Bewertung Des Liniennetzentwurfs Der Braunschweiger Verkehrs AG
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Verein zur Förderung bürgernaher Stadtplanung e.V. Braunschweig, 12. Juni 2008 Bewertung des Liniennetzentwurfs der Braunschweiger Verkehrs AG Das braunschweiger forum begrüßt den vorgelegten Liniennetzentwurf der Braunschweiger Verkehrs AG. Er stellt im Vergleich zum Netzentwurf aus dem Jahr 2006 eine inhaltlich deutliche Weiterentwicklung dar. Zukünftig werden Taktveränderungen im Tagesverkehr vermieden. Der Fahrplan wird insgesamt einfach merkbar. Nichts ist schlimmer im Nahverkehr, als wenn Kundinnen und Kunden ständig nach den Abfahrtszeiten recherchieren müssen. Zukünftig gibt einen Takt für den Früh-, Abend,- und Spätverkehr sowie einen im Normalverkehr. Grundsätzlich steht der Entwurf im Spannungsfeld einerseits Neukunden für den öffentlichen Nahverkehr durch Angebotssteigerungen bzw. kürzere und direktere Linienwege zu gewinnen und andererseits Bestandkunden durch Angebotsminimierungen zu verlieren. Insgesamt wird das Leistungsangebot der Braunschweiger Verkehrs AG nicht erhöht, sondern stellt ausschließlich eine Umverteilung der vorhandenen Leistung dar. Das neue Liniennetz der Braunschweiger Verkehrs AG wird deutlich übersichtlicher. Die Anzahl der Linien im Vergleich zum vorhandenen Netz wird verringert. Die Metrolinien verkehren in einem attraktiveren Takt. Durch möglichst direkte Fahrten aus den Vororten in die Innenstadt sollen Fahrzeiten verkürzt und zusätzliche Fahrgäste gewonnen werden. Leider ist aus den Liniennummer mit Ausnahme der „M“-Linien nicht ersichtlich ob es sich um eine Zubringerlinie oder eine Linie im Schülerverkehr handelt. Ein Liniennetz kann nur für die Gesamtstadt entwickelt und bewertet werden. Es ist aus Sicht der Bezirksstadträte richtig, vor allem das Angebot in ihrem Zuständigkeitsbereich zu bewerten. Das braunschweiger forum warnt jedoch davor, in die Diskussion einzelner Linien einzusteigen. Eine Änderung, die für den einen Stadtbezirk zum Vorteil wird, kann den Fahrgästen des nächsten Bezirks bereits zum Nachteil sein. Aus diesem Grund sollten sich die Stadtbezirke darauf konzentrieren, Mindeststandards zur Bedienung einzelner Streckenabschnitte zu definieren und die Braunschweiger Verkehrs AG aufzufordern, diese Bedienungsstandards umzusetzen. Das braunschweiger forum legt mit dieser Bewertung einige Verbesserungsvorschläge vor. Insgesamt ist unser Bemühen, die Gesamtstruktur des Netzvorschlags nicht zu zerstören und durch gezielte Veränderungen in Einzelbereichen Verbesserungen zu erfahren. Die konkreten Änderungsvorschläge werden auf den nachfolgenden Seiten kurz erläutert. Die Grundlagen des Bürgerfahplans sowie den Netzentwurf des braunschweiger forums können im Internet unter www.bs-forum.de eingesehen werden. Am Donnerstag, 19. Juni 2008 präsentiert das braunschweiger forum seinen Bürgerfahrplan öffentlich und wird auch die Pläne der Braunschweiger Verkehrs AG vorstellen und kommentieren. Donnerstag 19. Juni 2008 20 Uhr, Raum G2 Brunsviga (Karlstraße 35) www.bs-forum.de 1 Kommentar Liniennetz BSVAG Das Metroliniennetz Grundsätzlich ist es richtig Hauptlinien auf den wichtigsten Streckenabschnitten zu definieren und diese in einem dichten Takt fahren zu lassen. Das neue Liniennetz der Braunschweiger Verkehrs AG entspricht in etwa der bis 1998 gefahren Netzstruktur. Dieses Netz wird montags bis freitags zwischen 6h und 20h sowie samstags zwischen 9h und 19h mindestens in einem 15 Minutentakt befahren. „Mindestens“ bedeutet, dass einzelne Abschnitte in nachfragestarken Zeiten verdichtet werden. Das braunschweiger forum schlägt vor: Die regelmäßig erfolgenden Taktverdichtungen müssen im Fahrplan gekennzeichnet werden. Aktuell finden sich in den Fahrplänen die Einsatzwagen zum Ärger vieler Fahrgäste nicht wieder. Große Teile des Metronetzes werden auch im Nachtverkehr bedient, das heißt zum Anschluss zur Minute 0 am Rathaus. 2 Kommentar Liniennetz BSVAG Weder der aktuelle Fahrplan noch der vorgestellte Fahrplanentwurf garantieren, dass Reisende mit Ankunft des letzten Fernzuges aus Stuttgart und Frankfurt um 23h mit öffentlichen Verkehrsmitteln adäquat nach Hause oder die Innenstadt kommen. Aufgrund des ab 23h gefahrenen Stundentaktes beträgt die Wartezeit auf die nächste Stadtbahn am Hauptbahnhof zum nächsten Rathausanschluss 50 (!) Minuten. Kein gutes Aushängeschild für eine Großstadt – die noch dazu Kongressstadt werden möchte – nach Außen. Das braunschweiger forum schlägt vor: Grundsätzlich wird der 30 Minutentakt im Abendverkehr bis 0 Uhr gefahren und somit eine adäquate Abreise auch aus den letzten Fernzügen geboten. Der so genannte „große Anschluss“ am Rathaus erfolgt zu den Minuten 00 und 30, letztmalig um 0 Uhr, danach freitags zusätzlich um 1h, samstags um 1h und 2h. Der so genannte „kleine Anschluss“ erfolgt zu den Minuten 15 und 45, letztmalig um 23.15h Das Metronetz stellt eine hohe Angebotsqualität dar. In einigen Bereichen erfolgt durch eine Überlagerung mehrere Metrolinien eine sehr hohe Angebotsdichte, die in vielen Bereichen, etwa entlang der Hamburger Straße, der Münchenstraße in die Weststadt oder auf dem Ring sinnvoll ist. Überangebote entstehen aus Sicht des braunschweiger forums auf folgenden Abschnitten (blau eingezeichnet): - dem nördlichen Abschnitt des Hagenrings mit den Linien M13, M16 und M19. Zusätzlich fährt über die Gliesmaroder Straße die M3. - Radeklint und dem angrenzenden Gebiet der Celler Straße Gleichzeitig werden der Bereich der östlichen Kastanienallee sowie der Bereich entlang des Madamenwegs vom Hauptliniennetz abgekoppelt. Es gilt hier, die vorhandenen Fahrgäste nicht zu verlieren. Der Fahrzeitverkürzung aus Querum mit der Linienführung über die Hans-Sommer-Straße soll dort zu Fahrgastgewinnen führen. Die Fahrgastgewinne stehen unserer Meinung nach nicht im Verhältnis zu den Fahrgastverlusten im Bereich Kastanienallee. Das braunschweiger forum schlägt: Die Linienführung der 13 wird kostenneutral auf der Kastanienallee belassen. Das westliche Ringgebiet verliert nach aktuellen Planungen ebenfalls die Linie 13. Das braunschweiger forum schlägt vor: Der östliche Abschnitt des Madamenwegs profitierte durch eine Verlegung der M11 über die Haltestellen Goslarsche Straße und Tuckermannstraße. Eine Fahrzeitverlängerung für Fahrgäste nach Lehndorf, Kanzlerfeld und Lamme entstünde dabei nicht. Zusätzlich wird die Linie eher beschleunigt, weil die staugefährdete Celler Straße umfahren wird. Die Linie würde insgesamt auf dem Gesamtlinienweg pünktlicher. Änderungen im Metro-Tram-Netz Zusätzlich zur Metrolinie M1 nach Stöckheim soll eine verstärkende Tramlinie 6 eingeführt werden. Wir halten das damit gefahrene Angebot für Stöckheim bei derzeitiger Nachfrage für zu hoch. Ein gleichmäßiger 15 Minutentakt ist für Stöckheim adäquat und ausreichend. Es stellt ein attraktives Angebot dar, dass auch neue Fahrgastpotentiale erschließt. Die eingesparte Leistung soll nach Wunsch des braunschweiger forums wie folgt im Stadtbahnnetz eingesetzt werden: Das braunschweiger forum schlägt vor: Die Metrolinie M2 verkehrt tagsüber direkt über die Wolfenbüttler Straße in die Innenstadt. Der Heidberg ist in dieser Zeit über die Buslinie 431 direkt mit dem Hauptbahnhof verbunden. Außerhalb der Betriebszeit der Buslinie 431 verkehrt die M2 über den Hauptbahnhof (was im Zielschild selbstverständlich vermerkt wird!). Mit dieser Lösung erhält die Haltestelle Leisewitzstraße eine attraktive Anbindung im Tagesverkehr und der Heidberg eine schnelle Anbindung an die Innenstadt. 3 Kommentar Liniennetz BSVAG Die eingesparte Leistung der Tramlinie 6 wird montags bis freitags in Verstärkerfahrten der Linie M1 zwischen Hauptbahnhof und Stadion sowie in eine neue Linie zwischen Hauptbahnhof und Weststadt über den Kennedy Platz gegeben. Die neue Linie ersetzt damit den fehlenden Ringschluss zwischen Hauptbahnhof und Cyriaksring. Die Ringbuslinie Das braunschweiger forum begrüßt grundsätzlich die deutlich bessere Anbindung des Westbahnhofs. In diesem Bereich (Hugo-Luther-Straße, Jahnstraße, Hebbelstraße) wohnen viele Menschen, die auf die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel angewiesen sind. Sie haben zukünftig deutlich kürzere Fußwege zur Bushaltestelle. Die aktuelle Buslinie 439 verkehrt nur im Tagsverkehr und sonntags gar nicht. Eine Taktverdichtung auf einen 10 Minutentakt stellt einen Systembruch dar. Das gesamte Liniennetz der Braunschweiger Verkehrs AG basiert auf einem 15 Minutentakt, womit gewohnte Umsteigevorgänge ausgerechnet in der Hauptverkehrszeit durcheinander geraten. 4 Kommentar Liniennetz BSVAG Das braunschweiger forum schlägt vor: Auf der Ringbuslinie M19 wird in der Hauptverkehrszeit eine Takthalbierung auf 7,5 Minuten vorgesehen. Das braunschweiger forum schlägt vor: Damit fehlt der Ringlinie der Lückenschluss zwischen Cyriaksring und Hauptbahnhof über den Kennedy Platz. Das braunschweiger forum spricht sich auch weiterhin gegen einen Parallelverkehr zwischen Bus und Stadtbahn aus. Aus diesem Grund plädieren wir auf diesem Abschnitt mindestens im Tagesverkehr für einen Stadtbahnverkehr. Die neue Linie 6 verkehrt nach unserer Vorstellung vom Hauptbahnhof über Kennedy Platz und Friedrich-Wilhelm-Platz in die Weststadt zur Endhaltestelle Weserstraße. 5 Kommentar Liniennetz BSVAG 6 Kommentar Liniennetz BSVAG M2 verkehrt im Tagesverkehr direkt über die Wolfenbüttler Straße in die Innenstadt. Damit wird die Haltestelle Leisewitzstraße gut an das Stadtbahnnetz angebunden. Während dieser Zeit garantiert die Buslinie 431 eine Direktanbindung vom Heidberg zum Hauptbahnhof über die Salzdahlumer Straße. Im Früh- und Abendverkehr sowie an sonn- und feiertagen verkehrt die