Die Sektion Spittal Zählt: 100 – 150 Mitglieder
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AV-Spittal-Festtage: siehe Seite 55. Fr. 22. Juni, 19.30 Uhr: Festabend mit Peter HABELER „DAS ZIEL IST DER GIPFEL“ – Multivisionsschau *** So. 24. Juni, 11.00 Uhr: Frühschoppen Goldeckhütte 120 Jahre Alpenverein Spittal/Drau 1898 - 2018 Festschrift Spittaler Bergsteigerblatt 193 Juni 2018 www.alpenverein-spittal.at Email: [email protected] 120 Jahre ÖAV-Sektion Spittal/Drau Vor- und Zwischenkriegszeit: Ab 1862/73: Der Deutsche und Österreichische Alpenverein – ein „bürgerlicher“ Verein. Dank wohlhabender Mäzene erfolgt innerhalb von 50 Jahren die sanfte Erschließung der Ostalpen durch 319 Hütten und 40000 km Wege. 1888: Gründung der Ortsgruppe Spittal/Drau des Zweiges Villach. Errichtung der Goldeckhütte. 1898: Spittal wird eine selbständige Sektion und übernimmt die Goldeckhütte. 1905: Bau der Salzkofelhütte. Ab 1918: Erster Weltkreig und totale Inflation bewirken eine tiefe gesellschaftliche Krise, auch im Alpenverein. Die Sektion Steinnelke kauft die Salzkofelhütte. Die Sektion Spittal zählt: 100 – 150 Mitglieder. Die ÖAV-Sektion Spittal/Drau seit 1945 und heute • Unabhängig und parteipolitisch neutral. Offen für alle gesellschaftlichen Schichten. • ÖAV: Größter Sport- und Kulturverein Österreichs mit (2017) 545000 Mitgliedern. • „Anwalt der Alpen“. Unsere Naturschutzinitiativen haben kärntenweit Akzente gesetzt: so etwa betreffend den Biosphä- renpark Nockberge, den Gletscherschutz oder das Naturschutzgebiet Kleinfragant. • Wir betreuen zwei Schutzhütten und 190 km Wege. Österreichweit ist der ÖAV (ohne DAV) verantwortlich für 234 Schutzhütten und 26000 km alpine Wege. • Unsere vielfältigen Programme und Angebote erreichen in der Bezirksstadt und über unsere acht Ortsgruppen die mei- sten Menschen in ihren Heimatgemeinden. • Unsere Sektion stellt gegenwärtig den Sprecher der ARGE der alpinen Vereine, den 2. Vorsitzenden des Landesver- bandes und den Vertreter des Alpenvereins im Landes-Naturschutzbeirat sowie im Kuratorium des Biosphärenparks Nockberge • Die Zahl der Mitglieder stieg von 500 (1955) und 1000 (1970) über 2000 (1985) und 3000 (1999) auf 4000 (2010). Damit ist Spittal/Drau eine der zehn größten „AV-Städte“ Österreichs. Insgesamt zählen die neun Sektionen des politischen Bezirks über 9000 Mitglieder. Diese erfreuliche Entwicklung ist nur möglich dank der Verbundenheit unserer Mitglieder und dank dem ehrenamtlichen Einsatz unserer über 200 Mitarbeiter. Herzlichen Dank! Dank und Bitte: Die Urheberschaft der in dieser Festschrift verwendeten Fotos war großteils nicht mehr feststellbar. Wir bitten daher jene Fotografen um Nachsicht, deren Identität uns bekannt ist: Wir haben aus Gründen der Einheitlichkeit auch in diesen Fällen auf eine Nennung verzichtet. Insbesondere gilt unser Dank auch Mag. Martin Achrainer vom zentra- len Archiv des ÖAV in Innsbruck für alle Hilfestellung bei der Beschaffung von Dokumenten etc. aus der Frühzeit unserer Sektion. Des Weiteren bitten wir um Verständnis, dass aus Gründen der Textökonomie alle personenbezogenen Aussagen geschlechtsneutral ausgeführt werden. Mit „Mitarbeitern“, „Teilnehmern“ usw. sind aber immer in gleicher Weise Frauen und Männer gemeint. 2 Spittaler Bergsteigerblatt 193/2018 130 Jahre Goldeckhütte und AV-Ortsgruppe Spittal/Drau 120 Jahre Alpenverein Spittal/Drau 1898 – 2018 Festschrift Spittaler Bergsteigerblatt 193/2018 3 Sehr geehrte Mitglieder und Freunde des Spittaler Alpenvereins! Der Alpenverein als Umweltorganisation setzt sich für den Erhalt der alpinen Bergwelt in ihrer Ursprünglichkeit und Vielfalt ein. Er wird daher zu Recht als „Anwalt der Alpen“ bezeichnet. Ich bin sehr stolz darauf, dass sich in unserer Stadt seit 120 Jahren eine solch engagierte Sektion befindet. 4.116 Mitglieder – diese Zahl spricht schon für sich. Davon entfallen 1130 auf das Gemeindegebiet von Spittal, weitere rund 1.600 auf den übrigen Bezirk, knapp 1000 auf das übrige Kärnten, 300 auf andere Bundesländer und 108 auf das Ausland. Sogar in Schweden und in den USA gibt es Alpenvereins-Mitglieder der Sektion Spittal. Was mich besonders freut, ist, dass jedes fünfte Mitglied ein Jugendlicher ist. Die Jugend der Sektion Spittal wird unter anderem mit Klettern, Wandern, Schitagen, Teilnahme an diversen Wettbewerben und vielem mehr gefördert. Ich finde es absolut wichtig und richtig, die Jugend an die Aufgaben des Alpenvereins heranzuführen, um diese langfristig an den Verein zu binden. Nur so ist eine erfolgreiche Arbeit für unsere wunderschöne und einzig- artige Natur auch in Zukunft gesichert. Wöchentliche Wanderungen mit unterschiedlichsten Schwierigkeitsgraden halten die Mitglieder nicht nur fit, sondern för- dern auch den Zusammenhalt innerhalb der Sektion. Was gibt es Schöneres, als die Natur gemeinsam mit Freunden zu genießen? Dabei wird auf den Naturschutz ebenso viel Wert gelegt, wie auf die Instandhaltung von über 190 Kilometern Wegenetz in den Bergen. Die Verleihung des Umweltpreises des Landes Kärnten ist nur ein Beweis der erfolgreichen Arbeit der Sek- tion Spittal für den Natur- und Umweltschutz. Das Ganze geschieht freiwillig und unentgeltlich. Das Ehrenamt bildet das Rückgrat unseres Zusammenlebens. Ohne dieses wäre vieles in unserer Region nicht möglich. Daher gilt mein besonderer Dank Obmann Dr. Arnold Riebenbauer, dem gesamten Vorstand und allen Mitgliedern des Spittaler Alpenvereins. Sie alle tragen dazu bei, dass unsere schöne Region auch in den nächsten 120 Jahren so liebens- und lebenswert bleibt. Ihr Bürgermeister Gerhard Pirih 120 Jahre Alpenverein Spittal an der Drau! Diese lange Zeitspanne symbolisiert Beständigkeit. Und was lange Bestand hat, hat sich bewährt. Das glaube ich sowohl vom Alpenverein im Allgemeinen als auch im Besonderen vom Alpenverein Spittal sagen zu können. Durch viele Jahrzehnte steht er – obwohl von 200 Mitgliedern zu einer über 4000 Personen zählenden Gemeinschaft angewachsen – noch immer für dieselben Werte, nämlich der Freude am Bergsteigen und Wandern, der Kameradschaft, dem Mut, der körperlichen Ertüchtigung, Liebe zur Natur und einiges mehr. Das sind jene Inhalte, die die Obleute vergangener Perioden bestens zu vermitteln wussten, sodass sich die Beliebtheit im Mitgliederzuwachs erfolgreich widerspiegeln konn- te. Mögen sich auch die Schwerpunkte im Lauf der Zeit und im Einfluss des Zeitgeistes etwas verschoben haben, so ist die Besinnung auf diese Werte stets erhalten geblieben. Lesen Sie dazu mehr in der spannenden Aufarbeitung dieser 120 Jahre im Zeitraffer, die hauptsächlich von jenem Mann stammt, der als Historiker wie kein anderer dazu berufen ist. Nämlich von Dr. Herwig Gräbner, der mein Vorgänger in der Vereinsführung war und der sich auch in anderen Funktionen um den Alpenverein, im Besonderen aber um die Sektion Spittal, verdient gemacht hat. Obwohl die Anforderungen nicht weniger geworden sind – Kampf um die Wegefreiheit und gegen die Festlegung von ungerechtfertigten Wildschutzgebieten, Erhaltung von Kletter-Infrastruktur, Widerstand gegen die „Aufweichung“ von Naturschutzgesetzen und einiges mehr – ist es uns bisher und vielleicht gerade deshalb gelungen, den Verein als Anwalt der die Natur liebenden Öffentlichkeit zu positionieren. In der Hoffnung, dass dies so bleiben möge, wünsche ich der Sektion auch für die nächsten 120 Jahre viel Erfolg! Dr. Arnold Riebenbauer Vorsitzender 4 Spittaler Bergsteigerblatt 193/2018 Ararat: Schicksalsberg der Arche Noah und der Armenier. Berge: Orte der Inspiration, Welt der Dämonen – oder Bergheimat? 120 Jahre Alpenverein Spittal/ Drau – und nur wenig länger Ihm folgte im Jahr 1800 die Erstbesteigung des Groß- Bergsteigen an sich im „Land der Berge, Land am Strome“. glockners durch eine Expedition von Kardinal Salm-Reif- Waren die Berge nicht schon seit Jahrtausenden Sitz der ferscheidt, Fürstbischof von Gurk. Etwa zur gleichen Zeit Götter und Orte der Inspiration, vom Olymp der Griechen erkundet der Priester und Forscher Franz Xaver von Wul- über den Berg Ararat der Arche Noah bis zu den am Berg fen als erster die Alpenflora und entdeckt dabei die nach Sinai gegebenen Zehn Geboten. ihm benannte Wulfenia. Anderseits: Haben nicht unsere Vorfahren die Welt der Berge über lange Generationenreihen als nutzloses Freilich: Zu dieser Zeit war das Bergsteigen einer kleinen, Ödland eingestuft, in das man allenfalls auf der Suche nach gesellschaftlich-wirtschaftlichen Elite vorbehalten – Bodenschätzen eingedrungen ist, das ansonsten aber von damals, als die 60-Stunden-Arbeitswoche ein unerreichba- Dämonen bewohnt schien und dessen Aufsuchen den Ver- res Traumziel schien! wegenen in gefährliche Nähe zur Hexerei bringen konnte? Für diese vorerst kleine Schicht von Adel und betuchtem Bürgertum aber mochte der Weg in die Welt der Berge im Erst der nüchterne Geist der Aufklärung des 18. und jener Kleinen die gleiche Erfüllung jenes Suchens nach einem der verklärenden Romantik des frühen 19. Jahrhunderts neuen Individualismus, einer neuen Lebensdimension überwanden solche Vorstellungen und öffneten die geisti- gewesen sein, wie es im Großen zur selben Zeit der Wett- gen Wege zur Entdeckung der eigenen Bergheimat. lauf zu den Polen und ins Herz ferner Kontinente war: So wurde der Ankogel als erster Gletschergipfel überhaupt Jugendbewegter Ausbruch aus einem immer naturferner und als einer der ersten Dreitausender des gesamten werdenden Leben. Alpenbogens bereits 1762 durch den Bauern Patschg bestiegen. Spittaler Bergsteigerblatt 193/2018 5 Franziszeischer Kataster, 1826: erste wissenschaftliche Kartenaufnahme des alpinen Raumes. M. 1:2880, im hoch-alpinen Bereich 1: 5760. Ausschnitt: