Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen I

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis ...... I Tabellenverzeichnis ...... III Abbildungsverzeichnis ...... IV Abkürzungsverzeichnis ...... V Anlagenverzeichnis ...... VIII

1 Einführung ...... 1 2 Verkehrspolitische Ziele im SPNV ...... 3 2.1 Rechtliche Rahmenbedingungen ...... 3 2.2 Öffentlicher Personennahverkehr auf Ebene des Bundes ...... 4 2.3 Öffentlicher Personennahverkehr auf Ebene des Landes ...... 5 2.4 Zielsetzungen gem. ÖPNV-Gesetze ...... 10 3 Erfolgreiche SPNV-Angebote in Deutschland ...... 12 3.1 Beispiele aus der Literatur ...... 12 3.2 Vergleich der Beispielangebote ...... 14 4 Auswahl von Vergleichsstrecken anhand Thüringer Gegebenheiten .... 20 4.1 Beschreibung des Untersuchungsraums Thüringen...... 20 4.1.1 Siedlungsstruktur ...... 20 4.1.2 Schienenpersonennahverkehr ...... 22 4.2 Übertragbarkeit der SPNV – Angebote ...... 27 5 Vorstellung vergleichbarer SPNV - Angebote ...... 29 5.1 Usedomer Bäderbahn ...... 30 5.1.1 Siedlungsstruktur ...... 30 5.1.2 Eisenbahninfrastruktur ...... 31 5.1.3 Eisenbahnfahrzeuge ...... 32 5.1.4 Tarifwesen...... 34 5.1.5 Marketingmaßnahmen ...... 35 5.1.6 Entwicklung der Fahrgastzahlen ...... 35 5.1.7 Angebotsplanung ...... 37 5.2 Prignitzer Eisenbahn ...... 41 5.2.1 Siedlungsstruktur ...... 42

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5.2.2 Eisenbahninfrastruktur ...... 43 5.2.3 Fahrzeuge ...... 45 5.2.4 Tarifgestaltung ...... 46 5.2.5 Marketing ...... 47 5.2.6 Entwicklung der Fahrgastzahlen ...... 47 5.2.7 Angebotsgestaltung ...... 48 5.3 Burgenlandbahn ...... 49 5.3.1 Siedlungsstruktur ...... 50 5.3.2 Eisenbahninfrastruktur ...... 51 5.3.3 Fahrzeuge ...... 52 5.3.4 Tarifgestaltung ...... 53 5.3.5 Marketing ...... 53 5.3.6 Entwicklung der Fahrgastzahlen ...... 54 5.3.7 Angebotsplanung ...... 55 5.4 Erfurter Bahn ...... 56 5.4.1 Siedlungsstruktur ...... 57 5.4.2 Eisenbahninfrastruktur ...... 60 5.4.3 Fahrzeuge ...... 61 5.4.4 Tarifgestaltung ...... 62 5.4.5 Marketing ...... 62 5.4.6 Entwicklung der Fahrgastzahlen ...... 63 5.4.7 Angebotsgestaltung ...... 63 6 Bewertung der Maßnahmen und Empfehlungen ...... 65 6.1 Übersicht typischer Maßnahmen erfolgreicher EVU...... 65 6.2 Analyse und Identifizierung erfolgreicher Maßnahmen ...... 67 6.3 Empfehlung für den SPNV in Thüringen ...... 70 7 Zusammenfassung ...... 73

Literaturverzeichnis ...... 76

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Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Die ÖPNV-Gesetze der Länder ...... 6 Tabelle 2: SPNV - Aufgabenträger und deren Organisation nach Bundesländern . 8 Tabelle 3: Inhaltlicher Vergleich der ÖPNV-Gesetze ...... 11 Tabelle 4: Erfolgreiche SPNV-Angebote nach FIS und Allianz pro Schiene e.V. . 13 Tabelle 5: Übersicht erfolgreicher SPNV-Angebote ...... 15 Tabelle 6: Betreiberübersicht und Fahrgastentwicklung ...... 16 Tabelle 7: Definitionen der Siedlungsstruktur ...... 17 Tabelle 8: Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Siedlungsstruktur ...... 19 Tabelle 9: Vergleich des Bundesdurchschnitt mit Thüringen ...... 20 Tabelle 10: Siedlungsstruktur in Thüringen ...... 21 Tabelle 11: Vergleich der SPNV-Angebote anhand der Siedlungsstruktur in Thüringen ...... 28 Tabelle 12: Vergleich der Siedlungsstruktur auf dem Verkehrsgebiet der UBB .... 31 Tabelle 13: Fahrplantaktangabe im Sommerfahrplan 2007 der UBB ...... 39 Tabelle 14: Vergleich der Siedlungsstruktur auf dem Verkehrsgebiet der PEG ... 43 Tabelle 15: Vergleich der Siedlungsstruktur auf dem Verkehrsgebiet der BLB .... 51 Tabelle 16: Siedelungsstruktur der durchfahrenen Landkreise...... 58 Tabelle 17: Vergleich der Siedlungsstruktur auf dem Verkehrsgebiet der EIB ..... 59 Tabelle 18: Überblick der durchgeführten Maßnahmen unterteilt nach EVU ...... 66 Tabelle 19: Ranking auf Basis des Fahrgastwachstums ...... 67 Tabelle 20: Gemeinsamkeiten und Unterschiede hinsichtlich der durchgeführten Maßnahmen ...... 68

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Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Entwicklung der Zugkilometer in Thüringen ...... 23 Abbildung 2: Entwicklung der Marktanteile im SPNV-Markt Thüringen ...... 24 Abbildung 3: Prozentuale Aufteilung der SPNV-Verkehrsleistung nach EVU ...... 25 Abbildung 4: Streckennetz der Usedomer Bäderbahn ...... 30 Abbildung 5: Der modernisierte Schienenbus BR VT 771 ...... 33 Abbildung 6: Verbrennungstriebwagen der Baureihe 646 ...... 33 Abbildung 7: Fahrzeugaufbau des Triebwagens VT 646 ...... 34 Abbildung 8: Fahrgastentwicklung der Usedomer Bäderbahn ...... 36 Abbildung 9: Fahrplangefüge des Winterfahrplans 2006/07 der UBB ...... 38 Abbildung 10: Fahrplangefüge des Sommerfahrplans 2007 der UBB ...... 41 Abbildung 11: Die Strecke der Prignitzer Eisenbahn GmbH ...... 42 Abbildung 12: Triebwagen der BR 798 ...... 45 Abbildung 13: Triebwagen der VT 650 ...... 45 Abbildung 14: Touchscreen- Fahrkartenautomat ...... 46 Abbildung 15: Rollstuhlfahrerrampe ...... 46 Abbildung 16: Fahrgastentwicklung der Prignitzer Eisenbahn ...... 48 Abbildung 17: Die untersuchte Strecke der Burgenlandbahn ...... 49 Abbildung 18: Triebwagentyp LVT/S ...... 52 Abbildung 19: Touchscreen-Fahrkartenautomat ...... 52 Abbildung 20: Fahrgastentwicklung der Burgenlandbahn ...... 55 Abbildung 21: Die Strecke der Erfurter Bahn GmbH ...... 57 Abbildung 22: Grundrisszeichnung des RegioShuttle ...... 61 Abbildung 23: Triebwagen RegioShuttle ...... 62 Abbildung 24: Triebwagen ITINO ...... 62

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Abkürzungsverzeichnis

BayÖPNVG Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr in Bayern BLB Burgenlandbahn BOB Bayrische Oberlandbahn GmbH BR Baureihe BremÖPNVG Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr im Land CAN Cantus Verkehrsgesellschaft mbH DB Deutschen Bahn AG EBO Eisenbahn Bau und Betriebsordnung EG-VO 1191/69 g.F. Verordnung des Rates Nr. 1191/69 vom 26. Juni 1969 über das Vorgehen der Mitgliedsstaaten bei mit dem Begriff des Öffentlichen Dienstes verbundenen Verpflichtungen auf dem Gebiet des Eisenbahn-, Straßen- und Binnenschiffsverkehr vom 26. Juni 1969 in der Fassung der Verordnung Nr. 1893/91 vom 20. Juni 1991 EIB Erfurter Bahn GmbH EIU Eisenbahninfrastrukturbetreiber EVU Eisenbahnverkehrsunternehmen EW Einwohner EW/km2 Einwohnerdichte FEG Freiberger Eisenbahngesellschaft mbH FIS Forschungs-Informations-System für Mobilität, Verkehr und Stadtentwicklung HLB Hessische Landesbahn GmbH HSB Harzer Schmalspurbahnen GmbH MIV motorisierten Individualverkehr NBE Nordbahn Eisenbahngesellschaft mbH & Co. KG NE-Bahn nicht bundeseigenen Eisenbahn NNVG Niedersächsisches Nahverkehrsgesetz NVG Landesgesetz über den öffentlichen Personennahverkehr

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NVS Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH NWB Nordwestbahn GmbH OBS Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn GmbH ÖPNV Öffentlichen Personennahverkehrs ÖPNVG Gesetz über die Planung, Organisation und Gestaltung des öffentlichen Personennahverkehrs ÖPNVG Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr im Land ÖPNVG Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr in Hessen ÖPNVG Gesetz über den Öffentlichen Personennahverkehr im ÖPNVG Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr im Freistaat Sachsen ÖPNVG Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr in Schleswig-Holstein ÖPNVG LSA Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr im Land Sachsen-Anhalt ÖPNVG M-V Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr in Mecklenburg-Vorpommern ÖPNVG NRW Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr in Nordrhein-Westfalen ÖPNV-Gesetz Gesetz über die Aufgaben und die Weiterentwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs im Land PEG Prignitzer Eisenbahn GmbH Pkw Personenkraftwagen Pkw/EW Pkw-Verfügbarkeit Pkw/km2 Pkw-Dichte RegG Gesetz zur Regionalisierung des öffentlichen Personennahverkehrs RL 91/440/EWG Richtlinie des Rates vom 29. Juli 1991 zur Entwicklung der Eisenbahnunternehmen in der Gemeinschaft

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SPNV Schienenpersonennahverkehr STB Süd Thüringen Bahn GmbH StPNV straßengebundenen ÖPNV ThürÖPNVG Thüringer Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr UBB Usedomer Bäderbahn GmbH VGB Vogtlandbahn GmbH VT Verbrennungstriebwagen WEG Württembergische Eisenbahn Gesellschaft mbH Zkm Zugkilometer

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Anlagenverzeichnis

Anlage 1: Siedlungsstruktur in Deutschland ...... 90 Anlage 2: SPNV-Liniennetz mit Taktangabe in Thüringen ...... 92 Anlage 3: Berechnung des Durchschnittsalters der RegioShuttle ...... 94 Anlage 4: Sommerfahrplan 2007 der Usedomer Bäderbahn GmbH ...... 96 Anlage 5: Winterfahrplan der 2006/ 07 der Usedomer Bäderbahn ...... 99 Anlage 6: Fahrplan der Prignitzer Eisenbahn ...... 102 Anlage 7: Fahrplan der Burgenlandbahn ...... 104 Anlage 8: Berechnung Pkw-Dichte, Pkw-Verfügbarkeit und Einwohnerdichte.... 106 Anlage 9: Berechnung des mittleren Haltestellenabstands ...... 112 Anlage 10: Fahrplan der Erfurter Bahn ...... 116

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1 Einführung

In Folge der Regionalisierung des Öffentlichen Personennahverkehrs1, wurde den Ländern die Aufgabenhoheit über den ÖPNV übertragen. Somit planen, organisieren und finanzieren die Länder ihren ÖPNV eigenständig. Hierfür erhielten die Länder Finanzmittel vom Bund zur Finanzierung ihrer Verkehrsleistung im öffentlichen Personennahverkehr. Diese Mittel wurden in den letzten Jahren gekürzt. Im Jahr 2008 werden diese gekürzten Mittel nochmals um 100 Mio. Euro gekürzt.

Durch die Kürzung der Finanzmittel ist der Thüringer Nahverkehr direkt betroffen. Um dieses Finanzierungsdefizit zu kompensieren, werden unattraktive Schienenpersonennahverkehrsangebote2 bzw. einzelne Züge gestrichen.

Mit Hilfe dieser Diplomarbeit sollen erfolgreiche SPNV-Angebote aus Deutschland identifiziert werden und diese auf eine mögliche Übertragbarkeit auf Thüringen überprüft werden. Ziel ist hierbei Handlungsempfehlungen für den gesamten Thüringer SPNV zu treffen. Grundlage dieser Empfehlungen sind die Maßnahmen, welche die EVU durchgeführt haben.

In einem nachfolgenden Projekt könnten hieraus Maßnahmen bzw. Maßnahmenpakete für Thüringer Eisenbahnverkehrsunternehmen3 abgeleitet werden, um die Attraktivität ihrer SPNV-Strecken zu erhöhen und damit die Wirtschaftlichkeit des Angebotes.

Im Kapitel 2 werden die rechtlichen Rahmenbedingungen näher untersucht. Hierbei werden die Vorgaben der Europäischen Union und die daraus entstehenden Folgen für Bund und Länder untersucht. Im Anschluss wird untersucht wie sich Bund und Länder zum öffentlichen Personennahverkehr aufstellen. Hierbei werden u.a. die ÖPNV-Gesetze der Länder betrachtet.

1 nachfolgend ÖPNV 2 nachfolgend SPNV 3 nachfolgend EVU Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 2

Im Kapitel 3 werden erfolgreiche SPNV-Angebot aus Deutschland vorgestellt. Diese ausgewählten Angebote wurden bereits im Vorfeld dieser Diplomarbeit durch andere Institutionen identifiziert.

Die Thüringer Rahmenbedingungen, insbesondere das SPNV-Infrastrukturnetz, die Eisenbahnverkehrsunternehmen, die Siedlungsstruktur und das SPNV-Angebot werden im Kapitel 4.1 näher betrachtet. Im Kapitel 4.2 werden die erfolgreichen EVU die den Thüringer Verhältnissen entsprechen ausgewählt. Hierfür werden die Siedlungsstrukturen, welche die einzelnen EVU auf ihrem Heimatstrecken durchfahren den Thüringer Siedlungsstrukturen gegenübergestellt. Im Kapitel 5 werden die vier SPNV-Angebote, die den Thüringer Verhältnissen gem. Kapitel 4.2 entsprechen, vorgestellt. Schwerpunkt der Betrachtung liegt hierbei auf den durchgeführten Maßnahmen im Bereich: Marketing, Tarifwesen, Angebotsgestaltung, Fahrplanwesen, Infrastruktur und der Fahrzeuge.

Diese Ergebnisse werden im Kapitel 6 den beteiligten EVU gegenübergestellt. Hierbei werden die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Maßnahmen dargestellt. Durch ein Ranking der vier EVU, die den Thüringer Verhältnissen entsprechen, werden die beiden erfolgreicheren EVU ermittelt.

Durch einen Vergleich der durchgeführten Maßnahmen werden Muss-Maßnahmen abgeleitet. Diese werden durch weitere Maßnahmen ergänzt. Hierbei werden Maßnahmen zu Grunde gelegt, die von 75% der EVU4 durchgeführt wurden.

Im Kapitel 6.3 wird die Gesamtheit dieser Maßnahmen vorgestellt und Handlungsempfehlungen abgeleitet.

4 die den Thüringer Verhältnissen entsprechen Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 3

2 Verkehrspolitische Ziele im SPNV

2.1 Rechtliche Rahmenbedingungen

Deutschland ist verpflichtet, Europäische Richtlinien und Verordnungen in nationales Recht umzuwandeln. In diesem Zusammenhang sind die beiden maßgebenden Rechtsvorgaben zu benennen5: - Richtlinie des Rates vom 29. Juli 1991 zur Entwicklung der Eisenbahnunternehmen in der Gemeinschaft6, sowie - Verordnung des Rates Nr. 1191/69 vom 26. Juni 1969 über das Vorgehen der Mitgliedsstaaten bei mit dem Begriff des Öffentlichen Dienstes verbundenen Verpflichtungen auf dem Gebiet des Eisenbahn-, Straßen- und Binnenschiffsverkehr vom 26. Juni 1969 in der Fassung der Verordnung Nr. 1893/91 vom 20. Juni 19917.

Ziel der RL 91/440/EWG ist es, dass die EVU der Europäischen Gemeinschaft leistungsfähiger werden. Dies bezieht sich sowohl auf die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Verkehrsträgern als auch auf die Eigenwirtschaftlichkeit. Dies soll u.a. durch die folgenden Punkte erreicht werden: - Trennung von Netz und Betrieb - Öffnung des Netzes für Dritte sowie - Verbot der Querfinanzierung zwischen Betrieb und Netz.8

Ziel der EG-VO 1191/69 g.F. ist es die wirtschaftliche Eigenständigkeit der Verkehrsunternehmen zu stärken9.

Im Zuge der nationalen Umsetzung der Vorgaben der Europäischen Union wurden auf Bundesebene u.a. das Gesetz über die Gründung der Deutschen Bahn Aktiengesellschaft sowie das Gesetz zur Regionalisierung des öffentlichen

5 vgl. Muthesius, Thomas (1996): Taschenbuch der ÖPNV-Gesetze der Länder, 1. Aufl., Darmstadt, S. 8 6 nachfolgend RL 91/440/EWG 7 nachfolgend EG-VO 1191/69 g.F. 8 vgl. Muthesius, Thomas (1996) S. 9 9 vgl. Muthesius, Thomas (1996), S.10ff Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 4

Personennahverkehrs10 umgesetzt. Auf Landesebene wurden u.a. die Landesgesetze für den öffentlichen Personennahverkehr beschlossen.

Durch die Neuordnung der ÖPNV-Zuständigkeit, welches das RegG regelt, wurde die Verantwortung für den ÖPNV vom Bund auf die Länder übertragen. Hierdurch sind die Länder verantwortlich für die Planung, Organisation und Finanzierung ihres ÖPNVs. Der ÖPNV setzt sich zusammen aus dem schienengebundenen Personennahverkehr und dem straßengebundenen Personennahverkehr11.

2.2 Öffentlicher Personennahverkehr auf Ebene des Bundes

Durch das Regionalisierungsgesetz §1 (1) wurde festgestellt, dass die Sicherstellung einer ausreichenden Bedienung der Bevölkerung mit Verkehrsleistung im öffentlichen Personennahverkehr eine Aufgabe der Daseinsfürsorge ist. Weiterhin wurde durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung in einem Positionspapier12 folgendermaßen zum ÖPNV Stellung bezogen:

- leistungsfähiger und attraktiver ÖPNV ist Aufgabe der Daseinsvorsorge, - der ÖPNV wird finanziell durch den Bund gefördert, - zukunftsfähiger ÖPNV muss moderne und innovative Lösungsansätze haben, - mehr Transparenz und Wettbewerb im ÖPNV, - geänderte Rahmenbedingungen im Verkehrssektor (aus Beförderungsfällen werden Kunden), - Schaffung eines verlässlichen wettbewerbsorientierten Ordnungsrahmen für Verkehrsunternehmen, - attraktiver ÖPNV hängt entscheidend von Zuverlässigkeit, Sicherheit und Kundenfreundlichkeit ab,

10 nachfolgend RegG 11 gemäß Personenbeförderungsgesetz §1 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung: Eckpunkte für einen leistungsfähigen und attraktiven öffentlichen Personennahverkehr, http://www.bmvbs.de/Verkehr/Oeffentlicher- Personennahverke-,1491.1805/Eckpunkte-fuer-einen-leistungs.htm?global.printview=2 (2007-01- 11, 11:27 MESZ) Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 5

- Verkehrsunternehmen müssen durch innovative Produkte und Dienstleistungen ihre Marktpotenziale ausschöpfen und neue Kunden gewinnen, - Attraktivität des ÖPNV soll gesteigert werden durch: o Modernisierung der Fahrzeugflotte, o Umsetzung von Bevorrechtigungs- und Beschleunigungs- maßnahmen, o Bessere Verknüpfung der Verkehrsträger, o Umfassende Informationen für den Kunden, o Abbau von Zugangshemmnissen, o Mehr Sicherheit und Sauberkeit und o Neue Marktchancen nutzen, - Maßnahmen zur Sicherung und Steigerung der Qualität des Personals.

2.3 Öffentlicher Personennahverkehr auf Ebene des Landes

Infolge des RegG, welches die Aufgabenhoheit des ÖPNV auf die Länderebene überträgt, wurden in allen Bundesländern, mit Ausnahme der Hansestadt Hamburg, Nahverkehrsgesetze verabschiedet. In der nachfolgenden Tabelle 1 werden diese benannt.

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Bundesland Namen des ÖPNV - Gesetzes Gesetz über die Planung, Organisation und Gestaltung des Baden-Württemberg öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNVG) Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr in Bayern Bayern (BayÖPNVG) Gesetz über die Aufgaben und die Weiterentwicklung des öffentlichen Berlin Personennahverkehrs im Land Berlin (ÖPNV-Gesetz) Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr im Land Brandenburg Brandenburg (ÖPNV-Gesetz – ÖPNVG) Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr im Land Bremen Bremen (BremÖPNVG) Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr in Hessen Hessen (ÖPNVG) Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr in Mecklenburg-Vorpommern Mecklenburg-Vorpommern (ÖPNVG M-V) Niedersachsen Niedersächsisches Nahverkehrsgesetz (NNVG) Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr in Nordrhein-Westfalen Nordrhein-Westfalen (ÖPNVG NRW) Landesgesetz über den öffentlichen Personennahverkehr Rheinland-Pfalz (Nahverkehrsgesetz – NVG) Gesetz über den Öffentlichen Personennahverkehr im Saarland Saarland (ÖPNVG) Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr im Freistaat Sachsen Sachsen (ÖPNVG) Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr im Land Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt (ÖPNVG LSA) Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr in Schleswig- Schleswig-Holstein Holstein (ÖPNVG) Thüringer Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr Thüringen (ThürÖPNVG)

Tabelle 1: Die ÖPNV-Gesetze der Länder

Quelle: Muthesius, Thomas (1996): Taschenbuch der ÖPNV-Gesetze der Länder, ergänzt durch eigene Internet-Recherchen, eigene Darstellung

Durch die Nahverkehrsgesetze wird die Aufgabenträgerschaften des ÖPNV bestimmt.

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Nach der ÖPNV-Einteilung unterscheiden alle Bundesländer zwischen den Aufgabenträgern des - straßengebundenen ÖPNV13 und - des Schienenpersonennahverkehr.

Die Aufgabenträgerschaft für den StPNV wird bundesweit durch die Landkreise und Kreisfreien Städte wahrgenommen. Unterschiedliche Wege gehen jedoch die Länder bei der Bestimmung der Aufgabenträgerschaft für den SPNV.

In den Ländern Bayern, Schleswig-Holstein und Thüringen wird die Aufgabenträgerschaft dauerhaft durch das Land geplant, organisiert und finanziert. In den Bundesländern Berlin, Bremen, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz wird das Prinzip der Regionalisierung konsequent umgesetzt, d.h., dass der gesamte öffentliche Personennahverkehr (SPNV und StPNV) aus kommunaler Hand gemanagt wird. Hierfür wurden z.B. eigene Zweckverbände oder Verbünde gegründet. Die übrigen Länder haben sich für einen Mittelweg entschieden. Zunächst bleibt die Trägerschaft über den SPNV Landessache, mit Ausnahme von einigen Großräumen14, vorgesehen ist aber eine Öffnungsklausel durch die, die SPNV - Aufgabenträgerschaft auf kommunaler Ebene übertragen wird.15

In der nachfolgenden Tabelle 2 werden die SPNV - Aufgabenträger und deren beauftragten Organisationen benannt.

13 nachfolgend StPNV 14 Großraum , Hannover, Stuttgart 15 vgl. Muthesius (1996), S. 18 Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 8

Bundesland Aufgaben- Aufgabenträgerorganisationen träger SPNV Baden- Land Nahverkehrsgesellschaft mbH Württemberg Bayern Land Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH Berlin Land Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH Brandenburg Land Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH Bremen Land Zweckverband Verkehrsverbund Bremen/ Niedersachsen Hamburg Land Baubehörde Mecklenburg- Land Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH Vorpommern Niedersachsen Land Landesnahverkehrsgesellschaft mbH Saarland Land Verkehrsverbundsgesellschaft Saar mbH Sachsen Land Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig Verkehrsverbund Mittelsachsen Verkehrsverbund Vogtland Zweckverband Verkehrsverbund Oberelbe Zweckverband Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien Sachsen-Anhalt Land Nahverkehrsservicegesellschaft GmbH Schleswig-Holstein Land Landesweite Verkehrsservicegesellschaft mbH Thüringen Land Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH Hessen Landkreis, Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH kreisfrei Städte Nordhessischer Verkehrsverbund GmbH Nordrhein- Landkreis, Zweckverband Verkehrsverbund Rhein-Ruhr Westfalen kreisfrei Städte Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH Aachener Verkehrsverbund GmbH Zweckverbund SPNV Ruhr-Lippe Zweckverbund SPNV Münsterland Verkehrsverbund Ostwestfalen-Lippe Nahverkehrsverbund Personennahverkehr Westfalen Süd Nahverkehrsverband-Zweckverband Niederrhein Rheinland-Pfalz Landkreis, Zweckverband SPNV Rheinland-Pfalz Nord kreisfrei Städte Zweckverband SPNV Rheinland-Pfalz Süd Tabelle 2: SPNV - Aufgabenträger und deren Organisation nach Bundesländern Quelle: eigene Darstellung, verändert nach Barkhausen, Dirk; Witte, Thomas (2003): Wirkung von attraktivitätserhöhenden Maßnahmen im Schienennahverkehr und Empfehlungen für Einsatzfelder; TransCare AG, Wiesbaden, S. 32

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Den Bundesländern werden zur Finanzierung der ÖPNV-Verkehrsleistungen, insbesondere des Schienenpersonennahverkehrs, Bundesfinanzmittel zugewiesen. Diese sog. Regionalisierungsmittel werden durch das RegG §5 Finanzierung und RegG §8 Verteilung bestimmt.

Für das Jahr 2007 betragen die Regionalisierungsmittel 6.709,9 Mio. Euro. Durch einen Verteilungsschlüssel erhalten die Bundesländer einen prozentualen Anteil dieser Regionalisierungsmittel. Das Land Thüringen hat hierdurch einen Anspruch auf 3,99%, dies entspricht 267,72 Mio. Euro16. Weiterhin wird durch den §5 des RegG die zukünftigen Finanzmittel für den ÖPNV in absoluten Zahlen beschrieben - d.h., dass sich die gesamten Regionalisierungsmittel für das Jahr 2008 um 100 Mio. Euro auf 6.609,9 Mio. Euro verringern. Dies bedeutet für den Thüringer ÖPNV eine Mittelkürzung von 3,98 Mio. Euro.

In der Vergangenheit war im §5(2) des RegG eine jährliche Dynamisierung der Mittel um 1,5% festgeschrieben. In der aktuellen Fassung des RegG ist diese Dynamisierung der Mittel entfallen.

Hierdurch ergibt sich für die Aufgabenträger in Deutschland eine prekäre Situation. Zum einem muss eine ausreichende Verkehrsbedienung sichergestellt werden, zum anderen sinken aber die Finanzmittelzuweisungen des Bundes zur Finanzierung des ÖPNV-Angebotes.

Dies hat z.B. zur Folge, dass ganze SPNV-Linien durch das Land abbestellt wurden bzw. das auf einzelnen SPNV-Strecken das Fahrplanangebot ausgedünnt bzw. einzelne Fahrplanlagen wegfallen sind17.

16 eigene Berechnung nach RegG §5 und RegG §8 17 z.B. Brandenburg Abbestellung der Linie Neustadt (Dosse) – Meyenburg bzw. Taktausdünnung auf der Linie Kassel Wilhelmshöhe - Eichenberg Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 10

2.4 Zielsetzungen gem. ÖPNV-Gesetze

In der nachfolgenden Tabelle 3 werden die ÖPNV-Gesetze der einzelnen Bundesländer auf Ähnlichkeiten geprüft. Festzustellen war, dass der überwiegende Teil der Bundesländer den SPNV als Grundangebot sieht und den übrigen Verkehr auf diesen abstimmen will. Jedes Bundesland verpflichtet sich Nahverkehrspläne aufzustellen. Die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Saarland und Brandenburg haben in ihren Gesetzen vermerkt, das Parallelverkehre zu vermeiden sind.

Weiterhin sagt ein Großteil der Bundesländer, dass der ÖPNV eine Alternative zum motorisierten Individualverkehr18 sein soll und dieser bei Ausbau und Finanzierung Vorrang vor dem MIV eingeräumt werden soll. Außerdem soll bei Planung und Gestaltung von Infrastruktur und Fahrzeugen auf die Belange besonderer Personengruppen eingegangen werden. Zu nennen sind hierbei die Personengruppen der mobilitätseingeschränkten Personen, ältere Personen, Frauen und Kinder.

18 nachfolgend MIV Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 11

Bayern Bayern Schleswig-Holstein Niedersachsen Sachsen Sachsen-Anhalt Thüringen Brandenburg Bremen Berlin Nordrhein-Westfalen Rheinland-Pfalz Hessen Saarland Mecklenburg-Vorpommern Baden-Württemberg Daseinfürsorge 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 Umweltschutz 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 Verkehrssicherheit 9 9 9 9 9 9 9 9 9 Verbesserung d. 9 9 9 9 9 Infrastruktur gleichwertige 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 Lebensbedingungen ÖPNV als 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 Alternative zum MIV Siedlungs- entwicklung dem 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 ÖPNV anpassen SPNV als 9 9 9 9 9 9 9 9 9 Grundangebot restlicher ÖPNV ist ausgerichtet auf 9 9 9 9 9 9 9 9 9 SPNV ÖPNV vor MIV 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 Abstellmöglichkeit 9 9 9 9 9 9 9 an Zugangsstellen Planung/ Gestaltung an Benutzergruppen 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 orientieren Verkehrsnachfrage des Tourismus 9 berücksichtigen Parallelverkehr 9 9 9 vermeiden Nahverkehrsplan 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 9 aufstellen 9– im Gesetzestext vorhanden Tabelle 3: Inhaltlicher Vergleich der ÖPNV-Gesetze Quelle: eigene Darstellung

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3 Erfolgreiche SPNV-Angebote in Deutschland

In der Vergangenheit wurden durch verschiedene Institutionen erfolgreiche SPNV- Angebote identifiziert. Im Rahmen dieser Diplomarbeit wird auf die Ergebnisse der folgenden Institutionen zurückgegriffen:

- Dachverband Allianz pro Schiene e.V., (Broschüre: Stadt, Land, Schiene – 16 Beispiele erfolgreicher Bahnen im Nahverkehr)19 und - Forschungs-Informations-System für Mobilität, Verkehr und Stadtentwicklung20 (Best-Practice im Schienenpersonennahverkehr in der Fläche)21.

3.1 Beispiele aus der Literatur

Der Dachverband Allianz pro Schiene e.V. sieht sich selbst als "Gegengewicht zur Betonpolitik der Straßenlobby"22.

Die gemeinnützige Verbandtätigkeit ist national und europäisch ausgerichtet. Themenschwerpunkt liegt hierbei im Schienenverkehr. Erklärtes Ziel des Verbandes ist es die politischen Rahmenbedingungen zugunsten des Schienenverkehrs zu verändern, insbesondere der Abbau von Wettbewerbsnachteilen gegenüber des Straßen- und Luftverkehrs. Dabei vertritt der Verband die Interessen von Schienenverkehrsbetreibern, Schienenverkehrstechnikproduzenten, Arbeitnehmerorganisationen, Umwelt- verbänden und Verbraucherorganisationen gegenüber Politik, Medien, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft.23

19 Allianz pro Schiene e.V. (2006): Stadt, Land Schiene, 2. Aufl. Berlin, verfügbar: Allianz pro Schiene e.V. Thema: Personenverkehr, verfügbar: http://www.allianz-pro- schiene.de/pdf/ApS_Positivbeispiele_Aufl2_060628.pdf (2007-02-12, 10:14 MESZ) 20 nachfolgend FIS 21 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung: Forschungs-Informations-System (FIS) "Mobilität, Verkehr und Stadtentwicklung", Best-Practice im Schienenpersonennahverkehr in der Fläche, http://www.forschungsinformationssystem.de/ (2007-02-14, 9:24 MESZ) 22 Allianz pro Schiene e.V.: Wir über uns, http://www.allianz-pro-schiene.de/deutsch/Wir-ueber- uns/, (2007-02-12, 8:12 MESZ) 23 Allianz pro Schiene e.V.: Wir über uns, http://www.allianz-pro-schiene.de/deutsch/Wir-ueber- uns/Leitbild/, (2007-02-12, 8:34 MESZ) Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 13

Das FIS ist ein durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung gefördertes Projekt mit dem Ziel des Wissenstransfers zwischen Wirtschaft und Forschung, wobei die Schwerpunkte auf Mobilität und Verkehr gelegt sind. Betreut wird dieses Projekt durch 17 universitäre und außeruniversitäre Institute.

Insgesamt identifizierten die beiden Institutionen 16 SPNV-Angebote. In Bezug darauf wurden zum Teil einzelne SPNV-Angebote durch beide Institutionen untersucht. In der nachfolgenden Tabelle 4 sind die untersuchten Strecken aufgelistet. Allianz pro Bundesland befahrene Strecke Schiene FIS Baden- Schönbuchbahn Böblingen – Dettenhausen x x Württemberg Bayrische München – Holzhausen – Bayern x Oberlandbahn Bayrischzell/Tegernsee/Lenggries Prignitzer Brandenburg Pritzwalk – Neustadt (Dosse) x x Eisenbahn Hessen Taunusbahn Brandobersdorf – Frankfurt am Main x Mecklenburg- Usedomer Ahlbeck (Grenze) – Zinnowitz – x x Vorpommern Bäderbahn Pennemünde/ Züssow Niedersachsen NordWestbahn Osnabrück – Bremen x x S-Bahn Niedersachsen Hannover – Brennemühlen x Hannover Eschweiler-Weisweiler/Stolberg Altstadt – Nordrhein- Euregiobahn Stollberg Hbf – Aachen – Herzogenrath – x Westfalen Alsdorf-Annapark/ Heerlen Nordrhein- Regiobahn Mettmann – Düsseldorf – Kaarst x x Westfalen Rurtalbahn/ Nordrhein- Dürener Linnich – Düren – Heimbach (Eifel) x x Westfalen Kreisbahn Pfälzer Neustadt (Weinstr.) – Bad Dürkheim – Rheinland-Pfalz x Nordbahn Grünstadt Saarbrücken – Sarreguemines Saarland x (Saargemünd) Freiberger Sachsen Freiberg – Holzhau x x Muldenbahn Sachsen-Anhalt Burgenlandbahn Weißenfels – Zeitz x x Schleswig- Nordbahn Neumünster – Bad Oldesloe x Holstein Thüringen Erfurter Bahn Erfurt – Leinefelde – Kassel Wilhelmshöhe x Tabelle 4: Erfolgreiche SPNV-Angebote nach FIS und Allianz pro Schiene e.V. Quelle: eigene Darstellung Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 14

In den nachfolgenden Abschnitten werden diese noch weiter differenziert.

3.2 Vergleich der Beispielangebote

Die beiden Institutionen FIS und Allianz pro Schiene e.V. haben eine Vielzahl von erfolgreichen SPNV-Angeboten identifiziert. Zunächst werden diese Angebote nach diversen Kriterien untersucht.

Im weiteren Verlauf wird auf die - Eisenbahnverkehrsunternehmen24, - Eisenbahninfrastrukturbetreiber25, - Fahrgastwachstum und - zeitliche Grundlage des Fahrgastwachstums eingegangen.

Für die Berechnung des Fahrgastwachstums wurden die Fahrgastzahlen, die durch Allianz pro Schiene veröffentlicht wurden, verwendet. Ein Punkt zur Differenzierung der erfolgreichen SPNV-Angebote ist die Siedlungsstruktur.

Aus der Tabelle 5 wird ersichtlicht, dass die untersuchten SPNV-Angebote sehr unterschiedlich sind. Ein Großteil der EVU befahren einzelne Strecken. Ausnahme bilden hierbei die Bayrische Oberlandbahn, Usedomer Bäderbahn sowie Euregiobahn, welche Streckennetze befahren. Die durchschnittliche Geschwindigkeit reicht von 33 km/h (Saarbahn) bis zu 61 km/h (Nordbahn). Die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten der Eisenbahnstrecken reichen von nebenbahntypischen 60 Km/h (Prignitzer Eisenbahn) bis zu hauptbahntypischen 140 Km/h (Erfurter Bahn) 26. Die bestellten Zugkilometer27 weichen erheblich voneinander ab.

24 nachfolgend EVU 25 nachfolgend EIU 26 vgl. Eisenbahn Bau und Betriebsordnung (EBO) §1(3) und § 40 27 nachfolgend Zkm Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 15

Streckenlänge (in km) (in km) Streckenlänge Infrastruktur (StN) bzw. Streckennetz Strecke (St) Fahrzeit (in min) Durchschnitts- (in Km/h) geschwindigkeit km/h) Vmax (in 2005 Zugkilometer (in Zkm) pro Tag Fahrgastzahlen pro Tag Fahrgastzahlen (2005) (in Betrachtungszeitraum Jahren) Schönbuchbahn 17 St 24 42,5 80 387.619 2000 6800 10 Bayerische 120 StN 831 56,0 140 1.850.000 4500 13600 9 642 55,7 Oberlandbahn 3 69 57,8 Prignitzer 42 St 55 45,8 60 440.000 400 900 5 Eisenbahn Taunusbahn 61 St 75 48,8 80 909.000 1500 9300 17 Usedomer 71 StN 105 40,5 804 1.300.000 700 8430 14 1005 Bäderbahn NordWestbahn 126 St 131 bis 57,1 zw. 80 1.350.000 1050 5090 8 134 u. 100 S-Bahn 26 St 27 57,7 120 637.000 2000 7100 6 Hannover Euregiobahn 61,5 StN 26-30 6 40,2 120 1.068.000 3100 7100 5 Regiobahn 34 St 52 39,3 zw. 80 1.230.000 4800 18600 8 u. 100 Rurtalbahn 55 St 33 41,3 80 876.500 392 3750 17 47 809 2500 Pfälzer 29 St zw. 44 34,1 100 758.342 2200 5700 15 u. 58 Nordbahn Saarbahn (Strab) 26 St 47 33,2 90 1.540.000 25500 38200 9 Freiberger 31 St 40 46,5 80 321.500 200 530 8 Muldenbahn Burgenlandbahn 31 St 39 47,7 100 425.000 414 510 4 Nordbahn 45 St 42 - 46 61,4 120 630.000 900 3160 6 Erfurter Bahn 150 St 170 52,9 140 2.200.000 3800 4100 3

1 - München – Bayrischzell 4 - auf der Insel 2 - München – Tegernsee 5 - auf dem Festland 3 - München - Lenggries 6 - von Aachen bis zu den Endpunkten Tabelle 5: Übersicht erfolgreicher SPNV-Angebote Quelle: eigene Darstellung, angelehnt an Allianz pro Schiene: Stadt, Land, Schiene

Wie aus der Tabelle 6 ersichtlich wird, sind sowohl bundeseigene Eisenbahnen als auch nicht bundeseigene Eisenbahnen vertreten. Es wird ersichtlich, dass Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 16

attraktive SPNV-Angebote einerseits durch Privatbahnen andererseits durch DB Regio AG erbracht werden können. Des Weiteren wird die Eisenbahn- infrastruktur durch private Unternehmen bzw. durch DB Netz AG betrieben.

Eisenbahnverkehrs- (EVU) unternehmen Eisenbahn- infrastruktur- (EIU) unternehmen Fahrgastentwicklung Betrachtungs- des zeitraum Fahrgastwachstums (in Jahren) Schönbuchbahn Württembergische Eisenbahn 10 WEG +240% Gesellschaft mbH (WEG) Bayerische Bayrische Oberlandbahn DB Netz AG und +202% 9 Oberlandbahn GmbH (BOB) Tegernseebahn AG Prignitzer Prignitzer Eisenbahn GmbH DB Netz AG +125% 5 Eisenbahn (PEG) Taunusbahn Hessische Landesbahn GmbH HLB +520% 17 (HLB) Usedomer Usedomer Bäderbahn GmbH UBB +1104% 14 Bäderbahn (UBB) NordWestbahn Nordwestbahn GmbH (NWB) DB Netz AG +385% 8 S-Bahn DB Regio AG DB Netz AG +255% 6 Hannover Euregiobahn DB Regio AG DB Netz AG, EVS GmbH +129% 5 Regiobahn Regiobahn Fahrgesellschaft Regiobahn GmbH +288% 8 mbH, Rheinisch-Bergische Eisenbahn GmbH Rurtalbahn Rurtalbahn GmbH Rurtalbahn GmbH 857%1; 17 209%2 Pfälzer DB Regio AG DB Netz AG +159% 15 Nordbahn Saarbahn Saarbahn GmbH Saar GmbH, +50% 9 (Strab) DB Netz AG Freiberger Freiberger RP Eisenbahn GmbH +165% 8 Muldenbahn Eisenbahngesellschaft mbH (FEG) Burgenlandbahn Burgenlandbahn (BLB) DB Netz AG +23% 4 Nordbahn Nordbahn DB Netz AG +251% 6 Eisenbahngesellschaft mbH & Co. KG (NBE) Erfurter Bahn Erfurter Bahn GmbH DB Netz AG +8% 3 1 -Streckenabschnitt Düren - Heimbach 2 -Streckenabschnitt Düren – Linnich

Tabelle 6: Betreiberübersicht und Fahrgastentwicklung

Quelle: eigene Darstellung, verändert nach Allianz pro Schiene e.V.: Stadt, Land, Schiene

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In der Tabelle 7 werden die Siedlungsstrukturen gem. Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung definiert. Des Weiteren wird in der Tabelle 8 die EVU hinsichtlich ihrer Streckenführung sowie Siedlungsstruktur auf Landkreisebene untersucht.

Das Auswahlkriterium Siedlungsstruktur wurde hierbei für die Vergleichbarkeit der SPNV-Angebote gewählt. Hierdurch ist es möglich die Bevölkerungssituation innerhalb des Landkreises abzubilden. Dies ist von Bedeutung für das Fahrgastaufkommen, da z.B. in Agglomerationsräumen mehr Bewohner leben als im ländlichen Raum.

Grundtyp Agglomerationsraum: Kernstadt Kreisfreie Städte > 100.000 Einwohner Hochverdichtete Kreise Kreis Dichte >= 300 Einwohner/km2 Verdichtete Kreise Kreis Dichte >=150 Einwohner/km2 Ländliche Kreise Kreise/ Kreisregionen Dichte < 150 Einwohner/km2 Verstädterte Räume: Kernstadt Kreisfreie Städte > 100.000 Einwohner Verdichtete Kreise Kreis Dichte >=150 Einwohner/km2 Ländliche Kreise Kreise/ Kreisregionen Dichte < 150 Einwohner/km2 Ländlicher Raum: ländliche Kreise, Kreise/ Kreisregionen Dichte >= 100 höherer Dichte Einwohner/km2 ländliche Kreise, Kreise/ Kreisregionen Dichte < 100 geringere Dichte Einwohner/km2

Tabelle 7: Definitionen der Siedlungsstruktur Quelle: eigene Darstellung, angelehnt an: Janich, Helmut (2004): Aktuelle Daten zur Entwicklung der Städte, Kreise und Gemeinden, Bonn, S. 3f.

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EVU Strecke Landkreis mit Siedlungsstruktur Schönbuchbahn Böblingen – Dettenhausen Landkreis Böblingen: Agglomerationsraum verdichtete Kreis Landkreis Tübingen: Verstädterte Räume, verdichtete Kreise Bayerische München – Holzkirchen – München: Agglomerationsraum, Kernstadt; Oberlandbahn Bayrischzell/ Tegernsee/ Lenggries Landkreis München: Agglomerationsraum, Hochverdichtete Kreis Landkreis Miesbach: Ländliche Räume, Ländliche Kreise höherer Dichte Landkreis Bad Tölz – Wolfratshausen: Ländliche Räume, Ländliche Kreise höherer Dichte Prignitzer Pritzwalk – Neustadt (Dosse) Landkreis Prignitz: Ländlicher Räume, Eisenbahn Ländliche Kreise geringere Dichte Landkreis Ostprignitz –Neuruppin: Ländlicher Räume, Ländliche Kreise geringere Dichte Taunusbahn Brandobersdorf - Frankfurt/Main Lahn-Dill-Kreis: Verstädterte Räume, Verdichtete Kreise Hochtaunuskreis: Agglomerationsraum, Hochverdichtete Kreise Frankfurt am Main: Agglomerationsraum, Kernstadt Usedomer Ahlbeck Grenze - Zinnowitz – Landkreis Ostvorpommern: Ländliche Bäderbahn Peenemünde/ Züssow Räume, Ländliche Kreise geringerer Dichte NordWestbahn Osnabrück – Bremen Osnabrück: Verstädterte Räume, Kernstadt; Landkreis Osnabrück: Verstädterte Räume, verdichteter Kreis; Landkreis Vechta: Verstädterte Räume, ländlicher Kreis; Landkreis Oldenburg: Verstädterte Räume, ländlicher Kreis; Delmenhorst: Agglomerationsraum, ländlicher Raum Bremen: Agglomerationsraum, Kernstadt S-Bahn Hannover – Bennemühlen; Hannover: Agglomerationsraum, Kernstadt Hannover Landkreis Hannover: Agglomerationsraum, verdichteter Kreis Euregiobahn Eschweiler-Weisweiler/Stolber- Aachen: Agglomerationsraum, Kernstadt Altstadt – Stolberg Hbf – Landkreis Aachen: Agglomerationsraum, Herzogenrath – Heerlen/ Alsdorf- hochverdichteter Kreis Annapark Regiobahn Kaast – Düsseldorf – Mettmann Düsseldorf: Agglomerationsraum, Kernstadt Landkreis Neuss: Agglomerationsraum, hochverdichteter Kreis Landkreis Mettmann: Agglomerationsraum, hochverdichteter Kreis Rurtalbahn Linnich – Düren – Heimbach (Eifel) Landkreis Düren: Agglomerationsraum, verdichteter Kreis Pfälzer Neustadt (Weinstr.) – Bad Neustadt (Weinstr.): Agglomerationsraum, Nordbahn Dürkheim – Grünstadt verdichteter Kreis Landkreis Bad Dürkheim: Agglomerationsraum, verdichteter Kreis Saarbahn Saarbrücken – Stadtverband Saarbrücken: Sarreguemines(Saargemünd) Agglomerationsraum, Kernstadt Freiberger Freiberg – Holzhau Landkreis Freiberg: Agglomerationsraum, Muldenbahn verdichtete Kreise Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 19

EVU Strecke Landkreis mit Siedlungsstruktur Burgenlandbahn Weißenfels – Zeitz Landkreis Weißenfels: Verstädterte Räume, verdichteter Kreis Burgenlandkreis: Verstädterte Räume, ländlicher Kreis Nordbahn Neumünster – Bad Oldesloe Neumünster: Agglomerationsraum, verdichteter Kreis Landkreis Segeberg: Agglomerationsraum, verdichteter Kreis Erfurter Bahn Erfurt – Leinefelde – Kassel Erfurt: Verstädterte Räume, Kernstadt Wilhelmshöhe Landkreis Sömmerda: Verstädterte Räume, ländlicher Kreis Landkreis Gotha: Verstädterte Räume, verdichteter Kreis Unstrut-Hainich-Kreis: Verstädterte Räume, höherer Dichte Landkreis Eichsfeld: Ländlicher Raum, höherer Dichte Werra-Meißner-Kreis: Verstädterte Räume, ländlicher Kreis Landkreis Göttingen: Verstädterte Räume, verdichteter Kreis Landkreis Kassel: Verstädterte Räume, verdichteter Kreis Kassel: Verstädterte Räume, Kernstadt Tabelle 8: Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Siedlungsstruktur Quelle: eigene Darstellung, verändert nach Allianz pro Schiene e.V.: Stadt, Land, Schiene und Janich, Helmut (2004): Aktuelle Daten zur Entwicklung der Städte, Kreise und Gemeinden, Bonn, S. 11f

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4 Auswahl von Vergleichsstrecken anhand Thüringer Gegebenheiten

Nachdem im vorrangegangen Kapitel erfolgreiche SPNV-Angebote identifiziert und beschrieben wurden, werden die Rahmenbedingungen im Untersuchungsgebiet Thüringen näher untersucht.

4.1 Beschreibung des Untersuchungsraums Thüringen 4.1.1 Siedlungsstruktur Das Bundesland Thüringen erstreckt sich über eine Fläche von 16172 km2 und hat 2.334.575 Einwohner28. Weiterhin sind im Freistaat 1.292.962 Pkw registriert. Somit beträgt die Einwohnerdichte 144 Einwohner pro km2, die Pkw-Verfügbarkeit 0,5538 Pkw pro Einwohner und die Pkw-Dichte 79,95 Pkw pro km2.29 Vergleichend mit dem Bundesdurchschnitt ergeben sich folgende Ergebnisse: Bundesdurchschnitt Thüringen Einwohnerdichte 230,89 EW/km2 144,36 EW/km2 Pkw-Dichte 127,09 Pkw/km2 79,95 Pkw/km2 Pkw-Verfügbarkeit 0,5591 Pkw/EW 0,5538 Pkw/EW

Tabelle 9: Vergleich des Bundesdurchschnitt mit Thüringen Quelle: eigene Darstellung, verändert nach Statistisches Bundesamt, Wiesbaden verfügbar: http://www.destatis.de (2007-02-19, 7:45 MESZ) sowie Thüringer Landesamt für Statistik, Erfurt, TLS-Daten und Fakten: Thüringer Daten, verfügbar: http://www.tls.thueringen.de/seite.asp (2007- 02-15, 10:41 MESZ)

Dies bedeutet für Thüringen, dass die Pkw-Verfügbarkeit im Vergleich zum Bundesdurchschnitt höher ist, die Pkw-Dichte deutlich unterhalb des Bundesdurchschnitt liegt ebenso die Einwohnerdichte.

In der Tabelle 10 wird die Siedlungsstruktur in Thüringen auf Kreis- bzw. Kreisregionsebene dargestellt. In Thüringen sind 12 Kreise bzw. Städte städtisch

28 nachfolgend EW 29 Thüringer Landesamt für Statistik, Erfurt, TLS-Daten und Fakten: Thüringer Daten, verfügbar: http://www.tls.thueringen.de (2007-02-15, 11:04 MESZ) Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 21

und 8 Kreise ländlich geprägt. Die Siedlungsstruktur Agglomerationsraum ist in Thüringen nicht vorhanden. Eine grafische Darstellung der Siedlungsstruktur befindet sich in der Anlage 1.

Siedlungsstruktur Kreis bzw. Kreisfreie Städte Verstädterte Kernstadt Erfurt Räume Verdichteter Kreis Landkreis Gotha Landkreis und Stadt Weimar Landkreis Greiz Landkreis Altenburger Land Ländlicher Kreis Landkreis Sömmerda Ilmkreis Landkreis -Rudolstadt Saale-Orla-Kreis Saale-Holzland-Kreis Ländlicher Raum Ländliche Kreise Landkreis Nordhausen höherer Dichte Landkreis Eichsfeld Unstrut-Hainich-Kreis Wartburgkreis und Eisenach Landkreis Schmalkalden- Landkreis Sonneberg Ländliche Kreise Kyffhäuserkreis geringerer Dichte Landkreis Hildburghausen Tabelle 10: Siedlungsstruktur in Thüringen Quelle: Janich, Helmut (2004): Aktuelle Daten zur Entwicklung der Städte, Kreise und Gemeinden, Bonn, S. 11ff.

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4.1.2 Schienenpersonennahverkehr Die Eisenbahninfrastruktur Das Thüringer Schienennetz hat eine Länge von 1600 km. Dieses wird sowohl durch bundeseigene Eisenbahninfrastrukturunternehmen (1450 km) als auch durch nicht bundeseigene Eisenbahninfrastrukturunternehmen (150 km) betrieben. Das Eisenbahninfrastrukturnetz in Thüringen definiert sich über folgende Kennzahlen: Streckennetz gesamt: 1600 km - davon SPNV-Nutzung: 1450 km - davon elektrifiziert: 409 km - davon mehrgleisig: 435 km - davon Schmalspur: 22 km.30

Die SPNV-Verkehrsleistung in Thüringen Zur Erbringung der SPNV-Verkehrsleistung sind sieben Eisenbahnverkehrsunternehmen in Thüringen tätig. Hierbei handelt es sich um fünf nicht bundeseigene Eisenbahnen und zwei bundeseigene Eisenbahnen. Vertreter der nicht bundeseigenen Eisenbahnen31 sind: - Erfurter Bahn GmbH (EIB), - Süd Thüringen Bahn GmbH (STB), - Vogtlandbahn GmbH (VGB), - Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB), - Cantus Verkehrsgesellschaft mbH (CAN) sowie die bundeseigenen Eisenbahnen: - Regio AG, Region Südost, Verkehrsbetrieb Thüringen, - Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn GmbH (OBS). 32

30 Thüringer Ministerium für Bau und Verkehr, Erfurt, Thüringer Ministerium für Bau und Verkehr – Schieneninfrastruktur http://www.thueringen.de/de/tmbv/verkehr/ schienenverkehr/schieneninfrastruktur/content.html (2007-02-20, 08:27 MESZ) 31 nachfolgend NE-Bahn 32 Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH, Erfurt, Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH – Zahlen/Fakten, http://nvs.sacosnet.de/html/zahlen_und_fakten.htm (2007-02-20, 11:30 MESZ) Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 23

Das landeseigene Unternehmen Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH33 ist für die Planung, Organisation und Finanzierung des SPNV in Thüringen verantwortlich. Erfolgreiche SPNV-Angebote werden durch die NVS folgendermaßen definiert: - volle Züge und - zufriedene Kunden, - guter Service sowie - guter Verknüpfungen zwischen den Verkehrsträgern (Bahn/Bus, Bahn/Bahn).34

Wie aus der Abbildung 1 ersichtlich wird, hat sich in den vergangenen 13 Fahrplanperioden die SPNV-Verkehrsleistung in Thüringen um 21% erhöht.

Entwicklung der Zugkilometer in Thüringen

130,0% 125,2% 124,5%124,8% 123,6%123,2% 123,2% 124,5% 125,0% 122,8% 122,6% 120,6% 121,3% 120,0%

115,0% 111,9% 110,0%

105,0%

100,0% 100,0%

95,0%

3/94 5/96 6/97 7/98 8/99 9/00 0/01 1/02 2/03 3/04 4/05 5/06 6/07 9 9 9 9 9 9 0 0 0 0 0 0 0 19 19 19 19 19 19 20 20 20 20 20 20 20

Zkm Entwicklung

Abbildung 1: Entwicklung der Zugkilometer in Thüringen

Quelle; eigene Darstellung, verändert nach Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH, Erfurt, Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH – Zahlen/Fakten, http://nvs.sacosnet.de/html/zahlen_und_fakten.htm (2007-02-20, 11:30 MESZ)

Seit dem Markteintritt der NE-Bahnen (Fahrplan 1996/97) hat sich deren Marktanteil stetig erhöht. Im Fahrplanjahr 2006/07 betrug der Marktanteil der

33 nachfolgend NVS 34 vgl. Fachgespräch mit Herr Heepen, Geschäftsführer Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH, Erfurt, 30.03.2007 Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 24

NE-Bahnen 29,5%. In der nachfolgenden Abbildung 2 wird die Entwicklung der Marktanteile35 in Thüringen dargestellt.

Entwicklung der Marktanteile im SPNV-Sektor in Thüringen

100% 90%

80% 70,5% 72,0% 71,9% 71,3% 71,3% 70% 76,2%

94,0% 60% 95,0% 91,7% 100,0% 100,0% 99,8% 99,5% 50%

Prozent 40% 30%

28,0% 29,5% 20% 23,8% 28,1% 28,7% 28,7%

6,0% 8,3% 10% 0,5% 5,0% 0,0% 0,0% 0,2% 0%

4 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 93/9 95/9 96/9 97/9 98/9 99/0 00/0 01/0 02/0 03/0 04/0 05/0 06/0 19 19 19 19 19 19 20 20 20 20 20 20 20 Fahrplanperiode

NE-Bahn DB Regio AG

Abbildung 2: Entwicklung der Marktanteile im SPNV-Markt Thüringen

Quelle; eigene Darstellung, verändert nach Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH, Erfurt, Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH – Zahlen/Fakten, http://nvs.sacosnet.de/html/zahlen_und_fakten.htm (2007-02-20, 11:30 MESZ)

In der Fahrplanperiode 2006/07 wurde in Thüringen eine Verkehrsleistung von 21.553.238 Zkm ausgeschrieben. Wie aus der Abbildung 2 ersichtlich wird, werden 70,5%36 der ausgeschriebenen SPNV-Verkehrsleistung durch DB Regio AG erbracht. In der nachfolgenden Abbildung 3 werden die SPNV-Verkehrsleistungen in der Fahrplanperiode 2006/07 den jeweiligen EVU zugeordnet. Hierdurch wird ersichtlich, dass ca. 1/3 der ausgeschriebenen SPNV-Verkehrsleistungen durch Mitbewerber erbracht werden.

35 der NE-Bahnen sowie der Deutschen Bahn AG 36 in der Fahrplanperiode 2006/07 Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 25

Thüringer EVUs und deren Verkehrsleistung (Fahrplan 2006/07)

OBS DB Regio AG 1,7% 70,5% HSB DB Regio AG 0,8% OBS EIB HSB 9,0% EIB

STB STB 14,9% VGB

VGB CA N 2,1%

CA N 1,1%

Abbildung 3: Prozentuale Aufteilung der SPNV-Verkehrsleistung nach EVU

Quelle: eigene Darstellung, verändert nach Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH, Erfurt, Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH – Zahlen/Fakten, http://nvs.sacosnet.de/html/zahlen_und_fakten.htm (2007-02-20, 11:30 MESZ)

Das Fahrplanangebot Das Grundangebot im Schienenpersonennahverkehr in Thüringen bilden die Zuggattungen RegionalExpress und RegionalBahn. Dies sind Produktenamen der Deutschen Bahn AG37. Die Zuggattungen der NE-Bahnen entsprechen der DB AG-Zuggattung RegionalBahn. Die Zuggattung RegionalExpress stellt ein regionales Schnellverkehrssystem dar38. Hierbei erfüllt die Zuggattung RegionalExpress folgende Funktionen: - Schnelle Beförderung von Pendlern aus der Region, - Ganztägig schnelle Verbindungen für den Geschäfts- und Gelegenheitsverkehr, - Anbindung an den Fernverkehr. 39

37 nachfolgend DB AG 38 o.V. (2003): Nahverkehrsplan für den Schienenpersonennahverkehr im Freistaat Thüringen, o.O. S. 18 39 Wygoda, Hermann (o.J.): Das Handbuch für den neuen Nahverkehr, o.O. S. 21 Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 26

Des Weiteren handelt es sich bei der Zuggattung RegionalExpress um einen beschleunigte Verkehr in Mittelzentren. In der Regel handelt es sich um Züge, die in größeren Abständen halten.40 Die Zuggattung RegionalBahn hat primär eine Flächenerschließungsfunktion41. Außerdem übernimmt diese Zuggattung Zubringerdienste für die Zuggattung RegionalExpress42. Gekennzeichnet ist diese Zuggattung durch kurze Haltestellenabstände43, denn sie bedient alle Zugangsstellen.

Thüringen verfolgt innerhalb des SPNV-Netzes44 die Strategie der Überlagerung des RegionalExpress- und des RegionalBahn-Angebots. Hierdurch werden die Zugangsstellen mindestens im 2h-Takt bedient45.

Durch die Überlagerung zweier Linien46 die auf der selben Strecke verkehren (z.B. eine RegionalExpress-Linie sowie eine RegionalBahn-Linie), wird eine näherungsweise einstündige Bedienung der Zugangsstellen des RegionalExpresses realisiert. In den Spitzenstunden werden die RegionalBahn- und RegionalExpress-Angebote verdichtet. 47

40 Leenen, Maria; Neumann, Lars; Peters, Heiko (2006): Analyse der Mittelverwendung bei der SPNV-Finanzierung in den deutschen Bundesländern auf Grundlage des Haushaltsvollzugs für das Jahr 2004, 1. Aufl., o.O., S. 8 41 o.V. (2003): Nahverkehrsplan für den Schienenpersonennahverkehr im Freistaat Thüringen, S.18 42 Wygoda, Hermann (o.J.): Das Handbuch für den neuen Nahverkehr, o.O. S. 21 43 Leenen, Maria; Neumann, Lars; Peters, Heiko (2006): Analyse der Mittelverwendung bei der SPNV-Finanzierung in den deutschen Bundesländern auf Grundlage des Haushaltsvollzugs für das Jahr 2004, S. 8 44 einen Liniennetzkarte befindet sich in der Anlage 2 45 o.V. (2003): Nahverkehrsplan für den Schienenpersonennahverkehr im Freistaat Thüringen, S.18 46 die im 2h Takt verkehren 47 o.V. (2003): Nahverkehrsplan für den Schienenpersonennahverkehr im Freistaat Thüringen, S.18 Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 27

4.2 Übertragbarkeit der SPNV – Angebote

Im Kapitel 3 wurden erfolgreiche SPNV-Angebote vorgestellt. Weiterhin wurde auf die Siedlungsstruktur der Landkreise, welche die EVU durchfahren eingegangen. Im Kapitel 4.1.1 wurde die Siedlungsstruktur in Thüringen beschrieben. Diese beiden Ergebnisse werden in der folgenden Tabelle 11 zusammengefasst. Ziel hierbei ist es aus den 16 erfolgreichen SPNV-Angeboten, jene erfolgreichen Angebote zu ermitteln, welche den Thüringer Verhältnissen entsprechen. Hierbei ist das Auswahlkriterium die Siedlungsstruktur in Thüringen.

Die typischen Siedlungsstrukturen in Thüringen sind: - Verstädterter Raum (Kernstadt; verdichteter Kreis; ländlicher Raum) sowie - Ländlicher Raum (Ländliche Kreise, höher Dichte; Ländliche Kreise, geringer Dichte). Die Siedlungsstruktur Agglomerationsraum ist in Thüringen nicht vorhanden.

In Tabelle 11 werden die einzelnen EVU aufgeführt, sowie die Siedlungsstruktur die sie durchfahren. Maßgebend für den Auswahlprozess ist hierbei die Siedlungsstruktur in Thüringen. EVU die innerhalb bzw. durch die Siedlungsstruktur Agglomerationsraum fahren, werden nicht berücksichtigt, da diese Siedlungsstruktur in Thüringen nicht vorhanden ist.

Im Umkehrschluss bedeutet dies, das alle EVU die ausschließlich innerhalb der Siedlungsstruktur Verstädterte Räume und/oder Ländliche Räume verkehren berücksichtigt werden.

Ergebnis dieses Auswahlprozesse sind folgende EVU: - Burgenlandbahn GmbH, - Erfurter Bahn GmbH, - Prignitzer Eisenbahn GmbH und - Usedomer Bäderbahn GmbH.

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verstädterter Ländlicher Agglomerationsraum Raum Raum Berücksichtigung Kernstadt hochverdichteter Kreis verdichteter Kreis ländlicher Raum Kernstadt verdichteter Kreise ländlicher Kreise Ländliche Kreise, höher Dichte Ländliche Kreise, geringer Dichte Siedlungsstruktur 8 8 8 8 9 9 9 9 9 Thüringen Burgenlandbahn 9 8 8 8 8 8 9 9 8 8 Erfurter Bahn 9 8 8 8 8 9 9 9 9 8 Prignitzer Eisenbahn 9 8 8 8 8 8 8 8 8 9 Usedomer Bäderbahn 9 8 8 8 8 8 8 8 8 9

Nordbahn 8 8 8 9 8 8 8 8 8 8 Schönbuchbahn 8 8 8 9 8 8 9 8 8 8 S-Bahn Hannover 8 9 8 9 8 8 8 8 8 8 Euregiobahn 8 9 9 8 8 8 8 8 8 8 Regiobahn 8 9 9 8 8 8 8 8 8 8 Rurtalbahn 8 8 8 9 8 8 8 8 8 8 Pfälzer Nordbahn 8 8 8 9 8 8 8 8 8 8 Saarbahn 8 9 8 8 8 8 8 8 8 8 Freiberger Muldenbahn 8 8 8 9 8 8 8 8 8 8 NordWestbahn 8 9 8 8 9 9 9 9 8 8 Taunusbahn 8 9 9 8 8 8 9 8 8 8 Bayrische Oberlandbahn 8 9 9 8 8 8 8 8 9 8

Tabelle 11: Vergleich der SPNV-Angebote anhand der Siedlungsstruktur in Thüringen

Quelle: Eigene Darstellung, verändert nach Janich, Helmut (2004): Aktuelle Daten zur Entwicklung der Städte, Kreise und Gemeinden, Bonn, S. 21ff.

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5 Vorstellung vergleichbarer SPNV - Angebote

Im Kapitel 4.2 wurden die erfolgreiche EVU identifiziert. Diese EVU sind aufgrund ihrer Streckenführung hinsichtlich der durchfahrenen Siedlungsstruktur ausgewählt worden. Hierfür wurde die Siedlungsstruktur in Thüringen als Auswahlkriterium bestimmt.

In den nachfolgenden Kapiteln 5.1 bis 5.4 werden die erfolgreichen EVU genauer untersucht. Untersuchungskriterien sind unter anderen: - Siedlungsstruktur, - die Eisenbahninfrastruktur, - die eingesetzten Eisenbahnbahnfahrzeuge, - Tarifgestaltung, - begleitende Marketingmaßnahmen, - die Entwicklung der Fahrgastzahlen und - die Angebotsplanung.

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5.1 Usedomer Bäderbahn

Die Usedomer Bäderbahn GmbH ist ein 100%iges Tochterunternehmen der Deutschen Bahn AG. Sie wurde 1995 gegründet und übernahm sowohl die Infrastruktur als auch den Betrieb der Strecke48. Hierdurch ist die UBB sowohl EVU als auch EIU.49

Abbildung 4: Streckennetz der Usedomer Bäderbahn

Quelle: Allianz pro Schiene e.V., Stadt, Land, Schiene, S. 18

5.1.1 Siedlungsstruktur Das Streckennetz der Usedomer Bäderbahn befindet sich auf dem Gebiet des Landkreises Ostvorpommern. Der Landkreis ist dem Kreistyp Ländlicher Raum, ländlicher Kreis geringerer Dichte zugeordnet50. In der folgenden Tabelle 12 werden die Pkw-Dichte, die Pkw-Verfügbarkeit sowie die Einwohnerdichte dargestellt.51 Diese Kennzahlen werden mit dem Bundesdurchschnitt sowie den Thüringer Verhältnissen verglichen. Hierdurch wird ersichtlich, dass die Pkw-

48 vgl. Abbildung 4 49 vgl. Usedomer Bäderbahn GmbH, Heringsdorf, Das Streckennetz, http://www.ubb- online.com/infra1.html (2007-03-01, 15:50 MESZ) 50 vgl. Janich, Helmut (2004): Aktuelle Daten zur Entwicklung der Städte, Kreise und Gemeinden, Bonn, S. 26 51 vgl. Berechnung aus Anlage 8 Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 31

Verfügbarkeit über dem Bundesdurchschnitt bzw. über den Thüringer Verhältnissen liegt. Die Einwohnerdichte ist weit unter dem Bundesdurchschnitt bzw. dem Thüringens.

Pkw-Dichte Pkw- Einwohnerdichte (in Pkw/ km2) Verfügbarkeit (in EW/km2) (in Pkw/EW) Landkreis Ostvorpommern 32,39 0,5612 57,71 Thüringen 79,95 0,5538 144,36 Bundesdurchschnitt 127,09 0,5591 230,89

Tabelle 12: Vergleich der Siedlungsstruktur auf dem Verkehrsgebiet der UBB

Quelle: eigene Darstellung, verändert nach Statistischem Amt Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin, SIS-Online, http://www.statistik-mv.de/sis/ (2007-03-28, 12:03 MESZ), Statistisches Bundesamt, Wiesbaden, verfügbar: http://www.destatis.de (2007-02-19, 7:45 MESZ) sowie Thüringer Landesamt für Statistik, Erfurt, TLS-Daten und Fakten: Thüringer Daten, verfügbar: http://www.tls.thueringen.de/seite.asp (2007-02-15, 10:41 MESZ)

5.1.2 Eisenbahninfrastruktur Das Streckennetz (Ahlbeck/Grenze – Zinnowitz – Peenemünde/ Züssow) hat eine Länge von 71 km und 26 Zugangsstellen. Somit ergibt sich ein mittlerer Zugangsstellenabstand von 2,96 km52.

Die Fahrzeit der 58 km langen Strecke Ahlbeck Grenze – Züssow beträgt 87 min53. Dies entspricht einer durchschnittliche Geschwindigkeit von 40 km/h. Auf diesem Streckenabschnitt werden 22 Zugangsstellen bedient. Dies entspricht einem mittleren Zugangsstellenabstand von 2,77 km54. Für dieselbe Relation benötigt das Auto 72 min, die zurückgelegte Strecke beträgt 55 km55.

52 vgl. Anlage 9 53 vgl. Anlage 4 54 vgl. Anlage 9 55 Mapsolute GmbH, Eschborn, Map24 – Routenplaner und Stadtpläne für Deutschland, Europa und USA: http://www.de.map24.com (2007-03-08, 8:04 MESZ) Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 32

Der Streckenabschnitt Zinnowitz – Peenemünde hat eine Streckenlänge von 13 km und eine Fahrzeit von 14 min56. Es werden vier Zugangsstellen bedient. Durch die geringe Anzahl bedienter Zugangsstellen erhöht sich die durchschnittliche Geschwindigkeit auf 55 km/h. Der mittlere Zugangsstellenabstand beträgt 4,26 km57. Für die gleiche Relation benötigt das Auto 30 min, die zurückgelegte Strecke beträgt 16 km58.

Bereits im Jahr 1994 wurde mit der Sanierung der Infrastruktur begonnen. Hierbei wurde der Oberbau ertüchtigt und die Streckengeschwindigkeit auf 80 km/h angehoben. Im Zuge der Gleisarbeiten wurden alle Weichen und Bahnübergänge erneuert. Ein Großteil der Bahnübergänge wurden hierbei mit Halbschrankenanlagen vom Typ BÜP 93 ausgerüstet59. Durch den Bau des 3. Bahnsteiges im Bahnhof Zinnowitz wurde eine bessere Anschluss- und Umsteigemöglichkeit geschaffen. Im Jahr 1997 wurde die Strecke Züssow – Ahlbeck bis an die Polnische Grenze verlängert und der neue Haltepunkt Ahlbeck Grenze gebaut.60 Weiterhin wurde die Sicherungstechnik ausgebaut und modernisiert. Dabei kamen Gleisbildstellwerke des Typs GS II DR zum Einsatz.

5.1.3 Eisenbahnfahrzeuge Bis 1993 befuhren diesellokbespannte Personenzüge das Streckennetz der Inselbahn. Diese wurden durch modernisierte Reichsbahn-Schienenbusse der Baureihe61 Verbrennungstriebwagen62 771 ersetzt. Im Jahr 1997 wurden zwei VT 771 mit alternativer Antriebstechnik (Erdgasantrieb) umgerüstet und auf dem Streckennetz eingesetzt. Diese waren weltweit die ersten Triebwagen, welche mit einem Erdgasantrieb betrieben wurden. Im November 1995 wurde das erste neue Fahrzeug vom Typ RegioSprinter beschafft. Es wurde als Test- und

56 vgl. Anlage 4 57 vgl. Anlage 9 58 Mapsolute GmbH, Eschborn, Map24 – Routenplaner und Stadtpläne für Deutschland, Europa und USA: http://www.de.map24.com (2007-03-08, 8:04 MESZ) 59 durch eigene Beobachtung festgestellt 60 vgl. Usedomer Bäderbahn GmbH, Heringsdorf, Geschichte ab 1995: http://www.ubb- online.com/ab95.html (2007-03-01, 09:32 MESZ) 61 nachfolgend BR 62 nachfolgend VT Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 33

Präsentationsfahrzeug erworben. Die UBB entschied sich jedoch gegen diesen Fahrzeugtyp und erwarb Triebwagen des Typs VT 646. 63

Abbildung 5: Der modernisierte Abbildung 6: Schienenbus BR VT 771 Verbrennungstriebwagen der

Quellen: eigene Aufnahme Baureihe 646

Quelle: eigene Aufnahme

Diese wurden zum Fahrplanwechsel 2000 in Betrieb genommen. Kenngrößen dieses Fahrzeugs sind: - 70% Niederfluranteil, - Klimatisierter Fahrgastraum, - 126 Sitzplätze, - 91 Stehplätze64, - 120 km/h Höchstgeschwindigkeit, - Beschleunigungswert: 0,85m/s2 und einer - Motorleistung 550 kW. 65

Weiterhin verfügen die Fahrzeuge über eine Videoüberwachung, Rollstuhlfahrerrampen, Haltestellenanzeige bzw. –ansagen. Durch den ausschließlichen Einsatz von Kundenbetreuern im Zug, besitzen die Fahrzeuge keine Fahrkartenautomaten. Das zweigeteilte Fahrzeug besitzt eine sehr große

63 vgl. Usedomer Bäderbahn GmbH, Heringsdorf, Fahrzeuge LVT BR 771/971: http://www.ubb- online.com/fahrzeuge3.html (2007-03-01, 10:30 MESZ) 64 bei 4 Personen pro m2 65 vgl. Stadler Rail AG, Bussnang, Datenblätter GTW Usedomer Bäderbahn: http://www.stadlerrail.ch/default.asp?n=94&ms=6&h=1&id=190&s=1 (2007-03-05, 8:25 MESZ) Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 34

Abstellfläche für Fahrräder, Gepäck und Kinderwagen.66 In der Abbildung 7 wird die Raumaufteilung des Fahrzeugs dargestellt.

Abbildung 7: Fahrzeugaufbau des Triebwagens VT 646

Quelle: Usedomer Bäderbahn GmbH (o.J.):Vom Festland auf die Insel Usedom, Heringsdorf, S. 36

5.1.4 Tarifwesen Auf dem Streckennetz der UBB werden sowohl Fahrscheine der Deutschen Bahn AG als auch hauseigene Tarife anerkannt. Im Haustarif werden Einzelkarten und Zeitkarten angeboten. Hierbei wird auf die Belange bestimmter Nutzergruppen67 eingegangen. Der Ticketpreis ist hierbei Entfernungsabhängig. Des Weiteren werden 7 Kombitickets angeboten, z.B. das Ostsee-Thermen Ticket, welches das Eintrittsgeld der Therme sowie den Fahrpreis beinhaltet.68

Beim Vertrieb der Fahrscheine geht die UBB einen besonderen Weg. Anstelle von Fahrkartenautomaten werden die Fahrscheine ausschließlich durch Kundenbetreuer im Zug verkauft. Des Weiteren betreibt die UBB in den Bahnhöfen Heringsdorf, Wolgast, Zinnowitz, Bansin und Ahlbeck eigene Fahrkartenschalter. Eine weitere Besonderheit ist der Vertrieb über Hotels, Touristinformationen und Kurverwaltungen. An diesen Stellen wird ein reduziertes Fahrkarten-Angebot69 verkauft.70

66 eigene Beobachtung 67 Schüler, Studenten, Senioren und Pendler 68 vgl. Usedomer Bäderbahn GmbH, Heringsdorf: UBB-Haustariftext: http://www.ubb- online.com/haustarif.html (2005-03-05, 11:01 MESZ) 69 ausschließlich Kombitickets, Tageskarten und Familienkarten 70 vgl. Fachgespräch mit Frau Weishaupt, Leiterin Marketing/ Vertrieb der Usedomer Bäderbahn GmbH, Heringsdorf, am 23.04.2007 Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 35

5.1.5 Marketingmaßnahmen Die Kernbestandteile des neuen Marketingkonzeptes sind: - einheitliches Erscheinungsbild (Corporate Design) - positives Produktimage - kontinuierliche Zielgruppeninformation sowie - Kontaktpflege zur lokalen Politik, Verwaltung und Wirtschaft.71

Weiterhin werden durch die UBB regelmäßig Anzeigen in Boschüren bzw. dem Inselmagazin Usedom Aktuell geschaltet. Zu besonderen Anlässen werden durch die UBB Bahnhofsfeste ausgerichtet. Auf den Einsatz von Sonderfahrten mit alten Triebwagen wird seitens des Unternehmens verzichtet, da die Fahrplansituation im Sommer keine Freiräume für Zusatzfahrten lässt. Weiterhin wurden die Busverkehre auf das Bahnangebot optimiert. Durch den Geschäftsführer Herr Boße wird der politische Kontakt zur Gemeinde gepflegt. 72

Des Weiteren legt man sehr großen Wert auf die Einfachheit und Anschaulichkeit des Fahrplans bzw. der Tarifinformation. Diese Fahrpläne werden neben Bahnhöfen und Zügen auch in Hotels, Gaststätten, Campingplätze sowie an öffentlichen Stellen ausgegeben.73

5.1.6 Entwicklung der Fahrgastzahlen Durch die Reichsbahndirektion Schwerin wurde 1992 der Antrag auf Stilllegung eingereicht, welcher durch die Reichsbahndirektion Berlin abgelehnt wurde. Zu diesem Zeitpunkt betrug das Fahrgastaufkommen 700 Fahrgäste pro Tag.

1995 übernahm die UBB sowohl Infrastruktur als auch den Betrieb. 1996, ein Jahr nach Übernahme von Betrieb und Infrastruktur, betrug das Fahrgastaufkommen 3100 Fahrgäste pro Tag. Durch einen Brückenneubau (2000) wurde eine

71 vgl. Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung: Forschungs-Informations- System (FIS) "Mobilität, Verkehr und Stadtentwicklung", Best Practice im Schienenpersonennahverkehr in der Fläche – das Beispiel Usedomer Bäderbahn, http://www.forschungsinformationssystem.de (2007-03-29, 10:21 MESZ) 72 vgl. Fachgespräch mit Frau Weishaupt, Leiterin Marketing/ Vertrieb der Usedomer Bäderbahn GmbH, Heringsdorf, am 23.04.2007 73 vgl. Usedomer Bäderbahn GmbH (2002):Eine Bahn für die Region – Mit Marketing ans Ziel, Heringsdorf, S.20 Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 36

durchgängige Verbindung von Züssow nach Ahlbeck geschaffen. Im selben Jahr betrug das Fahrgastaufkommen 5300 Fahrgäste pro Tag. 74 In der nachfolgenden Abbildung 8 werden die Fahrgastzahlen veranschaulicht.

Abbildung 8: Fahrgastentwicklung der Usedomer Bäderbahn

Quelle: Allianz pro Schiene e.V., Stadt, Land, Schiene, S. 20

Hierdurch ergibt sich eine Fahrgaststeigerung von +1104% ausgehend von den Fahrgastzahlen während des Stilllegungsantrages. Die Fahrgaststeigerung im Zeitraum 199475 bis 2005 beträgt +321%.

74 vgl. Allianz pro Schiene, S. 20 75 ein Jahr vor Übernahme Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 37

5.1.7 Angebotsplanung Der Jahresfahrplan der Usedomer Bäderbahn ist in 2 Saison-Fahrpläne unterteilt. Dieser unterteilt sich in den Winter- und Sommerfahrplan. Grund hierfür ist das erhöhte Fahrgastaufkommen in den Sommermonaten.76

Der Winterfahrplan 2006/ 2007 Auf dem Streckenabschnitt Ahlbeck Grenze – Züssow wird überwiegend ein 60min-Takt angeboten. Der erste Zug in Richtung Züssow befährt die Strecke um 3:52 Uhr (ab Wolgast). In der Gegenrichtung fährt der erste Zug um 4:16 Uhr ab Seebad Heringsdorf. Der letzte Zug (Seebad Ahlbeck – Seebad Heringsdorf) befährt die Strecke um 22:36 Uhr, in der Gegenrichtung fährt der letzte Zug um 22:27 Uhr (Züssow – Seebad Heringsdorf)77.

Auf dem Streckenabschnitt Peenemünde – Zinnowitz wird ebenfalls überwiegend ein 60min-Takt angeboten. Hierbei startet der erste Zug (ab Peenemünde) in Richtung Zinnowitz um 4:52 Uhr. In der Gegenrichtung fährt der erste Zug (ab Zinnowitz) um 4:31 Uhr. Der letzte Zug fährt um 21:32 Uhr (Peenemünde – Zinnowitz) bzw. in der Gegenrichtung um 21:12 Uhr.78

Innerhalb des Betrachtungsnetzes bildet der Bahnhof Zinnowitz einen Verknüpfungsbahnhof. Das Fahrplanangebot der beiden Teilstrecken ist hierbei zum Teil aufeinander abgestimmt. Die Umsteigesituation im Bahnhof Zinnowitz für Fahrgäste79 in Richtung Züssow ist hierbei weniger befriedigend, da hier eine Wartezeit von 26 min entsteht. In der Abbildung 9 werden die Abfahr- und Ankunftszeiten und somit mögliche Umsteigesituationen innerhalb des Netzes dargestellt. Zugrunde liegen hierbei die Ab- und Ankunftszeiten des Winterfahrplan 2006/07 welcher in der Anlage 5 beigefügt ist.

76 vgl. Fachgespräch mit Herr Mißlitz, Leiter Dienstplanung/ Projekte der Usedomer Bäderbahn GmbH, Heringsdorf, am 23.04.2007 77 vgl. Usedomer Bäderbahn GmbH, Heringsdorf, Winterfahrplan 2006/07, verfügbar: http://www.ubb-online.com/documents/Fahrplan_Winter_10.12.06-13.05.07_und_01.10.07- 08.12.07_Internet.pdf (2007-03-28, 14:14 MESZ) 78 vgl. Usedomer Bäderbahn GmbH, Heringsdorf, Winterfahrplan 2006/07, verfügbar: http://www.ubb-online.com/documents/Fahrplan_Winter_10.12.06-13.05.07_und_01.10.07- 08.12.07_Internet.pdf (2007-03-28, 14:14 MESZ) 79 aus Richtung Peenemünde Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 38

Abbildung 9: Fahrplangefüge des Winterfahrplans 2006/07 der UBB

Quelle: eigene Darstellung, auf Grundlage des Winterfahrplan 2006/07, Usedomer Bäderbahn GmbH, Heringsdorf, Winterfahrplan 2006/07, verfügbar: http://www.ubb- online.com/documents/Fahrplan_Winter_10.12.06-13.05.07_und_01.10.07-08.12.07_Internet.pdf (2007-03-28, 14:14 MESZ)

Der Sommerfahrplan 2007 Der Unterschied zwischen Winterfahrplan und Sommerfahrplan ist der eingeführte 30 min Takt. Dieser ist sowohl zeitlich als auch räumlich begrenzt. Der 30min Takt wird lediglich auf dem Teilstreckenstück Ahlbeck Grenze – Zinnowitz – Wolgast angeboten.80

80 vgl. Usedomer Bäderbahn GmbH, Heringsdorf, Sommerfahrplan 2007, verfügbar: http://www.ubb-online.com/documents/Fahrplan_Sommer_2007_14.05.07-30.09.07.pdf (2007-04- 02, 8:49 MESZ) Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 39

In der nachfolgenden Tabelle 13 werden den einzelnen Streckenabschnitten die zugehörigen Fahrplantaktungen gegenübergestellt.

Streckenabschnitt Fahrplantakt Ahlbeck Grenze – Wolgast – Züssow 60 min Takt Ahlbeck Grenze – Wolgast 30 min Takt Zinnowitz – Peenemünde 60 min Takt

Tabelle 13: Fahrplantaktangabe im Sommerfahrplan 2007 der UBB

Quelle: eigene Darstellung, angelehnt an: Usedomer Bäderbahn GmbH, Heringsdorf, Sommerfahrplan 2007, verfügbar: http://www.ubb- online.com/documents/Fahrplan_Sommer_2007_14.05.07-30.09.07.pdf (2007-04-02, 8:49 MESZ)

Auf dem Streckenabschnitt Ahlbeck Grenze – Wolgast – Züssow wird sowohl ein 30min-Takt als auch ein 60min-Takt angeboten. Der erste Zug in Richtung Züssow befährt die Strecke um 3:52 Uhr (ab Wolgast). In der Gegenrichtung fährt der erste Zug um 4:16 Uhr ab Seebad Heringsdorf. Der letzte Zug (Seebad Ahlbeck – Seebad Heringsdorf) befährt die Strecke um 22:36 Uhr, in der Gegenrichtung fährt der letzte Zug um 22:27 Uhr (Züssow – Seebad Heringsdorf). 81

Auf dem Teilstreckenabschnitt Ahlbeck Grenze – Zinnowitz – Wolgast wird ein 30min-Takt angeboten. Dieser wird ab 10:07 Uhr82 / 12:30 Uhr83 angeboten und endet um 17:07 Uhr84 / 17:30 Uhr85. Im übrigen Zeitraum wird überwiegend ein 60 min-Takt angeboten. 86

Auf dem Streckenabschnitt Peenemünde – Zinnowitz wird überwiegend ein 60min-Takt angeboten. Der erste Zug (ab Peenemünde) in Richtung Zinnowitz verkehrt um 4:52 Uhr. In der Gegenrichtung fährt der erste Zug (ab Zinnowitz) um

81 vgl. Usedomer Bäderbahn GmbH, Heringsdorf, Sommerfahrplan 2007, verfügbar: http://www.ubb-online.com/documents/Fahrplan_Sommer_2007_14.05.07-30.09.07.pdf (2007-04- 02, 8:49 MESZ) 82 Abfahrt des erster Zug ab Ahlbeck Grenze in Richtung Wolgast im 30min-Takt 83 Abfahrt des erster Zug ab Wohlgast in Richtung Ahlbeck Grenz im 30min-Takt 84 Abfahrt des letzten Zuges in Richtung Wolgast im 30 min-Takt 85 Abfahrt des letzten Zuges in Richtung Ahlbeck Grenze im 30 min-Takt 86 vgl. Usedomer Bäderbahn GmbH, Heringsdorf, Sommerfahrplan 2007, verfügbar: http://www.ubb-online.com/documents/Fahrplan_Sommer_2007_14.05.07-30.09.07.pdf (2007-04- 02, 8:49 MESZ) Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 40

4:31 Uhr. Der letzte Zug fährt um 21:32 Uhr (Peenemünde – Zinnowitz) bzw. in der Gegenrichtung um 21:12 Uhr (Zinnowitz – Peenemünde).87

Das 60min-Takt - Angebot beginnt um 10:08 Uhr (ab Bahnhof Peenemünde in Richtung Zinnowitz) bzw. 9:35 Uhr (ab Bahnhof Zinnowitz in Richtung Peenemünde) und endet mit der Abfahrt des letzten Zuges um 17:35 Uhr (im Bahnhof Peenemünde in Richtung Zinnowitz) bzw. um 19:08 Uhr (im Bahnhof Zinnowitz in Richtung Peenemünde. In den Abend- und Nachstunden verschieben sich lediglich die Abfahrtsminuten.

In den Morgenstunden verkehren die Züge in unregelmäßigen Taktzeiten, z.B. beträgt die Taktzeit88 zwischen - ersten und zweiten Zug 41 min, - zweiten und dritten Zug 60 min und - dritten und vierten Zug 47 min. In der Anlage 4 befindet ich der Sommerfahrplan 2007 sowie der Winterfahrplan 2006/07 in der Anlage 5.

Die Umsteigesituation im Bahnhof Zinnowitz ist auch im Sommerfahrplan nur bedingt zufriedenstellend. Für Fahrgäste aus Peenemünde mit dem Ziel Züssow ergibt sich eine Übergangszeit von 20min. Für Fahrgäste aus Peenemünde mit Ziel Ahlbeck ergibt sich eine Übergangszeit von 3min. In der Abbildung 10 wird die Umsteigesituation innerhalb des 30min bzw. des 60min-Taktes dargestellt.

87 vgl. Usedomer Bäderbahn GmbH, Heringsdorf, Sommerfahrplan 2007, verfügbar: http://www.ubb-online.com/documents/Fahrplan_Sommer_2007_14.05.07-30.09.07.pdf (2007-04- 02, 8:49 MESZ) 88 in Richtung Peenemünde Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 41

Abbildung 10: Fahrplangefüge des Sommerfahrplans 2007 der UBB

Quelle: eigene Darstellung, auf Basis des Sommerfahrplans 2007 der Usedomer Bäderbahn GmbH, Heringsdorf, Sommerfahrplan 2007, verfügbar: http://www.ubb- online.com/documents/Fahrplan_Sommer_2007_14.05.07-30.09.07.pdf (2007-04-02, 8:49 MESZ)

5.2 Prignitzer Eisenbahn

Die Prignitzer Eisenbahn GmbH wurde im Juni 1996 gegründet. Im September 2004 wurde die PEG durch die britische Arriva Gruppe übernommen. Hierdurch wurde die Prignitzer Eisenbahn GmbH sowie die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (50% Tochter der PEG) in die PE Arriva AG integriert. Die PE Arriva AG ist der drittgrößte Anbieter am SPNV-Markt in Deutschland. Die PEG ist sowohl EIU als auch EVU. Folgende Eisenbahninfrastruktur ist im Besitz der PEG: - Putlitz – Pritzwalk, - Pritzwalk –Meyenburg – Karow. 89

Neben der betrachteten Strecke Pritzwalk – Kyritz – Neustadt (Drosse)90 werden durch die PEG auf weiteren 5 Strecken SPNV - Leistungen erbracht.

89 Prignitzer Eisenbahn GmbH, Putlitz, Personenverkehr: Unternehmen, http://www.prignitzer- eisenbahn.de/indexfr.html (2007-02-22, 9:32 MESZ) 90 vgl. Abbildung 11 Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 42

Abbildung 11: Die Strecke der Prignitzer Eisenbahn GmbH

Quelle: Allianz pro Schiene e.V., Stadt, Land, Schiene, S. 12

Diese Strecken sind zum Teil grenzüberschreitend: - Pritzwalk – Meyenburg (Brandenburg), - Berlin Lichtenberg – Templin (Berlin, Brandenburg)91, - Oberhausen – Duisburg Ruhrort (Nordrhein-Westfalen), - Oberhausen – Dorsten (Nordrhein-Westfalen) und - Dortmund Hbf – Coesfeld – Gronau – Enschede (Nordrhein-Westfalen/ Niederlande).92

5.2.1 Siedlungsstruktur Die Strecke Pritzwalk – Neustadt (Dosse) befinden sich in den Landkreisen Prignitz und Ostprignitz-Ruppin. Beide Landkreise sind dem Kreistyp Ländlicher Raum, ländlicher Kreis geringerer Dichte zugeordnet93. In der folgenden Tabelle

91 vgl. Prignitzer Eisenbahn GmbH, Putlitz, Fahrpläne: Berlin – Templin, http://www.prignitzer- eisenbahn.de/indexfr.html (2007-02-22, 9:32 MESZ) 92 vgl. Prignitzer Eisenbahn GmbH, Putlitz, Personenverkehr: Unternehmen, http://www.prignitzer- eisenbahn.de/indexfr.html (2007-02-22, 9:32 MESZ) 93 vgl. Janich, Helmut (2004): Aktuelle Daten zur Entwicklung der Städte, Kreise und Gemeinden, Bonn, S. 26 Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 43

14 werden die Pkw-Dichte, die Pkw-Verfügbarkeit sowie die Einwohnerdichte dargestellt.94 Diese werden weiterhin mit dem Bundesdurchschnitt sowie den Thüringer Verhältnissen verglichen. Hierdurch wird ersichtlich, dass die Pkw- Verfügbarkeit über dem Bundesdurchschnitt bzw. über den Thüringer Verhältnissen liegt. Die Einwohnerdichte ist weit unter dem Bundesdurchschnitt bzw. dem Thüringens. Pkw-Dichte Pkw- Einwohnerdichte (in Pkw/ km2) Verfügbarkeit (in EW/km2) (in Pkw/EW) Prignitz 23,55 0,5658 41,61 Ostprignitz-Ruppin 24,98 0,5803 43,06 Durchschnittswert d. Landkreise 24,32 0,5738 42,39 Thüringen 79,95 0,5538 144,36 Bundesdurchschnitt 127,09 0,5591 230,89

Tabelle 14: Vergleich der Siedlungsstruktur auf dem Verkehrsgebiet der PEG

Quelle: eigene Darstellung, verändert nach Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Potsdam, Telefonische Anfrage 0331-39-444 03.04.2007, 14:34 MESZ, Statistisches Bundesamt, Wiesbaden verfügbar: http://www.destatis.de (2007-02-19, 7:45 MESZ) sowie Thüringer Landesamt für Statistik, Erfurt, TLS-Daten und Fakten: Thüringer Daten, verfügbar: http://www.tls.thueringen.de/seite.asp (2007-02-15, 10:41 MESZ)

5.2.2 Eisenbahninfrastruktur Für die betrachtete Strecke Pritzwalk – Kyritz – Neustadt (Dosse) ist die PEG lediglich EVU. Die DB Netz AG ist für diesen Streckenabschnitt als EIU verantwortlich.

Die Streckenhöchstgeschwindigkeit liegt bei 60 km/h. Diese ist durch die Vielzahl von nicht technisch gesicherten Bahnübergängen begründet.95 Ein weiterer Grund für die niedrige Streckenhöchstgeschwindigkeit sind Mängel am Oberbau. Seitens

94 vgl. Berechnung aus Anlage 8 95 vgl. Fachgespräch mit Herr Noah, Triebfahrzeugführer bei Prignitzer Eisenbahn GmbH, Neustadt (Dosse), am 07.04.2007 Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 44

der DB Netz AG wurde in der Vergangenheit an der Infrastruktur nur die notwendigsten Maßnahmen durchgeführt. Die geplante Anhebung der Streckenhöchstgeschwindigkeit auf 80 km/h ist auf Grund von zurückgestellten Investitionsmitteln bis dato nicht realisiert wurden. Der Streckenabschnitt Neustadt (Dosse) – Kyritz (Ausschließlich) wird mittels eines elektronischen Stellwerks bedient.96

Die betrachtete Strecke hat eine Länge von 41,8 km und besitzt 9 Zugangsstellen. Die Fahrzeit beträgt 55 min. Hierdurch ergibt sich eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 46 km/h und ein mittlerer Zugangsstellenabstand von 5,23 km.97 Für die gleiche Relation benötigt das Auto 55 min, die zurückgelegte Strecke beträgt 42 km98.

96 vgl. E-Mail Matthias Kley, Prokurist der Prignitzer Eisenbahn GmbH, 13.04.2007 97 vgl. Anlage 9 98 Mapsolute GmbH, Eschborn, Map24 – Routenplaner und Stadtpläne für Deutschland, Europa und USA: http://www.de.map24.com (2007-03-08, 8:15 MESZ) Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 45

5.2.3 Fahrzeuge 1996 übernahm die PEG die SPNV-Leistung auf der Strecke Pritzwalk – Kyritz – Neustadt (Dosse). Zu diesem Zweck kamen Schienenbusse des Typs VT 798 zum Einsatz. Diese wurden als Gebrauchtfahrzeuge beschafft. 99

Abbildung 12: Triebwagen der BR 798 Abbildung 13: Triebwagen der VT 650

Quelle: Prignitzer Eisenbahn GmbH, Putlitz, Quelle: eigene Aufnahme Fahrzeuge, http://www.prignitzer- eisenbahn.de/brb/ index.html (2007-03-05, 10:16 MESZ)

Im Jahr 2002 wurden 8 moderne Triebwagen des Typs VT 650 beschafft. Diese lösten die alten Triebwagen des Typs VT 798 ab. Kenngrößen dieser neuen Triebwagen sind: - 65% Niederfluranteil, - klimatisierter Fahrgastraum, - 69 Sitzplätze, - 81 Stehplätze100, - Höchstgeschwindigkeit 120 km/h, - Beschleunigungswerte: 1,2m/s2 durch - eine Antriebsleistung von 2 x 257 kW.101

Weiterhin sind die Fahrzeuge mit einem Touchscreen-Fahrkartenautomat (Banknoteneinzug, GeldKarte-Funktion und Münzgeld102), Rollstuhlfahrerrampe103,

99 vgl. Allianz pro Schiene, S. 12ff 100 bei 4 Personen pro m2 101 vgl. E-Mail Matthias Kley 102 vgl. Abbildung 14 Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 46

Mehrzweckabstellfläche und einer behindertengerechten Toilette ausgestattet. Der gesamte Fahrgastraum wird mittels Videoaufzeichnung überwacht.104 Auf der Strecke verkehren täglich 3 Triebwagen des Typs VT 650105.

Abbildung 14: Touchscreen- Abbildung 15: Rollstuhlfahrerrampe Fahrkartenautomat Quelle: eigene Aufnahme Quelle: eigene Aufnahme

5.2.4 Tarifgestaltung Die Prignitzer Eisenbahn akzeptiert auf der Strecke Neustadt (Dosse) - Pritzwalk die Tarife des Verkehrsverbundes Berlin Brandenburg GmbH, die Tarife der Deutschen Bahn AG, den Übergangstarif DB-NE, sowie die BahnCard. Des Weiteren werden die Sonderangebote der DB AG Schönes-Wochenende-Ticket und Brandenburg-Berlin-Ticket akzeptiert. Im Bahnhof Kyritz betreibt die Prignitzer Eisenbahn eine Fahrkartenverkaufsstelle. Darüber hinaus können in den Triebwagen Fahrkarten erworben werden. 106

103 vgl. Abbildung 15 104 eigene Beobachtung, Kyritz, am 07.04.2007 105 vgl. Fachgespräch Herr Noah 106 vgl. Prignitzer Eisenbahn GmbH, Putlitz, Personenverkehr, Tarif, verfügbar: http://www.prignitzer-eisenbahn.de/brb/index.html (2007-04-10, 9:22 MESZ) Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 47

5.2.5 Marketing Im Rahmen der Streckenbesichtigung am 07.04.2007 wurde folgendes beobachtet: In den Triebwagen der PEG werden für die Fahrgäste Fahrplanaushänge, Streckenübersichtspläne mit Haltestellenangaben sowie Faltfahrpläne bereitgehalten.107 Des Weiteren werden in den Triebwagen kleine Snacks und Getränke verkauft sowie kostenlose Tageszeitungen verteilt.108

Auf dem Streckenabschnitt Neustadt (Dosse) – Pritzwalk werden zwei Kundenbetreuer eingesetzt. Dies bedeutet einerseits für den Fahrgast einen direkten Ansprechpartner in Sachen Fahrplan und Tarif, andererseits wird durch die Anwesenheit eines Kundenbetreuers das subjektive Sicherheitsgefühl des Fahrgasts erhöht.109

Im Bahnhof Kyritz betreibt die PEG eine eigene Fahrkartenverkaufsstelle. Dem Kunden werden als zusätzliche Informationsquellen ein Service-Telefon sowie der Internetauftritt geboten. Weiterhin werden durch die PEG redaktionelle Beiträge in der Regionalpresse veröffentlicht, sowie eine enge Zusammenarbeit mit den Tourismusvereinen der Region gepflegt. Zu besonderen regionalen Anlässen veranstaltet man Sonderfahrten mit den Triebwagen. In der Vergangenheit wurden zusätzlich zu den Sonderfahrten noch Bahnhofsfeste veranstaltet. 110

5.2.6 Entwicklung der Fahrgastzahlen Die Fahrgastzahlen sind leider unvollständig. Sie sind lediglich für die Jahr 2001, 2003 und 2005 vorhanden. In der nachfolgenden Abbildung 16 werden die Fahrgastzahlen pro Tag dargestellt. Die Fahrgaststeigerung für den Zeitraum 2001 – 2005 beträgt +125%.

107 eigene Beobachtung, Neustadt (Dosse), 07.04.2007 108 vgl. o.V. (2006):Fahrplan, Putlitz 109 vgl. Fachgespräch Herr Noah 110 vgl. E-Mail Matthias Kley Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 48

Abbildung 16: Fahrgastentwicklung der Prignitzer Eisenbahn

Quelle: Allianz pro Schiene e.V., Stadt, Land, Schiene, S. 14

5.2.7 Angebotsgestaltung Durch die Kürzungen der SPNV-Regionalisierungsmittel ist die Prignitzer Eisenbahn im hohen Maße betroffen. Der PEG wurden u.a. in Brandenburg zwei komplette Linien gestrichen. Auf der Untersuchungsstrecke Neustadt (Dosse) – Pritzwalk wurden einzelne Fahrplanlagen gestrichen bzw. der Takt ausgedünnt.111

Das komplette Fahrplanangebot wurde von ehemals einem 60min-Takt auf einen 2h-Takt reduziert. Auf dem Teilstreckenabschnitt Neustadt (Dosse) – Kyritz verkehren zusätzliche Züge. Hierdurch wird nahezu ein 1h-Takt auf diesem Teilstreckenabschnitt angeboten. Grund hierfür ist die erhöhte Fahrgastnachfrage112. Betriebsbeginn auf der Strecke ist 4:29 Uhr113 bzw. 5:09 Uhr114 und endet um 20:42 Uhr115 bzw. 21:33 Uhr116. In der Anlage 6 befindet sich der aktuelle Fahrplan für die Strecke Neustadt (Dosse) - Pritzwalk.

111 vgl. Prignitzer Eisenbahn GmbH, Putlitz, Personenverkehr Brandenburg, verfügbar: http://www.prignitzer-eisenbahn.de/aktuell/ab122006.html (2007-03-27, 11:04 MESZ) 112 vgl. Fachgespräch Herr Noah 113 von Kyritz nach Neustadt (Dosse) 114 von Neustadt (Dosse) nach Kyritz 115 Ankunftszeit des letzten Zuges aus Pritzwalk 116 Ankunftszeit des letzten Zuges aus Neustadt (Dosse) Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 49

5.3 Burgenlandbahn

Die Burgenlandbahn GmbH wurde als Gemeinschaftsprojekt von DB Regio AG (70%) und der Karsdorfer Eisenbahngesellschaft mbH (30%) 1998 gegründet. Nach der Insolvenz der Karsdorfer Eisenbahngesellschaft mbH wurde die Burgenlandbahn eine 100% Tochter der DB Regio AG. 117

Die BLB ist ausschließlich ein EVU. Neben der betrachteten Strecke118 Weißenfels – Zeitz bedient die BLB noch weitere 6 Strecken in Sachsen-Anhalt. Zu diesen Strecken gehören: - Naumburg – Nebra, - Naumburg – Zeitz, - Merseburg – Schafstädt, - Merseburg – Querfurt, - Berga-Kelbra – Stolberg und - Helbra – Wippra.119

Abbildung 17: Die untersuchte Strecke der Burgenlandbahn

Quelle: Allianz pro Schiene e.V., Stadt, Land, Schiene, S. 45

117 vgl. Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung: Forschungs-Informations- System (FIS) "Mobilität, Verkehr und Stadtentwicklung", Best Practice im Schienenpersonennahverkehr in der Fläche - das Beispiel Burgenlandbahn, http://www.forschungsinformationssystem.de (2007-03-30, 7:24 MESZ) 118 vgl. Abbildung 17 119 Burgenlandbahn GmbH, Zeitz, Burgenlandbahn – Streckennetz: http://www.burgenlandbahn.de/site/burgenlandbahn/de/reiseinfos/streckennetz/strecken.html (2007-03-30, 8:25 MESZ) Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 50

5.3.1 Siedlungsstruktur Die Strecke Weißenfels – Zeitz befinden sich in den Landkreisen Weißenfels und Burgenlandkreis. Der Landkreis Weißenfels ist dem Kreistyp Verstädterte Räume, verdichteter Kreis zu zuordnen. Der Burgenlandkreis ist dem Kreistyp Verstädterte Räume, ländlicher Kreis zuzuordnen.120 In der nachfolgenden Tabelle 15 werden die Pkw-Dichte, die Pkw-Verfügbarkeit sowie die Einwohnerdichte dargestellt.121 Diese werden weiterhin mit dem Bundesdurchschnitt sowie den Thüringer Verhältnissen verglichen.

Hierdurch wird ersichtlich das die Pkw-Verfügbarkeit unter dem Bundesdurchschnitt bzw. Thüringer Verhältnissen liegt. Im Landkreis Weißenfels liegt die Einwohnerdichte deutlich über den Thüringer Verhältnissen, im Vergleich zum Bundesdurchschnitt ist sie aber niedriger. Die Einwohnerdichte im Burgenlandkreis liegt mit ca. 10 Einwohnern pro km2 unter dem Thüringendurchschnitt sowie weit unterhalb des Bundesdurchschnittes. Die durchschnittliche Einwohnerdichte der beiden Landkreise liegt aber deutlich über den Thüringer Verhältnissen und unterhalb des Bundesdurchschnitts.

120 Janich, Helmut (2004): Aktuelle Daten zur Entwicklung der Städte, Kreise und Gemeinden, Bonn, S. 23ff 121 vgl. Berechnung aus Anlage 8 Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 51

Pkw-Dichte Pkw- Einwohnerdichte (in Pkw/ km2) Verfügbarkeit (in EW/km2) (in Pkw/EW) Weißenfels 106,74 0,5179 206,11 Burgenlandkreis 70,97 0,5302 133,86 Durchschnittswert d. Landkreise 80,39 0,5258 152,88 Thüringen 79,95 0,5538 144,36 Bundesdurchschnitt 127,09 0,5591 230,89

Tabelle 15: Vergleich der Siedlungsstruktur auf dem Verkehrsgebiet der BLB

Quelle: verändert nach Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Halle (Saale), http://www.stala.sachsen-anhalt.de/wahlen/kw04/fms/fms214li.html (2007-03-28, 14:03 MESZ), Statistisches Bundesamt, Wiesbaden verfügbar: http://www.destatis.de (2007-02-19, 7:45 MESZ) sowie Thüringer Landesamt für Statistik, Erfurt, TLS-Daten und Fakten: Thüringer Daten, verfügbar: http://www.tls.thueringen.de/seite.asp (2007-02-15, 10:41 MESZ)

5.3.2 Eisenbahninfrastruktur Die Burgenlandbahn ist auf dem betrachteten Streckenabschnitt Weißenfels – Zeitz lediglich Eisenbahnverkehrsunternehmen. Die Eisenbahninfrastruktur ist im Besitz der DB Netz AG. Die Strecke wurde durch die DB Netz AG ertüchtigt und auf durchgängig 80 km/h ausgebaut122.

Die Strecke hat eine Länge von 31,3 km und besitzt 9 Zugangsstellen. Für die 31,3 km lange Strecke benötigen die Triebwagen 39 min. Hieraus ergibt sich eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 48,92 km/h sowie ein mittlerer Zugangsstellenabstand123 von 3,87 km. Für die gleiche Relation benötigt das Auto 28 min, die zurückgelegte Strecke beträgt 22 km124.

122 vgl. Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung: Forschungs-Informations- System (FIS) "Mobilität, Verkehr und Stadtentwicklung", Best Practice im Schienenpersonennahverkehr in der Fläche - das Beispiel Burgenlandbahn, http://www.forschungsinformationssystem.de (2007-03-30, 7:24 MESZ) 123 vgl. Anlage 9 124 Mapsolute GmbH, Eschborn, Map24 – Routenplaner und Stadtpläne für Deutschland, Europa und USA: http://www.de.map24.com (2007-03-08, 8:31 MESZ) Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 52

5.3.3 Fahrzeuge Im Verkehrsgebiet der Burgenlandbahn kommen Eisenbahnfahrzeuge des Typs LVT/S zum Einsatz. Diese Fahrzeuge wurden bei Gründung durch die Karsdorfer Eisenbahngesellschaft mbH bereitgestellt. Nach dem der 30%-Anteil der insolventen Karsdorfer Eisenbahngesellschaft durch die DB Regio AG übernommen wurde, gingen die Fahrzeuge in den Besitz der DB Regio AG über. Kenngrößen dieser neuen Triebwagen sind: - 56 Sitzplätze, - 40 Stehplätze, - 100 km/h Höchstgeschwindigkeit und - eine Motorleistung von 265 kW.125

Weiterhin sind die Fahrzeuge mit einer Rollstuhlfahrerrampe126, modernen Touchscreen-Fahrkartenautomat127 mit Banknoteneinzug, GeldKarten-Funktion und Münzgeld sowie einem Mehrzweck Abteil ausgestattet.128

Abbildung 18: Triebwagentyp LVT/S Abbildung 19: Touchscreen- Quelle: eigene Aufnahme Fahrkartenautomat Quelle: eigene Aufnahme

125 vgl. Burgenlandbahn GmbH, Zeitz, Burgenlandbahn – Fahrzeuge: http://www.burgenlandbahn.de/site/burgenlandbahn/de/unternehmen/fahrzeuge/fahrzeuge.html (2007-03-08, 8:35 MESZ) 126 vgl. Allianz pro Schiene, S. 47 127 vgl. Abbildung 19 128 eigene Beobachtung Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 53

5.3.4 Tarifgestaltung Im Bereich der Burgenlandbahn kommt der Tarif des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes zur Anwendung. Hierbei wird der Fahrpreis anhand der durchfahrenen Zonen ermittelt. 129 Innerhalb des Verkehrsverbundes werden folgende Fahrkarten angeboten: Einzelfahrkarte, 4-Fahrtenkarte, Tageskarte, Wochenkarte, Monatskarte, Jahreskarte und die Abo-Karte. Des Weiteren werden Schülerzeitkarten seitens des Verkehrsverbundes angeboten. 130

Die Burgenlandbahn akzeptiert weiterhin die Tarife der Deutschen Bahn AG, wie z.B. das Schönes-Wochenende-Ticket, Ländertickets der Länder Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt und das Hopperticket. 131

5.3.5 Marketing Die Burgenlandbahn setzt ein Vielzahl von Marketing-Maßnahmen ein, diese werden nachfolgend beschrieben.

Die Burgenlandbahn veranstaltet einmal im Jahr ihre Jahresauftaktfahrt. Hierbei werden sowohl Kontakte gepflegt als auch Image- und Medienarbeit betrieben. Neben dem Sponsoring des Sportlerballs des Burgenlandkreises, hat die BLB ein Jugendförderprogramm ins Leben gerufen. Hierbei werden Sport- und Kulturvereine, die sich der Jugendarbeit verschrieben haben, durch Anzeigenschaltung in der Vereinszeitung gefördert. Gemeinsam mit ihren Partnern wird jährlich der Förderpreis für Vereine mit der innovativsten Jugendarbeit ausgelobt. Dieser wird am Burgenlandbahn-Jugendtag den drei Erstplatzierten Vereinen übergeben132. Der Burgenlandbahn-Jugendtag ist eine jährliche Veranstaltung an wechselnden Orten innerhalb des Bedienungsgebietes der BLB.

129 vgl. Burgenlandbahn GmbH, Zeitz, Burgenlandbahn – Tarif, verfügbar: http://www.burgenlandbahn.de/site/burgenlandbahn/de/reiseinfos/tarif/tarif.html (2007-04-03, 09:04 MESZ) 130 vgl. Mitteldeutscher Verkehrsverbund GmbH, Leipzig, Im MDV gilt ihr Verbundticket für Zug, und Bus, Fahrkarten und Preise verfügbar: http://www.mdv.de/index.php ?fahrkarte=1 (2007- 04-03, 9:14 MESZ) 131vgl. Burgenlandbahn GmbH, Zeitz, Burgenlandbahn – Tarif, verfügbar: http://www.burgenlandbahn.de/site/burgenlandbahn/de/reiseinfos/tarif/tarif.html (2007-04-03, 09:04 MESZ) 132 Preisgeld 1. Platz 1200€, 2. Platz: 800€, 3. Platz: 400€ Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 54

Durch diese Maßnahmen soll ein Positivimage, der Bekanntheitsgrad sowie die Neukundengewinnung verbessert werden.133

Neben diesen Maßnahmen werden durch die BLB folgende Maßnahmen durchgeführt: - Fahrzeugtaufen und - Präsentation auf Messen. Dem Fahrgast stehen neben einem Service-Telefon, Internetauftritt, Newsletter auch Fahrplanhefte zur Verfügung. 134

In den Triebwagen der BLB werden folgende Informationen für die Fahrgäste bereitgehalten: - Tarifinformationen des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes, - Plakate des Liniennetzes, - Faltfahrpläne sowie die - Kundenzeitung der DB Regio AG.135

5.3.6 Entwicklung der Fahrgastzahlen Die Entwicklung der Fahrgastzahlen ist leider unvollständig. Es sind lediglich Fahrgastzahlen für den Zeitraum 2002 bis 2005 vorhanden. In der nachfolgenden Abbildung 20 werden diese Zahlen abgebildet. Hierdurch ergibt sich, für den Zeitraum 2002 – 2005, eine Fahrgaststeigerung von +23%.

133 vgl. E-Mail von Frau Weiß, Marketingverantwortliche der Burgenlandbahn GmbH, am 20.04.2007 134 vgl. E-Mail von Frau Weiß 135 eigene Beobachtung Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 55

Abbildung 20: Fahrgastentwicklung der Burgenlandbahn

Quelle: Allianz pro Schiene e.V., Stadt, Land, Schiene, S. 47

5.3.7 Angebotsplanung Die Burgenlandbahn bietet auf der Strecke Weißenfels – Zeitz überwiegend einen 60min-Takt an. Der Betriebszeitraum auf der Strecke beginnt um 3:58 Uhr mit der ersten Fahrt von Weißenfels nach Zeitz, in der Gegenrichtung fährt der erste Zug um 4:08 Uhr. Der letzte Zug in Richtung Zeitz fährt um 23:09 Uhr, in der Gegenrichtung fährt der letzte Zug um 22:08 Uhr. 136

Auf der Relation Weißenfels – Zeitz beginnt der 60min-Takt um 6:09 Uhr ab Weißenfels und endet um 21:09 Uhr. In den Morgen- und Nachtstunden verändern sich zum einen die Abfahrtsminute bzw. fährt der letzte Zug im 2 Stunden Takt.

Auf der Relation Zeitz – Weißenfels beginnt der 60min-Takt um 8:08 Uhr und endet mit der letzten Fahrt um 22:08 Uhr. Die ersten 4 Züge am Morgen fahren hierbei nahezu im gleichen Taktgefüge wie der 60min-Takt. Die Abfahrtszeit verschiebt sich lediglich um 1 Minute nach vorn bzw. nach hinten. Deshalb kann man auf dieser Relation von einer nahezu durchgängigen Taktbedienung sprechen. In der Anlage 7 befindet sich eine Übersicht des aktuellen Fahrplans.

136 vgl. Burgenlandbahn GmbH, Zeitz, Burgenlandbahn – Fahrplan, verfügbar: http://www.burgenlandbahn.de/site/burgenlandbahn/de/reiseinfos/fahrplan/fahrplan.html (2007-04- 03, 09:44 MESZ) Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 56

5.4 Erfurter Bahn

Die Erfurter Bahn GmbH ist eine 100%-Gesellschaft der Stadt Erfurt und wurde 1990 gegründet.137 Die EIB ist lediglich EVU und übernahm 1998 die ersten SPNV-Leistungen. Neben der betrachteten Strecke138 Erfurt – Leinefelde – Kassel – Kassel Wilhelmshöhe betreibt die EIB noch folgende Strecken: - Bad Langensalza – Gotha, - Erfurt – Plaue – - Stützerbach, - Meiningen – , - Schweinfurt – Gmünden. 139

Aufgrund der Kürzung der SPNV-Regionalisierungsmittel wurden durch den Aufgabenträger die Verkehrsleistungen gekürzt. D.h. der Nordhessische Verkehrsverbund hat die Verkehrsleistung auf dem Streckenabschnitt Eichenberg – Kassel Wilhelmshöhe ausgedünnt. 140

137 vgl. Landeshauptstadt Erfurt, Erfurt, Erfurt.de – Veröffentlichung: Beteiligungsbericht, verfügbar: http://erfurt.de/ef/de/rathaus/sv/veroeffentl/finanzen/25091.shtml (2007-03-06, 8:33 MESZ) 138 vgl. Abbildung 21 139 vgl. Erfurter Industriebahn GmbH, Erfurt, Streckenfahrplan, http://www.erfurter- bahn.de/cms/karte.php4?co=3&li=1 (2007-03-06, 10:45 MESZ) 140 vgl. Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH, Erfurt, Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH – Neue Angebote, http://nvs.sacosnet.de/html/neue_angebote.htm (2007-04-11, 10:12 MESZ) Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 57

Abbildung 21: Die Strecke der Erfurter Bahn GmbH

Quelle: Allianz pro Schiene e.V., Stadt, Land, Schiene, S. 51

5.4.1 Siedlungsstruktur Die Strecke Erfurt – Leinefelde – Kassel Wilhelmshöhe durchquert die Stadt Erfurt sowie die Landkreise Sömmerda, Gotha, Unstrut-Hainich-Kreis, Eichsfeld, Werra- Meißner-Kreis, Göttingen, Kassel sowie die Stadt Kassel. Nachfolgend werden die Landkreise und Kreisfreien Städte den Siedlungsstrukturen zugewiesen.

Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 58

Kreisfreie Städte und Kreistyp Landkreise Stadt Erfurt Verstädterte Räume, Kernstadt Landkreis Sömmerda Verstädterte Räume, ländlicher Kreis Landkreis Gotha Verstädterte Räume, verdichteter Kreis Unstrut-Hainich-Kreis Ländlicher Räum, Ländlicher Kreis höherer Dichte Landkreis Eichsfeld Ländlicher Räum, Ländlicher Kreis höherer Dichte Werra-Meißner-Kreis Verstädterte Räume, ländlicher Kreis Göttingen Verstädterte Räume, verdichteter Kreis Landkreis Kassel Verstädterte Räume, verdichteter Kreis Stadt Kassel Verstädterte Räume, Kernstadt

Tabelle 16: Siedelungsstruktur der durchfahrenen Landkreise

Quelle: Janich, Helmut (2004): Aktuelle Daten zur Entwicklung der Städte, Kreise und Gemeinden, Bonn, S. 21ff

In der nachfolgenden Tabelle 17 werden die Pkw-Dichte, die Pkw-Verfügbarkeit sowie die Einwohnerdichte dargestellt.141 Diese werden weiterhin mit dem Bundesdurchschnitt sowie den Thüringer Verhältnissen verglichen. Hierbei wird ersichtlich das die durchschnittliche Pkw-Verfügbarkeit unter den Thüringer Verhältnissen bzw. unter dem Bundesdurchschnitt liegt. Die durchschnittliche Einwohnerdichte der durchfahrenen Landkreise liegt deutlich über den Thüringer Verhältnissen bzw. unter dem Bundesdurchschnitts. Die Pkw-Dichte beträgt 103,39 Pkw/km2 und ist somit höher als die Thüringer Verhältnisse, aber geringer als der Bundesdurchschnitt.

141 vgl. Berechnung aus Anlage 8 Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 59

Pkw-Dichte Pkw- Einwohnerdichte (in Pkw/ km2) Verfügbarkeit (in EW/km2) (in Pkw/EW) Stadt Erfurt 351,51 0,4662 754,07 Landkreis Sömmerda 53,63 0,5609 95,6 Landkreis Gotha 84,95 0,5531 153,57 Landkreis Unstrut-Hainich-Kreis 60,52 0,5178 116,88 Landkreis Eichsfeld 65,29 0,5580 117,02 Werra-Meißner-Kreis 63,83 0,6025 105,94 Göttingen 121,43 0,5117 237,33 Landkreis Kassel 113,32 0,6009 188,58 Stadt Kassel 812,29 0,4461 1820,82 Durchschnittswert d. Landkreise 103,39 0,5289 195,48 Thüringen 79,95 0,5538 144,36 Bundesdurchschnitt 127,09 0,5591 230,89

Tabelle 17: Vergleich der Siedlungsstruktur auf dem Verkehrsgebiet der EIB

Quelle: Eigene Berechnung, verändert nach

Thüringer Landesamt für Statistik, Erfurt, http://www.tls.thueringen.de/seite.asp?aktiv=dat01&startbei=datenbank/oertlich.asp (2007-03-28, 14:47 MESZ), Statistisches Bundesamt, Wiesbaden verfügbar: http://www.destatis.de (2007-02-19, 7:45 MESZ), Thüringer Landesamt für Statistik, Erfurt, TLS-Daten und Fakten: Thüringer Daten, verfügbar: http://www.tls.thueringen.de/seite.asp (2007-02-15, 10:41 MESZ), Hessischen Statistischen Landesamtes, Statistik-Hessen.de: Gebiet, Bevölkerung und -vorgänge, http://www.statistik-hessen.de/themenauswahl/bevoelkerung-gebiet/regionaldaten/gebiet- bevoelkerungsstand-und-vorgaenge/index.html (2007-03-28, 16:52 MESZ), Hessischen Statistischen Landesamtes, Statistik-Hessen.de: Bestand an Kraftfahrzeugen mit amtlichen Kennzeichen, http://www.statistik-hessen.de/themenauswahl/verkehr- umwelt/regionaldaten/bestand-an-kraftfahrzeugen-mit-amtlichem-kennzeichen/index.html (2007- 03-28, 16:56 MESZ), Niedersachsisches Landesamt für Statistik, Hannover, Verkehr, http://www.nls.niedersachsen.de/Tabellen/Verkehr/Kfz_Bestand_Kreis_06.html (2007-03-28, 13:14 MESZ) sowie Janich, Helmut (2004): Aktuelle Daten zur Entwicklung der Städte, Kreise und Gemeinden, Bonn, S. 24

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5.4.2 Eisenbahninfrastruktur Die Erfurter Bahn ist auf dem betrachteten Streckenabschnitt Erfurt – Kassel Wilhelmshöhe lediglich EVU. Die Eisenbahninfrastruktur ist im Besitz der DB Netz AG.

Die Strecke hat eine Länge von 150 km und besitzt 34 Zugangsstellen. Die Fahrzeit beträgt 159 min. Hieraus ergibt sich eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 56,6 km/h sowie ein mittlerer Haltestellenabstand von 4,55 km142. Für die gleiche Relation benötigt das Auto 127 min143 bzw. 163 min144. Die zurück gelegte Entfernung beträgt 192 km (schnellste Route) bzw. 142 km (kürzeste Route) 145.

Die Eisenbahnstrecke ist gekennzeichnet durch unterschiedliche Streckengeschwindigkeiten. Im Streckenabschnitt Erfurt – Kühnhausen beträgt die zulässige Streckenhöchstgeschwindigkeit 100 km/h, im nachfolgenden Streckenabschnitt Kühnhausen – Bad Langensalza beträgt sie 50 km/h. Ursache dieser herabgesetzten Streckenhöchstgeschwindigkeit sind die nicht technisch gesicherten Bahnübergänge. Im Streckenabschnitt Bad Langensalza - Leinefelde beträgt die Streckenhöchstgeschwindigkeit 160 km/h146. Grund hierfür ist die Erneuerung sowie der Umbau der Strecke auf Neigetechnik147. Im Streckenabschnitt Leinefeld – Kassel Wilhelmshöhe beträgt die Streckengeschwindigkeit 120 km/h. 148

142 vgl. Anlage 9 143 mit der Auswahloption "schnellste Route" 144 mit der Auswahloption "kürzeste Route" 145 Mapsolute GmbH, Eschborn, Map24 – Routenplaner und Stadtpläne für Deutschland, Europa und USA: http://www.de.map24.com (2007-03-08, 8:41 MESZ) 146 Aufgrund der Höchstgeschwindigkeit der RegioShuttle beträgt die real gefahrene Geschwindigkeit 120 km/h 147 durch das Neigen des Wagenkasten werden die Querbeschleunigungskräfte gesenkt und dadurch höhere Kurvengeschwindigkeit zulässig, Quelle: Definition: Neigetechnik - Meyers Lexikon online, Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG, verfügbar: http://lexikon.meyers.de/meyers/Neigetechnik (2007-02-27, 9:45 MESZ) 148 vgl. Fachgespräch mit Daniel Malur, Mitarbeiter der Marketing-Abteilung der Erfurter Industriebahn GmbH, Erfurt, am 26.03.2007 Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 61

5.4.3 Fahrzeuge Die Erfurter Bahn setzt auf ihren Eisenbahnstrecken größtenteils Triebwagen des Typs RegioShuttle RS1 ein. Kenngrößen dieses Eisenbahnfahrzeugs sind: - 65% Niederfluranteil, - Teilklimatisierung des Fahrgastraums, - 71 Sitzplätze, - 77 Stehplätze, - 120 km/h Höchstgeschwindigkeit, - Beschleunigungswerte 1,2 m/s2 durch - eine gute Motorisierung (2 x 257 kW).149

1998 wurde erstmalig der RegioShuttle von der Erfurter Bahn eingesetzt. Aktuell sind 23 Triebwagen des Typs RegioShuttle im Besitz des Erfurter Bahn. Das durchschnittliche Alter der RegioShuttle beträgt 5,4 Jahre150. Weiterhin im Besitz der Erfurter Bahn ist ein Triebwagen des Typs Itino. Hierbei handelt es sich um einen Prototyp. Der Itino wird nicht im regulären Betrieb eingesetzt, vielmehr ist es ein Repräsentierfahrzeug bzw. ein Verstärkungsfahrzeug.151

Abbildung 22: Grundrisszeichnung des RegioShuttle

Quelle: Stadler Rail AG, Bussnang, Referenzen, http://www.stadlerrail.com/file/pdf/RS1_EIB_d.pdf (2007-03-14, 7:19 MESZ)

149 Stadler Rail AG, Bussnang, Referenzen, http://www.stadlerrail.com/file/pdf/RS1_EIB_d.pdf (2007-03-14, 7:19 MESZ) 150 vgl. Anlage 3 151 vgl. Fachgespräch Daniel Malur Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 62

Abbildung 23: Triebwagen RegioShuttle Abbildung 24: Triebwagen ITINO

Quelle: eigene Aufnahme Quelle: eigene Aufnahme

5.4.4 Tarifgestaltung Durch eine Tarifgemeinschaft mit der Deutschen Bahn AG werden alle Fahrscheine der DB AG auf dem Tarifgebiet der Erfurter Bahn anerkannt.152

5.4.5 Marketing Die Erfurter Bahn setzt eine Vielzahl von Marketing-Instrumenten ein. Zum Beispiel wird durch das Unternehmen der politische Kontakt zu den Anliegergemeinden gepflegt. Dies äußert sich dahingehend, dass sämtliche Triebwagen einen Stadtnamen tragen. Hierdurch wird eine Verbundenheit zwischen Gemeinde und Fahrgast initiiert. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit werden durch die Erfurter Bahn folgende Maßnahmen realisiert: - Werbung im Lokalradio, - Fahrzeugtaufen und - Sonderzugfahrten zu besonderen Anlässen.153

152 vgl. Fachgespräch Daniel Malur 153 vgl. Fachgespräch Daniel Malur Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 63

Des Weiteren werden den Fahrgästen verschiedene Informationsquellen angeboten. Diese erstrecken sich von - einem Internetauftritts, über - Service-Hotline, - Kundenzeitung und - Fahrplan- und Regionalinformationen im Fahrzeug. 154

5.4.6 Entwicklung der Fahrgastzahlen Die Strecke Erfurt – Leinefelde – Heiligenstadt wurde 1998 durch die Erfurter Bahn übernommen. Die Linie wurde 1999 bis Kassel Wilhelmshöhe verlängert. Somit war eine durchgehende Verbindung von Erfurt nach Kassel entstanden.

Die Entwicklung der Fahrgastzahlen ist leider für den gesamten Zeitraum unvollständig. Es sind lediglich Fahrgastzahlen für das Jahr 2003 und 2005 vorhanden. Im Jahr 2003 betrug das Fahrgastaufkommen 3800 Fahrgäste pro Tag, im Jahr 2005 waren es 4100 Fahrgäste pro Tag. Dies entspricht einer Steigerungsrate von +8 %.155

5.4.7 Angebotsgestaltung Durch die Kürzung der Regionalisierungsmittel werden durch die EIB zusätzliche Züge auf der Relation Erfurt – Eichenberg – Kassel Wilhelmshöhe angeboten. Diese Leistungen werden eigenwirtschaftlich erbracht. Es werden in Summe 4 Zugpaare für diese Relation angeboten. D.h. dass sich das restliche Fahrplanangebot auf die Relation Erfurt – Eichenberg beschränkt. Auf dieser Relation wird durch die EIB ein 2h-Takt angeboten.

Der erste Zug in Richtung Eichenberg befährt die Strecke um 4:55 Uhr ab Bad Langensalza, in der Gegenrichtung fährt der erste Zug um 4:19 Uhr ab

154 vgl. Fachgespräch Daniel Malur 155 vgl. Allianz pro Schiene, S. 53 Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 64

Bad Langensalza. Der letzte Zug in Richtung Eichenberg fährt um 22:17 Uhr ab Erfurt Hbf bzw. in der Gegenrichtung um 22:35 Uhr ab Eichenberg.156

Der 2h-Takt beginnt um 6:08 Uhr157 bzw. um 8:11 Uhr158 und endet um 21:55 Uhr159 bzw. 20:11 Uhr160. In den Morgen- und Nachtstunden wird ein nicht vertakteter Verkehr angeboten. D.h. das die ersten Züge keine einheitliche Abfahrtsminute haben.161 In der Anlage 10 befindet sich der aktuelle Fahrplan für die Strecke Kassel Wilhelmshöhe – Erfurt.

156 Erfurter Industriebahn GmbH, Erfurt, Erfurter Bahn Fahrpläne, verfügbar: http://www.erfurter- bahn.de/cms/temp01.php4?co= 2&li=1 (2007-04-03, 16:45 MESZ) 157 von Leinefelde nach Erfurt Hbf 158 von Erfurt Hbf nach Eichenberg 159 von Kassel Wilhelmshöhe nach Erfurt Hbf 160 von Erfurt Hbf nach Eichenberg 161 Erfurter Industriebahn GmbH, Erfurt, Erfurter Bahn Fahrpläne, verfügbar: http://www.erfurter- bahn.de/cms/temp01.php4?co= 2&li=1 (2007-04-03, 16:45 MESZ) Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 65

6 Bewertung der Maßnahmen und Empfehlungen

In den nachfolgenden Kapiteln werden die durchgeführten Maßnahmen der EVU dargestellt. Hierdurch werden sowohl die Unterschiede und die Gemeinsamkeiten deutlich. Durch ein Ranking, welches das Fahrgastwachstum bzw. das mittlere Fahrgastwachstum als Auswahlkriterium besitzt, werden die beiden erfolgreichsten EVU ausgewählt und deren Maßnahmen dargestellt. Im Kapitel 6.3 werden auf Grundlage der durchgeführten Maßnahmen Empfehlungen für den Thüringer SPNV getroffen.

6.1 Übersicht typischer Maßnahmen erfolgreicher EVU

Im vorangegangenen Kapitel 5 wurden die erfolgreichen SPNV-Angebote, welche Thüringer Verhältnissen entsprechen, vorgestellt. Die ausgewählten EVU haben eine Vielzahl von Maßnahmen in verschiedenen Bereichen durchgeführt.

In der nachfolgenden Tabelle 18 werden die durchgeführten Maßnahmen den EVU gegenübergestellt. Hierdurch wird ersichtlich, welche Maßnahmen von welchen EVU durchgeführt wurden bzw. welche Gemeinsamkeiten hinsichtlich der durchgeführten Maßnahmen existieren.

Es wurde festgestellt, das alle EVU in den folgenden Teilbereichen, Maßnahmen durchgeführt haben: - Ausschließlich neue Fahrzeuge im Einsatz, - Visuelle und akustische Haltestellenanzeige, - Anerkennung des DB Tarifs, - Service-Hotline - Internetauftritt und - Guter Kontakt zu Anliegergemeinden.

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Des Weiteren könnte festgestellt werden, das nicht alle EVU die selbem Maßnahmen durchgeführt haben. Zu nennen ist hierbei die Erfurter Bahn, welche als einziges EVU eine Kundenzeitung herausbringt. UBB PEG BLB EIB Infrastruktur Anhebung der Streckengeschwindigkeit 9 - 9 teilweise Streckensanierung 9 - 9 teilweise Leit- und Sicherungstechnik erneuert 9 teilweise k.A. teilweise mittlerer Zugangsstellenabstand 2,96 km 5,23 km 3,87 km 4,55 km durchschnittliche Geschwindigkeit 47,5 km/h 46 km/h 49,92 km/h 56,6 km/h Fahrzeuge Ausschließlich neue Fahrzeuge im Einsatz 9 9 9 9 Fahrkartenautomat 9 9 9 überwiegendem Niederfluranteil 9 9 teilweise 9 Visuelle Haltestelleanzeige (Innen und 9 9 9 9 Außen) Akustische Haltestellenansage 9 9 9 9 Klimatisierter Fahrgastraum 9 9 k.A. Teilklimatisiert Beschleunigungswerte 0,85 m/s2 1,2 m/s2 k.A. 1,2 m/s2 Tarifgestaltung Anerkennung des DB Tarifs 9 9 9 9 eigene Haustarife 9 - - - Tarife des Verkehrsverbundes - 9 9 - Marketing Kundenzeitung - - - 9 Fahrplaninformationen im Fahrzeug - 9 9 9 Informationen zur Region 9 - - 9 Bahnhofsfest 9 9 9 - Sonderfahrten - 9 - 9 Redaktionelle Beiträge 9 9 - Fahrzeugtaufe - - 9 9 Service Hotline 9 9 9 9 Internetauftritt 9 9 9 9 Newsletter-Service - - 9 - Eigener Fahrkartenschalter 9 9 - - Tageszeitung im Zug - 9 - - Snack- und Getränkeverkauf im Zug - 9 - - Einsatz von Kundenbetreuern (teilweise) - 9 - 9 Einsatz von Kundenbetreuern (dauerhaft) 9 - - - Messeauftritt - - 9 guten Kontakt zu Anliegergemeinden 9 9 9 9 Sponsoring von Vereinen 9 - 9 - Jugendförderprogramme - - 9 - Angebotsplanung überwiegend 30min-Takt 9 - - - überwiegend 60min-Takt 9 teilweise 9 - überwiegend 2h-Takt - 9 - 9 Tabelle 18: Überblick der durchgeführten Maßnahmen unterteilt nach EVU

Quelle: Eigene Darstellung

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6.2 Analyse und Identifizierung erfolgreicher Maßnahmen

Im vorangegangenen Kapitel 6.1 wurden die durchgeführten Maßnahmen in den Bereichen Infrastruktur, Fahrzeuge, Tarifgestaltung, Marketing und Angebotsplanung dargestellt.

In der nachfolgenden Tabelle 19 wird ein Ranking der EVU anhand des Fahrgastwachstums erstellt. Hierdurch wird festgestellt, dass die Maßnahmen der Usedomer Bäderbahn am Erfolgreichsten waren. Innerhalb des Rankings belegt die PEG den zweiten Platz, gefolgt von der BLB. Den vierten Platz belegt die EIB.

Weiterhin ist festzustellen, dass die UBB und PEG jeweils eine zweistellige mittlere Zuwachsrate pro Jahr haben. Hierdurch ist anzunehmen, dass die Maßnahmen der beiden EVU besonders erfolgreich waren. In der nachfolgenden Tabelle 20 werden die durchgeführten Maßnahmen der beiden EVU dargestellt. Hierbei werden die Gemeinsamkeiten bzw. die Unterschiede dargestellt.

Hinsichtlich der Fahrgastzahlen pro Tag (absolute Zahlen) unterscheidet sich das Ranking. Das EVU mit der größten Anzahl an beförderten Fahrgästen pro Tag besitzt die UBB, gefolgt von der EIB. Die PEG sowie die BLB belegen hierbei die beiden letzten Plätze.

Fahrgast- Zeitraum mittleres absolute wachstum Wachstum pro Fahrgastzahlen Jahr pro Tag (2005) Usedomer +1104% 1992 - 2005 78% p.a. 8430 Fahrgäste Bäderbahn +312% 1994 - 2005 26% p.a. Prignitzer +125% 2001 - 2005 25% p.a. 900 Fahrgäste Eisenbahn Burgenlandbahn +23% 2002 - 2005 5,8% p.a. 510 Fahrgäste Erfurter Bahn +8% 2003 - 2005 2,6% p.a. 4100 Fahrgäste

Tabelle 19: Ranking auf Basis des Fahrgastwachstums

Quelle: eigene Darstellung, verändert nach Allianz pro Schiene e.V.

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Gemeinsamkeiten UBB PEG Fahrzeuge Ausschließlich neue Fahrzeuge im Einsatz 9 9 überwiegendem Niederfluranteil 9 9 Visuelle Haltestelleanzeige (Innen und Außen) 9 9 Akustische Haltestellenansage 9 9 Klimatisierter Fahrgastraum 9 9 Tarifgestaltung Anerkennung des DB Tarifs 9 9 Marketing Bahnhofsfest 9 9 Redaktionelle Beiträge 9 9 Service Hotline 9 9 Internetauftritt 9 9 Eigener Fahrkartenschalter 9 9 guten Kontakt zu Anliegergemeinden 9 9 Messeauftritt - - Jugendförderprogramme - - Kundenzeitung - - Fahrzeugtaufe - - Newsletter-Service - -

Unterschiede UBB PEG Infrastruktur Anhebung der Streckengeschwindigkeit 9 - Streckensanierung 9 - Leit- und Sicherungstechnik erneuert 9 teilweise mittlerer Zugangsstellenabstand 2,96 km 5,25 km durchschnittliche Geschwindigkeit 47,5 km/h 46 km/h Fahrzeuge Fahrkartenautomat 9 Beschleunigungswerte 0,85 m/s2 1,2 m/s2 Tarifgestaltung eigene Haustarife 9 - Tarife des Verkehrsverbundes - 9 Marketing Fahrplaninformationen im Fahrzeug - 9 Informationen zur Region 9 Sonderfahrten - 9 Tageszeitung im Zug - 9 Snack- und Getränkeverkauf im Zug - 9 Einsatz von Kundenbetreuern (teilweise) - 9 Einsatz von Kundenbetreuern (dauerhaft) 9 - Sponsoring von Vereinen 9 - Angebotsplanung überwiegend 30min-Takt 9 - überwiegend 60min-Takt 9 teilweise überwiegend 2h-Takt - 9 Tabelle 20: Gemeinsamkeiten und Unterschiede hinsichtlich der durchgeführten Maßnahmen

Quelle: eigene Darstellung Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 69

In der vorangegangenen Tabelle wurden die Unterschiede sowie die Gemeinsamkeiten der durchgeführten Maßnahmen dargestellt. Hierbei wurde festgestellt, das durch beide EVU ausschließlich neue Fahrzeuge eingesetzt werden, das der DB-Tarif anerkannt wird, sowie eine Vielzahl von ähnlichen Marketing Maßnahmen durchgeführt werden.

Weiterhin wurde festgestellt das die UBB keine Fahrkartenautomaten an Bord ihrer Triebwagen hat und hierdurch der Verkauf der Fahrscheine an Bord des Triebwagens ausschließlich durch Kundenbetreuer erfolgt. Des Weiteren werden die Kundenbetreuer in der UBB dauerhaft auf den Fahrzeugen eingesetzt. In den Fahrzeugen der PEG werden diese lediglich temporär eingesetzt.

Im Bereich der Fahrplantaktung werden durch die UBB mindestens ein 60min-Takt angeboten. Dieser wird in den Sommermonaten auf dem Teilstreckenabschnitt Wolgast – Ahlbeck (Grenze) auf einen 30min-Takt verdichtet. Die PEG bietet auf ihrer Strecke einen 2h-Takt an. Dieser wird lediglich auf dem Teilstreckenabschnitt Neustadt (Dosse) – Kyritz auf einen 60min-Takt verdichtet.

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6.3 Empfehlung für den SPNV in Thüringen

In den vorangegangenen Unterkapiteln wurden die Maßnahmen aller EVU dargestellt. Innerhalb des Rankings wurde die UBB und die PEG als erfolgreichste EVU ermittelt. D.h. das die Gemeinsamkeiten innerhalb der durchgeführten Maßnahmen als Muss-Kriterium angesehen werden sollte.

Weiterhin werden zusätzliche Maßnahmen definiert. Hierbei wird davon ausgegangen das eine Maßnahme, die von 75%162 der EVU durchgeführt wird, eine Maßnahme ist die zum Erfolg eines SPNV-Angebotes beiträgt.

Hierdurch ergibt sich folgende Übersicht: - Infrastruktur o Anhebung der Streckengeschwindigkeit o Streckensanierung - Fahrzeuge o Ausschließlich neue Fahrzeuge im Einsatz o Fahrkartenautomat o überwiegendem Niederfluranteil o Visuelle Haltestellenanzeige (Innen und Außen) o akustische Haltestellenansage o Klimatisierter Fahrgastraum - Tarifgestaltung o Anerkennung des DB Tarifs - Marketing o Fahrplaninformationen im Fahrzeug o Bahnhofsfest o Redaktionelle Beiträge o Service Hotline o Internetauftritt o Eigener Fahrkartenschalter o Guter Kontakt zu Anliegergemeinde - Angebotsplanung o überwiegend 60min-Takt

162 d.h. das die Maßnahme von min. drei EVU durchgeführt wurde Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 71

Aus der oberen Übersicht lassen sich folgende Maßnahmen für den Thüringer SPNV ableiten:

Um ein erfolgreiches SPNV-Angebot in Thüringen anzubieten, muss die Eisenbahninfrastruktur in einem guten Zustand gehalten werden. Dies bedeutet das die Strecken instandgehalten werden müssen. Eine solche Streckensanierung kann zu einer Anhebung der Streckengeschwindigkeit führen bzw. zu einer Verkürzung der Fahrzeit und somit der Reisezeit. Und dies kann zu einer Nachfrageerhöhung führen. Hierbei ist anzumerken, das die Infrastrukturinstandsetzung nicht Aufgabe eines EVU ist, sondern Aufgabe des EIU.

Im Fahrzeugbereich ist darauf zu achten, das ausschließlich neue Fahrzeuge eingesetzt werden. Diese sollten mit einem Fahrkartenautomat ausgerüstet sein163. Der Fahrgastraum sollte klimatisiert sein, weiterhin ist auf eine visuelle als auch akustische Haltestelleninformation zu achtet. Hierbei ist es von Vorteil ein System auszuwählen, welches die Haltestellenansage automatisch vornimmt164.

Im Bereich der Tarifgestaltung ist darauf zu achten, das durch das EVU der DB-Tarif anerkannt wird. Da eine Nicht-Anerkennung des Tarifs dazu führt, dass der Fahrgast eine zweiten Fahrschein lösen muss. Dies kann dazuführen, das die Akzeptanz des Fahrgastes gegenüber dem SPNV-Angebot sinkt.

Innerhalb des Marketingbereiches werden folgende Maßnahmen vorgeschlagen. Eine gezielte Informationspolitik für den Kunden ist sehr wichtig. Die kann durch den Einsatz von verschieden Medien erfolgen, zu nennen sind hierbei der Internetauftritt, das Servicetelefon sowie die Fahrplanaushänge in den Fahrzeugen. Ein besonderes Highlight hierbei ist das Veröffentlichen von redaktionellen Beiträgen. Das veranstalten von Bahnhofsfesten hat zur Folge, das ein Positivimage sowohl bei den Fahrgästen als auch bei den Anwohnern des Bahnhofes/ Strecke erzeugt wird. Dieses Positivimage sollte durch eine intensive

163 hierauf kann verzichtet werden wenn jedes Fahrzeug mit einem Kundenbetreuer besetzt ist (vgl. UBB) 164 da nicht jede Durchsage, welche vom Triebfahrzeugführer durchgeführt wird, verständlich ist Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 72

Kontaktpflege zur Gemeinde bestärkt werden. Nur eine positive Einstellung zur Eisenbahn kann ein SPNV-Angebot zum Erfolg verhelfen. Weiterhin ist durch das Betreiben eines eigenen Fahrkartenschalter der direkte Kontakt zum Kunden gegeben.

Aus Sicht der Angebotsplanung muss in Thüringen ein 60min-Takt auf allen Strecken eingeführt werden.

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7 Zusammenfassung

Ziel dieser Diplomarbeit war es erfolgreiche SPNV-Angebote aus Deutschland zu benennen und zu prüfen, welche Maßnahmen auf Thüringen übertragbar sind.

Hierfür wurde im Kapitel 2 auf die geänderten rechtlichen Rahmenbedingungen eingegangen. Hervorzuheben ist hierbei die Veränderung der Aufgabenträgerschaft des ÖPNV. Diese wurde vom Bund auf die Länder übertragen. Die Länder sind nun selbst verantwortlich für die Planung, Organisation und Finanzierung. In diesem Zusammenhang wurden durch die Länder individuelle ÖPNV-Gesetze verabschiedet. Diese unterscheiden sich zum Teil gravierend voneinander, z.B. wird lediglich von drei Bundesländern gefordert, das Parallelverkehre zu vermeiden sind.

Zur Finanzierung des ÖPNV werden den Ländern Finanzmittel des Bundes zur Verfügung gestellt. Die Mittelzuteilung wird durch das RegG geregelt. Anfänglich wurden die RegG-Mittel um 1,5% p.a. erhöht. Dies wurde in der aktuellen Fassung ersatzlos gestrichen. Hierdurch entsteht bei den Ländern ein Finanzierungsdefizit für den ÖPNV. Diese wurden zum Teil durch Streichung von einzelnen SPNV-Linien bzw. durch Ausdünnung des Taktes kompensiert. Im Umkehrschluss bedeutet dies eine Verschlechterung des SPNV-Angebotes für die Bevölkerung.

Aber in Deutschland sind auch Maßnahmen untersucht wurden, welche die Attraktivität des SPNV-Angebotes deutlich erhöht haben. Hierbei wurden 16 erfolgreiche SPNV-Angebote durch Allianz pro Schiene e.V. und dem Forschungsinformationssystem identifiziert.

Im Kapitel 4 wurde der Untersuchungsraum Thüringen näher dargestellt. Hierbei wurde auf die Siedlungsstruktur der Landkreise und der Kreisfreien Städte eingegangen. Des Weiteren wurde der SPNV in Thüringen untersucht.

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Im Kapitel 4.2 wurden die Siedlungsstrukturen der 16 erfolgreichen SPNV-Angebote mit der Siedlungsstruktur in Thüringen verglichen. Hierdurch konnten die EVU ermittelt werden, die der Thüringer Siedlungsstruktur entsprechen. Ergebnis dieses Auswahlprozesses waren die Usedomer Bäderbahn GmbH, die Prignitzer Eisenbahn GmbH, die Burgenlandbahn GmbH und die Erfurter Bahn GmbH. Die Erfurter Bahn GmbH stellt hierbei eine Besonderheit dar, da sie in Thüringen SPNV betreibt.

Im Kapitel 5 wurden diese EVU genauer untersucht. Hierbei wurde jedes EVU hinsichtlich der durchgeführten Maßnahmen in den Bereichen Eisenbahninfrastruktur, Eisenbahnfahrzeuge, Tarifwesen, Marketingmaßnahmen, Entwicklung der Fahrgastzahlen und Angebotsplanung untersucht.

Diese Ergebnisse wurden im Kapitel 6.1 den EVU gegenübergestellt. Dabei wurden alle durchgeführten Maßnahmen in den jeweiligen Bereichen dargestellt bzw. die Unterschiede verdeutlicht. So konnte festgestellt werden das sämtliche EVU neue Fahrzeug im Einsatz haben und das die Infrastruktur lediglich bei zwei EVU erneuert bzw. bei einem EVU zum Teil erneuert wurde.

Durch ein Ranking der vier EVU auf Basis des Fahrgastwachstums bzw. des mittleren Fahrgastwachstums wurde festgestellt, dass die UBB und PEG am erfolgreichsten sind. Daraufhin wurden die Maßnahmen der beiden EVU auf Übereinstimmung überprüft. Diese Maßnahmen wurden anschließend als Muss- Kriterium für eine erfolgreiches SPNV-Angebot in Thüringen definiert. Diesen Muss-Kriterien wurde weitere Maßnahmen, die von 75% der EVU durchgeführt wurden, hinzugefügt. Hieraus konnten Empfehlungen für den Thüringer SPNV abgeleitet werden.

Diese Ergebnisse wurden im Kapitel 6.3 aufgelistet und Empfehlungen für den Thüringer SPNV formuliert.

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Abschließend lässt sich folgendes zum Thüringer SPNV sagen:

Fahrzeugseitig befinden wir uns in Thüringen auf einem guten Weg. Die NVS hat in der Vergangenheit neue Fahrzeuge gefördert. Hierdurch werden in sämtlichen EVU neue Fahrzeuge eingesetzt. Dies hat zum Imagegewinn geführt. Leider bestehen die eingesetzten Fahrzeuge der EVU nicht zu 100% aus Neufahrzeugen. D.h. das zum Teil mit alten Wagenmaterial gefahren wird, was sich negativ auf das Image des EVU auswirken kann.

Keines der in Thüringen verkehrenden EVU ist im Besitz von eigener Infrastruktur. Die Infrastruktur in Thüringen wird sowohl durch nicht bundeseigene EIU als auch durch bundeseigene EIU betrieben. Hierdurch haben die EVU keine direkte Einflussmöglichkeit auf Instandsetzungsarbeiten.

Im Bereich des Tarifwesens ist man mit der Einführung des Verkehrsverbundes Mittelthüringen auf einen gutem Weg, da hierbei die Fahrkarte sowohl für Bus, Straßenbahn und Eisenbahn gültig ist. Des Weiteren werden die Tarife der DB AG durch alle EVU anerkannt.

In Thüringen wird die Strategie der Überlagerung der RegionalExpress- und RegionalBahn-Linien angewendet. Hierdurch ergibt sich eine nahezu einstündige Bedienung der RegionalExpress-Linien-Haltestellen Dies bedeutet das die Haltestellen der ReginalBahn-Linien nur zweistündlich bedient werden. Durch die Einführung eines 60min-Taktes könnten neue Fahrgastpotenziale erschlossen werden.

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Literaturverzeichnis

Bücher, selbständige Schriften und Zeitschriftenaufsätze

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Thüringer Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr (ThürÖPNVG) vom 22. Juni 2005.

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Fachgespräche Fachgespräch mit Herr Heepen, Geschäftsführer Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH, Erfurt, 30.03.2007.

Fachgespräch mit Frau Weishaupt, Leiterin Marketing/ Vertrieb der Usedomer Bäderbahn GmbH, Heringsdorf, am 23.04.2007.

Fachgespräch mit Herr Mißlitz, Leiter Dienstplanung/ Projekte der Usedomer Bäderbahn GmbH, Heringsdorf, am 23.04.2007.

Fachgespräch mit Herr Noah, Triebfahrzeugführer bei Prignitzer Eisenbahn GmbH, Neustadt (Dosse), am 07.04.2007.

Fachgespräch mit Daniel Malur, Mitarbeiter der Marketing-Abteilung der Erfurter Bahn GmbH, Erfurt, am 26.03.2007.

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Usedomer Bäderbahn GmbH, Heringsdorf, Sommerfahrplan 2007, verfügbar: http://www.ubb-online.com/documents/Fahrplan_Sommer_2007_14.05.07- 30.09.07.pdf (2007-04-02, 8:49 MESZ).

Usedomer Bäderbahn GmbH, Heringsdorf, Winterfahrplan 2006/07, verfügbar: http://www.ubb-online.com/documents/Fahrplan_Winter_10.12.06- 13.05.07_und_01.10.07-08.12.07_Internet.pdf (2007-03-28, 14:14 MESZ).

Usedomer Bäderbahn GmbH, Heringsdorf, UBB-Haustariftext: http://www.ubb- online.com/haustarif.html (2005-03-05, 11:01 MESZ).

Sonstige Quellen

E-Mail: Matthias Kley, Prokurist der Prignitzer Eisenbahn GmbH, 13.04.2007.

E-Mail: Frau Weiß, Marketingverantwortliche der Burgenlandbahn GmbH, am 20.04.2007.

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Telefonische Anfrage an Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Potsdam, 0331-39-444, 03.04.2007, 14:34 MESZ.

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Diplomarbeit

Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen

Oliver Vedder Mies-van-der-Rohe Weg 27 99085 Erfurt

Matr.-Nr.: 121085650

Ich versichere, dass ich gemäß §26 Abs.6 Rahmenprüfungsordnung der Fachhochschule Erfurt, die vorliegende Arbeit selbst verfasst und keine anderen als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt habe.

Erfurt, 15.05.2007

Oliver Vedder

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Anlage 1:

Siedlungsstruktur in Deutschland

Quelle: eigene Darstellung, verändert nach: Janich, Helmut (2004): Aktuelle Daten zur Entwicklung der Städte, Kreise und Gemeinden, Bonn, Karte 3

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Anlage 2:

SPNV-Liniennetz mit Taktangabe in Thüringen

Quelle: Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH, Erfurt, Liniennetz, verfügbar: http://nvs.sacosnet.de/images/liniennetz.gif (2007-02-20, 09:36 MESZ)

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Anlage 3:

Berechnung des Durchschnittsalters der RegioShuttle

Quelle: vgl. Fachgespräch mit Daniel Malur, Mitarbeiter der Marketing-Abteilung der Erfurter Bahn GmbH, Erfurt, am 26.03.2007

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Beschaffungsjahr 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 Summe Alter 9 8 7 6 5 4 3 Stückzahl 5 3 1 0 4 0 10 23 Alter x Stückzahl 45 24 7 0 20 0 30 126 (Alter x Stückzahl) 126 / 23 = 5,4 Jahre Gesamtstückzahl

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Anlage 4:

Sommerfahrplan 2007 der Usedomer Bäderbahn GmbH

Quelle: Usedomer Bäderbahn GmbH, Heringsdorf, Sommerfahrplan 2007, verfügbar: http://www.ubb-online.com/documents/Fahrplan_Sommer_2007_14.05.07-30.09.07.pdf (2007-04- 02, 8:49 MESZ)

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Anlage 5:

Winterfahrplan der 2006/ 07 der Usedomer Bäderbahn

Quelle: Usedomer Bäderbahn GmbH, Heringsdorf, Winterfahrplan 2006/07, verfügbar: http://www.ubb-online.com/documents/Fahrplan_Winter_10.12.06-13.05.07_und_01.10.07- 08.12.07_Internet.pdf (2007-03-28, 14:14 MESZ)

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Anlage 6:

Fahrplan der Prignitzer Eisenbahn

Quelle: Prignitzer Eisenbahn GmbH, Putlitz, Fahrpläne, verfügbar: http://www.prignitzer- eisenbahn.de/brb/fahrplaene/WNS_WPR_WNS_W_2007.pdf (2007-04-05, 09:34MESZ)

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Anlage 7:

Fahrplan der Burgenlandbahn

Quelle: Burgenlandbahn GmbH, Zeitz, Fahrplan, verfügbar: http://www.burgenlandbahn.de/site/burgenlandbahn/zubehoer__assets/de/dateianhaenge/blb__fah rplanheft__2007.pdf (2007-04-02, 14:35 MESZ)

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Anlage 8:

Berechnung Pkw-Dichte, Pkw-Verfügbarkeit und Einwohnerdichte

Quelle: eigene Berechnung

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Formeln: Pkw-Verfügbarkeit = Anzahl der Pkw / Anzahl der Einwohner Pkw-Dichte = Anzahl der Pkw / Fläche Einwohnerdichte = Anzahl der Einwohner / Fläche

Berechnung des Bundesdurchschnitt und des Thüringendurchschnitt Pkw Einwohner Fläche Thüringen 12929621Pkw 23345752 EW 161723 km2 Deutschland 460903034 Pkw 824380005 EW 3570506 km2

1 Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik, Erfurt, TLS-Daten und Fakten: Thüringer Daten, verfügbar: http://www.tls.thueringen.de/seite.asp?aktiv=dat01&startbei=datenbank/default2.asp (2007-03-28, 15:00 MESZ) 2 Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik, Erfurt, TLS-Daten und Fakten: Thüringer Daten, verfügbar: http://www.tls.thueringen.de/seite.asp?aktiv=dat01&startbei=datenbank/oertlich.asp (2007-03-28, 14:47 MESZ) 3 Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik, Erfurt, TLS-Daten und Fakten: Thüringer Daten, verfügbar: http://www.tls.thueringen.de/seite.asp?aktiv=dat01&startbei=datenbank/default2.asp (2007-03-28, 15:00 MESZ) 4 Quelle: Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Gemeinsames Datenangebot der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, verfügbar: http://www.statistik-portal.de/Statistik- Portal/de_jb16_jahrtab37.asp (2007-02-19, 7:45 MESZ) 5 Quelle: Statistisches Bundesamt Deutschland, Wiesbaden, Bevölkerung nach Geschlecht und Staatsangehörigkeit, verfügbar: http://www.destatis.de/basis/d/bevoe/bevoetab4.php (2007-02-15; 10:41 MESZ) 6 Quelle: Statistisches Bundesamt Deutschland, Wiesbaden, Umwelt – Bodenflächen nach Art der tatsächlichen Nutzung, verfügbar: http://www.destatis.de/basis/d/umw/ugrtab7.php (2007-02-19, 8:46 MESZ)

Ergebnis: Pkw-Verfügbarkeit Pkw-Dichte Einwohnerdichte Thüringen 0,5538 Pkw/ EW 79,95 Pkw/ km2 144,36 EW/ km2 Deutschland 0,5591 Pkw/ EW 129,09 Pkw/ km2 230,89 EW/ km2

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Berechnung für das Verkehrsgebiet der UBB Landkreis Pkw Einwohner Fläche Ostvorpommern 618991 Pkw 1102892 EW 19113 km2 Quellen: 1 Statistischem Amt Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin, http://www.statistik-mv.de - SIS-Statistik – Tabelle "Bestand an Kraftfahrzeugen und Kfz-Anhängern", http://www.statistik- mv.de/sis/treffer.php?&evas=462&useite=0&oseite=0&uevas=46 (2007-03-28, 12:03 MESZ) 2 Quelle: Statistischem Amt Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin, http://www.statistik-mv.de - SIS- Statistik – Tabelle "Bevölkerung am 31.12. nach Kreisen", http://www.statistik- mv.de/sis/treffer.php?&evas=124&useite=0&oseite=0&uevas=12 (2007-03-28, 12:03 MESZ) 3 Quelle: Statistischem Amt Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin, http://www.statistik-mv.de - SIS- Statistik – Tabelle "Gebietsstand am 31.12. nach Kreisen", http://www.statistik- mv.de/sis/treffer.php?&evas=111&useite=0&oseite=0&uevas=11 (2007-03-28, 12:03 MESZ)

Ergebnis: Landkreis Pkw-Verfügbarkeit Pkw-Dichte Einwohnerdichte Ostvorpommern 0,5612 Pkw/ EW 32,39 Pkw/ km2 57,71 EW/ km2

Berechnung für das Verkehrsgebiet der PEG Landkreis Pkw Einwohner Fläche Prignitz 49987 Pkw 88340 EW 2123 km2 Ostprignitz-Ruppin 62683 Pkw 108027 EW 2509 km2 Summe 112670 Pkw 196367 EW 4632 km2 Quelle: Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, Potsdam, Telefonische Auskunft (0331-39-444) (2007-04-03, 14:34 MESZ)

Ergebnis: Landkreis Pkw-Verfügbarkeit Pkw-Dichte Einwohnerdichte Prignitz 0,5658 Pkw/ EW 23,55 Pkw/ km2 41,61 EW/ km2 Ostprignitz-Ruppin 0,5803 Pkw/ EW 24,98 Pkw/ km2 43,06 EW/ km2 Durchschnitt 0,5738 Pkw/ EW 24,32 Pkw/ km2 42,39 EW/ km2

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Berechnung für das Verkehrsgebiet der BLB Landkreis Pkw Einwohner Fläche Weißenfels 39707 Pkw 76672 EW 372 km2 Burgenlandkreis 73881 Pkw 139353 EW 1041 km2 Summe 113588 Pkw 216025 EW 1413 km2 Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Halle (Saale), Kommunalwahlen in Sachsen- Anhalt am 13.Juni 2004, http://www.stala.sachsen-anhalt.de/wahlen/kw04/fms/fms214li.html (2007- 03,28, 13:04 MESZ)

Ergebnis: Landkreis Pkw-Verfügbarkeit Pkw-Dichte Einwohnerdichte Weißenfels 0,5179 Pkw/ EW 106,74 Pkw/ km2 206,11 EW/ km2 Burgenlandkreis 0,5302 Pkw/ EW 70,97 Pkw/ km2 133,86 EW/ km2 Durchschnitt 0,5258 Pkw/ EW 80,39 Pkw/ km2 152,88 EW/ km2

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Berechnung für das Verkehrsgebiet der EIB Landkreis Pkw Einwohner Fläche Stadt Erfurt1 94556 Pkw 202844 EW 269 km2 Sömmerda1 43115 Pkw 76865 EW 804 km2 Gotha1 79511 Pkw 143745 EW 936 km2 Unstrut-Hainich-Kreis1 59007 Pkw 113962 EW 975 km2 Eichsfeld1 61374 Pkw 109999 EW 940 km2 Werra-Meißner-Kreis 654043 Pkw 1085552 EW 1024,72 km2 Landkreis Göttingen 1356424 Pkw 2651005 EW 11175 km2 Landkreis Kasse 1465013 Pkw 2437912 EW 1292,762 km2 Stadt Kassel 867363 Pkw 1944272 EW 106,782 km2 Summe 771846 Pkw 1459288 EW 7465,24 km2 Quellen: 1 Thüringer Landesamt für Statistik, Erfurt, TLS-Daten und Fakten: Thüringer Daten, verfügbar: http://www.tls.thueringen.de/seite.asp?aktiv=dat01&startbei=datenbank/oertlich.asp (2007-03-28, 14:47 MESZ) 2 Hessischen Statistischen Landesamtes, Statistik-Hessen.de: Gebiet, Bevölkerung und -vorgänge, http://www.statistik-hessen.de/themenauswahl/bevoelkerung-gebiet/regionaldaten/gebiet- bevoelkerungsstand-und-vorgaenge/index.html (2007-03-28, 16:52 MESZ) 3 Hessischen Statistischen Landesamtes, Statistik-Hessen.de: Bestand an Kraftfahrzeugen mit amtlichen Kennzeichen, http://www.statistik-hessen.de/themenauswahl/verkehr- umwelt/regionaldaten/bestand-an-kraftfahrzeugen-mit-amtlichem-kennzeichen/index.html (2007- 03-28, 16:56 MESZ) 4 Niedersachsisches Landesamt für Statistik, Hannover, Verkehr, http://www.nls.niedersachsen.de/Tabellen/Verkehr/Kfz_Bestand_Kreis_06.html (2007-03-28, 13:14 MESZ) 5 Janich, Helmut (2004): Aktuelle Daten zur Entwicklung der Städte, Kreise und Gemeinden, Bonn, S. 24

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Ergebnis: Landkreis Pkw-Verfügbarkeit Pkw-Dichte Einwohnerdichte Stadt Erfurt 0,4662 Pkw/ EW 351,51 Pkw/ km2 754,07 EW/ km2 Sömmerda 0,5609 Pkw/ EW 53,63 Pkw/ km2 95,60 EW/ km2 Gotha 0,5531 Pkw/ EW 84,95 Pkw/ km2 153,57 EW/ km2 Unstrut-Hainich-Kreis 0,5178 Pkw/ EW 60,52 Pkw/ km2 116,88 EW/ km2 Eichsfeld 0,5580 Pkw/ EW 65,29 Pkw/ km2 117,02 EW/ km2 Werra-Meißner-Kreis 0,6025 Pkw/ EW 63,83 Pkw/ km2 105,94 EW/ km2 Landkreis Göttingen 0,5117 Pkw/ EW 121,43 Pkw/ km2 237,33 EW/ km2 Landkreis Kassel 0,6009 Pkw/ EW 113,32 Pkw/ km2 188,58 EW/ km2 Kassel 0,4461 Pkw/ EW 812,29 Pkw/ km2 1820,82 EW/ km2

Durchschnitt 0,5289 Pkw/ EW 103,39 Pkw/ km2 195,48 EW/ km2

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Anlage 9:

Berechnung des mittleren Haltestellenabstands

Quelle: eigene Berechnung

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Usedomer Bäderbahn GmbH Anzahl Haltestellen: Ahlbeck/ Grenze – Züssow: 22 Haltestellen Zinnowitz – Peenemünde: 4 Haltestellen Anzahl der Haltestellenabstände Haltestellenabstand = Haltestellen - 1 Ahlbeck/ Grenze – Züssow: 22 – 1 = 21 Haltestellenabstände Zinnowitz – Peenemünde: 4 – 1 = 3 Haltestellenabstände Gesamt: 24 Haltestellenabstände Streckenlänge: Ahlbeck/ Grenze – Züssow: 58,2 km165 Zinnowitz – Peenemünde: 12,8 km Gesamt: 71 km Berechnung: mittlere Haltestellenabstand = Streckenlänge/ Anzahl der Haltestellenabstände Gesamtes Netz mittlere Haltestellenabstand = 71 km / 24 mittlere Haltestellenabstand = 2,96 km Ahlebeck Grenze - Züssow mittlere Haltestellenabstand = 58,2 km / 21 mittlere Haltestellenabstand = 2,77 km Gesamtes Netz mittlere Haltestellenabstand = 12,8 km / 3 mittlere Haltestellenabstand = 4,26 km

165 o.V. (2005): Eisenbahnatlas Deutschland, Aachen, S. 18 Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 114

Prignitzer Eisenbahn GmbH Anzahl Haltestellen: Pritzwalk – Neustadt (Dosse): 9 Haltestellen Anzahl der Haltestellenabstände Haltestellenabstand = Haltestellen - 1 Pritzwalk – Neustadt (Dosse): 9 – 1 = 8 Haltestellenabstände Streckenlänge: Pritzwalk – Neustadt (Dosse): 41,8 km166 Berechnung: mittlere Haltestellenabstand = Streckenlänge/ Anzahl der Haltestellenabstände mittlere Haltestellenabstand = 41,8 km / 8 mittlere Haltestellenabstand = 5,23 km

Burgenlandbahn GmbH Anzahl Haltestellen: Weißenfels - Zeitz: 9 Haltestellen Anzahl der Haltestellenabstände Haltestellenabstand = Haltestellen - 1 Weißenfels - Zeitz: 9 – 1 = 8 Haltestellenabstände Streckenlänge: Weißenfels - Zeitz: 31,3 km167 Berechnung: mittlere Haltestellenabstand = Streckenlänge/ Anzahl der Haltestellenabstände mittlere Haltestellenabstand = 31,3 km / 8 mittlere Haltestellenabstand = 3,93 km

166 o.V. (2005): Eisenbahnatlas Deutschland, Aachen, S. 22 und S.33 167 o.V. (2005): Eisenbahnatlas Deutschland, Aachen, S. 67 Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 115

Erfurter Bahn GmbH Anzahl Haltestellen: Erfurt – Kassel Wilhelmshöhe: 34 Haltestellen Anzahl der Haltestellenabstände Haltestellenabstand = Haltestellen – 1 Erfurt – Kassel Wilhelmshöhe: 34 – 1 = 33 Haltestellenabstände Streckenlänge: Erfurt – Kassel Wilhelmshöhe: 150 km168 Berechnung: mittlere Haltestellenabstand = Streckenlänge/ Anzahl der Haltestellenabstände mittlere Haltestellenabstand = 150 km / 33 mittlere Haltestellenabstand = 4,55 km

168 vgl. Allianz pro Schiene, S. 53 Oliver Vedder Fachhochschule Erfurt FB Verkehrs- und Transportwesen 2007 Erfolgreiche SPNV-Angebote und deren Übertragbarkeit auf Thüringen 116

Anlage 10:

Fahrplan der Erfurter Bahn

Quelle: Erfurter Bahn GmbH, Erfurt, Erfurter Bahn Fahrpläne, verfügbar: http://www.erfurter- bahn.de/cms/fahrplan/neu/Fahrplan_Erfurt_Kassel_010407.pdf (2007-04-03, 16:45 MESZ) sowie http://www.erfurter-bahn.de/cms/fahrplan/neu/Fahrplan_Kassel_Erfurt_010407.pdf (2007-04-03, 16:50 MESZ)

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