Arch. f. Lagerst.forsch. Geo!. B.-A. Band 1 5.97-111 Wien, März 1982

Untersuchung der Erzlagerstätten im Bereich von Stiwoll-Kher (Grazer Paläozoikum)

Van LEOPOLDWEBER")

Mit 6 Abbildungen

Steiermark Grazer Paläozoikum Prospektion Geochemie Blei Osterreichische Karte 1 .. 50.000 Zink Blätter 163,164 Quecksilber

INHALT Zusammenfassung, Summary 97 1. Lithologischer und tektonischer Rahmen der Vererzungen 98 1.1. Tertiär im allgemeinen...... 98 1.2. Gesteinsabfolgen der Rannachfazies des Grazer Paläozoikums...... 98 2. Geologisch-tektonischer Aufbau des Abschnittes zwischen Gratwein und Stiwoll " 102 2.1. Bereich der "Aichkogelscholle" " 102 2.2. "Khererwaldscholle" 102 2.3. "Brosyscholle" 102 2.4. "Aselbauerscholle"...... 103 2.5. "Raudnerscholle" " 103 2.6. Bereich südlich von Stiwoll (Liebochgraben) " 103 3. Geochemie...... 103 3.1. Boderiproben " 103 3.2. Streamsediment - Analysen " ...... 108 4. Blei-Zinkerzlagerstätte von Stiwoll-Raudnerkogel " 108 4.1. Vorbemerkungen...... 108 4.2. Grubenbaue...... 108 4.3. Räumliche Anordnung der Vererzung und deren Stellung in fazieller und tektonischer Sicht...... 110 4.4. Erzmikroskopie " 110 4.5. Alter der Vererzung ...... 111 Literatur ;...... 111

Zusammenfassung tersucht. Gleichzeitig mit der geologischen Detailaufnahme wurde der gleiche Bereich flächig geochemisch beprobt (ca. 1200 Bodenproben) und Der Bereich zwischen Gratwein im Osten, Stiwoll im Westen, den auf die Elemente Pb, Zn, Mn und Hg analysiert. Darüberhinaus wurden Kalkschiefem des "Pleschdevons" im Norden (sensu H. FLüGEL 1954) aus den aktiven Bachsedimenten Streamsedimentproben (ca. 3/km2) ent- sowie den Dolomiten des Liebochgrabens im Süden wurde im Maßstab nommen und auf die Elemente Pb, Zn, Mn, Cu, Ba, Cr, Co, Ni, Sn und 1 : 10.000 geologisch neu aufgenommen, wobei auf die fazielle Stellung Sb semiquantitativ untersucht. Als absolute Neuheit mag gelten, daß der und Ausbildung der Kherer Schichten sowie die tektonische Position der mitteldevone, in Rannachfazies entwickelte Kanzelkalk flächige Hg-An- überschobenen Dolomite besonders geachtet wurde. Die tektonische Be- omalien über den bekannten Bereich der HgS-Lagerstätte von Gratwein anspruchung der phyllitisch ausgebildeten Kherer Schichten ist kompli- hinaus beinhaltet, die Vererzung selbst wahrscheinlich schichtig ausgebil- zierter, als bisher angenommen wurde. Die tektonische, stratigrafische det, und gemeinsam mit dem Nebengestein entstanden ist. Zwischen der sowie die fazielle Stellung der Lagerstätten (Blei-Zinkerzlagerstätte von Quecksilbermineralisation und den Blei-Zinkvererzungen des Grazer Pa- Stiwoll-Raudnerkogel, Zinnoberlagerstätte von Gratwein-Eisbach und die läozoikums bestehen keinerlei genetische Zusammenhänge. Roteisensteinlagerstätte von Stiwoll-Liebochgraben) wurde besonders un- Als weitere Neuheit mag gelten, daß die ebenfalls in Gesteinen der Rannachfazies liegende Blei-Zinkerzlagerstätte von Stiwoll-Raudnerkogel 'f) Anschrift des Verfassers: Dr. LEOPOLDWEBER, nicht mit den übrigen Blei-Zinkerlagerstätten des Grazer Paläozoikums Gentzgasse 129/11/45, A-1180 Wien. vergleichbar ist. (Letztere sind, wie L. WEBER1974-1979 zeigen .konnte, 98

sedimentär angelegt worden und an bestimmte Faziesbereiche im Grazer gen in enger Nachbarschaft zu Süßwasserkalken abermals Bento- Paläozoikum gebunden). Diese Lagerstätte stellt einen eigenen, wesent- nite, welche von groben Schottern ("Eckwirtschotter") überla- lich jüngeren Faziestyp dar, dessen wirtschaftliche Bedeutung angezwei- gert werden. Im Bereich des Weißerdenkreuzes (Name!) liegen in felt werden muß. Es konnte darüberhinaus gezeigt werden, daß der un- dieser Abfolge zwei Bentonitlager, deren Mächtigkeit 2 m resp. terdevone Dolomitkomplex stark erhöhte Pb-, Co-, Ni- und Sn(!)gehalte 8 m betragen. Die flächige Erstreckung ist in beiden Richtungen aufweist, welche wahrscheinlich auf den besonderen, spezifischen Schwermineralinhalt zurückzuführen sind. Die Dolomite sind Sedimen- mehrere hundert Meter bekannt. Die beiden Bentonitlager wer- tationsprodukte eines peritidalen Ablagerungsbereiches, in welchem die den durch geringmächtige Schotterlagen zwischenlagert. Die qua- Ausbildung von "Strandseifen" durchaus wahrscheinlich ist. Der hohe litative und quantitative Beschaffenheit der Bentonite wurde im Pb-Gehalt ist insofeme äußerst überraschend, weil üblicherweise die Do- Rahmen eines eigenen Rohstoff-Forschungsprojektes durch F. lomitkomplexe der Rannachfazies des Grazer Paläozoikums ausgespro- EBNER untersucht. Diesbezüglich sei auch auf die chemischen chen schwermetallarm sind, während die älteren phyllitischen Gesteinsse- Analysen von H. HOLLER und W. PRODINGERin H. W. FLüGEL rien der Tonschieferfazies (Passailer Schichten, Arzbergschichten) erhöhte (1975, S. 112) verwiesen! . bis anomal hohe Schwermetallgehalte aufweisen. überraschenderweise sind im Bereich von Stiwoll-Kher jedoch diese zeidich äquivalenten, aber in Rannachfazies ausgebildeten Gesteinsserien (Kherer Schichten) arm an Pb und Zn. . Der tektonische Aufbau des Kartierungsbereiches ist wesentlich kom- 1.2. Gesteinsabfolgen der Rannachfazies des Grazer Paläozoi- pliziener als vorher angenommen. Die teilweise überschlagenen Gesteins- kums serien werden durch mehrere NW-SE orientiene Störungen dislozien. 1.2.1. Oberkarbonkalke Die Oberkarbonkalke sind im Bereiche nördlich des Kugelber- Summary ges aufgeschlossen. Die flächenmäßig nur gering auftretenden Oberkarbonkalke, deren Alterseinstufung durch Conodonten The area between and Stiwoll to the north of Graz (Grazer Paleocoic complex, ) has been investigated in detail by geologigal (frd!. münd!. Mitt. F. EBNER) möglich war, werden vom Tertiär mapping and soil sampling. As a result the lead-zinc mineralisation of des Reiner Beckens überlagert. Die Oberkarbonkalke sind von Stiwoll-Raudnerkogel is an independent type and not comparable with dunkelgrauer Farbe und plattig bis bankig ausgebildet. the other lead-zinc mineralisations of the Grazer paleocoic complex. The high content of lead is connected to the lower devonian dolomite com- plex of the Rannachfacies and not to the phyllitic schists of Kher. The 1.2.2. Schichten von Dult (N amur B- Westfal) mineralisation is of alpidic age There is no connection between the mercury mineralisation of Dallak- Die Schichten von Dult sind vom "Genovevakreuz" (nord- kogellGratwein and the lead-zinc mineralisation. This type of mineralisa- west!. Kote 692, Aichkogel) weiter gegen Nordosten zu verfol- tion is stratabound and occurs in the Kanzelkalk, a limestone of middle gen, wo sie an Mächtigkeit zunehmen. Als Schichten von Dult devonian age. The occurences of lead, zinc and mercury are not of eco- werden vorwiegend schwarzgraue Tonschiefer bis plattig bre- . nomic significance at this time. chende, dunkle Kalkschiefer bezeichnet. Die Alterseinstufung scheint durch Conodonten sowie Pflanzenfossilien gesichert zu sem. 1. Lithologischer und tektonischer Rahmen der Vererzungen (Siehe Abb. 1,2) 1.2.3. Sanzenkogelschichten (Unterkarbon/Namur A) Die im kartierten Bereich aufgeschlossenen Gesteinsserien sind Die Sanzenkogelschichten stellen das primär Liegende der von der tertiären überlagerung abgesehen - ausschließlich in Schichten von Dult dar. Sie sind im kartierten Bereich auf den Rannachfazies entwickelt. Für das weitere Verständnis der tekto- Aichkogel beschränkt. nischen und faziellen Eigenheiten ist die Kenntnis der lithologi- Bei den Sanzenkogelschichten handelt es sich um vorwiegend schen Ausbildung von besonderer Wichtigkeit. Aus diesem mittelgraue Flaserkalke. Eine örtlich fleckige Struktur ist auf bio- Grunde sollen die einzelnen, durch die Kartierung erfaßten Ge- turba:te Durchwühlung zurückzuführen. über der kalkigen Ent- steine petrografisch näher beschrieben werden. wicklung .ist ein etwa 4 m mächtiger Lyditkomplex charakteri- stisch, welcher ausgesprochen dünnbankig wirkt. Lokal sind in die Lyditlagen mehrere cm-mächtige Kalkknollen eingelagert 1.1. Tertiär im Allgemeinen (verg!. L. NOSSINGet a!., 1977). Möglicherweise ist diese Lydit- lage auch als Hardground (Produkt einer Hungersedimentation Im kartierten Bereich zwischen Stiwoll im Westen und Grat- der Seich twasserfazies!) zu deuten. wein im Osten ist an zahlreichen Stellen Tertiär aufgeschlossen. Obwohl die tertiäre überlagerung für die Erzführung irrelevant ist, soll dennoch kurz auf die lithologische Beschaffenheit sowie 1.2.4, Steinbergkalke (Oberdevon) die stratigrafische Position eingegangen werden: Unmittelbar auf dem paläozoischen Untergrund liegen vor al- Die Steinbergkalke bauen einen großen Teil des Aichkogelzu- lem im Bereich von Stiwoll verfestigte, polymikte Konglomerate, ges auf. Auch am Gratweiner Kalvarienberg, nördlich des Ku- deren Komponenten vorwiegend aus paläozoischen Gesteinsse- gelberges sind Steinbergkalke aufgeschlossen. Diese plattigen, rien des Untergrundes bestehen. Nach H. W. FLüGEL (1975) ist örtlich deutlich geflaserten Kalke sind von hellgrauer Farbe, dieses Konglomerat wahrscheinlich karpatischen Alters. über können aber örtlich lebhafte braunrote bis dunkelgelbe Farbe an- diesen Konglomeraten liegen offenbar winkeldiskordant sandig nehmen (Hangendanteil!). Derartige braunrote bis dunkelgelbe tonige Süßwasserserien des Badenien. Das tiefere Unterbadenien Farbe annehmen (Hangendanteil!). Derartige Steinbergkalke sind ist kohleführend. Während im Bereich von Stiwoll nur dünne im Forstwegprofil vom Genovevakreuz zum Aichkogel bestens Kohleschmitzen bekannt sind, wurden im Reiner Tertiärbecken aufgeschlossen. Die Flaserung sowie der knollige Habitus der (östlich des Stiftes) lignitische Braunkohlen abgebaut. Steinbergkalke kann unter Umständen auch auf eine Hungerse- Im Kohlentertiär sind örtlich geringmächtige Bentonitlagen dimentation zurückzuführen sein. In den tieferen Anteilen sind (Südostende der Reiner Tertiärmulde) bekannt. über diesem lie- örtlich graue, tentakulitenführende Varietäten charakteristisch. f,tfiJ ;iJ;

",.,.

~:.,; - 100

1.2.5. Kanzelkalke (Mitteldevon [Mittelgivet)) Dioezumeist hellgrauen Dolomite können einerseits ausgespro- Die Kanzelkalke stellen das primär Liegende der Steinberg- chen massig wirken, andererseits deutlich im dm-Bereich gebankt kalke dar und sind von diesen gut zu unterscheiden. Sie sind vor sein. Sie neigen stark zu grusigem Zerfall. Trotz der Bodenbe- allem im Aichkogelzug, im Kalkkomplex nördlich des Kugelber- deckung ist die Dolomitgrenze größtenteils eindeutig zu ziehen. ges aber auch nördlich von Stiwoll aufgeschlossen. Im Fallentschgraben dringen die Dolomite halbfensterförmig ge- Als Kanzelkalke werden graue, mäßig geschichtete, örtlich ko- gen Norden vor. Auffällig sind mehrere, im Bachbett gut aufge- rallenführende Karbonate bezeichnet, welche im frischen Bruch schlossene Quarzitbänke, welche morphologisch markant hervor- auffallend glasig glänzen. Diese dunkelgrauen Kalke können seit- treten. lich rasch in mittelgraue Dolomite überleiten, welche mit dolo- An der Grenze zu den unterlagemden Kherer Schichten sind mitisierten Barrandeischichten leicht zu verwechseln sind. örtlich dm-mächtige, linsig-fetzige Lagen von Bythotrephis-

.... SSE .... "- -- " , \ - ".,.---...... J J tlLER II GRABEN /. "1t~l::ID / ",

,...... KNICK AICHKOG\L ...... SE "SW NE NW GENOVEVt_ " " \ '---K-QE\JZ I " ',t- " .... ~" ',~ \ .... " KALVARIENBERG \ ....~,," I ,,,~ ......

Abb. 2: Längs- und Qu'erprofile des Bereiches zwischen Gratwein und Stiwoll (Steiermark). Legende entspricht der Geologischen Karte der Abb. 1

Ebenso sind gelbbraune, stark eisenschüssige Kalke auffällig, Schiefern aufgeschlossen, welche kartenmäßig nicht erfaßt wur- welche in den Kanzelkalken linsig eingeschaltet sind und auf kei- den. nen bestimmten Horizont beschränkt sind. Aus der geochemischen Prospektion geht hervor, daß die Die Dolomite der Dolomit-Sandsteinstufe stellen nach Unter- Zinnobervererzung von Gratwein-Eisbach an diese Kanzelkalke suchungen von FENNINGER& HOLZER(1978) Seichtwassersedi- gebunden ist. mente eines peritidalel} Ablagerungsbereiches dar. Aus Schwer- rhineralanalysen geht hervor; daß vorwiegend Magmatite und nur untergeordnete Metamorphite abgetragen worden sind. Die ho- 1.2.6. Barrandeischichten (Mitteldevon [Eifel]) hen Pb-Gehalte, die relativ geringen Zn Gehalte, sowie die aus Die Barrandeischichten sind wie die Kanzelkalke auf den den Streamsedimentanalysen resultierenden relativ hohen Werte Aichkogelzug sowie den Bereich nördlich des Kugelberges bei an Cr. Ni und Co lassen den Schluß zu, daß örtlich Gesteinsma- Gratwein beschränkt. terial des Festlandes (wahrscheinlich basischer bis ultrabasischer Als Barrandeischichten werden fossilreiche, graublaue bis dun- Natur) aufgearbeitet und fraktioniert in "Strandseifen (?)" rese- kelgraue, matt wirkende, dichte Kalke bezeichnet. örtlich sind dimentiert wurde. an den Schichtflächen rötliche Flecken charakteristisch, wodurch sie sich u. a. von den Kanzelkalken unterscheiden. Besonders Der überaus hohe Gehalt an Pb kann aber sowohl vom kristal- häufig sind Korallen zu beobachten (Name I). Bisweilen sind linen Grundgebirge als auch vom vorgelagerten Becken der Ton- dunkelgraue Dolomitlagen eingeschaltet, welche seitlich rasch schieferentwicklung im Norden durch Abtragung derselben her- ausdünnen können. geleitet werden. Im Obersilur bis Unterdevon wurden in diesem Faziesbereich Blei-Zinkvererzungen gebildet (vergl. L. WEBER, 1.2.7. Dolomit-Sandsteinstufe (Unterdevon [Pragium- 1977). . Zlichov]) Die Blei-Zinkvererzung von Stiwoll-Raudnerkogel tritt in einer Die unterdevonen Dolomite der Rannachfazies nehmen einen Dolomitbreccie auf, welche im Bereich der überschiebung auf großen Teil des kartierten Gebietes ein. die Kherer Schichten liegt. (Vergl. entsprechendes Kapitel!) 101

1.2.8. Kherer Schichten (Unterdevon bis Obersilur Chlorithäutchen im Serizit-Karbonatgrundgewebel eingeflochten. und älter?) Die hellgrauen, mm-mächtigen Streifen werden von schmutzig- Als Kherer Schichten wird ein in Rannachfazies entwickelter graugrünen bis olivgrünen, dichten Chlorit-Quarzlagen abgelöst. schiefrig phyllitischer Schichtkomplex verstanden, welcher sich Im engfasrigen. Chloritgeflecht sind örtlich gerundete, xenomor- aus wechselnd stark vulkanogen beeinflußten Metasedimenten phe Quarzkörper eingestreut. Diskret über den ganzen Schliff (Metaaschentuffe, örtlich - tuffite, bisweilen auch Metadiabase), verteilt kann blutroter Hämatit beobachtet werden. Die Chlorite Karbonatphylliten, plattigen Kalkschiefern, Serizitphylliten sowie sind zum Großteil schwach pleochroitisch und zeigen normale, Tonschiefern, örtlich aber auch aus Schwarzschiefern, kalkig graue .Interferenzfarben. Petrografisch ist das Gestein als Meta- oder karbonatarm zusammensetzt. Die von H. FLüGEL(1961, -aschentuff mit karbonatischem, schwächer tuffogen beeinfluß- S. 38) vertretene Teilung in die unteren "Schiefer von Stiwoll" tem Hintergrundsediment zu deuten. (Probenpunkt: Forstweg und die oberen "Schiefer von Kher" ist nach H. W. FLüGEL& östlich des GehÖfts Aselbauer). . H. P. SCHONLAUB(1971) nicht mehr vertretbar. Vielmehr ist zwi- Ähnliche Varietäten konnten von L. WEBER(1977) aus Berei- schen "Unteren und Oberen Kherer Schichten" zu unterschei- chen der Tonschieferfazies näher beschrieben werden. den. Diese Kherer Schichten entsprechen somit in ihrer zeitlichen 1.2.8.2. Karbonatphyllite Entstehung, weitgehend aber auch in ihrer lithostratigrafischen Die Karbonatphyllite der Kherer Schichten sind auf den obe- Abfolge den Schiefern von Passail (Passailer Schichten und Arz- ren Teil des Schichtstoßes (Obere Schichten von Kher) be- bergschichten, verg!. F. EBNER& L. WEBER,1978). schränkt. Die zumeist auffällig hellbraunen bis hellgraubraunen Die Kherer Schichten können als Sedimente einer relativ unge- Gesteine zeigen sowohl phyllitischen wie auch schiefrigen Habi- gliederten Flachwasserentwicklung gedeutet werden, während die tus. Aus den Karbonatphylliten westlich des Genovevakreuzes Äquivalente der Passailer Phyllite der Tonschieferfazies zumin- konnten bekanntlich H. W. FLüGEL& H. P. SCHONLAUBdie dest teilweise Beckensedimente darstellen. Das fehlende Relief obersilure bis unterdevone Conodontenfauna beschreiben. Die darf jedoch, wie in den entsprechenden Kapiteln näher erläutert räumliche Verteilung der Karbonatphyllite zeigt deutlich, daß der wird, u. a. als Grund für das Fehlen von Blei-Zinkvererzungen Komplex der Kherer Schichten relativ stark durch NW-SE strei- in den Kherer Schichten gelten. chende Störungen disloziert ist. Die Metamorphose der Kherer Schichten ist merklich geringer Jene hellgraubraunen Karbonatphyllite, welche vorwiegend am als jene der Passailer Phyllite, welche schwach epimetamorph Südrand des Schieferaufbruches liegen, sind keineswegs mit den überprägt sind. In der hohen tektonischen Position der Kherer planigen, gebänderte Kalkschiefern am Nordrand des Kherer Schichten innerhalb des Grazer Paläozoikums mag auch begrün- Schichtkomplexes ident (Marxbauer, Mörtenhansl etc.). det sein, daß eine dominante Transversalschieferung relativ selten Petrografisch unterscheiden sich die Karbonatphyllite der Obe- ist, während in den tektonisch tieferen Passailer Schichten sowie ren Schichten von Kher kaum von jenen der Arzbergschichten den Arzbergschichten das primäre s sowie die Transversalschiefe- der Tonschieferfazies, weshalb auf eine detaillierte Beschreibung rung (st) stark interferieren. verzichtet werden kann (verg!. diesbezüglich L. WEBER,1977). Der Altersumfang der Kherer Schichten ist zumindest in den tieferen Anteilen mangels Fossilien noch unzureichend bekannt. Aus den Karbonatphylliten bzw. Kalkschiefern westlich des Ge- 1.2.8.3. plattige Kalkschiefer novevakreuzes konnte eine Conodontenfauna isoliert werden, Die vor allem im Nordteil des Kartenblattes aufgeschlossenen welche nach H. W. FLüGEL& H. P. SCHONLAUB(1971) auf Ober- plattigen Kalkschiefer sind durch ihre deutliche Bänderung sowie silur bis Unterdevon hinweist. Aus den plattigen graublauen durch ihre hellgraue bis hellgraublaue Farbe gekennzeichnet. Kalkschiefern konnte neuerdings F. EBNER(münd!. Mitt.) eine Keineswegs handelt es sich um Äquivalente der Karbonatphyllite Fauna nachweisen, welche auf das untere bis mittlere Lludlow der Oberen Schichten von Kher. Neuerdings konnte von F. EB- hinzeigt. Auf die sich daraus ergebende Konsequenz wird im NERaus diesen Kalkschiefern eine Conodontenfauna des unteren Kapitel Tektonik verwiesen. bis mittleren Lludlow nachgewiesen werden (münd!. Mitt.). Aus diesem Grunde muß stellenweise eine inverse Lagerung, sowie 1.2.8.1. Grüngesteine i. A. ein relativ komplizierter Faltenbau angenommen werden. Ein einfacher, wenn auch überkippter Faltenbau ist somit nicht mehr Die Grüngesteine bauen einen Großteil des Kherer Schicht- im Bereiche des Möglichen. . komplexes zwischen Stiwoll ini. Westen und dem Aichkogelstock im Osten auf. Ebenso wie deren Äquivalente der Tonschieferfa- zies sind diese Grüngesteine als Tuffe bis Tuffite mit eingestreu- 1.2.8.4. Schwarzschiefer ten Pyroklastika bzw. als basische Vulkanite zu deuten. Schwarzschiefer sind innerhalb der Kherer Schichten aus fa- Die hellgraugrünen bis olivgrünen, örtlich blaugrünfleckigen ziellen Gründen nur völlig untergeordnet entwickelt. Der Grund Metaaschentuffe (-tuffite) sind bereits makroskopisch durch einen liegt in der ungegliederten, relativ gut durchlüfteten Seichtwas- scharfen, im mm-Bereiche liegenden Lagenbau gekennzeichnet serentwicklung, welche für die Ausbildung eines euxinischen Mi- (Vor. allem östlich des Gehörts Aselbauer längs des Forstweges!). lieus denkbar ungeeignet war. Den weitaus größten Teil stellen jedoch hellgraugrüne, wech~ Während die Schwarzschiefer nordwestlich des Gehöfts Raud- selnd stark karbonatisch laminierte Tuffite dar. Sie entsprechen ner vorwiegend planig-schiefrig, stark karbonatisch und quer- lithologisch weitgehend den Metatuffiten der Arzbergschichten. greifend kalzitdurchädert ausgebildet sind, sind jene im Norteil Die Metaaschentuffe sowie -tuffite können sowohl horizontal als des Fallentschbaches als karbonatarme bis -freie Schwarzphyllite auch vertikal in rasch ausdünnende horizontunbeständige, ver- zu bezeichnen, in denen grafitischen Pigment schwimmt. Diese schieferte Metadiabaslagen überleiten. Eine kartenmäßige Unter- Schwarzphyllite führen bisweilen reichlich streifenförmig ange- teilung war auf Grund der schlechten Aufschlußverhältnisse nicht ordnete Pyritlagen, welche das ss deutlich hervorheben und von zweckmäßig. einer Transversalschieferung unterscheiden. Unter dem Mikroskop ist der lagig rhythmische Aufbau deut- Auch der schmale Schwarzschieferstreifen südwestlich des Ge- lich erkennbar. Die hellgrauen bis hellgraugrünen Bereiche sind höfts Gmainbauer ist arm an Karbonat. örtlich sind mm-große als streifige, gleichkörnige, serizitdurchzogene Karbonat-(Dolo- Pyritidioblasten eingestreut. Dünne Lagen von Schwarzschiefern mit)-1agen zu identifizieren. örtlich sind dünne, langgezogene sind südwestlich des Gehöfts Trölp sowie östlich des Gehöfts 102

Kogelbauer aufgeschlossen. In den letzteren gaben wahrschein- östlich des Aichkogelzuges, am Gratweiner Kalvarienberg lich vereinzelt eingestreute Pyritidioblasten Anlaß zu Schurfar- (nördlich des Kugelberges) liegen die Barrandeikalke, Kanzelkal- beiten, welche jedoch, wie aus der Befahrung des kurzen Ein- ke, Steinbergkalke und Oberdevonkalke in relativ ruhiger, fla- baues sowie der geochemischen Beprobung hervorgeht, keinerlei cher Lagerung und sind nur in geringem Maße durch NW-SE andere Erze führen. streichende Brüche mit geringer Vertikaltendenz versetzt. Die Karbonatserien des Kalvarienberges stehen mit den ent- 1.2.8.5. ockerige Tonschiefer sprechenden Gesteinsserien des Aichkogels in Form der gegen Südöstlich des Gehöfts Marxbauer sowie im Graben südöstlich Nordwest überkippten Anriklinale in Verbindung. Die relativ des Glöckelwirtes sind innerhalb der Grüngesteine hellgraue bis große Mächtigkeit der Karbonatserien im Aichkogelzug könnte hellgraubraune, ockerfarbene serizitische Tonschiefer aufge- auf eine tektonische Verdoppelung zurückzuführen sein. Im schlossen, welche plattig-schiefrig brechen und bisweilen von Kern der Antiklin.ale, deren horizontale Achse gegen NNE graubraunen, oxidischen Häutchen überzogen sind. Derartige streicht, könnten rein theoretisch auch noch die unterdevonen Gesteine sind innerhalb der Passailer Entwicklung unbekannt, Dolomite aufbrechen. Diese sind jedoch wahrscheinlich infolge wenngleich sie am ehesten mit den karbonatischen Serizitphylli- der Tertiäringression verdeckt. ten der Arzbergschichten zu vergleichen sind. Unter dem Mikroskop ist ein engverflochtenes Serizit- 2.1.1. Vererzungen Chlorit-Grundgewebe auffällig, in welchem lentikular gelängte, . In der "Aichkogelscholle" liegen Zinnobervererzungen, wel- bisweilen kataklastisch zerbrochene Quarzkörner , undulös auslö- che, wie in der vorliegenden Arbeit gezeigt wird, an die Kanzel- schend, schwimmen. örtlich sind auch polysynthetisch verzwil- kalke bzw. deren zeitliche Äquivalente gebunden sind. Der lingte, anorthitarme, wechselnd stark getrübte Plagioklasxenobla- Quecksilberschurfbau vom Dallakkogel bei Gratwein wurde von sten ausnehmbar. Neben Quarz und Plagioklas ist bisweilen E. KRAJICEK(1954) ausführlich beschrieben. Die historische Ent- recht dominant Karbonat erkennbar, welches teilweise noch in wicklung wurde von A. WEISS(1973) detailliert erfaßt, sodaß nä- einem Kornverband mit Quarz (als Nebengesteinsfragment!) here Ausführungen unterbleiben können. Die nähere Umgebung steht. Die Karbonate sind ankorrodiert, örtlich auch deutlich des ehern. Bergbaubereiches wurde von S. POLEGEG& N. CEIPEK druckverzwillingt. Die Chlorite des Grundgewebes sind durch (1977) auf die Hg-Führung untersucht, wobei eine gute überein- graue, normale Interferenzfarben gekennzeichnet, der Pleochro- stimmung der Ergebnisse festzustellen ist. Auf die erstmals er- ismus ist unscheinbar. Das gesamte Gestein ist diskret leukoxen- kannte strenge Bindung der Hg-Führung an die Kanzelkalke durchsetzt. wird im Kapitel 3.1.5.1 eingegangen:. Neben den kalzitischen Karbonatphasen sind aber auch auffal- lend hoch lichtbrechende eisenschüssige Karbonate (Siderit-An- keritreihe) ausnehmbar, welche durch einen deutlichen Eisenhy- 2.2. "Khererwaldscholle" droxidsaum umzogen werden. Im ganzen Schliff ist eine undeut- liche parallelstreifige Textur erkennbar, welche von einer Die Khererwaldscholle wird im Westen durch eine vom Glök- schwach und unterschiedlich stark ausgebildeten Transversal- kelwirt gegen Südwesten streichende Störung von der westlich si- schieferung überprägt wird. Das Gestein ist als wechselnd stark tuierten Brosyscholle und im Osten durch einen steilen Bruch karbonatischer Serizitphyllit bis Tonschiefer anzusprechen. vom Aichkogelzug abgeschnitten. Die Nordgrenze wurde durch die Kartierung nicht mehr erfaßt, die Südgrenze ist durch die Tertiärüberlagerung nicht direkt eruierbar. 2. Geologisch-tektonischer Aufbau des Abschnittes Bereits aus dem Kartenbild ist eine Tektonik ersichtlich, durch zwischen Gratwein und Stiwoll welche die Kherer Schichten in einen Faltenbau gezwängt werden (vergl. beil. Profile!). Aus dem Karbonatphyllit westlich des Ge- Im Bereich zwischen Stiwoll und Gratwein sind zwei markante novevakreuzes konnte bekanntlich die obersilure bis unterdevone tektonische Einheiten zu unterscheiden: Der Aichkogelzug im Conodontenfauna isoliert werden. Aus diesem Grunde ist eine Osten sowie der aus Kherer Schichten aufgebaute Komplex im normale aufrechte Schichtfolge innerhalb dieser Scholle äußerst Westen und Südwesten. Der tektonische Aufbau beider Bereiche wahrscheinlich. ist, wie aus der beiliegenden geologischen Karte sowie den De- tailprofilen zu entnehmen ist, relativ kompliziert. Keineswegs herrscht ein einfacher Antiklinalbau vor, wie er von H. FLüGEL (1952) angenommen wurde. Die Kennmis der Tektonik sowie 2.3. "Brosyscholle" der Verbreitung der einzelnen Gesteinsserien ist für eine gezielte Der tektonische Aufbau der Brosyscholle ist im Gegensatz Erzprospektion jedoch von eminenter Bedeutung. zum relativ ruhigen Baustil der Khererwaldscholle wesentlich komplizierter. Die Westgrenze der Scholle wird durch jene NW-SE streichende Störung markiert, welche östlich des Gehöf- 2.1. Bereich der "Aichkogelscholle" tes Harrer aufgeschlossen ist. Während die Nordgrenze infolge (z. T. nach L. NOSSINGet aI., 1976) quartärer überlagerung nicht näher einengbar ist, wird als Süd- Der Bereich der Aichkogelscholle ist durch einen relativ grenze der tektonisch aufgeschobene Dolomitkomplex verstan- schwer zu erfassenden Faltenbau charakterisiert, welcher erst den. durch biostatigrafische Untersuchungen in dieser Weise erkannt Die Gesteinsserien fallen durchwegs flach gegen Nord bzw. worden ist. Im Bereiche des Aichkogelgipfels liegen schwarz- Nordwesten ei~. Da jedoch jene plattigen Kalkschiefer, die, wie graue karbone Schiefer der Dult l!nd Sanzenkogelschichten, wel- neuerlich F. EBNERzeigen konnte, eine Conodontenfauna des che nordostwärts streichend; unter die älteren, devonen Stein- Unteren bis Mittleren Lludlows beinhalten, übe r jüngeren bergkalke einfallen. Die mitteldevonen Kanzelkalke sowie die äl- Grüngesteinen und Karbonatphylliten des Obersilur bis Unter- teren Barrandeischichten liegen ebenfalls überschlagen. Südlich devon liegen, ist eine inverse Lagerung der Gesteinsserien anzu- des Aichkogelgipfels liegen hingegen Barrandeischichten, Kan- nehmen. zelkalke aber auch Steinbergkalke - durch einen Bruch von der Auf die Kherer Schichten der Brosyscholle sind im Süden die invers gelagerten Abfolge getrennt - in normaler, ungestörter unterdevonen Dolomite der Dolomit-Sandsteinstufe aufgescho- und aufrechter Lagerung. . ben. 103

2.4. "Aselbauerscholle" lich, daß die Erze makroskopisch aufs Erste den Roteisensteinen vom Typ Heuberggraben (bei Mixnitz im Grazer Paläozoikum) Als Aselbauerscholle wird jener Bereich verstanden, welcher gleichen: Röntgenografisch konnte im Derberz neben Hämatit im Osten von der Brosyscholle, im Süden von den tektonisch auch Magnetit, Chlorit, Quarz und Kalzit nachgewiesen werden. klar abzugrenzenden Dolomiten und im Westen durch die NNW streichende Störung beim Gehöft Mörtenhansl begrenzt wird. Die diese Scholle aufbauenden Kherer Schichten sind ebenso wie jene der östlich situierten Einheit invers überschlagen. Mit ziem- licher Sicherheit liegen die an sich älteren Kherer Schichten durch 3. Geochemie eine alpidische (?) südvergente Rückfaltung auch noch über den 3.1. Bodenproben unterdevonen Dolomiten. Die Internstruktur und die Lagerung 3.1.1. Entnahme der Bodenproben der phyllitischen Serien ist äußerst monoton. Der gesamte, geologisch aufgenommene Bereich wurde flächig geochemisch beprobt. Die Proben wurden jeweils an den 2.5. "Raudnerscholle" Schnittpunkten eines systematisch angelegten Probennetzes gezo- Im Bereich der Raudnerscholle, deren Westgrenze nicht mehr .gen. Die Netzweite betrug an der längeren Seite 200 m, an der kartierungsmäßig erlaßt worden ist, ist die südvergente Rückfal- kürzeren Seite 100 m. Die Längsrichtung dieser Rechteckskonfi- tungstektonik klar ersichtlich. Die plattigen, gebänderten Kalk- guration wurde annähernd parallel zur Streichrichtung der Ge- schiefer, welche derzeit als ältestes hier bekanntes Schichtglied steine orientiert. Die Proben stammen ausschließlich aus dem beim Geh0ft Mörtenhansl aufgeschlossen sind, stoßen an einer B-Horizont und wurden mit einem Erdbohrstock System Pürck- wahrscheinlich 'steilen Störung an den Dolomiten des Kherer hauer aus etwa 50-70 cm unter GOK gezogen. Bodenproben, in Kogels ab. Die plattigen, gebänderten Kalkschiefer selbst liegen welchen nur Humus resp. der C-Horizont erreicht wurde, blie- übe r den jüngeren Grüngesteinen und Karbonatphylliten. Der ben unberücksichtigt. Bei der Probennahme wurde auf die ent- invers lagernde Komplex der Kherer Schichten ruht, wie auf dem sprechende' Morphologie, die Kulturart sowie auf besondere Kartenbilde klar ersichtlich ist, beim Gehöft Raudner über den Kennzeichen (Ausbißnähe) besonderes Augenmerk gelegt. Die Dolomiten aufgeschoben auf. Im östlich gelegenen Fallel}.tschgra- einzelnen Proben wurden einerseits fortlaufend numeriert, ande- ben (bei P von Pantscher) dringen die Dolomitserien halbfenster- rerseits zur besseren Kontrolle und übersicht noch systematisch förmig nach Norden vor. Auch die Karbonatphyllite südlich des bezeichnet. Die Ordinaten des Probennetzes wurden mit Zahlen, Anwesens Pantscher liegen mit ziemlicher Sicherheit auf den Do- die Abszissen mit Buchstaben versehen, sodaß jede Probe mit ei- lomiten tektonisch auf. Als lithologische Besonderheit ist in die- ner Zahlen-Buchstabenkombination bezeichnet werden konnte, ser Scholle das Hinzutreten von Schwarzschiefern zu zählen, und eine Verwechslung ausgeschlossen 'Yar (z. B. 534 6d' oder welche, wie im Kapitel über die Blei-Zinkvererzungen des Raud- 726 14h usf.). nerkogels näher erläutert wird, für die Genese der Blei-Zinkver- erzungen des Raudnerkogels bei Stiwoll von besonderer Bedeu- tung sind. Diese Schwarzschiefer führen örtlich streifenförmige 3.1.2. Probenaufbereitung Pyritlagen und sind Produkt eines stark reduzierenden, euxini- Sämtliche Bodenproben wurden u. a. im Hinblick auf den schen Ablagerungsmilieus. Hg-Nachweis ausschließlich luftgetrocknet. Die getrocknete über den Dolomiten lagern dunkelgraue, bankige Karbonate, Probensubstanz (Urprobe) wurde ohne mechanische Zerkleine- welche als Äquivalente von Kanzelkalken angesprochen werden rung händisch abgesiebt. Die -80 mesh Fraktion (Laboratorium- dürfen. Möglicherweise liegen, von quartärer überlagerung ver- sprobe) wurde der Analytik zugeführt. deckt, dazwischen auch noch Barrandeischichten. Der gesamte Karbonatkomplex taucht gegen Süden unter muldenförmig gela-, gertes Tertiär ab. Der Gegenflügel der Mulde ist im Bereich 3.1.3. Analytik nördlich des Liebochgrabens zu erwarten, jedoch noch von Ter- 3.1.3.1. Quecksilbernachweis tiär überlagert. Den Blei-Zinkvererzungen von Stiwoll-Raudnerkogel ist ein Das in der Tonfraktion der Bodenproben meist in Form von eigenes Kapitel gewidmet. Zinnober (und gediegen ,Hg?) verteilte Quecksilber wurde mit Hilfe eines Mercury-Detectors (LEMAIRE Instruments Sl) ana- lysiert. 0,5 g der luftgetrockneten und abgesiebten Tonfraktion 2.6. Bereich südlich von Stiwoll (Liebochgraben) wurden in einer Stahlpatrone über dem Bunsenbrenner erhitzt, Im Bereich südlich von Stiwoll sind beiderseits des Lieboch- und die leichtflüchtigen Hg-Dämpfe mittels einer Handpumpe grabens Kherer Schichten antiklinalförmig aufgeschlossen. Wäh- abgesaugt. Diese Dämpfe wurden sogleich in d~n Mercury-De- rend diese Kherer Schichten im Süden von Dolomiten tektonisch tector geblasen. Der entsprechende Hg-Gehali der Probe ist überlagert sind, sind die entsprechenden Dolomitserien nördlich durch Ablesen am Anzeigegerät und durch Multiplikation mit des Liebochgrabens von Tertiär überdeckt. Durch den relativ einem von der Probenmenge abhängigen Faktor direkt ermittel- einfachen Faltenbau sind vor allem aufrecht lagernde Grünge- bar. steine und Karbonatphyllite der Oberen Schichten von Kher auf- Die einzelnen Stahlpatronen wurden nach jedem Analysengang geschlossen. örtlich sind geringm'ächtige Schwarzschieferbänder mit Hilfe von Preßluft in einer anderen Räumlichkeit gereinigt. eingelagert, welche mit jenen der Raudnerscholle durchaus kor- Nach etwa 20 Analysen wurden die Papierfilter der Ansaug- rellierbar sind. Die im Bereich des Liebochgrabens aufgeschlos- pumpe gewechselt, gleichzeitig die O-Stellung des Gerätes durch senen Phyllitserien tauchen, wie auf den beiliegenden Profilen er- Einblasen von Frischluft gecheckt (Ausschaltung von Memory- sichtlich, muldenförmig gegen Norden ab und treten im Bereich Effekten!). des Raudnerkogels in überschlagener Lagerung wieder zutage. Die untere Nachweisgrenze mit Hilfe dieser Methode liegt bei Die Roteisensteinlagerstätte von Stiwoll- Liebochgraben wurde 0,02 ppm (20 ppb), die obere Nachweisgrenze ist durch Verdün- von A. WEISS(1973) detailliert beschrieben, sodaß eine nähere nung der Laboratoriumsprobe unbegrenzt. ' Beschreibung vor allein deswegen ..unterbleiben kann, weil kei- Die einzelnen Proben wurden in beliebiger Reihenfolge analy- nerlei kausale Zusammenhänge zur Blei-Zink- Vererzung resp. siert. Etwa jede 10. Probe wurde zur Kontrolle wiederholt. Die zur HgS-Vererzung feststellbar sind. Hinzuzufügen wäre ledig- dabei erzielte Wiederholgenauigkeit lag durchwegs um :tl0%. 01 105 3.1.3.2. Analysen auf Pb, Zn, und Mn schwer zu deuten, eine anthropogene Beein:f1ussung durch ge- Die Elemente Pb, Zn und Mn wurden mit Hilfe der AAS beiztes Saatgut (Ackerboden) ist nicht auszuschließen. (Atomabsorptionsspektrometrie) analysiert. Aus der Laborato- Die anomal hohen Werte südlich der Pb-Zn Lagerstätte von riumsprobe wurden 500 mg in 5 ml 62%er, dithizongepriifter Stiwoll-Raudnerkogel fallen mit Kanzelkalkäquivalenten zusam- HN03 bei 95°C eine Stunde geleacht, anschließend mit 5 ml bi- men. desto H20 aufgefüllt und abdekantiert. Die Lösung wurde direkt 3.1.5.2. Pb-Isanomaldarstellung (Abb. 4) der Messung zugeführt. Der Meßvorgang sowie die Auswertung erfolgte nach den üblichen Methoden. Als Standards dienten Pb-, x 21ppm Zn- und Mn-Präparate von Merck. x+o 63 ppm x+20 186 ppm 3.1.4. Statistische Bearbeitung der Analysenwerte (Durchschnittswert von Pb in Böden nach BOWEN(1966) Von sämtlichen Analysenwerten wurde jeweils der Mittelwert, 10 ppm). die einfache und die doppelte Standardabweichung rechnerisch Die großflächig ausgebildeten Anomalien sind auffällig um den ermittelt. Als Anomaliewert wird hiebei der Mittelwert plus Dolomit gruppiert. Im Bereiche der phyllitisch ausgebildeten doppelter Standardabweichung verstanden (m +20). In den ent- Kherer Schichten sind keine Anomalien feststellbar. sprechenden Histogrammen ist bei Betrachtung der Gesamtpopu- Dieses Ergebnis ist vor allem deshalb überraschend, weil übli- lation die bei Naturphänomenen charakteristische .Iinksschiefe cherweise die Pb-Zn Lagerstätten des Grazer Paläozoikums in Verteilung auffallend. Da die Background- und die Anomaliepo- den phyllitischen Aquivalenten der Kherer Schichten, den Arz- pulationen nur undeutlich trennbar sind, wurden Mittelwerte bergschichten auftreten, während die unterdevonen Dolomite als und Standardabweichungen von der Gesamtpopulation ermittelt. erzfrei gelten. Extremwerte mit markanten Kontaminations- schürzen sind um den bekannten Vererzungsbereich gruppiert. 3.1.5. Diskussion der geochemischen Meßergebnisse Besonders hervorzuheben ist, daß die Vererzung in den quar- Die einzelnen Meßdaten wurden entsprechend ihrer Position tären Sedimenten mehrere km flußabwärts verfolgbar ist, obwohl kartenmäßig aufgetragen und in Isanomalen dargestellt, welche PbS als relativ immobil gilt. durch einfache grafische Interpolation ermittelt wurden. Eine et- waige Korrektur oder Glättung wurde nicht durchgeführt. 3.1.5.3. Zn Isanomaldarstellung (Abb. 5) Die Isanomaldarstellungen spiegeln bisweilen den geologischen m 42 ppm .Untergrund gut wieder. m + 0 84 ppm m + 20 167 ppm 3.1.5.1. Hg-Isanomaldarstellung (Abb. 3) x = 65 ppb (Durchschnittswert von Zn in Böden nach BOWEN1966 50 x + 0 325 ppb ppm). x + 20 1620 ppb Die Aichkogelscholle ist frei von Zn Anomalien. In den Khe- rer Schichten sind geringfügig höhere Gehalte an Zn festzustel- (Durchschnittswert von Hg in Böden nach. BOWEN(1966) len, welche größtenteils um den rechnerisch ermittelten Mittel- 30 ppb). Bei der geochemischen Prospektion auf Hg mittels des Mercu- wert pendeln. Eine Abhängigkeit von lithologischen Einheiten ist ry-Detectors wird die überaus hohe Mobilität des Hg ausge- nicht erkennbar. Die Dolomite, in welchen ausgesprochen hohe Pb-Anomalien nachzuweisen sind, sind überraschend arm an Zn. nützt. . Um den Bereich der Lagerstätte sind, wie zu erwarten, die Ex- Durch den unvergleichlich hohen Dampfdruck werden um tremwerte gruppiert, wobei die flächige Größe der Anomalie Störköper. Aureolen aufgebaut, welche sich auch noch trotz Ne- nicht unbedingt auf die Größe des Störkörpers zurückzuführen bengesteinsüberlagerungen nachweisen lassen. ist. (Kontaminationsbereiche U. a. durch alte Erzabfuhrwege, die Nach A. SAUKOV& N. A. OZEROVA(1963) sind als Richtwerte geochemisch leicht nachzuweisen sind!) für Dispersionsaureolen folgende Gehalte typisch: Eine Deutung, warum der Dolomitkörper arm an Zn, dafür Quecksilberlagerstätten 0,10-10,00 ppm reich an anderen Metallen ist, wird in den entsprechenden Kapi- Sulfidlagerstätten 0,01-1,00 ppm (Bei der geochemischen Prospektion konnten Maximalwerte teln gegeben. von 14.000 ppb = 14 ppm ermittelt werden!) Die Hg-Führung ist auffällig an den Karbonatkomplex der 3.1.5.4. Mn (keine Kartenbeilage!) Aichkogelscholle gebunden. Die Ano!TIaliebereiche koin:?idieren x 728 ppm fast ausschließlich mit flächigen Kanzelkalkaufschlüssen (vergl. x + 0 1485 ppm südl. Türkbauer, Kalvarienberg bei Gratwein.). x + 20 3029 ppm Die Anomaliebereiche südwestlich des Stiftes Rein, welche in Dultschiefern liegen, mögen darauf zurückzuführen sein, daß (Durchschnittswert von Mn in Böden nach BOWEN(1966) Kanzelkalk im Liegenden vorhanden ist. Wenngleich auch die 860 ppm). Anomalien im Bereich von Straßenaufschlüssen liegen, ist, wie Das Element Mn ist bei stratiformen Pb-Zn Lagerstätten, wie die flächige Ausdehnung der Anomalie auch hangwärts zeigt, wie im Grazer Paläozoikum auftreten (Guggenbach, Deutschfei- eine anthropogene Beeinflussung auszuschließen. Die Anomalien stritz, Haufenreith, Arzberg usw.), ein wichtiges Indikatorele- nördlich des Gehöfts Scherer können einerseits auf eine stö- rnent. Es tritt, wie vor allem Beispiele aus der typomorphen rungsbedingte Hochlage des Kanzelkalkes, andererseits auf die Kieslagerstätte von Meggen im Sauerland (BRD) zeigen, hofbil- Nähe eines Schurfschachtes zurückzuführen sein. dend um den Lagerstättenkörper gruppiert auf, wobei die Ex- Die Anomalie nördlich der Kote 470 fällt mit einem HgS-Aus- tremwerte um Barytsäume auftreten. Die Genese der Pb-Zn La- biß im Kanzelkalksteinbruch zusammen. gerstätte von Stiwoll-Raudnerkogel ist jedoch, wie erst im Laufe Die Masse der Kherer Schichten weist relativ geringe Hg- der Untersuchungen zu ersehen war, keineswegs mit jener der Werte auf, welche um den statistisch ermittelten Mittelwert pen- "typischen" Lagerstätten des Grazer Paläozoikums vergleichbar. deln. Die erhöhten Werte westlich des Gehörtes Harrer sind Mn tritt daher nicht wie gewohnt hofbildend um den Störkörper

-

01 108 auf, sondern korrelliert eher mit lithologischen Einheiten. Den- 3.2.3.5. Co noch ist gerade dieses negative Ergebnis ein deutlicher Hinweis, Die Bachsedimente der Umgebung der Blei-Zinkerzlagerstätte, daß die Genese der Lagerstätte von Stiwoll- Raudnerkogel mit von Stiwoll-Raudnerkogel äußern sich durch erhöhte Gehalte an den übrigen Pb-Zn Lagerstätten auch geochemisch nicht ver- Co, ebenso wie die Streamsedimente der Dolomitbereiche durch gleichbar ist. erhöhte Co-Gehalte auffallen. Die Sedimente des Kherer Baches 3.2. Streamsedimentanalysen sind jedoch weitgehend steril. 3.2.1. Pro benahme 3.2.3.6. Ni Die Entnahme der Streamsedimentproben erfolgte nach den Die Sedimente des Khererbaches sind steril; die Maximalwerte Richtlinien der Geologischen Bundesanstalt. Die stark unter- fallen mit dem flächigen Auftreten von Dolomit zusammen, wo- schiedliche, oft auch nur periodische Wasserführung ließ die bei abermals der anomal hohe Ni Gehalt aus dem Schwermine- Entnahme von Schwermineralkonzentraten äußerst problematisch ralspektrum der peritidalen Dolomit-Sandsteinstufe bezogen erscheinen, weshalb diese auch nicht beprobt worden sind. werden darf. 3.2.3.7. Sn 3.2.2.Analytik Eine gesetzmäßige Verteilung des Sn ist nicht erkennbar, Die Analysen wurden an der Osterreichischen Akademie der wenngleich der Dolomitkomplex aus den oben angeführten Bildenden Künste (Institut für Farbenchemie) durchgeführt Gründen bevorzugt Sn führt. (Analytiker Dr. P. DOLEZEL). Das luftgetrocknete Probenmaterial wurde trocken abgesiebt. 3.2.3.8. Sb Die Feinfraktion wurde in der Achatschale kleiner als 60 my auf- In sämtlichen Streamsedimentproben lag der Sb-Gehalt jeweils gemahlen, mit Spektralkohle 1 : 1 vermischt und anschließend unter der Nachweisgrenze von 100 ppm. homogenisiert. Das Material wurde sodann in Spektralelektroden Form 1 (Ringsdorff) gestopft und gegen gespitzte Gegenelektro- 4. Blei-Zinkerzlagerstätte von Stiwoll-Raudnerkogel den im Gleichstromdauerbogen gezündet (3-15 A, ansteigend). Als Aufnahmegerät wurde' ein Zeiss-Jena PGS 2 Spektrograph 4.1. Vorbemerkungen (651 Strich/mm I. Ordnung, Spalt 15 nm) verwendet. Die Auf- ,Das Blei-Zinkerzvorkommen von Stiwoll-Raudnerkogel liegt nahmedauer betrug 60 sec. Als Aufnahmematerial dienten Agfa etwa 450 m nördlich des Anwesens Raudner. Im Gegensatz zu Gevaert Spectralplatten 34 BS 2, welche nach den üblichen, stan- den übrigen Blei-Zinkerzlagerstätten des Grazer Paläozoikums dardisierten Methoden entwickelt wurden. scheint diese Lagerstätte nie zu einer besonderen Blüte gelangt zu Die Auswertung erfolgte semiquantitativ auf einem Steinheil sein. Es ist nicht einmal das Ende der letzten Betriebsperiode mit Mikrophotometer nach Schätzung der Konzentrationen durch Sicherheit feststellbar . Vergleich mit Eichproben. Es wurden aus nachweistechnischen Die Stollen sind heute vollkommen verbrochen. H. & E. FLÜ- Gründen vor allem jene Elemente vermessen, welche mit Hilfe GEL(1953) sowie V. WEISSENSTEINER(1974) gelangten noch in den der Spektrometrie erfaßbar sind. Hauptbau, den Marienstollen. Halden und Schächte sind im Ge- lände noch einigermaßen erkennbar, Erze sind relativ selten zu 3.2.3. Diskussion der Ergebnisse finden. 3.2.3.1. Pb Der Umstand, daß sämtliche Einbaue nicht mehr befahrbar sind, darüberhinaus keinerlei sichere Erzausbisse existieren, das Der Bereich der Blei-Zinkerzlagerstätte von Stiwoll-Raudner- Haldenmaterial arm an Erzen ist und die Aufschlußdichte sehr kogel ist durch ein eindeutiges Maximum gekennzeichnet. Auch dürftig ist, erschwert die Bemusterung und die Bewertung des der Dolomitkomplex ist durch erhöhte Pb Gehalte charakteri- Vorkommens erheblich. siert. In den Sedimenten des Liebochbaches sind auch noch süd- Es soll daher versucht werden, an Hand der spärlichen Litera- östlich des Stürgkdenkmals erhöhte Pb-Werte erkennbar, wäh- turhinweise, den Ergebnissen der geologischen Detailkartierung, rend die Nebengerinne niedrige Pb-Werte zeigen (verschleppte der geochemischen Aufnahme sowie den Ergebnissen der Erzmi- Anomalie, vergleiche Bodenproben!). kroskopie eine Deutung der Lagerstättengenese zu geben. 3.2.3.2. Zn 4.2. Grubenbaue Der Extremwert koinzidiert mit der Lagerstätte vom Raudner- Der Hauptbau der Blei-Zinkerzlagerstätte soll durch den etwa kogel. Sieht man von den auffallend niedrigen Werten im Kherer 450 m nördlich des Gehöftes Raudner in etwa 640 m ü. A. gele- Bach ab, sind keine nennenswerten Besonderheiten erkennbar. genen Marienstollen erreichbar gewesen sein. Das heute verbro- chene Mundloch ist im Gelände noch deutlich ausnehmbar. Das 3.2.3.3. Ba Mundloch scheint jedoch erst vor kurzem zu Bruch gegangen zu sein. Nach H. & E. FLüGEL(1953) stand dieser Marienstollen in Barium ist ohne jede erkennbare Gesetzmäßigkeit verteilt. Er- Verbindung mit einem natürlichen Höhlensystem. Die Lager- höhte Bariumgehalte sind nicht einmal im Bereiche der Blei- stätte selbst liegt im Grenzbereich von "hellblauen Krinoiden- Zinkerzlagerstätte nachzuweisen. Nach dem zugrundeliegenden kalken" und mylonitisierten Dolomiten (S. 216). Die Grenzflä- Metallanreicherungskonzept waren solche auch nicht zu erwar- che soll etwa 25-30° gegen Westen einfallen. V. WEISSENSTEINER, ten. welcher die "Raudnerhöhle" (identisch mit dem Marienstollen!) 3.2.3.4. Cr befahren konnte, berichtet, daß knapp hinter dem Mundloch der Die Phyllitserien von Kher sind auffallend arm an Cr, obwohl Vorraum etwa 30° gegen Westen abfällt und nach etwa 10 m in in den Grüngesteinen - zumindest theoretisch - höhere Cr-Ge- einen nördlichen und einen südlichen Schluff, beide äußerst ver- halte keine große überraschung gewesen wäre. sturzgefährdet, endet. Demgegenüber zeigen jedoch die Dolomitserien erhöhte Cr- Im Nordteil des Schluffes, dessen übersichtsmäßige Befahrung Gehalte. Es darf angenommen werden, daß Cr in Form von über 5 Stunden in Anspruch genommen haben soll, wurden na- Schwermineralen (Chromit) im ehemaligen Küstenbereich der türliche Hohlräume beobachtet. Die Höhe der geschrämten Stol- Dolomit-Sandsteinstufe angereichert worden ist. len betrug stellenweise nur 40 cm. Stellenweise sollen stark ruß- I I IT

~ ....C:; tJ l.... 0'- c:: ~."lX:)l..Jl..J<:l/j I I I I I I I :1 110

geschwärzte Firstteile gefunden worden sein. "Stollen im ge- komponenten "seifenförmig" im Küstenbereich sedimentiert wohnten Sinn gibt es nicht, dafür ist entlang der Bankung des wurde. In der oxidierenden Seichtwasserfazies wurden die leich- nach Westen einfallenden Gesteins ein großflächiger Raum aus- ter löslichen Zinkverbindungen gelöst und verdünnt. Die schwe- genagt, der von Säulen und großen Pfeilern gehalten wird". rer löslichen, resistenten Bleiverbindungen konnten hingegen den Nach V. WEISSENSTEINERbeträgt die Länge dieses "künstlichen Umlagerungsprozeß leichter überdauern. Möglicherweise gingen Labyrinthes" etwa 1500-2000 m, wobei die horizontale Erstrek- die Blei- und Zinkmetalle in stabile (chloridische?)-Komplexe kung 200 m nicht übersteigen dürfte. über, welche im Karbonat fixiert werden konnten. Im südlichen Schluff gelangte man in ein offenbar neueres Dieser, nunmehr mit Schwermetallen angereicherte Dolomit- Stollennetz, welches aufrecht zu begehen war. Einzelne Strecken komplex wurde durch die (alpidische?) Einengungs- und über- standen mit einem Schrägschacht in Verbindung. faltungstektonik auf die Kherer Schichten aufgeschoben, wobei, Auffallend ist, daß vor dem Mundloch des Marienstollens wie im entsprechenden Kapitel näher erläutert wird, die Kherer heute keine Halde entsprechender Dimension erkennbar ist. Die Schichten durch Stauchfaltung im Bereiche des Raudnerkogels Alten dürften aller Wahrscheinlichkeit nach die natürlichen auch über den Dolomiten zu liegen kamen. Die überschiebungs- Hohlräume mit Taubmaterial verfüllt haben. fläche selbst zeichnet sich durch eine starke mechanische Aufar- Die auf der Westseite gelegenen Einbaue (Karlschacht) sowie beitung des Dolomites ab, während in den Kherer Schichten die einige weitere Stollen sind vollkommen verbrochen. Erze sind im tektonische Druckbeanspruchung durch plastische Verformung Haldenmaterial relativ dürftig vertreten. Die Halden zeichnen abgefangen werden konnte. , sich durch eine Blöße im Forstgelände aus. In derartigen überschiebungsbereichen ist die Wegsamkeit von Oberflächen- und Kluftwässern besonders hoch. Im Bereiche der 4.3. Räumliche Anordnung der Vererzung und deren Stellung Lagerstätte sind die Dolomite auf stark pigmentierte Schwarz- in fazieller und tektonischer Sicht schiefer aufgeschoben, welche örtlich reichlich Pyrit führen. Sik- Aus der räumlichen Lage des Vorkommens, den überaus wich- kern nun Wässer entlang dieser Schwarzschiefer ein, tritt durch tigen Beschreibungen. der Grube, den Erzmustern, sowie den die Umsetzung des Pyrites eine chemische Reaktion ein. Die Lokationen der geochemischen Anomalien geht eindeutig hervor, nunmehr reduzierenden Wässer dringen dabei in den kavernösen daß die Blei-Zinkerzlagerstätte von Stiwoll- Raudnerkogel im bzw. klüftigen Dolomit. Dabei wird das in (chloridischer?) Grenzbereich von hellgrauen, stark mylonitisierten Dolomiten Komplexform eingebaute Pb bzw. Zn zu PbS und ZnS reduziert. und hellgrau braunen Kalkschiefern liegt. Die Vererzung liegt je- Das freigewordene Chlorid könnte als HCl zusätzlich Reaktio- doch keineswegs in den Kherer Schichten. Die "klassischen nen mit dem Nebengestein eingeleitet und begünstigt haben (Bil- Blei-Zinkerzlagerstätten" des Grazer Paläozoikums liegen ver- dung von Hohlräumen !). gleichsweise in den alters gleichen, jedoch faziell anders geartet Ahnliche Metallanreicherungsmechanismen und Reduktions- Passailer Phylliten (Arzbergschichten sensu L. WEBER, 1978), vorgänge wurden neuerdings von R. ASSERETO,C. BRUSCA,et al. während die Dolomite ansonst üblicherweise auffalle~d erzfrei (1977) auch für die Entstehung der triadischen Pb-Zn Lagerstätte sind. Bereits daraus ist ersichtlich, daß das Blei-Zinkerzvorkom- von Salafossa angenommen. men von Stiwoll-Raudnerkogel eine Sonderstellung einnimmt. 4.4. Erzmikroskopie Unter Berücksichtigung der paläogeografischen sowie der li- thologischen Verhältnisse im Unterdevon ist jedoch ein Verer- In den Schliffen ist eine' starke Durcharbeitung und brecciöse zungsmodell anzunehmen, welches im Vergleich zu den oben Ausbildung des Dolomites erkennbar. Im intergranularen Hohl- erwähnten "klassischen" Blei-Zinkerzlagerstätten als aberrant raum sproßten örtlich idiomorphe Kalzite, welche entlang ihrer anzusehen ist. Korngrenzen von einem verkittenden Aragonitsaum deutlich ko- Für eine Bewertung einer Lagerstätte ist jedoch die Kenntnis lomorpher Textur umzogen werden. Als jüngere Hohlraumfül- der Genese unumgänglich, weil nur so eine weitere gezielte Erz- lung (jünger als der Aragonit!) ist Bleiglanz, untergeordnet auch suche möglich ist. Soweit es die Umstände zulassen, scheinen im Zinkblende eingedrungen, welche den Aragonit örtlich sogar näheren und weiteren Lagerstättenbereich folgende Beobachtun- noch verdrängen. Im Bleiglanz sind stellenweise neben den cha- gen von besonderer Relevanz zu sein: rakteristischen oktaederförmigen Ausbrüchen kleine, idiomorphe 1. Die Vererzung tritt, wie auf der Pb- Isanomaldarstellung er- Quarzkristalle auffallend, welche gerade auslöschen. Diese gerade sichtlich ist, fast ausschließlich in Dolomiten auf. Auslöschung ist mit ziemlicher Sicherheit auf die Polsterwirkung 2. Der eigentliche Bergbau ging im Bereich der überschiebung des weichen Bleiglanzes zurückzuführen. der Dolomite auf Kherer Schichten um, wobei ein natürliches Die Zinkblende ist (im Gegensatz zur Zinkblende der strati- Höhlensystem mitgenutzt wurde (vergl. Lagerstätte von Ober- formen Lagerstätten des Grazer Paläozoikums) eisenarm bis - zeiring!) frei. Sie ist als hellbraune Honigblende zu bezeichnen. Während 3. Die Vererzung ist vor allem auf jene Dolomitbereiche be- manche Zinkblendeindividuen ausgesprochen frei von Innenrefle- schränkt, in deren Liegendem auch Schwarzschiefer liegen. xen sind, sind andere, ebenfalls eisenfreie Varietäten derart von Die Dolomite der unterdevonen Dolomit-Sandsteinstufe sind, Innenreflexen durchzogen, daß deren exakte Identifikation nur wie den Ausführungen von A. FENNINGER& H. L. HOLZER mit Hilfe von Reflexionsmessungen möglich war. (1978) zu entnehmen' ist, Sedimente eines peritidalen Faziesberei- Als Karbonatphase ist örtlich auch idiomorpher Siderit be- ches. Das Schwermineralspektrum zeigt, daß in diesen küstenna- stimmbar, welcher durch eine dünne Eisenhydroxidhaut umzo- hen Sedimenten vorwiegend Magmatite und nur untergeordnet gen wird. Vom Eisenkarbonat ausgehend wird das Gestein von Metamorphite vom Hinterland (auch aus dem vorgelagerten Bek- Eisenhydroxidhäutchen durchtränkt, wodurch das Gestein seine ken?) abgetragen worden sind. Als Abtragungsbereiche können hellbraune Oxidationsfarbe bezieht. Im Karbonat selbst ist lokal Festlandsrücken einerseits, aber auch die marinen, schwellenge- stark angewitterter, idiomorpher Pyrit erkennbar. örtlich ist je- gliederten Beckenbereiche andererseits auftreten. Dort kamen im doch nur mehr eine Limonitpseudomorphose nach Pyrit zu be- O-Silur bis U-Devon Schwermetalle zum Absatz, welche örtlich obachten. Lokal ist Zinkblende mit Titanit verwachsen. Im unter besonders geeigneten Umständen gefällt werden konnten, Durchlicht sind keine wesentlichen Unterschiede zu erkennen, zum Großteil jedoch in gelöster Form verdünnt verblieben und wenngleich der Titanit eindeutiger zu bestimmen ist. wurden (vergl. L. WEBER, 1977). Erzmikroskopisch ist das ausgesprochen junge Alter der Es scheint daher durchaus wahrscheinlich zu sein, daß metall- Schwermetallgeneration klar ersichtlich. In den "klassischen" haltige Gesteinsko'mplexe abgetragen und deren Schwermineral- Blei-Zinkerzlagerstätten des Grazer Paläozoikums sind derartige 111 junge (subrezente??) Schwermetallausscheidungen nicht zu beob- HABERFELNER,E.: Kurzer Bericht über das Zinnobervorkommen von achten. Eisbach bei Gratwein. - Unveröff. Ber., Lagerstättenarchiv Geol. B.-A., 35., Wien, o. J. 4.5. Alter der Vererzung HABERFELNER,E.: Bericht über das Hg-Vorkommen von Eisbach-Grat- wein. - 3 5., Unveröff. Ber., Lagerstättenarchiv Geol. B.-A., Die Blei-Zinkvererzung von Stiwoll-Raudnerkogel ist als aus- Graz-Wien 1943. . gesprochener Sonderfall zu bezeichnen und nicht, wie bereits KRAJICEK,E.: Diverse Befahrungsberichte des Zinnoberschurfbaues am mehrfach erwähnt, mit den übrigen "klassischen" Blei-Zinkerz- Dallakberg~ - Unveröff. Ber., Lagerstättenarchiv Geol. B.-A., Wien. lagerstätten des Grazer Paläozoikums zu vergleichen. o. J. Das Alter der Vererzung ist mit ziemlicher Sicherheit syrt- bis KRAJICEK,E.: Der Quecksilberschurfbau Dallakkogel bei Gratwein. - posttektonisch , weil der Dolomit erst auf die Schwarzschiefer Joanneum, Mineral. MitteilungsbI., 15-22, Graz 1954. aufgeschoben ~erden mußte, daß die erforderliche chemische LEHNERT-THIEL,K.: Beispiel einer methodisch- systematischen Queck- Reaktion eingeleitet werden konnte. silberprospektion im Gebiet von Eisenkappel in Unterkämten. - Daß die Vererzung auf zirkulierende Lösungen zurückzufüh- Mont. Rdsch., H 3., 56-63, Wien 1968. LOHSE, 0.: Quecksilber. - mit besonderer Berücksichtigung des Zinn- ren ist, zeigen die kolomorphen Hohlraumfüllungen. Der Blei- ober- Vorkommens am Dallakberg in Eisbach bei Gratwein in der Stei- gl.anz ist, wie im obigen Kapitel erläutert wurde, als letzte Hohl- ermark. - Unveröff. Bericht, 45., Lagerstättenarchiv Geol. B.- A., raumfüllung zu deuten. Es ist daher gar nicht auszuschließen, Berlin, O. J. daß der Reduktionsvorgang auch heute noch anhält. MIKOV, A. V.: Gutachten über das Quecksilber-Bergwerk von Grat- Die Lagerstätte von Stiwoll-Raudnerkogel ist somit als Beispiel wein-Eisbach. - Unveröff. Ber., 45., Lagerstättenarchiv Geol. B.-A., einer jungalpidischen bis subrezenten Vererzung anzusehen. Die o. J. Oberschiebungsfläche ist nur indirekt mit der Vererzung in Ver- N. N.: Die Mineralkohlen Osterreichs. - Eine übersicht der geologi- bindung zu bringen. Ein Aufdringen erzführender Hydrother- schen Betriebs- und Absatzverhälmisse, 2. Aufl., Wien 1878. men entlang der Oberschiebungsfläche ist auf Grund der erz- NOSSING,L., EBNER,F., FLüGEL, H. W.: Zur Geologie des Eichkogels bei Rein nordwestlich von Graz. - Mitt. naturwiss. Ver. Stmk., 107, mikroskopischen Befunde, der Verteilung der Schwermetalle im 81-88, Graz 1977. Dolomitkomplex und der faziellen Merkmale des Gesteinskom- ÜLlTZKA, H.: Quecksilbervorkommen Gratwein-Kärnten. - Unveröff. plexes recht unwahrscheinlich. Ber., 4 5., Lagerstättenarchiv Geol. B.-A., Wien-Berlin 1939. Für die zahlreichen Diskussionen sei Herrn Doz. Dr. F. EB- POLEGIlG,5., CEIPEK,N.: Geochemische Untersuchung auf Quecksilber NER(Landesmuseum Joanneum) gedankt. Mein Dank gilt ebenso bei Stift Rein/Steiermark. - Berg- u. Hüttenm. Mh., 122, 2 a, (Petra- herrn Mag. HONIG (MUL) für die Bereitstellung eines Mercu- scheck-FS), 64-66, Wien 1977. ry-Detectors, sowie den Herren cando phil. E. HERNDLERund PUNZENGRUBER,K.: Planung, Durchführung und Effizienz geochemi- cimd. phil. F. PINZ, welche die Bodenproben entnahmen und bei scher Prospektionsarbeiten. - Berg- u. Hüttenm. Mh., 120, 480-484, d~r Probenaufbereitung und Analytik behilflich waren. Die Wien 1975. SAUKOV,A. A., OZEROVA,N. A.: Das Aufsuchen verborgener Sulfid- nunmehr vorliegende Projektausarbeitung hätte ohne deren Hilfe vorkommen mittels primärer Aureolen der Quecksilberstreuung. - nur unter unvergleichlich größeren Schwierigkeiten durchgeführt Freib. Forsch. H., C 162,6-12, Berlin 1963. werden können. Die vorliegende Untersuchung wurde aus Mit- SCHROLL;E.: Analytische Geochemie. - 1. Methodik. - 202 S., teln zum Vollzug des Lagerstättengesetzes sowie vom Land Stei- Stuttgart (Enke) 1975. ermark finanziert. WAAGEN, L.: Der geologische Bau des Eichkogels bei Rein un- weit von Graz. - Sitz. ber. Akad. Wiss. Math. Nat. wiss. Kl., Literatur Abt. I, 139, 27-42, Wien 1930. ASSERETO,R., BRUSCA,C.;':'GAETANI, M. & JADOUL,F.: The Pb-Zn WEBER, L.: Geochemische und geophysikalische Prospektions arbeiten mineralization in the Triassic of the Dolomites-Geological history and über der Sideritlagerstätte von Gollrad (Steiermark). - Verh. Geol. genetic interpretations. - L'Industria Mineraria, XXVIII, Milano 1977. B.-A., 1975,289-295, Wien 1975. EBNER, F. & WEBER,L.: Die geologisch-tektonischen Verhälmisse zwi- WEBER,L.: Die Stellung der stratiformen Blei-Zinkvererzungen im Gra- schen Tannebenstock una Röschgraben (Grazer Paläozoikum). - Mitt. zer Paläozoikum, beleuchtet an Hand der Lagerstätten Schrems-Rech- Naturwiss. Ver. Stmk., 108,95-112, Graz 1978. berg, sowie Kaltenberg-Burgstall (Oststeiermark). - Mitt. Abt. Geol. FENNINGER,A., HOLZER, H. L.: Die Genese der Dolomitsandstein- Paläont. Bergb. Landesmus. Joanneum, 38, Graz 1977. Folge des Grazer Paläozoikums. - Mitt. Osterr. Geol. Ges., 69, WEBER,L.: Die Geologie der Umgebung der Blei-Zinklagerstätten von 109-162, Wien 1978. Haufenreith-Arzberg, Burgstall, - Taschen, Schrems, Thalgraben FLüGEL, H.: Das tektonische Gefüge von Kher bei Rein.-Mitt. Geol. und Rechberg, Oststeiermark. - Unveröff. Ber., 495., 2 Geol. Kar- Ges., 45, 147-162, Wien 1954. ten, Wien 1974. FLüGEL, H.: Die Geologie des Grazer Berglandes. - Erläuterungen zur WEBER, L.: Die Geologie des Grazer Paläozoikums zwischen Raben- Geologischen Wanderkarte des Grazer Berglandes 1 : 100.000. -. Mitt. stein, Guggenbach und unter besonderer Berücksich- Mus. Bergbau, Geol. u. Technik. Landesmus. Joanneum, 23, 212 5., tigung der lithofaziellen Stellung der Blei-Zinkvererzungen. - Unver- Graz 1961. öff. Ber. - 53 5., 1 Geol. Karte, Wien 1975. FLüGEL, H. W.: Erläuterungen zur Geologischen Wanderkarte des Gra- WEBER,L.: Bericht über die geologischen Aufnahmen im Bergbaurevier zer Berlandes 1 : 100.000. - Mit Beiträgen von A. ALKER, O. M. von Haufenreith und die obertägigen Kartierungsarbeiten in der nord- FRIEDRICH,W. GRAF, V. MAURIN,M. MOTTEL,und A. THURNER.- östlichen Fortsetzung der Lagerstätte - Unveröff. Ber., Wien 1975 .. 2. neubearbeitete Auflage, Mitt. Abt. Geol. Paläont. Bergb. Landes- WEBER,L.: Zur Geologie des Grazer Paläozoikums zwischen übelbach- mus. Joanneum, SH 1, Graz 1975. tal und dem Stübinggraben unter besonderer Berücksichtigung der FLüGEL, H., FLüGEL, E.: IV. Besitzverhälmisse, Zusammenfassung und stratiformen Blei-Zink- und Pyritvererzungen. - Unveröff. Ber., 67 5., Schluß. - Berg- u. Hüttenm. Mh. 98, 211-218, Wien 1953. 1 Geol. Karte, Wien 1976. FLüGEL, H. W., SCHONLAUB,H. P.: Nachweis von tieferem Unterde- WEBER,L.: Die geologischen Verhältnisse des Nordostteils des Grazer von und höherem Silur in der Rannachfacies des Grazer Paläozo- Paläozoikums unter besonderer Berücksichtigung der Vererzungen. - ikums. - Mitt. Geol. Ges. 63, 142-148, Wien 1971. Unveröff. Ber., 505.,2 Geol. Karten, Wien 1978. FRIEDRICH,O. M.: Bericht über eine Befahrung der Aufschlußarbeiteri WEISS,A.: Alte Eisenbergbaue in den Bezirken Voitsberg, Graz-Umge- auf Hg am Dallakberg bei Gratwein (Gern. Eisbach) am 11. 12. und bung und Leibnitz. - Archiv f. Lagerstättenfschg. i. d. Ostalpen, 14, 13. 7. 1939 durch O. M. FRIEDRICHund E. KRÄftcEK. - Unveröff. 61-103. Leoben 1973. Bericht, Lagerstättenarchiv Geol. B.-A., 5 S., Leoben-Wien 1939. WEISSENSTEINER,V.: Die Raudnerhöhle (2783/4). - Mitt. Landesver. FRIEDRICH,O. M.: Ergänzung zum Bericht vom 16. 7. 1939 über die Höhlenkunde Stmk., 3, 11-14, Graz 1974. Befahrung des Hg-Schurfbaues Dallakberg bei Gratwein. - Unveröff. Ber., Lagerstättenarchiv Geol. B.-A., 3 5., Leoben-Wien 1939. . Manuskript bei der Schriftleitung eingelangt am 7. August 1980.