hatte in der Franzo- mit dem so genannten → Fletzersteig. Alte senzeit als Stall und durch Vernachlässi- Kastanienbäume mit Ruhebänken bieten gung sehr gelitten. Aus den Erträgnissen erholsames Verweilen. Ein Gutteil der einer 1836 veranstalteten Sammlung wur- Kastanienbäume ist inzwischen leider „ster- de sie restauriert und am 29. Juli 1838 wie- benskrank“ geworden. Eine Erneuerung ist, der geweiht. Sie erhielt die Aufschrift: wenn auch langsam, im Gange. Vgl. Franz → Erbaut 1721, renoviert 1836. So stand sie Cumfe. 123 Jahre. 1921, 1925/26 und 1935/36 immer wieder ausgebessert, bis sie den DEUTSCHWALDBACH modernen Verkehrserfordernissen weichen Richtig → Baunzenbach. musste. Sie wurde 1959 beim Bau der →

——— 41 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Umfahrungsstraße abgetragen und in der müsste. Allerdings trägt jene Madonna Nähe in neuer Gestalt aufgebaut. Am 26. einen Strahlenkranz, der an der Deutsch- Oktober 1965 wurde im Beisein von zahlrei- wald-Statue bereits fehlte. Im Zuge des chen Purkersdorfern, an der Spitze Gemein- Baues der neuen Umfahrungsstraße (Bun- deratsmitglieder und die Lehrerschaft, desstraße 44 → Tullnerbachstraße) wurden unter dem Altartisch eine Urkunde einge- 1959 die letzten Reste der Pragermühle mauert. Der Urkunde sind alle zu dieser Zeit abgetragen, die Statue musste weichen, im Umlauf befindlichen Münzen von 50 der Malerwinkel verschwand. Die Madon- Schilling abwärts beigelegt worden. Am 30. nenstatue wurde vom Akademischen Bild- Oktober 1965 von Pfarrer Joseph → Gottin- hauer Horst → Aschermann restauriert und ger geweiht und von Bürgermeister Reg.-Rat am 24.10.1964 an ihrem neuen Standort, Ing. Gustav → Hein in die Obhut der Kirche auf dem Kirchenplatz neben dem Eingang übergeben. Die Planung erfolgte durch den ins Gotteshaus, aufgestellt und geweiht. Im Stadtplaner Arch. DI Othmar → Brunner. Jahre 1967 wurde bei der Renovierung des Bauausführung: Baumeister Josef → Scheu- Altarraumes der Strahlenkranz gefunden hammer und Zimmermeister Anton → und schmückt seither wieder das Haupt der Wanas. Die 1721 in der alten Kapelle hin- Madonna. Vgl. → Madonna mit dem Strah- terlegten Gedenkmünzen gingen mit einer lenkranz. Kopie des Gnadenbildes aus dem Jahre DEUTSCHWALDSTRASSE 1917 in den Besitz des Purkersdorfer Hei- matmuseums über. Oberhalb des Eingan- Fortsetzung der → Kaiser-Josef-Straße ab → ges befinden sich die Jahreszahlen 1721 Rotem Kreuz bis zur → Pernerstorferstraße und 1965, die erste deutet auf die Erbau- und → Paul Wintersbergergasse in der → ung der früheren Steinkapelle, die der Mül- Baunzen. Benannt nach dem Waldbesitz lermeister Johann Denckh errichten ließ. des → Deutschen Ritterordens unter dem Der an der Rückseite der Kapelle eingemau- Komtur Ortolf. Früher begann die Deutsch- erte Grabstein erinnert an ihn und enthält waldstraße beim → Volkshaus bzw. der → die Inschrift: „Hier ruht der tugendsame Westbahnhaltestelle Purkersdorf-Gablitz Johannes Denckh – ist alt gewesen 70 Jahr und war identisch mit der → Fürstenberggas- – hat gehaust mit seiner Ehewirtin 21 Jahr se, einem Teil der → Tullnerbachstraße und und ist auch ein gudteter der liebreichen der → Kaiser Josef-Straße ab Hellbrücke. Jungfrauen Maria und ist gestorpen den 1. Das Haus Tullnerbachstraße 8 trug kurio- April 1729“. Ein buntes Glasfenster zeigt serweise zwei Hausnummerntafeln, neben den Weidenbaum mit dem Gnadenbild. der richtigen die alte „Deutschwaldstraße 1992 hat die Gemeinde für eine gute 18“. Dieses Haus ist in der Zwischenzeit Beleuchtung der Andachtstätte gesorgt. abgerissen worden, die Nummerntafeln sind erhalten geblieben ( → Kössner-Villa). DEUTSCHWALD-MARIENSTATUE DEWANGER, Anton Josef Der Wanderer ging einst an der → Prager- Komponist und Dirigent, Alois Mayer-Gasse mühle und am → Malerwinkel, wie das idylli- 2, *27.12.1905, ✝ 30.11.1974 in Purkers- sche Platzerl hieß, vorbei und stand vor der dorf. Absolvierte nach dem Gymnasium die Marienstatue, einem barocken Kunstwerk Akademie für Musik in Wien, komponierte aus Sandstein, einem Ebenbild des an der Kammermusik, symphonische Werke, den Außenseite der ehemaligen Klosterkirche Libellen-Walzer, um nur eines seiner populä- zu Mauerbach postierten Marienstandbil- ren Werke zu nennen, zu denen auch zahl- des. Die große Ähnlichkeit führt zu dem reiche Märsche und Lieder zählen. Er schuf Schluss, dass es sich um die Arbeit eines außerdem zwei Opern. Bruder von Karl → Mauerbacher Kartäusermönches handeln Dewanger.

——— 42 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

DEWANGER, Karl Am 8. Juni 1967 verlieh ihm der Herr Bun- Bestatter und christlich-sozialer Politiker, despräsident die Goldene Medaille für Ver- Alois Mayer-Gasse 2, *1.10.1897 in Pur- dienste um die Republik Österreich. Anton kersdorf. ✝ 19. 5.1944. Nach dem Gymnasi- Josef sowie Karl → Dewanger waren seine um juristische Studien an der Universität in Vettern. Wien. 1928 Eintritt in die Gemeindepolitik, DEWANGER, Rudolf, Mag. 1930 Initiator und Organisator der → Wie- nerwald-Ausstellung in Purkersdorf. Frühzei- Kommerzialrat, langjähriger Inhaber der tig im NÖ Gewerbebund, in der Orts- und Be- Bestattung, Rochusgasse 31, *5.4.1929 in zirksgruppe tätig, erkannte er die Notwen- Wien, entstammt einer der ältesten Pur- digkeit der Reform der gewerblichen Organi- kersdorfer Familien (seit 1776 nachweisbar sation. Seinen Fähigkeiten entsprechend im Ort; sein Urgroßvater Johann Dewanger wurde er 1932 zum Vorsteher der Allgemei- war 1848 Kommandant der Purkersdorfer nen Gewerbegenossenschaft bestellt. Auch Nationalgarde) und konnte diese Familien- wurde er Obmann der Bezirksgruppe im Ös- tradition über das Inferno 1944/ 45 hinweg terreichischen Gewerbebund und fand in bewahren. Sein Vater, Karl → Dewanger, dieser Funktion Kontakt mit Ing. Julius war bereits Opfer des Krieges geworden Raab, gleichfalls einem Verfechter der Re- (Frühjahr 1944), er selbst (Geburtsjahrgang formpläne für die gewerbliche Organisation. 1929, ohne Geschwister) wurde im Herbst Karl Dewanger schuf eine eigene Genossen- 1944 zum Volkssturm eingezogen und zur schaft der Bestatter (ein solcher er ja war), Deutschen Wehrmacht nach Budapest wurde mit 1934 Mitglied des Gemeindetags überstellt. Von dort machte er den Rückzug und als Mitglied des NÖ Landtags Landtags- bis in die Heimat mit und erlitt vor den Toren vizepräsident, eine Funktion, die er bis März Wiens an seinem Geburtstag 1945 eine 1938 innehatte. Mit 1. Jänner 1936 wurde schwere Verwundung; Lazarett, Kriegsge- er geschäftsführender Obmann des Landes- fangenschaft, Heimkehr Oktober 1945! gewerbeverbandes für NÖ und Bundesin- Sein Ausbildungsweg: Realgymnasium, Stu- nungsmeister der Bestattungsunterneh- dium Kunstgeschichte und Bühnendarstel- men. Am 13. März 1938 wurde er aller sei- lung bei den Kammersängern Gallos und ner Funktionen enthoben und widmete sich Duhan an der Hochschule für Musik und kurze Zeit seinem Unternehmen. Trotz höch- Darstellende Kunst, dazu Opernschule und ster Form von Diabetes wurde er 1940 zur Kapellmeisterei; mehrfaches Diplom. Mit Wehrmacht eingezogen und starb als Soldat 23 Jahren war er schon auf der Bühne er- im Zuckerlazarett in Glatz. Bestattet liegt er folgreich. Er debütierte in Salzburg als Bari- in einem → Ehrengrab der Gemeinde auf ton. Hauptsächlichste Rollen: Scarpia, Hoff- dem Purkersdorfer Friedhof. Sohn Rudolf manns Erzählungen, Holländer, Rigoletto, → Dewanger. Jago, Sebastiano, Falstaff, Jochanaan und weitere einschlägige Partien des Heldenba- DEWANGER, Othmar ritonfaches, sowie alljährliche Liederaben- Ziviltechniker im Fliegerhorst Langenlebarn, de. Da seine Mutter aber den Betrieb De- wohnte Linzer Straße 19, *30.9.1903, wanger auf die Dauer allein zu führen außer- ✝12.4.1970 in Purkersdorf. Er war langjähri- stande war, musste ihr Sohn Rudolf sich ger Funktionär des Österreichischen → dem Bestattungsunternehmen widmen. Kameradschaftsbundes, Leiter der Kame- Doch ist er dem Gesang, der Kunst und Kul- radschaftskapelle, Fahnenträger und Kultur- tur weiter und heiter treu geblieben. referent des Vereines. Er hat die Verbindung Auch im politischen Leben war er voll Eifer. Purkersdorfs zur Garnison Langenlebarn Über seine Initiative hat seine politische Ge- hergestellt und war Besitzer vieler hoher sinnungsgemeinschaft, die → ÖVP, schon Auszeichnungen, darunter der höchsten: 1960 die periodische Zeitschrift Purkers-

——— 43 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF dorfer → Echo ins Leben gerufen, dessen 1986 seine Sponsion zum Magister artium. erster Chefredakteur er war. Als Funktionär 1990 verlieh ihm der Bundespräsident den des Österreichischen → Wirtschaftsbundes Berufstitel Kommerzialrat; bereits 1978 (1976 bis 1980 Stadt-, 1980 bis 1985 Be- war er in die Prominenten-Enzyklopädie Who zirksobmann), von 1965 bis 1985 Purkers- is who in Österreich aufgenommen worden. dorfer Gemeinde-, ab 1972 Stadtrat mit den DIBL, Franz, Ing. Aufgaben Gewerbliche Wirtschaft und Frem- denverkehr, Wienerwaldbad (mit Sauna), Zuletzt Bauleiter, gelernter Maschinenbau- Friedhofswesen u. a. setzte er so manche ingenieur, wohnte Robert Hamerlinggasse Idee in die Tat um. Darüber hinaus gründete 12, *9.10.1912, ✝ 8.3.2000. Schon in der er die Arbeitsgemeinschaft der Purkersdor- Zeit seiner Berufsausübung gesellschaft- fer Handels- und Gewerbetreibenden (PPP- lich engagiert (vgl. → Alpenverein), stellte er Aktion: Purkersdorf, persönlicher, preis- sein kunsthandwerkliches Können als Pen- wert), deren Vorstand er war und die inzwi- sionist diesmal der Stadtgemeinde zur Ver- schen schon mehrere Nachfolgergruppen fügung, zur Führung des → Goldenen gefunden hat; er war der ureigenste Initiator Buches, zur Herstellung von Diplomen, der Städtepartnerschaft mit → Bad Säckin- Urkunden usw. Inhaber der Silbernen → gen (war Vorsitzender des Hauptausschus- Ehrennadel war er laut Gemeinderatsbe- ses für die Partnerschaftsfeier) und der Pur- schluss vom 29. September 1994. Bis zu kersdorfer → „Typen“ (zugleich deren Präsi- seinem Tod erfüllte er seine freiwillig aufge- dent / „Präserl“) und arbeitet(e) in einigen nommene Verpflichtungen gewissenhaft. anderen (kulturellen) Vereinigungen verant- wortlich mit, darunter lange in Spitzenfunkti- DIES, Herbert on in der → Schlaraffia. Auch ihm, dem am Landesschulrat tätigen Auf Landes- und Bundesebene: Seit 1965 Regierungsrat der NÖ Landesregierung, Mitglied des NÖ Fachgruppenausschusses, schuldet Purkersdorf Dank für das Zustan- 1970 Fachgruppenobmann der niederöster- dekommen des Großprojekts → Gymnasi- reichischen Bestatter (Landesinnungsmeis- um. Der Gemeinderat hat ihm daher mit Sit- ter), wird er 1985 Fachverbandsvorsteher zungsbeschluss vom 20. Juni 2002 die Sil- der österreichischen Bestatter (Bundesin- berne → Ehrennadel verliehen. nungsmeister). Mit Erreichen des Pensions- alters hat Mag. Dewanger auch nicht mehr DIETL, Anton als Bundes- und Landesinnungsmeister der Steinmetzmeister, *1832, ✝ 1912. Vgl. → österreichischen Bestatter kandidiert. An der Stadlhütte. Er lieferte das Material Tierfreund ist er in liebevoller Zuneigung, für das → Schöffeldenkmal 1873, der → seit 1977 Ehrenpräsident des Rottweiler- Fürstenbergbrunnen, das Steinkreuz auf klubs, kurz danach Träger des Verdienstab- → zeichens in Silber – in Gold sollte folgen – dem Friedhof u. a. tragen seine Hand- → seitens des Österreichischen → Gebrauchs- schrift. Auch gehörte er dem Tullnerba- hundevereins. cher Gemeinderat an. Nach ihm benannt → Anton Dietl-Gasse. 1977 erhielt er die Goldene → Ehrennadel, 1985 den Goldenen → Ehrenring Purkers- DITTRICH, Rudolf, Mag. dorfs und das Ehrendiplom der ÖVP NÖ, Oberstudienrat, ehemaliger AHS-Professor 1989 die Goldene Ehrenplakette des für Mathematik und Physik, Karlgasse 15, ÖVP-Gemeindevertreterverbandes NÖ. *10. 5. 1942 in Wien, seit 1946 dauernd in Nach seinem Ausscheiden aus dem partei- Purkersdorf beheimatet. und kommunalpolitischen Leben nahm er Volksschule in Purkersdorf, Realgymnasium sein Kunststudium wieder auf und erreichte in Wien XV, Diefenbachgasse, Studium des

——— 44 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Lehramts für Mathematik und Physik an der spiele, schrieb Ballettmusik für die Wiener Universität Wien, Einjährig-Freiwilliger mit Volksoper, war Leiter des Volksopernchors Ausbildung in ABC-Abwehr (A = atomar, B = und mit diesem viel auf Auslandtourneen. biologisch, C = chemisch), Leutnant der Re- 1987 konnte er in der Schweiz die Weltur- serve. Von 1968 bis zur Pensionierung im aufführung seines Oratoriums Dem Stern Jahr 2000 beruflich am Bundesgymnasium will ich folgen, für das er auch den Text ver- und -realgymnasium Wien XIV, Astgasse 3, fasst hatte, selbst dirigieren. Er ist Schwei- tätig. zer und lebt seit Herbst 1989 wieder in sei- Schon seit dem 17. Lebensjahr an religiö- ner Heimat, ohne dabei aber seine „alten“ sen Fragen sehr interessiert und von der Verbindungen abreißen zu lassen. Öffnung der Kirche (hervorgerufen durch DOLEZAL, Rudolf das 2. Vatikanische Konzil) sehr positiv be- Videokünstler, Robert Hohenwartergasse eindruckt. Langjähriges Mitglied des Pfarr- 19, *5.2.1958. Österreichweit und interna- gemeinderates und in vielfältigen Bereichen tional anerkannter Regisseur und Journa- engagiert: Jugendarbeit, Liturgie, Caritas list, bekannt die DoRo-Produktion mit Part- usw. Auch für die Mitarbeit in der Betreuung ner Hannes Rossacher in Wien XV. Erfolgs- von Flüchtlingen aus dem Krisengebiet Bal- daten: Nach Matura 1976 Studium von Pub- kan durch die katholische → Pfarre: 1994 → lizistik, Politikwissenschaft und Jus. Gleich- Ehrennadel der Stadtgemeinde in Silber. zeitig freier Mitarbeiter im ORF, wobei er 1986 von Weihbischof Florian Kuntner zum dort die journalistische Berichterstattung Ständigen Diakon geweiht, steht Mag. Dit- über Pop-Musik einführt; ebenfalls journalis- trich seither seiner Heimatpfarre und der tische Arbeit für Kurier, Basta. Es ergeben Stadtgemeinde auch sakramental-seelsorg- sich Arbeiten für ARD und ZDF, Shows mit lich zur Verfügung. Im November 2001 er- Thomas Gottschalk, Video-Regiearbeiten folgte seine Ernennung zum Erzbischöfli- für die Rolling Stones, Falco, Nina Hagen u. chen Geistlichen Rat. v. a.; TV-Produktionen über die Beatles, Der Geistliche Rat Mag. Rudolf Dittrich ist Frank Sinatra, Placido Domingo u. a.; Film- ein verheirateter Diakon, Vater zweier Töch- produktionen. ter und zweifacher Großvater. Seine Gattin Ehrungen: Bronzener Löwe von Cannes, Sil- Dr. Heide Dittrich (seit 1968) hat seinen ver Screen Award for Queen u. a. 1974 und mutigen Schritt mit ihm gewagt. Die begeis- 1976 Dr. Karl Renner-Preis für Publizistik, terte Fotografin, geboren 1941 in Wien, war 1997 Österr. Staatspreis für den besten bis zu ihrer Pensionierung ebenfalls AHS- Wirtschaftsfilm, 1997 Romy (Kurier), 2001 Professorin für Mathematik und Physik. Ihre Goldene Rose von Montreux u. a. – und die familiären Wurzeln liegen in Purkersdorf. Goldene → Ehrennadel der Stadtgemeinde Und hier unterstützt sie – desgleichen jahre- Purkersdorf für den Wahl-Purkersdorfer Do- lang Pfarrgemeinderätin – ihren Gatten in- lezal. tensiv in seiner Arbeit als Diakon, ist kreativ engagiert beim pfarrlichen Adventmarkt usw. DOLLHOPF, Otto DOLD, Karl-Heinz Süßfeldstraße 4, *17. 8. 1939. Als verdien- tem Feuerwehrmann wurde ihm mit Gemein- Komponist, wohnte Bahnhofstraße 4, war deratsbeschluss vom 26. Juni 1997 die Sil- von 1983-1989 Leiter der Purkersdorfer → berne → Ehrennadel der Stadtgemeinde Pur- Musikschule. Musikstudien absolvierte er kersdorf verliehen. in Basel, Zürich und Wien, bei den Salzbur- ger Festspielen war er als Assistent unter DONAUER, Georg Riccardo Muli, Karajan und Böhm tätig. Er Bürgermeister in Purkersdorf vom 27.12. komponierte die Musik für etliche Schau- 1865 bis 21.7.1867 und 1874 bis 1.8.

——— 45 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

1876. Ehefrau Franziska Donauer, Spende- Produktionsassistent und stv. Leiter in den rin und Patin der Feuerwehrfahne, die 1874 Zentralwerkstätten der Österreichischen geweiht wurde. Bundestheater und hat vorher und in dieser Zeit Bühnendekorationen in Österreich und DONAUER-BRÜNDL Deutschland verfertigt. Entwürfe usw. sind Ehemals am Georgenberg-Westhang vielfach in Purkersdorf entstanden. bestanden, benannt nach der durch mehre- re Geschlechter hier verdienstvoll wirken- DREIHUFEISENBERG den Familie Donauer. 515 Meter hoch, Gipfel außerhalb des Pur- kersdorfer Gemeindegebietes auf dem DONAU-PARCOURS Höhenweg → Laaber Steig vor dem Abstieg Siehe → Waldsportpfad und → Fitness-Par- zum → Glasgraben. Im letzten Teil steil, huf- cours. eisenförmig ansteigend. DONOSA, Simona DREXLER, Ludwig Künstlerin der jungen Generation, Tullner- Evangelischer Pfarrer, Direktor der Evangeli- bachstraße 1/6. Geboren am 1. November schen Künstler-, Zirkus- und Schausteller- 1977, aufgewachsen in Purkersdorf. Lebt seelsorge sowie des evangelischen Ge- und arbeitet nach Matura am BG/BRG Wien meindedienstes für Österreich mit Cam- XV, Diefenbachgasse, in ihrem Atelier in ping-Seelsorge. Leiter der Österreichabtei- Purkersdorf. Erste Ausstellung in Purkers- lung der → Gesellschaft zur Ausbreitung des dorf im Alter von zwanzig Jahren. Seither Evangeliums, Professor h. c. der humanisti- insgesamt fünf Einzelausstellungen und schen Disziplinen; wohnte zuletzt Winter- vier Gemeinschaftsausstellungen in Wien, gasse 14; * 14.8.1920, ✝ 9.12.1991. Oberösterreich, Salzburg und Niederöster- reich. Zunächst Schauspieler, Regisseur, Drama- Emotionsgeladene Spontaneität macht das turg und Schriftsteller; bald nach dem Krieg Wesen der Nachwuchskünstlerin Simona evangelischer Theologe, der dabei aber sei- aus, ein expressionistischer Stil hart an der nem ursprünglichen Metier durchaus treu Grenze des Ungegenständlichen. „Wichtiger bleibt. Oft aufgeführte, zahllose Bühnenwer- als das, was zu sehen ist, ist das, was als ke. Rundfunk-Hörspiele, Schallplatten, Bü- Emotion zwischen dem Bild und seinem Ge- cher und Broschüren haben Ludwig Drexler genüber schwingt“, um aus einem Portrait zum Autor, ob (musikalische) Lustspiele, über sie zu zitieren. Abgründe der menschli- Volksstücke, Schicksals- oder geistliche chen Existenz werden in ihren Bildern offen- Dramen, Kindermärchen und Jugendstücke; bar, sie führen dorthin, „wo die Angst sitzt ob Romane, Novellen, Chroniken und Ge- und die Verzweiflung, wo die Hoffnung Schi- denkschriften der aufgezeigten Aussage märe ist und der Tod zum valse macabre und Gesittung, ob Erzählungen und Gedich- lädt. Die Bilder beunruhigen und irritieren, te sowie Beiträge in Zeitschriften in heimat- zwingen den, der sich darauf einlässt, sich licher Weise, in allem prägte sich seine die eine oder andere Sinnfrage zu stellen. künstlerisch-kreative Kraft aus: Im höheren Und gefälligst selber damit fertig zu wer- Sinn in der abendländischen Kultur verwur- den“. Nicht zu vergessen ihr jahrelanges En- zelt und der österreichischen Universal-Idee gagement beim Lokalfernsehsender tik. zutiefst verbunden. Von 1971 bis 1985 war er evangelischer DÖRFLER, Gunther, Mag. art. Pfarrer in Purkersdorf; und waltete und ge- Akademischer Bühnenbildner, Sagberg- staltete hier im Kleinen (Schaffung eines straße 79, *25. 9. 1940. Absolvent der evangelischen Gemeindezentrums als Ini- Hochschule für Angewandte Kunst, Diplom tiator und Bauherr einer evangelischen 1961. Von 1969 bis 2000 war Mag. Dörfler Pfarrkirche 1975, Gründung und Leitung

——— 46 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF des → Evangelischen Bildungswerkes, blü- gliedschaft des Europäischen Kultur-Insti- hende Ökumene im Ort), wie er weiter im tuts (Cremona) und das vom Papst geseg- Großen Einmaliges leistete. In Rom zum nete und von Dr. Otto Habsburg-Lothringen Zweiten Vorsitzenden der Arbeitsgemein- mit unterzeichnete Deutschmeister Ordens- schaft der Internationalen Circus- und kreuz 1. Klasse. Drexlers Name ist in Kür- Schausteller-Seelsorge in der päpstlichen schners Literatur-Lexikon, in der Prominen- Kommission für Seelsorge am Menschen tenenzyklopädie Who is who in Österreich unterwegs gewählt, assistierte der Luthera- und in How is how in literatur of the world ner Drexler im Petersdom. Desgleichen as- enthalten. sistierte und predigte er in fast allen großen Gattin Irmtraud Maria Herz, Schauspielerin, (kath.) Domen Europas bis hinauf nach ist ihm 1975 im Tod vorausgegangen, Gat- Hammerfest, gleichsam wechselseitig mit tin und Witwe Dina gleich ihm literarisch dem Dienst in den Gotteshäusern seiner tätig. Lyrikerin, sowie in der Schausteller- Konfession. Nach 1532 war er 1972 der seelsorge engagiert und mehrfach ausge- erste evangelische Prediger im Wiener Ste- zeichnet. phansdom, andere Kirchen Wiens sahen ihn natürlich auch als Verkünder des Got- DR. HILDGASSE teswortes für alle. Führt von der → Wintergasse als Sackgasse In Purkersdorf (mit Seelsorgebereich Ha- nord- und dann ostwärts. Benannt nach dersdorf-Weidlingau bis Eichgraben und da- dem Bürgermeister Dr. Hugo → Hild. rüber hinaus) widmete er sich auch volks- DR. WALTER STÖKLGASSE bildnerischer Tätigkeit, dem → Kamerad- schaftsbund als – hoch dekorierter – Kurat, Benannt nach dem evangelischen Pfarrer der → Berg- und Naturwacht als Ehrenmit- Dr. Walter → Stökl. Sie befindet sich in der glied, der → Schlaraffia in verantwortlicher → Baunzen und zweigt von der → Deutsch- Position, den → Typen als Berater und Mo- waldstraße kurz vor deren Ende ostwärts derator usw. usw. 1976 erhielt er die Golde- ab. ne → Ehrennadel, 1985 den Goldenen → Eh- DR. WEISSGASSE renring der Stadtgemeinde Purkersdorf (zu- Seitengasse der → Wintergasse, ab Nr. 14, gleich das Ehrenzeichen → Preßbaums und zur → Westbahn, endet bei der → Franz den Ehrenschild → Tullnerbachs), 1986 das Guschlgasse Nr. 1. Benannt nach den Ärz- Goldene Ehrenzeichen Niederösterreichs; ten Dr. Armin und Dr. Eduard → Weiß. das Silberne Ehrenzeichen der Republik hat- te er bereits 1980 verliehen bekommen. DUCKHÜTTEN Legion sind alle weiteren Ehrungen, Deko- Das Waldamt ließ, dem steigenden Holzbe- rierungen und Auszeichnungen für Ludwig darf zufolge, auf seine Kosten einfache Un- Drexler aus Österreich und Europa, ob kirch- terstandshütten für die Holzarbeiter errich- lich oder weltlich, künstlerisch oder heimat- ten. Die Hütten standen auf ärarischem pflegerisch, lutherisch oder katholisch. Grund und hießen deshalb auch Luftkeu- Stellvertretend seien genannt: die Silberne schen, weil sie als Liegenschaft nicht im Be- Verdienstmedaille des Österreichischen Ro- sitz der Bewohner waren. Sie wurden später ten Kreuzes, das Verdienstkreuz 1. Klasse Wohn-, Werkzeug- und Wirtschaftshütten, der Österreichischen Liga für Umwelt- da die Arbeiter ihres kargen Lohnes wegen schutz, der französische Orden Education in der Folgezeit auch Kühe halten durften. Cirque, das Kommandeurkreuz 1. Klasse in 1588 gab es in Purkersdorf 11, 1591 deren Gold des St. Ansgar-Ordens in Schweden, 22 und 1679 mit Tullnerbach 43 Duckhüt- Senator des Pro-Concordatia-Populorum-Or- ten. Im 17./18. Jahrhundert breiteten sich dens für Völkerverständigung, die Ehrenmit- Hüttlersiedlungen aus: im Schwabendörfl

——— 47 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

(→ Schwabengasse), in → Deutschwald und Eigentum behalten. Ein Kaufvertrag aus im → Dambach-Tal, an der → Stadlhütte, in dem Jahre 1877 über die Ablösung einer der → Baunzen, am → Sagberg usw. Heute Duckhütte wurde dem Heimatmuseum von der Familie Kolm zur Verfügung gestellt. Die steht noch eine, und zwar im Dambachtal, Duckhütte selbst musste im Jahre 1965 ei- → Beim Schwarz (Steinhauser) genannt. Jo- nem weichen (Deutschwaldstraße sef → Schöffel bekämpfte als Abgeordneter 26). zum Reichsrat eine Regierungsvorlage, der zufolge die Duckhüttler enteignet hätten DÜRMOSER, Anton werden sollen. Er setzte sich für das so ge- Bundesbahnbediensteter, wohnte Uferstra- nannte „Luftkeuschengesetz“ bzw. für die ße 18. *7.1.1913, ✝ 13.11.1992. Seit sei- entsprechende kaiserliche Verordnung zur ner Jugend in der sozialdemokratischen Be- Sicherung des Eigentums der Duckhüttler wegung. Mitbegründer des → ATUS, lange ein; hatte 1874 Erfolg, und die Hüttler konn- Jahre Obmann: später im → Pensionisten- ten samt Familien und deren Nachkommen verband engagiert. Purkersdorfer Gemein- ihre Behausungen auf Lebensdauer als ihr derat von 1957 bis 1965.

——— 48 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

E

EBNER, Ferdinand Schlintner, neben ihm ab 1975 als Redak- In Wr. Neustadt 1882 geborener, in → tionsstab Albert → Nutz / Chefredakteur, Gablitz (wo er zuletzt als Volksschullehrer Johannes → Hostasch / Graphik und Gestal- wirkte) 1931 verstorbener Kultur-Philosoph, tung, sowie weitere Mitarbeiter. 1978 bis geistig dem großen Religionsphilosophen 1989 hatte Ing. Franz → Findeis die Schrift- Martin Buber verwandt: Der Mensch über- leitung des Blattes inne und nach dem neu- windet seine Ich-Verschlossenheit, wenn er en Pressegesetz ab 1982 auch die alleini- sein Ich über das Du verinnerlicht, erst recht ge, verantwortliche Repräsentanz; 1989- über das Große Du, die Große Liebe, Gott, 1992 Ing. Lambert → Schmid, in diesem und damit für seine Existenz wieder festen Jahr abgelöst von Brigitte Müller. Fotos: Rai- Halt findet. Die Sprache kann die ersehnte mund → Boltz, Zeichnungen steuert des Vermittlerin dafür sein. öfteren Dipl.-Graphikerin Christine → Krei- Ebner pflegte regen, auch persönlichen ner bei. Das Purkersdorf Echo hat schon Gedankenaustausch mit Geistesgrößen sei- manche Preise errungen, auch erste; beim nesgleichen: Martin Hauer (Zwölftonmusik), dritten Wettbewerb für Gemeindeparteizei- Ludwig Wittgenstein (Sprachphilosoph), tungen konnte es auf Grund seiner Aufma- Ludwig von Ficker (Kulturkritiker und Literat) chung und des Inhalts niederösterreichweit und der Purkersdorfer Künstlerin Hildegard den 3. Platz belegen. → Jone, von der auch eine Lithographie von Nach einer kurzen Übergangsregelung fun- ihm stammt. Guter Kontakt verband ihn mit gieren ab 2000 Raimund Boltz als Chefre- seinem Lehrerkollegen Franz → Atzinger. dakteur und für die Bildleitung verantwort- Ebners Bedeutung wurde erst nach 1945 er- lich, Anton → Harold obliegt die Inserate-Ad- kannt. Ein Symposion, 1981 von der Ge- ministration. In diesem Jahr ist die Umstel- meinde Gablitz im Einvernehmen mit Univer- lung auf EDV und elektronische Datenüber- sitätswissenschaftlern veranstaltet, fand mittlung erfolgt, für die Koordination verant- weltweites Echo. Der sich neben anderem wortlich: Gerhard Tomann. Als beste daraufhin bildenden Ferdinand Ebner-Ge- VP-Zeitschrift Niederösterreichs konnte sich sellschaft ist auch die Gemeinde Purkers- das Purkersdorf Echo sich 1998 (wieder) dorf beigetreten. Die österreichische Dich- behaupten. terin Jeannie Ebner, *1918: eine Nichte des Philosophen. ECKER, Karl Karosseriespengler, Herrengasse 6b, *21. ECHO, PURKERSDORF 10. 1942 in Wien. Werdegang: Hauptschu- Offizielles Organ der → ÖVP Purkersdorf, die le, Gesellenprüfung, Meisterprüfung. Mit- erste Purkersdorfer Zeitung seit der neuen glied der Freiwilligen → Feuerwehr seit Selbständigkeit der Gemeinde. Die erste 1965. Er besuchte qualifizierte Chargen- Nummer wurde im Juni I960 herausge- lehrgänge und hat es bis zum Atem- bracht. Der erste verantwortliche Redakteur schutz-Sachbearbeiter für den gesamten war Dr. Karl → Schlintner, Pressereferent Feuerwehrbezirk gebracht gehabt. 1979 damals Rudolf → Dewanger. wurde ihm für besondere Verdienste um die Verantwortliche Redakteure: 1960 bis Freiwillige Feuerwehr die Goldene → Ehren- 1963 Dr. Karl Schlintner, 1963 bis 1973 nadel der Stadtgemeinde Purkersdorf verlie- Hans → Maurer, danach wieder Dr. Karl hen.

——— 49 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

ECKERT, Fritz, Dr. h. c. EHRENBÜRGERSCHAFT Gelernter Kaufmann, Kommerzialrat (*1911, Die höchste vom Gemeinderat verliehene ✝ 1980). Bis 1938 führend in diversen ka- Auszeichnung. Ehrenbürger (seit der Los- tholischen Institutionen tätig. 1938 verhaf- trennung von Wien am 1. September 1954) tet, Dachau, 1944 ein zweites Mal verhaf- laut Gemeinderatsbeschluss vom ... tet. 1945 wurde er vom späteren Bundes- Franz → Atzinger. posthum 28.10.1955 kanzler Ing. Julius Raab zum Generalsekre- Johann → Buchmüller 28.10.1955 tär des Österreichischen Wirtschaftsbun- Dr. Alfred → Laßmann 28.10.1955 des berufen, welche Funktion er bis 1972 Johann → Marterbauer, posthum 28.10.1955 ausübte. Im Jänner 1972 wurde er Vizeprä- Richard → Plattensteiner 28.10.1955 sident des Österreichischen Wirtschafts- Dr. Armin → Weiß, posthum 28.10.1955 bundes. 1954 wurde er zum Kommerzialrat Karl → Heßle 28.6.1956 ernannt, war viele Jahre stellvertretender Robert → Hohenwarter 2.12.1958 Vorsitzender des österreichischen Bundes- Leopold → Riedmüller d. Ä. 2.12.1958 rates und Fraktionschef der ÖVP-Bundesrä- Johann → Lux 13.3.1962 te, Präsident des Österreichischen Klubs im Karl → Stadler 13.3.1962 Palais Pallavicini, des Wiener Universitäts- → bundes Alma Mater Rudolfina, wie des Juli- Anton Gotsch d. J. 5.6.1962 → us Raab-Gedenkvereines. Er war Hauptspre- Ing. Gustav Hein 30.10.1965 → cher des in München abgehaltenen Eucha- Florian Trautenberger (posthum) 30.10.1965 ristischen Weltkongresses und wurde von Josef → Zurek (posthum) 30.10.1965 Papst Johannes XXIII. zum weltlichen Franz → Jonas 30.3.1967 päpstlichen Ehrenkämmerer ernannt, von Andreas → Maurer 30.3.1967 Papst Paul VI. in dieser Würde bestätigt. Dr. Otto → Tschadek 30.3.1967 Auszeichnungen u. a.: Großes Silbernes Eh- Rudolf → Hirsch 12.12.1968 renzeichen mit Stern der Republik Öster- Fritz → Eckert 5.10.1972 reich, Offizierskreuz der französischen Eh- Alfred → Ströer 5.10.1972 renlegion, Komturkreuz des königlich grie- Siegfried → Ludwig 11.12.1975 chischen Ordens, Großes Ehrenzeichen der Hans → Jaunecker 17.2.1983 Bundesrepublik Deutschland, Bayrischer Dr. Kurt → Schlintner 13.12.1990 Verdienstorden, Päpstliches Komturkreuz St. Georgius mit dem Stern, Großkreuz vom EHRENGRÄBER Malteserorden mit Schulterband und Stern, Hat die Orts- bzw. Markt- und Stadtgemein- Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdien- de Purkersdorf ihren wie nachfolgend ange- ste um das Land Wien, Komturkreuz des führten Bürgern gewidmet, und zwar auf niederländischen Ordens von Oranien-Nas- Friedhofsdauer: Johann → Buchmüller, Karl sau, Komturkreuz mit Stern des italieni- → Dewanger, Anton → Godai, Anton → schen Verdienstordens und Großkreuz des Gotsch d. Ä., Ing. Gustav → Hein in Gemein- päpstlichen Sylvesterordens. Die seit 1876 samkeit mit Dr. Eduard → Weiß, Ehepaar → bestehende nordamerikanische katholi- → → sche Universität von Pittsburgh verlieh ihm Humplik-Jone, Karl Kurz, Franz Madle, 1964 das Ehrendoktorat der Wirtschafts- Johann → Marterbauer, Friedrich → Schlögl, wissenschaften. Er ist Ehrenbürger vieler Rudolf → Wolfsgruber, Josef → Zurek; und österreichischer Gemeinden. 1972 wurde desgleichen beschlossen, die Gräber von: er → Ehrenbürger von Purkersdorf, in Würdi- Josef Frauenhofer (Vizebürgermeister und gung seiner Verdienste um die Stadt, be- Ehrenbürger, ✝ 1911, Gemeinschaftsgrab- sonders in deren Versorgung in der Nach- stätte mit Alois → Mayer) ), Marianne → kriegszeit. In die Prominentenenzyklopädie Haak und Franz → Leitgeb auf Friedhofsdau- Who is who in Österreich wurde er 1979 er in Obhut zu nehmen. Alljährlich zu Aller- aufgenommen. heiligen hat lange Zeit eine Abordnung aus

——— 50 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Gemeindevertretung, Lehrerschaft und Hans → Hagen, Schuljugend Gräber der aufgezählten und Johannes → Hostasch, anderer verdienter Purkersdorfer besucht Heinz → Mau und diesen ein ehrendes Gedenken gewid- 27.5.1977: Hans → Daxböck, met. Rudolf → Dewanger, Helene → Geiger, EHRENNADEL UND EHRENBROSCHE Dr. Karl → Gruber, Stiftungsbeschluss 24. März 1964 Leopold → Wolfsberger d. J. a) Träger der Goldenen Ehrennadel bzw. Gol- 29.3.1979: Joseph → Gottinger denen Ehrenbrosche laut Verleihungsda- 27.9.1979: Karl → Ecker, tum: Karl → Hofer, Ottokar → Irschik, 24.3.1964: Johann → Hejduk Fery → Schirak, 1.7.1965: Alois → Wolfsberger, Rudolf → Schreier Leopold → Wolfsberger d. Ä., 22.10.1980: Walter → Braunias, Franz → Wohlmuth Lorenz → Fettinger, 30.10.1965: Alfred → Czernoch, Leopoldine → Fuchs, Gustav → Havlik, Heinrich → Glachs, Franz → Helmreich, Dr. Walther → Launsky- Franz → Kirnberger, Tieffenthal, Dr. Kurt → Matiej, Hermine → Popenberger, Johann → Pölzl, Franz → Pumeneder, Stefan → Reinisch, Walter → Reichelt, Ing. Friedrich → Unterberger Alfred → Schabas 15.12.1966: Helene → North, 25.3.1982: Rudolf → Oberhauer Gertha → Weber 17.2.1983: Johann → Fuchs, 30.3.1967: Alois → Klein Reinhard → Kickinger 28.3.1968: Friedrich → Winkelmüller 1.12.1983: Manfred → Hanzlik 31.7.1969: Alois → Anderl 3.10.1985: Franz → Haiden, 15.10.1970: Josef → Elsinger, Dr. Kurt → Müller DI Alfred → Gerl, 21.9.1989: Burkhard → Hesse, Leopoldine → Hohenwarter, → Franz → Matzka, DI Franz Pfeil → DI Ulrich → Schenker, 13.12.1990: Johann Bonifazi, Josef → Speer Edeltraud → Eripek, 10.12.1970: Isabella → Sotola Ing. Walter → Frisch, 25.2.1971: Dr. Franz → Findeis Gerhard → Fuchs, 24.2.1972: Dr. Annemarie → Byloff Ing. Friedrich → Haas, 28.10.1974. Dr. Hans → Gnad, Ing. Rainald → Haider, Dr. Kurt → Waniek, DI Erich → Liehr, Hans → Wohlmuth Dr. Gottfried → Mayer, 23.10.1975: Ing. Albin → Axmann, Friedrich → Pöchleitner, Adolf → Brandstetter, Josef → Scheuhammer, Dr. Erna → Gnad, DI Alfred → Schreitl, Dr. Eleonore → Findeis, Willi → Sperlich, Hans → Maurer, Friedrich → Wotawa, Friedrich → Preinl, Karl → Wukovits Dr. Siegmund → Prey, 29.9.1994: Walter → Fettinger, Dr. Harald → Schweiger Franz → Konvalinka, 14.10.1976: Horst → Aschermann, Herbert → Michelitsch, Ludwig → Drexler, Hermine → Moser,

——— 51 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Franz → Weiser, Karl → Wukovits Mag. Stanislav → Wenerski, 22.10.1980: Waltraut → Anzlin, Josefine → Wotawa Karl → Artmann, 26.6.1997: Werner → Schmatz, Elisabeth → Bromreiter, Viktor → Weinzinger Gerhard → Fuchs, 30.9.1997: Ing. Franz → Findeis, Herbert → Novak, Brigitte → Samwald Anton → Wanas, 30.9.1999: Manfred → Scheuhammer Friedrich → Wotawa 26.9.2001: Prof. Fritz → Bauer, 10.12.1981: Otto → Damej, Johann → Bonifazi (bereits Heinz → Neuwirth, 1991), Stefan → Wendl Roland → Brauner, 25.3.1982: Karl → Jekeli, Rudi → Dolezal, Josef → Petrik, Claus-Peter → Fritz, W. Maria → Walther Dr. Walther → Launsky- 17.2.1983: Günter → Novotny Tieffenthal (bereits 1980), 1.12.1983: Hedwig → Schlem → Heinrich Wimberger 3.10.1985: Herbert → Bejlovec, → 20.3.2002: Dr. Franz Fuchs Katharina → Czeschka, → 20.6.2002: Dr. Walter Klerr, Walter → Fettinger, → Dr. Franz Loicht, Franz → Radda, → Dr. Rudolf Scholten, Heinrich → Sennfellner, Adolf → Stricker Josefine → Wotawa b) Träger der Silbernen Ehrennadel bzw. 16.10.1986: Werner → Keitel Silbernern Ehrenbrosche laut Verleihungs- 21.10.1989: Ing. Herwig → Breyer, datum: Monika → Embacher, 24.3.1964: Hans → Fitzner, DI Rudolf → Kirnberger, Emma → Reichert Franz → Peter, 30.10.1965: Maria Magdalena Heinz → Wejwar → Atzinger, 13.12.1990: Mario → Bastirsch, Ludwig → Pfeiffer Othmar → Bouzsek, 7.9.1967: Ing. August → Unfried Alfred → Frisch, 22.5.1969: Anna → Führer Claus Peter → Fritz, 31.7.1969: Franz → Leitgeb Klaus → Frybort, 15.10.1970: DI Wilhelm → Hans, Dr. Wolfgang → Luf, Ludwig → Schmidt, Othmar → Machat. Bruno → Walther, Klaus-Peter → Reschl, Ing. Johann → Weißmann Brigitte → Samwald, 7.3.1974: Anna → Jagersberger Manfred → Scheuhammer, 23.10.1975: Bruno → Gierer Werner → Schmatz, 27.5.1977: Lorenz → Fettinger, Ferdinand → Schmutz, Anton → Hlawa Kurt → Tauber, 14.12.1978: Elisabeth → Monyk, Johann → Varga, Hans → Zischka Viktor → Weinzinger 27.9.1979: Rudolf → Aichmann, 29.9.1994: DI Erich → Beiglböck, Johann → Bonifazi, Mag. Robert → Blauen Ing. Rainald → Haider, -steiner, Rudolf → Klemmer, Roland → Brauner, Martha → Krumholz, Manfred → Cambruzzi, Theodor → Peter, Ing. Franz → Dibl, Emil → Ritscher, Mag. Rudolf → Dittrich,

——— 52 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Gisela → Ettmayer, 30.9.1999: Erika → Lahr, Hubert → Friedmann, Hildegard → Lembacher, Helga → Frybort, Annemarie → Ludewig, Dr. Josef → Fuchs, Amalia → Niklas, Johann → Gänsweider, Andreas → Schindl, Edmund → Haider, Christine → Teichmann, Karin → Haider, Elisabeth → Zwickl Heinz → Hiermaier, 26.9.2001: Johannes → Bittermann, Mag. Richard → Hollinek, Dr. Heinz → Derka, Johann → Jurica, Heinrich → Glachs (bereits Wilhelmine → Kafka, 1980), Reinhard → Kickinger jun., Werner → Gruber, Ing. Herbert → Korzinek, Ing. Gerald → Haider, Leopold → Lahr, Karin → Hekele, Dr. Peter → Lauda, Rosemarie → Lintner, Dr. Gerhard → Luf, Franz → Ludwig, Gabriele → Molcsan, Dr. Gerhard → Luf (bereits Lydia → Mondl, 1994), Werner → Paweletz, Willibald → Luger, Dr. Franz → Popp, DI Thomas → Preiß, Horst → Prochaska, Dr. Günther → Strack Michael → Schlosser, (bereits 1994), Franz → Schwarz d. J., DI Thomas → Uher Franz → Schwarz d. Ä., 20.6.2002: Herbert → Dies, Mathilde → Schuh, Mag. Friedrich → Koprax, Manfred → Seitner, Dr. Wolfgang → Souczek, Franz → Staubmann, Harald → Zeilinger Dr. Günther → Strack, 27.3.2003: Erich → Auer Hilda → Swoboda, Helga → Vlaschitz, EHRENRING Gerhard → Walther, Die Gemeinde hat anlässlich des zehnjähri- Helga → Wagner gen Wiederbestehens von Purkersdorf in 26.6.1997: Otto → Dollhopf, der Gemeinderatssitzung vom 24.3.1964 Peter → Hawle, die Stiftung eines Ehrenrings beschlossen, Karl → Kotzinger, der für besondere Verdienste um die Herbert → Weiser Gemeinde Purkersdorf verliehen wird. Er Außerdem am selben Tag außerordentli- besteht aus einem Goldring, auf dem das cher Weise in Bronze: Martin Cerny, Wappen von Purkersdorf eingraviert ist. Thomas Huber, Christoph Mantler, Kurt Weiser EHRENRINGTRÄGER 30.9.1997: Erika → Bonifazi, Laut Gemeinderatsbeschluss vom ... Roland → Brauner (bereits Anton → Gotsch d. J. 24.3.1964 1994), Josef → Mader 24.3.1964 Andreas → Fischer, Ing. Gustav → Hein 30.10.1965 Martin → Lembacher, → Mag. Inge → Preiß, Leopold Riedmüller d. J. 30.10.1965 Herbert → Pscheit, Dr. Kurt → Schlintner 30.10.1965 Dr. Karl → Schlintner, Heinrich → Später 30.10.1965 Hans → Wohlmuth (bereits Pauline (→) Trautenberger 30.10.1965 Gold 1974) Dr. Walter → Stökl 30.3.1967

——— 53 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Friedrich → Winna 28.6.1968 Priester geweiht, nachdem er vorher das Johann → Thomasberger 15.10.1970 Diakonatsjahr in der Pfarre St. Leopold in Ing. Friedrich → Unterberger 5.10.1972 Wien 2 verbracht hatte. Während seiner Ka- Eise → Rambausek 3.11.1972 planstätigkeit in Purkersdorf war er groß- Ferdinand → Schirak sen. 18.10.1973 teils auch Excurrendo-Provisor der Pfarre → Ing. Walter → Schneeweiß 10.1.1974 Tullnerbach; am 1. Juli 1973 wurde er als Hans → Jaunecker 27.3.1974 Pfarrer der Pfarre → Preßbaum installiert. Stefanie → Laßmann 12.12.1974 Seine Ernennung zum Erzbischöflichen Geistlichen Rat erfolgte 1982 und am 1. Hans → Czettel 23.10.1975 Februar 1983 wurde er auch zum Dechan- Alois → Klein 12.10.1978 ten des Dekanats Purkersdorf bestellt. So- → Dr. Günther Nufer 3.6.1980 wohl als Pfarrer als auch als Dechant entfal- Helene → Geiger 22.10.1980 tete er eine umfangreiche, äußerst er- Dr. Kurt → Matiej 22.10.1980 sprießliche Tätigkeit. → Dr. Franz Findeis 26.2.1981 Er resignierte 1993 auf die Pfarre Preß- Joseph → Gottinger 9.12.1982 baum, blieb somit auch nicht mehr Dechant Dr. Kurt → Waniek 17.2.1983 des Dekanats Purkersdorf und ist seit 1. Heinz → Mau 28.6.1984 September 1993 Pfarrer von St. Gertrud in Ludwig → Drexler 27.6.1985 Wien. Rudolf → Dewanger 3.10.1985 Franz → Matzka 21.9.1989 EICHBERG → Dr. Karl Gruber 13.12.1990 Purkersdorfer Eichberg, 420 Meter hoch, → DI Dr. Michael Mantler 13.12.1990 östlich der → Linzer Straße, erreichbar → Winfried Menschik 13.12.1990 durch die → Wintergasse und die → Schuh- Ernst → Höger 29.9.1994 gasse auf markiertem Weg. Schneeberg- Dr. Robert → Lichal 29.9.1994 blick, Naturdenkmal → Schneebergeiche. Mag. Stanislaw → Wenerski 26.6.1997 Weidlingauer Eichberg, 396 Meter. Im Jahre Edeltraud → Eripek 26.9.2001 1683 wurden aus den Eichenwäldern, die Elisabeth → Gehrer 20.6.2002 hier wuchsen, 30.000 Eichen für Schanz- Nach Redaktionsschluss: pfähle nach Wien geliefert. Liese Prokop überreicht 4.9.2003 Fritz Knotzer überreicht 4.9.2003 EINWOHNERZAHLEN Bevölkerungsentwicklung im Laufe der Jahr- EIBENGRABEN hunderte: Von Gräben durchfurchtes Waldstück am Jahr Häuser Einwohner ständig Abhang des → Dreihufeisenberges. Siehe → 1572 22 120 Tobeln. 1713 43 1751 58 1795 96 EIBL, Klaus 1830 109 961 Geistlicher Rat, Pfarrer und Dechant (→ De- 1869 169 1423 kanat), *6.3.1940 in Wien. Nach Besuch 1875 227 1623 der Pflichtschule kam er 1954 ins Knaben- 1880 253 1860 seminar Hollabrunn, wo er 1962 seine Rei- 1890 284 2102 feprüfung ablegte. Nach Absolvierung sei- 1900 364 2829 ner theologischen Studien wurde er am 29. 1910 410 3733 Juni 1968 im Dom zu St. Stephan zum 1920 467 4412

——— 54 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

1934 755 1) 5038 2) (später → Trautenberger). Die Energie ent- 1951 788 5262 sprang einer Dampf- mit einer Dynamoma- 1969 1171 7245 5001 schine. Säure- und Akkumulatorraum waren 1975 1294 7418 5261 im Souterrain. 1905 wurde das E-Werk der 1980 7680 5123 Gemeinde Purkersdorf errichtet, ein Backst- 1987 7216 5189 einbau mit hohem Schornstein, ein Dampf- 1991 1933 8075 6439 kraftwerk, auf dem heutigen Platz schon. 1) Davon 166 unbewohnt. Das jetzige Gebäude – ein Neubau aus 2) Von den 5038 Einwohnern waren 4576 katholisch, 1982 – ist im Besitz der Gemeinde Wien. 2) 278 evangelisch, 70 israelitisch, 22 altkatholisch, 2) 4 andere und 88 ohne Religionsbekenntnis. Denn 1916 war der Betrieb an das Wiener Netz angeschlossen worden, mittels eines Weiterführung: Siehe Allgemeiner Teil I/ 6000 Volt-Hochspannungskabels, da die Grundinformation; Vergleich → Berufsgliede- Leistung der beiden Kolbendampfmaschi- rung. nen zur Versorgung nicht mehr ausreichte. 1923 kaufte die Gemeinde Wien das Ge- EISSTOCKCLUB PURKERSDORF (ECP) bäude selbst. Für die Betreuung der Ge- Einer der jüngsten Vereine Purkersdorfs, zur meinden Purkersdorf, → Gablitz, (Unter-) → Zeit mit ca. 50 Mitgliedern, kein Altherren- Tullnerbach, → Mauerbach und – damals sport und keine Männerdomäne. Gründung noch selbständig – Hadersdorf-Weidlingau 1999, „ beheimatet“: → Sportanlage Speich- wurde im ehemaligen, stillgelegten Dampf- berg. kraftwerk die neue erweiterte Betriebsstelle eingerichtet. Heute werden von dieser auch Neben intensivem wöchentlichem Probebe- noch die Gemeinden Laab im Walde, Brei- trieb, egal ob auf Natureis oder anderer har- tenfurth und z. T. Wienerwald betreut, ja so- ter Unterlage gibt es zu vermelden: Jährli- gar auch noch die Niederspannungsnetze cher Vergleichskampf gegen eine „Moar- der Ybbstalgemeinde St. Georgen und Teile schaft“ aus der Partnergemeinde → Göst- von Lunz am See. Auf Grund eines „Strom- ling. Sieger 2002: Purkersdorf. Im Februar kriegs“ hätte man mit einer Ablöse der Wr. 2003 haben die Gemeinderatsfraktionen Stadtwerke durch die EVN rechnen können. von SPÖ und ÖVP ihre Kräfte, sportlich fair gemessen, ein Vorbild für die Gemeindestu- Zu dem „Stromkrieg“ ist es aber, zumindest be; gutes Echo war dem Verein anlässlich im Raum Purkersdorf nicht ernstlich gekom- seiner Teilnahme am (wiedererstandenen) men. Die zuständige Betriebsstelle für – heute – „Wienstrom“ befindet sich nach wie → Jakobimarkt beschieden. Er will weiter- vor in der Wienzeile 9. machen, auf- und ausbauen.

ELEKTRIZITÄTSWERK ELENKTIK-KUNST Wienzeile 9. Die erste Erzeugungsstätte (Lokal-Matadore, Multiplikatoren, Status- elektrischer Energie (2 mal 150 Volt Gleich- Künstler, besondere Gäste: soweit man ih- strom), die „Centralstation“, wurde auf dem rer „habhaft“ werden kann): Horst → Ascher- Grundstück → Linzer Straße 24 (Besitzer mann, Dr. Manfred → Bauer, Manfred → Leopold Schwarzhuber) errichtet. Diese Be- Cambruzzi, Erich → Horns, Helga → Konwa- triebsanlage erhielt mit dem Erlass der k. k. linka, Christine → Kreiner, Eva → Landkam- → Bezirkshauptmannschaft Hietzing-Umge- mer, Mag. Elke → Machold, Peter → Pilat, bung vom 17. November 1898 ihre Geneh- Monika → Puchegger, Mag. Jolanda → Rich- migung. Der Betrieb lief unter teilweiser Ver- ter, Viktor Emanuel → Rigoni, Mag. Dragutin wendung bestehender Baulichkeiten der → Santek, Else → Schmiederer-Behensky, Holzwarenfabrik Gebrüder Schwarzhuber Albrecht → Schwarz-Schmölz, Helmut →

——— 55 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Tschellnig, Mag. Leszek → Wisniewski, stellen, was er auch bewerkstelligt hat. Das Mag. Sonja → Zelinka. Land Niederösterreich hat ihm 1985 einen Josef Schöffel-Förderungspreis verliehen ELMERHÜTTE und so die Lebensarbeit dieses Mannes ge- recht gewürdigt. Gaststätte in der Siedlung → Heimbautal, südlich der Westautobahn, zu Beginn des → Am 5. Mai 1995, drei Jahre vor seinem Tod, Dambachtales, lag außerhalb des Gemein- war er noch mit dem Naturpark-Ehrenzei- degebietes Purkersdorf, in → Wolfsgraben. chen des Landes Niederösterreich ausge- zeichnet worden. Das Gasthaus führte zuletzt den Namen → Wurzenhof. Aber die Gaststätte Elmerhüt- ELSNER, Franz Xaver te-Wurzenhof im Heimbautal existiert nicht mehr. *1781 in Meseritsch in Mähren. Priester- weihe 1805 in Olmütz. 1837 bis 1846 Pfar- ELSINGER, Josef rer in Purkersdorf, → Chronist, Verfasser des ersten umfassenden Gedenkbuches Stadtobergärtner, Bad-Säckingen-Straße 3, unseres Heimatortes Kirchliche Topogra- *11.11.1923 in Nikolsburg, Südmähren, phie von Purkersdorf, zugleich ein pfarrli- ✝10.6.1998; kam 1945 nach Wien und ches Gedenkbuch (1842-1846). 1970 nach Purkersdorf. Ab 1964 stand er im Dienst der Gemeinde. Immer voll guter EMBACHER, Monika Ideen war er stets bestrebt, unsere Stadt zu Sekretärin bei den Österreichischen Bun- verschönern. In der Adventzeit hat er viele desbahnen, wohnhaft Wien 14., Linzer Stra- Gestecke und Adventkränze gebunden und → damit viel Freude bereitet. Alle Gartenarbeit ße 205, *5.7.1958, aktives Mitglied der zur Verschönerung des Ortsbilds, die Ge- Berg- und Naturwachtgruppe Purkersdorf staltung des → Naturlehrpfads und des → seit Jahresbeginn 1977. Umweltschutz-Or- gan seit Jänner 1980. 1989 mit der Silber- Naturparks, emsige Kleinarbeit bei der Neu- nen → Ehrenbrosche der Stadtgemeinde gestaltung des → Anton Wildgans-Weges so- Purkersdorf ausgezeichnet. wie des → Georgenbergweges und noch vie- les andere auf solchen Gebieten hat Pur- ENDLICH BERÜHMT kersdorf ihm zu verdanken. Seine Verdien- Rockband mit Probelokal in Purkersdorf. ste würdigte der Gemeinderat 1970 durch Seit 1992. Ausschließlich Eigenkompositio- die Verleihung der Goldenen → Ehrennadel. nen in deutscher/österreichischer bzw. teil- Weiters wurde er 1975 mit der Silbernen weise auch englischer Sprache. Witzig Verdienstmedaille des Landes Niederöster- gesellschaftskritische Texte. Stilrichtung: reich ausgezeichnet. Der → Fußballclub Rock mit Elementen aus Reggae, Funk, dankte ihm 1979 mit der Vereins-Ehrenna- Punk, Hard- und Kuschelrock. Produktionen: del.ErwarEhrenmitglied des → Naturpark- Endlich berühmt, Abgesahnt. vereins, gehörte dem Vorstand des → Ver- „Spiritus rector“ der Rockband ist der am schönerungs- und Fremdenverkehrsvereins 20. Oktober 1964 in Bruck/Mur geborene an und zählte zu den Purkersdorfer → Typen. und in Purkersdorf wohnhafte Liebha- Seit 1982 krankheitsbedingt in Pension ber-Komponist (und Karikaturist) sowie nahm er – gesundheitlich wieder dazu in der Musiker, Sänger und Autor Erik-Gunnar Pfei- Lage – nach wie vor lebhaften Anteil am Ge- fer – und mit ihm Mag. Karin Eitel, die sich schick Purkersdorf. Nicht zu vergessen: Er so wie hier schon des öfteren als initiativ wurde seinerzeit vom World-Wild-Life-Funds erwiesen hat (→ Kulturinitiative Purkersdorf angeworben, im Marchegger Raum ähnliche KIP, → Grün-Alternative Liste Purkersdorf, → Schautafeln wie hier in Purkersdorf aufzu- Verein Jugend- und Kulturzentrum u. a.).

——— 56 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

ENTENBRUNNEN ten). Im selben Jahr wurde sie in der Der „Entenbrunnen“ im Passagenhof an der Bezirksorganisation der SPÖ zur neuen → Bachgasse bietet sich als Erlebnis- und Bezirkssekretärin bestellt. Mit Gemeinde- Spielbrunnen. Aus großen Rundsteinen ratsbeschluss vom 13. Dezember 1990 sprudelt Wasser in eine Auffangschale. erhielt sie die Goldene → Ehrenbrosche der Enten in Bronze, ein Werk von Prof. Horst → Stadtgemeinde Purkersdorf. Aschermann, bilden den künstlerischen 1995 Vizebürgermeisterin, 1997 bis 2000 Akzent bei der von Arch. DI → Pfeil gestalte- Bürgermeisterin, dann nicht mehr im ten Anlage. Das stabile Kunstwerk wird häu- Gemeinderat. Wechselt mit Jahresende fig von Kindern aufgesucht und zum Spielen 2000 von der Bezirksgeschäftsführung ins benutzt. Land als Frauensekretärin der SPÖ-NÖ, gehört (weiterhin) dem Bundesfrauenvor- ERDBEBEN stand, dem Landesparteipräsidium und Von nachhaltigen Auswirkungen besonders dem Landesparteivorstand, dem Landes- im Spätmittelalter zum Teil mit erschrecken- vorstand des Pensionistenverbandes und den Folgen vermerkten Erdbeben (zum Bei- als Bezirksvorsitzende der → Volkshilfe spiel 1267, 1356, 1485) – einer solchen deren Landesvorstand an, ebenso als Frau- Naturkatastrophe zu Jahresbeginn 1348 envorsitzende dem Bezirksparteivorstand soll eine Sonnenfinsternis vorangegangen der SPÖ Purkersdorf. War bis 2000 in vielen sein – liegen für unser Gebiet keine Nach- Vereinen und Institutionen in Purkersdorf richten vor. (zum teil führend) verankert, zum Beispiel → Arg mitgenommen hingegen wurde auch Samariterbund, → Rotes Kreuz, → Hilfswerk. Purkersdorf 1590 vom sogenannten Neu- Ist immer noch Vorstandsmitglied im → lengbacher Erdbeben, das große Teile von Freundeskreis Bad Säckingen-Purkersdorf, Wien/Niederösterreich heimsuchte und im → Naturparkverein und bei den → Kinder- sich vom Sommer weg mit Nachbeben bis in freunden. Weitere Auszeichnungen: 1998 → den November hinein zog. Partnerschaftsmedaille, 2001 Floriani-Pla- Am 16. April 1972, 11.10 Uhr, erfasste kette der → Feuerwehr und last but not least (abermals) ein Erdbeben Teile Wiens und – mit Gemeinderatsbeschluss vom 26. Sep- Niederösterreichs, Stärke 5 nach der Rich- tember 2001 Goldener → Ehrenring der terskala, hinterließ aber in Purkersdorf Stadtgemeinde Purkersdorf. wenige Spuren. Ebenso (fast) keine Schä- den richteten bei uns die stellenweise mar- ERLSCHACHEN kanten Beben seit dem ausgehenden 18. Gebiet am Abhang des → Großen Wienerber- Jahrhundert an (zum Beispiel 1768, 1873, → → 1875, 1876, 1926, 1963, 1975 und ges, südwestlich vom Irenental, Tullner- 1976), wenngleich beispielshalben die vom bacher Gemeindegebiet. Schachen = Wald- 19. Mai 1939 und die vom 2. Mai 1991 im stücke. Ort deutlich zu verspüren waren. ERNST WOLFGASSE ERIPEK, Edeltraud Seitengasse der → Sagberg-Straße, ab Nr. Angestellte, Konstantin-Walz-Gasse 46, 8, benannt nach dem Liederkomponisten *16.10.1943, in Purkersdorf, verheiratet, Ernst → Wolf. zwei Töchter. Sie wurde 1977 Gemeinderä- tin, war einige Jahre lang Vorsitzende des ERSTE BANK Prüfungsausschusses und wurde 1988 Filiale Purkersdorf, Hauptplatz 11/Bachgas- Stadträtin für einen weiten Bereich Sozial- se 6. Seit dem 29.10.1987 verfügt unsere wesen (einschließlich Kindergärten, Hort- Stadt über dieses Institut. Der damalige Lei- und gemeindespezielle Schulangelegenhei- ter der Zweigstelle → Gablitz, Filialvorstand

——— 57 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Alfred Czibany, leitete dann auch die hiesige on mit Ärzten, Schwestern sowie etwa 130 Filiale. Den Passagenhof vor der „Ersten“ Personen zählenden Beschäftigten war für schmückt der → Entenbrunnen. Purkersdorf von großer Bedeutung und eine Das Institut erfuhr 1998/99 einen Umbau unschätzbare Hilfe, das Krankenhaus effek- mit Vergrößerung für mehr Beratungsplätze tiv Spital für Purkersdorf und Umgebung, es und zu modernem 24-Stunden-Selbstbedie- enthielt 100 Betten. Die Anstalten unter- nungs-Foyer. Es wird seit 1. Jänner 2002 standen dem Rektorat für Innere Mission, von Mona → Benischek geleitet, die diese die in Österreich über mehrere Häuser evan- gelischen Coleurs zu gleichen oder ähnli- Funktion auch für die Filiale → Gablitz aus- chen Zwecken verfügt. Chefarzt war seit der übt. Derzeit kann die Purkersdorfer „Erste“ Errichtung des Spitals Primarius Dr. Franz auf ca. 4300 Kunden mit 15 Mitarbeitern Klausgraber, ein Herzspezialist, seit 1973 hinweisen. Der offizielle Firmenname lautet Medizinalrat. Hausinspektor war bis Ende übrigens seit 1997, seit der österreichwei- 1979 Herr Richard Klanek, er wurde von ten Fusion mit der Girocredit: Erste Bank → der österreichischen Sparkassen-AG. Als Herrn Heinrich Glachs abgelöst. Das solche führt sie ein neues Logo. Krankenhaus wurde am 1. Oktober 1975 geschlossen, nachdem das Personal ein- ESSEN AUF RÄDERN schließlich Medizinalrat Dr. Klausgraber In der Stadtgemeinde Purkersdorf, welche gekündigt worden war. Lediglich die Rönt- auch das Transportgeschirr anschaffte, gen-Ambulanz Dr. Wallners und die „Exposi- 1977 eingeführt. Das preisgünstige Essen tur“ des Labors Dr. Klein wurden noch eine wird frei Haus zugestellt: Eine Schonkost, Zeitlang weitergeführt. Gleiches widerfuhr mit der auch Diabetiker versorgt werden den anderen Abteilungen der Anstalten. können. Die Zustellung erfolgte in den ers- Bis 1963 führten sie auch ein Mädchen- ten Jahren durch die damals eingestellte heim. Nach dessen Auflösung wurde an sei- Gemeindeschwester, derzeit besorgen das ner Stelle das → Evangelische Predigerse- das → Rote Kreuz und der → Arbeiter-Sama- minar eingerichtet. Sodann existierte auch riterbund. Die Aktion verlangt zielsichere noch das Evangelische Altenheim, das etwa organisatorische Maßnahmen seitens der 100 alten Menschen ein Zuhause bot. Die Stadtgemeinde (Küche, Verteilung, Evidenz ärztliche Betreuung erfolgte zuletzt durch usw.). die immer neu gelöst werden wollen. die Herren Dr. Michael → Waniek aus Pur- kersdorf und Dr. Walter Flament aus → Ga- ETTMAYER, Gisela blitz. Als auch das Pflege/Altenheim die fi- Name inzwischen geändert auf Lauß, wohnt nanziellen Möglichkeiten des Vereins für In- heute in Berg bei Rohrbach, Oberösterreich, nere Mission überstieg, der jährliche Ver- *4.2.1960. Für ihre Pionierverdienste um lust belief sich laut Rektor Alfred Göhring das Purkersdorfer → Hilfswerk (damals war auf S 300.000 bis 500.000, und die vier sie in Purkersdorf daheim) erhielt sie mit noch offenen Pavillons generalrenoviert ge- Gemeinderatsbeschluss vom 29. Septem- hörten, kam das endgültige Aus. Mit dem ber 1994 die Silberne → Ehrenbrosche der Jahre 1983 hatten die Evangelischen An- Stadtgemeinde Purkersdorf verliehen. stalten Purkersdorf praktisch aufgehört zu existieren. Versuche, zwischen 1984 bis EVANGELIKALE FREIKIRCHE WIENTAL 1986 einzelne Häuser bzw. Pavillons als Siehe → Freie Evangelikale Gemeinde im Verwundeten-Stationen an die Botschaften Wiental. Irans und Libyens zu vermieten – (Gas-)Krieg(e) im Vorderen Orient bzw. östli- EVANGELISCHE ANSTALTEN chen Mittelmeerraum – fruchteten nichts! Siehe auch → Sanatorium, Wiener Straße Die Gebäude – weiterhin im Eigentum der 60-70. Diese diakonisch-karitative Instituti- Evangelischen Inneren Mission – schienen

——— 58 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF spätestens ab 1986 dem Verfall preisgege- gerschule, dann in der Kaiser-Josef-Straße ben. Verschiedene Verkaufsverhandlungen 44, einem alten Kleinhäuslerhaus abgehal- zerschlugen sich fast regelmäßig. ten, das man gekauft hatte. Das Ehepaar Kröcker wohnte zunächst hier. 1927 wurde Fortsetzung s. wieder → Sanatorium! dieses Haus zu einer Notkapelle umgebaut Unabhängig zum Geschilderten bestand und am 16. Oktober 1927 von Superinten- noch lange darüber hinaus auf dem Boden dentenstellvertreter Pfarrer Antonius einge- → des ehemaligen Sanatoriums das Evan- weiht (1952 wurde sie wegen Baufälligkeit gelische Predigerseminar. abgebrochen). Pfarrer Kröcker richtete in dem von ihm erworbenen Wohnhaus Kai EVANGELISCHE PFARRGEMEINDE A.B. - ser-Josef-Straße 29 Wohnung und Pfarramt PURKERSDORF ein. Nach dem Freitode des Pfarrers Krö- Im 16. Jahrhundert war die Bevölkerung von cker nach der Besetzung Purkersdorfs Nieder- und Oberösterreich, Steiermark und durch die Sowjettruppen war die Pfarre drei Kärnten jahrzehntelang evangelisch, also Monate verwaist, im April 1945 wurde die auch hier. Nur die Kartäuser von Mauerbach Pfarre in ein Feldpostamt der Roten Armee hielten an der römisch-katholischen Religi- umgewandelt. Ende Juni 1945 kam der Pfar- on fest. Über ein freundschaftliches Theolo- rer Dr. theol. Walter → Stökl als Flüchtling gengespräch 1569 zwischen dem Mauerba- aus Znaim, zunächst in einem Zimmer cher Abt und einem lutherischen Prediger untergebracht, nach Purkersdorf. Die bei- aus Rostock berichtet der Chronist dessen den Häuser, die Eigentum der Familie Krö- ungeachtet. In der Zeit von 1579 bis 1589 cker waren, gingen der evangelischen hielt sich im Schloss Hadersdorf Freiherr Gemeinde verloren und wurden den Haus- Andreas von Teuffenbach einen schlesi- parteien zugesprochen (Wohnrecht). schen Prädikanten namens Heintzner als Schlossprediger. In der ganzen Gegend Nach drei Jahren Pfarradministration wurde fand dieser großen Zulauf. 1581 dehnte er Dr. Stökl am 1. Mai 1948 in der damals seine Seelsorge auch auf Purkersdorf aus. bestehenden Barackenkirche des Auhofla- Mit der Gegenreformation wurden 800 gers zum Pfarrer von Purkersdorf installiert. evangelische Adelsgeschlechter und alle Diese Baracke wurde von den Russen bald Schlossprediger aus Österreich ausgewie- abmontiert und fortgeschafft. Die Pfarrge- sen. Ab dem 17. Jahrhundert gab es höch- meinde konnte kurze Zeit später das Haus stens vereinzelt Evangelische. Kaiser Wiener Straße 81 erwerben und hier die Josefs II. Toleranzpatent (1781) brachte Pfarrwohnung, eine Kapelle, die Küsterwoh- einen zögernden Neubeginn. nung und eine Kinderheimstätte einrichten. Am l. Adventsonntag 1948 nahm Bischof Nach dem 1. Weltkrieg versuchten Dr. Dr. Gerhard May die Weihe vor. Die baufälli- Österreicher und Ing. Gebhardt, die Evange- ge Kapelle in der Kaiser-Josef-Straße wurde lischen in Purkersdorf in einer Gemeinde zu auf Abbruch verkauft. Nun war aber auch sammeln. Die ersten Gottesdienste wurden das Haus Wiener Straße 81 baufällig gewor- 1919 im Hause der Frau Konsul Meyer → den und wurde an die evangelische Sied- Fürstenberggasse 2 abgehalten. Bald über- lungsgenossenschaft „Neusiedler“ veräu- siedelte man mit den Gottesdiensten in die ßert. Inzwischen hatte die Pfarrgemeinde Schule, die dort seit 1922 Pfarrer Dr. lic. Anteil an der evangelischen Anstaltskirche Erwin Schneider hielt. Am 12. Dezember „Zur Barmherzigkeit Gottes“ in den → Evan- 1926 wurde Vikar Friedrich → Kröcker zum gelischen Anstalten bekommen, in einem ersten evangelischen Pfarrer gewählt und Teil des ehemaligen → Sanatoriums Pur- am 3. April 1927 in sein Amt eingeführt, kersdorf (Krankenhaus für Innere Krankhei- und zwar von Dr. Erich → Stökl. Der Gottes- ten, ein Altersheim sowie eine Kirche). In dienst wurde zunächst im Turnsaal der Bür- den Räumen des bald wieder aufgelasse-

——— 59 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF nen Mädchenheimes wurde ein Predigerse- Herbert Gräser aus St. Pölten. 18 Monate minar eingerichtet (→ Evangelisches Predi- ist die Gemeinde (neuerdings) ohne eige- gerseminar). nen Pfarrer. Im Oktober wird Dkfm. Rainer Die evangelische Pfarre hat eine große Dia- Jasch (wieder) Kurator. spora (Streuung), von Maria Brunn bis zum 1988: Am 11. Oktober wird der neue Pfarrer Gipfel des Schöpfls zu versorgen. Gottes- Mag. Dietmar → Kreuz von Superintendent dienste wurden auch im kath. Pfarrheim Pur- Mag. Paul Weiland in sein Amt eingeführt. kersdorf und in einer mobilen Kirche abge- 2000: Des 25-jährigen Bestehens der Kir- halten. Von 1971 bis 1985 war Dir. Ludwig che in der Wintergasse wird gedacht. → Drexler hier Pfarrer. Am 14. Oktober 1973 erfolgte die Grundsteinlegung zu ei- 2001: Am 30. November wird das von der nem neuen evangelischen Pfarrzentrum in Pfarrgemeinde herausgegebene Kochbuch der Wintergasse 13-15. Bereits am 19. April „Kreuz & quer“ präsentiert. 1974 war Gleichenfeier dieses Bauwerkes. 2002: Am 8. September wird anlässlich des Am 25. Mai 1975 konnte die evangelische 75-jährigen Bestehens der Evangelischen Kirche „Zur Ehre Gottes“ in Anwesenheit Pfarrgemeinde AB Purkersdorf ein Festgot- zahlreicher geistlicher Würdenträger der Be- tesdienst gefeiert. stimmung übergeben werden. Landes- Nachsatz: Seit 1. Jänner 1990 gehört die hauptmann Andreas → Maurer und zahlrei- Purkersdorfer Pfarrgemeinde nicht mehr zu che Gemeinderäte waren zugegen. Arch. DI Wien, sondern zur Superintendentur Nieder- Friedrich Rollwagen übergab an Pfarrer Lud- österreich. wig Drexler formell die Schlüssel, worauf die Weihe der Kirche durch Superintendent EVANGELISCHER PFARRBRIEF Prof. Erich Wilhelm vorgenommen wurde (→ Mit dem Logo Evangelisch im Wienerwald Zentrum der Evangelischen Gemeinde). periodisch erscheinendes Blatt mit Nach- Nach Ludwig Drexler war einige Zeit Horst richten des Herausgebers, der Evangeli- Schmidtkunz als Pfarrer tätig. Seit seinem schen Pfarrgemeinde A. B. Purkersdorf. und abrupten Ausscheiden versahen (vorüber- seelsorglichen Beiträgen. „Der Pfarrbrief gehend) Vikare den Seelsorgedienst, unter- setzt sich zur Aufgabe, die Verbindung zu stützt von einer Gemeindeschwester (seit allen Gliedern der Evangelischen Pfarrge- bald nach Kriegsende SR Hildegard Iwan, meinde A. B. Purkersdorf aufrecht zu erhal- seit 1990 Monika Prieschl). ten, das Evangelium von Jesus Christus zu verkünden und Themen über Gemeindele- 1993: Im Sommer verlässt Gemeinde- ben, Kirche und Gesellschaft anzubieten.“ schwester Monika Prieschl die Gemeinde. Am 11. Juli wird Vikar Mag. Gerold Lehner Nach zweijähriger Vorbereitungsarbeit des durch Bischof Dr. Dieter Knall zum Pfarrer Pfarrbriefteams bekam der Pfarrbrief im ordiniert (andere Nachbesetzungen erfolgen Oktober 2002 ein neues Gesicht. Unter verschiedentlich) und am 21. November in dem Namen „Evangelisch im Wienerwald“ sein Amt als Pfarrer von Purkersdorf einge- werden die Gemeinden im Abstand von zwei führt. Monaten vom Geschehen in Pfarrgemeinde und Kirche informiert. 1996: Am 29. Juni wird im Purkersdorfer → Stadtsaal ein von der „Kreativgruppe“ der EVANGELISCHES BILDUNGSWERK Jugend geschaffenes Musical „Die Farben Wintergasse 15, bestand seit 1972, eine des Lebens“ uraufgeführt. Gründung des Pfarrers Ludwig → Drexler, 1997: Pfarrer Lehner verlässt Ende März der auch bis 1974 die Leitung innehatte. die Pfarrgemeinde. Er übernimmt die Lei- 1974 bis 1977 war Wirklicher Amtsrat Otto tung des → Evangelischen Predigersemi- Ludewig, von da an bis zu seinem Übertritt nars. Administrator wird (wieder) Pfarrer in den Ruhestand wieder Pfarrer Drexler Lei-

——— 60 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF ter des Bildungswerkes. Vornehmliche Auf- kirche in Motiven des Jugendstils (Prof. Oth- gabe: Geistliche Weiterbildung, Beitrag zur mar Schimkowitz). Der Raum diente ur- Erhaltung der Kultur des christlichen Abend- sprünglich der Ausstellung der reichhaltigen landes, Bibelwochen, Evangelisationen, Sammlung japanischer Kunstgegenstände enge Zusammenarbeit mit der → Volkshoch- (Viktor Zuckerkandl), die heute (?) im Besitz schule Purkersdorf, Veranstaltungen, z. B. des Museums der Stadt Breslau sein dürfte. Aufführung von Max Mells „Apostelspiel“, Das Evangelische Predigerseminar wurde Ludwig Drexlers „Die Wallnerin“, verschie- aber 2002 geschlossen, das Gebäude inzwi- dene Gastspiele der Wiener Treubergbüh- schen verkauft. ne, geistliches Konzert mit einem finni- schen Männerchor, die schönsten Szenen EYSLER, Edmund aus Goethes „Faust“, die Gestaltung von Meister der Wiener Operette, *12.3.1874 Adventnachmittagen für die Stadtgemein- in Wien Hernals, ✝ 4.10.1949. Das Vor- de, Konzert des Mädchenchores von Bad → stadtmilieu, in dem er aufwuchs, spiegelt Säckingen, „Österreich in Wort und Ton“ sich in seinen Werken, zum Beispiel im Un- anlässlich der → Partnerschaftsleier zwi- sterblichen Lump wieder. 1889 lernte er schen Bad → Säckingen und Purkersdorf. Leo Fall kennen, der den 15-jährigen sehr Heute existiert das Evangelische Bildungs- talentierten Jungen förderte. Im Jahre 1897 werk als eigenständige Institution nicht mehr. heiratete er die Wienerin Leopoldine All- nock, der Ehe entsprossen 2 Töchter, Mar- EVANGELISCHES PREDIGERSEMINAR garete und Maria. Durchschlagenden Erfolg Ausbildungs- und Fortbildungsinstitut der errang seine Operette Bruder Straubinger, Evangelischen Kirche A. B. (Augsburger deren Uraufführung am 20. Februar 1903 Bekenntnis) in Osterreich. Junge Theologen im Theater an der Wien mit Alexander Girar- wurden nach Abschluss ihres Universitäts- di erfolgte und 1819-mal wiederholt wurde. studiums im Hause auf ihre Praxis im Pfarr- Weitere Werke folgten: Püfferl, Schützenlie- amt hin ausgebildet, in enger Zusammenar- sel, Künstlerblut, Der lachende Ehemann, beit mit jener Ortsgemeinde, in der sie ihre Der Aushilfsgatte. 1927: Die gold’ne Meis- ersten beiden Dienstjahre zubringen. Allen terin mit 269 Wiederholungen. Pfarrern der Landeskirche stand das Haus Die Stadt Wien verlieh Edmund Eysler das zur berufsbegleitenden Weiterbildung zur Bürgerrecht, Ehrenzeichen der Republik Verfügung. Kurse für nichttheologische Mit- folgten. Nach dem Kriege, der ihm viel Unge- arbeiter der Gemeinden förderten eine mach brachte, erhielt er den Professorenti- basisnahe und bekenntnisbezogene Fähig- tel und 1949, zu seinem 75. Geburtstag, keit zu vermehrter Mitverantwortung. Das den Ehrenring der Stadt Wien. Eine Freundin Haus stand unter Leitung eines Rektors, seiner Tochter stellte der Familie Eysler dem die fachliche und seelsorgerliche einen Teil ihres Hauses in Purkersdorf, der Begleitung der Arbeit oblag. → Calmusvilla, Linzer Straße 29, während Das Haus Anton Wenzel Prager-Gasse 21 der Sommermonate zur Verfügung, die (vormals Wiener Straße 62) wurde 1906 Besitznachfolger taten das gleiche, sodass vom Architekten Leopold Bauer in seiner die Familie Eysler die Sommer 1932 bis heutigen Form gestaltet und befand sich da- 1949 hier verbringen konnte. Eine Gedenk- mals im Besitz der Familie Zuckerkandl. die tafel wurde an diesem Hause anlässlich das → Sanatorium „Westend“ (Purkersdorf) Eyslers 100. Geburtstag feierlich enthüllt. errichtete und betrieb. Bautechnisch wichtig Eine anschließende Feierstunde (7.12. ist die für die Zeit erstmalige Konstruktion 1974) im Rathaus war dem Leben und von Stahlbetonplattendecken mit sichtba- Schaffen des Komponisten gewidmet, mit ren Unterzügen, künstlerisch bedeutsam dem das „Silberne Zeitalter“ der Wiener die Portalgestaltung der späteren Seminar- Operette begonnen hatte.

——— 61 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

F

FABERGRÜNDE am 19. Juni 1976 im Rahmen der → Partner- Grundstücke in der → Baunzen im Ausmaß schaftsfeier. 1991/1992 zur Gänze stabil von 13.000 m², früherer Eigentümer Dr. und solide neu errichtet. Ob ihr Weiterbe- Christoph Faber. Sie wurden 1978 von der stand auf Grund von (neuen) EU-Richtlinien Stadtgemeinde Purkersdorf gekauft, parzel- gesichert ist, wird derzeit bezweifelt. liert und aufgeschlossen. Bauwillige Inter- essenten, in erster Linie Purkersdorfer, FAUSTBALLANLAGE SCHÖFFELSTEIN haben die Bauplätze in der Folgezeit erwor- Zwischen der → Umfahrungsstraße (Bun- ben und darauf Eigenheime errichtet. desstraße 44) bzw. → Tullnerbachstraße 14 und der → Deuschwaldallee gelegen. Eröff- FACHÄRZTE nung 1973. Sie existiert nicht mehr. Auf die- Siehe → Ärzte. sem Grundstück ist vor kurzem eine (weite- FAHRGAST WIENTAL re) Wohnhausanlage (→ Tullnerbachstraße 7) errichtet worden. „Fahrgast“ ist analog zu Autofahrerverbän- den eine österreichweite Interessenvertre- tung der Benutzer öffentlicher Verkehrsmit- FC PURKERSDORF tel. „Fahrgast Wiental“ ist die Regionalstel- Siehe → Fußballclub Purkersdorf le dieser Organisation für den Lebensbe- reich Wienerwald-Mitte/West. FEIHLER, Franz Ihre Bedeutung ist seit der „Pionierzeit“ Sekretär der „Allgemeinen → Gewerbege- 1983 bis 1988 stark zurückgegangen. Ein- nossenschaft des Gerichts-Bezirkes Pur- flussreich geworden ist das Komitee Unse- kersdorf“. Nach den Familien Feihler ist die re Westbahn – Unsere Busse, in vielem → Feihlerhöhe benannt. 1782 war ein deckungsgleich mit dem Fahrgast. Johann Georg Feichler Gastwirt Zum Golde- nen Adler. Vgl. → Gastronomiebetriebe. FALLY, Margit, Mag. Psychotherapeutin, *1964. Praxis: Winter- FEIHLERHÖHE gasse 75/7. Klinische und Gesundheits- 314 Meter hoch, am → Pfaffenberg, nach psychologin, Supervisorin. Schwerpunkte: der um das Wohl der Gemeinde verdienten Angststörungen, Depression, Psychosoma- „Dynastie“ Feihler (Fähler, Failer, Feichler, tik, Altern. 18. bis 20. Jahrhundert) benannt, Standort FAMILIENTREFF des → Weinheber-Denkmals. Siehe → Hilfswerk FEILBACH FASANVOLIERE So hieß ein Verbindungsgraben zwischen Im Wildpark des → Naturparks Sandstein- der → Wien und dem → Gablitzbach. Er Wienerwald im Jahre 1976 gebaut, bildet begann hinter dem heutigen → Volkshaus ebenso wie das → Wildgehege, das → Wild- und endete beim Anfang der → Bahnhofstra- schweingehege, das Rehgehege und das → ße. Die Brücke über den Feilbach war nach Wienerwaldhaus ein Ausflugsziel der Wiener- dem Dorfschmied Vogt (Hauptplatz 13) waldwanderer. Zugang von der → Deutsch- Vogtbrücke benannt. Der Bach wurde beim waldstraße. Übergabe an die Öffentlichkeit Bau der → Westbahn zugeschüttet.

——— 62 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

FERDINAND KÜRNBERGERGASSE schen Turn- und Sportunion, Gründungsmit- Seitengasse (Sackgasse) der → Sagberg- glied des → Pensionisten und Rentnerbun- straße, ab Nr. 17, benannt nach dem des, Bezirks-Sozialreferent etc. Dem Ge- Schriftsteller Ferdinand → Kürnberger, dem meinderat gehörte er von 1966 bis 1980 tatkräftigen Mitstreiter Josef → Schöffels im an. Seitens des ÖAAB wurde er mit dem Sil- bernen Ehrenzeichen dekoriert, die Stadtge- Kampf um die Rettung des → Wienerwaldes. meinde Purkersdorf hat ihm 1977 die Sil- Die Benennung erfolgte 1961. berne und 1980 die Goldene → Ehrennadel FERNMELDEBETRIEBSAMT WIEN, verliehen. WÄHLAMT PURKERSDORF FETTINGER, Walter Linzer Straße 3, Baubeginn 1972, Fertig- Inspektionsrat der NÖ Landesregierung, stellung 1976, Eröffnung am 27. Septem- Wiener Straße 58, *28.8.1944, Sohn von ber 1976 durch den damaligen Verkehrsmi- → nister Erwin Lanc. Das Wählamt wurde zu- Lorenz Fettinger, ist seit 1981 Außenstel- nächst für zirka 2.000 Teilnehmer einge- lenleiter der → Bezirkshauptmannschaft richtet, ausbau- und erweiterungsfähig. Es Wien-Umgebung in Purkersdorf. Als rühriges wird im Endausbau eine Kapazität von Mitglied beim → Roten Kreuz in verantwor- 10.000 Hauptanschlüssen aufweisen. Ver- tungsvoller Funktion wurde er 1985 mit der baute Fläche 300 m2 auf einem Grundstück Silbernen → Ehrennadel der Stadtgemeinde von 1.500 m² Ausmaß. Kostenaufwand ca. Purkersdorf ausgezeichnet und erhielt mit 10 Millionen Schilling. Gemeinderatsbeschluss vom 29. Septem- ber 1994 die Goldene Ehrennadel. Seinen FETTINGER, Lorenz aktiven Dienst beim Roten Kreuz hat er Robert Hamerlinggasse 9, *11. 7. 1913, 1999 beendet. ✝ 20. 2. 1996. Wurde in Wien als Sohn einer Arbeiterfamilie geboren, übersiedelte 1920 FEUERSBRÜNSTE mit seinen Eltern nach Purkersdorf, wo sein Aus der Zeit Ende 13. bis Mitte 14. Jahrhun- Vater bei der Schuhleistenfabrik Eigl und dert liegen Berichte von zahlreichen Brand- Bejbl (der späteren Firma Trautenberger) katastrophen vor. eine Beschäftigung annahm. Lorenz Fettin- 1705 Rauchfangfeuer im → Badehaus ger erlernte nach der Bürgerschule das Gra- neben der Fleischbank veurhandwerk und legte die Gesellen- und Am 4. Oktober 1735 brannte das Haus des später die Meisterprüfung ab. 1933 rückte kaiserlichen Postmeisters → Pruckhmayr, er zum Österreichischen Bundesheer ein dazu weitere vier Häuser (→ Poststation) und wurde 1938 in die Deutsche Wehr- macht überstellt. 1945 kehrte er aus der 1741 Großbrand, Löscharbeiten waren da- Kriegsgefangenschaft zurück und betätigte mals fast unmöglich sich 1945 bis 1949 in seinem Beruf. 1949 1764 ebenfalls ein Großbrand mit ungenü- trat er einen Posten im Bundesministerium gender Bekämpfung für Unterricht an, besuchte Abendkurse der 1795 am 30. April ein Feuer im → Hießber- Arbeitermittelschule und bestand im Jahre gerschen Haus in der → Herrengasse, das 1952 die Beamtenmatura. Sein letzter Be- auf unbekannte Weise entstand und auf 5 rufstitel: Bibliotheks-Fachinspektor. Seit weitere Häuser übergriff. Der Hausbesitzer seinem 14. Lebensjahr in verschiedenen Rosner wohnte dem Brandherde benach- christlichen Organisationen tätig, war er bart und hatte an seinem Hause den Hl. Flo- seit 1945 in der ÖVP, und zwar im ÖAAB rian als Schutzpatron angebracht. Er hatte aktiv tätig. an diesem Tage an einer Wallfahrt zu Ehren Sein weiteres Wirken: Gewerkschaftsfunk- des Hl. Florian teilgenommen. Als er heim- tionär, Gründungsmitglied der Österreichi- kam, fand er sein Haus als Brandruine vor,

——— 63 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF nur das Bild des Hl. Florian war unbeschä- Am 8. April 1958 entstand am → Bahnhof digt. Darob erzürnt riss Rosner den Heiligen Unter Purkersdorf ein Brand, dem binnen herunter einer Viertelstunde Büffet und Fahrdienstlei- 1810 fiel das Gasthaus Zum Goldenen Adler tung mit dem ganzen Mittelbahnsteig zum (vgl. → Gaststronomiebetriebe), → Hauptplatz Opfer fielen 10, dem Brand zum Opfer Am 12. Februar 1959 Brand im Warenhaus Helene Waniek, → Hauptplatz 2 1842 am 23. August brach um 10.30 Uhr im Kuhstall des Posthauses, Hauptplatz 5 Am 29. Oktober 1959 Brand in der Groß- (vgl. → Poststation), ein Brand aus, welcher tischlerei → Trautenberger, → Linzer Straße infolge Trockenheit und starken Windes auf 26 → Kirche, → Schloss, → Schule und → Post Am 30. April 1960 Großfeuer in der Wurst- übergriff und insgesamt 13 Häuser ein- und Fleischwarenfabrik → Riedmüller. Es äscherte (der „große Brand“ von Purkers- entstand großer Sachschaden. dorf) Am 21. November 1960 wieder ein Brand in 1848 brannten die Häuser (heute) Wiener der Großtischlerei Trautenberger Straße 6-10 ab Am 16. Jänner 1966 Brand eines Wohnhau- 1861 brannte es neuerdings gefährlich in ses in der → Wintergasse der → Herrengasse Am 22. Jänner 1968 Brand in der → Kon- Am 14. September 1863 brachen in den stantin Walz-Gasse mit einem Todesopfer beiden Gasthäusern Zum Goldenen Wolfen Am 27. Juli 1970 Brand bei der Firma Ried- und Zum Goldenen Adler (vgl. → Gastrono- müller in der Herrengasse. Mehrere Feuer- miebetriebe) Brände aus, die den Ort in wehrmänner wurden verletzt größte Gefahr brachten Am 12. Oktober 1979 Brand der Villa Geor- 1876 Brand des Wirtschaftshofes der ge Gruber, → Deutschwaldstraße 9-11. Kurz’schen Realität in der Herrengasse, Der → Glasgraben-Großbrand im Sommer beim Milchmeier Josef Grassl, wobei großer 1992 und der Brand im Gasthaus → Staub- Schaden entstand mann im April 1993 erforderten Einsätze Am 2. August 1900 um 15 Uhr brach im der Feuerwehren aus Purkersdorf, → Tullner- Gasthaus zum Goldenen Hirschen (→ Sen- bach und → Gablitz. Ähnlich verhielt es sich felder) ein Großbrand aus, der nicht beim Brand in der → Wienzeile im Februar gelöscht werden konnte, da die Feuerwehr 1994 (und beim Ölalarm der Firma Plasser durch den geschlossenen Bahnschranken im selben Jahr). Anders dagegen, als im daran gehindert wurde, zum Brandplatz zu September 1999 in → Neu-Purkersdorf ein gelangen. Da half kein Bitten und Flehen. Baracken-Wohnhaus ein Raub der Flammen Der Bahnwärter hatte seine „Vorschrift“ und wurde. Purkersdorf eine Brandruine. Die Unterfüh- Weitere vernichtende Großbrände: 22. rung, das → Rattenloch, gab es damals Oktober 2000 in der → Pernerstorferstraße, noch nicht am 2. August 2001 bei der BILLA-Filiale in 1923 ereigneten sich in Purkersdorf sieben der → Linzer Straße und am 29. April 2002 Brände → Am Feuerstein, da wie 2000 wieder ein Wohnhaus nieder brannte. 1933 Großbrand bei der Fa. Trenkler, → Wiener Straße 73 FEUERSTEIN Am 27. März 1957 ein Waldbrand in → 502 Meter hoch, Berg zwischen → Baunzen Neu-Purkersdorf, der den Einsatz von fünf und → Dambachtal, nördlich der → Auto- Feuerwehren zur Bekämpfung erforderte bahn West. Nach ihm benannt → Am Feuer-

——— 64 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF stein. Der Name rührt von der dort vorkom- Gemeinde eine Schubleiter an, 1931 aus menden Hornblende, die als Zündstein Mitteln einer Sammlung eine Motorspritze, bekannt ist. 1934 einen Rüstwagen mit 12 Sitzen. 1934 erfolgte die Errichtung eines Schlauchtur- FEUERWEHR mes beim Rathaus mit Hilfe der Firmen Mar- Freiwillige Stadt-Feuerwehr Purkersdorf, terbauer und Wanas. 1937 wurde eine zwei- Tullnerbachstraße 1. te Motorspritze angeschafft. Ab 1937 musste die Feuerwehr für kurze Zeit auch Werdegang: Um das Jahr 1700 (vermutlich die Aufgaben einer Rettungsstation über- 1705) hatte der Ort durch den Erwerb einer nehmen (→ Rotes Kreuz). tragbaren Feuerspritze den Anfang zur An- schaffung von Feuerlöschgeräten gelegt. Zu 1945 verschwanden so gut wie alle Lösch- jener Zeit wurden bei → Feuersbrünsten alle requisiten samt dem Fuhrpark. Mit Hilfe der verfügbaren Einwohner zur Brandbekämp- Bevölkerung konnte 1948 ein alter Bedford fung herangezogen. 1705 wurde die Ausrü- als Tankwagen ausgebaut werden. Müh- stung dazu um einige Feuerleitern berei- samst erfolgte in den Jahren danach die chert und die Requisiten im so genannten weitere Wiederausrüstung unserer Feuer- „Feuer Leitter Thächl“ aufbewahrt. Später wehr Stück für Stück. 1965: Ankauf der Lie- wurde für die inzwischen auf allerhöchsten genschaft Kaiser-Josef-Straße 6 (ehemals Befehl der Ministerial Bank- und Hof-Depu- Schwechater Bier-Depot) durch die Gemein- tation angeschaffte große Feuerspritze an de Purkersdorf um 300.000 Schilling. der Ecke der Kirche beim Turm ein Feuerhüt- 1966: Umbau zum Feuerwehrhaus, 28. Mai tel aufgebaut. 1782 wurde ein Löschrequi- 1967: anlässlich der → Stadterhebung der sitenstadel auf dem Grund des Gemeinde- Wehr übergeben. Im gleichen Jahre: An- wirtshauses (heute → Wiener Straße 12) er- schaffung eines VW-Busses, der zu einem richtet, wo alle Geräte samt der Spritze Kommandofahrzeug mit Funk umgebaut Platz fanden. 1847 schaffte die Landgräfin wurde. 1972: Ford Transit um 90.000 Schil- → Fürstenberg eine 10 Eimer (560 Liter) ling angeschafft und 1973 die damalige fassende Feuerspitze an, die von 2 Pferden Krönung der Anschaffungen: Tanklöschfahr- gezogen wurde und die auch der Gemeinde zeug mit 4.000 Liter Inhalt von der Firma Ro- zur Verfügung stand. 1865 kaufte die stets senbauer um l Million Schilling angekauft, arme Gemeinde Purkersdorf aus dem Nach- das bald 20 Jahre unangefochten seine gu- lass der Gräfin Fürstenberg 3 gute Feuer- ten Dienste tat. 1971 bis 1972: Garagener- spritzen. weiterung. 1979 wurde das Feuerwehrhaus Die 1848 selbständige Gemeinde brauchte renoviert, die künstlerische Gestaltung be- wegen der stets wachsenden → Einwohner- sorgte Johannes → Hostasch. 1982 wurden und Häuserzahl einen rasch wirksamen dann noch durch kleinere Umbauten eine Brandschutz. Daher kam es 1873 zur Grün- Teeküche und ein Funkraum geschaffen. dung der Freiwilligen Feuerwehr. Bei der Der Funkbetrieb konnte so ohne Beeinträch- Gründungsversammlung fanden sich 73 tigung abgewickelt werden, die Teeküche er- Männer ein. 1875 Anschaffung einer Feuer- möglichte eine Versorgung nach schweren spritze bei der Firma Knaust um 2.400 fl. Einsätzen leichter als bisher. Verwalter der 1879 wurden das Feuerwehrdepot im ge- FF war bis 1976 OAR Franz Kulstrunk, seit- meindeeigenen Haus, Hauptplatz 13 (heute her ist Ing. Rainald → Haider Oberverwalter. 14), in dem vorher dem Schmiedemeister Laubhahn gehörenden Lokal durch entspre- Da die Raumerfordernisse angesichts der chende Adaptierung geschaffen und die Ge- ständig steigenden Anforderungen mit dem räte aus dem alten Feuerwehrstadel über- Feuerwehrhaus → Kaiser-Josef-Straße 6 ab siedelt. 88 Jahre blieb es dabei, bis 1967 Mitte der 80-er Jahre trotz allem in keiner das neue Feuerwehrhaus bezogen wurde (→ Weise erfüllt werden konnten, zielten seit Kaiser-Josef-Straße 6). 1899 schaffte die dieser Zeit die Bemühungen von Stadtge-

——— 65 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF meinde und Feuerwehrkommando auf den Veranstaltungen, Journaldienste: alles zu- Erwerb/Bau eines neuen Objekts für diesen sammen ergibt jährlich ca. 13.000 unbe- Dienst an Purkersdorf und seiner Bevölke- zahlte Arbeitsstunden, für den Dienstbe- rung ab. Mit Gemeinderats-Grundsatz-Be- trieb fallen in diesem Zeitraum über eine schluss vom 16. Dezember 1991 sollte das Million Schilling an Ausgaben an. Und zu al- auf dem Grundstück → Tullnerbachstraße 1 lem erhalten Unterstützer der FF – auch bei verwirklicht werden. Der ausgewählte Vor- Bezahlung nur des kleinsten Jahresbeitrags schlag von Arch. DI → Pfeil hat in einem vor- – bei kostenpflichtigen Einsätzen eine 50% gesehen: das Feuerwehrhaus, die Einsatz- Ermäßigung. zentrale für den → Arbeiter-Samariterbund und geförderte Wohnungen. Entwicklung in den letzten 10 Jahren, mit dem neuen Standort Tullnerbachstraße 1. Der → Fuhrpark der Freiwilligen Feuerwehr und alle nötigen Ausrüstungsrequisiten ha- Denn von dort aus versieht die Feuerwehr ben indessen, nicht zuletzt durch großzügi- seit 1. März 1997 (Festfeier 8. Juni) weiter- hin ihren wertvollen Einsatz im Dienst für ge Sponsoren, voran die → Banken – eine die Allgemeinheit. ständige Vermehrung bzw. Anpassung an Am 24. April 1994 war der Spatenstich zu die Erfordernisse der sich rapid entwickeln- diesem Großbau erfolgt, der neben der FF den Technik auch in Feuerwehrbelangen er- → fahren. Ein Rüstfahrzeug mit Seilwinde (2,2 auch dem Arbeiter-Samariterbund eine Millionen Schilling) konnte 1983 angekauft entsprechende Bleibe verschaffen sollte, werden, 1984 kam das Tanklöschfahrzeug mit entsprechender Entfaltungsmöglichkeit. 2000 (2,6 Millionen Schilling), 1989 das Mit einem EDV-gesteuerten Einsatzleitsys- neue Kommandofahrzeug (450.000 Schil- tem arbeitet dort die so auf neuesten Stand ling). Nicht vergessen darf in diesem Zu- gebrachte Bezirksalarmzentrale. Zu den neuen Sicherheitshelmen (1992) kamen sammenhang die Gabe der Partnerstadt → nach und nach Sicherheitsstiefel, neue Bad Säckingen von 1979 werden, die große Einsatzanzüge und Hitzeschutzhauben, Dachleiter. Trotzdem reißt die Kette der Er- schließlich Gaswarngeräte. Bestens gerüs- fordernisse nicht ab. Ein noch im Frühjahr tet konnten die Purkersdorfer Feuerwehrleu- 1992 mit Gemeindehilfe angeschafftes te 1998 die 125-Jahrfeier der Wehr bege- bestausgestattetes Tanklöschfahrzeug kos- hen. Seit 1996 gehören ihr auch Frauen an; tete neuerdings den stolzen Preis von 2,6 1999 waren es 25 Jahre, dass eine örtliche Mio. Schilling, wovon die Feuerwehr selbst Feuerwehrjugend existiert, dieses Viertel- eine Million aufzubringen hatte. Die Aus- jahrhundert war voll an Erfolgen, Preisen, stattung der Wehr mit hypermodernen Trä- Auszeichnungen und Gewinnen für den gerhelmen hingegen kam ausschließlich Nachwuchs, selbst im Fußball. durch Spenden großer und kleiner österrei- Im Mai 2000 bekam die gesamte Mann- chischer Mitbürger zustande. Ein besonde- schaft mit Monsignore Dr. Anton → Guber, rer Fall von dem oftmaligen Bank-Sponso- Purkersdorfs neuem Pfarrer, einen Kuraten, rings sei noch erwähnt: Anlässlich der Filia- die ganze Stadtgemeinde ein Feuerwehrmu- len-Eröffnung der → Raiffeisenkasse am 28. seum. Oktober 1978 stellte diese eine Unfallversi- Bewährungsgipfel in dieser Zeit: Beim Jahr- cherungsurkunde aus, wonach für ein Jahr hunderthochwasser 1997 (941 Einsätze), jeder FF-Mann mit 100.000 Schilling für den bei Großbränden (→ Feuersbrünste) in den Todes-, und mit 200.000 Schilling für den einzelnen Jahren, beim katastrophalen Invaliditätsfall versichert wurde. Zugsunglück 2001 und wieder beim Hoch- Zum großen Kontingent der → Feuerwehr- wasser 2002 im Stadtbereich, vor allem Einsätze kommen übrigens noch Wartungs- beim Katastrophenhilfsdienst in „halb“ Nie- arbeiten, Übungen, Verwaltungsarbeiten. derösterreich.

——— 66 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

FEUERWEHREINSÄTZE 1910-1918 Johann Marterbauer Josef Mayer 1919-1937 Johann Marterbauer Anton Jaunecker 1938-1945 Johann Marterbauer Anton Gotsch d. J. Jahr 1967 1979 1992 1997 2000 2002 1945-1954 Anton Gotsch d. J. Franz Wohlmuth Brandeinsätze 12 17 40 21 44 44 1954-1965 Anton Gotsch d. J. Franz Wohlmuth, Leopold Wolfsberger d. Ä. Brandsicherheits- 28 43 28 25 1966-1972 Ferdinand Schirak Leopold Wolfsberger d. J. wachen 1972-1974 Leopold Wolfsberger d. J. Anton Wanas Technische 120 275 433 877 405 699 1974-1981 Leopold Wolfsberger d. J. Fery Schirak Einsätze 1981-1991 Fery Schirak Karl Wukovits zusammen 132 292 501 941 477 768 1991-1995 Fery Schirak Viktor Weinzinger, Ing. Mario Bastirsch eingesetzte 691 1147 1996 ... Viktor Weinzinger Werner Schmatz Männer geleistete *) hervorgehobene Namen: siehe Stichwort 1189 2583 Arbeitsstunden FEUERWEHR-MANNSCHAFTSBEWEGUNG

2002 sind die Aktivitäten des Katastro- Jahr ´64 ´69 ´74 ´79 ´92 ´97 ´00 ´02 phenhilfsdienstes (KHD-Zug) im Wachau- Aktive Mitglieder 39 43 51 67 70 70 77 71 Nibelungengau und im Raum Fischamend Reservisten 11 7 6 11 16 15 16 17 gar nicht mitgezählt). Fünf Menschen und Feuerwehrjugend - - 21 12 7 23 28 21 etliche Tiere wurden dabei gerettet/befreit. insgesamt 50 50 78 90 93 108 121 109 Bemerkung: Technische Einsätze umschlie- ßen solche bei Hochwasser, Kfz-Bergung, 2002: Bei 768 Einsätzen mit 3.819 Stun- Wasserversorgung, Wespennester, Türver- den war die Feuerwehr voll gefordert. klemmungen, Baumentfernungen, Kanalge- 10.013 Verwaltungs- und 8.760 Telefon- brechen, gefährlichen Stoffen u. a. m. stunden kamen dazu, bei 76 Schulungen weitere 939,5 Stunden. FEUERWEHR-FUHRPARK FEUERWEHR UNTER-TULLNERBACH Stand Ende 1992: → Kommandofahrzeug, Funkleitstelle, Lösch- Für das an Tullnerbach angrenzende Ge- fahrzeug, Tanklöschfahrzeuge 2000 und biet Purkersdorfs hat lange Zeit raumüber- 4000, schweres Rüstfahrzeug mit Kran, greifend die FF Unter-Tullnerbach unbezahl- ten und unbezahlbaren Helferdienst verse- Rüstfahrzeug mit Seilwinde, Drehleiter, hen. Kommandant dieser Wehr ist: Ing. Kleinlastfahrzeug, Motorrad, Anhänger Heinrich Svejda, ein Purkersdorfer. Stand- 12.000 Liter. Anfang 1993 ist noch ein ort: Unter-Tullnerbach, Hauptstraße 11. Sie 4000 Liter-Tank für gefährliche Stoffe dazu- hat sich in der Zwischenzeit mit der Feuer- gekommen. wehr Tullnerbach-(Lawies) fusioniert, der Dieser Fuhrpark erfuhr seither durch Neuan- Betreuungsrayon westliches Purkersdorf ist schaffungen, Verkäufe, Tauschaktionen ein infolgedessen der Purkersdorfer Feuerwehr ungefähres Gleichbleiben an Stückzahl, zugefallen. eine Verbesserung an Qualität. FEURSTEIN, Petra, Dr. FEUERWEHRKOMMANDANTEN Strahlentherapeutin, Psychoonkologin u. a., Von - bis Kommandant Stellvertreter Fürstenberggasse 12, *22.8.1958. Ordina- 1874-1875 Karl Schiffer Karl Falk, Augustin Lucha tion: Karl Kurzgasse 3-5/19 seit Jahresbe- 1876 Wenzel Prager Augustin Lucha ginn 2001, verheiratet mit Dr. Bernhard 1877 Karl Falk Augustin Lucha 1878-1879 Augustin Lucha Karl Dewanger Feurstein, Mutter von drei Kindern. In Pur- 1880-1881 Karl Dewanger Josef Kail kersdorf wohnhaft seit 1995. Weil Dr. 1882-1885 Josef Gögl Josef Schutzbacher Feurstein an den Menschen im körper- 1886-1898 Josef Kail Anton Gotsch d. Ä. 1899-1900 Anton Gotsch d. Ä. Josef Dewanger lich-seelischen Zusammenhang und in sei- 1901-1902 Anton Gotsch d. Ä. Josef Nowy nem sozialen Umfeld, in ganzheitlicher 1903-1904 Rudolf Wolfsgruber Anton Jaunecker 1905-1906 Josef Kail Anton Gotsch d. Ä. Sicht denkt und danach therapiert, erbringt 1906-1909 Anton Gotsch d. Ä. Josef Mayer das eine seltene Kombination Psychothe-

——— 67 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF rapie und medizinische Nachsorge für man ihr die ärztliche Betreuung der Mutter- Krebserkrankungen, ermöglicht durch die beratungsstellen in Purkersdorf, Hadersdorf Ärztin für Allgemeinmedizin! und → Preßbaum als Leiterin anbot. Der Sie ist Fachärztin am Institut für Strahlen- Herr Bundespräsident verlieh ihr 1967 den therapie am Wiener Wilhelminenspital. Das Titel Medizinalrat. Die Stadtgemeinde Pur- aufgezeigte Pendant dazu praktiziert sie als kersdorf zeichnete sie 1975 mit der Golde- Wahlärztin in Purkersdorf. nen → Ehrenbrosche aus. Am 31. Dezember 1975 schied sie als Ärztin der Mutterbera- FIEBERKREUZ tungsstellen aus dem Öffentlichen Dienst Es steht an der → Linzer Straße (Bundes- aus, ihre Ordination schloss sie bald da- straße 1) ca. 250 Meter von der Gemeinde- nach. grenze Purkersdorf/Gablitz auf → Gablitzer Gebiet. Die Chronik von Purkersdorf ver- FINDEIS, Franz, OMR Dr. merkt den Bestand dieses Wegkreuzes Stadtarzt, Kindergarten- und Schularzt so- bereits im 17. Jahrhundert. Es war seiner- wie Feuerwehrarzt, Wintergasse 7. *26. 3. zeit bei Epidemien Ziel vieler Bittprozessio- 1911, Geburtsort die damalige Grenzgarni- nen, sowohl von Purkersdorf als auch von son Karlsburg in Siebenbürgen, ✝ 24. 7. Gablitz. Im Jahre 1934 erhielt es eine Tafel 1997. Aus altösterreichischer Familie (Groß- zur Erinnerung an Engelbert Dollfuß. Der frü- eltern waren Bürger der Stadt Wien), verhei- her vorhanden gewesene bronzene Chris- → tuskörper wurde 1948 wegen seines Metall- ratet mit Medizinalrat Dr. Eleonore Fin- wertes versilbert und später durch einen deis. Drei Kinder. Bildungsweg in Wien, ✝ aus Holz geschnitzten Korpus ersetzt. Werkstudent (Vater 1923). Nach Assi- stenzarzttätigkeit ab 1943 Militärarzt, als Der bekannte Gablitzer Künstler Josef Lang, Kriegsversehrter im Lazarett (→ Sanatori- der den Korpus aus Zirbelholz geschnitzt um) in Purkersdorf, mit Kriegsende hier als hatte, schuf auch ein neues Kreuz aus praktischer Arzt etabliert (bis 1983), dane- Kunststein (bisher Holz). Als auch der Zir- ben im öffentlichen Dienst (bis 1981) sowie belholz-Korpus geraubt wurde (1979), ver- Vertrauensarzt des → Arbeitsamtes und be- festigte man einen neuen Metall-Korpus so eideter Gerichtssachverständiger, außer- fest an diesem Kunststein-Kreuz, dass dem Leiter eines Privatkleinstkrankenhau- abermalige Raubversuche erfreulicherweise ses. Dies alles zuerst in der Nachkriegs- ergebnislos blieben, zuletzt 2003. und Besatzungszeit mit allen Begleiter- scheinungen und Risiken, vor 1954 (Wie- FILIALKIRCHE derselbstständigkeit Purkersdorfs) in amtli- Siehe → Maria im Wienerwald cher Funktion mit verschiedenen einschlägi- gen Aufgaben. FINDEIS, Eleonore, MR Dr. In kulturellen Belangen Jungstudentenbe- Kinderfachärztin, Wintergasse 7. *10.5.1911 treuer und Gründer der → Austria Purkers- in Wien, ✝ 21.9.1994. Studium in Wien, Pro- dorf mit weit über sein Fachgebiet hinaus- motion 1936, Anstellung im Wilhelminen- gehender Vortragstätigkeit. 1961 Medizi- spital, später in der Preyerschen Kinderkli- nalrat, 1971 Goldene → Ehrennadel der nik. 1943 Facharzt für Kinderheilkunde und Stadtgemeinde Purkersdorf, Goldenes Oberärztin, gegen Kriegsende provisorische Ehrenzeichen Niederösterreichs und Ste- Leitung der Anstalt. In Purkersdorf ordinier- phanusorden der Erzdiözese in Silber, 1972 te sie ab 1. August 1945 bis 1964 in der Obermedizinalrat, 1981 Goldener → Ehren- Herrengasse 7, in der Folgezeit im eigenen ring der Stadtgemeinde Purkersdorf; dazu Haus an obiger Anschrift. Fachliche Tüchtig- eine Reihe von Ehrungen und Auszeichnun- keit zeichnete sie besonders aus, sodass gen der Schulbehörden und der Feuerwehr.

——— 68 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

FINDEIS, Franz, Ing. Der derzeit als Bauinspektionsrat der NÖ Landesregierung tätige Ing. Franz Findeis Landesbeamter, Wintergasse 7, *22. 11. hat nach seiner 1995 erfolgten Resignation 1949 in Wien, in Purkersdorf aufgewach- als 2. Vizebürgermeister (einschließlich Ver- sen, Vater von drei Töchtern, TGM-Absol- zicht auf das Gemeinderatsmandat) und vent, Abteilung Silikattechnik, zunächst in Stadtparteiobmann der → Österreichischen der Privat-Wirtschaft, ab 1976 im NÖ Lan- Volkspartei Purkersdorf bei Errichtung eines desdienst. Er ist der Sohn von Medizinalrat zweiten Wohnsitzes in der Wachau seinen Dr. Eleonore → Findeis und Obermedizinal- Einsatz-Schwerpunkt auch entsprechend rat Dr. Franz → Findeis. verlagert, sein Engagement im Purkersdor- Ab März 1978 im Gemeinderat und durch fer Raum weitgehend eingeschränkt. Sein Gemeinderatsbeschluss Ortsstellenleiter- Abgang als (Teil-)Bezirksobmann des Ös- Stv. des NÖ → Zivilschutzverbandes, ab terr. Arbeiter- und Angestelltenbundes fiel 1980 Kassenverwalter (bis 1985), → weniger ins Gewicht, sein Fehlen in der Or- Ombudsmann (bis 1989) und Mitglied der ganisation des → Jakobimarktes und des Baukommission; ab 1985 Stadtrat (Natur- Purkersdorfer Faschings hingegen schon. und Umweltschutz, Personalwesen, dann Noch 1995 war er Gründer und Obmann des → Stadtplanung und Stadtentwicklung. → Orts- Freundeskreises Bad Säckingen-Purkers- dorf (dzt. 2. Obmann-Stellvertreter). bild und → Radwegenetz) und ab 1990 Zwei- ter Vizebürgermeister. Verstärkt engagiert ist er als ÖAAB-FCG (→ Als freiwilliger Mitarbeiter langjährig poli- Fraktion Christlicher Gewerkschafter) Ver- tisch engagiert, war er ab 1971 geschäfts- trauensmann der Baudirektion beim Amt führender, von 1975 bis 1984 Stadtob- der NÖ Landesregierung und als Ballob- mann und Bezirksobmann-Stv. der → Jun- mann des Landhausballes. Er ist Gründer gen ÖVP, mit 1978 Schriftleiter des Purkers- und Kassier der Farbtragenden Sängerschaft dorf → Echos (bis 1989), war seit 1985 eini- „Wachau“ – Österr. Weinbruderschaft gewor- den. ge Jahre Bezirksobmann des → ÖAAB, ab 1989 ÖVP-Stadtparteiobmann und ist seit (Weitere) Auszeichnungen: 1992 Silberne 1992 ÖVP-Obmann des Teilbezirkes (nach Medaille des Kameradschaftsbundes, 1993 Statutenänderung so bezeichnet) Purkers- (und 1998) → Partnerschaftsmedaille sei- dorf und Bezirksparteiobmann-Stv. von tens → Bad Säckingens und 1996 seitens Wien-Umgebung. 1984 erhielt er das Silber- Purkersdorfs, 1995 Ehren-Stadtparteiob- ne Ehrenzeichen der Jungen ÖVP, 1989 das mann der ÖVP Purkersdorf, 1996 Goldene Goldene Ehrenzeichen der ÖVP NÖ. Ehrenplakette des Verbandes der NÖ Ge- In allen seinen Funktionen bekannt vielsei- meindevertreter der ÖVP und Verdienstme- tig tätig, ist bzw. war er auch Mitglied ver- daille des Österr. Roten Kreuzes in Bronze, schiedener Vereine und Organisationen, so 1997 Goldene → Ehrennadel der Stadtge- z. B. Urphilister der → Austria Purkersdorf, meinde Purkersdorf, 2000 Silbernes Ehren- Ausschussmitglied beim → Roten Kreuz, der zeichen des ÖAAB, 2002 Goldenes Ehren- → FF Purkersdorf, der → Stadtkapelle Pur- zeichen des Bundeslandes NÖ. kersdorf, des → Verschönerungsvereins, FISCHER, Andreas des → Kameradschaftsbundes, des → Fuß- ballclubs und des → Schiclubs Purkersdorf Rotkreuz-Mitarbeiter, Wienzeile 6, *28.2. (langjähriger Obmann-Stv.), Funktionär des 1962. Für seinen intensiven freiwilligen → Kulturbundes Wiental und des → Österrei- Einsatz für die Bezirksstelle Purkersdorf- chischen Mieter-, Siedler und Wohnungsei- Gablitz des → Roten Kreuzes verlieh ihm der gentümerbundes. Gemeinderat mit 30. September 1997 die

——— 69 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Silberne → Ehrennadel der Stadtgemeinde Obmannstelle zurück. Auszeichnungen des Purkersdorf. Sängerbundes, die Verleihung der Leopold Kunschak-Plakette anlässlich seines 90. FISCHER, Friedrich, DI Geburtstages und manche andere Anerken- Hofrat der NÖ Landesregierung i. R., wohnte nungen würdigten noch seine Tätigkeit. Hardt-Stremayrgasse 5-7, *5.2.1936 in Wien. Nach der Mittelschul-Matura an der FLASERINBRÜCKE HTL Schellinggasse Studium mit Diplom- Alte Benennung der → Gablitzbachbrücke. → Abschluss an der Technischen Universität Linzer Straße (Bundesstraße 1). Die Brücke Wien. Seit 1982 lebte er mit seiner Familie war ursprünglich aus Holz, musste aber in Purkersdorf. Als Ortsbildgestalter bei der infolge ihres, dem Verfall nahen Zustandes NÖ Landesregierung tätig, hat er auf die- erneuert werden. Die Gemeinde war damals sem Gebiet vielfach auch in Purkersdorf sehr Not leidend, weshalb sich die Anraine- beraten und geholfen: → Säckinger-Park, rin Fauser (im Grundbuch vor 1870 als Mit- Fassadengestaltung, → Ortsbildinventar usw. besitzerin der Liegenschaft) erbötig zeigte, Aus privaten Gründen ist er vor Jahren nach die Kosten zu tragen. Aus Frau Fauser, im Texing verzogen. Volksmund „Fauserin“, entstand durch Ent- stellung „Flaserin“ (auch „Fläserin“). In FITNESS-PARCOURS Eisenbeton wurde die Brücke dann 1925 Am 29. September 1973 wurde in → Tullner- erneuert. bach , im idyllischen → Irenental am Fuße des → Troppbergs ein Fitness-Parcours FLETZERSTEIG eröffnet. Der Fremdenverkehrsverein Tull- Ein Flößersteig entlang von Flüssen, bei uns nerbach in Zusammenarbeit mit den → Bun- an der Wien. Steig der Flößer- oder desforsten und der Donau-Versicherung hat Schwemmknechte zur Zeit der Klausen- ihn errichtet. bzw. Schwemmanlage im → Rechenfeld. In Purkersdorf besteht ein solcher Parcours Hier stand auch die → Stieglmühle, später seit 1972 und ist unter der Bezeichnung → Pragermühle genannt. Heute heißt der Flet- Waldsportpfad bekannt. zersteig → Deutschwaldallee und → Fürsten- berggasse. Aber auch die – heutige – Rie- FITZNER, Hans derbergstraße (→ Linzer Straße) trug diese Postdirektor, *13. 8. 1878 bei Jägerndorf, Bezeichnung als Donaubegleitweg im wei- Schlesien, ✝ 17.7.1970 in Purkersdorf, das testen Sinn. (Vgl. → Wedl Anna, → Gnaden- 1917 seine Wahlheimat geworden war. bild. → Deutschwald-Marienkapelle. → Tür- Nach seiner Militärdienstleistung bei der Mi- keninvasion). litärverwaltung in Mostar bekam er die Lei- tung des kleinen Postamtes in Puchberg, FLORIAN-TRAUTENBERGER-STRASSE wo er 1910 auch seine Gattin Dorothea, Sackgasse von der → Süßfeldstraße 1 in geb. Wolter, ehelichte. Nach Leitung größe- westlicher Richtung abzweigend. Benannt rer Postämter kam er 1917 in solcher Amts- nach dem Purkersdorfer Fabrikanten und Vi- aufgabe nach Purkersdorf. Neben seinem zebürgermeister Komm.-Rat → Trautenber- Einsatz für ein unabhängiges Österreich vor ger. 1938 widmete er sich auf kulturellem Ge- biet dem → Männerchor, dessen Obmann er FLYSCHZONE ein halbes Menschenalter war. Geologische Bezeichnung der Zone der Os- Anlässlich der 80-Jahrfeier des Chores talpen, die diese im Norden begleitet und erhielt er als erster in Purkersdorf die Silber- auch den → „Sandstein“ → Wienerwald ein- ne → Ehrennadel der Marktemeinde Pur- schließt. Der Flysch, eine bis einige tausend kersdorf. 1963 legte er, 85-jährig, die Meter mächtige Schichtfolge, besteht aus

——— 70 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF einer Wechsellagerung von tonigen bis mer- Lehranstalt umgewandelt, die 1867 zur geligen Schiefern mit kalkigen auch mergeli- Hochschule erhoben und somit zur unmittel- gen oder kieseligen Sandsteinbänken ver- baren Vorläuferin der Hochschule für schiedener Größe. Die Schichten entstan- Bodenkultur in Wien wurde. den durch Meeresablagerungen, hier im Wienerwald in der mittleren Kreidezeit, vor FOTO- UND FILMCLUB (PFFC), Millionen Jahren. Der Chef-Geologe der Geo- PURKERSDORFER → logischen Bundesanstalt, Dr. Siegmund Bei der Gründung 1975 Klublokal im Gast- Prey, hat umfangreiche Forschungsarbeiten haus Langer (→ Goldener Wolf), Hauptplatz in unserer Umgebung geleistet. Die Erosion 12. Ziele: Erfahrungsaustausch, Schulung, grub in Jahrmillionen Täler und Furchen, Ve- Fotokurse, Ausstellungen. Ab da vielfache getation und Fauna schufen die Wiener- Ausstellungstätigkeit (→ Heimatmuseum, → wald-Landschaft, in der um 7000 v. Chr. die Volkshaus. → Stadtsaal usw.). Man be- erste menschliche Besiedlung des Unteren merkt von Jahr zu Jahr eine gute Weiterent- Wientales nachweisbar ist. wicklung des Clubs, mit beachtlichen Erfol- Gemeinderat Alfred → Czernoch betrieb da- gen, z. B. bei Landesmeisterschaften. rin ebenfalls erfolgreiche Forschungen und Stand ab 1980: Klublokal Gasthaus Staub- Studien. mann, → Tullnerbachstraße 39; Labor Lin- FORMANEK, Johanna und Anna zer Straße 14 (→ Säckinger-Hof). Siehe → Jubiläums-Hochzeiten. Obmänner: Leopold Wegscheider, Wolfgang FORSTBETRIEB PURKERSDORF Wiedorn und Harald Handschuh; Lang- Dieses Nachfolgeorgan der Forstverwaltung zeit-Schriftführer: Gerry Walther, Clubmeis- Purkersdorf hat seinen Sitz im Gebäude der ter 1992 Ing. A. → Friedmann. → Unternehmensleitung der Bundesforste, Der Club ist inzwischen Mitglied des VÖAV 3002 Purkersdorf, Pummergasse 10-12, (Verband Österr. Amateurfotografen-Verei- bewirtschaftet 15.000 Hektar im Wiener- ne) geworden und erzielt bei Fotowettbewer- wald, beschäftigt 38 Mitarbeiter, darunter ben, jetzt auch bei Staatsmeisterschaften fünf Außenförster für die Försterbezirke. Die immer wieder gute Erfolge. Seine Weiterent- Bundesforste betreuen ca. 35 Prozent der wicklung bestätigt sich auch – neue Medien Wienerwaldflächen und ca. 45% des Wald- – in der Digitalfotografie, bei Multime- bestandes. Bevor steht allerdings eine gro- dia-Shows. Klublokal seit neuestem Dorf- ße Umstrukturierung, wonach zwei (weitere) wirt, Herrengasse 15-17. Im Jänner 1997 Forstbetriebe dem Purkersdorfer eingeglie- löste Ing. Andreas → Friedmann Harald dert, dieser, entsprechend vergrößert, sei- Handschuh als Obmann ab. Langzeitfunk- nen Wirkungsbereich bis ins Burgenland er- tionär Gerry → Walther unterstützt ihn als strecken soll. Vgl. → Waldamt. Stellvertreter. FORSTLEHRGÄNGE FÖTSCH, Christine Vom Jahre 1805 an sind beim Oberforstamt Purkersdorf einjährige praktische Kurse für HO-Lehrerin, Wintergasse 33/3, *30.3. Forstpraktikanten abgehalten worden, die in 1957 in Wien. Als Freizeitkünstlerin seit den Staatsdienst eintreten wollten. Als Leh- 1989 in zahlreichen Ausstellungen präsent. rer wirkten der → Waldmeister, der Leiter Die Ausstellung „Lichtblicke“ (2001) vermit- des Oberforstamtes Purkersdorf und des- telte Bilder und Texte. Ihre Mottos und Me- sen Beamte. Aber auch Forstwissenschaf- thoden: Impressionen, Landschaft, Stim- ter haben als Professoren hier unterrichtet. mungen, „Positives zum Schwingen brin- 1813 wurden diese Lehrgänge nach gen“. Ihre Techniken: Aquarell, Acryl, Misch- Maria-Brunn verlegt und in eine öffentliche techniken, Pastell, Collagen.

——— 71 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

FRAKTION CHRISTLICHER tion mit Moderne verbinden. Eigentümerin GEWERKSCHAFTER (FCC) der Brücke ist die → WIPUR. Diese innerhalb des österreichischen Gewerkschaftsbundes organisierte Gesin- FRANZ RUHMGASSE nungsgemeinschaft von Arbeitern, Ange- Abzweigung von der → Karli Schäfergasse stellten und öffentlich Bediensteten, die zur Anton → Gotschgasse. Franz → Ruhm sich ohne unmittelbare parteipolitische war in den Jahren 1928 bis 1961 in Radio oder konfessionelle Bindung zu den Grund- und Fernsehen durch seine Kochvorträge sätzen der christlichen Soziallehre bekennt, als Küchenchef populär geworden. ist auch im → Gerichtsbezirk Purkersdorf präsent. Bezirksvorsitzender ist zur Zeit der Tullnerbacher Ing. Karl Huber, der Purkers- FRANZ SCHUBERTGASSE dorfer Harald → Sterle sein Stellvertreter. Zwischen → Tullnerbachstraße und → Re- chenfeldstraße 18. Benannt nach dem FRANKE, Katharina Komponisten und Liederfürsten Franz Schu- Kauffrau, Wintergasse 4-6/2/13, *12.3. bert, * 31.1.1797 in Wien-Liechtental als 1970. Als Leiterin des → Arbeitskreises der zwölftes von vierzehn Kindern. ✝ 19.11. Toleranz, mit gleichem Elan engagiert für 1828 in Wien. Franz Schuberts Vater das bzw. beim → Hilfswerk und dem → Ver- stammte aus der Gegend von Mährisch-Alt- ein Jugend- und Kulturzentrum kandidierte stadt, seine Mutter aus Zuckmantel in sie 2000 als SP-Kandidatin für den Gemein- Schlesien. derat, dem sie bis Jahresende 2002 ange- hörte. Als Alleinerzieherin (Tochter Tanja 11 FRANZ STEINERGASSE Jahre) und ab 2003 als Geschäftsführerin Seitengasse der – Tullnerbachstraße (ab von „Franke Leuchten“ musste sie schließ- Nr. 103) nahe der → Bahnstation Unter-Tull- lich auf ihr Mandat verzichten. Siehe auch: nerbach. Benannt nach Franz → Steiner – Lydia → Mondl, → Mental Handicap, Monika gleich vor, gleich nach 1934. Im Jahre 1973 → Traurig, Helga → Vlaschitz. wurden hier 33 Zierkirschen gepflanzt. FRAUENBRÜNDL FRANZ GUSCHLGASSE Im Gemeindewald neben dem → Naturlehr- Zwischen → Dr.-Weißgasse und → Kiesling- pfad, in 340 Meter Seehöhe (→ Schöffels- gasse. Bis 1989 Standort des → Gendarme- tein 431 m). Es wurde in der Chronik der Ge- riepostens (Nr. 5). Benannt nach Franz → meinde erstmals 1861 erwähnt. Restaurie- Guschl. rungen erfolgten mehrmalig, so auch 1922 von den → Naturfreunden und 1932 vom → FRANZ-MATZKA-BRÜCKE Verschönerungsverein. Im Jahre 1968 wur- de das Frauenbründl auf Kosten der Stadt- Umgebaute Verbreiterung der Fußgänger- gemeinde restauriert. Die Brunnstube wur- brücke über den → Gablitzbach entlang der de vertieft und gereinigt, sodass auch im → → Westbahngleise, direkt vom Rathaus Sommer, in den Wochen der Trockenheit, weg hinüber zum Fußweg, der bis zur → Dr. das klare Wasser der Quelle fließt. 1990, Weiß- bzw. zur → Kieslinggasse führt. Not- im → Schöffelgedenkjahr, haben die örtli- wendig geworden wegen des Schülerzu- chen → Naturfreunde die Anlage abermals stroms zum neuen → Gymnasium. Sie ist instand gesetzt. nach dem ehemaligen Bürgermeister Franz → Matzka benannt und wurde 2002 in einer FRAUENFELD, Georg Rekordzeit von nur drei Monaten errichtet. Postexpeditor in Purkersdorf, später Teil- Symbolhaft soll sie Altes mit Neuem, Tradi- nehmer an der österreichischen → Weltum-

——— 72 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF segelung auf der Fregatte Novara statt, mit großer Resonanz. Der evangelika- 1857/1859. Hoch angesehener Naturhis- le Verein ist noch sehr jung und auch noch toriker und Freund von Karl → Kurz. recht klein, hofft aber, positive Impulse und Beiträge leisten zu können, zum Leben in FRAUEN-INITIATIVGRUPPE Purkersdorf und Umgebung. PURKERSDORF (FRIP) Seit Mai 1998 besitzt er ein eigenes Eine bewusst der straffen Organisation Gemeinde (Bet-)Haus in der Linzer Straße 8, abholde, alternative Gruppierung, die sich sehr förderlich seinen Bemühungen. Das des informativen Gesprächs nach vorange- Hilfsprojekt 1992 für Kroatien-Bosnien ist gangenem Angebots-Referat bei ihren gele- so ausgeweitet worden, dass 2001 ein gentlichen Zusammenkünften bedient hat. sechsköpfiges Team aus Purkersdorf in Kontakt-Adresse lautete: Inge Schaubschlä- Sarajewo mithalf, Hilfsgüter zu verteilen. ger, → Heimgarten 26. Sie existiert aller- 2002 führte der Verein während des Pur- dings seit 1994 nicht mehr. kersdorfer Adventmarktes eine, seine 13. Buchausstellung durch, wieder sozialen und FRAUENWART humanitären Absichten zugedacht. Vgl. → 471 Meter hoher Berg östlich des → Wiener- Evangelische Freikirche Wiental. wald-Stausees. Der Überlieferung nach war- FREIHEITLICHE PARTEI ÖSTERREICHS, teten hier, sich fröhlich die Zeit vertreibend, FPÖ die Ehefrauen der Jagdherren auf deren Rückkehr von der Jagd. Die Ortsgruppe Purkersdorf wurde 1975 durch den damaligen Bezirksobmann Dr. FREIE EVANGELIKALE GEMEINDE IM Karl Katary gegründet, 1977 bis 1980 Vize- WIENTAL bürgermeister von Mauerbach und heute Ihr Hilfsverein hat seinen Sitz in Purkers- Ehrenobmann. Neubelebung der Ortsgrup- dorf, ist im April 1990 gegründet worden. pe 1988 durch Stadtparteiobmann Wilfried Obmann seither: Erwin Zilka, → Beethoven- → Renarth, ab 1989 Purkersdorfer Gemein- straße 43. Die Freie Evangelikale Gemeinde derat, ab Jänner 1992 auch Bezirkspartei- im Wiental ist eine evangelische Freikirche. obmann. Nach seiner Resignation wird Her- Sie fördert die Ausbreitung des Evangeli- bert Lapatsek 1998 FPÖ-Gemeinderat. Seit ums durch Gottesdienste, Vorträge und 2000 ist es Ing. Erich → Lechner. Stadtpar- andere Veranstaltungen. teiobmann seit 2000: Alfred Tauber. Be- Der Verein engagiert sich auch im sozialen zirksparteiobmann: BR DI Dr. Bernd Lindin- und humanitären Bereich. Insbesondere ger, Preßbaum. wurden schon verschiedene Hilfsprojekte in Informationsblatt: Freiheitlicher Gemeinde- Ländern des ehemaligen Ostblocks durch- kurier, Ausgabe für Purkersdorf. geführt. So im Dezember 1990 ein klassi- sches Benefizkonzert zugunsten eines Kin- FREIWILLIGE FEUERWEHR derheims in Rumänien, das ermöglichte, Siehe → Feuerwehr 214 Kindern gute Schuhe, Kniestrümpfe, FREIZEIT-EINRICHTUNGEN Süßigkeiten und Obst zu schenken. Im Siehe Einleitung / Wegweiser II d Dezember 1991 unterstützte der Verein, wiederum durch ein Benefizkonzert, eine FREIZEITKÜNSTLER Hungerhilfsaktion in der Ukraine. 1992 ist Alt-Fassung, übernommen von der Ausgabe ein Hilfsprojekt für Flüchtlinge in Kroatien – 1992/93: Bosnien unterstützt worden. Aus Liebhaberei – oder „Nebenerwerbs“-Künstler. Ein Der Verein organisiert jedes Jahr eine große umfangreiches Feld! Die nachstehende Aufzählung christliche Buchausstellung. Diese findet kann und darf keinen Anspruch auf Vollständigkeit er- immer im Rahmen des Christkindlmarktes heben, blühen doch so viele Talente im Verborgenen

——— 73 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF und werden oft nur zufällig entdeckt. Dem → Heimat- 1983: 61.888 museum ist dabei viel Verdienst zugekommen, ein- 1984: 64.368 → zelnen Banken desgleichen. Werke der Freizeit- 1985: 64.566 kunst haben u. a. auch schon die → Josef-Schöf- 1986: 52.658 fel-Schulen, die → Volkshochschule und der → Ver- schönerungsverein gezeigt. Frau Inge → Preiß für den 1987: 58.426 ÖAAB, Frau Hanna → Kickinger für das Berufsförde- 1988: 63.855 rungsinstitut, Frau Lydia Mondl für die → SPÖ-Frauen, 1989: 50.001 das Shakespeare → Pub (siehe → Gaststätten) usw. 1990: 62.732 Helene Alb, Margarete → Bürbaumer, Andrea Drli- 2000: 22.259 cek-Lauda, Marianne Fettinger, Andreas → Fried- 2001: 28.832 mann. Ulrike Hohenwarter, Brigitte Liehr, Ingrid Ne- → → mec, Günter Novotny, Nikolaus Niel, Johann Po- Die Nächtigungszahlen, die für die 90-er penberger, Dr. Monika → Popp, Gertrude → Preinl, Jahre zunächst ein rapides Absinken (1998: Hildegard und Michael Schlosser, Josef → Teich- mann und etliche andere Purkersdorfer haben so Be- 16.214) angezeigt haben, weisen für die weise ihres Talents geliefert. Mag. Robert Blauenstei- Jahre danach doch wieder steigende Ten- ner und das Ehepaar → Radak mit Tochter Ruth denz auf. 2000 zählte man in Purkersdorf stell(t)en eigenständig aus, Walter Fehrer und Wil- 22.259 Nächtigungen, 2001 28.832. Da- helm Tinhof weilen nicht mehr unter uns, Walter Tres- von kamen 596 aus Wien, 9697 aus dem sel ist verzogen. Die → Schüttelfrost- Band und das → Musikduo „Ossy und Mandy“ vertreten wieder eine übrigen Österreich, 11.199 aus Deutsch- ganz andere Richtung der Spezies „Freizeit“-Kunst. land, 5554 aus dem übrigen Europa, 1631 Der → Foto- und Filmclub kann als einen von so man- aus den übrigen Ländern der Welt. 3 aus chen Einzelvorgängern den Obermagistratsrat Carl der Türkei und 152 aus den Ländern der ver- Friedrich → Bayer ansehen, die → Chorgemeinschaft kleinerten (ehemaligen) Sowjetunion, heute auf Direktor Heinrich → Schöny hinweisen, die → GUS. Stadtkapelle mit ihren zahlreichen einzelnen „Ama- teur“-Musikern hat eine reiche Vorbild-Tradition (Oth- FREMDENVERKEHRSVERBAND mar → Dewanger, im → Musikverein u. a.), der „Specht“ Alfred → Czernochs war und bleibt wohl ein- WIENERWALD malig, aber kein Einzelfall. Die Aufzählung könnte be- Siehe → Tourismusverband Wienerwald liebig lang fortgesetzt werden! FREUNDESKREIS BAD FREIZEIT-KÜNSTLER SÄCKINGEN-PURKERSDORF Alternative, aktuelle Neufassung siehe → Gegründet 1995, Sitz im Rathaus. Vereins- Liebhaber-Künstler. zweck: Aufnahme und Pflege menschlicher, FREMDENVERKEHR sportlicher und kultureller Beziehungen, um starke Brücken von Mensch zu Mensch und Zunahme wie Schwankungen bei der Zahl Land zu Land zu schlagen. Durch regelmäßi- der Nächtigungen in unserer Wienerwald- ge Kontaktaufnahme mit den Freunden in stadt spiegeln (auch) politische und wirt- Bad Säckingen und zunehmend verstärk- schaftliche Großereignisse wider, inländi- tem Schüleraustausch sowie regem Kon- sche wie europäische oder internationale. takt verschiedener Vereine wie z.B. → Feuer- So erklärt sich z. B. zuletzt der Rückgang → von 1990 auf 1991 nicht nur mit der gestei- wehr, Chorgemeinschaft Wienerwald etc. gerten Bettenkapazität Wiens, sondern wird dieser Vereinszweck erfüllt. auch mit der allgemeinen Tourismusauswei- Der Purkersdorfer Vereinsvorstand trifft sich tung in die Länder des ehem. Ostblocks. in regelmäßigen Abständen zur Beratung über gegenwärtige und zukünftige Aktivitä- Jahr Übernachtungen ten. Die Jumelagefeiern zwischen den Städ- 1975: 29.179 ten dienen der urkundlichen Erneuerung hierauf nur Aufwärtsentwicklung und finden alle zehn Jahre statt (Ausnahme: 1982: 79.612 25-Jahrfeier).

——— 74 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Der Verein umfasst derzeit an die 70 Mit- FRIEDENSKREUZ glieder und wächst stetig. Gründungsob- Mit der Inschrifttafel: KREUZ DES FRIEDENS mann: Ing. Franz → Findeis, 2000 abgelöst – Im Gedenken an die Opfer des Zweiten von Bernd → Sykora. Obmann-Stellvertreter Weltkrieges errichtet in Dankbarkeit für eine die ganze Zeit über: Gründungsmitglied glückliche Heimkehr von der Kameradschaft Reinhard → Kickinger. Ehrenmitglied: Heinz Purkersdorf als Mahnung für die Zukunft. → Mau, → Bad Säckingen. Die korrekt fällige Geplant vom NÖ Kameradschaftsbund, 25-Jahrfeier der Partnerschaft feierte der Stadtverband Purkersdorf unter dem Be- Verein mit Säckinger offiziellen Besuchern zirksobmann Rudolf Schreier, verwirklicht zwischen 26. und 29. September 2001. 1989 unter Bezirksobmann Johann Koller. Unter ÖKB-Obmann Rudolf → Schreier war FRIDOLINSFEST 1986 der Plan zur Errichtung eines Heimkehrer- Alljährlich im März feiert → Bad Säckingen kreuzes auf der → Kellerwiese aufgekom- seinen Stadtpatron, den heiligen Fridolin. men, wobei es aber nie zu einer Aufstellung Jedes Jahr nimmt ein anderer Gastbischof kam. Über Vorschlag von Bürgermeister → daran teil, 1986 war es Weihbischof Florian Matzka im Jahre 1988 wurde der Gedanke Kuntner, damals Bischof-Vikar für das Vier- zur Errichtung eines Friedenskreuzes durch tel unter dem Wienerwald, Grund genug für die Heimkehrer aus dem Zweiten Weltkrieg eine besondere Präsenz Purkersdorfs gera- angenommen und mit Zustimmung der de bei diesem Gedenktag des frühen Glau- Stadt- und der Pfarrgemeinde Purkersdorf bensbotens. Mit Bürgermeister OSR Franz als Aufstellungsort die vordere Außenfront → Matzka an der Spitze war eine große Zahl des Seitenschiffs der → Kirche bestimmt. von Vertretern der Stadtgemeinde, von Ver- (Ursprünglich befand sich dort ein Missions- tretern des öffentlichen Lebens erschienen; kreuz, welches einige Jahre zuvor entfernt darunter eine „Pilgergruppe“, eine Abord- worden war.) So konnten dann 1989 (50 → nung der r. k. Pfarre mit Pfarrer Wenerski Jahre nach Beginn des 2. Weltkriegs 1939) und dem stv. Pfarrgemeinderatsvorsitzen- unter ÖKB-Obmann Johann Koller (+1991) den HR Dr. Alfred → Korn. Sollte doch durch das Friedenskreuz errichtet, am 6. Mai die besondere Begegnung mit der r. k. Müns- 1990 die feierliche Einweihung vorgenom- terpfarre die Städtepartnerschaft eine neue men werden. Der Steinsockel stammt von Facette erhalten. „Ein Heiliger hat uns zu- der alten → Bahnhofstraßen-Brücke (abge- sammengeführt“, stellte Bischof Kuntner er- brochen 1987). welcher von der Stadtge- freut fest. „Eine Ebene von vielen, auf denen meinde zur Verfügung gestellt worden war. man sich begegnen kann, ist die Kirche.“ Den Text für die Inschrifttafel hatte Dr. Kurt FRIDOLINSSTATUE → Schlintner verfasst. Siehe → Partnerschaftsbrunnen FRIEDENSGRUPPE PURKERSDORF FRIEDHOF Sie ließ im Dezember 1983 im Anschluss Ursprünglich neben der → Kirche (heute an die Vorführung eines Antikriegsfilms von Standort der → Bank Austria), von einer sich hören. Purkersdorfer Jugendorganisa- Mauer umfriedet (Kirchhof, Gottesacker), tionen und -gruppen hatten damals zu die- 1789 aufgelassen. Beim Umbau der Kirche sem Treffen eingeladen. Sie bzw. die aus ih- im Jahre 1935 wurden noch Grabsteine aus ren Reihen gebildete Runde setzte(n) eine der Zeit vor der Auflassung gefunden. Jetzi- Initialtätigkeit dieser Art auch eine Zeitlang ger Standort in der → Berggasse. Erweite- verschiedenartig fort: (Teilnahme an) Dis- rungen des Friedhofes erfolgten schon ab kussionsveranstaltungen, Friedenskonzer- 1859, eine großflächige Erweiterung dann te u. ä. 1962.

——— 75 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

FRIEDHOFSKAPELLE (1999), Silberne Medaille des Burgenlan- Erbaut im Jahre 1898, im klassizistischen des für den Einsatz während der Ungarnkri- Stil. Dachsanierung 1980. Am Allerheiligen- se als Heeresfunker (2002), Ehrenpreis der tag 1981 wurde die renovierte Friedhofska- Dr. Walther Launsky-Tieffenthal-Stiftung des pelle durch die ökumenische Segnung unse- Purkersdorfer → Roten Kreuzes (2002). rer beiden Pfarrherren ihrer Bestimmung FRIEDRICH SCHLÖGLGASSE übergeben. Von Juli an wurden Renovie- rungsarbeiten, wie z. B. vollkommene Tro- Seitengasse der → Sagbergstraße (Nr. 14), ckenlegung, neues Kupferdach, neue Fas- benannt nach dem Schriftsteller → Schlögl. sade, neuer Fußboden, neuer Aufgang an Benennung erfolgte 1961. diesem erhaltungswürdigen Gebäude getä- FRIEDRICH-WINKELMÜLLER-STRASSE tigt. Da dieses unter Denkmalschutz steht, bekam die Stadtgemeinde seitens des In der → Baunzen, benannt nach dem Hei- Denkmalamtes entsprechende Auflagen, matdichter und Lyriker Friedrich → Winkel- die nicht immer die billigsten waren. Trotz- müller. dem muss man zugeben, dass diese Emp- fehlungen sich optimal für das Aussehen FRISCH, Alfred des Bauwerkes ausgewirkt haben. Weitere Neugasse 12. *16.4.1957, als → Feuer- kleinere Renovierungen und Gestaltungs- wehraktivist 1990/1991 mit der Silbernen verbesserungen folgten 1989/1990. → Ehrennadel der Stadtgemeinde Purkers- dorf ausgezeichnet. FRIEDMANN, Andreas, Ing. Bautechniker, Bad-Säckingen-Straße 4, FRISCH, Walter, Ing. *20. 1. 1958, Gemeinderat 1989/1990 Baumeister, Dr. Walter Stöklgasse 8, *2. sowie kurzzeitig 1988/1989 Obmann der → 11.1954, hat – zunächst ohne HTL-Ab- Jungen ÖVP. Verheiratet, zwei Kinder. Ab schluss bereits Bauleiter – nach Abendkur- 2003 im Baudienst der Gemeinde → Gablitz sen Fachmatura und Baumeisterprüfung ab- beschäftigt, bereits Großvater. Besonderes gelegt, dazwischen den Präsenzdienst ab- Hobby: Fotografieren, langjähriges Mitglied geleistet. Frisch war 15 Jahre in leitender und seit Jahresbeginn 1997 Obmann des → Position in der Privatwirtschaft beschäftigt. Foto- und Filmclubs (PFFC). Im Herbst des- Seit einigen Jahren ist er selbstständiger selben Jahres Teil-Preisträger des → Jo- Bauunternehmer. Mit 1971 im Dienst der → sef-Schöffel-Förderungspreises. Sohn von Freiwilligen Feuerwehr, bald als verant- wortliche Charge, hat er 1980 die schwers- Hubert → Friedmann. te Prüfung im Feuerwehrdienst, den Bewerb FRIEDMANN, Hubert zum Goldenen Leistungsabzeichen bestan- den. Von der Stadtgemeinde Purkersdorf Prof. Josef Humplikgasse 5, *6.5.1937, 1990/1991 mit der Goldenen → Ehrenna- verwitwet, drei Kinder, zwei Enkel, ein Uren- del ausgezeichnet. Walter Frisch ist seit kel. Hobbys: Wandern, Fotografieren, 1975 mit Gattin Elisabeth verheiratet und Schnapsen. Seit 20 Jahren aktives Mitglied Vater von 3 Kindern. Weiters siehe → Zivil- des → Pfarrgemeinderats, seit sieben Jah- schutzverband. ren im Vorstand, jetzt Caritas-Beauftragter. Mitglied des ehrenamtlichen Besuchsdien- FRITZ, Claus Peter stes in NÖ Pensionisten- und Pflegeheimen. Hauptschuldirektor i. R., Hießbergergasse Seit 2002 Purkersdorfer → Type. 16, *5. 5. 1942. Organisatorisch, pädago- Auszeichnungen: Silberne → Ehrennadel der gisch und künstlerisch begabt und tätig. Stadtgemeinde Purkersdorf (1994), Ste- Mitglied der → Schlaraffia Burckhardia, zählt phansorden der Erzdiözese Wien in Bronze zu den Purkersdorfer → Typen; mit Gemein-

——— 76 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF deratsbeschluss vom 13. Dezember 1990 trag. Frölich hält nicht nur das Burgtheater Träger der Silbernen → Ehrennadel der für „den Gipfel meines theatralischen Stadtgemeinde Purkersdorf. Er ist als Lebens und die Erfüllung meiner Träume.“ Hauptschuldirektor mit Jahresende 2000 in Er schwärmt auch von seiner Wahlheimat: Pension gegangen und widmet sich seither „Ich behauptete immer, dass ich geburts- der Forschung im Bereich Wasser. Seitens mäßig falsch abgeliefert wurde. Ich hätte in der Stadtgemeinde Purkersdorf erhielt er Österreich geboren werden müssen.“ Nun- 2001 die Goldene → Ehrennadel. mehr, fast 95-jährig, steht Heinz Frölich nach wie vor auf der Bühne. Von Plänen für FRÖLICH, Heinz einen Ruhestand ist nichts bekannt. Schauspieler, ältester Schauspieler des FRYBORT, Helga Burgtheaters, Wintergasse 61/9, *11. 5. 1908 in Gotha/Thüringen. Nach dem Abitur Bahnhofstraße 42, *31. 10. 1920 in an der Oberrealschule Gotha (1927) stu- Schleswig-Holstein, seit 1947 in Purkers- dierte er Schauspiel am Landestheater dorf daheim. Mutter von zwei Kindern; stand Gotha und gleichzeitig an der staatlichen schon während des 2. Weltkrieges (1940 Musikschule Weimar. Nach kleinen Rollen bis 1945) im Rot-Kreuz-Dienst für ihre Mit- an den Stadttheatern Guben (Niederlausitz) menschen im Einsatz (mit Auszeichnung) und Ratibor (Oberschlesien) war er 1933 und setzte ihr karitatives Engagement in am Landestheater Allenstein (Ostpreussen) Purkersdorf im Rahmen der Evangelischen im mittleren Fach tätig. Nach dem Stadt- Gemeinde bis vor wenigen Jahren fort. Die theater Wuppertal und Würzburg, wo Frölich Stadtgemeinde verlieh ihr 1994 die Silber- als Regisseur, Tänzer und Schauspieler in ne → Ehrenbrosche. Hauptrollen tätig war, folgten Krieg und FRYBORT, Klaus Gefangenschaft (Jugoslawien). Dann ver- schiedene Theater in Hamburg, Berlin, Bau- und Kunstschlosser, Bahnhofstraße Köln, Bern, Düsseldorf und Tourneen im 42, *3.7.1947 in Wien. Seine berufliche deutschsprachigen Raum. Auch der Film, Laufbahn begann er in der Schlosserei das Hörspiel und das Fernsehen waren Denk, bei Schlossermeister → Popenber- Betätigungsfelder für ihn. ger. Ab 1971 als aktives Mitglied des → Roten Kreuzes Purkersdorf-Gablitz tätig: 1972, da war Frölich bereits über 60, wurde Bezirksstellenleiter-Stv. war er zum Beispiel er von Direktor Gerhard Klingenberg ans von 1991 bis 1996. Wiener Burgtheater engagiert und Frölich blieb unter bisher mehr als vier Burgtheater- Dienstjahresabzeichen in Bronze (1981), direktionen. Bronzene Verdienstmedaille vom Roten Kreuz (1982), Dienstjahresabzeichen in Sil- Schon zu seinem 90. Geburtstag konnte er ber (1986), Silberne Verdienstmedaille und auf 70 Rollen verweisen. Und so ist es wei- Fahrtenspange in Bronze für 1000 Ret- ter gegangen. Bis heute gilt er als begnade- tungsausfahrten (1987). Mit Gemeinderats- ter hellwacher Sprecher und als Experte für beschluss vom 13. Dezember 1990 mit der kleine, wichtige, oft leicht unheimliche Silbernen → Ehrennadel der Stadtgemeinde Altersrollen. Zuletzt trat er in Schillers ausgezeichnet. 2001 erhielt er für 30-jähri- „Maria Stuart“ auf. ge Mitarbeit beim → Roten Kreuz das Seit 1989 wohnt Frölich mit seiner Frau Dienstjahresabzeichen in Gold. Bela Radetzky in Purkersdorf. Auf seinen Reisen fotografiert und filmt er und bearbei- FUCHS, Franz, Dr. tet das Material auch selbst. Für den Pur- Öffentlicher Notar i. R., Hardt-Stremayrgas- kersdorfer → Verschönerungsverein, des- se 12, *14.3.1932 in Neu-Dietmanns, Bez. sen Mitglied er ist, hielt er einen Filmvor- Waidhofen/Thaya. Studium: Zunächst an

——— 77 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF der Oberschule in Znaim, nach der Vertrei- 1980 die Silberne, 1990 die Goldene → bung, ab 1945, am Realgymnasium in Ehrennadel. Gmünd, anschließend an der juridischen Herr Gerhard Fuchs hat zwischenzeitlich sei- Fakultät der Universität Wien. 1956 promo- nen ordentlichen Hauptwohnsitz aus Pur- viert. Nach seinem Gerichtsjahr entschied kersdorf verlegt und die dementsprechen- er sich 1957 für die Laufbahn des Notars den Konsequenzen bezüglich seiner ver- und war als Notariatskandidat 15 Jahre in schiedenen Aktivitäten gezogen. Wien Simmering tätig. Seit 1. Februar 1972 Notar in Purkersdorf. 1974 wurde er Auf- FUCHS, Johann → sichtsrat der Volksbank Purkersdorf. Vormals Zweigstellenleiter. *24.5.1938 in 1975 Vorsitzender dieses Aufsichtsrates. Neunkirchen, NÖ. Schul- und Berufsausbil- Seit 1980 wohnt er ständig in Purkersdorf. dung: VS, BRG, Bankkaufmann. Von 1973 Als längstamtierender Notar Purkersdorfs an oblag ihm die Leitung der Bank Aust- seit Schaffung des → Notariats (1851) ging ria-CA AG Zweigstelle von Purkersdorf, von Dr. Fuchs mit 30. November 2001 in Pensi- 1979 an auch die von Mauerbach und von on. Zuvor (1. Jänner 2000) seit Schaffung 1993 an zusätzlich die von → Preßbaum. einer zweiten Notarstelle, war er noch mit Mitgliedschaft bei div. Purkersdorfer Verei- seinem Sohn Dr. Günther Fuchs in der Kanz- nen: → Jakobimarkt-Komitee, Rechnungs- leigemeinschaft „Notare Fuchs & Fuchs“ tä- prüfer des → Naturparkvereins Sands- tig gewesen. Auf besondere Interessen tein-Wienerwald und der → Kultur- und Frem- kann er jetzt verstärkt hinweisen: Bildende denverkehrsgemeinschaft Wienerwald-Mit- Kunst, Philosophie und Psychologie. Der te, Vorstandsmitglied des → Verschöne- Gemeinderatsbeschluss vom 20. März rungs- und Fremdenverkehrsvereins, zuletzt 2002 mit Verleihung der Goldenen → Ehren- Obmann-Stellvertreter. nadel an ihn konnte anlässlich der → Städ- Für seine uneigennützige und mühevolle tepartnerschaftsfeier im September 2002 Tätigkeit verlieh ihm die Stadtgemeinde Pur- vollzogen werden. kersdorf 1983 die Goldene → Ehrennadel. Er ist verheiratet und hat ein Kind. Zu sei- FUCHS, Gerhard nen Hobbys zählen diverse Sportarten sowie Interesse am Allgemein- und Ortsge- Beamter, Herrengasse 8, *24.1.1939 in schehen, dies trotz ordentlichen Wohnsit- Scheibbs. Erlernter Beruf: Bäcker. Ab 1964 zes in Wien! ein Vierteljahrhundert Mitglied der Freiwilli- gen → Feuerwehr Purkersdorf, in der er als- Mit seiner Pensionierung im Jahre 1994 bald wichtige Funktionen ausgeübt und gehört die multiple Wirksamkeit von Herrn Chargen bekleidet hat. Außerdem war er ab Johann Fuchs der Vergangenheit an. Des 1960 (aktives) Mitglied des → Roten Kreu- weiteren siehe → Sagberg-Bildstock. zes (jetzt in der Reserve). Er hat eine Reihe FUCHS, Josef, Dr. vet. med. von Lehrgängen absolviert und ist somit mehrfach spezialisiert. Tierarzt, Hardt-Stremayrgasse 5-7, *28.3. 1951 in Hohenschlag, Mühlviertel. Nach Auszeichnungen: Verdienstmedaille 3. Klas- Volksschule und sechs Jahren Gymnasium se des NÖ Feuerwehrverbandes, Feuerwehr- wird er bis 1973 Erzieher an der Albertus leistungsabzeichen in Gold, Wasserwehrlei- Magnus-Schule in Wien und besucht das stungsabzeichen in Bronze, Leistungsspan- BRG für Berufstätige, maturiert 1973. Prä- ge des CTIF, Rot-Kreuz-Dienstabzeichen in senzdienst folgt, danach studiert er Veteri- Gold, Wehrerinnerungsmedaille, Verdienst- närmedizin als Werkstudent. Wird Pressere- medaille der Republik Österreich in Silber. ferent und Hauptausschussmandatar der Die Stadtgemeinde Purkersdorf verlieh ihm Hochschülerschaft seiner Universität. Urhe-

——— 78 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF ber und Redakteur der Studentenzeitschrift stand sie im Dienst des Roten Kreuzes, und „R.E.C.T.U.M.“. 1982 wird er Diplom-Tier- zwar vom 1. Dezember 1941 bis 2. Juli arzt, 1983 Doktor der Veterinärmedizin. 1945 (lt. amerikanischem Entlassungs- Dr. Fuchs wohnt seit 1975 in Purkersdorf, schein). Ihr Beitritt zum Österreichischen → hat eine tierärztliche Praxis 1982 eröffnet Roten Kreuz, Bezirksstelle Purkers- (seit 1988 Herrengasse 7, hernach Linzer dorf-Gablitz, erfolgte am 1. Juli 1960. Seit Straße 15) und ist mit 1. Jänner 1992 zum 22. Jänner 1975 ist sie Abteilungsleiterin, Schlachttier- und Fleischuntersuchungsor- ab 1991 in der Reserve. gan von Purkersdorf bestellt worden. 1977 Auszeichnungen: Dienstjahresabzeichen des Heirat mit Sylvia, geb. Hamm, Sohn Benedikt Roten Kreuzes in Bronze, Silber, Gold Johannes Don Bosco wurde 1987 geboren. (30-jährige Aktivität), Verdienstabzeichen Ortsbildpflege und -gestaltung sind Dr. Fuchs des Roten Kreuzes in Silber, Fahrtenspange ein besonderes Anliegen. Von 1985 bis für 1000 Ausfahrten im Dezember 1973. 1999 war er Obmann des → Verschöne- Die Stadtgemeinde Purkersdorf ehrte sie rungs- und Fremdenverkehrsvereins, 1990 1980 durch Verleihung der Goldenen → bis 1993 gehörte er erstmals dem Purkers- Ehrenbrosche. dorfer Gemeinderat an, ab 1991 mit der Hoch dekoriert hat sie 2001 ihr 60-jähriges Aufgabe eines Umweltgemeinderates, Dienstjubiläum gefeiert, seitens → Bad Säc- zugleich in der „Ideenwerkstatt“ der ÖVP → Wien-Umgebung verantwortlich verankert. kingens war ihr bereits 1993 die Partner- Dr. Fuchs ist seit 1994 Bezirksärztevertre- schaftsmedaille verliehen worden. 10.300 ter und seit 1995 Fachtierarzt für Kleintiere. Stunden selbstlosen Einsatzes liegen nun- Als Gemeinderat trat er wohl 1993 zurück, mehr hinter ihr: als Hebamme (in 266 Fäl- blieb aber Obmann des Verschönerungs- len), als Abteilungskommandantin, als Lei- und Fremdenverkehrsvereines bis zu seiner terin der Schwesternschaft, als Verantwort- Rückkehr in die Kommunalpolitik. Ab 1998 liche für die Blutspende-Aktionen, als... als Spitzenkandidat der ÖVP für die Gemein- Eine einmalige Bilanz! deratswahl 2000 aufgestellt übt er seit FÜHRER, Anna 1999 die Funktion eines Stadtparteiob- Schulrat, Neugasse 12, *19.7.1909 in manns der örtlichen Volkspartei aus und Wien, ✝ 6.5.2000. Studium in Eggenberg bekleidet ab 2000 die Position des (einzi- bei Graz, erste Stellung in Ollersbach, weite- gen) Vizebürgermeisters von Purkersdorf, re Schulorte im Viertel unter dem Wiener- als solcher auch Stadtrat u. a. für Kultur und wald und im Waldviertel nahmen ihre Dien- Sport. Vereinszugehörigkeiten: Verschöne- ste in Anspruch, und zwar: Klamm bei Laa- → → rungsverein und Fußballclub seit 1980, ben, Preßbaum, Heidenreichstein, Lit- Tennisclub seit 1982, → Eisstockclub seit schau, Hirschenwies-Breitenfurt, Scheibbs 2000, → Jagdclub (Ehrenmitgliedschaft!) und Purgstall. In Purkersdorf hat sie am 9. seit 2002, Purkersdorfer → Type seit 1993. Dezember 1945 ihre Tätigkeit in der Haupt- Hobbys: Tennis, Lyrik (auch als Hobbylyri- schule begonnen. Eine weitere Verwendung ker, siehe → Freizeitkünstler). erfolgte im Polytechnischen Lehrgang. Am Nachtrag: Im August 2003 legte er völlig 17. Mai 1968 wurde ihr der Titel Schulrat überraschend alle seine kommunal- und verliehen, 1969 die Silberne → Ehrenbro- parteipolitischen Funktionen zurück, ver- sche von Purkersdorf. SR Führer feierte am kaufte seine Ordination und verließ Purkers- 16. September 1970 ihr 40-jähriges Dienst- dorf. Vgl. → Österreichische Volkspartei. jubiläum. Vom 1. September 1971 bis 31. Dezember 1972 hatte sie die provisorische FUCHS, Leopoldine Leitung der Hauptschule inne. Am 31. Hausfrau, Herrengasse 8, *29. 1. 1924 in Dezember 1973 war sie in den Ruhestand Kritzendorf. Bereits im Zweiten Weltkrieg getreten.

——— 79 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

FUKA, Alois, Dr. bildung zum Facharzt für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde in Wien, seit 1989 Assi- Notariatskandidat, Naturliebhaber und Ken- stent an der Universitätsklinik unter Prof. ner des Wienerwaldes, verfasste 1869 eine Dr. Slavicek an der prothetischen Abteilung, im Selbstverlag erschienene Schrift Geogra- im gleichen Jahr Eröffnung der Zahnarztpra- phische, statistische und geschichtliche xis in Purkersdorf. Seit 2000 Assistenz-Pro- Skizze, in welcher er 21 verschiedene Spa- fessor. ziergänge in und um Purkersdorf empfahl. Zum Beispiel: Auf den Pfaffenberg (verse- FÜRNBERG, Joseph Friedrich Weber, hen mit Sitzplätzen) links von der Gablitzer Edler von Straße (Linzer Straße) hinter der Fei- ler’schen Restauration, und von der Schwa- Reichsritter und k. k. Oberst, *24. 2. 1743 bengasse aus auf gebahnten Promenade- in Wien, erbaute 1797 das schmucke, früh- wegen erreichbar. Oder: In das liebliche klassizistische Posthaus am Hauptplatz Nr. (→ Thal der Baunzen an der Pragermühle und 5 an der alten Reichspoststraße Post- der Ortschaft Deutschwald vorbei (eine klei- station). Der Mann stammte aus einer aus ne Ansiedlung von Duckhütten). Die Baun- Schwaben zugewanderten Familie, die dank zen liegt anmutig am Vereinigungspunkt der der Tätigkeit des „Regierungsrates in Sani- Wege von Weidlingau über Wurzen nach tätssachen“, Johann Weber, den Adelstitel Wolfsgraben und von Purkersdorf nach Laab „Edle von Fürnberg“ erhalten hatte. Sein En- kel Joseph beerbte den Großvater und am sog. Laabersteig (ein Berg) und besteht wusste das ererbte Vermögen bald durch ei- aus drei Duckhütten. Ferner beschrieb Dr. nen schwunghaften Holzhandel aus dem Fuka im Büchlein über Purkersdorf und sei- Waldviertel nach Wien zu vermehren, aber → ne Umgebung die frühere Warte auf der auch als Getreide- und Viehhändler sowie Rudolfshöhe. Glasfabrikant verdiente er viel. Schließlich erwarb Fürnberg das erbliche Privileg der FÜRHAUSER, Karin, Dr. Postbeförderung auf der Strecke Wien-Linz. Zahnärztin, Ordination Hauptplatz 11 (ge- Und damit begann auch seine kunstfördern- meinsam mit ihrem Gatten Dr. Rudolf → Für- de Tätigkeit. So baute er auch in Kapelln hauser), *8.5.1959 in Krems. Gymnasium- und in Melk gleichwertige Posthäuser, eben- besuch in Krems mit Matura 1977, an- so ließ er stilvolle Herrschaftshäuser in Lu- schließend Medizinstudium mit Abschluss beregg und Gutenbrunn errichten. 1983 an der Wiener Universität, bis 1984 Die Glanzzeit der Post, die der Wiener Kon- Turnus-Ausbildung im Spital Krems. 1985 gress brachte, hat Fürnberg nicht mehr er- bis 1987 Ausbildung zum Facharzt in Wien, lebt. Er starb am 13.3.1799 in Wien, Auf Zahnärztin im Sanatorium Hera von 1987 der Wieden Nr. 3 an der Tollwut – nach an- bis 1989, ab 1989 eigene Ordination in Pur- deren Aufzeichnungen in Melk. Sein aufwen- kersdorf. Das Ehepaar Dr. Fürhauser wohnt diges Grabmal befindet sich in der Pfarrkri- in Wien-Hadersdorf und hat die Söhne Lu- che von Wieselburg. Sein einziger – illegiti- kas und Nikolaus mit 16 bzw. 11 Jahren. mer – Sohn starb 1808 vermutlich 17-jährig an „Abzehrung“. FÜRHAUSER, Rudolf, Dr. Verheiratet war Reichsritter Fürnberg mit Zahnarzt, Ordination Hauptplatz 11 (ge- Maria Theresia, Freifrau von Schellerer, der meinsam mit seiner Gattin Dr. Karin → Für- Erbeigentümerin der Herrschaft Haders- hauser), *14.7.1959 in Wien, 1977 Matura dorf-Weidlingau. Sie überlebte ihn und ging am Gymnasium Albertgasse, anschließend eine zweite Ehe ein. Medizinstudium mit Abschluss 1983 an der Wiener Universität, bis 1987 Turnusausbil- FÜRNKRANZ, Werner, Dr. dung im Spital Hollabrunn mit jus practican- Architektur-Bautechniker, Wintergasse 4-6, di als praktischer Arzt. 1987 bis 1989 Aus- *20.2.1970 in Wien. Laufsportler: Wieder

——— 80 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF aktiv nach längerer berufsausbildungshal- angebracht, der Brunnen aber an der Ein- ber bedingten Pause, wobei Dr. Fürnkranz mündung der → Pummergasse in den → mit ersten, zweiten und dritten Plätzen Hauptplatz errichtet. Als Berater fungierte gleich an seine seinerzeitigen Erfolge an- uneigennützig Karl Gabriel, Ingenieur der schließen konnte. 2002: 3. Platz beim Wie- Stadt Wien. nerwaldcup, 1. Platz beim Schmidatal Im Zuge der Hauptplatzumgestaltung (→ (Weinviertel)-Laufcup in der Altersklasse Hauptplatzumbau) wurde der Brunnen im M30 und 4. Platz in der Gesamtwertung, Mai 1988 an der alten Stelle abgetragen, in 15. Rang beim Wachaumarathon in der Al- einigen Teilstücken ergänzt und im Oktober tersklasse M30. Sieger (als Mitglied des → 1988 restauriert an seinem neuen, jetzigen Laufclubs Wienerwaldsee) beim Troppberg- Bestimmungsort aufgestellt. Als Abschluss lauf am 26. Oktober 2002, wie bereits im des Hauptplatzes ist er ein Anziehungs- Vorjahr. punkt geworden und leitet zugleich über zum Fußgängerdurchgang Richtung → „Un- FÜRSTENBERG, Landgräfin Charlotte terer Hauptplatz“ (und) → Wiener Straße. Geborene Prinzessin von Auersperg, Die Löwenköpfe, bereits 125 Jahre alt, er- *6.5.1809 in Wien, ✝ 22.2.1864 in Wien, strahlen ebenfalls in neuem Glanz. Am Tag vermählt am 14. Jänner 1836 in Prag mit der Großen → Stadtzentrums-Eröffnung. am Edmund Landgraf zu Fürstenberg (*1802, 27. Mai 1989, wurde auch der Fürstenberg- ✝ 1879). Die Landgräfin war Besitzerin des brunnen wieder seiner Bestimmung überge- Schlössels Herrengasse 8 (→ Fürsten- ben. berg’sches Sommerpalais), Wohltäterin für Charlotte von Fürstenberg hat übrigens be- die Gemeinde und ließ u. a. die erste → reits 1853 einen nach ihr benannten klei- Wasserleitung in Purkersdorf errichten. Die nen Brunnen in → Gablitz errichten lassen. → Fürstenberggasse wurde nach ihr be- „Zur Erfrischung der Wandersleut“, fast wie nannt. ein Probestück zu 1863. steht das „Brünndl“ gegenüber dem heutigen Kauf- FÜRSTENBERGBRUNNEN haus Schober, Linzer Straße 147. Im Jahre der großen Dürre 1863 errichtet, im Oktober desselben Jahres von der Land- FÜRSTENBERGGASSE gräfin → Fürstenberg feierlich übergeben. Führt von der → Bahnhaltestelle Purkers- Nach dem milden und schneefreien Winter dorf-Gablitz entlang der → Wien bis zum → 1862/1863 bei frostfreien Nächten und Wienerwaldbad. Benannt nach der Landgrä- ✝ ✝ Temperaturen von 8 bis 12 Grad Celsius fin Charlotte → Fürstenberg. Früher auch → waren die Äcker zum Bebauen zu trocken, Deutschwaldstraßen-Beginn. die Bäche im Juli ohne Wasser, selbst die → Wien führte unterhalb Weidlingau kein Was- FÜRSTENBERG’SCHES SOMMERPALAIS ser mehr. Dieser Wassermangel brachte die Herrengasse 8. Das wechselvolle Schicksal Landgräfin zum Entschluss, zum Nutzen der dieses „Schlössels“ spiegelt sich in der Bevölkerung auf ihre Kosten eine → Wasser- Verwendung des Gebäudes wider. Im Jahre leitung errichten zu lassen. Der damalige 1802 privilegierte Catun-Druckfabrik des Bürgermeister Karl → Kurz nahm am 1. Juli Karl Freiherrn von Grovestins, des Freiherrn 1863 ihr Anerbieten mit Freude an und so von Doblhof und des Anton von Gervasy, fasste man die Quellen zwischen dem → Ge- Niederlage in Wien, Obere Bräunerstraße meindewald, dem → Georgenberg und dem 1203. Im Jahre 1805 Spital im Napoleon- → Gelben Berg ein, sammelte das Wasser krieg (→ Napoleon) – im Garten liegen die in einer tiefer gelegenen Brunnstube und lei- meisten der von den Franzosen in diesem tete es in Rohren durch die jetzige → Karl Jahre in Purkersdorf gefangenen und ver- Kurz-Gasse in den Ort. An der Ecke der heu- storbene Russen begraben. Nach den Na- tigen → Volksbank wurde ein Wasserhahn poleonkriegen wurde das „Schlössl“ an

——— 81 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Graf Stockhammer verkauft, einen liebens- Nach dem Meistertitel in der 2. Klasse Donau im Jah- würdigen Herrn, der im Orte hohes Ansehen re 1981/1982 wurde der FCP 1991/ 1992 Meister in der 1. Klasse Nord/Nordwest und spielt somit genoss. Er ließ in seinem Haus ein kleines 1992/1993 in der Unterliga. Vier Nachwuchsvereine Theater errichten, das den Purkersdorfern stehen in Bewerben des NÖ Fußballverbandes. Grün- an bestimmten Tagen zum Besuche offen dungsobmann war Fritz Hajos, ihm folgten 1980 Man- stand. 1832 bis 1864 war das „Schlössel“ fred → Scheuhammer, 1984 Johann → Jurica, im in Besitz der Landgräfin → Füstenberg, dann April 1990 Harald → Sterle, mit Ende 1992 Manfred → vom Jahre 1879 bis 1924 → Blindenanstalt. Weinzinger. Jugendleiter ist Josef Koller, Stellver- treter Josef Maurer. Langjähriger Kassier und „Herz“ Eröffnung eines neuen Traktes durch Erz- des Vereines war Ing. Lambert → Schmid, Langzeit- herzogin Maria Josefa. Ab Oktober 1924 bis trainer und Sektionsleiter bis vor kurzem Johann → 1938 → Landesjugendheim Purkersdorf. Ab Varga (als Sektionsleiter abgelöst von Norbert Lo- 1938 motorisierte Verbände der deutschen renz, als Trainer vom ehem. Rapid-Spieler Karl Mül- Gendarmerie; zuvor, am 1. April 1938 wa- ler); Schriftführer von Anfang an Gerhard → Haider ren hier 800 Schlafplätze eingerichtet wor- (bis Dezember 1992, seither Frau Gertrude Marx). Zu den, und die ersten Kolonnen der Österrei- Präsidenten hat sich der Verein die Herren Bürger- meister Mag. Karl → Schlögl und Richard → Tiapal er- chischen Legion langten ein, die SA-Stan- koren. darte „Feldherrenhalle“ wurde einquartiert. Bis 1945 blieb das Haus Kaserne der deut- Und nunmehr: Unter der (neuerlichen, bald schen Gendarmerie, ab 1945 mit russi- zehnjährigen) Obmannschaft von Manfred scher → Besatzung belegt, die bis Mai 1947 → Scheuhammer ergab sich für den FCP ein blieb. In das Eigentum der Gemeinde über- wechselvoller Vereinsablauf. Auf Meisterti- führt, bietet das Objekt als Wohnhaus teln und Tabellenenden erfolgte schließlich Raum für bald 60 Familien, Erweiterung 2002 über Spielgemeinschaft mit dem SV durch sieben → Startwohnungen 1986. Gablitz ein Überstieg in Niederösterreichs Schon vorher (sichtbar) erweitert worden 2. Landesliga Ost, in der sich die Mann- war das „Schlössel“ durch Aufstockungen schaft überraschend gut hält. 2002 gab es 1892 und 1902. Sein Meierhof befand sich also ein frohes 25-Jahr-Jubiläum mit 180 in der → Wintergasse, damals Nr. 14 (heute Mitgliedern, tätig in acht Mannschaften, wo- verbaut). bei die Junioren mit dem Trend der Haupt- mannschaft bestens Schritt halten. FURT Präsident des Vereins ist nach wie vor Bür- Die letzte Wienfurt im Raum Purkersdorf, germeister Mag. Karl → Schlögl (Richard → sie führt zum → Schindergraben und befin- Tiapal war 1995 verstorben), Kassierin seit det sich gegenüber den Häusern → Fürsten- 1996 Rosemarie → Lintner, Sportdirektor berggasse 4 und 6, wurde im Jahre 1977 Norbert Lorenz, Trainer Robert Krankl (mit wiederhergestellt. Eine neuerliche Revitali- Gerhard Pauker) und Andi Klein – als Letzt- sierung wäre angezeigt. Letzte zweckdienli- meldung! Für die Jugendleitung verantwort- che Benützung allerdings bereits 1905. lich sind Fritz Weiß, Ing. Gerald → Haider und Walter Klement. FURTGASSE FUSSGÄNGERBRÜCKE In der → Richter-Minder-Siedlung zwischen → Brückengasse 24 und → Uferstraße 9. Über die B44 zum → Naturpark-Areal → „Kel- lerwiese“. Nach langen und schwierigen FUSSBALLCLUB PURKERSDORF (FCP) (Vor-)Verhandlungen konnte der → Natur- Sitz: → Sportanlage Speichberg, Karli Schä- parkverein unter Obmann Dr. Kurt → Schlint- fergasse 10. Der Verein besteht seit 1977 ner mit dem Bau beginnen. Am 15. 1. 1985 und wurde in diesem Jahr in den NÖ Fußball- erfolgte durch Naturschutz-Landesrat Dr. verband aufgenommen. Und so lautete sein Breczovsky in feierlicher Weise der Spatens- Statement vor zehn Jahren: tich. Mit dem Bau wurde ein verkehrssiche-

——— 82 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF rer Übergang zu → Streichelzoo und Kinder- unter der Gleisanlage der Bundesbahn, gibt spielplatz auf der → Kellerwiese, auch als es seit 1986. Der „schienengleiche Bahn- Ausgangspunkt für mehrere weitere Wan- übergang“ (= Schranken) wurde daraufhin dermöglichkeiten in und neben dem Natur- geschlossen. Der Fußgängertunnel kann park geschaffen. Es ist die logische Fortset- auch wesentlich zur Sicherheit der Fußgän- zung des Weges über den → Säckin- ger beitragen. Kam es doch durch verbote- ger-Steg. Die Baukosten von über 3 Mio. nes Überqueren der Bahntrasse mitunter zu Schilling wurden durch das Amt der Landes- schweren Unfällen, selbst mit tödlichem regierung, die Bundesstraßenverwaltung, Ausgang. Seit Jahren war der Bahnschran- ken in der Schöffelgasse nur in Katastro- den Verein NÖ-Wien gemeinsame Erho- phenfällen geöffnet worden, da bekanntlich lungsräume sowie durch Eigenmittel finan- nirgends in Purkersdorf eine Straßenunter- ziert. Planung: Architekt DI Franz → Pfeil, führung mit 4,5 Meter Höhe bestand. Erst Statik: DI Andreas Huber, Wien. Baufirma: mit der B1-Unterführung beim Rathaus → Rudolf Jäger, St. Pölten. Holzbau: Firma (→ Umfahrungsstraßen) konnte der so ge- Wanas. Am 30.5.1986 erfolgte die feierli- nannte Katastrophenschranken der Schöf- che Eröffnung im Rahmen der → Partner- felgasse aufgelassen werden. schaftsfeiern mit → Bad Säckingen. c) Eine weitere, der Unterführung in die → Eine (die erste) Beschädigung im Sommer Schöffelgasse ähnliche existiert von der Da- 1989 hatte bereits eine Reparatur notwen- niel → Kieslinggasse zur → Bahnhofstraße. dig, eine weitere, schwere im Dezember 1995 überhaupt einen Neubau nötig FUSSGÄNGERZONE gemacht, der erst 1998 – anlässlich des Ostereiersuchens – der Öffentlichkeit über- Dass der neu gestaltete → Hauptplatz ver- geben werden konnte. kehrsberuhigt, also fußgängerfreundlich sein müsse, darüber waren sich nach vie- FUSSGÄNGERUNTERFÜHRUNGEN lem Für und Wider (Informationsabende, a) Hauptplatz: Bürgerversammlungen, differenzierte „Haupt- Im Zuge der → Hauptplatzumgestaltung wur- platzfreunde“ usw.) die meisten klar. Über de im September 1987 von beiden Seiten Umfang und Ausmaß lag die Verantwortung des Bahnkörpers mit den Bauarbeiten dazu zum ersten beim Gemeinderat. Nach einer begonnen. Die Fertigstellung erfolgte ein langen und stürmischen Diskussion hat die- Jahr später. An den Kosten beteiligte sich ser entschieden, den Hauptplatz als Fuß- auch die Bundesstraßenverwaltung. Der gängerzone zu widmen. Eine Verkehrsver- Fußgängerdurchgang bietet manche Vortei- handlung durch die → Bezirkshauptmann- le. Er bringt die → Apotheke, das Geschäfts- schaft Wien-Umgebung hat dieser Absicht viertel → „Unterer Hauptplatz“, die → Bahn- des Gemeinderates modifiziert Rechnung hofstraße u. a. näher, ebenso die Parkplät- getragen. ze jenseits der → UNIDO-Brücke auf der Von der Ecke Hauptplatz 14 bis zur → Karl → Kellerwiese, er erweitert einfach den Kurzgasse ist unser Stadtzentrum als Fuß- Hauptplatz und mildert so dessen Zertei- gängerzone gewidmet. Lediglich der Bereich lung durch den Bahnbau vor 135 Jahren. von der Karl Kurzgasse bis zur Einmündung Die zum Unterführungsbereich gehörende der → Kaiser-Josef-Straße in den Hauptplatz Stiegenanlage mit dem versetzten → Fürs- wurde „Wohnstraße“, um die notwendigen tenbergbrunnen bildet einen gediegenen Zu- und Abfahrten gewährleisten zu können. Abschluss des Hauptplatzes. Mit der Eröffnung des → Stadt- und Kultur- b) → Schöffelgasse: zentrums war auch das oft recht heiße Kapi- Diese Fußgängerunterführung, auch eine tel Fußgängerzone abgeschlossen.

——— 83 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

G

GABLITZ Purkersdorf wohnhaft seit 1988. Seit 1976 Seit 1976 Marktgemeinde (Markterhe- Regie- und Schauspieltätigkeit an diversen bungsfeier 3. 9. 1977), nord-nordwestlich Amateurbühnen Österreichs; Konzerte und an Purkersdorf angrenzend, 18.16 km², da- Lesungen. Seit 1986 regelmäßig wöchentli- von ca. zwei Drittel Wald, mit ca. 4400 Ein- che Lied- und Prosabeiträge für die ORF-Ka- wohnern (zusätzlich ca. 1300 Zweitwohnsit- barett-Sendung Guglhupf. 1987/ 1988 Ka- zer), höchste Erhebung (539 Meter → Tropp- barettauftritte in Österreich und Deutsch- berg). Der Name Gablitz kommt sicher aus land mit dem von ihm gegründeten Kaba- dem Slawischen („kapljica“ = Tröpfchen- rettduo Seitenstich, seit 1988 Solokaba- bach) und beweist eine ebenfalls weit zu- rettauftritte. In Purkersdorf Gründer und rückliegende Besiedlungsgeschichte (7. eine Zeitlang künstlerischer Leiter der → Jahrhundert), die sich an Hand anderer Theatergruppe Purkersdorf. Im März 2001 Fundstellen (→ Purkersdorf, Vor- und Früh- ist im novum-Verlag sein Roman Jackpot er- geschichte) vielleicht sogar bis vor die schienen, den er auch in Purkersdorf prä- christliche Zeitrechnung zurückführen lässt. sentiert hat. Kaiser Konrad II. schenkte im Jahre 1033 dem Bistum Freising einen landwirtschaftli- GALP chen Hof zu Ollern, dessen Bereich sich bis Siehe → Grün-Alternative Liste Purkers- in die Täler des → Gablitz- (→ Gewässer) und dorf. des → Mauerbachs erstreckte. Genannt wird das Gablitzer Bachufer um 1200 im GASTSPIELE, GASTVORTRÄGE Klosterneuburger Traditions-Kodex (erste Hunderte von (Kunst-)Koryphäen haben im urkundliche Namensnennung „Gablitz“ abgelaufenen Jahrzehnt in Purkersdorf 1194). Der älteste urkundlich erwähnte Le- gastiert. Sie sind namentlich erfasst. Eine hensträger des Bistums Freising in Gablitz demonstrativ-sorgsame Auswahl, möglichst war ein gewisser Leopold Sachsengang. alphabetgemäß, möglichst „Stars“ vom 1337 verkaufte ein Wiener Bürger Gablitz Horizont, sei nachfolgend geboten, als an Herzog Otto von Österreich, der kurz vor- „pars pro toto“, als repräsentativer Quer- her Purkersdorf erworben hatte. 1411 ging schnitt für eine erschöpfende Namensbi- Gablitz in den Besitz des Kartäuserklosters lanz, mit der Purkersdorf aufwarten konnte: → Mauerbach über, das bis 1782 alleiniger Leon Askin, Klaus Maria Brandauer, Ernes- Grundherr und Inhaber der Ortsobrigkeit to Cardenal, Jo van Dyk, „Falco“ Hansi war. Ab da Zwischenlösung bis 1849. Hölzl, Ottfried Fischer, Grenzlandchor Selbstständige katholische Pfarre übrigens Arnoldstein, Bill Haley (and The Comets), ist Gablitz erst seit 1937. Götz Kaufmann, Andy Lee Lang, Tobias Moretti, Fritz Muliar, Nockalm-Quintett, GABLITZER MUSIKVEREIN Elfriede Ott, Sandra Pires, Bill Ramsey, Siehe D’ → Wienerwalder. Lukas Resetarits, Schubertbund, Shao- GÄBLITZGASSE lin-Mönche, Spider Murphy Gang, Ernst Früherer Name der heutigen → Herrengasse. Stankovsky, Eva Tauchen, Andreas Vitasek, Waterloo & Robinson, Hans Weigel, Zare- GALLA, Walter witsch-Kosaken. Einige für noch viele ande- Freischaffender Autor mit eigenem Vortrag, re! Siehe auch: → Musische Komponente Wintergasse 117b, *30.9.1957 in Tulln, in (Allgemeiner Teil / Wegweiser IV/1), → Pro-

——— 84 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF minente, → Protagonisten, → Persönlichkei- Guschl Josef, Haas Ferdinand, Heigl Rudolf, ten, → Veranstaltungsfülle. Hlinka Adolf, Hoff Franz, Höllmüller Johann, Joksch Josef, Kaufmann Rudolf, Katzenstei- GASTRONOMIEBETRIEBE ner Wilhelm, Kern Viktor, Kienböck Anton, Koblitz Ludwig, Laserer Franz, Liemert Karl, auch erloschene von historischer Bedeu- Magenbauer Franz, Marterbauer Josef, → tung: Bachstelze Huttka, Felsenkeller Morawetz Karl, Nerad Josef, Österreicher → Karmeliter Wirtschaftshof, Goldener Johann, Peithner Karl, Preiss Josef, Prinnich Adler → Kiesling, Goldener Hirsch → Sen- Johann, Prix Anton, Pum Johann, Rieder felder, → Goldener Wolf, Dorfwirt, → Post- Gottfried, Riedinger Josef, Rudelsdorfer station, Tiapal → Mauthaus, Waldesruh → Eduard, Sauer Karl, Sauruck Karl, Scharrer Pest. Leopold, Schilk Karl, Schindler Heinrich, Schithelm Karl, Schober Franz, Scholz GÄNSWEIDER, Johann Johann, Schöndorfer Karl, Schorm Rudolf, Tullnerbachstraße 81, *8. 3. 1938. Als Schwap Rudolf, Schwella Johann, Steiner langjähriges Mitglied der → Naturfreunde, Josef, Stephan Franz, Stephan Mathias, als deren aktiver Obmann seit Jahren hoch- Strohmar Leopold, Szlamecska Stefan, verdient, erhielt er mit Beschluss vom 29. Talas Alois, Talas August, Talas Franz, Teu- September 1994 seitens der Stadtgemein- fel Michael, Thuminger Eduard, Ullmann de Purkersdorf die Silberne → Ehrennadel Franz, Ullmann Leopold, Unterreiter Fried- verliehen. rich, Wallner Karl, Wanek Anton Karl, Weg- scheider Leopold, Weidl Karl, Winterhalder GASVERSORGUNG Robert, Wottle Josef, Zangerl Richard. Siehe Allgemeiner Teil / Wegweiser IIa Dazu eine fällige Ergänzung: Denn es sind GEBIETSKRANKENKASSE auf dem Purkersdorfer → Friedhof überdies 16 Kriegstote beerdigt. Sie sind (vermut- Außenstelle der Niederösterreichischen Ge- lich) in der Genesungsstation im hiesigen bietskrankenkasse, ursprünglich Wiener Schulturnsaal fern dem Kriegsschauplatz Straße 2, → Volkshaus. Kontrollärztlicher verstorben. Vier von ihnen sind auch auf Dienst bis Anfang der 90-er Jahre ebenfalls dem Kriegerdenkmal namentlich vermerkt Wiener Straße 2. Aus Einsparungsgründen (Embacher, Kaufmann, Peithner und Winter- → dann mit reduzierter Kompetenz im Rat- halder), doch auch unter den übrigen zwölf haus einquartiert, ist die Dienststelle sei- sind vielleicht einige Purkersdorfer. Unter tens der Gebietskrankenkasse per 31. Jän- Stedo Bojic, Franz Buchroithner, Milan ner 1996 überhaupt aufgegeben worden. Donawitz, Ludwig Hauer, Richard Hetzer, GEBRAUCHSHUNDEVEREIN, Stanislaus Kronsky, Josef Mopils, Fritz ÖSTERREICHISCHER Nowy, Karl Schaumdegel, Josef Teschka, Georg Werndl und Josef Zehetbauer. Siehe → Hundeabrichteplatz, → Österreichi- scher Gebrauchshundeverein. Auf dem Purkersdorfer → Friedhof, auf der dortigen Gedächtnisstätte für 1939 bis GEFALLENE DER BEIDEN WELTKRIEGE 1945 steht ein Kreuz mit der Aufschrift: Die Namen der Gefallenen des 1. Weltkrie- ALLER ZEITEN MACHT DAS KRIEGEN VIEL ges sind in die Tafel des → Kriegerdenkmals ZU FRÜH IM GRABE LIEGEN. WÜRDEN ALLE im → Schlosspark eingemeißelt: FRIEDEN GEBEN ,HÄTTEN FREUDIG SIE DAS LEBEN! DEN OPFERN 1945. Bittner Karl, Bonifazi Leopold, Bromreiter Ein Spruch von Hildegard Humplik → Jone. Josef, Dobry Franz, Embacher Karl, Fanavitz Karl, Feihler Ernst, Furtauer Ferdinand, Gar- Opfer des Zweiten Weltkrieges, zusammen- reis Ludwig, Garreis Rudolf, Gotsch Adolf, gestellt aus der Namensliste des Krieger-

——— 85 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF denkmals auf dem Friedhof und aus dem ban, Josef Vacek, Josef Vock, Franz Wall- Gedenkbuch 1995, herausgebracht vom ner, Josef Wächter, Rudolf Wächter, Bern- Purkersdorfer → Kameradschaftsbund, redi- hard Werth, Franz Wimmer, Wilhelm Witt- giert von Franz → Matzka und Gerhard → Hai- meister, Franz Wojtech, Werner Zechner. der. Zusätzliche Opfer und zwar in den Kriegs- Leopold Alexander, Franz Allertshammer, und den unmittelbaren Nachkriegstagen ge- Eduard Bauer, Karl Baumann, Ferdinand tötete Zivilisten: Anny Bedrich, Eleonora Ei- Baumgartner, Anton Blenz, Heinz Blunk, Au- cher, Johann Kratky, Florian Trautenberger gust Bromreiter, Franz Bromreiter, Josef Ce- d.Ä., Julie Waniek. rovsky, Ewald Christoph, Karl Dewanger, Und schließlich in Purkersdorf gefallene Wilhelm Diewischek, Franz Dorrer, Franz oder im Lazarett (→ Sanatorium) verstorbe- Ecker, Alois Edlinger, Leopold Empacher, ne Volkssturm- oder Wehrmachtsangehöri- Leopold Eulenhaupt, Hermann Fehse, Wil- ge: Otto Brandhuber, Hans Eckenweber, helm Fiedler d.J., Johann Frank, Leopold Wilhelm Fiedler d. Ä., Adolf Hasslinger, Lau- Freywagner, Johann Funowitz, Martin Ge- renz Horak. brofsky, Rudolf Geiger, Otto Germüller, Hel- mut Girsch, Wilhelm Gotsch, Franz Grubmül- GEHRER, Elisabeth ler, Anton Guschall, Heinrich Haag, Hubert Die Bundesministerin für Bildung, Wissen- Haas, Felix Hadamovsky, Fritz Hadamovsky, schaft und Kultur wurde am 11. Mai 1942 in Josef Harbauer, Heinrich Haselsteiner, Leo- Wien geboren. 1949 übersiedelte die Fami- pold Hausknecht, Rudolf Hawlik, Josef He- lie nach Innsbruck. Nach Abschluss des hei, Walter Hehei, Adolf Heider, Hans Gymnasiums und der Lehrerbildungsanstalt Heindl, Hugo Heinisch, Felix Helmreich, Innsbruck unterrichtete sie in Hart im Ziller- Ernst Hochsteger, Karl Hochsteger, Thedorf tal und an der Volksschule Lochau in Vorarl- Hofer, Franz Hoffer, Friedrich Hoof, Wilhelm berg, bis sie sich 1964 nach Bregenz mit Huber (*1914), Wilhelm Huber (*1915), Fritz Gehrer verheiratete und in dieser Ehe Leopold Jelinek, Rudolf Jilka, Franz Kalac, Mutter von drei – heute erwachsenen – Söh- Anton Kapek, Alois Keiblinger, Johann Kili- nen wurde. an, Franz Klaghofer, Anton Kolm, Karl Kotal, Franz Köhler, Franz Kuhn, Walter Kuntner, Mit 1980 begann ihre politische Karriere als Johann Lameraner, Franz Lanz, Karl Lepes- Stadträtin in Bregenz für Musik und regiona- ka, Gustav Leyrer, Karl Lingler, Franz Ma- le Zusammenarbeit. Jahre später wurde sie chacek, Otto Melwald, Dkfm. Walter Melzer, Landtagsabgeordnete, Vizepräsidentin des Leopold Neuhold, Josef Niedermayer, Viktor Landtags und schließlich Landesrätin und Nitsche, Karl Nowatschka, Franz Oehl, Karl Amtsführende Präsidentin des Vorarlberger Passet, Ludwig Pfeifer, Karl Pitterna, Robert Landesschulrats. Seit 1995 ist sie Mitglied Posch, Leopold Possler, Franz Pscheidt, der Bundesregierung, zunächst für Unter- Otto Rabel, Anton Rafeiner, Alois Reisen- richt und kulturelle Angelegenheiten. bauer, Gustav Retzl, Franz Rinalda, Ernst Unter ihrer Federführung ist die Gründung Rotter, Josef Röhrich, Josef Schlosser, Karl des Bundes(-Real) → Gymnasiums Purkers- Schlosser, Ernst Schmidek, Leopold Schmi- dorf zustande gekommen. Zu ihren zahlrei- dek, Otto Schmidek, Josef Schmuck, Fried- chen Ehren- und Auszeichnungen ist daher rich Scholz, Hugo Schöffel, Johann Schöpf, mit 20. Juni 2002 eine weitere hinzu ge- Ernst Schwarz, Josef Schwarz, Ing. Josef kommen. An diesem Tag beschloss der Ge- Sidler, Johann Siller, Heinrich Spreitzer, Jo- meinderat von Purkersdorf, sie mit dem Gol- sef Stefan, Wilhelm Steinböck, Ing. Theodor denen → Ehrenring auszuzeichnen, der ihr Steinwendtner, Johann Sulzer, Ernst Talas, am 8. November 2002 offiziell verliehen Johann Thuminger, Leopold Thuminger, wurde, am Tag der Festeröffnung dieser Max Thuminger, Gerhard Urban, Helmut Ur- Schule.

——— 86 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

GEIGER, Helene GEMEINDEFARBEN Kindergärtnerin i. R., Tullnerbachstraße 76, Mit Bescheid der Niederösterreichischen *19.6.1930, in Purkersdorf aufgewachsen Landesregierung vom 9. September 1966 und zunächst hier Kindergarten- und Hortlei- genehmigt: Grün-Weiß-Gold. terin, anschließend bis zu ihrer Pensionie- GEMEINDERAT rung Leiterin des Wiener Städtischen Kin- dergartens in Hadersdorf-Weidlingau. Seit 1919: 14 Sozialdemokraten, 6 Deutschna- tionale, 4 Christlichsoziale. Dieses Stärke- 1948 aktiv bei den → Kinderfreunden und in verhältnis änderte sich bis 1934 nur unwe- → der SPÖ tätig, seit 1960 Gemeinderätin, sentlich. Ab 1929 standen – kommunalpoli- ab 1969 Stadträtin für Fürsorge- und Ge- tische Seltenheit – die Bürgerlichen in sundheitswesen, Schulwesen, Kinderhorte Opposition. Von 1934 bis 1938 fungierte und Kindergärten; schließlich seit Jänner ein ernannter Gemeindetag, bestehend aus 1974 (bis 1980) Zweite(r) Vizebürgermeis- 21 Mitgliedern. Bei seiner Konstituierung ter(in) an Stelle des krankheitshalber aus- hatten vier von ihnen bereits dem frei geschiedenen Vizebürgermeisters Ing. Wal- gewählten Gemeinderat vor 1934 als Man- ter → Schneeweiß. Außerdem war und ist datare angehört. Nach dem 2. Weltkrieg sie Vorstandsmitglied des → Verschöne- setzte sich der Gemeinderat wie folgt rungs- und Fremdenverkehrsvereins sowie zusammen: des → Naturparkvereins (mit zweimaliger GR-Wahl SPÖ ÖVP WDU KPÖ GALP Andere Ehrenmitgliedschaft) und hat auch noch bei Jahr FPÖ Liste Baum anderen Vereinen und Institutionen mitgear- 1954*) 9 6 1 1 - - 1955 15 10 - 2 - - beitet, bis sie 1980 ihre Tätigkeit auf ärztli- 1960 13 10 - 1 - 3 (Zurek) chen Rat stark einschränken musste. In al- 1965 12 10 - 1 - - len Funktionen war und ist sie stets enga- 1970 10 12 - 1 - - 1975 10 14 - 1 - - giert und verantwortungsbewusst tätig. Frau 1980 10 14 - 1 - - Geiger hat maßgeblichen Anteil an Fahrten 1985 11 16 - 1 1 - 1989 12 13 1 2 1 - → älterer Mitbürger mit dem Sonnenbus ge- 1990 17 9 1 2 - - habt, an der Betreuung durch Hausbesu- 1995 20 7 1 1 - - che, Gestaltung von Feiern für die Jugend 2000 12 10 1 4 - 2 (PUL) und Verbesserung der → Mutterberatung. In *) Auf Grund der Landtagswahl 1949 am 1. September Würdigung ihrer Verdienste verlieh ihr die 1954 provisorisch ernannt. Stadtgemeinde die Goldene → Ehrenbro- Stimmenanzahl siehe → Wahltabelle → sche (1977) und den Goldenen Ehrenring GEMEINDERÄTE (1980). Darunter auch Bürgermeister. Vizebürger- GELBER BERG meister und Stadträte – ab 1954 – waren bzw. sind ab 2000: 472 Meter hoch, benannt nach dem hier a) GALP: Luzia → Bäck, Wolfgang → Hiermai- auffallend gelben Lehmboden. Siehe auch er, Burkhard → Weigl. → Rudolfshöhe. b) KPÖ/LS bzw. Liste Baum (KLS und Partei- GEMEINDEAMT lose), ab 1995: Grüne Liste Baum, ab 2000 Liste Baum und Grüne: Rainer Aigner Stadtgemeinde Purkersdorf, Hauptplatz 1, (2001/02), Mag. Josef → Baum, Klara Bje- → Stadtamt, Rathaus. tak (2000), Alfred → Czernoch, Gerhard Kubelka (1994), Sabina → Marischka, Dr. GEMEINDEBÜCHEREI Maria → Parzer, Dr. Wilhelm → Reichmann, Siehe → Bücherei. Nico Reinberg (2000/01), Dr. Ingram → Riß,

——— 87 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Marga → Schmidl, Mag. Gabriele → Scholz, ter, Roland → Brauner, Hans → Buchmüller, Ingeborg Schwarzl (2000), Friedrich Weihs Ayse → Bürgmann, Theodor Cap (1955 bis (1955 bis 1960). 1961), Anton → Dürmoser, Edeltraud → Eri- c) ÖVP-Fraktion: Franz Allertshammer pek, Helene → Geiger, Paul → Gindl, Franz → (1954/1955), Karl → Artmann, Raimund → Haiden, Ing. Gustav → Hein, Karin → Hekele, Boltz, Walter → Braunias, Mag. Rudolf → De- Franz → Helmreich, Anton → Hlawa, Karl → wanger. Lorenz → Fettinger, Ing. Franz → Fin- Hofer, Michael Huber (2000), Beatrix → deis, Ing. Andreas → Friedmann, Dr. Josef → Kaukal, Gerhard → Kemedinger, Reinhard → Fuchs, Anton → Gotsch d. J., Dr. Walter → Kickinger, Maria Kling (1954/1955), Karl → Grafendorfer, Dr. Ernst → Großmann, Dr. Kloihofer, Heinz → Kotasek, Otto Krammer Karl → Gruber, Roswitha Gutmann (2000), (1954 bis 1957), Maria Krumal (1955 bis Ing. Friedrich → Haas, Gerhard → Haider, 1956), Josef Kubiza (1960), Wilhelm → Ma- Walter Haider (1959-1965), Anton → Ha- courek, Josef → Mader, DI Dr. Michael → rold, Gustav → Havlik. Dkfm. Karl → Holz- Mantler, Rudolf → Matuschek, Dr. Gottfried trattner, Hans → Jaunecker, Karl → Kilian, → Mayer, Winfried → Menschik, Lydia → Franz → Kirnberger, Elke Kuhn (1995 bis Mondl, Ernst Morawetz (1955 bis 1960), 1997), DI Erich → Liehr, Dr. Wolfgang → Luf, Klaus Mühlbacher, Luise Nagel (1956 bis Christine → Maisel, Dr. Kurt → Matiej, Franz 1960), Editha → Novotny, DI Dr. Rudolf → → Matzka, Hans → Maurer, Herbert → Mi- Orthofer, Mag. Karl Heinz → Pannosch, Fer- chelitsch, Franz → Neunteufel, Albert → dinand Pomeranz (1955 bis 1957), Johann Nutz, Hildegund → Petrik, Fritz → Pöchleit- → Pölzl, Friedrich → Preinl, Werner → Pro- ner, Dr. Franz → Popp, Inge → Preiß, Renate chaska, Monika → Puchegger, DI Dr. Roland → Prinz, Josef Prinz (1997 bis 2000), Leo- → Pumberger, Christian Putz, Ferdinand pold → Riedmüller d. Ä., Leopold → Riedmül- Raps (1954 bis 1959), Stefan → Reinisch, ler d. J., Josef → Scheuhammer, Fery → Annemarie → Reisner, Dr. Kurt Romstorfer Schirak, Dr. Kurt → Schlintner, Ing. Lambert (1957 bis 1960), Brigitte → Samwald, Fried- → → → Schmid, Harald Sterle, Micaela rich Schilk (1970 bis 1975), Mag. Karl → Strack-Dewanger, Helene Strohschneider Schlögl, Ludwig → Schmidt, Ing. Walter → (1955 bis 1960), Gerhart Suchi (1995), Schneeweiß, DI Alfred → Schreitl, Heinrich Bernd → Sykora, Richard → Tiapal, Dr. Ru- → → → dolf → Toifl, Andreas → Tulach, Ing. Friedrich Später, Johann Swestka, Erich Te- → Unterberger, Heinrich → Wimberger, Leo- cka, Florian → Trautenberger, Bruno → Wal- pold → Wolfsberger d. Ä., Leopold → Wolfs- ther, Dr. Kurt → Waniek, Ing. Hans → Weihs, berger d. J., Karl → Wukovits. Leopold → Wichtl, Ing. Ludwig → Wichtl, Jo- → Ab 2000: „Dr. Josef Fuchs – Purkersdorfer sef Zurek. Volkspartei“: Dr. Josef Fuchs, Dr. Walter SPÖ-Fraktion ab 2000: Katharina → Franke, Grafendorfer, Dr. Ernst Grossmann, Dr. Michael → Huber, Mag. Franz → Ille, Beatrix Wolfgang Luf, Franz-Peter → Magenbauer, Kaukal, Karl Kloihofer, Mag. Christian → Elisabeth → Mayer, Mag. Inge Preiß, Peter Matzka, Lydia Mondl, DI Dr. Rudolf Orthofer, Scheichl (ab 2003), Dr. Rudolf Toifl, Christi- Dr. Werner → Pleischl, DI Dr. Roland Pum- ne → Willhalm-Klement, Heinrich Wimber- berger, Christian Putz, Annemarie Reisner, ger, Leopold → Zöchinger. Mag. Karl Schlögl, Kurt → Teigl, Monika → d) Purkersdorfer Liste, Die, ab 2000: DI Traurig, Viktor → Weinzinger, Friedrich Weiß Erich Liehr, Herta → Staffa. (2000), Ing. Gerhard → Zauner. e) SPÖ-Fraktion: Dr. Manfred → Bauer, Alois f) WDU/FPÖ: Karoline Graf (1954/55), Her- Bestereimer (1954/1955), Alfred → Bol- bert Lapatsek (1998 bis 2000), Ing. Erich → lauf, Johann → Bonifazi, Adolf → Brandstet- Lechner, Wilfried → Renarth.

——— 88 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF g) ZUREK-Fraktion: Gottfried Grabner (1960 Vor seiner Liquidierung war der Gendarme- bis 1965), Franz Leitl (1960), Paul Moser rieposten Purkersdorf mit zehn Mann be- (1964 bis 1965). Ludwig Schmidt, Josef Zu- setzt gewesen. Von 1938 bis 1954 gehörte rek Purkersdorf zu Wien, es gab keinen Gendar- merieposten. Am 1.9.1954 wurde der Gen- GEMEINDERATSAUFLÖSUNG darmerie-Dienstbetrieb in der neu entstan- Sinkt die Zahl der Gemeinderäte unnachbe- denen Marktgemeinde mit zehn Gendarmen setzbar unter zwei Drittel, muss die Landes- in der damaligen Polizeiunterkunft Bahnhof- regierung den Gemeinderat auflösen. (Sie straße 20 begonnen. In der vorherigen → kann es auch aus anderen Gründen.) Bin- „Randgemeinde“ war diese Dienststelle mit nen eines halben Jahres hat eine außeror- 30 Polizeibeamten besetzt gewesen. dentliche Neuwahl zu erfolgen. In Purkers- Der erste Postenkommandant ab Septem- dorf änderte dies in der Ersten Republik ber 1954 war Gustav → Rada. Bald taten 16 nichts an der (partei-)politischen Konstella- Beamte ihren Dienst, dann 18, später 14, tion. 1989 aber erbrachte einen politischen dann sogar nur 12. Heute sind es 15 stän- Umschwung: → Gemeinderat. → Bürger- dige. Vgl. → Gendarmerie-Postenkomman- meister. danten. GEMEINDEWALD GENDARMERIE-POSTENKOMMANDANTEN Südwestlich des → Georgenberges, nord- Die Postenkommandanten seit 1868: östlich des → Gelben Berges und nördlich des → Deutschen Waldes gelegen, gegen 1868 Carl Zirnsack Postenführer 1869 August Lucha Postenführer Norden und Westen von der → Deutschwald- 1870 Martin Hölzl Postenführer straße begrenzt. Auf seinem Gipfel (431 m) 1871 Josef Gröschl Wachtmeister steht der → Schöffelstein, der alternierend 1872-1876 Leopold Niederl Postenführer 1877 Franz Kouba Titular-Wachtmeister auch als Namensgeber für den ganzen Ge- 1878-1881 Adalbert Kouba Titular-Wachtmeister meindewald verwendet wird. Er ist im we- 1882-1883 Matthias Zillner Postenführer sentlichen ident mit dem Bereich des → Na- 1884-1889 Josef Gstettner Titular-Wachtmeister 1890 Josef Fischer Titular-Postenführer turparks Sandstein-Wienerwald. (Zu diesem 1891-1896 Franz Hafner Titular-Wachtmeister gehört aber auch noch die → Kellerwiese.) 1897-1904 Anton Pernerstorfer Titular-Wachtmeister 1905-1914 Franz Zangl Titular-Wachtmeister GENDARMERIE 1915 Heinrich Standler Wachtmeister Postenkommando 1954-1957 → Bahnhof- II. Klasse 1916 Friedrich Stadler Wachtmeister straße 20, 1957-1989 → Franz Guschlgas- II. Klasse se 5, seit 1989 (→ Hauptplatz-Umbau) → 1917-1919 Karl Zoubek Wachtmeister Bachgasse 8. Ein Postenkommando Pur- I. Klasse 1920 Johann Schneider Postenleiter kersdorf scheint erstmals im Jahrbuch für 1921-1927 Karl Sax Revierinspektor NÖ 1868 auf, amtierte aber bereits ab 1928-1934 Julius Bigler Revierinspektor 1849. Da taten hier fünf Gendarmen ihren 1935-1938 Matthäus Eisner Revierinspektor Dienst; und daran änderte sich in den fol- 1954-1973 Gustav Rada Bezirksinspektor 1974-1987 Josef Frühwirth Abteilungsinspektor genden Jahren kaum etwas, wobei zu be- 1988/I-VII Gerhard Haider Abteilungsinspektor denken ist, dass zum Gendarmerieposten 1988/VIII-1995 Eduard Kainzmaier Abteilungsinspektor Purkersdorf auch Laab, → Wolfsgraben, 1995 – Erwin Riegler Kontrollinspektor Breitenfurt, → Gablitz, Hadersdorf-Weidlin- gau und → Mauerbach gehörten; ab 1893 GEOGRAPHISCHE LAGE nur noch Gablitz und Wolfsgraben, ab 1915 16° 11’ 47“ östliche Länge von Greenwich bloß noch Gablitz, wo erst 1938 (→ → Hauptplatz Groß-Wien) ein eigener Gendarmerieposten 48° 12’ 30“ nördliche Breite → Hauptplatz errichtet wurde. 246 Meter Seehöhe → Hauptplatz

——— 89 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

235 Meter Seehöhe am tiefsten Punkt des einen Drachen tötet, der ein Mädchen ver- Katastralgebietes, → Christkindlwald, schlingen will. Schon zur Zeit der Kreuzfah- 527 Meter Seehöhe am → Dreihufeisen- rer wurde er als Schutzherr der Ritter hoch berg, höchste Erhebung im Katastralgebiet. verehrt. Besiedelt war der Georgenberg bereits im 8. GEOLOGISCHE SONDERSCHAU Jahrhundert v. Chr., wie neueste Funde Entlang des → Naturlehrpfades, nächst der belegen. Abzweigung zum → Schöffelstein, sind geo- logisch interessante Fundstücke aufge- GEORGENBERG-WEG stellt, die einer Besichtigung wert sind. Ein Wanderweg, der die Möglichkeit bietet, Sandsteine mit vielfältigen Lebensspuren, rund um den → Georgenberg zu wandern. Er die von den einstigen Meeresbewohnern wurde mit viel Mühe und Plage vom Stadt- zeugen. Auch Pflanzenreste, fossiles Harz gärtner → Elsinger ausgebaut, wird heute und Kohlenstücke sind im Sandstein vorzu- von der → Berg- und Naturwacht betreut; er finden. Einzelne seltene Fundstücke gerin- beginnt gegenüber der → Pummerbrücke, gerer Größe sind im → Heimatmuseum auf- verläuft 50 Meter leicht ansteigend parallel bewahrt. zur → Wiener Straße bis zur → Kellerwiese. Das zweite Teilstück des Weges beginnt GEORGENBACH ebenfalls bei der Pummerbrücke und führt Bei der → Anton Wenzel Pragergasse (bei links in den Wald, über zwei Holzbrücken starken Regenfällen Überschwemmungsge- vorbei am kleinen Steinbruch in die → Anton fahr), fließt unter der Wiener Straße zum Wenzel Prager-Gasse. Von hier aus geht es Wienfluss. Er wurde als Wildbach definiert. hinter den → Georgenberg weiter. Den Aus- Die Wildbachverbauung erfolgte 1976/77. bau und die Pflege des Weges hat der → Ver- schönerungs- und Fremdenverkehrsverein GEORGENBERG Purkersdorf veranlasst. Die Eröffnung er- 433 Meter hoch, oberhalb der → Kellerwie- folgte 1971. se, nordöstlich des → Gemeindewaldes (→ Schöffelstein). Der Georgitag, früher am 24. GERICHTSBEZIRK PURKERSDORF April, war für die Gemeinde ein großer Fest- Siehe → Bezirksgericht Purkersdorf tag, die Grenzsteine wurden – falls undeut- GERL, Alfred, DI lich geworden – berichtigt, das Vieh wurde mit Glockengebimmel erstmals wieder ins Hofrat und Forstdirektor der NÖ Landesre- Freie gelassen und Umritte (Georgiritte) an gierung, ehemals verantwortlicher Ge- diesem Tage sollten Gottes Segen über schäftsführer des Forstvereines NÖ-Wien. Ackertiere und Felder erwirken. Wenn der Für seine Verdienste um die Durchführung Georgenberg an seinem Namenstage einen der → Schöffel-Gedenkfeier im Jahre 1970 grünen Hut trug, dann hoffte man auf ein wurde ihm noch im selben Jahr die Goldene ertragreiches Jahr. → Ehrennadel der Stadt Purkersdorf verlie- Nach der Überlieferung war Georg ein römi- hen. Hofrat Gerl hat auch danach regen An- scher Offizier aus Kleinasien, der im Jahre teil am Geschick Purkersdorfs, insbesonde- 303 in den blutigen Christenverfolgungen re des → Naturparks genommen. Inzwi- des römischen Kaisers Jovius Diokletian schen ist er aber früh verstorben. (284 bis 305) nach mutigem Bekenntnis den Märtyrertod erlitt. Von der katholischen GESELLIGKEITSVEREIN PURKERSDORF Kirche heiliggesprochen, wurde er, St. Gegründet 1875, Sitz Gasthof → Zum Gol- Georg, unter die 14 Nothelfer gereiht. Abge- denen Adler. Prominentes Mitglied war Da- bildet wird er meist als ein schöner Jüng- niel → Kiesling der Ältere. Der Verein be- ling, wie er auf einem Schimmel sitzend steht längst nicht mehr. Er wurde bereits

——— 90 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

1891 sistiert, 1909 aufgelöst. Wiederbele- GESELLSCHAFT ZUR PFLEGE bungsversuche in den 20er Jahren und KULTURELLER UND WIRTSCHAFTLICHER nach dem 2. Weltkrieg blieben ohne Dauer- BEZIEHUNGEN ZUR SOWJETUNION wirkung. Später: Österreichisch-Sowjetische Gesell- schaft. Der Sitz in Purkersdorf war Haupt- platz 3. Gründung 1946, Obmann Prof. Dr. GESELLSCHAFT DER FREUNDE DES → EINKAUFSZENTRUMS Alfred Laßmann, Geschäftsführer Karl Loskot. Es gab mehrere Filmvorführungen, Am 1. Dezember 1987 wurde diese Gesell- die Vereinigung wurde alsbald stillgelegt. schaft bei einem Pressegespräch vorge- stellt. Sie hatte sich zum Ziel gesetzt, Pur- GESUNDE GEMEINDE kersdorf zum Einkaufszentrum zu profilie- Siehe → Mental Handicap Sportclub, Lydia ren. Der Organisator dieser Kampagne, Dr. → Mondl. Vgl. Allgemeiner Teil / Wegweiser Manfred → Bauer, sah in einem Verein das → II b geeignete Instrument, derart zielgerichtete Aktivitäten organisatorisch und finanziell zu GESUNDHEITSZENTRUM führen. Präsidentin der Gesellschaft wurde Siehe → Ärztezentrum. Frau Brigitte → Samwald, als Vizepräsiden- GEWÄSSER ten standen ihr Josef Weiß (Kaufhaus) und Alfred Czibany (→ Erste Bank) zur Seite. Ein Im Katastralgebiet Purkersdorf. Kuratorium, bestehend aus Handels- und → Baunzenbach (auch Deutschwaldbach), Gewerbetreibenden sowie Persönlichkeiten → Dambach, → Gablitzbach, → Georgen- des öffentlichen Lebens, sollte beratende bach, → Glasgraben, → Großer Steinbach, → und kontrollierende Funktion ausüben. Die Karlsbach, → Kleiner Steinbach, → Ranzen- Gesellschaft agierte im Kontext mit der Er- graben, → Rehgraben, → Schindergraben, → richtung des → Stadt- und Kulturzentrums; Tullnerbach, → Wienerwald-Stausee, → sie existiert heute nicht mehr. Zur weiteren Wienfluss, → Wolfsgraben, → Wurzbach. Entwicklung vgl. → Verein zur Förderung von Wirtschaft und Kultur. GEWERBEBAUM UND GEWERBEINFORMATION GESELLSCHAFT ZUR AUSBREITUNG Am 27. Juni 1980 wurde anlässlich des ers- DES EVANGELIUMS (GAE) ten → Jakobimarkts der Purkersdorfer Ge- werbebaum („Zunftbaum“) aufgestellt, auf Expositur Österreich, Sitz Purkersdorf, Zwei- dem → Hauptplatz natürlich, feierlich ge- ter Vorsitzender und Leiter der Österreich- weiht und in die Obhut der Stadtgemeinde abteilung war Direktor Pfarrer Ludwig → übergeben. Auf einem 17,5 Meter hohen Drexler. Die Institution versorgte vor allem Mast mit angeordneten Querbalken waren die Diasporagemeinden mit zeitnahem 36 Wappen für Handel, Gewerbe und Indu- evangelischem und missionarischem strie angebracht, sowie zwölf Figuren, wel- Schrifttum, Material für Konfirmanden, che die einzelnen Handwerke symbolisie- Glaubensinformation etc. und gab dabei ren; alle Sparten der gewerblichen Wirt- auch eigenes Schrifttum heraus. Die GAE schaft waren so vertreten. In der obersten führte Evangelisationen durch, die hohe Be- Reihe, zwischen Feuerwehrmann und Kran- sucherzahlen aufwiesen. Sie arbeitete eng kenschwester, befand sich auch die Abbil- mit den österreichischen evangelischen dung von Hermes/Merkur (→ Poststation), Lehrervereinen zusammen. Wiederholt fan- dem neuen Signum/Logo der Gemeinschaft den in Purkersdorf internationale Tagungen der Kaufleute von Purkersdorf. Im unteren der GAE statt. Teil fanden sich die Wappen von Österreich,

——— 91 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Niederösterreich, → Bad Säckingen und Pur- des → Naturparks Sandstein-Wienerwald kersdorf. Unter der Regie des Purkersdorfer mit der Silbernen → Ehrennadel der Stadtge- Zimmermeisters Anton → Wanas oblag die meinde Purkersdorf ausgezeichnet worden. Herstellung folgenden Firmen: Johannes → Der Kontakt mit Herrn Gierer ist seitens Pur- Hostasch/künstlerische Gestaltung, Fery → kersdorfs allerdings vor Jahren verloren Schirak/Blitzschutzanlage, Josef → Teich- gegangen. mann/Schlosserarbeiten und Anton Wanas/ Zimmermannsarbeiten. GINDL, Paul Beim Jakobimarkt 1983 bekam der Gewer- War Juwelier bzw. selbständiger Kaufmann bebaum einen Wetterhahn aufgesetzt. im Uhren- und Schmuck-Großhandel sowie Meister → Pötzelberger hatte dazu einen Veranstalter. Wintergasse 4-6, *21.8.1943. 1,5 Meter großen, künstlerisch wirksamen Gründer des → „Purkersdorfer Kulturkrei- kupfernen Wetterhahn angefertigt, die Frei- ses“ (PUKK) sowie vorübergehend ge- willige → Feuerwehr „krönte“ den Gewerbe- schäftsführender Obmann des Vereins → baum mit ihm. Der Purkersdorfer Künstler „Volkshaus“. Kandidierte 1990 für den Ge- Alfred → Ciesielski sollte dieses Wahrzei- meinderat, als Parteiloser aufgestellt von chen des → Hauptplatzes laut Gemeinde- der Purkersdorfer → SPÖ, und gehörte da- ratsbeschluss vom 1. Oktober 1992 reno- nach der Gemeindevertretung an. Trat spä- vieren, wofür ca. 300.000 Schilling veran- ter der Partei bei und wurde im November schlagt waren. Am 16. November 1996 sah 1992 Obmann-Stellvertreter der SP-Stadtor- sich die Gemeindeadministration aber ganisation. gezwungen, nicht zuletzt aus finanziellen Zwischen 1996 und 2000 hat sich Herr Erwägungen, den Gewerbebaum „vorerst“ Gindl schrittweise aus allen öffentlichen abzutragen und zu deponieren. Positionen und Funktionen zurückgezogen. Mit Fertigstellung der → Fußgängerzone wur- Er ist heute als Konsulent im privatwirt- den an allen Einfahrten ins Zentrum mo- schaftlichen Bereich tätig. Vater von zwei dernste Hinweistafeln angebracht, die Ein- Kindern. heimische und Fremde auf die Purkersdor- GIRSCH, Werner, Dr. fer Geschäfte und Lokalitäten hinweisen. Facharzt für Plastische Chirurgie, Ordinati- GEWERBEGENOSSENSCHAFT on: Linzer Straße 5, *12. 5. 1960 in Wien, Siehe → Wirtschaftskammer. Promotion 1985, Ausbildung bzw. Praxis auch für ästhetische sowie Wiederherstel- GEWERKSCHAFTSBUND lungschirurgie u. a. in Wien und Innsbruck. Früher Bezirksstelle Purkersdorf (Wien-Um- 2000 Universitäts-Dozent auf Grund zahlrei- gebung), Wiener Straße 2, Schulungshaus cher einschlägiger Beiträge in Fachzeit- → Anton-Hueber-Haus, Leischinggasse 2. schriften und intensiver Vortragstätigkeit, Die sozialen und alle anderen Ziele des Ge- auch auf internationalen Kongressen. Zu- werkschaftsbundes sind allgemein be- gleich Leiter der Hand- und Mikrochirurgie kannt. Jetzt besitzt er in Purkersdorf keine im Orthopädischen Spital Speising und Anlaufstelle mehr. schließlich im selben Jahr Eröffnung der Wahlarztordination in Purkersdorf. GIERER, Bruno GLACHS, Heinrich Vormals Beamter der NÖ Landesregierung, hat im Ruhestand seinen Wohnsitz in Hausinspektor/Verwalter i. R., Bachgasse Pöggstall, NÖ, bezogen. 1975, anlässlich 8, *21. 5. 1927 in Baureith OÖ. Er erlernte des Nationalfeiertages, war er für seine Ver- das Kunst- und Möbeltischlergewerbe, ar- dienste um die Errichtung und Betreuung beitete zunächst in diesem Beruf und war

——— 92 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF dann bis 1983 Hausinspektor bei den da- GLASERZEUGUNG maligen → Evangelischen Anstalten; her- Am westlichen Ende des Gemeindegebietes nach dort als Verwalter, gleichzeitig aber von Purkersdorf, nordöstlich des heutigen → auch als Heimleiter für die Evangelische In- Wienerwald-Stausees befindet sich der → nere Mission im Haus Hinterbrühl tätig. Seit Glaskogel. Hier lagen nach einem Purkers- Oktober 1991 war er nach Besitzer-Wechsel dorfer Urbar von 1572 hinter dem Khögl zu- (→ Sanatorium) wieder ausschließlich Ver- nechst nach der Glashütten neun Tagwerk walter für die Anlagen Wiener Straße 60-70. Ramb. Wahrscheinlich wurde hier bereits im 1960 stellte er sich dem → Roten Kreuz als 14. Jahrhundert die Erzeugung von grobem, aktiver Mitarbeiter zur Verfügung, war u. a. sogenannten Waldglas aufgenommen. Holz Bezirksstellenleiter-Stv. Auszeichnungen: und Asche, sogar eine ganz bestimmte Art Bronzene, Silberne und Goldene Verdienst- der Aschenbereitung waren für die Glasma- medaille des Roten Kreuzes, dazu Fahrten- cher wichtig. Auch im → Glasgraben war die spange in Bronze für 1000 und in Silber für Glaserzeugung heimisch. Und 1530 errich- 1500 Ausfahrten sowie das Dienstjahres- tete der Waldmeister Nikolaus Pitty eine abzeichen in Gold. Heinrich Glachs war von Fabrik im neu erbauten Schloss zu Haders- dorf, zur Herstellung des „wälschen“ Gla- 1965 bis 1987 auch tätiges Mitglied der → ses und „corduanischen“ Leders. Wasserrettung (Einsatzleiter Purkersdorf und Haupteinsatzleiter Purkersdorf-(→) Ga- GLASGRABEN blitz-(→)Preßbaum). Er ist Lehrer für Ret- Ungefähr entlang der Westautobahn, zum tungsschwimmen seit 1972 und besitzt das Teil im → Lainzer Tiergarten. Erinnert an die Schiffsführerpatent seit 1976. Die → Berg- Erzeugung des so genannten Waldglases in und Naturwacht verlieh ihm die Lebensret- früherer Zeit. Straßenbezeichnung in der → termedaille und die Österreichische Was- Baunzen zwischen → Pernerstorferstraße serrettung das Ehrenzeichen in Gold sowie und → Leischinggasse. die Verdienstmedaille in Bronze. Purkers- dorf zeichnete ihn 1980 mit der Goldenen → GLASGRABENWIESE Ehrennadel aus. Zu beiden Seiten der Tiergartenmauer, Für seinen unentwegten Einsatz erhielt er Glasgrabentürl (verschlossen); auf der Wie- noch die Auszeichnungen: Ehrenzeichen in se, zwischen → Lainzer Tiergarten und (heu- Silber seitens des Landes für 40-jährige Tä- te) West-→ Autobahn gelegen, stand seiner- tigkeit auf dem Gebiet des Feuerwehr- und zeit die Gaststätte Glasgrabenhütte. Rettungswesens, Rot-Kreuz-Ehrenzeichen in Silber für Verdienste um den Katastro- GLASKOGEL phenschutz in NÖ. Seitens der Stadtge- 396 Meter hoher Berg südlich der → Rich- meinde zur Goldenen auch noch die Silber- ter-Minder-Siedlung, verdankt seinen ne → Ehrennadel (2000). In der Rot-Kreuz- Namen der einstmals hier betriebenen → Bezirksstelle Purkersdorf-Gablitz wird er Glaserzeugung. jetzt als Rettungsrat der Reserve geführt. Im → Sanatorium arbeitete er noch bis Ende GLATZ, Elisabeth 2001 als freier Mitarbeiter, hauptsächlich Psychotherapeutin, siehe → Praxisgemein- im Bereich Denkmalschutz. schaft Purkersdorf. GLOCKEN GLAESER, Michael, Mag. Mit Zustimmung Kaiser Leopolds I. erhielt Gymnasialprofessor, Lichteiche 18, *19. 10. Purkersdorf im Jahre 1688 aus Metallbe- 1955. Siehe Else → Rambausek-Künstler- ständen des kaiserlichen Zeughauses das förderungsfonds 1989. erste urkundlich nachweisbare Geläute, si-

——— 93 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF cher als Ersatz nach dem Vernichtungsgräu- als Selbstverständlichkeit ansehend. Im el des Türkensturms. Nach der → Feuers- Jahre 1970 wurde ihm vom Herrn Bundes- brunst von 1842 wurden am 24. Mai 1843 präsidenten der Titel Medizinalrat verliehen. durch Weihbischof Politzer neue Glocken In verdienstvoller Weise opferte er sein kar- gesegnet. Im Dezember 1916 wurden 2 Glo- ge Freizeit ethnographischen Studien und cken der Pfarrkirche und eine der → Marien- hielt im Rahmen des Zentralverbandes kapelle eingezogen. Nach dem 1. Weltkrieg österreichischer Volkshochschulen in ganz gab es am 1. Jänner 1921 die Weihe zweier Österreich, so auch in Purkersdorf, Vorträge neuer Glocken unter dem damaligen Pfarrer Johann Haunold. Schließlich erhielt die Kir- mit wertvollen Lichtbildern. 1974 wurde er che nach dem 2. Weltkrieg ein neues elek- auf Grund seiner hohen Verdienste um die trisches Geläute, das am 26. Mai 1957 un- Gemeinde mit der Goldenen → Ehrennadel ter Pfarrer Karl → Heßle von Erzbischof Kö- ausgezeichnet. nig im Beisein des Freiheitskanzlers Julius Raab geweiht wurde, mit neuen Glocken. GNADENBILD Die alten hatten zwar den 2. Weltkrieg über- Das Bild wurde 1709 von Magdalena Wedl lebt, da aus einem für ein Umschmelzen un- (Helene Wöhrl bzw. Werdl), Stieglmüllerin in brauchbaren Material. Darum konnten sie Purkersdorf, erworben (→ Pragermühle). Es dann auch dem Vorhaben für ein elektri- stellt eine stillende Gottesmutter dar, eine sches Geläute nicht gerecht werden. Madonna lactans. Nach Gustav Gugitz GNAD, Erna, MR Dr. „Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch“ (Wien 1955) ist das Purkersdorfer Praktische Ärztin i. R., wohnte zuletzt Linzer eine Nachbildung des Gnadenbildes der Straße 6, *12. 7.1913 in Judenburg/Steier- Universitätskirche in Wien, das seinerseits mark. Studium an der Universität Wien. eine Kopie der „Donna Maria de Uzategui“ Besonders in den ersten Nachkriegsmona- in S. Rosa bei Lima in Peru sei. Magdalena ten ist sie, mit allen Widerwärtigkeiten der Wedl befestigte ihre Madonna zum Zeichen damaligen Zeit konfrontiert, als Ärztin ihren des Dankes und der Sühne an einem Wei- beruflichen Verpflichtungen voll nachge- → kommen, hat alle Visiten zu Fuß gemacht denbaum am Fletzersteig. Später fand und außerdem ihre Familie versorgt. Der das Bild in der → Deutschwald-Marienkapel- Gemeinderat hat ihr 1975 in dankbarer Wür- le seinen Platz (Vorgeschichte → Türkenin- digung ihrer Tätigkeit die Goldene → Ehren- vasion, → Wedl Anna). Der Gatte von Anna brosche der Stadtgemeinde Purkersdorf, Wedl (eigentlich Anna Maria geb. Grueber), der Herr Bundespräsident mit Entschlie- der Mühlenpächter Johann Wolff trieb mit ßung vom 10. September 1980 den Berufs- der Verehrung des Gnadenbildes „unwürdi- titel Medizinalrat verliehen. Als praktische ge Geschäfte“, weshalb seine, gemauerte Ärztin ordiniert Frau Medizinalrat Dr. Gnad Kapelle kirchenamtlich geschlossen wurde. jetzt nicht mehr und hat auch ihren Alters- Danach erhielt es der k. k. Förster Mathias wohnsitz in Wien eingenommen. Preiskammer vorerst in Verwahrung. Im Jän- ner 1722 kam das Bild wieder in die von GNAD, Hans, MR Dr. Johann Denckh, dem nunmehrigen Mühlen- Praktischer Arzt, Medizinalrat, wohnte Lin- besitzer, umgebaute Kapelle, wo es bis zum zer Straße 6. *10.2.1913 in Wien, ✝ 2.10. 5. Mai 1727 blieb. An diesem Tage wurde 1981. Studium an der Universität Wien. es im Auftrag des Passauer Konsistoriums Während des Krieges war er als Luftwaffen- – die → Pfarre Purkersdorf gehörte damals arzt, zuletzt als Stabsarzt in Sizilien und Ita- noch zur Diözese Passau – durch den Pas- lien im Einsatz. Als angesehener und belieb- sauer Unter-Ennsischen Konsistorialrat ter Arzt war er nach dem 2. Weltkrieg in Pur- Johann Jakob Cechotti ohne Zeremonien kersdorf tätig, seine berufliche Pflicht stets und Prunk in die Pfarrkirche übertragen und

——— 94 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF am Hochaltar aufgestellt (→ Maria Purkers- GOLDENER WOLF dorf). Über die Herkunft des prachtvollen Der Gasthof Zum Goldenen Wolfen, Haupt- barocken Silberrahmens gibt es keine Auf- platz 12, gehörte zu den ältesten Häusern zeichnungen, es ist zu vermuten, dass er des Ortes, sein Bestand ist bis in die Tür- von Kaiserin → Maria Theresia stammt, kenzeit beglaubigt. Drei Wolfenwirte wurden erwiesen ist es nicht. als → Ortsrichter bestellt: → Lichtenwöhrer, Eine Kopie des Gnadenbildes aus dem Jah- Gätschbacher und Artacker. Ständige Gäste re 1917 und Beigaben aus dem Jahr der waren hier wöchentlich zweimal Fragner und Erbauung (Gedenkmünzen) gingen beim zu Markte fahrende Heu- und Kleebauern Abbruch der barocken Kapelle im Jahre aus dem Tullnerfeld. Die letzte Besitzerin 1959 (→ Umfahrungsstraße) in die Verwah- hat den Gasthof während des → Haupt- rung des Heimatmuseums. Diese Kopie platz-Umbaues geschlossen. → Murat, → wurde am 14. Mai 1977 mit einer abendli- Postamt. chen Lichterprozession wieder in ihre (alte) sakrale Heimstätte, die neu erbaute → Marienkapelle mit neuem Standort, wenig GOLDENES BUCH DER STADTGEMEINDE weit weg vom alten, übertragen. Zum Dieses liegt im → Stadtamt auf und ist den 250-jährigen Jubiläum (1727 bis 1977) der prominenten Gästen Purkersdorfs gewid- marianischen Gnadenstätte „Maria, Tröste- met. Die ersten Eintragungen stammen aus rin der Betrübten“ verfasste Oberschulrat den Tagen der → Partnerschafts-Jubiläums- Friedrich → Winna eine Gedenkschrift. feier 1986 mit → Bad Säckingen. Das an- GODAI, Anton sprechende Buch beinhaltet auch einen Ab- riss der Geschichte Purkersdorfs. Hat als Direktor der früheren Blindenschule (→ Blindenanstalt) durch Jahre zum Wohle vieler blinder Zöglinge aus ganz Niederös- GÖSTLING AN DER YBBS terreich gewirkt. Er war außerdem Gemein- Marktgemeinde im Ötscherland, 143,54 derat. → Ehrengräber. km², über 2200 Einwohner, ca. 650 Häuser, 532 (-1808!) Meter Seehöhe; einst eine GOLDENE KELLE Stätte blühender Hammer- und Sensenwer- Sie ist eine Anerkennung für Bauherren bzw. ke, heute ein Tourismusort mit Wintersport-, Besitzer von Objekten bei beispielhafter (Berg-)Wander- und Naturerlebnis-Möglich- Ortsbildgestaltung. So z. B. beim Ortsbild- keiten. wettbewerb 1986, der landesweiten Aktion „Niederösterreich schön erhalten, schöner Mit Festakt am 28. September 2002 ist die gestalten“. Der Neubau eines Wohnhauses offizielle Partnerschaft der gemeinden Göst- mit Geschäftslokalen in Purkersdorf („Pas- ling und Purkersdorf beschlossen worden sagenhof“) wurde dabei neben vier anderen (einschließlich → Bad Säckingen und → Sa- Gewinnobjekten mit der Goldenen Kelle nary). Göstling, gelegen im Dreiländereck bedacht. LH-Stv. Dr. Erwin Pröll überreichte NÖ, Steiermark und Oberösterreich, gele- in diesem Zusammenhang dem Vertreter gen am Fuße des Hochkars (1808 Meter), der Stadtgemeinde, Vizebürgermeister Dr. mit seiner „Panorama-Loipe Hochreit“ zwi- Kurt → Schlintner am 2. Mai 1987 als Zei- schen Hochkar und Dürrenstein (1878 Me- chen der Anerkennung für Ortsbildgestal- ter), mit seinen 157 Kilometern an markier- tung eine „Ortsbildplakette“. Die Goldene ten Wanderwegen, mit einer der letzten Kelle bekam Arch. DI Franz → Pfeil. Holztriftanlagen Mitteleuropas, es ist wie seit Jahren der Spender des Purkersdorfer GOLDENER HIRSCH Hauptplatz-Christbaums bis heute geblie- Siehe → Senfelder. ben.

——— 95 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

GOTSCH, Anton, der Ältere GOTTINGER, Joseph *1845, ✝ 1915, stand hervorragend im Pfarrer und Dechant, Konsistorialrat, Dr.- Dienste der → Feuerwehr, deren Komman- Hild-Gasse 2-8, *28. 12. 1912 als Sohn dant er 1899 bis 1900, 1901 bis 1902 und österreichischer Eltern in Wegscheid (Bay- 1906 bis 1909 war, sowie Komman- ern), ✝ 20. 3. 1994. Studierte ab 1934 an dant-Stellvertreter in den Jahren 1886- der Universität Wien. Priesterweihe 9. 7. 1898 und 1905-1906. Die → Anton Gotsch- 1939 in Wien. Zuerst Kaplan in Kirchschlag, gasse wurde nach ihm benannt. → Ehren- nach dem Zweiten Weltkrieg in Hainburg, gräber. später Wien III, schließlich Wien-Baumgar- ten. Am 16.7.1961 wurde er als Pfarrer von Purkersdorf in sein Amt eingeführt; Novem- GOTSCH, Anton, der Jüngere ber 1971 Dechant des → Dekanats Purkers- Dachdeckermeister, Tullnerbachstraße 18, dorf. Die Schaffung des Pfarrzentrums und *18.8.1892, ✝ 24.4.1983. Ein immer berei- die große Kirchenrenovierung 1983/84 ver- ter und getreuer Purkersdorfer! Als Welt- danken wir seiner unermüdlichen Tatkraft. kriegsteilnehmer 1914 bis 1918 mit Bron- Groß war sein Wirkungsbereich in der Seel- zener und Silberner Tapferkeitsmedaille sorge, sowohl in der Pfarre als auch im ausgezeichnet, war er ab den 20-er Jahren Dekanat. Seine besondere Zuneigung galt im öffentlichen Leben verankert, im Vereins- der Jugend, er war auch lange Zeit Deka- leben (so z. B. im → „Schützenverein Wie- natsjugendseelsorger. Durch ihn wurden nerwald“), in der Berufsvertretung, bei der der Gottesdienst lebendig gestaltet und im Freiwilligen → Feuerwehr. Dem Bildhauer → ökumenischen Geist mit der evangelischen Thuss stand er für das → Kriegerdenkmal Kirchengemeinde eine fruchtbare Zusam- 14-18 Modell. Nach dem Zweiten Weltkrieg menarbeit hergestellt. war er Gründungsmitglied der Purkersdorfer In Anerkennung seines Wirkens verlieh ihm → ÖVP, lange Jahre Obmann des → Wirt- der Gemeinderat 1979 die Goldene → schaftsbundes und ab 1965 ÖVP-Ehrenob- Ehrennadel. 1982 erhielt er den Goldenen mann. Dem Gemeinderat gehörte er 1955 → Ehrenring. Am 1. September 1984 trat er bis 1965 als Vizebürgermeister an. in den Ruhestand, wirkte aber seelsorglich Gleichsam ein Lebensinhalt war ihm die nach besten Kräften weiter und unterstützte Freiwillige Feuerwehr. Von Jugend auf da- seinen Nachfolger, Mag. Stanislaw → bei, war er in schwerer und schwerster Zeit, Wenerski. 1938 bis 1965 zuerst Kommandant- Stv. und dann 20 Jahre lang Kommandant und GRAFENDORFER, Walter, Ing. Dr. schließlich auch Landesfeuerwehrrat - im- Ministerialrat i. R., Grillparzergasse 4, *26. mer und überall für seine verbindliche uner- 3. 1937 in Grieskirchen, Oberösterreich, schrockene Art beliebt und geschätzt. Aus- Volks- und Hauptschule dort, Fachschule für zeichnungen: 1957 Goldenes Ehrenzeichen Hochfrequenz- und Rundfunktechnik an der für Verdienste um die Republik, 1960 Gol- Bundesgewerbeschule Steyr, Höhere Abtei- denes Ehrenzeichen NÖ, 1962 → Ehrenbür- lung für Radio- und Fernmeldetechnik am ger und 1964 → Goldener Ehrenring Pur- Technologischen Gewerbemuseum (TOM) kersdorfs. Die Vollendung seines 90. Le- in Wien, Verleihung der Standesbezeich- bensjahres war Anlass für ein großes Fest nung Ingenieur. Studium der Physik und Ma- mit Ehrengästen aus nah und fern. Ein Un- thematik an der Universität Wien mit Promo- fall beendete tragischerweise sein erfülltes tion zum Doktor der Philosophie (1970). Leben, das zu alledem auch von schweren Von 1960 bis zu seiner Pensionierung nach Schicksalsschlägen nicht verschont geblie- 40 Jahren im Bundesdienst, Institut für Sta- ben war. tistik (Installation der ersten EDV-Anlage

——— 96 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Burroughs Datatron 205 mit 1600 Elektro- das Ehrenzeichen der ÖVP NÖ in Bronze und nenröhren), Leiter des EDV-Zentrums der die Silberne Ehrenplakette des ÖVP-Ge- Uni Wien und des Interuniversitären EDV- meindevertreterverbandes für NÖ erhalten. Zentrums Wien; 1991 Überstellung in die Seit 1995 ist er wieder Gemeinderatsmit- Zentralleitung des Bundesministeriums für glied und seit 2000 Vorsitzender des Prü- Wissenschaft und Forschung. fungsausschusses. Seit 21. Juni 2000 Seit 1975 Gründungs- und Vorstandsmit- Obmann der → Chorgemeinschaft Wiener- glied der Österr. Computergesellschaft, wald. Die Stadtgemeinde Purkersdorf hat deren Generalsekretär er (mit Unterbre- ihn 1994 mit dem → Sportehrenzeichen in chung) von 1976 bis 2000 war. Seit 1986 Gold aus (Schiclub) ausgezeichnet. Delegierter Österreichs in der „International Federation for Information Processing GREINER, Walter, Dr. (IFIP)“, deren Vizepräsident von 1998 bis Praktischer Arzt. Dr. Hildgasse 2-8/5. *3. 2001 und geschäftsführender Präsident 6. 1950 in Amstetten. Schulbildung: Bun- von 2001 bis 2002: Organisator des IFIP desrealgymnasium 1960 bis 1968, Medi- Computer Weltkongresses 1998 in Wien zinstudium 1971 bis 1979; Berufsausbil- und Budapest: Träger des IFIP Silver Core dung: Wilhelminenspital 1979 bis 1982, Award. ein Jahr Vertretungstätigkeit bei Prakti- Seit 1993 Delegierter Österreichs im Coun- schen Ärzten in Niederösterreich. Eröffnung cil of European Professional Informatics So- seiner Praxis in Purkersdorf am 1. Juli 1986 cieties (CEPIS), dessen „Treasurer“ und für Patienten aller Kassen. Hobbys: Reisen „Executive Committee“-Mitglied von 1995 nach Südostasien (Indien, China, Indone- bis 2002: Initiator der European Computer sien und Japan) sowie nach Mittelamerika Driving License (Europäischer Computerfüh- von 1982-1985. Dr. Greiner ist seit 1989 rerschein ECDL) in Österreich. Mehrere Pub- im → Hilfswerk tätig und leitete dabei einige likationen auf dem Gebiet der Informations- Jahre die → Sozialstation Purkersdorf. technologie, darunter Einführung in die Da- Dr. Greiner ist verheiratet mit der auch in tenverarbeitung für Informatiker, 1977 im Purkersdorf tätigen Psychotherapeutin Dr. Physika-Verlag. Der Bundespräsident hat → Dr. Grafendorfer im August 2000 das Große Edith Schmidt-Brosig. Seit 1992 ist er in Ehrenzeichen für Verdienste um die Repub- Ausbildung in Katathym Imaginativer Psy- lik Österreich verliehen. chotherapie, die er unter Supervision seit 1998 anwendet. Seit 1972 wohnt er in Purkersdorf. Seine sportlichen Ambitionen bringen ihm als Ob- GRILLPARZERGASSE mann, seit Ende 1992 als Ehrenpräsident → → des Purkersdorfer → Schiclubs Freude und Am Fuße des Speichbergs, parallel zur Ansehen. Seine musikalische Begabung Deutschwaldstraße, ab → Speichberggasse ließ ihn der → Chorgemeinschaft Wiener- 1. Benannt nach Franz Grillparzer, österrei- chischer Dichter, *15.1.1791 in Wien, wald, sein schauspielerisches Talent der → ✝21.1.1872 in Wien. Wientalbühne beitreten. Als Präsident der Hilfsorganisation „Hilf selbst mit“ ist er seit GROSSER STEINBACH 1987 tätig. Als Inhaber des Privatpiloten- scheines ist er in der Luft und als Besitzer 419 Meter hoher Berg nördlich des → Sag- des Küstenschifffahrtspatents auch auf berges und gleichnamiger Bach. An seiner dem Meere daheim. Von 1985 bis 1990 Oberfläche befindet sich viel härteres Ge- war er erstmals Gemeinderat (1989 bis stein als in der Umgebung. Forststraße, in 1990 Kassenverwalter) und hat als Aner- Fortsetzung der → Mozartgasse, abge- kennung für diese ersprießliche Tätigkeit schrankt und für den Verkehr gesperrt.

——— 97 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

GROSSER WIENERBERG GROSS-WIEN 449 Meter hoch, im → Irenental, nördlich der Im Oktober 1938 wurde Purkersdorf dem Westbahn-Station Tullnerbach-Preßbaum. neuen Groß-Wien eingemeindet und ein Teil des 14. Wiener Gemeindebezirkes Penzing. Wohl endete diese Eingemeindung kurzzei- GROSSMANN, Ernst, Dr. tig am 12. April 1945, als von der sowjetrus- sischen → Besatzung zuerst eine vorläufige Rechtsanwalt, Kaiser-Josef-Straße 25, *18. selbständige neue Gemeindeverwaltung 11. 1940 in Baden. Nach Besuch des eingesetzt wurde, zuerst mit Gemeinde-, humanistischen Gymnasiums Kollegium dann kurzzeitig mit Ortsräten (→ Zurek). Kalksburg Jusstudium an der Universität Laut österreichischer, Wiener und niederös- Wien, dann Rechtspraktikant beim Oberlan- terreichischer Gesetzgebung sollte Purkers- desgericht Wien, weiterer Dienstort immer dorf auch tatsächlich zusammen mit den Wien. Verheiratet seit 1965, zwei Söhne, meisten anderen 1938 zu Wien geschlage- eine Tochter, drei Enkelkinder. Großneffe nen Gemeinden wieder selbständig werden von Robert und Leopoldine → Hohenwarter. (so genanntes „Randgemeindengesetz“). Vereinsmitgliedschaft bzw. -tätigkeit: Ob- Ein nunmehriges Veto der sowjetischen Be- mann der → Jungen ÖVP 1966 bis 1968. → satzungsmacht gegen diese(s) Verfas- ÖAAB-Obmann 1968/69, → Wirtschafts- sungsgesetz(e) verhinderte das aber auf Jahre. So war Purkersdorf ab 1947 aus- bund, Mitarbeiter des Purkersdorf Echos, schließlich Wiener → Randgemeinde, votier- Mitgründer des → Motorsportclubs, Mitglied te bei Wahlen aber für Niederösterreich, be- → → des FC Purkersdorf, des Kulturbunds saß einen Ortsvorsteher u. a. m. Ein Schwe- Wiental, des → Tennisclubs, des → Verschö- bezustand, der fast nur Nachteile brachte. nerungsvereins, der → Austria Purkersdorf, Erst am 1. September 1954 wurde die der K.ö.H.V. Nordgau im CV, der → Schlaraf- Marktgemeinde Purkersdorf offiziell wieder fia, Vorstandsmitglied der Internationalen konstituiert und innerhalb des politischen Ferdinand → Ebner-Gesellschaft, Vorstands- Bezirkes Wien-Umgebung (→ Bezirkshaupt- mitglied des FC Admira-Wacker Mödling, mannschaft) rechtlich und faktisch ein Teil Kartellgerichtsvorsitzender des MKV seit Niederösterreichs. 1983. War Disziplinaranwalt der Ingenieur- GRÖLLER, Franz, Ing. kammer für Wien, NÖ und Burgenland und Psychotherapeut, Kaiser-Josef-Straße 57-63 Vorstandsmitglied des → Hilfswerkes. Ge- (Hauptwohnsitz Eichgraben), *17.9.1947 meinderat zuerst seit Feber 1983, Stadtrat in Klagenfurt. Gelangte über eine HTL- für Gewerbliche Wirtschaft und Friedhofsan- Grundausbildung in Klagenfurt (1965) und gelegenheiten seit 1985. Am 17. Septem- Wien (Elektrotechnik, 1974) sowie weitere ber 1986 legte er – vorübergehend – aus ge- Bildungswege zur Psychotherapieausbil- sundheitlichen Gründen sein Gemeinde- dung mit Abschluss 1999 und ist seit Juni ratsmandat zurück. Hobbys: Schifahren, 2002 eingetragener Psychotherapeut (Zu- Schach, Rapidanhänger, Sammeln von Au- satz: Hypnose) in Eichgraben wie in Purkers- tographen und Widmungsexemplaren sowie dorf. Mit Einzel- und in Gruppentherapie, da- Tennis. 1985 mit dem Ehrenzeichen der neben auch Vortrags- und Seminartrai- ÖVP NÖ in Bronze ausgezeichnet. ner-Tätigkeit. Seit 1990 gehört er dem Gemeinderat wie- der an und bekleidet seit Mai 2000 die GRUBER, Karl, Dr. Stadtratsposition für Gewerbliche Wirt- Graduierter Humanmediziner und Taschner- schaft und Rechtsangelegenheiten, → Pfarr- meister, Kommerzialrat, wohnte Linzer Stra- gemeinderat ist er seit der Frühjahrswahl ße 13, * 30. 8. 1923 in Donnerskirchen, 2002. Burgenland. Er war Landesinnungsmeister

——— 98 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF des Taschnergewerbes, Vorstandsmitglied einerseits, damit zugleich ein Garant für ein der NÖ Gebietskrankenkasse, übte Funktio- gutes Image Purkersdorfs andererseits, nen in der Bundes- bzw. der → Kammer der überregional. In Anerkennung dessen hat Gewerblichen Wirtschaft für NÖ aus, war der Gemeinderat per 26. September 2001 deren Außenstellenobmann für den Bezirk ihm die Silberne → Ehrennadel verliehen. Purkersdorf, Vorstandsobmann der → Volks- bank, Bezirks- und Stadtobmann des → Wirt- GRÜN-ALTERNATIVE LISTE schaftsbundes. PURKERSDORF (GALP) Gymnasial-Matura, 1941 zur Deutschen Eine Gemeinderats-Kandidatengruppe, ent- Wehrmacht eingezogen, auf afrikanischem standen aus der → Alternativen Liste Pur- Kriegsschauplatz, in amerikanischer und bri- kersdorf. Sie trat als wahlwerbende Gruppe tischer Kriegsgefangenschaft, 1946 heimge- bei der GR-Wahl 1985 hervor und verfehlte kehrt, Universitätsstudium, 1951 Promoti- mit 243 Stimmen, das waren 6,23%, ein on. Bereits während dieser Zeit Eintritt in die zweites Gemeinderatsmandat um nur 4 Fa. Janda, Lederwarenerzeugung, das Ge- Stimmen. Die GALP war nicht nur im kom- werbe von der Pike auf erlernt, Gesellenprü- munalen Bereich aktiv, sondern hat sich fung mit Erfolg abgelegt, Meister geworden. auch landesweit um besondere Sammlung Dr. Gruber gehörte dem Gemeinderat von verschiedener alternativer Kräfte bemüht. 1960 bis 1989 an, zunächst als (stellvertre- Seit 1990 ist diese Liste im Purkersdorfer tender) Obmann des Kontrollausschusses, → Gemeinderat nicht mehr vertreten, nach- dann die meiste Zeit als Stadtrat für Finan- dem sie bereits bei der a. o. Gemeinderats- zen und Rechtswesen, schließlich (auch) wahl 1989 deutliche Stimmenverluste hatte als Obmann der (überörtlichen) Schulge- hinnehmen müssen. 1990 hat sie bislang meinden, dies noch bis 1990. zum letzten Mal kandidiert. Auszeichnungen: 1977 Goldene → Ehrenna- GRUNDBUCH del, 1990 Goldener → Ehrenring der Stadt- gemeinde Purkersdorf; Dr. Gruber ist Träger Hauptplatz 6 (→ Schloss). Es besteht seit der Julius-Raab-Medaille, der höchsten Wirt- dem Jahre 1854 und ist ein Teil des → schaftsbundauszeichnung, der Goldenen Bezirksgerichts Purkersdorf. Ehrenplakette des NÖ ÖVP-Gemeindevertre- terverbandes, des Ehrendiploms und des GRÜNZWEIG, Wolfgang, Dr. Goldenen Ehrenzeichens der ÖVP NÖ; seit Praktischer Arzt, Ganzheitsmediziner, Mar- 1981 Kommerzialrat. Sein Hobby, zeitunab- terbauerstraße 27, *6.4.1955 in Tulln, auf- hängig: Zucht weißer Bullterrierhunde. Seit gewachsen in Sieghartskirchen. Nach acht Beendigung seiner vielfachen Tätigkeit ist Jahren neusprachlichem Gymnasium in er aus Purkersdorf verzogen. Tulln (Matura 1973) und Studium an der med. Fakultät der Wiener Universität mit GRUBER, Karl Promotion 1982. Vom Feber 1985 bis Juli Bürgermeister von Purkersdorf vom Juli 1988 Turnusausbildung an verschiedenen 1872 bis 1874. In seiner Amtszeit erfolgte Spitälern der Gemeinde Wien. Dr. Grün- die Enthüllung des → Schöffeldenkmals am zweig wohnt seit Oktober 1982 in Purkers- 3. Juli 1873. Nach ihm benannt ist die → dorf, hat hier von Mitte 1984 bis Jänner Karl Grubergasse. 1985 beim Samariterbund seinen Zivil- dienst absolviert und ist seit August 1988 GRUBER, Werner einer der → Ärzte Purkersdorfs. Er legte mit Am 9. Mai 1941 geboren, betreibt er seit Oktober 1997 seine Kassenverträge zurück vielen Jahren in der Linzer Straße 51 die und arbeitet seither als Privatarzt mit ganz- Gruber-Holz GesmbH. Vorbildlich kooperativ heitsmedizinischer Orientierung.

——— 99 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Nebenher tritt er immer wieder mit eigenen wehr Purkersdorf und lange Zeit deren musikalischen Projekten (Band „gruen2g“) „Senior“. Nach ihm benannt → Franz an die Öffentlichkeit. Er ist verheiratet und Guschlgasse. hat mit Gattin Elfi zwei Kinder: Hanna, *1981, und Jakob, *1984. GUSTAV JÄGER-WARTE → GUBER, Anton Michael, Monsignore Dr. Seit 1870 auf dem Troppberg, 1923 reno- viert und in → Alexander Kendl-Warte umbe- Römisch-katholischer Pfarrer in Purkers- nannt. Gustav Jäger hat den Österreichi- dorf, *2.6.1946 in Pottschach/Ternitz. Sei- schen Touristenklub in Wien gegründet und ne Schulzeit verbrachte er in NÖ und Kärn- war alpiner Schriftsteller. ten. Nach der Matura Eintritt ins Priesterse- minar und Studium der Theologie und Psy- GUTE HIRTE, Der chologie an der Universität in Salzburg und Rom. Die Priesterweihe erhielt er am 29. Durch den Bau der → Umfahrungsstraße B1 Juni 1973. Anschließend war er Kaplan (da- wurde auch der Rathauspark in Mitleiden- von fünf Jahre in Mödling St. Othmar); schaft gezogen und etwas verkleinert. So schon ab 1972 als Religionslehrer, davon wurde die Anregung des evangelischen Pfar- 11 Jahre im Kollegium Kalksburg, im Schul- rers Ludwig → Drexler gerne aufgegriffen dienst bis 1986. 1980 wurde er Pfarrer in und dieses steinerne Bildnis, bis dahin vor St. Hemma, Wien 13, und 1983 Pfarrer in dem → Rathaus „postiert“, in den Vorgarten Breitenfurt, St. Bonifaz. Dort wurden die der → evangelischen Pfarrkirche gestellt, wo neue Pfarrkirche, das Pfarrheim und das es einen neuen und sinnvollen Standort Pfarrhaus errichtet. 1990 erhielt er den Gol- bekommen hat. Bürgermeister Franz → denen Ehrenring der Marktgemeinde Brei- Matzka übergab die von Friedrich → Sattler tenfurt. 1990 bis 1997 war er als Dompfar- fachkundig restaurierte Statue in die Obhut rer an der Domkirche St. Stephan tätig. der evangelischen Pfarrgemeinde. Am Gleichzeitig war er Dechant für das 1. Stadt- 9.6.1985 konnte der Gute Hirte durch Pfar- dekanat, Cur- und Chormeister an der eb. rer Ludwig Drexler in feierlicher Weise Cur, Kirchenmeister und Sakristeidirektor gesegnet werden. an der Domkirche. 1992 erfolgte die Ernen- nung zum Erzbischöflichen Konsistorialrat, GYMNASIUM, BG/BRG PURKERSDORF 1996 die päpstliche zum Monsignore (Ka- plan seiner Heiligkeit). Auf eigenen Wunsch Herrengasse 4, 1994/95 gründete die folgte ein Studienjahr in Rom und am 1. Jän- Stadtgemeinde Purkersdorf unter Federfüh- ner 1999 die Ernennung zum Pfarrer von rung von Bürgermeister Mag. Karl → Schlögl Purkersdorf. Seit Jänner 2002 ist er → De- das provisorische Gymnasium Purkersdorf. chant-Stv. des Dekanats Purkersdorf. 1996 startete im Herbst unter der Leitung Seit der Studienzeit gehört er mehreren ka- von Mag. Irene → Ille der Schulbetrieb. 12 tholischen Studentenverbindungen im MKV LehrerInnen unterrichteten die zwei ersten und CV an. 1999 wurde er Feuerwehrkurat Klassen mit insgesamt 64 SchülerInnen. der Freiwilligen → Feuerwehr Purkersdorf Aufgrund des enormen Andrangs wurde ein und Mitglied der → Austria Purkersdorf, zweites Provisorium eingerichtet, das Bun- 2001 Ehrenmitglied des → Jagdclubs Pur- desministerin Elisabeth → Gehrer am 23. kersdorf und Träger des Goldenen Ehrenzei- Jänner 1999 eröffnete. Und in einer einma- chens als Förderer der Österreichischen → lig glanzvollen Feier, mit größter Publikums- Berg- und Naturwacht. beteiligung und viel Prominenz (Bundesmi- nisterin Elisabeth Gehrer, Präsident Adolf → GUSCHL, Franz Stricker usw. usw.) konnte der große Bau Brunnenmachermeister, *1848, ✝ 1942; des Bundesgymnasiums am 8. November Gründungsmitglied der Freiwilligen → Feuer- 2002 offiziell installiert werden.

——— 100 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Aus dem Synergieeffekt – Bedarf der Ge- Klasse, E-Motion (Englisch und Bewegung) meinde, die richtigen Leute zur richtigen ab der 1. Klasse. Zeit am richtigen Ort und in den richtigen Po- Mögliche zusätzliche Angebote von unver- sitionen – enormer Einsatz, viel Idealismus bindlichen Übungen: Tanz, Volleyball, Fuß- und Durchhaltevermögen aller Beteiligten – ball, Chor, Ballspiele für Mädchen, Basket- entstand dieses zukunftsweisende Projekt, ball, Theater, wissenschaftliche Experimen- eine Schule mit 800 SchülerInnen und 80 te ... LehrerInnen: Computer und Beamer in jeder Mögliche zusätzliche Angebote für Works- Klasse, drei EDV-Räume, modernst ausge- hops: Lernen lernen, Raumvorstellungstrai- stattete Bibliothek, vernetzte Schulräume, ning, Sprachangebote in Englisch, Franzö- multifunktionales Raumangebot für vielfälti- sisch, Methodentraining für EVA. ge Sportarten und musisch-kreative Betäti- gung. Oberstufe 5. bis 8. Klasse: Im Gymnasium Latein ab der 5. Klasse, Wahlpflichtfächer Bauherr: → WIPUR, sie ist auch Eigentüme- von der 6. bis zur 8. Klasse (6 Wochenstun- rin des Gebäudes, die Stadtgemeinde die den). Im Realgymnasium Latein ab der 5. des Grundstücks (→ Rumpold-Gründe). Der Klasse, Darstellende Geometrie ab der 7. Bund hat ein Gebrauchsrecht am AHS-Ge- Klasse. Wahlpflichtfächer von der 6. bis zur bäude für 100 Jahre (bis 2102). Generalpla- 8. Klasse (8 Wochenstunden). ner: DI Stefan Hübner. Zusätzliche Angebote: Sprachzertifikate, Computerführerschein. Schulprofil des Gymnasiums mit Franzö- sisch und des Realgymnasiums mit Geome- GYMNASIUM-ELTERNVEREIN trie: Methodenvielfalt im Unterricht, soziale Zunächst des Privatgymnasiums der Stadt- und persönlichkeitsbildende Projekte, kultu- gemeinde Purkersdorf. Gegründet im ersten relle Angebote, internationale Kontakte, Schuljahr 1996/97. Obmann von 1996/97 Entwicklung einer individuellen Bewegungs- bis 1999 Herr Ing. Rainer Bogensperger, im kultur durch sportliche Aktivitäten, Gesund- Schuljahr 1999/2000 Herr Rainer Rosen- heitsförderung als übergreifendes Unter- berg, Obfrau seit Schuljahr 2000/01 Frau richtsprinzip, informationstechnologischer Dr. Karin Maurer. Schwerpunkt, EVA (eigenverantwortliches Arbeiten) nach Klippert, Schulveranstaltun- Im Oktober 2002 Umbenennung in „Eltern- gen/Projektwochen. verein des BG/BRG Purkersdorf“. Hauptauf- gabe des Elternvereins ist die Förderung der Unterstufe 1. bis 4. Klasse: Im Gymnasium Erziehung und Bildung der Schüler und Französisch ab der 3. Klasse. Im Realgym- Schülerinnen in gemeinsamer Arbeit mit der nasium Geometrie ab der 3. Klasse. Als Direktorin/dem Direktor und dem Lehrkör- schulautonome Fächer Informatik ab der 2. per der Schule.

——— 101 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

H

HAACK, Marianne einswesen und in Institutionen wie dem → Hauptschullehrerin in Purkersdorf. *1892, Roten Kreuz, aber auch überregional, z. B. ✝ 10.7.1965. Sie flüchtete 1943 von der in der Berufsvertretung (ÖGB). Auslandsdeutschen-Schule in Sofia nach 1969 bis 1973 Stadtobmann des → ÖAAB, Purkersdorf, ihrer zweiten Heimat, wirkte von 1970 bis 1992 Bezirksparteisekretär, hier vorbildlich an der Hauptschule und hin- 1975 bis 1979 Stadtparteiobmann der → terließ ihre gesamte Habe einschließlich ÖVP, ab 1979 Obmann des → Seniorenbun- ihrer Eigentumswohnung der Gemeinde Pur- des; dort seit 1982 auch Bezirks- und seit kersdorf. → Ehrengräber. 1984 Hauptbezirks-Obmann für Wien-Umge- HAAS, Franz Tobias bung. Von 1743 bis 1789 kath. Pfarrer in Purkers- Auszeichnungen: 1977 Silbernes Ehrenzei- dorf. Er stammte aus Savoyen und war Ver- chen des ÖAAB, 1985 Goldenes Ehrenzei- chen und 1989 Ehrendiplom der ÖVP-NÖ trauter der Kaiserin → Maria Theresia, die sowie Goldenes Ehrenzeichen des NÖ oft und gerne in Purkersdorf weilte. Im hiesi- Seniorenbundes, 1990 Silberne Ehrenpla- gen Pfarrhof erwartete sie jeweils ihren von kette des NÖ Gemeindevertreterverbandes der Jagd heimkehrenden Gemahl. Eine Gedenktafel im Pfarrhof erinnert daran. der ÖVP und Goldene → Ehrennadel der Pfarrer Haas war auch mit den Kindern der Stadtgemeinde Purkersdorf. kaiserlichen Familie recht vertraut. Anläss- Nach Vollendung des 80. Lebensjahres ist lich des 50-jährigen Jubiläums der Übertra- Ing. Haas hochbedankt aller seiner Funktio- gung des Marienbildes von der → Deutsch- nen im Seniorenbund ledig geworden. Heu- wald-Marienkapelle in die Pfarrkirche und te als Ehrenobmann der Stadtgruppe Pur- seines 50-jährigen Priesterjubiläums ehrte kersdorf wohl anerkannt, dekoriert mit dem Maria Theresia, begleitet von zwei Erzherzo- Großen Goldenen Ehrenzeichen des NÖ-Se- ginnen, am 12. September 1779 den Jubel- niorenbundes. greis durch ihre Anwesenheit und hing ihm HABERLER, Gottfried, Dr. nach dem Hochamte eine 25 Dukaten schwere Medaille um. Pfarrer F. T. Haas hat Einer der bedeutendsten Vertreter der wertvolle Aufzeichnungen einer Chronik hin- „Österreichischen Schule der Nationalöko- terlassen. nomie“. Studierte und war Universitäts-Pro- fessor in Wien. 1936 Professor für Wirt- HAAS, Friedrich, Ing. schaftspolitik und Statistik an der Harvard Wiener Straße 58/7, Forstverwalter i. R., University in Washington, wo er sich vor- *6.9.1922, Mitglied des Gemeinderats nehmlich mit der Konjunktur- und Außenwirt- 1970 bis 1989; davon 1970 bis 1975 → schaftstheorie beschäftigte. Besonders Ombudsmann, 1975 bis 1980 Stadtrat, bekannt wurde er durch seine frühen Publi- zuständig für Straßenwesen und öffentliche kationen Der internationale Handel (1933) Einrichtungen, Friedhofswesen, Umwelt- und Liberale und planwirtschaftliche Han- schutz und Jagdangelegenheiten; 1980 bis delspolitik (1934), denen 21 Fachpublika- 1985 Ausschussvorsitzender für Wohl- tionen und mehr als 100 wissenschaftliche fahrts- und Seniorenangelegenheiten, 1985 Artikel in englischer Sprache folgten. bis 1989 Kassenverwalter. Daneben mehr- Der weltberühmte Wissenschaftler war ge- fach tätig gewesen im Purkersdorfer Ver- bürtiger Purkersdorf. Am 20. Juli 1990 feier-

——— 102 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF te er in seiner Wahlheimat Washington sei- gründete er ein Institut für Wiener Klangstil nen 90. Geburtstag. und sorgte für die Fortsetzung des entspre- Und in dieser seiner neuen Wahlheimat Wa- chenden Instrumentenbaues. Er ist in der shington ist der weltberühmte österreichi- Prominentenenzyklopädie Who is who in Ös- sche Nationalökonom knapp vor Vollendung terreich, Auflage 1979, enthalten. seines 95. Lebensjahres – am 6. Mai 1995 HAGEN, Hans – verstorben. Eine Purkersdorfer (Forst-)Straße wird nach dem Beschluss des Komponist und Dirigent, Professor, wohnte Purkersdorfer Gemeinderates mit seinem in Preßbaum. Brentenmaisstraße 10, *4.2. Namen weiter das Gedenken an diesen 1915 in Heiligeneich, NÖ, ✝ 15.5. 1979 in großen Purkersdorfer bewahren. Preßbaum. Studierte nach Absolvierung des Gymnasiums an der Hochschule für Musik, HADAMOWSKY, Franz, Dr. wohnte seit 1954 in Preßbaum. Seine be- Theaterhistoriker, Hofrat, wohnte Tullner- rufliche Laufbahn begann er 1945 als Ka- bachstraße 109, *31.1.1900, ✝ 9.1.1995. pellmeister am Landestheater Linz, war Er war Oberstaatsbibliothekar, Direktor der später als Dirigent am Sender Rot-Weiß-Rot Theatersammlung der Österreichischen tätig. Gründung des Großen Rot-Weiß-Rot- Nationalbibliothek und durch über 60 Jahre Orchesters, später viele Male als Gastdiri- Verfasser zahlreicher theaterwissenschaft- gent ins Ausland berufen, z. B. für die Bear- licher Werke. beitung von „Wiener Blut“ am Broadway. Er gab jährlich Konzerte in Belgien, Dänemark 1990 noch hatte er mit seiner Gattin Katha- usw. mit Werken österreichischer Kompo- rina die Steinerne, 1993 die Gnadenhoch- nisten. Auch war er Professor für Instrumen- zeit feiern können (vgl. → Jubiläums-Hoch- tation am Konservatorium der Stadt Wien. zeiten). Eigene Kompositionen: Wienerwald-Suite, HADAMOWSKY, Hans, Dr. Waggerl-Suite, Walzer Wien grüßt die Welt!. Musik zu 48 Filmen, vielen Fernsehspielen Komponist, Professor, Mitglied der Wiener usw. 1970 Professor. Für sein künstleri- Philharmoniker, wohnte Tullnerbachstraße sches Schaffen, primär für die Gestaltung 109. *5. 3. 1906 in Purkersdorf, ✝ 12 .12. des Tonbandes der → Partnerschaftsfeier 1986. Studierte nach Absolvierung des Säckingen-Purkersdorf, hat ihm die Stadtge- Gymnasiums an der Wiener Universität und → an der Musikakademie, Franz Schmidt war meinde Purkersdorf 1976 die Goldene einer seiner Professoren. 1930 promovierte Ehrennadel verliehen. er zum Dr. phil. und begann seine Laufbahn HAGL, Anton im Wiener Kammerorchester; war ab 1. Jän- → Kammer der Gewerblichen Wirtschaft. ner 1937 Mitglied der Wiener Philharmoni- ker, seit 1950 Professor für Oboe, Musik- HAIDEN, Franz theorie und Methodik an der Musikakade- mie. Er unternahm viele philharmonische ÖBB-Beamter i. R., Wienzeile 2-5. *21.8. Reisen, von seinen Konzerten sei das am 1931 in Obervogau, Steiermark, seit 1944 19. und 20. April 1952 unter Hans Knap- in Purkersdorf ansässig. 1975-1985 Ge- pertsbusch mit der Uraufführung von Hada- meinderat. Er ist Funktionär der SPÖ-Stadt- mowskys konzertanten Suite für Bläserquin- organisation und war Funktionär des → Ro- tett mit Orchesterbegleitung hervorgeho- ten Kreuzes. 1985 erhielt er die Goldene → ben. Seinen (weiteren) Kompositionen (Eine Ehrennadel der Stadtgemeinde Purkersdorf. kleine Abendmusik, Variationen über ein Volkslied, Sonata solemnis u. v. a. m.) und HAIDER, Edmund seinem Wirken überhaupt ist es zu verdan- Der allgemein bekannte und beliebte ken, dass der Klang der Wiener Oboe erhal- „Sportsfreund“ erlag am 28. August 1995 ten geblieben ist. An der Musikhochschule im 66. Lebensjahr den Folgen eines Ver-

——— 103 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF kehrsunfalls. Noch ein Jahr zuvor war ihm Als ÖVP-Funktionär ist er seit Jahren tätig. die Silberne → Ehrennadel der Stadtgemein- Das Silberne Ehrenzeichen der ÖVP NÖ de Purkersdorf verliehen worden. Siehe → besitzt er seit 1985, die Goldene → Ehren- Sportehrenzeichen Gold. nadel des ÖAAB seit 1989. 2000 erhielt er das Goldene Ehrenzeichen der ÖVP-NÖ und HAIDER, Gerald, Ing. 2002 das Ehrenzeichen des NÖ Senioren- bundes in Gold. Dem Gemeinderat gehörte HTL-Absolvent für Innenausbau, Linzer Stra- er von 1987 bis 1990 an. Gerhard Haider ße 5, *26.2.1957 in Wien. Neben seiner ist darüber hinaus auch heute noch im schon einige Zeit zurückliegenden Tätigkeit gesellschaftlichen und im Vereinsleben Pur- für das → Rote Kreuz ist er seit 1977 für den kersdorfs verschiedentlich aktiv. → Fußballclub aktiv tätig: als Gründungsmit- glied, Sektionsleiter, Jugendbetreuer, seit HAIDER, Karin 1999 als Jugendleiter-Stellvertreter. 2001 Krankenschwester, Bahnhofstraße 56, verlieh ihm die Stadtgemeinde die Silberne *11.12.1958. Verdient als Gründungsmit- → Ehrennadel. Sohn von Gerhard → Haider. glied des → Hilfswerks. Mit Gemeinderats- beschluss vom 29. September 1994 Inha- HAIDER, Gerhard berin der Silbernen → Ehrenbrosche. Sie Gendarmeriebeamter i. R., Franz Guschl- arbeitet jetzt auch in der → Praxisgemein- gasse 7, * 30. 3. 1928 in Wien, verbrachte schaft Schloss Purkersdorf. die Jugendzeit in Hollabrunn, besuchte wäh- HAIDER, Rainald, Ing. rend des Krieges die HTL Mödling. Nach Gemeindebeamter (Leiter der Bauabtei- dem Krieg erfolgte sein Eintritt in die Bun- lung). In der Baunzen 13, *8.4.1953 in Holl- desgendarmerie; seine ersten Dienstjahre abrunn, absolvierte die Höhere Technische verbrachte er im Bezirk Mistelbach. Seit Lehranstalt Wien 1., Schellinggasse, Abtei- 1.9.1954 stand er beim Gendarmeriepos- lung Tiefbau. Erste Stellung bei der NÖ Lan- ten Purkersdorf im Einsatz. 1966/1967 ab- desregierung, Straßenbauabteilung 5, St. solvierte er den Fachkurs für Dienstführen- Pölten. Im Dienst der Stadtgemeinde Pur- de Beamte in Mödling, wurde mit 1. August kersdorf seit 1. Jänner 1975, Mitglied der 1967 zum Revierinspektor ernannt und als → Stellvertreter des Postenkommandanten Freiwilligen Feuerwehr Purkersdorf seit 1. nach Weidling beordert. Mit Wirkung vom Oktober 1970, Leiter des Verwaltungsdien- 15. November 1967 wurde er zum Stellver- stes der Freiwilligen Feuerwehr seit 6. Jän- treter des Postenkommandanten in Pur- ner 1976 (Dienstgrad: Oberverwalter); Mit- kersdorf ernannt. Am 29. März 1974 wurde glied des → Roten Kreuzes seit 1972. 1979 ihm die Goldene Medaille für Verdienste um wurde ihm für seine vorbildlichen Leistun- die Republik Österreich verliehen, und er gen die Silberne, 1990 die Goldene → avancierte im gleichen Jahr zum Gendarme- Ehrennadel der Stadtgemeinde Purkersdorf rie-Bezirksinspektor, seit den Amtstitelän- verliehen. Sohn von Gerhard → Haider. derungen (1978) Gruppeninspektor. 1982 wurde ihm das Verdienstzeichen des Bun- HALTERHAUS deslandes Niederösterreich verliehen. Als Bescheidene Heimstätte der Viehhirten. Purkersdorfer Postenkommandant und Ab- Seinerzeit „jenseits des Wienflusses“ (?), teilungsinspektor trat er dann am 1. August später auch Notquartier des Pfarrers (→ 1988 in den Ruhestand (→ Gendarme- Pfarre). Ab dem 17. Jahrhundert in der Obe- rie-Postenkommandanten). Zum Abschied ren → Schwabengasse (heute → Berggasse vom aktiven Dienst wurden Gerhard Haider 10). Dort waren zeitweilig auch die Armen- mehrere Anerkennungs- und Dankesurkun- häusler untergebracht. Später (von oder um den überreicht. 1831) in der heutigen → Tullnerbachstraße

——— 104 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

18, damals → Mühlfeld, schließlich in → des Mitglied des SC Rapid, Wien und gehört Deutschwald, im nachmaligen Gasthaus dem Präsidium des → Fußballclubs Purkers- Zur Bachstelze (→ Huttka). Und immer ei- dorf an. Die Prominentenenzyklopädie Who nerseits für die Ochsenweide in → Neu-Pur- is who in Österreich hat ihn in die Auflage kersdorf, den „Waldfleck“, andererseits für 1979 aufgenommen. 1986 erhielt er den die Kühe- und Kälberweide am → Speich- Berufstitel Veterinärrat verliehen. Seit über berg, dem → Feuerstein (→ Härtlersfurt) zu. zehn Jahren ist er auch Fachtierarzt für Pfer- de und Mitglied des Prüfungssenats für Die Stierweide dürfte in der → Baunzen ge- Pferde-Fachtierärzte. wesen sein (isoliert östlich). Vgl. → Weider- wiese. HAMMERSCHMIDT, Georg HALTERSTEG Von 1682 bis 1683 Ortsrichter in Purkers- dorf, 1683 vom „Erbfeind niedergehawet Seinerzeitiger Name der Wienbrücke beim worden“ und mit ihm so mancher tapfere → Zigeunerpark. Mann „niedergesebelt“ oder zu Tode HAMERLINGGASSE gequält worden. → Türkeninvasion. Siehe → Robert Hamerlinggasse. HANKE, Rudolf HAMM, Kurt, Dr. Einer der ersten sozialdemokratischen Praktischer Tierarzt, Tier- und Fleischbe- Gemeinderäte Purkersdorfs, noch in der schauer der Stadtgemeinde Purkersdorf bis Monarchie-Zeit (1911 mit nur zwei „Genos- Ende 1991. Florian-Trautenberger-Straße sen“). Nach ihm benannt: → Rudolf Hanke- 24, *12.10.1926 in Wien. Nach seinem gasse. Vgl. → Kral, → Spalt. Wehrdienst (Oberfähnrich, mehrfach ausge- HANS, Wilhelm, DI zeichnet, in amerikanischer Gefangen- schaft) studierte er in den Jahren 1949- Forstdirektor i. R., Wien 6, Magdalenenstra- 1954 an der Veterinärmedizinischen Univer- ße 3-7, pensionierter Obersenatsrat der sität in Wien, Diplom 1954, Promotion Stadt Wien, Forstverwaltung Lainz, MA 49. 1955. Seine erste Stellung hatte er 1954 Für die Durchführung der → Schöffel-Ge- bis 1956 als Assistent am Institut für Histo- denkfeier im Jahre 1970 erhielt er als Wie- logie und Embryologie der Vet.-med.-Univer- ner Funktionär des Forstvereines NÖ-Wien sität in Wien inne. Von 1956 bis 1966 war 1970 von der Stadtgemeinde Purkersdorf er Assistent an der Chirurgischen- und Au- die Silberne → Ehrennadel verliehen. Später genklinik der Vet.-med.-Universität in Wien, hat er noch den Bau der → Hubertuskapelle dort Fachausbildung in Pferde- und Kleintier- für den → Jagdclub Purkersdorf mit ermög- chirurgie und Augenkrankheiten. Während licht. DI Hans hat als Pensionist der Forst- dieser Zeit war er als Assistent behandeln- verwaltung Lainz Ade gesagt, ist somit Pri- der Tierarzt der Spanischen Hofreitschule vatier. und des Tiergartens Schönbrunn. Eröffnung der Praxis in Purkersdorf im Jahre 1956, HANS BUCHMÜLLERGASSE Schwarzhubergasse 11, seit 1958 Robert Führt von der → Anton Wenzel Pragergasse Hamerlinggasse 6 und seit 1969 an obiger 12 zweimal abgewinkelt zur Anton Wenzel Anschrift. Pragergasse 16. Benannt nach Bürgermeis- Publikationen: „Untersuchungen über den ter Hans → Buchmüller. Benennung erfolgte Tracheenschorf bei Milbenseuche der Ho- 1961. nigbienen“ (Dissertation). „Neurofibrome der Retina an beiden Augen eines Pferdes“ HANZLIK, Manfred (Tierärztliche Monatsschrift). Er ist Mitglied- Wienzeile 3-5. *28.3.1942 in Wien. Volks- des St. Georg Reitclubs Hamburg, fördern- und Hauptschule. Berufsausbildung: Werk-

——— 105 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF zeugmacher, erste Stellung: Gustav Raming mayrgasse“ umzubenennen. Der Bürger- und Sohn, dann Auslandsmonteur, an- meister richtete am 20. Oktober 1910 an schließend Schaffner bei den Wiener Ver- Emil Hardt die Bitte, sich für eine der beiden kehrsbetrieben, Straßenbahn-, Stadtbahn- „Nominierungen“ zu entscheiden. und U-Bahnfahrer. Zuletzt, bis zu seiner Emil Hardt-Stremayr hatte durch den Zu- Pensionierung im Jahr 2000, Mitarbeiter in sammenbruch von 1918 den Verlust seines der Abteilungsleitung der Wiener U-Bahnen. Vermögens zu beklagen, damit auch den Er ist seit 1967 Mitglied des → Arbeiter-Sa- Verkauf seiner Liegenschaft. mariter-Bundes (ASBÖ), war lange Zeit des- sen Purkersdorfer Obmann und hat als sol- HARDT-STREMAYRGASSE cher maßgeblichen Anteil am Aufbau der Bis zum Jahre 1910 Katharinengasse. Führt Purkersdorfer Gruppe, die heute eine der von der Ecke → Herrengasse 13 und → Win- am besten ausgebildeten Rettungsmann- tergasse 1 zur → Linzer Straße 40. Benannt schaften Niederösterreichs stellt. Zu den er- nach Dr. Emil Ritter von → Hardt-Stremayr. freulichen Entwicklungen gehört auch das respektierte Verhältnis zu → Feuerwehr und HAROLD, Anton → Rotem Kreuz und ein ständig wachsen- Gendarmeriebeamter, Wintergasse 33, des Vertrauen der Bevölkerung. Auszeich- *29.7.1954 in Gutenbrunn, Bezirk St. Pöl- nungen: Seitens des ASBÖ ist Manfred ten, seit 1979 in Purkersdorf daheim, zwei Hanzlik mehrfach hoch dekoriert. 1984 er- Söhne. Im Gendarmeriedienst seit 1976, hielt er die Goldene → Ehrennadel der Stadt- dem Gendarmerieposten Purkersdorf seit gemeinde Purkersdorf. Er ist verheiratet September 1977 zugeteilt, dzt. Dienstgrad: und hat eine Tochter. Hobbys: Briefmarken, Revierinspektor. Seit bald zehn Jahren Per- Chronik. sonalvertreter für die männliche und weibli- che Kollegenschaft im Gendarmeriebezirk HARDT-STREMAYR, Emil Ritter von, Dr. Wien-Umgebung. K. k. Sektionschef im Eisenbahnministeri- Revierinspektor Harold war von 29. Juli um in Wien, *1842, ✝ 1929, besaß mit sei- 1992 bis 1995 Purkersdorfer Gemeinderat, ner Frau Bertha. geborene Stremayr entsandt von der → ÖVP, deren Stadtpartei- ✝ (*1851, 1928), in der Zeit vom Jahre vorstand er angehört. Als weiter engagierter 1893 bis 1920 als Zweitwohnung ein Land- ÖVP-Funktionär hat er zu Jahresschluss haus in Purkersdorf. Dr. Emil Hardt wählte 2000 das Ehrenzeichen der ÖVP in Silber er- den Doppelnamen aus seinem Familienna- halten. men und jenem seiner Frau mit amtlicher Bewilligung, um seinen Schwiegervater Dr. HARTELSFURTER WEG Karl von Stremayr, der keine männlichen Von der → Speichberggasse 78 abzweigen- Nachkommen hatte, wegen seiner hohen öf- de Sackgasse nächst der → Wien. Benannt fentlichen Stellung und seiner großen Ver- → dienste zu ehren. Dr. Hardt-Stremayr leiste- nach der „Härtelsfurt“ oder auch „Hat- te wiederholt namhafte Stiftungen für Pur- lersfurth” bzw. → Härtlersfurt. kersdorf; 1893 für die Volksschule 1000 HÄRTLERSFURT Gulden unter dem Namen „Bertha Hardt, ge- borene von Stremayr“, 1895 um 400 Gul- Auch Hatlersfurth und Hartlersfurth ge- den erhöht, ferner 1901 für den → Kinder- nannt, führte von der → Deutschwaldstraße garten 20.000 Kronen. Dafür beschloss der zum → Speichberg. Die Furt, die vom Vieh- Gemeindeausschuss unter Bürgermeister halter zum Viehtrieb benützt wurde (vgl. → Dr. Hugo → Hild am 19. Oktober 1910 ein- Halterhaus). Fortsetzung siehe auch → Zi- stimmig, die damals existierende Kathari- geunersteig. Es gab auch eine → Hartles- nengasse in „Hardt-“ oder „Hardt-Stre- further Mühle.

——— 106 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

HARTLESFURTHER MÜHLE Steine direkt vom Steinbruch in Albiano Ein mächtiger Vierkanthof, auch unter dem (Trentino). Nicht zuletzt durch die neuen Namen Teschkamühle bekannt. Ein Besit- Passagen zur neuen Umfahrungsstraße hin zer hieß Teschka (Teska). Standort: am wurde der Hauptplatz vom allgemeinen Ver- kehrsgetriebe abgeschirmt, gleichzeitig Beginn der → Speichberggasse, 1917 abge- auch als belebtes Einkaufszentrum geöffnet tragen. Betriebsmittel: Wasser des → Baun- und ebenso gleichzeitig damit eine Baulü- zenbaches. Nach einer Version brachte die cke gegen Norden geschlossen. Weitere Besitzerin Hasslmeier im Jahre 1713 die → Gestaltungen im → Ortsbildsinn mit entspre- Pest nach Purkersdorf. chendem → „Straßenmobiliar“ taten das HAUPTPLATZ übrige (multifunktionelle Gesamtlösung!). → Eigentlich Teil der Bundesstraße 1, umfasst Im Mai 1989 wurden Hauptplatz und seit der Abtrennung des östlichen Teils (→ Stadtsaal als neues Stadtzentrum mit gro- ßer Feierlichkeit ihrer Bestimmung überge- „Unterer Hauptplatz“) durch den Bau der → ben. Siehe → Fußgängerzone, → Stadt- und Westbahn den Bereich der Stadt vom ehe- Kulturzentrum. maligen Bahnschranken bis zur Abzweigung → Kaiser Josef-Straße/→ Linzer Straße. Sei- HAUPTSCHULE ne epochale Neugestaltung hat der Platz Siehe → Josef Schöffel-Schulen. nach Fertigstellung der B1 → Umfahrungs- straße erfahren. HAUS- UND GRUNDBESITZERVERBAND NÖ Bis 1987 betrug sein Verkehrsaufkommen Seit Jahrzehnten hat diese Organisation etwa 11.000 Kfz/Tag, mit nicht enden wol- auch in Purkersdorf eine örtliche Zelle. Nach lenden Staus, musste doch der Bahn- dem langjährigen (Ehren-)Obmann Kommer- schranken für rund 270 Züge pro Tag immer zialrat Otto Veit (✝ 6.8.1992) übt Frau Edith wieder geschlossen werden. Das → „Ratten- Großmann, Immobilienverwalterin, Kaiser- loch“ erfüllte seine Aufgabe längst nicht Josef-Straße 21, diese Funktion aus. mehr. Der Bau der Umfahrungsstraße machte einen Umbau möglich. Gemeinde- HAUS ZUM FROHEN LEBENSABEND ratsbeschlüsse dafür erfolgten. Die Archi- Siehe → Altenwohnheim zum frohen Lebens- tekten → Pfeil, → Kirnberger und andere, abend. sowie eine Studenten-Gruppe der Universi- tät für Bodenkultur stellten am 31. März HAVLIK, Gustav 1987 der Bevölkerung ihre Umgestaltungs- Bauarbeiter. *12. 2. 1899 in Wien. ✝ 9.5. pläne vor. Den Grundsatzbeschluss für eine 1966. Kriegsdienst im 1. Weltkrieg in Russ- verkehrsberuhigte Zone fasste der Gemein- land und Italien. Schwer verwundet 1918 derat am 11. Mai 1987. heimgekehrt, arbeitete er in der christlich- Der Bahnschranken vom Hauptplatz zur → sozialen Gruppe Kunschak. Spalovsky und Wiener Straße wurde nicht ersatzlos aufge- Resch mit. Im 2. Weltkrieg kam er 1941 an lassen, sondern durch eine erforderliche → die Ostfront, wurde in Konstanza gefangen Fußgängerunterführung ersetzt. 1988 wur- genommen und kehrte erst 1948 heim. den die notwendigen Kabel- und Rohrverle- Sofort stellte er sich der ÖVP zur Verfügung. gungen durchgeführt, wurde mit den Pflaste- Beruflich arbeitete er 17 Jahre bei der Firma rungsarbeiten begonnen. Die planenden Baumeister Ing. Friedrich → Unterberger. Architekten Pfeil und Kirnberger schlugen 1955 wurde er in den Gemeinderat gewählt, vor, die Parkplätze im Hauptplatzbereich mit dem er bis zu seinem Tode angehörte. Porphyrsteinen zu pflastern, was angenom- 1962 wurde er mit der Goldenen Medaille men wurde. Die Stadtgemeinde bezog die des Landes NÖ dekoriert, die Stadtgemein-

——— 107 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF de Purkersdorf verlieh ihm 1965 die Golde- HEIMATMUSEUM ne → Ehrennadel. Nach fünfjährigem Provisorium am 20. Mai 1967 (→ Stadterhebungsfesttage) eröffnet; HAWLE, Peter Kustos Franz → Matzka; zeitweilig Mittei- Postbeamter, Bad Säckingen-Straße 4, lungsblatt des Heimatmuseums Die → Post- *30.6.1960. Als langjähriger und ausge- kutsche. Erste Heimstätte im 1. Stock des zeichneter Feuerwehrmann (verantwortli- Rathauses, später ist es dank Entgegen- cher Charge) hat er mit Gemeinderatsbe- kommens der → Bundesforste gelungen, im schluss vom 26. Juni 1997 die Silberne → → Schloss, Hauptplatz 6, südwestliche Erd- Ehrennadel verliehen bekommen. geschoßfront, neue, entsprechende Räume mit eigenem Zu- und Eingang zu mieten. Sie HEBEBÜHNE stehen bereit und geben Zeugnis für das Jahrhundertgeschick unserer Waldstadt. Im Eine arbeitsmarktpolitische Betreuungsein- Rahmen der Festtage „10 Jahre Städtepart- richtung (→ Arbeitsamt). Am 16. Juli 2002 nerschaft Purkersdorf – Bad → Säckingen wurde in der Kaiser-Josef-Straße 4 der wurde dann das „Schloss“-Museum am 30. Standort Purkersdorf des „Vereins zur För- Mai 1986 feierlich eröffnet. Ein besonderes derung sozialer Kommunikation und Integra- Prunkstück ist der alte Sakristeikasten aus tion“ eröffnet. Er will eine Anlaufstelle für der Pfarrkirche, welcher restauriert wurde, Arbeitslose sein, eine Beratungsstelle für nachdem er schon fast der Hacke zum Arbeit suchende Menschen in Zusammenar- Opfer gefallen wäre. Alte Ansichten aus Pur- beit mit dem Arbeitsmarktservice. kersdorf, wie technische Gegenstände aus Der Gesamtverein wurde 1989 gegründet alter Zeit und Hausrat sind zu sehen. Der und hat sich seither zu einem fixen Bestand- von Otto → Hochsteger 1932 erfundene teil des regionalen Arbeitsmarktes entwi- Schibob ist ebenso ein sehenswertes Aus- ckelt. In Form von Einzel- und Gruppenbera- stellungsstück. Führungen durch Kustos tung bringt er das Problemverständnis zur Hans → Wohlmuth (seit 1994) sind gegen Arbeit überhaupt nahe und unterstützt bei Voranmeldung jederzeit möglich. der Jobsuche – auch im Internet. In der „Bewerbungswerkstatt“ bietet sich die Mög- Dem bekannten Purkersdorfer Künstlerehe- lichkeit, Bewerbungsunterlagen optimal zu paar Prof. Josef → Humplik und Hildegard → gestalten. Professionelle Unterstützung und Jone-Humplik wurde 1988, neuerdings im umfangreiches Infomaterial runden das Rathaus, ein eigener Raum gewidmet. (Der- Angebot ab. zeit nicht zu besichtigen). Überaus zahlreich sind die (Künstler-)Aus- HEBER, Martin, Dr. stellungen, die das Heimatmuseum seit sei- Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe, nem Bestehen (1962) schon gesehen hat wohnt in Wien, Ordination Linzer-Straße 5, und immer wieder sieht; einige davon auch *1.9.1957 in Wien. Matura 1976, Medi- gemeinsam mit der Stadtgemeinde, für eini- zinstudium mit Promotion 1982 an der Uni- ge – von dieser veranstaltet – mit Hilfestel- versität Wien, hernach Turnus- und 1985- lung. Als Beispiele; Großer Beginn (1963) 1989 Facharzt-Ausbildung am Kaiserin Eli- mit Aus Purkersdorfs Vergangenheit, dann sabeth-Spital, nach Bundesheer-Präsenz- 300 Jahre Schulen in Purkersdorf, Deutsch- dienst 1989 bis 1990 dort Oberarzt. März wald 1284-1966, 250 Jahre → Maria Pur- 1991 Ordinationseröffnung in Purkersdorf, kersdorf, 100 Jahre → Chorgemeinschaft spezialisiert auch auf Ultraschalldiagnostik, Wienerwald; Widmungsausstellungen für Risikoschwangerschaften u. ä. Alles nach Karl → Landsteiner, Josef → Hoffmann, geradlinigem Entwicklungsgang. Josef → Schöffel, Anton → Wildgans: zahlrei-

——— 108 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF che (Freizeit-) Künstlerausstellungen wie vent der HTL für Betriebstechnik, seit 1968 Horst → Aschermann, Rudolf → Pleban, Arik Firmeninhaber: Denkmal-, Fassaden- und Brauer, Christine → Kreiner, Günter → Gebäudereinigung (drittgrößtes Unterneh- Novotny, Else → Schmiederer-Behensky, men dieser Branche in Österreich), 1979 Kurt → Polke, Margarete → Bürbaumer; Ver- Kommerzialrat, 1987 Staatswappen-Zuer- einsausstellungen → Purkersdorfer Foto- kennung für die Firmenbezeichnung. Weite- re einschlägige Berufungen und (Ehren-) und Filmclub. „Studentika“ → Austria Pur- Positionen folgten auf mehreren Gebie- kersdorf, Photoklub aus Bad → Säckingen, ten/Ebenen. → Rotes Kreuz. Besonderen Eindruck hinter- ließ 1988 die Ausstellung aus Anlass des Kommerzialrat Heimlich absolvierte auch 50-Jahr-Gedenkens der Auslöschung Öster- die Offizierslaufbahn für die Berufsschiff- reichs 1938 – Anfang vom Ende, gemein- fahrt auf Binnengewässern und Seen, ist sam veranstaltet mit der → Josef Schöf- Kapitän und Präsident des Arbeitskreises fel-Hauptschule, mit viel örtlichem Bildma- des Marinekorps. 1979 bedeutete ihm die terial. Präsidialmitgliedschaft der Panamesisch- Österreichischen Handelskammer seinen Als letzte Besonderheit prangt ein Bild von Einstieg in das Konsularwesen mit den Ortsrichter und Bürgermeister → Hießberger „Eckpunkten“: Sonderbotschafter der in dieser nach wie vor interessant gestalte- Republik Bolivien (1990), Präsident der ten und immer wieder neu informativen Ein- Handelskammer der Dominikanischen Re- richtung. Fündig dafür ist Kustos Wohlmuth publik in Österreich (1997), Honorargene- erst vor kurzem geworden, daher „lagert“ ralkonsul für das Königreich Nepal (2001). das Hießberger-Portrait auch nicht im Rat- hauskeller (siehe → Bürgermeistergalerie). Von den zahlreichen in- und ausländischen persönlichen Auszeichnungen seien hervor- HEIMBAUTAL gehoben: Lazarusorden/Frankreich und Zy- Ortsteil (Siedlung) von → Wolfsgraben und pern-Orden/USA, (beide 1979), Afrikani- zu einem ganz kleinen Teil von Purkersdorf, scher Sternen-Orden (Belgien, 1981), Aus- ursprünglich „Gartenstadt Heimbautal“ ge- zeichnung Patriarch Nikolaus VI. (Grie- nannt, liegt südlich des → Dambachtales chisch-Orthodoxe Kirche, 1983), Byzantini- und der → Autobahn. scher Grabesritter Patriarch Hakim V. (Grie- chisch-melkitische Kirche, 1986) und – last HEIMGARTEN not least – Goldenes Verdienstkreuz für be- Gartensiedlung in → Deutschwald, 1904 als sondere Verdienste um die Republik Öster- erste Schrebergartensiedlung Österreichs reich (1995). Und über allem nicht zu ver- gegründet. (Dr. Daniel Gottlieb Moritz Schre- gessen: seine Sponsorenfreundlichkeit! ber, Leipziger Arzt *1808 ✝1861, Begrün- der der Heilgymnastik). Die Siedlung initiier- HEIN, Gustav. Ing. te der Österreichische Naturheilverein: sie Leitender Beamter der Stadt Wien (Groß- war anfänglich von Vegetariern bewohnt, die markthalle), wohnte Wiener Straße 8, Bür- im Volksmund „ Grasfresser“ genannt wur- germeister von Purkersdorf in der Zeit vom den. 13.5.1955 bis 23.4.1970; *24.10.1899, HEIMGARTENGASSE ✝ 15.8.1971. In seiner Amtszeit: Ausbau des Straßennetzes, der Beleuchtung, In vorgenannter Gartensiedlung, beginnend Anschluss an die → Wientalwasserleitung, bei → Deutschwaldstraße 18. Energieversorgung, Bau eines → Kindergar- HEIMLICH, Hannes Leopold tens und eines modernen → Feuerwehrde- Unternehmer, Mitglied des Corps Consulai- pots, Eröffnung des → Wienerwaldbades re, Bahnhofstraße 16, *4. 4. 1943, Absol- sowie → Stadterhebung. Eine Zeitlang war

——— 109 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF er Obmann der → SPÖ-Lokalorganisation, HEINRICH SPÄTER-WEG 1971 Ehrenobmann. Bürgermeister Hein Anlässlich des 70. Geburtstages von Stadt- hat mit dynamischem Geist die Geschicke rat a. D. Heinrich → Später errichtete das der Gemeinde 15 Jahre lang gelenkt. Er Kulturreferat der Gemeinde zu Beginn, ent- kam in jungen Jahren nach Purkersdorf, ist lang und am Ende der → Calmuspromenade in gutbürgerlicher Atmosphäre aufgewach- neue Tafeln. Der „Heinrich-Später-Steig“ sen und war allseits beliebt; in seinem Wir- stellt von der Calmuspromenade die Verbin- kungskreis stets kompromissbereit. dung zum → Waldsportpfad und zur → Krana- Unter seinen Auszeichnungen und Ehrun- wetter-Loipe her. Der „Heinrich-Später-Weg“ gen sind zu erwähnen: Silbernes Verdienst- führt von der → Florian-Trautenberger-Stra- zeichen des Landes NÖ (1962), 1964 wur- ße über die → Calmuspromenade zum → de ihm der Titel Regierungsrat verliehen, Weinheber-Denkmal, eine Revitalisierung seit 30.10.1965 war er → Ehrenringträger, wäre angezeigt. seit dem selben Tage → Ehrenbürger von Purkersdorf, 1968 überreichte ihm NR Al- HEITERES SPECHTAKULÄRES fred → Ströer die Viktor-Adler-Plakette. Wei- PURKERSDORF ters erhielt er 1969 das Goldene Verdienst- Humorvolles Buch von Alfred → Czernoch, zeichen für Verdienste um die Republik Ös- Schönbrunn-Verlag 1984. Czernoch verwen- terreich von Hans → Czettel überbracht, so- dete für seine ironischen „Stichel-Kommen- wie die „Jonas-Goldmünze“. Der Österrei- tare“, meist in satirischen Gedichten, aber chische → Kameradschaftsbund hat ihn auch bei Vorträgen verschiedenster Mög- 1969 durch Verleihung der Goldenen Ver- lichkeiten das – allen bekannte – Pseud- dienstmedaille geehrt. Am 29. September onym „Specht“. Mit seinem kleinen Buch 1994 erhielt der Trauungssaal der Stadtge- wollte er eine vorläufige Bilanz seiner meinde (bis 1989 auch Gemeinderats- „ Spechteleien“ ziehen, ortschronikal Zu- Sitzungssaal) die Benennung „ Ing. Gustav- rückliegendes in Erinnerung rufen, zum Hein Saal“. Siehe auch → Ehrengräber. Nachdenken und „Nachschmunzeln“ anre- gen. Zu mehr ist er aber nicht mehr gekom- Seine Ehefrau Margarete entstammte der men, da ihn wenige Monate danach der Tod alten verdienten Purkersdorfer Ärztefamilie ereilte. Als kritisch-realistische Heimatdich- → Dr. Weiß. Sie überlebte ihren Mann ein tung werten die Herausgeber Dr. Manfred → Jahr und starb am 6. Oktober 1972. Bauer, Mag. Josef → Baum und Burkhard → Weigl „Spechts“ Kleinlyrik. HEIN, Wolfgang Bankangestellter, Tullnerbachstraße 7, *6. HEJDUK, Johann 7. 1956 in Wien. Er ist seit seinem 17. Le- Hauptschullehrer, Schulrat, *7. 2. 1899, bensjahr freizeitkünstlerisch tätig. Gemein- ✝14. 5. 1971 in Purkersdorf, entstammte schaftsausstellungen folgten bald (Künst- einer kinderreichen Familie (sechs Knaben, lerhaus, Sezession u. a.). Die erste Einzel- drei Mädchen). 1913 bis 1917 Lehrerbil- ausstellung 1995, die letzte im Dezember dungsanstalt, mit Auszeichnung abge- 2001 am Spittelberg. Studienreisen nach schlossen, Hauptschullehrerprüfung 1926, Spanien, Portugal, Schottland, Island, Hol- Staatsprüfung für Stenographie vorange- land, Italien und Kroatien förderten und för- gangenen 1921. Volksschullehrer von dern seinen Schaffensbereich, in dem er 1917 bis 1925 in Weinzierl, Wieselburg, sich immer mehr der Phantasie annähert, Waldamt Purgstall und Gaming. Hauptschul- mit Freude am Experiment, für das hinwie- lehrer 1925 bis 1930 in Gaming und Inzers- derum die Erfahrung der beste Lehrmeister dorf bei Wien. Seit September 1930 bis 1. ist – für die spontane Umsetzung. Jänner 1964 an der Hauptschule Purkers-

——— 110 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF dorf (1943 bis 1945 Kriegsdienstleistung Funktionär in der → SPÖ-Stadtorganisation, und amerikanische Gefangenschaft). Außer- im → Arbeiter-Samariterbund (Gründungs- dem war Hejduk neun Jahre Berufsschulleh- mitglied, später Ehrenobmann), im Touris- rer in Weinzierl, Purkersdorf und Preßbaum. tenverein „Die → Naturfreunde“ und Viele Anerkennungsschreiben und die Ver- Obmann des → Bienenzüchtervereins von leihung des Titels Schulrat waren der Lohn 1968 bis 1980. Als langjährigem Mitglied für sein segensreiches Wirken. Die Gemein- des Gemeinderates (1955 bis 1970) wurde de Purkersdorf hat ihn 1964 mit der Golde- ihm 1965 die Goldene → Ehrennadel verlie- nen → Ehrennadel ausgezeichnet. hen.

HEKELE, Karin, geb. Muth HERBE MISCHUNG Florian-Trautenberger-Straße 36, *22.3.1939 Diese der Lokalszene zuzurechnende in Wien, besuchte nach der Volksschule und Hip-Hop-Band war 1996 in Purkersdorf groß vier Jahren Mittelschule vier Klassen Han- gestartet, hat sich aber infolge der von ihr delsakademie. Matura 1957. Ihre erste vermissten Förderung durch die öffentliche Stellung, zugleich letzte, hatte sie in der Hand nach Wien orientiert und – nach eige- Zentralsparkasse der Gemeinde Wien inne ner Angabe – jetzt in der Musikszene der (Auslandsabteilung), wo sie bis 1963 tätig Bundeshauptstadt ihren Platz gefunden. An- war. Dann erfolgte ihre Heirat, und sie wid- sprechpartner: Geronimo Hirschal, Telefon mete sich dem Haushalt und der Erziehung 0676/7285072. → Hobby-Musiker. ihrer drei Söhne. In Purkersdorf ist sie seit Juni 1969 wohnhaft. Sie ist seit 1958 Mit- HERBICH, Werner, Dr. glied der SPÖ und wurde im April 1985 in Praktischer Arzt, Ordination Wiener Straße den Gemeinderat berufen. Ihr Interesse gilt 12, *29.3.1944 in Wien: zunächst nach dem Tennissport, also trat sie dem → Tenni- Pflichtschulabschluss kaufmännischer sclub Purkersdorf bei. Außerdem ist sie in Angestellter mit Besuch einer Maturaschule anderen, dem Allgemeinwohl dienenden und Externistenreifeprüfung. Medizinstudi- Vereinen engagiert. Weitere Hobbys: Gym- um als Werkstudent mit Ferialarbeit sogar nastik, Theater, Oper und klassische Musik. in Schweden. Nach seiner Promotion 1983 Frau Hekele hat mit Auslaufen der Sitzungs- zunächst Turnusarzt in St. Pölten mit drei- periode 1995 bis 2000 ihre Gemeinderats- jähriger Ausbildung zum prakt. Arzt. Dann tätigkeit beendet, nicht aber ihr Engage- folgten für Dr. Herbich niederösterreichi- ment im Vereinsleben. Mit Gemeinderats- sche „Wanderjahre“, in denen er jeweils beschluss vom 26. September 2001 hat Kollegen vertreten hat. 1989 konnte er sei- sie die Silberne → Ehrenbrosche verliehen ne Praxis in Purkersdorf eröffnen, nachdem bekommen. er die entsprechend notwendige Planstelle dafür erhalten hatte. HELLBRÜCKE Im Zuge der → Kaiser-Josef-Straße als HERRENGASSE Unterführung der → Westbahn vor der Ampel Ehemals Gäblizgasse, zwischen → Pfarrhof- in der → Tullnerbachstraße (nach Nr. 11). gasse und → Wintergasse bzw. → Hardt- Benannt nach der in der Nähe ansässig Stremayrgasse. Landgraf Fürstenberg, Frei- gewesenen Familie Hell, die wohlhabend herr von Doblhof und andere „Herrschaften“ war, dann jedoch verarmte. hatten hier ihren (Sommer-)Besitz. Daher der Name. HELMREICH, Franz Bankangestellter, wohnte Konstantin HERZOG-LÖW, Rupert, Dr. Walz-Gasse 57. * 14.10.1900 in Wien, Historiker und Mediator, früher Ernst Wolf- ✝10.4.1982. Seit 1938 in Purkersdorf, gasse 10, jetzt 4020 Linz, Hirschgasse 49,

——— 111 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

*22.3.1958 in Salzburg. Ausbildung zum anlässlich seines 40-jährigen Berufsjubi- Schlosser (1976), Matura (1977), danach läums, in Würdigung seiner Verdienste als Studium der Zeitgeschichte und der Wirt- Pfarrherr um den Ort und seine Bevölke- schafts- und Sozialgeschichte in Salzburg rung. Er hatte ein besonders inniges Ver- und Wien. Lebte von 1992 bis 2002 in Pur- hältnis zur Freiwilligen → Feuerwehr, der er kersdorf. Witwer, eine Tochter (Mira). unter persönlichem Einsatz half. Auch war Herausgeber des Buches „So haben wir uns er Ehrenphilister der Studentenverbindung halt durchgeschlagen. Frauen und Männer → „Austria“. An seiner Beerdigung nahmen aus Purkersdorf erzählen aus ihrem Leben“, rund 2500 Menschen teil. Die → Pfarrer Karl Weitra 2003. Hesslegasse soll an ihn erinnern.

HESSE, Burkhard HIERMAIER, Heinz Sonderschuldirektor i. R., Dr. Hildgasse Immobilientreuhänder, Wintergasse 117a, 2-8, *22. 1. 1943. Mit Gemeinderatsbe- *8.3.1944, verheiratet, eine Tochter. Dem schluss vom 21. September 1989 erhielt er trotz seiner starken beruflichen Beanspru- die Goldene → Ehrennadel der Stadtgemein- chung (Bauträger, beeideter Sachverständi- de Purkersdorf. Direktor Hesse hat sich ger, Firmeninhaber, Bezirksinnungsmeister, durch enorme Einsatzbereitschaft im Dien- Prüfungskommissions-Vorsitzender usw. ste seiner Schüler überaus und vorbildlich usw.) überaus fruchtbar im kulturellen Ver- verdient gemacht und beachtliche Unter- einsleben Engagierten (→ Theatergruppe, → richts- und Erziehungserfolge erzielt. Allein PUKK, → Typen, z. T. Mitbegründer, Obmann schon die von der Sonderschule alljährlich u. a.) hat der Gemeinderat am 29. Septem- mindestens einmal gezeigten Ausstellun- ber 1994 die Silberne → Ehrennadel verlie- gen haben dafür ein beredtes Zeugnis abge- hen. legt. So brachte zum Beispiel seine Schule 2001 Wienerwald-Sonderdrucke heraus. HIERMAIER, Wolfgang Er war vom 6. September 1976 bis 31. Au- Postbediensteter, Karl Grubergasse 2, → gust 2002 an der Sonderschule tätig, da- *13.7.1958 in Wien, wo er auch Volksschu- von 1985 bis 2002 als Direktor. Am 24. le und Gymnasium besuchte. Seit seinem Juni 1996 wurde ihm der Berufstitel Ober- sechsten Lebensjahr wohnt er in Purkers- schulrat verliehen. Er war auch ausübendes dorf. Anfang 1983 begann er sich nach → Mitglied der Stadtkapelle Purkersdorf. Interessierten für die → „Alternative Liste“ Seit 1. September 2002 befindet sich umzusehen. Ein erstes Treffen auf der → Burkhard Hesse im Ruhestand. Kellerwiese war zugleich die Geburtsstunde HESSLE, Karl der → GALP. Im Feber 1988 zog er, dem Geistlicher Rat, von 1941 bis 1960 katholi- Rotationsprinzip entsprechend, als Nachfol- scher Pfarrer in Purkersdorf, *2.11.1892 in ger von Burkhard → Weigl in den Purkersdor- Enns als Sohn eines Seilermeisters, fer Gemeinderat ein. Am 1.8.1988 legte er ✝ 16.11. 1960 in Purkersdorf; 1916 zum jedoch, im Einklang mit der sozialistischen Priester geweiht, zuerst Kooperator in den Fraktion, sein Mandat zurück und kandidier- Gemeinden Gallneukirchen, Wolfern und te bei der a. o. Gemeinderatswahl 1989 Sirning, 1922 erfolgte eine Versetzung nach nicht mehr. Wien 10., 1930 Pfarrer in Wolfpassing, ab HIESSBERGER, Carl 1. März 1941 Pfarrer von Purkersdorf. Ein Volksmann und Helfer in den schweren Jah- Letzter Ortsrichter (11.5.1845 bis 1849) ren der Kriegs- und Nachkriegszeit. → Ehren- und erster Bürgermeister (1849 bis 1855) bürger der Gemeinde Purkersdorf laut Ge- in Purkersdorf. Nach ihm benannt → Hieß- meinderatsbeschluss vom 28. Juni 1956 bergergasse.

——— 112 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

HIESSBERGERGASSE ling“ oder im Schülertreff. Unterstützung Seitengasse der → Wintergasse (Nr. 47). beim Lernen, Kinderkurse (Kreativ-, Eng- lisch- und Selbstverteidigungskurse) etc. HILD, Hugo, Dr. Für Jugendliche: Unterstützung rund ums Öffentlicher Notar in Purkersdorf, *27.6. Lernen und Hilfe bei der Jobsuche. 1853 in Kufstein, ✝ 19.12.1923 in Purkers- dorf; war von 1891 bis 1918 hier Notar, Für ältere und kranke Menschen: Hauskran- vom 9. September 1903 bis 28. Juni 1918 kenpflege, Alten- und Heimhilfe, mobile Phy- Bürgermeister und hat viel zur Verschöne- sio- und Ergotherapie, Essen auf Rädern rung des Ortsbildes beigetragen. Nach ihm etc. benannt ist die → Dr. Hildgasse. Seine Toch- Für die ganze Familie: Beratung und Beglei- ter Maria war verehelicht mit Dr. Lothar tung in schwierigen Lebenssituationen, viel- (Freiherrn von) → Wimmer, sein Enkel Dkfm. fältige Bildungsangebote (Elternbildungsan- Hugo Hild Generalkonsul von Monaco. Bei- gebote, Eltern-Kind-Gruppen, Gesundheits- de sind bereits verstorben. gymnastik, Geburtsvorbereitung u. v. m.), Hilfe im Haushalt, Begleitung pflegender An- HILFSWERK gehöriger etc. Für Purkersdorf-Gablitz-Mauerbach, Wiener Straße 12. Informationen zu unseren Angeboten erge- hen jährlich an alle Haushalte in den Ge- Nach ersten Anfängen und einigen Einsatz- meinden Purkersdorf, Gablitz und Mauer- erfolgen kam es 1989 zur definitiven Grün- bach. dung des Purkersdorfer Hilfswerks mit dem Obmann Dr. Michael → Waniek. Als gemein- Einige Daten/Zahlen aus der imponieren- same Einrichtung des NÖ Hilfswerks und den Leistungsstatistik 2001 können des örtlichen Vereins ist diese Institution schwarz auf weiß belegen, dass die optimis- für die Bewohner von Purkersdorf, Gablitz tischen Allgemein-Ausführungen alles ande- und Mauerbach tätig. Dieses wertvolle Pro- re als leere Worte sind, sondern dass hinter jekt ist ein Zentrum für Rat und Hilfe („Hilfe ihnen herzhafte Taten für sich sprechen. und Pflege daheim“) und wird von den drei „Hilfe und Pflege daheim“: 18.185, 25 Ein- Gemeinden einmütig unterstützt. satzstunden (5.766/1993, 11.590/1997, Es wird von einem Team engagierter, idea- 14.255,75/1999), davon für Purkersdorf listischer MitarbeiterInnen getragen und allein 7.374,75 (6.249/1999). 30 Mitar- war zunächst im Purkersdorfer Rathaus un- beiterinnen zählt das Team, davon auch tergebracht. Seit Herbst 1991 befindet sich eine Ergo-, eine Physio- und eine Logo-The- das Hilfswerk – erweitert um den „Familien- rapeutin. Sechs Autos sind ständig unter- und Kindertreff“ und die Familienberatungs- wegs. stelle „Familie aktiv“ sowie seit 1993 um „Familie aktiv“: 43 Kinder sind im Kinder- den „Bunten Schirm“ – in der Wiener Straße treff „Schmetterling“ in der Wiener Straße 12. Was diese Institution unter dem Motto betreut worden (24 Schul- und 19 Kleinkin- „Qualität von Mensch zu Mensch“ an Ange- der) und zwar in insgesamt 13.424 Stun- boten, Rat und Hilfe bereithalten und anbie- den. 738 PurkersdorferInnen haben an Kur- ten kann, sucht seinesgleichen. sen für Geburtsvorbereitung, Elternbildung Hilfswerk für alle Generationen: Wir beglei- u. ä. teilgenommen. 13 angestellte und sie- ten Menschen durchs Leben. Mit unseren ben ehrenamtliche Mitarbeiterinnen sorgen Dienstleistungen rund um die Familie bieten zum Beispiel auch dafür, dass alle Neuge- wir Hilfe, wo Hilfe gebraucht wird. borenen Willkommens-Kuverts erhalten, ab- Für Kinder: Individuelle Tagesbetreuung bei gesehen von anderem Informationsmateri- Tagesmüttern, im Kindertreff „Schmetter- al, Kurs- und Vorbereitungs-Foldern usw.

——— 113 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

„Bunter Schirm“: In 442 Einsatzstunden ha- HLAWA, Anton ben elf Kinder Lern- und 12 Kinder Nachhil- Beamter, wohnte Herrengasse 8. *29.1. feunterricht erhalten durch zehn Lern/Nach- 1919 in Wien, ✝ 9.4.1982; seit 1948 in Pur- hilfebetreuerinnen. kersdorf wohnhaft. Seit seiner frühesten Und noch etwas keineswegs Unwichtiges, Jugend in der sozialistischen Arbeiterbewe- erwähnenswert: Dem langjährigen Hilfs- gung verankert, lange Jahre Kassier der → werk-Obmann Dr. Michael Waniek stehen SPÖ-Bezirksorganisation und Funktionär in hauptverantwortlich zur Seite: Bernd → Sy- der Bezirksgruppe des → ÖGB; außerdem kora (geschäftsführender Obmann), Christi- alternierend, aber auch zugleich tätig als ne Rieger („Hilfe und Pflege daheim“), Elisa- Inseratenbetreiber der Purkersdorfer → beth → Mayer („Familie aktiv“) und Ingrid Rundschau, Obmann der → Mietervereini- Weilinger („Bunter Schirm“). gung und des → Pensionistenverbandes Aktuelle Informationen: auf allen Homepa- Purkersdorf, Funktionär der → Naturfreunde ges! und des → Arbeiter-Samariterbundes, Vor- → HINTERE LICHTEICHE standsmitglied des Verschönerungs- und Fremdenverkehrs- und des → Naturparkver- Flurbezeichnung am → Großen Steinbach, → eins, Ehrenmitglied des → Motorsportclubs Lichteiche. sowie verantwortlicher Kassier im → Kame- HIRSCH, Rudolf radschaftsbund. Dem Gemeinderat gehörte LH-Stv. und Landesgruppenobmann des er von 1968 bis zu seinem Ableben an. Ver- → Österreichischen → Wirtschaftsbundes (ÖWB), liehen erhielt er die Silberne Ehrennadel *24.11.1903, ✝ 9.8.1984. Seit 1959 Vize- der Stadtgemeinde Purkersdorf (1977), die bürgermeister seiner Heimatstadt Stocke- Ehrennadel der SPÖ in Gold, die Goldene rau. im selben Jahr in den NÖ Landtag und die Bronzene Medaille sowie das gewählt, war er von 1963-1969 LH Stv. Er Kriegserinnerungskreuz 1939 bis 1945 mit war Kommerzialrat und Träger hoher und Schwertern am Bande Rot-Weiß des Öster- höchster Auszeichnungen von Staat. Wirt- reichischen Kameradschaftsbundes sowie schaft. Kirche u. a. Als Referent für das weitere Auszeichnungen: u. a. s. → Sporteh- Fremdenverkehrswesen hat er auch Pur- renzeichen Gold. Integrität und Pflichtbe- kersdorf namhafte Zuwendungen aus Lan- wusstsein zeichneten den stets fröhlichen desmitteln gewidmet bzw. bei fremdenver- Volksvertreter aus! kehrsfördernden Maßnahmen wesentlich HOBBY-FREIZEITCLUB (HFC) unterstützt und sich dadurch große Verdien- SPEICHBERG/TIAPAL ste um unsere Stadtgemeinde erworben. Als Anerkennung erhielt er mit einstimmi- Er wurde am 12.11.1990 offiziell angemel- gem Gemeinderatsbeschluss vom 12. det. Die eigentliche Gründung erfolgte Dezember 1968 die → Ehrenbürgerschaft schon kurz nach Bezug der GPA-Wohnhaus- verliehen. Vgl. → Stadterhebung. anlage im Jahre 1987 (Wohnhausanlage der Gewerkschaft der Privatangestellten). HIRSCH, Silvia, Dr. Ziel des Vereines war es, allen Mietern der Gynäkologin, Ordination Linzer Straße 5, Wohnhausanlage durch sportliche Aktivitä- *2.5.1943 in Italien. Primär-informativer ten eine gemeinsame Freizeitgestaltung Hinweis: Facharztausbildung – Frauenheil- anzubieten, auch Bekannten und Freunden. kunde und Geburtshilfe – in der Semmel- Die Aktivitäten reichten über Hobby-Fußball, weis-Frauenklinik. Leichtathletikbewerbe, organisierte Skiaus- flüge, Bowling und Kegeln bis zu Tanzkursen HIRSCHGEHEGE usw. Im gesellschaftlichen Bereich wurde Siehe → Naturpark. 1992 bereits das 2. Frühlingsfest im Res-

——— 114 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF taurant → Tiapal (des Sponsors und Ehren- Metallfabrikant, als Pächter der Alpe errich- präsidenten des Vereins) mit großem Erfolg tet. Nach Auffinden einer Quelle grub Kinn durchgeführt. Die Führung des Vereins „seinen“ See und schuf drei Inseln (Herren-, oblag Obmann Friedrich Weiß. Speichberg- Frauen- und Langinsel), von denen eine gasse 84/15/3. Dieser Club besteht inzwi- bereits versunken ist. Ein wienerisches schen aber nicht mehr. Gasthaus, Speise- und Tanzsaal, eine Kegelbahn, ein Verkaufsbasar, Küche, Kel- HOBBY-MUSIKER ler und Stallung, Schaukel und Ringelspiel, Siehe → Bandits, gruen2g siehe Dr. Wolf- taugliche Esel als Tragtiere, alles zusam- gang → Grünzweig, → BRAMP, → Chorensem- men ein Musterbetrieb. Dazu ein allzeit fröh- licher Wirt mit schwarzem Käppchen voller ble St. Jakob, → Endlich berühmt, → Herbe Schnurren und Mutterwitz. Er fasste seine Mischung, → Jayzeroway, Jazzband → Spec- geliebte Quelle in einen viereckigen Stein, trum, Birgit → Kuba, → Les Quattres, → Mu- der mit einem Giebel gekrönt ist und vier sikduo Mandy & Wolfi, → Neue geistliche Lie- schöne gegossene Metalltafeln mit nach- der und Gospels (NGL), → Percussion-Trom- stehenden Inschriften trägt: → → melgruppe, Tho&Co, Total normal. „Viel gegraben in der Erde, Wasser, Steine, Weitere Gruppen, die eine Zeitlang (mehr klein und groß, und wenn ich einst müde oder weniger lang) in Rede standen, ja so- werde nehm mich in deinen Mutterschoß.“ gar auch noch stehen (diese ohne sich pro- „Viel gerungen, viel gelitten, achtundvierzig noncieren zu wollen), wie zum Beispiel → mitgestritten, nichts erkämpft und doch Garage, → Get Ups, → Mixed Ingredients, → gelungen das Lied der Freiheit mitgesun- Propheten oder als neueste die Grunchy gen.“ Disco; und die Vorläufer zu alledem → „Fritz Kinn. Bürger von Wien, Ex-k. k. priv. Schüttelfrost mit der „Rocklegende“ Ernst Nadel-, Bronze-, Messing-, Stahl- und Eisen- fabrikant, Feldwebel im I. Bürgerregiment, Jauck, Helmut → Tschellnig und Andreas → 4. Kompanie, gründete die Hochram im 62. Tulach. Bezüglich anderer musikalischer, Lebensjahr 1875. Dass die Freunde denken eventuell auch fluktuierender Komponenten mein, setz ich selber mir den Stein, zu mei- → → siehe Vereinsleben (zum Beispiel Chor- nem 50-jährigen Bürgerjubiläum im August gemeinschaft Wienerwald, → Jagdhornblä- 1887.“ ser, → Stadtkapelle Purkersdorf u. a.), → Der dreieckige Giebel trägt in Reliefdarstel- Liebhaber-Künstler, → Elenktik-Kunst, → lung eine Landschaft, in der die Sonne auf- Künstler mit großem Flair. geht und einen grabenden Bauern HOCHRAMALPE bescheint, dem der alte Herr (Kinn) zusieht. Ringelspiel und Schaukeln sind nach 1938 368 Meter hoch, Gaststätte auf Gablitzer verfallen und verschwunden. Der Betrieb ist Gebiet (Himmelreich) oberhalb des → Ran- eingeschränkt auf Gastwirtschaft und zengrabens. Beliebtes Ausflugsziel. Künstli- Bootsfahrten. Der mündlichen Überliefe- cher Teich mit Bootsfahrten. Schiparadies. rung nach sollen hier vorbereitende Bespre- Die Liegenschaft hat eine Fläche von 34,5 chungen der Revolutionäre des Jahres Hektar und ist im Besitz der Gemeinde 1848 stattgefunden haben. Wien. Die Gaststätte hat nicht den Namen vom Milchprodukt Rahm, sondern von HOCHSTEGER, Otto „rama“ (räumen), was im Bajuwarischen Wohnte Dr. Hildgasse l, *10.6.1914, ✝ 30. soviel wie roden heißt. Die eigentliche → 8.1989, Schibob-Erfinder. Als begeisterter Ram befindet sich weiter westlich. Die Meie- Schifahrer erlitt er im Winter 1932 nach rei und Gastwirtschaft wurde 1875 durch einem Sturz eine schmerzhafte Meniskus- den Wiener Bürger Fritz → Kinn, früher bänder-Zerrung. An ein Schifahren war in

——— 115 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF diesem Winter nicht mehr zu denken. Doch Wien. An der Akademie der bildenden Küns- es zog ihn immer hinaus in den Schnee. te in Wien, Schüler auch Otto Wagners. Mit- Also konstruierte er einen Schiersatz. Einen begründer und späterer Präsident der Wie- Namen hatte dieses Gerät noch nicht, und ner Secession, gründete mit Kolo Moser die Schibob hieß es schon gar nicht. Nach meh- Wiener Werkstätte und allein den Österrei- reren Verbesserungen durch den damals chischen Werkbund, wird zu einem der füh- Siebzehnjährigen funktionierte das Gerät renden Architekten des Jugendstils. Von der perfekt. Der Name Hochsteger ist weltweit Vielzahl seiner Bauwerke ist neben dem unbekannt – ein österreichisches Erfinder- Purkersdorfer → Sanatorium das Palais Sto- schicksal. Der Schibob ist im → Heimatmu- clet in Brüssel besonders bekannt; dane- seum im → Schloss zu sehen. ben bedeutende innenarchitektonische Lei- stungen. Er erhielt zahlreiche in- und auslän- HOCHWASSER dische Auszeichnungen, wurde 1930 Bür- ger der Stadt Wien usw. In Purkersdorf ist Siehe → Überschwemmungen. die → Josef Hoffmanngasse nach ihm be- HOFER, Karl nannt. Bundesbahnbeamter i. R., wohnte Herren- HOFMEISTER, Lothar, Dr. gasse 8, *6.8.1932 in Kogl, Bez. Tulln; in den 50-er Jahren trat er den → Naturfreun- Universitätsprofessor, wohnte Karlgasse ✝ den bei und stand 1970 bis 1978 der Orts- 13, *11.1.1910 in Klosterneuburg, 5.12. gruppe Purkersdorf als Obmann vor. 1972 1977 in Purkersdorf, hier seit 1937 wohn- haft. 1947 wurde er Vizedirektor des Botani- gründete er die Purkersdorfer Gruppe der → Naturwacht, deren Einsatzleiter er bis April schen Gartens in Wien, 1956 Universitäts- 1979 blieb. Ab diesem Zeitpunkt war er Be- professor, ab 1973 beschäftigte er sich mit zirkseinsatzleiter für Wien-Umgebung/West. den Vorbereitungsarbeiten zum 1200-jähri- gen Jubiläum des Stiftes Kremsmünster. Ab 1982, der Fusionierung von → Berg- und Naturwacht (wieder) Ortseinsatzleiter des Für Purkersdorf war er als hilfsbereiter Bera- → neuen Gesamtverbandes. Er war Vorstands- ter und wohlwollender Förderer des Natur- lehrpfades von Bedeutung. mitglied des → Naturparkvereins und des → Verschönerungs- und Fremdenverkehrsver- HÖGER, Ernst eins. 1973 bekam er die Goldene Ehrenna- del der Naturfreunde Österreichs, 1974 bis Niederösterreichs Landeshauptmann-Stv. 1975 war er Gemeinderat. 1977 verlieh ihm a. D., *30.8.1945 in St. Veit an der Trie- die Landesaufsicht der nö. Naturwacht das sting / Berndorf, dort auch zu Hause, Hans- Ehrenzeichen für besondere Verdienste. Czettel-Straße 13; Gattin Elisabeth, Tochter Purkersdorf zeichnete ihn 1979 mit der Gol- Alexandra, erlernter Werkzeugmacher. Ab- denen → Ehrennadel aus. Für die Berg- und solvent der Sozialakademie, mehrfacher Naturwacht und deren besondere Leistun- Funktionär (Ort, Bezirk, Land) in der Gewerk- gen konnte er im April 1983 den Hans Czet- schaft Metall-Bergbau-Energie, in der Arbei- tel-Preis für Natur- und Umweltschutz entge- terkammer NÖ und in der SPÖ, tätig als Ge- gennehmen. Bald darauf übersiedelte er als meinde- und Stadtrat, Landtagsabgeordne- „Ruheständler“ ins Burgenland. Sein Nach- ter (1979), Landesrat (1980) und schließ- folger als Einsatzleiter wurde Gemeinderat lich Landeshauptmann-Stellvertreter (1986 Reinhard → Kickinger. bis 1999). SP-Landesparteivorsitzender war er von 1985 bis 1998, jetzt Ehrenvorsitzen- HOFFMANN, Josef Franz der (21. November 1998). Vorsitzender des Architekt und Kunstgewerbler, Erbauer des ÖGB-NÖ 1986 bis 2001. → Sanatoriums Purkersdorf, *15.12.1870 Als politischer Gemeindereferent Niederös- in Pirnitz bei Iglau in Mähren, ✝ 7.5.1956 in terreichs erwarb er sich in der Erfolg ermög-

——— 116 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF lichenden Förderung Purkersdorfs große nierte Finanzverwaltung neu auf, ein Verdienste, weshalb ihm die Wienerwald- unschätzbarer Verdienst. Er war ein aufrech- stadt am 29. September 1994 den Golde- ter, zielstrebiger Mann, ein (Sozial-)Demo- nen → Ehrenring der Stadtgemeinde Purkers- krat der alten Garde. 1958 wurde er → dorf verlieh. Ehrenbürger. Nach ihm benannt ist die → Von seinen (zahlreichen) anderen Auszeich- Robert Hohenwartergasse. Seine Gattin war nungen seien insbesondere erwähnt: 1987 Leopoldine → Hohenwarter. Goldenes Kompturkreuz mit dem Stern des Ehrenzeichens für Verdienste um das Bun- HOLLINEK, Franziska desland Niederösterreich, 1997 Komptur- Ballett-Tänzerin und Choreographin, Luisen- kreuz mit dem Stern des päpstlichen straße 20, *25.2. 1977. Nach Besuch der Ordens vom Hl. Gregor dem Großen, 1999 Ballettschule der Österreichischen Bundes- Ehrenring des Landes Niederösterreich. theater unter Michael Birkmeyer 1994 Engagement an das Wiener Staatsopernbal- HOHENWARTER, Leopoldine lett, dem folgt 2000 ein Engagement an das War durch Jahrzehnte ein Mittelpunkt des Königlich Dänische Ballett, 2002 mit Rück- kulturellen Lebens im Ort, wohnte Kaiser kehr nach Wien wieder Mitglied des Wiener Josefstraße 25, *21.6.1895 in Purkersdorf Staatsopernballetts. Ballettwerke: Der Weg und hier 27.5.1976 gestorben. Sie schloss ist das Ziel, Erstaufführung Wien; Northern in jungen Jahren das Klavierstudium und Lights, Erstaufführung Kopenhagen. Toch- später das Gesangsstudium ab. Fachleute ter von Mag. Richard → Hollinek. sagten ihr eine große Karriere voraus, doch zwangen sie harte Schicksalsschläge, in HOLLINEK, Richard, Mag. ihrer kleinen Welt zu wirken, hier aber mit Verleger, Luisenstraße 20, *12.12.1951 in voller Hingabe ihrer Künstlerpersönlichkeit. Wien. Lehrbeauftragter an der Graphischen Ob es Konzerte, Theaterabende oder ande- re verwandte Veranstaltungen waren, sie Lehr- und Versuchsanstalt, Geschäftsführer sagte ihre Mitwirkung zu. Sie sang im Kir- des Verlages Brüder Hollinek (gegründet 1872). Seit 1997 ist der Verlag in Purkers- chenchor und in der → Chorgemeinschaft Wienerwald, deren Archivarin sie war. Sie dorf angesiedelt. Die Verlagsproduktion war auch eine ausgezeichnete Pianistin und genießt in Fachkreisen internationale Aner- kennung und setzt sich gleichwertig aus Organistin, nach dem Tod Prof. Franz → Bül- liks als Regens chori in der Pfarrkirche tätig. Buch- und Zeitschriftenproduktionen sowie Vor 1938 war die Hauskrankenpflege, zu elektronischen Medien zusammen. deren Begründern sie zählte, ihre Herzens- Mag. Hollinek, verheiratet, Gattin Hannelo- angelegenheit. re, zwei Kinder (Tochter Franziska siehe Die Stadtgemeinde ehrte sie 1970 durch dort) ist seit 1981 in Purkersdorf daheim. die Verleihung der Goldenen → Ehrenbro- Der Magister der Wirtschaftswissenschaf- sche. 1974 erhielt sie die Silberne Bundes- ten ist seit 1994 Träger der Silbernen → medaille des Sängerbundes. Außerdem war Ehrennadel der Stadtgemeinde Purkersdorf sie Trägerin des St. Stephansordens.Da und – nach langjähriger Vorstandsmitglied- sie ein Purkersdorfer Original war, wurde sie schaft – seit 1997 Obmann des → Purkers- Mitglied der Purkersdorfer → Typen aufge- dorfer Kulturkreises (PUKK). nommen. HOLZSORTEN HOHENWARTER, Robert In einem Mautverzeichnis aus dem Jahre Postsparkassenbeamter, *27.11.1878 in 1580 scheinen folgende Verwendungszwei- Wien, ✝ 22.8.1961 in Purkersdorf. Vizebür- ge hier gewonnenen Holzes auf: Binderholz, germeister und Finanzreferent Purkersdorfs Kohlholz, Schindelholz, Wagnerholz, Besen- nach dem 1. Weltkrieg, baute die rampo- holz, Brennholz, Gerechtholz, Weinstock-

——— 117 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF holz, Bauholz. Ein Textbüchl aus dem Jahre ben, Skulpturen und Plastiken. 1985 war er 1671 zählt 75 verschiedene Holzsorten und (noch) naturalistisch mit Hinterglas- und Werktypen auf, unter anderen: Stangen, Fel- Bauernmalereien vor die Öffentlichkeit ling, Leixen, Speichenholz, Scheibtruhen- getreten, 1993 eröffnete er ein Atelier holz, Klesterholz für Kummete, Langwieden, (inzwischen gewechselt), von 1995 an folgt Schalenholz, Schlittenkufen, Nabenholz, vielerorts eine Ausstellung der anderen, bis Schwebenholz, Brunnenholz, Wagnerholz, zum heutigen Tag. 2002 gründete Prößbäumholz, Holz für Musquethen- oder Horns/Mayer mit drei weiteren Künstlern Pixenschaft (Gewehrkolben), Kienspäne das Kunsteck im Zentrum von Purkersdorf. und Bogenholz. Dem Kampf zwischen innerem Sein und HOLZTRATTNER, Karl, Dkfm. äußerer Wirklichkeit entsprang seit jeher sein Werk, heute noch und sicher auch in Steuerberater, Wintergasse 29-31, *28. 6. Zukunft. 1943 in Salzburg, dort Pflichtschulbesuch, Bäckerlehre, dabei Verkäufer im elterlichen HORT Bäckerei- und Lebensmittelgeschäft, dane- Zu Jahresbeginn 1972 richtete die Stadtge- ben Besuch der Handelsakademie und meinde Purkersdorf ihren mit Eigenmitteln darauf Studium an der Hochschule für Welt- finanzierten Hortbetrieb ein. Der bis dahin handel. Werkstudent: Privatchauffeur, Taxi- von den → Kinderfreunden geführte Kinder- fahrer, Skilehrer, Fahrlehrer und Reiseleiter. hort wurde dabei von ihr übernommen. (→ Nach Abschluss des Studiums Bundes- Schulen). Die „Schul-Untermiete“ des Horts heer-Präsenzdienst. (VS ✝ HS) hat auf lange Dauer jedoch nicht Selbstständig tätig als beeideter Wirt- voll befriedigen können, weshalb die Stadt- schaftsprüfer und Steuerberater. Dem gemeinde mit Hilfe entsprechender Fonds- Gemeinderat gehörte er von 1985 bis 1988 Förderung 1992/93 auf dem zwischen → an, ab 1986 als Gewerbe-, ab 1987 als Kindergarten l und → Hauptschule gelege- Finanzstadtrat, legte dann zwar alle politi- nen Areal, auf dem sich bislang das Glas- schen Ämter und Funktionen zurück, auch haus der Stadtgärtnerei befand, ein eigenes die im → Wirtschaftsbund innegehabten, Hortgebäude errichtet hat; offizieller Eröff- blieb aber eine Zeitlang weiter im öffent- nungstag 30. April 1993; für ca. 120 Kinder lich-gesellschaftlichen Leben präsent, orga- in vier Gruppen, um bis dahin berechnete nisierte Benefizveranstaltungen u. a. m. 12,5 Mio. Schilling. Eine Kinderbetreuung Heute tritt er in Purkersdorf öffentlich nicht wird auch in den Sommerferien aufrechter- mehr in Erscheinung, er hat seinen Haupt- halten. wohnsitz nach Wien verlegt. HOSTASCH, Johannes HORNS, Erich Freischaffender Grafiker, Gewerbetreiben- Künstlername für Erich Mayer, Gatte von Eli- der, * 11.11.1925, ✝ 26.6.1988, geboren sabeth → Mayer, Wienzeile 3, Atelier Winter- und gestorben im selben Hause Wiener gasse 10, *28. 8. 1948 in Purkersdorf Straße 37, das er auch zeitlebens bewohnt (Sohn Michael, *1980). hat. Sein Studium an der Höheren Graphi- Aus schon ganz frühem Kontakt mit Farben schen Lehr- und Versuchsanstalt erfährt und Metallen – der gelernte Kfz-Mechaniker mehrfache Unterbrechung: Dienst bei der Mayer ist auch lange Jahre in der Förder- Deutschen Reichsbahn, Arbeitsdienst, Ein- technik und in der Kunststoffbranche tätig – berufung zur Luftwaffe mit darauf folgen- erwächst für den Künstler Horns schließlich dem Kampffliegereinsatz bis nach Nord- das Betätigungsfeld mit Metall- und Farbcol- russland, zu Kriegsende als Sturmpionier lagen im abstrakten und phantastischen bei Danzig verwundet, in amerikanischer Surrealismus, auch mit Werken in Acrylfar- und britischer Gefangenschaft mit Heim-

——— 118 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF kehr im September 1945, endlich Weiters- Mitarbeiter – das Silberne Ehrenzeichen der tudium. 1947 bis 1949 besucht er noch ÖVP-NÖ. Er war auch Angehöriger der Pur- einen Lehrgang an der Hochschule für Welt- kersdorfer → Typen. handel für Werbewissenschaften. Seit 1949 freischaffender Graphiker. 1955 HUBER, Michael Gründung der Firma Graphik Hostasch mit Student der Politikwissenschaften, Winter- zwei zusätzlichen Gewerbescheinen: Aus- gasse 53, 1975 in Steyr geboren, seit der stellungs- und Messebau, Werbemittelher- Volksschulzeit in Purkersdorf daheim. Zivil- stellung aller Art. dienst beim ASB abgeleistet, unermüdlich Von seine Arbeiten vornehmlich in unserem multifunktional tätig, sowohl im Rahmen der Bereich seien zuerst genannt: Entwurf und → SPÖ Purkersdorf (Jugendbereich, Chefre- künstlerisch-gestaltende Ausführung des → dakteur der Purkersdorfer → Rundschau u. Gewerbebaums auf dem Purkersdorfer → a.) aber auch als Vorstandsmitglied des → Hauptplatz und der Hl. Jakobus (Wandmale- Hilfswerks und des Vereins → Jugend- und rei) am Purkersdorfer r. k. → Pfarrheim; Kulturzentrum u. a. Dem Gemeinderat sodann: Entwurf des → Weinheberdenk- gehört er (mit einer kurzen Unterbrechung mals, Gestaltung des Purkersdorfer → 2000) seit 1999 an. Seit Herbst 2002 hält Echos, künstlerische Beratung und Planung er sich studienhalber im Ausland auf und ist sowie Gestaltung des Festzuges und der daher allgemein beurlaubt (= karenziert). Er → Festschrift anlässlich der → Stadterhebung, ist der Stiefsohn von Dr. Werner Pleischl. Plakate, Aquarelle, Wandmalereien, Sieb- HUBERTUSKAPELLE druck und Werbemittel. Er hat mit Prof. → Pleban ein 12 Meter hohes Sgraffito im Die Errichtung erfolgte im Sommer 1981 Turm von St. Michael in der Wachau und mit durch den → Jagdklub Purkersdorf auf Franz → Klecka ein (nicht mehr existieren- einem von der Gemeinde Wien (Mag. Abt. des) Sgraffito am Hauptplatz von Purkers- 49) gepachteten Grundstück neben dem dorf (heute Passagenhof) geschnitten; ein Forsthaus → Deutschwald, → Deutschwald- weiteres am Hause Söldner in Tullner- straße 15. DI Wilhelm → Hans, Mag. Abt. bach-Lawies, ein 7 mal 3 Meter großes 49, hat sich dafür eingesetzt, dass dieser Motiv an der → Gablitzer Aufbahrungshalle, Bau möglich wurde. Anlässlich der Einwei- die Wandmalerei im Eingang des → Kinder- hung am 7. November 1981, die im Rah- gartens l stammt von ihm, der Christopho- men einer sehr würdigen Feier von den Her- rus am Hause Unterberger (→ Deutschwald- ren Dechant Joseph → Gottinger und Pfarrer straße 2), die Illustration des → Planes der Ludwig → Drexler vorgenommen wurde, hat Wienerwaldstadt Purkersdorf und vieles der Bürgermeister der Stadt Purkersdorf, andere. Johannes Hostasch unterstützte Regierungsrat → Jaunecker, dem Purkers- den Kustos des → Heimatmuseums, plante dorfer Jagdklub für die Errichtung gedankt. und arbeitete für Messen und Ausstellun- Die Festrede wurde von Vizebürgermeister gen und kannte fast keine Freizeit. Er war → Dr. Schlintner gehalten, in welcher er fest- Mitglied der Berufsvereinigung bildender stellte, dass dieses Bauwerk nicht nur Künstler Österreichs. Gedenkstätte für die Jäger sein wird, son- Für seine Verdienste um die Wienerwald- dern jedem Naturliebhaber Einkehrplatz stadt wurde er 1977 mit der Goldenen → sein kann. Die Kapelle liegt auch direkt am Ehrennadel ausgezeichnet. Die → Junge → Niederösterreichischen Landesrundwan- ÖVP überreichte ihm zu seinem 60-er den derweg. Der → Naturparkverein Sands- Goldenen Pinsel, ebenfalls 1985 erhielt er- tein-Wienerwald hat zu ihrer Errichtung auch in diesem Bereich jederzeit bereiter finanziell wesentlich beigetragen.

——— 119 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

HUEBER, Anton erkennungspreis der Kunstolympiade Ber- *1861, ✝ 1935, Vorkämpfer der österreichi- lin; 1937 Verleihung des Professorentitels schen Gewerkschaftsbewegung. Er war durch den Bundespräsidenten; 1950 Preis schon in jungen Jahren in Arbeiterorganisa- der Vereinigung österreichischer Industriel- tionen tätig und ab 1895 Sekretär der ler; 1952 Ehrenpreis der Stadt Wien. „Gewerkschafts-Kommission“ – der Vorgän- Die Gemeinde Purkersdorf ehrte ihn durch gerin des ÖGB – bzw. ab 1929 Obmann des die Benennung der → Prof. Josef Humplik- damals gegründeten Bundes Freier Gewerk- gasse. Vgl. → Ehrengräber, → Heimatmu- schaften. Mit 1919 gehörte Anton Hueber seum (1988). als sozialdemokratischer Abgeordneter der damaligen Volksvertretung an. HUNDEABRICHTEPLATZ Platz des Österreichischen Gebrauchshun- HUEBERHAUS devereines Ortsgruppe Wiental. Die Grün- Siehe → Anton Hueber-Haus, Schulungsheim dung der Ortsgruppe fand durch August → der Gewerkschaft, → Leischinggasse 2. Tozzer statt. Seiner Initiative zufolge besaß Purkersdorf einen Hundeabrichteplatz. Ab- HÜHNERSTEIG richtekurse fanden bzw. finden statt: 1950 Erhebung 415 Meter, zum Katastralgebiet bis 1971 Tullnerbachstraße 68, (700 Qua- Hadersdorf gehörig, östlich des (→) Wurz- dratmeter), 1971 bis 1975 Speichberggas- bachtales. se 53, (1400 Quadratmeter), ab 1975 Vor- HUMPLIK, Josef, Professor derhainbach, Mauerbachstraße 45, 1140 Wien, nächst dem Jägerwirt. (10.000 Qua- Akademischer Bildhauer. *17.8.1888 in dratmeter), seit 1979 mit einer Flutlichtan- Wien, ✝ 5.4.1958. Er wirkte zunächst in lage ausgestattet. Wien, war ein überzeugender Repräsentant der Secession, wurde ein über die Grenzen HUNDESPORTSCHULE PURKERSDORF Österreichs anerkannter Künstler. In Wien Postadresse Tullnerbachstraße 106, 3011 lernte er seine spätere Gattin, die Künstle- Neu-Purkersdorf. Selbstbeschreibung: Die → rin Hildegard Jone kennen, damals seine HSSP hat ihr Trainingsgelände im westlichs- Schülerin. Das Paar heiratete 1921 in Ried ten Zipfel Purkersdorfs, an der Heimbautal- im Innkreis, zog aber später nach Purkers- straße. Sie bietet von Welpenkursen über dorf, Wintergasse 11 (jetzt 31). Humplik Junghunde-, Anfänger- und Fortgeschritte- schuf hier 1949 das → Kriegerdenkmal auf nenkurse eine hundegerechte Ausbildung dem Friedhof und 1951 die Kreuzwegstatio- zum alltagstauglichen Hund an. Für weitere nen unter Pfarrer → Hessle. Unter den zahl- sportliche Betätigung führt sie Breitensport, reichen Arbeiten seien noch die Figur auf Agility, Fährte und Obedience im Angebot. dem Augustinbrunnen in Wien 7., Neustift- Bei verhaltensauffälligen Hunden hilft sie u. gasse, besonders angeführt, vor allem aber a. mit Tellington Touch (beinhaltet Felden- seine Porträtbüsten von Gustav Klimt, Grete krais-Übungen) weiter. Alle Trainings erfol- Wiesenthal, Anton von → Webern, Ferdinand gen auf artgerechte Weise mit Positivmoti- → Ebner, Alban Berg, Gustav Mahler, Georg vation nach modernsten kynologischen Er- Trakl u. Arnold Schönberg. Humplik war kenntnissen. auch Präsident des Künstlerhauses in Die HSSP wurde bereits mehrfach, auch Wien. Ausstellungen: Wien, Zürich, Winter- international, ausgezeichnet. thur, Venedig, Rom, London, Amsterdam, Nürnberg, München, Berlin, Paris und Prag. HÜTTELDORFER PFARRWALD Auszeichnungen: 1927 Preis der Stadt Wien; Oberhalb des → Waldbades → (vor Bunga- 1931 Staatsehrenpreis; 1932 Staatspreis- low-Club), nördlich der → Wintergasse, medaille; 1934 Staatsehrenpreis; 1936 An- höchste Erhebung 346 m. An seinem Fuße

——— 120 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF befindet sich ein Steinbruch aus Sandstein gewisser Rosenberger, später ein gewisser und Mergel. Hasmann, der auch der letzte Wirt der Bachstelze war. Im Zweiten Weltkrieg beher- HUTTKA bergte das Haus kriegsgefangene Belgier und Franzosen, die in den Sägewerken Mar- Nicht einmal ganz alte Purkersdorfer wer- terbauer und Wanas arbeiteten. Nach 1945 den sich noch an diesen Namen erinnern. schloss das Gasthaus seine Pforten und So hieß ein Pächter der noch aus dem 19. diente zuletzt – arg baufällig – als Wohn- Jahrhundert stammenden, inzwischen nicht haus, stand lange Zeit leer und wurde mehr existierenden Gaststätte „Zur Bachs- schließlich im verfallenen Zustand abgetra- telze“ in der → Deutschwaldstraße Nr. 30 gen. Heute ist die Liegenschaft im Besitz vor der Brücke zur → Robert Hohenwar- von Architekt DI Franz → Pfeil. ter-Gasse. Zu diesem Gasthaus (→ Gastronomiebetriebe) führte eine Brücke HYRTLGASSE über den → Baunzenbach, die, ebenso wie Seitengasse der → Deutschwaldstraße (Nr. das Haus, nicht mehr besteht. Lediglich 1) bis zur → Rudolf Hankegasse. Sie wurde Reste eines Kellers sind noch zu sehen. Im nach Josef → Hyrtl benannt. Ersten Weltkrieg wurden in dem Hause am 7. Februar 1916 kriegsgefangene Russen HYRTL, Josef einquartiert, die zum Bau von Waldstraßen Österreichischer Anatom (*1810, ✝ 1894), und für Holzschlägerungen eingesetzt wur- Kampfgefährte Josef → Schöffels. Gründer den. Die Bachstelze wechselte danach zwei- des Mödlinger Waisenhauses. Nach ihm mal den Besitzer. Zunächst erwarb sie ein wurde die → Hyrtlgasse benannt.

——— 121 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

I

ICHMANN, Franz IN DER BAUNZEN ✝ Postbeamter, *2. 10. 1898 in Wien, 20. Seitengasse, vorher Erschließungsstraße 11. 1965, lebte von 1934 bis 1951 in Pur- gegen Ende der → Deutschwaldstraße, von kersdorf, Luisenstraße 16. Er betätigte sich der sie westwärts abzweigt und in die → Per- in seiner Freizeit literarisch und als Maler. nerstorferstraße mündet. An die 150 Liedertexte (Wiener Lieder) ent- stammen seiner Feder, darunter als INFORMATIONEN, PURKERSDORFER bekanntestes Stellt’s meine Roß in Stall und das Luegerlied. Er war Obmann der Ver- Periodisch erscheinendes Informations- einigung Das Wienerlied und wurde mit dem blatt. Eigentümer, Herausgeber und Verle- Petzold-Preis ausgezeichnet. Für eines sei- ger (lange Zeit): Kommunistische Partei ner Bilder erhielt er bei einer Ausstellung in Österreichs, Stadtorganisation Purkersdorf, Tokio den zweiten Preis. Da er seit 1951 in Herrengasse 8. Das Blatt besteht seit Wien 2., Pazmanitengasse 10, wohnte, wur- 1955. Sein Vorläufer V.O. (Volksopposition) de an diesem Hause eine Gedenktafel ent- erschien erstmals 1954, noch vor der Selb- hüllt (1966 durch Vizebürgermeisterin Fröh- ständigkeit der Gemeinde. Das Impressum lich-Sandner.) 1978 wurde im 2. Wiener der Purkersdorfer Informationen ist inzwi- Gemeindebezirk die Franz-Ichmann-Gasse schen mehrmals geändert worden und lau- nach ihm benannt. tete ab 1991: „Liste Josef Baum (Kommu- nisten, Linkssozialisten u. Parteilose) zu ILLE, Franz, Ing. Mag. Händen Mag. J. Baum, Kaiser-Josef-Straße Projektmanager/ÖBB, Franz Steinergasse 57-63/31.“ 45, *7.10.1955, verheiratet mit Mag. Irene Baum bezeichnete sich damals als Parteilo- → Ille, zwei Kinder. Mitglied des → Gemein- ser, laut Offenlegung der PI informierten die- derates seit Jahresende 2000, ab 6. Juni se (ohne den bisherigen KP-Bezug) „über 2000 Vorsitzender der → SPÖ, Stadtorgani- sonst oft verschwiegene Tatsachen und sation Purkersdorf; als solcher jedoch nach Zusammenhänge“. 1992 trug die letzte freiwilligem Verzicht am 21. März 2003 Nummer des Blattes die Bezeichnung Info – durch Gemeinderat Christian → Putz abge- Purkersdorfer Informationen. löst. Mehrfach integriert im → Vereinsleben Heute sind die Purkersdorfer Informationen der Wienerwaldstadt. die Zeitung der → Liste Baum, die auch als ILLE, Irene, Mag. Gemeinderatsfraktion tätig ist, mit der Per- spektive einer ökologischen und solidari- Siehe → Gymnasium und → Schulleiter. schen Gesellschaft. Sie schreibt – laut ih- rem Impressum – über (sonst wenig veröf- IMKERVERBAND fentlichte) Tatsachen und bringt dergestalt Siehe → Niederösterreichischer Imkerver- Vorschläge in die Gemeindepolitik ein. Me- band. dieninhaber, Verleger und für den Inhalt ver- antwortlich: Liste Baum, p. A. Mag. Josef IM WINKEL Baum, Kaiser-Josef-Straße 57-63/34, wo- Flurbezeichnung für eine Gegend südlich bei Mag. Baum Wert auf den Hinweis legt, der → Autobahn, zwischen der → Baunzen dass er schon mehrmals wegen Artikel in und der Gartenstadt → Heimbautal. den Purkersdorfer Informationen geklagt

——— 122 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF worden sei, bei Gericht jedoch kein Verfah- Geschäftsführer. 1979 wurde ihm die Gol- ren verloren habe. dene → Ehrennadel für Verdienste um die Gemeinschaft verliehen (→ Postkutsche). INFRASTRUKTUR Seit 1989 im Ruhestand. Als Firmeneigen- Siehe → Allgemeiner Teil / Wegweiser, II a. tümer anderweitig nur noch sekundär inte- ING. KARL STAUBERGASSE griert. Quergasse in der → Postsiedlung zwischen IRSCHIK, Ronald → Tullnerbachstraße 42 und → Andreas Techniker, Linzer Straße 39, *16.5.1959, Scheu-Gasse. Benannt nach dem Helfer verheiratet, zwei Kinder. Im „Nebenberuf“ und Wohltäter der Postsiedler, Ing. Karl → Motorsportler (Motorrad und Pkw) mit Stauber. beachtlicher Erfolgstabelle, beginnend 1974, fortlaufend bis heute, mit einigen INTEGRATIONSBEIRAT Rennpausen, und mit Plänen für die Eine kurzlebige Einrichtung in Purkersdorf. Zukunft, wenn auch aus familiären und Grundsatzbeschluss des → Gemeinderates beruflichen Gründen bereits seit einigen 18. Juni 1996, nominelle Konkretisierung Jahren mit eingeschränktem Aktionsradius. 24. Februar 1997, Konstituierung 28. Ausgewählte Erfolge: 1977 3. Platz ÖM- Februar 1997. Keine „Wiederverlautba- Meisterschaft Trial; 1978 Renault 5 rung“ nach der Gemeinderatswahl 2000. Cup-International 3. Platz ÖM-Meister- INTEGRATIONSWOCHE schaft; 1979 zwei Siege am Österreichring Siehe → Mental Handicap Sportclub und – Int. Super-V-Rennen; 1980 vier Rennen Lydia → Mondl. Formel 3 Europameisterschaft 3. Platz beim EM-Lauf in Zantvort; 1985 2. Platz ÖM-Meis- IRENENTAL terschaft in Rallye Cross, gleichfalls 1986; Lang gestrecktes Tal mit gleichlautender 1988 3. Platz ÖM-Meisterschaft, zwei Siege Straßenbezeichnung, beginnt bei Nr. 138 am Leru-Ring Melk, 1990 3. Platz ÖM-Meis- der → Tullnerbachstraße (B 44) nach Hinter- terschaft und 8. Platz Rallye Cross GP tullnerbach, das nun gleichfalls Irenental Brands Hatch – England; 1991 Semperitral- heißt. Es wird vom → Tullnerbach durchflos- lye EM-Lauf 3. Platz Gruppe N mit Lancia sen. Der Name stammt von der früh verstor- Delta Integrale; 2001 3. Platz Gruppe Histo- benen Tochter Irene der Familie Jachoda in risch beim Rallye Harrach Sprint wieder mit Hintertullnerbach (seit 1870). Lancia Delta Integrale. IRENENTALWEG IVERSEN, Freddy Valentin Ein 1979 instand gesetzter Wanderweg, der Präsident der Dänisch-Österreichischen Ge- bei der ehemaligen Gaststätte Irenental Nr. sellschaft, heute wohnhaft in Rappoltenkir- 7 beginnt und an der Gemeindegrenze von chen, war viele Jahre vorher in Purkersdorf, Purkersdorf (bei der Brücke) zu Tullnerbach An der Stadlhütte 13 daheim. *11. 10. (vor dem ehemaligen Kloster) endet. Er ver- 1937 in Kopenhagen, die erste Zeit seines läuft im Wesentlichen entlang der Straße. Lebens, Schul-, Studien- und Berufsausbil- dungszeit in Dänemark verankert. Schon IRSCHIK, Ottokar, Kommerzialrat damals mit Beweisen seiner multitalenten Eigentümer und Geschäftsführer der Firma Begabung, was ihm – 1955 bis 1957 däni- Thermotechnik i. R., Bahnhofstraße 12, *1. scher Soldat – vorher und nachher kurze 9. 1932 in Purkersdorf, absolvierte die Han- berufsorientierte Aufenthalte in Moskau, delsakademie nach dem Untergymnasium, Warschau, Berlin, Brüssel, in Wales, Leip- war beruflich ab 1951 bei diversen Firmen zig, London und Paris einbrachte, mit vielfa- im In- und Ausland tätig und dann ab 1964 chen Prominenz-Kontakten.

——— 123 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Seit 1960 in Österreich, seit 1963 mit der und Regisseur tätig, österreichisch wie Österreicherin Waltraud Maria, geb. Haas, dänisch. Ehrenamtlich knüpfte er zahlreiche verheiratet, bald Vater einer Tochter, enga- österreichisch-dänische Kontakte; war bzw. giert er sich im Kunst- und Medienbereich ist aktiv: vom Leiter des dänischen Jugend- voll und ganz, auch als Tänzer, sogar als clubs bis zur Präsidentenwürde (zur Präsi- Komparse, bald aber verankert als Regieas- denten-Bürde seit 1975) der dänischen sistent, weiter als selbstständiger Regis- Gesamtrepräsentanz in Österreich. seur der verschiedensten Produktionen, wie 90 Jahre Robert Stolz, Donauinsel (mit Wal- Er ist Ritter des königlich dänischen Danne- traud Haas und Erwin Strahl). Desgleichen brog-Ordens (1989), der Herr Bundespräsi- arbeitete er alleinverantwortlich für den dent hat ihm (im November 2002) das Gol- ORF: Am bekanntesten Hello Austria – Hello dene Ehrenkreuz verliehen und in Purkers- . Schließlich gründete er (1977) die dorf hat er mehr als einmal „Dänenfeste“ hochaktive DAN – Austria Produktion (TV veranstaltet, mit viel Publikumswirksam- und Film) und war und ist weiter als Autor keit, mit erlesener Resonanz.

——— 124 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

J

JACHYM, Franz, Dr. JÄGERBRÜNNL Erzbischof-Koadjutor und Generalvikar der Eine von Wild und Jägern gern aufgesuchte Erzdiözese Wien, *3. 9. 1910, ✝ 29. 11. Quelle nächst dem → Waldsportpfad. 1984 in Wien, war in der Zeit von Septem- ber 1936 bis September 1937 Kaplan in JAGERSBERGER, Anna Purkersdorf. Staatl. geprüfte Musikpädagogin, Professo- rin, wohnte Alois Mayergasse 2. *6 .4. JAGDCLUB PURKERSDORF 1904, ✝ 4. 7. 1980, widmete ihr ganzes Sitz: Wiener Straße 46. Aufgabe: Durch ge- Leben der Kunst und der musikalischen selliges Beisammensein natur- und jagdbe- Jugenderziehung. Beruf war für sie Beru- geisterter Menschen dem Kulturleben unse- fung. Beginn ihrer Laufbahn: 1930. Die rer Wienerwaldstadt neue Impulse zu geben Stadtgemeinde zeichnete sie 1974 mit der und das Waidwerk zu pflegen. Gründungs- Silbernen → Ehrenbrosche aus. 1978 wurde jahr 1971, Eröffnung des Schießstandes im ihr nach 40-jähriger, mit ungebrochenem Hotel Friedl im Juni 1975. Sich selbst und Idealismus geleisteter Lehrtätigkeit der der Öffentlichkeit hat der Jagdclub im zehn- Berufstitel Professor verliehen. ten Jahr seines Bestehens ein Geschenk Auch ihr Vater, Albin Jagersberger, Inspek- bereitet: die → Hubertuskapelle. In Verbin- tor der Gemeinde Wien und Leiter des Pur- dung mit der Einweihung hielt er seine erste kersdorfer → Elektrizitätswerkes, Gemein- Hubertusfeier ab, welche seither alljährlich derat (23.11.1875 bis 18.3.1934), sowie stattfindet. Im Rahmen der → Städtepart- ihr Bruder, BRD-Regierungs-Baudirektor DI nerschaft weilte 1978 eine Säckinger Karl Jagersberger, welcher in seinen Erinne- Jägerschafts-Abordnung in Purkersdorf, bei rungen wertvolle Einzelheiten aus seiner der Einweihung der Hubertuskapelle wirkte Bekanntschaft mit Dr. Karl → Landsteiner auch eine Jagdhornbläsergruppe aus → Bad aus dessen Purkersdorfer Zeit niederge- Säckingen mit, 1983 besuchte eine Gruppe schrieben hat, sind als verdienstvolle Pur- Purkersdorfer Jäger die Waidkameraden kersdorfer zu nennen. Säckingens. JAKOBIMARKT Aktivitäten nach außen, innerorganisatori- scher Clubbetrieb, Themen und Zielstrebig- Die r. k. Pfarrkirche Purkersdorf ist dem Hl. keit, sie verzeichnen die Jahre über immer Jakobus dem Älteren geweiht. Die Weihe wieder Auffrischung und Aktualisierung, des Kirchen-Großausbaues 1936 durch Kar- ganz im Sinne der Gründer von 1971; nun- dinal Innitzer hat den Namenstag des → Kir- mehr unter der Obmannschaft von Mag. chenpatrons im 20. Jahrhundert schon ein- Erich Gratzenberger. mal zu einem Wienerwaldfesttag werden lassen. Im 850. Jubiläumsjahr 1980 sollte JAGDHORNBLÄSER dem Heiligen zu Ehren ein Sonntag des Diese Purkersdorfer Brauchtumsgruppe un- Gewerbes, mit Markttreiben und Belustigun- ter der Patenschaft des → Jagdclubs be- gen aller Art, stattfinden. Initiator des ers- steht seit längerer Zeit, wirkt seit 1996 neu ten wohlgelungenen Jakobimarktes am 27. instrumentalisiert und hat mit gutem Erfolg Juli 1980 war Robert Matzka, älterer Bruder auch schon am NÖ Jagdhornbläserwettbe- des späteren Bürgermeisters Franz → Matz- werb teilgenommen. Ansprechpartner: Hein- ka; → Gewerbebaum. Dem für die Durchfüh- rich Zorn, Telefon 0664/526 5357. rung zustande gekommenen Zwölferaus-

——— 125 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF schuss gesellte sich die Stadtgemeinde gerte Wiederwahl. Ende 1982 tritt er aus Al- hinzu, in den Jahren danach als offizielle tersgründen freiwillig zurück. Als Bürger- Veranstalterin. Zum weit überregionalen meister ist er auch Bezirksobmann des Volksfest geworden, hat der Jakobimarkt, ÖVP-Gemeindevertreterverbandes und von schon „international“ besucht, seinen fes- 1975 bis 1980 Obmann der überörtlichen ten Platz im Purkersdorfer Jahresfestkreis Schulgemeinde gewesen. und im niederösterreichischen Veranstal- Von seinen öffentlichen Funktionen seien tungskalender eingenommen. noch erwähnt: (Bezirksstellenleiter und) Zum 15. Jakobimarkt 1995 wurde eine Son- Kolonnenkommandant des → Roten Kreu- dermarke geprägt, erklang zum ersten Mal zes, jahrelang führender Funktionär der → die neue Orgel. Dann war bezüglich der be- Waldunion Purkersdorf und im → Verschöne- liebten Einrichtung eher ein „Kurztreten“ rungs- und Fremdenverkehrsverein, Vor- festzustellen. Mit einem „Musikalischen Ja- standsmitglied des → Naturpark-Vereins, kobustag 2000“ setzte es eine zaghafte → neue Initiative. In Zusammenarbeit mit der Ehrenmitglied beim Kameradschafts- → Stadtkapelle brachte der → Verschöne- bund. Als Bürgermeister setzte er sich rungsverein den Jakobimarkt 2002 wieder besonders für die Angelegenheiten der Stra- ganz groß heraus – und das nicht zum letz- ßen, für die Errichtung der → Sportanlage ten Mal. Speichberg, den Ausbau des Kanalnetzes, den Bau von Wohnungen, die Erweiterung JAUNECKER, Hans, Regierungsrat des → Kindergartens usw. ein. Er setzte sei- Inspektionsrat der NÖ Landesregierung, Au- ne Unterschrift unter die Partnerschaftsur- ßenstellenleiter der → Bezirkshauptmann- kunde mit → Bad Säckingen. Jauneckers schaft Wien-Umgebung, → Bürgermeister Bestreben, seinem Heimatdorf Infrastruktur von Purkersdorf, Bezirksstellenleiter des → (siehe → Einleitungskapitel II) u. Antlitz (→ Roten Kreuzes u. a.; Hardt-Stremayrgasse Ortsbild) einer Wienerwaldstadt zu vermit- 5-7, *25. 3. 1914 in Purkersdorf, ✝ 12. 07. teln, zeitigte viele Erfolge. Er kümmerte sich 1993. Nach der Hauptschule gediegene um alles und war für jeden da, leitete – mit Ausbildung als Graveur (Externistenmatura einem Wort – die Geschicke der Stadtge- als Erwachsener), 1934 österreichisches meinde als echter Volksbürgermeister. Bundesheer, 1938 wurde er in die Deut- Als Beamter trat er 1976 in den Ruhestand. sche Wehrmacht übernommen und nach verschiedentlicher Verwendung schließlich Auszeichnungen: Florianiplakette der → Feu- Hauptmann und Bataillons-Kommandant, erwehr (1973), Goldener → Ehrenring der Frontoffizier im Zweiten Weltkrieg, im Ein- Stadtgemeinde Purkersdorf (1974), Golde- satz an den Kriegsschauplätzen im Osten ne Verdienstmedaille des → Roten Kreuzes und im Westen zweimal verwundet, ausge- (1976), Großes Ehrenzeichen für Verdien- zeichnet mit Luft- und Erdkampfabzeichen, ste um Niederösterreich (1977) und Golde- Eisernem Kreuz Erster und Zweiter Klasse. nes Ehrenzeichen des → ÖAAB, Ehrennadel Am 30. April 1945 in amerikanischer Ge- des → Fußballclubs Purkersdorf, Goldenes fangenschaft, 1946 Heimkehr und Anstel- Landesehrenkreuz des Kameradschafts- lung als Beamter in NÖ. bundes und Blaues Kreuz der → Wasserret- 1955 und ab 1960 (geschäftsführender) tung in Silber (1979) dieses in Gold 1982, Gemeinderat bzw. Stadtrat erringt er 1970 Ehrenmitgliedschaft der → Naturwacht mit seiner Namensliste für die ÖVP die ab- (1980), Ehrenbürger von Purkersdorf solute Mehrheit bei den Gemeinderatswah- (1983), Goldene Ehrennadel und Ehrenmit- len und wird Bürgermeister (seit 1919 wa- gliedschaft des → Tennisclubs Purkersdorf ren das – frei gewählt – nur Sozialdemokra- (1984), Goldenes Ehrenzeichen (1985) und ten), erlebt eine zweimalige erfolgsgestei- 1989 Ehrendiplom der ÖVP-NÖ, Ehrenmit-

——— 126 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF gliedschaft des Verschönerungs- und Frem- stellte; Bronzene, Silberne und Goldene denverkehrsvereins (1989). Und nicht zu Medaille des Österreichischen Sängerbun- vergessen: Regierungsrat Jaunecker war des, Silberne → Ehrennadel der Stadtge- auch Angehöriger der Purkersdorfer → Ty- meinde Purkersdorf (1982). pen. Karl Jekeli ist verheiratet und hat zwei Kin- Am 29. September 1994 wurde der kleine der (ein drittes ist bereits verstorben), ist Stadtsaal (Gemeinderats-Sitzungssaal) bzw. war Gründungs- und Vorstandsmitglied nach ihm benannt. des Ambulatoriums für körper- und mehr- JAYZEROWAY fach behinderte Kinder und Jugendliche. Ferner war er lange Zeit Presbyter der evan- Die Hobbymusikgruppe bemerkt über sich gelischen Kirchengemeinde Purkersdorf, selber: Es handelt sich bei Jayzeroway um heute Ehren-Presbyter. Seine Hobbys waren eine Rock/Bluesband mit vornehmlich wie- bzw. sind: Basteln mit Holz, Radfahren, nerischen Texten. In der Besetzungsliste Wandern und Eislaufen. Fremdsprachen: finden sich zwei Purkersdorfer: Bernie Rumänisch und Ungarisch. Magenbauer (Bass) und Peter Zulinski (Schlagzeug). Die weiteren Mitglieder sind: JELOSITS, Peter Christoph Michalke (Gesang), Carl Majneri (Gitarre), Alexander Leopold (Keyboards) Opernsänger, Wientalstraße 18, *23. 5. und Jürgen Mitterlehner (Saxophon). 1960 in Wien; hat als Sopransolist bei den Zum Großteil werden Nummern gespielt, die Wiener Sängerknaben begonnen, das Vio- der eigenen Feder entspringen, es hat sich linspiel erlernt, das Oberstufenrealgymnasi- jedoch auch zu einer Art Markenzeichen ent- um für Studierende der Musik in Wien wickelt, bekannte englische Lieder mit besucht und zugleich Hornunterricht an der einem neuen, wienerischen Text zu verse- Wiener Musikhochschule genommen; hen. Ansprechpartner: Bernhard Magenbau- anschließend Gesang bei Prof. Alexander er, Telefon 0676/7338161. Kolo und KS Prof. Hilde Rössel-Majdan stu- diert, Lied und Oratorium bei Prof. Erik Wer- JAZZBAND SPECTRUM ba. Über die Opernschulen der Hochschule Siehe → Spectrum. und des Wiener Konservatoriums ist er als Tenor an das Opernstudio der Wiener JEKELI, Karl Staatsoper gelangt und seit 1985 Ensem- Linzer Straße 14. *24. 4. 1917 in Schwei- blemitglied. Dazu verzeichnet er rege Kon- scher (Siebenbürgen). Nach einschlägiger zerttätigkeit im In- und Ausland, Kirchenmu- Fachausbildung in Kronstadt (Siebenbür- sik, Schallplatten-, Radio- sowie TV-Aufnah- gen) kaufmännische Tätigkeit in der men und Mitwirkung bei den Wiener, den Lebensmittelbranche, vor dem Krieg in Salzburger Festspielwochen, dem Carinthi- Kronstadt, hernach – er leistete Militär- schen Sommer, der Schubertiade usw. dienst ab März 1939 und kehrte im Juli Gesungen hat er dabei schon unter Claudio 1947 zurück, nach Purkersdorf (inzwischen Abbado, Nikolaus Harnoncourt, James Levi- sein Heimatort geworden) – schließlich als ne, Wolfgang Sawallisch, Sir George Solti, Filialleiter bei Julius Meinl in Wien und letzt- Horst Stein u. a. Auch einen Purkersdorfer lich in Purkersdorf. Er ist seit 1948 im → Auftritt haben wir seinerzeit erleben dürfen. Männerchor bzw. in der → Chorgemein- Als neuestes hat er in den letzen Jahren schaft aktiv, war 13 Jahre Fahnenjunker und auch unter den Dirigenten Erich Leinsdorf, fast 28 Jahre Kassier. Giuseppe Sinopoli u. a. gesungen und seine Auszeichnungen: Bronzene Medaille der Opern- und Konzertauftritte um einiges ver- Handelskammer NÖ und Silberne Ehrenme- mehrt. Und ist verheiratet mit Natalie, geb. daille der Kammer für Arbeiter und Ange- Pulos, Vater der Söhne David (1994) und

——— 127 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Jakob (1999) geworden. Hobbys: Möbel- ben. Sie heiratete 1921 in Ried im Innkreis, bauen, Tennis, Oldtimer, Heimwerken. später siedelte sich das Ehepaar Hum- plik-Jone in Purkersdorf an. Hier entstanden JOHANN KRALGASSE Hildegard Jones reifste Werke, der Gedicht- Kurze Gasse in der → Postsiedlung zwi- band Anima und Tu auf Dein Herz, die Bilder schen → Andreas Scheu-Gasse und → Wien- Wienerwald und Golgatha. Durch ihre Veröf- talstraße 19, benannt nach Johann → Kral. fentlichungen in der kulturwissenschaftli- chen Zeitschrift Der Brenner wurde der JOHANNSER KOGL ebenfalls für diese Zeitschrift tätige Lehrer 383 Meter hoch, im → Lainzer Tiergarten und Philosoph Ferdinand → Ebner auf sie beim Kaiserzipf. aufmerksam, und es kam zu einem regen JOHANN SPALTGASSE geistigen Kontakt zwischen den beiden. Zwi- schen 1933 und 1943 vertonte Anton von Zu Ehren des langjährigen führenden sozial- → demokratischen Kommunalpolitikers nach Webern einzelne ihrer Gedichte, ihre We- dem 1. Weltkrieg (auch schon vorher), bern-Korrespondenz befindet sich jetzt in der Österreichischen Nationalbibliothek. Johann → Spalt, durch Beschluss des Das in ihrem Besitz befindliche Trakl-Selbst- Gemeinderates vom 19.9.1961 als Neben- bildnis vermachte sie der Stadt Salzburg, ih- gasse zur Sagbergstraße (vorgesehen). ren und den künstlerischen Nachlass ihres JOHANN STRAUSSGASSE Gatten der Gemeinde Purkersdorf; diese widmete ihr 1961 eine Ausstellung und seit Seitengasse der → Hießbergergasse (Nr. 1988 den Humplik-Jone-Gedächtnisraum 23) nächst der → Wintergasse. Benannt im Rathaus. → Ehrengräber, → Heimatmu- nach dem „Walzerkönig“ Johann Strauß, seum (1988). *25. 10. 1825 in Wien ✝ 3. 6. 1899 in Wien. Der Humplik-Jone-Raum ist auf die Dauer für den Widmungszweck ungeeignet, da feucht. JONAS, Franz Eine Auswegstation scheint zur Zeit gefun- Bundespräsident der Republik Österreich. den (Privat-Hilfe), als endgültigen Standort *4.10.1899, ✝ 24.4.1974. 1951 bis 1965 fasst man die ehemalige Poststation ins Bürgermeister der Stadt Wien. 1965 bis Auge. 1974 bekleidete er das höchste Amt im Staate. Aus Anlass der Stadterhebungs-Fei- JOPPICH-GRUFT erlichkeiten wurde er 1967 → Ehrenbürger Siehe → Mausoleum. von Purkersdorf. JOSEF HOFFMANNGASSE JONE, Hildegard Eine kleine Seitengasse (Sackgasse) der → Verehelichte → Humplik, Lyrikerin und Male- Wiener Straße kurz vor der Wiener Stadt- rin, *1.6.1891 in Sarajewo als Tochter ei- grenze, gegenüber dem → Sanatorium, nes Architekten, ✝ 28.8.1963 in Purkers- benannt nach dem bekannten Architekten dorf. Die Harmonie in der Formgebung zu Josef → Hoffmann. Die Gasse mündet in suchen, vererbte sich vom Vater auf die einen Gehweg entlang des rechten Ufers Tochter, deren besondere Neigung zu- des → Wienflusses. nächst der Bildhauerei galt. In Wien studier- te sie bei Prof. Josef Humplik, ihrem späte- JOSEF SCHÖFFEL ren Gatten. In vielen Kunstarten offenbarte Siehe → Schöffel, Josef. sich alsbald ihr Genie: war es die Bildhaue- rei, die Graphik, die Malerei, die Dichtkunst JOSEF SCHÖFFEL-FÖRDERUNGSPREIS – auf allen Gebieten schuf sie Werke, die Im Rahmen einer Festsitzung des NÖ Natur- vom tollen Treiben der Zeit unberührt blie- schutzforums 1976 am 11. Dezember

——— 128 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

1976 in Mödling erhielt Bürgermeister Städtepartnerschaft → Säckingen-Purkers- Regierungsrat Hans → Jaunecker aus der dorf in Säckingen 1973, hier vom 17. bis Hand des Landeshauptmannes Andreas → 20. Juni 1976 begangen; mit Jubiläums- Maurer für Purkersdorf den erstmalig verge- Wiederholungen benen Josef Schöffel-Förderungspreis des JUNGE GENERATION IN DER SPÖ Landes NÖ. Eine Würdigung der Pflege, des Ausbaues und der kulturorientierten Gestal- Siehe Michael → Huber, Christian → Putz. tung des heimatlichen Waldes in der Wie- nerwaldstadt. Die Vergabe des Josef Schöf- JUNGE ÖVP (JVP) fel-Förderungspreises 1977 erfolgte im Früher Österreichische Jugendbewegung Rahmen einer Feierstunde am 16. Dezem- (ÖJB), Junge Generation in der ÖVP, heute ber 1977 in Purkersdorf. 1985 erhielt Josef eine Teilorganisation der Österreichischen → Elsinger diesen Preis, 1991 Dr. Kurt → Volkspartei. Gründungsjahr 1945. Seit Schlintner. Bezüglich 1997 siehe Andreas damals auch in Purkersdorf mit, seit 1966 → Friedmann. ohne Unterbrechungen vielseitig tätig. Obmänner waren ab dieser Zeit: Dr. Ernst → JOSEF SCHÖFFEL-SCHULEN Großmann (1966 bis 1968), Claus Peter → In Übereinstimmung von Stadt- und Schul- Fritz (1968 bis 1969), Herbert → Miche- gemeinde (1972) so benannt: Josef Schöf- litsch (1969 bis 1975 bzw. 1971), Ing. fel-Hauptschule, Alois Mayer-Gasse 4, Josef Franz → Findeis (1975 bzw. ab 1971 Schöffel-Volksschule, Schwarzhubergasse 7. geschäftsführender bis 1984), Harald → Josef Schöffel-Sonderschule, Schwarzhu- Sterle (1984 bis 1988), Ing. Andreas → bergasse 7. → Schulen, → Schulgasse, → Friedmann (1988 bis 1989), Martin Koller Schulleiter. (1989 bis 1992) und Heinz Rienessel (ab JOSEF ZUREK WEG 1992). Nach mehreren kurzzeitigen Zwi- schenbestellungen ist Jürgen Sykora, der → Siehe Josef Zurek. Sohn von Bernd → Sykora, seit 12. Mai JUBILÄUMS-HOCHZEITEN 2002 Obmann. Gnadenhochzeit (70 Jahre): Dr. Franz und JUNGE WIRTSCHAFT Katharina → Hadamowsky (1993), desglei- → chen die Steinerne Hochzeit (67½ Jahre) im Vgl. Andreas Tulach. Jahre 1990. Eiserne Hochzeit: Johanna und JURICA, Johann Anna Formanek (1991), Leopold und Rudol- Kfz-Händler und Werkstättenbesitzer, Haupt- fine Löfler (1996), Franz und Auguste Sadi- straße 12, *12. 5. 1941, derzeit Bürger- lek (1998), Friedrich und Dorothea Schiebel → (1999), Wilhelm und Helene Stonek (2001). meister von Tullnerbach. War von 1984 Die große Mehrzahl von ihnen ist uns inzwi- bis 1990 Obmann des → Fußballclubs Pur- schen ja schon in die Ewigkeit vorausgegan- kersdorf FCP, seinerzeit u. a. Verwalter der gen. → Feuerwehr Unter-Tullnerbach. Seitens der Stadtgemeinde Purkersdorf 1994 mit der JUGENDBEIRAT, JUGENDGEMEINDERAT Silbernen → Ehrennadel ausgezeichnet. Siehe Lydia → Mondl, vgl. → Einleitung / Sachübersicht bzw. → Verein Jugend- und JÜPTNER-JONSTORFF, Klaus Kulturzentrum. Produktionsleiter, Andreas Scheugasse 2, *16.2.1943 in Wien, 1963 nach dem Bun- JUMELAGE desheer-Präsenzdienst durch Gattin Fran- Sprich Schümelasch, zu deutsch → Partner- ziska geb. Zwickl Purkersdorfer geworden. schaftsfeier. Im Zusammenhang mit der Gleich seinem bekannten Vater – dieser hat

——— 129 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF alle Sissy und viele Moser-Filme ausgestat- gezinkten Karten der Constanze Mozart tet – zunächst dem Film verschrieben usw. Die Aufzählung könnte noch weiterge- (Sascha): mit Peter Alexander-, Uschi hen. So sollte eine 13-teilige Serie über die Glas/Roy Black-Produktionen für die Kino- Fernsehschirme ausgestrahlt werden: Die leinwand. Jetzt primär mittendrin in der Leute von St. Benedikt mit Barbara Wus- TV-(Vielfach Serien-)Produktion: Wenn der sow, Albert Fortell, Toni Sailer, Wilfried u. v. Vater mit dem Sohne, Hallo Hotel Sacher a. Die Zahl der Jüptner-Jonstorff-Produktio- Portier, Ringstraßenpalais, Ochsenkrieg, nen liegt inzwischen schon erheblich über Der Mann im Salz, Piefke-Saga, Die Förster- der Marke 100. Eine Produktionsleistung, buben, Müllers Büro, Heldenfrühling, Die die jedem Vergleich standhält.

——— 130 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

K

KÄFER IM WIENERWALD KAISERMAISS Am → Naturlehrpfad, knapp bevor man zum Holzschlag nördlich der Gegend → Ruh- → Wienerwaldhaus gelangt, befindet sich in mannsfeld, südlich von → Loimannshagen Form eines aufgeschlagenen Buches eine und dem Gablitzer → Buchberg. Käfertafel. Eine zweite steht etwas weiter neben dem → Wildschweingehege. KAMERADSCHAFTSBUND, ÖSTERREICHISCHER KAFKA, Wilhelmine Ein Stadtverband dieser Gemeinschaft Pfarrsekretärin i. R., Linzer Straße 21, *6. besteht auch in Purkersdorf, Vereinslokal 1. 1937. Für ihren selbstlosen Einsatz, weit Stadtheuriger Ullmann, Gründungsjahr über „Dienstvertrag, Dienstvorschriften und 1962 laut → Bezirkshauptmannschaft Dienstordnung“ hinaus zum Wohle der Wien-Umgebung, ein Proponentenkomitee katholischen Pfarr-, und damit der gesam- war schon einige Jahre vorher aktiv. ten Stadtgemeinde, hat ihr der Purkersdor- Obmänner: 1962 bis 1965 Dr. Rosskopf, fer Gemeinderat mit Wirkung vom 29. Sep- 1965 bis 1984 Rudolf → Schreier, 1984 bis → tember 1994 die Silberne Ehrenbrosche 1987 Alfred Peichl, 1987 bis 1991 Johann verliehen. Koller (unter ihm wurde das → Friedenskreuz errichtet), 1992 bis 1994 Franz Matzka. KAISERIN ELISABETH-BAHN (KEB) Seit dem Tod von Franz → Matzka ist Siehe → Westbahn. Gemeinderat a. D. Roland → Brauner Ob- mann. 1995 erschien, noch von Franz Matz- KAISER-JOSEF-STRASSE ka begonnen, von Gerhard → Haider redak- Auf einem Ortsplan von Purkersdorf aus tionell zu Ende geführt, 50 Jahre nach dem Jahre 1780 ist an ihrer Stelle der „Weg Kriegsende, das ÖKB-Buch Zum Gedenken nach der Donnerin“ verzeichnet. „Donnerin“ (der Opfer des Zweiten Weltkrieges und der heimgegangenen Kameradschaftsbündler). = ehemaliger Ortsname von → Preßbaum. Dann hieß die Straße Untere → Schwaben- KAMMER DER GEWERBLICHEN gasse, später Preßbaumer Straße. Die Kai- WIRTSCHAFT FÜR NÖ → ser-Josef-Straße führt vom Hauptplatz Siehe → Wirtschaftskammer. bzw. von der Linzer Straße 1 bis zum → Ro- ten Kreuz, nachdem sie die → Westbahn un- KAMMER FÜR ARBEITER UND ter der → Hellbrücke unterführt hat. ANGESTELLTE Joseph II. (*13. 3. 1741 in Wien, ✝ 20. 2. Außenstelle Purkersdorf, Wiener Straße 2. 1790 in Wien) wurde 1765 Kaiser, Nachfol- Bot Servicedienste für betriebswirtschaftli- ger von Franz I., und Mitregent seiner Mutter che Beratung, Sozialversicherungs- und Maria Theresia in Österreich, im Jahre 1780 Pensionsfragen, Lehrlings- und Jugend- Alleinherrscher. Er erwarb für Österreich schutz, Rechtsberatung, Steuer- und Fami- 1772 Galizien, 1775 die Bukowina, besei- lienrecht, Kurse, Berufsförderung, Konsu- tigte die bäuerliche Leibeigenschaft sowie mentenberatung. Die Außenstelle Purkers- die Folter und gewährte Religionsfreiheit. In dorf (Bezirk Wien-Umgebung) existiert nicht der unteren Schwabengasse standen einst mehr (vgl. → Volkshaus), Zuständigkeit jetzt viele → Duckhütten (Schwabendörfl). Tulln.

——— 131 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

KANALISATION ter viel Freude. Entsprechendes kann man noch von ihm gespannt erwarten. Ein unentbehrliches Element einer moder- nen städtischen → Infrastruktur; Purkers- KAPL, Ulrike dorf besaß die längste Zeit kein umfassen- Studentin, Studentenwohnung in Wien, des (Schmutzwasser-)Kanalsystem. 1930 Elternwohnung in Purkersdorf, Wiener Stra- kam ein Anlauf zu einer Gesamtanlage nicht ße 70, *14.5.1981, Matura 1999, danach vom Fleck: zu teuer! Die 1966 begonnene Studienaufenthalt in Frankreich und jetzt kommunale Aktion, ganz Purkersdorf mit Besuch der Wirtschaftsuniversität. „Lieb- einem Geflecht einer Schmutz-, Regen- und lingshobby“ Springreiten daher zurückge- Mischwasserkanal-Einrichtung zu entsor- stellt, mit exzellentem Erfolgsregister bis- gen, sollte diesem Übelstand mit Mühe, her: Jugend-Pony-Landesmeisterin 1992, aber erfolgreich ein Ende bereiten. jeweils 3. Platz bei der österreichischen und Mit Sommer 1999 konnte bei einem Kanal- bei der niederösterreichischen Jugendmeis- system von 56 Kilometern Länge das terschaft 1995, 1. Platz mit der Mannschaft Gesamtprojekt nach einer Bauzeit von 30 NÖ bei den österreichischen Meisterschaf- Jahren als erfolgreich abgeschlossen, konn- ten der Bundesländer 1996, 2. Platz bei der ten 43 Millionen Baukosten festgehalten NÖ Landesmeisterschaft der Junioren 1997 werden. Dabei jedoch konnte die Groß-Klär- und 1. Platz bei der ländlichen Landesmeis- terschaft NÖ. anlage in der → Wintergasse aus Gründen der „Materialermüdung“ den durch Bevölke- KARATE KICKBOXING CLUB EMPI rungswachstum, → Gymnasium usw. gestei- Wurde 1997 gegründet, hat seinen Sitz in gerten Anforderungen nicht mehr entspre- Purkersdorf, Tullnerbachstraße 7 und sein chen. Ein Groß-Umbau wäre nötig gewesen. Betätigungsfeld ist Purkersdorf und Umge- Zu Jahresende 2002 waren alle Vorausset- bung. Er trat 1999 dem ASKÖ und 2000 der zungen für ein Einleiten der Abwässer in das World Karate Association (WKA-Austria) bei, Wiener Kanalnetz geschaffen, ein klagloses seine Verantwortlichen bekleiden auch Weiterfunktionieren für das gesamte Sys- Funktionen im NÖ Landesverband. Aktiv und tem ermöglicht (vgl. → Einleitung / Sach- meditativ, Körperbeherrschung und inner- übersicht IIa). Für 11 Prozent des Purkers- lich-geistige Entspannung: Ablauf, Motiv dorfer Gesamtaufkommens an Kanalisati- und Ziel des Trainings; soweit seine Vorstel- on, für den westlichen Teil unseres Ortes lungen, sein Vereinszweck, mit heute 78 → zuständig ist der Wiental-Sammelkanal Mitgliedern in voller Aktion, mit „mehr als „WISAG“. nur einer Abfolge von Bewegungen“. Im Dezember 2000 fand in Purkersdorf die NÖ KANDELSDORFER, Adolf Landesmeisterschaft statt.

Freizeitkünstler, zuvor Fleischergeselle und KARATESPORTVEREIN KU SHIN KAI Verkaufsleiter, Linzer Straße 33, *28. 9. PURKERSDORF 1936 in Pamhagen, Burgenland. Seit 1959 in Purkersdorf daheim, Gattin Maria, drei 1991 gegründet, nach vorangegangenen, Kinder. Besuchte ab 1985 Volkshochschul- erfolgreichen örtlichen Vorbildern orientiert, bzw. WIFI-Kurse für Relief-, Kerb- und Figu- einer von 33 niederösterreichischen Karate- renschnitzen, stellte aus und schnitzte vereinen. Hauptverantwortliche: Frieda und 1998/99 für die Purkersdorfer → Kirche die Franz P. → Magenbauer. Weihnachtskrippe mit Stall und allen Figu- Diese legen großen Wert auf die Tatsachen- ren (die alten Krippenfiguren waren aus feststellung: Karate ist ein moderner ästhe- Gips und begannen brüchig zu werden). tischer Sport, der Körper und Geist voll Schnitzen bereitet Herrn Kandelsdorfer wei- beansprucht. Er verbindet, als dynamische

——— 132 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Kunst mit präziser Körperbewegung, Kon- und 51, benannt nach Karl → Schäfer, Welt- zentration und Einsatz aller Gliedmaßen, meister im Eiskunstlauf. Körper und Geist zu einer Einheit. Karate wird unter 3 Gesichtspunkten betrieben: als KARL KURZGASSE Sport, als Selbstverteidigung und als Weg Kurze Gasse zwischen → Pummergasse und zur geistigen und körperlichen Meisterung → Hauptplatz 4, früher → Schulgasse, des eigenen Ichs. Ein wichtiger Grundsatz, benannt nach dem Bürgermeister und Chro- der für das Erlernen dieser Sportart von gro- nisten Karl → Kurz. ßer Bedeutung ist, heißt: „Einer der Wege ist Geduld“. Karatesportler können natür- KARLSBACH lich auch Frauen und Mädchen sein. Fließt im Zuge der → Karlgasse zur → Winter- Der Verein kann trotz seines relativ kurzen gasse. Er war seit dem Bau der → Westbahn Bestandes bereits auf beachtliche Erfolge und entsprechende Wirksamkeit in der 1856 bis 1858 um seine Mündung gekom- Öffentlichkeit hinweisen. Die oftmalige men, versickerte dann auch gewöhnlich un- Kurs- und Seminarbesuche seitens von Mit- terhalb des → Bahnhofes → Unter Purkers- gliedern haben sicherlich dazu beigetragen. dorf, brachte aber bei Hochwasser die Be- Weiters ist der Verein ordentliches Mitglied wohner im → Steinbruch in Gefahr, da sich des Österreichischen Karatebundes und förmlich ein See bildete. 1978 wurde der des NÖ Landesverbandes für Karate, was Karlsbach in das Programm der Wildbach- zur Folge hat, dass die Sportler aus Purkers- verbauung aufgenommen und so „ge- dorf bei offiziellen Landes- und Bundes- zähmt“: Erst am Ostortsende Purkersdorfs meisterschaften zum Start zugelassen fließt er, verrohrt, wieder in den → Wien- sind. fluss. KARGER, Johann KARMELITER-WIRTSCHAFTSHOF Malermeister, ✝ 17.12.1951 in Purkers- dorf. Ihm verdankt Purkersdorf die in den Kaiser-Josef-Straße 2 bzw. Linzer Straße 1. Jahren 1947 bis 1948 durchgeführte Res- Vom Vorbesitzer Staatsanwalt von Eckhard taurierung bzw. Erneuerung der Wandmale- (Eccard) erwarben ihn 1764 die Karmeliter rei in der kath. Pfarrkirche (→ Kirche). zu St. Josef ob der Laimgrube und setzten einen Meier zur Bewirtschaftung ein. Im KARLGASSE Zuge der Reformen Kaiser Josefs II. wurde Seitengasse der → Wintergasse bei Nr. 59. auch das Wiener Karmeliterkloster aufge- Vermutlich benannt nach Carl → Schuch. löst; 1795 erwarb Edler von → Fürnberg den Die Karlgasse schrieb sich anfangs (1875) Purkersdorfer Besitz für seinen außereheli- mit C, also Carlgasse. chen Sohn Eduard Perinet. Am 12. Novem- KARLGRABEN ber 1805 übernachtete → Napoleon Bona- Siehe → Karlsbach. parte hier. Später wurde aus dem Wirt- schaftshof ein Gasthaus (besonders be- KARL GRUBERGASSE kannt: Dorfinger, Felsenkeller. Siehe → Ga- Seitengasse der → Linzer Straße bei Nr. 50. stronomiebetriebe). Heute Standort eines Sackgasse, benannt nach Bürgermeister dm-Marktes. Karl → Gruber. Ein Teil der Gasse hieß vor 1934 Robert Blumgasse, benannt nach KATHARINENGASSE einem Revolutionär von 1848. (Catharinengasse) Bis zum Jahre 1910 KARLI SCHÄFERGASSE Name der → Hardt-Stremayrgasse. Zu- Zufahrt zur → Sportanlage Speichberg, nächst benannt nach Katharina Keller, einer beginnend zwischen → Speichberggasse 47 Siedlungsinitiatorin am → Eichberg.

——— 133 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

KATHOLISCHES BILDUNGSWERK KELLERWIESE Die Herausforderung der kirchlichen Er- Am Fuße des → Georgenberges. Gleichna- wachsenenbildung wird durch das Katholi- mige Gasse von der → Tullnerbachstraße (→ sche Bildungswerk in der Pfarre Purkersdorf Umfahrungsstraße) beim → Sängerbrunnen seit 1994 wahrgenommen. Nicht in erster abzweigend, führt entlang des → Schinder- Linie wird hier Wissen bei Vorträgen und grabens und des → Naturlehrpfades. Die Veranstaltungen vermittelt, um diese unmit- Bezeichnung stammt von alten, aufgelasse- telbar im Erwerbsprozess anzuwenden, son- nen Kellern, von welchen nur noch einer dern diese Bildungsarbeit „will den Men- besteht. Im Bereich Kellerwiese wurde schen befähigen, aus der Flut der Informa- 1980 der → Naturpark Sandstein-Wiener- tionen auszuwählen und diese kritisch zu wald erweitert, dabei ein Kinderspielplatz beurteilen“ (Weihbischof DDr. Helmut Krätzl, und ein → Streichelzoo geschaffen. Der Kin- Vorsitzender des Kath. Bildungswerkes). derspielplatz wurde – offizielle Fertigstel- Das heißt, diese Erwachsenenbildung lungsfeier am 1. April 2000 – großzügigst zu möchte das Selbstbewusstsein im Men- einem Abenteuerspielplatz ausgebaut (vgl. schen wecken, damit er die Fähigkeiten in → der Gemeinschaft mit Freude und Mut ent- auch Lydia Mondl). falten kann. KEMEDINGER, Gerhard KAUKAL, Beatrix Beamter, Speichberggasse 84, *20. 4. 1960 in Wien, besuchte die Volksschule in Kaufmännische Angestellte, Speichberg- Purkersdorf und die AHS in Wien; 1980 Zivil- gasse 84, *4.9.1962 in Wien, verheiratet, → zwei Kinder. Seit 1988 Purkersdorferin, seit dienst beim Roten Kreuz in Purkersdorf. 1995 Mitglied des Gemeinderates. 1997 Seit 1979 als Finanzbeamter, ab 1990 bei bis 2000 Fraktionsvorsitzende der SPÖ, seit der Steuerfahndungsstelle für Wien, NÖ und 2000 Stadträtin für Bildung und Personal. Burgenland beschäftigt. Funktionär in der → SPÖ-Stadtorganisation bis 1997, Mitglied KAWJI, Rawand, Dr. des → Gemeinderates von 1990 bis 1997. Chirurgische Ordination Dr. Hildgasse 2, KERSTEN, Peter Heinz *31.5.1963 im Irak, ab 1990 im Pflege- dienst der Caritas Wien. 1993 bis 1995 Tur- Magier, siehe → Stockhammer Peter. nusarzt bei den Barmherzigen Brüdern in Ei- senstadt, seit 2000 Facharzt für Chirurgie KICKINGER, Reinhard nach entsprechenden Ausbildungen in Wien; Zugchef bei den ÖBB i. R., Wienzeile 3, *25. und Ordination auch in Purkersdorf. Seit 4.1942 in Wien, seit 1946 in Purkersdorf 1993 österreichischer Staatsbürger mit wohnhaft. Gemeinderat seit 1975. Schon perfekten Sprachkenntnissen in Deutsch, als Jugendlicher war er mit verantwortlichen Englisch, Arabisch, Persisch und Kurdisch. Aufgaben betraut: 1957 bis 1960 Jugend- Kann auf Publikation (englisch) und Kon- vertrauensmann in der Schuhfabrik Bally, gressvortrag (deutsch) verweisen. 1958 bis 1960 Jugendobmann der Gewerk- schaft Leder- und Textilbekleidung. Ab 1960 KEITEL, Werner war er Funktionär der → SP-Stadtorganisati- Steinmetz, Bad-Säckingen-Straße 4. *22. 4. on Purkersdorf. Als uneigennütziger Aktivist 1950. Der Gemeinderat der Stadtgemeinde der → Berg- und Naturwacht von Anfang an – Purkersdorf hat ihm in Würdigung seiner von dieser mit dem Silbernen und Goldenen Verdienste als aktives Mitglied der → Berg- Ehrenzeichen dekoriert – und Mitarbeiter in und Naturwachtgruppe Purkersdorf mit viel- anderen Vereinigungen erhielt er 1983 die fältigem Einsatz durch mehr als zehn Jahre Goldene → Ehrennadel der Stadtgemeinde 1986 die Silberne → Ehrennadel verliehen. Purkersdorf. Nachdem Karl → Hofer im sel-

——— 134 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF ben Jahr seinen Wohnsitz in Purkersdorf KICKINGER, Reinhard jun. aufgegeben hatte, wurde Kickinger, bisher Gemeindebediensteter, Bahnhofstraße 28, Stellvertreter, sein einstimmig gewählter *12.4.1964. Dem vormaligen Ortseinsatz- Nachfolger als Orts-Einsatzleiter der Berg- → und Naturwacht, Gruppe Purkersdorf; und leiter-Stellvertreter der Berg- und Natur- bewährt(e) sich als solcher weiterhin eben- wacht Gruppe Purkersdorf hat der Gemein- so (Berg- und Naturwacht, Bergmessen seit derat am 29. September 1994 die Silberne 1989 u. a.) wie seit 1985 als Vereinsob- → Ehrennadel verliehen. mann-Stellvertreter für den → Naturpark Sandstein-Wienerwald bzw. als Obmann KIEGLER, Horst, Dr. Stv. im Gemeindereferat 1 → Kulturwesen Facharzt für Augenheilkunde, Linzer Straße und Naturschutzangelegenheiten (bis 1990) 14, *13.5.1966 in Lilienfeld. Berufslauf- und als Mitarbeiter in anderen Gemeinde- bahn: Nach Matura 1984 Universitätsstudi- ressorts sowie im → Verschönerungs- und um in Wien und Turnusarztjahr in Lilienfeld. Fremdenverkehrsverein, dies bis heute. Von 1994 bis 2000 Ausbildung zum Fach- arzt für Augenheilkunde und Optometrie in Ein besonderes Anliegen ist ihm auch die St. Pölten, dort dann ein Jahr Oberarzt am lebhafte Pflege der Städtepartnerschaft mit Öffentlichen Krankenhaus, 2001 als Nach- → Bad Säckingen, die ihn 1991 sogar nach folger von Medizinalrat Dr. → Derka Führung → Nagai, dann wieder im Mai 1992 zum 50. der Kassenordination für Augenheilkunde Mal und seither noch oftmals nach Säckin- und eines Kontaktlinseninstituts (mit zahl- gen führte. reichen Spezialgebieten). Er ist Mitbegründer des → Freundeskreises mit Bad Säckingen (1995) und seither Ob- KIESLING, Daniel mann-Stellvertreter. Als Blutspender hat er sich bis 1993 33-mal Lyriker und Orts- → Chronist. (1911 bis zur Verfügung gestellt. 1921, über die Zeit von 1872 bis 1914), Gastwirt zum Goldenen Adler (→ Gastrono- Gemeinderatszugehörigkeit (nach 25 Jah- miebetriebe) Hauptplatz 10. *26.2.1868 in ren) und SPÖ-Funktionärstätigkeit (nach 40 Altlengbach Nr. 34, ✝ 9.11.1926 in Purkers- Jahren) mit 2000 erloschen. Für 30 Jahre dorf. Verfasser feinsinniger Gedichte und Aktivismus, davon 20 Jahre als Ortseinsatz- mehrerer kurzer Volksstücke. Viele Gedich- leiter der Berg- und Naturwacht Gruppe Pur- te seiner Feder wurden von Ernst → Wolf ver- kersdorf, 1996 mit dem NÖ Naturpar- tont. ke-Ehrenzeichen, 1998 mit dem Großen Ehrenzeichen der NÖ Berg- und Naturwacht Sein Vater Daniel Kiesling der Ältere und 1999 mit der Goldenen Medaille des (*2.3.1840 in Pillichsdorf Nr. 178, NÖ., Ehrenzeichens für Verdienste um das Bun- ✝14.9.1910 in Purkersdorf) war sein Vor- desland Niederösterreich ausgezeichnet. gänger als Gastwirt zum Goldenen Adler. Nach der Familie wurde die → Kieslinggasse Seine Gattin Hanna, Mutter von zwei Söh- benannt. Neffe war, Erbe wurde Franz Neun- nen, hat ab 1974 durch Jahre Berufsförde- teufel d. Ä. 1894 bis 1980. Siehe Franz → rungs-Instituts-Nähkurse geleitet (zwischen Neunteufel d. J. 50 bis 90 Teilnehmerinnen), veranstaltete 1984 und 1989 Modeschauen mit selbst KIESLINGGASSE geschneiderter, selbst vorgeführter Beklei- dung (→ Freizeit-Künstler) und ist auch Ab → Wintergasse 24 Richtung → Bahnhof- anderweitig engagiert. Sie trägt neben straße 22, mündend in die → Franz anderem das Silberne und das Goldene För- Guschlgasse. Benannt nach Daniel → Kies- dererabzeichen der Berg- und Naturwacht. ling bzw. seiner Familie.

——— 135 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

KILIAN, Karl gasse; 1945 vorübergehend in der „Schrei- Steinmetzmeister. *1. 9. 1921 in Wien, bervilla“ (Alexander von → Schreiber), wo ✝13. 7.1997. Die Grundlage seiner Existenz die Kinder auch kostenlos verpflegt wurden, war die Wiener Steinmetzfirma seiner El- und schließlich in der Kratky-Villa in der → tern, er baute sie aus, verlegte sie nach Pur- Linzer Straße. Endlich konnte unter Bürger- kersdorf und errichtete in der Wiener Straße meister Ing. → Hein der Landeskindergarten 53 eines der größten Marmorwerke Öster- in der → Schwarzhubergasse errichtet wer- reichs. Jahrelang stellvertretender Bundes- den. Da dieser Bau nur für eine Gruppe innungsmeister der Steinmetzmeister Ös- bemessen war, erwies er sich bald als zu terreichs, in verschiedenen Funktionen tä- klein – diese Feststellung fand noch einige tig, war er vorübergehend auch Gemeinde- Male eine Wiederholung! – , sodass 1965 → rat (1970 bis 1975), Echo-Mitarbeiter eine zweite Gruppe behelfsmäßig im Schul- → und Wirtschaftsbundfunktionär sowie Mit- gebäude untergebracht werden musste. → glied der Schlaraffia. Der Funktionstitel Unter Bürgermeister → Jaunecker erbaut, Kommerzialrat wurde ihm 1968 verliehen, wurde am 27. Mai 1972 der für drei Grup- 1981 die Silberne Ehrennadel des ÖWB-NÖ. pen erweiterte Kindergarten in der Schwarz- KINDERFREUNDE hubergasse neu eröffnet und geweiht. Ver- baute Fläche: 380 m², umbauter Raum Auch in Purkersdorf nach dem Zweiten Welt- krieg wieder aktive Kinder(Betreuungs-)Or- 2.100 m³, Grundstückfläche 1.700 m², Küchenanlage für 200 Kinder. Da die Bevöl- ganisation seitens der → SPÖ, damals bis kerungszahl Purkersdorfs ständig wuchs, 1971 mit Spielplatz- und Hortbetrieb (vgl. → Kinderfreudigkeit und Kindergartenbedarf, Hort) Tullnerbachstraße 5, im „alten“ Kin- vor allem der Zuzügler, mehr und mehr derfreunde-Heim. (Dieses Haus, heute ein zunahmen, war auch der Kindergarten (I) in Bau mit 6 → „Start“-Wohnungen, ist weiter der Schwarzhubergasse bald viel zu klein, im Eigentum der Kinderfreunde verblieben.) sodass nur der Bau eines weiteren Kinder- Obmänner/frauen, nunmehr Vorsitzende gartens Abhilfe zu schaffen versprach. Ein nach dem Neubeginn waren: Luise Nagel kurzfristig eingerichteter Kindergarten II in (1947 bis 1958, von 1947 bis 1949 ge- der Linzer Straße konnte nur ein Provisori- meinsam mit Helene → Geiger), Wilhelm → um sein. Vom Gemeinderat einstimmig Macourek (1958 bis 1968), Helene Geiger beschlossen, erfuhr das Neu-Projekt Kinder- (1968 bis 1978), Christine Wichtl (1978 bis garten II in der → Bad-Säckingen-Straße – 1980) und Erika Bonifazi, Gattin von Johann preisgekrönte Planung Arch. DI Franz → Pfeil → Bonifazi (seit 1980). – am 17. Juni 1982 seinen Spatenstich An Aktivitäten gibt es jeweils einmal pro durch Landeshauptmann Siegfried → Lud- Monat eine Kinderveranstaltung, zum Bei- wig, seine Inbetriebnahme unter Bürger- spiel Kinderball, Ausflüge, Basteln u. a. Die meister → Matzka am 22. August und seine österreichische Kinderfreundebewegung entstand 1908. feierliche Eröffnung am 1. Oktober 1983 durch LH-Stv. Dr. Erwin Pröll. Dabei über- KINDERGÄRTEN brachte Bürgermeister-Stv. Heinz → Mau Der erste Kindergarten in Purkersdorf wurde 300 DM zum Ankauf von Bastelmaterial, im Jahre 1909 eingerichtet, allerdings ohne Ehrenringträgerin Else → Rambausek spen- eigene Heimstätte (→ Hardt-Stremayr), und dete spontan 5.000 Schilling. Dieser Kin- dabei blieb es die längste Zeit. Der Kinder- dergarten erfuhr dann im Sommer 1990 garten wechselte oft sein Domizil. Lange unter Bürgermeister Abg. → Schlögl durch war er in der → Herrengasse, dann in der → einen Zubau (Kosten 2,8 Millionen, Ausfüh- Deutschwaldstraße, dann in der → Winter- rung wieder Architekt Pfeil) eine wesentliche

——— 136 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Erweiterung und notwendige Komplettie- und vielen Tieren, auch Pferden, nimmt Kin- rung, er erhielt eine dritte Gruppe. der schon ab einem Jahr auf; kindgemäßer Dabei war 1988 im gemeindeeigenen Sportbetrieb, Vorschul- und Musikerziehung Wohnhaus Herrengasse 8 (ehem. → Fürs- sowie Sprachförderung finden besondere tenberg’sches Palais) interimistisch eine Beachtung. weitere Kindergartengruppe für 20 Kinder Inzwischen haben sich als weitere Privatkin- eingerichtet worden, nach kürzester Bauzeit dergärten etabliert: die Kleinkinderbetreu- am 23. September 1988 in einer kleinen ungsstätte Spatzennest, Hauptplatz 11, die Feier eröffnet; damals hatte sich die → Raiff- Kinderstube Teddybär, Kaiser-Josef-Straße eisenbank als Sponsor für die Puppenstube 57-63 und schließlich die Villa Lustig, Lui- eingestellt. senstraße 2 (siehe Monika → Traurig). Der Bedarf Purkersdorfs an Kindergärten war damit noch immer nicht gedeckt. Schon KINDER- UND JUGENDSPIELPLÄTZE 1990 schritt man an die Errichtung eines Neben dem großen, neuen Erlebnisspiel- Kindergartens III in der Siedlung am → platz auf der → Kellerwiese (vgl. Lydia → Speichberg, an ein 12-Millionen-Projekt. Mondl), hat die öffentliche Hand auch sol- Dieser von Arch. DI Werner Schmid auf che auf dem → Hauptplatz, am Ende der Kai- Grund eines verantwortungsvoll-genauen ser-Josef-Straße (beim → Roten Kreuz) und Ausleseverfahrens geplante und ausgeführ- in der → Hardt-Stremayrgasse (für Skatebo- te vollbiologische Kindergarten wurde über- ardfahrer) in Obhut genommen, bzw. ist sie wiegend aus Holz errichtet. Eine große Hal- anderwärts um Neu- oder Wiedererrichtung le, vorgesehen, einen eventuellen späteren bemüht gewesen. Passagen aus Zeitungs- Zubau einer dritten Gruppe zu ermöglichen, berichten dazu, wie „nach neuesten Krite- belichtet – unterstützt von vielen Verglasun- rien angelegt“, „runderneuert“, „neu gestal- gen, Dachschrägfenstern – alle Räume hell tet“ sowie „revitalisiert“ usw. erübrigen ein und freundlich. Eine Warmwasserfußboden- weiteres Eingehen auf dieses erfreuliche heizung mit Wärmepumpe bezieht die Ener- Kapitel aus einer „jugendfreundlichen Ge- gie aus einem entsprechend großen Erdkol- meinde“. lektor. Je ein Kachelofen pro Gruppenraum runden das harmonische Bild eines Kinder- KINN, Fritz garten-Schmuckstücks ab. Bei der Spatens- Metallwarenfabrikant, seit 1837 Bürger von tichfeier am 27. April 1991 stellte sich Else Wien, nach dem Verkauf seiner Fabrik zu- Rambausek wieder mit einer großherzigen nächst im Ruhestand. Aber es drängte ihn, Spende ein, diesmal mit 50.000 Schilling. etwas Großartiges zu schaffen. Er durch- Zur feierlichen Eröffnung am 20. November streifte den Wienerwald und gelangte auch 1992 waren LH Stv. Ernst Höger, NR-Abg. auf die Hochram, welche damals dem Bür- Hilde Schorn, Bezirkshauptmann Dr. Ham- gerspitalsfonds gehörte. Der Rundblick fes- böck u. v. a. erschienen. selte ihn so, dass er beschloss, sich hier Somit wäre nur noch zu ergänzen, dass Pur- niederzulassen. Auch gab es hier eine Quel- kersdorf auch einen Sommer-Kindergarten- le. Kinn pachtete die Alpe, wo damals betrieb aufweisen kann. nichts stand als eine → Duckhütte auf einer baumlosen Grashalde. Sein Plan stand Unabhängig von allem: 1973 eröffnete das fest. Ohne Ingenieur, ohne Baumeister, Ehepaar Ricar einen Privat-Kindergarten ohne Deichgräber errichtete er 1875 die Schneewittchen, zunächst in der → Speich- Meierei und Gaststätte Hochramalpe. Je- berggasse, heute in der → Pernerstorfer- des Jahr wuchs etwas Neues dazu und bald straße (→ Baunzen). Dieser floriert mitten wurde der Ort ein gemütliches Plätzchen im Wienerwald, mit einem großen Garten nicht nur „seiner“ Wiener. Mit 72 Jahren be-

——— 137 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF ging Kinn sein 50-jähriges Jubiläum als Wie- bung komplett abgeschlossen (→ Glocken, ner Bürger, das er im Kreise seiner noch le- Uhr, Kultgegenstände mit eingeschlossen), benden Kameraden feierte. Aus diesem An- jetzt in einfachem Barock, wobei allerdings lass barg er seine Quelle in einem Stein mit alte und älteste (gotische) Elemente erhal- sinnvollen Inschriften. Auf einem dreiecki- ten blieben (Apsis u. a.). gen Giebel des Steins ist Kinn (nach einem 1717 erhielt sie eine Kanzel, 1726 die heu- Auszug des Fremdenblattes vom 10. Juli tige Sakristei und die schon bestehende 1887 von E. Scherzer) sehr gut erkennbar heutige Taufkapelle als barockisierte → dargestellt. Näheres Hochramalpe. „Schatzkammer“. Mit Übertragung des → KINO Gnadenbildes wurde sie 1727 → Wallfahrts- (→ Die Erstkonzession für das Kino war 1911 kirche Maria Burkersdorf). 1789 wurde ( erteilt worden. 1926 wurde es von der der Kirchhof aufgelassen → Friedhof). Gemeinde unter Bürgermeister → Buchmül- 1805 (→ Napoleon) waren Russen, angeb- ler gekauft und eröffnet, ab Dezember 1931 lich 3000, als Kriegsgefangene in der Kir- als Tonkino geführt. Unter Bürgermeister → che zusammengepfercht, im Winter. Sie fro- Marterbauer 1936 an private Hände veräu- ren erbärmlich und verheizten alles. Das ßert und schließlich nach dem schlechten Gotteshaus glich einer Räuberhöhle: nur Geschäftsgang der Sechziger Jahre, durch das wertvolle Kirchengerät und das → Gna- die Konkurrenz des „Patschenkinos“ Fern- denbild hatte der Pfarrer retten können. sehen verursacht, am 1. Dezember 1969 1806 konnte alles erneuert werden. Am 23. geschlossen. August 1842, beim „großen Brand“ (→ Feu- ersbrünste), wurden Turm und Dach zer- KIRCHE stört, die Kirche glich wieder einer Ruine. R.-k. Pfarrkirche. Laut Kaufvertrag vom 15. Mit kaiserlicher und der Hocharistokratie Dezember 1333 haben die Herzöge Al- Hilfe, mit Unterstützung der Nachbarge- brecht der Weise und Otto der Fröhliche die meinden, mit dem Ertrag einer Benefizvor- Burg und Veste zu Purkersdorf mit „Kirchen- stellung im Theater in der Josefstadt und lehen und allem Herrschaftszubehör“ erwor- „Eigenmittel“-Sammlungen konnte sie wie- ben. Also: Patronatskirche schon vor 1333, derhergerichtet und schon nach 8 Monaten vermutlich schon im 12. Jahrhundert; Ka- neu gesegnet werden. Im neuen Turmkopf pelle neben und vorher schon in der Burg (→ wurde eine versiegelte Büchse unterge- Schloss). Ab 1500 wurde mit Errichtung des bracht, in der sich sämtliche damals ge- Kaiserlichen → Waldamts die nunmehr lan- bräuchliche Münzen befanden. 1885 erhielt desfürstliche Patronatskirche von diesem dieser Turm auch wieder einen barocken betreut. 1529 fiel sie der Verwüstung durch Turmhelm, er „wuchs“ dadurch um zwei Me- die Türken zum Opfer und stand 41 Jahre ter (Gesamthöhe 33,63 Meter). Der in Pur- für den Gottesdienst unbrauchbar in einer kersdorf wohnende Wiener Baumeister verödeten Gegend. Erst 1570 hat sie Kaiser Demsky führte die Arbeiten durch. Den Mün- Maximilian II., in erster Linie für die neuen zen von 1843 gesellten sich Urkunden, Pro- Ansiedler aus Schwaben, wiederherstellen tokolle u. a. zu. Im Dezember 1916 verloren lassen. Allerdings musste 1580 der damali- Pfarrkirche und → Deutschwald-Marienka- ge Pfarrherr die Ortschaft verlassen, da er pelle kriegsbedingt 3 Glocken. 1921 gab es seinen Lebensunterhalt nicht bestreiten Ersatz. konnte. Erst 1621 wieder bestellte Ferdi- Im Jahre 1935 erfolgte in der Amtszeit von nand II. einen Pfarrer mit standesgemäßen Bürgermeister → Marterbauer ein großer Zu- Einkünften (→ Pfarre). und Umbau der Pfarrkirche durch den Pur- 1683 wurde die Kirche abermals von den kersdorfer Baumeister Ing. Stieböck, nach – Türken zerstört, 1690 aber ihre Neubele- reduzierten! – Plänen des Architekten von

——— 138 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

St. Stephan, Dr. Karl Holey. Schon zur Zeit Zahn der Zeit an ihr. Wohl hatte sie die der Wallfahrts-Hochblüte im 18. Jahrhun- längste Zeit die richtige Zeit angezeigt, auf- dert hatte man an eine Erweiterung ge- tretende Fehler verdeckte schließlich eine dacht. 1909 einen Kirchenbauverein ge- überdimensional große Pappel, nach dem gründet. Die Weihe erhielt der nunmehrige Zweiten Weltkrieg gepflanzt; sie nahm so Bau am 12. Juli 1936 durch Kardinal Innit- gut wie jede Sicht zu ihr. „Unbekannte zer anlässlich der Wienerwald-Festtage. Täter“ fällten den schönen Baum im Am 6. April 1945 warf ein deutscher Flieger Fasching 1976 in einer Nacht- und Nebelak- eine Bombe ab, sie explodierte zwischen tion. Die Kirchturmuhr war also wieder sicht- Schloss und Kirche und beschädigte beide bar, gab aber bald ihren Geist gänzlich auf. Gebäude, sodass die Kirche (wieder) einige Man schien sich mit diesem Zustand Wochen unbenutzbar war. Pfarrer Karl → bereits abgefunden zu haben. Da machten Heßle ließ das Gotteshaus einigermaßen sich im Herbst 1982 zwei Neo(!)-Purkersdor- fer unaufgefordert ans Werk und reparier- herstellen und 1951 durch Prof. → Humplik ten, wie es anderen vorher nie (ganz) gelun- neue Kreuzwegstationen anbringen. Am 26. gen war. Es waren die Herren Ing. Clemens Mai 1957 durch Erzbischof König geweiht, Pontoni, Elektroniker, und Wolfgang Boha- erhielt die Kirche ihre dem Apostel Jakobus cek, System-Programmierer, die diese Zei- d. Ä., der Muttergottes und den Toten aller chen gebende Tat setzten! Kriege geweihten neuen Glocken mit einem elektronischen Geläute. 1972 wurde eine KIRNBERGER, Franz Renovierung der Fassade des barocken Tei- les, von Sakristei und Presbyterium, durch- Standesbeamter, Wintergasse 8, *2. 1. geführt, 1976 erfolgte die übrige Außen-In- 1909 in Purkersdorf, ✝ 4. 6. 1993. Seit sei- standsetzung. Der Kirchenplatz, schon ner Jugend in der christlichen Bewegung 1971/72 vergrößert, wird 2003 neuerlich aktiv. Soldat seit 1931, vom 2. Weltkrieg erweitert. 1976 erfolgte die Turmbeda- als Schwerkriegsbeschädigter heimgekehrt. chung mit Kupferblech. Eine (abschließen- Als ÖVP-Funktionär 1945 bis 1954 ehren- de) große, komplette Generalsanierung, pri- amtlicher Fürsorgerat der Stadt Wien (→ mär im Innern, mit Revitalisierung und Groß-Wien, → Randgemeinden). 1954 bis Neuerungen, erfolgte unter Pfarrer und 1970 Gemeinderat für Sozialfragen. Als Dechant Joseph → Gottinger schließlich Bezirkssekretär der → ÖVP und → 1983/1984. Das große Pfarr-Ziel der 90-er ÖAAB-Obmann gestaltete er früher viele Jahre, die Neuanschaffung einer Orgel, ist Weihnachts- und Muttertagsfeiern. Außer- 1995 erreicht worden (vgl. → Jakobimarkt). dem war er längere Zeit Kirchenrat. Die Auch in den Jahren seither erfolgten bauli- Gemeinde Purkersdorf zeichnete ihn 1965 che Verbesserungen, bis heute, zum Bei- mit der Goldenen → Ehrennadel aus. Mit sei- spiel Teile der Kirchenfassade, der Ein- ner Gattin Hedwig feierte der stets besorgte gangsbereich u. a. Familienvater, der „Anwalt“ so vieler Pur- kersdorfer am 21. November 1987 Goldene KIRCHENPATRON Hochzeit. Purkersdorfs Kirchenpatron ist der Hl. Jako- bus der Ältere, Sohn des Zebedäus, Bruder KIRNBERGER, Rudolf DI des Evangelisten Johannes, Jünger Jesu, von Beruf Fischer. Er wurde im Jahre 44 Architekt, Johann Straußgasse 2, nach Chr. hingerichtet. Gedenktag 25. Juli. *27.5.1944. Uneigennütziger Verfasser der → Ortsbild-Inventarskizzen des → Ver- KIRCHTURMUHR schönerungsvereins, neben Arch. DI → Pfeil Seit 1927 elektrisch betrieben und dement- mit Planung und Durchführung des → Haupt- sprechend beleuchtet, nagte vielfach der platzumbaues (siehe auch → Stadt- und Kul-

——— 139 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF turzentrum) betraut: 1989 mit der Silbernen Die Stadt Purkersdorf hat ihm 1967 die Gol- → Ehrennadel Purkersdorfs ausgezeichnet. dene → Ehrennadel verliehen, die NÖ Lan- desregierung ihn 1969 mit dem Silbernen KLECKA, Franz Ehrenzeichen für Verdienste um das Bun- Maler und Graphiker Purkersdorfer Motivik, desland NÖ ausgezeichnet, 1972 wurde er wohnte Hießbergergasse 6, *10.4.1907, vom Bundespräsidenten mit dem Goldenen ✝17.11.1970. Wienerwaldlandschaften, → Verdienstzeichen der Republik Österreich Malerwinkel, Sauruckhaus Rückseite (ein dekoriert, die Chorgemeinschaft Wiener- Bauernhaus, vielleicht eine Duckhütte, an wald ehrte ihn mit der Ehrenmedaille des Sängerbundes, 1974 mit der Goldenen Stelle der heutigen Häuser → Kaiser-Jo- Bundesmedaille. Für besondere und lang- sef-Straße 32 und 34), → Deutschwald-Ma- jährige Verdienste um den Chorgesang er- → rienkapelle, Alte Pestsäule, Schöffels- hielt er 1977 vom Bundesvorstand des Ös- tein, Purkersdorf im Winter, → Fürstenberg- terreichischen Sängerbundes für Wien und brunnen, Alte → Poststation seien selektiv NÖ die Chorleiternadel in Gold als Auszeich- für sein Werk genannt; es könnte heute ei- nung. 1978 nahmen Stadtgemeinde und nen Bildband über Purkersdorfs Kulturge- Chorgemeinschaft seinen 70. Geburtstag denkstätten von gestern ergeben. Sein und seine 30-jährige Tätigkeit als Chorleiter Wandfresko in der Eingangshalle der → zum Anlass, ihn gebührend zu ehren. Dem Volksschule dokumentiert das anschaulich. einstimmig zum Ehrenchormeister ernann- Den ersten Purkersdorf-Prospekt nach ten Jubilar wurde seitens der Stadtgemein- 1954 gestaltete Franz Klecka graphisch, er de Purkersdorf der Goldene → Ehrenring zeigt u. a. die Aussichtswarte auf dem → verliehen. 1979 wurde ihm der Titel Profes- Troppberg. Auch Purkersdorfs Musikszene in sor zuerkannt. der schweren Zeit nach dem 2. Weltkrieg be- Für den Purkersdorfer Raum war Alois Klein lebte der bescheidene, feinsinnige Künstler, durch Jahrzehnte ein Kulturbegriff schlecht- unterstützt von seiner inzwischen (1984) hin. Nachdem er hier 1977 seine Chormeis- ebenfalls verstorbenen Gattin Ludmilla. terstelle an Dr. Wolfgang → Luf übergeben KLEIN, Alois, Professor hatte, widmete er sich – nach einer invalidi- tätsbedingten Hüftgelenksoperation gene- Musiker, Tullnerbach, Erlschachen 31, sen – wieder dem (Kirchen-)Chorleben im → ✝ *21.8.1908 in Innsbruck, 4.4.1993 Irenental. 1983 verlieh ihm der Österreichi- (Palmsonntag). Kreis-Chormeister des Sän- sche Sängerbund die Walther-von-der-Vogel- gerbundes und Chormeister der → Chorge- weide-Medaille, eine Auszeichnung, die vor meinschaft Wienerwald. Als 14-Jähriger war ihm erst 16 Österreicher erhalten hatten. er schon im Stadttheater Innsbruck tätig. Im Jahre 1938 wurde er zu den Wiener Sym- KLEINER STEINBACH phonikern berufen. Im Kriege verlor er einen 389 Meter hoher Berg und gleichnamiger Arm. Das war ein Schicksalsschlag, seinem → Instrument, der Violine, stand er für immer Bach westlich des Kranawetters. Das hilflos gegenüber. Nach dieser doppelt Gestein ist hier viel härter als sonst im schweren Verwundung musste er sich einer umliegenden Gebiet. Eine Forststraße führt neuen Aufgabe widmen. Er wurde Landwirt, von der → Tullnerbachstraße abzweigend langjähriger Gemeinderat und Vizebürger- entlang des Baches, abgeschrankt und für meister in → Tullnerbach, Bezirksbauern- den Verkehr gesperrt. ratsobmann und Bezirksobmann der Bau- KLEINER WIENERBERG ernkammer. Obenan aber stand sein Leben mit der 361 Meter hoch, nördlich des → Wiener- Musik. waldstausees.

——— 140 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

KLEMMER, Rudolf verheiratet und Vater zweier Söhne, Georg Gemeindebediensteter i. R., Karlgasse 5, und Michael. *8.5.1922 in Wien, als Pflegekind in Klau- KLERR, Walter, Dr. sen-Leopoldsdorf und im Waldviertel aufge- wachsen. Dort war er in der Landwirtschaft Hofrat, war Amtsdirektor des NÖ Landes- tätig. 1942 bis 1944 Wehrmacht, 1944 schulrats beim Start des → Gymnasiums, französische Gefangenschaft, 1946 Heim- hat viel zum endgültigen Gelingen des groß- kehr. Seit 1951 arbeitete er bei der Gemein- artigen Vorhabens beigetragen. Neben zahl- de, damals → Randgemeinde von → reichen anderen (hohen) Auszeichnungen Groß-Wien, seit 1. September 1954 in der trägt er seit 20. Juni 2002 die Goldene → wieder selbständigen Gemeinde Purkers- Ehrennadel der Stadtgemeinde Purkersdorf. dorf. Er ist seit Mai 1957 bei der Freiwilligen → Feuerwehr. 1979 wurde der langjährige, KLIEGL, Leo verlässliche Bedienstete von der Stadtge- Österreichweit anerkannter Akademischer meinde Purkersdorf durch Verleihung der Maler, wohnte zuletzt in Linz, Waldeggstra- Silbernen → Ehrennadel ausgezeichnet, ße 97. *3.9.1899, studierte in den Jahren 1982 seitens der FF mit dem Ehrenzeichen 1918-1924 an der Akademie der bildenden für 25-jährige Tätigkeit. Ein bescheidenes Künste, ferner in Siena, München und Purkersdorfer Wahrzeichen: 35 Jahre im Agram. Er wohnte in der Zeit von 1929 bis Gemeinde- und 45 Jahre freiwillig im Feuer- 1969 engagiert in Purkersdorf, war Mitglied wehrdienst! der → Schlaraffia. Sein Fach: Dekorations- malerei, Bühnenbild und Architektur. In der KLENOVSKY, Georg Notzeit ergriff er alle möglichen Berufe im In- Photodesigner, Atelier: Karl-Kurzgasse, und Ausland. 1926: Prof. Gymnasium Sao *19. 1. 1948; absolviert nach einigen ande- Paulo (Brasilien), 1928: Hollywood, Fox und ren Ansätzen die Graphische Lehr- und Ver- Goldwyn Meier, 1938: Bühnenbildner in suchsanstalt (Abteilung Photographie, Klas- Iglau, Brünn, Prag, Terra-Film, Ufa, etc. se Prof. Ernst Hartmann) mit positivem 1945 bis 1947: Neues Schauspielhaus in Erfolg und schlägt 1970 zunächst die Lauf- Wien 12, Stadttheater Leoben, 1948 bis bahn für Werbephotographie ein, die ihn in 1965: Landestheater in Linz, Konsulent der 18 Monaten auch nach London führen soll- OÖ Landesregierung. In Linz liegt er auch te. Seit 1972 mit eigener Firma für inländi- begraben. Nach seinen Worten würde der sche wie internationale Auftraggeber tätig; Inhalt seines bewegten Lebens Stoff für ein so 1975 bis 1977 für die internationalen umfangreiches Romanwerk ergeben. „Castrol Kalender“, 1978 bis 1980 für die internationale „Milde Sorte-Kampagne“, KLIEN, Erika Giovanna 1980 bis 1990 die Plakatkampagnen „Vös- Malerin und Graphikerin, wohnte Fürsten- lauer Mineralwasser“ und „Zentralsparkas- berggasse 12, *12.4.1900 in Borgo (Südti- sa“ sowie Publikationen in internationalen rol). ✝ 19.8.1957 in Ney York. Die Familie Fachzeitschriften. Für seine künstlerischen kam 1920 nach Purkersdorf und war bis Produkte erhielt er mehrere Auszeichnun- 1953 hier. Erika Giovanna Klien studierte gen und wurde 1979 in die europäische Pro- an der Wr. Kunstgewerbeschule bei Prof. minentenenzyklopädie „Who is who in Film, Franz Cizek Kinetismus (rhythmischer Photo und TV“ aufgenommen. Ablauf der Bewegung). 1925 erhielt sie den Seit 1978 „bewusster“ Purkersdorfer plant 1. Preis für die Schaffung einer österreichi- er in den nächsten Jahren die „Purkersdor- schen Briefmarkenserie (Portomarken Nr. fer Szene“ photographisch zu dokumentie- 132-158, Michelkatalog, 27 Werte). Von ren. Georg Klenovsky ist seit 1968 mit Gat- 1928 bis 1948 unterrichtete sie Malerei tin Elisabeth glücklich – wie er versichert – und Architektur in New York.

——— 141 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Sie erhielt auch mehrfach internationale germaßen, aber in erster Linie spektakuläre Preise und Anerkennungen. Vor kurzem hat Wirkung. Gleiches kann man wohl auch von in Wien eine Gedächtnisausstellung an die der Ökostaffel im Sommer (26. August) jedem „großen Bahnhof“ so abholde Künst- 2003 annehmen. lerin erinnert. Ihr Hauptthema: die von Trau- Überraschend bald nach dem Ökostaffellauf er und Wut zerrissene Frau. Ihr Stil: zwi- resignierte der zwischenzeitliche Klimabe- schen Jugendstil, Expressionismus und auftragte Klemens Liehr. Gemeinderat Leo- Nachkriegskunst. Ab etwa 1975 hat in Wien pold Zöchinger bemüht sich nunmehr im an- die „Klien-Renaissance“ eingesetzt. Ihr genommenen hehren Ziel-Sinn. Die neu an- 1928 in Graz geborener Sohn Walter ist ein gegangene Biomassefernwärmeanlage: an bekannter österreichischer Pianist und Duplizität geradezu fordernder Schritt in die Komponist. richtige Richtung!

KLIMABÜNDNIS KLOIHOFER, Karl Im Dezember 1991 beschloss Purkersdorfs Postbeamter i. R., Pummergasse 22-26, Gemeinderat die Teilnahme daran. Dazu bil- *15.11.1949 in Wien, dann lange in Mauer- dete sich eine Arbeitsgruppe unter der Koor- bach, seit 1993 in Purkersdorf daheim, dination von Mag. Gerhard Eitel „Wiener- aber als „Rettungsmann“ auch schon vor- wald grüßt Regenwald“. Zweck des Klima- her in und für unseren Ort kein Unbekann- bündnisses, dem bisher in Österreich eini- ter. Verheiratet, ein Sohn, SP-Funktionär ge Dutzend Gemeinden beigetreten sind, ist und seit 1995 Mitglied des Gemeinderates. die Selbstverpflichtung zu klimastabilisie- KNECHTEL, Friedrich, Dr. renden Maßnahmen, insbesondere die Hal- Lungenfacharzt, Hauptplatz 12, *20. 9. bierung der Kohlendioxid-Emissionen CO2 bis zum Jahre 2010 (konträr der Augen- 1961 in Wien, mit familiären Wurzeln im blickssituation Österreichs), und die Zu- Wienerwaldraum und für Arztberuf inklinie- sammenarbeit mit Indianer- und Indianer- rend durch Zivildienst bei der Lebenshilfe. schutzorganisationen in Südamerika zur Studium und dann Fachausbildung zum Lun- Rettung des für das Weltklima sehr wichti- genfacharzt im Otto-Wagner-Spital – Pulmo- gen Regenwaldes. logisches Zentrum der Stadt Wien, daneben Wohl sah Purkersdorf am 16. November Kenntnisse im Bereich der Intensivmedizin 1994 im Hans-Jaunecker-Saal ein Klima- und Beatmungstechnik sowie für therapie- bündnistreffen, aber: Dem Unternehmen begleitende alternative und komplementäre wäre mehr Bevölkerungsresonanz zu wün- Heilmethoden. Seit 2002 an der MA15 in schen. Eine gemeinsam mit dem → Verein Wien als Physikatsarzt im TBC-Referat und Jugend- und Kulturzentrum am 9.Septem- in der Ordinationspraxis in Purkersdorf tätig. ber 1995 auch verwandten Anliegen gewid- mete Fahrraddemo von Wien-Haders- KNESL, Hans, Professor dorf/Josef Palme Platz nach Purkersdorf Akademischer Bildhauer und Professor an blieb ohne nachhaltiges Echo. Desgleichen der Akademie für angewandte Kunst, dort eine Versuchsveranstaltung am 11. Sep- Leiter einer Meisterklasse für Bildhauerei tember 2000; der Öko-Staffellauf nach (+4.7.1971), schuf im Jahre 1966 den Wien – ausgedehnt auf 2.172 Kilometer, Steinschnitt an der Fassade der → Josef mit „Klimabündnis-Kaffee“, ab Vorarlberg Schöffel Volksschule in Purkersdorf, be- am 18. August, Zielzeitpunkt 1. September nannt Himmel, Erde, Luft, Wasser, ausge- 2001, in Purkersdorf am 31. August. führt in Badener Konglomerat. Die Gemeinderatsmitglieder Rainer → Aig- ner, Josef → Baum, Maria → Parzer, Karl → KÖCK-ERIPEK, Eva Schlögl, Herta → Staffa und Leopold → Zö- Unternehmerin Eve Style, Konstantin Walz- chinger liefen demonstrativ mit – hatte eini- gasse 57, *5. 5. 1968 in Wien, Tochter von

——— 142 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Johann und Edeltraud → Eripek, verheiratet, des, wurde dann dessen Ehrenobmann, er- Gatte Michael, zwei Töchter. Zunächst nach hielt 1994 die Goldene → Ehrennadel der AHS Ausbildung zur Kindergärtnerin und Stadtgemeinde Purkersdorf, verzog 1997 Horterzieherin und als solche (Hortleiterin) ins → Landespensionistenheim („Wiener- tätig. Neigungsgefördert dann Umschulung: waldheim“) in Preßbaum und ist am 8. Juli Farb- und Stilberaterin, Visagistin und Mas- 1999 verstorben. kenbildnerin. Als selbstständige Imagebera- terin und Trainerin, als Kursleiterin in der → KONWALINKA, Gabi, verehelichte Gröbl Volkshochschule u. a. wirksam. Mitglied der Schauspielerin, Wohnsitz seit Geburt Karl → Theatergruppe Purkersdorf und bei den → Grubergasse 6, *9. 11. 1973 in Wien. Ge- Typen. noss Gesangs- und Schauspielausbildung am Konservatorium der Stadt Wien, Engage- KOLLER, Josef ments am Burgtheater, bei den Salzburger 1986 bis 1995 Jugendleiter im → Fußball- Festspielen und in Deutschland folgten. club Purkersdorf (FCP), siehe → Sportehren- Derzeit ist sie Moderatorin zumeist bei Fern- zeichen. sehsendungen. In Purkersdorf wirkt sie immer wieder mit bei Frühschoppen und KOMMUNISTISCHE PARTEI Adventfeiern. Der Typenkongress sowie die- Stadtorganisation Purkersdorf: bisher Her- se und jene Künstleraktivität haben sie des- rengasse 8, vorher Hauptplatz 4; Offizielles gleichen schon als Mitwirkende gesehen. bisheriges Parteiorgan: Purkersdorfer → In- KONWALINKA, Helga formationen. Seit der Neubildung bzw. Selb- ständigkeit der Gemeinde (1954) ist die KP Hauptschullehrerin in Purkersdorf, Schulrä- im Gemeinderat vertreten (→ Gemeinderä- tin, Karl Grubergasse 6, *14. 9. 1947 in te), meist unter der Bezeichnung Kommu- Wien. Betätigt sich neben ihrem Hauptberuf nisten und Linkssozialisten, 1990 als → Lis- schon seit langem erfolgreich auf dem te Baum (KLS und Parteilose), die bald da- Theater- und Veranstaltungsgebiet: Lesun- nach auch im Impressum der Purkersdorfer gen bei Weihnachts- und Muttertagsfeiern, Informationen aufgeschienen ist. Neuaus- Mitwirkung bei Frühschoppen und Künstler- richtung seit 1992/93: Die Grundorganisati- festen, bei → Typenkongressen (als Type De on Purkersdorf der KP hat sich bald nach Bil- Pischl Helga), besonders auch bei der → dung der Liste Baum dieser angeschlossen; Wientalbühne als Schauspielerin und Regis- ein KP-Mitglied aus dieser Liste gehört seit seurin. 2000 dem Gemeinderat an. Mit eigenständigen (Theater-)Produktionen KONSTANTIN WALZGASSE in Purkersdorf wartet sie seit 1996 auf, bei- spielshalber 1997 im Stadtcafé mit Man- Seitengasse der → Süßfeldstraße zwischen fred → Cambruzzi und Thomas → Huber Nr. 3 und 13. Benannt nach Konstantin → Statt Kaffee im Stadtcafé; 2000 im → Sana- Walz. torium mit Manfred Cambruzzi Liebe stirbt vor der Zeit (Arthur Schnitzler); 2001 Nimm KONTROLLÄRZTLICHER DIENST 2, Kabarett mit Helmut → Tschellnig im → Gruppenarzt siehe → Volkshaus. Wiener Nikodemus. Bei der 100-Jahr-Feier der → Straße 2. Josef-Schöffel-Hauptschule hatte sie die Gesamtleitung mit der Regie, bei der → KONVALINKA, Franz Jumelage 2002 die Gesamtorganisation Geboren 19. Juni 1914, war von 1978 bis inne. Sie ist Mutter zweier Töchter, Gabi → 1991 Obmann des → Pensionistenverban- Konwalinka und Sabine → Konwalinka.

——— 143 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

KONWALINKA, Sabine KORZINEK, Herbert, Ingenieur *1979, ausgebildete Heilmasseurin und *5. 5. 1933, Inhaber der Silbernen → Ehren- Heilbademeisterin, studiert Medizin. Beim nadel per Gemeinderatsbeschluss vom 29. Typenkongress und bei Frühschoppen mit- September 1994, siehe → Heimgarten. zuwirken ist auch ihr nicht fremd, vor allem aber ist sie Leistungssportlerin im Voltigie- KÖSSNER-VILLA ren, hat bei Landes- und Staatsmeister- Stand Tullnerbachstraße 8 neben dem → schaften vielfache Platzierungen geschafft, Wienerwaldbad (→ Deutschwaldstraße). Aus in Einzel- wie in Gruppenbewerben. dem Privatbesitz der Familie Kössner ins Ei- KOPRAX, Friedrich, Mag. gentum der Stadtgemeinde gelangt. Diente In Anerkennung der eindeutigen Verdienste provisorisch als Unterkunft für interessierte von Hofrat Koprax, Amtsdirektor des NÖ Vereine und Vereinigungen. 1993 sollte sie Landesschulrats, für das Zustandekommen von Grund auf saniert werden, ein Restau- des Großprojekts → Gymnasium ist ihm mit rant einerseits das Bad versorgen, anderer- Gemeinderatsbeschluss vom 20. Juni 2002 seits sollten Clubräume für Vereine und ein die Silberne → Ehrennadel verliehen worden. Proberaum für Musikgruppen geschaffen werden. Ein Ende 1982 ins Leben gerufener KORN, Alfred, Dr. „Verein Jugend- und Kulturzentrum Purkers- Vortragender Hofrat und Leiter der Verbin- dorf“ hätte damit in Einklang gebracht wer- dungsstelle der Bundesländer zur Österrei- den können. Nach Zerschlagung aller Pläne chischen Bundesregierung beim Amt der NÖ und Verwendungsabsichten wurde das Landesregierung, wohnte Wiener Straße Haus aber mit Gemeinderatsbeschluss vom 75, *7.7.1923 in Euratsfeld, Bez. Amstet- 23. März 1999 abgerissen. Das Areal dient ten, ✝ 19.10.1990. In den Jahren 1955 bis jetzt als Liegefläche für das Wienerwaldbad. 1958 hat er sich als stellvertretender Be- zirkshauptmann von → Wien-Umgebung ver- K.ö.St.V. Austria dient gemacht, besonders am Auf- und Aus- Siehe Katholisch-österreichische Studen- bau der Außenstelle Purkersdorf. tenverbindung → Austria. HR Dr. Korn war Träger und Inhaber vieler KOTASEK, Heinz hoher und höchster Auszeichnungen: So er- hielt er u. a. 1979 das Goldene Komtur- Industriekaufmann (Einkaufsleiter), Dr. Hild- kreuz des Ehrenzeichens für Verdienste um gasse 2-8, *20. 10. 1941 in Wien, in Pur- das Land Niederösterreich, 1982 verlieh kersdorf wohnhaft seit 1966, verheiratet, ihm der Bundespräsident das Große Golde- ein Sohn. In den 70er Jahren Vorstandsmit- ne Ehrenzeichen für Verdienste um die Re- glied des → Verschönerungs- und Fremden- publik Österreich. verkehrsvereins. Seit 1969 Mitglied der In Purkersdorf war er seit Jahrzehnten da- Stadtorganisation, seit 1971 des Bezirks- heim und wirkte, soweit er nicht manche parteivorstands der → SPÖ Purkersdorf. seit Jahre – so z. B. als Bezirkshauptmann von 1986 Träger der Goldenen Ehrennadel der St. Pölten – seinen Dienstort als Wohnsitz SPÖ. Ab 1989 Gemeinderat, ab 1990 Vor- nehmen musste, verantwortlich in der r. k. sitzender der Fraktion der sozialdemokrati- → Pfarre. Mehrere Jahre war er im → Pfarrge- schen Gemeinderäte Purkersdorfs. Hat sich meinderat Stellvertreter des Pfarrers als mit 2000 (aus dem → Gemeinderat) zurück Vorsitzenden. Ein besonderes Anliegen war gezogen. ihm in seinen letzten Jahren der Neubau ei- ner Orgel für die r. k. Pfarrkirche. Er hatte KOTZINGER, Karl ein offenes Ohr für jedermanns Probleme Postbediensteter, Herrengasse 3, *21. 5. und stand dabei gerne mit Rat und Tat zur 1964. Für seine mehrfach ausgezeichneten Seite. Dienste in der → Feuerwehr, derzeit Brand-

——— 144 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF meister, hatte er schon mit Gemeinderats- leichter Abfahrt zum Ziel. Parkplatz. Leicht beschluss vom 26. Juni 1997 die Silberne in eineinhalb Stunden von Senioren, in 30 → Ehrennadel erhalten. Minuten von Rekordlern zu bewältigen. So war es einmal! KRAL, Johann Mit Vertragskündigung durch die Bundes- Einer der drei 1911 gewählten sozialdemo- forste per 31. Dezember 1996 hat diese kratischen Gemeinderäte in Purkersdorf. wohlmeinend angelegte, nicht aber him- Nach ihm benannt: → Johann Kralgasse melstürmend „angenommene“ Einrichtung (vgl. → Hanke, → Spalt). ihr Ende gefunden, vgl. → Waldsportpfad.

KRAMPUSPASS „D’ Wienerwoid Teifl’n“ KRAVINA, Heinrich, Ing. Der jüngste Verein in der Purkersdorfer *1914, ✝ 2001, Willy (*1957) und Patrick Geschichte gehört zur Sparte Brauchtums- (*1984): eine Fechtdynastie, in Purkers- pflege. Die Krampuspass besteht zu 97 Pro- dorf, Sagbergstraße 85 seit 1957 angesie- zent nur aus lustigen Purkersdorfern, an delt. Aus ihrer Erfolgstabelle ist zu entneh- deren Spitze Martin Othmar Kickinger (Sohn men: Vater Heinrich (Bauingenieur) mit von Reinhard → Kickinger) steht. Er wird mehreren österreichischen Meistertiteln in aber von seiner Frau Mag. Sabine, dem Ehe- Florett und Säbel. Sohn Willy (Sicherheits- paar Dabsch und den anderen Pass-Mitglie- beamter): rund 30 Wiener Landesmeisterti- dern tatkräftigst unterstützt. Das Einsatzge- tel in Säbelfechten, Einzel- und Mannschaft, biet der Pass erstreckt sich auf „das zuletzt 2002; 10 Staatsmeistertitel Mann- gesamte Bundesgebiet“. schaft; 1998 Silbermedaille Senioren EM; KRANAWETTER 2002 als ältester Starter mit einem Vorrun- densieg bei der WM in Lissabon. Enkel Pat- → → Höhenzug zwischen Ziegelfeld und Klei- rick (Gärtner) gehört der Junioren-National- nem Steinbach. 422 Meter hoch, nach dem mannschaft an, hat zuletzt die Junioren-Lan- im Volksmund als Kranawetter bezeichne- desmeisterschaft Einzel gewonnen und kann ten Wacholder benannt. Früher wuchs hier auch noch auf andere aktuelle und zukunfts- der als Heilmittel sehr geschätzte Wachol- trächtige Erfolge hinweisen, wie sie sich für der, wurde aber durch Ausgrabungen ausge- Vater und Sohn weiter einstellen (werden). rottet. KREINER, Christine KRANAWETTER LOIPE Dipl.-Graphikerin, Sagbergstraße 93, *13. Eine für Schiläufer bzw. Schilangläufer 5,1 3. 1940 in Wien als Tochter des nachmali- Kilometer lange Loipe am → Kranawetter, gen Vorstandes der → Z-Filiale Purkersdorf, mit Genehmigung der damaligen Forstver- Friedrich Balat. Nach der Volksschule in Pur- waltung (heute → Forstbetrieb) Purkersdorf kersdorf besuchte sie die Untermittelschule errichtet und 1973 eröffnet. Start oberhalb in Wien Hietzing, die Graphische Lehr- und → des Parkplatzes Waldsportpfad (Donau- Versuchsanstalt, anschließend die Meister- parcours) in der → Rochusgasse, leicht klasse, die sie 1959 mit Auszeichnung bergab und dann steigend bis zum Rast- (Diplom) abschloss. 1959 bis 1967 war sie platz Grenzstein bei Station 8, von hier ent- in einer Werbeagentur angestellt, 1962 lang des Parcours und bei dessen Wende in erhielt sie den Staatspreis für die Gestal- Richtung → Ministerbankerl weiter zur Ab- tung einer Verpackung. Sie ist seit 1967 zweigung → Hochram. Die Loipe bleibt noch selbständig und durch gediegenste Illustra- ca. 300 Meter auf dem → Troppbergweg und tionen von Buchhüllen, Schul- und Kinderbü- erreicht dann die Wende in Richtung links chern bekannt: bei den Verlagen Jugend entlang der Riedbezeichnung → Ruhmanns- und Volk, Hölder-Pichler-Tempsky u. a. Für feld, schließlich zur Kote 406 und von da in den Verlag Ueberreuther illustrierte sie die

——— 145 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Werke Gestern und die Zeit davor, Vom Höh- gen, die er geschaffen hatte, wurde er bei- lenmenschen bis ins 20. Jahrhundert – Hun- spielswirksam für die Fliegerei. Noch im derte detailreiche Illustrationen sowie Vom Jahre seines Todes kam es zur Stiftung des Aachener Psinten bis Züricher Leckerli – → Kreß-Denkmals am Wienerwaldsee. Er Eine Reise durch weihnachtliche Backstu- selbst ruht in einem Ehrengrab der Stadt ben, außerdem drei Bildbände Kinderbi- Wien auf dem Zentralfriedhof. beln. Sie hat zahlreiche Plakate, Prospekte, Kreß-Feiern: 1936 aus Anlass seines 100. Inserate, Fensterkleber und Schallplatten- Geburtstages, 1954 zum Tag der Luftfahrt, kuverts geschaffen. Im Rahmen der → 1973 aus Anlass der Markterhebung → Tull- Volkshochschule Purkersdorf hat sie Zei- nerbachs und 2001 (1901 hatte ja ein chenkurse für Kinder geleitet, wovon auch Missgeschick den Flugpionier so gut wie die Ausstellung Zeichnen, malen, gestalten ganz aus der Bahn geworfen). Alle diese Fei- im → Heimatmuseum 1983 Zeugnis ableg- ern halten das Andenken an ihn und sein ös- te. Anlässlich der Feiern 850 Jahre Purkers- terreichisches Erfinderschicksal hoch. dorf entwarf sie einen hübschen sechsecki- gen Sonderstempel für das Postamt. Er KRESS-DENKMAL erinnert an die Partnerschaft mit → Bad Säc- Es wurde auf Anregung des Österreichi- kingen. Für die Einrichtung des Heimatmu- schen Luftschiffverbandes gestiftet und am seums im → Schloss opferten Christine 5. Oktober 1913 am → Wienerwald-Stausee Kreiner und ihr Gatte, Dr. Walter Kreiner, in → Tullnerbach feierlich enthüllt, ein Werk viel Zeit. Für die Zusatztafel am → Schöffeld- des Bildhauers Rudolf Freiherr von Weigl. enkmal 1873 anlässlich des → Schöf- Auf einem mannshohen Gedenkstein befin- fel-Gedenkjahres 1990 erbrachte Frau Krei- det sich ein Bronzerelief, auf dem ein Dra- ner den künstlerischen Entwurf, für die Pro- chenflugzeug dargestellt ist. Aus der linken grammschrift 25 Jahre Stadterhebung die Ecke schickt der Himmel ein Bündel dicker graphische Gestaltung. Strahlen, das Werk aus Menschenhand ver- Ölmalerei zählt zu ihren Hobbys. Bei diesem nichtend. Darunter die Aufschrift: Wilhelm Erfolgsstand – 1993 erhoben – hat sie auch Kreß erbaute und versuchte an dieser Stät- seither nicht Halt gemacht. te als erster in Österreich sein Drachenflug- zeug. Im Jahre 1973 wurde das Denkmal in KRENZLBRUNN der Nähe der Dammkrone neu aufgestellt, Flurname. Areal zwischen → Westbahn und anlässlich der Markterhebungsfeierlichkei- unterer → Wintergasse, zwischen der → ten und der 100-Jahr-Feier der Gemeinde Bahnstation Unter Purkersdorf und der Hal- Tullnerbach. Die Kosten für die Neuerrich- testelle Purkersdorf-Sanatorium, heute viel- tung übernahmen der Österreichische Aero- fach Betriebsgebiet. Club, das Bundesdenkmalamt und die Marktgemeinde Tullnerbach. Eine edle und KRESS, Wilhelm lobenswerte Tat im 60. Todesjahr des be- Österreichischer Flugpionier, *29.7.1836 rühmten Flugpioniers Wilhelm → Kreß. Ein in St. Petersburg, ✝ 24.2.1913, gelernter Adler, mit weit ausgebreiteten Schwingen Klavierbauer. Er konnte mit seinen Flug- zum Höhenflug ansetzend, krönt das Monu- zeugmodellen in Wien beachtliche Erfolge ment. Den Beschauer erfüllt Wehmut, war es aufweisen und damit (höchste) Finanziers doch Kreß versagt, in die Lüfte zu steigen. gewinnen, scheiterte jedoch 1901 bei sei- KRESSGASSE nem ersten und letzten Demonstrationsflug über dem → Wienerwaldsee, wegen eines Kurze Gasse zwischen → Rechenfeldstraße Missgeschicks, aber auch, weil der für sei- 12 und → Tullnerbachstraße. Benannt nach ne Maschine von der Firma Daimler geliefer- dem österreichischen Flugpionier Wilhelm te Motor zu schwer war. Dank der Grundla- → Kreß.

——— 146 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

KREUZ, Dietmar, Mag. seinem (alten) Platz an der Spitz-Ecke von → Purkersdorfs evangelischer Pfarrer, Winter- Bahnhofstraße und → Wiener Straße feier- gasse 13-15, *19.2.1962 in Wels, Oberös- lich enthüllt und geweiht. Bildhauer → Thuss terreich. 1976 bis 1981 HTL in Steyr, hatte es geschaffen, der spätere Vizebür- anschließend Studium der evangelischen germeister Anton → Gotsch war Modell Theologie in Wien und Lehrvikariat in Gols, gestanden. Ein gemeindeunabhängiger Burgenland. 1987 bis 1998 Vikar und Pfar- Denkmalausschuss unter dem Vorsitz des rer der evangelischen Pfarrgemeinde Bad Vaters von Hans → Jaunecker, Bürgermeis- Bleiberg (bei Villach). Seit 1998 Pfarrer der ter in den 70-er Jahren, hatte das Werk evangelischen Pfarrgemeinde A.B. in Pur- zustande gebracht. Es trägt die Namen von kersdorf. Seit 1986 verheiratet mit Susan- 70 Gefallenen und Vermissten. Dem Bau ne, ebenfalls Pfarrerin. Vater von drei Kin- der → Umfahrungsstraße entlang der → dern, Judith, Samuel und Hanna. Gablitz musste es weichen. Nach langen Diskussionen kam man seitens der KREUZ, Maximilian Gemeindevertretung überein, diese Denk- Freischaffender Komponist, Bad Säckin- mal mit Bewilligung der → Bundesforste im gen-Straße 2, *27. 12. 1953 in Wien, lebt → Schlosspark neu aufzustellen. Am 1. seit 1981 in Purkersdorf. Studium bei Fran- November 1989 erfolgte dort im Rahmen cis Burt und Friedrich Cerha an der Wiener einer repräsentativen Feier die ökumeni- Musikhochschule. Kreuz arbeitet im sche Weihe. Bereich der ernsten Musik am Weiterentwi- ckeln von harmonischen Strukturen und Das Denkmal zu Ehren der Opfer des Zwei- Modellen; vorwiegend Kompositionen für ten Weltkriegs befindet sich auf dem → kleine bzw. mittlere Orchester, aber auch Friedhof, aufgestellt unter Ortsvorsteher → Kammermusik in verschiedenen Beset- Zurek. Dem Künstlerehepaar → Humplik- zungsgrößen. Zahlreiche Werke sind auf CD Jone dankt es Gestaltung und Sinnspruch. erschienen. Zu den meistgespielten Kom- Dieses Denkmal stammt aus 1949. positionen von Kreuz zählt das 1981 ent- Außerdem befindet sich auf dem Friedhof standene Purkersdorfer Klavierstück; be- ein fast vergessenes kleines Kriegergrab reits weltweit (Europa, Amerika, Asien) in aus 1914 bis 1918 mit Kriegstoten aus der vielen Metropolen aufgeführt und ebenfalls (ganzen) Monarchie, darunter auch einige auf CD erschienen. Purkersdorfer (vgl. → Gefallene). Für alle seine Werke kann Maximilian Kreuz Ein Denkmal für die gefallenen Sowjetsolda- konkret auf Aufführungen (außer denen in Österreich) in Rom, Florenz, Paris, London, ten steht auf dem → Russischen Soldaten- Bonn, Düsseldorf, Brünn, Budapest, New friedhof. York, Raleigh (North Carolina), Toronto, Moskau, St. Petersburg, Taipei, Seoul usw. KRIEGSOPFER- UND hinweisen. Desgleichen auf Pressekom- BEHINDERTENVERBAND mentare von Les Nouvelles/Versailles, Kul- turzeitung Taipei, The New York Times, Für Wien, Niederösterreich und Burgenland, General-Anzeiger Bonn, Luzerner Zeitung, Ortsgruppe Purkersdorf und Umgebung. Sei- The Journal-News New York, Badisches Tag- nerzeitiger Sitz: Purkersdorf Hauptplatz 10, blatt, Neue Musikzeitung (NMZ) – Deutsch- Gasthof Zum Goldenen Adler (→ Gastrono- land u. v. a.. miebetriebe). Gründung durch Raimund Plattensteiner, den schwer kriegsversehr- KRIEGERDENKMÄLER ten Sohn Prof. Dr. Richard → Plattenstei- Am 9. September 1923 wurde das Denkmal ners. Späterer Obmann: Roman Kaspar, der → Gefallenen des Ersten Weltkriegs an Purkersdorf.

——— 147 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Die Aufgaben des Verbandes und der Orts- KRUGLUGER, Josef, Dr. gruppe (als Zweigverein des Verbandes) Orthopäde, Ordination Linzer Straße 63 bestehen in den Bestrebungen, hilfsbedürf- (ordentlicher Wohnsitz Gablitz), *16. 2. tige Kriegsopfer und Wehrdienstopfer sowie 1959 in Ybbs/Donau. Medizinstudium an deren Hinterbliebene und aus anderen der Universität Wien bis 1984, danach Arzt- Ursachen mit körperlichen Gebrechen dienst zuerst im Krankenhaus St. Pölten, behaftete Personen zu unterstützen, an dann an der Orthopädischen Universitätskli- deren psychischer und physischer Rehabili- nik in Wien, zugleich mit Facharztausbildung tation aktiv mitzuhelfen und für die Erhal- bis 1992. Nach weiteren fachspezifischen tung des Friedens zu wirken. Ausbildungen am Orthopädischen Spital Die „alte“ Ortsgruppe Purkersdorf existiert Speising ab 1994. Seit 2001 auch stellver- nicht mehr. 2002 ist eine neue für Purkers- tretender Abteilungsleiter des Krankenhau- dorf und Umgebung in die Öffentlichkeit ses der Barmherzigen Schwestern in Wien getreten. Gründungs-Vorsitzende Helga Rie- und postgraduale Weiterbildung an der mer, Neu Purkersdorf. Wegen der schwin- Donauuniversität Krems. Ordination für denden Anzahl der Kriegsversehrten soll Orthopädie und Rheumatologie in Purkers- den Behinderten entsprechend mehr Hilfe- dorf (mit zusätzlichen komplementärmedizi- stellung zuteil werden. Ansprechperson: nischem Schwerpunkt und weiteren Betreu- Ferdinand Haas, Telefon 0676/5147615. ungs- und Leistungsmöglichkeiten) seit 1995. KRÖCKER, Friedrich KRUMHOLZ, Martha Als erster evangelischer Pfarrer in Purkers- dorf am 12. Dezember 1926 gewählt und Rechnungs-Fachoberinspektor, Anton ✝ am 3. April 1927 von Senior Dr. Erich Stökl, Gotschgasse 1, *28.2.1922, 28.9.1995. dem Vater Dr. Walter → Stökls, in einem Sie war seit 1945 im Gemeindeamt, da- Gottesdienst im Turnsaal der Bürgerschule mals in der Ortsvorstehung der zu Wien ge- (heute → Hauptschule) in sein Amt einge- hörenden → Randgemeinde, seit 1. 9. 1954 führt. Er stammte aus Hessen (*1898) und in der wieder selbständigen Gemeinde Pur- war ein beliebter Seelsorger und Menschen- kersdorf tätig. 1979 wurde sie mit der Sil- freund, ein musischer, universal gebildeter bernen → Ehrenbrosche der Stadt Purkers- Mensch. Sein autobiographischer Entwick- dorf ausgezeichnet, für ihre jahrzehntelan- lungsroman Einer und die Anderen entstand ge, vorbildliche Arbeit für unser Gemeinde- in Purkersdorf. Seine Ehefrau Dr. med. Lui- wesen. se Kröcker übte in Purkersdorf eine ärztli- KUBA, Birgit Maria che Praxis aus. Das Ehepaar Kröcker wohn- te zunächst im Hause → Kaiser-Josef-Stra- Freie ORF-Mitarbeiterin, wohnhaft in Wien ße 44, einer alten Kleinhäuslerwirtschaft, (mit Purkersdorfer Alternativadresse Dr. die 1924 angekauft worden war und wo Hildgasse 2-8), *14.7.1976 in Wien, in Pur- auch der Gottesdienst abgehalten wurde. kersdorf aufgewachsen. Da hat die Matur- Nach dem Umbau dieses Hauses in eine antin und Musikstudentin Kuba – sie spielt Notkirche zog Pfarrer Kröcker in das von ihm Blockflöte und Gitarre und genießt seit erworbene Wohnhaus Kaiser Josef-Straße 1999 klassischen Unterricht in Gesang – 29 und richtete dort das Pfarramt ein. Am 6. nicht nur beim öffentlichen Musizieren mit- April 1945 schied er mit seiner ganzen Fami- gewirkt (→ „Neue geistliche Lieder und Gos- lie aus dem Leben. Das Miterleben der gro- pels“ / Hannes Peschta, → „Tho&Co“ / Tho- ßen Schrecken ist über seine Kräfte gegan- mas Huber u. a.), die „Liedermacherin“ gen. Der kath. Pfarrer Karl → Heßle segnete Kuba hat der Aura Purkersdorf selbst „ge- die Toten ein, die in einem Eigengrabe auf huldigt“, zum Beispiel mit Do kannst di dem Purkersdorfer Friedhof ruhen. wohlfühlen im Stil des Kaisermühlen Blues

——— 148 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF basierend auf der Melodie von Making November 2003 soll Heinz Conrads in whoopee. Neben ihren Liedern (in deutsch memoriam gestaltet sein. und englisch) verfasst Kuba auch Gedichte Auf Obmann Dr. Franz → Popp folgte 1995 und Kurzgeschichten. Mag. Inge → Preiß. Seit Jahren aber ist KULIER, Günter bereits Edith Grossmann Obfrau (vgl. → Gastspiele, → Veranstaltungsfülle). Maskenbildner, Beethovenstraße 16, *9. 4. 1939, hat neben seiner Haupttätigkeit KULTURINITIATIVE PURKERSDORF (KIP) am Theater (Burg, Volksoper, Theater an Sie hat sich in den 80-er Jahren vorüberge- der Wien), bei Film und Fernsehen Abend- hend als eine überparteiliche Gemeinschaft kurse an der Akademie für Angewandte junger Purkersdorfer präsentiert, die das Kunst bei Prof. Matejka-Felden besucht und Leben in unserer Stadt durch neue kulturel- ist mit seinen Ölbilder-Ausstellungen schon le und gesellschaftliche Impulse und Initiati- einige Male in die Öffentlichkeit getreten, ven beeinflussen wollten. darunter natürlich auch in Purkersdorf. KULTUR- UND KULTURBUND WIENTAL FREMDENVERKEHRS-GEMEINSCHAFT Wiener Straße 10. Nach längerer Arbeit „im WIENERWALDMITTE (KFG-WWM) Hintergrund“ – nach Worten des damaligen Über Initiative von Günter → Novotny kam es Obmanns Dr. Franz → Popp – ist der Verein Ende 1980 zu Besprechungen zwischen 1992 „ans Licht der Öffentlichkeit“ getre- Funktionären von Verschönerungsvereinen ten. Sein Ziel ist es, mit einem eigenständi- und Gemeindevertretern des → Gerichtsbe- gen, vielseitigen Veranstaltungsprogramm zirks Purkersdorf. Wie im damaligen offiziel- „eine kulturelle Lücke zu schließen“, primär len Fremdenverkehrskonzept der NÖ Lan- natürlich im musikalischen, sprachlichen desregierung gefordert, aber bis heute und darstellerischen Bereich, vor allem mit kaum realisiert, sollte ein Verein entstehen, heimischen Künstlern. Bemüht um Erhal- der einerseits einen regionalen Veranstal- tung, Pflege und Förderung des Kulturle- tungskalender erstellen, andererseits kultu- bens im Wiental will der Kulturbund auch relle und Fremdenverkehrsattraktionen im um Beratungstätigkeit zwecks Verbesserun- Bezirk koordinieren und schließlich selbst gen auf dem Gebiet von Baugestaltung und kulturelle Akzente setzen würde; kein Su- Landschaftsschutz besorgt sein. perverein, eher eine Sammelstelle für über- Seit über zehn Jahren präsentiert er fünfmal örtliche Zusammenarbeit. Der damalige be- jährlich, jeweils an einem Sonntagvormittag amtete Landesfremdenverkehrsreferent im Hans-Jaunecker-Saal unter dem Titel Hofrat Dr. Franz Hlous unterstützte Novot- Musisches am Vormittag Matineen, bei nys Bemühungen sehr. Noch vor und erst denen ein Thema literarisch und musika- recht nach der Konstituierung im Herbst lisch behandelt wird. Auch Schauspieler 1981 entwickelte die KFG-WWM zahlreiche des Burgtheaters und des Theaters in der Aktivitäten und ergriff vielfach Initiativen: Josefstadt, Sänger der Staats- und Volks- Bezirksveranstaltungskalender, Koordinier- oper haben dem Publikum viel Freude und Urkunden für Blumenschmuckwettbewerbe, Unterhaltung bereitet. Erich → Auer, Trude Gästeehrungen und Ortsbildpflege, Dichter- Marzik, Marianne Schönauer und Heinz lesungen, Blochbank-Aktionen, Ausstellun- Zuber seien für die große Zahl der schon gen und Dokumentationen, Bezirks-Frei- aufgetretenen Künstler genannt. Bei allen zeit-, Ausflugsvorschlags- u. a. Spezialkar- Veranstaltungen hatte Leopold Grossmann, ten, eine → Autobahn-Hinweistafel, ein Zei- Professor am Konservatorium der Stadt chenwettbewerb an den Pflichtschulen des Wien, die musikalische Leitung und wirkte Bezirkes, eine eigene Vereinszeitung b-i am Flügel mit. Die Veranstaltung am 30. (→ Bezirksinformationen - auch über Ver-

——— 149 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF einswesen). Zu einem festen Begriff war *5.8.1816, ✝ 24.1.1891. Da seine Mutter dann die Wienerwald-Rätselfahrt geworden. früh gestorben war (1795 bis 1828), kam Nach dem Tod von Günter Novotny hat der Karl Kurz in eine Erziehungsanstalt nach Verein seine Tätigkeit sistiert. Wien. Sein Wunsch, Techniker zu werden, scheiterte am Widerstand seines Vaters Ro- KUPPEL, Paul chus → Kurz. Also schnürte er sein Bündel Selbstständiger Filmemacher, Sagbergstra- und ging mit seinem Bruder – allerdings erst ße 67, *7.5.1953 in Sassenheim/Nieder- nach der Fürbitte eines Freundes der Fami- lande, gebürtiger Holländer, lebt seit 1975 lie bei seinem Vater – in die Welt. Zwei Jah- in Österreich, ist seit 1994 österreichischer re war er in Italien, England und Frankreich Staatsbürger. War von 1975 bis 1994 Filial- unterwegs. Nach dem Tode seines Vaters leiter bei Photo Herlango, bis er sich dann brachte die Übernahme einer Mühle, einer endlich, lang ersehnt und vorweg praktiziert, seiner jetzigen Tätigkeit widmen konnte. Bäckerei und diverser Grundstücke uner- Sein Hauptgebiet ist Landschaftsfotografie, wartete Pflichten für den 24-Jährigen. Mit er arbeitet mit an Reisefilmen und dreht dem Jahre 1849 wurde durch das Gemein- sehr viel für das Burgenländische Kabelfern- degesetz der bisherige → Ortsrichter durch sehen. Mehrfach waren/sind Preise sein den Bürgermeister – mit größerem Wir- Lohn: als Mitglied des → Foto und Filmclubs kungskreis – abgelöst, Karl Kurz übernahm (PFFC) bei vereinsinternen Meisterschaften, 1855 als zweiter in Purkersdorf ein solches 1995 ein 1. Preis für einen Film über Pur- Amt. Die Kanzlei war damals am → Haupt- kersdorf im Rahmen eines Wettbewerbes platz (heute 14). Seinen Besitz vertraute er der SPÖ NÖ u. a. m. Pächtern an und widmete sich ganz dem Ge- meindewohle und seinem Hobby: der Orts- KÜNSTLER MIT GROSSEM FLAIR kunde. Zurückgreifend bis in die älteste Zeit In der Annahme, niemanden übersehen zu unserer Geschichte verzeichnete er als haben: Peter → Cornelius, Heinz → Frölich, überaus verdienstvoller Chronist seiner Hei- Franziska → Hollinek, Peter → Jelosits, Maxi- mat im Gedenkbuche der Gemeinde Pur- milian → Kreuz, Günter → Lorenz, Thomas → kersdorf wichtige Geschehnisse und Proble- Malik, Sabine → Petzl, Felicitas → Ruhm, An- me. → Schöffel und → Frauenfeld verkehrten drea → Schnitt. in seinem Hause, berieten bei ihm Pläne und Entschlüsse. Karl Kurz liebte den Wald KÜNSTLER PURKERSDORFS und sein Purkersdorf über alles. Nach ihm → → Siehe Liebhaber-Künstler, Hobby-Musi- benannt: → Karl Kurz-Gasse; → Ehrengrä- ker, → Elenktik-Kunst, → Künstler mit gro- ber. ßem Flair (vgl. → Persönlichkeiten, → Prominente, → KURZ, Rochus Protagonisten). Vater des Bürgermeisters und Chronisten KÜRNBERGER, Ferdinand Karl → Kurz, aus Schwaben eingewanderter Müller. ✝ 1840 in Purkersdorf (65-jährig). Schriftsteller, *3.7.1821 in Wien, ✝ 14. 10. → 1879 in München, unterstützte Josef → Nach ihm benannt: Rochusgasse. Schöffel im Kampf um den → Wienerwald. KURZMÜHLE Laut Gemeinderatsbeschluss vom 19. Sep- Vgl. Karl → Kurz, Rochus → Kurz. Die Mühle tember 1961 wurde eine Gasse auf dem → war im Haus Nr. 41 im Bereich → Gablitz- Sagberg → Ferdinand Kürnbergergasse be- bach, → Pfarrhofgasse, → Herrengasse und nannt. → Hardt-Stremayrgasse. Auf dem Grund- KURZ, Karl stück befand sich auch ein → Bad. Die Müh- Von 1855 bis 1864 sowie von 1881 bis zu le wurde später in ein Wohnhaus umgestal- seinem Tod Bürgermeister in Purkersdorf. tet.

——— 150 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

L

LAABER STEIG garten. Früher gab es hier noch das Dreihuf- Höchste Erhebung Purkersdorfs, 527 Me- eisentürl, das Glasgrabentürl, das Rudolf- ter. Von hier Weg zur Wallbergerhütte am → stürl und das Gelberbergtürl. Der Tiergarten Roppersberg und entlang der südlichen Ge- misst 26 km², genau 2576 ha, und wurde meindegrenze von Purkersdorf in östlicher 1561 von Kaiser Ferdinand I. als kaiserli- ches Jagdgebiet angelegt. Der Lainzer Tier- Richtung zum → Dreihufeisenberg. garten erhielt auf Befehl Kaiser Karls VI. sei- LAHR, Erika ne erste einfache Umfriedung zur Verhinde- Theodor Körnergasse 2, *12.11.1939. Seit rung des Wildwechsels. Unter Maria There- 1982 freiwillige Mitarbeiterin beim Roten sia wurde der Tiergarten nach einem Patent Kreuz, heute: Bereitschaftskommandantin. vom 4. April 1772 mit einer festen Planke Trägerin des Bronzenen (10 Jahre) und des umgeben, um den Wilddieben das Eindrin- Silbernen Dienstjahresabzeichens (15 Jah- gen zu erschweren. Kaiser Joseph II. ließ für re) sowie der Bronzenen und der Silbernen sein Hofjagdgebiet die Planke 1781 durch Verdienstmedaille des Rot-Kreuz-Landes- eine Mauer ersetzen, die auf einer Länge verbandes. Seitens der Stadtgemeinde Pur- von 24,2 km 91 Bruchpunkte und sieben kersdorf mit Gemeinderatsbeschluss vom Tore besitzt. Mit der Errichtung der Tiergar- tenmauer wurde ein einfacher Maurermeis- 30. September 1999 mit der Silbernen → ter, Philipp → Schlucker (*1747, ✝ 1820), Ehrenbrosche ausgezeichnet (Witwe nach beauftragt, der um vieles billiger war als pro- Leopold → Lahr). minente Baumeister, die sich um den Auf- LAHR, Leopold trag bewarben. Er hatte Mühe, die Arbeit zu Theodor Körnergasse 2, *5.11.1941, ✝ 18. bewältigen, ohne daran zu verdienen, blieb 7. 2003. War seit 1971 freiwilliger Mitarbei- daher der „arme Schlucker“. Die Glanzzeit ter beim Roten Kreuz, zuletzt Hauptzugsfüh- erlebte der Tiergarten bei der Fürstenjagd rer. Träger des Bronzenen, des Silbernen, anlässlich des Wiener Kongresses. Unter des Goldenen (20 Jahre) und des Dienstjah- dem letzten Habsburger, der noch Interesse resabzeichens für 30 Jahre, desgleichen an der Jagd hatte, verlor der Lainzer Tiergar- der Bronzenen und der Silbernen Verdienst- ten ganz seine Bedeutung, da Franz Josef I. medaille des Rot-Kreuz-Landesverbandes. sein Lieblingsjagdgebiet im Salzkammergut War von 1991 bis 1997 Kommandant des hatte. 1919 wurde der Tiergarten von der Katastrophenzuges (mit eigener Silberner Republik Österreich übernommen und ist Verdienstmedaille). Laut Purkersdorfer Naturschutzgebiet. Zur Zeit leben dort meist Gemeinderatsbeschluss vom 29. Septem- rund 1000 Wildschweine, etwa 300 Stück Damm- und 100 Stück Rotwild (auch Tiere ber 1994 Träger der Silbernen → Ehrenna- und Kälber) sowie ca. 100 Rehe; außerdem del, am 26. November 1997 seitens der NÖ fast immer an die 700 Mufflons. Früher gab Landesregierung mit dem Ehrenzeichen für es auch Bären. Der letzte Meister Petz wur- 25-jährige Tätigkeit im Rettungswesen de im Jahre 1721 erlegt. Vgl. → Wienerwald. dekoriert (Gatte von Erika → Lahr). LAINZER TIERGARTEN LANDESJUGENDHEIM PURKERSDORF Er begrenzt das Purkersdorfer Katastralge- Das NÖ Jugendamt nahm im Oktober 1924 biet im Osten. Von dieser Gemeindegrenze als Nachfolge-Einrichtung der ehemaligen → führt heute kein Eingang mehr in den Tier- Blindenanstalt das Heim in Betrieb. Zöglin-

——— 151 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF ge aus Gföhl und anderen Jugendheimen des Wienerwaldheimes der privaten Obhut zogen hier in die Herrengasse 8 (ehemals → dieser Holding anvertraut werden. Das bis- Fürstenberg’sches Sommerpalais) ein. Es herige Heim soll also mit Ende 2004 ge- handelte sich um „schwer erziehbare“ Kin- schlossen, das Gebäude verkauft werden. der. In den Jahren 1926 bis 1929 war der damalige Junglehrer Lois → Schiferl hier LANDKAMMER, Eva tätig. Das Heim wurde im Jahre 1938 Musikerin (Cellistin), Dr. Hildgasse 2-8, in geschlossen. Wien im Jahr 1958 geboren. Sie erhielt ihre Ausbildung am Konservatorium der Stadt LANDESPENSIONISTENHEIM Wien und an der Hochschule für Musik in Wienerwaldheim in Preßbaum, Hauptstraße Wien, war 1971 und 1973 Preisträgerin bei 119. Grundsteinlegung 7. Dezember 1972, Jugend musiziert und erlangte 1979 mit am 28.9.1975 feierlich seiner Bestimmung Auszeichnung das Konzertdiplom. Nach wei- übergeben, Purkersdorf an der Finanzierung terem Studium im Ausland folgten ein Enga- mitbeteiligt, das Grundstück im Ausmaß gement im Radio-Symphonieorchester, die von 17.500 m² hat die Gemeinde → Preß- Ablegung des Pädagogischen Diploms, baum kostenlos zur Verfügung gestellt, intensive Beschäftigung mit dem Barockcel- Planverfasser war Arch. Prof. Johann Rezac lo und historischer Aufführungspraxis. aus Klosterneuburg. Ein Umbau 1991/ Daneben unterrichtet sie seit 1983 an einer 1992 hat eine fühlbare Erweiterung des Hei- Musikschule der Stadt Wien, ist Dozentin mes gebracht, so vor allem zwei neue Pfle- der Musikwoche des NÖ Musikschulwer- gestationen. Das zehnstöckige Haus könn- kes, hat Gastkurse in Japan und Taiwan te nunmehr 179 Personen Platz bieten, im absolviert, ist Mitglied des Jubal-Trios Wien Wohntrakt mit 72 Einzelzimmern, in drei und kann weiters auf eine Reihe von CD-Ein- Pflegeabteilungen mit 107 Betten. Regel- spielungen (Haydn, Mendelssohn, Beetho- mäßige ärztliche Betreuung wäre garantiert; ven, Mahler u. a. m.) weit über Österreich zwei Aufzüge, ein großer Speisesaal, ein hinaus hinweisen. Dachgartencafe, eine Kapelle, zwei Fernse- her in Gemeinschaftsräumen, eine Biblio- LANDSTEINER, Karl, Dr. thek, Hobbyräume, Wandelgänge und eine Universitätsprofessor, Pathologe und Bak- große Gartenanlage könnten für Bequemlich- teriologe, *14. 6. 1868 in Baden bei Wien, keit und einen schönen Aufenthalt sorgen. ✝ 26. 6. 1943 in New York, studierte Medi- Das Wienerwaldheim, seit Jahren unter ver- zin und Chemie und erwarb 1891 den Dok- antwortlicher Leitung von Direktor Rudolf torgrad. 1896 wurde er Assistent am Hygie- Schubirsch, erfordert aber trotzdem als NÖ nischen und 1898 am Pathologisch-Anato- Landespensionisten- und Pflegeheim derart mischen Institut in Wien. Seine Untersu- intensiv Ausbau- und Verbesserungsinvesti- chungen des menschlichen Blutes führten tionen, dass das Land jetzt eine ganz neue im Jahre 1900 zur Entdeckung der Zusam- Planungslinie verfolgt. Um sich 11 Millionen menballung des Blutes bei Berührung mit Euro für eine neueste modernisierende ge- dem Blut von ganz bestimmten anderen setzes- und EU-konforme Standardlösung Menschen. 1901 stellte er die Verschieden- zu ersparen, weil in Purkersdorf das → Se- heit des Blutes verschiedener Menschen niorenzentrum eingerichtet wird, vor allem fest und wählte die Bezeichnung „Gruppe aber, weil das benachbarte Sanatorium Re- A“, „Gruppe B“ und „Gruppe 0“. Ferner kawinkel vor der (Teil)-Auflösung steht und schuf er die Grundlagen für die Schutzimp- von einer Privatklinik-Holding aufgekauft fung gegen Kinderlähmung und Fleckfieber. wird, soll mit dieser ähnlich der Purkersdor- Auch entdeckte er gemeinsam mit Dr. Wie- fer SeneCura-Lösung ein Vertrag geschlos- ner den Rhesusfaktor des Blutes und entwi- sen werden, dass die meisten Patienten ckelte die Wissenschaft der Immunoche-

——— 152 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF mie. 1907 bis 1919 war Landsteiner Vor- schule in Prag. In Verbindung mit Walter stand der Prosektur am Wilhelminenspital Hofmann, Ferdinand Avenarius und Heinrich und Universitätsdozent für Pathologische Sohnrey baute er das deutsche Bücherwe- Anatomie. Vom 14. November 1916 bis 16. sen in Böhmen auf und schuf 1200 Orts- November 1919 wohnte er in Purkersdorf, und 250 Wanderbüchereien. Mit Ausstellun- Wintergasse 55 (heute 81) einem Hause, gen guter Bücher und intensiver Werbung das er mit seiner Frau Helene gemeinsam für volksbildnerische Schriften trat er der lt. Kaufvertrag vom 23. November 1916 er- Verbreitung der Schundliteratur entgegen. worben hatte. Außerdem kaufte er am 10. Nach seiner Berufung nach Wien fand er Juni 1918 das Haus Wiener Straße 16. In durch Vermittlung des späteren Bundesprä- dieser Zeit – Erster Weltkrieg – fuhr er täg- sidenten Hainisch Anschluss an die Volks- lich mit der Eisenbahn vom Bahnhof Pur- bildungseinrichtungen und wurde in den kersdorf nach Hütteldorf und von dort mit Vorstand der Wiener Volksbildungsorgani- der Verbindungsbahn weiter. Nach Kriegs- sation berufen. Außerdem übernahm er die ende war sein Betätigungsfeld so einge- Führung der Volksbüchereien im 21. und schränkt, dass er sich 1919 entschloss, später auch die im 3. und 16. Bezirk, die er seine beiden Häuser zu verkaufen und aus- nach Grundsätzen der Leipziger Bücherei- zuwandern. Er folgte zunächst einer Beru- ordnung reorganisierte. Er plante die Errich- fung nach Den Haag und schließlich im Jah- tung von mobilen Büchereien für die ländli- re 1922 an das Rockefeller-Institut nach che Bevölkerung, doch vereitelten der Aus- New York. 1930 erhielt er den Nobelpreis bruch des 1. Weltkrieges und seine eigene für Medizin. Die in mehreren Auflagen erschienene, Kriegsdienstleistung dieses Vorhaben. deutsch- und englischsprachige Landstei- Nach dem Kriege wurde Laßmann in die Lei- ner-Biographie erschien übrigens im heute tung der Wiener Urania berufen und gründe- in Purkersdorfer beheimateten Verlag Brü- te die Abteilung für Führungen. 1920 wurde der → Hollinek. er vom Leiter des Volksbildungsamtes Otto Glöckel zum Landesreferenten für Volksbil- Am 26. Oktober 1968 wurde am Hause Win- dung in NÖ bestellt. Hier schuf er die Grund- tergasse 81 eine Gedenktafel enthüllt, die lagen des Bildungswesens und baute dazu folgende Inschrift trägt: In diesem Hause folgerichtig auch das Büchereiwesen auf. wohnte in den Jahren 1916 bis 1919 Uni- Die Schriften Laßmanns über Fragen der versitätsprofessor Dr. Karl Landsteiner, Ent- Volksbildung sind zahlreich. Im Jahre 1922 decker der Blutgruppen, Nobelpreisträger kehrte er, ein hervorragender Pädagoge, in ✝ 1930, *14. 6. 1868, 26. 6. 1943 in New den Mittelschuldienst zurück und wirkte und → York. Seit 1985 trägt das Purkersdorfer lehrte bis zu seiner vorzeitigen Pensionie- Rot-Kreuz-Haus seinen Namen. rung im Jahre 1938. 1945 gründete er die → Bücherei in Purkersdorf, die er mit seiner LANG, Astrid Frau Stefanie → Laßmann führte. Mit Ge- Siehe → Massage-Fachinstitut. meinderatsbeschluss vom 28.10.1955 wurde er in Würdigung seiner Verdienste um LASSMANN, Alfred, Dr. die Bücherei → Ehrenbürger von Purkers- Gymnasialprofessor, wohnte Herrengasse 1, dorf, die Republik Österreich zeichnete ihn *18.4.1883 als Sohn eines Gutspächters durch die Verleihung des Goldenen Ehren- in Maria Fels im Egerland, Böhmen, ✝ 8. 9. zeichens aus. 1963 erhielt er das Große Eh- 1964 in Purkersdorf. Studium der Germa- renzeichen für Verdienste um das Bundes- nistik, Anglistik und Indogermanistik an den land NÖ. Über eigenen Wunsch wurde er in Universitäten Prag und Leipzig. Lehrberuf: aller Stille auf dem Friedhof in Wien Ober St. 1911 Supplent an einer deutschen Mittel- Veit beigesetzt. → Gesellschaft zur Pflege...

——— 153 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

LASSMANN, Stefanie LAUNSKY-TIEFFENTHAL, Walther, Dr. Ehrenamtliche Leiterin der → Bücherei Pur- Wirklicher Hofrat der NÖ Landesregierung in kersdorf nach dem Tode ihres Mannes Dr. Ruhe, Tullnerbach-Lawies, Franz Schubert- gasse 13, *30. 10. 1939 in Wien. Berufs- Alfred → Laßmann, wohnte Herrengasse 1, weg: Realgymnasium, Externistenmatura, *26. 1. 1900, ✝ 31. 8. 1991. Sie leistete Werkstudent, 1976 Promotion zum Dr. uneigennützige, mit vielen Opfern an Zeit juris, Gerichtsjahr in Purkersdorf, ab 1969 und manchmal auch mit Unbillen verbunde- im Amt der NÖ Landesregierung tätig. 1992 ne Bildungsarbeit, die überall, auch an wurde er zum Leiter der Kinder- und Jugend- höchsten Stellen Anerkennung fand. 1972 anwaltschaft Niederösterreichs bestellt. Er erhielt sie die Goldene Medaille für Verdien- war der erste weisungsfreie Kinder- und ste um das Land NÖ, 1974 den Goldenen → Jugendanwalt in Österreich. Als solcher war Ehrenring der Stadtgemeinde Purkersdorf. er für fast 25 Prozent der Bevölkerung des 1986 trat sie offiziell von der Leitung der Bundeslandes zuständig. Seit 1. Juli 2001 Bücherei zurück, blieb dieser aber bis zu im Ruhestand. ihrem Tode aufs innigste verbunden. Mitglied beim → Roten Kreuz seit 1. Jänner 1960, er war Mitbegründer der Bezirksstel- LAUDA, Peter, Dr. le Purkersdorf-Gablitz und von 15. April Hauptschul-Oberlehrer, Dr. Hildgasse 14, 1970 bis 4. September 2001 Bezirksstel- *17. 1. 1947, war von 1988 bis 1992 lenleiter, Oberrettungsrat seit 1976. Wei- geschäftsführender bzw. Leiter der → Volks- ters erstreckte sich seine Tätigkeit auf den hochschule und hat mit Gemeinderatsbe- Bereich des Sports als Gründer des NÖ Ski- schluss vom 29. September 1994 die Sil- pools. Er war außerdem ÖVP-Funktionär berne → Ehrennadel der Stadtgemeinde ver- (ÖAAB-Obmann), geschäftsführender Ge- liehen bekommen. meinderat für Finanzen, ÖVP-Fraktionsob- mann sowie Gründungsmitglied und Ob- LAUDONSCHER WALD mann des Fremdenverkehrs- und Verschö- nerungsvereins → Tullnerbach. 328 Meter hoch, westlich des Schlosses → Auszeichnungen: Goldene → Ehrennadel der Laudon (siegreicher, populärer österreichi- Stadtgemeinde Purkersdorf (1980, aber- scher Feldmarschall und Eroberer Belgrads, mals 2001), Silbernes Ehrenzeichen für 1717-1790) in Wien-Hadersdorf, oberhalb Verdienste um die Republik Österreich der Laudonstraße. (1985), Verdienstkreuz des Österreichi- LAUFCLUB WIENERWALDSEE schen Roten Kreuzes (1985), Ehrenzeichen für 40 Jahre verdienstvolle Tätigkeit im Ret- Gegründet im Februar 2001 mit dem Motto: tungswesen (2000), Bundesehrenzeichen „Freude am Laufsport weitergeben!“ Mit- für Verdienste um ehrenamtliche Leistun- glieder: 62 (Stand 31. Dezember 2002). gen (2002), Silbernes Komturkreuz des Training in verschiedenen Gruppen: Anfän- Ehrenzeichens für Verdienste um das Bun- ger bis Leistungsläufer. Zusätzlich eigene desland NÖ (2002). Frauen- und Jugendgruppe, Wintertraining in Bzgl. Ehrenpreis der Dr. Walther Launs- der Halle. Mitglied des NÖ Leichtathletikver- ky-Tieffenthal-Stiftung siehe → Rotes Kreuz. bandes und des ASKÖ. Veranstalter von zwei Laufbewerben im Raum Purkersdorf: LECHNER, Erich, Ing. Im April Lauf rund um den Wienerwaldsee Projektleiter Elektrotechnik, Kaiser-Josef- (8.540 Meter) und im September Wilhelm Straße 57-63, *3. 10. 1956, verheiratet, Kreß-Lauf (Cross 9,2 Kilometer). Kontakt: eine Tochter, in Purkersdorf wohnhaft seit Heinz Polena (Obmann), 3011 Neu Purkers- 1983. Mitglied des Gemeinderates seit dorf, Sagbergstraße 5. 2000 (FPÖ). Hobby: Eisenbahnwesen.

——— 154 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

LECHNER, Ilse Maria, Dr. Zeit als → Randgemeinde → Groß-Wien ein- Heute verehelichte Dr. Reither, 2102 gegliedert war. In einem trostlosen Jahr hat Bisamberg, Georg-Franz-Koller-Straße 21a, er seiner Heimatgemeinde nach besten seinerzeit wohnhaft Süßfeldstraße 13, *3. Kräften gedient und ihr viel Ungemach 11. 1961, Doktor-Promotion 1990 sub aus- erspart. Der Gemeinderat hat ihm 1969 die piciis praesidentis. Silberne → Ehrennadel verliehen.

LEISCHING, Eduard, Dr. LEMBACHER, Hildegard Wissenschaftler und Volksbildner, *26. 11. 1858, ✝ 7.12.1938 in Wien, 1884 Promoti- Heute wohnhaft in Gablitz, Hauersteigstra- on zum Dr. phil. an der Universität in Wien, ße 51, seinerzeit Wintergasse 8, 1885 Beginn seiner Tätigkeit am Österrei- *21.9.1922. War durch 35 Jahre Sekretä- chischen Museum für Kunst und Industrie. rin der → Evangelischen Pfarrgemeinde und 1900 erhielt er in Würdigung seiner Verdien- half darüber hinaus bei den Arbeiten im → ste um die Weltausstellung in Paris den Heimatmuseum. Mit Beschluss vom 30. Titel Regierungsrat. 1909 bis 1925 war er September 1999 verlieh ihr der Gemeinde- Direktor des Museums. 1911 wurde er Hof- rat die Silberne → Ehrenbrosche! rat. Er war auch Dozent an der Kunstgewer- beschule (allgemeine Kunstgeschichte und LEMBACHER, Martin Ästhetik). Im Ersten Weltkrieg initiierte er Dem am 25. Februar 1964 geborenen und 1915 die Künstlerfürsorge-Aktion. Sein gan- in der Speichberggasse 84 wohnhaften zes Leben widmete er der Kunst und Volks- Rot-Kreuz-Mitarbeiter wurde mit Gemeinde- bildung. Er war u. a. Vorstandsmitglied des ratsbeschluss vom 30. September 1997 Werkbundes. Ehrenbeirat der Wiener Werk- → stätten, Gründer des Wiener Volksbildungs- die Silberne Ehrennadel der Stadtgemein- vereines, gestaltete eine Ausstellung de Purkersdorf verliehen. schwedischer Volkskunst und hielt Vorträge in Bulgarien. Auszeichnungen: 1908 Orden LENTSCH, Brigitte, Dr. der Eisernen Krone 3. Klasse, 1910 Kom- Heute verehelichte Dr. Richter. Verfasserin turkreuz 1. Klasse des schwedischen der Dissertation an der philosophischen Fa- Wasa-Ordens, Komturkreuz 1. Klasse des kultät der Universität Wien, 1970: Westli- bulgarischen Zivil-Verdienst-Ordens, 1916 che Vorortebildung von Wien. Sie hat beson- wurde er Komtur des Franz Joseph-Ordens. ders die Entwicklung von Hadersdorf-Weid- Nach ihm benannt ist die → Leischinggasse. lingau, Purkersdorf und → Gablitz in Bezug LEISCHINGGASSE auf soziale Struktur und Entwicklung, ins- bes. Bauentwicklung, untersucht und be- Bei der Tiergartenmauer an der → Mooswie- leuchtet. Die Stadtgemeinde Purkersdorf se vorbei. Dort befand sich ein Schulungs- hat eine Gleichschrift dieser Doktorarbeit heim des Österreichischen Gewerkschafts- erworben und dem → Heimatmuseum ein- bundes, das → Anton Hueber-Haus. Die verleibt. Gasse wurde nach Dr. Eduard → Leisching benannt, in der Zeit, als Purkersdorf zu → LEONHARDI-KAPELLE Groß-Wien gehörte. Im einstigen → Friedhof neben der → Kirche LEITGEB, Franz stand diese Weihestätte. Sie wurde Wohnte zuletzt Tullnerbachstraße 81, *29. 1786/89 abgetragen, um Platz für das 3. 1888, ✝ 17. 6. 1975. Bürgermeister bzw. neue → Mauthaus zu schaffen. Der Hl. Leon- Ortsvorsteher vom 1. September 1946 bis hard ist der Schutzpatron der Pferde (vgl. → 30. Juni 1947 in Purkersdorf, das in dieser Purkersdorfs Geschichte).

——— 155 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

LES QUATTRES Er ist Träger und Inhaber vieler hoher und Ein seit Jahren tätiges kleines Blechbläser- höchster Auszeichnungen, des In- und des ensemble, bei Kirchenkonzerten, beim Pur- Auslandes, der Kirche usw., darunter: Gol- kersdorfer Adventmarkt, bei der Waldan- denes Komturkreuz mit dem Stern des Eh- dacht der → Berg- und Naturwacht usw. renzeichens für Verdienste um das Bundes- Gründer und Ansprechpartner: Heinz Preiß, land NÖ, Großkreuz des Sankt Gregorius leitender radiologisch-technischer Assistent Magnus Ordens (1993), Militärverdienstzei- (auch integriert bei der → Stadtkapelle Pur- chen (selten verliehen), Großes Verdienst- kreuz mit Stern und Schulterband des Ver- kersdorf, beim → Roten Kreuz, → beim Hilfs- dienstordens der Bundesrepublik Deutsch- werk u. a.), Telefon 0676/3568687. land, Goldener → Ehrenring der Stadtge- LIBERALES FORUM meinde Purkersdorf (1994). Kurzzeiterscheinung anlässlich der Gemein- Jagd, Schilauf und Schwimmen gehörten deratswahl 1995. Mit 86 Stimmen ohne schon immer zu seinen Freizeitliebhaberei- Mandat geblieben und seither nicht mehr en, für den „Politpensionisten“ Lichal ist gesichtet. Die damalige Solo-Kandidatin jetzt der Golfsport Hauptliebhaberei gewor- fand man 2000 auf der → Liste Baum, „ge- den. Bevorzugter Lesestoff: staatsphiloso- sichtet“ auf dem 7. Listenplatz. phische sowie wirtschafts- und sozialwis- senschaftliche Literatur, deutsche Klassi- LICHAL, Robert, Dr. ker und Biographien. Hofrat der NÖ Landesregierung i. R., Prof. Josef Humplikgasse 18, *9.7.1932 in LICHTEICHE Wien. Nach Matura gleichzeitig Studium und 1) Straßenname: Abzweigung von der → Beamtendienst in NÖ (zuletzt Leiter des Friedrich Schlöglgasse Nr. 9 auf dem → Sag- Gemeindeärztereferats), 1955 Jus-Dokto- berg. 2) Gebiet oberhalb des Sagberges und rat; politisch 1976 bis 1979 Bundesrat, zwar: Vordere Lichteiche und Hintere Lich- seit 1979 Nationalrat, 1987 wurde er nach teiche, zwischen → Irenental und dem → einem 17-jährigen sozialistisch-freiheitli- Großen Steinbach. chen Intervall als ÖVP-Nachfolger Dr. Pra- ders in der SPÖ-ÖVP-Koalitionsregierung LICHTENWÖHRERGASSE Verteidigungsminister. Seit der Neubildung Zwischen → Konstantin Walz-Gasse 12 und der Bundesregierung nach der NR-Wahl → 1990 bzw. der Neukonstituierung des Natio- 48 im Süßfeld. Benannt nach dem Orts- nalrates war er auf Jahre dessen Zweiter richter Jakob → Lichtenwöhrer. Präsident. LICHTENWÖHRER, Jakob In der ÖVP nahm Dr. Lichal lange Zeit füh- 1688 Ortsrichter in Purkersdorf, außerdem rende Funktionen ein, u. a. die eines Bun- → des- bzw. NÖ Landesobmannes des Arbei- Gastwirt zum Goldenen Wölfen. Nach ihm ter- und Angestelltenbundes. Einige Jahre benannt die Jakob → Lichtenwöhrergasse. hindurch war er auch Vorsitzender der LIEBHABER-KÜNSTLER/KUNSTPFLEGER Christgewerkschafter im ÖGB. Dr. Lichal wohnt mit seiner Familie (Gattin Autonome, Nachwuchs- und Freizeitkünstler Elisabeth und zwei Töchter, eine davon ver- bzw. Künstlerinnen/Kunstpflegerinnen: He- heiratet und selbst schon Mutter) seit 1979 len-Maria → Alb, Mona → Benischek, Karl → in Purkersdorf. Anlässlich seiner Bestellung Berger, Mag. Robert → Blauensteiner, Mar- zum Verteidigungsminister gab die Stadtge- garete → Bürbaumer, Monika → Dangl, Si- meinde einen großen Empfang, bei dem der mona → Donosa, Christine → Fötsch, Dr. Jo- neue populäre Minister sich in das → Golde- sef → Fuchs, Wolfgang → Hein, Dr. Rupert → ne Buch Purkersdorfs eintrug. Herzog-Löw, Adolf → Kandelsdorfer, Gabi →

——— 156 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Konwalinka, Maria → Mika, Leo → Nemec, da liegt vor mir, wie a Wickelkind, Henriette → Pettirsch, Mag. Inge → Preiß, mei´ liabes Purkersdorf so winzig kloa. Hermann → Radak, Magdalena → Radak, Wo i´ glücklich bin, wo i´ traurig bin, Regina → Reiter, Elisabeth → Riedl, Georg → wo i´ z´friden bin in diesem Wald, Rothensteiner, Isabella → Scherabon, Mi- durtn bin i´ z´haus, bringt mi kaner raus, chael → Schlosser, Regina → Sykora, Anna durtn bleib i´, durtn wiar i´ alt. → Szeles. Refrain: Mit der wesentlichen Bemerkung: Nach wie I´ hab di gern, i´ hab di´ gern, vor gilt, dass die Zahl der Liebhaber-Künst- kloane Stadt du, kloane Stadt du! ler/Kunstpfleger in unserer Wienerwald- I´ hab di´ gern, i´ hab di´ gern, stadt wesentlich größer ist. Sie sind bloß kloane Stadt du bei Wean! nicht aus der Reserve zu locken, sie wün- Denn mir san Purkersdorfer... (wie ab schen nicht aus einem anonymen Schatten- 1. Strophe) dasein herauszutreten. Vgl. → Heimatmu- LIED ZUR 850-JAHR-FEIER seum, → Volkshochschule, → Vereinsleben, → Veranstaltungsfülle. Von Hans → Wohlmuth Achthundertfünfzig Jahr, is´ des net wunder- LIED VON PURKERSDORF, Das bar, Text und Melodie von Hans → Wohlmuth, is´ dieser Ort scho alt, im Wienerwald. Satz Prof. Hans → Hagen, Beratung Franz → Achthundertfünfzig Jahr, und jedem is´ des Matzka. So wurde es am 19.6.1976 anläss- klar, lich der → Partnerschaftsfeier aus der Taufe des is´ a lange Zeit, in Freud und Leid. gehoben, nachdem seine Premiere durch Wir hab´n die Ritter gsehn mit ihre Rössa den „Dorfpoeten“ Wohlmuth persönlich und die Duckhütten, ganz ohne Schlössa. bereits beim Typenkongress, am 2. März Achthundertfünfzig Jahr, is´ des net wunder- 1976, erfolgt war. bar, Wo die Gablitz in die Wean neirinnt is´ dieser Ort scho alt, im Wienerwald. und so waldumkränzt a Tal beginnt. Achthundertfünfzig Jahr, warn oft net Wo beim Rathaus steht a oida Pappelbam, wunderbar. durt in dera Gegnd bin i´ daham. Wann´s geb´n hat wenig Brot und große Refrain: Not. Achthundertfünfzig Jahr hab´n bracht oft Ja wann i´ geh´ auf d Feihlerhöh´, weiße Haar, schau i´ awe, schau i´ awe, ja wann i´ geh´ vor lauter Angst und Leid, in mancher Zeit. auf d´ Feihlerhöh´, schau i´ awe und sing: Wir hab´n die Türken g’habt und a die Pest Mir san Purkersdorfer, echte Purkersdorfer, und der Franzosenkrieg, der war für uns mir san Stadtleit zneb´n da Wean. ganz schlecht. Mir san Purkersdorfer, echte Purkersdorfer, mir san Stadtleut vom Land. Achthundertfünfzig Jahr, ... Jodler: Achthundertfünfzig Jahr, groß scho die Kinderschar, Holari, diridio, holaria, holaria - san heut scho fesche Leut, für uns a Freud. Holari, diridio, holaria, juchhe! Achthundertfünfzig Jahr, als wie wann´s Geh´ vom Georgiberg i´ im Gemeindewald gestern war´, kirzengrad hinauf zum Schöffelstoa, san blieb´n die Leut im Ort, gehngan net siach i ´dann vor mir mei schönes Hoamattal fort. und i´ gfrei mi´, weil i´ bin alloa. Marie Theresia, die war wohl öfters da, Und geh´ i´ auf die Feihlerhöh´ wann g´schossen hat der Franz, ihr eine zum Weinheberischen Stoa, wilde Gans.

——— 157 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Achthundertfünfzig Jahr... Errichtung des → Stadt- und Kulturzentrums Achthundertfünfzig Jahr, war oft a Leichen- kümmerte. Auch war er Initiator für die (in- bahr, zwischen zum Gutteil schon durchgeführt) wann g´west der Krieg im Land, mit Hass Rückbauten im Straßennetz, für bessere und Schand´. Verkehrssicherheit. 1982 erhielt er das Sil- Achthundertfünfzig Jahr, oft voller Tränen berne Ehrenzeichen der Republik, 1985 das war, Silberne Ehrenzeichen der ÖVP NÖ, 1990 die Faust dem Bruder droht, ob schwarz, ob die Goldene → Ehrennadel der Stadtgemein- rot. de Purkersdorf. Wir hab´n viel Krieg da´lebt, und das war 1999 als Abteilungsleiter in der Straßen- bitter, bauabteilung des Amtes der NÖ Landesre- und hab´n an Dollfuß g´sehn und a an gierung in Pension gegangen, ist er mit dem Hitler. Silbernen Komturkreuz für Verdienste um Achthundertfünfzig Jahr, ... das Bundesland Niederösterreich ausge- zeichnet worden. Zur gleichen Zeit wurde er Achthundertfünfzig Jahr, is´ des net wunder- → bar, Obmann des Verschönerungsvereins. Für is´ dieser Ort scho alt, im Wienerwald. die Gemeinderatswahl 2000 gehörte er zu Achthundertfünfzig Jahr, und jedem is´ des den Gründern einer Purkersdorfer Liste (PUL) klar, und gehört seither als Stadtrat für Stadtpla- des is´ a lange Zeit, in Freud und Leid. nung und Bauwesen dem Gemeinderat (wie- Ja wir hab´n viel erlebt und wir hab´n´s der) an. In beiden Positionen mit umfangrei- überlebt cher, sichtbar erfolgreicher Aktivität. und wir werd´n weiterleb´n, der Herrgott LIEHR, Hildegund mög es geb´n! Medizinisch-technische Assistentin, Luisen- Achthundertfünfzig Jahr, ... straße 17, *20.1.1950 in St. Gallen, Stei- LIEHR, Erich, DI ermark. Zwei Söhne. Gehörte 1983-1985 dem Purkersdorfer Gemeinderat an und war Hofrat der NÖ Landesregierung i. R., Luisen- vorher schon als Mitglied in den (überörtli- straße 17, *10. 1. 1939 in Purkersdorf, be- chen) Schul(-erhaltungs-)gemeinden prä- suchte da die Volksschule, das Realgymna- sent, ebenso tätig als → ÖVP- bzw. → ÖAAB- sium in Wien 14., Astgasse, und studierte Funktionärin, als die sie mehrfach ausge- als Werkstudent an der Technischen Univer- zeichnet wurde, z. B. 1989 mit dem Ehren- sität Bauingenieurwesen, Nach seiner Di- zeichen der ÖVP NÖ in Silber. Seit 1990 ist plomprüfung (1967) war er zunächst bei ei- sie mit DI Erich → Liehr in zweiter Ehe verhei- nem Zivilingenieur beschäftigt, seit 1970 ratet. Ihr Schwiegervater aus erster Ehe war im Amt der NÖ Landesregierung, Straßen- → bau und -verwaltung. Herr Josef Petrik. Er war ab 1977 einige Jahre Obmann des El- Weiterhin engagiert für Purkersdorfer Anlie- ternvereins der → Volksschule, Vorstands- gen (vgl. → Seniorenzentrum/Sozialzentrum) mitglied des → Tennisclubs und zunächst war sie u. a. als Funktionärin des → Ver- Obmann Stv. des → Verschönerungs- und schönerungsvereins treibende Kraft und Or- Fremdenverkehrsvereins. Als Mitglied der ganisatorin zur Auffrischung des → Jakobi- ÖVP war er von 1980 bis 1988 Obmann des marktes 2002, wobei es nicht geblieben ist. örtlichen → Österreichischen Arbeiter- und Angestelltenbundes. In diesen Jahren ge- LINTNER, Rosemarie hörte er auch der Gemeindevertretung als Gablitzerin, Bauunternehmersgattin, *3. 2. Gemeinde- bzw. Stadtrat an, wobei er sich 1946, als Kassiererin des → Fußballclubs in besonders um die Stadtplanung und um die dieser Funktion äußerst verdienstvoll, daher

——— 158 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF durch Gemeinderatsbeschluss vom 26. Baum zurück, die besonders bedacht ist, September 2001 mit der Purkersdorfer dass bei begrüßter Vernetzung im Rahmen Silbernen → Ehrenbrosche ausgezeichnet. regionaler, nationaler und globaler Bewe- gung insbesondere die Nichtprivilegierten LINZER STRASSE nicht „unter den Tisch fallen“. Als Besonder- Ein Hauptverkehrsweg nach Linz (Bundes- heit kann die Liste Baum auf die „Purkers- straße 1), einst „Linzer Haupt-, Post- und dorf-Online“ hinweisen, ein offenes, tages- Commerzialstraße“, früheste Erwähnung aktuelles Internetmedium für Purkersdorf als „Linzer Straße“ 1348. Folgt – falls nicht mit „offener Kommunikation in alle Richtun- noch älteren Ursprungs – einem alten gen“ und dem Ziel größtmöglicher Bürgerbe- Römerweg, ab 1522 der neu errichteten teiligung. Sie ist seit April 2001 am Netz, Reichsstraße. Sie beginnt am → Hauptplatz mit Auszeichnung Cool Web Site Award in bzw. ab → Kaiser-Josef-Straße 2 und führt in Gold im Dezember 2002. Die Spitzenmel- nordwestlicher Richtung bis zur Gemeinde- dung: 812 Zugriffe an einem Tag verdient grenze Purkersdorfs zu → Gablitz. Ihre Fort- Beachtung. setzung auf Gablitzer Gebiet trägt den glei- LOICHT, Franz, Dr. chen Namen; weiter nach (Nord-)Westen: Riederbergstraße usw. In einem Bericht des Ministerialrat i. R., bis zu seiner Pensionie- Waldmeisters von 1605 an die niederöster- rung im Jahr 2000 in leitender Funktion so- reichische Kammer wird die Linzer Straße wohl im Bundesministerium für Unterricht die fürnembste Landtstraßen durch den als auch im Bundesministerium für Wissen- Wiennerwalldt genannt. Sie hatte allerdings schaft und Forschung, ab 2001 als freier Mitarbeiter zuständig für wichtige (Son- 1727 bis 1735 eine generelle Erneuerung der-)aufgaben. So hatte er wesentlichen An- nötig, war von da an eine der sieben „Haupt- teil an der Verwirklichung des einmaligen linien“ der Monarchie – und im Raume Pur- Projekts → Gymnasium Purkersdorf und wur- kersdorf – erst! – ab 1926 völlig staubfrei. de dafür seitens der Gemeindevertretung LISTE BAUM mit der Goldenen → Ehrennadel bedacht Ursprünglich wurde die Liste Baum als wahl- (20. Juni 2002). werbende Gruppe (Kommunisten, Linksso- LOIMANNSHAGEN zialisten und Parteilose) 1989 gebildet, 1992 als Partei angemeldet und registriert. 444 Meter hoher Bergrücken westlich des Mit loser Struktur und politisch pluralistisch Gablitzer → Buchberges an der Gemeinde- links stehend. Ziele sind Demokratisierung, grenze Purkersdorf → Gablitz. Humanisierung, Ökologisierung, Wahrung LOISL-STEG der Interessen arbeitender Menschen und Siehe → Unter-Tullnerbacher Verbindungs- die Realisierung der „Umweltmusterstadt steg. Purkersdorf“ (→ Kommunistische Partei.) 1995 fiel die Grüne Liste Baum auf wieder LOKALFERNSEHEN nur ein Gemeinderatsmandat zurück, stei- Um die Jahresmitte 1996 begann ein auf gerte sich aber 2000, als Liste Baum und die Gemeinden → Mauerbach, → Gablitz, Grüne auf vier Sitze im Gemeinde- einen Sitz Purkersdorf, Laab im Walde, Breitenfurth im Stadtrat. 2000 als Verein „Liste Baum – und Kaltenleutgeben ausgerichteter Fern- Sozialökologische Plattform“ angemeldet, sehunternehmer tik mit entsprechendem empfindet sie sich weiter als offen für ver- Programm, jeweils durch eine Woche, stell- schiedene Strömungen im Rahmen des lin- te aber nach etwas über fünf Jahren seine ken und ökologischen Spektrums. Zahlrei- Tätigkeit wieder ein. Heute (be)sendet ein che Maßnahmen der Purkersdorfer Gemein- Programm „N1“ ähnlich seinem Vorgänger, de gehen auch auf Initiativen der Liste aber mit größerer Reichweite, über eine grö-

——— 159 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

ßere Anzahl von Gemeinden. Es wird von der den Kleindenkmals an und ließ es renovie- Stadtgemeinde mitgefördert. ren. Da die Zuleitung verrostet und die Brun- nenstube nicht mehr auffindbar war, wurde LORENZ, Günter der Brunnen an die Ortswasserleitung ange- Wiener Philharmoniker und ordentlicher Uni- schlossen und dient seit Juli 2000 wieder versitätsprofessor, Tullnerbachstraße 107 b, den Wanderern zur Erfrischung (siehe → *18.2.1940 in Wiener Neustadt. Hat schon Berggassenbrünnl). als Volksschüler Musikunterricht (Violine und Klavier) genommen, Klarinettenstudi- LUDEWIG, Annemarie um ab dem 12. Lebensjahr zunächst am Hießbergergasse 20, *25.1.1922, Witwe Konservatorium der Stadt Wien (Prof. nach Otto Ludewig d. J. Für ihre verlässliche Kremsberger), später an der Akademie für Mithilfe im → Heimatmuseum verlieh ihr der Musik und Darstellende Kunst (Prof. Gemeinderat mit Sitzungsbeschluss vom Wlach). Dort als 15-jähriger Oboe-Schüler 30. September 1999 die Silberne → Ehren- von Prof. Dr. → Hadamovsky; 1959 Diplom- brosche. prüfung mit „vorzüglichem Erfolg“. Bereits 1958 Mitglied des „Großen Wiener Rund- LUDEWIG, Otto, der Ältere funk-“, 1959 des Staatsopern-Orchesters, 1963 Philharmoniker (Oboist und Englisch- Volksschuldirektor, wohnte Hießbergergas- hornist), 1973 auch an der Hofkapelle. se 20, *10.9.1891 in Graz, ✝ 27.6.1967 in 1974 Hochschulassistent von Dr. Hada- Purkersdorf. Er war Mitglied des Vereins für movsky (Klangstilinstitut), 1977 außeror- Landeskunde und stellte seinem langjähri- dentlicher, 1982 ordentlicher Hochschul- gen Lehrerfreund → Atzinger für dessen Bil- professor (Oboe). Daneben Praxis im Rohr- derfolge zur 800-Jahrfeier Purkersdorfs und Instrumentenbau. zahlreiche Fotos zur Verfügung. Als ausge- 1985 mit dem Großen Verdienstzeichen zeichneter Sänger war er Stütze und Solist des Landes Salzburg, 1988 mit dem Ehren- des Purkersdorfer Kirchenchors. Mit einem ring der Wiener Philharmoniker und 1994 erzbischöflichen Anerkennungsdekret wur- mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für den seine Leistungen gebührend gewürdigt. Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet. Schließlich sei noch hervorgehoben, dass Prof. Lorenz ist Dr. Hadamovskys Schwie- er lange Jahre Mitglied des Wiener A-capel- gersohn geworden. la-Chores und der → Chorgemeinschaft Wie- nerwald war. LÖFLER, Leopold und Rudolfine Sein Sohn, Otto Ludewig d. J., *1921, war Siehe → Jubiläumshochzeiten. in seiner Aktivzeit hoch verlässlicher Vorste- LÖWENBRUNNEN her der Geschäftsstelle beim → Bezirksge- In der Berggasse, beim Friedhofseingang. richt Purkersdorf und als solcher mit 10. Juli Gestiftet im Dürrejahr 1863 von der Land- 1968 einer der jüngsten Amtsräte im Bun- gräfin von → Fürstenberg. Die den Brunnen desdienst in NÖ; mit Entschließung des Bun- speisende Quelle befand sich im Wald, eini- despräsidenten vom 16. Februar 1983 ge 100 Meter oberhalb des Brunnens. Da Amtsdirektor. Tätig war er mit vollem Einsatz den Bewohnern um den Friedhof aus hygie- als Kurator der Purkersdorfer Luthergemein- nischen Gründen keine Brunnen erlaubt wa- de und verantwortlich in weiteren evangeli- ren, holten sie bis in unsere Zeit das Was- schen Institutionen. Am 23. Februar 1993 ser von diesem Brunnen. Nach dem Bau der ist er nach kurzem Leiden verschieden. → Wasserleitung verfielen dieser und die LUDWIG, Franz alte Brunnenstube im Wald, und viele Jahre floss kein Wasser mehr aus dem, den Brun- Naturpark-Wart, Anton Gotschgasse 18, nen schmückenden, Löwenkopf. Im Jahre *18.8.1945 in Wien, erlernter Beruf Bau- 2000 nahm sich der Verschönerungsverein spengler und Installateur, seit 1983 vollbe- unter Obmann DI Erich → Liehr des verfallen- schäftigt im Naturpark.

——— 160 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Erhaltene Anerkennungen/Auszeichnungen: außerordentlicher (1980) und ordentlicher NÖ Naturpark-Ehrenzeichen (1997); seitens Universitätsprofessor an der juridischen Fa- der Stadtgemeinde: → Natur- und Umwelt- kultät in Wien 1990. Als Chorleiter der → preis (1997) und Silberne → Ehrennadel Chorgemeinschaft Wienerwald erhielt er (2001); außerdem wurde er als Förderer der 1994 die Silberne → Ehrennadel der Stadt- → Berg- und Naturwacht seitens dieser Or- gemeinde, dies abermals 2001. Bruder von ganisation mit dem Silbernen und dem Gol- Dr. Wolfgang → Luf. denen Ehrenzeichen bedacht. LUDWIG, Siegfried, Mag. LUF, Wolfgang, Dr. Landeshauptmann a. D., Wohnsitz Perch- Universitätsprofessor, Wintergasse 33, toldsdorf, *14. 2. 1926 in Wostiz, Südmäh- *21. 10. 1945 in Wien, 1951 bis 1963 ren. Sohn eines Landwirteehepaars, Matu- Volksschule in Unter-Tullnerbach, Expositur rant, Kriegsteilnehmer, in russischer Gefan- der → Volksschule Purkersdorf, Bundesreal- genschaft bis 1946, Heimatvertriebener, gymnasium Wien VII, Reifeprüfung; ab Okto- Jus(-Werk)-Student, ab 1954 Beamtenlauf- ber 1963 Studium an der Wiener Universi- bahn beim Amt der NÖ Landesregierung, tät, 1972 Promotion zum Dr. phil., Haupt- Hofrat. Früh politisch tätig als Gewerk- fach Chemie, Nebenfach Physik. schafts- und Personalvertreter, 1964 Land- Berufslaufbahn: 1971/72 wissenschaftli- tagsabgeordneter, 1965 Obmann der Zen- che Hilfskraft am Institut für physikalische tralpersonalvertretung, 1968 Landesrat – Chemie der Universität Wien, 1973 bis Finanzwesen, Wohnbauförderung, überörtli- 1981 Angestellter des Österreichischen che Raumplanung und Verkehrswesen zähl- Milchwirtschaftsfonds (1974 Leiter der le- ten zu seinen Ressorts, 1969 Landeshaupt- bensmitteltechnischen Abteilung, 1979 mannstellvertreter. 1978 Landesobmann provisorischer Laborleiter), 1981 Assistent des ÖAAB, 1980 bis 1992 ÖVP-Landespar- am Institut für Milchhygiene und Milchtech- teiobmann und schließlich von 1981 bis nologie der Veterinärmedizinischen Univer- 1992 Landeshauptmann von Niederöster- sität Wien, 1984/85 Angestellter der NÖ reich. Seit 1965 Perchtoldsdorfer, dort Ge- Umweltschutzanstalt als Technischer Direk- meinderat und von 1975 bis 1981 Bürger- tor und Leiter der Trinkwasseruntersu- meister mit starker kommunalpolitischer Er- chungsanstalt (karenziert als Assistent), fahrung und Wirksamkeit. Für Purkersdorf 1989 Ernennung zum Universitätsdozen- einige Zeit Betreuungs-Mandatar, regelte ten: Verleihung der venia docendi für das Ludwig ab 1964 so manche Anliegen. Als Fach Milchhygiene und Milchtechnologie Obmann der Baugenossenschaft Alpenland mit besonderer Berücksichtigung des che- und später aus der Wohnbauförderung hat mischen Bereichs, zugleich Assistenzpro- er am Bau von vielen Wohnungen in unse- fessur. Außerordentlicher Universitätspro- rem Ort erheblich Verdienst. Am 11. Dezem- fessor 1996, 1997 bis 2000 Vorstand des ber 1975 wurde er zum → Ehrenbürger von Instituts für Ernährung der Veterinärmedizi- Purkersdorf ernannt. nischen Universität Wien, seit 2001 Vor- Er übt auch in seiner (Polit)-Pension noch stand des Instituts für Milchhygiene, Milch- so manche Funktion im sozialen und Be- technologie und Lebensmittelwissenschaft reich Wohnbau aus, so ist er zum Beispiel an eben dieser Universität. neuerdings und nach wie vor Obmann des Gemeinschafts-Engagement: 1977 bis 1989 Vorstandes der Baugenossenschaft Alpen- Chorleiter der → Chorgemeinschaft Wiener- land. wald, 1987 mit dem Else → Rambausek- Künstlerförderungspreis und 1990 mit der LUF, Gerhard, Dr. Silbernen → Ehrennadel der Stadtgemeinde Universitätsprofessor, Wintergasse 4-6, Purkersdorf ausgezeichnet. Seit 1995 Ge- *7. 10. 1943 in Wien, Matura 1961, Pro- meinderat in Purkersdorf (ÖVP). Bruder von motion 1966, Universitätsassistent 1967, Dr. Wolfgang → Luf.

——— 161 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Seine Mutter, OSR Anna Luf, war 1971 bis Engagement führte ihn dann nach Braunau 1975 angesehene Direktorin der → Josef am Inn. Dort befindet sich auch sein Grab. Schöffel-Volksschule und auch für die Jung- lehreraus- und -fortbildung tätig. LUKSCH, Marion Psychotherapeutin, Herrengasse 7. Praxis: LUGER, Willibald Hauptplatz 6, *13. 8. 1969. Als Psychothe- Unternehmer, Linzer Straße 17, *5. 11. rapeutin und Leiterin des MÖWE-Kinder- 1932. In Oberösterreich geboren, besuchte schutzzentrums St. Pölten, einer Einrich- er dort die Volks- Haupt- und Berufsschule. tung zur Behandlung von Kindern, Jugendli- Nach Abschluss der Lehre als Maschinen- chen und deren Angehörigen, liegt der schlosser und der Meisterprüfung 1957 Schwerpunkt der Arbeit in der Praxis Pur- begann er bei der Netstal-Maschinen AG, kersdorf neben der Kinder- und Jugend- Schweiz, als Monteur für Spritzgießmaschi- psychiatrie in der Begleitung von Personen nen. Im Jahr 1967 übernahm er die General- in Krisensituationen, bei psychosomati- vertretung für Österreich und eröffnete sei- schen Beschwerden und bei familiären Pro- ne Firma in Wien. 1974 übersiedelte er mit blemen. Um Menschen bezüglich der Mög- seiner Familie nach Purkersdorf und baute lichkeit einer Heilung durch psychothera- dort die Firma zu ihrer jetzigen Größe aus. peutische Gespräche zu informieren, mach- Willibald Luger hat immer ein offenes Ohr te Marion Luksch auch in der Ordination des für musikalische Belange der Gemeinde Dr. Harald → Ruth Erstberatungen, die auch und unterstützt die → Stadtkapelle Purkers- von der Stadtgemeinde Purkersdorf geför- dorf und die → Chorgemeinschaft Wiener- dert wurden. wald. Im Jahr 2001 erhielt er für sein Enga- gement die Silberne → Ehrennadel. LUX, Johann Katholischer Pfarrer des Irenentales, Kon- LUISENSTRASSE sistorialrat, *27. 6. 1892 in Wien, ✝ 5. 11. Zwischen → Ziegelfeldgasse 8 und → Mar- 1962; Feldkurat im Ersten Weltkrieg, Invali- terbauerstraße 11. Benannt nach der Toch- denseelsorger im Rainerspital, Mittelschul- ter des Bürgermeisters und Chronisten Karl professor, Kirchenrektor, Dekanatsmänner- → Kurz. seelsorger; alle diese Ämter bewiesen, dass er die Kraft und die Qualitäten einer LUKAS, Franz großen Persönlichkeit besaß. Seiner Initiati- Akademischer Maler, *23.9.1907, ✝ ?, Mit- ve zufolge entstand nach dem Zweiten Welt- glied der → Schlaraffia. Er hat nach Ende krieg eine Filialkirche (→ Maria im Wiener- des Zweiten Weltkrieges etwa zehn Jahre wald), eine zweiklassige → Volksschulexpo- lang in und für Purkersdorf gewirkt. Der situr von Purkersdorf (inzwischen aufgelas- Kunstrichtung nach ein Naturalist; er veran- sen) sowie eine Sportanlage. 1962 wurde staltete mehrere Ausstellungen und war er → Ehrenbürger von Purkersdorf. Laut Be- sehr erfolgreich. In Purkersdorf sind mehre- schluss des Gemeinderates von Tullnerbach re Arbeiten erhalten, Fresken wie z.B. am wurde im Jahre 1976 im Irenental eine Straße Hause → Ruhm, → Schöffelgasse 6. Ein nach ihm benannt, die Prof.-Lux-Straße.

——— 162 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

M

MACHAT, Othmar, Ing. MACOUREK, Wilhelm Bautechniker, A. W. Pragergasse 13/9, Uhrmachermeister, wohnte Linzer Straße *18. 8. 1936 in Wien, in Purkersdorf wohn- 38, *28.3.1915 in St. Pölten, ✝ 26.3.1970 haft seit 1964. Vier Klassen Realschule-Un- in Purkersdorf. Gemeinderat ab 1959 und terstufe, fünf Klassen an der BGS Schelling- Stadtrat ab 1968, an Stelle des aus gasse für Hochbau, seit 1955 im Berufsle- Gesundheitsgründen ausgeschiedenen Für- ben, 1960 Berechtigung zur Standesbe- sorgestadtrats Josef → Mader. Wilhelm zeichnung Ingenieur, seit 1998 in Pension. Macourek war auch Funktionär des Freien Seit 1971 Mitglied der Freiwilligen → Feuer- Wirtschaftsverbandes, Redaktionsmitglied wehr Purkersdorf, 1982 Ernennung zum von → Wissen Sie schon sowie der Purkers- Feuerwehrtechniker B, 1986 zum Sachbear- dorfer → Rundschau und Obmann der → Kin- beiter für vorbeugenden Brandschutz im Be- derfreunde. zirk Wien-Umgebung. 1981 mit der Einsatz- medaille des Landes Wien, in den Jahren MADER, Josef danach mit einer Reihe weiterer Auszeich- Wohnte Bahnhofstraße 14, *13.3.1894, nungen im Feuerwehrdienst, 1990 mit der ✝9.9.1972. Gekannt hat „man“ ihn „nur“ Silbernen → Ehrennadel der Stadtgemeinde als Pensionisten, aber nicht in Ruhe, denn Purkersdorf dekoriert. Er übt jetzt die Aufga- er war unentwegt für die Allgemeinheit tätig, be des Archivars und Kustos des Feuer- jahrzehntelang und uneigennützig in ver- wehrmuseums aus. Ing. Machat ist verhei- schiedenen Institutionen und Ressorts: → ratet mit Elisabeth, geb. Berger, und Vater SPÖ, → Pensionistenverband, → Naturfreun- von Elisabeth Cerny. de u. a., ab 1. September 1954 still, aber emsig und erfolgreich als Gemeinde-, letzt- MACHOLD, Elke, Mag. lich Stadtrat. Da vor allem war er „der“ Für- Künstlerin, im Lehrfach, A.W. Pragergasse sorgereferent schlechthin. Dieser Aufgabe 6, *9. 12. 1956 in Götzis, Vorarlberg, seit widmete er sich mit voller Hingabe. Er hatte 1988 mit ihren beiden Kindern (1979 und die Ehre, keinen Feind zu haben. Seitens 1981 geboren) in Purkersdorf ansässig. der SPÖ und deren angeschlossener Ver- Studierte Malerei, Kunst und Werkerzie- bände war er hoch dekoriert. 1962 wurde er hung an der Hochschule für Gestaltung in mit der Goldenen Medaille des Landes NÖ Linz und an der Akademie für bildende ausgezeichnet, 1964 mit dem Goldenen → Künste in Wien. Lehrtätigkeit an der Vienna Ehrenring Purkersdorfs. Ende 1968 musste International School, an der theresiani- er sich, gesundheitlich angeschlagen, Jahre schen Akademie und (seit 1991) am → über der Altersgrenze, ins Privatleben Sacre Coeur in Preßbaum. In ihren Bildern, zurückziehen. helle, atmosphärische, an Landschaften erinnernde Arbeiten, werden immer wieder MADLE, Franz Themen wie Überwindung, Transformation, Kunst- und Handelsgärtner, Gemeinderat, Fliegen, Weite und Mitte erforscht und in Obmann des Ortsschulrates, *1831, Malerei umgesetzt. Mit Acryl auf Leinwand ✝1894. Er wirkte zum Wohle der Purkersdor- bzw. Guache auf handgeschöpftem Papier. fer Schuljugend, besonders beim Bau der In diversen Ausstellungen hat die Künstlerin zweiten Purkersdorfer Volksschule, dem bereits würdige Beachtung gefunden, in Pur- heutigen → Rathaus. An sein Schaffen erin- kersdorf zuletzt 2000. nert ein heute noch lebendes Denkmal: Er

——— 163 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF pflanzte die in der → Bahnhofstraße stehen- MAGERL, Maria de Lindenallee. Die Gemeinde Purkersdorf Kunstmalerin, Lehrerin für Privatunterricht hat ihm ein → Ehrengrab gewidmet. in Englisch und Französisch, schließlich Für- sorgerentnerin, wohnte Wintergasse 14, MADONNA MIT DEM STRAHLENKRANZ *2.4.1884 in Wien, ✝ 31.5.1977 in Wien- Die → Deutschwald-Marienstatue wurde am Lainz. Ihre Werke, in Öl und Aquarell, fanden 24. Oktober 1964 an ihrem neuen Standort allgemeine Beachtung. Ihren künstleri- in der neu errichteten Anlage Ecke Kirchen- schen Nachlass erwarb das → Heimatmu- platz – → Kaiser-Josef-Straße aufgestellt. seum Purkersdorf. 1967 erhielt sie ihren früheren Strahlenk- ranz wieder, der vor Jahrzehnten verlorenge- MAISEL, Christine, geb. Schulz gangen schien. Robert Hohenwartergasse 2, *4. 12. 1940 in Wien, in Purkersdorf seit 1965 zuhause. MAGENBAUER, Franz Peter Nach Handelsschule und im zweiten Bil- Anton Wenzel Pragergasse 13, *8.12.1944 dungsweg Handelsakademie sowie be- in Schlesien (Vater Purkersdorfer, Restau- triebswirtschaftlichen Studien und Informa- rant Zur Kellerwiese), seit Mai 1946 Pur- tik-Lehrgängen adäquat beschäftigte Ange- kersdorfer. Nach der Schulausbildung vor- stellte, zuletzt als Leiterin der Organisa- erst als Lohnverrechner tätig, seit 1965 in tions- und EDV-Abteilung eines namhaften der Bürobranche, seit 1984 selbstständig. Tochterunternehmens einer österreichi- Von 1961 bis 1977 als freiwilliger Helfer schen Großbank. beim → Roten Kreuz in Purkersdorf. Hat sich Parallel dazu in verschiedenen politischen 1977 dem Karatesport verschrieben, grün- Funktionen tätig, vor allem seit 1984 als dete zusammen mit seiner Frau und zwei Kammerrätin in der Wiener Arbeiterkam- Sportlern 1981 den NÖ Landesfachverband mer, Vorstandsmitglied im Verein für Konsu- für Karate und war bis vor kurzem dessen menteninformation, Mitglied der Bundeslei- Präsident. tung der Frauen im ÖAAB, Mitglied der Bun- Silbernes und Goldenes Sportehrenzeichen desleitung Sektion Angestellte im ÖAAB, des Landes Niederösterreich, Goldenes → 1987/88 Gemeinderätin in Purkersdorf, Sportehrenzeichen der Stadtgemeinde Pur- Mitglied der → ÖVP-Stadtparteileitung sowie kersdorf. Seit Dezember 1999 Obmann des im → ÖAAB-Stadtvorstand. 1990 erhielt sie → Wirtschaftsbundes, von 2000 bis 2002 das Ehrenzeichen in Silber der ÖVP NÖ. Gemeinderat. Als Pensionistin machte sie sich über eine geraume Zeit als National-Direktorin für die MAGENBAUER, Frieda Kinderdorf-Organisation in Jamaica ver- Anton Wenzel Pragergasse 13, *29. 3. dient; seit ihrer Rückkehr erfüllt sie sich ein 1943. Mitbegründerin des NÖ Landesver- altes Verlangen, studiert und steht kurz vor bandes für Karate. 1991 Verleihung des Erlangen eines akademischen Grades. Sportehrenzeichens in Silber durch die NÖ MALERWINKEL Landesregierung. 1991 Mitbegründerin des → Karatesportvereins Ku-Shin-Kai, seit da- Einst ein Ort der stillen Erbauung, am heuti- → mals Obfrau. 1994 Verleihung des → Sport- gen Ende der Schöffelgasse, für Kunst- ehrenzeichens in Silber durch die Stadtge- sinnige eines der stimmungsvollsten Moti- meinde, 2001 Verleihung des Sportehren- ve, neben dem Eingangstor der ehemaligen zeichens in Gold für Funktionäre durch die → Pragermühle, wo ursprünglich die → NÖ Landesregierung, 2001 Goldene Ehren- Deutschwald-Marienstatue stand, die 1964 nadel des Österreichischen Karatebundes neben der → Kirche aufgestellt wurde. → für Verdienste um den Karatesport in Öster- Madonna mit dem Strahlenkranz (vgl. Franz reich. → Klecka).

——— 164 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

MALIK, Thomas a. mit Aufnahme und CD-Produktion mit „Singender Schauspieler“, Dr. Hildgasse dem dänischen Rundfunk. Zahlreiche Kon- 2-8, *17.2.1965 in Wien, maturiert 1983, zerte und Wiener Musik im In- und Ausland leistet hierauf seinen Präsenzdienst beim kommen dazu. Schon 1996 war ihm die Bundesheer und unterzieht sich bald Auszeichnung „ Bester Buffo“ beim Nico- danach einer umfassenden Ausbildung am Dostal-Wettbewerb zuteil geworden. Ab- Konservatorium der Stadt Wien: Schau- schließend: Gastverträge und Ensemblemit- spiel, Rhetorik, Gesang, Tanz, Bühnenfech- gliedschaft bei der Wiener Volksoper, dem ten, Videotraining, Lyrik: Elfriede Ott, Claus Theater St. Pölten, in Hof, Coburg, Neustre- Homschak, Ady Werba, Marianne Mendt, litz, Bad Ischl, Bad Gandersheim, u. v. a. Hans Weigl u. a. sind seine Lehrer. Diplom- runden das Erscheinungsbild des vielseiti- abschluss 1988 für das Sprachentalent gen Künstlers Malik ab. Malik: Englisch, Französisch, Italienisch, MÄNNERCHOR PURKERSDORF Spanisch perfekt, daneben Schwedisch und Ungarisch. Festspiele, Operetten- und Kul- Gründung am 3. März 1882 durch Bürger- turwochen, das Wiener Volkstheater, das schuldirektor Alois → Mayer, der auch erster Stadttheater Baden, die Münchner Opern- Chormeister war. 1893 erfolgte die Fahnen- bühne, das Wiener Konzerthaus und eine weihe. Von zwei Kriegen unterbrochen, leb- Menge anderer Bretter, die die Welt bedeu- te der Verein jedes Mal wieder auf, wenn die ten, haben ihn seither als Mit-Spieler (und Waffen schwiegen. Bald war er ein gemisch- Sänger) getragen; in Stücken wie Die ter Chor, weshalb er 1966 auf → Chorge- schlimmen Buben in der Schule, Der Färber meinschaft Wienerwald umbenannt wurde. und sein Zwillingsbruder, Unsere kleine Fast 30 Jahre führte Obmann Hans → Fitz- Stadt, Eine Nacht in Venedig, Maske in ner den Verein mit nimmermüder Umsicht. Blau, Dantons Tod, Was ihr wollt, Der Bar- Seinen Aufstieg verdankt der Männerchor in bier von Sievering, Das Wirtshaus im Spes- besonderer Weise dem Chormeister Alois → sart, Gräfin Mariza, Charley’s Tante; mit Klein, einem ehemaligen Berufsmusiker, Regisseuren, Moderatoren u. a. wie Peter Mitglied der Wiener Symphoniker. Josch, Sandor Nemeth, Jürgen Wilke, Mar- cel Prawy, Helmut Brandstetter u. a. In die- MANTLER, Michael DI Dr. ser beachtlichen Bilanz findet sich auch A. o. Universitätsprofessor, Florian Trauten- sein Soloprogramm ‘s ist nicht der müh’ bergerstraße 26, *21. 1. 1945 in Leobers- wert im Purkersdorfer Stadtsaal. dorf, NÖ, seit 1971 in Purkersdorf ansäs- Seit Jahren nimmt Malik nunmehr fundier- sig. Matura mit Auszeichnung, studierte an ten Gesangsunterricht, so zum Beispiel seit der Technischen Hochschule (heute Univer- 2002 bei Nicolai Gedda, und verlegt soich sität) Wien Technische Physik. Im Rahmen mehr auf das Rollenfach Tenorbuffo. Sein seiner Lehrtätigkeit führen ihn Forschungs- somit zusätzliches Repertoire: Sämtliche projekte des Öfteren nach Amerika. Operettenbuffo-Partien aus Wiener Blut, Er ist seit 1960 Mitglied der SPÖ, seit 1961 Land des Lächelns, Zigeunerbaron, Graf Funktionär in sozialistischen Organisatio- von Luxemburg, Pompadour, Vogelhändler, nen, war 1977-1988 Purkersdorfer Stadtob- Fledermaus, Vetter aus Dingsda, Viktoria mann. Dem Gemeinderat gehörte er von und ihr Husar, Weißes Rössl u. a. Aus Musi- 1975-1988 an, ab 1980 als Zweiter Vize- cals wie My Fair Lady; aus der Wiener Volks- bürgermeister, dabei besonders mit dem oper Der Mann von La Mancha, Der Barbier; Aufgabengebiet Familienreferat und Kinder- aus Opern (in Co-Produktionen des Thea- gartenangelegenheiten befasst. Schließlich ters Ingolstadt mit der Staatsoper Danzig): engagierte er sich für die Errichtung des Jaquino („Fidelio), Heinrich der Schreiber neuen → Stadt- und Kulturzentrums. Bei der (Tannhäuser), jenes auf Europatournee u. a. o. Gemeinderatswahl 1989 kandidierte

——— 165 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF er nicht mehr. 1990 wurde ihm der Goldene zuvor zum ersten Mal geborgen worden war. → Ehrenring der Stadtgemeinde verliehen. Dreizehn Jahre später fanden hier die Solda- ten Kaiser Maximilians, der die Ungarn ver- MANTLER, Stephan, DI trieb, das Heiligenbild, um das nun der kir- Florian-Trautenberger-Straße 26, *1. 12. chengläubige Landesherr eine Kirche errich- 1974, Sohn von Dr. Michael → Mantler, Ma- ten ließ, welcher in der Folgezeit weitere, tura mit Auszeichnung, Studienabschluss in größere und reicher ausgestattete An- Informatik an der Technischen Universität dachtsstätten folgten u. a. ein Kloster. Ab ( Wien 1999. Seit 1986 Mitglied der Freiwilli- 1683 → Türkeninvasion) wurde Purkersdorf gen → Feuerwehr Purkersdorf. Einen Namen über zehn Jahre hindurch von den Mariab- macht er sich seit Mitte der 90er Jahre als runner Augustinerpatres betreut, darunter Ausdauer- und Extremsportler bei Mara- vom berühmten Pater Abraham a Sancta thons und Halbmarathons, und dazu: 1997 Clara. Solo-Radfernfahrt New York-Chicago, 1999 MARIA BURKERSDORF Alpentour Extrem 340 Kilometer nonstop Eine Schreibart für „Maria Purkersdorf“, Mountainbikerennen, 2000 (als einziger → Solo-Teilnehmer) Andalucia Extrem Moun- nach Atzinger auch „Maria Burkerstorff“. tainbike Expeditionsrennen, 2001 Rad WM Nach 1727 kirchenamtlicher Name der für Feuerwehren in Bad Hall, 1999-2002 er- Wallfahrtskirche → „Maria Purkersdorff“. folgreiche Teilnahme an Ironman Triathlons. MARIA IM WIENERWALD, Bildstock MARIABRUNN Bildstock im kleinen Steinbachtal. Durch die Initiative von Frau Religionslehrerin Obwohl außerhalb von Purkersdorf (im 14. Fischer aus der Volksschule Purkersdorf Wiener Bezirk, Ortsteil Weidlingau) gelegen, wurde am Beginn des Kleinen Steinbachta- sei es hier des Interesses halber angeführt. les (→ Kleiner Steinbach) ein Marterl aufge- Im Jahre 1020, so berichtet eine Legende, stellt, dessen Bild die 4. Klasse A im Reli- zog Gisela, die Witwe des Ungarnkönigs gionsunterricht gemalt hatte. Als Vorlage Stephan des Heiligen (Bemerkung des Ver- → fassers: dieser lebte und regierte allerdings diente ein Bild von Walter Krätzl, Unter bis 1038) nach Österreich zum Markgrafen Tullnerbach. Am 7. Mai 1988 fand die erste Adalbert dem Siegreichen, der in Tulln resi- Fußwallfahrt nach Maria im Wienerwald dierte. Sie suchte in dieser Gegend Heilung statt, an der sich viele Purkersdorfer betei- von einem hartnäckigen Leiden und gelang- ligten, begleitet von Pater Zbigniew (Rektor te auf ihren Ritten in unser Wienerwaldge- der Filialkirche → Maria im Wienerwald). biet. Als sie sich an einem Waldbrunnen Gönner des Bildstockes: Firma → Hostasch, ausruhen wollte, entdeckte sie in diesem Purkersdorf, Firma Potzmader, Untertullner- eine hölzerne Madonna. Gisela zog sie he- bach, Firma → Wanas, Herr Binder und Herr raus, trank im frommen Vertrauen von der → Friedmann, Purkersdorf. geheiligten Quelle und genas. Aus Dankbar- keit errichtete die Fürstin neben dem Brun- MARIA IM WIENERWALD, Filialkirche nen eine Kapelle, die aber später von einem Unter-Tullnerbach, Irenental 1. Am 12. Sep- ungewöhnlichen Hochwasser des Wienflus- tember feiert die kleine Filialkirche der Pfar- ses zerstört wurde. Das Gnadenbild wurde re → Maria Schnee Maria Namen. Das ist ja von einer Bäuerin aufgefunden und in der das Fest der Schutzpatronin dieses Weidlingauer Kirche aufbewahrt. Diese fiel bescheidenen Gotteshauses, das der Got- 1477 den Kriegshandlungen des Ungarnkö- tesmutter im Wienerwald geweiht ist, im nigs Mathias Corvinus zum Opfer, und das Jahre 1947 erbaut wurde und in seiner Anla- Marienbild gelangte wieder in denselben ge eine Zeitlang auch eine Schulklasse (→ Brunnen, aus welchem es vier Jahrhunderte Schulen) beherbergte. Die Lage am Beginn

——— 166 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF des → Irenentals lässt „Maria im Wiener- Provisor, Pfarrer und Dechant Klaus → Eibl. wald“ zugleich auch einen günstigen Aus- Seit bald nach dem Abgang von Dechant gangspunkt für herrliche Wanderungen sein Eibl nach St. Gertrud in Wien besitzt die (vgl. → Lux). Pfarre in Person von (jetzt auch Dechant) Mag. Peter Jüthner wieder einen eigenen MARIA PURKERSTORFF Pfarrer in der seit 1942 eigenständigen, von Nach der legendären wunderbaren Verscho- Purkersdorf abgetrennten Pfarre. nung der Müllerstochter Anna → Wedl von MARIA THERESIA der 1713 wütenden → Pest kamen viele Herrscherin, *13.5.1717 in Wien, ✝ 29. 11. Wallfahrer zum „Taferlbaum“ und zu der 1780 in Wien. Ihre besondere Gunst ge- später am → Fletzersteig erbauten → noss Pfarrer Franz Tobias → Haas, oft be- Deutschwald-Marienkapelle, um Trost und suchte sie ihn in Purkersdorf. Eine Gedenk- → Hilfe zu erflehen. Vorgeschichte Türkenin- tafel im Pfarrhof erinnert daran und trägt fol- vasion. Als die Zahl der Wallfahrer immer gende Inschrift: Die große Kaiserin, Maria größer wurde, kam das → Gnadenbild am 5. Theresia, hat unter dem hiesigen Pfarrer, Mai 1727 in die Pfarrkirche (→ Kirche) und Tobias Haas, dessen Secundizfeier Sie, be- wurde beim Hochaltar aufgestellt. Die An- gleitet von zwei Töchtern, mit ihrer Gegen- ordnung der Übertragung des Gnadenbildes wart verherrlichte, in dieser Veranda oft und erfolgte noch durch die Diözese Passau, ob- oft Ihren vom Jagdvergnügen am Riederber- wohl unsere Region bereits seit 18. Jänner ge zurückkehrenden hohen Gemahl, den rö- 1725 de jure zur Diözese Wien gehörte. Die misch-deutschen Kaiser Franz I., erwartet. zahlreichen Prozessionen zur Wallfahrtskir- Diese Gedenktafel ließ ein anderer Jubilar- che „ Maria Purkerstorff“ hörten nach dem priester, Pfarrer daselbst, anfertigen und Verbot vom 7. Oktober 1782 durch Kaiser am Tage seiner Secundiz, 25. Juli 1889, Joseph II. auf. Nur Wallfahrten aus Perch- einmauern. Beim Bau der → Umfahrungs- toldsdorf, Chorherrn und Wien-Matzleins- straße (B 1) wurde die Gedenktafel arg be- dorf gingen noch eine Zeit weiter, und jene schädigt und 1987 auf Kosten der Stadtge- der Wiener Nadlerinnung, deren Wallfahrer- meinde renoviert. fahne hier verwahrt wird; sie führte ihre Wallfahrt alljährlich am 8. September noch MARIENKAPELLE bis in den Zweiten Weltkrieg hinein durch. Siehe → Deutschwald-Marienkapelle. (→ Wallfahrten, → Schatzkammer). 1977 veröffentlichte OSR Friedrich → Winna im MARISCHKA, Sabina, Mag. Selbstverlag der r. k. Pfarrgemeinde Pur- Chemikerin, Wintergasse 4-6, *5.8.1960 in kersdorf die Gedenkschrift 250 Jahre Wall- Hainburg a. d. Donau. 1968 Umzug nach fahrtskirche Maria Purkersdorf. Wien, 1978 Matura am Bundesgymnasium in der Maroltingergasse, anschließend Che- MARIA SCHNEE miestudium. 1983 Hochzeit und Geburt der Katholische Pfarre in → Tullnerbach, Irenen- Tochter Alexandra, 1984 Wiederaufnahme talstraße 30. Der Westraum Purkersdorfs des Studiums mit dem Ziel: Lehramt in Che- gehört zur Pfarre Maria Schnee/Tullner- mie und Philosophie; Geburt der Tochter bach, die Filialkirche → Maria im Wienerwald Manuela; 1987 Umzug nach Purkersdorf. insbesondere ist also für viele Purkersdor- 1989 parteilose Gemeinderätin, kandidier- fer Seelsorgestation. Erwähnenswert: Ire- te auf der → Liste Baum. Mit Jahresbeginn nentaler Sängerschar, Bastelrunde, Katholi- 1992 aus persönlichen Gründen zu einem sche Jugend, Katholische Jungschar, Pfarr- vorübergehenden Ortswechsel nach Wien gemeinderatsaktivitäten verschiedener Art. gezwungen; Mandatsrücklegung im März Vorübergehend Kontaktrepräsentant: Exl. 1994 (Kurz-Nachfolger Gerhard Kubelka), an-

——— 167 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF dererseits erfolgreicher Studienabschluss, MASSAGE-FACHINSTITUT Rückkehr nach Purkersdorf. Kandidatur für Wiener Straße 70 (Hoffmannpark, vgl. → Sa- den Gemeinderat 2000 an 17. Stelle der → natorium), multiples „Kneterei“-Angebot. Liste Baum und Grüne. Die eigenständige Therapeutin, die 1961 in Linz geborene, ausgebildete Heilmasseurin MARKTGEMEINDE Astrid Lang verweist auf Matura, höhere Die Erhebung Purkersdorfs zur Marktge- Bundeslehranstalt für wirtschaftliche Frau- meinde erfolgte mit NÖ Landtagsbeschluss enberufe, Gewerbeprüfung, langjährige Be- vom 20. September 1929; das Fest dazu rufserfahrung und Zusatzausbildungen. feierte man in Purkersdorf am 7.9.1930. MATAL, Walter, Dr. Am selben Tag fanden auch der eindrucks- volle Abschluss der großen dritten Wiener- Facharzt für Geburtshilfe und Frauenheil- waldausstellung und die 800-Jahrfeier der kunde, Ordinationsadresse Karl Kurzgasse Gemeinde statt. 3-5, *31. 5. 1958. Nach entsprechender Berufsausbildung 1992 bis 1996 Spezial- MARTERBAUER, Johann education zum Frauenarzt am Wilhelminen- spital, seit 1997 Oberarzt am St. Joseph ✝ *11.5.1878, 27.12.1946; von 1934 bis Krankenhaus im 13. Wiener Gemeindebe- 1938 ernannter bzw. von den Ernannten ge- zirk, seit 1999 Ordination in Purkersdorf mit wählter Bürgermeister von Purkersdorf; In zahlreichen Schwerpunkt-Möglichkeiten. den Jahren vorher gewählter Gemeinderat, auf Grund des Gemeinderatsbeschlusses MATIEJ, Kurt, Dr. vom 28. Oktober 1955 posthum Ehrenbür- Abteilungsvorstand in der Finanzlandesdi- ger von Purkersdorf. Seine vordringlichste rektion für Wien, NÖ und Burgenland und Aufgabe sah er in der Arbeitsbeschaffung. Wirklicher Hofrat, wohnte Hießbergergasse So wurden das → Ziegelfeld parzelliert und 21, *30. 12. 1921 in Hadersdorf-Weidlin- eine Straße – die nach ihm benannte → Mar- gau, ✝ 30. 5. 1988, Gemeinderat 1955 bis terbauerstraße – gebaut, worauf bald rege 1985. Nach Matura, Kriegsdienst und Rück- Siedlertätigkeit einsetzte. Mit Hilfe und Um- kehr aus der Kriegsgefangenschaft Studium sicht Marterbauers wurde in seiner Amtszeit der Rechtswissenschaft, Staatsdienst, Zoll- der Zu- und Umbau der Pfarrkirche vollzo- verwaltung. Als Vorgesetzter schließlich für gen. Allerdings war die Finanzlage als Folge 20 Zollämter von wesentlichem Einfluss auf der Weltwirtschaftskrise mehr als trostlos, das reibungslose Funktionieren wichtiger sodass die Gemeinde in dieser Zeit u. a. Teile der Wirtschaft. das → Kino, das → Bad, die Kohlenabgabe- Hoch dekoriert trat Kurt Matiej in den Ruhe- stelle und das Hotel (→ Senfelder) mit dazu- stand: Großes Ehrenzeichen der Republik, gehörigem Gaststättenbetrieb, alles ge- Goldenes Ehrenzeichen des Landes Wien, meindeeigene Unternehmungen, zu veräu- Silbernes Komturkreuz mit dem Stern Nie- ßern gezwungen war. Als Feuerwehrkom- derösterreichs, Großes Ehrenzeichen des mandant 1910 bis 1945 (!) sowie als Be- Burgenlandes, Verdienstmedaille des Ös- zirks-Feuerwehrkommandant leistete er Vor- terreichischen Roten Kreuzes, Silberne Eh- bildliches. Ein Professor Rohrbeck kompo- rennadel der Gemeinde Alberndorf,umnur nierte den Marterbauer-Marsch. Vgl. → Eh- eine interessante Auswahl aufzuzeigen. rengräber. In seiner Heimatgemeinde war er bereits als Student Funktionär der → Österreichischen MARTERBAUERSTRASSE Volkspartei, des → Österreichischen Arbei- Zwischen → Berggasse 22 und → Ziegelfeld- ter- und Angestelltenbundes und Lektor des gasse 18. Benannt nach dem Purkersdorfer Purkersdorf → Echos. Aus diesen Tätigkei- Bürgermeister Johann → Marterbauer. ten wurden ihm weitere Auszeichnungen zu-

——— 168 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF teil, zuletzt das Ehrendiplom der ÖVP-NÖ MATZKA, Christian, Mag. (1985). In den langen Jahren seiner Gemein- Professor/PÄDAG und Universitätslektor, deratstätigkeit war er verschiedentlich tätig, Wiener Straße 10, *31. 10. 1959. Nach u. a. als Obmann des Kontrollausschusses Gymnasialmatura, Präsenzdienst beim Bun- und des Schulausschusses, zuletzt vor al- desheer (Bronzene, Silberne und Goldene lem als Vorsitzender der überörtlichen schu- Wehrdienst-Erinnerungsmedaille) und Uni- lerhaltenden Schulgemeinden. 1965 wurde versitätsstudium (Geographie/Wirtschafts- er mit der Goldenen → Ehrennadel, 1980 kunde und Geschichte/Sozialkunde) Spon- mit dem Goldenen → Ehrenring Purkersdorfs sion zum Magister 1985. Während der bis- dekoriert. Er war Ehrenmitglied bei mehre- herigen Berufslaufbahn („Besonderer Dank ren Vereinen und Organisationen, darunter und Anerkennung“ durch den Stadtschulrat bei der Studentenverbindung → Austria. für Wien 1997) auch 1999 bis 2001 geschäftsführender Direktor an einer höhe- MATUSCHEK, Rudolf ren Bundeslehranstalt. Zunächst Funktionär der → Jungen ÖVP im EDV-Koordinator am Institut für Höhere Stu- Ort (Silbernes Ehrenzeichen der Jungen ÖVP dien, cand. DI, Sagbergstraße 89, *18. 4. NÖ), Obmannstellvertreter des Elternver- 1945 in Rottenmann, Steiermark, aufge- → wachsen in Leibnitz, Steiermark, und fall- eins der Josef Schöffel-Volksschule Pur- kersdorf. Seit 2000 parteiunabhängiger weise beim Großvater auf dem → Sagberg; Purkersdorfer Gemeinderat im Rahmen der Volksschule in Leibnitz, 1. Bundesrealgym- SPÖ-Fraktion. Seit 21. März 2003 ist er nasium in Graz, Matura 1963, Studium der → Theoretischen Physik, Mathematik und kooptierter Beisitzer des SP-Stadtpartei- Informationsverarbeitung an Universität ausschusses Purkersdorf. und Technischer Universität in Graz. Seit Mag. Matzka kann auf eine Reihe wissen- 1974 in Purkersdorf/Sagberg wohnhaft. schaftlicher Publikationen in deutscher und Initiator von 3 erfolgreichen Bürgerinitiati- in englischer Sprache hinweisen. Er ist ver- ven: 1980 einerseits für Wasserleitung und heiratet mit Mag. Ulrike Matzka und Vater Asphaltstraße Sagberg, andererseits gegen von zwei Töchtern. Er ist der Sohn von Franz eine Müllverbrennungsanlage im Wiental → Matzka. bzw. in Neu-Purkersdorf, 1985 für Ausbau des Telefon- und Kabelfernsehnetzes im MATZKA, Franz Westen Purkersdorfs. 1989 Gemeinderat, Oberschulrat, wohnte Wiener Straße 10, entsandt von der SP-Stadtorganisation; initi- *11.11.1925 in Purkersdorf, ✝ 18.6.1994. ierender Moderator: 200 Jahre Französi- Studierte von 1939 bis 1943 an der Lehrer- sche Revolution und Mitanreger für 100 bildungsanstalt Wien 1., Hegelgasse, und Jahre Sozialdemokratie, beide Male 1989 tat nach Militärdienst und amerikanischer in Purkersdorf. Matuschek ist auch staat- Kriegsgefangenschaft bis 1946 an den lich geprüfter Tennistrainer; sein Großvater, Volksschulen Herzogenburg, → Gablitz, Obermedizinalrat Dr. Rudolf Matuschek, Stollhofen und Klamm/Laaben Dienst. Von *1877, war 1945 nach dem Einmarsch der 1949 bis 1978 war er an der Hauptschule Sowjets eine Zeitlang der einzige Arzt weit → Preßbaum tätig, deren prov. Leitung er und breit und hat damals, obwohl bereits in 1964/65 und 1977/78 innehatte. Von Pension, sehr vielen Menschen in ihrer Not 1978 bis 1986 war er dann Direktor der → geholfen. Hauptschule Purkersdorf. Auch war er Matuschek kandidierte 1995 nicht mehr für Obmann der Lehrerarbeitsgemeinschaft die SPÖ, sondern für die Grüne Liste Baum des Bezirkes Purkersdorf, 1979 erhielt er an 25. Stelle und schied somit aus dem vom Sparkassenverband für besondere Lei- Gemeinderat. stung durch pers. Einsatz für Spar- und Wirt-

——— 169 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF schaftserziehung die Sparkassen-Ehrenme- Franz Matzka, sondern auch dessen Lei- daille in Gold. stungen auf kulturellem Gebiet. Die Golde- Seit 1962 hat Franz Matzka der Wienerwald- ne Ehrenplakette des NÖ Gemeindevertre- gemeinde Purkersdorf viel gedient: als Kus- terverbandes der ÖVP erhielt er dann noch tos des → Heimatmuseums, als Mitarbeiter 1990, das Goldene Ehrenzeichen für Ver- dienste um NÖ 1992. Matzka arbeitete wei- für den → Naturpark und in der → Volkshoch- ter als Kustos des Heimatmuseums und in schule, im → Verschönerungsverein, durch anderen (kulturellen) Bereichen. 1984 war Ausstellungsarrangements, Vorträge, und er zum Ehrenmitglied des → Kamerad- Reiseleitungen, zeitweilig gab er als Mittei- schaftsbundes ernannt worden, dessen lungsblatt des Heimatmuseums Die Post- Obmann er 1992 nach dem Tod von Hans kutsche heraus; von 1975 bis 1990 war er Koller (→ Friedenskreuz) wurde. Er war → Chronist. Angehöriger der Purkersdorfer → Typen. Für 1975 kam er, in der → ÖVP bzw. im → ÖAAB sein Engagement in der → Chorgemein- verankert, in den Gemeinderat, der ihn schaft Wienerwald seit 1949 war er 1974 1982, nach freiwilligem Amtsverzicht Hans mit der Silbernen Bundesmedaille ausge- → Jauneckers, einstimmig zum Bürgermeis- zeichnet worden. ter wählte. In seiner Amtszeit wurde viel ver- wirklicht bzw. flott weitergeführt: → Kanali- Verheiratet war Franz Matzka mit der HS-Lehrerin i. R. SR Karoline geb. Zehetner, sation und → Wasserleitung, Straßen- und über seinen Sohn und seine Tochter, Lehrer Brückenausbau, → Schul- und Kindergarten- an höheren Schulen, war er dreifacher Groß- erweiterung, Wohnbauten unter Bedacht- vater. Sein älterer Bruder Robert, nahme auf einen Flächenwidmungs- und Geschäftsinhaber (Lederwaren u. a.) am Bebauungsplan, der „Hochhausbauten“ der Hauptplatz, dort „die“ Integrationspersön- Vergangenheit angehören lassen sollte. Die lichkeit, war ebenfalls → Type, war Initiator → Städtepartnerschaft mit → Bad Säckin- → gen, für die er schon vor seiner Bürgermeis- des 1. und der folgenden Jakobimärkte, terzeit als Kustos viel geleistet hatte (z. B. bis zu seinem überraschenden Tod im Som- einen Purkersdorf-Abend in der Partnerstadt mer 1984. zusammen mit Richard → Tiapal), intensi- Der Volksbildner, Oberschulrat und Altbür- vierte er, an die Spitze der Gemeindevertre- germeister verschied, erst 69-jährig, am 18. tung getreten, oftmals und vielgestaltig. Juni 1994, noch im selben Jahr wurde der → Unter Bürgermeister Matzka ging die Ge- große Stadtsaal nach ihm benannt, Ende meinde an ihr Jahrhundertprojekt, die 2002 die neue Fußgängerbrücke zum → Schaffung des → Stadt- und Kulturzentrums Gymnasium, die → Franz-Matzka-Brücke. → im Zusammenhang mit der Errichtung der MAU, Heinz Umfahrungsstraße entlang des → Gablitzba- ches und der völligen Neuadaptierung des Zollhauptsekretär i. R., Bad Säckingen, Rat- hausplatz 11, *14. 9. 1924 in Danzig (da- → Rathauses. mals Freistaat). Berufsausbildung: Schiffs- Nach dem Wahlausgang 1989 verzichtete zimmermann mit Gesellenprüfung. 1968 er auf sein Gemeinderatsmandat. In einer bis 1989 Stadtrat, verantwortlich im Kultur- Festsitzung des Gemeinderates am 25. und Sozialausschuss, Mitglied als Stadtrat Oktober dieses Jahres erhielt er, bereits im Städt. Werkausschuss. 1972 Bürger- 1970 mit der Goldenen → Ehrennadel aus- meister-Stellvertreter, Vorsitzender des gezeichnet, den Goldenen → Ehrenring. Bür- Partnerschaftskomitees für Purkersdorf, ein germeister Karl → Schlögl würdigte dabei in Freund unserer Wienerwaldstadt, der seiner seiner Festansprache nicht nur Schaffens- Aufgabe mit einer Hingabe sondergleichen kraft und Verdienste des Bürgermeisters nachgekommen ist. Im Leben neben der

——— 170 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Politik: 1955 bis 1966 Leistungsrichter im diverser Institutionen weiter widmungswid- Deutschen Gebrauchshundesport, 1957 rig verwendet. Es wird aber jetzt restauriert bis 1962 Landesgruppen-Vorsitzender von und kulturellen Zwecken zugeführt. So wer- Baden-Württemberg im Deutschen Verband den auch Fortbildungskurse für alte Hand- für Gebrauchshundevereine, 1967 bis werkstechniken abgehalten, Seminare usw. 1976 Erster Vorsitzender vom Sängerkreis Laut mündlicher Überlieferung ist der Ort Säckingen mit besonderer Vorliebe für die nach dem „Bach an der Mauer“ benannt, Pflege des deutschen Volksliedes, 1972 historische Namen sind: Muwerbach, Mur- bis 1974 Erster Vorsitzender des Turnver- bach. Der Bach fließt entlang der Mauer- eins Säckingen; und noch manch andere bachstraße am nordöstlichen Gemeindege- Aufgaben und Verpflichtungen. biet von Purkersdorf vorbei und mündet bei Für seine enormen Verdienste als Vorsitzen- → Mariabrunn in die → Wien. der des Partnerschaftskomitees Purkers- dorf wurde ihm, Bad Säckingens „Sonder- MAURER, Andreas botschafter“ für Purkersdorf, von unserer Landeshauptmann von NÖ a. D., Ökonomie- Stadtgemeinde 1976 die Goldene → Ehren- rat, Senator h. c., Wohnsitz Trautmanns- → nadel und 1984 der Goldene Ehrenring dorf, NÖ. *7. 9. 1919, verheiratet, 4 Söhne, verliehen. Viele Kontakte sind mit ihm und 2 Töchter. Nach Kriegsdienst – mit schwe- durch ihn zustande gekommen, der er rer Verwundung, im Lazarett (Kloster) → selbst schon mehr als hundertmal unseren Gablitz gesund gepflegt – Landwirt. Hobbys: Heimatort besucht und hier mehrfach Ehren- (Blas-)Musik, Jagd, Skibobfahren. Bauern- mitgliedschaften inne hat, dazu die Medaille bundmandatar, 1959 Landtagsabgeordne- für besondere Verdienste des Kamerad- ter, 1964 Landesrat, 1966 bis 1981 Lan- schaftsbundes, Landesverband NÖ. deshauptmann, 1975 bis 1980 Landespar- Und zu den zahlreichen Auszeichnungen teiobmann der ÖVP NÖ (vorher geschäfts- deutschen Auszeichnungen (Ehrennadel Ba- führender LPO); in beiden Funktionen wurde den-Württemberg, Goldene Verdienstme- Siegfried → Ludwig sein Nachfolger. Alt-LH daille Bad Säckingen u. a. m.) sind in den Andreas Maurer ist Träger und Inhaber letzten Jahren dazugekommen: Die Ver- hoher und höchster Ehrentitel und Auszeich- dienstmedaille des Landkreises Waldshut nungen, darunter des Goldenen Komtur- in Silber (1999) und das Verdienstkreuz am kreuzes mit Stern des Ehrenzeichens für Bande des Verdienstordens der Bundesre- Verdienste um Niederösterreich. 1967, aus publik Deutschland (2000). Anlass der → Stadterhebungsfeierlichkeiten MAUERBACH wurde er → Ehrenbürger von Purkersdorf. Seit 1983 Marktgemeinde, nördlich von Pur- MAURER, Hans, Regierungsrat kersdorf, 20,32 km², 3415 Einwohner, mit Zweitwohnsitzern 4283. Der Ort wurde Bezirksschulinspektor i. R., Kaiser-Josef- 1231 erstmals urkundlich erwähnt (Land- Straße 42, *21. 10. 1923 in Purkersdorf. herrengeschlecht „Otto von Muwerbach“). Nach Kriegsmatura 1941, Militärdienst Die Gemeinde besitzt eine kulturelle Kost- (zuletzt Leutnant), Kriegsgefangenschaft in barkeit, die Kartause. Diese wurde auf der Tschechoslowakei, dieser entflohen, Wunsch Friedrichs des Schönen (1289 bis heimgekehrt, besucht er bis 1946 die Leh- 1330) errichtet und im 17. Jahrhundert rerbildungsanstalt, wird Lehrer in Purkers- barockisiert. Nach 1784 (Klosteraufhebun- dorf, zuerst an der → Volks-, dann – nach gen durch Josef II. ab 1782) diente das weiteren Prüfungen – an der → Hauptschule, Gebäude lange verschiedentlich der Armen- deren Direktion ihm 1973 übertragen wird. versorgung; wurde in den letzten Jahrzehn- 1974 bis 1987 Bezirksschulinspektor in ten unter Bundesverwaltung zum Depot Tulln.

——— 171 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

1954 bis 1959 und – krankheitsbedingte gagiert, was ihm bereits nach dem „An- Unterbrechung – von 1965 bis 1975 Mit- schluss“ argen Unbill eingebracht hatte. glied des Gemeinderats bzw. Stadtrat, von MAUSOLEUM 1962 bis 1975 außerdem Ortschronist, als welcher er die umfangreiche, fundierte Fest- Ein Jugendstil-Grabmal (ehemalige Jop- schrift anlässlich der → Stadterhebung ver- pich-Gruft), in der Zeit um 1900 auf dem fasst hat. Als Schul- und Kindergartenrefe- Purkersdorfer Friedhof errichtet. Als Künst- rent auch Obmann der überörtlichen ler wird Wilhelm Knepper genannt. Es ist in der zweiten Serie des vom Verlag Schroll in Schul(erhaltungs)gemeinden kann er als Er- Wien herausgegebenen Buches Künstleri- folge ausweisen: Bau der neuen → Volks- sche Grabdenkmale – Moderne Architektur schule, Erweiterung des → Kindergartens, und Plastik von Friedhöfen und Kirchen in Renovierung der → Hauptschule, Schaffung Österreich-Ungarn publiziert. (→ des städtischen Kinderhorts Hort) u. a. Das Benützungsrecht war am 31. März m. Neben anderen Partei- und parteinahen 1965 erloschen, weshalb das Mausoleum Funktionen übte er von 1963 bis 1974 die lange Zeit dem Verfall preisgegeben schien. des Orts- bzw. Stadtparteiobmanns der → 1975 wurde es vom Akademischen Bildhau- ÖVP aus, welche in dieser Zeit in Purkers- er Friedrich → Sattler aus Rekawinkel käuf- dorf die Mehrheit errang. Er war auch der lich erworben und mit finanzieller Unterstüt- verantwortliche Redakteur des Purkersdorf zung des Bundesdenkmalamtes als Beitrag → Echos. Als Vertrauensmann der Wohn- zum Jahr des Denkmalschutzes (1975) stil- baugenossenschaft Alpenland konnte er die gerecht restauriert. Die Ineinanderschach- Vergabe von 200 Wohnungen bewirken. telung kubischer Bauelemente sowie die 1975 legte er alle seine Funktionen zurück. pylonenartige Erhöhung der Ecken erinnern Auszeichnungen u. a.: Goldene → Ehrenna- an das architektonische Denken eines Josef Olbrich. 1977 wurde die Gruft von der del der Stadtgemeinde Purkersdorf , Großes Gemeinde zurückgekauft. Damals wurde Ehrenzeichen für Verdienste um das Bun- der Grundsatzbeschluss gefasst, sie fürder- desland NÖ, Goldenes Ehrenzeichen und hin als Beingruft zu nutzen. Großes Verdienstzeichen der Republik Ös- terreich. Seit Jahresbeginn 2002 (Gemeinderatsbe- Sein Wohnhaus – 1969 durch das Ehepaar schluss vom 17. Dezember 2001) ist dieses Maurer bereits erstmals geschmackvoll Jugendstil-Grabmal im Besitz von Generalkon- → adaptiert – kann seit seiner Revitalisierung sul Kommerzialrat Leopold Heimlich. 1987 als Musterbeispiel einer vielfach ei- MAUTHAUS genhändig getätigten Stilerneuerung gelten. Der/Die genaue(n) Standort(e) des/der Hans Maurer ist verheiratet (Gattin Martha, ursprünglichen Mauthauses/-häuser lässt/ → erste Direktorin der Purkersdorfer Sonder- lassen sich nicht eruieren (→ Wiener Stra- schule i. R., OSR), Vater zweier Söhne und ße?). Schon im „Purckherstorffer Urbar“ vierfacher Großvater. (Grundbuch) des Jahres 1572 ist ein Ver- Sein Vater, Hans Maurer d. Ä., christlicher zeichnis des „Maut-Geföll“ enthalten. Die Arbeitervertreter, Meister im Kartonagenge- Maut („Gefälle“) war eine Benützungsge- werbe, schwerkriegsgeschädigt, war einer bühr, die zur Straßenerhaltung bezahlt wur- der wenigen – 4 von 21 – Mitglieder des er- de – so wie heutzutage. Das erste klar loka- nannten Purkersdorfer Gemeindetages lisierbare kaiserliche Mauthaus (heute Lin- 1934 bis 1938, die auch schon dem 1929 zer Straße 2) wurde am 29. Juli 1785 durch frei gewählten Gemeinderat angehört hat- Hochwasser des Gablitzbaches zerstört ten; christlichsozial wie vaterländisch für (erbaut kurz vorher, 1777), ein neues ent- Österreich bis zur letzten Stunde 1938 en- stand 1786 (heute Hauptplatz 8). Dieses

——— 172 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Mauthaus an der kaiserlichen Hauptstraße Arbeitet seit Mai 2000 als parteiunabhängi- war erst 1778 von Ried wieder nach Pur- ge → Gemeinderätin der ÖVP im Sozial- und kersdorf verlegt worden, erst nach Ausbau Umweltbereich mit. Aktives Mitglied der einer ordentlichen Straßenverbindung Rich- überparteilichen Projektgruppe → „Senio- tung Neulengbach, in ein bis dahin vom ren- und Sozialzentrum Hotel Wien-West“, Osten her wenig aufgeschlossenes Gebiet. gegründet im September 2000 mit dem Ziel Das Haus schmückt zum Gedenken ein einer Seniorenbetreuungseinrichtung für Sgraffito von Professor Rudolf → Pleban. alle PurkersdorferInnen zu schaffen. Ab Spätsommer 2003 Stadträtin für Soziales, Eine weitere Mautstelle gab es bei der Ein- Familien und Jugend, statt Rudolf → Toifl. fahrt ins → Irenental, heute Gasthaus → Tia- pal, anscheinend auch schon seit dem 16. MAYER, Erich Jahrhundert. Siehe Erich → Horns. MAYER, Alois MAYER, Georg Gründer und bis 1905 erster Direktor der in Siehe → Sportehrenzeichen Gold den Jahren 1897 bis 1899 errichteten Pur- MAYER, Gottfried, Dr. kersdorfer Bürgerschule (→ Schulleiter). Außer pädagogischen, zeichneten ihn auch Sektionschef i. R., Luisenstraße 6, *3. 2. hervorragende musikalische Kenntnisse 1947 in Wien. Nach der Matura Studium der aus. Er war Gründer und erster Chormeister Geschichte, Germanistik und Psychologie, des → Männerchores Purkersdorf. Nach ihm später Rechtswissenschaften in Wien und benannt wurde die → Alois Mayergasse. (→ Louvain (Belgien) mit wiederkehrenden Stu- dienaufenthalten in Frankreich. Promotion Schule). Gestorben ist er am 14. März zum Dr. phil. 1980. Gleichzeitig Ausbildung 1905. in der Arbeitsgemeinschaft für Sozialpsy- chologie und Gruppendynamik in der Sparte MAYER, Elisabeth „Kooperation und Team“. Hilfswerk-Referentin, Wienzeile 3. *12. 2. Seit 1974 in der Erwachsenenbildung als 1962 in Hirschenschlag, Bezirk Gmünd im wissenschaftlicher Assistent bei Univ.-Prof. Waldviertel. Mit dem Künstler Erich → Horns Dr. Karl Stadler am Dr.-Karl-Renner-Institut seit 23 Jahren verheiratet. Sohn Michael tätig. *3.6.1980. Seit 1980 in Purkersdorf wohn- Ab 1981 in der Abteilung „Preis- und Konsu- haft. 1976 bis 1980 Schülerin der Bildungs- mentenpolitik“ im Bundesministerium für anstalt für Kindergärtnerinnen und Horter- Handel, Gewerbe und Industrie. 1986 von zieherinnen im Sacre Coeur Preßbaum. Von Bundesministerin Fröhlich-Sandner zum Lei- 1981 bis 1991 durchgehend berufstätig, ter einer konsumentenpolitischen Abteilung Kinder im Alter von einem bis 14 Jahren be- des Bundesministeriums für Familie, treut. Jugend und Konsumentenschutz ernannt. Seit 1991 im → Hilfswerk in Purkersdorf 1990 von Bundesministerin Dr. Marilies beruflich sowie auch ehrenamtlich tätig. Flemming zum Leiter der Gruppe Konsu- Vorerst als Kindergärtnerin im „Familien- mentenschutz im Bundesministerium für und Kindertreff“, ab 1996 zusätzlich als Bil- Umwelt, Jugend und Familie bestellt. Seit dungsreferentin zuständig für die Organisa- der Eingliederung in die Kompetenz des tion von Elternbildungsangeboten, Kinder- Bundesministeriums für Justiz Sektions- und Erwachsenenkurse. 1998 als Betriebs- chef der Sektion Konsumentenschutz bis leiterin von „ Familie aktiv“ (Teilbereich des zur Umstrukturierung im Herbst 2002. Hilfswerks) und später als Projektleiterin Verfasser zahlreicher wissenschaftlicher von drei Kinderbetreuungseinrichtungen. Beiträge zum Thema Konsumentenschutz

——— 173 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF und Konsumentenpolitik in in- und ausländi- mehrfach im Purkersdorfer Vereinsleben schen Fachzeitschriften und Büchern. aktiv. Gemeinsam mit Heinz Kosesnik-Wehrle und Seine Verdienste um die Wasserrettung Hans Peter Lehofer Verfasser des Kommen- wurden ihm durch Verleihung des Blauen tars zum Konsumentenschutzgesetz bei Kreuzes in Bronze, die um die → Naturfreun- Manz und Coautor der vierbändigen Konsu- de mit deren Goldener Ehrennadel und mit mentenrechts-Entscheidungssammlung dem Naturfreundeabzeichen in Gold aner- (KRES). Seit 1986 Herausgeber des konsu- kannt. 1990 beschloss der Gemeinderat, mentenpolitischen Jahrsbuchs im Verlag ihm den Goldenen → Ehrenring zu verleihen. Österreich. (→ Volkshaus). Dem Purkersdorfer → Gemeinderat gehörte Als Fachreferent im Sozial-(Pensions)Recht er von 1980 bis 1988 an (SPÖ), Leiter der ist er heute in Pension, erloschen ist seine örtlichen → Volkshochschule war er von Obmannschaft des Vereins → Volkshaus. 1992 bis 1998, Träger der Purkersdorfer Dem Gemeinderat gehörte er seit 1995 Goldenen → Ehrennadel ist er seit 1990. nicht mehr an. Am Purkersdorfer öffentli- MAYER, Ursula chen Geschehen nimmt er weiter regen Anteil. Nunmehr verehelichte Rohrhuber. Siehe → Sportehrenzeichen Gold. MENTAL HANDICAP SPORTCLUB MAYREDER, Rosa Der Verein besteht seit zehn Jahren, hat sei- nen Sitz in Wien, seine Vereinsadresse in Pionierin der Frauenbewegung in Österreich Purkersdorf. Obfrau: Martina Pacher, 3002 als Schriftstellerin, Librettistin, Frauenrecht- Purkersdorf, Speichberggasse 84. Ziel des lerin, „ bürgerliche Revolutionärin“. *30. 11. Vereins: Menschen mit mentaler Behinde- 1858, ✝ 19. 1. 1938. Ihr Bild war auf der rung Sport-, Freizeit-, Wettkampf- und Inte- letzten 500-Schilling-Banknote zu sehen. grationsaktivitäten anzubieten. Derzeit wer- Die Jahre von 1908 bis 1920 verbrachte sie den 380 Mitglieder betreut. häufig in Purkersdorf, von 1910 bis 1919 in ihrer eigenen, nach ihren Vorstellungen er- Seit vielen Jahren bietet der MHSC auch in bauten Villa. Purkersdorf wahlweise folgendes an: wö- chentliche integrative gesunde Gymnastik MENSCHIK, Winfried im Volksschulturnsaal, Tanzvorstellungen Abteilungsleiter i. R., Wientalstraße 8, *7. der Menschen mit besonderen Bedürfnis- 8. 1929 in Wien. Mitglied des Gemeinde- sen bei diversen Veranstaltungen in Pur- rats seit 1970, 1970 bis 1975 und ab kersdorf, Projekte mit Schulen: zum Bei- 1985 Stadtrat (auch in der Übergangsperi- spiel unterstützen AHS-Schüler die Special ode 1988/89; → Gemeinderatsauflösung), Olympics, Integrationswoche (Behinderte 1990 bis 1995 Erster Vizebürgermeister, und Nichtbehinderte betreiben eine Woche vornehmlich befasst mit Rechtsfragen, lang miteinander Sport um einander besser Friedhofsangelegenheiten und Agenden der kennen zu lernen), Toleranzkreis: Tag der Baubehörde. 1975 bis 1980 war er Begegnung 1996 – geistig und mehrfach be- Obmann des Prüfungs-, 1980 bis 1985 des hinderte Menschen begegnen auf dem Rechtsausschusses; Jahre hindurch war er Hauptplatz der Bevölkerung im Rahmen des SP-Fraktionsobmann. Er ist Fachmann im Toleranzfestes in Purkersdorf. Sozialrecht, insbesondere in Fragen der Ein unübertroffenes gesellschaftliches Er- Pensionsversicherung. Er ist bzw. war Funk- eignis waren die Mental-Handicap-Bälle von tionär der → SPÖ und des → Gewerkschafts- 1996 an die Jahre über (Integrationsball). bundes (auch Bezirksobmann) in verschie- Auch der Lauftreff im Rahmen der → Gesun- denen Aufgabengebieten; und ebenso den Gemeinde bot den Betreuten des Verei-

——— 174 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF nes von 1998 bis 2000 aktive Integrations- ermark. 1976 bis 1981 Leiter der Außen- möglichkeiten. Zu vergleichen: Lydia → stelle Purkersdorf der → Bezirkshauptmann- Mondl, Monika → Traurig, Helga → Vla- schaft Wien-Umgebung, zugleich von April schits, Arbeitskreis der Toleranz, Katharina bis Juli 1977 Regierungskommissär in → → Franke. Mauerbach und vom November 1979 bis → MERZINGER-PLEBAN, Renate April 1980 in Gablitz. Ab 1981 karenziert als Organisationsrefe- Preßbaum, Krumpöckgasse 1 (Tochter des rent der ÖVP-NÖ. Als Purkersdorfer Gemein- Akademischen Malers, Graphikers und Bild- derat (ab 1970) bzw. Stadtrat (1975 bis hauers Professor Rudolf → Pleban), *13. 6. 1987) dynamisch tätig, zuletzt vor allem als 1942 in Wien. Volksschule in Tullnerbach, Finanzreferent (ab 1980) und als ÖVP-Frak- Realgymnasium und Matura in Wien, zwei tionsobmann von 1984 bis 1987. Stark en- Semester Kunstgeschichte und Theaterwis- senschaften; 1961 Studium an der Hoch- gagiert war er auch für die Errichtung des schule für angewandte Kunst in Wien, 1965 neuen → Stadt- und Kulturzentrums. Als Re- Diplom der Meisterklasse für angewandte ferent der Wohnbaugenossenschaft Alpen- Malerei und Graphik. Mitglied des Berufs- land hat er viel zur Wohnbauförderung in verbandes der Bildenden Künstler Öster- Purkersdorf beigetragen. reichs und des Landesverbandes der NÖ In der Österreichischen Volkspartei war er Kunstvereine. Mit Prof. Horst → Ascher- mehrfach, örtlich und überörtlich, aktiv im mann, Lothar → Bruckmeier u. a. können wir Einsatz, anfangs als Obmann der Ostern Ju- auch Frau Merzinger-Pleban zum „Künstler- gendbewegung (heute → Junge ÖVP), zuletzt kreis Wienerwald“ zählen, also ihr Nahver- als Bezirks- und ab 1976 als Hauptbezirks- hältnis zu Purkersdorf konstatieren. Darü- obmann des ÖAAB für → Wien-Umgebung. ber hinaus ist sie Gründungsmitglied des Er gehörte dem Redaktionsstab des → „Vereins für Kunst und Kultur“ / Eichgra- ben. Die Künstlerin arbeitet dazu als Ge- Echos an, war Purkersdorfer Parteiob- brauchsgraphikerin. Bevorzugte Technik bei mann-Stellvertreter usw. Als (Haupt-)Be- all ihren Werken: Zeichnung (Bleistift, Öl- zirksobmann der Christlichen Gewerkschaf- kreide, Pastellkreide). Ausstellung(sbeteili- ter (→ FCG) war er Obmann-Stv. im Österrei- gung)en: Mehrfach im Rahmen des Berufs- chischen → Gewerkschaftsbund auf Bezirks- verbandes, des NÖ-Kunstverbandes, natür- ebene und auch sonst im Vereinsleben inte- lich des → Heimatmuseums Purkersdorf; griert. verständlicherweise im Raume Wiener- Aus der Fülle seiner Funktionen und Tätig- wald-Wien, darüber hinaus beim Donaufesti- keiten wurden ihm zahlreiche Ehrungen und val, im Weinviertel, im Stift Seitenstetten – Auszeichnungen zuteil, z. B. 1985 Golde- besonders hervorzuheben: 1978 in Tokio nes Ehrenzeichen der ÖVP NÖ, 1994 Golde- und 1990 in der United Art Gallery in Wien, ne → Ehrennadel der Stadtgemeinde Pur- 1995 bei Portfolio Kunst AG/Wien, im Doku- kersdorf, 2000 Goldenes Ehrenzeichens mentationszentrum für Moderne Kunst/St. des Österreichischen Arbeiter- und Ange- Pölten (1998) und 1999 in der Galerie des stelltenbundes, 2001 Auszeichnung mit Vereins für Kunst und Kultur / Eichgraben. dem Goldenen Ehrenring der ÖVP Niederös- Jetzt pflegt die Künstlerin Jahren auch freie terreich. Im November 1987 hat er sich aus Mitarbeit im privaten Kunsthandelsunter- allen (Partei-) Ämtern des Ortes, des → Ge- nehmen und betreibt dazu ihren eigenen richts- und des Politischen Bezirks (→ Be- Verlag. zirkshauptmannschaft) zurückgezogen. MICHELITSCH, Herbert, Regierungsrat Seit November 2001 ist Herbert Miche- Inspektionsrat der NÖ Landesregierung i.R., litsch als Landesgeschäftsführer des NÖ Wintergasse 105, *16.2.1941 in Wiel, Stei- Seniorenbundes tätig.

——— 175 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

MIETERBUND miebetriebe). Errichtet im Jahre 1977, seit- her etwas aus der „Mode“ gekommen. Siehe → NÖ Mieter-, Siedler- und Wohnungs- eigentümerbund. MINISTERBANKERL MIETERSCHUTZVERBAND Eine auf dem → Kranawetter in 400 Meter Seehöhe an der seinerzeitigen → Kranawet- Überparteiliche, linksorientierte Organisati- terloipe aufgestellte Ruhebank, die der → on, die in Purkersdorf mit der KPÖ bzw. Sommergast Minister Karl Graf Stürgkh oft der → Liste Baum zusammenarbeitet. Nach benützte. Graf Stürgkh, *30. 10. 1859 in eigenen Angaben erzielte sie bei der Vertei- Graz, 1908 österreichischer Unterrichtsmi- digung der Interessen der Mieter, vor allem nister, 1911 Ministerpräsident, vertrat in Ende der 80-er Jahre, wesentliche Erfolge, der k. k. Monarchie autoritäre Regierungs- insbesondere in den Bauten → Linzer Stra- politik und wurde am 21. Oktober 1916 in ße 39,41 und 43, → Herrengasse 4,6 und 8 Wien am Neuen Markt von dem österreichi- sowie → Kaiser-Josef-Straße 14. Aus den schen Sozialisten Friedrich Adler (*9. 7. letzten Jahren liegen keine besonderen Akti- 1879, ✝ 2. 1. 1960) erschossen. Das Minis- vitätsmeldungen/Erfolgsberichte vor. terbankerl ist inzwischen verfallen. Erneue- rungsversuche blieben mangels Publikums- MIETERVEREINIGUNG interesses ohne Auswirkung. Wiener Straße 2 (→ Volkshaus), eine Orga- MIT DIR nisation im Nahbereich der → SPÖ; in Pur- kersdorf zeitweise mit Intensivarbeit (z. B. Nicht mehr existierende Nachrichten der unter Obmann Anton → Hlawa), zeitweise römisch-katholischen Pfarrgemeinde Pur- durch Referentensprechstunden und -bera- kersdorf St. Jakob. Vorläufer → Pfarrbote, tung in Aktion. Bezüglich der derzeitigen nunmehr aktuell → St. Jakobus. Situation sind keine Besonderheiten offen- MODEL RACING TEAM (MRT) kundig. Ein Vereinsversuch von kurzer Dauer, An- MIKA, Maria sprechperson war Peter Gajdorusz, Rechen- feldstraße 5. Aquarellmalerin aus Passion, Hardt-Stre- mayrgasse 5-7, *29. 11. 1945 in Linz, MOLCSAN, Gabriele Pflichtschulausbildung in Oberösterreich, Der am 26. Oktober 1958 geborenen, Win- erlernte Damenschneiderei, nach weiterem tergasse 4-6 wohnhaften, eifrig-verlässli- Bildungsweg Rechtsanwaltsgehilfin. Hoch- chen freiwilligen Rotkreuz-Mitarbeiterin hat zeit 1971, Tochter Julia 1985, hernach der Gemeinderat von Purkersdorf per Beginn einer dritten Laufbahn als Künstle- Beschluss vom 29. September 1994 die rin, die es schon zu etlichen Ausstellungen Silberne → Ehrenbrosche verliehen. gebracht hat. Über sich selbst schreibt sie: Bereits als Kind malte und zeichnete ich MONDL, Lydia gern. Mit der Aquarelltechnik kann ich die Angestellte, Hardt-Stremayrgasse 5-7, *25. Schönheit der Natur einfangen, welche 7. 1954. Mitglied des Gemeinderates seit mich immer wieder neu inspiriert. In diver- 1993 (nach Ing. Hans Weihs), ab 1995 Aus- sen Malkursen und Seminaren verfeinerte schussvorsitzende, ab 1997 Stadträtin, ich meine Technik und fand auf diese Weise seit 2000 Vorsitzende der SP-Fraktion. Als zu meinem jetzigen Stil. ihre schönsten Erfolge als Stadträtin für Jugend, Familie und Soziales bezeichnet sie MINIGOLFANLAGE gerne: Die Einführung der Integrationsfe- → Deutschwaldstraße 10, an der Einfahrt rienwoche und Kreativferienwoche für Pur- zum Hotel-Restaurant Moder (→ Gastrono- kersdorfer Kinder, die Einführung der kos-

——— 176 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF tenlosen psychotherapeutischen Erstbera- geborenen Präsidentin des Österreichi- tung, die Umgestaltung der → Kellerwiese schen Mutterhilfswerkes hat der Gemeinde- zum Abenteuerspielplatz, die Erweiterung rat mit Beschluss vom 29. September 1994 des Angebots der → Gesunden Gemeinde die Goldene → Ehrenbrosche der Stadtge- (einer volksgesundheitlich-sportiven Aktion meinde verliehen. der Gemeinde, besonders für Frauen), und die regelmäßigen Treffen zum → Jugendge- MOTORSPORTCLUB PURKERSDORF meinderat. Die in der Einleitung / Wegwei- (MSC) ser I und II erwähnten Preise, Auszeichnun- Nach einigen Anläufen 1964 als Motor- gen und Prädikate für die Stadtgemeinde sport-Jugendclub gegründet und etliche Jah- Purkersdorf können zum Gutteil auf diese re öffentlichkeitswirksam aktiv; dabei 1972 Erfolge zurückgeführt werden. Seit 1994 auf MSC umbenannt, 1973 auch mit einer besitzt Lydia Mondl – damals tätig für das Motorboot-Sektion hervorgetreten. Er hat Hilfswerk – die Goldene → Ehrenbrosche. sich vor Jahren auf den „Hochleistungszu- Vgl. → Arbeitskreis der Toleranz, Katharina schauer“-Status zurückgestuft, seine Club- → Franke, → Mental Handicap Club, Monika abende als „Benzintratsch“ qualifiziert. → Traurig, Helga → Vlaschits. Was einzelne Mitglieder nicht hindert, da und dort bei Wettbewerben mitzumachen – MONYK, Elisabeth Ende 2003 soll das 40-jährige Jubiläum Kindergarten-Direktorin i. R., Wien 14., Mit- begangen werden – ohne Postfach-Adresse! telstraße 47, *14. 2. 1924 in Wien-Haders- dorf als Tochter des Volksschullehrers Ig- MOUNTAINBIKEN naz Matzinger, seit 1960 verheiratet, eine Siehe → Tourismusverband Wienerwald. Tochter. Berufsausbildung: 1942 Staats- examen an der Bildungsanstalt für Kinder- MOZARTGASSE gärtnerinnen in Znaim. Dienststellen: 1942 Kindergarten in Waltersdorf/March; 1943 Seitengasse der → Sagbergstraße, bei Nr. 1 Reichsarbeitsdienst in Guttaring, Kärnten; beginnend, verläuft neben dem → Großen 1944/45 Kindergartenleiterin in Oberwöl- Steinbach. Benannt nach Wolfgang Ama- bing bei St. Pölten; ab 1947 im Dienst der deus Mozart, *27.1.1756 in Salzburg, NÖ Landesregierung in folgenden Landes- ✝5.12.1791 in Wien. kindergärten tätig: Waidhofen/Thaya, Au/ Leithagebirge (als Kindergartenleiterin), MÜHLBACHER, Klaus Moosbrunn (als Kindergartendirektorin), ab Postbeamter, Speichberggasse 84, *17.9. 9. April 1969 in Purkersdorf. Als sie 1978 1963, verheiratet, zwei Kinder. Als „echter krankheitshalber in den Ruhestand treten Purkersdorfer“, wie er sich selbst bezeich- musste, wurde ihr die Silberne → Ehrenbro- net, „der seit frühester Jugend politisch in sche der Stadtgemeinde Purkersdorf verlie- meiner Heimatgemeinde aktiv war, sah ich hen. immer das Wohl und eine sinnvolle Entwick- lung unserer Stadt als mein vorrangiges Ziel MOOSWIESE an.“ So gehörte er neben anderen Engage- Ein besonders wasserreicher Wiesengrund ments als SP-Funktionär von 1995 bis (→ nächst der Tiergartenmauer Leisching- 2000 dem Gemeinderat an. gasse). Hier steht ein Heim des Österreichi- schen Gewerkschaftsbundes, das → Anton- MÜHLBERG Hueber-Haus (heute nicht mehr in Betrieb). Außerhalb des Gemeindegebietes Purkers- MOSER, Hermine dorf, oberhalb der zu Wien 14., Weidlingau Der in der Anlage → Altenwohnheim, An der gehörenden Mooswiesengasse, nächst der Stadlhütte 5, wohnhaften, am 6. Juni 1931 → Waldgasse.

——— 177 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

MÜHLFELDGASSE bis 1815 König von Neapel. *25. 3. 1767, ✝ So hieß früher ein Teil und eine Verlänge- 13. 10. 1815 (erschossen). Übernahm am rung der heutigen → Fürstenberggasse und 9. November 1805 im Gasthaus zum → Gol- führte an der ehemaligen Badeanstalt Krist denen Wolfen in Purkersdorf aus der Hand (an deren Stelle heute das → Wienerwald- des Wiener Bürgermeisters Wohlleben die bad steht), vorbei. Das Feld zwischen Zie- Schlüssel der Stadt Wien. gelstadel und → Pragermühle hieß Mühlfeld: MUSIKDUO „MANDY UND WOLFI“ es erstreckte sich vom Abhang des → Zie- Früher „Ossy und Mandy“, nunmehr nach gelfeldes bis zum → Wienfluss. Beim Bau Partnerwechsel „Mandy und Wolfi“ („Ossy“ → der Westbahn „amputiert“. war der Lebensmittelinspektor Oswald MÜLLER, Kurt, Obermedizinalrat Dr. Schenk aus Eichgraben). Der Schulwart Wolfgang Parzer vom → Gymnasium und der → Gemeindearzt von Mauerbach i. R., Mau- Oberförster und Grundsteuerreferent der erbach, Hauptstraße 204, *12. 5. 1918 in Österreichischen → Bundesforste Manfred Wien, studierte an der Universität in Wien. Lindner (zugleich Ansprechpartner: Wiener Seine erste Stelle bekleidete er am Histolo- Straße 58) sind mit ihrem Musikduo – gisch-Embryologischen Institut als Universi- tätsassistent, ab 1945 ordinierte er als Ge- bestehend aus Schlagzeug, Teufelsgeige, meindearzt in Mauerbach. Besondere Ver- Akkordeon und Gesang – ein Beispiel der dienste erwarb er sich um die Errichtung anderen Unterhaltung im volkstümlichen Stil. Oldies, Evergreens, Tophits sorgen für und den Bau der Bezirksstelle des → Roten Kreuzes in Purkersdorf, dessen Kolonnen- gute Stimmung und Erfolg bei jeglicher kommandant er von 1960 bis 1962 und Unterhaltung bzw. Veranstaltung. Vgl. → dessen Bezirksstellenleiter er von 1962 bis Hobbymusiker. 1969 war. Kolonnenarzt des Roten Kreuzes MUSIKSCHULE PURKERSDORF war er seit 1960. 1986 trat er in die Reser- ve über. Er war (seit 1950) lange Jahre Kam- Bereits ab dem Schuljahr 1935/36 gab es merrat der NÖ Ärztekammer und Bezirksärz- für einige Jahre eine solche Einrichtung. Sitz tevertreter des Bezirkes Purkersdorf. (heute wie damals) Alois Mayergasse 4. Nach Klärung vieler finanzieller und raum- Auszeichnungen: 1965 Medizinalrat, 1966 technischer Probleme konnte die (neue) Goldene (20-jährige) Zugehörigkeits-Me- daille, 1970 Goldene Verdienstmedaille Musikschule Purkersdorf mit Schuljahr des Österreichischen Roten Kreuzes, 1972 1977/78 ihre Tätigkeit unter Prof. Herbert Goldener Ehrenring der Gemeinde Mauer- Dokulil (damals Purkersdorf) aufnehmen. bach, 1974 Goldenes Verdienstzeichen des Für die Betreuung des talentierten Purkers- Landes Wien. 1978 erhielt er die Goldene dorfer Nachwuchses standen und stehen Ehrennadel der Ärztekammer NÖ und die eine Reihe qualifizierter Musikpädagogen Verdienstmedaille des Landes NÖ für zur Verfügung. Im Schuljahr 1978/79 wurde 40-jährige Tätigkeit im Rettungswesen, die Leitung nach Ausscheiden Prof. Dokulils 1979 das Dienstjahresabzeichen für 40-jäh- Herrn Direktor Franz → Zettl übertragen. rige Tätigkeit und das Ehrenzeichen für 25 Die Musikschule erfreute und erfreut sich Jahre Feuerwehrdienst, 1985 die Goldene regen Zulaufs und kann auf gediegene Erfol- → Ehrennadel der Stadtgemeinde Purkers- ge verweisen (z. B. im ORF und im Konzert- dorf. Seit etlichen Jahren ist er Ehrenbürger haus repräsentant). Sie war zunächst im von Mauerbach. Pfarrzentrum (→ Pfarrheim) beheimatet, die Übersiedlung in das Hauptschulgebäude MURAT, Joachim (1981) war allein schon wegen der ständig Marschall → Napoleons, Gemahl von des- steigenden Schülerzahl nötig gewesen; be- sen Schwester Karoline Bonaparte, 1808 ginnend bei 24 waren es 1991/92 bereits

——— 178 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

190. Das Schulgeld kann nach sozialen bei über 30 Lehrkräften. Es wird eine Viel- Gesichtspunkten und bei guten persönli- zahl von Fächern angeboten. Der Bogen chen Leistungen ermäßigt werden. Nach- reicht von der Musikalischen Früherziehung dem Direktor Franz Zettl 1983 von Kapell- über Klavier, Jazzklavier, Keyboard, Cemba- meister Karl-Heinz → Dold (als Leiter) abge- lo, Violine, Viola, Violoncello, Kontrabass, löst worden war, hatte er mit Schuljahr Blockflöte, Gitarre, E-Bass, Zither, Schlag- 1989/90 die Leitung wieder übernommen. zeug, Querflöte, Klarinette, Trompete, Horn, Saxophon, Barockoboe, Posaune, Tenor Seit November 1996 hat die Musikschule - horn, Stimmbildung bis zu Kinderchor. Darü- ihren Sitz in der Wiener Straße 2, dem ehe- ber hinaus hat der Musikschüler die Mög- maligen AHS-Provisorium (→ Volkshaus). lichkeit Ergänzungsfächer wie Theorie, → Direktor Zettl legte nach dem Schuljahr Trompetenensemble, Streicherensemble, 1998/99 die Leitung der Musikschule Klaviertrios, Klavierkorrepetition zu besu- zurück und Frau Mag. Maria Düchler über- chen. nahm sie mit Schuljahr 1999/99. In dieser Zeit wurden viele neue Fächer eingeführt, MUSIKVEREIN, ERSTER der Förderverein → „Verein der Musikschul- PURKERSDORFER freunde Purkersdorf“, Obmann Herr Peter Gründungsjahr 1927, Gründer Karl Singer, Rohringer – gegründet, wurden neue Kon- erster Obmann Karl Musina, langjähriger zertreihen (Musikschulwoche) ins Leben Obmann Ludwig → Pfeiffer. Der Verein wur- gerufen. de 1967 stillgelegt. Zum Neubeginn in der Im August 2002 legte Frau Mag. Düchler die Musikvereinstradition → Stadtkapelle Pur- Leitung nieder. Seit September 2002 wird kersdorf. In der Interimszeit wahrte der 1. → die Schule durch zwei langjährige Lehrkräf- Gablitzer Musikverein „D’ → Wienerwalder“ te, Frau Mag. Ismedina Kusturica und Herrn die Kontinuität. Johannes Hofmann geleitet. Im Schuljahr 2002/03 werden 375 Schüler MUTTERHILFSWERK von 26 Lehrkräften unterrichtet worden, für Siehe → Altenwohnheim Zum frohen Le- 2003/04 werden mehr als 400 erwartet, bensabend.

——— 179 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

N

NÄCHTIGUNGEN wurde lange Zeit nachher das „berühmte“ Siehe → Fremdenverkehr. Napoleon-Zimmer gezeigt. Die Bevölkerung hatte unter den Schikanen der Besatzung zu NAGAI leiden. Im Dezember 1805 wurden angeb- lich 3000 Russen als Kriegsgefangene Japanische Kleinstadt mit – letzte Volkszäh- → lung – 20.000 Einwohnern. 400 km nördlich (größtenteils) in der Kirche einquartiert. von Tokio in der Provinz Jamagata, auf einer Es war Winter. Niemand dachte daran, dass Hochfläche von etwa 800 Metern gelegen, auch Gefangene unter der Kälte leiden. Sie von den Asahi-Bergen umgeben. Als Blu- sahen sich daher zur Selbsthilfe gezwun- menstadt mit ausgedehnten Gärtnereien gen. Alles Brennbare, das sich in der Kirche ebenso bedeutsam wie als Industrieort und befand, wurde verheizt. Die Gefangenen lie- Stätte japanischer Volkskunst und Volks- ßen eine Räuberhöhle zurück. Im Mai 1809 erfolgte wieder ein Durchzug französischer tumspflege. Eine der Partnerstädte → Bad Heere. Purkersdorf war Etappenstation. Bis Säckingens, welches Kontakte auch zwi- Ende August dauerten die Plünderungen. schen der Wienerwaldstadt und Nagai her- Diese Jahre hatten eine trostlose Verar- zustellen bemüht ist. Daher nahm auch eine mung des Ortes zur Folge. Purkersdorfer Delegation 1991 am Freund- schaftstreffen der Säckinger Partnerstädte NATIONALGARDE in Nagai teil. Siehe → Revolution 1848. Nach der → Bad Säckinger → Jumelage 1993 besuchte, noch auf dem Heimweg NATURFREUNDE ÖSTERREICH davon, eine Delegation aus Nagai Purkers- Ortsgruppe Purkersdorf. Die Gründung dorf und brachte als Gastgeschenk 100 erfolgte 1920 im späteren Gasthaus Dopp- Kirschbaumsetzlinge mit. Der vom Beginn linger. Obmann war damals Vizebürgermeis- der → Bahnhofstraße entlang des linken ter Johann → Spalt, Gründungsmitglied Ufers des Gablitzbaches (→ Gewässer) zur Josef → Speer. Zur Wiedergründung kam es → Wiener Straße führende Fußweg erhielt 1945 unter dem Obmann Josef → Mader; mit Gemeinderatsbeschluss den Namen ihm folgten 1968 Franz → Pumeneder, Nagai-Weg. Alles geschehen im Juni 1993. 1970 Karl → Hofer. 1978 Peter Hecht; seit NAPOLEON I. Bonaparte 1988 ist Johann → Gänsweider Obmann. Mitgliederstand 1964: 135, 1974: 257, ✝ *15.8.1769 Korsika, 5.5.1821 St. Hele- 1980: 249, 1992: 164, 2003: 171 na. Kaiser der Franzosen. Im dritten Koali- tionskrieg, Napoleons Heer stand vor Wien, Da es in → Bad Säckingen keine Ortsgruppe wurden am 9. November 1805 im Purkers- der Naturfreunde gibt, kam über Vermittlung dorfer Gasthaus Zum → Goldenen Wolfen von Heinz → Mau eine Verbindung zum durch den damaligen Wiener Bürgermeister Schwarzwaldverein zustande. 1986 zählten Wohlleben die Schlüssel der Stadt Wien an zu den offiziellen Gästen bei der Feier der → Napoleons Marschall → Murat übergeben. Städtepartnerschaft auch Vertreter des Am 12. November 1805 übernachtete Schwarzwaldvereins. Napoleon im damaligen Karmeliterhof (→ Wie schon 1922 setzten die Naturfreunde Karmeliterwirtschaftshof, später Gasthof zum → Schöffelgedenkjahr 1990, gleichzei- Dorfinger) Kaiser-Josef-Straße 2. Natürlich tig aus Anlass ihres 70-jährigen Bestehens,

——— 180 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF das → Frauenbründl wieder voll instand. Ei- geehrt: Josef Cehak, Erich Kampf, Winfried nige Jahre vorher hatten sie im → Naturpark → Menschik und Stefanie Schneeweiß. Sandstein-Wienerwald, auf dem Sattel zwi- Goldene Ehrennadel der Bundesleitung: → schen dem Naturparkzentrum Deutsch- Franz Haiden und Werner → Keitel. Silberne wald, und zugleich der Senke zwischen → Ehrennadel der Bundesleitung: Helga Hanz- Schöffelstein und der → Rudolfshöhe, einen lik. Ernennung zu Ehrenobmännern der Orts- Schlechtwetter-Unterstand errichtet. 1995 gruppe Purkersdorf-Gablitz: Josef Cehak meldete der Ortsverband, er habe 24 Kilo- und Winfried Menschik. meter Wanderweg-Markierungen aufge- frischt. Entstehungsgeschichte der Naturfreunde- bewegung: Über Initiative des Lehrers 1970 wurden aus Anlass des 50-jährigen Georg Schmiedl fand sich im Jahre 1895 Bestandes Josef Mader, Josef Speer und eine Gruppe junger Idealisten, die einem In- Franz Pumeneder mit der Silbernen Ehren- serat in der Arbeiter-Zeitung zur Gründung nadel des Vereins ausgezeichnet, 1973 einer touristischen Vereinigung Folge leiste- erhielt Karl Hofer die Goldene Ehrennadel. ten. Darunter befand sich auch der spätere 1988 erhielten neben anderen Herta Eipel- erste Präsident der Naturfreunde, Alois Roh- dauer und Stefanie Glachs die Silberne rauer, Metallarbeiter. Weitere Interessen- Ehrennadel. ten: Josef Rohrauer, stud. phil., und Karl → 1992 wurden neben anderen zu Trägern Renner, stud. jur., späterer Staatskanzler des Goldenen Naturfreundeabzeichens für bzw. Bundespräsident. Am 28. März 1895 40-jährige Mitgliedschaft: Gottfried Hofer, traf sich dieses Dreierkomitee im Gasthaus DI Hermann Krick und Josef Künzel. Zu Trä- Zum Silbernen Brunnen in Wien, entwarf gern des Silbernen Naturfreundeabzei- das Abzeichen und die Satzungen. Am 18. chens für 25-jährige Mitgliedschaft: Erika September 1895 fand im Saal Zum Golde- und Johann → Bonifazi, Johanna Brantner, nen Luchsen in Neulerchenfeld die Grün- Franz Haiden, Leopoldine Hochreiter, Ha- dungsversammlung statt – 185 Personen. rald Hutterer, Margarete Kampf, Franz Kli- 1897 kam die sporadisch erscheinende mesch, Johanna Menschik, Erich Proidl, Zeitschrift Der Naturfreund heraus, Auflage Margarete Rieder und Marie Stöger. 400 Stück. Die erste Ortsgruppe wurde in Nachdem schon in den Vorjahren, beson- Steyr, die zweite in Thurn in Böhmen, die ders 1997 und 1999 die Jahreshauptver- dritte in Floridsdorf gegründet. 1899 folgte sammlungen würdig und mit etlichen Aus- Graz und im Jahre 1900 gab es 13 Ortsgrup- zeichnungen begangen worden waren, sah pen. In Österreich bestehen laut letzter Er- das Jahr 2000 unter Obmann Johann Gäns- hebung 800 Naturfreundehütten. weider das 80-jährige Bestehen der Orts- gruppe Purkersdorf-Gablitz mit großer Festi- NATURLEHRPFAD vität, Ehrungen und Auszeichnungen. Silber- Ein gepflegter Waldweg, der neben Ruhe nes Naturfreundeabzeichen für 25-jährige und Beschaulichkeit einen Einblick in die Mitgliedschaft: Hedwig Arndorfer, Trixi Arn- heimische Pflanzenwelt bietet. Entlang des dorfer, Josef → Baum, Eva Gänsweider, Jo- Weges sind gut lesbare Holztafeln mit den hann Gänsweider, Hedwig Hecht, Peter Namen der Gewächse angebracht. Außer- Hecht, Reinhard → Kickinger sen., Reinhard dem sind Keramiktafeln mit farbigen Dar- → Kickinger jun., Walter Samwald, Franz stellungen der Flora und Fauna aufgestellt, Wächter, Elisabeth und Heinz Wejwar. ausgeführt von Anni Eisenmenger aus Wien. Goldenes Naturfreundeabzeichen für 40- Geologische Ausstellungsstücke des → jährige Mitgliedschaft: Margarete Kampf, Sandstein-Wienerwaldes ergänzen die Lehr- Erich Proidl und Manfred Zambersky. Für objekte. Der erste Teil des Naturlehrpfades 50-jährige Mitgliedschaft wurden besonders wurde 1968 eröffnet. Der beamtete Natur-

——— 181 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF schutzreferent der NÖ Landesregierung, Naturlehrpfad betreuen, Hofrat Dr. Lothar Hofrat Dr. Lothar Machura (*1909, ✝ 1982), Machura, die Firma Maximilian → Wanas, Ehrenmitglied des → Verschönerungs- und Säge- und Hobelwerk, Wiener Straße 21, Fremdenverkehrsvereines, schrieb dazu ein und das Marmorwerk Kommerzialrat Karl → Geleitwort. Der Lehrpfad führt vom → Sän- Kilian, Wiener Straße 55. Der Naturlehrpfad gerbrunnen entlang des → Wienflusses zur erfreut sich großen Interesses, er ist aber → Deutschwaldstraße, neben dieser bis zu auch mitunter das Opfer von Vandalis- den → Deutschordenssteinen. Der zweite mus-Übermut. Auch von Einbruchsdiebstahl Teil wurde 1969 seiner Bestimmung über- (Spendenkasse) ist er nicht verschont geben. Er biegt von der Deutschwaldstraße geblieben. 1 links ab, führt am → Wildgehege (getrennt Im Jahr 1999 wurde der durch Baumschlä- je ein Reh- und ein Hirschgehege) und an gerungen arg in Mitleidenschaft gezogene der → Fasanvoliere, ferner am → Wiener- Abschnitt zwischen dem → Sängerbrunnen waldhaus (Informationsstelle für den → und dem → Zigeunerpark erneuert angelegt. Naturpark Sandstein-Wienerwald) und einem Kinderspielplatz sowie am → Wild- NATURPARK SANDSTEIN-WIENERWALD schweingehege vorbei, rund um den 431 Im Erholungsraum Purkersdorf. Am 26.4. Meter hohen → Schöffelstein. Ein Abstecher 1975, dem Tag des Waldes, wurde der zum Berggipfel mit dem → Schöffeldenkmal Naturpark durch Landeshauptmann Andre- bietet einen lohnenden Ausblick. Wenn man as → Maurer in Anwesenheit zahlreicher nicht den Lehrpfad-Weg talwärts gehen, Ehren- und Festgäste, darunter LH Stv. sondern den Rundgang mit einer Variante Hans → Czettel, seiner Bestimmung überge- abschließen will, kann man den Abstieg am ben. Sein Schwerpunkt liegt in → Deutsch- → Frauenbrünnl vorbei wählen und beim wald, nächst dem Gasthaus Klugmayer, Sängerbrunnen beenden. Länge ca. 3 Kilo- beim → Wienerwaldhaus. Dort befinden sich meter. Im Frühjahr 1971 ist ein Führer zum ein Reh- und ein Hirschgehege; von dort Naturlehrpfad (32 Seiten) erschienen. Er führt ein bezeichneter Weg zum → Schöf- enthält Kurzangaben über die einzelnen felstein. Ein Rundwanderweg, der → Natur- Naturobjekte, die unterwegs zu sehen sind. lehrpfad mit seinen botanischen Sehens- Eine Tafel mit Bildern von 32 Schmetter- würdigkeiten und zahlreichen Ruhebänken lingsarten wurde von der damals hier ansäs- umschließt dieses herrliche Gebiet, das sigen Universitätsprofessorin für Zoologie, eine Fläche von mehr als 76 Hektar Dr. Anneliese → Strenger angeregt, geologi- umfasst, vornehmlich mit Buchenwäldern sche Exponate wurden von Gemeinderat durchzogen. Durch die 1976 erfolgte Errich- Alfred → Czernoch beschafft und nach dem tung eines → Wildschweingeheges und Wildschweingehege zusammengestellt. Ein einer → Fasanvoliere – diese 1991/1992 wesentliches Verdienst am Zustandekom- völlig neu adaptiert – wurde der Naturpark men des Vorhabens Naturlehrpfad konnte erheblich bereichert. 1976 erhielt er mit Stadtobergärtner Josef → Elsinger für sich dem Bau des → Säckinger-Steges einen in Anspruch nehmen. Die Errichtung des neuen Zugang, wurde 1980 weiter ausge- Naturlehrpfades förderten: Das Amt der NÖ baut sowie durch den Raum → Kellerwiese Landesregierung, der → Verschönerungs- erweitert (→ Streichelzoo) und 1986 durch und Fremdenverkehrsverein Purkersdorf, eine → Fußgängerbrücke über die Tullner- die → Zentralsparkasse der Gemeinde bach → Umfahrungsstraße zum Kellerwie- Wien, die → Volksbank für Purkersdorf und sen-Areal erst richtig erschlossen. 1978 Umgebung, die → Naturfreunde Purkersdorf, war außerdem die → Aussichtswarte auf der die auch die markierten Wege um den → Rudolfshöhe erbaut worden.

——— 182 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Den Naturpark durchqueren oder berühren Naturparkfan, der Wiener Kurt Leichfried, der 1979 errichtete → Niederösterreichi- sollte 2003 mit Dank diese Auszeichnung sche Landesrundwanderweg, der Wander- erhalten. weg „Rund um den → Lainzer Tiergarten“, NATUR- UND UMWELTSCHUTZ der Wienerwald-Verbindungsweg und weite- re österreichische und europäische Weit- Siehe Einleitung / Sachübersicht IIb. wanderwege. NATURWACHT Für den Naturpark hat sich als Rechtsträger Siehe → Berg- und Naturwacht. ein eigener Verein konstituiert, Gründungs- obmann: Dr. Kurt → Schlintner. Der Natur- NATURWALD park hat seine Aufbauphase hinter sich, ver- Ein Element des → Biosphärenparks, Über- langt aber ständige Wartung und erfordert legungen seitens Purkersdorfs dazu seit immer wieder Ergänzungen. 1996. Mit Jahresbeginn 2000 folgte Stadtrat Dr. NEMEC, Leo Rudolf → Orthofer dem aus Altersgründen Fahrschulbesitzer, Wiener Straße 4, *1958 abtretenden langjährigen Obmann Alt-Vize- in Wien, aufgewachsen in Pöchlarn (NÖ, bürgermeister Dr. Kurt Schlintner (seither Nibelungengau), Rechnitz (Südburgenland) Ehrenobmann). Neben Alt-Vizebürgermeis- und Wien. Nach AHS und TGM Lehramtsstu- terin Helene → Geiger ist seither Gemeinde- dium Germanistik und Sportwissenschaften → rat a. D. Reinhard Kickinger sen. ein wei- (nicht abgeschlossen). Von 1980 bis 1984 teres Ehrenmitglied des Naturparkvereins. Fahrschullehrer in Melk, 1984 bis 1986 Betreut wird der Naturpark nach wie vor seit Fahrschulleiter in Hollabrunn und Retz. Am 1983 von Herrn Franz → Ludwig, seit 2001 15. Oktober 1986 Übernahme der Fahr- erfolgt die Organisation von Veranstaltun- schule Purkersdorf. Seit 1990 „Kleinhaus- gen durch DI Gabriela Orosel. Als besonde- besitzer samt Gärtl an der Wien“. Verheira- re Attraktion erweist sich immer mehr das tet, drei Kinder. Hirschgehege (die Erst-Anlage von 1975), Literarische Tätigkeit seit 1973 (Lyrik und die Heimstatt einer Rothirschfamilie (ein lyrische Prosa), frühe Lesungen und Auffüh- Hirsch, vier Hirschkühe und zwei bis vier rungen szenischer Prosa. 1976 Lesungen Hirschkälber). Ob „Krampus“, der Ahnherr bei der „Arenabesetzung“ in Wien. 1976/ oder „Poldi“, ob ... Anziehungspunkte 77 Lesungen am Hof und am Judenplatz im waren/sind diese „Herren der Schöpfung“ Rahmen der Wiener Festwochen. Tätigkeit allezeit. Besucher können den Jahresrhyth- als Motorjournalist. In den Jahren 1980 bis mus des Hirschalltags beobachten. 1982 Feuilletons in der Monatszeitschrift Besonders zutraulich sind die Hirsche in der Wiener. Momentaufnahmen, Tagebücher, Bastzeit (Frühjahr bis Frühsommer). Neben Stimmungsbilder, historisches und zeitkriti- verschiedenen Hinweistafeln vermitteln seit sches Interesse, Weihnachtsgeschichten, Jahren am Beginn der → Kellerwiese und bei Zeitzeuge, erotische Texte und Befindlich- → der Bahnstation Unter-Purkersdorf Pläne keiten. 1999 Herausgabe des Buches Leos genauere Orientierung über den Naturpark. sittsame Briefe im Verlag Kenad und Danek. NATURPARK-BRÜCKE Zukunftsprojekte: Literarische Reiseerzäh- lungen, weitere Kurzgeschichtensammlun- Siehe → Fußgängerbrücke über die B44. gen in Buchform, Romane. NATUR- UND UMWELTPREIS NEPOMUK-ANDACHTSSTÄTTEN Gestiftet von der Stadtgemeinde Purkers- Mit der 1729 erfolgten Heiligsprechung des dorf. Siehe Ute → Bastirsch-Graß, Franz → Seligen Nepomuk – Johann Wolflin aus Ludwig, Ing. Richard → Redl. Ein besonderer (tschechisch) ne Pomuk in Böhmen, Gene-

——— 183 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF ralvikar des Prager Erzbischofs, 1345- Tulach bei ihrem benachbarten, auch nicht 1393) – des Märtyrers und Brückenheiligen, problemlosen Glashausbau konnten 1989 von König Wenzel dem Faulen gefoltert, von bis 1991 im Einvernehmen mit dem Bun- der Brücke gestoßen und so in der Moldau desdenkmalamt und nach Beratung durch ertränkt (aus welchem Grund, ist nicht ein- dieses und die Aktion NÖ schön erhalten, deutig erwiesen), erreichte seine Verehrung schöner gestalten die ganze Anlage von auch in Österreich ihren Höhepunkt. Zwei Grund auf erneuert und die Nepomukstatue Bildstöcke aus ältester Zeit legen auch in fachmännisch restauriert werden. Am Aller- Purkersdorf dafür Zeugnis ab: heiligentag 1991 wurde das „Marterl“, wur- de die ganze Nepomuk-„Kapelle“ in einem a) An der Straßen-Brückengrenze zu → Tull- kurzen Festakt als Andachtsstätte und klei- nerbach auch Sinnbild der Verbundenheit nes Kulturgut wieder für ihre Bestimmung von Gemeinde zu Gemeinde. Der Vorbeiha- geweiht. stende sollte hier einen Augenblick in stiller Andacht verweilen und zu sich selber fin- NEPTUN-TEAM den. Beim großen Straßenausbau zu Beginn der 60-er Jahre (Rückbau heute!) musste Eine private Vereinigung von Tauchern für die kleine Kapelle aufgegeben werden, wur- Taucher. Gegründet wurde es im Jahre de aber auf Kosten der Straßenverwaltung 1991 von Erich Schlintner, einem staatlich in neuer Form errichtet und am 15.5.1966 geprüften Tauchlehrer mit internationaler der Öffentlichkeit übergeben. Der Entwurf Lizenz; seinerzeit auch Mitglied und Kapitän stammt von Arch. DI Erwin Plevan, Wien, die der österreichischen Nationalmannschaft. Statue wurde vom akademischer Bildhauer Gründungsmitglieder waren Dan Stäcker, Horst → Aschermann restauriert. Markus Werani, Thomas Zwingelberger und Martin Tauber. Die Aktivitäten erstreckten Im Herbst 2002 zeigte sich bei dieser An- sich hauptsächlich auf drei Bereiche: a) dachtsstätte, dass das „neue“ Dach so de- Ausbildung: Erlernen möglichst großer solat war, dass es abgetragen werden Sicherheit beim Tauchen, Erlangen interna- musste. Derzeit bemüht sich der → Verschö- tional gültiger Tauchzertifikate; b) Training: nerungsverein gemeinsam mit dem Bundes- sportliches Schwimmen, Flossenschwim- denkmalamt um eine neue Gestaltung, die men, Streckentauchen, Unterwasserball, der seinerzeitigen kleinen Kapelle wieder allgemeine Körperausbildung und Fitness näherkommt. wie z. B. Waldlauf, Basketball: c) Reisen: b) Nepomuk-Kapelle, → Berggasse 17, Teilnahme an Tauchsafaris: Rotes Meer, ... erbaut 1893 von Baumeister Ginner, reno- Heimat und zugleich Trainingsstätte hat das viert 1924 und 1953 von Andreas Rafeiner Purkersdorfer → Wienerwaldbad geboten, und Franz Fischer. Dass es sich um einen an einigen Wochenenden wurden interes- neuen „Schutzraum“ für „den“ Nepomuk sante österreichische Seen betaucht. aus der → Leonhardi-Kapelle handelt, lässt Bezüglich einer weiterführenden Aktivität sich vermuten. Die kleine Kapelle (eigent- liegen heute keine Meldungen vor. lich ein umbauter Bildstock) war neuerdings NETZWERK DER SOLIDARITÄT verfallen. Den jahrelangen Restaurierungs- absichten der Stadtgemeinde stellten sich Gleich der → Hebebühne ein Versuch, das unvorstellbare Schwierigkeiten entgegen, Arbeitsamt-Vakuum zu egalisieren. Ökume- sodass schon Ersatzlösungen zu überlegen nisch-kirchlichen Herkommens, gezielt und waren. Nach mühevollen und langwierigen kostenlos bei der Arbeitssuche zu helfen ist Verhandlungen und Prozeduren und dank oberstes Bestreben, ein Projekt der Katholi- einer kleinen Grundabtretung seitens der schen Arbeitnehmer/Arbeitnehmerinnenbe- Künstlerin Else → Rambausek sowie eines wegung der Diözese St. Pölten, gefördert Teilverzichts der Friedhofsgärtnerin Herta vom Arbeitsmarktservice NÖ, der NÖ Lan-

——— 184 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF desregierung, dem Arbeitslosenfonds der NEUGASSE Diözese St. Pölten, der Arbeiterkammer NÖ Kurze Sackgasse, Seitengasse der → Kai- und der Gesellschaft für politische Bildung. ser Josef-Straße, ab Nr. 6, beim alten → Sitz: Pfarrheim Purkersdorf seit 2002, lan- Feuerwehrhaus. desweiter Beginn 1998. NEUE GEISTLICHE LIEDER UND GOSPELS (NGL) NETZWERK WIENERWALD Siehe Hannes → Peschta.

Forum der Zusammenarbeit und Koordinie- NEUMÜHLE rung grüner, alternativer, grünlinker und par- Auf Spezialkarten findet man diesen Namen teiunabhängiger Institutionen, insbesonde- nächst der → Richter-Minder-Siedlung am re aus dem Raum des → Gerichtsbezirks Fuße des → Sagberges. Das bezeichnete Purkersdorf. Es entstand nach den GR-Wah- Haus war bis zum Jahre 1870 eine Mühle. len 1990 auf Initiative der → Liste Baum, Standort Tullnerbachstraße 109 (frühere nachdem in allen Gemeinden des Gerichts- Hausanschrift „An der Stadlhütte 15“). Am bezirks ähnlich orientierte Listen in die Ge- Gebäude befindet sich ein Sgraffito, eine meindestuben eingezogen waren (Sozial- Mühle darstellend, und die Inschrift: „Als ökologische Plattform → Gablitz 2, Bürger- Mahl- und Sägemühle 1768-1770 erbaut“ liste für mehr Demokratie und Umwelt- sowie der Anfang des Eichendorffschen Lie- des „In einem kühlen Grunde, da geht ein schutz → Mauerbach 2, Umweltforum → Mühlenrad...“ Zur Geschichte des Hauses: → Preßbaum 3, Liste Baum 2, Umweltforum Vermöge Ministerial Bauernhofdeputation Tullnerbach 2, Aktion → Wolfsgraben 3 Man- Resolution vom 11. III. 1768 zur Erbauung date, davon eine Gemeinderätin beim einer Saag- und Mahlmühl: (an) Ruepp. Jo- „Netzwerk“). Allgemeine Ziele sind z. B. hann Michael, Müllermeister hinter Purkers- Wienerwaldschutz, Umweltmusterregion dorf in Hartlesfurth ½ Tagwerk Grund in Pur- Wienerwald, Demokratisierung, Frauenrech- kersdorfer Amt am sogenannten Brunberg te. Die einzelnen Gruppen und Personen mit dem obern und untern Ort an Purkers- sind nach Angabe des Netzwerks völlig au- dorfer Gmein Viehweid rechter Hand an den tonom. Fahrweg und linker Hand an des Forsters König Oberland Wiesen an Vierglaskögeln Intensivierung und Ausbreitung in den südli- liegend. Folgende Besitzer nachher: Zim- chen Wienerwaldraum erfuhr die Netz- mermann Philipp 1773, Friesinger Josef werk-Arbeit ab 2001 bei dem Bemühen, die 1787, Kikinger Josef 1790, Holzhauer drohenden Verkäufe von Waldflächen und Josef 1805, Wich Franz 1840, Friedmann Wiesen hintanzuhalten oder gar zu verhin- Otto 1873, Joh. Liebig 1876. Liebig verkauf- dern. Eine Tagung „SOS Wienerwald“ im → te in den 90-er Jahren den Besitz an Anton Seminardom am 11. September dieses Jah- Hadamowsky, den Onkel des Prof. Dr. Hans res trug das Ihre dazu bei. Jüngst kommen → Hadamowsky, vom Onkel erstand schließ- in diesem Bemühen neue Kommunikations- lich der Vater desselben, Franz Hada- mittel (E-Mail und Internet) zum Einsatz. In mowsky. das Haus. Dann bewohnte es Prof. Zusammenarbeit mit der → Wienerwaldkon- Dr. Hans → Hadamowsky, bis vor kurzem als ferenz, im Sinne der Wienerwalddeklaration Besitzer, dann vererbt – mit seinem Bruder ist auch eine Orientierung Richtung → Bi- Dr. Franz → Hadamowsky. osphärenpark, in welchem das größte Po- tential für die Zukunft der Wienerwaldregion NEUNTEUFEL, Franz gesehen werden muss. Ansprechpartner: Gastwirt zum Goldenen Adler (→ Gastrono- Christian Urich, Purkersdorf. miebetriebe), Hauptplatz 10, *20.12. 1942,

——— 185 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF nach seinem bald legendären Vater (Mutter 1981 Silberne → Ehrennadel der Stadtge- Anna, geb. Lindinger, Type „Antschi“) Franz meinde Purkersdorf und Auszeichnung der Neunteufel d. Ä.“ (→ Kiesling) der Wirt „vom Bundespolizeidirektion Wien für entschlos- Platz“. Der Goldene Adler existiert seit senes Handeln, 1997 NÖ Naturpark-Ehren- 1529 und ist ein Gesellschaftszentrum. zeichen. Franz Neunteufel war von 1987 bis 1991 Heinz Neuwirth war verheiratet, ein Sohn; Stadtobmann des → Wirtschaftsbundes, Hobbys: Skifahren und Bergsteigen. von 1986 bis 1990 gehörte er dem Gemein- derat an, ab 1987 als Stadtrat und Gewer- NEUWIRTSHAUS bereferent. Nach der auf die Gemeinderats- Bezeichnung eines Ortsteiles von → Unter- wahl 1990 erfolgten Konstituierung der Ge- Tullnerbach westlich vom Purkersdorfer meindevertretung verzichtete er auf seine Gemeindegebiet. Einst entstanden in der Gemeinderatsfunktionen, arbeitet aber als damals noch unverbauten Gegend zwei Gastwirtevertreter weiter in verschiedenen neue Häuser. Eine Mühle und ein Wirts- Gremien, im → Verschönerungs- und Frem- haus; die → Neumühle und das Neuwirts- denverkehrsverein u. a. und hat Ende 1992 haus. Die Wirtin hieß Apollonia. (Heute die Obmannschaft der Purkersdorfer offiziel- Hotel-Restaurant Kiesling bzw. Schödl.) len Tourismuskommission übernommen. Seit neuestem schränkt er seine Agenden NIEDERÖSTERREICHISCHER ein. IMKERVERBAND 1990 erhielt er die Silberne Ehrenplakette Ortsgruppe Purkersdorf-Gablitz. Diese Orts- des Gemeindevertreterverbandes der ÖVP gruppe wurde am 5. 11. 1950 in Purkers- NÖ, ebenso das Silberne Ehrenzeichen der dorf gegründet. Der erste Obmann war Josef NÖ Volkspartei. Birnecker, die heute ältesten Mitglieder. Sein Sohn Franz „Niki“ Neunteufel hat mit Die Herren Gold, Schöndorfer und Strasser seinem, dem Goldenen Adler angeschlosse- waren Gründungsmitglieder. Sie wurden nen Exquisit-Restaurant → Nikodemus be- 1991 für ihre langjährige, treue und ver- reits den Ruf eines in den Medien gehandel- dienstvolle Mitarbeit mit einem Ehrendi- ten „Promi-Wirts“ erworben, profiliert sich plom gewürdigt. Herr Franz Bartl aus → kreativ je öfter je mehr. Gablitz, Höbersbachstraße 65, ist der einzi- ge Berufsimker des Vereins und leistet für NEU-PURKERSDORF diesen wertvolle Facharbeit. Ist 1856 als neuer Ortsteil entstanden und Nach mehrmaligem Obmannwechsel und wies im Jahre 1890 neun Häuser auf. Im anderen Schwierigkeiten hat mit 7. Septem- westlichen Teil unseres Gemeindegebietes. ber 2001 Franz Bartl die Obmannschaft Heute voll ausgebaut. direkt übernommen. Richard Gröber, Kai- NEUWIRTH, Heinz ser-Josef-Straße 18, ist seit Jahresbeginn Volksbank-Filialleiter in Wien-Hadersdorf, 1999 als Sachverständiger für Bienen- 1140 Wien, Herzmanskystraße 3, *5. 8. zucht, Gesundheitsdienst, anerkannt. ✝ 1946 in Wien, 19.5.1999. Handelsschul- NIEDERÖSTERREICHISCHER absolvent. Tätig bei der → Berg- und Natur- LANDESRUNDWANDERWEG wachtgruppe Purkersdorf, beim Österreichi- Dieser etwa 1000 Kilometer lange Wander- schen Alpenverein Sektion Edelweiß u. a. weg wurde vom Niederösterreichischen Na- Auszeichnungen: 1968 Fahrtenleiterabzei- turschutzbund, dem Österreichischen Al- chen des Österreichisches Alpenvereins. penverein, dem Österreichischen Touristen- 1971 Bronzene Verdienstmedaille des klub und dem Touristenverein Die Natur- ÖRK, 1977 Urkunde der NÖ Naturwacht, freunde errichtet. Die feierliche Eröffnung 1980 Silberne Medaille der NÖ Naturwacht, fand am 26. Oktober 1979, dem Österrei-

——— 186 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF chischer Nationalfeiertag, vor dem → Wie- (PUKK) siehe dort, bezüglich des Aufblü- nerwaldhaus in Purkersdorf durch LH Stv. hens von der der „Bürger-Interessensgrup- Hans → Czettel statt. Die ökumenische Ein- pe Purkersdorf“ von 1989 zum einschlägi- weihung erfolgte durch den katholischen gen Partner der Stadtgemeinde vgl. → Ver- Pfarrer Konsistorialrat Joseph → Gottinger anstaltungsfülle. und den evangelischen Pfarrer Dir. Ludwig → Drexler. Dieser Weg nimmt in Klosterneu- NÖ LANDESPENSIONISTENHEIM burg an der Wiener Pforte seinen Ausgang (WIENERWALDHEIM) und führt zunächst vom Wienerwald (So- Siehe → Landespensionistenheim in Preß- phienalpe – Purkersdorf – Breitenfurt – baum. Perchtoldsdorf – Heiligenkreuz – Weißen- bach/Triesting) durch die niederösterreichi- NÖ MIETER-, SIEDLER- und schen Kalkalpen zum Schneeberg und zur WOHNUNGSEIGENTÜMERBUND Rax und weiter ins Ötscherland. Durch die Eisenwurzen leitet der Weg ins eigentliche Bezirksstelle Wiener Straße 10, (VP-Sekre- Mostviertel, überschreitet im Nibelungen- tariat); eine gemeinnützige Gemeinschaft gau die Donau, zieht über das Waldviertler für soziales Wohnrecht: Interessenvertre- Hochland ins Thayatal, um durch das Wein- tung auch für Eigenheimbesitzer, berät in viertel, die Runde schließend, wieder in allen Wohnungsfragen, bei Wohnbauförde- Klosterneuburg zu enden. Zwischen Kloster- rung und Althaussanierung usw. usw., ver- neuburg und Perchtoldsdorf deckt sich die tritt seine Mitglieder vor Behörden und Route mit dem Wienerwald Verbindungsweg Gerichten, alles durch Fachleute. 444, der von Grinzing bis Mödling verläuft. Schließlich führt der seit Jahren bestehen- NÖ ZIVILSCHUTZVERBAND de Wienerwald-Weit-Wanderweg 404 von Siehe → Zivilschutzverband. Grinzing über Klosterneuburg – Tulbinger Kogl – Riederberg – Troppberg – Rekawinkel NORDLICHTER – Hochstraß – Schöpfl – Hegerberg – Hain- Die Nord- oder Polarlicht-Erscheinungen – feld – Kieneck – Hocheck – Hafnerberg – parapsychologisch-abergläubisch aspek- Peilstein – Hoher Lindkogl – Baden und en- tiert – vom 24/25. Oktober 1870, vom 4. det in Mödling. Dadurch bilden die Wander- Februar 1872, vom 31. Oktober 1909, vom wege 404 und 444 eine geschlossene Run- de, gleichsam einen „kleinen“ NÖ (Lan- 25. Jänner 1938 und vom 24. März 1940 des-)Rundwanderweg. waren natürlich auch in Purkersdorf weithin deutlich zu sehen. NIKLAS, Amalia NORTH, Helene Die am 24. Juli 1927 in Bad Aussee gebore- ne, Waldgasse 9 wohnhafte langjährige Schulrätin, verdiente Pädagogin an der (seit 1977) Mitarbeiterin in der → Bücherei Hauptschule Purkersdorf, trat 1966 in den erhielt mit Gemeinderatsbeschluss vom 30. Ruhestand. Für ihre vorbildliche Pflichterfül- September 1999 in Anerkennung dieser ih- lung wurde sie am 15. Dezember 1966 mit rer verdienstvollen Tätigkeit (durch Matura der Goldenen → Ehrenbrosche ausgezeich- seinerzeit 1946, mehrere Kurse für Erwach- net. senenbildung/Bibliothekare in Strobl zu- sätzlich fundiert) die Silberne → Ehrenbro- NOTARIAT sche der Stadtgemeinde Purkersdorf verlie- Im Jahre 1851 geschaffen und erstmals hen. besetzt. NIKODEMUS 1851 (Ernennung 30.12.1850) Josef Hölz- ✝ Siehe Franz → Neunteufel. Bezüglich Koope- ner, 30.1.1855. ration mit dem → Purkersdorfer Kulturkreis 1855 bis 1863 unbesetzt.

——— 187 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

1863 (Ernennung Februar 1863) Carl Bauer ziert. Den „ Rest“ beglichen die Rettungsor- bis 1877 (dann versetzt nach Grulich). ganisationen. 6.7.1877 Amtsantritt Dr. Filip Ritter von Am 29. November 1996 (offizieller Beginn) Böhm (von Grulich gekommen und 1891 konnte der NAW gesegnet und seiner nach Wien Alsergrund versetzt). Bestimmung übergeben werden. Sein Wir- 5.5.1891 Amtsantritt (Ernennung 18.3. kungsradius geht über das Gebiet des → 1891) Dr. Hugo → Hild (1918 nach Wien- Gerichtsbezirkes hinaus, auf die Autobahn- Wieden versetzt). strecke, in den 14. Wiener Gemeindebezirk, 1.7.1918 Amtsantritt (Ernennung 22.4. dies mit „Abrundungen“. 2002 etwa waren 1918) Alois Eduard Hannreich (von Otten- 557 Ausfahrten seitens des Roten Kreuzes schlag gekommen), ✝ 1.2.1938. zu verzeichnen, davon 158 in Purkersdorf. Alles nur beim Roten Kreuz und vermutlich 15.9.1938 Amtsantritt (Ernennung 15.7. in allem das Doppelte, nimmt man den ASB 1938) Dr. Fritz Gerstner, am 9.8.1945 ent- dazu. hoben. 1945 bis 1949 unbesetzt, Substitut in die- Über die neue Notarztsituation 2003 vgl. → ser Zeit Dr. Fritz Kammerer. Rotes Kreuz. 10.6.1949 Amtsantritt (Ernennung 28.12. NOTGELD 1948) Dr. Konrad Kellner, *11. 4. 1893, (von Kirchschlag gekommen) bis 28. 2. Nach dem Ersten Weltkrieg herrschte große 1959 (freiwillige Resignation). Not. An allem, auch an Kleingeld. Um die- 14.7.1959 Amtsantritt (Ernennung 16. 6. sen Mangel zu beheben, musste die 1959) Dr. Wolfgang Deinlein, *15.3.1915, Gemeinde Purkersdorf- wie alle anderen ✝ 27.3.1971. Orte – Kassenscheine, das so genannte Notgeld beschaffen. Es handelte sich um 1.2.1972 Amtsantritt (Ernennung 20.12. Zettel von 56 x 70 mm Größe. Außer den 1971) Dr. Franz → Fuchs, *14.3.1932 in Wertangaben (10, 20 und 50 Heller-Schei- Neu-Dietmanns, Bez. Waidhofen/Thaya. ne) enthielt das Notgeld folgenden Text: Kanzlei Hauptplatz 3. Marktgemeinde Purkersdorf. Die Gemeinde 1. Jänner 2000 Schaffung einer neuen, Purkersdorf gibt lt. G.R.R. Notgeld aus und zweiten Amtsstelle und Ernennung von Dr. löst dasselbe in der Zeit vom 15. Mai bis Günther Fuchs, *31. 5. 1963, zur Begrün- 30. Mai 1920 in gesetzlichem Bargeld ein. dung einer Notarpartnerschaft mit Dr. Franz Der Bürgermeister: H. Buchmüller. Die Vize- Fuchs. 1. Dezember 2001 Amtsantritt von bürgermeister: Franz Graf, Robert Hohen- Dr. Andreas Reim, *20. 7. 1959, auf Amts- warter. Darunter winzig klein: Englisch, Pur- stelle I (Ruhestand von Dr. Franz Fuchs per kersdorf. Es handelt sich um die Druckerei, 30. November 2001) und Begründung einer die mit der Herstellung des Notgeldes Notarpartnerschaft mit Dr. Günther Fuchs. beauftragt war. Der 10-Heller-Schein zeigt eine Ansicht des Rathauses, der 20-Hel- NOTARZTWAGEN ler-Schein die Poststation (Inschrift „Erb- Soweit eruierbar als ein Novum in Öster- postamt“), der 50-Heller-Schein die Kirche reich wird er vom → Roten Kreuz und vom → nach einem Foto des Obermagistratsrates Arbeiter-Samariterbund mit gemeinsamer Carl Friedrich → Bayer. Außer den Purkers- Leitstelle betrieben. Der 1996 neu ange- dorfer Notgeldscheinen waren hier auch sol- schaffte Notarztwagen wurde von den sechs che des Landes Niederösterreich (z. B. 10 Gemeinden des Bezirkes mit 600.000 Heller mit einem Motiv vom Semmering, 20 Schilling, vom Land Niederösterreich mit Heller mit dem Stift Melk) bis 31. Dezember 400.000 Schilling und von den Wirtschafts- 1920 gültig. Außerdem kursierten in unse- treibenden mit 150.000 Schilling (mit)finan- rer Gegend Notgeldscheine der Stadt Wien

——— 188 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

(z. B. 50 Heller mit einer Abbildung des Wie- 1990 bis zur Wahl als Finanzstadträtin im ner Rathauses). April 1994 war sie Gemeinderätin. Ihre Funktion als Finanzstadträtin übte sie bis NOVAK, Herbert September 1997 aus und blieb bis zur Ge- Werkmeister, Gemeindebediensteter i. R., meinderatswahl 2000 Gemeinderätin. Seit Pfarrer Karl Heßlegasse 15, *26. 2. 1944 in August 1996 ist sie bei der Stadtgemeinde Wien, ist ausgebildeter Gas-, Wasser- und Purkersdorf in der Allgemeinen Verwaltung Heizungsinstallateur sowie Elektriker mit beschäftigt, ab Juli 2001 als Abteilungslei- abgeschlossener Werkmeisterprüfung und terin. war in der Stadtgemeinde Purkersdorf als verantwortlicher Koordinator tätig. Seit NOVOTNY, Franz, Mag. 1962 war er Mitglied des → Roten Kreuzes, jetzt in Reserve, mehrfach ausgezeichnet: Regisseur, Ernst Wolfgasse 3, *30. 5. 1949 Silbernes Ehrenzeichen für 15-jährige in Wien, in Purkersdorf wohnhaft seit 1987. Mitgliedschaft und Bronzene Verdienstme- Absolvent der Meisterklasse Mikl an der daille, Goldene Blutspendenadel, Blutspen- Akademie der bildenden Künste in Wien. deabzeichen für 40-maliges Blutspenden Bekannt als Filmer und (ORF-)Autor sowie sowie Fahrtenspange für 1000 Ausfahrten. Regisseur mit zahlreichen, Aufsehen und auch Widerspruch erregenden Werken: Der Ausgezeichnete war ferner Mitglied der Staatsoperette, Schlachthaus, Nagl Maly, → Wasserrettung seit 1969, mit Rettungs- Orsolics Passion, Scheitern in Wien, Die schwimmerprüfung; seit 1975 Mitglied der Ausgesperrten, Die Spitzen der Gesell- → Freiwilligen Feuerwehr Purkersdorf mit schaft usw. usw. Außerdem tätig als Werbe- Feuerwehr-Leistungsabzeichen in Bronze. filmer in Österreich, Frankreich, Deutsch- Außerdem seit 1976 Desinfektor der NÖ land und in der Schweiz. 1987 hat Franz No- Landesregierung. Die Stadtgemeinde Pur- votny dann den Dachverband der österrei- kersdorf verlieh ihm 1980 die Silberne → chischen Filmschaffenden gegründet. Be- Ehrennadel, das NÖ Landesehrenzeichen dacht mit österreichischen Staatspreisen für verdienstvolle Tätigkeit für das Feuer- und Internationalen Auszeichnungen: Can- wehr- und des Rettungswesens erhielt er nes, New York, Berlin, Zürich u. a. 1987. Gleichzeitig und folgend: Gründung der Film- produktion GesmbH Novotny & Novotny NOVOTNY, Editha (1995), seit 1992 ist Novotny im Vorstand Leitende Gemeindeangestellte, Speichberg- der Gewerkschaft Kunst, Medien und freie gasse 84, *9. 9. 1959 in St. Pölten, wohnt Berufe. Auch an Auszeichnungen sind eini- in Purkersdorf seit 1987. Nach Besuch der ge hinzugekommen. In seinem zweiten dreijährigen Handelsschule war sie Mitar- „Exit“-Film „Verklärte Nacht“ (1994/95) beiterin in einer Steuerberatungskanzlei in wirkten auch etliche Purkersdorfer als Lai- St. Pölten. 1978 übersiedelte sie von Ra- enspieler mit. benstein nach Wien, arbeitete bis zur Ge- burt ihres ersten Sohnes als Beamtin bei NOVOTNY, Günter den Wiener Verkehrsbetrieben und absol- Oberinspektor im Gehobenen technischen vierte während dieser Zeit die B-Matura; war Dienst der Post- und Telegraphendirektion, von 1989 bis zur Geburt ihres dritten Kin- Franz Schubertgasse 5, *26. 10. 1941 in des (1992) als Buchhalterin bei einer Wien, ✝ 7. 6. 1993. Mitglied des Landes- PR-Agentur angestellt. kundevereins für NÖ, der österreichischen Sie ist → SP-Funktionärin, war vom Novem- Gesellschaft für Denkmal- und Ortsbildpfle- ber 1990 bis 2001 Stellvertreterin (neben ge, der Arbeitsgemeinschaft Heimatfor- drei Männern) des Stadtobmanns. Von schung u. a. 1980/81 hat er die → Kultur-

——— 189 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF und Fremdenverkehrsgemeinschaft Wiener- seestraße 44, *29. 11. 1939 in Baden-Ba- wald-Mitte gegründet, deren Obmann er bis den, studierte in der Zeit von 1959 bis zu seinem frühen Tod blieb. Er war Vor- 1964 in Freiburg im Breisgau, Straßburg standsmitglied des → Verschönerungs- und und Paris und wurde 1968 zum Doktor bei- Fremdenverkehrsvereins und eine Zeitlang der Rechte promoviert. Erste Stellung als für den Inhalt des VFV-Organs Schöneres Regierungsrat im Staatsministerium Ba- Purkersdorf verantwortlich. Seit 1976 be- den-Württemberg. Seit Jänner 1972 Bürger- reits Mitarbeiter der Niederösterreichischen meister von Säckingen, von 1973 bis 1999 Nachrichten für den → Gerichtsbezirk Pur- Kreisrat im Landkreis Waldshut und Vorsit- kersdorf in Wort und Bild, zum Schluss in zender der CDU-Kreistagsfraktion. Mitglied der Regionalausgabe Wienerwald. Weiters der Verbandsversammlung und des Pla- war er fallweise Korrespondent für die Zei- nungsausschusses des Regionalverbandes tungen der Partnerstadt → Bad Säckingen der Region Hochrhein. Landesvorsitzender Badische Zeitung und Südkurier. Als Fotore- der kommunalpolitischen Vereinigung der porter für Purkersdorf tätig, wurde er zeit- CDU Baden-Württemberg. Vorsitzender der weilig auch dem Kulturausschuss von Pur- Arbeitsgemeinschaft der Verwaltungsrats- kersdorf (und dem von → Gablitz) zugezo- vorsitzenden bzw. Vorsitzender der Ver- gen. Er war Gründungsmitglied des Purkers- bandsversammlung im Badischen Sparkas- dorfer → Foto- und Filmclubs, Mittexter und sen- und Giroverband. Fotograf für den Purkersdorfer Fremdenver- In seine Amtszeit fällt die Besiegelung der kehrsprospekt anfangs der 80-er Jahre: offiziellen Partnerschaft der beiden Städte desgleichen bei verschiedenen Jubiläums- Bad Säckingen und Purkersdorf, die für alle Broschüren im ganzen Bezirk und Initiator Zukunft bestehen möge. In Würdigung sei- des Bilderdienstes der Stadtgemeinde Pur- ner Verdienste um die Städtepartnerschaft kersdorf, den er jahrelang gestaltete und wurde Nufer 1980 der Goldene → Ehrenring betreute. Auf seine Initiative geht auch die der Stadtgemeinde Purkersdorf verliehen. Verankerung der Ensemble- und Einzelob- Bei der am 8. November 1987 abgehalte- jektschutz-Bestimmungen sowie bezüglich nen Bürgermeisterwahl ging er mit 98,8% des → Straßenmobiliars im Bebauungsplan der abgegebenen Stimmen in die dritte zurück. 1987 zeichnete er eine Bezirksfrei- Amtsperiode und war mit dem überwältigen- zeitkarte, die er 1988 drucken ließ. Novotny den Wahlergebnis für weitere acht Jahre veranstaltete und beschickte zahlreiche Fo- Bürgermeister der Stadt Bad Säckingen. toausstellungen, wobei er manchen Preis Wiederholung folgte 1995! Die Bilanz des errang: sein Foto „Kapelle bei Engelmanns- Bad Säckinger Rathauschefs kann sich se- brunn“ gelangte bei der INTERFOT EXPO hen lassen. Aus dem einst eher verträum- 1980 in Izmir bis in die Endausscheidung ten, nur durch Viktor von Scheffels „Rührs- und wurde bei Ausstellungen in der ganzen tück“ Der → Trompeter von Säckingen be- Welt gezeigt. Auszeichnungen: 1983 → Eh- kannten Ort am Hochrhein ist ein funktionie- rennadel der Stadtgemeinde Purkersdorf in rendes attraktives Mittelzentrum mit weit Silber, 1987 Florianimedaille des NÖ Feuer- über 9.000 Arbeitsplätzen geworden, des- wehrverbandes, 1988 Verdienstmedaille sen Infrastruktur neben den modernen Kur- des Roten Kreuzes in Bronze, 1990 Ehren- einrichtungen Industrie und Handel auf- nadel der Marktgemeinde Gablitz in Silber, weist. Drehscheibe der Kommunikation ist um nur die wichtigsten zu nennen. die modellhaft sanierte Altstadt, inzwischen mit mehreren Architekturpreisen ausge- zeichnet, zuletzt 1991 mit dem Preis des NUFER, Günther, Dr. Wohnungsbauministeriums der Bundesre- Bürgermeister der Stadt → Bad Säckingen publik Deutschland. Städtebaulich in die Zu- am Hochrhein, wohnhaft in Säckingen, Berg- kunft hat Nufer mit der Planung und Verwirk-

——— 190 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF lichung für ein in der besten Lage von Bad wald tätig. Dem Gemeinderat gehörte er von Säckingen gelegenes Freizeit-, Kongress- 1975 bis 1978 an. Seinen Vorgänger als und Kulturzentrum geblickt. Standesbeamten Franz → Kirnberger hatte Im Jahr 2003 vertritt seine Gemeinde Bad er 1970 mit seinem Dienstantritt als Ge- Säckingen als Bundessieger Deutschland meindebeamten abgelöst. Nach Abgang im Wettbewerb der Entente Florale. des langjährigen Stadtamtsdirektors Franz Kulstrunk wurde er 1978 mit dessen Nach- folge betraut, weshalb er sein Gemeinde- NUTZ, Albert ratsmandat wieder abgab. Im Herbst 1983 Oberamtsrat und Standesbeamter i. R., resignierte er aber als Stadtamtsdirektor Wiener Straße 78, *18. 6. 1941 in Oppo- und übte wieder, ab da ohne Hilfe, das Amt nitz, Bezirk Amstetten, Handelsakademiker. des Standesbeamten aus. Daneben verwal- Kam in jungen Jahren nach Purkersdorf, en- tete er auch den → Stadtsaal. gagierte sich und war vor allem lange in der Mit Jahresende 2001 ist er nach Erreichung → Österreichischen Volkspartei (→ Echo- der Altersgrenze in Pension gegangen. Verantwortlicher) sowie im → Verschöne- 1996 war ihm noch das Ehrenzeichen des rungs- und Fremdenverkehrsverein und für Fachverbandes der österreichischen Stan- den → Fremdenverkehrsverband Wiener- desbeamten in Silber verliehen worden.

——— 191 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

O

OBERHAUER, Rudolf langen Jahren in Purkersdorf, zuerst mit-, Konsulent, Wintergasse 36, *18. 1. 1932 dann ganz beheimatet, heute wohnhaft Karl in Mannersdorf/Leithagebirge, studierte in Kurzgasse 3-5. Schulische und berufliche Wien, wohnt seit 1956 in Purkersdorf. Er Ausbildung 1927 bis 1939, von 1945 bis war von 1972 bis 1989 Vorstand der → zur Pensionierung nach 35 Jahren Kriminal- Chorgemeinschaft Wienerwald (Nachfolger dienst in Ottakring. von Ing. → Unterberger), lange Zeit Funktio- Engagiert als Staatsbürger: Von 1955 bis när der → Waldunion und als → Pfarrgemein- 1962 Präsident der Elternvereinigung an derat wesentlich mitverantwortlich für die Mittelschulen Österreichs, gegen jeden bü- Renovierung der katholischen Pfarrkirche rokratischen „Dienst nach Vorschrift“. 1983/84 (→ Kirche). 1982 erhielt er die 1961 Mitglied der IPA (International Police Association) mit Schwerpunktaktivität Öf- Goldene → Ehrennadel der Stadtgemeinde fentlichkeitsarbeit, 1983 bis 1987 Obmann Purkersdorf. der Wiener Landesgruppe und österreichi- OCHS, Ulrich scher Vizepräsident, heute Ehrenobmann. War ein → Waldmeister, vermutlich der ers- Einzigartig sein anderer Zweig der Öffent- te nach Errichtung der kaiserlichen Wald- lichkeitsarbeit: Sein Buch Kieberer von Ot- amtsherrschaft Purkersdorf (1500). Im takring und die siebenteilige Fernsehserie „waldpuch“ (→ Waldbuch) des „Wienner- Journaldienst seien als Musterbeispiele für walds“ von „Maximilian von gots genaden seinen nie erlahmenden Einsatz für das An- erwelter römischer kaiser“ im Jahre 1511 sehen seines Berufsstandes in der Gesell- als „unseren getreuen Ulrichen Ochsen schaft angeführt. Er verfasst Drehbücher gegenwurtigen Waldmeister“ ist er erwähnt. und Hörspiele, moderiert Buchbesprechun- gen, hält Lesungen bei Veranstaltungen und OMBUDSMANN im ORF, stellt sich als Fachberater für Fern- Die Bezeichnung kommt aus dem Skandina- sehfilme wie „Pater Brown“ zur Verfügung vischen und heißt soviel wie Amtsmann. und gilt heute noch als „gefürchteter Seine Aufgabe ist die eines Volksanwaltes Ex-Gangsterjäger“. gegen Amtswillkür. In Purkersdorf ist er Äußere Zeichen des Dankes: Eine Fülle von darüber hinaus der Mann für örtliche Öffent- Ehrungen und Auszeichnungen, angefangen lichkeitsarbeit, eine Persönlichkeit, die Pro- von der Goldenen Medaille der Republik bleme, Wünsche und Beschwerden an die Österreich (1962), der andere folgten, über Stadtverwaltung heranträgt, solche, die die das Goldene Verdienstzeichen Wiens Allgemeinheit betreffen. Den ersten (1985) bis zur Verleihung des Professorenti- Gemeinderat für Öffentlichkeitsarbeit hat tels durch den Bundespräsidenten am 14. Purkersdorf im Frühjahr 1970 eingesetzt, März 1986. Ein kleiner Nachsatz: Die Opfer- es war Ing. Friedrich → Haas. Er war der ers- manngasse im 16. Wiener Gemeindebezirk te Ombudsmann Österreichs. Ihm folgte zeugt für eine 400-jährige Tradition dieser 1975 Fritz → Pöchleitner, der 1980 von Ing. Familie in Ottakring. Franz → Findeis abgelöst wurde. Seit 1988 OPPL, Roswitha, Dr. ist diese Funktion vakant. HNO-Fachärztin, Ordination Hauptplatz 8, OPFERMANN, Friedrich, Prof. *10. 8. 1965 in Oberösterreich. Reguläres Pensionierter Oberst der Kriminalpolizei, Studium bis zur Promotion 1989 in Wien. Autor, *13. 6. 1921. Als Ur-Ottakringer seit Ausbildung/Praxis dann in Linz und Wien:

——— 192 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Diplom in Allgemeinmedizin 1995, es nungsprogrammen, Flächenwidmungs- und folgten: Arbeitsmedizin 1997, Hals-Nasen- Bebauungsplänen, Bebauungsvorschriften, Ohren außerdem Akupunktur 1999, Ordina- Ensemble- und Einzelobjektschutzbestim- tion in Purkersdorf 2000, daneben fach- mungen artikulieren, kommen immer mehr bzw. betriebsärztlicher Dienst in Wien. Gat- die Faktoren Ortsbild, Ortsbildinventar, Stra- te Dr. Christian Oppl, Betriebswirtschafter; ßenmobiliar und andere das Ortsbild prä- Wohnort: Gablitz. Hobbys: Sport, Lesen, gende Elemente. Fassadengestaltung, Reisen. Baumpatenschaften, Gartenpflege, Blumen- schmuckwettbewerbe und weitere, über ORTHOFER, Rudolf, Mag., DI, Dr. das Strukturelle hinausgehende Maßnah- Hießbergergasse 13, *30. 4. 1955 in Peu- men für ein erfreulich-optimales Gesamter- erbach, Oberösterreich, Matura 1973 am scheinungsbild gesellen sich da hinzu. Le- humanistischen Gymnasium der Zisterzien- bensqualität – der Wohnung und der → Infra- ser in Wilhering, Oberösterreich, Studium struktur, von Landschaft und Natur (Erho- der technischen Chemie an der TU Wien und lungsfunktion des → Wienerwaldes!) – geht der Physik an der Universität Wien. 1983 über bloß technisch-zivilisatorische Perfekti- bis 1984 Fullbright-Stipendium an der Uni- on! versität California, Davis, seit 1985 in der Abteilung für Umweltplanung am For- Bei der → Hauptplatzumgestaltung und den schungszentrum Seibersdorf (seit 2000: zuerst genannten, durch Verordnungen re- „Austrian Research Centers – Seibersdorf gelbaren Punkten, in Maßnahmen gegen research GesmbH“). eine unkontrolliert wilde Zersiedelung, bei 1990 nach Purkersdorf gezogen und bald Rückwidmungen von Bau- in Grünland, um wieder weg, da er von 1991 bis 1993 Mitar- nur beispielshalber aufzuzählen, ist die beiter der UN Umweltbehörde (UNEP) in Nai- Stadtgemeinde Purkersdorf bereits mehr- robi, Kenia, war. Dr. Orthofer wurde 1995 mals mit gutem Beispiel vorangegangen als unabhängiger Kandidat auf der Liste der (vgl. auch → Einleitungskapitel II). Der → Ver- SPÖ in den Gemeinderat gewählt, von 1997 schönerungs- und Fremdenverkehrsverein bis 2000 war er Stadtrat für Umwelt und hat sich in seinem möglichen Wirksamkeits- 2000 bis 2001 geschäftsführender Ge- bereich naturgemäß intensiv der Aufgabe meinderat für betriebswirtschaftliche Ange- Ortsbild unterzogen, hat schon einige – in legenheiten. Nach einer kurzen politischen der Praxis auch bereits angenommene und Pause ist er seit Jänner 2003 wieder als verwirklichte – Gestaltungsvorschläge bzw. Stadtrat für Finanzen aktiv. Dr. Orthofer ist Bebauungsstudien zum Thema Ortsbildin- nach Dr. Kurt → Schlintner seit 2000 Ob- ventar herausgebracht, Ausstellungen bzw. mann des → Naturparkvereins, seit 2000 Ortsbildfeiern abgehalten. Ortsbildplaketten außerdem auch Aufsichtsratsvorsitzender neu geschaffen und auch schon verleihen der → WIPUR. Seit 21. März 2003 ist er Bei- können. Hat Ortsbildmessen („NÖ schön er- sitzer des → SP-Stadtparteiausschusses halten, schöner gestalten“) besucht und da- von Purkersdorf. bei Anregungen aufgegriffen, aber auch anerkannt weitergegeben. ORTOLF Abschließend drei definitorische Begriffser- Komtur des → Deutschen Ritterordens (vgl. läuterungen: „Ortsbild“ (als ein Pendant zur → Wienerwald). Stadtplanung) – darunter verstehe man die Art der Vernetzung aller Ortsbild prägenden ORTSBILD Elemente einer Ansiedlung und das Ergeb- Zu den revitalisierungsbestrebten ausgewo- nis dieser Bemühungen; „Ortsbildinventar“ genen Raumordnungsvorstellungen unserer – karteimäßig gesammelte, genau beschrie- Tage, die sich in (Gesetzen zu) Raumord- bene Gegenüberstellung des Ist-Zustandes

——— 193 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

(datiert, adressiert und fotografiert) von Ob- Leopold Heißl 1625 jekten (Bau- und Grünbestand, erwünscht Lorenz Grecian 1629 von der ganzen Gemeinde) und ein Gestal- Balthasar Schein 1635 tungsvorschlag (Skizze, Zeichnungen) mit Leonhard Ängerl 1644 Beschreibung der möglichen Maßnahmen Balthasar Schein 1649 (bei ev. zusätzlicher Bauberatung) für ein Hanns Wolff 1657 harmonisches Ortsbild; „Ortsbildplakette“ – Erhardt Stöckher 1669 Aufkleber oder Email-Etikette für optisch Georg → Hammerschmidt 1682 schöne und ortsbildgerechte Fassadenge- Jakob → Lichtenwöhrer 1685 staltung (in Purkersdorf, in NÖ → Goldene Thomä Prindl 1689 Kelle). Johann Jakob Kierschner 1690 Paul Schilling ab 1693 ORTSBILD UND GEWERBE IM WANDEL mehrmals, zuletzt 1723 DER ZEIT Michael Fogse 1704 Bildband → Purkersdorf, Ortsbild und Gewer- Thomas Pittermann 1719 be im Wandel der Zeit. Hanns Pittermann 1723 Stefan Gätschbacher 1724 ORTSNAMEN Johann Michl Prindl 1727 In alten Chroniken scheinen unterschiedli- Daniel Präckenhofer 1734 che Namen für Purkersdorf auf: Josef Schilling 1743 1130 Purchartesdorf, 1133 Burchartdes- Matthias Obermayer 1754 dorf, 1140 Burchartestorf, 1156 Burkardes- Philipp Vogt 1764 torp, 1161 Purcharsdorf, 1170 Pur- Josef Pacher 1780 charthsdorf, 1172 Burkartesdorf, 1181 Pur- Franz Schwarzmann 1804 chartsdorf, 1226 Burchartstorf, 1255 Pur- Peter Eibel 1809 chartstorf, 1321 Purchartzdorf, 1394 Pur- Andreas Jandl 1816 kachrtsdorff, 1430 Purkhartzdorf, 1460 Peter Eibel 1818 Purcharsdorff, 1493 Burkherstorff, 1511 Georg Artacker 1834 Burgckherstorff, 1544 Purkherstorff, 1555 Carl → Hiessberger 1845-1849 Burkherdorff, 1572 Purckherstorff, 1575 Burckersdorff, 1601 Purggerstorff, 1672 ORTSVORSTEHER Burchkardtsdorf auf dem bekannten Stich Siehe → Groß-Wien. von G. M. → Vischer, 1688 Burkherstorff, 1769 Burkersdorf, 1832 Purkersdorf. ÖSTERREICHISCH-SOWJETISCHE GESELLSCHAFT ORTSRICHTER Siehe → Gesellschaft zur Pflege kultureller Das Amt des Bürgermeisters gab es vor und wirtschaftlicher Beziehungen zur Sow- dem Jahre 1849 nicht. Seine Funktion – mit jetunion. kleinem Maß – übte damals ein Ortsrichter aus, der aus einem Dreiervorschlag der ÖSTERREICHISCHE BUNDESFORSTE Dorfgemeinde von der Herrschaft bestellt Siehe → Bundesforste wurde. Ihm waren noch die „Vierer“ (vier Beisitzer, Geschworene) beigezogen. Orts- ÖSTERREICHISCHE JUGENDBEWEGUNG, richter in Purkersdorf waren (bekannt): ÖJB Michael Schmidt 1580 Junge Generation in der ÖVP → Junge ÖVP. Matthäus Pilwax 1589 Lorenz Strasser 1593 ÖSTERREICHISCHE TURN- UND Leopold Heißl 1612 SPORTUNION Hanns Helbling 1616 Siehe → Waldunion.

——— 194 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

ÖSTERREICHISCHE VOLKSPARTEI (ÖVP) Bezirksparteiobmänner im → Gerichtsbezirk Stadtparteileilung Purkersdorf, Wiener Stra- Purkersdorf (ab 1992 Vorsitzende der ße 10 (seit 1978; ab 1945: Hauptplatz 3, Obmännerkonferenz): 1945 bis 1946 Edu- Linzer Straße 1 und Hauptplatz 10). 1945 ard Kraus, → Gablitz, ab 1946 Anton Maller, war der erste Parteiobmann Franz Vinzenz → → Tullnerbach, ab 1962 Josef Nemecek, → Schöffel, ab 1947 der spätere Hauptschul- Preßbaum, ab 1967 Dr. Kurt → Schlintner, direktor Ernst Winkler, ab 1952 Dr. Karl → ab 1989 Lieselotte Wolf, Preßbaum, ab Schlintner, ab 1963 Hans → Maurer, ab 1992 Ing. Franz → Findeis. 1975 Ing. Friedrich → Haas, ab 1979 Fritz → ÖSTERREICHISCHER ARBEITER- UND Pöchleitner, ab 1989 Ing. Franz → Findeis, ANGESTELLTENBUND (ÖAAB) 1995 Gerhart Suchi, 1995 bis 1999 Bernd Eine stets präsente Teilorganisation der → Sykora, ab 1999 Dr. Josef → Fuchs, ab Österreichischen Volkspartei, Stadtgruppe Herbst 2003 Dr. Rudolf Toifl. Purkersdorf, Wiener Straße 10. Obmänner 1985 erhielten nachstehende aktive ÖVP- der Nachkriegszeit: Emil Lehner und → Josef Stadtfunktionäre für ihren langjährigen er- Petrik; Stadtobmänner der zurückliegenden folgreichen Einsatz diese Auszeichnungen: Jahre nach dem ihnen folgenden Langzeit- → → Ehrenzeichen in Gold: Franz → Matzka, obmann Franz Kirnberger: Hans Jaune- → Hans → Jaunecker, Dr. Kurt → Schlintner, cker (1964 bis 1968), Dr. Ernst Groß- mann (1968/1969), Ing. Fritz Haas (bis Fritz Pöchleitner, Herbert → Michelitsch, Ing. 1973), Hans → Maurer (bis 1975), Fritz → Fritz Haas, Dr. Karl → Gruber. Pöchleitner (bis 1980), DI Erich → Liehr (bis In Silber: DI Erich → Liehr, Ing. Franz Findeis, 1988), Harald → Sterle (bis 1993), Franz Dr. Karl Schlintner, Hans → Hostasch, Fried- Popp (bis 1995), Josef Prinz (bis 1999), rich Jauck, Leopold Kretlein, Gerhard Lach- seit 3. Dezember 1999 Mag. Michaela ner. Steinacker. In Bronze: Dr. Ernst → Großmann, Josef → ÖSTERREICHISCHER Scheuhammer, Dr. Walter → Grafendorfer. GEBRAUCHSHUNDESPORTVERBAND Den abgetretenen Funktionären Rudolf → Ortsgruppe Wiental. Gegründet im Jahre Dewanger und Dr. Kurt → Matiej wurde das 1950 durch August Tozzer in seinem Wohn- Ehrendiplom der ÖVP NÖ überreicht. Die ort Purkersdorf. Abrichteplatz 1140 Wien. gleiche Ehrung erfuhren 1989 Franz Matz- Mauerbachstraße 45. Geschäftsadresse: ka, Fritz Pöchleitner, Dr. Karl Gruber, Ing. Elisabeth Rapf, 1140 Purkersdorf, Wurz- Fritz Haas sowie Dr. Karl Schlintner. Frau bachgasse 7; (→ Hundeabrichteplatz). Frü- Hildegund → Petrik erhielt das Ehrenzeichen herer Name: Österreichischer Gebrauchs- in Silber. 1990 wurde Dr. Kurt Schlintner hundeverein. mit dem Goldenen Ehrenring der Stadtpar- teileitung Purkersdorf ausgezeichnet. Das ÖSTERREICHISCHER GEWERKSCHAFTSBUND NÖ Ehrenzeichen in Silber erhielten Franz → Neunteufel, Christine → Maisel, Karl → Siehe → Gewerkschaftsbund. Wukovits und Karl → Artmann. ÖSTERREICHISCHER SENIORENBUND Ehrenzeichenverleihungen seither: Gold NÖ: Anschrift Wiener Straße 10, früher → Pen- Gerhard → Haider. Silber: Bernd → Sykora, sionisten- und Rentnerbund. Mit 12. Heinrich → Wimberger, Christian Röschl, November 1979 wurde der (geschäftsfüh- Raimund → Boltz, Anton → Harold. Bronze: rende) Obmann Johann Berger durch Stadt- Mag. Ingeborg → Preiß, Gerhard Tomann, rat Ing. Friedrich → Haas abgelöst. Ing. Franz Haas. Haas war auch (früher Haupt-, jetzt) Bezirks-

——— 195 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF obmann des Seniorenbundes (für Kloster- amtin des damaligen Wirtschaftspla- neuburg. Purkersdorf und Schwechat). Im nungs-Ministeriums wurde sie 1948 ein Op- Oktober 2002 hat Alt-Stadtrat Friedrich → fer des „Kalten Krieges“, wegen angebli- Pöchleitner die Purkersdorfer Obmannstelle cher Spionage für die USA von den Sowjets übernommen (vgl. Ehrenobmann Ing. Fried- verschleppt: Todesurteil, „gemildert“ durch rich Haas). sieben Jahre Qualen in russischen Strafla- gern und Gefängnissen. 1955 brachte der ÖSTERREICHISCHER schwer Mitgenommenen der Staatsvertrag WIRTSCHAFTSBUND die Freiheit. Nach ihrer Genesung arbeitete Siehe → Wirtschaftsbund. sie in der Österreichischen Mineralölverwal- ÖSTERREICHISCHES tung, zuletzt als Vorstandsdirektorin, aber MUTTERHILFSWERK auch viele Jahre als Betriebsrätin, dem christlichsozialen Gedankengut verbunden, Siehe → Altenwohnheim Zum frohen Le- → bensabend. als Funktionärin der Fraktion christlicher Gewerkschafter. Sie war Landesvorstands- OTTILINGER, Margarethe, Dr. mitglied des ÖAAB-NÖ. Die gebürtige Mauer- Weithin bekannte österreichische Wirt- bacherin nahm schließlich 1980 ihren schaftsexpertin, wohnte zuletzt Bad-Säckin- Wohnsitz in Purkersdorf. 1983 waren ihre gen-Straße 4, *6. 6. 1919. ✝ 30. 11. 1992. Erinnerungen erschienen: Der Fall O. Eine Ihr symbolhaftes Schicksal: Als Spitzenbe- Frau im Netz politischer Intrigen.

——— 196 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

P

PANNOSCH, Karl Heinz, Mag. → Bad Säckingen, und umfließt daher als Ministerialbeamter, heute wohnhaft in Ol- sein Symbol eine aus Kunstbronze patinier- lern, *3.8.1949, verheiratet, zwei Kinder, te → Fridolinstatue. Höhe des Brunnens lebte seit 1981 in Purkersdorf, gehörte dem 2,25 Meter, Größe ca. 3,5 m². Die Schale Gemeinderat von 1997 bis 2000 an (SPÖ). und der Stein, auf dem die Statue steht, sind aus grauem Granit. Wasser deutet auf PARK-AND-RIDE-ANLAGEN Bewegung hin (Wandern) und lädt gleichzei- Gemeinsam mit den Bundesbahnen wurde tig zum Verweilen (Rast) ein, so die Intentio- zunächst 1990 im Bereich der → Kellerwie- nen des Schöpfers dieses Brunnens für den se ein Park-and-Ride-Platz errichtet. Mit die- Schutzpatron von Purkersdorfs Partners- sem ist die PKW-Zufahrt zur Haltestelle Pur- tadt, Professor Horst → Aschermann. Am kersdorf-Gablitz (→ Bahnstationen) vielfach 20. September 1992 wurde dieses neue erleichtert. Festfeier der Inbetriebnahme im Purkersdorfer Kleinkunstwerk unter Mitwir- großen Rahmen am 19. Oktober 1991, am kung von Landeshauptmann Siegfried → Tag der → UNIDO-Brücke. Ludwig und Landesrat Ewald Wagner seiner Ein weiterer Park-and-Ride-Platz ist nach Ge- Bestimmung übergeben. Es soll auch den meinderatsbeschluss vom 16. Dezember „Unteren Hauptplatz“ zusätzlich beleben, 1991 im Jahre 1992 vor dem Bahnhof → als kleiner Treffpunkt, als Symbol desglei- Unter Purkersdorf entstanden, wieder in Ge- chen für die Weiterentwicklung in unserer meinschaft Stadtgemeinde-Bundesbahnen Stadt. und bei Kostenteilung zwischen Stadtge- Als Partnerschaftsbrunnen wird auch die meinde, ÖBB und NÖ Straßenbauabteilung. Springbrunnen-Anlage im Park neben der → Nach einer Bürgerversammlung verbunden Bad-Säckingen-Straße bezeichnet. mit einer ortschaftsgerecht-geschmackvol- len und ortsbildfördernden, wo möglich be- PARTNERSCHAFTS-ERWEITERUNG grünenden Ausgestaltung des Vorplatzes Sichtlich gehäuft haben sich im letzten Jahr- um den Bahnhof im großen. zehnt die Partnerschafts-Jubiläums-Feier- Der Platz im Bereich der → Kellerwiese ist lichkeiten hüben und drüben: 1993 und vor kurzem um einiges erweitert worden, die 1998 in → Bad Säckingen (20- und 25-jähri- offizielle Feier dazu mit LH Dr. Erwin Pröll ges Jubiläum), 1996 und – ein wenig „ge- fand am 22. März 2002 statt. Erhebungen schummelt“ – 2002 in Purkersdorf (mit zufolge wurde der bisherige Parkplatz im ebendiesen Gedenkfeier-Daten). Laufe eines Tages von rund 150 Lenkern Groß war die Purkersdorfer Delegation, genützt, von der Hälfte davon täglich. Zwei Gemeinde- und zahlreiche Vereinsvertretun- Drittel der Benützer fahren dann mit der gen die 1993 in die südwestdeutsche Part- Bahn weiter. nerstadt gefahren waren, nicht viel weniger Einen weiteren Park-and-ride-Platz gibt es bei der Wiederholung 1998, bei der laut auch in → Unter Tullnerbach neben der Filial- dem Bad Säckinger „Südkurier“ ein weiterer kirche → Maria im Wienerwald am Beginn „Baustein für ein geeintes Europa“ gelegt des → Irenentals. wurde. Zur Purkersdorfer Festivität 1996 waren auch Säckingens Partnerstädte PARTNERSCHAFSTBRUNNEN Nagai und Santeramo (Italien) mitgekom- Er hat seinen Standplatz auf dem → „Unte- men, der erneuerten Partnerschaftsurkun- ren Hauptplatz“ gefunden, mitfinanziert von de Purkersdorf – Bad Säckingen konnte so

——— 197 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF eine „4-Städte-Erklärung“ angeschlossen Hause Hauptplatz 13 seitens des → Brief- werden. markensammlervereins Wienerwald; Eröff- Die Festtage von 2002 (27. bis 29. Septem- nung des → Heimatmuseums im → Schloss; ber) reihten sich planvoll in das große Mil- Spatenstichfeier für den → Stadtsaal; festli- lenniumsjahr „1000 Jahre Wienerwald“ ein che Eröffnung der → Fußgängerbrücke über und waren außerdem geprägt von der Part- die Bundesstraße 44 zur → Kellerwiese (→ nerschaftserweiterung mit → Sanary sur Naturpark). 31. Mai Partnerschafts-Jubi- Mer (Frankreich) und → Göstling an der läumsfeier, offizieller Festakt, eingeleitet Ybbs, Niederösterreich. Entsprechend der durch ein Platzkonzert der NÖ Militärkapel- Verlauf der Feierlichkeiten: „4-Städ- le, gefolgt von einem ökumenischen Fest- te-Markt“, Vernissage und Künstlertreff, gottesdienst und einem Totengedenken auf „On Tour“ von Lokal zu Lokal, Höhepunkt dem Friedhof. 1. Juni Bezirkswettkämpfe des Purkersdorfer „Open Air Sommers“ mit der Freiwilligen → Feuerwehren auf der → Wolfgang Ambros, der Nummer 1 vom Wie- Sportanlage Speichberg; nach einem Platz- nerwald und unter den Pop-Volksmusikern, konzert der Gendarmeriemusik ökumeni- mehrfach erkleckliche Vereinsdarbietungen sche Weihe von Fahrzeugen des → Arbei- aus den vier Partnergemeinden, 4-Städte- ter-Samariterbundes: Ehrungen, Parade der Quiz, Frühschoppen, Geschäfts-Feilbietun- Feuerwehren, Siegerehrung der Bezirkswett- gen und natürlich Festmesse, Festakt und kämpfe. Musik und Gesang spielten an die- Kranzniederlegung. Der Reigen wird sich sen Tagen eine große Rolle. „D’ Wienerwal- weiter drehen: Für 4. bis 6 Juli 2003 stan- der“ spielten zum Platzkonzert auf: der Froh- den in Bad Säckingen die 30-Jahr-Feiern an. sinn aus Bad Säckingen und die Chorge- Zwischenbericht: Wieder ein großartiges Er- meinschaft Wienerwald sangen im Verein lebnis für alle, ein bleibender Gewinn für mit Hauptschulchören auf dem → Haupt- den Partnerschaftsgedanken. platz; der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Säckingen zog mit klingendem PARTNERSCHAFTS-JUBILÄUMSFEIER Spiel durch die Wienerwaldstadt. Und Edgar 1986 Kaiser, der → „Trompeter von Säckingen“ 10 Jahre Bestand der Partnerschaft zu → war ein viel beschäftigter Mann, bei den je- Bad Säckingen: ein Grund für großes Feiern! weiligen Anlässen, bei der Feuerwehr, bei Dieses fand in Säckingen 1983 statt, die einem (zusätzlichen) Partnerschaftsabend „Parallel-Aktion“ in Purkersdorf dann – 10- der Gastwirte, einfach überall. → Partner- Jahres-Abstand! – vom 29. Mai bis 1. Juni schaftsmedaillen mit Urkunden fanden zu 1986. Ein kurzes Programm- und Stim- diesem Jubelfest ihre verdienten Träger. mungsbild davon kann, stellvertretend auch Vgl. → Säckingen und Purkersdorf sind Part- für die drei vorangegangenen Feste – 1973 nerstädte, → Säckinger Hof, → Goldenes und 1983 in Säckingen. 1976 in Purkers- Buch. dorf – zugleich deren Ablauf veranschauli- chen. Die Festivitäten in den Jahren da- PARTNERSCHAFTSMEDAILLEN nach. Siehe → Partnerschafts-Erweiterung. I. Aus Anlass der → Partnerschafts-Jubi- läumsfeier 1986 erhielten mit Zustimmung Beflaggte Häuser und Tannenreisigbündel des Gemeinderats nachstehend genannte mit den Stadtfarben der Partnerstädte sorg- ten für ein festliches Ortsbild. Ablauf: 29. Purkersdorfer(innen) diese Ehrenplakette: Mai Anreisetag der Gäste aus Bad Säckin- → Daxböck Elfriede (HS Purkersdorf), → De- gen. Begrüßung; „Wienerwaldgeschichten“ wanger Rudolf (Stadtrat a. D.), → Drexler in Wort und Bild mit dem → Foto- und Film- Ludwig (evangelischer Pfarrer), → Elsinger club Purkersdorf im Pfarrsaal-Souterrain. Josef (Stadtobergärtner i. R.), → Fuchs Ger- 30. Mai Eröffnung des Sonderpostamtes im hard (FF Purkersdorf), → Fuchs Leopoldine

——— 198 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

(Rotes Kreuz), → Geiger Helene (Vizebürger- feiern 1993 und 1998 nachstehend meisterin a. D.), Geyer Friedrich (Tennisclub genannte PurkersdorferInnen Säckinger Purkersdorf), → Haas, Ing. Friedrich (Ge- Partnerschaftsmedaillen: Johann → Bonifa- meinderat), Hecht Peter (Naturfreunde), → zi, Johann Bösendorfer (Stadtkapelle), Trau- Jaunecker Johann (Altbürgermeister), → Kei- de → Eripek, Leopoldine → Fuchs, Ing. Franz tel Werner (Berg- und Naturwacht), → Kickin- → Findeis, Peter Hecht (Freundeskreis), ger Reinhard (Gemeinderat, Berg- u. Natur- Burkhard Humpel (Stadtamtsdirektor), Rein- wacht), → Kreiner Christine (Dipl.-Graph.), → hard → Kickinger sen., Ing. Othmar → Luf, Dr. Wolfgang (Chorgemeinschaft Wie- Machat, Dr. Franz → Popp, Hildegard nerwald), → Mantler, Dr. Michael (Vizebür- Schlosser (Stadtamt), Mag. Karl → Schlögl germeister), → Matzka Franz (Bürgermeis- und Dr. Günther → Strack. ter) und Gattin Karoline, → Menschik Win- Purkersdorfer Partnerschaftsmedaillen er- fried (Stadtrat), → Michelitsch Herbert hielten 1996 (2002 wurden keine verge- (Stadtrat), → Novotny Günter (Presse – Nie- ben) außerdem zusätzlich noch: Ing. Franz derösterreichische Nachrichten), → Ober- → Findeis, Franz und Gattin Helga → Neun- hauer Rudolf (Chorgemeinschaft Wiener- teufel, Christine Ullmann (Freundeskreiswir- wald), → Peter Theodor (FF Purkersdorf), → tin). Pfeil, DI Franz (Tennisclub Purkersdorf), → Ritscher Emil (FF Purkersdorf), → Schirak PARTNERSCHAFTS-ORTSTAFELN Ferdinand (FF Kommandant), → Schlintner, Die von Stadtobergärtner Josef → Elsinger Dr. Kurt (Vizebürgermeister, Kulturstadtrat), seinerzeit hergestellten Purkersdorfer → Schmatz Werner (FF Purkersdorf), → Tafeln aus Holz wurden 1992 aus der Hand Schneeweiß, Ing. Walter (Vizebürgermeister von Gürtler- und Ziseleurmeister Josef → a. D.), Wegscheider Leopold (Photo- u. Pötzelberger durch solche in Bronzeguss Film-Club), → Weinzinger Viktor (FF Purkers- mit Kupferleisten ersetzt. dorf), → Wohlmuth Johann (Heimatmu- seum), → Wukovits Karl sen. (FF Purkers- PARZER, Maria, Dr. dorf), Zamberski Manfred (Naturfreunde). Abteilungsleiterin im Sozialministerium, Ehrungen posthum: Matzka Robert (Jakobi- wohnhaft Berggasse 8, *3.3.1957 in Ober- markt-Initiator), → Schreier Rudolf (Kame- österreich, verheiratet mit Mag. Rainer Kal- radschaftsbund), → Wolfsberger Leopold tenbrunner (vgl. → Volkshochschule), zwei (FF Purkersdorf). Töchter, Gemeinderätin der → Liste Baum II. Säckinger Partnerschaftsmedaillen, ver- seit Dezember 2000, Fraktionsvorsitzende. liehen 1983 aus Anlass der 10-Jahresfeier Tätig auch im → Naturparkverein. am Hochrhein an folgende Purkersdorfer: Altbürgermeister Hans → Jaunecker, Bürger- PAUL WINTERSBERGERGASSE meister Franz → Matzka, Vizebürgermeister Seitengasse der → Pernerstorferstraße in Dr. Kurt → Schlintner, StR Rudolf → Dewan- der → Baunzen, beginnend bei Pernerstor- ger, Margarete Wolfsberger (Witwe nach ferstraße Nr. 1. Benannt nach Bürgermeis- Leopold → Wolfsberger d. J.) und Ferdinand ter Paul → Wintersberger. → Schirak (beide → Feuerwehrkommandan- PAWELETZ, Werner ten), Rudolf → Oberhauer (→ Chorgemein- schaft Wienerwald) und Leo Wegscheider Optikermeister, Prokurist und Firmenvor- (→ Foto- und Filmclub). standsdirektor i. R., Heimgarten 27, *30.7. 1941. Seit 30 Jahren als Vorstandsmitglied PARTNERSCHAFTSMEDAILLEN III. der Siedlungsgenossenschaft → Heimgar- Sofern sie nicht schon 1983 damit bedacht ten für diese ehrenamtlich tätig, wurde mit worden waren, erhielten bei den Jubiläums- Gemeinderatsbeschluss vom 29. Septem-

——— 199 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF ber 1994 mit der Silbernen → Ehrennadel Mader, Franz Plischke und Anton → Hlawa der Stadtgemeinde Purkersdorf ausgezeich- folgte 1978 Franz → Konvalinka, heute net. Hobbys: → Schlaraffia, Jagen, Fischen, Ehrenobmann und Ehrenzeichenträger der stattlich geprüfter Höhlenführer, Musikin- Republik in Gold. Ihn löste 1991 Franz Juri- strumente. ca (+1995) ab. Auf Roswitha Dies (1995 bis 2001) folgte der nunmehrige Obmann Her- PEDAL mann Felsberger. Verein zur Förderung des Radverkehrs. Sie- 1992 erhielten zahlreiche Mitglieder des Pur- he → Argus Wienerwald. kersdorfer Pensionistenverbandes Treuena- deln in Gold bzw. Silber, Herr Erich Kampf PENDLER das Goldene Verbandsehrenzeichen. Weite- Die seit 18. Mai 1898 mit Dampf betriebe- re Verbandsehrenzeichen tragen: Friedrich ne Wientallinie der Wiener Stadtbahn ver- Schilk (Gemeinderat von 1970 bis 1975) kehrte bis zum Jahre 1918 bis → Preßbaum, und Roswitha Dies in Gold sowie Helga ab der Elektrifizierung nur noch bis Hüttel- Bruckner in Silber. dorf-Hacking. Um dem Bedürfnis des enorm Die Ortsgruppe Purkersdorf war vorüberge- anwachsenden Ausflugsverkehrs nach Pur- hend ohne eigenes Vereinsheim und hat kersdorf gerecht zu werden, wurde im Mai ihre Klubnachmittage während dieser Zeit 1931 der so genannte „Pendler zwischen im Stadtheurigen abgehalten. Umso mehr Hütteldorf und → Unter Purkersdorf einge- dienten und dienen neben den schon führt. Dieser Kurzzug verkehrte bis zum genannten Aktionen Reisen und Urlaubsak- 27.5.1972, an welchem Tage er um 22.50 tionen der Interessenvertretung, Beratung Uhr von Hütteldorf nach Unter Purkersdorf und Hilfeleistung gegenüber den Mitglie- fuhr, von wo er um 23.05 Uhr die Reise ins dern. Ausgedinge antrat. Nunmehr verkehrt ein so genannter Pendelzug ab Wien-Westbahnhof PENSIONSVERSICHERUNGSANSTALT bis Rekawinkel bzw. Neulengbach. (→ West- DER ARBEITER bahn). Siehe → Volkshaus, Wiener Straße 2. PENSIONISTENHEIM PRESSBAUM PENSIONSVERSICHERUNGSANDSTALT Siehe → Landespensionistenheim. DER GEWERBLICHEN WIRTSCHAFT PENSIONISTEN- UND RENTNERBUND Siehe → Wirtschaftskammer. Ortsgruppe Purkersdorf. Mitte 1974 fand PERCUSSION-TROMMELGRUPPE die Gründungsversammlung statt. Ziel: Ge- selligkeit, Wanderungen, Theaterbesuche Siehe Viktor Emanuel → Rigoni. und Autobusfahrten. Gründungsobmann Jo- hann Berger konnte bald auf stolze Erfolge PERNERSTORFERSTRASSE hinweisen, sie sind von Dauer gewesen. Der Sie verläuft in der → Baunzen am Ende der Verein wurde später in → Österreichischer → Deutschwaldstraße parallel zur Westau- Seniorenbund umbenannt, und zwar in ganz tobahn. Benannt nach dem österreichi- Österreich. schen Politiker Engelbert Pernerstorfer (*1850, ✝ 1918), der seinen Weg vom PENSIONISTENVERBAND ÖSTERREICHS deutschnationalen zum sozialdemokrati- Ortsgruppe Purkersdorf, Vereinsheim ehe- schen Abgeordneten nahm, erster sozialde- maliges Alfred → Ströer-Haus (→ Volks- mokratischer (Vize-) Präsident des Abgeord- haus). Ziel: Klubnachmittage, Lichtbilder- netenhauses wurde (1907): Kulturpolitiker. vorträge, Wanderungen und Autobusfahr- Den Straßennamen ließen auch die Verant- ten. Den Obmännern (Vorsitzenden) Josef → wortlichen ab 1934 unangetastet.

——— 200 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

PERSÖNLICHKEITEN von Schreiber, Dr. Harald → Schweiger, Dr. Zumeist historische der österreichischen Emil → Steinbach, Adolf → Stricker, Alfred → (Zeit-)Geschichte, in Purkersdorf (seiner- Ströer, Dr. Carl von → Stürgkh, Dr. Otto → zeit) beheimatet, mit Purkersdorf wie immer Tschadek, Emerich → Wenger, Dr. Lothar → verbunden oder auch bloß Elemente seiner Wimmer, Dr. Karl → Zingher. Chronik. PESCHTA, Eva a) aus Kunst/Kultur und Wissenschaft: Dipl. Physiotherapeutin, Dr. Hildgasse 2-8, Ludwig → Drexler, Anton J. → Dewanger, Fer- *5. 12. 1951 in Wien, dort auch Schulweg dinand → Ebner, Edmund → Eysler, Dr. Gott- mit Matura und Berufsausbildung mit zwei fried → Haberler, Dr. Franz und Dr. Hans → Diplomen 1972/73. 1973 bis 1978 Praxis Hadamowsky, Hans → Hagen, Josef F. → im In- und Ausland. 1978 Heirat mit Hannes Hoffmann, Josef → Humplik, Dr. Josef → → Peschta, Übersiedlung nach Purkersdorf Hyrtl, Franz → Ichmann, Hildegard → Jone, und 1979 und 1980 Geburt von zwei Söh- Leo → Kliegl, Erika Giovanna → Klien, Ferdi- nen. Ab 1983 freie Mitarbeiterin in Ambula- nand → Kürnberger, Dr. Karl → Landsteiner, torien, ab 1987 freiberufliche Tätigkeit mit Dr. Alfred → Lassmann, Franz → Lukas, Dr. Hausbesuchen und weitere Spezialausbil- Julius von → Pia, Dr. Richard → Plattenstei- dung. Ab 1989 dabei eigene Praxis, Geburt einer Tochter und berufsorientierte Mitar- ner, Rudolf → Pleban, Rudolf → Pölzl, Dr. beit bei der → Sportunion. Sigmund → Prey, Else → Rambausek, Josef → Roth, Dr. Rudolf → Rothaug, Dr. Anton → PESCHTA, Hannes Schachinger, Lois → Schiferl, Friedrich → Betriebstechniker, Dr. Hildgasse 2-8, *22. Schlögl, Franz Vinzenz → Schöffel, Josef → 10. 1947. Gemeinsam mit Mag. Rudolf → Schrammel, Carl → Schuch, Karl Maria → Dittrich örtlicher Pionier für „Neue geistliche → → Schuster, Wilhelm Anton Stärk, Max Lieder und Gospel“, die – orientiert an den Stebich, Dr. Anneliese → Strenger, Dr. Paul Gospel-Songs der farbigen US-Bürger – heu- → Urban, Dr. Anton von → Webern, Josef → te neben der traditionellen Kirchenmusik Weinheber, Dr. Anton → Wildgans, Friedrich fester Bestandteil, Allgemeingut im kirchli- → Winkelmüller, Ernst → Wolf. chen Alltag geworden sind. Seit Ende der b) aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft: 70-er Jahre und kontinuierlich bis heute empfinden und vermitteln die „Singers“ die- Johann → Böhm, Hans → Czettel, Karl → De- se Gottesdienstmusik auch in Purkersdorf. wanger, Mag. Rudolf → Dewanger, Fritz → Eckert, Georg → Frauenfeld, Josef von → PEST Fürnberg, Charlotte von → Fürstenberg, Eli- Die großen Pestepidemien des 14. Jahrhun- sabeth → Gehrer, Hannes Leopold Heim- derts wirkten sich hier nicht aus, weshalb lich, Rudolf → Hirsch, Ernst → Höger, Anton viele begüterte Wiener hierher flüchteten, → Hueber, Dr. Franz → Jachym, Dr. Robert → um vor der Ansteckung sicher zu sein. Her- Lichal, Franz → Jonas, Mag. Siegfried → Lud- zog Albrecht der Weise, verschont, residier- te 1348/1349 in Purkersdorf. Ähnlich milde wig, Fritz → Kinn, Dr. Alfred → Korn, Wilhelm dürfte es sich mit der Seuche 1645 und → Kreß, → Maria Theresia, Andreas → Mau- 1679/80 (sowie 1711 mit den Pocken) zu- rer, Rosa → Mayreder, Joachim → Murat, → getragen haben. Dann aber kam der Napoleon, Dr. Margarete → Ottilinger, Josef Schwarze Tod des Jahres 1713! Die Pest, → Raftl, Dr. Karl → Renner, Franz → Ruhm, die schreckliche Contagion, war in diesem Karl → Schäfer, Mag. Karl → Schlögl, Philipp Jahr angeblich (die Berichte stimmen nicht → Schlucker, Dr. Rudolf → Scholten, Josef → überein) durch die Besitzerin der → Hartels- Schöffel, Katharina → Schratt, Dr. Alexander further Mühle, eine Frau Hasslmeier oder

——— 201 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Haßlman aus Wien eingeschleppt worden. platz-Umbau (vgl. → Stadt- und Kulturzen- Menschen, die in der Mühle zu tun gehabt trum) 1989 die Silberne → Ehrennadel der hatten, sollen die Todeskrankheit rasch in Stadtgemeinde Purkersdorf. 29 der 43 Häuser verbreitet haben. Purkers- dorfs → Ortsrichter Paul Schilling verbot al- PETER, Theodor len Hausbesitzern, Fremde aufzunehmen. Linzer Straße 76, *10.5.1935 in Kloster- Die verlassene Mühle wurde als Lazarett be- neuburg. Erlernter Beruf: Bäckerhandwerk, nützt, erwies sich aber als zu klein, weshalb dann, ab 1963 als Platzmeister im Bauge- das von der Gemeinde bereits 1712 auf der werbe tätig. Schon früh beschloss er, sich Wiese des Josef Shilling am „Spachberg“ in den Dienst der Nächstenhilfe zu stellen, erbaute „Kleinhäusl“ – heute Landhotel Mo- also trat er am 6. Jänner 1953 der Freiwilli- der-Sommer (siehe → Gastronomiebetriebe) gen Feuerwehr Purkersdorf bei und absol- – als eigentliches Lazarett Verwendung vierte eine Reihe von Lehrgängen und Kur- fand. Die Pest raffte im Sommer 1713 sen, sodass er bald zu entsprechenden (auch über den genauen Zeitabschnitt lie- gen unterschiedliche Berichte vor) an die Chargen in der FF kam. Zu mehreren feuer- 45% der ca. 250 Einwohner dahin. Sie wur- wehrinternen Auszeichnungen kamen 1978 den im vorderen Rechenfeld („Pestacker“) das Ehrenzeichen der NÖ Landesregierung begraben. Dort errichtete die Bevölkerung für 25-jährige Tätigkeit, und 1979 die Silber- später eine Pestsäule. Ein „Infectionsin- ne → Ehrennadel der Stadtgemeinde Pur- spektor“ wachte über die Seuche und ge- kersdorf. stattete nach deren Erlöschen im Herbst 1713 wieder die Durchfahrt durch Purkers- PETRIK, Josef dorf. (→ Türken-Invasion). Beamter im Rechnungsdienst der Stadt Wien, wohnte zuletzt Wien 4., Fleischmann- PESTKREUZ gasse 4, *5. 2. 1913. ✝ 19. 2. 1992, Wien. Die zum Gedenken an die Opfer der → Pest Handelsschulabsolvent, erlernter Beruf: außerhalb des Ortes im vorderen → Rechen- Kaufmann, Geschäftsführer im Lebensmit- feld errichtete Pestsäule musste im Zuge telhandel, Wehrdienst 1939 bis 1945, EK II; des Baues der → Umfahrungsstraße abge- 1944 ausgebombt. Als Heimkehrer 1945 → tragen werden. Ein neues, von Horst → durch seinen Kriegskollegen Josef Zurek mit Wohnung (Karlgasse 1) für viele Jahre Aschermann geschaffenes Pestkreuz wurde versorgt, versah er zunächst seinen Dienst nächst dem Hause → Tullnerbachstraße 18 (→ aufgestellt und am 31.10.1965 eingeweiht. in der Wiener Amtsstelle Purkersdorf Die Steine des Pestkreuzes stammen aus Groß-Wien) und ab 1952 im Wiener Magi- → → Purkersdorf im Waldviertel. Auf einer strat. Im Jahre 1948 hat er mit Leopold Steinplatte, die vor dem Pestkreuz im Bo- Riedmüller d. J. und Robert Matzka (vgl. → den eingelassen war, stand zu lesen: Infec- Jakobimarkt) den → Männerchor reaktiviert, tionstafel 1713. Von 113 Inwohnern aus 43 war die ganze Zeit über dessen Funktionär (- hätte eigentlich 29 lauten sollen -) Häu- bzw. Vorstand-Stellvertreter bis zu seinem sern liegen da 94 begraben. Die Tafel fiel ei- Ausscheiden 1986. Aus Anlass der nem Autowildling zum Opfer, wurde aber 100-Jahrfeier der (nunmehr) → Chorgemein- 2002 durch den → Verschönerungsverein schaft wurde er 1982 mit der Silbernen → durch eine aus haltbarerem Material er- Ehrennadel der Stadtgemeinde Purkersdorf setzt. ausgezeichnet. Josef Petrik war auch akti- ves Vorstandsmitglied der → Waldunion so- PETER, Franz wie Funktionär der → ÖVP bzw. des → ÖAAB Linzer Straße 11, *21. 8. 1930, erhielt als Purkersdorf, einige Jahre hindurch dessen Polier der Arbeiten zum → Haupt- Obmann. Er war verheiratet: ein Sohn, eine

——— 202 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Tochter. Josef Petrik hinterließ eine große PFARRE, Katholische Trauerfamilie. Erste Erwähnung der sicher schon längere PETTIRSCH, Henriette Zeit vorher bestehenden und nachgewie- senerweise im 13. Jahrhundert von der Mut- Buchhalterin i. R., Anton Gotschgasse 14, terpfarre Sieghartskirchen abgetrennten *14.2.1945, ab 1955 zeitweise, ab 1985 Purkersdorfer Pfarre St. Jakob in einem ganz in Purkersdorf daheim, ab 1978 durch Kaufbrief vom 15.12.1333 (eines Pfarrers Jahre aktive → Rot-Kreuz-Mitarbeiterin, ver- bereits 1331) (→ Kirche), eine landesfürstli- heiratet, ein Sohn. Hobbys: Theater- und che Pfarre. Zur Zeit der Reformation veröde- Konzertwelt, Schwimmen, Wandern, Rei- te sie, 1670 (!) genehmigte Kaiser Maximili- sen, Basteln, Hobby-Künstlerin nach/mit an II. den Neubau des 1529 von den Türken VHS-Kursen für Seidenmalerei und Malen zerstörten Pfarrhofs. Und dieser erfolgte zu- auf Keramik mit Ausstellungs-„Bestäti- dem einige Jahre später, 1674 bis 1696, gung“. kam also erst nach dem zweiten Wiederauf- PETZL, Sabine bau der Kirche zu seinem Ende. Purkersdorf war somit von 1529 bis 1696, also 167 ORF-Moderatorin, Schauspielerin, Ziegelfeld- Jahre, ohne Pfarrhof gewesen! 1580 hatte gasse 12, *9. 8. 1965 in Wien, mit ein- die Seelsorge für unseren Ort den Kartäu- schlägigem Studium und verschiedentlicher sern in Mauerbach übergeben werden müs- Praxis im In- und Ausland, bekannt auch sen, und erst 1621 war wieder eine eigene durch mehrere Fernsehserien, zum Beispiel Pfarre errichtet worden, deren Pfarrer (aber- Kommissar Rex, Dr. Stefan Frank, Siska mals) notdürftig untergebracht waren. – (also auch RTL und ZDF), zuletzt Kaisermüh- 1683 bis 1694 mussten, nach dem zweiten len Blues, Frisch gekocht ist halb gewonnen Türkensturm, die PP Augustiner aus → Maria- u. a., als Schauspielerin Auftritt im Theater brunn Purkersdorf mitbetreuen. Im Juli Berndorf, im Theater in der Drachengasse 1694 endlich wurde Pfarrer Dr. Johann Kas- u. a. Hobbys: Teddys sammeln, Sport, Aero- par Fenner von Fenberg (Venner, Pfenner) bic, Jazzdance. Seit 2001 Mutter eines auf die Pfarre Purkersdorf präsentiert. Unter Sohnes namens Sascha. ihm kam der Pfarrhofneubau endlich zu Ran- PFAFFENBERG de. Und seither besteht hier eine eigene Pfarre kontinuierlich; sie schließt längere 323 Meter hoch, Wald oberhalb des Fried- Zeit auch noch andere, umliegende heutige hofes, hinter dem einstigen → Karmeliter- (Pfarr-)Gemeinden mit ein. 1727 → Maria wirtschaftshof, befand sich ab 1544 zeit- Burkersdorf. 1782 erfolgt der Bau des heu- weilig im Besitz der Pfarre Purkersdorf. tigen Pfarrhofs, der 1961 und 1984 bis PFARRBOTE 1987 (→ Umfahrungsstraße) gründlich res- tauriert und z. T. neu situiert bzw. arrondiert Printmedium der r. k. Pfarrgemeinde St. wurde. (vgl. → Kirche). Nachstehend die Jakob, Purkersdorf. Periodisch erscheinen- Pfarrer in chronologischer Reihenfolge, so- des Mitteilungsblatt meist informativen weit sie in Chroniken aufscheinen: Inhalts und mit kommunikativem Grundzug. Herausgeber, Eigentümer, Verleger und Ver- 1570 Karl Weinmann vielfältiger: R. k. Stadtpfarramt Purkersdorf. 1573 Johann Berger oder Perger Vor Jahren und auf Jahre abgelöst von → Mit 1578 Johann Uranio; Nach neu Dir. aufgetauchten Quellen resignierte Pfarrer Johann Urano 1581 und PFARRE, Evangelische, AB soll geheiratet haben. Wintergasse 15. → Evangelische Pfarrge- Bis 1621 wurde meinde. dann die Pfarre von den

——— 203 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Kartäusern zu Mauerbach 1858 Franz Xaver Andorfer betreut. 1859 Josef Lechenmeier 1611 soll es einen Weltpriester 1870 Leopold Krebs, von seinem Friedrich Sterlegger (zur Kaplan als heiligmäßig Kartäuserzeit?) gegeben haben bezeichnet 1621 Johann Reinharder 1890 Josef Friedrich 1635 Paul Osterrieder 1895 Hermann Zorn, Ehrenbürger von 1648 Johann Frey Orth an der Donau 1649 Weinhard Werner, ein 1911 Karl Doczkalik, ein gebürtiger Benediktiner Purkersdorfer 1655 Johann Setzmann 1920 Johann Haunold, Dechant seit 1656 Andreas Wildmann 1921 und Ehrenbürger der 1669 Ildefons Gundersdorfer, Gemeinde Purkersdorf Benediktiner aus Lambach 1941-1960 Karl → Heßle, ein Volks- 1670 Johann Reichard (chronikalisch mann, Ehrenbürger unbestätigt) 1961-1984 Joseph → Gottinger, 1672-1683 Andreas Fasswald, geriet in Konsistorialrat, Dechant türkische Gefangenschaft 1984 -1998 Mag. Stanislaw → Wenerski 1683-1694 wurde der Pfarrdienst von aus Polen. Er trat Ende 1998 in den PP Augustinern von Maria- den Ruhestand, brunn versehen seit 1.1.1999 Monsignore Dr. Anton 1694 Johann Kaspar Fenner von Michael → Guber. Fenberg (Venner, Pfenner), Vgl. → Maria Schnee, → Maria im Wiener- Dr. theol. wald. 1718 Johann Christoph Clespe 1730 Joahnn Anton Seeau PFARRER KARL HESSLEGASSE 1738 Anton Scholz, ein berühmter Prediger Befindet sich in der → Baunzen, ostwärts ab- 1741 Josef de la Casa, Kanonikus aus zweigend von der → Deutschwaldstraße, be- Belgrad nannt nach dem kath. Pfarrer Karl → Heßle. 1743 Franz Tobias → Haas, aus Savoyen, Vertrauter der Kaiserin PFARRGEMEINDERAT → Maria Theresia Beratendes und in besonderen Fällen (Fi- 1789 Georg Grabner, Provisor nanzen) beschließendes Organ als Vertre- 1790 Josef Hampel, aus Simonsfeld in tung der Pfarrangehörigen. Vorsitz: Pfarrer; Schlesien stellvertretende Vorsitzende in den letzten 1808 Johann Georg Friedrich Jahren: DI Hans Niedermayer (✝ 1987), Dr. 1810 Georg Pomaroli Alfred → Korn (✝ 1990), Herta Unterberger, 1811 Karl Friedrich Schäder, aus Leopold Zöchinger (seit 1992). Seit der Bayern gebürtig Pfarrgemeinderatswahl 2002 übt DI Dr. Tho- 1814 Josef Anton Baitzer, aus mas → Preiß die Funktion des stellvertreten- Lauchheim in Württemberg den Vorsitzenden aus. 1826 Josef Mutzenbauer → 1837 Franz Xaver Elsner, aus PFARRHEIM Mähren, Verfasser des Gedenkbuches Seit 1976 besitzt die r. k. Pfarrgemeinde 1846 Franz Xaver Haucke ein eigenes Pfarrheim mit Pfarrsaal, → Pfarr- 1857 Franz Meisner hofgasse 1.

——— 204 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

PFARRHOFGASSE kennungen für vorbildliche Bauten auf dem Seitengasse der → Linzer Straße bei Nr. 2 Gebiet der Architektur durch das Land NÖ hat Architekt Pfeil für die Volksbankbauten durchgehend nur für Fußgeher zur → Herren- → gasse 1. in Preßbaum und in Purkersdorf, den Kin- dergarten in der → Bad Säckingen-Straße PFARRKIRCHE und den Purkersdorfer Passagenhof sowie für die Landwirtschaftliche Berufsschule in Siehe → Kirche. Gaming zuerkannt bekommen; die Goldene PFEIFFER, Ludwig Kelle als weitere Landesauszeichnung; pri- mär für den Stadtsaalneubau und den *28. 12. 1890, ✝ 21. 2. 1971. Langjähriger Hauptplatzumbau, das Purkersdorfer „ Jahr- Obmann des Purkersdorfer → Musikvereins, hundertprojekt“, 1989 die Goldene → dessen Blütezeit mit dem Namen Pfeiffer untrennbar verbunden war, dem er trotz Ehrennadel der Stadtgemeinde Purkersdorf. schlimmer Schicksalsschläge nie die Ge- Zusätzliche Hinweise aus Anlass „30 Jahre folgschaft aufsagte. In Anerkennung seiner Büro Architekt DI Franz Pfeil“: sechs Verlei- Verdienste wurde er 1965 mit der Silbernen hungen des Architekturpreises, die Aner- → Ehrennadel der Stadtgemeinde Purkers- kennung für vorbildliches Bauen, zuerkannt dorf ausgezeichnet. Er starb vereinsamt. vom Landeshauptmann von Niederöster- reich, resultierten daraus. PFEIL, Franz, DI PFLANZEN Architekt, Atelier Hauptplatz 11, Wohnung Anton Wenzel Pragergasse 3, *5. 9. 1939, Zum naturkundlichen Unterricht für die verheiratet, Gattin Maria, drei Kinder. Volks- Schuljugend und zum Auffrischen des Wis- und Mittelschule in Wien. Höhere Techni- sens der Erwachsenen wurden heimische sche Lehr- und Versuchsanstalt in Mödling, Pflanzen entlang des Naturlehrpfades Technische Hochschule in Wien, Abschluss gesetzt. Holztafeln mit den Namen, deutsch 1966 mit Auszeichnung, Arbeiten in und lateinisch, begleiten die lehrreiche Deutschland, Amerika, Holland, Israel, Saudi- Wanderung. Wir können hier sehen (in Arabien, Iran und Irak. alphabetischer Reihenfolge): Aaronstab, Bärlauch, Frühlingswalderbse, Gefleckte Ab 1972 selbständige Tätigkeit mit eige- Taubnessel, Goldnessel, Huflattich, Immer- nem Büro in Purkersdorf. Im Atelier sind grün, Kleines Springkraut, Leberblümchen, immer um die 15 Mitarbeiter beschäftigt. Lerchensporn, Lungenkraut, Maiglöckchen, Realisierung einer Fülle von an die 430 Pro- Mistel, Purpur-Hasenlattich, Rossminze, jekten, vorwiegend öffentlichen Bauten, für Rührmichnichtan oder Großes Springkraut, Bund, Land und Gemeinden, davon in Pur- Salomonssiegel, Tollkirsche, Waldanemone kersdorf: mehrere Wohnhausanlagen, → (Buschwindröschen), Walderdbeere, Wald- Sportanlage Speichberg, → Volksbank, → meister, Wald-Sauerklee, Waldskabiose, Kindergarten II, Umbau → Wienerwaldbad, Waldzyklame, Weiße Pestwurz. Eine genaue → Altenwohnheim Zum frohen Lebens- Beschreibung der einzelnen Pflanzen ent- abend, Purkersdorfer Passagenbau (siehe hält die vom → Verschönerungs- und Frem- → Goldene Kelle), → Stadtsaal und → Haupt- denverkehrsverein Purkersdorf herausgege- platzumgestaltung. Teilnahme an rund 80 bene Broschüre über den → Naturlehrpfad. Wettbewerben, dabei 31 Preise. 21 davon erstprämiert, sie wurden alle umgesetzt und PHYSIOTHERAPIEPRAXIS ausgeführt. Preisträger des Wettbewerbs PURKERSDORF Landeshauptstadt St. Pölten – beauftragt Dr. Hildgasse 2-8, besteht seit 1989. An mit der Bauleitung des Regierungsviertels. teilweise schon seit längerem, teilweise Auszeichnungen: Die Verleihung von Aner- erst in letzter Zeit eingeführten Behand-

——— 205 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF lungsmöglichkeiten bietet die Station: Be- nerwaldstadt Purkersdorf, Idee und Planver- wegungstherapien aller Arten (Neurologie, fassung: Ing. Albin → Axmann, graphische Orthopädie, postoperative Behandlung, Un- Gestaltung: Johannes → Hostasch, Druck: fallnachbehandlung), Wirbelsäulengymnas- Rezegh Offset-Druck, damals (1975) Kai- tik und Haltungsturnen, klassische Massa- ser-Josef-Straße 8. Der illustrierte und ge, manuelle Lymphdrainage und komplexe erläuterte Stadtplan dient nicht nur zur physikalische Entstauungstherapie, Ultra- Orientierung, sondern auch zur kulturhistori- schall, Elektrotherapie, Magnetfeld, Moor- schen Information. Übrigens: Der erste und Munaripackungen. Als diplomierte Phy- Ortsplan von Purkersdorf entstand bereits siotherapeutinnen sind Eva → Peschta und 1780, ein späterer 1875 mit Villenverzeich- Elisabeth → Cerny tätig. nis. Nach dem kulturinformativen „Axmann- PIA, Julius von, Dr. Plan“ sind einige weitere Purkersdorf-Pläne Geo- und Paläontologe, international aner- herausgekommen, zuletzt der Stadtplan mit kannter Pionier der Kalkalgenforschung, Freizeit- und Wanderkarte (→ Verschöne- ✝ *28. 7. 1887, 2. 1. 1943, geboren in Pur- rungsverein), eine Purkersdorf – Neuleng- kersdorf, Bahnhofstraße 2 (vgl. → Senioren- bach – Umgebungskarte (Herold Business zentrum). Eine Gedenktafel, am 4. Septem- Data), der Plan Purkersdorf zum Kennenler- ber 1993 anlässlich eines wissenschaftli- nen (Stadtgemeinde/Gewerbereferat) und chen Kongresses dort angebracht, soll da- zuletzt der Plan „Laufstadt“ und der kombi- ran erinnern. nierte (Stadtplan, Zentrumsplan und Frei- PILAT, Peter zeitkarte), neu aufgelegte Stadtplan seitens der Stadtgemeinde. Verkaufsdirektor, Wiener Straße 58, *14. 2. 1933 in Hall in Tirol, lebt seit 18 Jahren PLASSEICHE in Purkersdorf; als (Freizeit-)Künstler teils Im Jahre 1934 wurde vom Gärtner Szabo Autodidakt, in Ölmalerei, Aquarell- und Por- eine amerikanische Eiche nächst dem Gast- traitmalerei bei namhaften Lehrern „in die haus Klugmayer (→ Deutschwaldstraße 1) Schule gegangen“. Verweist auf mehrere gepflanzt und nach dem Vorstand der Öster- Ausstellungen in Niederösterreich und in reichischen Kaufmannschaft, Kommerzial- Wien. Hat selbst schon eine Malgruppe rat Karl Plass, benannt. 1990, im → Schöf- geleitet, durch zehn Jahre, und ist seit 22 felgedenkjahr, wurde die von der Zeit herge- → Jahren Leiter der nach ihm benannten nommene davor stehende Tafel erneuert. Gablitzer Theatergruppe. Seit 20 Jahren gehört er der → Schlaraffia an, der Vereini- PLATTENSTEINER, Richard, Dr. gung zur Pflege von Kunst, Freundschaft Volksbildner und Schriftsteller, Mundartfor- und Humor. Siehe → Bürgermeistergalerie. scher, wohnte 1912 bis 1941 in Purkers- dorf. blieb der Gemeinde bis zu seinem Le- PILZTAFEL bensende verbunden: *18.3.1876, ✝18.7. Sie befindet sich am → Naturlehrpfad zwi- 1956, beide Male in Wien. In Purkersdorf schen dem → Sängerbrunnen und dem → (auch) hielt er Dichterlesungen, vermachte Zigeunerpark und enthält eine Darstellung der Gemeinde eine Sammlung von 400 ko- der im → Wienerwald vorkommenden Pilze, lorierten Fotos von hier beheimateten Pflan- auf Keramik in natürlichen Farben gebrannt. zen und stand bei Benefiz- wie bei anderen Veranstaltungen, auch größeren Ausma- PLAN DER WIENERWALDSTADT ßes, uneigennützig zur Verfügung. Er hielt PURKERSDORF die Festrede anlässlich der Feier der → Herausgeber und Verleger: → Verschöne- Markterhebung. Wien benannte eine Gasse rungs- und Fremdenverkehrsverein der Wie- in der Lobau nach ihm und verlieh ihm den

——— 206 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Volksbildungspreis, der Bundespräsident und Jusstudium in St. Pölten und Wien, ab den Titel Professor; der Purkersdorfer Ge- 1975 Richter in Wien, von 1988 bis 2002 meinderat beschloss 1955 seine → Ehren- Straflegist im Justizministerium. War 2000 bürgerschaft. Von seinen Werken sei eine auf kurze Zeit vertretungsweise Mitglied des Auswahl genannt (oft unter dem Pseudonym Gemeinderates und von Oktober 2001 bis Robert Palten veröffentlicht): Purkersdorfer Dezember 2002 Stadtrat für Finanzen (SPÖ) Volksgestalten (Vortragssammlung), Franz und hat als solcher nach Jahren hoher Stelzhammer, Roman 1903; Peter Roseg- Investitionen zwei Sparbudgets vorgelegt, ger, Roman 1906; Der Grillparzer Franz und die auch jeweils mit großer Mehrheit ange- seine Kathi, Drama 1916; Plattensteiners nommen wurden. Er ist der Stiefvater von Schriftenreihe 1936 ff.; Wiener Gedichte Michael → Huber. 1943. Peter Rosegger, dem Dichter steiri- schen Volkslebens (*1843, ✝ 1918) stand PLUHARZ, Friedrich, DI er sehr nahe. Architekt, Wien 16., Brunnengasse 12, *15. 2. 1950 in Altenmarkt, Yspertal, ab PLEBAN, Rudolf, Professor 1956 wohnhaft Wien, dort Schul- und Be- Akademischer Maler, *25. 11. 1915, als rufsausbildung: Matura 1968, nach Prä- zweiter Sohn einer altösterreichischen Offi- senzdienst Architekturstudium an der Tech- ziersfamilie in Peterwardein, ✝ 1. 6.1965, nischen Universität Wien ab 1969, Diplom- bei einem Verkehrsunfall bei Zwettl, NÖ. An abschluss der Fachrichtung Architektur der Wiener Akademie vollendete er seine 1975. Verleihung der Befugnis eines Archi- Studien unter den Professoren Hanak und tekten, Gründung der Ziviltechnikerkanzlei Andri. Er gehört keiner ausgeprägten Kunst- und Beginn der selbständigen Arbeit 1982. richtung an; wohnte in Tullnerbach-Lawies. Arch. Pluharz ist seit 1984 Bausachverstän- Am 9. Juli 1961 wurde ihm der große Preis diger der Stadtgemeinde Purkersdorf. Von des Landes NÖ für Malerei und Bildhauer- ihm stammt der Entwurf des örtlichen kunst verliehen. 1962 wurde er Präsident Raumordnungsprogramms (vgl. → Ortsbild), der Bildenden Künstler Niederösterreichs. des Flächenwidmungs- und des Bebauungs- In Purkersdorf schuf er das Sgraffito am → planes; ihm oblag die Planung und Baulei- Mauthaus, das Sgraffito über der Einfahrt tung für den Dachbodenausbau (→ Start- des Gasthofes Zum Goldenen Adler (→ wohnungen) und die Althaussanierung des → → Neunteufel), das die Geschichte Purkers- Gemeindebaues Herrengasse 8 (vgl. → dorfs versinnbildlicht, ferner den → Postrei- Fürstenberg’sches Sommerpalais, Stadt- ter am Rathaus, der an die alte Poststraße entwicklungskonzept). erinnert. Auch das Relief Josef → Weinhe- PÖCHLEITNER, Fritz bers, das am 11. Mai 1965 von der → Installateur, Werkmeister i.R., Dr. Hildgas- Schlaraffia in die Obhut der Marktgemeinde se 2-8, *19.1.1935; Christl. Gewerkschaf- Purkersdorf übergeben wurde, stammt aus ter; 1975 bis 1980 Gemeinderat für Öffent- seiner Hand. Bilder bei Ausstellungen in lichkeitsarbeit (→ Ombudsmann). 1980 bis Venedig und Florenz wurden sehr positiv 1989 Stadtrat für Straßenwesen und öffent- → besprochen. Pleban war Mitglied der liche Einrichtungen; 1970 bis 1980 Ob- → Schlaraffia. Heimatmuseum. Nach ihm mann des → ÖAAB Purkersdorf, außerdem → benannt: die Rudolf-Pleban-Straße in Organisationsreferent der → ÖVP, von 1980 Preßbaum. bis 1989 deren Stadt-Parteiobmann; erhielt 1985 das Ehrenzeichen in Gold, 1989 das PLEISCHL, Werner, Dr. Ehrendiplom der ÖVP-NÖ. 1977 bereits hat- Staatsanwalt in leitender Stellung, Winter- te er das Silberne Ehrenzeichen des ÖAAB gasse 53, *5. 5. 1950 in Linz, Gymnasial- verliehen bekommen, dem 1989 das Golde-

——— 207 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF ne folgte. 1990 mit der Goldenen → Ehren- Mit zu den größten audiovisuellen Präsenta- nadel der Stadtgemeinde Purkersdorf aus- tionen in Europa zählt heute auch seine von gezeichnet, außerdem mit der Silbernen Eh- drei Computern vollautomatisch gesteuerte renplakette des Gemeindevertreterverban- 84-Kodak-Projektoren umfassende Multi- des der ÖVP-NÖ. media-Show im neu eröffneten Siemens- Seit 1. Februar 1996 ist er in Pension, aus- Museum in München; eine von mehr als gezeichnet mit der Silbernen Mitarbeiterme- 100 AV-Produktionen, von der einprägsa- daille der NÖ Wirtschaftskammer in Aner- men kleinen dreiflächigen Tonbildschau bis kennung seiner verdienstvollen Zusammen- zur 360 Grad Panorama-Dia-Film-Video-3D- bzw. Mitarbeit. Ende 2002 übernahm er von Laser-Effekt-Multimedia-Show aus seinem Studio für künstlerisches Foto- und AV-De- Ing. → Haas die Obmannschaft des Österrei- sign. chischen → Seniorenbundes, zunächst des Stadtverbandes, zu Ostern 2003 wurde er Bei der Mikroelektronik-Ausstellung im auch Teilbezirksobmann (→ Gerichtsbezirk Technischen Museum Wien erlebten inner- Purkersdorf) dieser Vereinigung. halb von drei Wochen (Oktober 1989) über 10.400 Besucher seine Multimedia-Show POLKE, Kurt Lothar mit 56 Projektoren und 5-Kanal-Raumton in Freischaffender Multimedia-Künstler und einem eigens dafür mit einer Drehbühne Audiovisions-Designer, Franz Schubertgas- ausgestatteten 360 Grad-Theater. se 2, *17.9.1940 in Wien, seit 1968 in Pur- Auf der IFABO ‘90 war eine 360 Grad Pan- kersdorf wohnhaft. Autodidakt, bereiste als orama-Multimedia-Show mit Laser, 5-Ka- solcher Asien von Persien bis Japan, die nal-Raumton und 44 Projektoren zu sehen. USA. Dabei entwickelte er neuartige op- Anlässlich der 100-Jahr-Feier des Raiffei- tisch-akustische Kommunikationsmedien: senverbandes Salzburg am 18. November Multivisions-Schauen und Panorama-Visio- 1990 war Gelegenheit, eine Live-Panora- nen. Viele Diaprojektoren werden auf Breit- ma-Projektion mit einem 24 m-Bild über die wände gerichtet, wobei die Bilder einander gesamte Orchesterbreite im Großen Fest- überschneiden und ergänzen. Diese Breit- spielhaus mitzuerleben. wandschau in Mosaik- und Panoramaprojek- Staatspreise, Anerkennungspreise sowie tion verzichtet aus der Sicht internationalen mehr und mehr Einsätze seitens der Werbung für unser Land auf jeden Text oder Österreichischen Tourismus (= Fremdenver- das gesprochene Wort – die einzelnen Bil- kehrs)-Werbung, des Wirtschaftsförde- der sind lediglich mit Musik unterlegt und er- rungsinstituts, der Bundeswirtschaftskam- geben so eine Symbiose von Fotografie und mer, der Städte Wien (Museum des 20. Musik. Polke, von der japanischen Presse Jahrhunderts) und Linz (Brucknerhaus), von als „Poet mit der Kamera“ tituliert, ist mit weltbekannten Firmen, der Postsparkasse seiner Kunst („art-foto“) heute in der ganzen und verschiedener Banken, des For- Welt daheim. Seine Multivisionen und Multi- schungszentrums Seibersdorf... Man könn- media-Shows (auch in Ausstellungen) sa- te die Aufzählung – bis hin zum Purkersdor- hen bereits Millionen von Menschen, in Pe- → king wie in Sao Paulo, Montreal, Tel Aviv, fer Heimatmuseum – beliebig fortsetzen, Kinshasa, Johannesburg, Kairo, um nur begleiten sein Tun oder sind, (einer) Ketten- eine Auswahl an Weltstädten zu bieten. Sei- reaktion(en) gleich, folgewirksame Ergeb- ne Projektionen im Österreich-Pavillon auf nisse, zukunftsoptimierend. der Expo ‘92 in Sevilla waren damals nur ein Und auch das ist noch zu erwähnen: Dem vorläufiger Schlusspunkt einer Präsenta- Umweltschutz dient Kurt Polke engagiert tionsfülle in vielen Staaten und Städten Eu- auch in seiner, unserer engeren Umgebung, ropas – und Österreichs – und in Purkers- vor Jahren bei der Bürgerinitiative „Gegen- dorf. lärm“.

——— 208 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

PÖLLAU ton → Schachinger eine der Grundlagen der Die „Perle der Oststeiermark“, politischer → Purkersdorfer Häuserchronik 1572- 1819 Bezirk Hartberg; 4.62 km², um die 2000 Ein- durch Oberschulrat Friedrich → Winna bil- wohner, 427 Meter Seehöhe; ein „familien- det. Pölzls Arbeitsgebiet ist die Häuser- und freundlicher Erholungsort für aktiven Urlaub Familienforschung im „ärarischen“ (= staat- zu jeder Jahreszeit“ im Naturpark „Pöllauer lichen) Wienerwald. Tal“, mit großer ehemaliger Stiftskirche und barockem Schloss. Mit dem → Städtespiel POPENBERGER, Hans Purkersdorf-Pöllau sind beide Gemeinden Deutschwaldstraße 22, *24. 8. 1907 in einander näher gekommen. Purkersdorf, ✝ 1. 5. 1994. Hobbykünstler, POLYTECHNISCHER LEHRGANG betätigte sich als vielseitiger Holzschnitzer und Drechsler. Figuren profaner und sakra- 9. Schulstufe. Auf Grund des Schulgesetzes ler Art neben vielerlei Gebrauchsgegenstän- vom Jahre 1962 eingeführt und mit Beginn den konnte er, anerkannt gediegen, dabei des Schuljahres 1966/67 in Betrieb selbst äußerst bescheiden, jedermann prä- genommen. Purkersdorf wurde Sitz des sentieren; Linden- und Ahornholz, Ulme und → Sprengelbereiches des Gerichtsbezirkes Nuss waren seine Materialien. Zweimal fan- Purkersdorf und der Randgemeinden Hoch- den Madonnendarstellungen aus seiner straß, Ollern und Kogl und führt den Unter- Hand und seine „Purkersdorfer Krippe“ in → richt, organisatorisch mit der → Hauptschu- Heimatmuseums-Ausstellungen großen An- le verbunden. Erster Direktor war Oberschul- klang. Die Till-Eulenspiegel-Figur war ein → → → rat Friedrich Winna. Schulen, Schul- Prachtstück, ebenso der Christophorus mit leiter. der Truhe. Seine qualitätsvollen Reliefs blei- PÖLZL, Johann ben Beweise seines Könnens. Am 29. Au- gust 1983 zeigte er bei der Sendung „Radio E-Werk-Techniker, wohnte Wintergasse 8, vier Viertel in Purkersdorf“, wie immer wie- *20. 9. 1912, ✝ 6. 1. 1986. Seit 1954 der, neue Werke. Und das alles als gelern- Funktionär der → Naturfreunde, von 1955 ter Schlosser ! 1987 erhielt er den Else → bis 1975 Gemeinderat bzw. Stadtrat. Er Rambausek-Künstler-Förderungspreis. stammte aus einer alteingesessenen Pur- kersdorfer Familie und widmete einen gro- POPENBERGER, Hermine ßen Teil seines Lebens der Purkersdorfer Bevölkerung. Seine bescheidene, offene, Hausfrau und ehem. Gemeindeangestellte, aber auch kritische Persönlichkeit war Bibliotheks-„Allrounderin“, Deutschwald- untrennbar mit seinem Wirken in Purkers- straße 22, *16.7.1921 in Wien. Sie war Sti- dorf verbunden. 1965 war er mit der Golde- ckerin, später Büroangestellte. Ihre Nei- nen → Ehrennadel ausgezeichnet worden. gung zum Bibliothekswesen führte sie zur Gemeinde → Bücherei, wo sie seit 1958 mit PÖLZL, Rudolf und nach Frau Stefanie → Lassmann das le- Technischer Angestellter, in Wien wohnhaft, seeifrige Publikum Purkersdorfs und des- *17.7.1939 in Wien, Herkunft der Eltern: sen Umgebung – im weitesten Sinn – be- Hochstraß im Wienerwald. Er ist Verfasser treut(e). Zuerst ehrenamtlich, dann mit An- des Manuskripts Hausbesitzer von Purkers- gestellten-Status (Teilzeit), schließlich als dorf 1572-1819 (bis 1978), zusammenge- Leiterin, jetzt wieder ehrenamtlich, jeden- stellt aus den alten Grundbüchern der → falls in dieser für die (Volks-)Bildung wichti- Waldamts-Herrschaft Purkersdorf im Archiv gen Einrichtung unermüdlich. Für ihre aufop- der Stadt Wien. Es handelt sich um eine fernde, weit überdurchschnittlich erfolgrei- Chronik der ältesten Häuser Purkersdorfs, che Arbeit wurde sie 1980 mit der Goldenen die mit einem Manuskript von Prof. Dr. An- → Ehrenbrosche Purkersdorfs ausgezeich-

——— 209 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF net. Sie ist die Witwe nach Hans → Popen- Neuregelung immer wieder hinaus. 1976 berger. konnte das → Fernmeldebetriebsamt in der → Linzer Straße 3 seinen Betrieb aufneh- POPP, Franz, Dr. men, und endlich begann 1981 auf dem sel- Dr. Weißgasse 5, *18.12.1948, verheiratet ben Standort der Bau des neuen Postam- mit DDr. Monika (Politikwissenschaftlerin tes, nicht unbeeinflusst von der Errichtung und Medizinerin, auch freizeitkünstlerisch der → Umfahrungsstraße. Dr. Heinrich tätig), zwei erwachsene Kinder, Christian Übleis, damals Generaldirektor des Post- und Barbara. Beruf: Ausbildung zum Pflicht- und Telegraphenwesens, konnte am 28. schullehrer (VS, HS, PL), ab 1979 zuerst an März 1985 den Neubau eröffnen. Anläss- der → Josef Schöffel-Hauptschule tätig, lich dieses Tages wurden auch ein → Son- folgte nach über zehnjähriger Tätigkeit dort derstempel und eine Festbroschüre heraus- einer Berufung an die Pädagogische Akade- gebracht. Für den äußersten Osten Purkers- mie der Erzdiözese Wien in Strebersdorf, tat dorfs ist das Postamt in Wien 14., Haders- aber dann bis zu seiner vor kurzem erfolgten dorf, für das Gebiet ab Neu-Purkersdorf das Pensionierung Dienst am Sonderpädagogi- in → Unter-Tullnerbach zuständig. schen Zentrum in Purkersdorf. Zusatzinformation: 1885 Telegraphenamt Engagements: Funktionär der → ÖVP, → in, 1893 Telefonanschluss für Purkersdorf. ÖAAB-Obmann (1993 bis 1995), Grün- Seit 1. Juni 1996 ist der Postschalterdienst dungsmitglied und Obmann der → Stadtka- am Samstag eingestellt. 1999: Modernisie- pelle Purkersdorf (1986 bis 2002). Von render Umbau ist erfolgt, am 16. November 1990 bis 1995 im Gemeinderat, ab 1991 präsentiert sich das „Postamt neu“. Seit Ausschussvorsitzender für Kultur, Jugend neuem kundenfreundliche Dienstzeitrege- und Sport (Kulturreferent); Obmann des → lung. Kulturbundes Wiental (1991 bis 1995). POSTBERG Er erhielt 1993 die → Partnerschaftsmedail- 388 Meter hoch, zwischen → Irenental und le, 1994 die Silberne → Ehrennadel der → → Stadtgemeinde Purkersdorf und 1995 das Kl. Wienerberg in Unter-Tullnerbach. Goldene Ehrenzeichen des ÖAAB. – Popp ist POSTBÜCHL Großvater von Enkelsohn Florian geworden. Das von der österreichischen Bundespost POSTAMT im Jahre 1973 herausgegebene Postbüchl Frühstadium → Poststation; ab 1870 vor- zeigt „ein architektonisches Juwel“: die Pur- → übergehend im Gasthof zum → Goldenen kersdorfer Poststation des kaiserlichen Wolfen, dann – vermutlich ab 1890 – lange Postmeisters Josef Freiherr von → Fürnberg. Zeit im Hause Wiener Straße 8, seit 1985 POSTKUTSCHE, Die Linzer Straße 3. Das „alte“ Postamt in der Wiener Straße, in einem Nebengebäude 1.) Zwischen 1966 bis 1975 von Zeit zu Zeit eines schon 1572 existierenden Hauses erscheinendes Mitteilungsblatt des → Hei- untergebracht, war in seiner Beengtheit für matmuseums Purkersdorf, auch mit Ankün- den immer größer werdenden Arbeitsanfall digungen der → Volkshochschule. Die Zeit- schon lange nicht mehr geeignet, 1910 wur- schrift enthielt wertvolle kulturhistorische de das zaghaft, 1938 mit Entschiedenheit Beiträge. Schriftleiter: Kustos Franz → Matz- festgestellt. 13 Beschäftigte, davon sieben ka. 2.) Erste Privatlinie der Firma Johann Zusteller, die schließlich 2400 Haushalte Ockermüller in Sieghartskirchen. Sie ver- zu versorgen hatten! Telegraphenstation, kehrte auf der Strecke Wien, Fünfhaus, die Telefonvermittlung, ... unvorstellbar! Mariahilfer Straße (Hotel Holzwarth) nach Aber trotz oftmaliger Urgenz zog sich die Sieghartskirchen. Diese Postkutsche wurde

——— 210 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF im Jahre 1963 von Ottokar → Irschik um POSTSIEDLUNG 5000 Schilling gekauft und im gleichen Jahr Nach 1918 von einem Verein der Post- und dem → Heimatmuseum geschenkt. Das all- Telegraphenangestellten erworbenen mählich altersschwach und „baufällig“ Grundstücken so benannt. Damals an die gewordene Gefährt wird in unseren Jahren Mitglieder vergeben und auch von Postbe- jetzt einer kompletten Revitalisierung unter- diensteten bewohnt. Erreichbar ab → Tull- zogen. nerbachstraße 40.

POSTMEISTER / POSTBEFÖRDERER / POSTSTATION POSTBEFÜRDERER Einst Hauptplatz 5. Historische – erste! – Siehe → Poststation. Soweit bis jetzt eruier- ertragreiche Raststation auf der Strecke bar: Wien-Linz. Bestimmend für Purkersdorf als 1572-1605: „altes“ Postzentrum war seine Verkehrsla- Paul und Hanns Christoff Wolzogen – Post- ge an der Reichsstraße, die dem histori- station damals vermutlich im „Amtshaus“, schen Römerweg über den Riederberg Wiener Straße 12, oder im Nebenhaus folgte (vgl. → Linzer Straße). Schon im Mit- 1618-1621: Thomas Frölich telalter, dann in der Karte von Lazius (16. Jahrhundert) ist so der Straßenzug zu fin- 1649-1794: den, desgleichen 1670 bei → Vischer. 1439 Familie → Pruckhmayr – Poststation nach- ist die allererste Poststation vage erwähnt, → weisbar ab 1659 in der „Gäblitzgasse“, in den Akten des Post- und Telegraphenmu- heute → Herrengasse 17; offizielles Erb- seums ab 1558 nachweisbar, mit 1563 ein- lichkeitsprivileg ab 1749 unterbrochen deutig schriftlich fixiert, aber sicher viel älte- 1684-1688: ren Datums, eben Mitte des 15. Jahrhun- (oder 1700) von einem Reibhart oder Rai- derts, sind doch auch Ort und Kirche weit- bart aus älter als laut ihrer ersten urkundlichen 1794-1796: Erwähnung. (→ Postamt, → Senfelder). Die Ignaz Edler von Sava / oder: Josef von Postkurse liefen damals noch nicht regel- Schönfeld? mäßig. Wer der erste → Postmeister war, ist 1796-1799: nicht bekannt. Ab 1649 war die Station Joseph Friedrich Weber, Edler von → Fürn- durch bald 150 Jahre der Familie → berg Pruckhmayr zu eigen und befand sich ab 1799-1808: → Fürnbergs Sohn Eduard Perinet, mit Admi- 1659 im letzten Haus der damaligen Gä- nistrator-Vertretung blitzgasse; heute Dorfwirt (siehe → Gastro- 1808-1853: nomiebetriebe); (→ Winterweg). 1737 ver- Fürnbergs Neffe Vinzenz Ritter von Pel- legte man Hauptstraße und Poststation ser(n)-Fürnberg und danach dessen Sohn (wieder?) in die Ortsmitte. Carl 1796/1797 ließ Erbpostmeister Edler von 1853-1866: → Fürnberg die nunmehrige Poststation Heinrich Conrad The Losen (✝1866) Hauptplatz 5 im frühklassizistischen Stil 1867 oder 1870: (d. h. dem antiken Griechenland nachemp- Posterblichkeits-Privileg endgültig eingezo- funden) neu errichten. Die reliefgeschmück- gen, Stationsdienst aufgelassen; (→ West- te Fassade dazu ist eine zeitlose Sehens- bahn, → Postamt). würdigkeit geblieben. Sechs Reliefs zwi- schen den Fenstern stellen Postsymbole POSTREITER, Der dar. Das erste den Götterboten Merkur (Her- Sgraffito am Purkersdorfer → Rathaus, mes), das zweite, eine Frau mit abgenom- geschaffen von Prof. Rudolf → Pleban. mener Maske und einer Laterne in der

——— 211 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Hand, versinnbildlicht die Erweiterung des barocken Gestalten flankiert, die Briefboten Gesichtskreises durch das Reisen, das drit- aus verschiedenen Jahrhunderten darstel- te stellt eine Frauengestalt dar, mit einem len. Neben den Stallungen, die den Post- Hund zu Füßen und einem Hahn auf ihrem pferden dienten, stehen ein Faun mit einer Schild. Hund und Hahn symbolisieren Wach- Flöte und ein Löwe mit einem merkwürdigen samkeit, der Schlüssel in der Hand der Frau Blick. Die Poststation in Melk ist ebenfalls verweist auf die Sicherheit der Post. Im vier- mit Stuckreliefs ausgestattet. Neben ihrem ten Bild hält ein Mädchen ein Herz in der Eingang steht ein Diwan aus Stein, zum Hand, ein Sinnbild der Liebesbotschaft. Ausruhen für die Passanten. Erbpostmeis- Das von Reben umrankte Bäumchen, das ter von Fürnberg war auch der Bauherr die- es umschlingt, soll das Vertrauen zur Post ser beiden Poststationen, sowie weiterer bekräftigen. Die fünfte (Frauen-)Gestalt hat Herrschaftshäuser in Luberegg und in ihren Zeigefinger auf die Lippen gepresst Gutenbrunn. und zeigt mit der anderen Hand zur Erde, Das kulturhistorisch so wertvolle Haus eine Geste, die auf Verschwiegenheit der Hauptplatz 5, das nach der Stilllegung als Post und Wahrung des Briefgeheimnisses Poststation (1870) in ein Geschäftshaus – hinweist. Das letzte Bild zeigt (wieder) den kurzzeitig auch Gasthaus – umgewidmet eilenden Merkur und bildet den Abschluss worden war, blieb durch Jahrzehnte ein do- der sinnvollen Allegorien. Das Giebelfeld minierender Bau im Ortszentrum und profi- über dem Portal zeigt einen durch den Wald tierte insbesondere durch den Ausbau zur reitenden Postillion. Im Fries darunter sind Wurstfabrik unter der Familie → Riedmüller, abwechselnd Posthörner und Posttaschen auch im Sinne der Tradition. Mit der schritt- dargestellt. Das Posthaus war ursprünglich weisen Stilllegung des Fleischereibetriebes einstöckig, wurde nach dem Brand von verlor erst recht die klassische Fassade an (→ 1842 Feuersbrünste) nur noch ebener- „Strahlkraft“. Zitat des nach Erwerb des dig wiederhergestellt. 1947 aber erhielt es Komplexes durch drei Baugenossenschaf- dank des damaligen Besitzers, Leopold → ten für die komplette Revitalisierung be- Riedmüller d. Ä., eine Mansarde nach den fassten Architekten: „Seit 1994 hatten wir alten Plänen. Ein großer Doppeladler, an im Zentrum einen leer stehenden, hygie- der Mauerkante → Hauptplatz- → Karl Kurz- nisch bedenklichen Fremdkörper, und Be- gasse angebracht, wurde bereits nach Auf- achtliches wurde geleistet“: eine große lassung des Postbetriebes abmontiert. Der Wohnhausanlage mit (möglicher) Ge- Meilenstein „Über Neulengbach nach St. schäftspassage, in zweijähriger Bauzeit Pölten 5 Meilen“, früher vor dem Posthaus, (Ende 1999 bis 2001). Bezüglich zusätzli- erinnert jetzt am Beginn des Hauptplatzes cher Verwendung des Objekts für kulturelle von der Seite der → Kaiser-Josef-Straße her Belange (Stadtgalerie usw.) stehen Gesprä- an die Zeit der → Postkutsche, die mit dem che an. Bau der → Westbahn bald zur Vergangenheit zählte (→ Postamt). Über Empfehlung des PÖTZELBERGER, Josef Bundesdenkmalamtes erhielten der Akade- Gürtler- und Ziseleurmeister i. R., Metall- mische Maler und Bildhauer Friedrich → bildhauer, Tullnerbachstraße 44, *13.9. Sattler mit Bildhauerkollegen 1978 den Auf- 1939 in Wien. Entstammt einer alten, in trag, die vom Zahn der Zeit angegriffene Purkersdorf bzw. im Wienerwaldraum an- Fassade mit ihren prunkvollen Flachreliefs sässigen Familie; ursprünglich Spengler; zu restaurieren. den bereits Erwachsenen aber zieht es zu einem gestaltenden Beruf: Wappen, Re- In der Nähe von St. Pölten, in Perschling liefs, Kreuze, Verzierungen, (historische) (Gemeinde Kapelln), befindet sich ein Luster, Ziergegenstände aus den Werkstof- sehenswertes Landpostamt. Es wird von fen Bronze, Kupfer, Messing, Zink, Zinn,

——— 212 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Edelmetallen u. v. a. m. stammen so von als „Mühle unter der Ziegelstatt“ genannt ihm. Auch die 1992 an den Stadt-Einfahrten ist. Der letzte Besitzer war Anton Wenzel → Purkersdorfs errichteten künstlerisch-ge- Prager. Er ließ das zur Mühle gehörende schmackvollen Begrüßungstafeln, welche Wohnhaus 1863 aufstocken. Er war nicht die Städtepartnerschaft mit → Bad Säckin- nur Müller, sondern wurde von 1867 bis gen hervorheben! 1891 viermal zum → Bürgermeister ge- wählt. Nach Aufzeichnungen in der Chronik PRADER, Herbert, DI konnte diese – älteste – Mühle Purkersdorfs Architekt, wohnte Dr. Hildgasse 2-8, *3.6. im Jahre 1802 infolge des geringen Wasser- 1928, ✝ 13.1.1980. Bekannter österreichi- standes der → Wien acht Monate nicht mah- scher Bauplaner, -forscher und –publizist, len. → Maria Purkersdorf. → Türkeninvasion. Professor. Verwirklichte in Purkersdorf (Wohnhausanlage Dr. Hildgasse u. a.) seine PRÄMIIERUNGEN Vorstellung von der „Partizipation (Mitwir- Siehe → Schüler-(Studenten-)Prämiierungen. kung des künftigen Wohnungsinhabers bei der Gestaltung seines Heimes) im sozialen PRAXISGEMEINSCHAFT SCHLOSS Wohnhausbau“. Wohnte von 1976 bis zu PURKERSDORF seinem plötzlichen Tod in Purkersdorf und Hauptplatz 6 (Schloss). Dieser Zusammen- wirkte maßgeblich und uneigennützig bei schluss von Psychotherapeutinnen und Psy- den Ortserneuerungs-Bestrebungen mit. chotherapeuten, jüngeren Ursprungs, mel- Sein Sohn Paul ist ein bekannter österrei- det als seine Schwerpunkte: Psychothe- chischer Fotodesigner geworden. rapie, Psychologie, Psychiatrie, Kinderheil- PRAGER, Anton Wenzel kunde, Logopädie, Ergotherapie (in Pla- nung), Lerntherapie, Motopädagogik, Atem- Besitzer der → Pragermühle. *1813, pädagogik und Körpertherapie. Für das ✝1895, Bürgermeister vom 21.7.1867 bis Team zeichnen Dr. Ilse Aumüller, Dr. November 1870, vom Dezember 1870 bis Gudrun Fremut, Sylvia Rainel-Straka und, Juli 1872, vom 1. August 1876 bis 12. zugleich als Ansprechpartnerin, die Winter- Oktober 1881 und vom 13. Februar 1891 gasse 53 wohnhafte, am 3. Juni 1955 gebo- bis 2. September 1891. Im Jahre 1876 war rene Psychotherapeutin Elisabeth → Glatz. er Feuerwehrkommandant. Nach ihm benannt wurde die → Anton Wenzel Prager- PREINL, Friedrich gasse. Facharbeiter, wohnte Bahnhofstraße 40, *23.9.1916, ✝ 27.12.1981, war von 1960 PRAGERMÜHLE bis 1975 Gemeinderat. 1975 wurde er laut Früher Stieglmühle, Haus Nr. 84 am → Flet- Gemeinderatsbeschluss anlässlich des zersteig (damals → Deutschwaldstraße 16 Nationalfeiertages für seine Verdienste um bzw. Schöffelgasse 16, heute Tullnerbach- die Stadtgemeinde als langjähriger Manda- straße 4 und Fürstenberggasse 3 bzw. auch tar mit der Goldenen → Ehrennadel ausge- noch Schöffelgasse 16), beherbergte auch zeichnet. Seine Witwe Gertrude Preinl (Frei- ein → Bad. Der Rest des Gebäudes fiel dem zeit-Künstlerin) ist am 18. März 2000 ver- Bau der → Umfahrungsstraße (→ Tullner- storben. bachstraße, Bundesstraße B 44) im Jahre 1959 zum Opfer. Ein Mühlstein mit der Jah- PREISS, Ingeborg. Mag. reszahl 1572 wurde zur Erinnerung an den Speichberggasse 28. *30. 9. 1940 in Wien, Standort angebracht und mit einem Blu- in Purkersdorf wohnhaft seit 1971, verheira- menbeet umgeben. Die Jahreszahl nennt tet, drei Kinder, zwei Enkelkinder. Besuchte die erste urkundliche Erwähnung im Urbar die Volksschule in Hütteldorf und das Bun- der Herrschaft Purkersdorf. worin die Mühle desrealgymnasium in Mariahilf/Rahlgasse,

——— 213 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF wo sie 1958 maturierte; hielt sich zwecks knapp vor 1840, nach einer Wiese, die nach Sprachstudien anschließend ein Jahr in Pa- ihrem seinerzeitigen Besitzer, dem Wald- ris auf, war 1960 bis 1966 Sekretärin im förster Paul Donner ebenfalls „Donnerin“ Physik-Institut des Reaktorzentrums Sei- hieß. Die Ortschaft dürfte aus einer Ansied- bersdorf und bis zu ihrer Pensionierung im lung salzburgischer Holzarbeiter zur Zeit Familienbetrieb Radl (Blumen) in Hütteldorf Kaiser Leopold I. (*1640, ✝ 1705) hervorge- beschäftigt. Hobbys: Malen. Konkret: Studi- gangen sein. Den heutigen Namen hat der um der Kunstgeschichte 1990 bis 1997 mit Ort einem Eichenstamm zu verdanken, Sponsion! damals „Preßbaum“ genannt. Dieser wurde Mitgliedschaft im Gemeinderat der Stadtge- für eine Mostpresse verwendet. Der Platz, meinde Purkersdorf 1990 bis 1995 und wo die Presse aufgestellt war. soll oft als Versammlungsort gedient haben. wieder seit 2000. 1997 mit der → Ehrenbro- sche in Silber der Stadtgemeinde Purkers- Selbstständige Pfarre seit 1783, bis dahin dorf und dem Silbernen Ehrenzeichen der bei Purkersdorf. Von 1850 bis 1873 mit → ÖVP ausgezeichnet. Dem → Pfarrgemeinde- Tullnerbach vereinigt, bis 1922 gehörte rat gehört sie seit 1987 an. Eichgraben zu Pressbaum.

PREISS, Thomas, DI Dr. PRESSBAUMER STRASSE Speichberggasse 28, *30. 4. 1968, Volks- Ein früherer Name der → Kaiser-Josef-Stra- schul-, Gymnasialzeit und Studium von ße. Siehe → Schwabengasse. 1974 bis 1992: Purkersdorf, → Sacre Coeur PREY, Sigmund, Dr. Pressbaum und Wien, dazwischen 1987 Zi- vildienst beim → Roten Kreuz Purkersdorf, Chefgeologe der Geologischen Bundesan- ab 1983 wissenschaftlicher Dienst bei der stalt in Wien, wohnte Wien 18., Eckpergas- NÖ Landesregierung, 2000 Promotion. Seit se 38, *3. 4. 1912 in Hötting (Innsbruck), ✝ 1987 Organist und Kantor der Pfarre Pur- 12. 3. 1992. Ab 1978 in Pension, blieb kersdorf, seit 1990 Mitglied der → Stadtka- aber weiterhin wissenschaftlich tätig. Prey pelle. Seit 1992 Ausbildungsreferent beim hatte an der Universität in Wien studiert und war in seinem Berufsleben äußerst erfolg- Roten Kreuz Purkersdorf, seit 1997 → Pfarr- reich. Dafür wurde er u. a. mit dem Österrei- gemeinderat (Liturgie), seit 2002 dessen chischen Ehrenkreuz I. Klasse für Wissen- stellvertretender Vorsitzender. 2001 mit schaft und Kunst ausgezeichnet. Er war kor- der Silbernen → Ehrennadel der Stadtge- respondierendes Mitglied der Österreichi- meinde Purkersdorf ausgezeichnet; Verant- schen Akademie der Wissenschaften. Für → wortlicher für das Chorensemble St. Ja- seine Verdienste um die Errichtung und Be- → kob; Sohn von Mag. Ingeborg Preiß. treuung des → Naturparks Sandstein-Wie- PRESSBAUM nerwald war ihm 1975 die Goldene → Ehren- nadel der Stadtgemeinde Purkersdorf verlie- Marktgemeinde seit 1964. Im Anschluss an hen worden. → Tullnerbach, Purkersdorf und → Wolfsgra- ben im Westen des Gerichtsbezirkes Pur- PRINZ, wiederverehelichte Czerny, Renate kersdorf (und westlich des → Wienerwald- Kindergärtnerin, *12. 5. 1956, gehörte ab sees) gelegen; 58.87 km², über 5950, mit der Gemeinderatswahl 1985 bis November den Zweitwohnsitzern gegen 7600 Einwoh- 1987 dem Gemeinderat an (ÖVP). ner, expandierende Großgemeinde. Stand- ort der AHS der Erzdiözese Wien im → Sacre PROCHASKA, Andreas Coeur (neben anderen Schultyp-Anstalten). Regisseur von Kino- und Fernsehfilmen, Früherer Name durch ca. zwei Jahrhunderte Wintergasse 61, *31.12.1964 in Wien, in auch Tannerin oder Donnerin, u. z. bis Purkersdorf wohnhaft seit 1996. Eine Werk-

——— 214 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF auswahl (Filmographie): Sinan Toprak ist Andreas → Friedmann, Freddy → Iversen, der Unbestechliche (ORF und RTL Klaus → Jüptner-Jonstorff, Georg → Kle- 2000/2001), Kommissar Rex (ORF und novsky, Günter → Kulier, Paul → Kuppel, SAT1 2002), Novaks Ultimatum (TV Movie Mag. Franz → Novotny, Kurt Lothar → Polke, SAT1 – 2002), Ausgeliefert / Psychodra- Andreas → Prochaska, Gerry → Walther. ma/TV-Film ORF – 2002) sowie der interna- tional preisgekrönte Kinder-Kinospielfilm PROTAGONISTEN Die 3 Posträuber. Dazu ebenso zu beachten: Bemerkung zu PROCHASKA, Horst IV/2 des Allgemeinen Teils; Einleitung/ Dem am 7. April 1939 geborenen, Rechen- Wegweiser: „Who is who“ – Ausgabe Pur- feldstraße 44 wohnhaften, seit Anfang kersdorf. Andere heimische, wissenschaftliche und 1987 der Purkersdorfer Ortsgruppe der → kulturelle: Berg- und Naturwacht angehörenden und Dr. Kurt → Bayer, Walter → Galla, Dr. Walter am 28. August 1987 angelobten Feld- → → schutzorgan hat der Purkersdorfer Gemein- Grafendorfer, Eva Köck-Eripek, Dr. Ilse derat mit Beschluss vom 29. September Maria → Lechner, Prof. Friedrich → Opfer- 1994 die Silberne → Ehrennadel verliehen. mann, Josef → Pötzelberger, Dr. Peter → Schnitt, Karl → Schwarzer, Alfred → Skokan, PROCHASKA, Werner Peter → Stockhammer, Petra → Unterber- Kaufmännischer Angestellter, Rechenfeld- ger, o. Univ. Prof. Dr. Andreas → Unterreiter, straße 42, *8. 3. 1970, Handelsakade- Dr. Gudula → Walterskirchen, OSR Friedrich mie-Absolvent; war in der Funktionsperiode → Winna. 1995 bis 2000 Mitglied des Gemeindera- tes und von Juni 1995 bis November 1997 PRUCKHMAYR, Martin Purkersdorfer → SPÖ-Vorsitzender (vorher 1649 genannt, ist der erste urkundlich klar einige Jahre Chefredakteur der Purkersdor- aufscheinende → Postmeister Purkersdorfs. fer → Rundschau). Von 1997 bis 2000 leite- Der „Postbeförderer“ Martin Pruckhmayr te er den Gemeinderatsausschuss „Be- kaufte am 4. September 1659 das Haus triebswirtschaftliche Angelegenheiten“ und Ecke → Herrengasse → Wintergasse (Her- ist seit 1999 einer der beiden → WIPUR-Ge- rengasse 17, heute Dorfwirt). Die Familie schäftsführer. Er ist der Sohn von Horst → übte das Amt von 1649 bis 1794 aus, mit Prochaska. einer Unterbrechung von 1684 bis 1700 bzw. eventuell nur 1688, (besetzt durch PROF. JOSEF HUMPLIKGASSE Postmeister Reibhart oder Raibardt). Der Eine an den → Brunnstuben vorbeiführende alte Poststützpunkt brannte 1683 nieder, Seitengasse der → Dr. Hildgasse, ab Nr. 8, wurde wieder aufgebaut und am 4. Oktober benannt nach dem akademischen Bildhau- 1735 abermals ein Raub der Flammen. Die er → Humplik. Die Benennung erfolgte am Familie veräußerte die Liegenschaft und k. 19. September 1961. k. Postmeister Ferdinand Pruckhmayr ver- legte die Station an die inzwischen ausge- PROMINENTE baute Reichsstraße in das „neue“ Posthaus Dazu zu beachten: Bemerkung zu IV/2 des am → Hauptplatz (nicht in den Fürnberg- Allgemeinen Teils; Einleitung/Wegweiser: schen Prachtbau, der bekanntlich erst „Who is who“ – Ausgabe Purkersdorf. 1797 erbaut wurde), wo Pruckhmayr bis Technisch-künstlerische: 1794 amtierte. Sein Nachfolger war vermut- Ing. Robert Sascha → Bastirsch, Prof. Ing. lich Ignaz Sava (1794 bis 1796), den Fritz Gabriel → Bauer, Raimund → Boltz, Ru- schließlich Erbpostmeister Josef von → dolf → Dolezal, Mag. Günther → Dörfler, Ing. Fürnberg ablöste.

——— 215 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

PSCHEIDT, Herbert der. Er war Stadtrat von 1995 bis Septem- Elektrotechniker, Sagbergstraße 4, *4. 4. ber 2001, zuerst für Umwelt- und Zukunfts- 1943. Berufslaufbahn einerseits: Geselle, fragen, dann (mit Herbst 1997) Finanzrefe- Meister mit Konzessionsprüfung, Betriebs- rent. inhaber. Jetzt Mitarbeiter bei „WienStrom“, PUMENEDER, Franz Betriebsstelle Purkersdorf (vgl. → Elektrizi- Ausgebildeter Telegraphist und Fernschrei- tätswerk). Musikerlaufbahn andererseits: ber, wohnte Wienzeile 2-5, *9. 11. 1915 in ab 1973 neuer „Schulbesuch“ beim → Ga- Wien-Hadersdorf, ✝ 29.7.1981. Er war seit blitzer Musikverein, 1980 Einstieg in die 1972 Mitglied des → Roten Kreuzes, versah Werkskapelle der Wiener E-Werke, 1986 Sanitäts- und Journaldienst. Diesen als Mitbegründer der → Stadtkapelle Purkers- Pensionist mit oft 60 Stunden wöchentlich. dorf, bis heute aktiv dabei. 1997 erhält er In Würdigung seiner Verdienste verlieh ihm die → Silberne Ehrennadel der Stadtgemein- Purkersdorf 1980 die Goldene → Ehrenna- de Purkersdorf, 1999 die Bronzene Ehren- del. Er besaß auch noch das Goldene Natur- medaille des NÖ Blasmusikverbandes. freundeabzeichen, das Silberne Gewerk- schaftsabzeichen und das Silberne SPÖ- PSYCHOTHERAPEUTEN UND Parteiabzeichen. –THERAPEUTINNEN a) Siehe → Praxisgemeinschaft Schloss Pur- PUMMER, Karl kersdorf *1849, ✝ 1903, von 2. September 1891 bis b) Mag. Margit → Fally, Ing. Franz → Gröller, August 1903 Bürgermeister in Purkersdorf. Marion → Luksch, Dr. Edith → Schmidt-Bro- In seine Amtszeit fällt die Eröffnung der → sig, Dr. Gerhard → Stemberger, Helga → Volks- und Bürgerschule. Nach ihm be- Wagner. nannt: → Pummerbrücke und → Pummergas- se. Zur Zeit der Monarchie erschloss Pum- PUCHEGGER, Monika mer das Gebiet von Purkersdorf als Aus- Sonderschul-Oberlehrerin i. R., Speichberg- flugsgebiet im westlichen → Wienerwald, gasse 84, *28. 9. 1943 in Wien, seit 1992 ihm verdankt Purkersdorf sein erstes Auf- in Purkersdorf daheim. War seinerzeit Do- blühen. zentin für Keramik am Pädagogischen Insti- PUMMERBRÜCKE tut der Stadt Wien und leitet auch heute noch Keramikkurse für Erwachsene. Als Brücke über die → Wien bei der Einmündung Keramikkünstlerin hat sie auch im Purkers- der → Bahnhofstraße in die → Wiener Straße dorfer Raum bereits ausgestellt. Daneben in → Unter Purkersdorf. Benannt nach Bür- führte sie für die → Volkshochschule Pur- germeister Karl → Pummer. Die Brücke wur- kersdorf durch Jahre Kulturfahrten und bo- de 1976 erneuert. tanische Exkursionen durch und gehörte PUMMERGASSE von 1999 bis 2000 dem Purkersdorfer Ge- meinderat an (SPÖ). Frau Puchegger ist zwei- Vom → Hauptplatz 2 längs der → Westbahn fache Mutter und zweifache Großmutter. bis zur → Schöffelgasse 9, benannt nach Bürgermeister Karl → Pummer. PUKK Siehe → Purkersdorfer Kulturkreis PUNKT Kurzlebige Zeitschrift für den Raum Purkers- PUMBERGER, Roland, DI Dr. dorf 1988/89, nannte sich zuerst Stadt-, Vorstandsdirektor im Energiewirtschaftsbe- dann Bezirksillustrierte, führte als Redak- reich, Robert Hohenwartergasse 4, *2. 1. tionsadresse zunächst Preßbaum (eine In- 1957 in Oberösterreich, wohnt seit 1993 in itiativgruppe), dann Purkersdorf an (Arbeits- Purkersdorf, ist verheiratet und hat zwei Kin- gemeinschaft Publizistik bzw. Büro für Öf-

——— 216 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF fentlichkeitsarbeit und Publizistik), änderte erste Eindruck des Werkes überzeugte voll ihr Impressum von Ausgabe zu Ausgabe. und hat jedermann dafür eingenommen. Die Präsentation einer solch einzigartigen quel- PURK-ARS-DORF lenkundlichen Darstellung wurde mit einem Verein für Kunst und Kultur. Der im Septem- gebührenden Dank an den emsigen und ber 2000 gegründete Verein verfolgt das bestqualifizierten Bearbeiter und Herausge- Ziel, Künstlerinnen und Künstler aus Pur- ber, den Purkersdorfer OSR Friedrich → Win- kersdorf und dem regionalen Umfeld bei der na festlich gestaltet. Verwirklichung ihrer künstlerischen Ambitio- nen und Projekte zu unterstützen und zwar PURKERSDORFER KULTURKREIS (PUKK) durch Veranstaltungen, Organisation, Öf- 1989 gegründet und bis 1997 von Obmann fentlichkeitsarbeit und Marketing sowie Paul → Gindl geleitet, seither von Mag. Ri- finanzielle Hilfestellung. chard Hollinek. Mit dem PUKK soll das kul- Seit der Eröffnungsveranstaltung im Novem- turelle (und damit verbunden wirtschaftli- → ber 2000 im Sanatorium Purkersdorf ver- che) Leben hier durch ein in erster Linie auf zeichnet der Verein knapp zwanzig Veran- den Veranstaltungsort → Stadtsaal abge- staltungen, darunter Vernissagen, Lesun- stimmtes, breitest gefächertes Programm gen, Kabaretts, Gemeinschaftsausstellun- eine wesentliche Bereicherung erfahren. gen u. v. m. Obmann des Vereins ist Dr. Dieses Programm sieht für die jeweilige → Manfred Bauer, führende Mitarbeiter sind Spielzeit zwischen Herbst und Frühjahr fünf weiters Helmut → Tschellnig, Mag. Stefan Veranstaltungen vor, die (auch) im Abonne- Peters, Monika → Dangl, Dr. Josef → Fuchs, ment angeboten werden. Otto Schenk, Hel- und Mag. Inge → Preiß. mut Lohner, Michael Heltau, Erika Pluhar, PURKERSDORF, 850 JAHRE Herwig Seeböck sowie Cissy Craner und (1130-1980) Hugo Wiener sind so schon in Purkersdorf aufgetreten, die Wiener Sängerknaben zu- Eine Heimatkunde zum 850-jährigen Geden- sammen mit Miguel Herz-Kestranek und an- ken der ersten Nennung des Ortsnamens dere Größen von Österreichs Kulturbühne. der Wienerwaldstadt Purkersdorf. Verfasser Der PUKK hat aber auch Veranstaltungen OSR Friedrich → Winna. erschienen 1980 wie „Advent im Wienerwald“ (→ Hilfswerk), im Selbstverlag der Stadtgemeinde Purkers- ein Kirchenkonzert „Der Trompeter von Säc- dorf. kingen“ und quasi als Starthilfe Aufführun- PURKERSDORFER EICHBERG gen der → Theatergruppe Purkersdorf („Je- Siehe → Eichberg. dermann“, „Frühere Verhältnisse“, „Häupt- ling Abendwind“) unter seine „Fittiche“ ge- PURKERSDORFER FOTO- UND nommen, hatte maßgeblich für eine Dichter- FILMCLUB lesung Erich → Auers am Vorabend des Siehe → Foto- und Filmclub, Purkersdorfer 25-jährigen Stadtjubiläums Purkersdorfs (PFFC). (Wildgans und Weinheber bei Anwesenheit der Söhne beider Autoren) mitgewirkt usw. PURKERSDORFER HÄUSERCHRONIK Er setzt seine Tätigkeit aufgabengemäß Am 29. Juni 1983 erfolgte im → Rathaus, im fort. Rahmen eines Vortragsabends der → Volks- Vgl. → Gastspiele, → Veranstaltungsfülle, → hochschule, die Vorstellung dieses im Nikodemus. Gedenkjahr der Türkennot (1683) erschie- nenen Heimatbuches, einer wirtschafts-, sozial- und rechtsgeschichtlichen Ortskun- PURKERSDORFER LISTE (PUL), Die de, nach Aufzeichnungen von Dr. Anton → Eine Wahlgemeinschaft zur Gemeinderats- Schachinger und Rudolf → Pölzl. Schon der wahl 2000. DI Erich → Liehr, Herta → Staffa,

——— 217 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Manfred → Cambruzzi, Ing. Erich → Tecka, gemeinsam mit dem → Verschönerungs- Martin Bauer, Elisabeth → Riedl, Alexander und Fremdenverkehrsverein und mit Unter- Mayerhofer, Ing. Werner Deimel, Christoph stützung durch Landesregierung, Stadtge- Petrik, Werner Frischmann, Maria Stattin, meinde, Banken, Gewerbetreibende und Peter Sudra, DI Annemarie Widen. Wahler- viele weitere Purkersdorferinnen und Pur- gebnis: 339 Stimmen, zwei Mandate (DI kersdorfer. Mit lückenlosen Gewerbe-Listen Erich Liehr, Herta Staffa). und einer Vielzahl von Illustrationen einst und jetzt, darunter einer Gesamtschau des PURKERSDORFER MARSCH Jahrhundertprojekts → Hauptplatzumgestal- Um 1890 von Josef → Schrammel (*1852, tung mit neuem → Stadt- und Kulturzentrum, ✝ 1895) komponiert, lange Zeit verschollen, verbunden mit dem Bau der → Umfahrungs- doch wieder entdeckt, kam er 1976 in Pur- straße am → Gablitzbach. kersdorf zu Ehren. Vom klassischen Wiener Ein weiterer Bildband, ein „Album“ ist 2002 Schrammelquartett am 19. Juni 1976 hier erschienen: Purkersdorf 1880 – 1960, mit erstmals zum Vortrag gebracht, Leiter Prof. Bildern aus einigen Ortsteilen und dem Orts- Lois Bock. Der Marsch ist im typischen zentrum. Herausgeber Helfried Seemann Schrammelstil gesetzt, eine Mischung wie- und Christian Lunzer. Sie bedanken sich u. nerischen, ländlichen und militanten Cha- a. bei Mag. Christian → Matzka für Mitarbeit, rakters. Mit diesem Werk hat sich Josef Anregungen, Korrekturen und Hinweise. Schrammel in Purkersdorf ein bleibendes, lebendiges Denkmal gesetzt. Ernst Fieber, PURKERSDORF, SERVICE-PALETTE Kapellmeister des Ersten Gablitzer Musik- Siehe Allgemeiner Teil/Sachübersicht IIc vereines → D’ Wienerwalder hat den Pur- kersdorfer Marsch 1976 für Blasmusik PURKERSDORFS GESCHICHTE gesetzt. Im groben Überblick: PURKERSDORFER STRASSE Ur- und Frühzeit In St. Pölten gibt es eine Purkersdorfer Stra- Dass vor zig Millionen Jahren unser Raum ße, und zwar im Stadtteil Wagram. Sie von einem großen Meer bedeckt war, dass beginnt bei der Abzweigung von der Wiener der → Wienerwald vor ca. 140 bis 60 Millio- Straße (Bundesstraße 1) nächst der Trai- nen Jahren entstanden ist, sei eingangs nur senbrücke. Auf ihr gelangt man über Neu- beiläufig erwähnt. lengbach nach Purkersdorf (Bundesstraße Vor etwa 9000 bis 8000 Jahren regte sich 44). Auch unsere Partnerstadt Bad → sicher bereits (erstes?) geschichtliches Le- Säckingen hat eine Purkersdorfer Straße. ben im unteren Wiental; für die Jüngere Steinzeit liegt darüber, wohl ganz vereinzelt, PURKERSDORF, GERICHTSBEZIRK aber schon seit einiger Zeit, um die 6000 Siehe → Bezirksgericht Purkersdorf. Jahre altes Quellenmaterial vor. Neueste, PURKERSDORF, GRUNDINFORMATIONEN noch nicht näher ausgewertete Funde auf → Siehe Einleitung, Wegweiser I. dem Georgenberg belegen, dass Purkers- dorf seit dem 8. Jahrhundert v. Chr. (konti- PURKERSDORF, ORTSBILD UND nuierlich?) besiedelt war; weitere Fundstel- GEWERBE IM WANDEL DER ZEIT len im Wien- und Gablitzbachtal lassen, da- Der Jahrhundert-Umbau. Ein Bildband über von ableitend, vermuten und stellen eine die Wienerwaldstadt, 1992 erschienen, neue Sicht für die Vorzeit des ganzen Wie- redigiert, fotografiert – Idee und Konzept, nerwaldraumes in Aussicht. Illyrer der Hall- alle Fotos ohne Quellenangabe – und statt-(Ältere) und Kelten der La Tene-(Jünge- herausgebracht von Raimund → Boltz, re Eisen-)Zeit hat unsere Gegend jedenfalls

——— 218 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF mehr als bloß flüchtig gesehen. Die nachfol- Das landesfürstliche Waldgebiet wurde gende Römerherrschaft hat in Purkersdorf 1500 Sitz des kaiserlichen → Waldamtes, einzelne Spuren hinterlassen, was die Chro- jetzt auch für Forstbetrieb; für Purkersdorf nik für archäologische Funde in Österreich Sitz bzw. bis zuletzt (1848/49) Symbol der zweifelsfrei bestätigt. Der Bau der → West- patrimonialen Behörden. Mit dem Umbau bahn hat hiezu manches ans Tageslicht ge- der staatlichen Verwaltung 1848 wurde fördert; der Gablitzer → Römerstein kann als 1849 die Katastralgemeinde Purkersdorf vorläufig letztes Belegstück aus dieser Peri- zur selbständigen Ortsgemeinde konstitu- ode angesehen werden. Über die Zeit ab iert, die seit 1850/54 auch Sitz eines Be- dem 3. Jahrhundert nach Christus bis zur zirksgerichts ist. Purkersdorf 1929 → Markt- Jahrtausendwende „schweigt die Geschich- gemeinde. In den „Reichsgau“ → Groß-Wien te“ für unseren Raum. Ob über den Ur- wurde unser Ort am 15. Oktober 1938 ein- sprung der Thing-(Versammlungs- und Ge- gemeindet. Wien wurde um 97 Gemeinden richts)Stätten (das → Rote Kreuz am Tropp- von 278 km² auf 1218 km² Bodenfläche ver- bergweg und das → Weiße Kreuz) noch un- größert und zählte damals fast 2,100.000 ter diesem Kapitel Vermutungen anzustel- Einwohner. Auch 1945 bzw. 1947 verblieb len wären oder nicht, wird so bald sicher kei- Purkersdorf zunächst bei (Groß-) Wien. Erst ne Klärung finden. Erst ab der Mitte des 10. am 1.9.1954 wurde es dem Lande Nieder- Jahrhunderts tritt unser Purkersdorf in den österreich rückgegliedert, die Gemeinde Gesichtskreis der Geschichte. neu konstituiert und hier eine Außenstelle der → Bezirkshauptmannschaft Wien-Umge- Vom Walddorf zur Wienerwaldstadt bung errichtet. 1966 → Stadterhebung; Jahrhunderte mussten vergehen, bevor un- 1973 Partnerschaft mit → Bad Säckingen; ser Gebiet in das Blickfeld der Geschichte vgl. → Randgemeinden, → Pfarre, → Poststa- geriet. Karls des Großen vernichtender Zug tion, → Schulen. gegen die Awaren erbrachte wohl die Karo- lingische Landnahme (Awarische Mark = PURKERSDORF VON A-Z Karolingische Ostmark), war für unseren Raum aber ohne bleibende Bedeutung; zum Herausgeber Stadtgemeinde Purkersdorf. Unterschied: Nach dem Jahre 955 n. Chr. Erst-Verfasser: Ing. Albin → Axmann. (Probe- erfolgte die zweite, die deutsche Landnah- druck, 209 Seiten, erschienen 1978, he- me, nach dem Vernichtungssieg Ottos des rausgegeben vom → Verschönerungs- und Großen über die Ungarn auf dem Lechfeld. Fremdenverkehrsverein; im ORF am 7. Au- Das vermutlich um die Jahrtausendwende gust 1978 in einem Interview mit Sabine entstandene Purkersdorf wird als Dorf eines Standenat besprochen.) Leinenband, 231 Burghard 1130 erstmals als „Purchartes- Seiten, erschienen 1980. Das Buch wurde dorf“ in einer Schenkungsurkunde genannt. am 17. Jänner 1982 im Seniorenclub des Ein Ritter Adlbero de Purchartesdorf kommt ORF von Willy Kralik vorgestellt. Am 29. Au- in dieser Urkunde als Zeuge für das Stift gust 1983 schilderte Ing. Axmann in der Klosterneuburg vor. Die Babenberger, Mark- Sendung → Radio vier Viertel in Purkersdorf grafen der Ostmark, erklärten den größten dem Interviewer Günter Frank die Entste- Teil der Wienerwaldgebiete, die sie im 11. hung des Lexikons. An einem Ergänzungs- Jahrhundert als königliche Grundschenkung band 1980 ff. arbeitete Ing. Axmann bis erhielten, zum Bannwald, reserviert zur Jagd knapp vor seinem Tode. Der Band blieb un- für einige wenige. Purkersdorf blieb für Jahr- vollendet und ist daraufhin von Dr. Kurt → hunderte inmitten dieses Bannwaldes. Ort Schlintner durchgesehen, erweitert bzw. ge- und Schloss (Burg) wechselten öfters den strafft, jedenfalls aktualisiert und neu bear- Besitzer und wurden 1333 habsburgisch. beitet worden; Erscheinungsjahr 1993.

——— 219 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

PUTZ, Christian teiobmann der → SP-Purkersdorf abermals im November 1992 . Chemisch-technischer Assistent in der Le- bensmitteluntersuchungs-Anstalt der Ge- 1995 Stadtrat für Jugend, Betriebe und meinde Wien, Hans Buchmüllergasse 9, Sport, 1997 bis 2000 Stadtrat für Recht *24. 3. 1960, verheiratet, Vater einer und Personal. Erst März 2001 wieder Ge- Tochter. Seit langem SP-Funktionär in der meinderatsmitglied: Vorsitzender des Ge- Stadt- und in der Bezirksorganisation (Ju- meinderatsausschusses für betriebswirt- gendarbeit, durch Jahre Bezirksvorsitzen- schaftliche Angelegenheiten. Hat im Früh- der der Sozialistischen Jugend), zog er sommer 2002 Gemeinderat Michael → Hu- nach Dr. Kurt → Waniek 1988 in den Pur- ber als Chefredakteur der Purkersdorfer → kersdorfer Gemeinderat ein, war ab 1989 als Umweltgemeinderat tätig und ab 1990 Rundschau und 2003 Gemeinderat Mag. Vorsitzender des Gemeinderatsausschus- Franz → Ille als Vorsitzenden der SP-Stadtor- ses für Umwelt; stellvertretender Stadtpar- ganisation Purkersdorf abgelöst.

——— 220 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Q

QUELLEN → Beim Heimgarten in 300 m Seehöhe, zwischen → Glaskogl und → Frauenwart in Auf Purkersdorfer Gemeindegebiet: 370 m Seehöhe, → Kranawetter in 410 m Seehöhe am Fuße des → Feuersteins bei der → Un- → Brunnstuben in 286 m Seehöhe gerwiese in 390 m Seehöhe, → Jägerbrünn] in 323 m Seehöhe beim → Weidlingauer Gemeindewald südlich → Frauenbrünnl in 340 m Seehöhe der → Baunzen in 300 m Seehöhe → Irenental am Fuße des → Brunnberges in beim → Brandstadl in 300 m Seehöhe. 275 Meter Seehöhe QUELLEN- BZW. LITERATURAUSWAHL → Hochramalpe in 368 m Seehöhe (bei Pur- kersdorf). Werke über Purkersdorf siehe → Quellens- → Stockbrünnl oberhalb des Friedhofs, toff im Anhang.

——— 221 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

R

RADA, Gustav schaft (→ Wurzbachtal u. ä.). Vgl. → Liebha- ber-Künstler. Gendarmerie-Bezirksinspektor, wohnte Win- tergasse 20, *19.7.1912 in Wien, ✝ 11.2. RADDA, Franz 1988, erster Postenkommandant in der neu konstituierten Gemeinde Purkersdorf 1954. ÖBB-Bediensteter i.R., daheim in Neuleng- Erlernter Mechaniker, 1931 bis 1935 (frei- bach, *21.6.1931 in Almersberg (Neuleng- willig) beim Bundesheer; anschließend trat bach), erlernte das Schuhmacherhandwerk. er in die Gendarmerie ein und stand 1940 Seine große Liebe zur und sein Pflichtbe- bis 1945 als Gendarmeriebeamter im wusstsein gegenüber der Natur führte ihn Kriegsdienst. Nach Rückkehr aus der zur Purkersdorfer → Berg- und Naturwacht. Kriegsgefangenschaft war er ab Oktober Von dieser erhielt er bereits mehrere Aus- 1945 Postenkommandant in Groß-Sieg- zeichnungen für vorbildliche Verlässlichkeit. harts, ab 1. September 1954 in Purkers- Die Stadtgemeinde Purkersdorf verlieh ihm dorf. Er war Träger des Goldenen Verdienst- 1985 die Silberne → Ehrennadel. zeichens der Republik Österreich und des Bronzenen Ehrenzeichens von Niederöster- RADIO „VIER VIERTEL“ reich. Ab 1973 dann in Pension. Diese beliebte Radiosendung gab es am RADAK, Hermann 19.8.1983 auch aus Purkersdorf. Günter Frank moderierte, die → Chorgemeinschaft Friseurmeister i. R., Absolvent der Gewerbe- Wienerwald, der Gablitzer Musikverein „Die schule für Holzverarbeitung, Wurzbachgas- → Wienerwalder“ und die Stubenmusik Rau- se 1b, *31. 5. 1937 in Mödling. Hat zusam- chengern wirkten bestens bedankt mit. Der men mit Gattin Magdalena → Radak einen → Purkersdorfer Marsch von Josef → Friseursalon geführt und sich danach (wie- Schrammel fehlte ebenso wenig wie das → der) der Holzbranche zugewendet. Daneben → hat er etliche einschlägige Kurse besucht Lied von Purkersdorf von Hans Wohlmuth, und war/ist an einigen Ausstellungen betei- der übrigens für diese Sendung als Purkers- ligt: mit verschiedenen, technisch unter- dorfer Hauspoet ein spezielles Gedicht ver- schiedlichen Schnitzarbeiten und als Kera- fasst hatte. Über den → Naturpark erfuhren miker. Vgl. → Liebhaber-Künstler. die Radiohörer manch Interessantes durch den Obmann-Stellvertreter GR Reinhard → RADAK, Magdalena Kickinger, über die → Berg- und Naturwacht aus dem Munde des Einsatzleiters Karl → Friseurmeisterin i. R., Wurzbachgasse 1b, Hofer. Frau Stefanie → Lassmann schilderte *15.9.1935 in Hamburg. Führte zusammen die ungewöhnliche Entstehungsgeschichte mit ihrem Gatten Hermann → Radak durch der → Bücherei 1945. OSR → Winna gab ein 28 Jahre einen Friseursalon und war drei → Jahre als Maskenbildnerin im Theater an Interview über sein neuestes Werk, die der Wien tätig. Besuchte viele Kurse an der Purkersdorfer Häuserchronik, Ing. → Ax- Künstlerischen Volkshochschule und etli- mann referierte über sein Lexikon → Pur- che Seminare an der Kunstschule in Geras; kersdorf von A-Z. Herr Hans → Popenberger, stellt(e) mehrfach aus; beliebte Maltechnik: der Purkersdorfer Holzschnitzer aus → Aquarell; beliebte Motive: Tiere (z. B. aus Deutschwald, präsentierte aus seiner Werk- „Cats“), Menschen, Blumen und Land- statt, und GR Alfred → Czernoch unterhielt

——— 222 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF einmal mehr glänzend als „Specht“. Alles in rium für Verkehrssicherheit in Zusammenar- allem ein Gewinn! beit mit dem ARBÖ angestellten Erhebung in der Kategorie „fahrradfreundlichste RADSPORTVEREIN (R.S.V.) Gemeinde“: vgl. → Einleitungskapitel (Sach- SPORTSTADL übersicht) II. Zeigte seine Gründung im Oktober 1990 an. Jedoch: Unabhängig von der schleppenden Information: Kontaktstelle Sportstadl, Lin- (weiteren) Verwirklichung – Bürgermeister zer Straße 15, Andreas Antlinger. Von die- Schlögl spricht vom fälligen „Lücken- sem Verein liegen keinerlei informative schluss“ – sind heute auf jeden Fall als Nachrichten mehr vor; das Sportstadl-Ge- zweckdienlich fertige Teilstrecken anzuse- schäft existiert nicht mehr. hen: die Bauabschnitte mit Anschluss an den auch über andere Initiativen zustande RADWEGENETZ gekommenen neuen → Troppberg-Radweg Ein Projekt aus dem Kapitel Stadtplanung, und den über diesen zu erreichenden → Wie- dem hier in den letzten Jahren viel Aufmerk- nerwald-Seeweg, vgl. → Mountainbiken. samkeit galt und noch mehr zu gelten hat. Soll doch mit dem Fahrrad der Wunsch nach RAFTL, Josef Bewegung, Ausgleich, Entspannung und Unternehmungsfreudiger Wiener, ✝ 1887, Kommunikation mit der Natur Erfüllung fin- → den. Ein einschlägig versiertes Zivilingeni- „Ahnherr“ und Gründer des Purkersdorfer → eurbüro hat im Einvernehmen mit dem → Sanatoriums, später Evangelische Anstal- ten, Wiener Straße 60-70. „Pedal“ Purkersdorf den Vorstellungen der Gemeinde-Zuständigen Rechnung getragen, RAIFFEISENBANK Pressbaum-Breitenfurt und so ist folgendes, der Natur angepass- tes Konzept entstanden: Filiale Purkersdorf, Hauptplatz 3. Die am 28. Jänner 1978 eröffnete Zweigstelle (vgl. 1. Bauabschnitt von der Wiener Stadtgrenze → Feuerwehr/Versicherung im selben Jahr) bis zum Zentrum (2,85 km, geschätzte Kos- wurde ursprünglich in der → Wiener Straße ten ca. 3 Millionen, 70% Förderung davon 10 errichtet und übersiedelte infolge der gu- der Verein NÖ-Wien, gemeinsame Erho- ten Geschäftsentwicklung am 20. Septem- lungsräume) über → Christkindlwald, → ber 1986 in das neue → Hauptplatzlokal. Wienzeile und → Bahnhofstraße. Der 2. Bau- Sie kann weiter verstärkte Sponsortätigkeit → → abschnitt über Wienerwaldbad, für sich verbuchen. Beim Umbau dieses Ge- Rechenfeld, → Speichbergsiedlung bis zur bäudes wurde auch versucht, die ursprüngli- → Franz Steinergasse, mit Anschluss an che Fassade wiederherzustellen, eben auf den Rad- u. Gehweg beim → Wienerwaldsee das → Ortsbild verbessernde Elemente (5,4 km, ca. 6,5 Millionen Schilling) ist noch Rücksicht zu nehmen. genauer festzulegen. Ein 3. Bauabschnitt Als Selbsthilfeverein in Österreich 1886 soll nach → Gablitz leiten; ein vierter, über gegründet, sieht sich Raiffeisen heute als die → Baunzen und das → Heimbautal zum moderne Universalbankgruppe, für die der Wienerwaldsee, steht noch zur Diskussion. Mensch im Vordergrund steht und für die Eine für den uneingeweihten Beobachter sich trotz Anwendung moderner Technik per- unvorstellbare Fülle von Einzelarbeiten war sönliches Service uneingeschränkt als notwendig, bis am 21. Juni 1990 die Bauar- Hauptaufgabe darstellt. beiten für den 1. Abschnitt beschlossen RAM und die Planung für die 2. Ausbaustufe ver- geben, im Herbst 1991 mit den Bauarbei- 475 Meter hohe Erhebung westlich des → ten begonnen werden konnten. Im übrigen Süßfeldes. Die Bezeichnung ist von „rama“, rangierte Purkersdorf bei einer vom Kurato- räumen, abgeleitet. Im Urbar (Grundbuch)

——— 223 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF ist die → Hochramalpe als „Raumwiese“ bzw. künstlerisch Tätige erfolgt sind: an Dr. eingetragen, eine durch Rodung (rama) Wolfgang → Luf, Johann → Popenberger, angelegte Kulturwiese, heute längst wieder Hans → Wohlmuth; an Alfred → Ciesielski bewaldet. und den bildenden Künstler Mag. Michael Glaeser, mittätig bei der Begründung der RAMBAUSEK, Else Purkersdorfer → Stadtgalerie; an Viktor Schauspielerin und Vortragskünstlerin, Pur- Emanuel → Rigoni; an Georg → Rothenstei- kersdorfer Wohnung Kaiser-Josef-Straße 27, ner. *2. 12. 1907 in Purkersdorf, ✝ 14. 8. 1994. Mehrfache namhafte Spenden der Künstle- Ihr Vater war Steuerdirektor, die Mutter rin selbst haben die Finanzierung des Fonds Tochter eines Schuldirektors aus Wien, der mit ermöglicht, sie stellte sich aber ebenso jenes Haus erbaute, das der beliebten großzügig bei den Bemühungen der Stadt- Künstlerin bis zu ihrem Tode gehört. Mit 16 gemeinde um die Gesunderhaltung des Wal- Jahren volontierte sie am Wiener Burgthea- des (→ Schöffelgedenkjahr 1990) und für ter, mit 17 entzückte sie am Schauspiel- den Bau des → Kindergartens (III) ein. haus Zürich und mit 18 hatte sie schon ein Schon in den bitterarmen 30-er Jahren hatte beachtliches Klassikerrepertoire erspielt. die junge Künstlerin in Purkersdorf bei Be- Sie war an fast allen Bühnen Wiens, aber nefizveranstaltungen (Kinderhilfe u. a.) mit- niemals und nirgends als Ensemblemitglied gewirkt, ihre Heimatbindung zu Purkersdorf tätig und hat weit mehr als 1.000 Rollen ge- hat sie nie aufgegeben, ist eine Förderin im spielt. Zunächst nur Schauspiel, später echten Sinn des Wortes geblieben (siehe kam die Operette dazu. Zirkusprinzessin auch noch → Nepomuk-Gedächtnisstätten). und Goldene Meisterin wurden Riesenerfol- ge und fanden zusammen mit so manchen Ihre glückliche Schauspielerkarriere war anderen Paraderollen ihre Fortsetzungen durch einen Schicksalsschlag in ihrem Pri- bis bald noch in unsere Tage. Erlesene, hei- vatleben getrübt worden. Ihr Gatte, Oberlan- desgerichtsrat Dr. Karl Salzer, den sie 1950 tere und besinnliche Vortragsabende geheiratet hatte, starb nach vier Ehejahren. schlossen sich an, machten mit der Zeit ein schier nicht enden wollendes gefeiertes Re- RANDGEMEINDEN, WIENER pertoire dieses Genres aus. Siehe → Groß-Wien. Zu ergänzen ist, dass Für ihre Tätigkeit erhielt sie zahlreiche Aus- die Randgemeinden, die durch den Schwe- zeichnungen, darunter das Ehrenkreuz für bezustand in den wichtigen Jahren des wirt- Wissenschaft und Kunst, das Goldene Ver- schaftlichen (Wieder-)Aufbaues 1945 bis dienstzeichen des Landes Wien, das Golde- 1954 arg ins Hintertreffen geraten waren, ne Ehrenzeichen Niederösterreichs, die Ro- Vorteile im Bundes-Finanzausgleich durch bert-Stolz-Plakette, viele andere – und den den erhöhten „abgestuften Bevölkerungs- Goldenen → Ehrenring der Stadtgemeinde schlüssel“, den so genannten „7er-Schlüs- Purkersdorf. An Ehrungen auf offener Bühne sel“ erhielten. Ende der 80-er Jahre wurde nahmen auch die Repräsentanten Purkers- diese Regelung durch verschiedene öster- dorfs teil, ein Festakt im heimatlichen Pfarr- reichische Gemeinden eingeklagt, es kam saal (1982) und ein Groß-Empfang im → zu einem argen Vernetz-Verwirrspiel von Ab- Rathaus (1987) haben den Würdigungs- machungen, Kündigungen, Klagen und Ge- Kranz abgerundet. Zum 75. Geburtstag der genklagen, die schließlich durch ein Er- Künstlerin stiftete ihr die Stadtgemeinde kenntnis des Verfassungsgerichtshofs zu Purkersdorf den Else Rambausek-Kulturring Ungunsten der Randgemeinden entschie- und den Else Rambausek-Künstlerförde- den wurden. Diese hätten unter Umständen rungsfonds, aus dem bisher (1987, 1989, ungeahnt hohe Millionenbeträge zu refun- 1994 und 1997) sieben Auszeichnungen dieren gehabt, wodurch ihr Bankrott unab- (Dotierungen) an Purkersdorfer Künstler wendbar gewesen wäre. Schließlich sind sie

——— 224 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF mit relativ geringen Abschlagszahlungen da- RATTENLOCH vongekommen. Durch die Presse in den 50-er Jahren kolpor- tierte Bezeichnung laut Volkswitz für die RANZENGRABEN Westbahnunterführung im Zuge der Bundes- Zwischen → Süßfeld und → Hochramalpe straße 1 vom → Hauptplatz über die begin- fließt dieser Bach und bildet am Ende der → nende → Pummergasse zur → Wiener Stra- Süßfeldstraße die Gemeindegrenze gegen ße. (Heute Umfahrungsstraße „alter Ast“.) Gablitz. Nahe der → Linzer Straße mündet er Errichtet 1927/1928, damals eine Errun- in den → Gablitzbach. Der Name kommt von genschaft! Kurve, Enge und geringe Höhe „Ramsa“, der alten Bezeichnung für Bär- der Durchfahrt stellten mit stetig steigender lauch, der dort vorkommt. Aus Ramsagra- Motorisierung in den Jahrzehnten nach ben entstand das Wort Ranzengraben. 1945 ein arges Verkehrshindernis dar. In- zwischen durch zwei → Umfahrungsstraßen RATHAUS und den → Autobahnbau „entkriminalisiert“. Dieses wurde ursprünglich als Schulhaus RECHENFELD erbaut und fand als solches 1875 bis 1899 seine Verwendung, bis Raummangel einen Siedlung zwischen dem linken Ufer der → neuen Schulbau erzwang (→ Schulen). Die Wien und der → Tullnerbachstraße einer- bisherige Schule fungierte ab da als Amts- seits, der gegen die → Deutschwaldstraße haus, Gemeindeamt (→ Stadtamt), (Ent- zu auslaufenden → Kaiser-Josef-Straße und fremdung in der NS-Zeit siehe → Groß- dem Haus Tullnerbachstraße 39 anderer- seits. 1688, nach anderen Quellen bereits Wien), für die Außenstelle der → Bezirks- 1668, wurde in der Wien eine Rechen-Anla- hauptmannschaft (bis 1985), verschiedent- ge als Auffang-Gitter einer Holzklause → lich für das Arbeitsamt, wieder für einige („wasserclaus und rechengebäu“) für das Schulklassen, das → Heimatmuseum (heu- schwimmende Holz errichtet, da die Stäm- te → Humplik-Jone-Raum), für Mietparteien me im Schwemmbetrieb flußabwärts u. a. m. Das bald nach dem Wiedererstehen gebracht wurden. Daher der Riedname Purkersdorfs (1954) mit Gemeinderatsbe- Rechenfeld. Der Rechen wurde 1754 wegen schluss vom 20. Mai 1958 modernisierte ständiger Hochwassergefahr entfernt. Der Gebäude wurde 1985 bis 1987 im Zusam- erste Spatenstich zur Siedlung erfolgte menhang mit der Schaffung des → Stadt- 1909. und Kulturzentrums, verbunden mit dem RECHENFELDSTRASSE Bau eines repräsentativen → Stadtsaals re- vitalisiert. Es dient heute ausschließlich Mit der → Wien und der → Tullnerbachstraße kommunalpolitischen Zwecken. An der Süd- bis zur Einmündung in diese parallel laufen- ost-Fassade ist ein Sgraffito (Kratzputz in de Aufschließungsstraße am Südrand des verschiedenfarbigen Schichten) Der Postrei- → Rechenfeldes. ter zu sehen, hergestellt von Prof. → Ple- REDL, Richard, Ing. ban. Die Rathausstuben sind das Restau- rant im → Stadtsaal. Technischer Amtsrat der Gemeinde Wien, Oberförster, Deutschwaldstraße 15, Überlegungen, dann und wann angestellt, *15.3.1943 in Wien, aufgewachsen in Bie- den Sitz des Stadtamtes zu transferieren, dermannsdorf und in Mödling, Abschluss sind (bis jetzt) nicht zu Ende geführt, ge- der Schul- und Berufsausbildung 1964 mit schweige denn in die Tat umgesetzt wor- der Staatsprüfung für den Försterdienst. den. Vgl. → Stadtentwicklungskonzept, vgl. Nach Präsenzdienst u. a. 1967 Übernahme auch → Aktive Wirtschaft. des Reviers der Forstverwaltung Lainz der

——— 225 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

MA 49 Stadtforstamt Wien, ab 1968 bis te von 1949 bis 1963 ununterbrochen in heute Revierleiter. Für sein einschlägiges der Purkersdorfer Volksschule. Anlässlich Engagement insbesondere im → Naturpark ihrer Pensionierung wurde ihr am 18. Jänner ist er 1997 mit dem NÖ Naturpark-Ehrenzei- 1964 der Titel eines Volksschuldirektors chen und dem → Natur- und Umweltpreis der verliehen. Die Marktgemeinde Purkersdorf Stadtgemeinde Purkersdorf ausgezeichnet ehrte sie 1964 durch Verleihung der Silber- worden. nen → Ehrenbrosche.

REHGRABEN REICHMANN, Wilhelm, Dr. An der → Gablitz-Purkersdorfer Gemeinde- Betriebsleiter, Wintergasse 75, *31.10. grenze, nächst der → Linzer Straße in den → 1950 in Villach, seit 1988 in Purkersdorf Gablitzbach mündend, seit eh und je von wohnhaft, verheiratet, zwei Kinder, Studium Rotwild bevorzugt. der Volkswirtschaft, dann beruflich kurz in der Arbeiterkammer, dann etliche Jahre REHGRABENBERG Bankorganisator bzw. -manager im In- und 463 Meter hoch, am nördlichsten Zipfel des Ausland. So war Dr. Reichmann von 1992 Purkersdorfer Gemeindegebietes, durch bis 2000 Leiter einer Bank, die er selbst den → Rehgraben vom → Buchberg getrennt. erst aufbauen hatte müssen. Seit 2001 übt er seinen Beruf selbstständig aus. Der Mit- REICHELT, Walter begründer der Wohnstätte Wintergasse 75 Technischer Angestellter und Expeditleiter, gehört seit 2002 dem Purkersdorfer wohnte Wienzeile 2-5, *8. 5. 1922 in Pur- Gemeinderat an, als Mandatar der → Liste ✝ kersdorf, 3.1.1992. Maschinenbauschul- Baum, nach Marga → Schmidl, die als Stadt- Absolvent, Wehrmachtsangehöriger, in rus- rätin Mag. Josef → Baum nachgefolgt ist. sischer Kriegsgefangenschaft, ab 1948 im Berufsleben. Seit 1960 ehrenamtlich im REINISCH, Stefan Dienst des → Roten Kreuzes mit verantwor- tungsvollen Funktionen, zuletzt Bezirksstel- Tischler, wohnte Süßfeldstraße 49, *24. lenleiter-Stellvertreter und Rettungsrat. 12. 1901, ✝ 7. 5. 1992. Jahrzehntelanger Mitarbeiter der SPÖ, u. a. auch ehrenamt- Auszeichnungen: Bronzene, Silberne und lich als Bezirkssekretär. Für seine Mitglied- Goldene Medaille für besondere Verdien- schaft im Gemeinderat 1954 bis 1965 ste, Bronzene Ehrenspange anlässlich der → 1000. Rettungsausfahrt, Goldenes Dienst- erhielt er 1965 die Goldene Ehrennadel jahresabzeichen für 20-jährige freiwillige der Marktgemeinde Purkersdorf. Arbeit mit über 20.000 ehrenamtlich geleis- REISEBÜRO PURKERSDORF teten Stunden. Die Stadtgemeinde Purkers- dorf verlieh ihm 1980 die Goldene → Ehren- Wiener Straße 10, Gründung im Jahre nadel. Nach schwerer Erkrankung ab 1986 1959, Inhaber Aage Hansen-Löve. Mit in der Reserve verblieben. Unterstützung der NÖ Landesregierung wur- de hier eine Informationsstelle für den REICHERT, Emma Fremdenverkehr eingerichtet. Das Büro Oberlehrerin, Volksschuldirektorin, *9. 7. führte ab 1962 auch Theaterkarten und 1901 in Wien, ✝ 15.2.1971, erster Dienst- einen Theaterbus zu den Wiener Bühnen. posten Wien-Meidling. Im Kriege in Kulmsee Auch Fahrten ins Weiße, ins Grüne und bei Thorn im damaligen Gau Danzig, in einer Überraschungsfahrten organisierte Han- Schule mit rund 2000 meist polnischen Kin- sen-Löve. Am 21. Jänner 1969 setzte er, dern tätig gewesen, kam sie im Jahre 1945 Vater von sechs Kindern, seinem Leben mit dem letzten Transport in die CSSR und durch Selbstmord ein Ende. Seine Ehefrau erst 1949 nach Österreich. Sie unterrichte- Jaqueline Hansen-Löve führte zunächst das

——— 226 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Reisebüro weiter, dieses schloss aber am pädagogik. Mitglied verschiedener Literatur- 31. Dezember 1974 seine Pforten. vereinigungen, u. a. auch beim Wiener- wald-Literaturstammtisch. Veröffentlichun- REISEBÜRO RING gen, Beiträge in Anthologien, Lesungen, Als Busunternehmen Rudolf Ring und Sohn auch im Rahmen der Mitgliedschaft bei Pur- 1920 in Gablitz gegründet. Das Reisebüro kARSdorf. Regina Reiter schreibt Lyrik, Pro- wurde 1972 eröffnet, gleichfalls in Gablitz. sa, Essays, widmet sich aber zunehmend 1976 stellte es sich mit Billigung des Lan- mehr der Abhaltung von Schreibwerkstätten desfremdenverkehrsamtes dem → Frem- und Schreibanimationen, u. a. auch immer denverkehrsverband Wienerwald in Purkers- wieder an der → VHS Purkersdorf, um litera- dorf, → Pummergasse 4, für Belange des rische Texte und kreatives Schreiben Inter- Reisedienstes und der Unterkunftsvermitt- essierten jeden Alters zugänglich zu ma- lung zur Verfügung. Es arrangierte außer- chen. dem Gesellschaftsreisen, Sternfahrten, Busreisen und nahm Buchungen jeder ein- REMISE schlägigen Art entgegen. Rudolf Ring d. J. Sie stand im unteren Teil der → Neugasse. war auch Bezirksvertrauensmann für die Au- Nachdem das Bundesdenkmalamt auf die tobusunternehmungen; er fiel am 21. Fe- Wichtigkeit der Erhaltung dieser Wagenre- bruar 1982 im 39. Lebensjahr einem tragi- mise hingewiesen hatte, erzielte die Ge- schen Unfall zum Opfer und erlitt tödliche meinde durch Verhandlung mit den Eigentü- Verletzungen. Sein Nachfolger Rudolf → mern (Alpenland und Konsum) die Zusage, Rostek (siehe Reisebüros 2002/03) trenn- den Schuppen kostenlos zu bekommen. Le- te sich vom → Fremdenverkehrsverband. diglich für die Abtragungskosten hätte die Gemeinde selbst aufkommen müssen. REISEBÜROS 2002/03 Nach einem Gutachten von Zimmermeister a) Mag. Renate Macho – Reise und Karten- Anton → Wanas stand fest, dass der Holz- büro. bau Stück für Stück abgetragen und an ei- b) Rudolf Rostek, Nachfolge → Reisebüro nem neuen Ort aufgestellt hätte werden Ring, jetzt zusätzlich → Stadttaxi. können. Etliche Kulturbegeisterte waren c) Ruefa-Reisen – eine Filiale von 90, auch sich darin einig, die Remise zu retten. mit Studien- und Schulungsreisen. Die große Menge zeigte sich aber unbeein- REISNER, Annemarie druckt vom historischen Wert dieses Bau- werks und wollte keine Arbeit damit haben. Land- und Forstwirtin, Wiener Straße 58, Überdies wo die Abtragungskosten in die *29.7.1950 in St. Pölten, in Purkersdorf Hunderttausende Schilling gegangen wä- seit 1977 daheim, verheiratet, zwei Söhne; ren; und das Finden eines Ersatz-Platzes ab Matura bis zum heutigen Beruf in fast aussichtslos schien. Also wurde die Re- Kilb/NÖ u. a. Verwaltungsangestellte in ei- mise im Dezember 1982 geschleift. Sie war ner Wiener Privatklinik, Gemeinderätin einer der letzten Wagenschuppen, die noch (SPÖ) vom 10. Dezember 1996 bis zum im Bezirk erhalten waren, war eindeutig vom Ende der Legislaturperiode 2000 und wie- Bauzustand her bestens erhalten. Sie war der ab 19. September 2002, vorrangig ein- Zeuge der alten Kutschenzeit, der Zeit, der gesetzt für die Partnerschaft mit → Sanary Purkersdorf großen Aufschwung als → Post- sur Mer. station und Naherholungsgebiet, als Som- REITER, Regina merfrischegebiet verdankte. Trainerin, Wiener Straße 58, *6.7.1967 in RENARTH, Kirsten Purkersdorf, ausgebildete Schreibpädago- gin nach der am Polycollege Stöbergasse Siehe → Sportehrenzeichen, → „Autark“- entwickelten Methodik der Wiener Schreib- Sportler.

——— 227 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

RENARTH, Wilfried ren in Purkersdorf auf, wurde Mentor und Bezirksinspektor der Justizwache i. R., Stütze der noch ganz lockeren sozialdemo- Robert Hamerlinggasse 3, *11. 9. 1950. kratischen Lokalorganisation, gründete hier Seit 1975 verheiratet mit Margit geb. Sta- den bis 1934 (!) bestehenden Arbeiterbil- nek, zwei Kinder, in Purkersdorf wohnhaft dungsverein „Galilei“, bezeichnete das als seit 1982. Stadtparteiobmann und Gemein- seinen Umstieg in die alltägliche Parteipra- derat der → Freiheitlichen Partei, Ortsgrup- xis und erinnerte sich auch noch Jahrzehnte pe Purkersdorf, seit 1988 bzw. 1989, später an so manche Einzelheiten „wie Bezirksparteiobmann seit 1992. Er war zu damals“. In Purkersdorf lernte er übrigens den späteren Nationalratspräsidenten Leo- dieser Zeit auch aktives Mitglied der → pold Kunschak (*11. 11. 1871, ✝ 13. 3. Berg- und Naturwachtgruppe Purkersdorf. 1953), ÖVP, von Jugend an politisch aktiv, 1997 Mandatsniederlegung, damit Aus- kennen. scheiden aus dem Purkersdorfer → Gemein- derat, Austritt aus der → Freiheitlichen Par- RESCHL, Klaus-Peter tei. Seit 1999 Mitglied des Purkersdorfer → Bankangestellter, früher Hardt-Stremayr- Kameradschaftsbundes, 2001 aus gesund- gasse 5-7, jetzt wohnhaft in Wien-Haders- heitlichen Gründen Beendigung des aktiven dorf, *12.4.1858 in Deutschland, ab 1964 Dienstes bei der Berg- und Naturwacht, dann in Purkersdorf beheimatet, seit 1973 Gruppe Purkersdorf. in Wien in der Creditanstalt beschäftigt. Freiwilliger Mitarbeiter beim → Roten Kreuz RENDEZVOUSSTEIN Purkersdorf seit 1975. Funktionen: stellver- Skulpturengruppe vor der → Bank Austria, tretender Abteilungskommandant, jetzt Zweigstelle Purkersdorf. Eine vom Bildhauer gleich einem → Ombudsmann. Auszeich- Kurt Seehofer geschaffene, raumgestalten- nungen: Fahrtenspange für 2500 Ausfahr- de Skulpturengruppe, gedacht als Einla- ten, Goldenes Dienstjahresabzeichen für dung zum Ruhen und Verweilen auf dem ver- 25-jährige Mitarbeit, Verdienstmedaille in kehrsberuhigten → Hauptplatz. „Ein Ren- Bronze für 25-jährige Tätigkeit im Feuer- dezvous trägt die Chance in sich, Beziehun- wehr- und Rettungswesen seitens des Lan- gen neu zu gestalten, bestehende zu überle- des NÖ, Silberne → Ehrennadel der Stadtge- gen und neu zu ordnen“, so die Sinngebung meinde Purkersdorf, verliehen mit Gemein- des Künstlers für seinen ersten öffentlichen deratsbeschluss vom 13. Dezember 1990. Auftrag, durch die Bank Austria eben. Das Material stammt aus einem Bruch bei Bad REVOLUTION 1848 Vöslau, ist Lindabrunner Konglomerat, es Von den schweren Erschütterungen dieses hat Tausende und Abertausende von Jahren Jahres waren auch die Purkersdorfer betrof- bedurft, bis sich dort die eiszeitlichen Geröl- fen. Auch hier wurde eine aus 67 Mann be- le „ein Rendezvous gaben“, zusammenhiel- stehende Nationalgarde aufgestellt. In der ten. Eine Widmung, eine Aufforderung! Chronik ist die begeisterte Rede wörtlich Anlässlich der 100-Jahr-Feier der Purkers- aufgezeichnet, die der Kommandant Josef dorfer Bank Austria (30. August 1998) Kurz (Bruder von Karl → Kurz) – wird bald ab- schenkte diese die Skulptur der Stadtge- gelöst von Johann Dewanger (vgl. Rudolf → meinde Purkersdorf. Dewanger) – bei der Fahnenweihe hielt. Im Mai des Sturmjahres 1848 waren die Pur- RENNER, Karl, Dr. kersdorfer Zeugen der Flucht des Kaiserho- Der bedeutende österreichische Staats- fes nach Innsbruck. Ohne den gewohnten mann (*14.12.1870, ✝ 31.12.1950) hielt Aufenthalt bei der → Poststation raste die sich aus rein persönlichen Gründen in den Wagenkolonne durch den Ort. Bei der Flucht 90er Jahren des 19. Jahrhunderts des öfte- im Oktober passierte der kaiserliche Hof

——— 228 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Purkersdorf abermals. Als die Oktoberereig- RIEDL, Elisabeth nisse über Wien zogen und die Stadt durch AHS-Lehrerin, Wintergasse 4-6, *18.6. Windischgrätz und Jellacic eingenommen 1950, im „Nebenberuf“ Sexualpädagogin wurde, kam die Ernüchterung. Die Fahnen einerseits – und andererseits Künstlerin, der Revolution verschwanden, auch unser die verschiedene Materialien bearbeitet: Ort erlebte das Ende: Entwaffnung der Na- Keramik, Textil, Malerei und Holz. Als tionalgarde, Flüchtlinge aus Wien, Aufent- geachtete Purkersdorfer Zeitgenossin ver- halt ausländischer Diplomaten im Ort und schiedentlich engagiert. Mangel an Nahrungsmitteln. RIEDMÜLLER, Leopold, der Ältere Trotz Wiederherstellung des Absolutismus hat das Jahr 1848 doch Reformen Wurstfabrikant, Kommerzialrat. Er wohnte gebracht, beispielsweise die Selbstverwal- im Betriebsgebäude Hauptplatz 5 (→ Post- tung der Gemeinden. An Stelle des bis station), *9.8.1879, ✝ 1.1.1960. In der Ers- 1849 eingeschränkt amtierenden → Orts- ten Republik standespolitisch führend tätig, richters trat der frei gewählte → Bürgermeis- 1936 Obmann der Bezirksgewerbestelle, ter (vgl. → Besatzung). war nach 1945 maßgeblich am Wiederauf- bau in Purkersdorf beteiligt, außerdem der RICHTER, Jolanda, Mag. erste Orts- und Bezirks-Obmann des → Wirt- schafsbundes der Nachkriegszeit: 1954/ Die am 10. September 1971 in Holland 1955 (Zweiter) Vizebürgermeister, 1958 geborene, seit 1976 in Wien bzw. Maria wurde er → Ehrenbürger. Anzbach lebende und zu Verwandtschafts- besuch mitunter in Purkersdorf weilende RIEDMÜLLER, Leopold, der Jüngere Künstlerin hat ein gediegenes Studium Juniorchef, darauffolgend Firmenleiter, absolviert: Violoncello, Darstellende Kunst, wohnhaft ebenfalls Hauptplatz 5, *27.11. vor allem Malerei bei Prof. Wolfgang Hutter. 1903, ✝ 9.12.1977. Er baute den Betrieb Am 27. September 2001 konnte sie mit über Purkersdorf hinaus weiter aus, schuf einer großartigen Vernissage in der Purkers- zahlreiche Werkswohnungen und hatte an → dorfer Stadtgalerie aufwarten: „Zauber- der Wirtschaft in der Gemeinde großen An- frauen: Frauenzauber“. Vorausgegangen teil. 1965 wurde er Purkersdorfer → Ehren- (zum Teil auch mit Konzert) waren dem Ein- ring-Träger, 1971 vom Bundespräsidenten zel- und Gruppenausstellungen sowie mit dem Kommerzialratstitel ausgezeich- Gesamtkunstwerkaktionen in Neulengbach, net; im selben Jahr verlieh ihm der Österrei- in Klosterneuburg, in Wien selbstverständ- chische Genossenschaftsverband das Gol- lich und in Tschechien, Italien und der Slo- dene Ehrenzeichen, das → Rote Kreuz, des- wakei. Und zudem die Gründung des sen Mitarbeiter er war, die Verdienstmedail- Ensembles „Windspiel“ für Mittelaltermu- le in Bronze. Dem Gemeinderat gehörte er sik. von 1955-1970 an, außerdem war er einige RICHTER-MINDER-SIEDLUNG Jahre hindurch → Pfarrgemeinderat. Er war auch lange Jahre Aufsichtsratsvorsitzender → Im Jahre 1928 entstanden. Bei der Tull- der → Volksbank Purkersdorf. Seine höch- nerbachstraße Nr. 91 Zugang über die → ste Auszeichnung: der päpstliche Silvester- Wien. Benannt nach den ursprünglichen orden. Grundbesitzern, dem Landwirt Eduard Rich- ter und Frau Minder, die die Parzellierung RIGONI, Viktor Emanuel durchführen ließen. Der bald legendäre ös- Künstler, Süßfeldstraße 31, *5. 1. 1945 in terreichische Gewerkschaftspräsident Jo- Basel, aufgewachsen in Neapel; ab 1962 in hann → Böhm (*1886, ✝ 1959) wohnte zeit- Österreich, zuerst Wien, seit 1980 in Pur- weise in dieser Siedlung. kersdorf ansässig. Besuchte von 1963 bis

——— 229 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

1967 die Graphische Lehr- und Versuchsan- nannt nach Robert Hamerling, österreichi- stalt in Wien, ist seit 1968 als Musiker, Au- scher Dichter, *24.3.1830 als Rupert Ham- tor und Komponist (Mitglied von AKM/ Auto- merling in Kirchberg am Walde. ren-Musiker-Komponisten sowie Austro-Me- ✝ 13.7.1889. chana) und seit 1976 als Maler tätig. Kann auf zahlreiche Ausstellungen im In- und Aus- ROBERT HOHENWARTERGASSE land hinweisen (natürlich auch in Purkers- Seitengasse der → Deutschwaldstraße ge- dorf). genüber Nr. 13, nächst dem → Heimgarten, Neben seiner bekannten künstlerischen Tä- benannt nach dem Vizebürgermeister → Ho- tigkeit Initiator und „Vormann“ der Trommel- henwarter. Die Benennung erfolgte am 19. gruppe „Percussion“. 1994 durch Gemein- 9. 1961. deratsbeschluss mit dem Preis des Else Rambausek-Künstlerförderungsfonds aus- ROCHUSGASSE gezeichnet. Zwischen → Marterbauerstaße 14 und → Auch sein Sohn Ramon hat bereits den Weg Ziegelfeldgasse 24, nach dem Vater des künstlerisch-technischer Daseinsreflexion Bürgermeisters und Chronisten Karl → Kurz erfolgreich eingeschlagen. benannte Gasse in der → Ziegelfeldsied- RINALDAWEG lung: → Ziegelfeld. Zweigt von der → Tullnerbachstraße gegen- RÖMERSTEIN, GABLITZER über der Franz → Steiner-Gasse ab und führt → zur Bahnhaltestelle Unter-Tullnerbach. Be- In der Nähe des Weißen Kreuzes befindet nannt nach der Anrainerfamilie Rinalda. sich das Gut Rabenstein. Dort hat am 22. Oktober 1975 Ing. Leopold Rainer beim RISS, Ingo, Dr. Pflügen den Gablitzer Römerstein entdeckt. Rechtsanwalt, Berggasse 8, *29.1.1960 in In der Hauptstraße 18, → Gablitz, steht das Salzburg. In Purkersdorf wohnhaft seit Bauernhaus Rainer, in dessen Hof der 1997, Mitglied des Gemeinderats seit März Römerstein aufgestellt worden ist, der aus 2000 als Mandatar der → Liste Baum. der ersten Hälfte des zweiten Jahrhunderts Schon vorher in der Friedensbewegung und stammt. Es ist der Grabstein des Ehepaa- für den Neutralitätserhalt engagiert. Bei der res Lutussa und Esinertus, wie man aus der Landtagswahl 2003 war er Kandidat der Inschrift im unteren Teil des Steines ent- Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ). nehmen kann. Sie reichen einander die Hände. Die Frau hat ihre linke Hand auf die RITSCHER, Emil Schulter ihres Mannes gelegt. Sie trägt ein Gemeindebediensteter i. R., Kaiser Josef- langärmeliges Untergewand, darüber ein Straße 21, *24. 10. 1924 in Budapest, er- ärmelloses Obergewand und noch einen lernter Beruf: Maurer. Mitglied und Charge, schweren Mantel. Das nach innen eingeroll- jetzt in der Reserve der Freiwilligen → Feuer- te Haar wird von einer Haube gekrönt. Der wehr Purkersdorf; Eintritt 6. 1. 1950. Für bärtige und kurz gelockte Esinertus trägt ein seine jahrzehntelange spezielle Leistung langärmeliges Gewand mit Umhang und bei der Feuerwehr erhielt er 1979 die Silber- Halstuch. Dieser Fund kann als weiterer ne → Ehrennadel der Stadtgemeinde Pur- Beleg für die Besiedlungskontinuität unse- kersdorf. Er war Obmann des → Arbeiter-Sa- res Raumes zwischen Urzeit und Mittelalter mariterbundes und ist Da Milan der Purkers- dienen. dorfer → Typen. Denn die Frau auf dem aufgefundenen Grabstein ist eindeutig eine Keltin, Gattin ei- ROBERT HAMERLINGGASSE nes Römers. Sie waren offenbar dort da- Seitengasse der → Süßfeldstraße bei Nr. 21 heim. Verschiedene (weitere) Indizien, auf zur → Konstantin Walz-Gasse Nr. 39. Be- Gablitzer wie auf Purkersdorfer Boden spre-

——— 230 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF chen ja dafür, dass in unserem geschichts- gen. Das freiwillige Rettungskorps Purkers- trächtigen Flecken (vgl. → Rotes Kreuz am dorf-Gablitz wurde dann 1909 gegründet, Troppbergweg, Weißes Kreuz, → Georgen- jetzt über Initiative des → Gablitzer Gemein- berg, → Purkersdorfs Geschichte), illyrisch- dearztes Dr. Julius Singer. Damals wurden keltische (Höhen-)Siedlungen bestanden die Rettungstransporte mit Pferdewagen haben. Im konkreten Fall könnte (hernach) durchgeführt. In Purkersdorf kaufte die eine römische Befestigungsanlage gestan- Gemeinde 1913 einen der modernen Hygie- den sein. Sprachkundige führen übrigens ne entsprechenden Rettungswagen der Fa. die Bezeichnung „Rabenstein“ (auch ein Lohner. 1934 übernahm die Hietzinger Sta- Flurname), da im „Volkston“ „Robnstoa“ ge- tion den Rettungsdienst. Im Jahre 1937 hin- nannt, unter Umständen auf „Romsta“ – gegen wurde den Mitgliedern der Freiwilli- Romstein – Römerstein – zurück. gen → Feuerwehr Purkersdorf Belohlawek Der Gablitzer Ortsteil Hochbuch hieß – nur und → Thomasberger die Führung der Ret- um ein weiteres Detail zu erwähnen – im 19. tungsabteilung übertragen. Am 15. April Jahrhundert noch Hochburg. Ähnlich dem 1939 trat Dr. August Bernhauser seinen Georgenberg: Der → Troppberg behält unter Dienst in der Rettungsstelle Gablitz (vgl. → Umständen noch so manche Möglichkeit an Groß-Wien) an, den er über 20 Jahre versah. (ur-)geschichtlicher Überraschung, in sei- Bis zum 30. Juni 1960 wurde der Rettungs- nem Fall auch kultischer Provenienz bei und Unfalldienst durch die Rot-Kreuz-Dienst- sich. Wenn ja, dann vorerst? Bis wann? stelle Gablitz durchgeführt. Ein schwerer Unfall – Tod des Fahrers, schwer verletzter ROPPERSBERG Sanitäter, Totalschaden des Autos – setzte 512 Meter hoch, beliebtes Ausflugsziel süd- dem ein Ende. lich des Purkersdorfer Gemeindegebietes, Pionierzeit mit Ausblick ins Alpenvorland bis zum Ab 1. Juli 1960 besteht die Bezirksstelle → Schneeberg; 4 km langer Höhenweg vom des Roten Kreuzes Purkersdorf-Gablitz des Laaber Steig. Landesverbandes NÖ, gegründet unter dem ROSEGGERGASSE Vorsitz des damaligen Bezirkshauptmanns Hofrat Dr. Baumgartner, mit dem BH-Außen- Kurze Gasse zwischen → Rechenfeldstraße stellenleiter Hans → Jaunecker, den 6 Bür- 24 und → Tullnerbachstraße 31. Benannt germeistern des → Gerichtsbezirkes, Vize- nach Peter Rosegger. österreichischer Dich- bürgermeister Florian → Trautenberger, ter. *31. 7. 1843 in Alpl, Steiermark, ✝ 26. Medizinalrat Dr. Bernhauser, Dr. Kurt → Mül- 6. 1918 in Krieglach. ler, Amtsrat i. R. Hermann Dittrich und Wal- ROTES KREUZ ther → Launsky-Tieffenthal. Zunächst gab → Bezirksstelle Purkersdorf-Gablitz des Lan- es am Hauptplatz in Purkersdorf einen desverbandes für NÖ, Kaiser-Josef-Straße Journalraum und eine Garage für zwei Ein- 65. satzautos. Einsatzbereit war diese Dienst- stelle für den Bereich des Gerichtsbezirkes Entwicklung Tag und Nacht. Die räumliche Beengtheit Einem dringenden Bedürfnis der Mensch- der Dienststelle machte die Errichtung des lichkeit nachkommend, kaufte die hiesige jetzigen Rot-Kreuz-Hauses unumgänglich. Gewerbegenossenschaft 1894 einen Ret- Bauführer: Ing. Friedrich → Unterberger. tungswagen. Zum Transport spitalsbedürfti- Baubeginn: 15. Juli 1966. Beginn des ger Kranker wurden eine vom damaligen Dienstbetriebes: 1. Juni 1967. Feierliche Gemeindearzt Dr. Eduard → Weiß im Sani- Weihe des Hauses: 4. Juli 1970. Es wurde tätsdienst ausgebildete Mannschaft der 1985 anlässlich der 25-Jahr-Feier nach dem Feuerwehr und sonstige Helfer herangezo- Entdecker der Blutgruppen Prof. Dr. Karl →

——— 231 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Landsteiner benannt. Von der → Volksbank werden, am 26. Mai fand dann die multime- Purkersdorf wurde am 23. Oktober 1971 diale Feier mit „großem Bahnhof“ dazu ein Rettungswagen gespendet, er wurde statt. Nach den Plänen des Gablitzer Archi- eingeweiht und in Betrieb genommen. Die → tekten DI Peter Fleiß war auf einer verbau- Raiffeisenkasse Preßbaum, mit ihrer Filiale ten Fläche von 1335 Quadratmetern und in Gablitz, hat anlässlich ihres 75-jährigen Gesamtkosten (einschließlich Einrichtung Bestandes einen Sanitätskraftwagen mit und zweimaligem Umzug) von 1,453.437 Funk, Sauerstoff- und Absauggeräten Euro ein modernes Bezirksstellengebäude gespendet. Die Weihe erfolgte anlässlich entstanden, ebenerdig mit Leitstelle, Ordi- des Rotkreuz-Festes am 9. September nation, Büro-, Schulungs- und Aufenthalts- 1973. Die → Zentralsparkasse hat dem räumen für die Mannschaft sowie einer 350 Roten Kreuz am 20. Oktober 1973 einen m² großen Garage. Im Obergeschoss ste- Rettungswagen im Wert von S 150.000 hen Büroräume, Schlafräume, Sanitärräu- übergeben. Dazu kam noch ein Sanitäts- me mit Duschen und Schulungsräume zur kraftwagen, den am 2. März 1976 alle Verfügung. Im Kellergeschoss befinden sich Gemeinden der Bezirks-Stelle gemeinsam die Mannschaftsspinde und ein eigener stifteten. 1977 kaufte die Bezirksstelle ein Raum für das Jugendrotkreuz. Sanitätsauto, im gleichen Jahr spendete die Ein angemessener Einsatzpunkt – 70 Pro- Zentralsparkasse ein weiteres. Am 25. April zent der Kosten hatten die Gemeinden des 1972 erfolgte die Aufnahme des Funkbetrie- Gerichtsbezirkes getragen, den Rest das bes mit einer Fixstation und einem 18m Land NÖ und das Rote Kreuz selbst – für die hohen Funkmast auf dem Rot-Kreuz-Haus 135 freiwilligen Mitarbeiter und Bezirksstel- und mit erforderlichen Geräten. 1978 wurde lenleitungs-Verantwortlichen, sechs Haupt- ein Zubau für die Anhänger und für die beruflichen und um 20 oder mehr Zivildie- Sammlung von Altpapier geschaffen. 1979 ner, denen notfalls bis zu neun Ärzte zur Ver- erfolgten ein Umbau und die Umgestaltung fügung stehen. Über 20 Reservisten runden verschiedener Räume. Am 17. Juni 1979 den Mannschaftsstand ab, dem dann auch wurde ein neuer Sanitätskraftwagen im noch die – meist acht – Hundestaffel-Aktivis- Wert von S 200.000 geweiht, dessen ten zuzuzählen sind. Anschaffung durch eine großzügige Erb- Einer solch starken Einsatzcrew, deren schaft von Wilhelm Karlovsky, Tullnerbach, jeweilige Alarmierung wie bei der Feuerwehr ermöglicht wurde. Am 7. Oktober 1979 fand dezent per Handy erfolgt, entspricht dann → in Preßbaum die feierliche Indienststel- auch der Fuhrpark, wie folgt: 1 Notarztwa- lung des neuen Geländefahrzeuges Marke gen, 1 Rettungstransportwagen (ev. auch Lada-Taiga sowie eines Anhängers für Altpa- Notarztwagen-Ersatz), 1 PKW für gehfähige, pier- und Textiliensammlungen statt. Am 1. 1 Transporter für gehbehinderte und 4 Kran- Juni 1980 konnte somit festlich und in jeder kenhaustransporter für liegende Patienten, Hinsicht repräsentativ die Feier des 20-jäh- 1 Transporter der Sondereinsatzmann- rigen Bestehens der Bezirksstelle Purkers- schaften und 3 Wirtschaftsfahrzeuge. dorf-Gablitz begangen werden. 1985 und 1990 waren die Jahre weiterer Jubiläen. Aufgabengebiete des Roten Kreuzes Neubericht ab der Jahrhundert-/Jahrtau- Die Einsatzfahrten werden untertags von sendwende hauptberuflichen Mitarbeitern und Zivildie- nern durchgeführt, in den Nachtstunden von Die gestiegenen Anforderungen und der freiwilligen Sanitätern. Von der Gründung massive Ausbau der Dienstleistungen des 1960 bis Jahresende 2001 belegt die Sta- Roten Kreuzes machten 2001 einen tistik 176.299 Ausfahrten und 5,893.059 wesentlich vergrößerten Neubau notwendig. gefahrene Kilometer. Diesem Durchschnitt Der konnte am 31. Jänner 2002 bezogen von jährlich etwa 4.200 Ausfahrten stehen

——— 232 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF die von 2002 mit 10.563, dem Kilome- Bezirksstellen-Leitungsorgane ter-Durchschnitt von ca. 140.300 die Kilo- Bezirksstellenleiter: Hans Jaunecker (1960 meterzahl 373.049 gegenüber. bis 1962), OMR Dr. Kurt Müller (1962 bis Blutspendeaktionen: seit 1970 jährlich zwi- 1969), Dr. Walther Launsky-Tieffenthal schen 325 bis 495 Blutkonserven, Tendenz (1970 bis 2001), Dr. Serge Weinmann (seit eher sinkend. „Essen auf Rädern“: Seit 5. Oktober 2001). 1980 jährlich zwischen 9.925 bei 13.100 Kolonnenärzte: Dr. Kurt Müller (1960 bis Essensportionen, Tendenz ebenfalls leicht 1985), Dr. Michael → Waniek (1986 bis fallend. 1990), Dr. Gabriele → Tintera (1990 bis Ärztenotdienst an Wochenenden: Seit 1985 1999), Dr. Gudrun Sadat-Gouché (seit 19. weit über 36.000 mal in Anspruch genom- November 1999). men. Ärzte-Wochentags-Nachtbereitschafts- Kommandanten: OMR Dr. Kurt Müller (1960 dienst: Seit Oktober 2001, schon im ersten bis 1962), Hans Jaunecker (1962 bis Jahr sind 494 Visiten und Ordinationen 1982), Heinrich → Glachs (1982 bis 1988), angefallen (Telefon 141). Friedrich → Wotawa (1988 bis 1995), Klaus NÖ Katastrophendienst: In diesen ist das → Reschl (1995/96), Martin → Lembacher Rote Kreuz bereits seit 1965 eingebunden. (1996 bis 1998), Andreas → Schindler (seit Zu den Sondereinsatzmannschaften (SEM) 2. Juli 1998). zählt auch die im Jahre 2000 gegründete Rotes Kreuz und Dr. Walther Launsky- Hundestaffel und die Beleuchtungseinheit Tieffenthal-Preis „B2“. Zu Ehren seines langjährigen Bezirksstel- Das Jugendrotkreuz trat in Purkersdorf erst- lenleiters 2001 vom Roten Kreuz für beson- mals 1977 mit der Gruppe „Florence deres soziales Engagement in den Berei- Nightingale“ in Erscheinung. Seit 2001 sind chen Jugend, Familie und Senioren gestif- die JRK-Gruppen EH-Gang und Die kleinen tet. Das Stiftungskomitee vergibt unter der Notärzte aktiv. Leitung des Namensgebers den Preis jähr- Altpapier- und Alttextiliensammlung: nicht lich an drei Personen: 2002: Johann Pucher mehr zu bewältigen. (erfolgreiche Reanimation), Wilhelm Röss- RK-Gala-Abende, Weihnachts- und ähnliche ler (19 Jahre Mitarbeiter) und Hubert → Feiern, 1992 als Besonderheit Dienst bei Friedmann (Besuchsdienst der Pfarre Pur- der EXPO in Sevilla. Ausflüge und kamerad- kersdorf). Die Preise für 2003 sind auch schaftliche Abende runden die Bilanz ab. schon vergeben: Gundi → Liehr (Bemühun- → Seit 2001 baut das Rote Kreuz die Gesund- gen um das Seniorenzentrum), Wolfgang heits- und Sozialdienste (GSD) verstärkt Trulp (langjähriges Engagement für das Ju- aus. Neben der „Rufhilfe“ für gebrechliche gendrotkreuz) und Rudolf Schubirsch (Direk- Personen ist seither ein sozialer Notdienst tor des → Wienerwaldheims). für Betreuungsnotstände, ein Besuchs- Rotes Kreuz, → Arbeiter Samariterbund dienst für alleinstehende Menschen und die und neuer Notarztwagen. Eingangs vgl. → Aktion „Betreutes Reisen“ ins Leben geru- Notarztwagen. fen worden. Das Senioren-Tageszentrum im Bezüglich der Stützpunktsituation hat sich Rot-Kreuz-Haus ist nach einer halbjährigen keine Änderung ergeben; und weiter sind Probephase bald nach Ostern 2003 offiziell mehr als 1000 medizinische Notfälle pro eröffnet worden. Jahr zu versorgen, zumeist im internisti- Und so viele andere RK-Dienste wie Ers- schen Bereich. Seit Frühjahr 2003 gibt es te-Hilfe-Kurse, Ambulanzdienst bei Veran- einen neuen Notarztwagen, (den „alten“ hat staltungen usw. muten jetzt schon wie eine der ASB angekauft). Mit seinem Kaufpreis Selbstverständlichkeit an. von 110.000 Euro ist er natürlich um eini-

——— 233 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF ges teurer als der von 1996 – aber er spielt mit der „Teufel“ überwunden worden sei. technisch alle Stückerln, ist eine „mobile Das Volk vergaß aber die ursprüngliche Be- Intensivstation“. Übrigens hier erwähnens- deutung bald. Statt Feme-Gericht wurde wert: alle Rot-Kreuz-Sani-Wagen sind mit auch Femerat gesagt und der Wortteil „rat“ Defibrillator ausgestattet. Bezüglich der wurde durch Lautveränderung und Dialekt- Anschaffungskosten bzw. deren Aufbrin- einfluss über „ roat“ zu „ rot“. Die Begriffe gung: ähnlich wie schon 1996 (auch wieder „Kreuz“ und „ rot“ wurden miteinander ver- natürlich mit „Selbstbehalt“ der beiden Ret- eint und das Kreuz daher auch rot angestri- tungsorganisationen!). chen. Damit war das Rote Kreuz geschaffen. Aus der Entstehungsgeschichte der heute Zeitgenössische Berichte sprechen auch weltweiten Hilfsgemeinschaft davon, dass durch dieses „Rote“ Kreuz Lan- Anfänge einer organisierten freiwilligen desgerichtsgrenzen gekennzeichnet, dass Hilfstätigkeit in Österreich reichen auf das Berufsverbrecher dort dem zuständigen Jahr 1866 zurück, als in Wien sogenannte Gericht – oder der „höheren“ Gerechtigkeit „Patriotische Hilfsvereine“ gegründet wur- – übergeben wurden. Vgl. → Purkersdorfs den, die sich ergänzend zur staatlichen Für- Geschichte. sorge um verwundete und kranke Soldaten der damaligen Kriege bemühten.1867 wur- ROTH, Josef de das Symbol des Roten Kreuzes als Österreichischer Dichter, siehe → Sanato- Schutzzeichen angenommen. Am 14. März rium. 1880 erfolgte die Gründung der Hilfsge- meinschaft des Roten Kreuzes in Wien. ROTHAUG, Rudolf, Dr. 1984 trat Österreich der Genfer Konvention „Zur Verbesserung des Loses der Verwun- Studienrat bzw. Professor, *28.2.1878 in deten und Kranken der bewaffneten Kräfte Wien, ✝ 7.1.1948. Wohnte seit 1922 in Pur- im Felde“ bei, die in diesem Jahre auf kersdorf und ist hier auch beerdigt. Er unter- Betreiben des Genfer Kaufmannes und richtete 35 Jahre an österreichischen Gym- Schriftstellers Henri Dunant (*5. 8. 1828, nasien und hat sich bedeutende Verdienste Friedensnobelpreis 1901, ✝ 30. 10. 1910) um das österreichische Schulwesen durch beschlossen worden war. Diese Konvention Erstellung von schulkartographischen Lehr- war die Basis für die weltumspannende mitteln – eine Brücke zwischen Kartogra- Organisation des Roten Kreuzes. phie und Schule – sowie Veröffentlichung von Schulbüchern erworben. So hat er auch einen geographischen Atlas zur Vaterlands- ROTES KREUZ AM TROPPBERGWEG kunde an den österreichischen Mittelschu- len verfasst, wie alle seine Editionen bei An der Grenze der Gemeinden Purkersdorf- Freytag und Berndt verlegt und ebenfalls → Gablitz (→ Loimannshagen). Das vorn noch vor dem Ersten Weltkrieg ein Geogra- Fremdenverkehrs- und Verschönerungsver- phie-Lehrbuch für Mittelschulen geschrie- ein Gablitz wiedererrichtete Kreuz wurde am ben. Später folgten Landkarten zur Erdkun- 15. Juni 1986 geweiht. Dieses Rote Kreuz de Europas, die Bearbeitung von Landkar- erinnert an einen Rechtsbrauch und nicht ten Asiens, der Donaustaaten sowie der an eine christliche Begebenheit. An seinem Vegetationsformen der Erde und endlich Standort trafen einander früher heimlich die eine Wandkarte der Republik Österreich, die Bauern der Umgebung, um Feme-Gerichte auch außerhalb der Schule, auch über abzuhalten. Wurden sie dabei entdeckt oder Österreich hinaus Verbreitung fand. Prof. verraten, so drohte ihnen die Todesstrafe. Rothaug starb gebrochen von schweren psy- Später wurde an dieser Stelle ein Kreuz er- chosomatischen Erschütterungen, unter richtet, weil die Christen meinten, dass da- dem Eindruck der Nachkriegsereignisse.

——— 234 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

ROTHENSTEINER, Georg Sockel war vorhanden. Allfällige „Berichti- Student, Speichberggasse 84, *28.6.1984 gung“: Nicht erst nach 1918 existierte sie in Wien, seit 1987 in Purkersdorf daheim, nur noch rudimentär, In einer „Heimatkunde studierte am Musikgymnasium Wien (Matu- des Politischen Bezirkes Hietzing“ von 1911 stand zu lesen, dass die vor 50 Jah- ra 2002) und daneben an der Purkersdorfer ren errichtete Rudolfs-Warte bereits dem → Musikschule, am Konservatorium der Verfall preisgegeben sei. Stadt Wien und an der Musiklehranstalt Wien, 2003 Zivildienst beim → Roten Kreuz Eine Erneuerung hat der Verein → Naturpark Purkersdorf. Sandstein-Wienerwald im Jahre 1977 beschlossen. Die Baukommission fand am Er hat die Jahre über an den verschiedenen 15. März 1977 statt. Das Stahlbetonfunda- einschlägigen Wettbewerben teilgenommen ment wurde noch im gleichen Jahr herge- und dabei als größte Erfolge verbucht: Einen stellt, Errichtung durch die Firma → Wanas 1. Preis im stark besetzten Wiener Landes- 1977/1978. Die imposante Warte ist ein wettbewerb Prima la Musica in der Katego- imprägniertes Holzbauwerk mit einer Eter- rie „Kammermusik II“ im März 1997 und ei- nitüberdachung. Gesamthöhe: 28,50 nen 3. Preis im darauf folgenden Bundes- Meter, oberste Plattform 26 Meter. Neun wettbewerb Prima la Musica in St. Pölten in Etagen zu je 14 Stufen. Verbrauchtes Mate- der Kategorie „Klavierkammermusik DA rial: 85 Kubikmeter Stahlbeton, 3500 kg 12“. Der Purkersdorfer Gemeinderat hat Stahl, 85 Kubikmeter Kantholz, 15 Kubik- Georg Rothensteiner mit Beschluss vom meter Pfosten und Bretter und 2800 Liter → 30. September 1997 den Preis des Else Holzschutz für den Anstrich. Der Standort Rambausek Künstlerförderungsfonds ver- ist ein Grundstück der Stadt Wien, das von liehen. der MA 49 (Forst- und Landwirtschaftsbe- trieb) verwaltet wird. Die feierliche Überga- RUDOLF HANKEGASSE be der Warte an die Öffentlichkeit fand am Seitengasse der → Hyrtlgasse in → Deutsch- 22. April 1978 statt. Die → Berg- und Natur- wald. Benannt nach dem sozialdemokrati- wacht hat dann 1988 ihr Gipfelkreuz neben schen Gemeinderat Rudolf → Hanke, gleich der Aussichtswarte errichtet. vor, gleich nach 1934. Diese neue Aussichtswarte von 1978 war RUDOLFSHÖHE leider schon einige Male Zielscheibe für vandalischen Übermut (die → Berg- und Gelber Berg, 472 Meter hoch. Der später in Naturwacht hat gezwungenermaßen ihren Mayerling tragisch aus dem Leben geschie- dortigen Stützpunkt aufgegeben), musste dene Kronprinz Rudolf – in Purkersdorf häu- daher schon mehr als einmal repariert wer- fig zur Jagd – und der früh verstorbene Sohn den, zuletzt mit großem, vor allem finanziel- des Bürgermeisters Karl → Kurz waren für lem Aufwand 1999/2000. die Namensgebung bestimmend. Der Gipfel trug schon früher eine Warte, die 1861 mit RUHM, Felicitas viel Musik, Volksfest und Festzug – etwa Schauspielerin, gebürtige Purkersdorferin 3000 Menschen sollen daran teilgenom- und – jetzt wieder – hier daheim. Tochter men haben – eröffnet wurde. Sie hieß von Franz → Ruhm. Schon früh empfand sie damals „Aussichts-Tribüne auf dem Gelben große Liebe zum Theater, weshalb sie heim- Berg“. Im Jahre 1869 schrieb Dr. Alois → lich Schauspielunterricht nahm. Heimlich, Fuka im „Büchlein über Purkersdorf und sei- weil Papa Ruhm ihr eine sichere Existenz in ne Umgebung“ über die herrliche Aussicht seinem Kochbuch-Verlag zu hinterlassen von der gemauerten Tribüne auf der gedachte. Dafür spürte sie aber gar kein Rudolfshöhe. Die Aussichtswarte verfiel Interesse. Allmählich versöhnt, Franz Ruhm nach dem Ersten Weltkrieg. Nur noch der war ja selbst theaterbegeistert, begann ihre

——— 235 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Laufbahn; zunächst in der Kellerbühne len insbesondere die für karitative Organi- „Kaleidoskop“ am Wiener Naschmarkt, sationen. dann in Graz und Salzburg, wo sie Anne Die Künstlerin hat mit aufregenden Regis- Frank darstellte. Es folgten Engagements in seuren gearbeitet, z. B. Oskar Fritz Schuh. Nürnberg, Braunschweig, Zürich, Gastspie- Leopold Lindtberg, Karin Brandauer („Sido- le in Wien (Theater in der Josefstadt, Volks- nie“). Lieblingspartner auf der Bühne wie im theater) und Berlin. Rollen bei den Bad Leben war ihr inzwischen verstorbener Gat- Hersfelder Festspielen sowie bei „Nestroy te Walter Richter. auf Liechtenstein“ reihen sich an. Dazu ver- schiedene Tourneen, Funk und Fernsehen RUHM, Franz in Wien, München und Hamburg. Küchenchef, Kochbuchautor (Ruhmverlag); Bei all dem hat Felicitas Ruhm fast das ge- Schöffelgasse 6, *31. 7. 1896 in Brunn am samte klassische Repertoire gespielt, u. a. Gebirge, ✝ 20. 3. 1966 in Purkersdorf. Als Ophelia, Julia, Luise, Kleists „Käthchen“ ältestes Kind eines Zimmermannes lernte und die Eve im „Zerbrochenen Krug“, Büch- er schon mit 8 Jahren die Arbeit kennen – es ners Lena und Lucile, Shaws „Cleopatra“, waren ihrer sechs Kinder – und so wurde er, Rollen von Brecht, Miller, Ibsen, Giraudoux: soweit er mit den Schularbeiten zurecht- „Undine“, Anouilhs „Lerche“, Moliere und kam, ein kleiner Gehilfe in einer Greißlerei. Goldoni, Goetz, Zuckmayer, Neil Simon. Ne- Später, im zehnten Lebensjahr, engagierte stroy, Raimund, Horvath und Schnitzler sind ihn ein Gastwirt nebenan als „Schulbub für dabei ihre Lieblingsautoren. Schließlich Le- alles“, welcher „Beruf“ der Familie Ruhm seprogramme: neuerdings Anne Frank, ande- eine schöne Zubesserung brachte. Mit 14 res beim „Fest in Hellbrunn“ usw. Dazu wie Jahren versuchte er, im Hotel Sacher als selbstverständlich: in Purkersdorf! Kochlehrling unterzukommen, ohne Erfolg, Angaben über diese so vielseitige, weithin weshalb er auf Anraten des Küchenchefs bekannte Schauspielerin blieben Stück- die Zuckerbäckerei erlernte. Im Grand Hotel werk, fänden sie nicht noch weitere Aufzäh- begann er mit einer Volontärstelle. 1914 lungen, Abrundungen. Über ihre Gastspiele musste er die weiße Schürze gegen den im Burgtheater, im Theater in der Drachen- feldgrauen Rock vertauschen. Nach einer gasse und im Künstlerhaustheater, über Verwundung und baldiger Genesung wurde ihre Rollen Luise in Schillers „Kabale und er Militärkoch. 1918 Volkswehr, 1919 Herr- Liebe“ Charis in Kleists „Amphitryon“, die schaftskoch beim Grafen Colloredo in Möd- Vielzahl von Nestroy-Rollen vom „Gewürz- ling, dann Küchenchef im Wiener Rathaus- krämerkleeblatt“ bis zu „Lumpazivagabun- keller. 1923 verspürte er ein neues Talent, dus“. Dazu kommen ihre Fernsehrollen in er begann zu schreiben. Er schrieb Gedich- Stücken von Heinrich Böll und Georges te, Balladen und vor allem Theaterstücke. Simenon, in Fernsehserien wie „Tatort“, Literarische Größen wie Anton → Wildgans, „Marek“, „Leihopa“, viele Leseprogramme Franz Theodor Czokor und Paul Wegener äu- zum Beispiel mit Paul Angerer über „Mozart ßerten sich lobend über seine Arbeiten. und seine Schwester Nannerl“ beim großen Doch das Schicksal wollte es anders. 1928 Mozartfest 1991 im Wiener Rathaus, 1993 begann er in Radio Wien sein Fachwissen am österreichischen Kulturinstitut in New durch Kochvorträge zu verwerten. 1930 gab York und an der österreichischen Botschaft er seine Stellung als Küchenchef auf und in Washington, ebenso beim Fest im gründete die monatlich erscheinende Kü- Schloss Schönbrunn. Weiters über Lise chenzeitschrift „ Wiener Küche“, welcher Meitner und Madame Curie für die Akade- ein großer Erfolg (30.000 Exemplare) be- mie der Wissenschaften in Wien, in War- schieden war. Dazu kam das Kochbuch für schau und in Krakau. Zu zahlreichen weite- alle (596 Seiten), Kochen lernen, In einer ren, meist eigenständigen Programmen zäh- Kasserolle, Iß gut und bleib schlank, Gu-

——— 236 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF tes-Schnelles-Festliches und Kochen, ra- gewagtester zum einem „Satellitenstadt- ten, helfen in einer Kassette zusammenge- teil“ geführt hätte, dessen Finanzierung vie- fasst, die Broschüren Diätküche und Einsie- len kurios erschien. Dazu existierte sogar den waren weitere Werke. Sein literarisches ein Gemeinderats-(Mehrheits-)Beschluss. Talent gestattete ihm, alles, was er schrieb, Auf die ernüchternde Gemeinderatswahl lebendig zu gestalten. Bis 1963 liefen seine 2000 (siehe → Wahltabelle) kam es trotz ei- Radiovorträge. 1956 bis 1961 kamen Vor- nigem Hin und Her doch rasch zu einer ge- träge im Fernsehen dazu. Seine letzten Jah- schickten, „abgespeckten“ Lösung. Diese re verbrachte Franz Ruhm in seinem Hause betraf auch den Gymnasialbau, der statt ei- in Purkersdorf. Diplome und Ehrenurkun- ner multifunktionalen Veranstaltungs-Mehr- den, Medaillen und tausende Anerken- zweck- „nur“ eine Dreifach-Turnhalle erhielt. nungsschreiben würdigten sein Schaffen. Das Nunmehr: Auf dem Grundstück existiert Vater von Felicitas → Ruhm. ein Einkaufsmarkt (Eurospar) mit circa 80 Anlässlich seines 25. Todestages 1991 offenen Parkplätzen, die eine Stunde nach widmete ihm die Stadtgemeinde eine Gas- der Geschäftszeit allgemein zur Verfügung se, die → Franz Ruhmgasse und ließ an de- stehen. Die Firma Spar erwirbt für ihr Areal ren Beginn einen Gedenkstein errichten, ge- eine Art Baurecht für 30 Jahre. Mit ihren staltet von seiner Enkelin Katharina Matia- Mietgeldern kann die Stadtgemeinde raten- sek (27. 4. 1991). Eine andere Enkelin von weise ihr aufgenommenes Darlehen zurück- ihm, Konstanze Ruhm, erhielt im Herbst zahlen. Denn sie musste das Grundstück 1982 den Anton Wildgans Förderungspreis von der Acoton Projektmanagement Bauträ- für junge Literatur der Stadt Mödling (vgl. ger GesmbH zurückkaufen. Neben dieser Anton → Wildgans). Haupt- gab es auch noch einige weitere flan- kierende Regelungen zum allgemeinen Vor- RUHMANNSFELD teil. In Bälde wird aus dem ursprünglichen Waldbezeichnung zwischen → Großem und Zankapfel ein (weiterer) Purkersdorfer Mar- → Kleinem Steinbach. keting-Gewinn erstanden sein.

RUMPOLD-GRÜNDE RUNDSCHAU, PURKERSDORFER Sie gehörten ursprünglich der Fleischwaren- Periodische Stadtzeitung. Medieninhaber, fabrik → Riedmüller, dann der Fleischverwer- Verleger und Herausgeber: SPÖ-Bezirksor- tungsfirma Rumpold und waren schließlich ganisation Purkersdorf, Wiener Straße 2. in die Verfügungsgewalt der Stadtgemeinde Chefredakteur in den beginnenden 90-er übergegangen. Ihre Lage: Zwischen → Rat- Jahren: Werner Prochaska. Grundlegende Richtung: Wahrung der Interessen der haus, → Herrengasse, → Wintergasse, → Dr. SPÖ-Mitglieder im Sinne des SPÖ-Parteipro- Weißgasse und dem Bahnweg entlang der gramms von 1978. Am 1. Dezember 1963 → Westbahn. Auf dem Südteil der Rumpold- war die erste Nummer der Purkersdorfer gründe, Herrengasse 4, erreichbar auch Rundschau erschienen in Fortsetzung des → über die Franz-Matzka-Brücke, steht jetzt Mitteilungsblattes → Wissen Sie schon?. das Gymnasium (7.900 m² Grundstücksflä- che, 10.220 m² Netto-Grundrissfläche, Nachdem Werner → Prochaska mit 16. Juni 7.130 m² Nutzfläche). Für den Eckbereich 1995 Obmann/Vorsitzender der → SP- Herrengasse-Wintergasse hat man sich auf Stadtorganisation geworden und somit als eine Wohnhausanlage geeinigt, ansonsten Chefredakteur abgetreten war, kam es zu aber gab es bezüglich der Verwertung der einigem Wechsel in dieser Position, wobei „restlichen“ ca. 6.000 m² ein langes Tauzie- neben dem Chefredakteur der für den Inhalt hen, existierten doch so manche (umstritte- verantwortliche Parteivorsitzende im ne) Pläne, mit teurer Präsentation, deren Impressum aufschien. Mit 21. März 2003

——— 237 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF vereinigt GR Christian → Putz beide Agen- auch einer Stätte für unfreiwillige „Helden“, den wiederum in s(einer) Person. die den Krieg nicht ausgelöst und meist fremdbestimmt geführt haben. Sie soll stän- RUNDWANDERWEG, dig bewusst machen, dass es nie wieder NIEDERÖSTERREICHISCHER Krieg geben darf, dass die Menschen in Ost Siehe → Niederösterreichischer Landes- und West, in Nord und Süd ihre Auseinan- rundwanderweg. dersetzungen auf friedlichem Wege beizule- gen hätten. RUNDWANDERWEG, (PURKERSDORFER) Beginnend beim → Sängerbrunnen führt der RUTH, Harald, Dr. Weg in Serpentinen zum → Schöffeldenk- Arzt für Allgemeinmedizin, Praxis Hauptplatz mal. Von dort weiter auf die → Rudolfshöhe 11, *21. 4. 1959, ordiniert seit 1. Oktober zur neuen Aussichtswarte, dann bis zur → 1997 in Purkersdorf. Er promovierte 1987 Waldgasse am Mühlberg. Oberhalb der in Wien und erhielt seine postpromotionelle Waldgasse zweigt nunmehr der Weg zur → Ausbildung im Unfallkrankenhaus Salzburg Hans Buchmüllergasse ab. Weiter zur → An- und im Salzburger Landeskrankenhaus. ton Wenzel Pragergasse, von dort durch den Zwischen 1990 und 1994 war er im Wiener Wald, entlang des → Georgenberges (ober- Wilhelminenspital tätig und eröffnete im Jänner 1995 seine erste eigene Praxis in halb der → Wiener Straße = → Georgenberg- Wieselburg. Jetzt versieht er dazu noch Auf- weg) zurück zum Ausgangspunkt, zum Sän- gaben als Notarzt und als Arbeitsmediziner gerbrunnen. Wo sich der Rundwanderweg und ist neben Engagements wie → Ärztezen- mit dem Weg vom → Schindergraben zum → trum und Seniorenzentrum auch leitender Wienerwaldhaus (→ Wildgehege) kreuzt, ha- Arzt im → Sanatorium Purkersdorf. ben die → Naturfreunde einen Schlechtwet- terunterstand für mindestens zehn Perso- RUZICKA, Gernot nen errichtet, eine Holzhütte 3 mal 2 Meter, die im Waldviertel vorgefertigt und Anfang Optiker und „Radrennsportler der Extreme“, April 1978 nach Purkersdorf gebracht wur- Hauptplatz 3, *24.11.1958 in Krems. Hat de; (siehe auch → Wanderwege). 1999 als bester Österreicher bei der „Cro- codile Trophy“ in Australien die 1550 Kilo- meter in 13 Etappen durch den Kontinent RUSSISCHER SOLDATENFRIEDHOF bezwungen (der Welt härtestes und längs- Die 1946/1947 errichtete Ruhestätte liegt tes Mountainbikerennen – mit Muskelkraft neben dem → Friedhof von Purkersdorf mit versteht sich – vergleichbar der legendären Zugang von der → Marterbauerstraße. In der Wüstenrallye Paris-Dakar) – und ist zu die- abgeschlossenen Anlage befinden sich mit sem Rennen 2003 wieder angesagt, vom Efeu bewachsene Grabstellen, auf denen 21. Oktober bis 2. November. Ruzicka hat 13 Grabsteine stehen. Die Zahl der tatsäch- beim „Race Across Austria“ 1996 den 4. lich beigesetzten Gefallenen der Sowjetar- Platz in der Hauptklasse belegt, wurde Zwei- mee lässt sich nicht feststellen. Sie wurden ter beim 1. Wienerwald Mountainbike-Mara- aus der ganzen Gegend hierher gebracht. thon 2000 und hat mit Helmut → Tschellnig Ein Denkmal mit Sowjetstern steht an der im selben Jahr per Rad die 1.700 Kilometer Frontseite. 1985 erfolgte eine umfangrei- nach Santiago de Compostella bezwungen. che Sanierung dieser Kriegsgräberanlage, „ So nebenbei“ ist er → Hobbymusiker.

——— 238 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

S

SÄCKINGEN UND PURKERSDORF SIND weiterung 2002, → Partnerschaftsjubi- PARTNERSTÄDTE läumsfeier, → Partnerschaftsbrunnen, → Am 30. Juni 1973 wurde im Park des Trom- Partnerschaftsmedaillen. peterschlosses von Säckingen mit den Un- SÄCKINGER-HOF terschriften der Bürgermeister von Säckin- gen, Dr. Günther → Nufer, und Purkersdorf, Einem einstimmigen Gemeinderatsbe- Hans → Jaunecker, die offizielle Städtepart- schluss vom 25. März 1976 zufolge erhielt nerschaft (siehe auch → Sanary) mit dem die gemeindeeigene Wohnhausanlage → Ziel besiegelt, durch die Aufnahme mensch- Linzer Straße 14 den Namen „Säckinger- licher, sportlicher und kultureller Beziehun- Hof“. Im Rahmen der Partnerschaftsfeier- gen eine starke Brücke von Mensch zu lichkeiten wurde am 19. Juni 1976 eine Mensch und von Land zu Land zu schlagen. Gedenktafel enthüllt, die folgenden Text Joseph Viktor von Scheffels unsterblicher → trägt: „Zu den Festtagen der Städtepartner- „Trompeter von Säckingen“ hat bei der schaft wurde diese Wohnhausanlage, er- Wahl der Partnerstadt mitgeholfen, da er baut von 1971 bis 1973, Säckinger Hof dem Purkersdorfer Stadtrat → Dewanger benannt. Wienerwaldstadt Purkersdorf, 19. ans Herz gewachsen war. Bürgermeister Dr. Juni 1976“. Günther Nufer nahm die Idee sofort positiv auf und leistete mit dem ihm eigenen Elan SÄCKINGER-STEG seinen Beitrag zu deren Zustandekommen. Im Volksmund so genannt, führt gegenüber In der Folgezeit wurden die partnerschaftli- der → Bahnhaltestelle Purkersdorf-Gablitz chen Verbindungen zwischen (ab 1978 → über die → Wien. Markanter Zugang zum → Bad Säckingen) Säckingen und Purkersdorf Naturpark Sandstein-Wienerwald, der 400 intensiviert. Zahlreiche persönliche Freund- Jahre alten Holzbrücke über den Rhein in → schaften und eine Fülle von menschlichen Säckingen nachempfunden. Der Steg wurde Begegnungen legen davon ein beredtes im Juni 1976 errichtet und am 19. Juni Zeugnis ab. 1976 anlässlich der Partnerschaftsfeier- Vom 17. bis 20. Juni 1976 fanden dann die lichkeiten der Öffentlichkeit übergeben. Purkersdorfer Festtage der Partnerschaft Eine neu gestaltete Weganlage führt vom statt; mit zahlreichen Renovierungen und Säckinger-Steg entlang der Wien zum → Revitalisierungen im Ortsbereich und dem Sängerbrunnen, dem Ausgangspunkt des → Erinnerungsbau → Säckinger Steg. 1983 Naturlehrpfades; desgleichen zur neu und 1986 begingen die Waldstadt am Hoch- errichteten → Fußgängerbrücke und über rhein und die Wienerwaldstadt jeweils das diese zum Naturpark-Areal → Kellerwiese. zehnjährige Jubiläum ihrer Partnerschaft. Weitere Jubiläen folgten! Mögen Bad Säc- SACRE COEUR PRESSBAUM kingen, Trompeterstadt auch, und Purkers- dorf, Stadt der Posthornbläser auch, je län- Das Institut Sacre Coeur in → Preßbaum ger je mehr Gemeinsamkeiten verbinden! steht in der vieljährigen Tradition des katho- lischen Schulwesens. Heute auch mit Frei- Siehe dazu außerdem: → Bad Säckingen, → zeiteinrichtungen wie Sportstätten für Ten- Bad-Säckingen-Straße und –Park, → Säckin- nis, Badminton, Reiten und einen Beachvol- ger Hof, → Fridolinsfest, → Partnerschaftser- leyballplatz. Auch Purkersdorfer Jugendliche

——— 239 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF besuchen die Schulen des Instituts. Lehr- „1845“ versehen ist, stand bis April 1992, kräfte aus Purkersdorf unterrichten dort. gut sichtbar zehn Jahre auf einer unverbau- Im Oktober 1992 wurde das 100-jährige Be- ten Betriebsliegenschaft in Purkersdorf an stehen gefeiert. 1891: Grundsteinlegung; der Gemeindegrenze zu → Gablitz. Unmittel- 23. Juni 1892: die Ordensfrauen vom Sacre bar vor dem drohenden Abbruch im Zuge der Coeur erhalten die Genehmigung zur Eröff- Bebauung der Liegenschaft im April 1992 nung einer Mädchenschule auf dem von Kai- rettete Johann → Fuchs, Filialvorstand der → ser Franz Josef geschenkten Areal; Septem- Bank Austria in Purkersdorf, den Bildstock, ber 1892: Eröffnung der Schule und des In- mit Hilfe der Stadtgemeinde. Nach einem ternats; 1938-1945: Schule und Internat Hinweis von Franz → Matzka, damals Kus- werden geschlossen und bald danach als tos des → Heimatmuseums, auf die alten Lazarett verwendet; 1945: Neueröffnung; Sagberg-Weidegründe wurde der Bildstock 1970: die Schule wird koedukativ; 1975: 1994 an der Kreuzung → Sagbergstraße / → Übernahme durch die Erzdiözese Wien, Ernst Wolfgasse aufgestellt. Der Aufstel- Gründung des „Instituts Sacre Coeur“. lungsplatz blieb ungestaltet und unansehn- Seit 1998 führt das Institut auch eine der- lich. zeit von 250 Kindern in elf Klassen (davon 1992 war der der Bildstock vom Vorbesitzer zwei Integrationsklassen) besuchte Volks- Ing. Kollmann dem Bankvorstand Johann schule. Der Name der seit 1959 existieren- Fuchs geschenkt worden, der hatte ihn am den BAKIP: Bildungsanstalt für Kindergar- 18. Mai 1996 der Stadtgemeinde Purkers- tenpädagogik und Horterziehung (nach fünf- dorf weitergeschenkt. Nach weiteren vier jähriger Ausbildung Abschluss mit Reife und Jahren nahm sich der Obmann des → Ver- Diplomprüfung), derzeit besucht von 220 schönerungsvereines, DI Erich → Liehr der SchülerInnen in zehn Klassen, mit ange- Angelegenheit an. Die Restaurierung wurde schlossenem Internat. Den Kindergarten ergänzt und vollendet, ein kleiner Vorplatz selbst besuchen zur Berichtszeit 100 Kin- gestaltet und am 6. Oktober 2000 wurde der in fünf Gruppen, eine davon ist heilpäd- der Bildstock samt einer, vom Ehepaar Stil- agogisch-integrativ. Der Hort führt vier Grup- ler geschenkten Madonnenstatue durch pen mit 80 Kindern (auch schulfremde). Pfarrer Dr. Anton Michael → Guber feierlich Die „älteste“ Einrichtung seit dem Wieder- gesegnet und damit der Bevölkerung über- beginn 1945, das Gymnasium, haben im geben. Schuljahr 2002/03 690 SchülerInnen in 28 Eine Tafelinschrift weist auf diese „Genea- Klassen besucht, 50 von ihnen den logie“ hin und nennt die Namen aller am „AHS-Hort“, das Halbinternat in Anspruch Zustandekommen, an der Restaurierung genommen. und als Förderer Beteiligten. SADILEK, Franz und Auguste SAGBERGSTRASSE Siehe → Jubiläumshochzeiten. Sie zweigt von der → Tullnerbachstraße (bei SAGBERG Nr. 40) gegenüber der → Postsiedlung ab 408 Meter hoher, seit 1910 besiedelter und führt auf den → Sagberg. Im Hause Nr. Berg nördlich der → Richter-Minder-Sied- 48 wohnte einige Sommer lang Anton → lung, benannt nach der 1768 bis 1770 am Wildgans, eine Gedenktafel befindet sich an Fuße des Berges erbauten → Neumühle dem Hause. Ausgangspunkt des → Anton (Säge). Wildgans-Weges. SAGBERG-BILDSTOCK SAHL, Franz Der Bildstock, der aus vier Sandsteinblö- Mechanikermeister und Kfz-Werkstättenin- cken besteht und mit der Jahreszahl haber, wohnte Linzer Straße 53, *1. 11.

——— 240 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

1945, ✝ 6.8.2001, Rennsportler aus Passi- und Kultur Stadt Purkersdorf“. Gemeinderä- on: 1976 österreichischer Meister der tin 1989 bis 1995, Vorsitzende der Purkers- Escort Trophy Tourenwagen, 1977 österrei- dorfer Rettungsstelle des → Arbeiter-Sama- chischer Staatsmeister OSK Pokalsieger riterbundes seit 1989, inzwischen auch Mit- der österreichischen Tourenwagenmeister- glied von dessen Bundesvorstand gewor- schaft, 1993 und 1994 Vizestaatsmeister den. Mit Gemeinderatsbeschluss vom 13. der österreichischen Historischen Touren- Dezember 1990 Trägerin der Silbernen → wagenmeisterschaft, 1995 Internationaler Ehrenbrosche der Stadtgemeinde Purkers- Meister und Staatsmeister sowie internatio- dorf. naler Bergmeister der Historischen Touren- wagenmeisterschaft. SAMWALD, Thomas Mit Gemeinderatsbeschluss vom 29. Sep- Der Motorsportler „seit Kindesbeinen“ tember 1994 verlieh ihm die Stadtgemein- (*29.2.1972) begann seine Karriere 1983 de Purkersdorf das → Sportehrenzeichen in und wurde bald Meister in der 4-Takt-Motor- Silber. Seiner Erfolge und Auszeichnungen, radklasse bis 750 cm³. Seine größten Erfol- seines Vorzeigebetriebes, seiner Familie ge: 1995 und 1996 Vizestaatsmeister, mit seinen beiden Enkelsöhnen konnte er 1997 Staatsmeister. Als solcher ist er sich nur kurz erfreuen, früh nahm ihn der abgetreten. Im selben Jahr hat ihm die Tod hinweg. Vgl. → „Autark“-Sportler. Stadtgemeinde Purkersdorf das → Sporteh- renzeichen in Bronze verliehen. Er ist der SAM, Anton Franz Sohn von Brigitte → Samwald (siehe auch → 1726 bis 1760 Schullehrer und → Schullei- „Autark“-Sportler). ter sowie Gemeindeschreiber in Purkers- dorf. Er wirkte über 30 Jahre zum Wohle der SANARY SUR MER Gemeinschaft und hinterließ wertvolle Auf- An der Cote d’Azur (Südfrankreich) gelegene zeichnungen der Heimatchronik. Kleinstadt. War und ist neben Purkersdorf die älteste Partnerstadt von → Bad Säckin- SAMARITERBUND gen. Der entsprechende Partnerschaftsver- Siehe → Arbeiter-Samariterbund. trag kam am 30. Juni 1973 zustande, zusammen mit dem zwischen der Wiener- SAMPER-WEG wald- und der Trompeterstadt. Dementspre- chend gab es auch 1983 eine dreifach Er beginnt beim → Friedhof, grüne Markie- gemeinsame 10-Jahres-Feier. rung, zunächst mit der seinerzeitingen → Kranawetter-Loipe identisch, führt am → Anlässlich der Partnerschafts-Jubiläumsfei- er 2002 in Purkersdorf (27. bis 29. Septem- Ministerbankerl vorbei über → Loimannsha- ber) sind auch Purkersdorf und Sanary sur gen auf den → Troppberg. Er trägt seinen Mer eine feste Partnerschaft eingegangen. Namen nach Adolf Samper, dem langjähri- Dem waren schon unverbindliche Kontakte gen Obmann des Wegbezeichnungsaus- auf Bad Säckinger Boden vorausgegangen schusses des Österreichischen Touristen- (nicht nur zu den offiziellen Feiern 1993 und klubs. 1998). 1996 gab es in Purkersdorf die „4-Städte-Erklärung“, 1999 engere Kontak- SAMWALD, Brigitte te: einen Provencalischen Markt, am 10./ Geschäftsfrau, Tullnerbachstraße 1, *22.1. 11. September einen Bürgermeisterbesuch 1949 in Bad Aibling, Bayern, verheiratet mit Delegation in Purkersdorf und vom 8. seit 1967. Mutter einer Tochter und von bis 10. Mai 2003 weilte Purkersdorf mit Thomas → Samwald; ehemals Präsidentin „großem Bahnhof“ dann in Sanary. Fortset- des → „Vereins zur Förderung von Wirtschaft zung ist angesagt.

——— 241 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

SANATORIUM Nach deren Scheitern: immer trister wer- dende Situation der ganzen Anlage durch Wiener Straße 60-70. Nach bescheidenen die Jahre, trotz verschiedener Rettungsver- (→ Anfängen Ranftl) gelingt unter einem suche und Dazwischentretens des Bundes- neuen Besitzer 1894 der große Wurf: Kur- denkmalamtes. Im Oktober 1991 hat der und Wasserheilanstalt. Nach neuerlichem deutsche Baumeister und Firmen-Unterneh- Besitzerwechsel (Generaldirektor Dr. Viktor mer Architekt Walter Klaus (er ist auch ös- Zuckerkandl begründet Familienbetrieb) terreichischer Staatsbürger) das ganze erfolgt 1903 bis 1905 der große Um- und Areal erworben und ursprünglich seine ra- Neubau nach Plänen von Architekt Josef → sche und sensible Revitalisierung geplant. Hoffmann. Der erste Bau somit der neu Die Paula-Villa z. B. sollte ein Fachärzte-Zen- gegründeten Wiener Werkstätte, der unge- trum werden, anderes Großes entstehen. heures Aufsehen erregte und das Sanatori- Wie sich aber bald herausstellte, war mit um Purkersdorf neben dem Palais Stoclet in dem Kauf von Bau und Anlage durch Archi- Brüssel weltberühmt werden ließ: Parade- tekt Klaus der Dornröschenschlaf dieser beispiele für die Architektur der Jahrhun- traditionellen Stätte nicht beendet. An eine dertwende und Vorboten der Bauten des Verwirklichung der im Frühjahr 1993 veröf- 20. Jahrhunderts. Im Zweiten Weltkrieg und fentlichten Gesamt-Restaurierungspläne in den Jahren danach gingen allerdings die war bald darauf gar nicht zu denken. Das fol- meisten Einrichtungsgegenstände, die im gende Geschehen war von Erfolgen und Stil der Wiener Werkstätte einzeln zum Misserfolgen, Neuplanungen und Rückzie- Gesamtkonzept passten, zugrunde oder hern, von viel Wenn und Aber gekennzeich- „verloren“. net. Dazu kamen Umwidmungen in Bau- Bereits 1926 war der Sanatoriums-Bau land, Baumschnittgefahr stand vor der Tür, durch Architekt Leopold Bauer „zweckdien- Wann und Wie für Vorhaben und Vorstellun- lich“ umgebaut worden (aufgestockt u. a.), gen von verschiedenen Seiten dominierte. womit seine Gesamterscheinung entwer- Nicht lange nach bestens gelungener Revi- tend verändert war. Architekt Bauer hatte talisierung, stilgerechter Sanierung der schon 1908 die so genannte Paula-Villa Außenfassade – Festakt mit der Unterrichts- nach seinen Vorstellungen errichtet. ministerin Elisabeth → Gehrer dazu im Okto- ber 1995 – zog Baumeister und Finanzun- Ungeachtet dessen stand das Sanatorium ternehmer Klaus mit Scheitern seiner weite- lange Zeit in Blüte. Zu seinen überaus vie- ren ursprünglichen Pläne sich praktisch len Patienten zählte auch der weltbekannte Schritt für Schritt zurück. Für Teile des österreichische Dichter Josef Roth (Radetz- Gesamtareals war es schon zu einem Besit- kymarsch, Kapuzinergruft, Hiob u. v. a. m.), zerwechsel gekommen, ein(e) Wohn- ✝ *1894 in Brody (Galizien), 1939 in Paris. block(erweiterung) im Ostteil der Anlage Weitere prominente Patienten: Kolo Moser, konnte auch nicht in einem Zug erfolgen. Gustav Mahler, Arthur Schnitzler, Egon Frie- Weitere Wohnbauten (die Paula-Villa inklu- dell, Arnold Schönberg, Hugo von Hof- diert) am Westrand stehen bevor, aber das mannsthal, Franz Theodor Csokor, um nur letzte Wort dazu war zum Jahreswechsel einige aufzuzählen. 2002/03 noch nicht gesprochen. Zu einem 1938 wechselte das Gesamt-Objekt seinen Facharztzentrum, zu betreutem Wohnen, zu Besitzer, wurde während des Zweiten Welt- einem kleinen Geschäftsviertel jedenfalls kriegs Lazarett und nach einigem Zwischen- kommt es keinesfalls. spiel (und Abverkauf von Einzelobjekten Trotzdem kann nach Einschaltung der „am Rande“) 1952 Eigentum des Evangeli- BUWOG Optimismus und Genugtuung Platz schen Vereins für Innere Mission (→ Evan- greifen: Für das Sanatorium selbst zeichnet gelische Anstalten). seit einiger Zeit als Betreiber die Kräutergar-

——— 242 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF ten-Gruppe verantwortlich, über ihre Toch- Säckinger-Steg und von diesem die Wegan- tergesellschaft Rosmarin. Die exklusive lage entlang, die Bundesstraße 44 überque- Senioren-Pflegeresidenz Hoffmannpark hat rend, zum Sängerbrunnen; oder durch die → vor kurzem ihre Verwirklichung erfahren. Fürstenberggasse über den Wiensteg ans Das Haupthaus ist jetzt auch im Innern origi- gleiche Ziel. Möglich auch ein Begehen der nalgetreu restauriert (das Bundesdenkmal- → Fußgängerbrücke über die B 44, mit amt ist zufrieden), über einen Wandelgang Abstieg von der → Kellerwiese zum Sänger- mit Café ist ein zweiter, neuer Trakt erreich- brunnen. Hier ist auch der Beginn der Gasse bar. Dieser ist in Glasbauweise errichtet, Kellerwiese. Oberhalb des Sängerbrunnens dem Ganzen architektonisch harmonisch stand früher ein Musikpavillon, in welchem eingefügt. 111 Betten stehen für gehobe- jeden Donnerstag eine Kapelle konzertierte. nes Klientel zur Verfügung, 20.000 m² Park- Der Sängerbrunnen wurde im Jahre 1875 landschaft desgleichen. dem Wiener Männergesangsverein zu Ehren Die Gleichenfeier für den Zweitbau fand am errichtet, nachdem dieser am 25. Juli 1874 4. Juli 2002 statt, noch vor dem Sommer in Purkersdorf an einem Konzert mitgewirkt 2003 konnte die Senioren(Pflege!-)Resi- hatte. denz mit krankenhaus-pflegerischem Perso- Die Zeit nach 1945 und der Bau der → nal die alte Sanatoriumstradition wieder Umfahrungsstraße wirkten sich jahrelang aufnehmen. Weitere Verwirklichungen ungünstig aus. Neu gestaltet wurde die scheinen gesichert (über das soziale → Se- Anlage beim Sängerbrunnen am 26. Okto- niorenzentrum im ehemaligen Hotel Wien- ber 1966 der Öffentlichkeit frisch überge- West siehe dort). ben. Auf der Rückseite des Brunnens befin- Den Namen Purkersdorf-Sanatorium führt det sich folgende Inschrift: Errichtet zu seit seiner Errichtung 1911 die in der Nähe Ehren des Wiener Männer-Gesangsvereines befindliche → Haltestelle der → Westbahn, aus Anlass seiner freundlichen Mitwirkung 11 km vom Westbahnhof entfernt. im Concerte den 25. Juli 1874. 4. August 1875, Verschönerungsverein Purkersdorf. SANDSTEIN-WIENERWALD Renoviert 1924 und neu gestaltet anläss- Die Sandsteinzone des → Wienerwaldes er- lich der Stadterhebung 1966. In der Nacht streckt sich vom Kahlenberg bis in die Ge- vom 28. auf den 29. September 1968 wur- gend von Kaumberg. Verschiedene Sand- de der Löwenkopf vom Sängerbrunnen von steinarten und -schichten werden entspre- unbekannten Tätern gestohlen. Er wurde chend ihrer Zusammensetzung und Lage neu gegossen und bald wieder an Ort und als Altlengbacher, → Gablitzer, Greifenstei- Stelle ersetzt. ner, Kahlenberger oder Laaber Schichten Dem etwas „materialermüdeten“ Klein- bezeichnet. In unserem Gemeindegebiet denkmal musste dann in den letzten Mona- bestehen viele solche Sandsteinschichten, ten 2002/03 eine Sanierung zuteil werden. Ablagerungen des hier vor mehr als 50 Mil- Der Brunnenstein wurde überholt, die Was- lionen Jahren bestandenen Meeres. Im serzuleitung repariert, sodass er wieder Sandstein finden sich viele Spuren, die auf „fließt“. Kurz nach Ostern 2003 konnten die Küstenregion und deren Flora und Fauna Stadtgemeinde und → Verschönerungsver- hinweisen. → Geologische Sonderschau, → ein (der Betreiber der Aktion), den katholi- Flyschzone und → Naturpark Sandstein-Wie- schen Ortspfarrer Monsignore Dr. Anton nerwald. Michael → Guber um den Eröffnungssegen bitten, was in einer kleinen, aber eindrucks- SÄNGERBRUNNEN vollen Feststunde auch geschehen ist (gern Von der → Bahnhaltestelle Purkersdorf-Ga- gesehen mit dabei die → Chorgemeinschaft blitz gelangt man entweder über den → Wienerwald).

——— 243 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

ST. JAKOB wurde am 25. Juli 1989 unter nicht näher Amtliche Mitteilungen der r. k. Stadtpfarre bekannten Umständen ermordet. Vgl → St. Jakob / Purkersdorf (vormals → Mit Dir). Mausoleum, → Schöffelgedenkstätten, → Die Pfarrzeitung gibt pfarrliche Informatio- Poststation. nen, dient der Glaubensverkündigung und der Unterstützung der pastoralen Arbeit. SCHABAS, Alfred Redaktion: Römisch-katholisches Stadt- Vorstandsdirektor der österreichischen pfarramt Purkersdorf, Pfarrhofgasse 1, Automobilfabrik, wohnte Theodor Körner- erscheint ca. ein- bis zweimal jährlich. Seit gasse 5, *21.7.1918 in Wien, ✝ 16.10. Februar 1999 erscheint 14-tägig für die Got- 1983. Gleich seiner Mutter Rudolfine Scha- tesdienstteilnehmer „St. Jakobus Aktuell“ – bas, einer Purkersdorfer Legende, wusste Mitteilungen der Stadtpfarre Purkersdorf. er sich schon als Junger und bis zu seinem Im Internet gibt es unter www.purkers Ableben des Einsatzes für Anliegen und dorf.at und www.purkersdorf-online.at/kir Nöte der Allgemeinheit verpflichtet. Vor- che zahlreiche pfarrliche Informationen mit standsmitglied der → ÖVP und des → ÖAAB, Fotos. Im Juni 2001 wurde ein 16-seitiger Funktionär der Ortsstelle des → Roten Kreu- Kirchenführer mit zahlreichen Farbbildern zes, mehrfach Vereins-Finanzkontrollor; pri- von Elisabeth Fürst, Mag. Inge → Preiß und mär langjähriger Obmann der → Waldunion, Dr. Kurt → Schlintner erstellt. deren Gründungsmitglied er war. (→ Sport- ehrenzeichen). 1980 erhielt er in Würdigung SANTEK, Mag. Dragutin seiner Verdienste die Goldene → Ehrenna- Freischaffender Bildhauer, 1945 in Kroatien del der Stadtgemeinde Purkersdorf. Er ver- geboren, heute in Purkersdorf, Am Feuers- schied plötzlich während eines freiwilligen tein 15 wohnhaft und österreichischer Einsatzes. Staatsbürger. Bildungsweg: Humanisti- sches Gymnasium und künstlerisch-philo- SCHABSCHNEIDER, Alfred sophisches Mehrfachstudium in Zagreb, in Beamter, Tullnerbachstraße 11, *28.12. Rijeka, in der BRD und zuletzt in Wien bei 1961 in Ybbs an der Donau. Im „Nebenbe- den Professoren → Knesl und Bertoni. Tätig ruf“ leidenschaftlicher Sportler: Skifahrer für Filme (über Franz Schubert, Gustav Mah- seit seinem 3. Lebensjahr und Radsportma- ler u. a.). Als Bildhauer mit Ausstellungen in tador. Er hat bis heute etwa 400 Skirennen Belgien, Norwegen, Deutschland, Kroatien bestritten und befand sich davon etwa 200 und natürlich auch in Österreich. Als Maler Mal auf dem „Stockerl“, u. a. war er Vizelan- (Aquarell, Ei-Tempera, Mischtechniken und desmeister von NÖ in der Seniorenklasse. Ölmalerei), dessen Werke in privaten und Darin war er auch noch mehrmals Sieger bei öffentlichen Sammlungen anzutreffen sind. den Purkersdorfer Stadtmeisterschaften. Er ist Mitglied des Künstlerhauses und Sein Hobby Radrennen, „erst“ seit dem 28. mehrfach mit Preisen ausgezeichnet, leitet Lebensjahr, sah ihn in Norwegen, sah ihn in Kurse für bildhauerische Keramik und Iko- Italien und in den Ländern dazwischen, u. a. nenmalerei. Mit Plänen und Aufträgen in bewältigte er den längsten Radmarathon allen aufgezeigten Sparten. Europas, die 560 Kilometer von Trontheim nach Oslo in 17,5 Stunden. Er will weiterma- SATTLER, Friedrich chen (vgl. → „Autark“-Sportler). Der 1922 in Wien geborene Bildhauer bzw. vielseitige Künstler mit Staatszeugnis (und SCHACHCLUB PURKERSDORF Unternehmer), der in Purkersdorf auch den Schon vor 1939, der allgemeinen Vereins- → Guten Hirten restauriert und weitum, in auflösung durch die Behörden der National- erster Linie in Niederösterreich, Werke sozialisten, kannte Purkersdorf einen unterschiedlicher Genres geschaffen hatte, Schachclub. Neuversuch 1974: Deutsch-

——— 244 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF waldstraße 1, Gasthaus Klugmayer, re Ortskunde sehr wertvollen Archivnotizen Obmann Manfred → Weinzinger. Erster aus dem Nachlass gelangten als Vermächt- Schachmeister Purkersdorfs: Ewald Kien- nis an OSR Friedrich → Winna. Der Faszikel bichl, Mitgliederzahl bis 1. Jänner 1975 „ Purkersdorf“ war für Oberschulrat Winna dreißig. Im Dezember 1975 wurden die der Impuls für seine 1983 erschienene → Spielabende ins Gasthaus Zum → Goldenen Purkersdorfer Häuserchronik. Wolfen, Hauptplatz 12, verlegt. Der Klub wurde 1977 aufgelöst. SCHÄFER, Karl Jetzt eine Neuheit, wenn auch nicht beim Der berühmte Olympiasieger und Weltmeis- ersten Anlauf in dieser Sparte: Im August ter im Eiskunstlauf, allgemein „Karli Schä- 1998 als Spielbetrieb Purkersdorfer Schach- fer“ genannt, hatte bei uns in der → Anton spieler mit dem Schachclub → Gablitz ins Wenzel Prager-Gasse Nr. 19 seit 1972 sein Leben gerufen, agiert der Verein seit Febru- neues Heim. *17.5.1909 in Wien. ✝ 23.4. ar 2000 auch den Behörden gegenüber ei- 1976 in Purkersdorf. Er war 1930, 1931, genständig, wenn auch als Schachgemein- 1932 (Lake Placid), 1933, 1934, 1935 und schaft mit den Gablitzern. Diese neue Kom- 1936 Weltmeister, zweimal Olympiasieger bination hat sich bereits ihren Platz in ver- und achtmal Europameister. Schäfer heira- schiedenen überregionalen Bereichen des tete 1937 Christa Engelmann und war viele Verbandes für Niederösterreich gesichert, Jahre Mitarbeiter der Engelmann-Arena in auch haben sich eine Jugend- und eine Kin- Hernals, die 1909 als erste Kunsteisbahn derliga etabliert, vor allem aber eine Schü- der Welt erbaut worden war. Nach ihm lerliga, die bereits bei den NÖ Jugend-Lan- benannt wurde 1980 die → Karli Schäfer- desmeisterschaften „mitmischt“. So erfolg- gasse. Seine Gattin Christine, geb. Engel- reich: Da haben sich dankenswerterweise mann, eine große Dame des Eiskunstlaufes auch schon Sponsoren eingefunden. Ob- – als erste Frau führte sie die Sitzpirouette mann des SK Purkersdorf ist Oliver Manger, aus – starb am 18. Juli 1991 an den Folgen Speichberggasse 34. eines Unfalls. Erwähnt sei noch, dass seine SCHACHINGER, Anton, Dr. Schwägerin Helene Engelmann einmal Olympiasiegerin und zweimal Weltmeisterin Professor und Oberstudienrat, wohnte in im Paarlauf war. Mödling, *4. 2. 1899, ✝ 22.4.1960, unter- richtete am Wiener Realgymnasium in der SCHATZKAMMER Albertgasse Geschichte und Geographie. Er war ein hochverdienter Erforscher der Ge- Als äußeres Zeichen des Dankes für emp- schichte des Wienerwaldes. Von seinen fundene Gebetserhörungen wurden bei den zahlreichen Werken seien angeführt: Der → Wallfahrten nach → Maria Purkerstorff (→ Wienerwald, Forschungen zur Landeskunde Maria Burkersdorf) Weihe- oder Opfergaben von Niederösterreich (1934), Das kaiserli- dargebracht und in der 1726 (wenn nicht che Waldamt und die Herrschaft Purkers- schon einige Zeit über existierenden) im dorf, erschienen im Jahrbuch für Landes- Barockstil (um-)gebauten Schatzkammer kunde von NÖ, Jahrgang 1944 bis 1948, (heute Taufkapelle) aufbewahrt. Es handelt Quellenmaterial zu: Das Wienerwaldgebiet sich um Votivbilder, nachgebildete Körper- und seine Randregionen zur Zeit der Türke- teile, deren Heilung der Gottesmutter zuge- ninvasion und der Pestepidemien von sprochen wurde, silberne oder vergoldete 1679/80 und 1712/1713 mit Archivauf- Augen, Herzen, Hände, Füße, Brüste, Zäh- zeichnungen zu siedlungs-, bevölkerungs-, ne, Ohren, Medaillons, Gedenkmünzen, haus- und familiengeschichtlichen Auswir- Rosenkränze, Krücken etc. Nach dem Ver- kungen der Türken- und Pestjahre. Diese un- bot der Wallfahrten durch Kaiser Joseph im gedruckten, nicht veröffentlichten, für unse- Jahre 1782 mussten die goldenen und sil-

——— 245 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF bernen Votivgegenstände 1784 bis auf eini- SCHEUHAMMER, Manfred ge wenige abgeliefert werden. Technischer Einkäufer, Rechenfeldstraße 23, *29. 11. 1940 in Wien (als drittes von SCHENKER, Ulrich, DI Dr. fünf Kindern), als Volksschüler ein Jahr in Forstwirt für/auf eigenem Grund und Bo- Portugal, nach Pflichtschulbesuch zuerst den, *22.8.1905, ✝ 8.10.1983. Seinerzeit vierjährige Fernmeldetechnikschule der Präsident des Forstvereines NÖ-Wien, Ma- Ö.P.T. in Wien, später fünfjährige HTL-Elek- riensee, (bei Aspang). 1970 hatte ihm die tromaschinenbauschule in Bayern (Abend- Stadtgemeinde Purkersdorf für die Vorberei- schule). tung und Durchführung der → Schöffel-Ge- Als „eingefleischter Purkersdorfer“ seit der denkfeier (bzw. des einwöchigen Waldfes- Stunde Null im Vorstand des Fußballclubs tes davor) die Goldene → Ehrennadel verlie- ist er jetzt bereits über 18 Jahre dessen Ob- hen. mann. 1997/98 haben ihn die → Typen zum Faschingsprinzen („Saufpaten“) erkoren, SCHERABON, Isabella die Goldene Ehrennadel der Stadtgemeinde Mannigfach-Künstlerin, Herrengasse 8, Purkersdorf trägt er seit 1999 (Gemeinde- *23.12.1964, Trainerin für Kreativität: Gra- ratsbeschluss vom 30. September 1999), fik, Webdesign, Illustrationen für Gruppen die Silberne Ehrennadel hatte er bereits und in Einzelberatung, für Weckung und 1990/91 erhalten. Hobbys: Traditional Ausformung „schlummernder“ künstleri- Jazz, Keyboard, Wandern und Gartenarbeit. scher Begabung, auch Malerin. SCHIEBEL, Friedrich und Dorothea SCHEU, Andreas Siehe → Jubiläumshochzeiten. Komponist von Arbeiterliedern und Dirigent SCHIKLUB PURKERSDORF von Arbeitergesangsvereinen, sozialdemo- Gegründet 1975 mit dem Zweck der Förde- kratischer Arbeiterführer in der Anfangzeit rung des Schisports in allen Variationen. der österreichischen Arbeiterbewegung, ra- Diesem Vorhaben sucht er, vielfach aktiv, dikale Richtung – Ende der 60-er Jahre – vor immer wieder neu nachzukommen. Obmann der großen Einigung unter Viktor Adler → (1888). *27.1.1844 in Wien, ✝ 28.8.1927 war durch Jahre Ministerialrat Dr. Walter in Rapperswil (Schweiz). Werke: Freiheitsge- Grafendorfer, seit 13. November 1992 dichte, sozialistische Kampflieder, z. B. Die Ehrenpräsident; Obmann jetzt DI Hans Arbeit hoch, Autobiographie. Nach ihm Haas. Vorbildhaft ist der Einsatz des Kas- benannt → Andreas Scheugasse. siers Michael Trumpes, seit über 20 Jahren übt er diese Tätigkeit zum Wohle des Ver- SCHEUHAMMER, Josef eins aus. Nachwuchserfolge! Aktivensiege! Baumeister, Rechenfeldstraße 23, *23.2. SCHIFERL, Lois 1930 in Purkersdorf, ✝ 10.4.1995. Absol- Weinviertler Dichter, daheim in Hadres im viert Pflichtschule, erlernt Maurerhandwerk, Pulkautal, nahe der südmährischen Grenze, wird Polier und schließlich Baumeister. *20.11.1906, ✝ 22.6.1979: einer der Gemeinderat von 1972-1990, dabei auch repräsentativsten Dichter in der altösterrei- Funktionär des → Wirtschaftsbundes. chischen ui-Mundart und in Hochdeutsch: Erhielt 1985 das Ehrenzeichen der ÖVP NÖ nach Junglehrer-Wanderjahren schließlich in Bronze, 1990 die Goldene → Ehrennadel in Hadres Hauptschuldirektor, Schulrat und der Stadtgemeinde Purkersdorf.Erwar 1966 vom Bundespräsidenten mit dem Pro- auch Mitglied der → Schlaraffia. Der Tod hat fessoren-Titel ausgezeichnet (neben vielen ihn überraschend und plötzlich aus seinem anderen Ehrungen). Wirkte von 1926 bis agilen Leben heraus gerissen. 1929 am NÖ → Landesjugendheim in Pur-

——— 246 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF kersdorf, womit ihn bis zu seinem Lebens- SCHIRAK, Ferdinand ende viele Erinnerungen verbanden, nieder- geschrieben z. B. in seinem vorletzten Buch Behördlich konzessionierter Elektrotechnik- Der Pauker, im Kreise von Purkersdorfern meister, wohnte Linzer Straße 8, *19. 12. ✝ köstlich wiedergegeben (z. B. bei einer Bil- 1906, 27. 2. 1984. Er hat einen großen → dungsfahrt der → Volkshochschule, bei Teil seines Lebens der Purkersdorfer Feu- einem Vortragsabend in Purkersdorf 1976 erwehr gewidmet. Viele hohe Auszeichnun- mit vielfacher Wiedersehensfreude usw.). gen allein der Feuerwehr, des Landes, der Republik u. a. geben Zeugnis von einem Auch die Sudetendeutsche Landsmann- erfüllten Leben im Dienste der Menschen schaft ehrte den Heimatdichter Schiferl unserer Stadt und der Anerkennung, die sei- 1976 mit dem Südmährischen Ehrenzei- ne Leistungen gefunden haben. Als konzes- chen in Gold. sionierter Elektromeister ist er seit 1935 SCHILLERGASSE vielen Purkersdorfern bekannt gewesen. 1939 bis Kriegsende Soldat. Kurze Gasse in der → Richter-Minder-Sied- lung, von der → Uferstraße 1 bis → Furtgas- 1947 wieder in allem „im Dienst“; seit se 9. benannt nach dem deutschen Dichter- 1966 Abschnittskommandant von 11 Weh- fürsten Friedrich von Schiller, *10.11.1759 ren. 1973 wurde ihm die Erinnerungsplaket- in Marbach am Neckar, ✝ 9.5.1805 in Wei- te an die 100-Jahr-Feier der FF überreicht. mar. Aus gleichem Anlass wurde er zum Ehren- kommandanten ernannt; und bekam gleich- SCHIMPLS POINT zeitig den Goldenen → Ehrenring der Stadt- Der Ortsbereich um die → Karl- und die → gemeinde Purkersdorf. Außerdem wurde er Schuhgasse trägt (noch) auf einem Detail- mit einer der höchsten Auszeichnungen plan von Purkersdorf aus 1875 diese Be- geehrt, die ein Feuerwehrmann erreichen zeichnung. Dem Vernehmen aus alter Über- kann: mit dem Verdienstabzeichen des Bun- lieferung nach liegen dort tote Franzosen- desfeuerwehrverbandes in Silber. 1979 krieger aus der Napoleonzeit begraben. erhielt er dann noch das Ehrenzeichen für Eine sichere Bestätigung dafür hat es 40-jährige Aktivität im Feuerwehrdienst. Fer- (noch) nicht gegeben. Die französische Be- dinand Schirak war auch Vorstandsmitglied deutung von „point“ könnte ein Indiz für ein des → Kameradschaftsbundes. Vater von „Massengrab“ „dort“ sein (vgl. → Fürsten- Fery → Schirak. berg’sches Sommerpalais). SCHIRAK, Fery SCHINDERGRABEN Zwischen → Georgenberg und → Gemeinde- Behördlich konzessionierter Elektrotechnik- wald, mündet bei der → Kellerwiese (→ Sän- meister, Rochusgasse 25, *18. 4. 1936, gerbrunnen) in die → Wien. Am Ufer des Gra- ✝14.12.1995, Sohn von Ferdinand → Schi- bens hauste der Schinder, der im Schinder- rak. Ein vielseitig engagierter und ambitio- graben Tierkadaver vergrub. nierter Bürger Purkersdorfs. Als erfolgrei- cher Skisportler war er Träger des Purkers- SCHINDLER, Andreas dorfer Silbernen → Sportehrenzeichens; Der Bezirksstellenkommandant des → Aktivist/Ehrenmitglied/Funktionär (jeweils Roten Kreuzes Purkersdorf-Gablitz, *1. 7. zumindest zeitweilig) beim → Schiklub, bei 1966, wohnhaft Wintergasse 4-6, Versiche- der → Waldunion, beim → Kameradschafts- rungsmakler, erhielt mit Gemeinderatsbe- bund, beim → Wirtschaftsbund. Dem Ge- schluss vom 30. September 1999 die Sil- meinderat gehörte er von 1981 bis 1986 berne → Ehrennadel der Stadtgemeinde Pur- an. Er war auch schon als Fotoreporter (Pur- kersdorf verliehen. kersdorf → Echo) tätig und Purkersdorfer →

——— 247 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Type. Nebenbei betrieb er zusätzlich einen und Humor zu pflegen. Die Sprache der Würstelstand auf der → Kellerwiese. Schlaraffen ist weltweit Deutsch, die Anre- de erfolgt in der dritten Person. Das Spiel Sein voller Einsatz gehörte jedoch von Ju- der Schlaraffen ist der Ritterzeit nachgebil- gend an der Freiwilligen → Feuerwehr. 1962 det. Das Wappentier der Schlaraffen ist der als Feuerwehrmann mit der Lebensrettungs- weise Uhu, die Zeitrechnung erfolgt nach medaille ausgezeichnet, wurde er – inzwi- der Gründung vor 144 Jahren. Das profane schen als Charge avanciert – 1974 stellver- Jahr 2003 entspricht dem schlaraffischen tretender und 1981 (nach dem plötzlichen 144, anno Uhui. Der Bund der Schlaraffen Tod von Leopold → Wolfsberger) Komman- umfasst weltweit 11.000 Mitglieder, davon dant der Stadtfeuerwehr, einer unter seiner rund 2.500 in Österreich. Leitung mit Höchsteinsatz wohl organisier- ten Wehr; bald danach Abschnittskomman- Der Tag, an dem die Schlaraffen in Purkers- dant von 10 Wehren. Er wurde 1992 stell- dorf in ihrer „Burg“ jeden Dienstag zusam- vertretender Bezirkskommandant für mentreffen (Sippung) nennt man Uhutag. Wien-Umgebung. Fery Schirak war Träger Der derzeitige Vorstand des Purkersdorfer zahlreicher wohlverdienter Feuerwehr-Aus- Vereins: Obmann Hans Holm, Wien, ge- zeichnungen, darunter auch des Deutschen meinsam mit Dr. Kurt Frisch und Ernst To- Feuerwehrdienstkreuzes in Silber, verliehen manek, beide Wien. Schriftführer (Kantzler) 1976 in → Bad Säckingen. Im Rahmen der ist Dkfm. Gerhard Weiss, Kassier (Schatz- von ihm und der Purkersdorfer Feuerwehr meister) Alexander Weiss, beide Purkers- aktiv wahrgenommenen → Städtepartner- dorf. Im Herbst des Jahres 2001 feierte schaft erfuhr und erfährt die spezielle Bezie- Schlaraffia Burckhardia das 75. Bestands- hung zu den dortigen Feuerwehren ihre be- jubiläum im Stadtsaal unter Teilnahme von sondere Pflege, was sich für die Purkersdor- mehr als 200 Schlaraffen aus 34 Reychen. fer Wehr schon zusätzlich materiell vorteil- Hervorragende Schlaraffen der jüngeren haft ausgewirkt hat. Mit lebhaftem Ge- Zeit aus Purkersdorf waren: Ing. Walter → schick widmete sich Fery Schirak dieser Schneeweiß, Prof. Ludwig → Drexler, Karl → Partnerschaft auch über den Feuerwehrrah- Kilian, Josef → Scheuhammer und Ing. Ernst men hinaus. 1979 wurde er Träger der Gol- Nahler. Prominente Mitglieder derzeit aus denen → Ehrennadel der Stadtgemeinde der Stadt: Prof. Horst → Aschermann, Mag. Purkersdorf. Nach langer und schwerer Rudolf → Dewanger, Claus Peter → Fritz, DI Krankheit verstorben. Alfred Giller, Dr. Ernst → Grossmann, Franz → Neunteufel, Werner → Paweletz, Gerhart SCHLARAFFIA Suchi und Johann → Wohlmuth. Eine von Künstlern und Wissenschaftlern 1859 in Prag gegründete Vereinigung zur SCHLEM, Hedwig Pflege von Kunst, Freundschaft und Humor, Hortleiterin i. R., Preßbaum, Verbindungs- welche sich weltweit verbreitet hat. Ein sol- gasse 3a. *16. 12. 1923 in Neulengbach, cher Verein (ein Reych) besteht auch in Pur- Pflicht- und Höhere Frauenschule. Sie war kersdorf, hier → Burckhardia genannt. Sitz schon vor und dann auch nach 1972 im → (Burg): Alois Mayer-Gasse 4. Hort tätig, ab 1979 dessen Leiterin; hat un- Schlaraffia ist weder Geheimbund noch Kar- ter schwierigen Raumverhältnissen Kinder riereverein. Politik und Religion sind im betreut und wesentlichen Anteil an guten Er- schlaraffischen Spiel bedeutungslos. Im ziehungserfolgen gehabt. Mit Jahresbeginn Mittelpunkt steht der Mensch – ohne Stan- 1984 ging Frau Schlem in Pension und er- desdünkel, mit einem humanistischen Welt- hielt die Silberne → Ehrenbrosche der Stadt- bild und offenem Sinn, Freundschaft, Kunst gemeinde Purkersdorf verliehen.

——— 248 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

SCHLINTNER, Karl, Dr. bedienst 1951/52 unterrichtete er von Wirklicher Hofrat der NÖ Landesregierung 1953-1987/88 als Professor für Deutsch i. R., Dr. Weißgasse 5, *18. 3. 1922, Matu- und Geschichte am Wiener Wasa-Gymnasi- ra 1940, Arbeitsdienst, Studienbeginn, um (kurzzeitig daneben auch am Real-Gym- Wehrdienst, kurzzeitig amerikanische Kriegs- nasium der Marienbrüder und vorher an der gefangenschaft, Jus-Weiterstudium mit Pro- Maturaschule Roland), wo er von 1967- motion 1949; im NÖ Landesdienst, dort 1975 als Personalvertreter, von 1975-1987 auch als Vertrauensmann in der provisori- als PV-Obmann tätig war. Er ist seit 1954 schen Personalvertretung tätig, seit 1982 verheiratet mit Johanna geb. Scharrer; Kin- im Ruhestand. der: Bruno (1955), Erich (1956), Brigitte (1965), und bereits mehrfacher Großvater. In Purkersdorf 1945 bis 1991 Funktionär der → ÖVP, verschiedentlich Mehrfachfunk- Seit 1945 ist er Mitglied und Funktionär der tionen, auch zeitlich überschnitten, jeden- → ÖVP, u. a. war er 1952/53 Bundessekre- falls vielfach, darunter war er von 1952 bis tär der ÖJB (heute → „Junge ÖVP“), Haupt- 1963 Obmann der Partei. Er besitzt die bezirksobmann des → ÖAAB für Wien-Umge- Ehrenmitgliedschaft der K.ö.St.V. → Austria bung (1969 bis 1976) und Purkersdorfer Purkersdorf und ist seit 1989 Kassier des Bezirksparteiobmann der ÖVP (1967 bis örtlichen → Kameradschaftsbundes. 1989), ist heute Ehrenobmann des Auszeichnungen: Träger verschiedener ÖVP-(Teil-)Bezirkes. Ehrenzeichen der ÖVP und deren Teilorgani- 1950-1975 bewerkstelligte er als Vorsitzen- sationen sowie des Kameradschaftsbun- der des Landesjugenherbergswerks den des, der goldenen Medaille des Ehrenzei- Aufbau des nö. Herbergsnetzes, besonders chens für das Bundesland NÖ. Der Gemein- der Großherbergen Melk a. d. Donau und derat verlieh ihm, einer „Säule“ des Kame- Lackenhof am Ötscher. radschaftsbundes, mit Beschluss vom 30. September 1997 die → Ehrennadel in Sil- Von 1954 bis 1990 gehörte er dem Purkers- ber. dorfer → Gemeinderat an, darunter vielseitig Tochter Susanne, zwei Enkelkinder, Bruder und mit sichtbaren Erfolgsergebnissen von Dr. Kurt → Schlintner. 1955 bis 1990 als Geschäftsführer bzw. Stadtrat für Kulturwesen und als Vizebürger- SCHLINTNER, Kurt, Mag. Dr. meister von 1965 bis 1990; dazu von 1954 Oberstudienrat, Tullnerbachstraße 11, *7. bis 1984 und 1987 bis 1990 als Fraktions- 6. 1927 in Purkersdorf und seither hier da- obmann der ÖVP. Von 1970 bis 1985 war er heim. Nach Volksschule im Ort und Gymna- Obmann des → Verschönerungsvereins, sium in Wien, Fichtnergasse, ab 1943 Luft- dessen Ehrenobmann er anschließend waffenhelfer mit Notunterricht und Kriegs- geworden ist. Ab 1971 war er Vorsitzender maturaklausel, wurde er 1944 zum Reichs- des → Fremdenverkehrs- (heute Touris- arbeitsdienst und anschließend zur Deut- mus-)Verbandes Wienerwald (28 Gemein- schen Wehrmacht eingezogen. Kurz vor den) und ab Beginn 1992 stv. Vorsitzender Kriegsende schwer verwundet, zu 40 % der übergeordneten Tourismus-Region Wie- kriegsversehrt (dazu kam 1968 eine 30-pro- nerwald (44 Gemeinden), beide mit dem zentige Zivilinvalidität nach einem Verkehrs- Sitz in Purkersdorf. Ab 1975 trug er die Ver- unfall mit Fremdverschulden), kehrte er antwortung als Obmann des zuständigen → nach russischer und amerikanischer Kriegs- Naturpark-Vereins für den „Sandstein-Wie- gefangenschaft im Spätherbst 1945 nach nerwald“ und übt seit seinem Ausscheiden Purkersdorf zurück und begann sein Studi- aus dem Gemeinderat nach 36-jähriger um an der Wiener Universität. Nach Promoti- Funktionsdauer die Aufgabe eines Stadt → on 1950, Lehramtsprüfung 1951 und Pro- Chronisten aus.

——— 249 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Auszeichnungen: Goldenes Ehrenzeichen Purkersdorfs r. k. Kirchenführer siehe → St. des Bundes (1988), Goldenes (1981) und Jakob. Silbernes (1967) Ehrenzeichen des Landes, → Ehrenbürger (1990) und → Ehrenringträ- SCHLÖGL, Friedrich ger (1965) von Purkersdorf, Goldenes Schriftsteller, *7. 12. 1821 in Wien, ✝7. 10. Ehrenzeichen der ÖVP NÖ (1985), Ehren- 1892 in Wien, hat als Kampfgefährte → ringträger der ÖVP Purkersdorf (1990), Gol- Schöffels mitgeholfen, uns den → Wiener- dene Ehrennadel des ÖAAB (1989), Golde- wald zu erhalten. In seiner Schwärmerei für ne Ehrenplakette des NÖ Gemeindevertre- den siegreichen, publizistischen Kampf terverbandes der ÖVP (1990); Ehrenmit- wollte er nach seinem Tode am Fuße des → gliedschaft der → Austria Purkersdorf Schöffelsteins begraben sein. Er kaufte zu (1962), des örtlichen → Kameradschafts- diesem Zwecke am Fuße des Hügels (ge- bundes (1985) und der → Berg- und Natur- meint ist der Purkersdorfer Friedhof) eine wacht (1980 Ort, 1981 Land) – seine Gattin Grabstelle, in der „dieser Ehrenmann, die- Johanna wurde 1982 Fahrzeugpatin für die- ser klassische, bisher unerreichte Schilde- se Gruppe -; verschiedene weitere Auszeich- rer Wiener Lebens“ – so schrieb Schöffel – nungen und Anerkennungen, darunter der zur ewigen Ruhe bestattet wurde. Das Grab- NÖ Josef Schöffelpreis 1991 für Natur- denkmal auf dem Purkersdorfer Friedhof schutz, die Josef-Lehrl-Plakette für Verdien- wurde von der „Schlögl-Gesellschaft“ gestif- ste um das Volksbildungswesen in NÖ tet und stammt aus dem Atelier des Bild- 1977, die Säckinger → Partnerschaftsme- hauers Emanuel Pendl. Es ist in Laaser Mar- daille und das Goldene Abzeichen des mor ausgeführt. Nach Schlögl wurde die von Österreichischen Jugendherbergswerkes. der → Sagbergstraße 14 abzweigende Gas- Seine Aufnahme in die Prominentenenzyklo- se → Friedrich Schlöglgasse benannt. Siehe pädie „Who is who in Österreich“ erfolgte → Ehrengräber. 1979. SCHLÖGL, Karl, Mag. Sein Vater, Amtsrat Karl → Schlintner Geschäftsführer, Bürgermeister, In der (*1886, ✝ 1964), aus kleinen Verhältnissen Baunzen 15, *28. 1. 1955 in Wien. Absol- aus der Oststeiermark stammend und vierte nach der Volksschule in Purkersdorf schließlich Jahrzehnte lang Grundbuchsfüh- das Gymnasium in Wien mit Matura. Nach rer in Purkersdorf (mehrfach ausgezeich- Ableistung des Präsenzdienstes begann er net), übte sein Amt auch aus, als über dann zunächst mit dem Studium der Druck der sowjetischen Besatzungsmacht, Rechtswissenschaften. Seit 1980 ist er ver- → Ende der 40-er Jahre, das ganze (übrige) heiratet, mit Gattin Ingrid, und hat zwei Bezirksgericht Purkersdorf auf längere Zeit Töchter, Verena und Jasmin. nach Wien verlegt werden musste. Von Jugend auf politisch interessiert, wurde Im Jahre 2000 verzichtete Schlintner aus er bald Funktionär der → SP-Stadt und Altersgründen auf seine Obmann- bzw. Vor- Bezirksorganisation und wurde 1988 sitzfunktion im → Naturparkverein und im → Bezirks- und 1992 Stadtobmann der SP-Pur- Tourismusverband (bzw. in der Region) Wie- kersdorf. Von 1976 bis Juni 1992 war er nerwald. In beiden Fällen wurde er Ehrenob- auch beruflich bei der SPÖ beschäftigt, mann. Und kommt voll aktiv noch seiner zuerst als Jugend-, später als Bildungsse- Aufgabe als Stadtchronist nach (zum Bei- kretär der SPÖ NÖ. Ab Mai 1985 wurde er spiel mit Verfassung dieses Buches); abge- leitender Sekretär für Organisation in der sehen von seinen (primär liturgischen) Ein- SP-Bundesorganisation und persönlicher sätzen im kirchlichen, im Pfarrbereich. Mitarbeiter von Bundeskanzler Dr. Franz 1995 hat er noch das Naturpark-Ehrenzei- Vranitzky. Unter anderem war er für alle chen des Landes NÖ erhalten. Bezüglich Wahlkämpfe verantwortlich. Diese Tätigkeit

——— 250 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF beendete er mit Juli 1992, um sich ver- Jänner 1997 wurde er Österreichs Innenmi- stärkt seinen lokalen Aufgaben – er war nister (was zwangsweise seinen Rücktritt inzwischen Bürgermeister von Purkersdorf als Bürgermeister zur Folge hatte). Ein Jahr geworden – widmen zu können. Schon vor- später trat er die Nachfolge Ernst → Högers her, am 1. Dezember 1987 war er als einer als Landesvorsitzender der SP von Nieder- der Jüngsten für das Land Niederösterreich österreich an, womit seine örtlichen, seine in den Bundesrat entsendet worden. Diese Bezirks-SP-Funktionen zu erlöschen hatten. Funktion endete am 17. Oktober 1991, da Sein Abgang als Innenminister mit Ende der er mit 22. Oktober 1991 in den Nationalrat rot-schwarzen Koalition fiel zeitlich mit der berufen wurde. Bürgermeister von Purkers- Rückkehr als Bürgermeister nach der dorf war er am 30. März 1989 nach einer Gemeinderatswahl 2000 in Purkersdorf außerordentlichen Gemeinderatswahl ge- zusammen. Diese hatte schwere Verluste worden. 1990 erreichte er bei den ordentli- für die örtliche SP, für ihn aber wieder ein chen Gemeinderatswahlen seine eindeutige Vorzugsstimmen-Hoch erbracht. Im Herbst Wiederwahl: Mandatsverteilung = 17 SPÖ, dieses Jahres wurde er Landeshaupt- 9 ÖVP, 2 → Liste Baum, 1 FPÖ. mannstellvertreter von NÖ. Neben seinen verschiedenen Funktionen So profiliert wie Schlögl sich in allen seinen begann er schließlich das Studium der Funktionen erwiesen hatte, so sehr über- Geschichte und Politikwissenschaft und raschte sein zweifacher Rücktritt im Früh- schloss diese mit der Sponsion (10. Juli jahr 2001: Rücktritt(e) mit Ausnahme des 1991) zum Magister der Philosophie ab. Purkersdorfer Bürgermeisteramts, das er In seine damalige Amtszeit als Bürgermeis- seither mit umso größerer Intensität aus- ter fielen insbesondere die Schlussphase übt. Von den sechs Punkten, die er für seine der grundlegenden Änderung des Stadt- Arbeit in der zweiten Periode als Bürger- kerns (→ Fußgängerzone, → Stadt- und Kul- meister vor kurzem als wichtig bezeichnet turzentrum, → Umfahrungsstraße B 1), aber hat, kann er drei als bereits erledigt abha- auch andere wichtige Ereignisse und Ent- ken: Zusammenführung der zerstrittenen scheidungen, wie Ausbau der sozialen Infra- politischen Parteien nach dem Gemeinde- struktur, Schaffung einer → Sozialstation ratswahlkampf, Neuerrichtung und Über- und eines → Familientreffpunkts, Ausbau siedlung der Unternehmensleitung der und Aufstockung der → Volksschule, Österreichischen → Bundesforste nach Pur- Neu-(Zu-) Bau von zwei → Kindergärten und kersdorf, Errichtung der AHS Purkersdorf von der Vision des Jahres 1995 bis zur Fer- eines Schüler- → Horts; Errichtung von kos- tigstellung des für 28 Klassen ausgerichte- tengünstigen Wohnhausanlagen und der ten Neubaus im Jahre 2002 (→ Gymnasi- verstärkte Ausbau des → Kanalisations- und um). → Wasserleitungsnetzes. Permanentes Ziel: Purkersdorf zur Umwelt-Musterstadt zu Bereits fest daran ist er an den drei noch machen! ausständigen Aufgaben: Förderung des → Facettenreich gestaltete sich der politische Seniorenzentrums im Bereich des ehemali- Lebenslauf von Karl Schlögl im letzten gen Hotels Wien-West, Beistand für das → Dezennium (wobei auf Purkersdorfs Errun- Gesundheitszentrum im Bereich des Hotels genschaften der Jahre 1993 und 1994 auf Neunteufel, Konsolidierung des Gemeinde- die „Kleine Ortsgeschichte Purkersdorf II haushalts! verwiesen sei.) Unmittelbar auf seinen ein- Schlögl – wie bekannt mit einer erfolgrei- maligen Triumph bei der Gemeinderatswahl chen Unternehmerin verheiratet und Vater 1995 (63,7% an Stimmen für ihn, den zweier Töchter – übt seit September 2001 SP-Bürgermeister) folgte seine Berufung als als „Broterwerb“ den Beruf Gesellschafter Staatssekretär im Bundeskanzleramt. Im und zweiter Geschäftsführer der Firma All-

——— 251 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF risk Versicherungs-Makler GesmbH aus. Er nunmehr so zu nennen, weil ohne Türme – ist begeisterter Hobbyastronom und leiden- wieder herstellen. Um 1800 wurde zwi- schaftlicher Anhänger des Fußballclubs schen innerer und äußerer Burgmauer im Rapid Wien. Regelmäßig geht Schlögl jog- sogenannten Zwinger die Hofküche in eine gen und hat sogar an mehreren Marathon- Kanzlei der Forstverwaltung umgebaut. Im läufen teilgenommen, darunter den Vienna Jahre 1842, wie halb Purkersdorf, in Brand City-Marathon und den New York City Mara- geraten, sollte das Schloss demoliert wer- thon. den, doch kam während der Demolierungs- arbeiten, die nicht so leicht verliefen wie SCHLOSS vorgestellt, der einsichtige Befehl zur Wie- Der Bau stammt aus der frühen Babenber- derherstellung (als Schloss!). Der Wasser- gerzeit und ist spätestens Mitte des 12. graben – viel davon war nicht mehr vorhan- Jahrhunderts nachweisbar. Ein Kaufbrief den – wurde 1896 eingeebnet. Hernach erwähnt ihn als castrum Purchartstorf. Die wurden die Reste der Befestigungsanlagen alten Grundherren errichteten zum Schutze abgetragen und damit das Wahrzeichen ver- des Landes eine Wasserburg, die sehr star- nichtet, das auf die Vorgeschichte des ke, mit Schießscharten versehene Mauern Schlosses – geschweige denn die Burg – aufwies. Diese „Veste“ umgab ein tiefer hinwies. Wassergraben, den man nur über eine Zug- Heute beherbergen die Mauern neben ande- brücke von Osten her übersetzen konnte. ren Einrichtungen (u.a. vgl. → Psychothera- Dort an der Ostseite befanden sich Wehran- peuten) das → Bezirksgericht. 1980 fand lagen an den Ecken und ein aus Quaderstei- das → Heimatmuseum in einigen Räumen nen gebauter, das gewaltige Bauwerk über- des Erdgeschosses seine Heimstätte: zu- ragender viereckiger Turm, der Bergfried. An → den beiden Ecken der westlichen Burgmau- nächst als Depot, seit 1986 (siehe Part- er boten runde, ebenfalls massiv gebaute nerschafts-Jubiläumsfeier) mit ständigen Türme, die sogenannten „Knöbeltürme“, Ausstellungsräumen. eine weitere Schutzfunktion. 1333 verkauf- SCHLOSSER, Michael te Reinprecht von Wallsee die Herrschaft Purkersdorf mit Burg, Kirchenlehen und Gärtnermeister; Wiener Straße 81, *27. Forsten den Habsburgern, inzwischen Her- 11. 1943, Stadtgärtner in Purkersdorf von zöge von Österreich. Ab 1500 hatte dann 1984 bis 1989. Für seine Verdienste als bis zum Jahre 1788 das Kayserliche Wald- dieser und (auch zeitlich) darüber hinaus ambt (→ Waldamt) hier seinen Sitz. 1788 um den → Verschönerungsverein erhielt er erfolgte dessen Vereinigung mit dem mit Gemeinderatsbeschluss vom 29. Sep- Oberstjägermeisteramt in Wien. Im Schloss tember 1994 die Silberne → Ehrennadel der zu Purkersdorf verblieb bis zur Aufhebung Stadtgemeinde Purkersdorf. Er – und seine 1830 eine Zwischenbehörde, das Ober- Gattin, die langjährige Gemeindebeamtin in forstamt Purkersdorf: ab 1830 ein einfa- Vertrauensstellung Hildegard Schlosser – ches Forstamt, das ab 1873 die Bezeich- sind auch weiter als → Freizeitkünstler zu nung k. k. Forst- und Domänenverwaltung nennen. führte – die spätere Forstverwaltung der → SCHLOSSFELD Bundesforste. Im Jahre 1529 durch die Türken zerstört, Alter Flurname für das „Feld“ westlich des wurde das Bauwerk 1533-1553 trockenge- → Schlosses. legt und wieder aufgebaut. Doch 1683 fiel SCHLOSSFELDGASSE es den Türken erneut zum Opfer, diesmal den Horden Kara Mustaphas. 1684 bis Früherer Name der heutigen → Schwarzhu- 1688 ließ Kaiser Leopold I. das Schloss – bergasse.

——— 252 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

SCHLOSSPARK und 1988 war er zusammen über ein Jahr im UN-Einsatz auf Zypern. Ein Teil des Schlossparks, zwischen einsti- ger → Poststation (Riedmüller) und → Auszeichnungen: Friedensnobelpreis-Medail- Schloss wurde 1977 für das Publikum frei- le (nach dem UN-Einsatz), Silberne (1990) gegeben. Eine stimmungsvoll gestaltete und Goldene → Ehrennadel der Stadtge- Anlage mit Ruhebänken ladet zu Rast und meinde Purkersdorf (Beschluss vom 26. Erholung ein. Seit 1989 befindet sich das → Juni 1997). Werner Schmatz ist mit Gattin Kriegerdenkmal (1914-1918) im Schloss- Karola verheiratet und Vater von drei Kin- park. dern. Ein Stück des Schlossgartens westlich der SCHMETTERLINGSTAFEL r. k. → Kirche wird erfreulicherweise zur Zeit Außer vielen anderen Schaustücken am → ebenfalls freigegeben (214 m²). Naturlehrpfad befindet sich gegenüber der → Minigolfanlage → Deutschwaldstraße 10 SCHLUCKER, Philipp eine Tafel, auf welcher 32 Schmetterlings- „Sprichwörtlicher“ Maurermeister in Wien, arten farbig dargestellt sind (auf Keramik *1747, ✝ 1820, wurde als billigster Konkur- gebrannt). rent 1781 von Kaiser Joseph II. mit der Er- richtung der Mauer um den → Lainzer Tier- SCHMID, Lambert, Ing. garten beauftragt. Schlucker verwendete Wohnte Kaiser-Josef-Straße 57-63, *29. Steine, die es an Ort und Stelle in reicher 11. 1954 in Mistelbach/Zaya, Absolvent Fülle gab und arbeitete mit seiner ganzen der HTBL Krems/Donau, Fachrichtung Familie jahrelang an der Bewältigung dieses Hochbau, seit 1976 Beamter der NO Lan- Auftrages, ohne daran zu verdienen. Die desregierung im gehobenen Bau- und tech- Konkurrenten machten sich daher gering- nischen Dienst; war seit 1982 in Purkers- schätzig über ihn lustig und nannten ihn den dorf wohnhaft, verheiratet, zwei Kinder. Zu- „armen Schlucker“. Dieser Ausdruck hat nächst Spieler im → Fußballclub Purkers- sich bis heute erhalten. Schlucker wurde dorf, ab 1984 Beirat, ab 1985 Kassier; seit aber nach dem „Mauerbau“ über Auftrag 1988 → ÖVP- bzw. → ÖAAB-Funktionär, seit des Kaisers mit anderen Arbeiten – Purkers- 1989 → Echo-Schriftleiter; vom Frühjahr dorfer Straßenbau z. B. betraut und verdien- 1991 bis zu seinem berufsbedingten Orts- te dabei wieder gut. Auch an einer Pfarrhof- wechsel nach Furth bei Göttweig im Spät- reparatur in Purkersdorf, an den (Neu-)Bau- sommer 1992 Mitglied des Purkersdorfer ten des → Pressbaumer Pfarrhofs und der → Gemeinderats. Wolfsgrabener Schulstätte hatte er seinen Anteil. Im 13. Wiener Gemeindebezirk wur- SCHMID, Werner, DI de nach ihm die Schluckergasse benannt. Architekt, Hardt-Stremayrgasse 16, *10.6. 1940, mit Berufserfahrung in Canberra, SCHMATZ, Werner Australien, im Wohn-, Siedlungs- und Städ- Radio- und Fernsehmechaniker, Beamter tebau, was ihm – seit 1980 selbstständig der Heeresverwaltung, Herrengasse 8, * 16. mit Büro in Purkersdorf – bei seinen zahlrei- 3. 1956, zeigte schon in seiner Jugendzeit chen Bauplanungen (und Ausführungen) in viel Gemeinschaftssinn: bei der Jungschar, → Tullnerbach, → Gablitz, → Pressbaum, im als Ministrant, im Turnen beim → ATUS. öffentlichen Interesse (Kindergarten, Rat- 1972 trat er der Freiwilligen → Feuerwehr haus, Schwimmbad usw.) zugute gekom- Purkersdorf bei und ist bis heute voll aktiv men ist. Für „seinen“ → Kindergarten III in für sie tätig. Feuerwehrtaucher seit 1980, Purkersdorf erhielt er wieder einmal die Aus- Feuerwehrkommandant-Stv. seit 1986. 1985 zeichnung des Landes NÖ für vorbildliches

——— 253 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Bauen, der sich 1994 die Bronzene Blume Jugendseelsorger im Ruhrgebiet, seit 1970 der Architektur hinzugesellte. Pfarrer in den österreichischen Gemeinden Laa/Thaya, Marchtrenk/OÖ, Eisentratten/ SCHMIDL, Margaretha Kärnten, ab 1. April 1986 in Purkersdorf. Diplom Sozialarbeiterin, Berggasse 8, *10. Diesen Dienst beendete er überraschend 10. 1957 in Norddeutschland, lebt seit mit 31. August 1988. Vgl. → Evangelische 1982 in Österreich, seit 1990 in Purkers- Pfarrgemeinde. dorf, ist seit 1993 österreichische Staats- bürgerin, Mutter von drei Kindern, geschie- SCHMIEDERER-BEHENSKY, Else den, beschäftigt beim Bahnhofssozial- Akademische Malerin, Sagbergstraße 87, dienst der Caritas. Seit 1999 aktiv bei der → *23.5.1923 in Mürzzuschlag, maturierte Liste Baum tätig, seit Dezember 2001 Pur- 1941 in Graz, absolvierte den Abiturienten- kersdorfer → Gemeinderätin (Vorgänger ab kurs an der Lehrerbildungsanstalt und war 2000 Nico Reinberg, Ingeborg Schwarzl und zwei Jahre als Volksschullehrerin tätig. Da Rainer Aigner), seit Juni 2002 Stadträtin für sie seit früher Jugend Liebe und Talent zur Umwelt und Verkehr als Nachfolgerin von Mal- und Zeichenkunst verspürte, nützte sie Mag. Josef → Baum. neben ihrer Arbeit jede Möglichkeit zur künstlerischen Ausbildung (Aktzeichnen bei SCHMIDT, Ludwig Prof. Szyskowitz an der Kunstgewerbeschu- Metallarbeiter, wohnte Rochusgasse 15, le in Graz) und besuchte auch nach ihrer *26.11.1915, ✝ 15.8.1978. Gemeinderat Heirat und Übersiedlung nach Westdeutsch- der Zurek-Fraktion (1960 bis 1965) und land (1943) entsprechende Kurse. Nach dann der SPÖ (1965 bis 1970). Er wurde Einschulung des jüngsten ihrer vier Kinder 1970 in Würdigung seiner Arbeit mit der Sil- widmete sie sich einer systematischen Aus- bernen → Ehrennadel der Stadtgemeinde bildung. Purkersdorf ausgezeichnet. Von 1962 bis 1967 neun Semester Studi- SCHMIDT-BROSIG, Edith, Dr. um der Malerei an der Freien Kunst-Akade- mie Mannheim, Meisterklasse Prof. Paul Oberstudienrätin, Psychotherapeutin, Her- Berger-Bergner; daneben Sommer-Kurse in rengasse 5, *12. 5. 1944; zunächst zehn Salzburg und in der Provence; gleichwichtig Jahre (Beratungs-)Lehrerin an der Berufs- zahlreiche Studienreisen: Mittelmeerlän- schule für Friseure in Wien, nach Studium der, USA, auch nach Fernost. Heute ist sie der Psychologie und Pädagogik im zweiten Mitglied der Berufsvereinigung der bilden- Bildungsweg Promotion 1985, hernach den Künstler Österreichs, Schloss Schön- zuerst mehrjährige Tätigkeit an der Psychia- brunn, desgleichen in München; sie gehört trischen Klinik im AKH und seither 14-jähri- dem Fachbeirat für Malerei der GEDOK (eli- ge Lehrtätigkeit an der Agrarpädagogischen täre Gemeinschaft deutscher und österrei- Akademie in Wien für Pädagogische Psycho- chischer Künstlerinnen und Kunstfreunde) logie und Soziologie, Erziehungswissen- schaft und Selbsterfahrung. In Purkersdorf Wien an. seit 1986 als Psychotherapeutin tätig, in Seit 1966 Ausstellungstätigkeit (zahlreiche mehreren speziellen Fachrichtungen. Ver- Beteiligungen und Einzel-Ausstellungen) in heiratet mit Dr. Walter → Greiner, ein Sohn, Deutschland, Frankreich, Italien, in der ein Ziehsohn, eine Ziehtochter. Schweiz und in Österreich, davon natürlich auch in Purkersdorf: viele städtische und SCHMIDTKUNZ, Horst private Ankäufe konnte sie dabei verzeich- Gewesener evangelischer Pfarrer in Pur- nen. Ihre Techniken: Öl, Mischtechniken, kersdorf, Nachfolger von Prof. Ludwig → Aquarell, Serigraphie. Ihre Themen: Der Drexler, *9. 8. 1938 in Hagen (D), zunächst Mensch im Porträt (Verdeutlichung seeli-

——— 254 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF scher und geistiger Problematik) und Land- SCHNEEBERGEICHE schaft. In Österreich lebt die Künstlerin wie- Naturdenkmal. Der südliche Teil des Pur- der seit 1969, ist in Purkersdorf wohnhaft kersdorfer → Eichbergs ist so benannt, da und weiterhin als freiberufliche Malerin tä- man von dort bei klarem Wetter den tig. Schneeberg sehen kann. „Der Schwerpunkt“ nach ihren eigenen Wor- ten „meiner künstlerischen Arbeit seit 1992 SCHNEEWEISS, Walter, Ing. liegt immer mehr – bei größeren Bildern – Fabrikdirektor, wohnte Rochusgasse 32, auf starken Strukturen, die ich nicht mit Col- *4. 8. 1925 in Wien, ✝ 8. 4. 1990. Nach lagen, sondern durch Einarbeiten natürli- Abschluss seines Studiums 1942 zur cher Materialien in die Grundierung errei- Kriegsdienstleistung eingezogen, 1946 mit che. Den seelischen und geistigen Hinter- schwerer Lungenverletzung heimgekehrt. grund glaube ich so deutlicher zum Aus- 1949 heiratete er die Tochter Stefanie des druck zu bringen.“ Ihre jüngste Ausstel- damaligen Ortsvorstehers Josef → Zurek lungstätigkeit hat sie nordwärts nach Lü- (zwei Töchter, Enkelkinder). In diese Zeit beck, südwärts nach Graz geführt, Zentrum fällt auch sein Eintritt in die Firma Florian → sind Wien und Purkersdorf geblieben. Trautenberger und Sohn. 1960 wurde er geschäftsführender Gemeinderat und 1964 SCHMIERBLATT an Stelle des verstorbenen Kommerzialrats Florian Trautenberger 1. Vizebürgermeister Informationsblatt der → Alternativen Liste und Finanzreferent. Nach der Gemeinde- NÖ, Basisgruppe Purkersdorf, zuletzt mit rats-Wahl 1970 wurde er unter Bürgermeis- Adresse Wiener Straße 81; ist fallweise als ter → Jaunecker 2. Vizebürgermeister und Postwurfsendung an einen Haushalt er- Referent für das Bauwesen. In all dieser schienen, letztmalig im März 1992. Zeit bekleidete er Funktionen in verschiede- nen Gremien der SPÖ. Außerdem: Auf- SCHMUTZ, Ferdinand sichtsrat im Österreichischen Creditinstitut, Volksschuldirektor i. R., Wien 13., Auhof- Mitglied des Vorstandes der Holz verarbei- straße 221, *19.2.1925 in St. Pölten, stu- tenden Industrie und Vertretungsmitglied dierte in den Jahren 1939 bis 1943 an der der Städtischen Versicherung. Lehrerbildungsanstalt in St. Pölten und trat Walter Schneeweiß war prominentes Mit- seine erste Dienststelle in Herzogenburg glied der → Schlaraffia Burckhardia und NÖ an. Er war 1943 bis 1945 beim Reichs- anderer Vereinigungen, von denen er ver- arbeitsdienst und in der Deutschen Wehr- diente Ehrungen erfuhr, z. B. 1976 das Sil- macht im Einsatz und wurde als Leutnant berne Vereinsabzeichen des → ATUS.Zu am 16. Mai 1946 aus amerikanischer Jahresbeginn 1973 erhielt er als vom Bun- Kriegsgefangenschaft entlassen. 1957 deskanzler ernannter Beisitzer im Statisti- Sondervertrag mit dem Österreichischen schen Zentralamt das Recht, für die Dauer Bundesheer als Hauptmann. dieses Amtes den Fachtitel Kommerzialrat 1958 Rückkehr in den Schuldienst. Weitere zu führen. Am 28. Dezember 1973 musste Dienstorte dazwischen und später: er sein Mandat in der Gemeindevertretung Gerichtsberg, → Tullnerbach und → Preß- aus gesundheitlichen Gründen zurücklegen. baum. In Purkersdorf seit 1. September Die Stadtgemeinde Purkersdorf würdigte 1974 als provisorischer Leiter, als Direktor seine Verdienste durch Verleihung des Gol- der → Volksschule seit 1. April 1976. 1990 denen → Ehrenrings zu Jahresbeginn 1974. pensioniert und mit der Silbernen → Ehren- nadel der Stadtgemeinde Purkersdorf aus- SCHNEEWITTCHEN gezeichnet. Siehe → Kindergarten.

——— 255 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

SCHNEISEN munication, Exportförderung in Österreich Baumleere Streifen zur Gliederung des Wal- und Erfolg in aller Welt. des. Sie umgrenzen die „Waldabteilungen“, SCHÖFFEL, Franz Vinzenz die wieder in Unterabteilungen gegliedert werden. Wichtig für die Forstverwaltung zur Schriftsteller, Redakteur und Dramaturg, Vermessung der Waldfläche, natürlich auch wohnte zuletzt Dr. Hildgasse 3, *3. 10. in Purkersdorf. 1884 in Pressburg, ✝ 8.10.1959 in Purkers- dorf, wo er seit 1925 daheim war. Als akti- SCHNITT, Andrea ver (hoch dekorierter) Offizier Rittmeister. Schauspielerin, Dr. Hildgasse 2-8, *1970 Nach 1918 in seinen Zivilberufen tätig. Ver- in Brüssel, Schulbildung im Lyce francais in fasser zahlreicher Romane und Hörspiele Abidjan/Elfenbeinküste und in Wien. 1988 vornehmlich altösterreichischer Motivik, bis 1991 Konservatorium der Stadt Wien, aber auch dem Tierschutzgedanken gewid- Schauspielklasse Elfriede Ott, Abschluss met. Gleiches gilt für seine Presse-Beiträge, mit Diplom. Als Schauspielerin tätig seit für ihn als Herausgeber von Zeitschriften, 1990 im Theater in der Josefstadt, im Thea- bei der Vortragstätigkeit im In- und Ausland ter der Jugend und anderen Wiener Thea- usw. Er war Metaphysiker und Parapsycho- tern, bei den Nestroyspielen auf der Burg loge, Gründungsmitglied der österreichi- Liechtenstein, in Innsbruck, Steyr (Hair), sche Gesellschaft für Parapsychologie. Sei- Enns und Linz (dort ist sie seit 1997 Ensem- ne einschlägige Fachzeitschrift „Das neue blemitglied im Theater des Kindes). Darüber Licht“ war international verbreitet und erleb- hinaus in Memmingen/Schwaben, Braun- te 40 Jahrgänge. 1945 war er der erste schweig und Leipzig. Außer in Stücken von unerschrockene Obmann der Purkersdorfer Nestroy hat sie u. a. mitgewirkt in solchen → ÖVP. Er war der Großneffe von Josef → von Calderon, Shakespeare, Giraudoux, Schöffel, der als Retter des → Wienerwal- Evgenij Schwarz, Arthur Miller, Frederico G. des in unsere Heimatgeschichte eingegan- Lorca und Christine Nöstlinger. Sie hat an gen ist und dessen Andenken er auch einen Lyrik- und Chansonabenden unter Hans Wei- Teil seines Wirkens gewidmet hat. gel ebenso teilgenommen wie an ORF-Sen- dungen wie Die liebe Familie, Mein Amazo- SCHÖFFEL, Josef nas und Schlosshotel Ort. Nicht zuletzt sah Retter des Wienerwaldes sie 1992 Paris bei einem deutsch-französi- *29. 7. 1832 in Pribram, Böhmen, ✝ 7.2. schen Lyrikprogramm. Tochter von Dr. Peter 1910 Mödling. 1863 Aufnahme naturwis- → Schnitt. senschaftlicher Studien nach seinem Aus- scheiden aus dem Dienst als Offizier der ös- SCHNITT, Peter, Dkfm. Dr. terreichischen Armee. Als nach dem verlore- Universitätslektor, Dr. Hildgasse 2-8, *6. nen Krieg von 1866 Österreichs Staatsfi- 10. 1939 in Wien, verheiratet, zwei Töchter. nanzen in Unordnung gerieten, wurde eine Universitätsstudien (Welthandel, Dol- „staatswirtschaftliche Erkenntnis“ in die metsch) in Wien und Abidjan (Elfenbeinküs- Welt gesetzt, wonach der Staat nicht in der te). War Handelsdelegierter, Honorarkon- Lage sei, die forstwirtschaftlichen Besitzun- sul, Handelsrat an der Österreichischen gen nutzbringend zu verwalten. Der staatli- Botschaft in Paris; von 1981 bis 1985 Lei- che Teil des → Wienerwaldes in seiner Grö- ter der Exportakademie der Bundeswirt- ße von 54.000 Joch, warf jährlich 600.000 schaftskammer, danach Universitätslektor Gulden ab, später allerdings weniger, so- für Exportmarketing und interkulturelle Kom- dass kurzsichtigen und gewissenlosen Be- munikation in Wien, Linz, Krems und Kla- amten ein gänzlicher Verkauf der Wälder tat- genfurt. Er übt dieses Lehramt noch heute sächlich vorteilhafter erscheinen musste, aus. Autor der Bücher Cross Cultural Com- als die kostspielige Erhaltung. Es kam zu

——— 256 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Verträgen mit dem Holzhändler Moritz SCHÖFFELDENKMÄLER Hirschl, dem das Alleinbezugsrecht für Holz a) 1873: Am 22., 23. und 24. April 1873 aus dem Wienerwald zugestanden wurde; wurden die Teile des Schöffelgedenkstei- zu Preisen, die für ihn günstig waren, ver- nes auf den Gipfel des → Gemeindewaldes steht sich. Als im damaligen Reichsrat als gebracht. Der Sandsteinobelisk, etwa 60 Einleitung zur Abholzung des Wienerwaldes → das Gesetz vom 12. April 1870 betreffend Zentner schwer, kam am 22. April vom Verkauf Zustimmung fand, schlug Schöffel Tullnerbacher Steinbruch (Steinmetz → zu. Er begann, mit einer Artikelserie im Tag- Dietl) nach → Deutschwald und am 24. April blatt die sachlichen und moralischen Zu- auf den Gipfel, an Ort und Stelle. Mitte Mai sammenhänge der ganzen Angelegenheit wurde der Gedenkstein mit Hilfe eines Fla- schonungslos der Öffentlichkeit zu unter- schenzuges vollends aufgestellt. Am 3. Juli breiten und die unersättliche Gewinnsucht 1873 fand die feierliche Enthüllung zu Eh- bestimmter Kreise zu brandmarken. Es fehl- ren → Schöffels statt. Daran beteiligten sich te nicht an fetten Bestechungen für hohe die Gemeindevertretung, die → Feuerwehr, Beamte. Von 1870 bis 1872 währte der die Schuljugend, Gäste aus Wien und zahl- Kampf Schöffels gegen diese Schädlinge, reiche Einheimische. Der einfache Denks- unterstützt durch seine Freunde, den Forst- tein trägt die Inschrift: Zur bleibenden Erin- fachmann Ritter von Feistmantel, Josef → nerung an Josef Schöffel, den mutigen und Hyrtl, Ferdinand → Kürnberger, Friedrich → uneigennützigen Beschützer des Wienerwal- Schlögl und andere, ein Kampf gegen Lüge des zu Ehren seines siegreichen Kampfes und Verleumdung, gegen Habgier und Amts- in der Sache des Rechtes und der Wahrheit missbrauch, in dessen Verlauf die Gegen- während der Jahre 1870 bis 1872 zum seite weder vor Erpressungsversuchen Sporne und Beispiele für künftige Ge- noch vor Morddrohungen zurückschreckte. schlechter. Gemeinschaftlich errichtet von Es störte den unbeirrbaren Streiter nicht, den dankverpflichteten Gemeinden des dass es eine Fülle von Ehrenbeleidigungs- Wiener Waldes, Bürgern der Residenz und klagen und von der Staatsanwaltschaft Ver- des Landes im Juni 1873. Die Festrede leumdungsanklagen gegen ihn gab, was hielt Bürgermeister Karl → Gruber. Schöffel sogar vor das Schwurgericht brach- Das Schöffeldenkmal wurde inzwischen te, das ihn allerdings freisprach. Dann aber schon einige Male überholt, zuletzt zur Gän- siegte die Gerechtigkeit, und am 14. April ze 1990 (→ Schöffelfeiern) und mit einer Zu- 1872 erfolgte die Aufhebung der einge- satztafel versehen, die auf die Waldgefähr- brachten Gesetze und Verordnungen. Der dung von heute Bezug nimmt (→ Schöf- Wienerwald blieb bestehen. Über 100 Wie- fel-Gedenkstätten). nerwaldgemeinden verliehen Schöffel das b) 1990: → Schöffel-Gedenkstätten. Ehrenbürgerrecht. Nach ihm benannte Gas- sen und Plätze gibt es in vielen Gemeinden, SCHÖFFELFEIERN z. B. Eichgraben, → Gablitz, Hinterbrühl, Klosterneuburg, Mödling, Wien-Gersthof, 1873: → Schöffeldenkmäler. Wien-Hadersdorf und bei uns die → Schöffel- 1952: Im 80-Jahr-Gedenken (zu 1872) gasse. 1973 wurde in Purkersdorf und Um- erneuerte die → Hauptschule Purkersdorf gebung ein Schöffel-Gedenkfilm gedreht. unter Direktor Friedrich → Winna die Erinne- 300 Purkersdorfer wirkten mit (15. Septem- rung an Namen und Tat von Josef Schöffel ber 1973). durch Jugendfestspiele und die Herausgabe Der „Retter des Wienerwaldes“ war von einer Schöffelbroschüre Josef Schöffel, der 1873 bis 1882 Bürgermeister von Mödling Retter des Wienerwaldes sowie durch die und durch Jahre Reichsratsabgeordneter Pflanzung eines Schöffel-Gedenkbaums (→ (nach 1873!). Schöffelgedenkstätten).

——— 257 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

1960: Zum 50. Todestag des Wienerwald- Ehrengäste, darunter der Bürgermeister retters veranstaltete die Gemeinde Purkers- Wiens, Kommerzialrat Marek, und Ökono- dorf als Kundgebung zum „Tag der Fahne“ mierat Bierbaum, Landesrat von Niederös- (heute: Nationalfeiertag, 26. Oktober) eine terreich. Schöffelfeier mit großem Programm. 1982: → Schöffelfeiern. 1970: → Schöffel-Gedenkjahre. 1990: Am 30. April wurden die Feierlichkei- 1982: Anlässlich des 150- bzw. 110-Jah- ten für das von der Stadtgemeinde veran- res-Gedenkens (1832, 1872) fand eine his- staltete und von der überörtlichen → Wiener- → torische Feier vor der Josef Schöffel- waldkonferenz sowie von der Landesforstdi- Hauptschule statt, die Lehrer und Schüler rektion unterstützte (doppelte) Schöffelge- veranstalteten. Text und Bühnengestaltung: denkjahr mit einer Pressekonferenz und → Claus Peter Fritz, Chor: Helga Bachmann, einer kleinen Ausstellung in der Aula des → Einstudierung: Heinz Tomasich, Tänze: Stadtsaales eingeleitet. Dem Gedenken → Elfriede → Daxböck, Ziehharmonika: Franz Schöffels und der Bedrohung des (Wie- → → → Matzka. Der Gablitzer Musikverein D’ ner-)Waldes von heute galt das ganze Wienerwalder wirkte mit, Heinz → Mau über- Gedenkjahr. Mit der Gesamt-Moderation brachte ein Bildgeschenk. Nachmittags-Fei- und -Koordination war der bisherige Vizebür- (→ er der → Berg- und Naturwacht siehe germeister Dr. Kurt → Schlintner beauftragt dort). worden. Im Juni gab es dann zu den Tagen 1990: → Schöffel-Gedenkjahre. des Waldes (11. bis 13.) wieder einen Wald- quiz und den Schöffeltag der Purkersdorfer SCHÖFFELGASSE Schuljugend mit Unterrichtsministerin Hilde Seitengasse der → Kaiser-Josef-Straße (Nr. Hawlicek als besonderem Ehrengast. Der 29) mit Durchlass unter der → Westbahn- für Anfang Oktober geplante Wienerwaldtag strecke zur → Fürstenberggasse und → der Wienerwaldkonferenz wurde von dieser Deutschwald-Marienkapelle an die → zwar auf den Frühjahrstermin 1991 verscho- Umfahrungsstraße. Benannt nach Josef → ben, der 26. Oktober sah aber seinen gro- Schöffel, dem Retter des → Wienerwaldes, ßen Purkersdorfer Schöffelfesttag, in Anwe- dessen Denkmal 1990 (→ Schöffelge- senheit des Wiener Vizebürgermeisters denkstätten) dem Gassenende gegenüber Hans Mayer, des Landtagspräsidenten von Platz gefunden hat. NÖ, Mag. Romeder, und der einmal mehr als Sponsorin begrüßten Volksschauspiele- SCHÖFFEL-GEDENKJAHRE rin Else → Rambausek. Enthüllt wurden das 1952: → Schöffelfeiern. neue Schöffelmahnmal jenseits der → Schöffelgasse an der belebten → Umfah- 1960: → Schöffelfeiern. rungsstraße, eine Schöffelbüste (→ Schöf- 1970: Am 25. April 1970 fand auf bzw. vor felgedenkstätten), und der renovierte Schöf- dem → Schöffelstein eine würdige Gedenk- felstein 1873 mit neu motivierender Zusatz- feier zu Ehren Josef → Schöffels statt, tafel 1990 (→ Schöffeldenkmäler). An die genau 100 Jahre nach dem Beginn seines Feierstunden schloss sich die Bergmesse Kampfes um die Erhaltung des → Wiener- der → Berg- und Naturwacht auf der → waldes. Durchführung und Beteiligung: Rudolfshöhe an. Forstverein Niederösterreich-Wien – der in der Woche zuvor aus dem großen Anlass ein Zu den weiteren Maßnahmen Purkersdorfs länderübergreifendes Waldfest (Quiz im in diesem Gedenkjahr zählen die eingeleite- Walde) veranstaltet und dieses in die ten Revitalisierungen des → Weinheber- Gedenkfeier hatte einfließen lassen – und Denkmals und des → Anton Wildgans-We- Stadtgemeinde Purkersdorf, zahlreiche ges.

——— 258 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

SCHÖFFEL-GEDENKSTÄTTEN nierzeit“ des Purkersdorfer Gymnasiums Siehe → Schöffeldenkmal auf der Anhöhe und begünstigte dieses Wagnis nach Kräf- des Purkersdorfer → Gemeindewaldes, der ten. Mit Gemeinderatsbeschluss vom 30. seither den Namen → Schöffelstein trägt, Juni 2002 wurde er dafür mit der Goldenen → errichtet 1873 (→ Schöffelfeiern). Ehrennadel der Stadtgemeinde Purkers- dorf bedankt. → Schöffelgasse – zwischen → Kaiser-Jo- sef-Straße und Fürstenberggasse bzw. → SCHOLZ, Gabriele, Mag. Umfahrungsstraße. Verehelichte Fohringer, Steuerberaterin, Schöffel-Gedenkbaum im Schulgarten der → Karlgasse 13, *4.11.1968, war schon län- Hauptschule Purkersdorf. Eine amerikani- gere Zeit im Purkersdorfer Alternativenergie- sche Roteiche, welche im Jahre 1952 zum sektor aktiv engagiert, Mitbegründerin des 80-jährigen Gedenken an die Rettung des Ersten Purkersdorfer Solarvereins und Mit- Wienerwaldes durch Josef Schöffel von der arbeiterin für das Purkersdorfer Solarener- Schuljugend gepflanzt wurde. (→ Schöffel- gie-Förderungsmodell. feiern). Anfang 1997 löste sie Mag. Josef → Baum Schöffel-Büste im Vestibül der Hauptschu- im Gemeinderat ab, wurde 1998 Vorsitzen- le. Diese von Bildhauer Friedrich → Sattler de des Prüfungsausschusses (nach Abgang aus Rekawinkel geschaffene Sandsteinbüs- von Wilfried → Renarth) und kandidierte für te wurde im Jahre 1982 anlässlich „110 die Gemeinderatswahl 2000 als Spitzen- Jahre Rettung des Wienerwaldes“ feierlich kandidatin (vor Mag. Baum) für die → „Liste enthüllt. (→ Schöffelfeiern). Baum und Grüne“. Aus persönlichen Grün- Schöffel-Relief in der Volks- und Sonder- den nahm sie aber ihr Mandat nicht an, es schule Purkersdorf, errichtet 1984. folgte ihre Verehelichung und am 2. Novem- ber 2002 die Geburt der Tochter Viktoria. Das Schöffel-(Ge-)Denkmal 1990 am Zusammentreffen von → Schöffelgasse und SCHÖNERES PURKERSDORF → stark frequentierter Umfahrungsstraße Organ (Periodische Mitteilungen) des → Ver- (→ an der → Wien Tullnerbachstraße), schönerungs- und Fremdenverkehrsvereins geschaffen vom Metallbildhauer Albrecht → der Wienerwaldstadt Purkersdorf, Grün- Schwarz-Schmölz, errichtet anlässlich der dungsjahr 1983. Grundlegende Richtung: Feierlichkeit 1990 (→ Schöffelgedenkjahre). Unabhängige Information über → Fremden- → SCHÖFFELPREIS verkehr und Ortsverschönerung (vgl. auch Ortsbild) in Purkersdorf. Für den Inhalt ver- Siehe → Josef Schöffel-Förderungspreis. antwortlich: Günter → Novotny im Auftrag SCHÖFFEL-SCHULEN des Vorstandes, neuerdings Obmann Dr. → → Siehe → Josef Schöffel-Schulen. Josef Fuchs. Satz: Kultur- und Fremden- verkehrsgemeinschaft Wienerwald-Mitte; SCHÖFFELSTEIN Druck im Eigenvervielfältigungsverfahren. 431 Meter hoch. Die Aussicht von hier Ist nach Impressum-Änderung im Herbst reicht über die Höhen des → Wienerwaldes 1994 letztmalig erschienen. zum Tulbinger Kogel und nach Wien. Siehe SCHÖNY, Heinrich auch → Gemeindewald, → Schöffeldenkmä- ler, → Naturpark, → Naturlehrpfad. *12. 6. 1881 in Wien 3., ✝ 22. 3. 1965 in Knittelfeld, Steiermark. Er war von 1900 bis SCHOLTEN, Rudolf, Dr. 1907 Präfekt an der → Blindenanstalt Pur- War Bundesminister für Unterricht, Wissen- kersdorf, 1907 bis 1923 Lehrer in Wien 7. schaft, Verkehr und Kunst während der „Pio- und Wien 12., 1923 bis 1933 Oberlehrer in

——— 259 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Wien 12. und städtischer Musiklehrer. schaftsbund ehrte ihn mit der Verleihung 1906 bis 1925 war er Chormeister, zuletzt der Ehrennadel, die Handelskammer NÖ Ehrenchormeister des → Männerchores und verlieh dem verdienten Funktionär, der als des Sänger-Gauverbandes; ab 1933 als Bezirksinnungsmeister für die Installateure Direktor im Ruhestand. Er schuf zahlreiche tätig war, die Silberne Ehrenmedaille. Für Kompositionen (siehe Tonkünstlerlexikon die Purkersdorfer → Typen war er der „Gene- 1936 u. a. m.). ral“. 1979 erhielt er die Goldene → Ehrenna- del der Stadtgemeinde Purkersdorf für sei- SCHRAMMEL, Josef ne langjährige erfolgreiche Tätigkeit im Bekannter Volksmusiker, *3. 3. 1852 in Dienste der Gemeinschaft. Wien, Neulerchenfeld, ✝ 24. 11. 1895 in Wien, komponierte den → Purkersdorfer SCHREITL, Alfred, DI Marsch. Mit seinem Bruder Johann (1850 Senatsrat in der Wiener Magistratsabtei- bis 1893) ist er durch die Schrammelmusik lung 28, Straßenbau und Straßenverwal- weltberühmt geworden. tung i. R., Anton Gotschgasse 7, *29. 7. 1928 in Wien, seit 1957 in Purkersdorf SCHRATT, Katharina ansässig. SPÖ-Funktionär in der Stadtorga- Kaiser Franz Josefs Vertraute (*1853, nisation, 1975 bis 1995 Gemeinderat, seit ✝1940). Schauspielerin: von Jugendlich-Nai- 1977 Stadtrat für Bauwesen und Flussregu- ver über Salondamenrollen zur Volksstücke- lierungen, Kanalisation und Wasserleitung, darstellerin in Urwüchsigkeit und Resolut- seit 1989 auch für Straßenwesen und heit; 1883 bis 1900 am Wiener Burgthea- öffentliche Einrichtungen. Schreitl ist ter. Sie logierte bis 1916 oftmals im Hause Obmann des → Vereins der Eigenheimbesit- → Fürstenberggasse 6, laut Chronik „unter zer und Siedler Purkersdorf, Vorstandsmit- Akazien, Hängebuchen und Schwarzkie- glied des → Verschönerungs- und Fremden- fern“. verkehrsvereins und des Vereins für den → Naturpark Sandstein-Wienerwald. SCHREIBER, Alexander von 1990 wurde er mit der Goldenen → Ehrenna- Großindustrieller und Finanzmann. Seinen del der Stadtgemeinde Purkersdorf ausge- Namenszug trugen zur Zeit der österrei- zeichnet. Anlässlich seines 70. Geburtsta- chisch-ungarischen Monarchie Banknoten ges am 29. Juli 1998 erhielt er das ihm vom der Ausgabe 1917. Er ließ sich eine Villa in Bundespräsidenten verliehene Goldene Ver- der → Wintergasse Nr. 41, die heutige „Rus- dienstzeichen der Republik, überreicht vom senvilla“ erbauen. Sitz der russischen → damaligen Innenminister Mag. Karl → Botschaft, von der UdSSR nach 1955 käuf- Schlögl. Er ist verheiratet, hat zwei erwach- lich erworben. sene Söhne und Enkelkinder. SCHREIER, Rudolf SCHUBERT, Barbara Installateur, Spengler und Zentralheizungs- Psychologiestudentin/Absolventin, Konstan- technik-Meister, wohnte Wiener Straße 24, tin Walzgasse 42, *8. 3. 1976; Schieß- *17.7.1924 in Gablitz, ✝ 15.1.1984. Er war sport-Größe, die mit zwölf Jahren in dieser durch Jahre Obmann des → Kamerad- Disziplin begonnen hat und jetzt auf viele schaftsbundes. Neben seinem Mittun in der Staatsmeistertitel und österreichische Freiwilligen → Feuerwehr, im Österreichi- Meistertitel sowie Spitzenplätze bei interna- schen → Wirtschaftsbund u. a. galt seine tionalen Wettkämpfen hinweisen kann. Be- besondere Liebe dieser Vereinigung. Viele ginnend mit einem Mannschaftserfolg 1989 ÖKB-Ehrungen und -Auszeichnungen durfte bei den Staatsmeisterschaften, Erfolgen er entgegennehmen, immer aber blieb er bei den Europameisterschaften 1992 in So- der bescheidene Handwerker. Der Wirt- fia, einem 1. Platz beim Kleinkaliberschie-

——— 260 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

ßen bei den Europameisterschaften 1993 Maler Karl (Charles) → Schuch erfolgt sind. in Brünn und einigen anderen internationa- Neben so manchen Gemälden mit Purkers- len Erfolgen dazu, – in Kuba sogar – bis zu dorfer Motiven existieren Kopien oder einem 3. Mannschaftsplatz bei der Welt- original Bleistiftstudien aus seiner Hand meisterschaft im Armbrustschießen 1999 zum selben Thema. in St. Veit an der Glan. Seit Mai 2002 ist sie stattlich geprüfte Trainerin für Sportschie- SCHUHMEIERGASSE ßen und Trainerin der Salzburger Schützen. Abzweigung von der → Wurzbachgasse im → Das Goldene → Sportehrenzeichen der Wurzbachtal. Benannt nach dem markanten Stadtgemeinde Purkersdorf hat sie schon österreichischen Politiker, dem sozialdemo- 1993 erhalten. Das Jahr 2003 sieht das kratischen Arbeiterführer Franz Schuhmei- Ende ihres Psychologiestudiums. Vgl. → er. *11.10.1864 in Wien, ✝ 11.2.1913 in „Autark“-Sportler. Wien, von Paul Kunschak, dem Bruder des christlichsozialen Arbeiterführers und spä- SCHUCH, Carl teren Nationalratspräsidenten Leopold Kun- schak, in der Halle des Nordwestbahnhofes Bedeutendster österreichischer Maler zwi- aus politischen Gründen erschossen. Den schen Realismus und Impressionismus Gassennamen beließen auch die Verant- (*30.9.1846, ✝ 13.9.1903): malte u. a. wortlichen ab 1934. Landschaften im Raum von Wien, darunter 1872 vier Ölgemälde Purkersdorfer Land- SCHULE schaften, eines davon die Waldlichtung bei Einstens: Bereits 1678 hat es laut Chronik Purkersdorf, zu sehen im Wiener Belvedere. in Purkersdorf einen ständigen Lehrer gege- Nach Aufenthalten in München, Venedig ben. Das erste Schulhaus unserer Gemein- und Paris spiegeln seine Werke dann eher de stand am → Pfaffenberg. Es wurde 1683 Stillleben naturalistisch wider. Vgl. → Karl- von den Türken gänzlich nieder gebrannt. gasse. Aus Gemeinderechnungen geht hervor, SCHUH, Mathilde dass 1689/90 das zweite Schulhaus errich- tet wurde. Es befand sich in der → Schulgas- Selbstständige Kauffrau, Dr. Hildgasse 2 → bzw. Gmunden, *11. 3. 1948 im Burgen- se 5 (heute Karl Kurz-Gasse 3). Im Jahre land, verheiratet, zwei erwachsene Kinder. 1778 wurde das Haus aufgestockt (1774 Gesetz über die allgemeine Schulpflicht). Ihr, einem Gründungsmitglied des → Pur- → kersdorfer Kulturkreises (fünf Personen), ei- Bei der am 23. August 1842 wütenden ner Arrangeurin auf diesem Sektor wie als Feuersbrunst wurde auch die Schule ein- Impulsgeberin für → Stadtsaal und (neuen) geäschert. Der Wiederaufbau erfolgte 1846 mit nur geringfügiger Vergrößerung. 1857 → Hauptplatz, hat der Gemeinderat Purkers- beschloss die Gemeinde, den ganztägigen dorfs mit Beschluss vom 29. September Unterricht einzuführen, und es kam 1858 1994 die Silberne → Ehrenbrosche verlie- zum nötigen Umbau. Erst 1863 konnte die hen. Gemeinde nach langwierigen Verhandlun- SCHUHGASSE gen mit der geistlichen Behörde den Unter- richt auffnehmen. Ihr stand ja ein Mitspra- Seitengasse der → Wintergasse 61 in → cherecht bei der Besetzung der Unterlehrer- Unter Purkersdorf. Von hier Weg zur → stelle zu, für deren Besoldung sie aufkom- Schneebergeiche und zum Purkersdorfer → men musste. 1869 erlassene Schulgesetze Eichberg. Es mehren sich die Indizien, dass regelten die Schulverhältnisse neu und bes- die Namensgebungen Carlgasse (→ Karl- serten den Unterricht. 1873/1874 erfolgte gasse) und Schuhgasse um 1875 nach dieser in 3 Klassen, die stets wachsende dem damals sehr bekannten ortskundigen Schülerzahl und Schulraumnot zwangen die

——— 261 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Schulleitung, die erste Klasse in das dama- Gestern: Also zwang die Raumnot zur Errich- lige Gemeindehaus (nahe dem heutigen → tung eines eigenen Volksschul-Gebäudes, Rathaus) zu verlegen. wie so etwas schon 1930 erstmals bespro- chen worden war. Am 15. Jänner 1966 er- Später: Es gelang bald, ein neues (drittes) folgte die Weihe und Eröffnung dieses (fünf- Schulhaus, das heutige → Rathaus, zu er- ten) Schulhauses in der → Schwarzhuber- richten, dessen Eröffnung am 28. Novem- gasse 7, mit 8 Volksschul-, 2 Sonderschul- ber 1875 stattfand. Die ständig zunehmen- klassen, einem Vortrags- und einem Turn- de Bevölkerungszahl (1854: 912 Einwoh- saal. Die Fassade schmückt(e) ein Stein- ner, 1890 deren 2102) führte auch in die- schnitt von Prof. Hans → Knesl. sem Schulhaus am → Hauptplatz bald zu ei- Seit 1966 besteht für das 9. Pflichtschul- nem drückenden Raummangel, sodass sich jahr ein → Polytechnischer Lehrgang, der mit die Gemeinde entschloss, in diesem Ge- der Hauptschule gekoppelt ist; seit 1971 bäude die Amtsräume unterzubringen und die (weiter) im Volksschulgebäude unterge- ein neues Schulhaus, das vierte in der brachte, neueingerichtete Sonderschule mit Schulgeschichte des Ortes, auf einem Teil eigener Direktion. des Schlossgartens zu bauen. Nach der Zu- Anlässlich der 100. Wiederkehr der Rettung schüttung des südwestlichen Schlossgra- des → Wienerwaldes durch Josef → Schöffel bens ergab sich eine neue Gasse, die (heu- wurden Volks-, Haupt- und Allgemeine Son- tige) → Alois Mayer-Gasse, in der die neue derschule zum Gedenken an die große Tat Volks- und Bürgerschule nach Plänen des Josef Schöffel Volks-, Josef-Schöffel-Haupt- Architekten Josef Rudorfer von Baumeister und Josef-Schöffel-Sonderschule benannt Johann Ginner erbaut und am 11. April (→ Josef-Schöffel-Schulen). Inzwischen gab 1899 geweiht und eröffnet wurde. es keine Expositur im Irenental mehr; somit führte der erst recht mitverursachter neuer- Die Volksschule war fünf-, die seit 15. Okto- licher Schulmangel dazu, dass im Schuljahr ber 1897 eingeführte Bürger- (spätere 1976/77 je eine Klasse der Volks- und der Haupt-)Schule dreiklassig. Die am 11. April Hauptschule in dem Heim der katholischen 1899 eröffnete (Volks- und) Bürgerschule ( stand zunächst nur den Knaben offen, erst Pfarre → Pfarrheim) untergebracht werden 1901 wurden auch Mädchen aufgenom- mussten, ferner 2 Klassen der Volksschule men. Ab 1927 wurden beide Typen mit je im Souterrain des Volksschulgebäudes. Im vier Klassen geführt. Hand in Hand mit der Schuljahr 1978/1979 wurden in der Haupt- wachsenden Einwohnerzahl nach Kriegs- schule 12 Klassen und 2 Polytechnische und Zwischen- sowie Nachkriegszeit stieg Lehrgänge geführt. Erstmals in diesem der Bedarf an Schulraum. Im Schuljahr Schuljahr kamen → Mauerbacher Haupt- 1958/59 waren im Schulhaus Alois May- schüler nach Purkersdorf. bis dahin fuhren er-Gasse 4 von der Volksschule nur die ers- sie in die Hauptschule nach Wien-Haders- te und zweite Klasse, im Rathaus die dritte dorf. → Gablitz gehörte schon länger zum und vierte Klasse B, in der „Kaserne“ → Her- Hauptschulsprengel Purkersdorf. z. T. auch rengasse 8 (ehem. → Fürstenberg’schen → Tullnerbach. Die Kinder von dort besuch- Sommerpalais) die vierte Klasse A sowie ten die hiesige Hauptschule schon etliche die Sonderklasse untergebracht. Die Expo- Jahre. situr im Irenental (→ Maria im Wienerwald) Das 1966 errichtete Volksschulgebäude hat hingegen 1958/59 nur noch eine Klas- musste so 1980/1981 bereits wieder auf- se, statt wie bisher deren zwei, geführt, die gestockt werden (Eröffnung und Weihe 14. Kinder wichen aus. Das Ende des Schuljah- Juni 1983) und hat dann 15 Klassen Platz res 1961/62 bedeutete auch das Ende der geboten. Probleme bereitete aber weiterhin Irenentaler Expositur. der in der Volksschule untergebrachte und

——— 262 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF eine Erweiterung benötigende Schüler → 1988 präsentiert so die Schöffel-Haupt- Hort, weshalb für ihn nunmehr im Schulbe- schule ihr neues Schulprofil: In einem Sport- reich ein eigenes Gebäude (vormaliger Glas- zweig und einem Kreativzweig werden Inter- haus-Platz) errichtet wurde, für 120 Kinder, essen und Begabungen von Schülern und mit einem Kostenaufwand von 12,5 Millio- Schülerinnen gefördert. Sport- und Kreativ- nen Schilling. Mit Schuljahresbeginn wochen runden das Angebot ab. Preise bei 1993/1994 stand er ganz zur Verfügung. Wettbewerben stellen sich ein, junge Re- Und unabhängig davon musste das Volks- dakteure und PR-Spezialisten profilieren schulgebäude eine neuerliche Aufstockung sich. Ab dem Schuljahr 1991 führt die erfahren und einen großen Turnsaal erhal- Schöffel-Hauptschule die Fünf-Tage-Woche ten. Die Baukosten dafür betrugen an die ein. Auch ein Mittagessen gibt es in der 35 Mio. Schilling. Schule. 1995/96 wird mit der Generalsa- Das Hauptschulgebäude verlangt wiederum nierung und Generalrenovierung des Haupt- – wie ersichtlich – seit Jahrzehnten ständige schulgebäudes begonnen. Ab 1998 lädt der Erhaltungs- und Erneuerungsarbeiten. Die Besuchertag ständig zu Informationen und zunächst wichtigste fand im Herbst 1986 Besichtigung des Schöffel-Hauptschule ein. ihren Abschluss: Damit war besonders der 1998 zeigt sich die Polytechnische Schule Turnsaal mit einem Kostenaufwand von ca. reformiert. Praxisorientiert in Werkstätte fünf Millionen Schilling renoviert und erwei- bzw. Büro mit starkem Bezug zur Wirtschaft tert worden. Auf der Theaterbühne, dem durch zwei Schnupperlehre-Wochen bietet Turnsaal angeschlossen, wurden alle tech- sie eine fundierte Berufsgrundbildung. nischen Möglichkeiten von Licht- und Akus- Zum Jubiläum „100 Jahre Schöffel-Haupt- tikeffekten installiert. schule“ im Jahr 1999 lädt diese Schule ins Weiteres zum Kapitel Purkersdorfer Schul- Zirkuszelt neben der Schule. Schülerinnen wesen (alter Lesart!): Von 1805 bis 1813 und Schüler zeigen in einer viel umjubelten bestand im → Schloss die, übrigens erste Zirkusvorstellung, wie es in der Schule so österreichische Forst-(Meister-)Schule (→ zugeht, liefern etwas außergewöhnlich eine Visitenkarte ihres Könnens. Forstlehrgänge). 1868 hatte der Sommer- frischler Wenzel Cerny in Purkersdorf eine 1999/2000 sind Generalsanierung und landwirtschaftliche Fortbildungsschule ge- Generalrenovierung abgeschlossen, mit gründet, die allerdings 1873 wieder aufge- einem Aufwand von rund 50 Millionen Schil- löst wurde. Eine 1896 gegründete gewerbli- ling. Die Schule bietet modernes Innenle- che Fortbildungsschule bestand bis zum ben in erneuerten historischen Gemäuern. Jahre 1938. Das → Fürstenberg’sche Som- Die Sportanlage ermöglicht nun einen merpalais beherbergte von 1879 bis 1924 modernen Sportunterricht. Interschulische die pädagogisch so ertragreiche NÖ Landes- Erfolge liefern einen beredten Beweis dafür. blindenanstalt und von 1924 bis 1938 das Ab 1999 hält zweisprachiger Unterricht mit NÖ Landesjugendheim für „schwer erzieh- dem Schulversuch „Englisch als Unter- bare“ Jugendliche. 1892 existierte hier kur- richtssprache“ Einzug in die Schöffel-Haupt- ze Zeit eine private Haushaltungsschule, schule. Die Englandwoche ist neben dem von 1910 bis 1922 eine Privatschule für Skikurs ein fixer Bestandteil der Schulveran- Stenographie. staltungen. Im Juni 1997 war „man“ über- Siehe weiteres: → Schulgasse, → Schullei- dies in → Bad Säckingen, zu Pfingsten 2002 ter, → Musikschule. beim Jugendparlament in Strassburg. Hier Schul-Parameter 2002/03. wie allgemein ist eine Mithilfe des Elternver- Siehe → Gymnasium. eins unentbehrlich. Hauptschule: Seit 1987 schon ist die Infor- 2000 nimmt die Schöffel-Hauptschule die matik ein Unterrichtsschwerpunkt. Seit Montessori-Mehrstufenklasse der Volks-

——— 263 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF schule auf und eröffnet 2001 eine Montes- wochen und hilft jedes Jahr bei der Auf- sori-Mehrstufenklasse als Schulversuch im stockung der Schülerbücherei mit. Dies als Bereich der Sekundarschule. Neue pädago- gemeinsame Institution für Volksschule und gische Konzepte des eigenverantwortlichen Sonderschule. Arbeitens bereichern alsbald die Unter- Sonderschule oder Sonderpädagogisches richtsarbeit in allen Klassen. Pausenspiele Zentrum: denn unter dieser Bezeichnung und Jausenprojekte lockern den Schulalltag wird die Purkersdorfer Allgemeine Sonder- auf. Begrüßungswochen und Begrüßungsta- schule seit dem Schuljahr 1995/96 ge- ge erleichtern Schülerinnen und Schülern führt. Im Schuljahr 2002/03 mit sechs der 1. Klassen den Eintritt in das Schulle- Klassen! Auch sie hat 2001 Bad Säckingen ben. besucht; hat daneben weitere Initiativen 2002 findet man in mittlerweile drei präsentiert. EDV-Räumen Computer der neuesten Gene- ration sowie Internet für alle. Der Computer SCHÜLER-(STUDENTEN-)PRÄMIIERUNGEN wird in den Unterricht integriert. Ein Medien- raum mit Beamer sowie mobile Einheiten er- Für begabte, vorzüglich erfolgreiche Schüle- möglichen den Einsatz von Video und DVD rinnen und Schüler aus den Schöffel-Schu- im Unterricht. 2002 wird die ehemalige len, sowie ebenso qualifizierte AHS-Absol- Schulwartwohnung als Schulbibliothek ventinnen und Absolventen und Hoch- adaptiert. schul-/Universitätsstudentinnen und -stu- denten jeweils zu Schuljahresende bzw. bei Volksschule: Der weitere Zubau an die be- Studienabschluss – seit 1955 bereits meh- stehende Schule war 1993 angefügt wor- rere Hunderte! den. Er beinhaltet einen großen Turnsaal, neue Klassen für die Sonderschule im ers- SCHULGASSE ten Stock und einen Sonderunterrichtsraum sowie drei neue Schulklassen für die Volks- Die heutige → Karl Kurzgasse trug früher schule im zweiten Stock. Außerdem wurden den Namen Schulgasse, da sich hier im eine Zentralgarderobe im Keller und ein Leh- Hause Nr. 5 (heute Karl Kurzgasse 3) ab rerzimmer neben der Kanzlei im Erdgeschoß dem Jahre 1690 das (zweite) erste bekann- eingerichtet. Im Zuge des Anbaus wurden te Schulhaus Purkersdorfs befand (→ Schu- ein Teil der (bereits bestehenden) Gardero- len). Später hieß auch die → Alois Mayer- be zum Gymnastikraum umgebaut, neue gasse im Volksmund Schulgasse. Umkleideräume und ein Ärztezimmer errich- tet. SCHULLEITER Seit 1996 gibt es an der Purkersdorfer Schullehrer und Schulmeister vor 1688 Volksschule eine Mehrstufenklasse nach sind in Vergessenheit geraten. Schulleiter Montessori. Sie wird von zwei Lehrerinnen von Purkersdorf, deren Namen erhalten geführt, die die Kinder zwischen sechs und geblieben sind: Johann Ziegler (um 1688), zehn Jahren in einer Klasse begleiten. In der Paul Alexander Kemley (1692 bis 1709), Volksschule werden im Schuljahr 2002/03 Nikolaus Ferdinand Hierschböck (1709 bis 400 Kinder in 17 Klassen unterrichtet. 1713), Johann Mathias Schneeberger Sportliche Erfolge errangen zu all dem die (1713 bis 1720), Josef Leopold Müller Jahre über nicht bloß Schüler(-Mannschaf- (1720 bis 1726), Karl Huber (1726), Anton ten) aus der Hauptschule; und: bei der Si- Franz → Sam (1726 bis 1760), Franz Riedl cherheitsolympiade zeichneten sich im April (1760 bis 1780), Franz Brandl (1788 bis 2002 besonders die Purkersdorfer Volks- 1790), Josef Purkholzer (1790 bis 1809), schüler aus. Ferdinand Krammer (Vater) (1809 bis Der Elternverein unterstützt die Volksschule 1844), Oberlehrer: Ferdinand Krammer tatkräftig durch Zuschüsse bei Schulland- (Sohn) (1844 bis 1872), der erste Oberleh-

——— 264 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF rer nach dem Reichsvolksschulgesetz SCHUSTER, Karl Maria 1869, Josef Bode (1872 bis 1896). *13.9.1871, ✝ 16.1.1953, mehrfach aus- Nach Errichtung der Bürgerschule (1897) gezeichneter österreichischer Maler und gemeinsame Leitung von Volks- und Bürger- Illustrator (Figürliches, Interieurs, Land- schule. schaften), Professor, weit in der Welt Volks- und Bürgerschuldirektoren: Alois → herumgekommen, Mitglied des Wiener Mayer (1897 bis 1905), Josef Heinold Künstlerhauses; verzeichnet als Geburtsort (1905 bis 1920), Karl Caulerio (1920 bis Purkersdorf. Als Beispiele für seine Motivik 1923), Emanuel Ertl (1923 bis 1927). seien aufgezeichnet: Biedermeierinterieur, Windmühle in Retz, Werkkonzert in einer Nach Gründung der Hauptschule (1927) Lokomotivfabrik. gemeinsame Leitung von Volks- und Haupt- schule. Volks- und Hauptschuldirektor: Otto SCHÜTTELFROST Ebner (1927 bis 1938). Die Schüttelfrost Blues Band existiert mit Nach Eingemeindung der Marktgemeinde ihren Anfängen bzw. im Vorlauf bereits seit Purkersdorf zu → Groß-Wien (15. Oktober 1974. Die Gruppe besitzt im Wiental – nach 1938) bis zur Gegenwart getrennte Leitung eigener Darlegung – einen Kult-Status und von Volks- und Hauptschule. hat sich durch möglichst permanente Volksschuldirektoren: Franz → Atzinger Live-Aktivitäten eine treue Fan-Gemeinde (1938 bis 1941), Franz Uhlirsch (1941 bis geschaffen. „Wir sind Österreichs älteste 1945), Karl Loskot (1945 bis 1958), Friede- Nachwuchsband!“ Nach vorübergehender rike Sigloch (1958 bis 1961), Ernst Blazek Auflösung der Gruppe 1984 kam es zwei (1961 bis 1965), Ottilie Eheim (1965 bis Jahre später zur Reaktivierung, 1991 hatte 1966), Isabella → Sotola (1966 bis 1970), die Band ihr stabiles Line-up gefunden. Sie Anna → Luf (1971 bis 1975), Ferdinand → huldigte dem Bluesrock. Kontaktmann: An- Schmutz (1976 bis 1990), Christa Wagner dreas „Duggy“ → Tulach. Aber: Die Band (1991 bis 2001), Maria Stattin (ab 2002). tritt – letzter Entwicklungsstand – nur noch sporadisch in Erscheinung. Hauptschuldirektoren: Otto Ebner (1938 bis 1945), Julie Ubell (1945 bis 1946), SCHUTZENGEL Franz Jungbauer (1946 bis 1949), Karl Ull- mann (1949 bis 1950), Karl Trippolt (1950 a) Der Gastwirt Zum Laterndl, Franz Fortho- bis 1951), Friedrich → Winna (1951 bis fer, erhielt am 15. Oktober 2001 aus den 1972, ab 1966 auch Leiter des Polytechni- Händen von LH-Stv. Liese Prokop einen schen Lehrganges), Anna → Führer (prov. „Vereins-Schutzengel“ als Dank für sein Engagement im Purkersdorfer Vereinsle- Leiterin 1971 bis 1972), Hans → Maurer ben. (1973 bis 1974), Getrude Janausek (prov. Leiterin 1973 bis 1978), Franz → Matzka b) Am 8. Juli 2001 rettete die elfjährige Tan- (1978 bis 1986), Claus Peter → Fritz (1986 ja Alb ihrem dreijährigen Bruder Dominik bis 2000, seit 1998 mit angeschlossener das Leben. Sie hechtete geistesgegenwär- Polytechnischer Schule), Margarete Kon- tig in den hauseigenen Swimming Pool und cki-Polt (ab 2001). konnte den Kleinen, der bereits unbeweg- lich unter der Wasseroberfläche trieb, noch Sonderpädagogisches Zentrum: Martha rechtzeitig retten, sodass er mit dem Schre- (→) Maurer (1971 bis 1980), Erika Schmutz cken davon kam (natürlich nicht nur er). Die → (1980 bis 1986), Burkhard Hesse (1986 Schutzengel-Urkunde und das dazugehörige bis 2002), Irene Szerencsics (ab 2002). Abzeichen erhielt am 15. Oktober 2001 Gymnasium: Mag. Irene (→) Ille (seit Beginn auch Tanja von Liese Prokop überreicht. Sie des Schulbetriebes 1996). ist die Enkelin von Helen-Maria → Alb.

——— 265 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

SCHÜTZENVEREIN WIENERWALD Schule gegangen in Purkersdorf. Beruf- PURKERSDORF lich-künstlerischer Werdegang: 1953-1957 Ein solcher wurde 1931 gegründet, mit Ver- Ziseleur- und Metallbildhauerlehre mit Gesel- einslokal Zum Goldenen Adler (vgl. → len-, 1963 Meisterprüfung, 1973 bis 1977 Kunstschule bei Prof. Matejka-Feldern und Gastronomiebetriebe). Oberschützenmeis- akademischem Maler Fritz Martin, 1977 Auf- ter war Franz Neunteufel d. Ä.. Viel Purkers- nahme in die Berufsvereinigung bildender dorfer Prominenz zählte sich dazu, der Ver- Künstler Österreichs. Auf Grund seiner fun- ein führte eine eigene Chronik, die sogar bis dierten Kenntnisse in der Bronzebearbeitung 1949 reichte, obwohl der Schützenverein wird er von bekannten Bildhauern als Mitar- nur noch auf dem Papier existierte. Ein beiter herangezogen (Hrdlicka, Franz Xaver Reaktivierungsversuch in den 50-er Jahren Ölzant, Gottfried Kumpf, Fuchs u. a.) führte zu keinem Ergebnis. Ähnlich spielte Eigene Präsentationen: 1975 Beteiligung es sich übrigens einerseits 1902, anderer- an der Gemeinschaftsausstellung der Wie- seits 1970 ab. ner Kunstschule im Künstlerhaus; 1985 SCHWABENGASSE erste große Einzelausstellung im Franz-Jo- sefs-Bahnhof (CA); 1986 Schloss Mautern- Die obere, die heutige → Berggasse und die dorf im Lungau und → Sacre Coeur → Preß- untere, die heutige → Kaiser-Josef-Straße. baum; 1987 Galerie Zentralbuchhandlung Erstmals im 16. Jahrhundert erfolgte hier in Wien; 1989 Gemeinschaftsausstellung eine Einwanderung von Ansiedlern aus Salz- → burg und Schwaben. Der Ortschaftsteil zwi- mit dem Tullnerbacher Künstler Ferry schen Berg- und Kaiser-Josef-Straße wurde Aschenbrenner im Haus der Begegnung in dann auch lange Zeit als Schwabendörfl Neulengbach. Das Purkersdorfer Josef → bezeichnet. Schöffel-Denkmal 1990 ist Albrecht Schwarz-Schmölz’ Werk! SCHWARZ, Franz Zahlreiche Studienreisen halfen und helfen Dem 1931 geborenen, in → Unter Tullner- ihm in der Weiterbildung: Vorder- und Zen- bach, Adolf Radlgasse 10 wohnhaften (ehe- tralasien, Mittel- und Osteuropa einschließ- maligen) Mitglied der → Feuerwehr Unter- lich der bisherigen UdSSR, Deutschland, Tullnerbach wurde mit Gemeinderatsbe- Westeuropa, Italien sowie (bisher) Jugosla- schluss vom 29. September 1994 für seine wien usw. Seine Zeichnungen dienen ihm Bewährung im Dienst am Nächsten die Sil- primär als Werksskizzen für seine Plastikar- beiten, als Aquarellist bevorzugt er Brücken- berne → Ehrennadel der Stadtgemeinde Pur- motive, aus kunstgeschichtlichem Interes- kersdorf verliehen. se und postulatorisch: von Mensch zu SCHWARZ, Franz Mensch, vom Menschen zur Natur, zu der die „Brücke“ abzubrechen droht. Er versteht Dem 1938 geborenen, in → Unter-Tullner- sich als „Werktätiger in Sachen Kunst“, bach (Purkersdorf), Furtgasse 25 wohnhaf- „Sehhilfe“ sollen seine Arbeiten sein, zur ten (ehemaligen) Mitglied der → Feuerwehr Abkehr von der Überspanntheit des heuti- Unter-Tullnerbach wurde mit Gemeinderats- gen Kunstbetriebs ihren nicht unwesentli- beschluss vom 29. September 1994 für chen Beitrag liefern. seine Bewährung im Dienst am Nächsten → die Silberne Ehrennadel der Stadtge- SCHWARZER, Karl meinde Purkersdorf verliehen. Verleger, Hießbergergasse 1, *11. 4. 1925 SCHWARZ-SCHMÖLZ, Albrecht in Wien, lebt seit 1979 in Purkersdorf. Nach Metallbildhauer und -Restaurator, Zeichner Matura, Kriegsdienstverpflichtung, engli- und Aquarellist, Furtgasse 25, *26.3.1939, scher Kriegsgefangenschaft ab 1947 Lehr- gebürtiger Wiener, aufgewachsen und zur und Wanderjahre verschiedentlicher Art

——— 266 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

(Kaffeehauspianist, Journalist, Werbe- und SCHWEIGER, Harald, Dr. Unternehmensberater usw. usw.) bis zum Univ.-Prof. und Hofrat i. R., vormals Natur- großen Umstieg 1963 mit Gründung eines schutzdirektor der NÖ Landesregierung, Buchverlags, mit der Verlagsbüro Karl Wien 21., Michtnergasse 6. Anlässlich des Schwarzer GesmbH als Marketingunterneh- Nationalfeiertages 1975 wurde er für seine men für den österreichischen Buchhandel, Verdienste um die Errichtung und Betreuung mit umfassender Öffentlichkeitsarbeit dazu. Schlagworte: Österreichische Buch- des → Naturparks Sandstein-Wienerwald woche im Wiener Künstlerhaus mit theater- mit der Goldenen → Ehrennadel der Stadtge- mäßiger Inszenierung der Begleitveranstal- meinde Purkersdorf ausgezeichnet. tungen (Axel Corti, Klausjürgen Wussow, Vil- ma Degischer, Elfriede Ott u. v. a. kamen SEHENSWÜRDIGKEITEN dabei zum Einsatz). Zum zweiten: 1971 er- → Antonshöhe-Marterl, → Anton Wildgans- scheint der erste Schwarzer-Katalog als äu- Weg, → Aussichtswarten, → Brunnenhof, → ßerst erfolgreiche Kampagne, die nahezu Buxbaumkreuz, → Deutschwald-Marienkapel- zwei Drittel aller österreichischen Haushal- le, → Duckhütte, → Entenbrunnen, → Fieber- te erreicht. kreuz, → Friedenskreuz, → Fürstenbergbrun- 1974: Als weiterer Vorzeigeschritt die Grün- nen, → Fürstenberg’sches Sommerpalais, → dung der Galerie Schwarzer in der Doro- Hauptplatz-Ensemble (traditioneller, aber theergasse. In knapp zehn Jahren veranstal- großteils revitalisierter und modernisierter tete sie 184 Ausstellungen, präsentierte 577 Künstler, zeigte 25.000 Exponate und Hauptplatz-Bereich diesseits und jenseits zählte über 75.000 Besucher. der seinerzeitigen Kaiserin Elisabeth- → Westbahn mit etlichen Einzelobjekten wie 1984: Sortimenter-Brief, meistgelesenes zum Beispiel dem Gasthof Zum Goldenen Fachmedium am Buchmarkt, Buchverkauf (→ und Buchwerbung. 1986: Schwarzer-Best- Adler Neunteufel). Dazu vor kurzem er- sellerliste. Diese und noch so manch ande- schienen Purkersdorf zum Kennenlernen (→ re einschlägige Geniestreiche ließ Karl Plan der Wienerwaldstadt Purkersdorf); Schwarzer Jahr für Jahr folgen. Österreichs → Hochramalpe, → Hubertuskapelle, → Kir- Künstlergilde, Lebende wie schon Verstor- che (r. k.) mit → Gnadenbild, → Kreßdenk- bene, gaben sich weiter bei ihm ein Stell- mal, → Kriegerdenkmäler, → Löwenbrunnen, dichein. → Madonna mit dem Strahlenkranz, → 1997 verlangte das Lebensalter von ihm Tri- Maria im Wienerwald, → Mauthaus (ehem. but, seither betreibt er nur noch den (klei- kaiserliches), → Mausoleum, → Naturpark nen) Buchverlag Karl Schwarzer, ebenso (mit → Naturlehrpfad), → Nepomuk-Bildstö- nimmermüde wie in seiner nach wie vor viel → → gefragten „Quasi Konsulenten“-Bewährung. cke, Neumühle, Partnerschaftsbrun- nen, → Pestkreuz, → Postkutsche, → Post- SCHWARZHUBERGASSE station (historische), → Rathaus-Postreiter, Zwischen → Kaiser Josef-Straße 15 und → → Sagbergbildstock, → Ruhm-Gedenkobe- Pummergasse, benannt nach Karl Schwarz- lisk, → Sanatorium (ehem.), → Sängerbrun- huber, dem Gründer der hiesigen Holzwa- nen, → Schloss, → Schöffeldenkmäler, → ren- und Schuhleistenfabrik in der → Linzer- Stadt- und Kulturzentrum, → Weinheber-Ge- straße, später (nach vorübergehender Still- dächtnisstätte. → legung 1930) Firma Trautenberger. Frü- SEITNER, Manfred her hieß die Schwarzhubergasse Schloss- feldgasse (vgl. → Elektrizitätswerke). *30. 10. 1941, Inhaber der Silbernen → Ehrennadel der Stadtgemeinde Purkersdorf SCHWEIGER, Gabriele per Gemeinderatsbeschluss vom 29. Sep- Siehe → Sportehrenzeichen Gold. tember 1994. Siehe → Heimgarten.

——— 267 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

SEMINARDOM WIENERWALD SENIORENBUND, ÖSTERREICHISCHER Ein Business- und Wellness-Haus mitten im Siehe → Österreichischer Seniorenbund, Grünen in → Deutschwald, am Ende der → neuer Name für → Pensionisten- und Rent- Robert Hohenwartergasse, multifunktional nerbund. geeignet für Seminare, Klausuren, Works- SENIORENZENTRUM/SOZIALZENTRUM hops, für Feste und Feiern, für professionel- le Tonaufnahmen usw. Er ist größtenteils Ein solches wird in Kürze – vorgesehen aus Holz und Lehm gebaut, hat acht Seiten 2005 – an Stelle des ehemaligen Hotel und in der Mitte einen Kuppelraum mit neun Wien-West am Beginn der → Bahnhofstraße Metern Durchmesser, der nach dem Prinzip entstehen, womit das jahrelange Bemühen des „Goldenen Schnitts“ ausgerichtet ist. einer Interessensgruppe – Hildegund → In Österreich und Deutschland gibt es der- Liehr, StR Elisabeth → Mayer, Roswitha → zeit über 20 solcher „Dome“, seit den 80-er Gutmann, GR Lydia → Mondl und Dr. Harald Jahren auf jene selbst tragende Kuppelbau- → Ruth – erfolgreich zum Ziel geführt haben weise mit Leimbindern aus Holz als Haupt- wird. Alten Menschen durch Übersiedlung in struktur spezialisiert, für den jeweiligen Be- weiter entfernte Seniorenheime eine Ent- sucherzweck im Nu adaptierbar. Nach nicht wurzelung zu ersparen war und ist seit lan- einmal einjähriger Bauzeit – Baubeginn war gem ein allgemeines Anliegen: Sie sollen im im September 1999, am 30. Juni 2000 gab Ortszentrum ein lebendiger Teil des gesell- es die feierliche Eröffnung – stand das schaftlichen Lebens in Purkersdorf bleiben „drittbeste Seminarhotel in Niederöster- können, wie überall. reich“ – voll zur Verfügung, aber aus Prinzip Durch Entgegenkommen der Erbin Gabriele immer nur einer Veranstaltungsgruppie- Lerch (günstiger Baurechtsvertrag), Unter- rung, unabhängig von deren Personenan- stützung durch die Gemeindevertretung und zahl. Nach baubiologischen Kriterien errich- schließlich Engagement der schweize- tet, Abgeschirmtheit für den jeweiligen Be- risch-österreichischen Gesellschaft Sene- nützer: der jüngst verliehene Bronzene Flip- Cura konnte es am 16. Oktober 2002 zu chart ist wohl erworben – und der Wiener- einem entsprechenden zielgerichteten Ver- walddom ist wohl besucht. Inhaber und Me- tragsabschluss kommen, dem das Land NÖ diator: Robert Glattau. fördernd beigetreten ist. Die Pflegeeinrichtung wird über 70 Betten, SENFELDER überwiegend in Einzelzimmern verfügen. Darüber hinaus sollen drei Einheiten für Einstmals Gasthof Zum Goldenen Hirschen. „Betreutes Wohnen“, Räumlichkeiten für Wiener Straße 12, später Hotel mit ange- eine Kinderspielgruppe und ein Stützpunkt schlossenem → Kino. Bereits 1572 im Urbar der mobilen Hauskrankenpflege (NÖ Hilfs- der Herrschaft Purkersdorf genannt, zu wel- werk) integriert sein. Und wenn noch irgend- cher Zeit Hofpostmeister Paul Wolzogen als wie möglich: eine Tagesbetreuung für Besitzer aufscheint (→ Postmeister); damals Senioren. Geschätzte Baukosten: 7,2 Mil- lange Zeit vermutlich auch Gemeindezen- lionen Euro. Wichtiger Begleiteffekt: 50 trum. Am 2. August 1900 brannte das Objekt Arbeitsplätze. ab, da die → Feuerwehr den Ostteil des Ortes bei geschlossenem Bahnschranken nicht er- SENNFELLNER, Heinrich reichen konnte und das → „Rattenloch“ noch Preßbaum, Klostergasse 1, *21.4.1941 in nicht existierte. Der Schrankenwärter aber → Preßbaum. Nach gediegener Ausbildung befolgte seine „Vurschrift“. einerseits in der Werkmeisterschule für Von 1929 bis 1936 wieder im Gemeinde-, Maschinenbau (Feinzeugschmied), anderer- seither neuerdings im Privatbesitz. seits als bürokaufmännische Kraft Material-

——— 268 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF verwalter in der EVN Trafowerkstätte Preß- 1988. Ein Umzug von Wien nach NÖ, die baum, seit 1997 Pensionist. Errichtung eines eigenen Keramikstudios Ab 1962 beim → Roten Kreuz ehrenamtlich und repräsentative Ausstellungen sind die- tätig, mehrfach befördert, qualifiziert und sem Entwicklungsergebnis vorausgegan- dekoriert. Ab 1982 einige Jahre lang Kata- gen, der Aufbau eines Handelsbetriebes für strophenschutzbeauftrager des Roten Kreu- keramische Rohstoffe und Maschinen für zes für den Bezirk Purkersdorf, seit 2000 im den Töpfereibedarf eine Folgeerscheinung, desgleichen eine weitere Niederlassung Reservestand. 1985 mit der Silbernen → wieder in Wien. Ehrennadel der Stadtgemeinde Purkersdorf ausgezeichnet. Jedes Werkstück soll seine ganz bestimm- te, keinesfalls schematisierte Ausformung Heinrich Sennfellner ist verheiratet, hat erfahren, dem generellen Thema „Keramik zwei Kinder und ist als Hüttenwart der Sekti- und Licht“ gehört Alfred Skokans spezielle on Stuhlecker des Österreichischen Alpen- Intention. Ob Zimmerbrunnen oder persönli- vereins auch noch anderweitig für andere ches Geschirr, ob Landschaften oder indivi- da, geht gerne Bergwandern, beschäftigt duell bedachte Badezimmerverkleidung, sich mit Modelleisenbahnbau und ist Mit- nicht tote Materie, sondern sinnbetontes → glied der Blasmusik Tullnerbach. Element eines jeweiligen Ganzen soll nach seinem Willen jedes Keramikstück aus Al- SIEDLERVEREIN fred Skokans Künstlerhand sein oder wer- Siehe → Verein der Eigenheimbesitzer und den. Siedler. SOMMERFRISCHE SIEDLUNGEN Die Verschönerung des Ortes und dessen Davon z. T. auch schon annähernd mit Dorf- Umgebung, Waldwege, → Naturlehrpfad und charakter: → Antonshöhe, → Baunzen, → dazu später der → Naturpark, Ruheplätze Bungalow-Club, → Deutschwald, → Heimgar- und → Aussichtswarten hatten und haben ten, → Neu-Purkersdorf, → Postsiedlung, → einen wachsenden Zustrom an Sommergäs- Rechenfeld, → Richter-Minder-Siedlung, → ten (und Zweitwohnsitzen) zur Folge. Dieser Sagberg, → Speichbergsiedlung, → Süßfeld, erfreulichen Entwicklung Rechnung tragend hatte die NÖ Landesregierung bereits mit Unter-Tullnerbach (→ Stadlhütte), → Wurz- Beschluss vom 4. Juni 1968 die Stadtge- bachtal, → Ziegelfeld. meinde Purkersdorf zur Sommerfrische, später Fremdenverkehrs-, jetzt Tourismus- SILBERHUBER, Anton gemeinde erklärt. Vgl. → Hauptplatzneuge- Langjähriger Sommergast in Purkersdorf, staltung, Parkanlagen, → Waldsportpfad, nach dem die → Antonshöhe benannt wur- Denkmalpflege, Badegelegenheiten, Sport- de. Er war auch Obmann des Wiener Touris- anlagen usw. können sich seither als weite- tenklubs. Bis zum Jahre 1962 bestand hier re Fakten dieser Entwicklung sehen lassen, eine Antonswarte. mit ihnen die qualifizierten Beherbergungs- und → Gastronomiebetriebe. SKOKAN, Alfred, Ing. SOMMERLINDE Keramiker und Kunstgewerbler, Konstantin Walzgasse 73, *15. 10. 1957 in Wien, Ein mit einem Schild gekennzeichnetes HTL-Maturant, Elektrotechniker 1977 – Naturdenkmal → An der Stadlhütte 15 (EZ keramischer Techniker 1983 -(ausschließ- 782, Gartenparzelle 4001). Die Beschilde- lich) künstlerischer Zier- und Gebrauchske- rung erfolgte 1979 durch die → Naturwacht ramiker mit breitem Angebot (Autodidakt) Purkersdorf.

——— 269 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

SONDERMARKEN stempel versehene Kuverts wurden von der 1. Zum Tag der Briefmarke 1968 gab die Reitergruppe St. Rochus aus Kogl (sie feier- Postverwaltung eine Sondermarke mit einer te ihren zehnjährigen, Kogl den 800-jähri- Darstellung des Fassadenreliefs Götterbote gen Bestand) über den Riederberg in die ju- heraus, das am ehemaligen Postgebäude bilierende Ortschaft gebracht. Ein in der Ge- (→ Poststation) in Purkersdorf zu sehen ist. schichte des Sonderpostwesens und der Nennwert S 3,50 und 80 Groschen. Erster Reiterei einmaliger Vorgang. Die Briefe wur- Ausgabetag: 25. November 1968, erster den auch noch im Postamt Sieghartskir- Freimachungstag 29. November 1968. chen abgestempelt. Weitere Sonderstem- pel siehe → Briefmarkensammlerverein. 2. Sondermarke Josef Schöffel, Retter des Wienerwaldes, von der Österreichischen SONNENBUS Postverwaltung mit Erstfreimachungstag 6. Eine durch Bürgermeister Hans → Jaune- Februar 1970 herausgegeben. Nennwert 2 cker 1970 eingeführte Aktion, ältere Pur- Schilling. kersdorfer Bürger zu einem Ausflug einzula- 3. Siehe → Jakobimarkt. den, mit einer interessanten Besichtigung und guter Verköstigung. Vorher hatte es die- SONDERSCHULE se Betreuung durch die Gemeinde nicht Für körperlich, geistig oder sozial behinder- gegeben. Die Bürgermeister Franz → Matz- te Kinder, seit 1956 der → Volksschule ka, Traude Eripek und Mag. Karl → Schlögl unter Leitung hiefür besonders geprüfter haben diese Einführung fortgesetzt bzw. Sonderschullehrer angeschlossen. Erste setzen sie fort. Zunächst war ein Autobus Leitung: 1961 bis 1965 Direktor Ernst Bla- auf die Reise gegangen, im Jahre 1988 zek. Ab Schuljahr 1971/72 zweiklassig mit waren es bereits 7 mit 300 und mehr Teil- eigener Leitung: → Josef-Schöffel-Schule, → nehmern. Und dabei ist es geblieben. Schule, → Schulleiter. Jetzt: Sonderpädago- Bewohner der → Altenheime, die mitma- gisches Zentrum. chen, werden eigens abgeholt. Für jeden Bus fungieren extra ein Reiseleiter und eine SONDERSTEMPEL DER POST Sanitätshilfe (→ Rot-Kreuz- oder → Samari- 1980, anlässlich der 850-Jahrfestlichkeiten terbund-Schwester). unserer Stadt. Er ist der Partnerschaft zwi- schen → Bad Säckingen und Purkersdorf ge- SOTOLA, Isabella, Schulrätin widmet, was natürlich die Inschrift zum Aus- Volksschuldirektorin vom 1. August 1966 druck bringt. Zeichnung: Purkersdorfer Post- bis 23. Dezember 1970. Sie hat nachhaltig horn und Säckinger Trompete, Entwurf die Interessen der Lehrerschaft vertreten durch Dipl.-Graphikerin Christine → Kreiner; und war im Verein christlicher Lehrer Nieder- Ersttag: 27. Juni 1980 (mit philatelisti- österreichs als Obfrau tätig. In Purkersdorf schem Schmuckkuvert). Anlässlich der Er- wirkte sie 16 Jahre. Nach 40 aktiven Dienst- öffnung des neuen → Postamtes in Purkers- jahren schied sie am 23. Dezember 1970 dorf fand fünf Jahre später im → Rathaus aus dem Schuldienst. Die Stadt Purkersdorf eine Briefmarkenausstellung statt. Aus glei- zeichnete sie aus diesem Anlass mit der chem Anlass wurde auch ein Sonderstem- Goldenen → Ehrenbrosche aus. pel mit der Inschrift „Eröffnung des neuen Postamtes 3002 Purkersdorf“ herausge- SOUCZEK, Wolfgang, Dr. bracht. Erwähnenswert ist in diesem Zu- Hat als Oberrat im Bundesministerium für sammenhang noch: Am 28. August 1986 Bildung, Wissenschaft und Kultur im Rah- wurde in der historischen → Poststation, men seiner Amtsfunktion das mutige Vorha- Hauptplatz 5. ein Sonderpostamt eingerich- ben → Gymnasium Purkersdorf nach Kräften tet. 10.000 frankierte, mit einem Sonder- gefördert. Der Gemeinderat hat ihm daher

——— 270 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF mit Beschluss vom 20. Juni 2002 die Silber- position wieder von Mag. Karl Schlögl ne → Ehrennadel verliehen. besetzt. Auf Bezirksebene lösten nach Kriegsende in SOZIALDEMOKRATISCHE (früher den ersten Jahren die Herren Otto Hellmer SOZIALISTISCHE) PARTEI ÖSTERREICHS und Heinrich → Später (beide Purkersdorf) (SPÖ) sowie Felix Marx (→ Tullnerbach) einander Stadt- (bis 1966 Lokal-)Organisation Pur- ab. Es folgten Josef → Zurek (1950 bis kersdorf, Wiener Straße 2 (→ Volkshaus), 1955), LR Emerich → Wenger (1955 bis 1945 bis 1973 Wiener Straße 10: arbeitet 1965), Bruno → Walther (1965/66), NR als eine der über 900 Zellen der seit der Alfred → Ströer (1966 bis 1988). Von 1988 Landeskonferenz von Niederösterreichs bis 1998 stand Mag. Karl Schlögl an der Sozialisten vom 18. August 1945 in Wien – Spitze der Bezirks-SP, seit 1998 ist das DI genau genommen erstmals – eigenständi- Josef Kastl, Wolfsgraben. gen niederösterreichischen Landespartei. SOZIALSTATION Auf die Obmänner Johann → Spalt (1945 bis Siehe → Hilfswerk. 1947) und Karl → Stadler (1947 bis 1951) – beide dann jeweils Ehrenobmänner – folgte SOZIALVERSICHERUNG DER als Langzeitobmann Ing. Gustav → Hein GEWERBLICHEN WIRTSCHAFT (1951 bis 1971), gefolgt von Leopold → Vgl. → Kammer der gewerblichen Wirtschaft. Wichtl (1971 bis 1977), Dr. Michael → Mantler (1978 bis 1988) und Johann → SPALT, Johann Bonifazi (1988 bis 1992, seither Ehrenob- *1871, ✝ 1949. Er war vom 10. Mai 1919 mann). Die Parteiobmänner bzw. –vorsitzen- bis 14. Juli 1919 Bürgermeister von Pur- den der Jahre seither: Mag. Karl → Schlögl kersdorf und danach langjähriger Mandatar, (1992 bis 1995), Werner → Prochaska Gemeinderat, Vizebürgermeister. Bereits 1911 war er einer der drei sozialde- (1995 bis 1997), Ing. Gerhard → Zauner mokratischen Gemeinderäte (vgl. → Hanke (1997 bis 1999), Traude → Eripek und → Kral) und dann von 1945 bis 1947 (1999/2000), Ing. Franz → Ille (2000 bis SP-Lokalobmann). Nach ihm wurde die → 2002/03), seither Christian → Putz, an der Spitze eines 38-köpfigen Stadtparteiaus- Johann Spaltgasse designiert (19. Septem- schusses. ber 1961). Für die Frauenarbeit zeichnet dabei GR Ly- SPANISCHE GRIPPE dia → Mondl verantwortlich, um die Aufgabe Von der zu Ende des Ersten Weltkrieges im Jugend nimmt sich Michael → Huber an. Von Lande grassierenden tückischen Krankheit, den der SPÖ angeschlossenen Verbänden benannt nach ihrer Herkunft, blieb auch Pur- betreiben die → Kinderfreunde und der → kersdorf nicht verschont. Die durch jahre- Pensionistenverband eigenständige Ver- lange Entbehrungen für Krankheiten anfälli- einsarbeit. Bei den Vereinigungen mit Nahe- ge Jugend litt besonders darunter. 140 Kin- verhältnis zur SPÖ führen → ASKÖ/ATUS der wurden davon erfasst, und die Schulen und der Touristenverein → Naturfreunde ihr mussten hier vom 14. Oktober bis 5. Eigenleben. Über den sozialdemokratisch November 1918 geschlossen werden. Der Krankheitsverlauf war bei Erwachsenen dominierten Verein → Volkshaus siehe dort. besonders gefährlich. Zu den fünf der bis 1995 sieben frei gewähl- ten SP-Bürgermeister Purkersdorfs seit SPARKASSEN 1919 ist von 1997 bis 2000 Frau Traude Der wirtschaftliche Aufschwung Purkers- Eripek gekommen, seither ist diese Amts- dorfs seit der Eröffnung der Eisenbahnlinie

——— 271 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF führte zu dem Bedürfnis nach einem Geldin- und der Purkersdorfer → Rundschau, ehren- stitut. So gründeten die Gemeinderäte amtlicher Bezirkssekretär, Fraktionsobmann unter Bürgermeister Karl → Pummer im Jah- der → SPÖ usw. Von 1948 bis 1949 war er re 1897 die Sparkasse der Gemeinde Pur- auch Bezirksobmann der SPÖ. kersdorf, die ein Jahr später, am 1. Mai In Würdigung seiner Verdienste verlieh ihm 1898 unter äußerst bescheidenen Umstän- die NÖ Landesregierung 1967 die Goldene den in einem von der Gemeinde zur Verfü- Medaille des Ehrenzeichens für Verdienste gung gestellten Raum eröffnet wurde. um das Bundesland NÖ, die Stadtgemeinde Geschäftszeit war Dienstag, Donnerstag Purkersdorf hatte ihn bereits 1965 mit dem und Sonntag von 9 bis 12 Uhr. Die Sparein- Goldenen → Ehrenring ausgezeichnet. Au- lagen betrugen: 1898: 85.630 Gulden, ßerdem war er Träger des Silbernen und 1913: 1,138.578 Kronen, 1928: 361.320 des Goldenen Ehrenzeichens der SPÖ und Schilling und 1937: 486.389 Schilling. der Viktor Adler-Plakette. Nach ihm sind der Anlässlich der Eingemeindung von Purkers- → Heinrich Später-Weg und der → Heinrich dorf vor dem Zweiten Weltkrieg wurde die Später-Steig benannt. Er war Angehöriger Sparkasse der → Zentralsparkasse der der Purkersdorfer → Typen. Gemeinde Wien angegliedert. Die ersten Ansätze zur Gründung einer ge- SPECTRUM, JAZZBAND werblichen Kreditgenossenschaft in Pur- Die Hobby-Musikergruppe schreibt über kersdorf fallen in das Jahr 1911. Erst 1921 sich: Die Jazzband Spectrum hat sich aus führten sie zur Gründung der → Volksbank. der gleichnamigen Bigband-Formation Pur- Weiters siehe → Erste österreichische Spar- kersdorf herausentwickelt. In der heutigen kasse-Bank, → Raiffeisenbank. Besetzung bestehen wir nun zwei Jahre und haben schon viele schöne Auftritte genos- SPÄTER, Heinrich sen, darunter die Internationale Automobil- preisverleihung, Jazzfestival Melk und viele Zuletzt Gemeindebediensteter, wohnte andere. Wir sind Amateure, aber wir spielen → Süßfeldstraße 3, *1. 5. 1903 in Gablitz, für unser Leben gern und das merkt man bei ✝ 11.10.1973 in Purkersdorf. Er kam schon unseren Veranstaltungen. Musikalischer als 15-Jähriger zur sozialdemokratischen Leiter: Martin Bösendorfer, Organisation: Bewegung, zuerst beim Verein jugendlicher Philipp Nischkauer. Arbeiter, 1921 gründete er den Arbeiterturn- verein Gablitz und wurde bald Vertrauens- SPEER, Josef mann der Sozialdemokratischen Arbeiter- Schuhmacher, zuletzt Wintergasse 8, *23. partei. Deren Verbot und der Zweite Welt- 1. 1884 in Gablitz, ✝ 19.8.1971 in Purkers- krieg unterbrachen diese seine Aktivität, dorf. Er war Gründungsmitglied der → Natur- doch gleich nach Kriegsende, nach Rück- freunde, Mitarbeiter der → SPÖ und wurde kehr aus der Gefangenschaft war er für die mit Medaillen und Auszeichnungen seiner Allgemeinheit tätig. Zuerst Fürsorgerat der Partei geehrt. Die Stadt Purkersdorf verlieh ( Stadt Wien → Groß-Wien); beim Neubeginn ihm 1970 die Goldene → Ehrennadel. Purkersdorfs 1954 wurde er Gemeinderat, 1955 Geschäftsführender Gemeinderat SPEICHBERG und Baureferent. 1957 für drei Jahre Finanz- 489 Meter hoch, zwischen → Deutschwald referent. Als Stadtrat für das Bauwesen und → Dambach, Wiental und → Feuerstein. schied er im April, als Leiter des Bauhofs An seinem Fuße befindet sich die Speich- mit Jahresende 1970 aus seinem aktiven bergsiedlung, durch die – mit Abzweigungen Dienst. – eine gewundene Straße, die → Speich- In seiner Partei war er zeitlebens rührig, Re- berggasse führt. Die Siedlung wurde schon daktionsmitglied bei → Wissen Sie schon? 1915 als Eisenbahnersiedlung projektiert,

——— 272 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF aber erst in den Jahren von 1946 bis 1948 der Freiwilligen → Feuerwehr bei und wurde parzelliert; Großausbau in den Jahren da- im Jänner 1971 zum Löschmeister ernannt; nach. Der Name Speichberg entstammt seit 1982 aus Altersgründen im Feuerweh- dem von den Holzknechten gebrauchten rehrenstand. Ausdruck „Spoach“ für Wacholder, der übri- Auszeichnungen: Österreichisches Turn- und gens in derselben Gegend auch → „Krana- Sportabzeichen in Gold, Einsatzmedaille wetter“ genannt wurde. Im Volksmund hieß des Landesfeuerwehrverbandes Wien, Ver- der Berg „Spachberg“ und „Spoachberg“. dienstmedaille 3. Klasse des Landes NÖ, SPEICHBERGBRÜCKE Verdienstmedaille des NÖ Landes-Feuer- wehrverbandes 3. Klasse, Goldene → Eh- führt nach dem Haus → Tullnerbachstraße rennadel (1990) und → Sportehrenzeichen → 41 zur Speichberggasse. Die Arbeit zur der Stadtgemeinde Purkersdorf in Gold Errichtung der gemeindeeigenen Brücke (1980 und 1994). über den Wienfluss wurde vom Gemeinde- rat in seiner Sitzung am 13. Dezember SPERNEDER, Alois 1984 an den Bestbieter vergeben, und zwar Naturheilpraktiker, wohnte zuerst Sagberg- an die Firma Edelböck aus Phyra; Kosten- straße 45, dann im Rechenfeld (Haus exis- aufwand knapp 2,5 Millionen Schilling, inkl. tiert heute nicht mehr, am Ende der → Nebenanlagen; die NÖ Landesregierung leistete einen Kostenbeitrag von 300.000 Rechenfeldstraße). Er „ordinierte“ als Schilling, Baubeginn im Frühjahr 1985, Bau- Naturheil-„Apostel“ in den 20-er- und 30-er zeit acht Monate. Die Brücke ist seit Dezem- Jahren, im Volksmund „Wunderdoktor“ ber 1985 befahrbar und hat eine neue genannt. Aus seiner Feder stammt das Zufahrt zur Speichbergsiedlung eröffnet. Fachbuch „Alois Sperneders Reformwerk der Naturheilkunde – ein Ratgeber für SPEICHBERGGASSE Gesunde und Kranke“ (1933 im Selbstver- Am Nordfuß des → Speichbergs in der lag, Wien). 1934 verzog er nach Deutsch- land, nach – ergebnislosem – Vorgehen der Speichbergsiedlung von der → Deutschwald- Gerichtsbehörden gegen ihn, weshalb(?) straße Nr. 6 abzweigend bis zur → Speich- seine Frau Selbstmord begangen hatte. bergbrücke, die nächst der → Tullnerbach- straße 41 über die → Wien führt. SPORTANLAGE SPEICHBERG SPERLICH, Wilhelm In der → Karli Schäfergasse 10, am Fuße → → Herrengasse 8, *29. 9. 1917 als jüngster des Speichbergs, erreichbar über die Sohn einer fünfzehnköpfigen Familie in Speichberggasse und über die → Speich- Köln/Lindenthal. Besuchte die achtklassige bergbrücke. Errichtet von der Stadtgemein- Volksschule in Düsseldorf/Rath, erlernte de Purkersdorf. Das Grundstück wurde von den Beruf Former und Gießer. 1938 den Österreichischen → Bundesforsten teils Reichs-Arbeitsdienst, anschließend Deut- erworben, teils gepachtet: der Gemeinderat sche Wehrmacht, dabei nach Wien versetzt. hieß am 25. April 1974 das Projekt von Wilhelm Sperlich heiratete im Mai 1941 in Arch. DI Franz → Pfeil gut; noch 1974 war Wien, Gattin Antonia, Sohn Günther, Toch- Baubeginn, die feierliche Eröffnung fand am ter Erna. 1946 trat er der Union-West-Wien 24. September 1978 statt. bei, war seit 1948 Vorturner bei der → Die Anlage wurde nach den Richtlinien des Sportunion Purkersdorf und seit 1949 in NÖ Sportstättengesetztes dimensioniert, Purkersdorf wohnhaft. Von 1966 bis 1969 entsprechend einer wissenschaftlichen bei der Firma Schirak und von 1969 bis Untersuchung des Instituts für Sportstät- 1977 bei der Stadtgemeinde Purkersdorf tenbau: Rasenspielfeld 105 mal 68 Meter, beschäftigt. Willi Sperlich trat im Juli 1960 100 Meter Laufbahn, 400 Meter Rundbahn,

——— 273 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF vierspuriges Trainingsfeld 70 mal 45 Meter, 1970: 2. Faustballmannschaft ATUS (Ed- Hartplatz 42 mal 22 Meter, ein Hindernis- mund Haider u. a.), UNION Faustballmann- graben, eine Hochsprunganlage, eine Weit- schaft II (Heimo Köhler u. a.), Helga Groß- sprunganlage dreibahnig; Kugelstoßen: vier steiner, Fery → Schirak, Karl Heinz Wolf. Abwurfkreise, Diskuswerfen: ein Abwurf- 1971: Leo Artmann, Walter → Braunias, Ed- kreis, Speerwerfen: eine Anlaufbahn. Aus- → → stattung der Baulichkeiten: Gedeckte Tribü- mund Haider, Vroni Magenbauer, Alfred nenanlage für 400 Besucher, vier Gardero- Schabas, Kurt → Tauber, Elisabeth Willin- ben mit anschließenden Duschräumen je ger. 11,10 m², eine Schiedsrichtergarderobe mit 1973: Johann Dürmoser, Anton → Hlawa, eigener Dusche, Geräteräume für Leichtath- Ernst Plischke, Franz Plischke. Josef Raffet- letik, Fußball und Außenanlagen, je 15 bis seder, Willi → Sperlich, Mag. Willi Stonek, 20 m², Mehrzweckraum ca. 40 m² mit Sitz- Ing. Florian Trautenberger. gelegenheit für 36 Personen, daran ange- 1974: Gold: Gabriele Schweiger, Leopold schlossen Büfett mit Ausgabemöglichkeit Tauber. Silber: Walter Leopold, Sigrid Wan- ins Freie, Platzwartwohnung 70 m²; WC-An- ka, Inge Wiltschek. lagen getrennt für Besucher, Sportler und Büfett. 1977: Gold: Ulrike Baireder, Elfi → Daxböck, Nach einigen weiteren Adaptierungen, Aus- Faustballmannschaft der UNION, Gabriele weitungen und Veränderungen ermöglicht Schweiger. Silber: Johann → Balas, Walter die Sportanlage Speichberg bald die Aus- Braunias, Fery Schirak. übung folgender Sportarten: Fußball, 1980: Gold: Wilhelm Sperlich, Claudia Zettl. Beach-Volleyball, Basketball, Leichtathletik; Silber: Georg Mayer. sie besitzt einen Natureislaufplatz und eine 1982: Gold: Leo → Artmann, Georg Mayer, Skateboard-Bahn. Ursula Mayer. Silber: Rudolf Fahrecker, Pläne, deren Umsetzung, und wieder neue Karin Heilig, Rudolf Heilig, Gustav Kühnelt, Pläne, und wieder... im erfolgreichen Wech- Norbert Lorenz, Wilhelm Macourek, Franz selspiel, mit dem Ergebnis – neu: Vergröße- Stefan, Rudolf Wallner. rung und Verbesserung des Hartspielplat- zes, Trainingsspielfeld, Beach-Volleyball-An- 1990: Gold: Alfred Tauber. Silber: Walter lage, Eisstockanlage, Kunsteisbahn, ... Seit Braunias, Fery Schirak, Hans Pöllitsch, Anfang 1998 führt der → Fußballclub Pur- Petra Tauber, Franz Wächter. Bronze: Barba- kersdorf (FCP) als Vertragspartner der ra → Schubert, Sabrina Tauber. Stadtgemeinde die Anlage in Eigenregie. 1991: Gold: Edmund Haider- der damals somit (vgl. 1970 und 1971) an der Spitze SPORTEHRENZEICHEN der mit dem Sportehrenzeichen Dekorierten Unter Bürgermeister Hans → Jaunecker mit rangierte, einige Zeit auch als Landesfach- Gemeinderatsbeschluss vom 10. Dezem- wart und örtlicher Obmann seiner Sportor- ber 1970 eingeführt, wird – nach zwischen- ganisation ASKÖ/ATUS fungierte und das zeitlich erfolgter Novellierung des Stiftungs- Silberne Ehrenzeichen des NÖ Handballver- beschlusses (7. Dezember 1972 und 13. bandes als besondere Auszeichnungen Dezember 1973) – über Vorschlag der örtli- getragen hat. (Nebenbei: Auch dem Purkers- chen Sportorganisationen bzw. eines Sport- dorfer → Typen-Kreis gehörte er an). beirats und nach (weiterem) Ermessen des 1993: Gold: Barbara Schubert. Gemeinderats in Gold, Silber oder Bronze an verdiente Aktive sowie Funktionäre, 1994: Gold: Johann Balas, Dr. Walter → Betreuer oder Förderer des Purkersdorfer Grafendorfer, Franz → Magenbauer, Wilhelm Sportlebens verliehen. Bis jetzt erhielten Sperlich, Kurt → Teigl, Johann → Varga, Ing. solche Sportehrenzeichen: Sepp Weiß (Sportunion).

——— 274 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Silber: Leo Artmann, Josef → Koller, Frieda (Österr. Leistungsturnabzeichen) wird bei → Magenbauer, Veronika Puschmann den Kindern, das ÖSTA (Österreichische (Sportunion), Franz → Sahl, Harald → Sterle, Turn- und Sportabzeichen) bei der Jugend Sigrid Wanka (wie 1994, Sportunion), Man- und den Erwachsenen abgenommen. Die fred → Weinzinger, Inge Wiltschek (wie Sonnwendfeier auf der → Kellerwiese wird 1974, Sportunion). schon mehr als 50 Jahre von der Sportunion organisiert. Die sportlichen Bewohner unse- 1997: Bronze: Kirsten Renarth (Team Teigl), rer Wienerwaldstadt werden beim Silvester- Thomas → Samwald (vgl. „ Autark“-Sportler). lauf (seit 1991) und beim Mini-Triathlon SPORT- UND FREIZEITCLUB (seit 1995) gefordert (mit dankenswerter- SHAKESPEARE-PUB weise guten Preisen von Wirtschaftstreiben- Einer englischen Bierkneipe, einem Pub, den). nachempfunden, existiert im Hause Kai- SPORTWALDPFAD ser-Josef-Straße 31 (früher war dort seit Menschengedenken eine Gemischtwaren- Siehe → Waldsportpfad. handlung zu finden, mit Maria There- sien-Konzession!) mit Beginn des Jahres STADLER, Karl 1988 das Shakespeare Pub. Seiner speziel- Mechaniker, wohnte Hardt-Stremayrgasse len Moderne entsprechend hat dieser Gast- 26, *8.8.1882 in Wien, ✝ 21.4.1965. betrieb auch einen Sport- und Freizeitclub Schwerstinvalide nach dem 1. Weltkrieg. und geführt und vor Jahren (kulturelle) Ver- War seit seiner Jugend Sozialdemokrat und anstaltungen verschiedenster Art abgehal- bis ins Alter in verschiedenen Organisatio- ten. Der Club hat in der Zwischenzeit seinen nen seiner Weltanschauung tätig, hat auch Betrieb eingestellt. nach dem 2. Weltkrieg noch tatkräftig am Wiederaufbau in der Gemeinde mitgewirkt SPORTUNION PURKERSDORF und war von 1947 bis 1951 Obmann der → Der Verein Turn- und Sportunion wurde am SPÖ Purkersdorf. Dem Gemeinderat in der 1. April 1946 als Waldunion Purkersdorf 1. Republik hatte er schon angehört. Seine (später so genannt) von engagierten Pur- ganze Liebe aber galt dem → Arbeitersän- kersdorfern (Alfred → Schabas, Herrn und gerbund, in beiden Perioden. Er war Träger Frau Kirnberger, Helmut Graf u. a.) gegrün- des Goldenen Ehrenzeichens der SPÖ. Die det. 1980 erfolgte die Übergabe der damali- Gemeinde Purkersdorf ernannte ihn 1962 gen Obmannschaft von Dir. Schabas an Ing. zum → Ehrenbürger. Sepp Weiß. Im Jahr 1997 legte Ing. Sepp Weiß sein Amt zurück, und Thomas Wanka STADLHÜTTE wurde zum neuen Obmann bestellt. Im Zuge → einer Reform bei der Österreichischen Turn- Kaiser Karl VI. (1685 bis 1740, Vater und Sportunion wurde die Waldunion 1992 Maria Theresias) ließ aus einem alten auf Sportunion – Purkersdorf umbenannt. Heustadl ein Jagdhaus errichten, östlich des heutigen → Wienerwald-Stausees gele- Tätigkeit des Vereins: Übungsstunden für → Kleinkinder, Mädchen und Knaben, Wirbel- gen. Gleichnamige Straße An der Stadl- säulengymnastik, Seniorenturnen, Volley- hütte. ball und Konditionstraining für Damen und In der Rotte Stadlhütte befand sich am Herren. Die Übungsstunden werden aus- Ende des 19. Jahrhunderts ein Gasthaus, schließlich von staatlich geprüften Lehrwar- welches ein gewisser Johann Hosemann ten und von AHS-Professoren geleitet. All- betrieb, ein weithin bekannter und viel jährlich kommen wieder neue Mitglieder besuchter Wirt des Humors und Schalks dazu; und werden von den Sportlern beacht- und der guten Laune, vielfach Ziel von Aus- liche Leistungen erbracht. Das ÖLTA flügen aus Wien. Das groß gewordene Ort-

——— 275 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF schaftsgebiet Stadlhütte führt heute den schaft, Mobilität, soziale und gesellschaftli- Namen → Unter-Tullnerbach. che Entwicklung.

STADTAMT Konkret endlich, praktisch: Die Bevölke- rungsanzahl, mit 10.000 sowieso nicht Siehe → Einleitungskapitel I, Behördliche mehr zu limitieren, darf nicht ins Uferlose Einrichtungen und Institutionen. anwachsen, darf sich nur noch knapp stei- gern. Grünland darf keinesfalls mehr zu STADTBÜCHEREI Bauland umgewidmet werden (umgekehrt Siehe → Bücherei wird eine Beschlussfassung ohne Rücksicht auf Privatbesitz schwer vollziehbar sein). STÄDTEPARTNERSCHAFT Die Siedlungsstruktur muss erhalten blei- Siehe → Bad Säckingen, → Partner- ben wie bisher, höhere Wohn-(Bauten-)Dich- schafts-Jubiläumsfeier, → Säckingen und te erscheint nur bei guter Aufgeschlossen- Purkersdorf, → Partnerschafts-Erweiterung. heit, bloß entlang der Hauptverkehrsadern (Entwicklungsachsen) vertretbar. Desglei- STADTENTWICKLUNGSKONZEPT chen sind Gebäudehöhen wie Wohnblock- bauten hintan zu halten, dürfen in Sied- Dieses wird auf Grund des NÖ Raumord- lungsgebieten nicht (mehr) geduldet wer- nungsgesetzes 1976 erstellt, ist (überge- den. Ebenso ganz allgemeine ähnliche Bau- ordnetes) Pendant des örtlichen Raumord- ten nicht an Waldgrenzen und Bachufern. nungsprogramms, dem der konkrete Flä- chenwidmungsplan (Grünland, Bauland, Wohngebiet, Bauland-Betriebsgebiet, Ver- STADTENTWICKLUNGSKONZEPT-ANHANG kehrsfläche usw.) entspricht. Und auf dem a) Was wie selbstverständlich dazu gehört: beruht wiederum der örtliche Bebauungs- weitere Förderung von Energie sparender plan. Verzahnt sind Stadtentwicklungs- und Bauweise und Alternativenergie, gesteiger- Verkehrskonzept (dessen Motto in Purkers- ter Lärmschutz, behindertengerechte Adap- dorf: Ausschließlich umwelt- und menschen- tierung im weitesten Sinn von öffentlichen freundlicher Verkehr als oberste Maxime, Einrichtungen und Wegen, Fließgewässer dem Fußgänger und dem Radfahrer zuliebe. erhalten oder wiederherstellen usw. usw. Parole neu: Verkehrssparen!). Rückwirkun- gen in allen Sparten – vice versa – unterein- b) Was wie eine Fleißaufgabe anmutet: „ver- ander sind bei alledem sicher nicht auszu- schiedentlich“ angestellte (weitere) Überle- schließen. gungen: Verlegung der Haltestelle Purkers- ( Ein Komplex ist das Stadtentwicklungskon- dorf-Gablitz → Bahnstationen) Richtung → zept also, kein Detailprogramm. Es hat sich Hauptplatz mit Busanschluss, ein Bahn/ als Planungshorizont für ein Jahrzehnt zu Bus-Terminal also wäre zu kalkulieren, mit erweisen, mit Leitlinien, mit Leitvorstellun- diesem in Einheit ein Geschäftsviertel, neu gen. So zum letzten Mal geschehen 1992/ vom Park&Ride-Platz über den „unteren“ 93, nunmehr nach direktdemokratischer zum eigentlichen Hauptplatz (wohin mit Vorarbeit 2001, Hauptarbeit 2002 – mit dem AHS-Provisorium?), über die neue einer Grundsatzbeschlussfassung der noch „Nahverkehrsdrehscheibe“ also. Gehwege etliche flankierende Maßnahmen folgen vom → Gymnasium zur → Wintergasse und müssen oder es schon sind. Dafür ist kein zur → Herrengasse, diesfalls entlang der → kurzer Prozess möglich, das belegen schon Gablitz, alles zur besseren Durchlässigkeit die Grundsatz-Vorgaben, die laut Architekt des Zentrums. Betriebsflächen an Stelle DI → Pluharz für Natur, für Umwelt, für der (nicht mehr benötigten) „Verschub- Lebensqualität ein Optimum zu garantieren bahn“-Gleisanlagen in → Unter Purkersdorf, haben: für Siedlungsentwicklung, Wirt- Überbrückung von der Wintergasse über die

——— 276 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF ganze so entstandene Anlage zur → Wiener Kersten war in einem Kurzfilm über Purkers- Straße usw. usw. dorf zu bestaunen. Purkersdorf ging prak- All dies ergäbe eine überaus angereicherten tisch durch ein „Glückslos“ als Sieger her- „Planungshorizont“! vor. Im Frühjahr 1991 genossen dafür Pur- kersdorfer Kinder in → Pöllau, Pöllauer Kin- STADTERHEBUNG der in Purkersdorf Gastfreundschafts-Ur- NÖ Landesgesetz vom 14. Juli 1966: Die → laubstage. Über die vorangegangenen Marktgemeinde Purkersdorf wird zur Stadt Außendreharbeiten des ORF in Purkersdorf, erhoben. Die Stadterhebungsfeier fand im zu denen Dr. Kurt Schlintner als Verbin- Rahmen der dafür abgehaltenen Purkers- dungsmann der Stadtgemeinde fungiert hat- dorfer Festwoche vom 20. bis 28. Mai 1967 te, hat Altgemeinderat Johann → Swestka statt. Dabei auch Einweihung, Eröffnung einen Film gedreht. und Übergabe von: → Heimatmuseum, → STADTGALERIE Weinheberdenkmal, → Wienerwaldbad und → Feuerwehrhaus 1967. Dem Festakt am Hauptplatz 1 bzw. Bachgasse 10. Als weite- 27. Mai 1967 wohnte Bundespräsident re erfolgreiche Errungenschaft aus dem Franz → Jonas bei. Die Stadturkunde der neuen → Stadt- und Kulturzentrum mit dem Niederösterreichischen Landesregierung repräsentativen → Stadtsaal besitzt Pur- überreichten die stellvertretenden Landes- kersdorf in dessen Aula, Stiegenhaus und hauptleute Dr. Otto → Tschadek und Kom- Foyer eine Stadtgalerie (-Möglichkeit), für merzialrat Rudolf → Hirsch an Bürgermeis- die auch der eigentliche Stadtsaal mit ter Ing. Gustav → Hein. herangezogen werden kann. Ein neuer Bei- trag zum kulturellen Leben Purkersdorfs Die 25-Jahrfeier dazu im Frühsommer 1992 und über seine Grenzen hinaus, für ein fand mit großem Gepräge, einem Stadtfest, kunstinteressiertes Publikum. Und für ein einer Bilddokumentation über 1967, zahl- kunstbereites als Vermittler! – Vornehmlich reichen anderen Rahmenveranstaltungen, bildende Kunst sollen namhafte zeitgenös- Fahrzeugweihen – und mit den Ehrengästen sische in- und ausländische Künstler zei- Bundeskanzler Dr. Franz Vranitzky und 2. gen, vorhandenen Vorurteilen gegen moder- → Nationalratspräsidenten Dr. Robert Lichal ne Kunst mit aufklärender Information ent- statt. gegentreten, die Galerie insgesamt animie- STÄDTESPIEL PURKERSDORF-PÖLLAU ren. Freude und Offenheit bewirken. Der Gemeinderat konnte zunächst den Künstler Am 22. September 1990 wurde sie direkt Alfred C. → Ciesielski für die Leitung dieser aus der ORF-Fernsehstation auf dem Galerie gewinnen. Im Herbst 1990 hatte er Küniglberg übertragen, diese Folge aus der begonnen. Sendereihe Wer A sagt, ... Als Hauptkandi- daten stellten sich folgende Purkersdorfer: Mit Elfriede Ott, bekannt als Schauspiele- Manfred → Cambruzzi, Karin Holzer, Dipl. rin, diesmal Aquarellistin, erfolgte die Pre- Krankenschwester, Dr. Karin Maurer, Tier- miere. Oskar Höfinger (Skulpturen und Bil- ärztin, Dr. Kurt → Schlintner, Ingrid Schlögl der), Ingrid Stenmo-Fritsch (Wandteppiche und Bilder), Otto H. Gruen (Bilder und Zeich- (Gattin des Bürgermeisters). Präsentierte nungen), der holländische Künstler Jo van → → Prominente: Alfred Ciesielski, Franz Dyk (kubistische Farbinterpretationen), der Novotny, Else → Rambausek, Felicitas → Foto-Künstler H. H. Capor, Anneliese Marge- Ruhm, Erich → Tecka. Die → Stadtkapelle tich („Reflexionen“), Mauricio Duprat („Ver, Purkersdorf zeigte sich an diesem Tag erst- Vivir y Pintar“), das Künstlertrio Heinrich mals in ihrer neuen Tracht, im Showblock Deutsch - Helmut Kies - Kurt Panzenberger wirkte der Neo-Purkersdorfer Pop-Meister (mit „Dimensionen“), die damals in Purkers- Peter → Cornelius mit. Magier Peter Heinz → dorf lebende Freundin künstlerischer Far-

——— 277 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF benpracht Eva Tauchen („Der Stoff, aus Gründungsmitglieder waren Dr. Franz → dem die Träume sind“) und Brigitte Aiginger Popp, Kapellmeister Johann Bösendorfer („Alles ist Farbe“): Ein Zweijahresprogramm und Herbert → Pscheidt. Sie hat es sich zur der Stadtgalerie war gelaufen! Neues stand Aufgabe gemacht, die traditionelle österrei- ab Oktober 1992 an: Bernhard Födinger, ein chische Blasmusikkultur durch Förderung Künstler aus Gmunden, mit Bildern aus Ke- und Erhaltung als Ortsmusikkapelle zu pfle- ramik, Gerhard Palkowitz (Schmuck und gen, sowie darüber hinaus jegliches Musi- Flugobjekte) zusammen mit Georg Petzer („satierische“ Zeichnungen): und zum Jah- zieren, wie Konzert-, Volks-, Tanz- und Haus- resausklang 1992 schließlich der bekannte musik zu fördern. Sie hat er sich weiters zur Purkersdorfer Künstler Prof. Horst → Aufgabe gemacht, junge Leute zum aktiven Musizieren heranzubilden, damit die Blas- Aschermann mit der Präsentation von Plas- tiken und Reliefs – jüngste Arbeiten. musik in unserer Region erhalten bleibt. Zwei wichtige Nachsätze: Quasi als Auftakt Diese Ziele werden unter anderem durch die für das Unternehmen Stadtgalerie hatten zahlreichen Auftritte bei offiziellen Feierlich- bereits in den Monaten vor deren offiziellen keiten der Gemeinde und der Kirche, bei Beginn in ihren Räumen (Purkersdorfer) Festen diverser Vereine und Institutionen, Künstler wie Elke → Machold, Viktor → Rigo- aber auch durch eigene Veranstaltungen do- ni und Alfred → Ciesielski selbst ihre Expo- kumentiert. Fixe jährliche „Ausrückungen“ nate ausgestellt. Der Freundschaft Alfred sind unter anderem Fronleichnamsprozessi- Ciesielski-Hans Weigel hatte es Purkersdorf on, Sonnwendfeier, Fackelzug, Friedhofs- (unabhängig von der Stadtgalerie) zu ver- gang zu Allerheiligen, diverse Eröffnungen danken, dass dieser sein Scheuklappen- und offizielle Feierlichkeiten der Stadtge- syndrom in der Wienerwaldstadt der Öffent- meinde, Florianimesse sowie der Musiker- lichkeit vorstellte, wobei jenem (Ciesielski) ball, Blasmusikheuriger, Frühjahrskonzert Organisation und Unkosten zukamen. Else usw. → Rambausek und Österreichs „Legende“ Am 22. September 1990: Fernsehauftritt Joschi Holaubek, ein Freund Ciesielskis, im → Städtespiel Purkersdorf-Pöllau Wer A zeichneten diesen Abend durch ihre Anwe- sagt ... Zu diesem Anlass hatte die Stadtka- senheit aus. pelle ihre eigene Tracht (blau wie NÖ) erhal- Mit dem Abgang von Alfred Ciesielski und ten. Ab Frühjahr 1993 konnte sie stolz auf nach einem restriktiven Gemeinderatsbe- ein eigenes Musikerheim im → Hort-Gebäu- schluss vom 26. März 1998 lief das Ge- de hinweisen. schehen rund um und mit dieser Einrichtung Natürlich nimmt die Stadtkapelle jährlich an auf Sparflamme. Dem ein Ende zu setzen, den Veranstaltungen des Bezirks-Blasmu- durch gezielte Herbst- und Frühjahrsaktio- sikverbandes wie der Marschmusikwertung nen dem Galerie-Anliegen neues Leben zu und der Konzertwertung teil, mit immer her- vermitteln, danach richtete sich seit 2000 zeigbaren Ergebnissen. Mit Unterstützung das Bestreben des neuen Kulturstadtrats, von Seiten der Gemeinde aber auch zahlrei- Vizebürgermeister Dr. Josef Fuchs, mit ei- cher privater Sponsoren konnte die Stadtka- nem gediegenen Programm, das er seither pelle etliche Musikinstrumente aber auch auch durchgezogen hat (vgl. die einzelnen weitere eigene Trachten anschaffen. Stichworte zu „Who is who“ – Ausgabe Pur- kersdorf laut Inhaltsverzeichnis in der Einlei- Vorgänger der Stadtkapelle war der → tung/Sachübersicht. Musikverein, Überbrückung durch den 1. → Wie geht es nach Josef „Joe“ Fuchs weiter? Gablitzer Musikverein D’ Wienerwalder. Der- zeitiger Obmann Gregor Planché, der 2002 STADTKAPELLE PURKERSDORF den langjährigen Obmann und Mitbegründer Die Stadtkapelle, wie wir sie heute kennen, Dr. Franz Popp abgelöst hat. Kapellmeister wurde am 20. Oktober 1986 neu gegründet. ist weiterhin Johann Bösendorfer.

——— 278 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

STADTMARKETING Marketingstrategie im Paarlauf mit den Fol- Ein allumfassendes, allgemein verbindli- gerungen des Stadtentwicklungskonzeptes ches Purkersdorfer Marketingkonzept ist (und anderer regulierender Pläne und Pro- noch nicht ausgearbeitet – zum Unterschied gramme) sichert eine integriert-organische Zukunft. zu Lösungen wie → Stadtentwicklungskon- zept, Verkehrskonzept – nicht. Wohl hinge- STADTSAAL gen existieren vielfach Marketing – oder marketing-gleichkommende Initiativen und Die Schaffung des → Stadt- und Kulturzen- -Produktionen unterschiedlichster Herkunft, trums der Wienerwaldstadt Purkersdorf Vereins-, Vereinigungs- und Veranstal- nach erfolgtem Bau der → Umfahrungsstra- ter-Aktionen mit gleichgerichteten Ziel- und ße (1984 bis 1987) entlang des → Gablitz- Zweckvorstellungen, denen allen man die baches (Bundesstraße 1) schloss 1985 bis zweigeleisige Absichts-Parole zuschreiben 1989 den Umbau des → Hauptplatzes zur kann: „Wohlfühlen in Purkersdorf“. Im Ein- verkehrsberuhigten bzw. Fußgänger-Zone leitungsteil stehen Angaben und Hinweise und die Errichtung des Stadtsaales mit ein. dazu in Menge, wobei insbesondere auf die Dafür wurden ein Architektenwettbewerb Abschnitte II und III hinzuweisen wäre. Die ausgeschrieben, die Finanzierung gesi- Stadtgemeinde selbst ist hierfür teils unter- chert, mit der Errichtung Architekt DI Franz stützend und fördernd, teils koordinierend → Pfeil (und Architekt DI Rudolf → Kirnberger und jedenfalls kooperativ mit eingebunden, im Kontext mit dem Hauptplatzumbau) zum Gutteil zeichnet sie in Eigenregie ver- betraut. Am 30. Juni 1986 führten die Bür- antwortlich. germeister Franz → Matzka und Dr. Günther Schlagworte als (Teil-)Beispiele fürs (bishe- → Nufer im Beisein vieler Freunde aus → rige) Ganze: Intensivierung der diversen Bad Säckingen, die zur → Partnerschaftsju- Marktaktivitäten, leicht verbessert-varriier- biläumsfeier gekommen waren, in Anwesen- ter Jahres-Hit „Open Air Sommer“, „Ver- heit von Landesrat Dr. Ernest Brezovszky kehrsparen“, „Parksheriffs“, Einkaufsgut- (vgl. → Fußgängerbrücke B 44), NR-Abg. Dr. scheine, neuerlich Schaufensterwettbewer- → Lichal und einer Vielzahl weiterer Ehren- be, Stadtpläne und Informationsblätter, und Festgäste und -Teilnehmer den Spa- Fahrradverleih, „Shopping News“ multifunk- tenstich durch. tional, Fremdenverkehrs-(Tourismus-)Pro- gramme, blühendes Vereinsleben keines- Das architektonische Konzept für den Neu- falls als Floskel zu verstehen, Gleiches für bau hatte einen bewusst schlichten Baukör- jede Art (qualitätsvoll-zeitorientierter) Hei- per ausgewählt, der sich harmonisch in die mat- und Gesellschaftspflege usw. usw. Umgebung einfügt. Über zwei Durchgänge vom Hauptplatz über einen neuen Innenhof Purkersdorf herzeigbar! Die Gefahr der Aus- oder von der → Herrengasse und Umfah- dünnung zum seelenlosen Schlafasyl droh- rungsstraße über einen Arkadengang ge- te schon mehr als einmal und ist jetzt, im langt man geschützt zum Haupteingang. Im Zeitalter der Globalisierung, wieder nicht Erdgeschoß befindet sich das Foyer mit der von der Hand zu weisen. Darstellen muss Garderobe und weiteren nötigen Nebenräu- sich Purkersdorf dagegen als überschauba- men einschließlich der Klosettanlagen. Der rer Ballungsraum mit kleinstädtischem Cha- Stadtsaal selbst liegt im 1. Stock (mit einer rakter, als fester Platz im Grünen durch Galerie im zweiten) und ist erweiterbar Gleichklang mit der Natur, dann ist die Wie- durch den nochmals unterteilbaren Gemein- nerwaldstadt heimischer Boden mit gefes- deratssaal, der zum ruhigen Innenhof orien- tigter Struktur. tiert ist. Durch die Unterteilung mit bewegli- Geformte Identität nach innen ist auch ein chen Wänden und durch die Galerie ist er für Anziehungspunkt nach außen. Gekonnte 600 Personen ebenso nutzbar wie für 200

——— 279 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF und auch weniger. Durch eine Verbindung werden zwischen Bund, Land und Stadtge- zum → Rathaus werden Nutzungsmöglich- meinde aufgeteilt. keiten bis zu Großveranstaltungen geschaf- Seit Bestehen dieser Einrichtung gibt es fen. Der lang gehegte allgemeine Wunsch erfreulicherweise steigende Fahrgastzah- nach einem Veranstaltungssaal-Stadt- len. Besonders Seniorinnen und Senioren, saal-Kulturzentrum wurde im Einklang mit Kinder und Jugendliche nehmen dieses wesentlichen Forderungen des Bundes- neue Angebot der Stadtgemeinde verstärkt denkmalamtes verwirklicht. in Anspruch. Auch entstand an der Hauptplatzseite ein Dieses Tages-Anrufsammeltaxi (TAST) stellt neues (Stadt-)Restaurant, das bei jeder Art eine Ergänzung zum schon geraume Zeit von Veranstaltungen die Gastronomie-Be- vorher eingeführten (Abend-)Anrufsammel- treuung übernehmen kann; in seinem Erd- taxi (AST) dar, welches im Auftrag der Stadt- geschoß ist ein Bierpub untergebracht. Zu- gemeinde jedenfalls Montag bis Sonntag ab sammen mit dem an den Stadtsaal ange- → Bahn-Haltestelle Purkersdorf-Gablitz stünd- bauten Haus (Sitz der → Gendarmerie usw.), lich – nach dem derzeitigen ÖBB-Fahrplan durch welches eine Baulücke geschlossen zwischen 19.58 Uhr und 23.56 Uhr – ins wurde, hat das Stadtzentrum zur Bundes- westliche Purkersdorf bereit steht, an straße hin ein neues Gesicht erhalten, es Samstagen und Sonntagen bis 0.32 Uhr, je- ist abgerundet worden. weils nach Ankunft der Züge aus Wien (Fahrtkosten: 1 Euro). Mit 29. September 1994 erhielt der große Saal die Bezeichnung Franz Matzka Saal, Auf Grund eines ähnlich gelagerten Arrange- der (abteilbare) kleinere die Bezeichnung ments verkehrt überdies von Montag bis Hans Jaunecker Saal, während der ehemali- Freitag ab Hütteldorf-Hacking (Wien-Hüttel- ge Sitzungs- jetzt Trauungssaal im alten Teil dorf) ein „Lumpensammler“-Bus ab 0.50 der Rathausanlage Ing. Gustav Hein Saal Uhr bis Rekawinkel. Schließlich gibt es den benannt wurde (vgl. Josef → Zurek). Der „Purkersdorfer Ortsfahrschein“: Mit dem Stadtsaal selbst ist schon mehr als einmal Bus um nur 1 Euro durch das ganze Gemein- überholt worden. degebiet; direkt im Bus erhältlich. STADT- UND KULTURZENTRUM STADTTAXI Renovierung und teilweise revitalisierende Dieses bedarfsorientierte Verkehrsmittel Neugestaltung des → Rathauses; Neubau hat mit 4. Oktober 2002 (probeweise für ein des → Stadtsaales und eines (Amts-)Gebäu- Jahr) seinen Betrieb aufgenommen und des anschließend an der Nordfront; von Ge- bringt seine Benützer von zu Hause auf den schäften und einer Tief-Garage; Revitalisie- Hauptplatz oder auf den Sportplatz und wie- rung und Umbau des gesamten → Haupt- der zurück, täglich zwischen 8.30 und 18 platzes zur verkehrsberuhigten bzw. → Fuß- Uhr, an Samstagen bis 12 Uhr. Gegen Anruf gänger-Zone im Anschluss an den Bau der unter 63601-100 mit Höchstwartezeit von → Umfahrungsstraße entlang des → Ga- einer halben Stunde. Es hat das Ziel, den blitzbaches führten 1985 bis 1989 zu die- Individualverkehr zu reduzieren, den Bewoh- sem Jahrhundertprojekt. Die Finanzierung nerinnen und Bewohnern der vom Zentrum erfolgt(e) mit Hilfe der Österreichischen entfernteren Siedlungsgebiete mehr Mobili- Leasing GesmbH und der NÖ Landeshypo- tät ohne eigenes Motorfahrzeug zu ermögli- thekenbank. Unser neuer Hauptplatz und chen und dient gleichzeitig der Hauptplatz- der neue Stadtsaal wurden am 27. Mai belebung. Der Fahrpreis beträgt zwei Euro 1989 bei Anwesenheit des Landeshaupt- für Erwachsene, 1,50 Euro für Kinder. manns Siegfried → Ludwig, des Verteidi- VOR-Zeitkartenbesitzer zahlen einen Euro gungsministers Robert → Lichal, von NÖ bzw. 50 Cents. Die tatsächlichen Kosten Landesrat Josef Mohnl und Nationalratsab-

——— 280 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF geordneten Dr. Höchtl, Wiener Bezirksvor- benes Stadtwappen verliehen: Ein geteilter steher, benachbarter Bürgermeister und Schild, dessen obere Hälfte neuerlich ge- weiterer zahlloser Gäste aus nah und fern spalten ist und in ihrem goldenen vorderen eröffnet. Der besondere Ehrengast Bürger- Feld einen halben rechtsgewendeten rot- meister Dr. Günther → Nufer, → Bad Säckin- nimbierten schwarzen Doppeladler, in ihrem gen, und seine Delegation überraschten da- hinteren Feld auf grünem Hintergrund einen bei mit einem übergroßen Scheck als An- nach rechts schreitenden aufgerichteten sil- zahlung für einen (zweiten) → Partner- bernen Löwen zeigt, dessen untere Schild- schaftsbrunnen. An diesem Tag schloss hälfte im silbernen Felde über grünem Grun- sich eine Fest- und Freundesfeier an die an- de fünf grüne Laubbäume aufweist (vgl. → dere an! Von den bald 300 in der Gewerbe- Wappen der Marktgemeinde). liste der Stadtgemeinde Purkersdorf 1992 aufgezählten leistungsfähigen Betrieben STAFFA, Herta aus Handel, Gewerbe und Industrie (bei Dipl. Kindergärtnerin und Dipl. Sozialarbei- über 70 Branchentypen) gehörten mehr als 100 zur Spezies Geschäfte, Gastgewerbe terin, Bad-Säckingen-Straße 4, *7.4.1956, und Hotellerie sowie andere einschlägige nach Purkersdorf 1980 zugezogen. Als Mit- Dienstleistungsbetriebe. Zwei Drittel davon begründerin der Purkersdorfer Liste im Jah- befanden sich damals im Kerngebiet (→ re 2000 neben DI Erich → Liehr deren Ver- Hauptplatz und Hauptplatznähe), ein Drittel treterin im Purkersdorfer Gemeinderat. im übrigen Ortsgebiet; hier sind allerdings STÄRK, Wilhelm Anton Gastgewerbe und Hotellerie stark vertreten. Das Stadt- und Kulturzentrum stellt somit *1913, ✝ 1988. Der besonders im Westen (auch) ein überregionales Einkaufszentrum Österreichs (z. B. als Leiter der Opernbühne (EKZent) dar, mit einer weit gefächerten Pa- in Dornbirn), aber auch in der Schweiz, in lette von Angeboten und somit auch Nach- Liechtenstein, Baden-Württemberg u. a. be- frage, da Anschaffungsmöglichkeiten aus kannte und anerkannte, viel gespielte und dem ganzen Wiental-Wienerwald-Raum und oftmals ausgezeichnete (Opern-) Komponist einiges darüber hinaus. und Kapellmeister, Professor verbrachte Durch Privatinitiative sollte auch der ganze Kindheit und Jugend in Purkersdorf (→ Berg- Südraum des Hauptplatzes zu einer Art gasse), in dem er selbst noch als verwunde- zweitem EKZent umgewandelt werden. ter Soldat während des 2. Weltkriegs Erho- Dazu ist es nicht oder nur zum Teil gekom- lung suchte und fand. Das kam auch in ei- men. Im Gegenteil war für den Hauptplatz ner ihm gewidmeten ORF-Sendung am 28. vorübergehend wie ein Pendelschlag ins April 1983 zum Ausdruck. „Zwischentief“ eine gewisse Rezession ein- getreten, wogegen Stadtgemeinde und → STARTWOHNUNGEN Aktive Wirtschaft bereits mit einigem Erfolg Nach österreichischem Gesetz Wohnungen Maßnahmen ergriffen haben und weitere Bestrebungen umsetzen wollen (zum Bei- zu erschwinglichem Preis mit gehobenem spiel Hauptplatzmärkte, Open-Air-Sommer Standard, welche von der Gemeinde an jun- und andere Veranstaltungen, vgl. → Brun- ge Ehepaare vergeben werden, die unter 30 Jahre alt sein müssen. Die Mietdauer nenhof, → Kinderspielplätze, → Poststation, beträgt fünf Jahre, währenddessen sich die → Stadtmarketing, aber auch → Rumpold- jungen Menschen ihr eigentliches Heim zu gründe). schaffen haben. Startwohnungen in Pur- kersdorf: a) → Tullnerbachstraße 5, sechs STADTWAPPEN Wohnungen, Baubeginn 1984, bezogen im Mit Bescheid der NÖ Landesregierung vom Jahre 1985, im ehemaligen „Kinderfreunde- 9. September 1966 wurde der Stadtge- heim“; b) → Herrengasse 8, sieben Woh- meinde Purkersdorf nachstehend beschrie- nungen. Baubeginn 1985, bezogen 1986,

——— 281 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF im ehemaligen → Fürstenberg’schen Som- STEINBACH, Emil, Dr. merpalais, in dessen ausbaufähig gewese- *11.6.1846 in Wien, ✝ 26.5.1907 in Pur- nem großen Dachgeschoß. Eine besondere kersdorf. Jurist und Währungspolitiker, 1891 Interventionsrolle kam bei beiden Bauten bis 1893 österreichischer Finanzminister, Gemeinderat → Bonifazi zu. 1904 bis 1907 Präsident des Obersten Ge- In Mietwohnungen umgewandelt haben sie richtshofs. 1892 führte er eine Währungsre- analog der gesamtösterreichischen Obso- form durch und eine Reform der Personals- letsituation des entsprechenden Gesetzes teuer. Er trat für die Erweiterung des beste- inzwischen unbefristete Geltungsdauer er- henden Wahlrechts ein, weilte oft in Pur- langt. kersdorf. STEINBRUCH STAUBER, Karl, Ing. Straßenbezeichnung nordöstlich der Bahn- Uneigennütziger Berater und Helfer der station → Unter-Purkersdorf nächst → Win- Siedler in der → Postsiedlung. Nach ihm be- tergasse 52. Hier, südlich des → Hütteldor- nannt die → Ing. Karl Stauber-Gasse in die- fer Pfarrwaldes, gibt es einen Steinbruch, ser Siedlung. dessen Material sich aus Sandstein und Mergel zusammensetzt. STAUBMANN, Franz STEINER, Franz Der am 6. September 1907 geborene und Vorkämpfer der sozialdemokratischen Ar- am 24. April 2000 verstorbene, Tullner- beiterbewegung im Wienerwald. SD-AP-Sek- bachstraße 39 wohnhaft gewesene ehema- tionsobmann in → Unter-Tullnerbach/ lige Gastwirt war mit Gemeinderatsbe- Stadlhütte. Nach ihm wurde die → Franz schluss vom 29. September 1994 über Vor- Steinergasse benannt, abzweigend von der schlag des → Kameradschaftsbundes mit → Tullnerbachstraße Nr. 103; sie findet in → der Silbernen → Ehrennadel der Stadtge- meinde Purkersdorf ausgezeichnet worden. Tullnerbach ihre Fortsetzung. STEINGRUPPE STAUSEE Vor der → Bank Austria, Zweigstelle Purkers- Siehe → Wienerwald-Stausee. dorf siehe → Rendezvous-Stein.

STEBICH, Max, Prof. STEMBERGER, Gerhard, Dr. Psychotherapeut, Praxis Wintergasse 57, ✝ *1897, 1972. Der bekannte und vielfach *29.6.1947, praktiziert als Supervisor ausgezeichnete österreichische Dichter, gestaltungstheoretische Psychotherapie (Das helle Leuchten, Märchen aus Öster- mit Schwerpunkten: Angststörungen, reich, Alpensagen, Donausagen, Das große Depression und Psychosomatik. Wiener Sagenbuch, Aus Moor und Heide u. v. a. m.) und Präsident der Josef-Weinhe- STERLE, Harald ber-Gesellschaft (vgl. → Weinheberdenk- Gewerkschaftssekretär, Linzer Straße 54a, mal), verbrachte seine Jugend in Purkers- *27. 8. 1959 in Wien. AHS-Maturant. Erste dorf, mit dem ihn auch während seines gan- Stellung: Fünf Jahre Sicherheitswachebe- zen Lebens weiter viel verband: als Schwa- amter der BPD Wien, derzeit Landessekre- ger Friedrich → Winkelmüllers und als tär der Gewerkschaft und der ÖAAB-Landes- „Zweitwohnsitzer“. Sein Gedicht „Haus in berufssektion Öffentlicher Dienst Niederös- Deutschwald“ in Hans → Maurers Fest- terreichs. Purkersdorfer Wirksamkeit: 1982 schrift zur → Stadterhebung legt davon Bezirksobmann der → Jungen ÖVP, löste Ha- Zeugnis ab. rald Sterle 1984 zusätzlich den bisherigen

——— 282 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

ÖVP-Jugendobmann im Stadtbereich, GR STOCKENHUBER, Felix, Dr. Ing. Franz → Findeis, ab, der sein Jugendal- Primarius, Universitätsprofessor, Hans ter bereits überschritten hatte. 1988 folgte Buchmüllergasse 14, *16.6.1959, in Pur- er DI Erich → Liehr als Stadtobmann des → kersdorf wohnhaft seit 1992. Facharzt für ÖAAB nach, 1985 bereits war er in den Ge- Innere Medizin mit den Zusatzfächern Gast- meinderat gewählt worden. Er wurde auch roentereologie und Hepatologie, Nephrolo- Bezirksobmann-Stv. der Fraktion Christli- gie und Hypertonie sowie internistische cher Gewerkschafter (→ FCG). 1988/1989 Intensivmedizin. Abteilungsvorstand des war er Stadtrat für Umweltschutz und Perso- LKH Oberpullendorf; Ordination in Purkers- nalangelegenheiten, ab da wieder Gemein- dorf und in Wien; Sportmedizinische Unter- derat. Harald Sterle war außerdem Obmann suchungen. des → Fußballclubs und in einigen anderen STOCKHAMMER, Peter Vereinen engagiert. 1994 hatte er das → Sportehrenzeichen in Silber erhalten. Seine Künstlername Peter Heinz Kersten; Dentist, Hobbys: Sport, Politik, Bücher. Künstler, „Magier“, Franz Steinergasse 10, Wiener Adresse: 10., Horvathgasse 19-21, Wegen seines damals anstehenden Domi- Vorsitzender der Sektion Unterhaltung, zilwechsels nach → Preßbaum legte er im Shows und Artistik der Gewerkschaft Kunst, Sommer 1992 sein Gemeinderatsmandat Medien und Freie Berufe. *27. 8. 1929 in zurück, resignierte im Herbst 1992 als Wien. War Sängerknabe, Gymnasiast, Stu- FC-Obmann und kandidierte auch auf dem dent am Konservatorium der Stadt Wien ÖAAB-Stadttag 1993 nicht mehr. und agierte ab 1954 als selbständig nieder- 1994 wurde Harald Sterle dann Kammerrat gelassener Dentist in Wien Ottakring. in der AK-NÖ und 1996 Mitglied der General- Und aus diesem Jahr datiert auch sein ers- versammlung der NÖ Gebietskrankenkas- ter Schallplattenvertrag, für den Wienerlie- se. Seit 2003 ist er Mitglied der Generalver- der-Komponisten sollten noch viele andere sammlung der neu geschaffenen Pensions- seiner ca. 80 Platten mit verschiedenen Fir- versicherungsanstalt (PV). Seit seiner men folgen. Scheidung hat er seinen Hauptwohnsitz wie- der in Purkersdorf eingenommen. Das Magier-Dasein ist die andere Seite von Peter Heinz Kerstens Künstlertum. Von 1976-1988 war er u. a. Veranstalter von STIEGLMÜHLE „MAGIE“ im Raimundtheater und im Theater Sie war die spätere → Pragermühle. an der Wien. TV- und Live-Shows in Deutsch- land, Holland, Belgien, England, den USA STOCKBRÜNNL und Zypern kommen dazu; 26 Jahre war P. Eine → Quelle in einem hohlen Baumstock H. Kersten Präsident des Magischen Klubs Wien (MKW), er gründete den Magischen oberhalb des → Friedhofs, 1863 zu einer Ring Austria (MRA), war von 1973 bis 1976 großen Anzahl von nächstgelegenen Häu- Präsident der internationalen Föderation sern geleitet und auch zum Gießen im Fried- „Societe Magique“, 1976 organisierte er hof bestimmt. Vgl. → Löwenbrunnen. Nicht den Magischen Weltkongress in Wien, zehn mehr auffindbar. Jahre lang präsidierte er die „Federation in- ternational des acteures“. P. Stockhammer STOCKENHUBER, Daniela, Dr. alias Peter Heinz Kersten ist Träger des Sil- Ärztin für Allgemeinmedizin, Hans Buchmül- bernen Ehrenzeichens der Stadt Wien,Eh- lergasse 14, *3.5.1961, in Purkersdorf renpräsident oder -mitglied des MKW und wohnhaft seit 1992, Kinder Alexander und des MRA, der Magischen Vereinigung Linz Julia. Ordination in Purkersdorf mit Schwer- und des Magischen Zirkels Deutschlands punkt Akupunktur. sowie ähnlicher Vereinigungen in London

——— 283 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF und Hollywood. Der Künstler ist seit 1953 Chorgemeinschaft Wienerwald von 1988 verheiratet und Vater einer Tochter. bis 1999. Träger der Silbernen → Ehrenna- del der Stadtgemeinde Purkersdorf (1994 STÖKL, Walter, Dr. und 2001) und der → Partnerschaftsmedail- Evangelischer Pfarrer, wohnte zuletzt in → le (1993). Gatte von Micaela Strack-Dewan- Tullnerbach Lawies, Egererstraße 26, *21. ger. 3. 1897 in Steyr, OÖ, ✝ 18. 8. 1976. 1921 Ordination, 1921-1930 Pfarrer in Mödling, STRACK-DEWANGER, Micaela danach geistlicher Betreuer für das Diako- Bestatterin, Alois Mayergasse 2, *1. 3. nissen-Mutterhaus Prag-Zöptau, lebte von 1956 in Purkersdorf, Tochter von Mag. Ru- 1934 bis 1935 als Diaspora-Wanderpfarrer dolf → Dewanger, erfolgreiche Absolventin in Preßburg und war dann von 1935 bis einer Höheren Bundeslehranstalt für wirt- 1945 Pfarrer in Znaim. Als Südmäh- schaftliche Berufe und der anschließenden rer-Flüchtling kam er Ende Juni 1945 ohne berufspädagogischen Akademie. 1980 leg- jedes Eigentum mit seiner Familie nach Pur- te sie die Konzessionsprüfung für das Be- kersdorf. Ein möbliertes Zimmer in der → stattungsgewerbe ab. Schöffelgasse war der Anfang, mit dem er Verheiratet ist sie mit Günter → Strack, dem die verwaiste Pfarre Purkersdorf (→ Kröcker) sie in der Zeit von dessen Obmannschaft übernahm. Ab November 1945 konnte die → Pfarrerfamilie notdürftig in einem Teil der der Chorgemeinschaft Wienerwald als Schriftführerin zur Hand ging, hat zwei Kröckerschen Wohnung → Kaiser-Josef- erwachsene Kinder. Straße 29 unterkommen. Vgl. → Evangeli- Seit 1985 war sie Funktionärin des → Wirt- sche Pfarrgemeinde. Dr. Stökl hat sich als schaftsbundes, wurde 1988 Obmannstell- theologischer Schriftsteller einen Namen → gemacht, ökumenischen Geist und ökume- vertreterin der ÖVP Purkersdorf und Mit- nische Praxis lebte er aus und vor. 1967 glied des Gemeinderates. 1990 erfolgte ihre Wahl zur Kulturstadträtin als Nachfolge- erhielt er den Goldenen → Ehrenring der → Stadtgemeinde Purkersdorf verliehen. rin von Dr. Kurt Schlintner. Im Juli 1991 1971 ging er als aktiver Pfarrer in den Ruhe- aber legte sie aus persönlichen und berufli- stand. Seelsorger blieb er aus vollem Her- chen Gründen alle örtlichen Funktionen zen bis zuletzt. zurück. Sein Vater, Dr. Erich Stökl, seinerzeit Senior Sie ist inzwischen Geschäftsführerin der in der Evangelischen Kirche Österreichs und Bestattung Dewanger geworden und stell- deren Vertreter in der Stände-Staatsreprä- vertretende Vorsitzende der niederösterrei- sentanz Österreichs 1934-1938, hatte im chischen Fachgruppe für das Bestattungs- April 1927 den Vorgänger seines Sohnes, gewerbe. Pfarrer Friedrich Kröcker, in sein Amt als Pfarrer von Purkersdorf eingeführt. STRASSEN Purkersdorf hat 30 Kilometer Gemeinde- STONEK, Wilhelm und Helene straßen zu erhalten, im Winter vom Schnee Siehe → Jubiläumshochzeiten. zu säubern usw. An Bundesstraßen sind 9, an Landesstraßen 5 Kilometer vorhanden. STRACK, Günter, Dr. Die Zahl der Straßen, Gassen und Plätze Promovierter Pädagoge, Alois Mayergasse 2, (alle benannt): 97. Zahl der zu erhaltenden *13. 10. 1944, seit 1999 Schulleiter der Brücken und Stege: 42. Bundesbildungsanstalt für Kinderpädagogik STRASSENMOBILIAR und der Bundesbildungsanstalt für Sozial- pädagogik in St. Pölten. Obmann der → Siehe → Ortsbild.

——— 284 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

STRASSER, Rudolf ✝ 6. 4. 1984. Bekannt durch ihre wissen- Schmiedemeister, letzter Huf- und Wagen- schaftlichen Veröffentlichungen, ausge- schmied in Purkersdorf, Standort der zeichnet u. a. mit dem Preis der Stadt Wien. Schmiede war Kaiser-Josef-Straße 38. Sie stellte ihr Wissen und Können uneigen- *2.2.1891 in Wien, ✝ 13.7.1969 in Pur- nützig bei der Errichtung des → Naturlehr- kersdorf. Er war verdienter Funktionär der pfades zur Verfügung (→ Schmetterlingsta- Freiwilligen → Feuerwehr, Mitglied des → Ka- fel, → Käfertafeln). meradschaftsbundes und des Österreichi- Ihr Vater, Dr. Moritz Strenger, Hofrat der NÖ schen → Wirtschaftsbundes. Landesregierung (1885 bis 1971), war der Schöpfer des NÖ Landesjagdgesetzes STRÄUCHER (einschl. Fischereigesetzgebung). Ihr Groß- Neben den bereits vorhandenen sind heimi- vater mütterlicherseits, Mr. Francis A. sche Sträucher entlang des → Naturlehrpfa- Heath aus Irland (1848 bis 1922) war des zur Besichtigung gepflanzt worden, wesentlich beteiligt an der Errichtung des → deutsch und lateinisch mittels Holztafeln Wienerwald-Stausees und der → Wien- bezeichnet. Wir finden hier folgende Arten: tal-Wasserleitung; er optierte während des Brombeeren, Dirndlstrauch (Kornelkirsche), 1. Weltkriegs für Österreich. Eibe, Faulbaum (Pulverholz), Gemeiner Efeu, Gemeine Heckenkirsche (Rote He- STRICKER, Adolf ckenkirsche), Gemeiner Sanddorn, Gemei- ner Seidelbast, Gemeine Waldrebe (Clema- Hofrat, ehemaliges Mitglied des National- tis), Haselnuss, Himbeere, Hundsrose und des Bundesrates, Amtsführender Präsi- (Wildrose oder Heckenrose), Liguster oder dent des Landesschulrates für Niederöster- Rainweide, Pfaffenkäppchen (Gemeiner reich. War als Partner auf Landesebene Spindelbaum), Pimpernuss oder Klapper- gemeinsam mit Bürgermeister Mag. Karl → nuss, Roter Hartriegel, Schlehdorn Schlögl federführend bei der Gründung des (Schwarzdorn), Schwarzer Holunder (Hol- → Gymnasiums der Stadtgemeinde Purkers- ler), Weißdorn (Zweigriffeliger Weißdorn dorf. Dem Träger bzw. Inhaber zahlreicher oder Hagedorn). Eine genaue Beschreibung (hoher) Auszeichnungen verlieh der Purkers- findet sich in der Broschüre des Naturlehr- dorfer Gemeinderat am 20. Juni 2002 die pfades. Goldene → Ehrennadel.

STRAUSSGASSE STRÖER, Alfred, Professor Siehe → Johann Straußgasse. Ehem. Leitender Sekretär im Österreichi- STREICHELZOO schen Gewerkschaftsbund, wohnhaft Perch- toldsdorf, Ottogasse 7, *3. 12. 1920. Inne- Im erweiterten Teil des → Naturparks Sand- gehabte Funktionen: Nationalratsabgeord- → stein-Wienerwald auf der Kellerwiese ent- neter, Vorstandsvorsitzender bzw. Vorsit- stand 1980 eine neue Attraktion für Wiener- zender des Aufsichtsrates der BAWAG waldwanderer und natürlich auch für die Pur- (Bank für Arbeit und Wirtschaft). Am 29. No- kersdorfer. Dort sind – in Nachbarschaft höl- vember 1966 wurde er als zweiter Nachfol- zerner Spieltiere – echte Tiere für einen → Streichelzoo untergebracht. Ponys und ger von LR Emerich Wenger Bezirksob- Schafe, aber auch Zwergesel, Zwergziegen mann der SPÖ Purkersdorf. und Kamerunschafe und etliche Kleintiere, Im Österreichischen Gewerkschaftsbund der Bestand wechselt. war er verantwortlich für die Agenden Finan- zen, Liegenschaften, Information und Inter- STRENGER, Anneliese, Dr. nationale Beziehungen. In dieser Eigen- Universitätsprofessorin für Zoologie, wohn- schaft vertrat er den ÖGB im Vorstand des te Schwarzhubergasse 8, *8. 11. 1913, Internationalen Bundes Freier Gewerkschaf-

——— 285 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF ten (IBFG) und wirkte als Vizepräsident des fand am 30. Oktober 1976 die Weihe durch Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB) den römisch katholischen Pfarrer Konsisto- bis 1987. rialrat Joseph → Gottinger und den evangeli- 1972 wurde ihm für seine Verdienste um schen Pfarrer Dir. Ludwig → Drexler statt. die Anliegen der Purkersdorfer Bevölkerung SULZ die → Ehrenbürgerschaft der Stadtgemein- de verliehen. Das → Volkshaus in Purkers- Flurbezeichnung für eine Wiese östlich der dorf war 1988 nach ihm benannt worden. → Baunzen, zwischen der → Autobahn und Nach seinem Ausscheiden aus seinen der Tiergartenmauer. Der Name Sulz ist auf hauptamtlichen Funktionen wurde er ein nasses, morastiges Grundstück zurück- Geschäftsführer der Dr. Bruno Kreisky-Stif- zuführen, das bei den Bauern Sulz heißt, tung für Verdienste um die Menschenrech- nach der schwabbeligen Beschaffenheit te. Ferner wirkt er als Vizepräsident des des Bodens. DÖW (Dokumentationsarchiv des österrei- SÜSSFELD chischen Widerstandes), als Sprecher der drei Opferverbände und als Vizepräsident 394 Meter hoch, Flurbezeichnung für ein des Vereines der Geschichte der Arbeiterbe- Weidefeld. Der Name Siesfeld, althoch- wegung. Als Opfer ist er auch Vorsitzender deutsch „Siaza“, bedeutet Weide. Danach des Bundes Sozialdemokratischer Frei- benannt ist die Süßfeldsiedlung (um 1930 heitskämpfer, Opfer des Faschismus und parzelliert). aktiver Antifaschisten. SÜSSFELDSTRASSE Und zu alldem kommt noch seine Zeitzeu- → gen-Vortragstätigkeit, verfasst er entspre- Führt von der Linzer Straße 31 bis zur chende Zeitungsartikel. Ihm, dem 83-Jähri- Gemeindegrenze → Gablitz und setzt sich in gen, wird nicht fad, wie er versichert. Dass der Gablitzer Schöffelgasse fort. Vgl. → Süß- es in Purkersdorf – zumindest derzeit – kein feld. Vor 1934: Dr. Victor-Adler-Gasse. Alfred Ströer-Haus mehr gibt (siehe Volks- SUPPER, Alexandra, Dr. haus), trägt er mit Fassung. Neurologin, Ordination Hauptplatz 8, *18. STUDENTENPRÄMIIERUNGEN 4. 1961 in Salzburg, (Fach-)Ausbildung in Siehe → Schülerprämiierungen Linz und Wien. Ärztliche Leiterin des Ambu- latoriums für mehrfach behinderte Jugendli- STÜRGKH, Karl, Graf che, Wien XVII, ärztliche Vertreterin im Siehe → Ministerbankerl. österreichischen Komitee für Behinderten- sport, Zertifikat als Notärztin, für Akupunk- SÜDMÄHRER-MAHNMAL tur, für EEG und als klinische Prüfärztin. Ver- Die „BRUNA“-Wien, der österreichische Ver- heiratet mit dem Internisten Dr. Volker Sup- ein der Landsleute aus Brünn und Umge- per, Mutter von drei Kindern. bung, hat auf dem Purkersdorfer → Friedhof, wo 182 Opfer des Brünner Todesmarsches SVOBODA, Hilda von 1945 ihre letzte Ruhestätte gefunden Hausfrau, Herrengasse 8, *18. 12. 1922, haben, ein Mahnmal errichtet. Es besteht seit Ende 1945 mit Familie in Purkersdorf aus einem behauenen Granitblock, der fol- beheimatet und seit 1948 Mitarbeite- gende Inschrift trägt: rin/Interessentin für die Umgestaltung der Hier liegen 182 unschuldige Menschen, ehemaligen Kaserne (→ Fürstenberg’sches 1945 aus ihrer Heimat vertrieben, gedenket Sommerpalais) zu einer Wohnhausanlage. ihrer! Die „Bruna“, Heimatverband der Brün- Ab 1968 (Unfalltod ihres Gatten) auch an ner. der Spitze der Mietervertretung der Anlage In Anwesenheit einer großen Abordnung Herrengasse 8, dies bis 2002. In Anerken-

——— 286 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF nung dessen durch Gemeinderatsbe- mit dem Ehrenzeichen in Silber (NÖ, 2000), schluss vom 29. Februar 1994 mit der Sil- Gemeinderat 1997 bis 2000, Stadtob- bernen → Ehrenbrosche der Stadtgemeinde mann-Stellvertreter des → Wirtschaftsbun- Purkersdorf ausgezeichnet. des seit 1999, Obmann des → Freundes- kreises Bad Säckingen – Purkersdorf seit SWESTKA, Johann 2000, geschäftsführender Obmann des → Oberschulrat, wohnte Dr. Hildgasse 2-8, Hilfswerks seit 2001. *7.3.1917 in Wien, ✝ 21.1.2003. Sohn eines Bundesbahnbeamten, wohnte seit 1938 in Purkersdorf. Erlernter Beruf: For- SYKORA, Regina mer und Gießer. Von 1939 bis 1945 Soldat, Malerin, Konstantin Walzgasse 10, *2. 4. nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft → in der Industrie tätig, langjähriger Betriebs- 1959, Gattin von Bernd Sykora. Methode: ratsobmann, nach Absolvierung der Meis- Öl/Holzdrucktechnik/Acryl. Mitglied der → ter- und Lehramtsprüfung: Fachlehrer. Er ist Chorgemeinschaft Wienerwald, Mitglied der Träger des Silbernen Ehrenzeichens der → Theatergruppe Purkersdorf, → Typen- SPÖ, dem → Gemeinderat gehörte er „Freundin“ (Faschingsprinzessin/Saufpatin 1964/1965 und von 1970 bis 1975 an. 2000 und Urheberin von Sketches. Vgl. Bekannt durch seine Reisebeschreibungen Mona → Benischek). und Filmdokumentationen (z. B. → Städte- spiel Purkersdorf-Pöllau). SZELES, Anna

SYKORA, Bernd Ausgebildete Elektrotechnikerin mit Reife- Steuerberater, Konstantin Walzgasse 10, zeugnis, ausübende Amateurkünstlerin, 23.2.1943 in Wien, aber seit damals in Pur- Kaiser-Josef-Straße 21, *14. 4. 1968 in kersdorf wohnhaft, Gattin Regina, zwei Kin- Großwardein/Siebenbürgen, verheiratet, ein der, Funktionen im öffentlichen Leben seit Kind, seit 1990 in Österreich, seit 1992 in 1995: Aufsichtsratsmitglied bei der → Raiff- Purkersdorf wohnhaft. Mehrere Ausstellun- eisenbank Pressbaum-Breitenfurt, Stadt- gen in Ungarn haben sich ihr seinerzeit an- parteiobmann der → Österreichischen geboten, in Österreich hat sie (vorerst) als Volkspartei 1995 bis 1999, ausgezeichnet → PurkARSdorferin Fuß gefasst.

——— 287 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

T

TAGES-ANRUF-TAXI (TAST) Staats- bzw. Bundes- und Landesmeisterti- Siehe → Stadttaxi. tel sowie viele weitere Spitzenplätze bereits in der „Anlaufzeit“ erreicht werden. Ein groß- TANZSPORTCLUB (TSC) WIENTAL artiger Erfolg auch für den Trainer Teigl mit PURKERSDORF-GABLITZ seiner internationalen Erfahrung. Dieser wurde im Dezember 1999 vom der- Team Teigl Purkersdorf – Ihr Sport- und Frei- zeitigen Vizepräsidenten Martin Othmar zeitclub, Mitglied des ÖSV, steht seit 1997 Kickinger (Sohn von Reinhard → Kickinger) als Verein auf eigenen Füßen und bietet gegründet. Nach guter erfolgreicher Anlauf- mehr denn je wettkampforientiert allen zeit war nachlassende Begeisterung zu die- Sportinteressierten die Möglichkeit, im ös- ser schönen Sportart Veranlassung für den terreichischen (eventuell auch internationa- jetzigen Vorstand, den Verein vorüberge- len) Leistungssport Fuß zu fassen. Das hend „ruhend zu legen“, aber sofort neu Sportlerteam konnte seine seinerzeitige Er- „durchzustarten“, falls das Interesse sich folgsserie fortsetzen und erweitern: Acht wieder steigert. österreichische Meistertitel im Schüler-, Ju- gend- und Juniorenbereich bei der Leichtath- TAUBER, Alfred letik, dazu zwei Junioren-WM-Limits und Siehe → Sportehrenzeichen Gold. über 70 niederösterreichische Meistertitel. Erste Plätze und weitere beachtliche Erfolge TAUBER, Kurt gab es auch in anderen Sparten. Linzer Straße 28, *12. 6. 1926 in Wien, gelernter Dachdecker, schließlich beschäf- Betreut werden derzeit die Sektionen: Bas- tigt im Sozialversicherungsbereich; verhei- ketball, Fitness, Fußball, Geräteturnen, ratet und Vater von zwei Söhnen; lange Jah- Handball, Leichathletik, Snowboard und Vol- re aktiv tätig für den → ASKÖ/ATUS. u. a. als leyball. So bietet der Verein ein reichhalti- Kinderturnwart (entsprechend ausgezeich- ges Kursprogramm für alle Altersstufen. net); und – seit 1943 ! – bei der Freiwilligen Eine neue Herausforderung für den Sport- → Feuerwehr, jetzt Hauptlöschmeister im chef wie das Team nunmehr: die Gründung Ruhestand; 1990/1991 mit der Silbernen des Bobstarterstützpunktes Ost mit dem → Ehrennadel der Stadtgemeinde Purkers- Zweck der Olympiateilnahme 2006. Dieser dorf dekoriert. hat seine als nicht alltägliche Begebenheit zu wertende Anerkennung durch Aufnahme TAUBER, Leopold in den Österreichischen Bob- und Skeleton- Siehe → Sportehrenzeichen Gold. verband bereits erhalten und kann schon verweisen: EM Bronze im Zweierbob, TEAM-TEIGL Staatsmeistertitel im Vierer-Schlitten, als Am Beginn eine Gruppe von talentierten und bedeutendste der in kürzester Zeit erzielten an Leichtathletik interessierten Jugendli- Erfolge. Letzte Bemerkung: Führung und chen unter der Leitung von Dipl.-Sportlehrer Betreuung des → Wienerwaldbades, ein Kurt → Teigl. Dieses Team besteht seit Früh- paar Jahre ausgeübt, hat das Team Teigl jahr 1991 und hat seither an mehreren überforderterweise zurücklegen müssen. nationalen und internationalen Wettkämp- fen im In- und Ausland teilgenommen. Durch TECKA, Erich besonderen Trainingsfleiß, durch Disziplin Geschäftsführer, zuletzt wohnhaft Dr. Hild- der Nachwuchssportler konnten mehrere gasse 2-8, *25.7.1948, Ex-Internationaler,

——— 288 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

„Mister Basketball Österreichs“, „einer der selbst errang bei der erst kürzlich veranstal- drei besten Centerspieler Europas“, jetzt teten Europameisterschaft in Igls die Silber- Superliga-Direktor bzw. geschäftsführender medaille im Zweier-Bobfahren. Zu seiner Vizepräsident der Basketball-Bundesliga. Er „Mannschaft“ stoßen immer weitere „Favo- kandidierte 1990 für den Gemeinderat, als riten“. Parteiloser aufgestellt von der Purkersdor- fer → SPÖ, und gehörte der Gemeindevertre- TENNISCLUB PURKERSDORF tung bis 1999 an. Linzer Straße 4. Gründung 1974, erster Im Dezember 1999 hat er auf sein Gemein- Obmann – und dies 1990 nochmals für kur- deratsmandat verzichtet, für die Gemeinde- ze Zeit – Ing. Florian Trautenberger (zugleich → ratswahl 2000 auf dem 4. Platz der → Pur- bekannter Segelsportler, siehe Sporteh- kersdorfer Liste kandidiert, ist aber inzwi- renzeichen). Bei der Jubiläums-Feier zum schen aus Purkersdorf verzogen. zehnjährigen Bestand des Clubs wurden fol- gende Ehrungen ausgesprochen: Altbürger- TEICHMANN, Christine (Josef) meister → Jaunecker – er hat den Grund- Büchereileiterin bis Ende 1999. Mit Ge- stein zur ganzen Unternehmung gelegt und meinderatsbeschluss vom 30. September war stets Förderer – erhielt die Ehrenmit- gliedschaft und die Goldene Ehrennadel 1999 Trägerin der Silbernen → Ehrenbro- des Tennisclubs. Die Silberne Ehrennadel sche der Stadtgemeinde Purkersdorf. Nähe- wurde verliehen an: Ing. Florian Trautenber- res siehe → Bücherei. ger, Friedrich Geyer, Franz Karl Ruhm und TEIGL, Kurt Hermann Leitl (dem 1990 auch die Stadtge- meinde Dank und Anerkennung aussprach); Gründer und Vormann des auf ihn „zuge- die Bronzene Ehrennadel bekam der lang- schnittenen“ Teams Teigl, Olympionike und jährige, verlässliche Platzwart Gotthelf Weltcupsieger, Sportlehrer an der → Josef- Keitel. Schöffel-Hauptschule Purkersdorf, *8. 8. Die Obmannfunktion übten bzw. üben 1961 in Ternitz, Gymnasialmatura in Neun- sodann in der Folge aus: Regierungsrat kirchen, zunächst Gendarmerie-Laufbahn, Rudolf Toifl (1986 bis 1990), Mag. Heinz Sportlehrer dabei in St. Pölten, heute wohn- Matuschek 1990 bis 1994, Dr. Fritz Hoch- haft Tullnerbach, Hauptstraße 13 bzw. Pur- stöger 1994 bis 1996, Elisabeth Riedl kersdorf, Tullnerbachstraße 97. 1996 bis 2000 und seit 2001 DI Hans Träger des Silbernen Sportverdienstzei- Schüller. 1994 und 1999 gab es Festveran- chens der Republik Österreich (1988) und staltungen aus Anlass des 20- bzw. 25-jähri- des Goldenen → Sportehrenzeichens von gen Bestehens des Vereins. Purkersdorf (1994), kurzzeitig (2000) Gemeinderat der Stadtgemeinde als Unab- TESCHKAMÜHLE hängiger innerhalb der SP-Fraktion. Siehe → Hartlesfurther Mühle. Initiator der Veranstaltung „Sportler helfen Sportlern“ (1997) und Mitwirkender bei so TEUTSCH RITTER ORDEN mancher anderer Aktion auf dem Gebiet Siehe → Deutscher (Ritter-)Orden. Sport. Unermüdlich im Ausbau des nach ihm benannten Teams, für das er als – vor- THEATERGRUPPE PURKERSDORF läufig? – letzte Herausforderung den Bob- Engagierte Amateur-Mimen, die seit Som- starterstützpunkt Ost zum Leben verholfen mer 1990 schon mehrere Male ihr Können hat. Die Bobfahrer sollen als Mitglieder des unter Beweis gestellt (Jedermann in beson- Teigl-Teams bei den Olympischen Winter- derer Fassung, Nestroys Häuptling Abend- spielen 2006 wahrhaftig weit besser wind, Frühere Verhältnisse und Talisman, abschneiden als die Akteure von 2002. Er Shakespeares Sommernachtstraum) und

——— 289 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF sich Ende 1991 als Verein konstituiert THOMASBERGER, Johann haben. Vereinszweck: Veranstaltung von Friseurmeister, wohnte Hauptplatz 12, *15. Theateraufführungen und generell alle Tätig- 12.1901 in Purkersdorf, ✝ 14.2.1982. War keiten, die geeignet sind, dem kulturellen seit 1919 bei der Freiwilligen → Feuerwehr und allgemeinen Wohl der Bevölkerung zu Purkersdorf, gehörte ihr aktiv bis 1971 und dienen. Obmann war damals Heinz Hiermai- ab damals in Reserve bis zu seinem Tode er, Sitz des Vereins Wintergasse 117a/C, an. Er besorgte verantwortliche Aufgaben, künstlerischer Leiter Walter → Galla. bekleidete verschiedene ebenso verant- Obfrau heute Ingrid Schlögl, In der Baunzen wortliche Funktionen und erhielt mehrere 15, Gattin von Karl → Schlögl. Die Anliegen verdiente Auszeichnungen und Feuerweh- des Vereins waren und sind die aktive Bele- rehrungen. Die Stadtgemeinde Purkersdorf bung und Förderung der Theater-Kultursze- dekorierte ihn 1970 mit dem Goldenen → ne in unserem Bezirk und rund um diesen. Ehrenring. Er gehörte zu den Purkersdorfer Mitglieder und Mitwirkende sehen den Ver- → Typen. Seine Gattin Rosa (*1903, ein nicht als starke Struktur, sondern als of- ✝ 1978) wurde anlässlich der → Stadterhe- fenen Treffpunkt für all jene, die sich in die- bung vom Landesfeuerwehrkommando mit sem Metier einmal ausprobieren wollen. einer Plakette und im Rahmen der Feier Die Mitgliedschaft ist keine Voraussetzung „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Purkers- für den aktiven Einsatz. Jährlich können so dorf“ seitens der Stadtgemeinde für ihre zwischen 800 bis 1200 Personen heitere jahrelange vorbildliche Betreuung der Funk- und vergnügte Abende bereitet werden. stelle Florian Purkersdorf mit einer Urkunde ausgezeichnet. THELOSEN, Heinrich THUSS, Richard Letzter Erb- → Postmeister der k. k. Poststa- Schuf das → Kriegerdenkmal 1914/1918. tion Purkersdorf, ✝ 2.5.1866, 86 Jahre alt. Purkersdorfer Bildhauer, wanderte 1926 Sein Grabstein wurde im Jahre 1966 restau- von hier zu seinem Sohn in die USA aus. riert und gegenüber der Friedhofskapelle neu aufgestellt (→ Poststation). TIAPAL, Richard Preisgekrönter Koch und Inhaber des THEODOR KÖRNERGASSE Spezialitätenrestaurants Tullnerbachstraße Kurze Gasse zwischen → Tullnerbachstraße 138, *28. 9. 1949, ✝ 5. 2. 1995. Er wurde und → Rechenfeldstraße Nr. 6. Benannt anlässlich der Wiener Internationalen Koch- nach Theodor Körner, Deutscher Dichter der kunst-Ausstellung im Jänner 1974 für seine Befreiungskriege gegen Napoleon. *23. 9. Feinschmecker-Wildplatte „Rustikal“ mit 1791 in Dresden. ✝ 26. 8. 1813 bei Gade- der Goldenen Medaille ausgezeichnet. Im busch gefallen. selben Jahr ging der kulinarische Teil eines Purkersdorfer Abends in → Säckingen, wofür THO&CO er durch seine persönliche Anwesenheit ver- antwortlich zeichnete, auf sein volles Er- Tanzmusikformation, gegründet 1993. folgskonto. Er war einer der Präsidenten Gründer und Hauptakteur Thomas Huber, des → Fußballclubs und von 1989 bis 1990 ein Vollblutmusiker seit seinem fünften Gemeinderat im April 1994 noch hatte er Lebensjahr, mit (späterer) musikalischer die Silberne Ehrennadel des Verbandes der Früherziehung/Konservatorium am Heu- Köche Österreichs erhalten (vgl. → Maut- markt, seit 1982 (als damals 15-Jähriger) in haus). vielfachem Einsatz, allerorts, auch in Ungarn, zuerst solo, dann und jetzt im Rah- TIERÄRZTE men von Tho&Co. Siehe → Ärzte.

——— 290 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

TINTERA, Gabriele, Dr. auf die Firmung vorbereitet und ist seit Praktische Ärztin, seinerzeit Dr. Hildgasse 2002 Mitglied des → Pfarrgemeinderates. 2-8, *19. 10. 1948 in Wien, absolvierte die Ab seinem 16. Lebensjahr war er Mitglied Volksschule in Purkersdorf, anschließend der → Jungen ÖVP und u. a. eine Zeitlang das Realgymnasium in Wien 8., Albertgasse Hauptbezirksobmann für Wien-Umgebung, 38. Nach der abgelegten Reifeprüfung stu- also für Schwechat, Klosterneuburg und dierte sie an der Universität in Wien; Promo- Purkersdorf. Er übt auch leitende Funktio- tion zum Doktor der gesamten Heilkunde im nen in der → ÖVP Purkersdorf aus und Jänner 1975. 1975 bis 1979 Turnusausbil- gehört seit März 1988 fast ununterbrochen dung zum praktischen Arzt im allgemeinen dem Gemeinderat an: auch als Ausschuss- öffentlichen Krankenhaus St. Pölten. Erlan- obmann und Kassenverwalter. gung des Jus practicandi im Dezember Von 1990 bis 2000 war er als Nachfolger 1978. Die Eröffnung der Ordination in Pur- des Langzeit-Klubobmanns Dr. Kurt → kersdorf erfolgte im Juli 1979. Diese Schlintner Fraktionsvorsitzender der ÖVP- schloss sie mit 1. Juli 1986 wieder und Gemeinderäte, seit 2000 ist er Stadtrat für übersiedelte nach Eichgraben, war aber bis Soziales, Familie und Jugend. 1999 für unseren Raum weiter als → Rot-Kreuz-Kolonnenärztin tätig. Sie ist ärztli- Seit dem überraschenden Abgang von Dr. che Sachverständige am Landesinvaliden- Josef → Fuchs: Vizebürgermeister, Kulturre- amt für Wien, NÖ und Burgenland. ferent und Stadtparteiobmann. Nicht zu vergessen. Er ist verheiratet und TOBELN Vater von vier Töchtern. Sind bewaldete Bergeinschnitte und TOTAL NORMAL Schluchten. Unser → Sandstein-Wienerwald weist viele derartige Hanggräben auf, die ei- Vor mehr als 22 Jahren entwickelte sich nen bis mehrere Meter tief sind. Sie liegen unter der Leitung von Georg Kadletz, von fast immer trocken, nur bei starken Regen- Beruf Bankkaufmann, eine Kindersinggrup- fällen führen sie das Wasser zu Tal, z. B. pe, heute heißt diese Gruppe Total normal zum → Dambach. und besteht aus elf jungen Damen im Alter von 23 bis 28 Jahren. Man trifft sich TOIFL, Rudolf, Mag. Dr. wöchentlich um für den jeweils nächsten Auftritt zu proben. Das Repertoire der Grup- Wirtschaftsakademiker, Marterbauerstraße pe reicht vom einfachen Volkslied über Gos- 38, * 28. 4. 1959 in Purkersdorf. Er studier- pels, Musicals bis zu Nummern aus den te Welthandel, promovierte 1986, war ein 70er Jahren oder den aktuellen Charts. Tat- Jahr Lehrer an einer Handelsakademie, drei sächlich wird alles gesungen was gefällt Jahre bei Ciba-Geigy, ist dann als Projektlei- und Gefallen findet, primär in → Pressbaum, ter zur Bundesländer-Versicherung gegan- aber auch in Purkersdorf, gelegentlich gen und war dann seit 1991 bei der ÖIAG- zusammen mit einer externen Formation: Pensionskasse. Von 1995 bis 1997 Ge- Extrem bequem. Kontakt: Mag. Uschi Kad- schäftsführer eines Industrieversicherungs- letz, nunmehr verehelichte Hollfang, Karl maklers, ist er seit 1995 überhaupt selbst- Kurzgasse 4/34. ständiger Versicherungsmakler und Vermö- gensberater. Seine Beschäftigung bei der TOURISMUSVERBAND WIENERWALD ÖIAG-Pensionskasse hat er mit 1997 been- Ein Fremdenverkehrsverband Westlicher det. Wienerwald existierte bereits von 1931 bis In Purkersdorf ist er früh Mitglied der Stu- 1937, wurde aber dann auch ein (spätes) dentenverbindung → Austria geworden. In Opfer der Weltwirtschaftskrise der 30-er der → Pfarre hat er mehrmals Jugendliche Jahre.

——— 291 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Der seit 1971 durch Initiative der Landesre- von Baden, Abg. a. D. Professor August gierung eingerichtete Fremdenverkehrsver- Breininger. band Wienerwald umfasste bald nach sei- Seit 1999 ist ein Schwerpunkt der Region ner Gründung 39 Mitgliedsgemeinden und Wienerwald Mountainbiken, dafür wurden hat seinen Sitz in Purkersdorf. zuerst im → über 40 beschilderte Strecken mit mehr als Rathaus, dann → Pummergasse 4, jetzt → 1.000 Kilometern Länge und 20.000 Hö- Hautplatz 11 (→ Passagenhof). Gründungs- henmetern eingerichtet. Die Touren reichen obmann war Dr. Kurt → Schlintner. Das Ge- von der Donau bis in den Süden weit unter biet des Verbandes lag bis 1991 etwa zwi- Bad Vöslau und vom Gebiet Neulengbach im Westen bis nach Osten in die Bundes- schen den Umgrenzungsorten Klosterneu- hauptstadt Wien. burg, Kirchstetten, Kaumberg, Baden, Ma- ria Enzersdorf und Vösendorf. Der Verband TOZZER, August wirbt für den Fremdenverkehr/Tourismus im Kynologe, Sagbergstraße 45, *24. 5. 1895 Wienerwald und stellt dafür auch die ent- in Wien, ✝ 11.6.1975. Er gründete 1950 die sprechenden Verbindungen her. Er übt sei- Ortsgruppe Wiental des → Österreichischen ne Tätigkeit in engster Zusammenarbeit mit Gebrauchshundevereines, war als „dienst- der Fremdenverkehrs-/ Tourismusabteilung ältester“ Hundeabrichter Österreichs seit des Amtes der NÖ Landesregierung aus. Im- mer kurz nach allgemeinen Gemeinderats- 1928 als solcher tätig. Nach ihm benannt: wahlen werden auch seine Organe neu be- → Tozzersteig. → Hundeabrichteplatz. stellt. TOZZERSTEIG Mit 1991 ist ein neues Fremdenverkehrs- bzw. nunmehr Tourismusgesetz des Landes Verbindung zwischen → Sagbergsiedlung NÖ in Kraft getreten. Demzufolge bilden die und → Tullnerbachstraße, mit Unterführung (neuen) Tourismusverbände Wienerwald/ der → Westbahn zwischen → Postsiedlung Purkersdorf, Thermenregion/Baden und und → Richter-Minder-Siedlung, benannt Tullner Donauraum eine übergeordnete Tou- nach dem Kynologen August → Tozzer. rismusregion Wienerwald, deren Sitz eben- falls Purkersdorf ist. Die entsprechende TRACHTEN- UND GOLDHAUBENGRUPPE konstituierende Vollversammlung am 18. WIENERWALD März 1992 in Vösendorf wählte den Bürger- Sie wurde 1980 gegründet. Der Verein meister von Baden, L-Abg. August Breinin- pflegt die bodenständige Volksüberliefe- ger zum Obmann und Dr. Kurt Schlintner rung, besonders auf dem Gebiet von Tracht, zum Obmannstellvertreter. Die Region um- Tanz, Lied, Musik, Dichtung, Mundart, fasst ein nach Süden wie nach Norden deut- Brauchtum und Volkskunst, ist heute be- lich vergrößertes Gebiet gegenüber dem sonders auf die Weitergabe der kunstvollen bisherigen Verband. Anfertigungstechnik und Erhaltung der NÖ Auf Grund neuer wirtschaftsgestalterischer Goldhaube und der bodenständigen Tracht Maßnahmen des Landes übt der Verband konzentriert. Dazu ist der Verein Mitglied seine Tätigkeit auch in engster Zusammen- der Volkskultur NÖ und pflegt besonders in- arbeit mit der Niederösterreich-Werbung tensive Kontakte zu gleichartigen Vereinen aus. An Stelle des aus Altersgründen abge- im NÖ Mostviertel, entlang der Eisenstraße tretenen Gründungsobmanns Dr. Kurt und im Donauraum. Bei Veranstaltungen in Schlintner hat die Vollversammlung 2000 diesen Gebieten, aber auch in Wien und in den Bürgermeister von → Gablitz, Gerhard den Bundesländern werden die verschiede- Jonas, zum neuen Verbandsobmann, Kurt nen Goldhauben und Trachten einer breiten Schlintner zum Ehrenobmann gewählt. Als Öffentlichkeit präsentiert. Obmann der übergeordneten Tourismusre- Sitz des Vereines ist auf Grund des Wohn- gion fungiert nach wie vor der Bürgermeister sitzes der Obfrau derzeit Purkersdorf. Kon-

——— 292 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF taktadresse: Marianne Fettinger, 3002 Pur- zeichnete ihn mit der Goldenen Verdienst- kersdorf, Wiener Straße 58/2/8. medaille des Landes aus. Als Vizebürger- meister (1960 bis 1964) und Finanzrefe- TRAURIG, Monika rent (mit kurzer Unterbrechung von 1955 Dipl. Kindergartenpädagogin und Horterzie- bis 1964) der Marktgemeinde Purkersdorf herin, Marterbauerstraße 13, *6. 6. 1965, hat er wesentlich dazu beigetragen, dass verheiratet, zwei Töchter, von 1992 bis diese stolze Leistungen auf allen Gebieten 2001 Tagesmutter/Leiterin beim → Hilfs- aufweisen konnte. Er bezog Spitzenpositio- werk in Purkersdorf. Seit 1998 (Projekt-)Lei- nen in Wirtschafts- und Parteistellen, Vize- terin der Kreativwoche, einer Aktion der präsident des Freien Wirtschaftsverbandes, Stadtgemeinde für Kinder im Volksschulal- war Mitglied der Schulausschüsse, erster ter in einer Ferienwoche (Werken, Kochen Redakteur der Purkersdorfer → Rundschau, und dergleichen, Abschlussfest) (vgl. auch Obmann des Verschönerungs- und Frem- Katharina → Franke, Lydia → Mondl, Helga denverkehrsvereines usw. In der Gemeinde → Vlaschits, → Arbeitskreis der Toleranz, → ist er (SP-Fraktionsobmann von 1960 bis Mental Handicap Sportclub). 1964) seinen Gegnern stets mit ritterlicher Im September 2002 Gründung einer eige- Fairness gegenübergetreten. nen Kindergruppe Villa Lustig für Kinder ab Die Stadtgemeinde Purkersdorf ernannte dem vollendeten ersten Lebensjahr bis zum ihn am 30. Oktober 1965 posthum zum → Kindergarteneintritt. Förderung der Kreativi- Ehrenbürger. Nach ihm benannt: → Flori- tät, der sozialen Kompetenz und mit einem an-Trautenberger-Straße. „Waldprojekt“ der Liebe zur Natur; eigene Seine Gattin bzw. Witwe, Pauline Trauten- Tagesküche, nur fünf Wochen im Jahr berger (*2.3.1922, ✝ 1.4.2003) war Ehren- geschlossen. In der Villa Lustig (Alternativ- ringträgerin seit 30. Oktober 1965, in Wür- adresse: Luisenstraße 2) findet jetzt auch digung der Verdienste der Firma Florian die Kreativwoche statt. Frau Traurig ist seit Trautenberger & Sohn um die Wirtschaft Oktober 2000 Gemeinderätin (Mitglied in des Ortes. den Ausschüssen für Soziales und für Kul- tur) und stellvertretende Stadtparteivorsit- Sohn Ing. Florian Trautenberger, *2. 10. 1947, heute in privatwirtschaftlicher Vertre- zende der → SPÖ. Sie ist die Tochter von tung tätig, erzielte besondere Leistungen Roland → Brauner. bei Segelregatten im In- und Ausland, einen TRAUTENBERGER, Florian, Kommerzialrat 1. Platz in der Österreichischen National- mannschaft im FD (Flying Dutchman). Er ist Inhaber des 1978 wieder stillgelegten Groß- → tischlereibetriebes Linzer Straße 26. *7. 4. außerdem Mitbegründer des Tennisclubs 1922 in Wien, ✝ 27.9.1964, besuchte die Purkersdorf und war kurze Zeit führend in (→ Mittelschule mit dem Ziel, Architekt zu wer- der → FPÖ Purkersdorf tätig. Sportehren- den. 1945 übernahm er nach dem gewalt- zeichen). samen Tod seines Vaters (vgl. → Gefallene TROMPETER VON SÄCKINGEN, Der der beiden Weltkriege) als Tischlermeister dessen Betrieb. In wenigen Jahren florierte Versnovelle von Josef Victor von Scheffel und wuchs dieser, er zählte schließlich 300 (1826-1886), Originalausgabe 1854 er- Bedienstete. Am 5. Oktober 1962 war die schienen. Sie hat der → Säckinger Lokalge- Fertigstellung eines Wohnblockes mit 21 schichte vom einfachen Trompeter Werner Wohnungen für Betriebsangehörige Anlass Kirchhoff, dessen Liebe zum Freiherrntöch- zu einer Feier, an der über 100 geladene Eh- terlein nur durch das Eingreifen des Kaisers rengäste teilnahmen, darunter die höchste ein „happy end“ erfährt, zu einem bleiben- Prominenz. Gleichzeitig feierte der Betrieb den Nachhall im ganzen deutschen Sprach- sein 40-jähriges Bestandsjubiläum. NÖ raum verholfen. Verstand es der Dichter

——— 293 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF doch, empfindsame Stoffe in freier Gestal- Aussichtplattform in 20 Metern Höhe mit tung lebendig-realistisch darzustellen und dem Steinturm von 1870 zu kombinieren, in kam damit im beginnenden Industriezeital- Zusammenarbeit mit den Anrainergemein- ter einer neuen Sehnsucht nach Gefühl und den, voran Purkersdorf. sowie mit dem Lan- Romantik formkünstlerisch entgegen. Zier- desfeuerwehrkommando und den Österrei- und Gebrauchsgegenstände, profane „De- chischen Bundesbahnen, welche beide für votionalien“ mit Scheffels und des Trompe- ihre Zwecke in und auf dem Duo-Turm eine ters Bild gab es deshalb in unmittelbarer Funkstation errichteten. Folge zuhauf. Mit seinem historischen Ro- Wie verhext aber wurde das Werk von 1962 man Ekkehard (10. Jahrhundert) gelang bereits 1984 behördlicherseits als baufällig Scheffel, der als Jurist begonnen hatte und erklärt und konnte auch nicht mehr repariert als Hofbibliothekar in Pension ging, ein wei- werden. Sofort einsetzende Bemühungen teres Werk der Butzenscheibenpoesie, der Gemeinden → Gablitz, → Tullnerbach Studenten- und Kommerslieder sowie klei- und Purkersdorf, des Verschönerungsver- nere Versepen zählten ebenfalls dazu. In eins, der → Feuerwehr, bei Unterstützung Säckingen hält neben vielem anderen das seitens ähnlich zweckorientierter Institutio- Weinlokal mit dem Namen von des Dichters nen, hatten jahrelang ungeahnte Hindernis- gedankenlyrischem Kater Hidigeigei die Er- se zu überwinden. Am Nationalfeiertag innerung an den stimmungsvollen Sang 1991 konnte endlich eine über 50 Meter vom Oberrhein wach. Der Trompeter ist hohe Stahlkonstruktion, mit einer Aus- überdies vom Komponisten Viktor Neßler zu sichtsbühne in 24 Metern Höhe (erstreck- einer Oper vertont worden (Behüt’ dich Gott, bar auf 28 m) festlich eingeweiht werden. es wär’ so schön gewesen....). Die Aufstiegshilfe aus Stahl ist so konstru- iert, dass eine Verbindung mit der oberen TROPPBERG Plattform des alten Steinturms jederzeit möglich ist. Vorher musste noch die Stahl- Bekanntes Ausflugsziel nordwestlich von betonwarte von 1962 abgetragen, mussten Purkersdorf, 539 Meter hoch. Schon 1820 weitere kleinere Auflagen erfüllt werden. gab es kleinere Versuche, auf seinem Gipfel Doch das Hauptziel, eine zweckdienliche eine Aussichtsmöglichkeit zu schaffen. Aussichtswarte auf dem Troppberg. ist mit Weitere Anläufe dazu erfolgten, ohne Dauer- 1991 doch verwirklicht worden. wirkung. 1852 errichtete man schon ein Die alte Steinwarte von 1870 wurde inzwi- neun Meter hohes Holzgestell. Die erste schen ebenfalls der dringlichst notwendigen richtige Aussichtswarte, errichtet vom Ver- Überholung unterzogen, deren Abschluss schönerungs-Comite Purkersdorf (→ Ver- wurde am 31. August 2002 festlich began- schönerungs- und Fremdenverkehrsverein), gen. konnte der Österreichische Touristenclub Zusatzbemerkung: Troppberg = treppenar- 1870 in Obhut und Betrieb nehmen, als → tig ansteigender Berg. Gustav-Jäger-Warte. Diese kam, in → Alex- ander-Kendl-Warte umbenannt, 1923 (neu- TROPPBERG-RADWEG erdings) in Besitz des Purkersdorfer Ver- Radwanderweg, 1997/98 angelegt, am 4. schönerungs-Vereins und hatte die ganze September 1998 offiziell in Betrieb genom- Zeit über lebhaften Zuspruch zu verzeich- men. Er verlangt sportliche Radler mit ent- nen. 1939 wurde der VFV (NS-Liquidation!) sprechenden Rad-Marken. Von Purkersdorf aufgelöst. Kriegsbedingt war die Warte aus führt er großteils auf Nebenstraßen und dann auch bald gesperrt. Der Baumwuchs allgemeinen Radwegen nach → Gablitz und inzwischen machte sie unansehnlich. 1962 danach weiter Richtung Riederberg zur Laa- war es dann eine Großtat des neu aktivier- bacher Weinschenke. Von dort sind bis auf ten Verschönerungsvereins in Purkersdorf, die → Troppberg-Anhöhe gut drei Kilometer eine zylindrische Stahlbetonwarte mit einer aufwärts auf einem nicht asphaltierten Forst-

——— 294 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF sträßchen zurückzulegen. Die anschließen- nungsmeister der Gärtner und Floristen so- de Abfahrt von rund zweieinhalb Kilometern wie Laienrichter am Arbeits- und Sozialge- ins → Irenental verläuft großteils auf einem richt St. Pölten. Als lokalpolitisch im Rah- Waldweg. Von → Neu-Purkersdorf führt der men des → Wirtschaftsbundes seit über 20 Radweg meist auf Nebenstraßen und zum Jahren tätig – zur Zeit Stadtobmann-Stellver- Teil gekennzeichneten Radwegen durch das treter – war er vom Herbst 1993 bis 1995 Wiental retour nach Purkersdorf. Die Rad- Gemeinderat für das Resort Umwelt und tour ist natürlich auch in umgekehrter Rich- vom Herbst 1995 bis Ende 1997 als Aus- tung möglich, besonders bei Teilbenützung schussvorsitzender für kulturelle Angele- mit Anschluss an den → Wienerwaldseeweg genheiten Mitglied des Purkersdorfer Ge- (vgl. → Radwegenetz), → Wandermöglichkei- meinderates (ÖVP) und war Ende 1995 ge- ten). meinsam mit dem damaligen Außenstellen- leiter der Wirtschaftskammer, Mag. Viktor TSCHADEK, Otto, Dr. Zeh (+), Gründer der Jungen Wirtschaft Pur- Rechtsanwalt und Justizminister (*1904, kersdorf (JUWIPU) (vgl. Allgemeiner Teil/ ✝1969). Der vielfach hoch dekorierte und Sachübersicht IIc) und deren erster gewähl- als praktizierender Katholik bekannte ter Obmann. Als Mitglied der Bluesband → SP-Politiker gehörte auch dem Nationalrat Schüttelfrost konnte er sich mit dieser an. Veröffentlichungen aus seinem Fachge- 1980 über den Pop-O-drom-Sieg freuen, in biet fanden weithin Anklang! Ab Juni 1960 anderer Hinsicht 1996 über die Geburt sei- war er Landesrat (Gemeindereferent) und ner „Herzbinkerl“-Tochter Raphaela. ab Oktober I960 LH Stv. in NÖ. Mit der Feier der → Stadterhebung wurde er 1967 → Eh- TULLNERBACH renbürger von Purkersdorf. Begonnen hatte Marktgemeinde (seit 1973), west-nordwest- er als Gemeindesekretär! lich an Purkersdorf (und → Gablitz) angren- zend. 20,24 km², mit über 3000 Einwoh- TSCHELLNIG, Helmut nern (davon knapp 22% Zweitwohnsitzer). Kabaretteur, Linzer Straße 29, *11.9.1955 Der Ort wurde 1873 von → Preßbaum abge- in Wien, ist – seine Worte – „seit 1995 Pur- trennt (ab 1850 fusioniert) und als eigene kersdorfer mit Begeisterung und hat nach Gemeinde konstituiert. 1565 war er erst- mehrjähriger Tätigkeit als Sänger und Lied- mals urkundlich erwähnt worden und ist si- texter der Rock- und Bluesband → Schüttel- cher bereits in urgeschichtlicher Zeit besie- frost (Pop-O-drom-Sieger 1980) 1992 die delt gewesen: Gräberfunde deuten als Spu- Ader des Kabarettisten entdeckt. 2002 ren auf veneto-illyrische Vergangenheit hin; machte er sein Hobby zum Beruf, und Hel- der Bach im → Irenental wird 884 als „Tulli- mut Tschellnigs absolut einzigartige Büh- na“ erwähnt, mit vermutlich auch einem illy- nenpräsenz und die Art des Spielens garan- rischen Namen, er bedeutet Quellgebiet ei- tieren jeden Abend voll Witz und heiterem nes empor gewölbten „Schopfberges“ (zu Sarkasmus. Denn der Kabaretteur Tschell- vergleichen: Schöpfl). An seiner Südgrenze nig hat nur ein Ziel vor Augen: die Menschen hat Tullnerbach zusammen mit → Preßbaum zum Lachen zu bringen“. Dem Star of the Anteil am → Wienerwaldsee. Year 2002 der Akademie der Friseure Öster- reichs werden sicher noch so manche Erst- Die Pfarre Tullnerbach-Irenental (Gottes- platz-Trophäen folgen. Mehr Information: haus seit 1905) wurde 1942 von der Mut- www.tschellnig.at. terpfarre Purkersdorf abgetrennt. TULACH, Andreas TULLNERBACHSTRASSE Gärtner und Florist, Schillergasse 5, *21. Bundesstraße 44, abzweigend von der → 10. 1958; seit 1994 selbstständig, seit Wiener Straße Nr. 22 als → Umfahrungs- 1986 Außenstellenausschussmitglied der straße (1959 bis 1961 errichtet) an der → → Wirtschaftskammer und derzeit Bezirksin- Hellbrücke vorbei bis zur Gemeindegrenze

——— 295 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

→ Tullnerbach nächst der → Haltestelle Un- mussten, Richtung Wiental. Als er das Na- ter-Tullnerbach. hen der türkischen Reiter vernahm, flüchte- te er unter eine Brücke, die neben der → TÜRKENINVASION Härtlesfurther Mühle zum → Speichberg Im Jahre 1529 wurde der Ort von türkischen führte. Dort blieb er 3 Tage und Nächte, zit- Streifscharen drei Wochen lang gebrand- ternd vor Angst, von den Türken entdeckt zu schatzt, die Bevölkerung vielfach niederge- werden. Er gelobte, Gott ein Zeichen des metzelt oder verschleppt. Der Waldmeister Dankes zu sagen, wenn er durch die Gnade Niclas Pitti vermerkt 1533: Unnser Waald- des Herrn verschont bliebe. Er entging der ambt durch der Türkhenverwuestung ains Gefahr, vergaß aber sein Gelübde. Seine Tails in Unordnung, auch die Dörfer dessel- Ehefrau kaufte zur Sühne ein Muttergottes- ben verprennt und zu Abfall khomben. bild, um es in der Stube aufzuhängen. Der Ab Mitte Juli 1683 wurde der Ort wiederum Stieglmüller verbot es ihr, sodass sich die von den Türken heimgesucht, diesmal von Frau entschloss, das Marienbild auf einem den Horden Kara Mustaphas überfallen und in der Nähe befindlichen Weidenbaum anzu- 2 Monate hindurch verwüstet. Die Gräuelta- bringen. (→ Wedl Anna, → Deutschwald-Ma- ten waren unbeschreiblich. → Schloss und rienkapelle, → Kirche, → Wallfahrten, → Ma- → Kirche, Dorf und Hütten wurden eingeä- ria Purkersdorf, → Fletzersteig, → Purkers- schert, unter der Bevölkerung ein Blutbad an- dorfs Geschichte). gerichtet. Unter Mitnahme von Gefangenen und Vieh zogen die Invasoren wieder ab. TYPEN, PURKERSDORFER Seit 1971 existiert diese immer größer wer- Etwa drei Jahrzehnte später sollte ein Ge- dende Stammtisch-Runde, gegründet aus schehen im Zusammenhang mit dieser → Drangsal Ausgangspunkt für eine große Pe- einem Freundeskreis um Mag. Rudolf De- riode Purkersdorfs werden. Aus Dank für die wanger, der anlässlich des Typen-Kongres- Errettung aus der Türkennot kaufte die ses 1976 zum Typenpräsidenten („Prä- „Stieglmüllerin“ Magdalena Wedl (richtig: serl“) gewählt wurde; Typen-„General Wudi“ die Gattin des Müllerpächters Helene siehe Rudolf → Schreier. Jedes Jahr treten Wöhrl, → Stieglmühle) 1709 ein Madonnen- die Typen, man könnte auch „Originale“ sa- bild (in Wien oder in Purkersdorf, ange- gen, am 11.11. (seit neuestem auch an ei- schwemmt – wie gerüchteweise verbreitet – nem anderen Tag kurz davor oder danach) wurde es nicht) und befestigte es an einem um 11 Uhr, 11 Minuten, auf die für Zwecke Weidenbaum, vermutlich in der heutigen Ka- dieser oder auch offizieller Art vor dem Ge- → stanienallee („Taferlbaum“). Während der bäude der Volksbank errichtete Tribüne, der so genannten „Pawlatschen“ und eröff- → Pest 1713 blieb die Tochter der Müllerin nen bzw. proklamieren die Faschingssai- (als einzige?) am Leben, was sie ihrer all- son. Bei dieser Gelegenheit wird vom Bür- abendlichen Andacht vor dem Madonnen- germeister der Schlüssel des Rathauses an bild zu verdanken vermeinte – ihre Mutter das Faschingsprinzen- „Saufpaten“-Paar und ihr Stiefvater Hans Georg Wöhrl waren übergeben. der Seuche zum Opfer gefallen. Aus dem Am Faschingsmontag und -dienstag findet Marienbild wurde bald das → Gnadenbild dann – jeder Verspottung und Missachtung „Maria, Trösterin der Betrübten“, heute abhold – der so genannte Typenkongress noch über dem Hauptaltar der r. k. Pfarrkir- statt, wobei in kabarettistischer bzw. musi- che prangend, Purkersdorf ab 1727 Wall- kalischer Form die lokal vergangenen und zu fahrtsort für lange Zeit. erwartenden Ereignisse am so genannten Soweit die Tatsachen! Die Legendenbildung Hackstock (vergleichbar mit dem Villacher wollte es anders wissen: Der Müllermeister oder Mainzer Fasching) persifliert werden. der Stieglmühle (der späteren → Pragermüh- Den eigentlichen Typen als „Spielgesellen“, le) fuhr mit einer Ladung Eichen, die zu den quasi inkorporiert haben sich in den letzten Schanzpfählen Wiens geliefert werden Jahren die „Typenfreunde“.

——— 296 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

U

ÜBERNACHTUNGEN Wohnungen räumen, weil das Wasser bis Siehe → Fremdenverkehr. zur Fensterhöhe stieg. Ein Dammrutsch der Westbahn zwang zu eingleisigem Verkehr ÜBERSCHWEMMUNGEN im 10 km-Tempo. Ende April/Anfang Mai 1951 traten Wien und Gablitzbach wieder Äußerst schwierig ist eine klare Übersicht aus den Ufern. Die → Deutschwaldstraße über die unseren Ort heimsuchenden Über- war so überflutet, dass das Straßengelän- schwemmungen die Jahrhunderte über zu der fast nicht mehr sichtbar war. Besonders erstellen, als allzu widersprüchlich entpup- → → pen sich die „authentischen“ Berichte darü- die Post- und die Richter-Minder-Sied- ber. Hier zunächst ein 2-Varianten-Versuch: lung waren hart betroffen. In der Bundes- hauptstadt konnten in diesen Tagen die Eine besondere Rolle spielte – Variante I – Staubecken die Wassermassen nicht mehr ein Wientalhochwasser der Legende nach aufnehmen, die gegen die Stadt strömende schon 1020 um die Madonna der Kirche in Flut begann die Krone der Stadtbahnmauer → Mariabrunn. An der Wende des 13. zum zu überspülen, weshalb die Stadtbahn ihren 14. Jahrhundert hat die „Wienn“. wenn sie Betrieb aus Sicherheitsgründen vorüberge- aus den Ufern trat, großen Schaden ange- hend einstellen musste. richtet. Mehrmals bekannt dann weitaus Alles in den Schatten stellten aber die ver- später ein Hochwasser in der 1. Hälfte des heerenden Wassermassen vom 6. bis 10. 17. Jahrhunderts. Aus den Jahren 1693 Juli 1997, wobei Purkersdorf eine Zeitlang und 1701 lesen wir von verheerenden Über- von der Umwelt abgeschnitten war, da so- schwemmungen durch die → Wien und den gar der Bahnverkehr zum Erliegen gekom- → Gablitzbach zusammen, ebenso aus men war. Wieder wüteten die Wasserfluten 1711. 1740 erreichte die Wien ihre bis da- weiterhin in (Nieder-)Österreich im August hin größte Höhe. Am 29. Juli 1785 wurde 2002, auch Purkersdorf ist nicht verschont das → Mauthaus durch ein Hochwasser der geblieben. Gablitz zerstört. Wiederum große Schäden Weitere Überschwemmungen der letzten meldete man nach dem Hochwasser von Jahrzehnte mit geringeren Schäden: Früh- 1851, desgleichen 1880. 1895, es war mit- sommer/Sommer 1954, 1965 und 1966, ten in der Bauzeit der Stauanlagen zwi- jahreszeitlich unterschiedlich 1970, 1972 schen Mariabrunn und Hütteldorf, da stan- und 1973; letztlich 1985, 1991 und 1994. den die kleinen Lokomotiven der Feldbahn Erhebliche Wassermengen brachten in den bis zu den Schornsteinen im dahinbrausen- ersten Julitagen einige Ortsteile in Bedräng- den Wasser. Hochwasser führten Wien und nis; und Hochwassernotstand aus dem Gablitz dann wieder am 4. Mai 1910, eben- Schneechaos von Ende Februar 1993 hin- so in den Jahren 1920, 1923, 1925 und terließ verschiedentlich Spuren. 1936. Variante II: Nach anderen Quellen gab es in UFERSTRASSE früheren Jahrhunderten bereits zum Teil Straße in der → Richter-Minder-Siedlung ent- recht gefährliche Hochwasser: 1741, 1779, lang der → Wien, zwischen → Schillergasse 1813, 1821, 1861 und 1864. 2 und → Beethovenstraße 32. Überschwemmungen – Tatsachen der letz- ten Jahrzehnte: Der 20. Mai 1940 brachte UHER, Thomas, Dr. die ärgste Überschwemmung seit Men- Finanzvorstand der Bundesforste, Dienst- schengedenken. 18 Haushalte mussten die adresse: Pummergasse 10-12, *15. 6.

——— 297 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

1965, verheiratet, zwei Kinder, 1975 bis Mio. S), Straßenbau Kreuzung B1/B44 (5,1 1989 Realgymnasium und Jusstudium; Mio. S), Rückbau Wiener Straße (7,5 Mio. S), 1988 bis 1997 Universitätsassistent und Radareinrichtung Wiener Straße (2 Mio. S) – mit leitende Aufgaben in der Creditan- Gesamtbaukosten also 112,7 Mio. S. Dazu stalt-Bankverein betraut, dies auch in Prag kommt noch die Lärmschutzausstattung und in Pressburg. Seit 1997 Vorstandsmit- der Unterführung mit nicht ganz 2 Mio. S. glied der Österreichischen Bundesforste Die Stadtgemeinde Purkersdorf war an die- AG. Sprachkenntnisse: Englisch, Tsche- sem Baugeschehen mit 1,4 Mio. S beteiligt. chisch. Mit Gemeinderatsbeschluss vom Außerdem fielen ihr laut Bundesstraßenge- 26. September 2001 Träger der Silbernen setz die Kosten für die Gehsteige, die Auf- → Ehrennadel der Stadtgemeinde Purkers- zahlung für Blumentröge und die Geländer- dorf. anlagen zu. Die (indirekte) Folge dieses end- lich verwirklichten Straßenzuges war Pur- UMFAHRUNGSSTRASSEN DES kersdorfs „Jahrhundertprojekt“, das neue → STADTKERNS Stadt- und Kulturzentrum und alles damit Siehe → Fußgängerzone, → Hauptplatz, → Zusammenhängende. Rattenloch, → Stadt- und Kulturzentrum. Die ursprünglichen, teilweise alarmieren- den Pläne bezüglich des Neu-(Aus)Baues 1. Bundesstraße 44; beginnend bei → Wie- der Bundestrasse 1, basierend auf wirklich- ner Straße 22, weg von der Bundesstraße keitsfremden Vorstellungen, hatten eine → → 1, führt über die Kellerwiese an der längere Vorgeschichte aufzuweisen und Deutschwald-Marienkapelle und dem Stein nahmen in den späten 50-er Jahren des 20. der → Pragermühle vorbei und mündet bei Jahrhunderts konkrete Gestalt an. Mehr- der → Hellbrücke in die ursprüngliche Tras- fach verworfen, umgeändert und novelliert se der B 44, die → Tullnerbachstraße, deren konnte es mit Beginn der 80-er Jahre end- Teil die Umfahrungsstraße geworden ist. → lich zu allgemeiner Übereinstimmung als Die → Deutschwald-Marienstatue, Reste Voraussetzung für Baubeginn und -abwick- der Pragermühle, die Deutschwald-Marien- lung kommen. kapelle und die → Pestsäule mussten beim Ausbau 1959/1960 weichen, erfreulicher- UMWELTSCHUTZVEREIN PURKERSDORF weise nicht „ersatzlos“. Ein hauptsächlich von Bewohnern der aus- → 2. Bundesstraße 1; von km 14,935 bis laufenden Wintergasse gebildeter Verein, 15,495, Länge 560 Meter. Die Umfahrung der sich am 31. März 1979 unter dem Vor- sitz von Hofrat Dr. Karl Naimer, wohnhaft beginnt bei der → Wiener Straße 14, unter- Wintergasse 107, konstituierte und damals quert bei teilweiser Benützung des bisheri- die Wahrung der Interessen seiner Mitglie- gen Bachbetts der → Gablitz (diese dort re- der bezüglich des bestehenden Umwelt- guliert und teilweise kanalisiert) die → Bahn- schutzes, bei dessen drohenden Verletzun- hofstraße und die → Westbahn, führt am → gen und für zukünftige Maßnahmen zum Rathaus vorbei, erreicht bei der → Herren- Ziel setzte. Der Verein ist jetzt nicht mehr gasse allmählich wieder das allgemeine präsent. Sein Gründungsobmann und Men- Straßenniveau und mündet beim Beginn der tor, Dr. Karl Naimer, ist 81-jährig vor Jahres- → Pfarrhofgasse in die → Linzer Straße. Bau- frist verstorben. zeit 1984 bis 1987. Die Kosten für dieses Baulos (allerdings inklusive Rückbau der → UNFRIED, August, Ing. Wiener Straße bis zur Stadtgrenze nach Klosterneuburg-Weidling, Hauptstraße 38, Wien) betrugen: Liegenschaftserwerb (11,1 Geburtsjahrgang 1906, zuletzt wohnhaft in Mio. S), Straßenbau samt Ausrüstung und Klosterneuburg-Weidling, war vom 21. Juli Grünverbau (57 Mio. S), Brückenbau (30 1947 bis 1. Oktober 1967 Leiter des →

——— 298 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Elektrizitätswerkes in Purkersdorf. Für seine stabil, dass er, im wesentlichen unversehrt, umsichtige, langjährige Arbeit zum Wohle im Hütteldorfer Staubecken geborgen und der Allgemeinheit wurde er 1967 mit der Sil- mit Hilfe des Bundesheeres wieder errichtet bernen → Ehrennadel der Stadtgemeinde werden konnte. Purkersdorf ausgezeichnet. UNION-KARATESPORTVEREIN UNGERWIESE Siehe → Karatesportverein Am Fuße des → Feuersteins (→ Baunzen), UNTERBERGER, Friedrich, Ing. nach früherem Grundeigentümer so be- Baumeister, Deutschwaldstraße 6, *1. 5. nannt (vgl. → Bürgermeister). 1907 in Gresten, NÖ. Pflichtschulbesuch in UNIDO-BRÜCKE Scheibbs, Technisch-gewerbliche Bundes- lehranstalt/Hochbau in Mödling; sodann Ein Muster-Beispiel eben eines Baukasten- beim Amt der NÖ Landesregierung/Straßen- systems, das „dort“ für Brücken Verwen- bau und als Straßenmeister in Purkersdorf dung finden kann. Anschauungsobjekt für tätig. 1946 Konzession für eigenen Baube- die Länder der Dritten Welt – als Projekt trieb und dessen Gründung. übertragen an das Amt der NÖ Landesregie- rung/Brückenbauabteilung. War zunächst Seit 1954 Gemeinderat, stand er mehreren neben dem bestehenden kleinen Fußgän- Vereinen und Organisationen vor: durch 16 gersteig zur unteren Postsiedlung geplant, Jahre als (Stadt-)Gruppenobmann des → nahe der → Sportanlage Speichberg; wurde Wirtschaftsbundes, in der Kammerorgani- aber dann in die Stadtkern-Neugestaltung sation gehörte er zum NÖ Innungsaus- eingebunden (→ Hauptplatz-Umbau): als di- schuss des Baugewerbes, 22 Jahre Vor- rekte Zufahrt von der B 44 (→ Umfahrungs- standsobmann der → Volksbank, von 1963 straße) bzw. von der → Park-and-Ride-Anlage bis 1972 Vorstand des → Männerchors bzw. auf der → Kellerwiese zum → „Unteren der → Chorgemeinschaft Wienerwald, ab Hauptplatz“ / Wiener Straße. Bauführung 1966 Obmann-Stv. der Purkersdorfer durch das Amt der NÖ Landesregierung, Außenstelle der → Kammer der Gewerbli- Baubeginn August 1988; Fa. Jäger u. a. leis- chen Wirtschaft. Seit 1970 Stadtrat, schied teten durch Spenden Beitrag zum Gelingen; er mit Vollendung seines 65. Lebensjahres vor allem: das importunabhängige Holztrag- aus freien Stücken aus dem Gemeinderat werk wurde von Schülern der HTL Mödling und verzichtete Schritt für Schritt auf alle errichtet, mit ihnen wurde die Fertigstellung seine noch innegehabten Funktionen. intern am 19. Juni 1989 gefeiert; ihren Seine Verdienste kamen in zahlreichen Eh- Zweck erfüllt die Brücke seit Frühjahr 1990, rungen und Auszeichnungen zum Ausdruck: die große Eröffnung mit UNIDO-Prominenz Als langjähriges Mitglied des Gemeindera- fand am 19. Oktober 1991 statt. (UNIDO = tes erhielt er 1965 vorerst die Goldene → Organisation der Vereinten Nationen für in- Ehrennadel Purkersdorfs. Der Österreichi- dustrielle Entwicklung). sche Wirtschaftsbund verlieh ihm 1967 die An der Brückensüdseite: ein Bildstock, ge- Goldene Ehrennadel in Anerkennung seiner staltet bzw. errichtet von der 4a der → Jo- Leistungen für die gewerbliche Wirtschaft. sef-Schöffel-Volksschule des Jahres Als Außenstellenleiter-Stv. erhielt er aus der 1989/90 unter ihrer Religionslehrerin Ma- Hand des Kammerpräsidenten im Jahre ria Fischer, bei Beratung und freundlicher 1969 die Bronzene Ehren-Kammermedaille. Mithilfe durch die Künstlerin Brigitte Aigin- 1971 wurde er vom Österreichischen Ge- ger (vgl. → Stadtgalerie). nossenschaftsverband mit dem Goldenen Der Bau war der Monster-Überschwemmung Ehrenzeichen des Verbandes dekoriert, in von 1997 zum Opfer gefallen und wurde Würdigung seiner Verdienste um das Ge- fortgeschwemmt, war aber doch noch so nossenschaftswesen. Als Mitarbeiter des →

——— 299 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Roten Kreuzes erhielt er ebenfalls 1971 die tiggestellten Bau der → Westbahn von ihm RK-Verdienstmedaille in Bronze. Vom ÖVP- abgetrennt, zunächst bei geschlossenem Gemeindevertreterverband wurde er 1972 Bahnschranken praktisch völlig isoliert (→ mit einer Goldenen Ehrenplakette ausge- Senfelder) – nur „freie“ Gehsteige existier- zeichnet. 1972 wurde ihm desgleichen die ten unter der Bahn bei der → Pummergasse Goldene Bundesmedaille des Sängerbun- und entlang des → Gablitzbaches. 1928 des sowie die Goldene Ehrennadel der Chor- brachte das → „Rattenloch“ eine erste ech- gemeinschaft Wienerwald überreicht. Die te Erleichterung. Mit einer direkten → Fuß- Stadtgemeinde Purkersdorf verlieh im gängerunterführung im Rahmen des großen schließlich im selben Jahr den Goldenen → → Hauptplatz-Umbaues (1985 bis 1989) Ehrenring. Der Landeshauptmann von NÖ, und der → UNIDO-Brücke (1988/1989) sind Ökonomierat Andreas → Maurer, überreichte jetzt weitere „Kommunikations“-Verkehrs- ihm 1973 persönlich das Silberne Ehrenzei- flächen entstanden. chen für Verdienste um das Bundesland NÖ. Er hat noch manch andere Funktion ausge- UNTER-PURKERSDORF übt bzw. Position inne gehabt, zum Beispiel Ortsteil, der seit der Errichtung des Bahnho- Pfarrkirchenrat, (Mit-)Gründer der Austria fes (Unter-)Purkersdorf (→ Bahnstationen) Purkersdorf. Nicht zuletzt gehört zu den Pur- bald ein Eigenleben vermelden konnte. Die- kersdorfer → Typen. Er ist der Großvater von ser Bahnhof wurde auf der Schanzwiese, Petra → Unterberger. einen Kilometer östlich des Ortskerns, errichtet. Vgl. → Westbahn, → Auf der UNTERBERGER, Petra Schanz. Sie ist als eine der jüngsten Friseurmeiste- rinnen bereits im Besitz so mancher Pokale UNTERREITER, Andreas, Dr. und im Modeforum der Intercoiffeure tätig, Universitätsprofessor, in Purkersdorf etli- hat 1994 als jüngstes Mitglied (*1974) che Jahre daheim (gewesen): Deutschwald- dem Friseur-Nationalteam angehört und für straße 16, *27.2.1964, lehrt derzeit als Österreich in der Jugendweltmeisterschaft Professor an der Technischen Universität (32 Nationen vertreten) den 2. Platz errun- Berlin, Gymnasialzeit und TU-Studium in gen. Wien, Zivildienst beim → Roten Kreuz Pur- Schon ihre Mutter Johanna war/ist (*1946) kersdorf-Gablitz, Promotion „sub auspiciis eine international ausgezeichnete Damen- praesidentis“ 1992, Diplomingenieur friseurin, hat 1961 als Jugendmeisterin 1998, wissenschaftlicher Assistent und begonnen, war 1964 internationale Hochschuldozent in Berlin und Kaiserslau- Grand-Prix-Siegerin in Holland usw. usw., tern. Seit 2001 Ordinarius in Berlin. und dann bis zur Übernahme des elterlichen Frisiersalons – 1968, Bahnhofstraße 60 – UNTER TULLNERBACH im Wiener Modebeirat tätig. Siehe → Stadlhütte.

UNTERER HAUPTPLATZ UNTER TULLNERBACHER Gelegentliche volkstümliche Bezeichnung VERBINDUNGSSTEG der Häusergruppe → Wienerstraße 2-12 (nur Die Marktgemeinde → Tullnerbach errichte- gerade Nummern, die linke Straßenseite te 1988 am Beginn der Straße ins → Irenen- grenzt fast zur Gänze an die Gleisanlage der tal im Einvernehmen mit Purkersdorf eine → Westbahn). Auf der Höhe von Wiener Stra- Holzbrücke über den → Tullnerbach (- Grenz- ße 10 beginnt die → Bahnhofstraße. bach), beide Gemeinden schufen dazu auf Dieser Ortsteil gehörte früher direkt zum → der Purkersdorfer Seite unter der Bahnüber- Hauptplatz, wurde aber durch den 1858 fer- führung entlang des Baches einen Gehsteig

——— 300 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF und somit einen gesicherten Fußweg, nicht nik und Maschinenbau, wurde bei den öster- zuletzt für Besucher der Kirche → „Maria im reichischen Bundesbahnen Baurat und stu- Wienerwald“. Die kleine Holzbrücke, dierte nebenbei Mathematik und Physik an „Loisl-Steg“ (Bürgermeister Dr. Alois Statt- der Universität in Wien, an der er 1939 zum ler, Tullnerbach) genannt, erfüllt auch eine Doktor promovierte. 1947 außerordentli- Funktion als Buswartehäuschen. cher, 1949 ordentlicher Universitätsprofes- sor. 1952 bis 1955 und 1964 bis 1969 URBAN, Paul, DI Dr. Senator der Universität Graz. Er, Inhaber Universitätsprofessor, * 1905 in Purkers- mehrerer Auszeichnungen, gründete die dorf, Sohn Wiener Eltern, die hier zur Som- internationalen Universitätswochen für merfrische weilten. 1928 DI für Elektrotech- Kernphysik in Schladming.

——— 301 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

V

VARGA, Johann d) Eigendarbietungen von Künstlern und Bäcker, Postbediensteter, Pensionist, Her- Liebhabern sowie sonstwie Ambitionierten rengasse 8, *7. 1. 1940. Hat sich seit sei- (vgl. Einleitungsteil IV) auf eigenes Risiko nem 16. Lebensjahr dem Sport verschrie- oder gestärkt durch Sponsorentätigkeit aus ben. Faustball: Als Einzelspieler in der Bun- den Reihen der Helfer und Partner (vgl. Ein- desliga und auch als Mitglied der NÖ Lan- leitungsteil I), der Geschäftswelt und deren desliga bzw. im Mannschaftsverband (Wie- Interessensvertretungen, vorwiegend sei- ner und gesamtösterreichischer Jugend- tens der → Aktiven Wirtschaft; und Meisterschafts-Sieg in der Allgemeinen e) periodische Veranstaltungsprogramme Klasse). Als erfolgreicher Trainer bei der → bieten darüber hinaus an: der → Purkersdor- Sportunion. Fußball: ebenso Spieler und fer Kulturkreis (PUKK) und der → Kulturbund Trainer bei den → Gablitzern und beim → Wiental. Jener immer öfter in Kombination Fußballclub Purkersdorf (FCP). mit dem Szenewirt Franz „ Nikodemus“ → Über Gemeinderatsbeschluss vom 13. Neunteufel, zu einem beachtlichen Teil Dezember 1990 mit der Silbernen → Ehren- „ Events“ mit weit überörtlichem Flair. nadel der Stadtgemeinde Purkersdorf aus- Neben Einleitungskapitel IV vgl. auch III und gezeichnet. Seit 1991 ist er Purkersdorfer V). Type, seit 1994 Träger des Sportehrenzei- Fazit dazu: Purkersdorf als Kulturveranstal- chens in Gold. tungsort von Rang. Für das Toleranzfest 1999 (vgl. → Arbeits- VERBAND DER ÖBB-LANDWIRTSCHAFT kreis der Toleranz) stiftete er einen selbst gebackenen zehn Meter langen Apfelstrudel Der Zweigverein Hütteldorf der Bundes- für behinderte Kinder. Und es sollte nicht bahn-Landwirtschaft besteht seit 1938 bei diesem einen Mal bleiben! (Frau Hilda Novak, Wienzeile 2, ist seit damals Mitglied). Auf dem Gemeindegebiet VERANSTALTUNGSFÜLLE von Purkersdorf zählt der Verein 75 Gärten im Gesamtausmaß von 29.859 m², insge- a) Stadtrepräsentanz mit festlichen Aktivitä- samt wären es 185 Gärten, die übrigen Flä- ten der Gemeindevertretung. Gleiches gilt → für Aktionen von Einrichtungen (in) der chen aber sind auf Wiener, auf Tullnerba- → Stadtgemeinde wie → Schule, → Kindergär- cher und auf Pressbaumer Gemeindege- biet. Vorsitzender des Vereins ist Otto Pol- ten, → Wienerwaldbad, → Volkshochschule lak aus Ober-Grafendorf, Stellvertreter usw. Einschlägige Beiträge von Gemeinde- → ratsfraktionen, den politischen Parteien und Johann Gänsweider. ihren Teilorganisationen; VERBAND DER ÖSTERREICHISCHEN b) und ebenfalls gleiches gilt für die (örtli- RENTNER UND PENSIONISTEN → chen) Kirchen als Veranstalter dieses Ortsgruppe Purkersdorf siehe → Pensionis- Genres; tenverband Österreichs. c) vereinsinterne Initiativen / vereinsinter- nes Treiben sowie vereinsgebundene und/ VEREIN DER EIGENHEIMBESITZER UND oder auch allgemein gesellschaftsbezogene SIEDLER PURKERSDORF Aktivitäten der Vereine, siehe → Vereinsle- So ab 1978 der neue offizielle Name des ben. bisherigen → Siedlervereins am Feuerstein

——— 302 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF im Österreichischen Siedlerverband: Inter- 1992 frisch animierte Initiative von Gewer- essenvertretung der Siedler und Eigenheim- betreibenden vornehmlich des → Hauptplat- besitzer mit Beratung bei Problemen der zes. Ihnen ging es vor allem darum, eine Gartengestaltung sowie einschlägigen durch Handelskammer und Stadtgemeinde Rechtsfragen. Nach Franz Horak, Josef unterstützte Studie über das Einkaufsver- Glanz, Karl Mühl, Ernst Ludwig und Franz Ja- halten der Bevölkerung von Purkersdorf und chym ist seit 1975 DI Alfred → Schreitl Ob- Umgebung effizient auf lange Sicht hin aus- mann. Der Verein hat ein reichliches Sorti- zuwerten. Präsidentin war Gemeinderätin ment an (elektrischen) Gartengeräten zum Brigitte → Samwald, Schriftführerin Christi- Ausborgen an die Mitglieder angeschafft ne Brix, Kassier Rechtsanwalt Dr. Wolfgang und vergrößert dieses nach Möglichkeit Ehrnberger. Ursprüngliche Vorgängerinstitu- ständig. tition: Arbeitsgemeinschaft der Purkersdor- Weitere Zielsetzung ist die Förderung des fer Handels- und Gewerbetreibenden (vgl. Gartenwesens. Dem gewidmet sind auch Mag. Rudolf → Dewanger). Neu: → Aktive Vortragsveranstaltungen mit Diskussionen Wirtschaft. über Gartenfragen, Baumschnittkurse, Aus- fahrten mit Besichtigung besonderer Gar- VEREINSLEBEN tenanlagen und vieles andere mehr. Mitglie- derstand: 250. Ohne Verweis-/Hinweispfeile). Aktive Wirt- schaft, Arbeiter-Samariterbund, ATUS, Aust- Der nach 1945 für den ganzen Purkersdor- ria Purkersdorf, Berg- und Naturwacht, Be- fer Bereich entstandene Siedlerverein war triebssportverein Plasser, Briefmarken- übrigens 1968 aufgelöst worden. sammlerverein Wienerwald, Bungalowclub, VEREIN DER FREUNDE BAD SÄCKINGENS Schlaraffia Burckhardia, Chorgemeinschaft Siehe → Freundeskreis Bad Säckingen – Wienerwald, Eisstockclub Purkersdorf, Frei- Purkersdorf. willige Feuerwehr, Foto- und Filmclub, Frei- zeitverein „Carpe noctem“, Freundeskreis VEREIN DER MUSIKSCHULFREUNDE Bad Säckingen-Purkersdorf, Fußballclub PURKERSDORF Purkersdorf, Österreichischer Gebrauchs- Vereinsziele: Förderung der Musikbegeiste- hundesportverein, Gymnasium-Elternverein, rung, Aufbau einer Instrumentenbörse, För- Haus- und Grundbesitzerverband, Hilfswerk, derung und Unterstützung von Musikschü- Hundesportschule Purkersdorf, Jagdclub, lern, Zusammenarbeit mit der Musikschul- Jagdhornbläser, Junge ÖVP, Junge Wirt- leitung bei verschiedenen Musikschulveran- schaft Purkersdorf (JUWIPU), Kamerad- staltungen, Bindeglied zwischen Eltern, Mu- schaftsbund, Karate Kickboxing Club, Karat- sikschul-Lehrkörper und Schülern. Ein Jah- sportverein Ku Shin Kai, Kinderfreunde, resmitgliedsbeitrag von 11 Euro pro Familie Krampuspass, Kriegsopfer- und Behinder- hilft mit, diese Ziele zu verwirklichen. Ver- tenverband, Kulturbund Wiental, Laufclub einsobmann Peter Rohringer, Kaiser-Jo- Wienerwaldsee, Mental Handicap Sport- sef-Straße 57. club, Naturfreunde, NÖ Imkerverband, NÖ VEREIN JUGEND- UND Volkshilfe/Sozialstation Purkersdorf, Öster- KULTURZENTRUM PURKERSDORF reichischer Seniorenbund, Pensionistenver- Siehe → Agathòn. band, PUKK, PurkARSdorf, Rotes Kreuz, Schachclub, Schiclub, Sozialistische Ju- VEREIN ZUR FÖRDERUNG VON gend / Junge Generation in der SPÖ, Sport- WIRTSCHAFT UND KULTUR STADT union, Stadtkapelle, Tanzsportclub Wiental PURKERSDORF Purkersdorf-Gablitz, Team Teigl, Tennisclub, Die (weitere, siehe → Gesellschaft der Theatergruppe, Trachten- und Goldhauben- Freunde des Einkaufszentrums) durch die gruppe, Purkersdorfer Typen, Verband der Hauptversammlung vom 23. November ÖBB-Landwirtschaft (Zweigverein Hüttel-

——— 303 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF dorf), Verein der Eigenheimbesitzer und Schöneres Purkersdorf, abermals ein Orts- Siedler, Verein der Musikschulfreunde, Ver- prospekt, Blumenmärkte, jährliche, diffe- ein Jugend- und Kulturzentrum, Verschöne- renzierende Blumenschmuckwettbewerbe, rungsverein, Verein Volkshaus, WUFV – das Ostereiersuchen (gemeinsam mit der → Wildsäue unterwegs Fahrverein Purkers- Berg- und Naturwacht), Purkersdorfer dorf, Zivilschutzverband. T-Shirts, Ruhebänke, Blumentröge und vie- Siehe auch → Veranstaltungsfülle, → Frei- les andere mehr geben Zeugnis von der zeiteinrichtungen, → Helfer und Partner, → reichhaltigen Tätigkeit des Vereins. Dazu Einleitung / Wegweiser. kamen als Neuestes der Arbeitskreis für → Ortsbildpflege/ Ortsbildinventar und Land- schaftsverschönerung, 1991 erstmals ein VERSCHÖNERUNGS- UND FREMDEN- Ortsbildfotowettbewerb, Plaketten für Ver- VERKEHRSVEREIN DER WIENERWALD- dienste um ein schöneres Purkersdorf und STADT PURKERSDORF (VFV) um die Pflege öffentlicher Grünflächen. Schließlich schon seit einiger Zeit Baumpa- Schon 1868 gab es ein Verschönerungs- tenschaften (s. auch → Einleitungskapitel II) Comite, das neue Spazierwege anlegte und und, gemeinsam mit der Stadtgemeinde Aussichtspunkte mit Bänken versah; einen und unterstützt vom → Tourismusverband Promenadeweg in die → Baunzen durch → Wienerwald, ein Informationsdienst für Be- Deutschwald anlegte. Zur → Troppbergwarte sucher aus nah und fern (1991). ergab sich ein besonders festes Engage- ment. Folgerichtig erfolgte 1873 die Grün- Obmänner der Reaktivierungs-Epoche: dung des offiziellen Verschönerungsver- Kommerzialrat Florian → Trautenberger (bis eins; der ließ der Errichtung der Troppberg- 1964), Regierungsrat Ing. Gustav → Hein warte die des → Sängerbrunnens folgen und (bis 1970), Dr. Kurt → Schlintner (bis 1985, entfaltete eine rege Tätigkeit – bis 1939, danach Ehrenobmann), Dr. Josef → Fuchs als er zwangsweise aufgelöst wurde. Kriegs- (ab 1985). und Besatzungszeit mussten erst vorüber- Ehrenmitglieder: Dr. Lothar Machura (vgl. → gehen, bis er sich endlich wieder voll entfal- Berg- und Naturwacht), Ing. Albin → Axmann, ten konnte. Als erste gelungene Großaktion Josef → Elsinger, Helene → Geiger, Regie- des VFV konnte dieser am 20. Mai 1962 die rungsrat Hans → Jaunecker. von ihm neu gestaltete → Aussichtswarte auf dem → Troppberg der Öffentlichkeit 1998 Obmannwechsel von Dr. Josef Fuchs übergeben. Der → Naturlehrpfad, seine Be- auf DI Erich → Liehr, 2000 Umbenennung in reicherung durch einen Kinderspielplatz Verschönerungsverein der Wienerwaldstadt (noch vor Einrichtung des → Naturparks und Purkersdorf, entsprechende Änderungen Gründung des Naturparkvereins), die Aktion der Statuten und Streichung der einschlägi- „Schönerer Wienerwald“, Kirtagsfeiern, die gen Zielvorstellungen und Vereinspro- Aufstellung neuer Orientierungstafeln und grammpunkte/Aktivitätsvorhaben. In letzter viele andere den Fremdenverkehr fördernde Zeit Renovierungen und (Neu-)Pflege von Einrichtungen gehen auf das Konto des Ver- Kleindenkmälern (siehe → Brunnenhof, → eins. 1973 erfolgte die Herausgabe eines Buxbaumkreuz, → Löwenbrunnen, → Nepo- neuen, modernen Gesamtprospekts mit muk-Andachtsstätten, → Sagberg-Bildstock, Prospekttasche und einer Panoramakarte. → Sängerbrunnen u. a. Außerdem siehe → Ein kulturhistorisch interessanter Stadtplan Plan der Wienerwaldstadt Purkersdorf. der Wienerwaldstadt (Entwurf und Zeich- nung Ing. → Axmann, Illustration Johannes VIEHBESTAND → Hostasch) ist ebenfalls erwähnenswert. Nach Statistiken (Viehzählungen) aus den Das periodisch erscheinende Organ → Jahren (siehe Tabelle nächste Seite):

——— 304 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

1781 1832 1934 1967 1976 1979 1991 Pferde 73 94 77 5 7 7 0 Kühe 268 142 101 13 17 12 15 Ochsen 99 2 2 1 0 1 Schafe 460 4 4 0 0 18 Schweine 2 40 170 12 7 4 1 Ziegen 317 2 181 18 0 0 4 Kälber 163 *) *) 4 10 15 12 Jungschweine **) **) 5 5 0 0 Legehennen  432 142 19 111 Junghennen 4173 177 1 23 0 Hähne  30 7 11 14 Gänse 18 16 0 0 6 Enten 117 9 0 5 0 Hunde 232 322 384 Stiere *) *) *) 0 0 2 1 Bienenstöcke 109 *) gezählt zu Kühen und Ochsen **) gezählt zu Schweinen Die Katzen fehlen in jeder Statistik, die Hunde für 1934 u. 1991, Schafe für 1934.

VIEHZÄHLUNG 1999 austriae inferioris zur Darstellung. Vischer Die Vollerhebung dazu brachte es auf insge- war 1687 in Wien Hofmathematiker bei Kai- samt vier (!) Viehalter mit fünf Pferden, 21 ser Leopold I., später Mathematik- und Geo- Rindern, 1 Schwein, 2 Schafen, 5 Ziegen graphieprofessor im Stift Kremsmünster. und 63 Hühnern (vgl. dazu: Purkersdorf, eine regulierende Gebietskörperschaft im VLASCHITS, Helga Wienerwald im Einleitungsteil – und – → Kindergärtnerin, Dipl. Ehe-, Familien- und Stadtentwicklungskonzept – sowie → Stadt- Lebensberaterin, Wintergasse 75-77, *19. marketing). 8. 1958 in Wien, seit 1987 Purkersdorferin; mit 1989 entscheidende Gründungsmit- VISCHER, Georg Mathäus gliedschaft beim Purkersdorfer → Hilfswerk, Mathematiker und Geodät, *22.4.1628 in in dessen Gliederungen/Teilbereichen sie Wenns im Pitztal (Tirol), ✝ 13.12.1696 in die Jahre über in verantwortlichen, leiten- Linz; war zunächst Pfarrer in Leonstein den Aufgaben/Funktionen tätig war/ist, so (OÖ), ab 1669 Corographus Niederöster- zum Beispiel als Projektleiterin des Fami- reichs, brachte 1669-1670 die von Melchi- lien- und Kindertreffs und Geschäftsführerin or Küssel zu Augsburg gestochene Karte von Familie aktiv. 1999 gründete sie eine von Nieder-Österreich im Maßstab ca. Außenstelle der Familienberatung am Be- 1:150.000 heraus. 1670 zeichnete er den zirksgericht Hietzing, 2000 eine weitere Au- Straßenzug Wien-Linz mit der → Poststation ßenstelle, diesmal in einer Frauenarzt-Pra- Purkersdorf in eine Karte ein. Zu seinen Auf- xis in Wien-Meidling. 1996 war sie zusam- gaben gehörte unter anderen, die Burgen men mit Gemeinderätin Lydia → Mondl die des Landes abzubilden, und so kam auch Hauptinitiatorin des → Arbeitskreises der 1672 der Kupferstich BURCHKARDTSDORF Toleranz. Die Stadtgemeinde Purkersdorf mit der Inschrift Der Wienner Waldt darin die hat ihr mit Gemeinderatsbeschluss vom 29. Wienn entspringt als erstes Bild unserer September 1994 als sichtbare Auszeich- Heimat in seiner Topographia archiducatus nung die Silberne → Ehrenbrosche verlie-

——— 305 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF hen. Für die der Gemeinde Purkersdorf zu- b) 1994 bezüglich EU-Beitritt Österreichs: gekommenen Preise (mehrfach erwähnt) Bei einer Abstimmungsbeteiligung von 84,5 hat ihr Einsatz maßgeblich Voraussetzun- Prozent mit 0,72 Prozent ungültigen Stim- gen geschaffen. Vgl. Katharina → Franke, → men lautete das Ergebnis 2.699 ja und Mental Handicap Sportclub, Monika → Trau- 1.283 nein. rig. VOLKSBANK PURKERSDORF VLCEK, Josef Filiale der Volksbank Wien, Hauptplatz 4. Ihr → Siehe Kammer der Gewerblichen Wirt- Vor-Vorläufer war die Volksbank für Handel schaft. und Gewerbe, Purkersdorf und Umgebung, VÖGEL rGenmbH, nach zunächst ergebnislosen Initiativen seitens des Herrn Franz → Cumfe Heimisch sind: Rabenkrähe, Nebelkrähe, bereits 1911, schließlich am 17. März Pirol (Goldamsel, Pfingstvogel), Girlitz, Stie- 1921 gegründet. Im Vorstand und im Auf- glitz (Distelfink), Gimpel (Dompfaff), Buch- sichtsrat präsente Gründungsmitglieder wa- fink, Baumpieper, Kleiber (Spechtmeise), ren interessierte, bekannte Purkersdorfer Kohlmeise, Haubenmeise, Sumpfmeise, Handels- und Gewerbetreibende: Vor- Tannenmeise, Blaumeise, Schwarzmeise, stands-Obmann: Johann → Cumfe, Auf- Wintergoldhähnchen, Waldlaubsänger, Gar- sichtsrat-Vorsitzender: Franz Matzka, Leder- tengrasmücke, Mönchsgrasmücke, Rotkehl- händler. Im ersten Domizil des Instituts, ei- chen, Gartenrotschwanz, Hausrotschwanz, → Amsel, Singdrossel, Wacholderdrossel, Zaun- nem einzigen Raum im Hause Wiener könig, Eichelhäher, Halsbandschnapper, Straße 10, fanden sich drei Tische, drei Sessel, ein Trennpult, ein Aktenschrank Waldbaumläufer, Goldammer, Neuntöter, und eine Wertheim-Kasse. Die allgemeine Waldohreule, Waldkauz, Eisvogel, Bunt- Wirtschaftslage nach dem Ersten Weltkrieg specht, Schwarzspecht, Grünspecht, Grau- spiegelt sich in dieser Aufzählung. Mit der specht, Weißrückenspecht, Wendehals, Ku- Währungssanierung unter Bundeskanzler ckuck, Sperber, Mäusebussard, Wespen- Seipel setzte ab 1923 eine Aufwärtsent- bussard, Baumfalk, Ringeltaube. wicklung ein. 1929 wurde Vorstand Cumfe Bildliche Darstellungen dieser Vögel sind Direktoriumsmitglied der Österreichischen auf einer Tafel am → Naturlehrpfad beim Bauspar- und Realkreditkasse (von gewerb- Beginn der → Deutschwaldstraße (im → lichen Erwerbs- und Wirtschaftsgenossen- Zigeunerpark) zu sehen. schaften), 1930 beteiligte sich die Volks- bank erstmals am Weltspartag. 1935 konn- VOLKSABSTIMMUNG te man schon einen Lokalwechsel ins Auge a) Erste Volksabstimmung in der Zweiten fassen, wobei es aber blieb. Die mit 1938 Republik am 5. November 1978, für oder gleichgeschaltete Volksbank (Obmann gegen die Inbetriebnahme des Atomkraft- Cumfe und zahlreiche Vorstandsmitglieder werkes Zwentendorf. Ergebnis in Purkers- waren ausgeschieden) erwarb zwar 1939 dorf: das Haus → Linzer Straße 2, aber (wieder)

Stimmen Purkersdorf-Stadt Bezirk Purkersdorf Wahlberechtigte 3.580 11.948 abgegebene 2.411 (67,3%) 8.356 (69,94%) ungültige .54 . 178 gültige 2.357 8.178 JA 1.070 (45,4%) 3.492 (42,7%) NEIN 1.287 (54,6%) 4.686 (57,3%)

——— 306 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF ohne praktische Folgen. 1945, nach Kriegs- turgeschichtlichen Kolorit das 70-Jahr-Jubi- ende, wurde Johann Cumfe zum öffentli- läum. chen Verwalter bestellt und übernahm wie- Volksbank Purkersdorf, Gegenwart der die Leitung des Instituts. 1946 fand die Mit Eintragung ins Firmenbuch am 27. Juli erste Generalversammlung nach dem Krie- 2001 erfolgte die Gründung der Volksbank ge statt, gleichzeitig das 25-jährige Be- Wien AG. Bei der Volksbank Wien AG han- standsjubiläum. Johann Cumfe erhielt die delt es sich um eine Gesellschaft, in die die Ehrenmitgliedschaft und wurde einstimmig Österreichische Volksbanken AG (ÖVAG) ih- zum geschäftsführenden Vorstandsobmann ren Filialbetrieb sowie die bisherige Volks- bestellt. Dies blieb er bis zu seinem Tode bank in Wien und Klosterneuburg reg. 1956. GenmbH ihren Bankbetrieb eingebracht ha- Der Raum Wiener Straße 10 genügte nun ben. Ziel des Zusammenschlusses war die schon gar nicht mehr, da durch die günstige umfassende und bestmögliche Servicierung Konjunkturentwicklung das Institut einen ra- des gesamten Wiener Marktes. Im Rahmen santen Aufschwung nahm. Daher wurde der Neugründung der Volksbank Wien AG 1954 das Haus Hauptplatz 4 erworben. wurde ein neues Filialkonzept entwickelt, 1956 wurde Ing. Friedrich → Unterberger welches durch ein modernes und innovati- neuer Vorstandsobmann. Am 31. August ves Erscheinungsbild geprägt ist, ohne da- 1959 erfolgte die Aufnahme des vollen Be- bei die für die Volksbank charakteristische triebes auf Hauptplatz 4, 1965 die Eröff- Kundennähe zu vernachlässigen. nung der Zweigstelle Hadersdorf, Haupt- Die Ausweitung des Selbstbedienungsange- straße 76, 1971 der Filiale in → Preßbaum; botes, Integration von Multimedia und die 1974 wurde die Wechselstube Auhof ge- für die Kunden gewohnte persönliche Bera- schaffen. Nach dem Erwerb der Häuser → tung stehen dabei im Mittelpunkt. Die Filiale Karl Kurzgasse 5 und → Pummergasse 4 Purkersdorf nimmt dabei eine Vorreiterrolle (1969 und 1972) bezog das Institut dieses ein und wird die erste diesem Konzept ent- als Ausweichstelle, und so konnte nach Ab- sprechende Volksbank Wien-Filiale sein. bruch des Hauses Hauptplatz 4 1974 mit Nach intensiven und konstruktiven Pla- der Errichtung des neuen Bankgebäudes, nungsgesprächen mit der Gemeinde Pur- nach den Plänen von Arch. DI → Pfeil, begon- kersdorf wurden die Umbauarbeiten im nen werden. Ende 1975 schon fanden die Herbst 2002 begonnen. Die Eröffnung der Eröffnungsfeierlichkeiten statt. 1977 folgte neuen Volksbank Filiale Purkersdorf ist Dr. Karl → Gruber dem aus Altersgründen inzwischen am 3. April 2003 erfolgt. ausscheidenden Obmann Ing. Unterberger VOLKSBEFRAGUNG nach. Vorsitzender des Aufsichtsrates war lange Jahre Komm.-Rat Leopold → Riedmül- Volksbefragung zur Gründung einer eigenen ler d. J., er wurde 1975 durch Notar Dr. Landeshauptstadt für Niederösterreich. Franz → Fuchs abgelöst. 1978 fusionierte Ergebnis in der Stadtgemeinde Purkersdorf, sich die Bank (schon lange mit Firmenna- 1./2. März 1986: men Volksbank für Purkersdorf und Umge- Stimmberechtigte: 5.397 bung) mit der Volksbank Wien, Hietzing-Pen- Beteiligung: 54,5%. zing zur Volksbank Wien, Hietzing-Purkers- Ja Baden (38), Ja Krems (122), Ja St. Pöl- dorf; dieses Institut wiederum 1987 mit der ten (599), Ja Tulln (150), Ja Wr. Neustadt Volksbank Wien-Mitte zur Volksbank Wien, (4), Ja Purkersdorf (7), Ja ohne Bezeichnung rGenmbH, welche schließlich 1990 von der (71). Nein (1915 Stimmen, = 66%). Österreichischen Volksbanken AG übernom- Ergebnis im Bezirk Purkersdorf bzw. Verwal- men wurde. 1991 feierte deren Filiale Pur- tungsbezirk Wien-Umgebung (ohne Differen- kersdorf in großer Aufmachung im lokal-kul- zierung bez. Ja):

——— 307 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Wahl- Wahltabelle Ungültig Ja-Stimmen Nein-Stimmen beteiligung Purkersdorf 54% 33 991 (34%) 1.915 (66%) Gablitz 43% 18 581 (36%) 1.013 (64% Mauerbach 31% 5 275 (31%) 610 (69%) Tullnerbach 50% 3 411 (42%) 578 (58%) Wolfsgraben 38% 2 165 (42%) 222 (58%) Preßbaum 48% 44 946 (41%) 1.358 (59%) Bez. Purkersdorf 46% 105 3.369 (37%) 5.696 (63%) Bez. Wien-Umgebung 53% 454 10.976 (26%) 31.100 (74%)

VOLKSHAUS PURKERSDORF aus. Teilweise sind Wiedereinzüge bereits erfolgt, teilweise Neueinzüge. Am 28. April 1971 zu mehrfacher Zentral- funktion gegründeter Verein, mit Obmann VOLKSHILFE Stadtrat Winfried → Menschik und Obmann- Die NÖ Volkshilfe, Sozialstation Purkers- Stv. NR-Abg. Alfred → Ströer. Für die Zwecke dorf, ist zuständig für die Gemeinden des → des Vereins wurde die Liegenschaft des Gerichtsbezirkes Purkersdorf. Ihr Ziel ist, äl- ehemaligen Gasthauses Magenbauer, Wie- teren und kranken Mitbürgerinnen und Mit- ner Straße 2, als Unterkunft erworben. Sie bürgern mit einem umfassenden Angebot stand verschiedenen Institutionen und Ver- von Hauskrankenpflege, Heimhilfe über Es- einen zur Verfügung. Untergebracht waren: → sen auf Rädern a la carte bis hin zum Notruf- Arbeiter-Samariterbund, → Gewerkschafts- telefon und zur Vermittlung von Heilbehel- bund-Bezirksstelle mit sozialistischer und fen beizustehen. Gründung für Purkersdorf, christlicher Fraktion, → Kammer für Arbeiter Hauptplatz 11, erfolgte am 1. Oktober und Angestellte, Außenstelle Purkersdorf, 1998, Leitung bis Ende 2000 durch die ad- NÖ → Gebietskrankenkasse, Zahlstelle und ministrative Bezirksorganisatorin Gemein- kontrollärztliche Dienststelle, → Pensions- derätin Lydia → Mondl. Mit Jahresbeginn versicherungsanstalt der Arbeiter, Sprech- 2001 wurde die administrative Leitung nach tagsdienst, → SPÖ, mit ihren angeschlosse- Tulln verlegt, Sprechstunden: Donnerstag- nen (→ Kinderfreunde und → Pensionisten- vormittag (9 bis 11 Uhr) bleiben. verband) und nahe stehenden Verbänden VOLKSHOCHSCHULE PURKERSDORF → → → ( ASKÖ/ATUS, Mietervereinigung und (VHS) Naturfreunde). In den Städten und Stadtgemeinden Nieder- Ab Mai 1988 trug das Volkshaus den österreichs haben sich die Volkshochschu- Namen Alfred Ströer-Haus. len die gleichen Aufgaben und Ziele gesetzt, wie das Heimat- und Bildungswerk in den Unter Obmann Johann Bonifazi – kurzzeiti- Markt- und Ortsgemeinden. Die Purkersdor- ger geschäftsführender Obmann: Paul → fer VHS wurde 1967 gegründet. Ihr Rechts- Gindl – musste der Bau niedergerissen und träger ist die Stadtgemeinde (andernorts durch das → Gymnasium-Provisorium II er- können es auch Vereine sein), die mit Be- setzt werden. Bezüglich dessen Schicksal schluss vom 15. Dezember 1966 dem Ver- in Zukunft stehen Entscheidungen noch band der NÖ Volkshochschulen beigetreten

——— 308 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF ist. Bildungsvorträge, kunstfördernde Aus- Bemühen um einen Erwachsenenbildungs- stellungen, (gesellige) Studienfahrten zu- horizont sondergleichen: Sprach-, Technolo- nächst zumeist unter der Leitung von OSR gie- und EDV-Kurse, Kunstgeschichts-, Phi- Franz → Matzka seien für die ersten Jahre losophie- und Astronomiekapitel, kreatives hervorgehoben. Lichtbildervorträge und Rei- Potential, Malen, Basteln, dem Gesund- seberichte befähigter und erfahrener Per- heits- und Wellness-Trend wird Tribut geleis- sönlichkeiten bereichern das Wissen der tet, ein Selbstverteidigungskurs geboten. Zuhörerschaft: aber auch musikalische Dar- Ab dem Herbst wird das Kulturfahrten- und bietungen können sich eines Zuspruchs er- Reisevorträge-Programm intensiviert. Und freuen. In den letzten Jahren nimmt das in weiterer Planung steht eine Kooperation Kursprogramm einen immer umfangreiche- mit dem → Gablitzer Bildungswerk. ren Platz im VHS-Angebot ein: Sprachen, Sport und (Musik-)Gymnastik, Zeichnen, Ma- VOLKSSCHULE len, Modellbau, Maskenbildnern, Foto-Labor, Schwarzhubergasse 7, siehe → Josef Schöf- Mütter-Vorbereitungskurse, Massage, Kin- fel-Schulen. der-Ballett, Konsumenten-Recht, Frauenfo- rum, Literatur, Möbel-Restaurierungen, Kerb- VOLKSWEHR schnitzen, dem „Offert“-Bereich sind nicht allzu viele Grenzen gesetzt. Leiter der VHS Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges Purkersdorf war von Beginn bis 1990 Dr. herrschten hier, wie überall, große Unsi- Kurt → Schlintner, Geschäftsführer bis cherheit, Raub und Diebstahl, illegaler Han- 1988 Volksschuldirektor Hans → Daxböck, del mit ärarischem Gut usw. Um diesem ab da Hauptschuloberlehrer Dr. Peter Lau- Treiben Einhalt zu gebieten, wurde am → da, der von 1990 bis zu seinem Rücktritt Bahnhof Unter Purkersdorf eine Kompanie 1992 auch als Leiter fungierte. Ab Sommer Volkswehr aufgestellt. Diese bestand aus 1992 leitete Dr. Gottfried → Mayer die VHS heimgekehrten Soldaten. Ihre Uniform war Purkersdorf. die der k. u. k. Armee, lediglich die Kokar- Er wurde im Herbst 1998 von Mag. Rainer den an den Mützen und die Doppeladler an Kaltenbrunner abgelöst. Seit Jänner 2003 den Gürtelschnallen waren verschwunden. erfüllt Herr Manfred → Cambruzzi diese Auf- Der Bestand dieser Einheit war von kurzer Dauer. gabe. Ab sofort dient das bisherige → Gym- nasium-Provisorium II als Standort der VHS. VORDERE LICHTEICHE Das Sommerprogramm 2003 ist bereits angelaufen bzw. in vollem Gang, seine mehr Flurname für das Waldgebiet hinter dem → als 50, dabei so manche Programmpunkte Sagberg, zwischen dem → Großen Stein- das abgelaufenen Semesters belegen das bach und dem → Irenental.

——— 309 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

W

WÄHLAMT ständigkeit der Gemeinden als einem Er- Siehe → Fernmeldebetriebsamt Wien, Wähl- gebnis der großen Revolution 1848, ist die amt Purkersdorf. Waldamts-„Herrschaft“ dann endgültig vor- bei. Die Zweckumwandlung vom Jagdforst WAGNER, Helga zum Wirtschaftswald war dem ganzen ja Dipl. Sozialarbeiterin, wohnhaft jetzt Press- schon seit langem vorausgegangen. baum, Rechte Bahnstraße 26a, *19. 1. 1723 war unter Kaiser Karl VI., dem Vater → 1952, war von 1981 bis 1996 in Purkers- Maria Theresias, eine Vermessung des Wie- dorf daheim und damals Mitbegründerin nerwaldes erfolgt. Die zwölf Forstämter für des Purkersdorfer → Hilfswerks, in dem sie das kaiserliche Wienerwaldgebiet (Alland, heute noch als systemische Familienberate- Sittendorf/Dürrliesing, Anninger, Reichlie- rin und Psychotherapeutin tätig ist. Sie ist sing, Dornbach, Klosterneuburg, Tulbing, verheiratet und Mutter von zwei Töchtern. Ried, Kogl, Anzbach, Anzing und Purkersdorf Die Stadtgemeinde Purkersdorf hat sie mit – ursprünglich, es gab verschiedentlich klei- Gemeinderatsbeschluss vom 29. Septem- nere Änderungen) – waren für einen Bereich ber 1994 mit der Silbernen → Ehrenbrosche von über 28.000 Hektar (heutiges Maß, ver- ausgezeichnet. gleichbar 54.000 Joch) mit – anno 1678 gezählt – 125 Ganz-, 37 Halb- und 22 Vier- telhüttlern zuständig. Das Forstamt Pur- WAHLTABELLE kersdorf betreute 6498 ¾Joch (damaliges Purkersdorf wählte nach dem 2. Weltkrieg Maß) mit 5096 ¼ Joch Wald und 1402 ½ (Tabelle nächste Seite). Siehe auch → Ge- Joch Wiesen und mit 42 Ganz-, 13 Halb- und meinderat, → Volksabstimmung, → Volksbe- 2 Viertelhüttlern. Unter dieser Untertanen- fragung. schicht standen die völlig rechtlosen Duck- hüttler, über ihnen die eher „waldunabhän- WALDAMT gigen“ Ortsbewohner. Vgl. → Duckhütten, Josef → Schöffel, → Wernher der Schenk Sowohl als fachliche Verwaltungsstelle als von Ried, → Waldbuch. Siehe auch Einlei- auch als obrigkeitliche landesfürstliche Auf- tungskapitel / Allgemeiner Teil). sichtsbehörde des → Wienerwaldes be- stand dieses Amt von 1500 bis 1788. Zwar mit schwindender Gewalt über die „Grund- WALDANDACHT holden“ – aufkommende Forstwirtschaft be- fruchtete eigenständigen Handel, eigen- An der Wurzbachtalgasse (zu Wien 14., ständiges Gewerbe ebenso wie die steigen- Hadersdorf-Weidlingau gehörend) gelegene de „Lebensqualität“ an der neuen Reichs- Kapelle, über die Purkersdorfer → Wurz- poststraße (→ Poststation) – aber doch im- bachgasse erreichbar. mer noch mit allen Gewaltinstanzen, beson- ders der Gerichtsbarkeit ausgestattet. Dann erfolgte die Verlegung der Waldamts- WALDBAD PURKERSDORF direktion nach Wien. Eine Art Zwischenbe- Wintergasse 121. Es bestand seit 1935 hörde verblieb im → Schloss. Mit 1848/50, und war allgemein zugänglich, ein beliebtes mit Erlöschen der Grundherrschaft und mit Ausflugsziel der Wiener. Eigentümerin war staatlicher Neuregelung, mit der Selbst- Maria Schulz. Das Bad mit dem gesamten

——— 310 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Wahl Jahr ÖVP SPÖ FPÖ KPÖ Grüne u. Sonstige (WdU) u.ä. Alternative

NR und Landtag 1945 896 1527 247 Nationalrat 1949 1259 1666 267 254 - 31 Landtag 1949 1217 1643 251 250 (-) (-) Bundespräsident 1 1951 1099 1760 446 286 Bundespräsident 2 1951 1347 2202 - Nationalrat 1953 1101 1664 438 311 Landtag 1954 1104 1532 207 284 Gemeinderat 1955 1166 1669 - 216 - Nationalrat 1956 1266 1618 218 283 Bundespräsident 1957 1465 1966 - - Nationalrat 1959 1212 1635 257 171 Landtag 1959 1179 1616 243 171 Gemeinderat 1960 1062 1434 - 201 - 343 (Zurek) Nationalrat 1962 1263 1615 229 194 Bundespräsident 1963 1161 2075 - 154 (Kimmel) Landtag 1964 1231 1512 201 220 - 6 Gemeinderat 1965 1235 1528 104 219 Bundespräsident 1965 1646 1994 - Nationalrat 1966 1421 1616 172 - - 164 (Olah) Landtag 1969 1172 1546 149 67 56 Nationalrat 1970 1229 1646 136 54 - 26 Gemeinderat 1970 1468 1315 - 195 - Bundespräsident 1971 1545 1935 Nationalrat 1971 1213 1615 136 72 - Landtag 1974 1253 1402 107 62 - Bundespräsident 1974 1511 1879 - - - Gemeinderat 1975 1744 1351 78 156 Nationalrat 1975 1288 1623 145 58 - Landtag 1979 1289 1327 141 40 - 24 Nationalrat 1979 1333 1560 209 40 - Gemeinderat 1980 1842 1302 99 204 Bundespräsident 1980 - 2406 671 - - 93 (Burger) Nationalrat 1983 1506 1490 158 25 112+57 Landtag 1983 1951 1375 66 87 95+59 Gemeinderat 1985 2029 1356 29 129 243 117 Bundespräsident 1 1986 1651 1394 - - 314 45 (Scrinzi) Bundespräsident 2 1986 1834 1467 - Nationalrat 1986 1447 1355 266 57 283 Landtag 1988 1520 1476 452 70 71+200 36 Gemeinderat 1989 1843 1818 163 285 175 Gemeinderat 1990 1295 2509 146 283 96 Nationalrat 1990 1051 1601 472 33 69+271 33 Bundespräsident 1 1992 1479 1463 460 - 340 Bundespräsident 2 1992 2070 1449

Neuübersicht ab 1993 ÖVP SPÖ FPÖ Grüne LIF Sonstige u. Alternative Landtag 1993 1426 1401 503 280 363 39 Nationalrat 1994 841 1537 669 359 357 62 Gemeinderat 1995 1075 2948 245 274* 86 - * Liste Baum Nationalrat 1995 1075 1670 659 296 401 67 Europa 1996 968 1075 660 363 259 147 Landtag 1998 1255 1351 500 400 189 90 Bundespräsident 1998 2040 - - 634 686 (464 Lugner, 65 Novak) Europa 1999 687 899 546 496 164 87 Nationalrat 1999 917 1512 806 488 313 120 Gemeinderat 2000 1525 1931 203 683* - 339 (PUL) * Liste Baum Nationalrat 2002 1779 1682 288 757 56 23 (KPÖ) Landtag 2003 1607 1263 154 752 - 60 (KPÖ), 26 (GRÜNÖ)

——— 311 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Areal wurde 1961 an private Hand verge- rer Zeiten stand im → Waldbuch. Dem Wald- ben. → Bungalow-Club Purkersdorf. meister waren auf jeden Fall unterstellt: Ein Waldschaffer, drei Überreiter (berittene WALDBUCH Forstpolizei), zwölf Förster (Forstämter) und Die Rechtsordnung des Wienerwaldes. Ein viele Forstknechte. auf altes Herkommen und später unter Kai- ser Maximilian kodifiziertes Rechtsbuch – WALDNER, Wolfgang, Mag. Dr. das „Waldbuch“ des Jahres 1511 – enthält Diplomat, Kärntner, *6.10.1954. Je nach – strenge Gesetze. Nach diesem wurde beim berufsbedingtem – Dienstort wechselnder Banntaiding, beim verpflichtenden Gerichts- Wohnsitz, wie eben in diesen Jahren Pur- tag, Recht gesprochen. Nicht nur im Sinne kersdorf. Ist er doch seit 1999 Geschäfts- der Grund-, auch der verpflichtenden führender Direktor der Museumsquartier-Er- Schutzherrschaft (zumeist mit Naturalien richtungs- und Betriebsgesellschaft, Kultur- abgegolten), hatte der Erbuntertan – wenn manager im Großen also. Vorher war er elf auch nur wenige – so doch einige verbriefte Jahre Leiter des Österreichischen Kulturin- Rechte. Die Rechtsprechung oblag dem → stituts in New York. Waldmeister. Beispiele daraus: Wer ein WALDSCHULE Wild mit Netzen fängt oder „den wald anzint, der ist darumb verfalln leibs und guts“. Am → Naturlehrpfad in → Deutschwald mit „Item, wer einen paum sweimbt (schädigt), Bänken im Freien für einen elementaren An- wird er dabei begriffen, dem soll man da- schauungsunterricht, errichtet 1970 als rumb ain hant abslahen (abschlagen)“. Schöffelstein-Waldschule. Als „Schule“ mit „Wer ain maisn (Meise) scheusst (schießt), bescheidenem Inventar, als Spiel-/Sport- der ist verfalln 32 tal. Pfg.“ – „Auch wer ain platz umso hilfreicher. Die Natur, insbeson- hiersn (Hirsch) scheusst, der ist verfalln 5 dere der hier geschaffene → Naturlehrpfad, tal. Pfg.“ – „Auch wer ain hindn (Hirschkuh) bietet der Schuljugend an Ort und Stelle scheusst, der ist verfalln zehen pfunt pfen- lebendigen Unterricht. Daneben ist für Spiel nig.“ – „Auch wer ain swein (Wildschwein) und Körpersport vorgesorgt. Sandkiste, scheusst, der ist verfalln fünf pfunt pfen- russisches Kegelspiel, Baumschaukel, Ba- nig“. Im Urbar von 1572 finden wir die lancebalken, Klettergestänge und andere Rechtsprechung zum Amt des Waldmeis- Einrichtungen bieten den Kindern die Mög- ters gehörig. – „... was wider die waltord- lichkeit, bei gesunder Betätigung in frohen nung gehandlt und in derselben verbrochen Stunden frische Waldluft zu atmen. Seit wirdt, hat die herrschaft Burckherstorff als dessen Errichtung ein Teil des → Natur- innhaber des waltmaisterambts zu straf- parks. fen.“ Vorher, im 14. Jahrhundert, hatte es Für eine ganzjährig betriebene, auch musea- ein eigenes Waldgericht mit einem Wald- le, wohl ausgestattete „Waldschule“ hat der richter gegeben. Vgl. → Waldamt. Naturparkverein einen umfangreichen, im Detail ausgearbeiteten Gesamtplan präsen- WALDGASSE tiert. Das Gebäude wäre in Naturbauweise Purkersdorfer Seitengasse der zu Wien 14., mit einem Lernraum für 20 bis 30 Personen Hadersdorf-Weidlingau gehörenden Moos- mit Schaufensterblick auf das Hirschgehe- wiesengasse, die von der Bundesstraße 1 ge und das Waldszenario überhaupt ge- abzweigt. Sie befindet sich nächst dem → plant. Über die schwierigen Finanzierungs- Mühlberg und ist eine Sackgasse. modalitäten ist man bisher aber noch nicht weit hinaus gekommen. WALDMEISTER Verwalter des Waldes. Sein Sitz war im → WALDSPORTPFAD Schloss, die Behörde hieß → Waldamt Oberhalb der → Rochusgasse befindet sich (1500 bis 1788), die Rechtsordnung frühe- ein Parkplatz. Von hier führt ein schöner

——— 312 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Wanderweg für Sportbegeisterte am → Die Stadtgemeinde sorgte für Übernach- Weinheberdenkmal ostwärts vorbei, dann tungsmöglichkeit und Werkzeug, die Bun- nach Westen, Südwesten und wieder zurück desforste für spezifische Geräte, Hinweista- zum Ausgangspunkt, dem Parkplatz. Einfa- feln und Verpflegung. Die Firma Berger aus che Geräte haben zum Turnen im Grünen Sieghartskirchen lieferte dazu Fleisch und verlockt. Am 25. Mai 1972 wurde der Wald- Wurstwaren. Die Physiotherapeutinnen Eva sportpfad durch den Generaldirektor der → Peschta und Elisabeth → Cerny hatten Österreichischen Bundesforste, Dr. Eggl, das Know how dazu geliefert, für 17 seiner Bestimmung übergeben. Im Zusam- Übungsstationen (6x Turnen, 11x Gymnas- menwirken von Bundesforsten, Donau All- tik) auf der Strecke von zwei Kilometern. gemeine Versicherungs AG (daher auch Das → Rote Kreuz hielt Bereitschaftsdienst, Donau-Parcours genannt) und Stadtgemein- es kam zu keinem Einsatz. So hat die Stadt- de Purkersdorf wurde dieser Weg geschaf- gemeinde fast kostenlos für ihre (jungen) fen. BürgerInnen einen neuen Sportpfad erhal- Der Parcours geriet aber infolge mangelnder ten, eine Gemeinschaftsauslese, ein Gut- Annahme (Bekanntheitsgrad, Werbedefizit) punkt, nicht zu vergessen! durch die dafür eigentlich Angesprochenen WALDUNION bald in Vergessenheit und tümpelte mehr Siehe → Sportunion Purkersdorf. schlecht als recht dahin. Die seinerzeitige mit dem Waldsportpfad weitgehend idente WALLFAHRTEN Schilanglauf-Loipe fand überhaupt durch Gab es zum → Gnadenbild seit 1713 auf Kündigung seitens der → Bundesforste per Grund wundersamer Gebetserhörungen (→ 31. Dezember 1996 ihr Ende. Türkeninvasion, → Wedl). Zunächst zum WALDSPORTPFAD NEU „Taferlbaum“ am → Fletzersteig, dann zur → Deutschwald-Marienkapelle und schließ- Als Ergebnis einer beispielhaften Gemein- lich, dem Gnadenbilde folgend, in die Pfarr- schaftsaktion (72 Stunden ohne Kompro- kirche zum Hl. Jakob dem Älteren, seit miss) gibt es ihn mit 27. Oktober 2002 wie- 1727 Wallfahrtskirche → Maria Purkerstorff. der. Ein Lenkungs-„Quartett“ – Stadtrat Dr. Die Pilger kamen zu Fuß aus den Vorstädten Rudolf → Toifl, Mag. Erwin Klissenbauer (→ und Vororten von Wien, aus Döbling, Gum- Bundesforste), SR Fides (damals Pastoral- pendorf, Josefstadt, Matzleinsdorf, Neustift assistentin der katholischen Pfarre) und und Wieden, aber auch aus Perchtoldsdorf Mag. Stefan Sampt (AHS-Religionsprofes- und aus dem Tullnerfeld, sogar aus Schön- sor) hatte alles vorbereitet. Zur Durchfüh- bühel bei Melk an der Donau. Die Marien- rung stießen hinzu, ob als Gruppenleiter, verehrung dieser Zeit war eine für den als Vorarbeiter, ob als für das leibliche Wohl Gegenwartsmenschen kaum fassbare Besorgte: Prof. Feymann (AHS), Heinrich → Volksbewegung. Die Prozessionen kamen in Wimberger mit Gattin und Tochter, die evan- geschlossener Ordnung mit Vortragkreuz, gelische Religionsprofessorin Mag. Susan- Fahnen, Vorbetern, Vorsängern, Priestern ne Kreuz, Hubert → Friedmann, Mag. Klis- und Ministranten. Da gab es rund um die senbauers Gattin, Herta Unterberger, Wilma Kirche Buden zur Stärkung der Wallfahrer, → Kafka sowie Sebastian Zedka und Gerald Verkaufsstände für Andenken, Mitbringsel, Schlesinger von der Studentenverbindung Kerzen und Andachtsbilder. Verordnungen → Austria. Betreute Aktivisten: 32 Jugendli- Kaiser Josefs II. schränkten ab 1782 die che der AHS (→ Gymnasium), der → Jo- Wallfahrtsbewegungen weitgehend ein. sef-Schöffel-Hauptschule und aus einigen Die Nadlerzunft ignorierte dieses kaiserli- Purkersdorfer Jugendorganisationen. Vor- che Verbot und ging noch bis 1938 (!) zum bildlich, nachahmenswert, sie und andere: Gnadenbild.

——— 313 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

WALTERSKIRCHEN, Gudula, Dr. WALTHER, Gerhard (Gerry) Die 1967 in St. Pölten geborene Journalis- Reisebüro-Filialleiter, Dr. Hildgasse 2-8, *9. tin, die mit ihrem Gatten seit 2000 in Pur- 11. 1944, verheirateter „Ur-Purkersdorfer“ kersdorf, Wiener Straße 70, zu Hause ist, und Vater zweiter erwachsener Kinder; ist beschäftigt sich (auch) als Buchautorin mit seit mehr als 25 Jahren aktives Vorstands- zeitgeschichtlichen Themen, wobei ihr wohl mitglied des Purkersdorfer → Foto- und Film- auch der Sprung auf die Bestsellerlisten clubs, dabei anerkannter Fotograf mit natio- gelungen ist. Unter anderem hat sie veröf- nalen und internationalen Annahmen bei fentlicht: Der Wiener Fasching. Die Zeit der Wettbewerben. Er hält regelmäßig Reisebe- Bälle und Walzer (2001), Starhemberg oder richte (Dia-Visionen) in Purkersdorf und Die Spuren der Dreißiger Jahre (2002). österreichweit, und ist seit 1997 auch (bil- dend-)künstlerisch tätig: mit Öl- und Aqua- WALTHER, Bruno rellmalerei, mit hauptsächlich gegenständli- Direktor, vormals Pfarrhofgasse 5, *9. 3. chen (naturalistischen) Bildern. 1912 in Klagenfurt, ✝ 13. 12. 1996; Sohn Der Purkersdorfer Gemeinderat hat ihn mit des Rechtsanwalts Dr. Emil Walther und Beschluss vom 29. September 1994 mit dessen Gattin Anna; Maturant 1931, bei der Silbernen → Ehrennadel ausgezeichnet. Bundesheer und Wehrmacht (Leutnant). In Sohn von Bruno und Wilhelmine Maria → Purkersdorf ansässig nach Verehelichung Walther. mit Wilhelmine Gebrovsky (→ Walther Wil- helmine) und Rückkehr (Ende 1947) aus WALTHER, Wilhelmine Maria russischer Kriegsgefangenschaft. Darauf- Gattin von Hofrat Bruno → Walther, * 11. 2. hin zunächst Bauhilfsarbeiter, nach Absol- 1916 in Wien, ✝ 6.10.1989 in Wien. Volks-, vierung der Sozialakademie zuerst Gewerk- Mittel- und Handelsschule, Stenotypie-, schaftssekretär (Arbeits- und Sozialrecht), kaufmännische Fachschul- und Sportausbil- dann leitender Angestellter der Bauarbei- dung, in dieser Sparte zunächst auch be- ter-Urlaubskasse. Seit 1955 Funktionär der schäftigt. Vereinstätigkeit: bald → Sport- → SPÖ, u. a. eine Zeitlang Purkersdorfer union, ab 1949 → Chorgemeinschaft Wie- Bezirksparteiobmann und lange Jahre (ver- nerwald (Schriftführerin im Vorstand), ab antwortlich) im Redaktionskomitee der örtli- 1982 → Verschönerungs- und Fremdenver- chen (Mitteilungs-)Organe → Wissen Sie kehrsverein (Vorstandsmitglied). Auszeich- → schon? und der Purkersdorfer Rund- nungen: Goldenes Sportabzeichen 1. Klas- schau. 1961-1970 Gemeinde bzw. Stadtrat se, Lebensrettungsurkunde für Schwim- (Rechts- und Personalreferent). Auch nach men, Bundesmedaille des Sängerbundes seinem Ausscheiden aus dem Gemeinderat Wien-NÖ in Bronze, Silber und Gold, Golde- und als Pensionist noch mehrfach in der ne Ehrennadel der Chorgemeinschaft Wie- Kultur- und Bildungsarbeit engagiert (Aus- nerwald, Silberne → Ehrenbrosche der → stellungen im Lokal der Zentralsparkasse Stadtgemeinde Purkersdorf (1982). W. Ma- u. a.). ria Walther war zweifache Mutter, ihre Hob- Die Gemeinde dachte ihm die Silberne → bys: Literatur, Musik, Gesang, Natur, Tiere. Ehrennadel zu, die Gewerkschaft der Bau- und Holzarbeiter verlieh ihm die Goldene, WALZ, Konstantin der Herr Bundespräsident den Berufstitel Veterinärrat, 1847 bis 1923, lange Zeit Hofrat (1975). – 1987 haben er und seine Gemeindevertreter, Vizebürgermeister. Bür- Gattin ihren Wohnsitz in Purkersdorf zu germeister vom 4. Mai bzw. 28. Juni 1918 Gunsten einer „Seniorenresidenz“ aufgege- bis 1. Mai 1919. Nach ihm benannt wurde ben, zuerst in Maria Enzersdorf, dann in die → Konstantin Walzgasse. Seine Tochter Wien. war die Gattin von Prof. Franz → Büllik.

——— 314 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

WANAS, Anton, Stadtzimmermeister Die Wege 1-4 lassen sich zu Rundwander- Geschäftsführer i. R. der Firma Holz-Bau wegen verbinden. Wanas, GesmbH & Co. KG, Stadtzimmer- Beispiel 1: Weg 1+2 Sängerbrunnen – meister, Säge- und Hobelwerk-Holztrock- Naturlehrpfad – Speichberggasse – Zigeu- nung, Wienerstraße 21; *31. 3. 1940 in nersteig – Dambach – (Heimbautal) – Baun- Purkersdorf. Berufsausbildung: Fachschule zen – Hubertus-Kapelle – Deutschwald – Krems, Berufsfachschule für Holzbearbei- Speichberggasse – Naturlehrpfad – Sänger- tung in Hallein, Meisterprüfung 1965 in brunnen / 3 Stunden. Salzburg. Seinen Militärdienst leistete er in Beispiel 2: Weg 1+2+3 Sängerbrunnen – der Pionierschule Klosterneuburg und beim Naturlehrpfad – Speichberggasse – Heerespionierbataillon Melk. Bereits 1957 Deutschwald – Wienerwaldhaus – Unter- vollzog er den Eintritt in die Freiwillige → Feu- standshütte – Schindergraben – Sänger- erwehr Purkersdorf, besuchte verschiedene brunnen / 75 Minuten. Lehrgänge, bekleidete mehrfach Chargen, Beispiel 3: Weg 1+2+1+4 Sängerbrunnen – war von 1972 bis 1974 Kommandant-Stv; Naturlehrpfad – Speichberggasse – Deutsch- Leistungsabzeichen in Bronze. Die Stadtge- wald – Hubertuskapelle – Baunzen – Glasgra- meinde Purkersdorf verlieh ihm 1980 die ben – Mühlberg – Pragergasse – Georgen- Silberne → Ehrennadel. Auszeichnung für bergweg – Sängerbrunnen / 3 Stunden. 40 Jahre Feuerwehrdienst (1998). Weg Nr. 444: Süd-Nord-Verbindungsweg Entwurf und Ausführung der → Aussichts- Mödling-Grinzing zum Wienerwald-Weitwan- warte auf der Rudolfshöhe. Große Silberme- derweg 404 und zum NO Landesrundwan- daille der Wirtschaftskammer für Verdien- der-Weg (Klosterneuburg – Erlaufsee -Most-, ste um die NÖ Wirtschaft (2000), im selben Wald- und Weinviertel – Korneuburg) auf Pur- Jahr Geschäftsleitungsübergabe an seinen kersdorfer Gebiet (über Baunzen – Wege 2 Sohn Ing. Anton Wanas. und 1 – Richtung Buchberg) / 2,5 Stunden. WANDERMÖGLICHKEITEN Weg grün (Samper-Weg): Bahnhaltestelle Wanderwege, Wandervorschläge im Pur- Purkersdorf-Gablitz zum Troppberg mit Aus- kersdorfer Raum (ohne Verweispfeile): sichtswarte / 2,5 Std. mit „Abstecher“ kurz nach Beginn zum Weinheber-Denkmal / 3 A – markiert Stunden; Abzweigung rot Hochramalpe – Weg Nr. 1 Sängerbrunnen – Naturlehrpfad – Süßfeld – Linzer Straße – Bahnhaltestelle Speichberggasse – Zigeunersteig – Dam- Purkersdorf-Gablitz / 1 Stunde. bach – Baunzen – Glasgraben – Mühlberg / Kreuzung blau/Süd Gr. Steinbachtal – Sag- 3 Stunden (weiter zur B 1). berg – Anton Wildgans-Weg – Bahnhaltestel- Weg Nr. 2 Verbindungsweg ab Beginn le Unter-Tullnerbach /1 Stunde. Speichberggasse in die Baunzen über Kreuzung blau/Nord nach Hochbuch/Ga- Deutschwald – Hubertuskapelle / 40 Minu- blitz / 30 Minuten. ten. Weg gelb: Bahnhaltestelle Unter-Tullner- Weg Nr. 3 Sängerbrunnen – Schindergraben bach – Irenental – Troppberg / 100 Min. mit – Unterstandshütte beim Schöffelstein – Rückwandermöglichkeit Weg grün Wienerwald-Haus/Tiergehege – Gasthaus Klugmayer/Deutschwald / 50 Minuten. Weg blau: Bahnhof Unter Purkersdorf – Eich- berg – Schneebergeiche – Abzweigung gelb Weg Nr. 4 Sängerbrunnen – Georgenberg- – Hadersdorf-Weidlingau / 3 Stunden. weg – Pragergasse – Aussichtswarte Rudolfshöhe – Unterstandshütte – Schöf- B – zusätzliche Wandervorschläge oder felstein – Frauenbründl – Sängerbrunnen / auch Spaziergänge 2,5 Stunden (In umgekehrter Richtung: Pur- Anton Wildgans-Weg – Unter-Tullnerbach / kersdorfer Rundwanderweg). vgl. Weg grün-blau/Süd

——— 315 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Calmus-Promenade genenlazarettes vielen das Leben gerettet. Dambachtal / vgl. Weg 1 Ebenso einsatzbereit wirkte er dann erfolg- reich lange Jahre in Purkersdorf. 1974 wur- Deutschwaldstraße – Baunzen – Glasgra- de er auf Grund seiner Verdienste mit der ben – Sanatorium / vgl. Weg 2+1 Goldenen → Ehrennadel der Stadtgemeinde Georgenbergweg / vgl. Weg 4 Purkersdorf ausgezeichnet. Von 1975 bis Heinrich Später-Weg und -Steig 1988 war er zudem Stadtrat, Referent für Irenentalweg / vgl. Weg gelb Wohlfahrts- und Fürsorgedienste, Gesund- Naturlehrpfad / vgl. Weg 1, 2 u. 3 heitswesen, Familienberatung u. a. In die- ser Zeit war er auch SPÖ-Funktionär im Sängerbrunnen – Naturlehrpfad – Schöffel- Stadtausschuss. 1983 die Stadtgemeinde stein – Sängerbrunnen / vgl. Weg 1+2+3+4 Purkersdorf den Goldenen → Ehrenring. Waldrandwanderweg Fürstenberggasse – Anlässlich seines 70. Geburtstags legte er Deutschwaldallee – Deutschwaldstraße – sein Mandat als Mitglied des Gemeinderats Speichberggasse – Karli Schäfergasse – zurück. Bei einer Feier mit Kollegen des Post- und Mindersiedlung – Wiener- Gemeinderats und Mitgliedern der SP-Stadt- wald-Stausee organisation wurde ihm durch diese das Waldsportpfad / vgl. Weg grün Goldene Ehrenzeichen für Verdienste als Zusätze: → Wanderweg rund um den Lainzer Gemeindevertreter überreicht. Mit 31. Tiergarten / vgl. Weg 2+3+4 (Purkersdorfer Dezember 1988 war er auch als Arzt in den Ruhestand gegangen. Gebiet), → NÖ Landes-Rundwanderweg, → Radwegenetz, → Purkersdorfer Rundwan- derweg, → Wienerwald-Verbindungs- und WANIEK, Michael, Dr. Wienerwald-Weitwanderweg, → Wienerwald- Praktischer Arzt, Ordination Bad-Säckingen- see-Weg sowie → Naturpark Sandstein-Wie- Straße 2, *13. 10. 1944 in Wien, studierte nerwald. an der Universität Wien in den Jahren 1962 bis 1969. Erste Stellung: Turnus Wilhelmi- WANDERWEG RUND UM DEN LAINZER nenspital in Wien. In der Folgezeit war er TIERGARTEN Oberarzt an der dritten medizinischen Abtei- Er ist 35 km lang und verläuft auf Purkers- lung des Wilhelminenspitals. In Purkersdorf dorfer Gebiet von der → Leischinggasse – ordinierte er vom März bis Dezember 1978 und davon ausgehend über die Wanderwe- als Facharzt für Innere Medizin (Vertrags- ge 4, 3 und 2 (jeweils Teilstrecken) und wei- arzt, Wahlarzt). Mit Beginn des Jahres 1979 ter bis zum → Dreihufeisenberg. Eröffnung hat er seine Tätigkeit als praktischer Arzt für des vom Verein NÖ-Wien geförderten Wan- alle Kassen begonnen. Er ist der Sohn von derwegs: 26.9.1982. Kurt → Waniek. Vom Gemeinderat als Nach- folger von Obermedizinalrat Dr. Franz → Fin- WANIEK, Kurt, OMR Dr. deis einstimmig vorgeschlagen, wurde er Praktischer Arzt, wohnte zuletzt in → Mauer- daraufhin auch zum Stadtarzt bestellt bach. *21. 4. 1918 in Purkersdorf, ✝ 28. 9. (1981). 1980 war er der freiwilligen → Feu- 1996. Sohn des Bundesbahnbeamten erwehr beigetreten. 1989 hat er mit der Oskar Waniek und dessen Gattin Julia, geb. Neuintensivierung des Purkersdorfer Hilfs- Kienner (eine über 100 Jahre in Purkersdorf werks auch dessen Obmannschaft über- ansässige Familie). Dr. Waniek studierte an nommen. Seit Jahren übt er außerdem die der Universität Wien, war im Zweiten Welt- Funktion des Bezirks-Ärztevertreters aus, krieg als Arzt eingezogen und kehrte erst von seinen sonstigen verschiedenen Aufga- 1947 aus sowjetischer Gefangenschaft ben die des Schularztes seit Jahresfrist zurück; dort hatte er als Leiter eines Gefan- nicht mehr.

——— 316 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

WAPPEN dorfs endlich abgeschlossen, der Wasser- Das Wappen der Marktgemeinde Purkers- rechtsbescheid für die entsprechende Was- dorf, das im Gedenkbuch der Marktgemein- serversorgungs-Anlage hatte Rechtskraft er- de, verfasst von Karl → Kurz, beschrieben langt. Der Bau des Wasserleitungsnetzes ist: es zeigt die gleichen Darstellungen, wie setzte darauf voll ein. Dieses erfasste dann von Jahr zu Jahr immer mehr Bereiche Pur- das → Stadtwappen, nur ist der Schild beim kersdorfs. Der Vollausbau ist 1995/96 im Wappen der Markgemeinde oval und mit großen und ganzen abgeschlossen worden einer Königskrone gekrönt, mit Perlen und → Edelsteinen geziert. Auf Briefen der Gemein- und das Netz ist sowohl an die Wien- de Purkersdorf wurden vor langer Zeit Klebe- tal-Wasserleitung wie an die NÖSIWAG (Nie- siegel mit dem Gemeindewappen und der derösterreichische Siedlungs-Wasserbau Inschrift „Aufwärts und Vorwärts“ verwen- GesmbH) im Tullnerfeld angeschlossen, det. eine Rückkoppelung bei Bedarf jeweils mög- lich. Außerdem ist eine Zuleitung von Wie- WASSERLEITUNG ner Hochquellwasser erfolgt, sodass der Eine erste, ganz kleine, aber bemerkens- Großteil Purkersdorfs in den Genuss qualifi- werte Wasserleitung für Purkersdorf war zierten Mischwassers gekommen ist. Ganz 1863 errichtet worden, gestiftet von der abgesehen davon werden weitere Hochbe- hälter/Trinkwasserkammern installiert. Landgräfin → Fürstenberg bis zum → Fürs- tenbergbrunnen, wobei die → Quellen des Verschiedene Schwierigkeiten, auch bakte- Gebietes um den → Gelben Berg eine Ergie- riologischer Art, zwischenzeitlich aufgetre- bigkeit von 120 Eimern pro Tag hatten. Heu- ten, konnten – nicht zuletzt mit diesem te speist sie nur noch den → Sängerbrun- Alternativsystem – überwunden werden. nen, die Zuleitung zum → Hauptplatz 1966, schon einmal von den Herren → Elsinger WASSERRETTUNG, ÖSTERREICHISCHE und → Matzka revitalisiert, ist später durch (ÖWR) Straßenbauarbeiten vermutlich endgültig → abgedrückt worden. Haupteinsatzleitung Purkersdorf, Gablitz- → Preßbaum. Gründung 1965 im Rahmen Wohl hätte unser Ort schon 1910 Wasser des Landesverbandes Wien. Aufgaben: För- aus der zweiten Wiener Hochquellenwasser- derung einer allgemeinen Grundausbildung leitung haben können, doch waren Gemein- im sicheren Schwimmen und Rettungs- deväter und Hausbesitzer damals wegen zu schwimmen durch Abhaltung von Kursen. hoher Kosten dagegen. Man baute weiter Aufklärung der Bevölkerung über die Gefah- auf Wasser aus den natürlichen Quellen. ren im und am Wasser, sowie die Durchfüh- Auch hielt man sehr viel vom guten Brun- rung von Veranstaltungen. Dem kam und nenwasser, das zwar kalkreich und fluorarm kommt die ÖWR intensiv nach. Hauptein- ist, (damals) aber keimfrei war. (1880 satzleiter und Einsatzleiter Purkersdorf: bereits hatte „man“ „offiziell“ ebenso Heinrich → Glachs (bis 1987), desgleichen gedacht!) Ab dem Jahre 1924 wurden (eine seine Stellvertreterin Waltraud → Anzlin. Klein-Lösung) zahlreiche Hydranten und desgleichen Privatabnehmer entlang des Auszeichnungen: 1979 erhielten Bürger- Verlaufs der → Wiental-Wasserleitung an meister → Jaunecker das Blaue Kreuz in Sil- diese angeschlossen. 1930 stand wieder ber, Gemeinderat → Menschik das Blaue eine große Lösung zur Debatte, aber: Welt- Kreuz in Bronze und der Badewart des Wie- wirtschaftskrise! nerwaldbades, Karl Steibl, das Ehrenzei- 1974 waren die jahrelangen (baurechtli- chen in Bronze für Verdienste um die ÖWR. chen u. a.) Vorbereitungen für die ge- 1982, aus Anlass des 25-jährigen Beste- samt-zentrale Wasserversorgung Purkers- hens der ÖWR erhielt Bürgermeister Jaune-

——— 317 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF cker das Blaue Kreuz der Österreichischen Grundbuch als Helena Wöhrl eingetragen, Wasserrettung in Gold. laut Volksmund Helena – Lena – Magdale- Seit 1987 aber liegt mit Einsatzleiter Ing. na) hatte angeblich (!) das gebrochene Reinhard Vietauer das Einsatzzentrum der Gelöbnis ihres Mannes (→ Türkeninvasion) ÖWR in Preßbaum (bis dahin in Purkers- nach 26 Jahren 1709 gesühnt und ein dorf). Marienbild erstanden. Ihre Tochter Anna verehrte das Bild allabendlich beim „Taferl- WAWROWSKY, Günther, Dr. baum“ in tiefer Andacht, auch in der Zeit, Facharzt für Innere Medizin. Arztpraxis: Karl als 1713 die → Pest im Lande wütete. Sie Kurzgasse 3-5, *24.3.1956. Erlangte als blieb von der Seuche verschont, vermutlich geborener Niederösterreicher seine medizi- als einzige im Haus. Als dies publik wurde, nische Ausbildung in Wien und Tulln und kamen Andächtige von nah und fern, ja gan- bietet seit 1996 in Purkersdorf ein äußerst ze Prozessionen, um Fürbitte bei der „Trös- breites Spektrum an internistischer Diag- terin der Betrübten“ zu erflehen. Das Zei- nostik und Therapie. chen des Dankes also, das → Gnadenbild, bildete den Ursprung der besonderen Mut- WEBER, Gertha tergottes-Verehrung in Purkersdorf. Vgl. → War von 1954 bis zu ihrer Pensionierung Maria Burkersdorff, → Deutschwald-Marien- 1966 Lehrerin an der → Volks- und an der → kapelle, → Wallfahrten. Hauptschule in Purkersdorf, damals wohn- haft in Wien 18., Gentzgasse 14. Erhielt WEIDERWIESE 1966 den Titel Volksschuldirektor i. R. und Nördlich der → Glasgrabenhütte, durch die die Goldene → Ehrenbrosche Purkersdorfs. Autobahn geteilt; Stierweide?

WEBERN, Anton von, Dr. WEIDLINGAUER EICHBERG Österreichischer Komponist, *3. 12. 1883, Siehe → Eichberg. ✝ 15. 9. 1945 in Mittersill. Schüler Arnold Schönbergs, von großem Einfluss auf die WEIDLINGAUER FORST moderne Musik. Webern war seit 1926 lan- Waldgebiet zwischen → Rehgraben und dem ge Zeit mit dem Künstlerehepaar Hildegard → Mauerbach. → Jone – Josef → Humplik eng befreundet. Den vom Bildhauer Humplik modellierten WEIDLINGAUER GEMEINDEWALD Webernkopf besitzt das → Heimatmuseum in Purkersdorf. Eine Anzahl von Gedichten Südlich der → Baunzen, nördlich des → Drei- Jones wurde von Webern vertont. Der aus- hufeisenberges und westlich der → Tiergar- gedehnte Briefwechsel Webern-Jone-Hum- tenmauer. plik wurde zum Teil veröffentlicht. Herausge- ber Josef Polnauer, Wien 1959. WEIGL, Burkhard Schuldnerberater, Journalist, Bahnhofstraße WEDL, Anna 44, *2. 7. 1960 in Wien. Nach seiner Matu- Müllerstochter der Stieglmühle (später → ra Posaunist der Gardemusik Wien, an- Pragermühle). Der Name Wedl ist durch schließend Studium Germanistik, Phi- Überlieferung berichtet, aber durch Ver- losphie und Geschichte an der Universität schreibung aus Wöhrl entstanden (Wöhrl – Wien, dabei Vorsitzender der Studien-Rich- Werdl – Wedl) und außerdem falsch: Sie tungsvertretung „Deutsche Philologie“; als hieß Anna Maria Grueber; ihre Mutter war in Mitglied der→ Stadtkapelle Purkersdorf sei- zweiter Ehe mit Hans Georg Wöhrl verheira- ner musikalischen Neigung treu geblieben. tet. Diese ihre Mutter Magdalena Wedl (im Als Mitbegründer der Basisgruppe Purkers-

——— 318 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF dorf der → Alternativen Liste Gemeinderats- Haus in Purkersdorf. Sein Vater, ein Fleisch- mitglied von 1985 bis 1988 und 1990 (→ hauer, den man den „schönen Schani“ GALP). nannte, kaufte und vertrieb Vieh entlang des Wienflusses nach Wien. Seine Mutter Burkhard Weigl verweist zudem auf seine war eine schöne Frau und sah der Kaiserin seinerzeitige Public-Relations-Beratertätig- Elisabeth ähnlich. Weinhebers Größe lag keit bei der internationalen Agenturgruppe ebenso in der deutschen Hochsprache mit Trimedia Communications, auf seine an- Lyrik in ästhetischer Vollendung, so schrieb schließende achtjährige Berater- und Ge- er „Kammermusik“, „Späte Krone“, „Adel schäftsführeraufgabe bei der Schuldnerbe- und Untergang“, als auch in der Sprache ratung Niederösterreich und auf seine Mit- des Volkes. So schrieb er die Ballade vom arbeit an dem von der NÖ Landesakademie kleinen Mann, „Das Waisenhaus“, das „er- erstellten Leitbild Zukunft konkret (Land bauliche Kalenderbuch für Stadt- und Land- NÖ). Seit 1993 ist er Korrespondent des NÖ leut“ „O Mensch gib acht“, den überaus ori- Pressehauses und seit 2000 Presserefe- ginellen Gedichtband „Wien wörtlich“ u. v. rent der Bezirksstelle Purkersdorf-Gablitz a. m. Die Gedenktafel am Weinheberdenk- → des Roten Kreuzes. Seit 2003 auch wie- mal schuf Prof. Rudolf → Pleban. Die Anlage der als Schuldnerberater tätig, diesmal in wurde 1990 anlässlich des → Schöffel-Ge- Wien. denkjahres gediegen überholt. Gedenkan- WEIHS, Hans, Ing. sätze/Pläne über eine bessere Inszenie- rung rund um den Denkmalplatz kursieren Technischer Angestellter, Süßfeldstraße 61, (von Zeit zu Zeit!) *21. 4. 1947 und sodann in Purkersdorf wohnhaft, 1953 Wohnungswechsel nach WEINZINGER, Manfred Wien, dort Pflichtschulbesuch, Werkzeug- Versicherungsdirektor, Kaiser-Josef-Straße macherlehre mit Werkmeisterprüfung 1969, 35, *9. 12. 1950 in Wien, seit 1960 in dazwischen 1965-1966 Bundesheer- Prä- Purkersdorf wohnhaft. Nach Präsenzdienst senzdienst: 1969-1974 Besuch der Höhe- 1971 Ein- und folgend Aufstieg in der Versi- ren Technischen Lehranstalt für Berufstäti- cherungsbranche. Vorläufiger „Gipfel“ ge, Fachrichtung Maschinenbau. Ab 1979 1993 Eröffnung einer neuen Großgeschäfts- nach Bau eines Einfamilienhauses wieder stelle und 2002 Direktor auch im Außen- in Purkersdorf zu Hause. 1980 bis 1994 dienst. Als Parallelbetätigung Produktion Wanderwart der → Waldunion. Als Parteilo- und Veröffentlichung von CDs gesellschaftli- ser aus der SP-Kandidatenliste – obwohl an cher Provenienz. unwählbarer Stelle gereiht – 1990 in den 2002 mit der Silbernen Mitarbeitermedaille Purkersdorfer Gemeinderat entsandt, be- der → Wirtschaftskammer ausgezeichnet. wirkt durch viele Vorzugsstimmen. Interes- Von Ende 1992 bis September 1994 sensgebiet Forschung und Entwicklung, im → speziellen Fall Stadtplanung. Obmann des Fußballclubs Purkersdorf (FCP). 1994 hat ihm die Stadtgemeinde das Mandatsverzicht aus beruflichen Gründen → Sportehrenzeichen in Silber verliehen → im November 1993 (vgl. Lydia Mondl). (Bruder von Viktor → Weinzinger). Hans Weihs ist verheiratet und Vater eines Sohnes. WEINZINGER, Viktor Technischer Angestellter, Kaiser-Josef-Stra- WEINHEBERDENKMAL ße 35, *5. 1 .1962 und seitdem in Purkers- Auf der → Feihlerhöhe, Enthüllung am 21. dorf wohnhaft, mit Volks- und Hauptschulbe- Mai 1967 (→ Stadterhebung). Josef Wein- such. Nach Abschluss einer dreijährigen heber, Lyriker, *9.3.1892, ✝ 8.4.1945. Er Ausbildung als Bank- und Versicherungs- verbrachte seine Kindheit in einem kleinen kaufmann kurze Zeit bei einer Versicherung

——— 319 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF beschäftigt. Von Jänner 1980 bis Juni 1985 kersdorf mit Beschluss vom 26. Juni 1997 Angestellter der Stadtgemeinde Purkersdorf die → Ehrennadel in Silber verliehen. in der Bauabteilung. Von Juli 1985 bis Au- gust 1996 technischer Angestellter bei Ar- WEISS, Armin, MR Dr. chitekt DI Friedrich → Pluharz. Von Septem- Praktischer Arzt. Gerichtsarzt, Oberbahn- ber 1996 bis März 1999 technischer Ange- arzt: 1955 posthum → Ehrenbürger von Pur- stellter bei Architekt DI Franz → Pfeil (Baulei- kersdorf. Allseits geachteter und beliebter tung NÖ Landhaus). Seit April 1999 techni- Volksarzt, der sich um die Gesundheit vieler scher Angestellter im Bereich der Hausver- Purkersdorfer große Verdienste erwarb, waltung bei der Gemeinnützigen Bau- und zusätzlich noch über die Hauskrankenpfle- Wohnungsgesellschaft Wien-Süd GenmbH. ge. Er erlag 1938 einem tragischen Schick- Bundesheerdienst im Jahre 1981 in Wien sal. Doch ersparte man ihm wenigstens die (Luftschutztruppenschule). Im Juni 1977 ärgsten Auswirkungen der NS-Rassenpoli- Eintritt in die Freiwillige → Feuerwehr Pur- tik. Seine Schwester war die Gattin von Ing. kersdorf. Von Jänner 1991 bis Dezember Gustav → Hein. Gleich seinem Vater Dr. Edu- 1995 Kommandant Stv., seit Jänner 1996 ard → Weiß und seinem Schwager Ing. Gus- Kommandant. Seit Februar 1996 Ab- tav Hein ruht er in einem → Ehrengrab auf schnittskommandant-Stv. des Feuerwehr- dem Purkersdorfer Friedhof. abschnitts Purkersdorf (und nach Redak- tionsschluss Abschnittskommandant). WEISS, Eduard, MR Dr. Auszeichnungen und Ehrungen: Silberne → Beliebter Volksarzt in Purkersdorf, Gemein- Ehrennadel der Stadtgemeinde Purkersdorf dearzt, großzügiger Förderer der Freiwilligen (1991), Verdienstzeichen 3. Klasse des NÖ → Feuerwehr. Bei der 1886 stattgefunde- Landesfeuerwehrverbandes (1993), Golde- nen Jahreshauptversammlung brachte er ne Ehrennadel der Stadtgemeinde Purkers- zur Kenntnis, dass er künftig Feuerwehr- dorf (1997), Silbernes Verdienstzeichen männer, die bei Bränden oder Übungen ver- des Deutschen Feuerwehrverbandes (1997), unglücken sollten, kostenlos betreuen wer- Ehrentitel Branddirektor der Stadtgemeinde de. Er bildete die Mannschaft der Ortsfeuer- Purkersdorf (1999), 25-jähriges Verdienst- wehr gratis im Sanitätsdienst aus. Nach zeichen des Landes NÖ (2002). ihm (+1909) und seinem Sohn Dr. Armin → Ab Jänner 2003 Gemeinderat der Stadtge- Weiß wurde die → Dr. Weißgasse benannt. meinde Purkersdorf. Er ruht in einem → Ehrengrab auf dem Pur- Viktor Weinzinger ist seit 1985 verheiratet. kersdorfer Friedhof.

WEISER, Franz WEISS, Sepp, Ing. Dem am 12. Oktober 1921 geborenen und Siehe Sportehrenzeichen in Gold (→ Sport- am 5. August 1996 verstorbenen langjähri- union). gen Kommandanten der Freiwilligen → Feu- erwehr Unter-Tullnerbach (wohnhaft gewe- WEISSES KREUZ sen Tullnerbachstraße 126) hatte der Pur- An der Grenze zwischen → Tullnerbach und kersdorfer Gemeinderat mit Beschluss vom → Gablitz, bei Schmeißbach, nahe dem → 29. September 1994 die → Ehrennadel in Troppberg, in Richtung zum Gut Rabenstein Gold verliehen. (vgl. → Römerstein) gelangt man zum „Wei- ßen Kreuz“. Hier war früher eine Richtstät- WEISER, Herbert te, das so genannte Freisinger-Alarner Land- Ihm, am 17. April 1965 geboren, Herren- gericht. Purchart (Burkhard) de Louppah gasse 7 wohnhaft, Feuerwehrcharge, hat (von Laabach), der vermutliche Gründer Pur- der Gemeinderat der Stadtgemeinde Pur- kersdorfs, war ein Gefolgsmann der Grafen

——— 320 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF von Ebersberg, Vögte des gleichnamigen Bahnstrecke und der → Wiental-Wasserlei- Klosters im Bereich des Bistums Freising. tung war. Am 1. April 1915 wurde die Brot- Bei Grabungen wurde ein etwa 200 Meter karte eingeführt (28 dkg Brot pro Kopf und langer, heute allerdings eingeebneter Wall Tag). Der Rückgang des Viehbestandes entdeckt. Über dem gewachsenen Boden führte zur Einführung von zwei fleischlosen liegt eine Kohleschicht und darüber eine Tagen (Dienstag und Freitag). Am 7. Februar Schicht roten Lehms, die von Kohle, Schla- 1916 trafen hier gefangene Russen ein, die cke und Tonscherben aus dem 10. und 11. in → Deutschwald, im Gasthaus → Huttka, Jahrhundert durchzogen ist. Dieser Wall untergebracht wurden und in der Waldwirt- schützte einstmals – wann? – gegen Feinde. schaft arbeiteten. Das Kriegsende mit all seinen Folgen ist bekannt. Not wie Dieb- WEISSMANN, Johann, Ing. stahl: hier wurden 10.600 Festmeter Holz Forstinspektor der → BH Wien-Umgebung i. von Unbefugten „wild“ geschlägert und ge- R., Mauerbach, Josef Track-Straße 12-14, stohlen. *9.4.1931 in Maria Anzbach. Funktionär Zweiter Weltkrieg des Forstvereins NÖ-Wien. Für seine maß- Der allgemeine Verlauf steht im Geschichts- gebliche Beteiligung an der Durchführung buch, Purkersdorf erlebte und durchlitt ihn der → Schöffel-Gedenkfeier 1970 verlieh wie jeder andere Ort hinter der Front. Erst ihm die Stadtgemeinde Purkersdorf im sel- das nahe Kriegsende beschäftigt die Lokal- ben Jahr die Silberne → Ehrennadel.Erwar chronik. Am 29. Mai 1944, Pfingstsonntag, von 1977 bis 1986 Bürgermeister von → fiel hier die erste Bombe, und zwar in der → Mauerbach (krankheitshalber zurückgetre- Baunzen. Am 5. April 1945 erfolgte der Ein- ten). marsch der Roten Armee vom → Wiener- waldstausee her ohne größere Kampfhand- WEJWAR, Heinz lungen. Sechzig oder mehr Purkersdorfer, KFZ-Elektriker, Wienzeile 2-5, * 19.5.1942, darunter viele überzeugte Nationalsozialis- verheiratet und Vater eines Kindes. Aktives ten, aber nicht nur solche, verloren in den letzten Stunden des Krieges den Kopf, er- → Berg- und Naturwachtmitglied von 1978 hängten, vergifteten oder erschossen sich, bis 2002, Umweltschutzorgan mit Jänner schnitten die Pulsadern auf ... das war das 1980; auch Mitglied beim Touristenverein Ende. Am 5. April 1945 begannen Plünde- → Naturfreunde. 1989 mit der Silbernen → rungen, daran sich auch „liebe Nachbarn“ Ehrennadel der Stadtgemeinde Purkersdorf beteiligten – so wie überall. Dann folgte ausgezeichnet. eine Hungersnot, an deren Folgen einige Purkersdorfer starben. Erst nach und nach WELTKRIEG, Erster kehrte die Ordnung in den Ort zurück. Vgl. → Am 31. Juli 1914 allgemeine Mobilma- Zurek. chung, am 6. August 1914 rollten die ers- ten Truppentransporte auf der Westbahn. WELTUMSEGLUNG Die Soldaten wurden auf dem → Bahnhof Die Novara, eine Fregatte der k. u. k. öster- Unter-Purkersdorf verköstigt und gelabt. Am reichischen Kriegsmarine, unternahm 1857 19. August 1914 beherbergte Purkersdorf bis 1859 im Dienste der Forschung und 2500 Soldaten, die tags darauf an die Front Wissenschaft eine Weltumseglung. Auf der gingen. Im Sommer wurde im Turnsaal der Reise von Triest über Rio nach Kapstadt Bürgerschule (→ Hauptschule), ein Gene- und weiter nach Osten über Indien, Indone- sungsheim für Soldaten, mit 50 Betten er- sien, China, Australien, die Südsee, Chile richtet. Im Stationsgebäude Unter Purkers- und wieder zurück nach Triest legte die dorf wurden 60 Landsturmmänner unterge- Novara in 30 Monaten, davon 17 auf See, bracht, deren Aufgabe die Bewachung der mehr als die doppelte Äquatorlinie zurück.

——— 321 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Der größte Naturforscher seiner Zeit, Alex- der Matura wurde er seitens der Schuldirek- ander von Humboldt (+1859), setzte sich tion für das Medizinstudium vorgeschlagen. persönlich für dieses Unternehmen ein, an Doch er wollte als Priester helfen und die- dem viele Wissenschaftler teilnahmen. (In nen: 1951 bis 1957 Erzbischöfliches Pries- Wien-Leopoldstadt: Novaragasse). Warum terseminar in Gniezno, Priesterweihe am das Stichwort in dieses Expose aufgenom- 15. Juni 1957. Sein Bischof schickte ihn men wurde? Weil der Purkersdorfer Natur- sogleich als Kaplan in die neu gegründete historiker Georg → Frauenfeld an dieser Pfarre eines Elendsviertels am Stadtrand Expedition teilnahm. von Gniezno. Durch sieben verschiedene Pfarren mit unterschiedlichen Aufgaben, WENDL, Stefan Problemen und Sorgen führte ihn seine prie- *15.12.1943 in Marburg, war aktives Mit- sterliche Tätigkeit: von Kinder- über Jugend- glied der → Berg- und Naturwacht, erhielt seelsorge zu Kranken- und Gefangenen- zweimal das Silberne Ehrenzeichen für Ver- hausseelsorge und zurück in seine Heimat- dienste um die → Naturwacht und um die stadt Bydgoszsz, wo er durch neun Jahre Berg- und Naturwacht und 1981 die Silber- wieder Jugendseelsorger war. Zweimal war ne → Ehrennadel der Stadtgemeinde Pur- ihm in dieser Zeit nach Todesfällen die Füh- kersdorf. Nach 26-jähriger Ehe verwitwet, rung einer Großstadtpfarre anvertraut wor- tritt er in Purkersdorf nicht mehr in Erschei- den. Gleichzeitig studierte er Religionspäd- nung. agogik und Katechetik an der Kath. Universi- tät in Lublin. Seine letzte Pfarre in der Hei- WENGER, Emerich mat war Sicienko, 15 Kilometer von Byd- *5.10.1902, ✝ 23.1.1973. War ab 1949 goszsz entfernt. Da es dort seine Aufgabe Landtagsabgeordneter, von 1957 bis 1966 war, einen Pfarrhof zu bauen, musste er NÖ Landesrat für das Gesundheits- und Für- zuerst mit Eulen und Falken im Kirchturm sorgewesen, sowie 1955 bis 1965 Obmann hausen und erlebte nachdrücklich auch die der Bezirksorganisation der → SPÖ Purkers- körperliche Arbeit. dorf und besaß als solcher hier auch einen Im September 1977 wurde er von seinem ordentlichen Wohnsitz (Linzer Straße 11). Bischof, Kardinal Wyszynski, nach Öster- Als Betreuer des SP-Bezirkes war er schon reich geschickt. Seine ersten Sporen hat er ab 1951 tätig gewesen. sich als Aushilfskaplan in St. Ulrich in Emerich Wenger war viele Jahre, auch in der Wien 7. verdient. Seit 1. September 1978 Zeit der Illegalität, in der Freien Gewerk- war er als Kaplan im „Dom von Favoriten“, schaftsbewegung tätig gewesen, was ihm 5 der Pfarre St. Anton in Wien 10., und als ½Jahre KZ-Haft in Dachau und gegen Kriegs- Seelsorger des St. Josef-Waldklosters tätig. ende dann ein Wehrmachts-Strafbataillon Am 3. Jänner 1984 wurde er durch Kardinal eingebracht hatte; dem schlossen sich 2 ½ Dr. Franz König in die Erzdiözese Wien inkar- Jahre russische Kriegsgefangenschaft an. diniert, am 1. September 1984 übernahm Im befreiten Österreich hatte er (neuer- er die Leitung der Stadtpfarre Purkersdorf. dings) als ÖGB-Landessekretär begonnen. Am 17. Mai 1989 feierte Pfarrer Stanislaw Wenerski an der Universität Wien seine WENERSKI, Stanislaw Sponsion zum Magister der Theologie. Ehemaliger r.k. Pfarrer in Purkersdorf. *6. 1994 erhielt er aus Anlass seines Dezenni- 10. 1930 in Inowroclaw in Polen. Seine ums als Pfarrer seitens der Stadtgemeinde Schulzeit bis zur Matura verbrachte er in sei- die Goldene → Ehrennadel und 1997 aus ner Heimatstadt Bydgoszcz, auch während Anlass seines 40-jährigen Priesterjubi- des 2. Weltkrieges; in dieser Zeit musste er läums den Goldenen → Ehrenring verliehen. Deutsch lernen, ohne zu ahnen, wie sehr er Ende 1998 zwang ihn sein angegriffener diese Sprache einmal brauchen würde. Vor Gesundheitszustand zur Resignation auf

——— 322 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF die Pfarre. Er wohnt seither in Wien, konnte zu den Wohltaten für den Ort. Erst 1876 aber 1999 in der Pfarrkirche Purkersdorf wurde zusätzlich die → Bahn-Haltestelle Kel- seine ihm am 15. Juni des Jahres verliehe- lerwiese, jetzt Purkersdorf-Gablitz, eröffnet ne Würde als Erzbischöflicher Konsistorial- (1873 → Unter-Tullnerbach). Der Bahnbau rat feiern. Kardinal Dr. Franz König beging brachte reges Leben in den Ort. Etwa 3000 dann mit ihm 2003 das Jubiläum des bis 4000 Menschen waren in unserem Be- 45-jährigen Priestertums. zirk an der Strecke oder in den Steinbrü- chen beschäftigt. Kaufleute wie überhaupt WERNHER, Der Schenk von Ried Gewerbetreibende verzeichneten Hochkon- Von Albrecht II., dem Lahmen, im Jahre junktur. Auch die → Ziegelbrennerei – seit 1354 eingesetzter Forstmeister, wird in den 1800 nicht mehr in Betrieb – wurde akti- Urkunden als magister foreste silvae Vien- viert. Dem heutigen Rathaus gegenüber nensis genannt, zu deutsch: Forstmeister wurde ein Bahnwärterhaus (1961 abgetra- des Wienerwaldes. Er verwaltete ein Gebiet gen), in Unter-Purkersdorf ein Heizhaus er- von 47.765 Joch. richtet. WESTBAHN Als Purkersdorf am Ende der Dreißiger Jahre Am 13. September 1858 fuhr um 3 Uhr des des 19. Jahrhunderts den ersten Stellwa- Nachmittags zum ersten Mal ein Zug durch gen erhielt, galt bereits diese Einrichtung Purkersdorf. Es war ein offener Wagen mit als große Wohltat, obwohl die schlechten Vertretern der Bahnverwaltung, der Bauun- Straßen und das Gerüttel kaum Anlass dazu ternehmung und anderen Festgästen, er bieten konnten. Ungemein größere Bedeu- wurde von der Lokomotive Ulmerfeld gezo- tung für Ort und Bereich Purkersdorf erlang- gen, die in prächtigem Girlanden- und Blu- te die Errichtung der Kaiserin Elisabeth → menschmuck prunkte. Dieser Fahrt nach Rekawinkel folgte am 2. November 1858 Westbahn in den Jahren 1856-1858, wo- eine Probefahrt bis Linz, mit der Lokomotive durch eine weit schnellere Verbindung nach Maria Zell und drei Waggons. Am 19. Wien und überhaupt mit der Welt geschaf- November 1858, dem Namenstag der Kai- fen wurde: für Purkersdorf begann das serin, wurde die Kaiserin Elisabeth-Bahn in Jetzt-Zeitalter! – Das → Ortsbild wurde durch Penzing geweih, am 15. Dezember 1858 den Bahnbau allerdings stark und nicht zu um 7 Uhr früh die Bahn schließlich dem seinem Vorteil verändert. Man schuf für die öffentlichen Verkehr übergeben. Nun → Wien ein neues Flussbett durch die → Kel- dampften die Züge mit mehr oder weniger lerwiese, man schüttete den → Feilbach zu, Rauch und Qualm volle 94 Jahre auf ihrer einen Graben, der allerdings die längste zunächst sechsstündigen Fahrt Wien-Linz Zeit stark zur Ablagerung des Unrats ge- durch die Gegend, bis am 19. Dezember dient hatte, bei Hochwasser aber einen 1952 der erste Elektrozug Purkersdorf pas- „Überlauf“ der Wien zur → Gablitz bildete. sierte. Und man errichtete die → Bahnstation un- weit der Talenge → Auf der Schanz, damals Seit 1979 wurden und werden noch Pläne die einzige unseres Ortes, heute → Unter- für eine geänderte neue Trassenführung Purkersdorf! Die Landgräfin → Fürstenberg Richtung St. Pölten über das Tullnerfeld ent- hatte die bis heute so existierende Trassen- worfen, vorgestellt und schon vielfach in die führung durchgesetzt, die geplante im Bo- Tat umgesetzt, Pläne, die künftig Hochge- gen weiter nördlich davon verhindert. Sie schwindigkeitsverkehr gestatten und den re- hätte den Ortskern nicht durchschnitten: gionalen Kurzverkehr auf der jetzigen Tras- Der Bahnhof – damals nur – Purkersdorf se entlasten sollen. Passieren zur Zeit doch kam einen Kilometer östlich des Ortes zu täglich fast 300 Züge die Westbahnstrecke liegen. Diese „Lösung(en)“ zählte(n) nicht auf Purkersdorfer Gebiet. Der umstrittenen

——— 323 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Wienerwaldtunnel („Wildschweintunnel“) Purkersdorf. Heute im Vergleich dazu: Pri- wird demnächst betriebsfertig sein. vatmann. Im Zuge der neuen Trassenführung über die- WIELACH, Patricia, Dr. sen „Wienerwaldtunnel“ ins Tullnerfeld Fachärztin für Zahn-, Mund- und Kieferheil- erfolgt auch deren Anbindung an die bisher kunde, Ordination Wienzeile 3/2/8, *25.7. einzigen Gleisanlagen Wiental westwärts. 1948 in Brünn. 1972 Promotion zur Dr. Der Plan einer auch das östlichste Purkers- med. Stomatologie / Universität Brünn, her- dorf beeinträchtigenden Stelzenlösung im → nach Praxisjahre dort, 1977 politische Emi- Mühlbergbereich konnte zu Fall gebracht gration nach Österreich und Anstellung bei werden. Der Anschluss „von unten“ der Wiener Gebietskrankenkasse, 1980 erstreckt sich nunmehr ab Wien-Hadersdorf Nostrifikation an der Universität Wien und bis Purkersdorf und bedingt damit Umbauar- Anstellung bei der OÖ Gebietskrankenkas- beiten bzw. nach deren Fertigstellung eine se, 1981 Ärztliche Leiterin des Kassenam- neue, niveauverschiedene Gleisführung im bulatoriums Freistadt in Oberösterreich. östlichsten Teil des Ortes, wenn nicht mehr! 1986 Übersiedlung nach Wien und Nieder- Vgl. → Pendler und → Bahnstationen bzw. lassung mit eigener Praxis in Purkersdorf in -Haltestellen. Nachfolge von Dr. Dora Bauer; Privatadres- se: 1230 Wien, Anton Baumgartner-Straße WICHTL, Leopold 44. Patricia Wielach ist verheiratet und hat Inspektions-Werkmeister i. R., Deutsch- eine Tochter; ihre Hobbys: Archäologie, waldstraße 66 bzw. Bad Mitterndorf 356, Familie. *23.8.1921 in Wien; war von 1971 bis 1977 Stadtobmann der → SPÖ und 1975- WIEN, Die 1977 Stadtrat für das Bauwesen sowie Ob- Seit 881 ist der Name in der fassbaren mann der SPÖ-Gemeinderatsfraktion. Im Form „Venia“ bekannt. „Vedunja“ ist illy- Sommer 1977 legte er seine Funktionen zu- risch-keltischen Ursprungs (1. Jahrhundert rück. Im selben Jahr war er auch Vorsitzen- v. Chr.) und bedeutet soviel wie „Wald- der des Proponentenkomitees zur Gründung bach“. Die Wien mit ihren Quellbächen, der eines Vereines der Interessengemeinschaft Weißen und der Dürren Wien, entspringt bei → Antennenanlage Purkersdorf geworden, Rekawinkel und hat eine Länge von ca. 34 verzichtete aber auf diese Funktion eben- km. Davon sind heute, ab Hadersdorf-Weid- falls. lingau, seit Ende des 19. Jahrhunderts, 17 km zur Gänze exakt reguliert. WICHTL, Ludwig, Ing. Das Schmelz- und Regenwasser stürzt(e) Sohn von Leopold → Wichtl, wohnt Deutsch- seit Alters her an der Oberfläche der lehmi- waldstraße 66, *25.2.1944, Volks- und gen Uferbäche zu Tal und führt(e) oft zu → Hauptschule in Wien, 5 Jahre Höhere Tech- Überschwemmungen, daher die Bezeich- nische Lehranstalt, Matura 1963. Zunächst nung „böse Wien“. Im Jahr der Dürre, 1863 Konstrukteur in einer Stahlbaufirma, seit (siehe → Fürstenbergbrunnen), war das 1969 Referent der Gemeinde Wien für Hei- Flussbett hingegen fast ganz ausgetrock- zungs- und Maschinenbau. Durch seine net. Aber das war nur die Ausnahme zur Eheschließung kam er nach Purkersdorf Bestätigung der Regel. Außerdem war aus und arbeitete in der SPÖ-Stadtorganisation. dem spätestens seit dem 12. Jahrhundert 1970 bis 1975 war er Gemeinderat. Eben- Mühlen betreibenden Bach, der daneben so gehörte er in dieser Zeit dem Redaktions- -lange davor schon – seiner ganzen Länge komitee der „Purkersdorfer → Rundschau“ nach auch gut als Viehtränke diente, durch an. 1977 wurde er Obmann des Vereins „Umweltverschmutzung anno dazumal“ ein Interessengemeinschaft → Antennenanlage vielfaches Seuchenrisiko geworden (Chole-

——— 324 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF ra in der Residenz und bei uns). Regulie- cetius geheißen, nach Cetium/St. Pölten; rung, Bau einer Hochquellwasserleitung u. als eine Art Zwischenlösung „comageni- a. waren da unausbleiblich. Aber auch so sches Gebirge“, nach comagena/Tulln, manch anderer Plan kursierte dazu; der worauf auch die Ortsbezeichnung Kaumberg kurioseste: Ableitung des Flussbettes über zurückgeht. Der Wald stand – vgl. → Wald- Hetzendorf zur Liesing – bis Purkersdorf amt – in frühester Zeit ausschließlich sei- sollte die Wien mit Schraubendampfern nem Besitzer, ab 1333 (vgl. → Purkersdorfs schiffbar werden! Geschichte) somit dem habsburgischen Dabei war sie seinerzeit erst ab der Einmün- Landesherrn zur Verfügung. Zuerst fast nur dung des Wolfsgrabenbaches mühlentrei- – Purkersdorf bildete ja sowieso eine Aus- bend (vgl. → Wienerwald-Stausee). Die nahme – als Jagdforst (für „Gemeine“ ver- „Schraubendampfer“-Idee wurde schon botener Bannwald), ab ca. 1650 mehr und 1792 in die Welt gesetzt. 1874 hingegen: mehr als Wirtschaftswald (Jagdgebiet wurde Groß-Kanal-Projekt Melk a. D./Purkersdorf, dagegen der → Lainzer Tiergarten). ab da Wienflussbett und wieder zurück in Ein Teil des Waldbesitzes war schon 1284 die Donau – natürlich ebenso utopisch. unter dessen Komtur → Ortolf dem „Teut- Die Realität: 1894 bis 1899 wurde der → schen Ritter-Orden“ verkauft worden, der Wienerwald-Stausee geschaffen. Er und die ihn bis 1766 besaß (→ Deutschwald). Der neue → Wiental-Wasserleitung waren die Ur- höchste Berg des Wienerwaldes ist der sache für den enormen Rückgang der Was- Schöpfl (ein Schopfberg), 893 Meter hoch serführung der Wien. Dazu sorgte die Ver- (vgl. → Tullnerbach). Er bekam 1865 die ers- dunstung des Wassers der Seeoberfläche te Warte. In unserem engeren Wanderbe- für weiteren Wasserschwund. So ist es ge- reich ist der → Troppberg, 539 Meter hoch, kommen, dass die Wien unterhalb des Wie- die höchste Erhebung. nerwald-Stausees nur ein bescheidenes Der Wald beeinflusst die Temperatur, ver- „Bacherl“ geworden ist, bei normalem Was- bessert die Luft, sorgt für den Wasserhaus- serstand und „normalem“ Regenwetter! halt und erfüllt noch einige Funktionen. Ein Hektar 120-jähriger Buchenbestand z. B. WIENER STRASSE gibt im Sommer täglich bis zu 25.000 Liter Seit frühester Zeit der Hauptverkehrsweg Wasser an die Luft ab. Der Wald ist also für von und nach Wien (Bundesstraße 1), führt die klimatischen und damit gesundheitli- vom → Hauptplatz ostwärts bis zur Stadt- chen Verhältnisse der Bevölkerung, insbe- grenze. Ihr Gegenstück, ihre Fortsetzung sondere jener der Großstadt, von allergröß- nach Nordwesten ist die → Linzer Straße. ter Bedeutung. Der Humanist und spätere Vgl. → Winterweg. Papst Pius II., Enea Silvio Piccolomini (1405 Zahllos die Aus-, Um-, Befestigungsbauten bis 1464) besang den Wienerwald als usw. an dieser vor Jahrhunderten auch „Gegend, an Lieblichkeit und Abwechslung durch die „böse → Wien“ beeinträchtigten jeder anderen vorzuziehen“; – siehe weiter Hauptverkehrsader. Zuletzt: die große Er- Josef → Schöffel. weiterungs-Vier- und Mehrspurigkeit von Nicht ganz 1.250 km² groß ist der Wiener- 1966 ist bereits in den 80-er Jahren wieder wald (weitestes Ausmaß), etwa 1600 km² zurück-„gestutzt“ worden. beträgt die Fläche aller Wienerwaldgemein- den, etwa 1.050 km² das derzeitige Land- WIENERWALD schaftsschutzgebiet Wienerwald, das auch 1332 als silva Viennensis erstmals (?) den → Biosphärenpark Wienerwald ausma- urkundlich so bezeichnet. Seit 1368 Wien- chen soll. Etwa sechs Prozent des Wiener- ner Waldt in mannigfacher Schreibweise waldes liegt auf Wiener Boden. Etwa 650 genannt. Unter den Römern hatte er mons km² beträgt die direkte Waldfläche, nicht

——— 325 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF ganz 50 Prozent davon ist Bundeseigentum 60.000, für 1978 nicht ganz 23.000, 1983 (vgl. → Bundesforste, → Forstbetrieb Pur- weit über 44.000 und 1984 nicht einmal kersdorf, → Waldamt). Etwa 21 Millionen 20.000 verkaufte Eintrittskarten. Die Fre- Besucher zählt er im Jahr, 40 Millionen Bäu- quenzzahlen der Jahre danach: 1988/ me und an die 7.000 Tierarten. 33.004, 1989/21.576, 1990/32.065, 1991/22.204 und 1992/49.357. WIENERWALDAUSSTELLUNG Weitere großzügige Sanierungs-, Verbesse- Siehe → Marktgemeinde. rungs- und Ausbau- bzw. Erweiterungsarbei- ten hat das Bad in den letzten Jahren unter WIENERWALDBAD der Obhut des Gemeinderatsausschusses Adresse: Fürstenberggasse 9, Zugang und für betriebswirtschaftliche Angelegenheiten -fahrt auch von Tullnerbachstraße 8. Von erfahren (zum Beispiel die neue Erlebnis- der Gemeinde neu erbaut an der Stelle, wo wasserrutsche, das Edelstahlkinderbecken) die frühere Badeanstalt Josef Krist stand, – und erfährt es weiterhin, da Neuerungen seit 1936, bis dahin war die Anlage (schon über bloße Notwendigkeiten hinausgehen. einmal) durch drei Jahrzehnte Gemeindebe- Statistik-Ergänzung: 1993/31.499, 1999/ sitz gewesen. Der Betrieb Krist wurde am 9. 26.738, 2001/28.209, 2002/26.317 und Februar 1963 gelöscht, der Bad-Neubau 2003/32.448 Besucher. begann 1965: ein Schwimmbecken von 33 1/3 Meter Länge mit 6 Bahnen, ein Becken WIENERWALDER, D’ für Nichtschwimmer, eine Wasserumwälz- 1918 als 1. Gablitzer Musikverein gegrün- anlage, Kabinen und Kästchen für 1.000 det, 1924 nach Spaltung Zweitverein D’ Personen, eine Saunaanlage und eine Wienerwalder. Die Wiedervereinigung von Badewart-Wohnung. Am 27. Mai 1967 fand 1938 kommt erst einige Zeit nach dem im Rahmen der → Stadterhebungsfeierlich- Ende des Zweiten Weltkrieges zum Tragen, keiten die Eröffnung statt. Seither zählt das zur Blüte. Neue Schwierigkeiten und aber- Wienerwaldbad zu den frequentiertesten maliges Bergauf ab Ende der 70-er Jahre. Bädern im Raum Wien-West. Vgl. → Musikkapelle und → Stadtkapelle. In Anpassung an das neue Hygiene-Gesetz wurden 1979/1980 Adaptierungen und WIENERWALDHAUS Reparaturen durchgeführt, weitaus stärkere Informationsstelle für den → Naturpark Umwälzpumpen eingebaut und ein eigenes Sandstein-Wienerwald in → Deutschwald Gebäude für die Wasseraufbereitung sowie am → Naturlehrpfad, unweit des Gasthau- Druckausgleichsbecken geschaffen. Um für ses Klugmayer, 1974 fertig gestellt. Im Rah- die neuen Einrichtungen und um mehr Lie- men der Eröffnung des Naturparks am 26. ge-Platz zu schaffen, wurde das Haus der April 1975 wurde hier eine Ausstellung zu- ehemaligen Bäckerei Welt, → Tullnerbach- gänglich gemacht. Das Haus enthält Doku- straße 10, im Oktober 1979 erworben und mentationen über den → Deutschen Ritter- abgetragen (→ Bad). orden, das → Waldamt, die → Duckhütten An Hand der Frequenzzahlen lassen sich im und über Josef → Schöffel, den Retter des nachhinein fast mühelos die Wetterlaunen Wienerwaldes. Weiters sind dort Geräte und der jeweiligen Sommer konstatieren. Die Werkzeuge der Waldarbeiter ausgestellt. Zahl der Saunabesucher schwankt ständig Eine geologische Abteilung veranschaulicht zwischen mehr als 1700 und 2400 oder die Entstehungszeit des → Wienerwaldes. knapp darüber. Das Schwimmbad – anfangs Das Haus ist in der Sommerzeit zum Wo- als neue Attraktion überlaufen von durch- chenende gegen ein geringes Eintrittsgeld schnittlich 45.000 Besuchern, allmählich für die Besucher offen. Ein Kinderspielplatz pendelte sich ihre Zahl auf etwa 30.000 bis und Rastbänke befinden sich in unmittelba- 35.000 ein – meldete für 1971 über rer Nähe, das Rehgehege gegenüber, das

——— 326 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Hirschgehege hinter dem Wienerwaldhaus. nal-)Politik, dem Wald- und Forstwesen, ein- 1976 kamen noch ein → Wildschweingehe- schlägigen Gruppen bzw. Institutionen so- ge und eine → Fasanvoliere dazu. wie engagierte Einzelpersönlichkeiten und Wesentliche Erweiterung 1993 (u. a. um Medienmitarbeiter. freilichtmuseale Räumlichkeiten). Bezüglich Jahrelang bildeten diese und viele weitere eines nochmaligen, großen Umbaus (zu- kompetente und verantwortungsbewusste sätzlich Lernraum, Büro-, Sanitär- und La- Mitbürger in loser Zusammenarbeit eine gerräume) für den Themenschwerpunkt Interessensgemeinschaft, gleich einer gro- „Wald-Holz-Mensch“ siehe → Waldschule. ßen Bürgerinitiativ-Bewegung, veranstalte- ten „Wienerwaldtage“, wie das große Forum WIENERWALDHEIM 1989 im Festsaal des Wiener Rathauses, Siehe → Landespensionistenheim Preßbaum. und erhoben ihre warnenden Stimmen gegen den vielgestaltigen existenzbedro- WIENERWALD IN ESSEN henden ökologischen Ausverkauf des → Am 10. November 1986 war im Österreich- Wienerwaldes „im Würgegriff“ (→ Schöffel). bild in FS 1 zu sehen, dass Vizebürgermeis- Am 4. Wienerwaldtag, am 7. Juni 1991 in ter Dr. Kurt → Schlintner in seiner Eigen- Purkersdorf, entschloss man sich zur Grün- schaft als Vorsitzender des → „Fremdenver- dung einer Organisation, um für ein Genera- kehrsverbandes Wienerwald“ zusammen lanliegen – dem an diesem Tag Minister DI mit dem NÖ Landesrat Höfinger und dem Dr. Franz Fischler, Wiens Stadtrat Dr. Micha- Bürgermeister von Essen dort im Ruhrge- el Häupl, LH-Stv. Dr. Erwin Pröll u. a. höch- biet am 8.11.1986 die ersten Bäume für ste Priorität zuerkannten – aus dem Stadi- einen Wienerwald in dieser alten Kohlenze- um eher der Diskussion nach vielen Jahren chenstadt gesetzt hat, was nicht zuletzt der zu erweiternden Aktionen gelangen zu kön- Fremdenverkehrswerbung für unser Gebiet nen, „ehe es zu spät ist“. Sitz der Wiener- einen starken Auftrieb geben soll. waldkonferenz ist Purkersdorf. WIENERWALD-KAMM Unter Hinweis auf die erste „Wienerwaldde- Erdwerke und Verhagungen von Cumenberg klaration 1987“ der PGO (Planungsgemein- in St. Andrä-Wördern bis Kaumberg (vgl. schaft Ost-Region) konnten durch die Wie- Wienerwald). Erdwallreste dort erkennbar, nerwaldkonferenz zahlreiche Groß(bau)pro- jekte im Landschaftsschutzgebiet Wiener- beim → Weißen Kreuz und in einem Schanz- wald modifiziert oder gänzlich verhindert werk nahe der Riederberghöhe. Um die Jahr- werden. Die „Wienerwalddeklaration NEU“ tausendwende (990/1000/1001) noch- aus dem Millenniumsjahr 2002 enthält wei- mals bei Kämpfen durchstoßen, zumeist tere zusätzliche und zeitgemäße Leitlinien verfallen. zum nachhaltigen Schutz der Wienerwald- WIENERWALDKONFERENZ landschaft und damit einen weiteren statu- Dem am 23. April 1992 konstituierten Ver- tengemäßen Auftrag für die Wienerwaldkon- ein Wienerwaldkonferenz bzw. Verein der ferenz. Freunde der Wienerwaldkonferenz zur Erhal- Was 1982/83 die Initiativgruppe „Wiener- tung der Wienerwaldlandschaft steht Ober- waldkonferenz“ unter Vorsitz des damaligen rat Dr. Peter Fritz vom Institut für Raumord- Bürgermeisters von → Gablitz begonnen hat- nung an der Wirtschaftsuniversität Wien te, findet so, sich selbst immer wieder er- bzw. vom Forum österreichischer Wissen- neuernd, ein sicher auf längste Zeit weites schaftler für Umweltschutz als Obmann vor; Bewährungsfeld, mit zeitgenössischen Ent- ihm zur Seite eine Reihe bekannter Aktivis- faltungen, für etliche Parallelaktionen. Sie- ten für eine zweite Rettung des → Wiener- he auch → Netzwerk Wienerwald und → waldes, heute, aus Wissenschaft, (Kommu- Westbahn.

——— 327 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

WIENERWALDSEE-WEG steht. Zu ihren Aufführungen zählen Komö- Durchgehend asphaltierte Strecke rund um dien und Kabaretts, welche beim Publikum den → Wienerwald-Stausee, teils auf eige- großen Anklang finden. Regie führte durch nen Rad- und Fußwegen, teils auf wenig lange Jahre – mit dem Goldenen Ehrenzei- befahrenen Nebenstraßen. Landschaftlich chen der Marktgemeinde → Preßbaum aus- reizvoll. Beim Staudamm, an der B44, befin- gezeichnet – der künstlerische Leiter Franz det sich ein eigens eingerichteter Skater- Gugerell, welcher auch über eine schauspie- platz, vgl. → Radwegenetz, → Tropp- lerische Ausbildung verfügte. Er selbst über- berg-Rad(wander)weg, → Laufclub Wiener- nahm somit immer die männliche Hauptrol- waldsee. le eines Stückes. An der Spitze des Vereins stand lange Obmann Architekt Rudolf Bene- WIENERWALDSTADT PURKERSDORF, Die dikt. Siehe → Purkersdorf, Ortsbild und Gewerbe Seit dem überraschenden Tod von Franz im Wandel der Zeit / Bildband von Raimund Gugerell am 19. Dezember 1999 ist Erich → Boltz. Baumgartner Intendant. Die Obfrau des Ver- eines ist Beate Strömmer, Stellvertreterin WIENERWALD-STAUSEE Helga → Konwalinka. Sie ist auch künstleri- Im Zuge der in den Jahren 1894 bis 1899 sche Leiterin, führt Regie, ist verantwortlich erfolgten Wienflussregulierung wurde 1895 für Bühnenbild und Kostüme und spielt bis 1898 der Stausee künstlich angelegt. dabei auch selbst in den meisten Produktio- Auf einer Fläche von 35 Hektar und einer nen. größten Tiefe von 11 Metern hat er, bis zur Oberkante des Wehrs gerechnet, einen Fas- WIENTAL-RUNDBLICK sungsraum von 1.75 Mio. Kubikmeter. Der Seinerzeit Nachrichten der → Freiheitlichen 262 Meter lange und bis zu 13,5 Meter Partei Österreichs, Bezirksgruppe Wiental. hohe Staudamm sammelt das Wasser der Schriftleiter: Bezirksparteiobmann Dr. Karl → Wien, des Brenntenmais- und des Wolfs- Katary, Mauerbach, für den Inhalt verant- grabenbaches. Der See liefert seit 1898 der wortlich: Ing. Hermann Neumann, Preß- → Wiental-Wasserleitung sein Wasser, heu- baum. Abgelöst vom Freiheitlichen Gemein- te bei normalen Witterungsverhältnissen de-Kurier. etwa 70 Prozent seiner Zuflüsse. Die Ge- WIENTAL-SAMMELKANAL (WISAG) meinde Wien hat im Jahre 1958 den See, Standort: An der Stadlhütte 23 (Neu-Pur- das Wasserwerk und die Wientalwasserlei- kersdorf). Die Wiental Sammelkanal tung angekauft, den Stausee ausbaggern GesmbH wurde 1961 durch die Stadt Wien lassen und die Filtrier- und Aufbereitungsan- und das Bundesland Niederösterreich ge- lagen erneuert. Am Ufer befindet sich das → gründet (je 50 Prozent) zur Ableitung und Kreß-Denkmal vgl. → Kreß-Gasse, → Lauf- Reinigung der Abwässer aus → Pressbaum club Wienerwaldsee bzw. → Wiental-Wasser- und → Tullnerbach. Wiens Beteiligung ergibt werk. sich aus dem Besitz des → Wiental-Wasser- WIENERWALD-VERBINDUNGS- UND werkes seit 1956/58, womit gleichzeitig WIENERWALD-WEITWANDERWEG ein Wasserschutz- und Schongebiet im Um- Siehe → Niederösterreichischer Landes- land des → Wienerwaldsees auch im Wiener rundwanderweg. Interesse gegeben war. Die Kläranlage von 1965/66 besaß eine WIENTALBÜHNE PRESSBAUM Kapazität von 4000 EGW (Einwohnergleich- Die Wientalbühne, in deren Ensemble be- werten). Durch mehrere Ausbaustufen, die kannte Purkersdorfer als Spieler mitwirken, letzte 1995-97, wären heute 23.000 EGW ist ein Theaterverein, der seit 1977 be- möglich, doch berücksichtigt man Bauland-

——— 328 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF reserven, sodass die Auslastung zuletzt 80 macht 53 km² aus, seit 1964 Wasser- Prozent betragen hat. Donnerstag, den 15. schutzgebiet. An der Wasserversorgung Mai 1997 erfolgte die offizielle Inbetrieb- haben auch Purkersdorf (→ Wasserleitung) nahme der an den heutigen Stand der Tech- und umliegende Gemeinden Anteil. Die nik angepassten Kläranlage. Neben Press- Wehranlage dient (auch) als Hochwasser- baum (46,1 Prozent) und Tullnerbach (30,6 entlastungsanlage; die Rohwasserzulei- Prozent) partizipieren heute auch Wolfsgra- tung, die Chemikalienstation, das Absetzbe- ben mit 12,1 Prozent und Purkersdorf mit cken, ein Schnellfilter, das Maschinenhaus, 11,2 Prozent an der Anlage. ein Langsamfilter, die Chlordioxydstation, zwei Reinwasserbehälter und die Messkam- WIENTALSTRASSE mer machen die Gesamtanlage aus bzw. In der → Postsiedlung, durchgehende Haupt- komplettieren sie. verkehrsstraße parallel zur → Wien. Seit neuestem fassen die Wiener Wasser- WIENTALWASSERLEITUNG werke eine (Teil-)Schließung des Wien- tal-Wasserwerks ins Auge. Es wird auf 1880 erster Plan einer englischen Gesell- Grund einer neuen, dritten (Hochquell-)Was- schaft. Die belgische Gesellschaft Compa- serleitung so gut wie sicher ab 2005 nicht gnie des eaux de Vienne, Erbauerin des → mehr benötigt. Zu den mehrfachen Folgen Wientalwasserwerkes inklusive → Wiener- dieser Entscheidung zählt auch die Unsi- wald-Stausee, hatte im Jahre 1898 die 12 cherheit, wie und wieweit die (Trink-)Was- km lange Rohrleitung errichtet und sich zu serversorgung Purkersdorfs oder zumindest einer Lieferung von täglich bis zu 10.000 eines (des westlichen) Ortsteils dann voll- Kubikmeter Nutzwasser verpflichtet. Die auf gesichert sein kann. Leitung endet in der Braillegasse (Wien 14., Breitensee) in einem Hochbehälter von WIEN-UMGEBUNG 14.000 Kubikmetern Fassungsvermögen. Politischer Bezirk, siehe → Bezirkshaupt- Neben anderen geringfügigen Änderungen mannschaft. speist die Wiener MA 31 seit Ende 1996 Hochquellwasser in das Wientalwasser ein. WIENZEILE WIENTALWASSERWERK Von der → Bahnhofstraße bei der → Pum- merbrücke abzweigend. Sie führt entlang An der Stadlhütte 3 (Bundesstraße 13, der → Wien bis zur → Haltestelle Purkers- abzweigend von der Bundesstraße 44 / Pur- dorf-Sanatorium beim → Christkindlwald. kersdorf → Tullnerbach → Preßbaum); → Wiental-Wasserleitung. Das Werk wurde WILDBESTAND 1958 mitsamt → Wienerwaldstausee und Dieser hat sich die längste Zeit nur beim Wiental-Wasserleitung von der Gemeinde Rehwild mit ca. 1.400 bis 1.500 Stück an- Wien erworben, das gewonnene Wasser ist nähernd schätzen lassen: 440, die jährliche seither (1965) nach umfangreichen Umbau- durchschnittliche Abschusszahl, anzuneh- arbeiten bzw. Erneuerung der Filter- und Auf- men ein Drittel des Bestandes, führte zu bereitungsanlagen auch trinkbar, bis dahin dieser Schätzungszahl. An weiterem Ab- besaß es nur Nutzwasserqualität, Jahres- schuss sind desgleichen – wieder im Durch- maximalleistung ca. 8,5 Millionen m³. schnitt – hinzugekommen: etwa 10 Stück Bis 1957 bestand zwischen der belgischen Schwarzwild, einige Hochwildstücke, selten Gesellschaft und der Stadt Wien ein Nut- Schnepfen, Wildgänse, Fasane und dazu zungsvertrag (bis zu 3,5 Mio. m³ Nutzwas- Hasen. An Raubzeug wurden, um dem Über- ser im Jahr), angelegt für 99 Jahre. Es ist handnehmen vorzubeugen, jährlich ca. 50 anders gekommen (→ Wienerwald-Stau- bis 60 Füchse, 10 bis 15 Dachse und eben see). Das Einzugsgebiet für die Anlage so viele Marder abgeschossen.

——— 329 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Eine geänderte Population, ein größerer He- WILDSÄUE UNTERWEGS gering ergeben folgende Änderungen bzw. (Motorrad)-Fahrverein Purkersdorf (WUFV Neumeldungen gegenüber dem seinerzeiti- Purkersdorf). Vereinszweck: Förderung des gen langjährigen Durchschnitt: Rehwild Motorradfahrens; Beratung, Betreuung und 525, Füchse 200, Dachse 300, Schwarz- Bildung zu mehr Sicherheit beim Motorrad- wild 400, Feldhasen 500, Flugwild u. a. fahren; Initiativen zu mehr Gemeinsamkeit ist/sind nicht schätzbar. aller Straßenteilnehmer; Förderung von sozialen und karitativen Vereinen und Orga- WILDGANS, Anton nisationen; Freude und Spaß am gemütli- Österreichischer Lyriker und Dramatiker chen Fahren; regelmäßige gemeinsame (*1881, ✝ 1932). Studierte am Piaristen- Motorradausflüge. gymnasium und wurde Jurist im Gerichts- 1996 fand die Gründungsfahrt des Vereins dienst, den er 1912 aber aufgab, um sich statt (Stubenbergsee). Die konstituierende ganz der Poesie zu widmen. Bald frei von Generalversammlung errfolgte am 6. April Vorbildern (Rilke u. a.), zeugte seine Lyrik 1997. Gewählt wurden: Ing. Leo → Nemec von naturhafter Gedankentiefe, aus der (Präsident), Christian → Putz (Obmann), Ing. trotz eines Hanges zu Melancholie und Pes- Mag. Franz → Ille (Obmann Stv. und Schrift- simismus ein Zauber der Landschaft und führer), Ingrid Nemec (Kassierin), Ing. Bodo die Liebe zum Vaterland voll zur Geltung ka- Staffa und DI Erwin Bräuer (Rechnungsprü- men. Daneben war er einer der bedeutends- fer). ten Mitleidsdichter. Sozialkritische Ankla- gen mit eindrucksvoll geschilderten Charak- WILDSCHWEINGEHEGE teren sprachen auch aus seinen Dramen. Im Wildpark des → Naturparks Sandstein- Der Epiker Wildgans hinterließ den Kirbisch, Wienerwald 1976 errichtet. Es wurde der Essayist die Rede über Österreich. zunächst von einem Keiler, einer Bache und drei Frischlingen bevölkert. Die Übergabe Der Dichter verbrachte in den Jahren 1910 erfolgte anlässlich der → Partnerschaftsfei- bis 1913 die Sommermonate im Hause → er am 19. Juni 1976. Übrigens: die Eckzäh- Sagbergstraße 48 in Purkersdorf. Dort be- ne heißen beim Wildschwein Gewehre, die findet sich eine Gedenktafel mit folgendem dicke Haut zwischen den Schulterblättern, Text: Dem Dichter Anton Wildgans zur Erin- mit der es sich an den Bäumen reibt, heißt nerung an die von ihm in diesem Hause ver- Schild, den Schwanz nennt man Pürzel. Die lebten Sommermonate 1910 bis 1913 ge- Paarung, die im November stattfindet, wird widmet. Oktober 1931 – Verschönerungs- in der Jägersprache Rausch genannt. verein Unter-Tullnerbach Stadlhütte. – Hier Neu: ein angelegter Besucherweg rund um schrieb Wildgans das bemerkenswerte Ge- das Gehege. dicht Sommer in Unter-Tullnerbach. WILLHALM, Christine (neu verehelichte Markante Stationen des Dichters: Wien, KLEMENT) Mönichkirchen, Purkersdorf und Mödling. 1919 bis 1921 und 1930 bis 1932 war er Büro- und Bankkauffrau, Franz Ruhmgasse Direktor des Wiener Burgtheaters. Nach ihm 8, *6. 4. 1959. Bei/mit vielseitiger außer- und nebenberuflicher Schulung und somit benannt: → Anton Wildgans-Weg. besonderen Kenntnissen und Fähigkeiten WILDGEHEGE von 1986 bis 2002 Personalvertreterin bei der Post- und Telekom AG, seit 1993 Bun- Wildgehege des → Naturparks, am → Natur- desfrauenvertreterin für den gesamten PTA- lehrpfad, von der → Deutschwaldstraße Konzern und seit 1999 Fraktionsvorsitzen- links, nächst dem Gasthaus Klugmayer, ne- de der Christlichen Gewerkschafter für den ben dem → Wienerwaldhaus. Bereich GIS. Seit 2000 Gemeinderätin in

——— 330 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Purkersdorf und durch zwei Jahre Stellver- *4.4.1898 in Wien, ✝ 7.8.1979 in Purkers- treterin des Aufsichtsratsvorsitzenden der dorf. Nach dem Besuch der Mittelschule WIPUR. war er im Ersten Weltkrieg Dolmetsch für Italienisch, wurde dann Beamter im Finanz- WIMBERGER, Heinrich ministerium, Bankbeamter, Chefkorrespon- dent des Scherl-Verlages Berlin-Wien, sowie Hotelier, Speichberggasse 9, *19. 5. 1945 Korrespondent in vielen Sprachen wie italie- in Waidholen/ Thaya, besuchte Gymnasium nisch, spanisch, englisch und französisch. und Hotelfachschule in Wien und wohnt seit Er durfte sich rühmen, dass keines seiner 1974 in Purkersdorf. ÖVP-Mitarbeiter seit etwa 1400 Manuskripte unveröffentlicht längerer Zeit, wird er 1990 Gemeinderat blieb. Sie wurden in rund 40 Zeitungen und und ein Jahr darauf (Mai 1991) als Gewer- 90 Zeitschriften des gesamtdeutschen bereferent Stadtrat, zur gleichen Zeit auch Sprachraumes abgedruckt und damit einer Stadtobmann des Österreichischen → Wirt- großen Leserschaft geboten. Er fand, beruf- schaftsbundes. lich sehr beansprucht, wenig Zeit, sich um Verleger wegen Herausgabe eines Gedicht- Seit Jahren Vorstandsmitglied im → Touris- bandes zu bemühen, daher nur 2 Bände auf musverband (der Tourismusregion) Wiener- dem Büchermarkt. Junge Saat 1937 und wald. Seit 2000 stv. Aufsichtsratsvorsitzen- Herz in Aufruhr 1970 erschienen. Dafür → → der der WIPUR. 1999 als Obmann des aber haben Anthologien seine Poems gerne Wirtschaftsbundes von Franz-Peter Magen- aufgenommen, allein in seinen letzten Le- bauer abgelöst, schied er 2000 zunächst bensjahren: Verschlüsselt und versiegelt, aus der Gemeindevertretung, gehört dieser Dichtung aus Niederösterreich, Geliebtes seit Mai 2002 als Gemeinderat aber wieder Herz, Quellen des Lebens, Deutscher Ge- an. sang, Das Jagdhorn schallt. Das Schaffen Stadtrat Wimberger ist verheiratet und Va- des Dichters ist in Kürschners Deutschem ter einer Tochter. Seit 1994 freut er sich Literaturkalender, in Who is who in Austria, über seinen Enkelsohn Peter, ebenso natür- im Handbuch der österreichischen Gegen- lich über die Silberne Ehrenplakette des ÖVP wartsdichtung und im Züricher Who is who Gemeindevertreterverbandes aus 2000. in Österreich gewürdigt. Winkelmüller war auch durch die Dichterlesungen im Rund- funk bekannt. Seine Lyrik schöpft wie wort- WIMMER, Lothar (Freiherr von), Dr. verschworene Musik aus den Tiefen des Österreichischer Diplomat, wohnte Pum- Menschenherzens. Fern jeder Gekünstelt- mergasse 20, *19.4.1889 in Wien, ✝ 16. heit und Geheimnistuerei will sie nicht kla- 12.1967. Besonders bekannt durch sein gen, sondern das Schöne und Gute sehen. autobiographisches Werk „Vom Ballhaus- Als Träger der Goldenen → Ehrennadel der platz zur Downing Street“; war er doch als Stadtgemeinde Purkersdorf, des Silbernen österreichischer Botschafter in London dort Ehrenzeichens des Landes Niederöster- wohlgelitten. Winston Churchill z. B. zählte reich und verschiedener in- und ausländi- zu seinen besten Freunden. Purkersdorfs scher Auszeichnungen war er besonders Bürgermeister Dr. Hugo → Hild war sein auf das Diplom des Wiener Tierschutzverei- Schwiegervater. nes stolz, das er 1952 für seine vielen dem Tier gewidmeten Gedichte erhalten hatte. Nach ihm wurde die → Friedrich Winkelmül- WINKELMÜLLER, Friedrich ler-Gasse benannt. Seine (erste) Gattin Jo- Heimatdichter, Lyriker, Werbeberater, ein- hanna (✝ 1968) war die Schwester des be- mal treffend „der singende Vagabund“ ge- kannten österreichischen Schriftstellers nannt, wohnte Rudolf Hankegasse 6, Max → Stebich.

——— 331 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

WINNA, Friedrich, Oberschulrat schen Zeitschriften und in Büchern, z. B. Hauptschuldirektor, Fürstenberggasse 10, Landschule und ländliche Erziehung in *12. 7. 1908 in Hanfthal bei Laa/Thaya, Österreich (Lehrerfortbildung) 1948 und in ✝30. 8. 2003. Studiengang: Lehrerbil- Lehrmittelausstattung der Volksschule dungs-Anstalt Wien-Strebersdorf, Lehramt (Klassenarbeitsbücherei als zentrales Ar- für Hauptschulen in St. Polten. Berufsbahn: beitsmittel, Lehr- und Arbeitsmittel im Aus- 1928/1929 VS-Lehrer im Burgenland, lande) 1958. Pädagogische Beiträge in: Die 1930/1934 Volksschullehrer und -Leiter im Barke, Lehrer-Jahrbuch 1958 und 1962. Bezirk Amstetten, 1934/1946 Hauptschul- Laufende Folge von Beiträgen über nieder- lehrer in Amstetten; 1939/1946 Wehrdienst österreichische Lehrerdichter im Landesor- und Kriegsgefangenschaft; 1946/1951 gan des Christlichen Lehrervereins Nieder- Hauptschullehrer in Wien-Purkersdorf, dann österreichs Mitteilungen; heimatkundliche von 1951 bis 1972 Hauptschuldirektor, ab Beiträge in → Pfarrbote und → Postkutsche 1966 auch Leiter des Polytechnischen Lehr- sowie im Amtsblatt der → Bezirkshaupt- gangs in (Wien-)Purkersdorf. mannschaft Wien-Umgebung und im Verord- nungsblatt des Landesschulrates für NÖ. Familie: 1939 Ehe mit Valerie, geb. Heber, Zahlreiche Anerkennungen, insbesondere HS-Lehrerin, Schulrätin, ✝ 17. 11. 1991. der Schulbehörden, haben diesen Tätig- Tochter Mag. Heidemarie (*1943) verehe- keitszweig des Lebenswerkes von OSR Win- lichte Schachenhofer, Sohn Mag. Friedrich na gebührend gewürdigt. (*1949), beide AHS-Professoren. Öffentlichkeitsarbeit: Gründer einer katho- Herausgeber der Broschüre Josef Schöffel, lisch-deutschen Studentenverbindung Teu- der Retter des Wienerwaldes (1952) und tonia-Hanfthal (1925), Urphilister der katho- Verfasser der Bücher Nachschlagwerke in lisch-österreichischen Studentenverbin- der Schule, Beiträge zur Didaktik des dung → Austria-Purkersdorf, Leiter des Pfarr- selbsttätigen Bildungserwerbs, Österreichi- beirates der r. k. → Pfarre Purkersdorf durch scher Buchklub der Jugend (Bd. XVI), Wien mehrere Jahre. 1962 und Nachschlagwerke für den Unter- Seit 1927 Christlicher Gewerkschafter, seit richt, Reutlingen 1964. Verfasser des Hei- 1928 Mitglied der Paneuropa-Union, usw. matbüchleins 250 Jahre Wallfahrtskirche Maria Purkersdorf, 1977, der Heimatkunde Nahezu 50 Jahre Funktionsarbeit in Stan- 850 Jahre Purkersdorf/1130-1980 zum desvereinigungen: Katholische Lehrer- 850-jährigen Gedenken der ersten Nennung schaft Österreichs (Goldenes Ehrenzei- des Ortsnamens der Wienerwaldstadt Pur- chen), Christlicher Lehrerverein Niederös- kersdorf, 1980, und des großen Heimatbu- terreichs (Ehrenmitgliedschaft), Christlicher ches Purkersdorfer Häuserchronik 1572 bis Lehrerverein Wien-Umgebung (Gründungs- 1819(-1978) und die Schicksalsjahre 1683 und Ehrenobmann), langjähriger Obmann- (Türkennot) und 1713 (Pest) mit Archivauf- Stv. der ÖAAB-Lehrersektion des Bezirkes zeichnungen von Dr. Anton → Schachinger Wien-Umgebung; Mitglied des Bezirksschul- ✝ → rates, der Bezirks- Lehrer-Disziplinar-Kom- ( 1960) und Rudolf Pölzl, 1983. Über mission und Leiter von Arbeitsgemeinschaf- seinen Geburtsort hat OSR Winna weitere ten des Bezirkes Wien-Umgebung ebenfalls zwei Heimatbücher verfasst: 200 Jahre durch mehrere Jahre. Hanfthal / 1784 bis 1984, Hanfthaler Pfarr- und Kirchengeschichte, 1984, und Dorfkun- Literarische Tätigkeit: Über 20 Jahre ständi- de Hanfthal, Hanfthaler Heimatbuch, 1989. ge Mitarbeit in pädagogischen Fachzeits- chriften Österreichische Pädagogische War- Besondere Auszeichnungen: 1968 → Golde- te und Erziehung und Unterricht (Auslands- ner Ehrenring der Stadtgemeinde Purkers- pädagogik – monatliche Zeitschriften- dorf; Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste schau). Pädagogische Beiträge in ausländi- um das Land NÖ, Stephansorden der Erzdiö-

——— 332 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF zese Wien in Silber; 1986 Österreichisches WIPUR GESMBH Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst. Am 24. Juni 1999 hat der Gemeinderat den Der so überaus produktive Heimatbuchau- Finanz- und Wirtschaftsplan bis 2005 zur tor fügte im Jahr 2000 seinem Gesamtwerk Kenntnis genommen und die Wirtschaftsbe- Die 1000-jährige Geschichte des Wiener- triebe der Stadt(gemeinde) Purkersdorf waldes hinzu, eine quellenkundliche, ganz- GesmbH gegründet. Mit der zu 100 Prozent heitliche Geschichtsübersicht, gleichsam im Eigentum der Stadtgemeinde stehenden ein Vermächtnis. Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft soll(te) ein Grundstein für die Stärkung der WINTEREICHE gemeindeeigenen Unternehmen gelegt, Naturdenkmal auf dem → Rehgrabenberg, nicht eine Privatisierungswelle für sie ge- 1979 von der → Naturwacht Purkersdorf startet sein. Vielmehr war/ist die kluge Nut- beschildert. zung der Möglichkeiten betrieblicher Organi- sationsformen zur Erhöhung der Effizienz WINTERGASSE der Leistungserbringung und die Hereinnah- me von privatem Know how bei gleichzeiti- Vermutlich ab 1659 bis 1737 bzw. zur Über- ger Sicherung kommunaler Gestaltungs- schwemmung von 1740 verlief hier ein Pur- möglichkeiten oberstes Ziel. kersdorfer Seitenarm der Reichspoststraße Fürs erste sollte die WIPUR den Neubau des (→ Poststation). Während der Wintermonate → wurde hier noch bis zum Bau der Wienbrü- Gymnasiums organisieren und außerbud- cke (beim Zusammenfluss von Gablitzbach getär finanzieren. Sie ist damit Eigentüme- und Wienfluss) der gesamte Verkehr abge- rin des AHS-Gebäudes, die Stadtgemeinde Eigentümerin des Grundstücks. Der Bund wickelt. Die Wintergasse führt von der → hat ein Gebrauchsrecht am Gebäude für Herrengasse bzw. → Hardt-Stremayrgasse 100 Jahre erworben. Die bald nach WI- → bis zur Bundesbahn-Haltestelle Purkers- PUR-Konstituierung herausgebrachte Pro- dorf-Sanatorium. → Winterweg. jektbroschüre – mit Vorworten von Bürger- meisterin Traude → Eripek und Innenminis- WINTERLINDE ter Gemeinderat Mag. Karl → Schlögl – hatte Naturdenkmal auf der Gartenparzelle Nr. zum „großen und ambitionierten Millenni- 4001, → An der Stadlhütte Nr. 15, 1979 umsprojekt Zentrumsbebauung“ aufgelis- von der → Naturwacht Purkersdorf mit einer tet. Näheres dazu: → Rumpoldgründe. Plakette gekennzeichnet. In weiterer Folge war/ist daran gedacht, in die WIPUR auch den einen oder ande- WINTERSBERGER, Paul ren/das eine oder andere privatwirtschaft- Vom November 1870 krankheitshalber nur lich abrechenbare Betrieb(s)-Projekt einzu- bis Dezember 1870 Bürgermeister in Pur- bringen: Die Verwertung der provisorischen kersdorf. Nach ihm benannt: → Paul Win- AHS-Gebäude, die → Franz-Matzka-Brücke, tersbergergasse. den → Stadtsaal usw. beispielsweise. Von dem Vorhaben „Tagesklinik“ hat man WINTERWEG Abstand genommen. Sonnseitiges Pendant zur eigentlichen Als Geschäftsführer der WIPUR GesmbH Ost-West-Hauptstraße, der (heutigen) → fungiert Werner → Prochaska, ab 2000 Wiener Straße, dazu → Linzer Straße. gemeinsam mit Dkfm. Othmar Nöhrer Ursprüngliche Bezeichnung der heutigen → (Stadtamt), Aufsichtsrats-Vorsitzender war Hardt-Stremayrgasse (seinerzeit → Kathari- zunächst DI Dr. Roland → Pumberger, seit nengasse) und der → Wintergasse. Siehe 2001 ist es DI Dr. Rudolf → Orthofer. Ihm auch → Christkindlwald. stehen als Stellvertreter GR Kommerzialrat

——— 333 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Heinrich → Wimberger, Stadtrat Dr. Ernst → ung auch noch lange im Ruhestand, als Grossmann sowie weitere Aufsichtsratsmit- Konsulent fortsetzte. Er war ebenfalls Trä- glieder zur Seite. ger hoher Auszeichnungen, darunter der Ju- lius Raab-Medaille. WIRTSCHAFTSBETRIEBE DER Als Obmann der Außenstelle fungiert derzeit STADTGEMEINDE PURKERSDORF Herr Otto Lebinger, Installateur (Gas-Was- Siehe → WIPUR GesmbH. ser-Heizung-Solaranlagen) aus → Press- baum. WIRTSCHAFTSBUND, ÖSTERREICHISCHER (ÖWB) WISAMERING, Leopold, Mag. Dr. Teilorganisation für die Selbständigen in der Lithograph, Purkersdorfer, derzeit wohnhaft ÖVP; Stadtgruppe Purkersdorf, Wiener Stra- in Wien-Döbling, *8.6.1936 in Wien, absol- ße 10. Auf die Obmänner der Nachkriegs- vierte die Graphische Lehr- und Versuchsan- zeit Leopold → Riedmüller d. Ä. und Anton → stalt in den Jahren 1950-1953, maturierte Gotsch folgten als Langzeitobmann Ing. nebenberuflich als Externist am Realgymna- Friedrich → Unterberger (1956 bis 1972), sium Wien VII und studierte – ebenfalls nach ihm Dr. Karl → Gruber (1972 bis nebenberuflich – Rechtswissenschaften 1976), Mag. Rudolf → Dewanger (1976 bis und Philosophie an der Universität Wien. 1980), Walter → Braunias (1980 bis 1983), In Purkersdorf besonders bekannt durch Dann wieder Dr. Karl Gruber (1983 bis seine Lichtbildervorträge in der → Volks- 1987), Franz → Neunteufel (1987 bis hochschule über Länder des nahen, mittle- 1991), und Heinrich → Wimberger (1991 bis ren und fernen Ostens, die indonesische 1999). Seit 1999 ist Franz-Peter → Magen- Inselwelt, Nord- und Südafrika, Nord-, Mittel- bauer Obmann. und Südamerika; hält seit 1987 ständige Vorträge an der Wiener Urania und in der WIRTSCHAFTSKAMMER NÖ VHS Wien Nordwest, weiters auch im Rah- men des Katholischen Bildungswerkes. Bezirksstelle Wien-Umgebung, Außenstelle Purkersdorf. Hauptplatz 11; frühere Institu- Weiters seinerseits: Für kulturelle Veran- tionsbezeichnung (mit erweiterter Kompe- staltungen der Wienerwaldstadt Purkers- tenz): Kammer (und Pensionsversicherung) dorf auch verschiedene Entwürfe und Plaka- der Gewerblichen Wirtschaft für NÖ, Be- te, graphische Gestaltung der Festschrift zirksstelle Wien-Umgebung, Außenstelle 250 Jahre → Maria Purkersdorf von OSR → Purkersdorf. Winna, Beteiligung an der Ausstellung Pur- Die bedeutendsten früheren Außenstellen- kersdorfer Künstler stellen aus (1961), Ge- obmänner waren der langjährige (1948 bis staltung der und Mitwirkung in den beiden 1976) erfolgreiche, hoch dekorierte und Festkonzerte(n) der Musikpädagogin Prof. weithin anerkannte Bürgermeister von → Anna → Jagersberger, Ludwig van Beetho- Gablitz, Kommerzialrat Anton → Hagl ven zum Gedächtnis (1961) und Zur 150. (✝1976) und Dr. Karl → Gruber. Eng verbun- Wiederkehr des Todestages von Ludwig van den mit Institution und Begriff Handelskam- Beethoven (1977). mer Purkersdorf war gleicherweise der ehe- Leopold Wisamering ist auch sportbegeis- malige Kammersekretär Josef → Vlcek tert und nahm in jungen Jahren an sportli- (✝1994, 94-jährig), ein Purkersdorfer, der – chen Wettkämpfen teil, so bei den Schi- schon vor 1938 als solcher tätig, zuerst di- springen von 1955 bis 1959 in Wien-Him- rekt und dann durch viele Jahre von Mödling melhof (häufige Siege der Purkersdorfer aus, auch interimistisch – Purkersdorf in Springer!) und 1959 in Bischofshofen (Lai- Amtstagen mitbetreute; und diese Betreu- deregg-Schanze).

——— 334 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

WISNIEWSKI, Leszek, Mag. schermeister in Purkersdorf bis zur Pensio- Diplomgraphiker, Bahnhofstraße 13, am nierung. → Rot-Kreuz-Rettungsrat der Reser- *17.2.1953 in Poznan (Posen), Polen, ve, rührig bemüht bei der → Schlaraffia und geboren, in Österreich seit 1979, in Pur- Mitglied der → Chorgemeinschaft Wiener- kersdorf seit 1980 wohnhaft. Studierte wald. Anlässlich des Nationalfeiertages Malerei, Graphik und Bildhauerei an der 1974 wurde ihm auf Grund seiner Verdien- Hochschule für Angewandte Künste in ste um die Gemeinde die Goldene → Ehren- Poznan; inzwischen Mitglied der Berufsver- nadel der Stadtgemeinde Purkersdorf verlie- einigung Bildender Künstler in Österreich hen. Er ist auch Träger mehrerer anderer und bei der Graphik-Design-Austria (GDA). Auszeichnungen von Purkersdorfer Vereini- Freischaffender Illustrator u. a. für Trend, gungen, denen er angehört (hat), und des Profil, The New York Times, Penthouse, Landes. 1987 hat er den Else → Rambau- Playboy,... Gestalter von Film- und Theater- sek-Künstlerförderungspreis erhalten. Sein plakaten und für Kinderbücher. Mit Malerei- ethisches Hobby, → Heimatmuseum. Siehe en und Graphiken in Österreich, Deutsch- auch → Lied von Purkersdorf, → Lied zur land, Belgien, Frankreich. USA, Mexiko, 850-Jahr-Feier; als der „Hans Sachs von CSFR, Ungarn, Polen, Finnland und Japan Purkersdorf“ ist er schon bezeichnet wor- durch (Mitbeteiligung an) Ausstellungen den. Zur Goldenen von 1974 kam 1997 die bekannt geworden. Silberne → Ehrennadel. Siehe → Bürger- Von 1980 bis 1982 war der Künstler Art meistergalerie. Director in der Werbeagentur Doyle Dane Bernbach in Wien. WOLF, Ernst WISSEN SIE SCHON? Operetten- und Liederkomponist, *24. 8. 1883 in Wien, ✝ 8. 7. 1932 in Purkersdorf. Fallweises Mitteilungsblatt der sozialisti- Werke: Das haben die Mädchen so gerne, schen Gemeinderatsfraktion der Marktge- Operette, deren Premiere am 22. März meinde Purkersdorf. Vorgänger der Purkers- 1913 im Wiener Bürgertheater erfolgte. Sie dorfer → Rundschau. Die erste Nummer er- wurde mehr als hundertmal in Wien aufge- schien Ende 1959, die letzte im Oktober führt. Wiener Mädeln, Erstaufführung 13. 1963. Mai 1911 im Sommertheater Venedig im WOHLMUTH, Franz Wiener Prater. Verliebte Plakate, Erstauffüh- Fleischhauermeister, wohnte Wiener Straße rung 13. Jänner 1911 im Wiener Bürger- 28, *15. 4. 1895 in Wien, ✝ 14. 6. 1973 in theater. Vom Sekt sind die Geigen berauscht (Barlied). Ernst Wolf vertonte vie- Purkersdorf. Er war Funktionär des → Schüt- le Lieder des Purkersdorfer feinsinnigen zenvereins Wienerwald, gehörte lange Jahre Lyrikers und Ortschronisten Daniel → Kies- dem → Wirtschaftsbund und über 40 Jahre ling. Nach ihm benannt: → Ernst Wolfgasse der Freiwilligen → Feuerwehr an, davon 20 → Jahre (1945 bis 1965) als Kommandant- auf dem Sagberg. Stv. Zuletzt Ehren-Abschnittsbrandinspek- WOLFSBERGER, Alois tor, wurde er mit zahlreichen Auszeichnun- gen dekoriert, die Gemeinde Purkersdorf Briefträger, *24. 7. 1900 in Sieghartskir- verlieh ihm 1965 die Goldene → Ehrenna- chen, ✝ 1. 4. 1982. Teilnehmer des Ersten del. Er war der Vater von Johann → Wohl- und des Zweiten Weltkrieges, Unteroffizier. muth. Seit 1925 Mitglied der Freiwilligen → Feuer- wehr, deren Kassier er 15 Jahre lang war, WOHLMUTH, Johann seit 1965 Ehrenverwalter; außerdem Mit- Wintergasse 8, *24. 7. 1924 in Wien; Sohn glied des → Kameradschaftsbundes. Die von Franz → Wohlmuth. Selbständiger Flei- Gemeinde Purkersdorf ehrte ihn 1965

——— 335 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF durch Verleihung der Goldenen → Ehrenna- beiter, die durch Gase betäubt waren. Dafür del. Am 30. August 1978 (Abschnittsfeuer- erhielt er die Lebensrettungsmedaille des wehrtag in Wolfsgraben) hatte er noch die Landes NÖ. Weitere Auszeichnungen: Ver- Goldmedaille für 50 Jahre Feuerwehrdienst dienstzeichen des Landesfeuerwehrverban- erhalten. Buder von Leopold → Wolfsberger des II. Klasse, Ehrenzeichen für 40 Jahre im d. Ä. Feuerwehrdienst, Deutsches Feuerwehreh- renzeichen II. Klasse und Deutsches Feuer- WOLFSBERGER, Leopold d. Ä. wehrdienstkreuz in Silber. Ferner seitens Rauchfangkehrermeister, wohnte Linzer der Chorgemeinschaft die Silberne Ehrenna- Straße 12, *3.3.1898 in Sieghartskirchen, del (1974). Die Stadtgemeinde zeichnete ✝ 15.8.1968. Teilnehmer der beiden Welt- ihn 1977 mit der Goldenen → Ehrennadel kriege, Wachtmeister. Bezirksinnungsmeis- aus. Mitten im aktiven Leben ereilte ihn der ter der Rauchfangkehrer. Der Freiwilligen → Tod! Seine Witwe Margarete (gehört zu den Feuerwehr gehörte er seit 1921 an, war 10 → Typen) sorgt aktiv mit für die Bewahrung Jahre Kommandant-Stv., zuletzt Ehrenkom- seines Andenkens. mandant-Stv. Als Gründungsmitglied des Gewerbebundes und nach 1945 Mitglied WOLFSGRABEN des Österreichischen → Wirtschaftsbundes Südwestlich von Purkersdorf liegende, wie- hatte er auch in diesen Organisationen sen- und waldreiche Gemeinde. 1533 erst- Funktionen zu erfüllen. Er war jahrelang Auf- mals urkundlich erwähnt, ursprünglich ein sichtsrat der → Volksbank Purkersdorf bzw. kleines Dorf mit Holzfällern, Kohlenbren- Vorstandsmitglied. Dem Gemeinderat nern und Bauern, 17,35 km² groß; heute gehörte er von 1955 bis 1960 an. Weiters mit fast 1450 Einwohnern und einer ständig dem → Schützenverein Wienerwald (als wachsenden Zahl von Zweitwohnsitzern ein Requisitenmeister) und dem → Kamerad- aufstrebender Ort. schaftsbund. Für seine Dienstleistungen zum Allgemeinwohl wurde er 1965 von der Wolfsgraben heißen aber auch in Purkers- ( Gemeinde mit der Goldenen → Ehrennadel dorf der Geländeeinschnitt und der Bach → ausgezeichnet. Auszeichnungen hatte er Gewässer) nördlich des → Pfaffenberges, auch seitens der Feuerwehr und des seiner- mit Mündung in den → Gablitzbach bei der zeitigen Gewerbebundes erhalten. Straßenabzweigung → Linzer Straße: → Süß- feldstraße. WOLFSBERGER, Leopold d. J. Rauchfangkehrermeister, wohnte Pfarrhof- Der Name Wolfsgraben erinnert an das ein- gasse 3, *17. 9. 1922 in Purkersdorf, stige Vorkommen von Wölfen in unserer Ge- ✝2.6.1981, Sohn von Leopold → Wolfsber- gend. 1835 wurden in Ober St. Veit, 1846 ger d. Ä., Soldat im Zweiten Weltkrieg. Seit im → Lainzer Tiergarten, 1886 im Wiental 1964 Meister, später Bezirksinnungsmeis- die letzten Wölfe gesichtet und erlegt. Der ter. Seit 1939 Mitglied, mit April 1972 Kom- Wolf wurde meist nicht gejagt, sondern in „Wolfsgruben“ oder „Wolfsgärten“ – reisig- mandant der Freiwilligen → Feuerwehr Pur- überdeckten Gruben mit spitzen Pfeilen – kersdorf, bald danach Abschnittskomman- gefangen und abgeschossen. Aus 1614 ist dant, Brandrat. Ab 1970 von der ÖVP ent- ein Aktenstück erhalten, nach welchem die sandter Gemeinderat. Er war auch Funktio- Instandsetzung eines Wolfsgartens beim → när der Chorgemeinschaft Wienerwald; Auhof wegen der hohen Kosten abgelehnt weiters tätiges Mitglied des → Kamerad- wurde. schaftsbundes und des → Wirtschaftsbun- Ganz nebenbei: Die letzte Bärenjagd im → des. Wienerwald gab es zu Beginn des 18. Jahr- Gemeinsam mit Fery → Schirak rettete er im hunderts; der letzte Luchs wurde 1821, die Mai 1962 in letzter Minute zwei Brunnenar- letzte Wildkatze 1870 erlegt.

——— 336 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

WOLFSGRUBER, Rudolf ✝11.1.2000. Erlernte zuerst den Fleisch- Von Beruf Friedhofsgärtner und Totengräber hauerberuf, dann den des Rauchfangkeh- (1860 bis 1932) bewährte er sich sehr als rers. Mitglied der Freiwilligen → Feuerwehr Gemeinderat, war Feuerwehrkommandant Purkersdorf seit 1961, davon von 1981 bis 1903 bis 1904 und immer um das Allge- 1992 Kommandant-Stv., dann im Ehren- meinwohl besorgt. Die Gemeinde widmete stand. Von 1986 bis 1990 war er Gemein- ihm ein → Ehrengrab. Sein Neffe war Johann derat, davon 1987 bis 1988 Obmann des → Thomasberger. Ausschusses für Jugend und Sport. Außer- dem war er Funktionär beim → Wirtschafts- WOTAWA, Friedrich bund und im → Fußballklub Purkersdorf. Abteilungsleiter im Werkzeugbau i. R., Her- 1979 wurde ihm die Silberne, 1990 die Gol- rengasse 8. *18.12.1942. Er begann seine dene → Ehrennadel der Stadtgemeinde Pur- berufliche Laufbahn als Werkzeugmacher- kersdorf verliehen. 1985 erhielt er außer- lehrling, absolvierte die Werkmeisterschule dem das Ehrenzeichen der ÖVP NÖ in Sil- für Maschinenbau sowie die Betriebsleiter- ber, 1990 die Silberne Ehrenplakette des schule. Dann trat er in die Dienste der Wie- ÖVP Gemeindevertreterverbandes für Nie- ner Kammfabrik in Wiener Neudorf. Im Jahre derösterreich. Er war der Schwiegersohn → 1961 wurde er aktives Mitglied des Roten von Leopold → Wolfsberger d. J. Kreuzes, Bezirksstelle Purkersdorf-Gablitz, hat nach Besuch von Lehrgängen bereits WURZBACH mehrere Chargen bekleidet und war von 1988 bis 1995 Kolonnenkommandant und Der Bach bildet die Grenze gegen Wien-Ha- von 1999 bis 2002 Bereitschaftskomman- dersdorf, links der → Wien. Der Name dant sowie (hauptamtlicher) Organisations- kommt vermutlich von Heilpflanzen – Wurzen leiter. – die dort gefunden wurden. Ab 1926 wurde Für seine Leistungen hatte er vom Roten das obere Wurzbachtal verbaut. Wie weit die Kreuz bereits qualifizierte Auszeichnungen neue Bahntrasse(n) (vgl. → Westbahn) dem erhalten. 1980 verlieh ihm die Stadtge- Wurzbachtal „zu Leibe rücken“ wird/wer- meinde Purkersdorf die Silberne, 1990 die den, ist derzeit noch nicht abzusehen. Goldene → Ehrennadel. Weitere Auszeich- nungen: Goldene Verdienstmedaille des Ro- WURZBACHGASSE ten Kreuzes (1994), RK-Dienstjahresabzei- Sie verläuft entlang des → Wurzbaches und chen in Gold (2001). wird durch die auf Wiener Gemeindegebiet WOTAWA, Josefine (Hadersdorf) befindliche Wurzbachtalgasse *22.5.1940; Gattin von Friedrich Wotawa, unterbrochen. Sie ist über die zu Wien 14., 25 Jahre als Buchhalterin sowie in der Lohn- Hadersdorf-Weidlingau, gehörende Herz- verrechnung einer Steuerberatungskanzlei manskystraße erreichbar, vor 1934 Ferdi- tätig und hat für ihren rührigen freiwilligen nand Hanuschgasse. Rot-Kreuz-Dienst folgende Auszeichnungen erhalten: Silberne (1985) und Goldene → WURZEN Ehrenbrosche der Stadtgemeinde Purkers- Flurbezeichnung südlich des Ortsteiles → dorf (1994), Ehrenzeichen für verdienstvolle Heimbautal. Tätigkeit auf dem Gebiet des Feuerwehr- und Rettungswesens seitens des Landes WURZENHOF NÖ (1998), Goldene Verdienstmedaille des Bauernhof in der → Wurzen, Gemeindege- Roten Kreuzes (1998) und RK-Dienstjahres- biet Wolfsgraben, existiert nicht mehr. Vor abzeichen in Gold (2002). nicht allzu langer Zeit nannte sich auch die WUKOVITS, Karl Gaststätte → Elmerhütte → Heimbautal Wur- Rauchfangkehrermeister, Linzer Straße 12, zenhof. Auch diese Gaststätte existiert *8.5.1939 in Stegersbach, Burgenland, nicht mehr.

——— 337 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Z

ZAHNÄRZTE ZENTRUM DER EVANGELISCHEN Siehe → Ärzte. GEMEINDE Wintergasse 13-15. Nach 46 Jahren ihres ZAUNER, Gerhard, Ing. Bestehens legte die evangelische Gemein- In leitender Stellung bei Wienstrom tätig, de am 14. Oktober 1973 in feierlicher Wei- Speichberggasse 84, *10.4.1959 in Wildal- se den Grundstein für das evangelische Ge- pen, wohnt seit 1987 in Purkersdorf, ist ver- meindezentrum in Purkersdorf. Nach den heiratet und Vater einer Tochter. Er war von Plänen von DI Architekt Rollwagen besteht 1997 bis 1999 Obmann der → SPÖ Purkers- es aus einer Kirche, einem Pfarrhaus sowie dorf und gehört seit 2000 dem hiesigen Ge- entsprechenden Gemeinderäumen und ord- meinderat an. net sich stilistisch gut in das Stadtbild. Es wurde zum Zentrum evangelischen Lebens ZEILINGER, Harald im Wienerwald. → Evangelische Pfarrge- Auch ihm, dem am Landesschulrat tätigen meinde. Inspektionsrat der NÖ Landesregierung, schuldet Purkersdorf Dank für das Zustan- ZETTL, Claudia dekommen des Großprojekts → Gymnasi- Tochter von Franz → Zettl. Siehe → Sporteh- um. Der Gemeinderat hat ihm daher mit Sit- renzeichen in Gold. zungsbeschluss vom 20. Juni 2002 die Sil- ZETTL, Franz berne → Ehrennadel verliehen. Professor, derzeit wohnhaft Wien 3, Geu- ZELINKA, Sonja, Mag. saugasse 8, *6.6.1943 in Wien, wohnte Professorin am Purkersdorfer Gymnasium, von 1975 bis 1989 in Purkersdorf, Linzer mit Zweitwohnsitz daheim in Pressbaum, Straße 31 und unterrichtete an der → Musik- *19.3.1968. Künstlerin in (Öl-)Malerei, schule Purkersdorf seit deren Bestehen von aber auch textilem Gestalten und dem Ar- 1977 bis 1999, da künstlerisch-fachlich be- beiten mit Ton, inspiriert durch weite Rei- stens prädestiniert. Seit seinem 18. Le- sen, insbesondere nach Japan. Ihre Bin- bensjahr am Konservatorium der Stadt dung an Natur und Sport beeinflussen ihren Wien in Ausbildung/ Klavier und Kompositi- Stil in Form und Farbgebung. In der Abstrak- on – Professoren Raupenstrauch und Seitz tion ist ihr die erlebte Realität ebenso be- – schließt er beide Studienrichtungen mit wahrt wie die emotionale Spontanität: farb- Auszeichnung ab, wird – bei eigener reger intensive, dynamisch-lebensfroh-schöne, Konzerttätigkeit, mit Rundfunk- und Fern- temperamentvolle harmonisch bewegte Bil- sehaufnahmen auch im Ausland – 1971 Di- der zwischen Wirklichkeit und Phantasie, rektor der Musikschule Wien-Leopoldstadt aus Pinsel- und Spachteltechnik. Durch und schließlich selbst Professor am Konser- zahlreiche Vernissagen hat sie eine ständig vatorium/Klavier. Von 1978 bis 1983 und wechselnde Anzahl von Verehrern ihrer von 1989 bis 1999 war Zettl Leiter der Mu- Kunst gewonnen, mitunter natürlich auch in sikschule Purkersdorf. Purkersdorf. Seit 1993 ist er Vorsitzender des Wiener Landeswettbewerbs Prima La Musica (vgl. ZENTRALSPARKASSE DER GEMEINDE u. a. Georg → Rothensteiner) und im öster- WIEN reichischen Bundesfachbeirat für Musik der Siehe → Bank Austria Jugend. Als Fachjuror ist er außerdem bei

——— 338 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF zahlreichen in- und ausländischen Wettbe- ZIGEUNERPARK werben tätig. Seit 1995 ist er Abteilungslei- Volkstümliche Bezeichnung für einen einsti- ter am Konservatorium (Abteilung II / Tas- → teninstrumente). gen Rastplatz der Zigeuner am Naturlehr- pfad neben der Kreuzung beginnende → ZIEGELBRENNEREI Deutschwaldstraße → Wienfluss. Nach län- Auf dem → Ziegelfeld befand sich früher gerem Aufenthalt zogen die ungebetenen eine Ziegelbrennerei, die um das Jahr 1800 Gäste über den → Zigeunersteig ab. Heute ihren Betrieb einstellte, jedoch während des stehen hier Ruhebänke und Keramiktafeln Baues der → Westbahn in den Jahren mit Darstellungen heimischer Vögel. Aber 1856-1858 infolge des ungeheuren Materi- mit der Zigeuner-Aura ist auch der Nimbus albedarfs ihre Tätigkeit wieder aufnahm. des Parks verblichen. Er ist unansehnlich Vom → Kranawetter bis zum → Friedhof ist geworden. (Notwendige) Bau- und Holzarbei- lehmiger Boden, der für die Errichtung des ten hinterlassen immer wieder ihre Spuren. Ziegelofens ausschlaggebend war. Lei- stung: 51.500 Ziegel in zwei Bränden. ZIGEUNERSTEIG ZIEGELFELD Die einstmals häufig hier durchziehenden Zigeuner gaben Anlass für diese Benen- Der Hang zwischen dem → Kranawetter im nung. Der Zigeunersteig ist ein Höhenweg → Friedhofsbereich und der Westbahnstre- am Nordabfall des → Speichbergs und führt cke trägt die Bezeichnung Ziegelfeld. Früher von der → Speichberggasse westwärts ins war hier eine → Ziegelbrennerei, später ein → Dambachtal. Verängstigte Kinder hatten Holzlagerplatz. Auf veralteten Plänen ist stets Angst vor den stromernden Zigeunern, noch die Bezeichnung „Holzlegestätte“ zu aber auch Erwachsene wichen ihnen aus ersehen. Das Ziegelfeld ist seit 1918 in ge- und brachten Geflügel und anderes „beweg- ringem Ausmaß besiedelt worden, erst Mit- liches“ Gut beim Herannahen einer Zigeu- te der 30-er Jahre, unter der Amtszeit des nergruppe in Sicherheit. Die Zigeuner zogen Bürgermeisters Johann → Marterbauer, wur- als Pferdehändler und Musikanten, deren de das ganze Gebiet parzelliert und zur Ver- Frauen als Wahrsagerinnen umher und wa- minderung der damaligen Arbeitslosigkeit ren schwer anzusiedeln. Siehe auch → Härt- die → Marterbauerstraße – gebaut. Heute lersfurt. bildet die → Ziegelfeldsiedlung einen be- achtlichen Stadtteil. An der Kehre der → Ro- ZINGERLE, Franz chusgasse befindet sich ein Parkplatz, von wo der → Waldsportpfad seinen Ausgang Priester, *4. 11. 1913 in Innsbruck, war in nimmt. der Zeit vom 28. August 1958 bis 31. Au- gust 1961 populärer Kaplan in Purkersdorf ZIEGELFELDSIEDLUNG und hat hier den Brauch des Sternsingens Im Ziegelfeld mit 1918 begonnene Ansied- aufleben lassen, bei welchem für die Errich- lung, anfangs meist aus Gärten und Wo- tung von Wohlfahrtseinrichtungen in unter- chenendhäusern bestehend. In den Fünfzi- entwickelten Ländern gesammelt wird. Ka- ger Jahren und der Folgezeit ausgebauter plan Zingerle wurde mit Wirkung vom 1. Teil unserer Stadt. September 1961 als Pfarrprovisor nach Stillfried an der March bestellt. Ab 1969 war ZIEGELFELDGASSE er Pfarrer in dieser Gemeinde. Seit Anfang Sie führt von der → Kaiser-Josef-Straße 68 1991 ist er als Pfarrer in Pension und (wie- bei der → Hellbrücke zur → Ziegelfeldsied- der) als Pater Franz in der Gumpendorfer Eu- lung; Zufahrt zum → Waldsportpfad, der bei charistiner-Pfarre St. Ägyd-Mariahilf inkorpo- der → Rochusgasse beginnt. riert.

——— 339 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

ZINGHER, Dr. Karl dorf, dessen Obmann er bis zu seinem Tod Rechtsanwalt, Marterbauerstraße 30, *22. war. 1978 wurde ihm für seine 15-jährige 12. 1909 in Wien, ✝ 6. 4. 2003, seit seinem Tätigkeit als Obmann des Klubs die Silber- 3. Lebensjahr in Purkersdorf daheim. Volks- ne → Ehrennadel der Stadtgemeinde Pur- schule Purkersdorf. Stiftsgymnasium in kersdorf verliehen. 1979 ging er in Pension Melk, Universität Wien mit Aufenthalten in und wurde Ehrenpräsident des Österreichi- England und Frankreich; Promotion 1933, schen Detektivverbandes. anschließend Gerichtsjahr. Anwärterpraxis ZIVILSCHUTZVERBAND, NÖ Salzburg, Anwaltsprüfung in Innsbruck. Diese seit 1961 mit Sitz der Zentrale sowie 1945 beratende Funktion bei der versuch- für Wien und für NÖ in der Bundeshaupt- ten Neugründung der Gemeinde Purkersdorf stadt, ab 1993 für NÖ in Tulln tätige Servi- und Eintragung in die Rechtsanwaltsliste in ce-Einrichtung, die die Bevölkerung im Be- Wien. Seither Rechtsanwalt in Wien, als sol- reich des Selbstschutzes informiert und mo- cher weithin angesehener Experte, und zwar tiviert (über das Verhalten zwischen Eintritt mit seinem Standardwerk Das Mietrecht.Er des Notfalls und Eintreffen von Spezialis- war bis zuletzt als Anwalt tätig, seit Juni ten) und zu Vorsorgemaßnahmen anleitet, 1999 (auch) mit einer „Sprechstelle“ an arbeitet im engen Kontakt mit den Gebiets- seiner Privatadresse. körperschaften. So fungieren über Vor- Dr. Zinghers Vater, Dr. Carl Zingher (*1868 schlag des Gemeinderates seit 1978 (Altge- in Jassy, Rumänien, ✝ 1933), war ein belieb- → ter, immer humorvoll-optimistischer Pur- meinderat) Roland Brauner als Ortsstel- kersdorfer Gemeindearzt. lenleiter und (später Vizebürgermeister) Ing. Franz → Findeis als sein Stellvertreter in die- ZISCHKA, Hans ser Institution. Roland Brauner hat einen Direktor eines Detektivunternehmens. wohn- Strahlenschutzkurs absolviert, die Ab- te Wien 9., Nussdorfer Straße 16, bzw. Pur- schlussprüfung mit Erfolg abgelegt und das kersdorf, Wintergasse 121 (Bungalow 76). Strahlenschutzabzeichen in Bronze erwor- *28. 8. 1916 in Wien, ✝ 1. 8. 1981. Infolge ben; Ing. Findeis einige vom Verband organi- des frühen Ablebens seines Vaters musste sierte Konferenzen und Kurse besucht bzw. er von der Mittelschule weg in das Detektiv- mit Erfolg absolviert. Er ist inzwischen durch unternehmen seiner Mutter eintreten. Ing. Walter → Frisch als Ortsstellenleiter- 1937: Militärdienst. 1938: Überstellung zur Stellvertreter abgelöst worden. Flak. 1946: Heimkehr aus französischer ZÖCHINGER, Leopold Kriegsgefangenschaft. Sofort begann er als Geschäftsführer im Büro seiner Mutter. Manager und Verkaufsleiter, Deutschwald- 1949: Konzession als selbständiger Berufs- straße 96-98, *24. 9. 1955 in Glasbach/ detektiv (nach vorheriger staatlicher Prü- Bezirk Melk; seit frühester Kindheit in Pur- fung). Er gründete mit anderen Berufskolle- kersdorf daheim, seit 1975 verheiratet, Va- gen den Österreichischen Detektivverband, ter von zwei Töchtern und einem Sohn. wo er aufbauend als Funktionär wirkte. Langjährig in der katholischen → Pfarre 1950 erfolgte sein Beitritt zum Österreichi- aktiv, 1987 bis 2002 → Pfarrgemeinderat, schen Wirtschaftsbund, er wurde Funktio- davon 1992 bis 2002 als Stv. Vorsitzender. när der Allgemeinen Innung des Gewerbes, Weiter ehrenamtlich als Mesner, Lektor und wurde weiters Mitglied der Prüfungskom- Kommunionspender, seit 1987 mit Gattin mission für Berufsdetektive, gerichtlich Herta auch in der pfarrlichen Ehevorberei- beeideter Sachverständiger und Berufs- tung tätig. gruppenobmann. 1962: Präsident des Ös- Seit 2000 als Parteifreier im Rahmen der terreichischen Detektivverbandes. 1962: ÖVP-Fraktion Gemeinderat, Umweltgemein- Pachtvertrag → Waldbad Purkersdorf. 1964: derat und (seit 2002) Klimabündnisbeauf- Gründung des → Bungalow-Clubs Purkers- tragter.

——— 340 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

ZUR BACHSTELZE den) und Josef Zurek (wieder) eingesetzt Einst eine Gaststätte in → Deutschwald. wurde (1. Juli 1947 bis 31. August 1954), Vgl. → Huttka, → Gastronomiebetriebe. als Purkersdorfer Ortsvorsteher innerhalb des 14. Wiener Gemeindebezirks, zugleich ZUREK, Josef immer wieder als unbeirrbarer Intervenient Schneidermeister; war Ortsvorsteher, Bür- bei der Besatzungsmacht notwendig. germeister, Vizebürgermeister und Gemein- In der → SPÖ bekleidete er innerhalb dieser derat, wohnte zuletzt Wintergasse 8, *5. 5. Zeit durch Jahre die Funktion eines Bezirks- ✝ 1895, 23.10.1964. In Wien geboren, ver- parteivorsitzenden und Bezirksobmannes brachte er seine Kindheit bei seinen Ver- des Freien Wirtschaftsverbandes der SPÖ. wandten in Mährisch-Neudorf bei Göding in Bundesinnungsmeister-Stv. des Kleiderma- der Slowakei und kehrte dann nach Wien zu- chergewerbes war er auch. rück. Schwerverwundeter des Ersten Welt- kriegs. Er war in beiden Weltkriegen einge- Vom September 1954 bis Mai 1955 stand zogen, nahm nach 1918 seinen Wohnsitz in er dann als vom provisorischen, proporzmä- Purkersdorf und machte sich 1926 selb- ßig zusammengesetzten Gemeinderat frei ständig. Laut Gemeinderatsbeschluss vom gewählter Bürgermeister der inzwischen 30. Oktober 1965 wurde ihm in Würdigung rückgegliederten Marktgemeinde Purkers- seiner Verdienste, insbesondere während dorf vor, 1955 bis 1960 war er Vizebürger- der Besatzungszeit 1945 bis 1955 post- meister. Taktik bewies er auch hernach im hum die → Ehrenbürgerschaft der Gemeinde Gemeinderat: Für die GR-Wahlen 1960 stell- Purkersdorf verliehen. te er eine eigene (Namens-)Liste auf und ge- Josef Zurek wurde am 12. April 1945 an die wann mit 343 Stimmen drei Mandate. Von Spitze einer provisorischen Gemeindever- 1960 bis zu seinem Tode bekleidete er tretung gestellt, zumal er Russisch ver- dann die Funktion eines Obmanns des Ge- stand. In dieser Zeit glich Purkersdorf einem meinde-Kontrollausschusses. Heerlager, die Befreier ließen sich häuslich Gleich den Stadtsaalwidmungen beschloss nieder, schlachteten und kochten üppig auf, der Gemeinderat am 29. September 1994 indessen die Purkersdorfer hungerten, wie die Benennung: Josef-Zurek-Weg in Neu Pur- alles 1945. Zurek setzte sich dafür ein, kersdorf. Dieser führt von der Tullnerbach- dass die Bevölkerung wieder mit Brot, Ge- straße 55 über die der → Fußgängerbrücke müse, Fleisch und Kartoffeln versorgt wur- über die B44 im kleinen gleichende Wien- de. Es gab eine öffentliche Küche, in der flussbrücke – nach dem Hochwasser 1997 täglich 400 Personen ausgespeist wurden. (vgl. → Überschwemmungen) mit Jahresbe- Die Bemühungen um die Lebensmittelver- ginn 1999 stabil und geschmackvoll neu er- sorgung und vieles mehr brachten Zurek im- baut – zum Ortsende der → Postsiedlung. mer wieder in Kontakt mit der Besatzungs- macht, was viel Mut erforderte. Obwohl die Siehe → Ehrengräber. Sein Schwiegersohn ersten Wahlen im Herbst 1945 eine Absage war Ing. Walter → Schneeweiß. an die Kommunisten erbrachten, gaben sich diese nicht geschlagen. Zurek musste ZWICKL, Elisabeth weichen (31. Juli 1946). Ein Kommunist schwang sich zum Bezirksvorsteher eines Donauland-Betreuerin i. R., Süßfeldstraße Wiener Gemeindebezirkes 14a auf; es be- 10, *29. 9. 1932. Für ihre fast 20-jährige durfte langwieriger multilateraler Verhand- selbstlose Mithilfe in der → Bücherei, insbe- lungen von österreichischen und sowjetrus- sondere der Betreuung der jugendlichen Le- sischen Stellen, bis es zu einer friedlichen, ser, verlieh ihr der Gemeinderat mit Be- einvernehmlichen Ersatz-„Lösung“ für Pur- schluss vom 30. September 1999 die Sil- kersdorf kam (→ Groß-Wien, → Randgemein- berne → Ehrenbrosche.

——— 341 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

QUELLENSTOFF / LITERATUREINBLICK

Eine komplette Übersicht der von mir heran- Fassbinder/Büttner: Burgen und Schlösser gezogenen bzw. zur Verfügung gestandenen in NÖ / Mödling – Purkersdorf – Klos- Nachschlagbehelfe zu Purkersdorf-Stichwort terneuburg, 1966/88 und Purkersdorf Ortsgeschichte ergibt sich Feigl, Helmut: Siedlungsnamen NÖ, 1986 bereits aus den entsprechenden Angaben Fuchs/Matzka/Novotny: Purkersdorf in al- in den Büchern/Broschüren Die Wiener- ten und neuen Ansichten, 1980 waldstadt von A-Z (1993), Kleine Ortsge- schichte I (1996) und Kleine Ortsgeschichte Fuka, Alois: Büchlein über Purkersdorf und II (1999). Zusammen mit den zusätzlich für seine Umgebung, 1869 die jetzige Produktion Stichwort Purkers- Gründler, Johannes: 100 Jahre Bezirks- dorf, die Wienerwaldstadt von A-Z, Stand hauptmannschaften in Österreich, Ostern 2003, einschlägigen Behelfen seien 1970 im Folgenden die wichtigsten all dieser Un- Gutkas, Karl: Landeschronik NÖ, 1990 terlagen alphabetisch angeführt. Heßle, Karl: Purkersdorfer Pfarrbote, A – Literatur 1948ff (weitergeführt von Konsistorial- rat Josef Gottinger) Arnberger/Wismeyer: Ein Buch vom Wie- nerwald, 1952 Hlundt, Friedrich A. Graf von: Das Capitular des Klosters Ebersberg, 1879 Atzinger, Franz: Purkersdorf, eine Bilderfol- ge, 1930 Hoffmann/Stekl: Österreichisches Städte- buch – Die Städte Niederösterreichs / Axmann, Albin: Purkersdorf von A bis Z, Purkersdorf, 1976 1980 Jahne, Josef: Heimatkunde des Politischen Boltz, Raimund: Die Wienerwaldstadt Pur- Bezirks Hietzing-Umgebung für Schule kersdorf – Ortsbild und Gewerbe im und Haus, 1911 Wandel der Zeit, 1992 Kalchhauser, Wolfgang: Geheimnisvoller Brückler, Theodor: Geschichte der Pfarre Wienerwald, 1997 Pressbaum, 1983 Kalchhauser, Wolfgang: Mystischer Wiener- Bühl, Josef: Heimatkunde des Politischen wald, 1999 Bezirkes Hietzing-Umgebung, 1901 Kleindel/Veigl: Das große Buch der Öster- Calvi, Primo: Darstellung des Politischen reicher, 1987 Bezirkes Hietzing-Umgebung, 1901 Kurz, Karl: Gedenkbuch der Gemeinde Pur- Czernoch, Alfred: Heiteres Spechtakuläres kersdorf, 1855 (fortgesetzt von den Purkersdorf, 1984 Chronisten bis in unsere Zeit) Drexler, Ludwig: 50 Jahre Evangelische Lentsch, Brigitte: Westliche Vorortebildung Pfarre Purkersdorf, 1977 von Wien, 1970 Elsinger/Czernoch (VFV): Naturlehrpfad Lukan, Karl: Das Wienerwaldbuch, 1980 Stadtgemeinde Purkersdorf, Niederös- Matzka, Franz: Die Postkutsche / Mittei- terreich 1971/72 lungen des Purkersdorfer Heimatmu- Elsner, Franz Xaver: Pfarrliches Gedenk- seum, 1966 ff. buch, 1842 (fortgesetzt von den r. k. Maurer, Hans: Purkersdorf – Stadterhe- Pfarrherren bis heute) bung, Festschrift, 1967

——— 342 ——— KURT SCHLINTNER ·STICHWORT PURKERSDORF

Novotny, Günter: Über 425 Jahre Post in B – Quellenhilfe Purkersdorf, 1985 Opll, Ferdinand: Nachrichten aus dem mit- Abgesehen von Publikationen des Vereins telalterlichen Wien, 1995 für Landeskunde von NÖ und dem Katalog Oswald / Waldhauser: Stichwort Niederös- des NÖ Landesmuseums haben sich als terreich, 1988 gleichermaßen ergiebig erwiesen: Protokol- le der Orts-, Markt- und Stadtgemeinde Pur- Rauchensteiner, Manfried: Der Krieg in kersdorf sowie Bekanntmachungen, Aus- Österreich ´45, 1995 sendungen, Ankündigungen, Sonderausga- Schachinger, Anton: Der Wienerwald, 1934 ben „von Amts wegen“ bzw. von Einrichtun- Schöffel, Josef: Erinnerungen aus meinem gen der Gemeinde. Und darüber hinaus zu Leben, 1905 Veranstaltungen von wem auch immer. Twerdy, Wilhelm: Beiträge zur Geschichte des Wienerwaldes, 1999 Viele Jubiläums- und Festschriften, auch wieder von der Gemeinde oder Behörden, Vormaurer / Weiß: Gablitz im Antlitz seiner von Institutionen, Vereinen usw. Nachrich- Geschichte, 1993/94 ten aus Printmedien (parteigebunden wie Weigl, Heinrich: Historisches Ortsnamen- ungebunden), örtlichen Charakters gleich buch von NÖ, 1964/73 Regionalorganen, Wochenblättern, Tages- Wiesner, P. Klemens: Geschichte des Wie- zeitungen. Und noch unausgegoren: nerwaldes, 1967 (Lokal-)Fernsehen. Und zu allem unverzicht- Winna, Friedrich: 250 Jahre Wallfahrtskir- bar: Einzelpublikationen oder Informations- che Maria Purkersdorf, 1977 schriften aus Gemeinschaftsassistenz,... Winna, Friedrich: 850 Jahre Purkersdorf, 1980 Winna, Friedrich: Purkersdorfer Häuser- C „Mündliche Überlieferung“ chronik, 1983 Winna, Friedrich: Die 1000-jährige Ge- Las not least: Augenzeugenberichte und schichte des Wienerwaldes, 2000 selbst Erlebtes als organische Ergänzung Ziah, Karl: Unvergängliches Wien, 1964 und Abrundung des Ganzen.

——— 343 ———

Im Mittelpunkt des Purkersdorfer Soziallebens:

Das SeneCura Sozialzentrum Purkersdorf

Mitten in der Stadt entsteht in der Bahnhofstraße 2 das neue SeneCura Sozialzentrum Purkersdorf:

 77 Pflegebetten, größtenteils in Einzelzimmern  Intensiv-Pflegestation für Wachkoma-Patienten  Tages-, Kurz- und Übergangspflege  Neurologische Praxis  Kindergarten mit Hort

Nähere Informationen: Tel. 01 / 585 61 59-11 www.senecura.at Dr. Günther Fuchs Dr. Andreas Reim Notariat Purkersdorf Hauptplatz Nr. 3 A-3002 Purkersdorf Tel. +43/2231/67766 Fax +43/2231/67766-6 office @ fuchs-reim.at www.fuchs-reim.at

Transportunternehmen Komm.-Rat HANS REINBOLD

PROBLEMSTOFFENTSORGUNG STRASSEN-KANALREINIGUNG MÜLLABFUHR TELESKOPARBEITSBÜHNEN mit Knickarm MARCHSANDGEWINNUNG CONTAINERDIENST SILO-ESTRICH BAUSCHUTT-ASPHALT-RECYCLING

A-2291 LASSEE HAUPTPLATZ 6 TELEFON 02231/2401, 2236, FAX 02231/2389

Die Bank zum Erfolg.

Dieses Buch wurde von der Filiale Purkersdorf unterstützt. Tel. 050505/36861

Energiecomfort realisiert das Projekt

BIOWÄRME PURKERSDORF

1020 Wien, Obere Donaustraße 63 Tel.: 01/313 17-0 www.energiecomfort.at