Sonderausgabe "Das Berliner Wort"

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

Sonderausgabe ADL, Bestand Thomas Dehler, N1-750 42 ORT EINE ·ZEITU.NG FUR FREIHEITLICHE POLiTIK „- KULTUR WIRTSCHAFT Nr. 15 · 6. Jahrgang Freitag, 28. Juli 1967 DM 0,20 A7771 D Deutschland.trauert .um Dem Freunde zum Abschied einen großen Liberalen Von Professor Dr. Hans Reif, MdA Thomas Dehler mit Staatsbegräbnis beigesetzt Mit einem eindrucksvollen Staatsbegräbnis, zu dem über 800 offizielle Trauergäste erschienen waren, nahm am Dienstag die Bundesrepublik Abschied von Bundestagsvizepräsident Dr. Thomas Dehler. Mehrere tausend Menschen säumten die eineinhalb' Kilometer lange Strecke des Trauerzuges in Dehlers Heimatort Liclttenfels in Oberfranken. Der große liberale und frühere Bundesvorsitzende der FDP war am 1vergangenen Freitag im Alter von 69 Jahren unerwartet einem Herzschlag erlegen. Unter den Trauergästen, die Thomas lag danke Thomas Dehler dafür, daß De.hier das letzte Geleit gaben, befan­ er in einer kalten Welt mit heißem den sich neben dem FDP-Bundesvor­ Herzen menschliche Wärme in die par­ sitzenden Dr. Mende und den Mitglie­ lamentarische Arena getragen habe, dern des Bundesvorstandes sowie der und werde ihn nach den Parlaments­ Fraktion der Partei Bundeskanzler Kie­ ferien in einer Sitzung in Bonn ehren. singer, die Bundesminister Brandt, Wenige seien wie Dehler ergriffen Schröder, Heinemann, Heck und gewesen von der Idee des freiheit­ Schmid. Die Witwe des Verstorbenen, lichen Rechtsstaates, in dem die Herr­ Frau lrma Dehler, wurde von Bundes­ schaft des Rechtes über der Herrschaft kanzler Kiesinger und Bundestagsprä• des Gesetzes stehe, sagte Bundeskanz­ sident Gerstenmaier zum Grab geleitet. ler Kiesinger. Dehler werde der deut­ Bei seiner Trauerrede im Kultursaa; schen Demokratie fehlen. des Meranier-Gymnasiums von Lich­ Mende nahm von seinem toten tenfels, dessen Ehrenbürger der Ver­ Parteifreund mit den Worten Abschied: storbene war, sagte Bundestagspräsi• nDU gehst jetzt ZU den großen libe­ dent Gerstenmaier, Dehler habe sich ralen Toten der deutschen Nachkriegs­ immer dann, wenn es um die Sache der .geschichte. Die FDP dankt dir, was du deutschen Einheit ging, engagiert. Das für Freiheit, Recht und Menschen­ Schicksal dieses Landes habe ihm wirk­ ·würde in deinem freien liberalen Le­ lich am Herzen gelegen. Der Bundes- ·ben erstritten hast." in Hauch von Vornehmheit ist in den zahlreichen Nachrufen zu spüren, Edie in diesen Tagen Thomas Dehler gewidmet wurden. ,Was unbequem ,,Die l FDP verdankt ihm viel'' war an ihm, gewinnt jetzt das Prädikat demokratischer Tugend. Wir wol­ len nicht ungerecht sein und sofort vermuten, daß der Redner sich selbst schmeicheln will, wenn er Thomas Dehler lobt, denn wir halten es für Dr. Mende zum Tode von Dr. Thomas Dehler möglich, daß der jähe Verlust sich eben doch in seiner ganzen Größe ins Bewußtsein ouch derer bringt, mit denen er sich schlug. Unmittelbar nach Bekanntwerden aus' der· Kriegsgefangenschaft Landrat der Todesnachricht erklärte der Bun­ seines Heimatkreises, dann General" Er war ein Kämpfer, der hart zupacken konnte, wenn er Unrecht oder desvorsitzende der Freien Demokrati­ staatsanwalt und später Oberlandes­ Unaufrichtigkeit spürte oder wenn es um die Freiheit 'ging. Er konnte sehr schen Partei, Dr. Erich Mende: gerichtspräsideiit in Bamberg. Von hart sein, aber er konnte niemand auf die Dauer verletzen, weil er immer bereit war, dem Gegner sofort wieder vornehm und menschlich verbind­ „Mit Bestürzung und Trauer gibt 1946 bis 1956 führte Dr. Dehler den bayerischen Landesverband der FDP lich zu begegnen. Seine innere Vornehmheit und sein Charme heilten die Freie Demokratische Partei den viele Wunden, die er im Kampfe schlug. plötzlichen Tod ihres Mitbegründers und trat als Mitglied der Bayerischen ·und des langjährigen Bundes- und verfassunggebenden Landesver­ Seine Vornehmheit war die des gebildeten Bürgertums des 19. Jahr­ Fraktionsvorsitzenden der FDP sowie sammlung im Kampf um eine freiheit­ hunderts, die man bis in die kleinsten Gesten spürte. Sein Charme war der des Vizepräsidenten des Deutschen liche Verfassung besonders hervor. des Grandseigneurs der inneren Freiheit. Er hat nicht nur viele bekämpft Bundestages, Dr. Thomas Dehler, be­ 1948 und 1949 war er maßgeblich mit und wieder versöhnt, er hat Liebe geweckt. Die Menschen, die ihn hörten, kannt. Theodor Heuss, Höpker-Aschoff, Max haben häufig nicht nur unter dem Eindruck dieser unbarmherzigen Wahr­ Becker und Hans Reif an den Arbeiten haftigkeit gestande_n. , ~eben sich . ni~ht ~ · ur mittrage'' lassi:n von seinem Bereits 1919 trat der Verstorbene ·des Parlamentarischen Rates beteiligt. hochgemuten Verhaltnis zur Fre1he1t; sie haben, clie meisten von uns der Demokratismen Partei bei und Von 1949 bis 1953 bekleidete Dr. · haben ihn geliebt. _stritt in . seiner mutigen fränkischen Dehler das Amt des Bundesjustizmini­ .Art für,_, den demokratischen Rechts- ie Lücke, die er hinterläßt, kann nicht geschlossen werden. Männer ___ ________ _ sters im ersten Kabinett Dr. Adenauer und trug maßgeblich zum Neuaufbau Dwie Theodor Heuss und Thomas Dehler können nicht „ersetzt" wer­ .des Rechtswesens in der Bundesrepu- den. Ihr Sein ist ihre Wirkung. Ämter werden neu bes·etzt, denn das Leben .blik Deutschland bei. Von 1953 bis muß weitergehen. Aber es gibt keinen Nachfolger, nicht für Theodor ~: Sie lesen heute: Heuss, nicht für Thomas Dehler. Was wir verloren haben, ist nicht ihre 1957 war er Fraktionsvorsitzender der Betätigung, ihre Funktion, ihr Amt. Es ist ihr Sein. ·Die Kanzl.er-Rezession , ... , . , . 2 FDP, von 1954 bi.s...1957 Bundesvorsit- 4 zender. Seit 1960 bekleidete Thomas Männer, die in der kaiserlichen Zeit politisch selbständig denken lern­ Rostock_:_ ein aufstrebender Hafen Dehler als Nachfolger Ma)C Beckers ten, den ersten Weltkritlg bewußt erlebten, in der Zeit von Weimar gegen Liberaler··Schülerbund gegründet .• 4 das _ Amt. des - Vizepräsidenten des Reaktion und StaatsverC;lrossenheit kämpften, in der undeutschesten Ansätze zur Expansion 6 Deutschen Bundestages. Mit Max Bek- Epoche der eigenen Geschichte litten und für den freiheitlichen Rechts­ 1 : ..... staat ihr Bestes hergaben, sterben. Mit ihnen verlieren wir Vorbilder, in Für alles zahlt der Autofahrer .. , 6 ker zusammen erwarb er sich ge­ l .schichtlich.e Ve,rdienste um die Rück- denen die große schmerzliche Erfahrung der deutschen Geschichte leben- Verteidigungs-Konfusion ......• kehr.·der Saar zu Deutschland. dig war. - · . _ . - .... ,, ~ ...._ ____ ____ ____ Die Freie Demokratische Partei ver­ Der lange Weg durch die Zeiten mag für manche eine Schule der An­ . dankt Thomas Dehler viel. Er war ein passung geworden sein, für Thomas Dehler war sie das Ge!;jenteil. Immer' :;;taat und für einen wegweisenden streitbarer Kämpfer für Freiheit, Recht mehr, immer klarer, immer inbrünstiger wurde sein Verhältnis zur Freiheit. politischen Liberalismus. 1924 ließ er und Menschenwürde. Seine mitreißen• Um ihretwillen, um der Menschenwürde willen wurde er ein Fanatiker des -. sich ?ls Rechtsan~alt iIJ. München, de Leidenschaft und sein mutiges Ein­ Rechts, mehr noch: ein fanatischer Kämpfer. gegen das Unrecht. _dann m Bamberg meder. treten für das Recht wurden auch von „Ich glaube, ich würde die Freiheit in jeder Epoche geliebt haben. Aber In der nationalsozialistischen Zeit seinen politischen Gegnern geachtet. in den Zeiten, in denen wir heute leben, bin ich bereit, sie inbrünstig zu . war er niit seiner Familie zahlreichen _ Wir sprechen der Witwe des Ver11tor­ - verehren." Als er das sagte und wie er das sagte, offenbarte sich sein ·$chikanen und Verfolgungen ausge- benen und seiner Tochter unsere tiefe innerstes Wesen. Das war keine Deklamation, so wie auch seine Reden · .setzt. Am Ende des zweiten Weltkrie- Anteilnahme aus und werden diesem keine gekünstelte Rhetorik waren, son- (Fortsetzung auJ Seite 2) ges, den er als Feldwebel mitmachte, großen Liberalen ein ehrendes Anden­ wurde Dr, Dehler nach der Entlassung ken bewahren." - ' ~; _-:... " ,w• ,. „,·. ~ ~ • .
Recommended publications
  • Central Europe
    Central Europe West Germany FOREIGN POLICY AND STATUS OF BERLIN OUBJECTS discussed during British Premier Harold Wilson's offi- cial visit to Bonn from March 7 to 9 included the maintenance of the British Rhine Army in Germany, the continuation of German currency aid for the United Kingdom, and a new approach to German reunification. When East German authorities tried to interfere with the meeting of the Bundestag in Berlin on April 7 by disrupting traffic to and from the former capital, the Western Allies protested sharply. In his opening speech Eugen Gerstenmaier, president of the Bundestag, emphasized the right of the Fed- eral parliament to meet in West Berlin and denied that the session was an act of provocation. During the Easter holidays 300,000 West Berliners were permitted to visit relatives in the Eastern zone of the divided city. About a million Berliners crossed the Berlin Wall and spent Christmas with their relatives, after the renewal of an agreement in November. Queen Elizabeth II of England and her consort the Duke of Edinburgh made an official visit to West Germany and West Berlin in May, and were cheered by the population. Attempts by Foreign Minister Gerhard Schroder to bring about an improvement in relations with the United Kingdom during this visit were viewed skeptically by Franz-Josef Strauss, chairman of the Christian Social Union (CSU), representing the pro-French wing of the coalition. French President Charles de Gaulle's talks with Chancellor Ludwig Erhard in Bonn in June were described as "positive," but did not lead to an agree- ment on a conference to discuss the reorganization of the Common Market and other matters pertaining to the European community.
    [Show full text]
  • Inhaltsverzeichnis Das Bundesministerium Der Justiz Und Die Justizgesetzgebung 1949 -1989 Von Jan Schröder
    Inhaltsverzeichnis Das Bundesministerium der Justiz und die Justizgesetzgebung 1949 -1989 von Jan Schröder I. Zur Vorgeschichte des Bundesministeriums der Justiz 9 II. Die Errichtung des Bundesministeriums der Justiz 1949-1953: Zuständigkeiten, Organisation, Unterbringung 11 1. Zuständigkeit 11 2. Innere Gliederung 12 III. Die Aufbaujahre 1949-1953 14 1. Wiederherstellung eines einheitlichen rechtsstaatlichen Gerichtsverfassungs- und Verfahrensrechts 14 2. Bereinigung des Strafrechts und erste Reformen 16 3. Rechtsbereinigung im Zivilrecht. Geschäftsraummieten- und Wohnungseigentumsgesetz 18 4. Das Bundesverfassungsgerichtsgesetz. Dehlers Kritik am Bundesverfassungsgericht 20 IV. 1953-1957 22 1. Das Gleichberechtigungsgesetz 1957 23 2. Das Kartellgesetz 24 3. Einleitung der großen Strafrechts- und Justizreform. Das Rechtspflegergesetz 1957 25 V. 1957-1961 27 1. Die Mietrechtsreform 1960 28 2. Der Abschluß der Gesetzgebung über die Rechtspflegeor­ gane 29 VI. 1961-1966 31 1. Die Vollendung der Reform des Wohnraummietrechts Die Strafprozeßnovelle 1964 31 2. Der Streit um die Verjährung von NS-Verbrechen. Buchers Rücktritt 33 3. Das Aktiengesetz und das Urhebergesetz 34 4. Das letzte Jahr der Regierung Erhard. Zur rechtspolitischen Bilanz der ersten siebzehn Jahre der Bundesrepublik Deutschland 38 VII. Die große Koalition 1966-1969 40 1. Die Strafrechtsreform 1969 41 2. Weitere strafrechtliche Reformen: Staatsschutz-Strafrecht, Ordnungswidrigkeitenrecht. Die dritte Verjährungsdebatte . 43 3. Das Nichtehelichengesetz 1969 45 VIII. Die ersten Jahre der sozialliberalen Koalition 1969-1972 48 IX. 1972-1976 52 1. Strafrecht: Die Neuregelung der Sexualdelikte und des Abtreibungsparagraphen. Das Gesetz zur Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität. Bekämpfung des Terrorismus 52 2. Strafprozeßrecht: Das erste Reformgesetz und die Terro- rismus-Gesetzgebung 56 3. Das Strafvollzugsgesetz 1976 57 4. Die Reform des Ehescheidungsrechts. Weitere familien- und personenrechtliche Neuerungen: Herabsetzung des Volljährigkeitsalters, neues Adoptionsrecht 58 5.
    [Show full text]
  • Germany Long Form
    10/3/93 (Final alterations: 6/11/99) GERMANY Data on Party Leadership Change (from Leader A to Leader B) First Form for Party Party: Christian Democratic Union Party Founding Date: October, 1950 Long Record #: G.C.0 Change#: 0 A. Venue of Leadership Position(s) of leadership involved: Chancellor or Party Chairman B. Identification/Characteristics of Leaders Leader A: Konrad Adenauer Characteristics of Leader A at time of leadership change: Birthdate: January, 1876 (Former) occupation: Assistant state prosecutor, city administrator, deputy for the city of Cologne, Chairman of the British Zone. Faction/tendency identified with (if any): None Other relevant information on the new leader's character, orientation, leadership style, etc.: Strongly anti-utopian and was fundamental in pushing for a more pragmatic platform. Highly influential party leader. 10/3/93 (Final alterations: 6/11/99) GERMANY Data on Party Leadership Change (from Leader A to Leader B) Party: Christian Democratic Union Long Record #: G.C.1 Change #: 1 Date of Change: October, 1963 A. Venue of Leadership Position(s) of leadership involved: Chancellor or Party Chairman B. Identification/Characteristics of Leaders Leader A: Konrad Adenauer (See previous record for detailed information on Leader A) Leader B: Ludwig Erhard Characteristics of Leader B at time of leadership change: Birthdate: February 4, 1897 (Former) occupation: Trained in economics and sociology, he joined the staff of Nuremberg Business school from 1928-1942. Removed by Nazis for refusal to join party. After war, he joined the government as an economist. Faction/tendency identified with (if any): None Other relevant information on the new leader's character, orientation, leadership style, etc.: Promoted a "social market economy," favored free markets, but controls on monopoly, cartels and labor unions.
    [Show full text]
  • The European Dream of Franz Josef Strauss, In
    JOURNAL OF EUROPEAN INTEGRATION HISTORY REVUE D’HISTOIRE DE L’INTÉGRATION EUROPÉENNE ZEITSCHRIFT FÜR GESCHICHTE DER EUROPÄISCHEN INTEGRATION edited by the Groupe de liaison des professeurs d’histoire contemporaine auprès de la Commission européenne 1998, Volume 4, Number 1 The Liaison Committee of Historians came into being in 1982 as a result of an important international symposium, that the Commission had organized in Luxembourg in order to launch historical research on European integration. It consists of historians of the European Union member countries, who have specialized in contemporary history. The Liaison Committee: – gathers and conveys information about works on European history after the Second World War; – advises the European Union in the matter of scientific projects to be carried through. Thus, the Liaison Committee was commissioned to make publicly available the archives of the Community institutions; – enables researchers to make better use of the archival sources; – promotes scientific meetings in order to get an update of the acquired knowledge and to stimulate new research: six research conferences have been organized and their proceedings published, a seventh conference will take place in Essen (Germany). The Journal of European History – Revue d’histoire de l’intégration européenne – Zeitschrift für Geschichte der europäischen Integration is totally in line with the preoccupations of the Liaison Com- mittee. Being the first journal of history to deal exclusively with the history of European Integration, the Journal intends to offer the increasing number of young historians devoting their research to con- temporary Europe, a permanent forum. At the same time, the Liaison Committee publishes the Newsletter of the European Community Liaison Committee of Historians and of the Jean Monnet Chairs in History of European Integration.
    [Show full text]
  • Bundestagsdebatte Vom 23. Januar 1958
    Gesprächskreis Geschichte Heft 81 Otto Dann Eine Sternstunde des Bundestages Gustav Heinemanns Rede am 23. Januar 1958 Friedrich-Ebert-Stiftung Historisches Forschungszentrum Herausgegeben von Michael Schneider Historisches Forschungszentrum der Friedrich-Ebert-Stiftung Kostenloser Bezug beim Historischen Forschungszentrum der Friedrich-Ebert-Stiftung Godesberger Allee 149, D-53175 Bonn Tel. 0228-883473 E-mail: [email protected] http://library.fes.de/history/pub-history.html © 2008 by Friedrich-Ebert-Stiftung Bonn (-Bad Godesberg) Titelfoto: dpa/picture-alliance, Frankfurt/Main Foto: Der Spiegel, Hamburg Umschlag: Pellens Kommunikationsdesign GmbH, Bonn Druck: bub - Bonner Universitäts-Buchdruckerei, Bonn Alle Rechte vorbehalten Printed in Germany 2008 ISBN 978-3-89892-931-8 ISSN 0941-6862 3 Inhalt Die Bundestags-Debatte vom 23. Januar 1958 ........................ .5 Gustav Heinemanns Rede ......................................................... 8 Resonanzen und Reaktionen ................................................... 13 Gustav Heinemann und Thomas Dehler ................................. 20 Der Weg in die SPD................................................................ 28 Gustav Heinemann in der SPD................................................ 33 Die Kampagne „Kampf dem Atomtod!“................................. 37 Deutschlandpläne .................................................................... 43 Ausblick: Godesberg............................................................... 48 Anhang ...................................................................................
    [Show full text]
  • Security Versus Unity: Germany's Dilemma II
    NOT FOR PUBLICATION INSTITUTE OF CURRENT VORLD AFFAIRS DB- 8 Plockstrasse 8 Security versus Unity: Gie ssen, Germany Germany' s Dilemma II April l, 19G8 Mr. Walter S. Rogers Institute of Current World Affairs 522 Fifth Avenue ew York 36, Eew York Dear Mr. Rogers: A few months before the -arch Bundestag debate on atomic weapons I Islted a local civil defense meeting. The group leader enthusiastically painted a hideous picture of atomic devastation; the audience remained dumb arid expressionless. Film and magazine reports on hydrogen bombs, fall-out, radiation effects they all seeme to fall on plugged ears in Germany. "at can one do?"'asked Kurt Odrig, who sells me vegetables. "Yhen it comes, we're all goers anyway." The Germans were not uique in that attitude. Along with this nuclear numbness there was the dazed resignation towards the question of reunification. Everybody was for it like the fiv cent clgar. Any West German politlclan who wanted to make the rade had to master the sacred roeunification phase: "Let us not forget our seventeen-million German brothe.,,_s over there..." Uttered ith solen reverence, it had an effect tho same as ,'poor starving rmenlans" ,once had paralysis. The Test Germans felt, rightly so, that there ,sn't much they could do about uifying their country. But since the arch debate their ,reaction to atoms and reunificatoa has changed from palsy to St. Vitus Dance. Germany's basic dilemma has not changed since 1949 security could not be had without sending reunifi- cation a begging; reunification could not be had without sacrificing security.
    [Show full text]
  • The Rosenburg Files – the Federal Ministry of Justice and the Nazi Era Bmjv.De/Geschichte
    bmjv.de/geschichte REMEMBRANCE. REFLECTION. RESPONSIBILITY. | VOLUME 1 The Rosenburg Files – The Federal Ministry of Justice and the Nazi Era bmjv.de/geschichte Manfred Görtemaker / Christoph Safferling The Rosenburg Files – The Federal Ministry of Justice and the Nazi Era 2 The Rosenburg Files Preface The Nazi dictatorship committed unthinkable crimes and brought great suffering upon Germany and the world. The collaboration of the judicial system and lawyers with the Nazi regime has meanwhile been well documented in academic studies. Previously, however, it had been an open secret that many lawyers who were guilty of crimes returned to Heiko Maas West German government service after Federal Minister of Justice the foundation of the Federal Republic of and Consumer Protection Germany in 1949. The Independent Academic Commission set up to investigate how the Federal Ministry of Justice dealt with its Nazi past, the “Rosenburg Project”, undertook an intensive study of the continuity in terms of personnel and its consequences. Our Ministry allowed researchers full access to all the files for the first time. I would like to express my great thanks to the two Heads of Commission, Professor Manfred Görtemaker and Professor Christoph Safferling, and to their entire team for their committed work. The results are depressing. Of the 170 lawyers who held senior positions in the Ministry between 1949 and 1973, 90 had been members of the Nazi Party and 34 had been members of the SA. More than 15 percent had even worked in the Nazi Reich Ministry of Justice before 1945. These figures highlight why the prosecution of Nazi crimes was impeded for so long, the suffering of the victims was ignored far too long and many groups of victims – such as homosexuals or Sinti and Roma – suffered renewed discrimination in the Federal Republic of Germany.
    [Show full text]
  • Briefe Ludwig Erhards an Führende FDP-Politiker Im Vorfeld Der Bundestagswahl 1949
    AUS DEM ACDP „Vor die staatspolitische Entscheidung gestellt …“: Briefe Ludwig Erhards an führende FDP-Politiker im Vorfeld der Bundestagswahl 1949 Von Christopher Beckmann Das Verhältnis Ludwig Erhards zur CDU und die Frage seiner Parteimitglied- schaft sind in den vergangenen Jahren wiederholt in das öffentliche Interesse gerückt. 2002 machte der damalige Bundeswirtschaftsminister Werner Müller darauf aufmerksam, dass er der zweite parteilose Inhaber dieses Amtes in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland sei. Die Frage, ob er oder Erhard länger als ein keiner Partei angehörender Wirtschaftsminister amtierte, habe ihn, so Müller, „einfach mal aus persönlichen Gründen interessiert“. Ein be- freundeter Journalist habe daraufhin recherchiert, dass der legendäre „Vater des Wirtschaftswunders“ sogar noch bei seiner Vereidigung als Bundeskanzler 1963 offenbar formell nicht Mitglied der CDU gewesen sei.1 Im April 2007 veröffentlichte die Illustrierte „Stern“ einen Beitrag zum 30. Todestag Ludwig Erhards, in dem dessen ehemaliger Mitarbeiter und spätere Geschäftsführer der Bonner Ludwig-Erhard-Stiftung, Horst Friedrich Wünsche, mit dem Satz zitiert wurde: „Erhard ist niemals einer Partei beigetreten“.2 Besonders der letztgenannte Beitrag sorgte für beträchtliche Resonanz,3 obwohl die präsen- tierten Informationen keineswegs neu waren. Tatsächlich war die Frage der Mitgliedschaft Erhards in der CDU schon zu seinen Lebzeiten sowohl inner- als auch außerhalb der Partei bei verschiedenen Gelegenheiten thematisiert worden.4 Erhard selbst pflegte auf Nachfragen zu seiner Parteimitgliedschaft, die ihn u. a. von Konrad Adenauer erreichten, mit dem Hinweis auf seinen „seit den Tagen des Frankfurter Wirtschaftsrates“ erbrachten Einsatz für die CDU zu reagieren, demgegenüber er die Frage des formal korrekten – d. h. schriftlich erklärten – Eintritts offenbar als zu vernachlässigende „Formsache“ betrachtete.5 An Brisanz gewann das Thema schließlich auch aufgrund ver- 1 Vgl.
    [Show full text]
  • Dokument Öffnen (3.4MB)
    Die Bedeutung der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa für die Ostpolitik Willy Brandts unter besonderer Berücksichtigung der gesamteuropäischen Konzeptionen Egon Bahrs und der Koordination des Vorgehens mit den westlichen Partnern 1969-1975 Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn vorgelegt von Tetsuji Senoo aus Osaka Bonn 2008 Gedruckt mit der Genehmigung der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Zusammensetzung der Prüfungskommission : Priv.-Doz. Dr. Volker Kronenberg (Vorsitzender) Professor Dr. Christian Hacke (Betreuer und Gutachter) Professor Dr. Wolfram Hilz (Gutachter) Professor Dr. Tilman Mayer (weiteres prüfungsberechtigtes Mitglied) Tag der mündlichen Prüfung: 22. September 2008 Diese Dissertation ist auf dem Hochschulschriftenserver der ULB Bonn http://hss.ulb.uni-bonn.de/diss_online/ elektronisch publiziert. Danksagung Im September 2008 wurde diese Arbeit bei der Philosophischen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn als Dissertation im Fachbereich Politische Wissenschaft angenommen. An dieser Stelle möchte ich einige Worte des Dankes aussprechen. Mein besonderer Dank gilt meinem Doktorvater, Herrn Prof. Dr. Christian Hacke, der mir als Betreuer dieser Arbeit mit Ratschlägen und Tipps zur Seite stand. Herrn Prof. Dr. Wolfram Hilz danke ich für seine Bereitschaft zu Übernahme des Zweitgutachters. Dank gilt auch den Mitgliedern der Prüfungskommission, Herrn Prof. Dr. Tilman Mayer und Herrn Priv.-Doz. Volker Kronenberg. Für ihren wertvollen wissenschaftlichen Rat und ihre stets aufmunternden Worte möchte ich herzlich Herrn Prof. Taro Tsukimura an der Doshisya Universität in Kyoto und Herrn Ass.-Prof. Ryosuke Amiya-Nakada an der Meiji Gakuin Universität in Tokio danken, die seit der frühen Entstehungsphase der Arbeit mein Dissertationsprojekt mit Rat und Tat begleitet haben.
    [Show full text]
  • Verzeichnis Der Briefe
    Verzeichnis der Briefe Nr. Datum Adressat/Dokument 1 1.10.1953 Staatssekretär a. D. Dr. Otto Lenz, Bonn 2 2.10.1953 Vorsitzender der SPD, Erich Ollenhauer, Bonn 3 5.10.1953 Bundesminister der Justiz, Dr. Thomas Dehler, Bonn 4 6.10.1953 Rechtsanwalt Kurt Georg Kiesinger, Bonn 5 6.10.1953 Vorsitzender des Sachverständigen- Ausschusses für die Neugliederung des Bundesgebietes, Reichskanzler a. D. Dr. Hans Luther, Bonn 6 13.10.1953 Bundestagsabgeordneter Dr. Heinrich von Brentano, Bonn 7 18.10.1953 Bayerischer Ministerpräsident und Vorsitzender der CSU, Dr. Hans Ehard, München 8 18.10.1953 Stellvertretender Landesvorsitzender der CSU, Franz Josef Strauß, Bonn 9 19.10.1953 Bundesminister für besondere Aufgaben, Waldemar Kraft, Bonn 10 19.10.1953 Bundesminister für Verkehr, Dr. Hans-Christoph Seebohm, Bonn 11 20.10.1953 Bayerischer Ministerpräsident, Dr. Hans Ehard, München 12 20./21.10. Bundestagsabgeordneter Dr. Heinrich 1953 von Brentano, Bonn 13 21.10.1953 Bundesminister der Finanzen, Fritz Schäffer, Bonn 14 26.10.1953 Bundesminister a. D. Dr. Thomas Dehler, Bonn 15 29.10.1953 Bundesminister für Verkehr, Dr. Hans-Christoph Seebohm, Bonn 16 30.10.1953 Regierungsbaurat a. D. Dr. Friedrich Spennrath, Berlin-Dahlem 17 3.11.1953 Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Professor Dr. Hermann Höpker Aschoff, Heidelberg 18 3.11.1953 Bundesminister der Finanzen, Fritz Schäffer, Bonn 19 3.11.1953 Bundesminister für Arbeit, Anton Storch, Bonn 20 4.11.1953 Bundestagsabgeordneter Dr. Linus Kather, Bonn 21 8.11.1953 Nordrhein-westfälischer Innenminister, Dr. Franz Meyers, Düsseldorf 22 9.11.1953 Professor Dr. Ferdinand Friedensburg, Berlin-Dahlem 23 9.11.1953 Teilnehmer der Kabinettssitzung vom 4.11.1953 24 9.11.1953 Baden-württembergischer Landtagsab- geordneter, Josef Vogt, Stuttgart 25 10.11.1953 Dr.
    [Show full text]
  • THE NEW GERMANY and the OLD NAZIS Is Based on Thousands of News Stories and Court Records, Most of Them of German Origin
    (Continued from front flap) shock most Americans. Many Nazis have returned to power-in almost ev­ ery walk of German life. THE NEW GERMANY AND THE OLD NAZIS is based on thousands of news stories and court records, most of them of German origin. Naming names-in­ cluding Adenauer's top aide, Hans Globke-it documents in detail the dangerous resurgence of Nazism and anti-Semitism in the "new" Germany. It describes notorious occurrences of anti-Semitism such as the Zind case­ and the German reaction to it; it tells of the current activities of the Nazi by T. H. TETENS SS; it reveals former Nazi officials who hold important positions in the present German government; it ex­ poses former Nazi criminals and More than a decade after World War II shows how they have been protected; the infamous crimes of the Third Reich it outlines the present plans of the un­ still haunt the world. derground Nazi party; and it presents Now a new Germany has emerged. the shameful record of Hitler's judges Its unrivaled energy has already made who still sit on the bench. it one of the most powerful states in As West Germany's position in the Europe. cold war becomes more crucial, it is What kind of country is this new important to understand its aims and Germany? Is Nazism "dead and bur­ ambitions. This outspoken book looks ied," as James B. Conant, our former behind the official fa~ade of Aden­ ambassador to Bonn, believes? Has auer's Germany. What it discloses is Germany really changed? If so, where of vital importance to eVery American.
    [Show full text]
  • Und Deutschlandpolitik in Der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Von
    Stetigkeit und Veränderung in der Ost- und Deutschlandpolitik Die Diskussion über eine Neuorientierung des ost- und deutschlandpolitischen Kurses in der CDU/CSU von 1958 bis 1969 Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Philosophie des Fachbereiches Geschichts- und Kulturwissenschaft Fach Osteuropäische Geschichte der Justus-Liebig-Universität Gießen vorgelegt von Volker Wirtgen Robert-Schuman-Ring 69 65830 Kriftel Erstgutachter: Prof. Dr. Klaus Heller Zweitgutachter: Prof. Dr. Thomas Bohn „Wir müssen das Kommende bestehen. Das ist noch wichtiger und auch etwas anderes, als das Vergangene zu rechtfertigen.“ Bundestagspräsident Eugen Gerstenmaier, Deutscher Bundestag, 17. Oktober 1961 „Wir dürfen das Heute nicht mit dem Morgen bezahlen und nicht für Erleichter- ungen eines Augenblicks die Zukunft aufs Spiel setzen.“ Bundeskanzler Ludwig Erhard, Deutscher Bundestag, 15. Oktober 1964 2 Inhaltsverzeichnis I. Einleitung 1. Fragestellung ............................................................................................................. 8 2. Quellenlage ............................................................................................................... 16 3. Forschungsstand ........................................................................................................ 22 II. Historische Vorbedingungen 1. Die Entwicklung der Union bis 1958 1.1. Prägende Faktoren ............................................................................................. 26 1.2. Die Union in der 3. Wahlperiode des deutschen
    [Show full text]