Quick viewing(Text Mode)

50Jahre Niedersäschischer Fussballverband Kreis Soltau

50Jahre Niedersäschischer Fussballverband Kreis Soltau

50Jahre Niedersäschischer Fussballverband

Kreis -Fallingbostel

1946-1996 ______

Festschrift

Grußworte

NIEDERSÄCHSISCHER FUSSBALLVERBAND e.V. KREIS SOLTAU-FALLINGBOSTEL Grußwort

Wenn wir in diesem Jahr das 5Ojährige Bestehen unseres Kreisverbandes feiern, bedeutet es nicht, daß nicht schon vor 1946 Fußball in unserem Landkreis gespielt worden ist, schließlich wurde der älteste fußballspielende Verein schon 1911 bei uns gegründet. Wie in vielen Bereichen des öffentlichen und privaten Lebens wurde 1946 nach dem schrecklichen Kriegsgeschehen und dem totalen Zusammenbruch völlig neu angefangen; so auch im Landkreis Soltau-Fallingbostel. Die sportlichen Aktivitäten wurden wieder aufgenommen. Der gute Wille allein reichte aber nicht, es fehlten Sportplätze, Fußballschuhe, Bälle, Sportkleidung und Transportmöglichkeiten. Überall Flickwerk und Improvisation. Zustände, die die damals betroffenen Kameraden nicht am Fußballspielen hindern konnten. Für unsere heutige Generation, für die gepflegte Rasenplätze und gute sanitä re Einrichtungen, Sporthallen und Flutlichtanlagen zu Selbstverständlichkeiten geworden sind, kaum noch vorstellbar. Das 5Ojährige Bestehen unseres Kreisverbandes ist aber auch die Geschichte unserer Fußballvereine. Ohne das vielfältige, persönliche Engagement der vie len ehrenamtlichen Mitarbeiter in den Vereinen bewegt sich nichts im Sport. Mit dieser Jubiläumsschrift wurde eine ausführliche Chronik erstellt, aus der man die positive Entwicklung unseres Kreisverbandes von der Gründung bis in die Gegenwart verfolgen kann. So ein Jubiläum mit einem Blick zurück in die Vergangenheit soll uns bewußt machen, daß wir, die Fußballer der heutigen Generation, letztlich nur ein Glied in der Kette der Generationen sind. Was wir heute für die Zukunft tun, baut letztlich auf Fundamente auf, die vor uns gelegt wurden. Möge der Blick zurück in das Auf und Ab der Vergangenheit zugleich aber auch in jedem einzelnen von uns Kräfte freimachen, um die Zukunft unseres Sportes zum Wohle unserer Jugend zu gestalten. In diesem Sinne rufe ich Ihnen ein herzliches Willkommen zu und wünsche allen viel Freude an unseren Veranstaltungen.

Herbert Lange

Kreisvorsitzender

Grußworte

LANDESSPORTBUND NIEDERSACHSEN e.V. Grußwort

Der Kreisverband Soltau-Fallingbostel im Niedersächsischen Fußballverband kann in diesem Jahr auf sein 5ojähriges Bestehen zurückblicken. Hervorgegan gen ist der Kreisverband 1979 im Zuge der Gebietsreform aus den bis dahin selbständigen Kreisverbänden Soltau und Fallingbostel. Heute laufen rund 12.000 junge und ältere Fußballerinnen und Fußballer im Bereich des Kreisver bandes Soltau-Fallingbostel hinter dem runden Leder hinterher. Er ist damit, wie seit Jahren, unangefochten der stärkste Fachverband im Kreissportbund Soltau Fallingbostel. Der Landessportbund Niedersachsen sieht diese Tatsache auch als erfolgreiches Ergebnis der Bemühungen der Verantwortlichen, einen harmonischen Über gang von zwei selbständigen Organisationen zu einem Kreisverband zu bewerk stelligen. Ich gratuliere daher dem Kreisverband Soltau-Fallingbostel, seinen Verantwortlichen ebenso wie den vielen ehrenamtlich Tätigen, herzlich zu die sem Jubiläum. Jubiläen sind auch immer Anlaß, für einen Moment im Alltagsgeschehen inne zuhalten, sich der Geschichte zu vergewissern und einen kühnen Blick in die Zukunft zu richten. So gilt es in besonderer Weise die Bedeutung und die Lei stung der vielen Ehrenamtlichen - seien es etwa Eltern, die ihre Kinder zu Tur nieren fahren oder Schiedsrichter, herauszustellen. Ohne sie und die vielen anderen Helferinnen und Helfer wäre Fußball in der uns bekannten Form nicht denkbar. Sie sind daher in Wort und Tat zu unterstützen. Ich wünsche dem Kreisverband Soltau-Fallingbostel, daß es ihm auch in Zukunft gelingen wird, ehren amtlich Tätige für den Fußballsport zu gewinnen. Nur dann werden Jugendliche auch in Zukunft die Chance haben, in ihrer Freizeit zu kicken, Teamgeist zu ent wickeln und sich natürlich auch ein wenig auszutoben. Der Landessportbund Niedersachsen nutzt das Jubiläum, um dem Kreisverband Soltau-Fallingbostel auch weiterhin eine erfolgreiche Zukunft zu wünschen.

Günther Volker Präsident Grußworte

NIEDERSÄCHSISCHER FUSSBALLVERBAND e.V. Grußwort Wenn ich als Präsident des Niedersächsischen Fußballverbandes dem NFV-Kreis Soltau-Fallingbostel anläßlich seines 5ojärigen Jubiläums die Grüße unseres Verbandes überbringe, so gelten diese nicht nur den Mitgliedern des Kreisvorstan des, sondern allen ehrenamtlichen Helfern und Mitarbeitern, die einen starken und gut funktionierenden Fußballkreis geschaffen haben. Den Erfolg ihrer Arbeit belegen nicht zuletzt eindrucksvolle Zahlen: Mit über 50 Vereinen, rund 350 Mannschaften und etwa 12.000 Mitgliedern stellt der NFV Kreis Soltau-Fallingbostel eine feste Größe unseres Verbandes. Neben der Stati stik unterstreicht aber auch der sportliche Alltag die positive Bilanz. Immer wie der verstehen es die Verantwortlichen, den sich stellenden Problemen zu begegnen, flexibel auf Neuerungen zu reagieren und den Vereinen an der Basis die erforderliche Hilfestellung zu geben. Die Fußbalivereine und -spielgemeinschaften im Kreis bieten Möglichkeiten der sportlichen Betätigung vom Breiten- bis hin zum Leistungssport, fördern bei ihren Mitgliedern Verantwortungsgefühl und Hilfsbereitschaft. Der Sport im Ver ein schaffl Kontakte, bietet dem Einzelnen Geborgenheit in der Gruppe, hilft bei der Integration von Ausländern, offeriert neben der sportlichen Betätigung viel fältige Möglichkeiten zum geselligen Beisammensein - kurz: Der Sport trägt mit seinem Vereinsleben einen großen Teil zum gesellschaftlichen Miteinander bei. All diese Leistungen sind nur durch das unverzichtbare Engagement der vielen ehrenamtlichen Helfer und Mitarbeiter möglich. Trainer und Betreuer, Schieds richter und Funktionäre ziehen gemeinsam an einem Strang, stellen sich vorbe haltlos in den Dienst unserer „schönsten Nebensache der Welt“, bieten verant wortungsbewußt unserer Jugend ein Betätigungsfeld, das trotz konkur rierender Freizeitangebote an Attraktivität nichts eingebüßt hat. Diese Leistung verdient unser Respekt. Das erfolgreiche Zusammenwirken aller Kräfte im Fußball des Kreises Soltau-Fal lingbostel gibt mir die Gewißheit, daß wir auf dem richtigen Weg sind und auch künftig gemeinsam dafür Sorge tragen werden, daß unser Fußballschiff nicht auf Grund läuft - auch wenn es noch manche Klippe zu umschiffen gilt. Ich wünsche allen Beteiligten aus Anlaß ihres 5ojährigen Jubiläums, daß sie sich auch zukünf tig ihre Leistungsbereitschaft erhalten, Freude an ihrer ehrenamtlichen Arbeit finden und damit auch künftig ihren Kreis mit glücklicher Hand weiterführen.

Engelbert Nelle Präsident

Grußwort

NIEDERSÄCHSISCHER FUSSBALLVERBAND e.V. BEZIRK LÜNEBURG Grußwort

Der NEV-Kreis Soltau-Fallingbostel bringt mit der Herausgabe einer Festschrift und den geplanten Jubiläumsveranstaltungen die Ereignisse von vor 50 Jahren in Erinnerung. Er dokumentiert die enorme Entwicklung, die der Fußballsport in einem Flächenkreis mit derzeit 53 Vereinen und 12.000 Mitgliedern seither genommen hat. Ein Blick zurück in die Anfangsjahre der bis 1978 bestandenen Altkreise Soltau und Fallingbostel macht deutlich, mit welch bescheidenen Möglichkeiten sich die Gründungsmitglieder begnügen mußten, trotzdem aber weitblickend so manches Wagnis eingegangen sind. Mein Respekt gilt dem Mut der Verbandsgründer ebenso wie dem Engagement der verantwortlichen Vorstandsmitglieder von 1946 bis jetzt. Der unermüdliche Einsatz ungezählter ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den verschiedensten Kreisorganen, insbesondere aber die freiwil ligen Leistungen in den Vereinen für unsere Kinder und Jugendlichen, haben einen großen und für die Gesellschaft unverzichtbaren Beitrag geleistet. Unsere besonderen Anstrengungen haben auch in der Zukunft dem Fußballverein zu gelten. Kreisvorsitzender Herbert Lange und sein Mitarbeiterteam können mit Selbst vertrauen und Zuversicht den nächsten 50 Jahren entgegensehen. In diesem Sinne alle guten Wünsche zum „50“.

Willi Schierwater Bezirksvorsitzender

4

Grußworte

KREISSPORTBUND SOLTAU-FALLINGBOSTEL Grußwort Fußball übt auf alle Altersgruppen nach wie vor die gleiche Faszination aus. Ob Jung, ob Alt, jeder hat in seinem Leben bestimmt schon einmal gegen einen Fußball getreten. Dies hat sicherlich dazu beigetragen, daß diese Sportart in Deutschland und in vielen anderen Ländern auf der Welt die Nummer 1 in der Beliebtheitsskala ist. Was macht den Reiz dieser Sportart aus? Ist es der sportliche Erfolg, den man nur mit anderen zusammen erreichen kann ? Ist es das Gefühl, andere Sportler kön nen nur mit mir zusammen erfolgreich sein? Oder liegt es daran, daß es eine Sportart ist, die seit Jahrzehnten mit nahezu unveränderten Regeln, die für jedermann schnell begreifbar sind, auskommt? Eine genaue Definition des Erfol- ges des Fußballsports wird es nicht geben, aber die vorherigen Fragen hängen sicherlich alle in irgendeiner Weise damit zusammen. Fußball hat in den Medien unserer Zeit ebenfalls einen herausragenden Stellen wert, der die Popularität unterstreicht. Von der dauernden Medienpräsenz geht aber auch die Gefahr aus, daß das Interesse ganz allmählich verloren geht. Man kann allen Verantwortlichen in den Vereinen, Verbänden und auf der Medienseite nur wünschen, das Angebot in einem für den Fußballsport verträglichem Rahmen zu halten. In unserem Landkreis Soltau-Fallingbostel feiert der Fachverband „Fußball“ sein 5Ojähriges Bestehen. Mit seiner Arbeit sorgt der Fachverband für einen rei bungslosen Sport- und Spielbetrieb. Der Kreissportbund wünscht seinem mit gliederstärksten Fachverband zum Jubiläum alles Gute und weiterhin viel Erfolg bei der Tätigkeit für den Fußballsport.

Joachim Homann 1. Vorsitzender

5

Grußworte

LANDKREIS SOLTAU-FALLINGBOSTEL

Grußwort

Zum SOjährigen Jubiläum des Niedersächsischen Fußballverbandes e.V. – Kreis Soltau-Fallingbostel - übermittelt der Landkreis Soltau-Fallingbostel seine Grüße. Am 26.03.1946 wurde der Kreisverband Soltau gegründet. Der „neue“ erste Kreistag des Kreises Soltau-Fallingbostel im Niedersächsischen Fußballverband e.V. hat sich seit seiner konstituierenden Sitzung am 30.06.1979 mit Erfolg der Aufgabe gestellt, die Arbeit der bis dahin selbständigen Verbände Soltau und Fallingbostel fortzuführen. Sinnvolle Freizeitangebote im Sport und Möglichkeiten der Begegnung gewinnen eine immer größere Bedeutung. Nicht zuletzt aus diesem Grunde gehört der Fußballsport nach wie vor zu den populärsten Sportarten in unserem Land. Er begeistert jung und alt gleichermaßen. Diese Begeisterung hat sich belebend auf den Kreisverband Soltau-Fallingbostel ausgewirkt. Es nehmen zur Zeit 52 Fußballvereine mit über 12.000 aktiven Sport lern, und zwar 141 Herrenmannschaften, 187 Jugendmannschaften und 12 Frau enmannschaften am Punktspielbetrieb teil. Auch elf Freizeitmannschaften tre ten den Ball. Sehr beliebt und ein fester Bestandteil im Terminkalender der ehemals aktiven Sportler ist der vom Kreisverband Soltau-Fallingbostel ins Leben gerufene jährliche Seniorentreff. Hier werden nicht nur sportliche Erinnerungen ausgetauscht, sondern auch freundschaftliche Kontakte geschlossen und gepflegt. Unser Dank gilt den vielen Frauen und Männern, die sich im Niedersächsischem Fußballverband e.V. - Kreis Soltau-Fallingbostel - ehrenamtlich für den Fußball eingesetzt haben. Sie haben es immer verstanden, sich auch unter schwierigen Umständen für ihren Sport einzusetzen und die anstehenden Probleme und Aufgaben zu bewältigen. Der Landkreis Soltau-Fallingbostel wünscht dem Niedersächsischen Fußballver band e.V. - Kreis Soltau-Fallingbostel - auch für die Zukunft Erfolg und Freude mit und bei dem Fußballsport.

Landrat Oberkreisdirektor

Seite 6 50 Jahre NFV-Kreis Soltau-Fallingbostel

FUSSBALL - CHRONIK anläßlich des 50-jährigen Bestehens des NFV-Kreisverbandes Soltau-Fallingbostel

Zu den Anfängen des Fußballsports in der Heide

Wenn auch erste Anfänge des Fußballsports fast 650 Jahre zurückliegen – die älteste Erwähnung findet sich in England im Jahr 1349 -‚ gehörte in Deutschland noch vor weniger als hundert Jahren Überwindung dazu, sich als Fußballspieler zu bekennen. Das Turnen beherrschte das Bild der Körperkultur, und die - unanständig - kurzbehosten Ballspieler lösten nicht selten ein spöttisches Kopfschütteln aus. Öffentliche Meinung, Schule wie Elternhaus stellten sich kritisch gegen diese aus England kommende Neuerung. Manchem Jugendlichen wurde untersagt, einem Fußballverein anzugehören, und für die Presseorgane war in Bezug auf das Fußballspiel entweder Schweigen Gold oder Berichte aus Sicht der Turnbewegung opportun. An behördliche Unterstützung war nicht zu denken, und geschlossene oder als solche gepflegte Fußballfelder existierten nirgendwo im kaiser lichen Deutschland. 1910 meinte der Turnführer Otto Jäger: „Wir geben dem bissigen Köter einen Tritt mit dem Fuß. Diesem „Hundstritt“ halber, der beim Fußball eine so große Rolle spielt, dann aber auch wegen der vorgebeugten, erbärmlichen Haltung, in welcher hier die Spieler dem Ball entgegenund nacheilen, verabscheue ich das Fußballspiel.“ Im selben Jahr fanden sich in den Tageszeitungen vielerorts Negativwerbungen folgender Art: „Das Fußballspiel gleicht oft einer blutigen Kriegsschlacht. Fußtritte in den Unterleib mit nachfolgenden Blasenbrüchen, Darmbrüchen und Un terleibsen tzündungen sind an der Tagesordnung. Auch greift immer mehr die Unsitte um sich, den Schiedsrichter mit Ziegelsteinen und Eisenstangen anzugreifen, wenn eine Entscheidung das Mißfallen der spielenden Partei erregt. Häufig prügeln dann die Zuschauer mit, so daß selbst die bewaffnete Polizei nicht imstande ist, Frieden zu stiften.“ Solcherlei Berichterstattungen waren freilich nicht nur das Schicksal der Fußballspieler. Gewarnt wurde beispielsweise in der ‘Böhme-Zeitung‘ 1900 noch vor den schädli chen Auswirkungen des Radfahrens, die sogar die Medizinalbehörden zu einer wissenschaftlichen Erhebung veranlaßten, weil

50 Jahre NFV-Kreis Soltau-Fallingbostel „alle Radfahrer, die sich in der häßlichen, jedem Schönheitssinn Hohn sprechenden Haltung, mit einer, einem Schweinerücken gleich, gekrümmten über das Rad legen bei übermäßigem Tempo stets eine Herzerweiterung und Vergrößerung erleiden.“ Und 1880 war der Damenwelt dringendst von Tanzvergnügungen abgeraten worden, weil „häufig der Tanz lebenslängliche Siechheit und oft sogar Tod begründet und verursacht.“ Trotz alledem die ersten Heidjer hart am Ball. Die Pioniere des Fußballs in der Heide waren Handwerkermeister aus , ein Kantor aus Düshorn, kaufmännische Lehrlinge der Stadt Soltau und auf ihren Kriegseinsatz wartende junge Männer in und Fallingbostel. Sie gründeten die ältesten Fußballvereine im heutigen N. F.V. - Kreis Soltau-Fallingbostel, - Vereine, die auch noch heute das runde Leder kicken: Der älteste fußballspielende Verein des Altkreises Soltau, der 5V Wietzendorf, wurde 1911 als Fußballspielverein in Wietzen dorf unter Leitung von Karl Wienhöfer, Tischlermeister Wilhelm Hestermann und Schlachtermeister Hermann Hestermann aus der Taufe gehoben.

!:iol t - n,.-::r. .U cvnr.· .::.• 1l i..

STATUTEN DES FUßBALLSPIELVEREINS IN WIETZENDORF von 1911 Seite 9 Die Kicker hatten sich bereits 1912 einen ersten Sportplatz auf der Reloh geschaffen, und schlugen - nach einigen Übungsspielen - den ein Jahr später gegründeten 5V Sol tau von 1912, damals Fußball-Klub Sol tau, mit 6: 1 Toren. Die „Tore“ freilich waren nichts anderes als in die Erde geschla gene Pfosten mit einer Schnur als Höhenbe grenzung. Auch der 5V Düshorn von 1912, am 20. 2.1919 in 5V Niedersachsen Düshorn von 1912 umbenannt, nahm das Fußballspiel bald nach der Gründung ins Vereinsprogramm auf. Während des Ersten Weltkrieges wurde 1916 aus den Reihen der Jugendkompanie 325 der Sportclub Fallingbostel, ab 1918 5. C. ‘Preußen‘ Fallingbostel von 1916, und der 5. C. ‘Germania‘ Walsrode, in den ersten vier Wochen seines Bestehens Fuß ballmannschaft der Jugendkompanie 330 Walsrode, ins Leben gerufen. (Ab Mitte der 20er Jahre waren beide Vereine dann SVs.) Wenige Wochen nach der Gründung des SV am 26. 2.1919 rollte auch dort der Ball. Der Ende Juli 1919 gegründete Turn und Spielverein Munster (-Lager) trai nierte ebenfalls eine der ersten Fußballab teilungen. 1920 rief der Teweler Heinrich Helmke, der das Spiel in englischer Kriegsgefangen schaft kennengelernt hatte, den Sportver ein Tewel ins Leben. In entstand im selben Jahr die Fußball-Verei nigung Schneverdingen und in der Sportverein ‘Viktoria‘. Zu dieser Zeit waren die beiden ältesten Fußballclubs in Deutschland gerade 40 Jahre alt. Der Fußball-Verein der mittle ren Classen des Martino-Catherineums war 1875 in Braunschweig und der Deut sche Fußball-Verein Hannover war am 14. September 1878 in Hannover gegründet worden. Damit begann die Geschichte des Fußballspiels in Deutschland im heutigen Niedersachsen!

Jugend-Fußballmannschaft des 5V Düshorn im Jahre 1917 stehend von links: Heinrich Panning, Heinrich Eickhoff, Kantor Meyer, Willi Cohrs, Heinrich Flachsbart, Friedrich Schneehage (beim Seniorentreffen 1994 in Kirch boftzen als ältester Teilnehmer, Jahrgang 1900, dabei!) sitzend von links: Willi Bruns, Heinrich Bunke, H. Stolzenberg, Friedrich Pröhl liegend von links: Willi Brüsehoff, Hermann Ebeling

Seite 10

Vor der Wende zum 20. Jahrhundert war das kontinentale Europa von England aus mit dem „Sport“ als einer neuen Art von Leibesübungen konfrontiert worden. Wenn auch schon vorher sich mit der Verbreitung der schwedischen Gymnastik, die in vielen europäischen Ländern einen wichtigen Vor gang in der Leibeskultur des 19. Jahrhun derts darstellte, deutlich Anfänge einer neuen Entwicklung abgezeichnet hatten, so war die Übernahme von englischen Sportformen doch die einschneidende Zäsur in der Geschichte der Leibesübungen. Den anderen großen zeitgenössischen Systemen der Leibesübungen, dem Turnen und der Schwedischen Gymnastik, waren die Prinzipien des Sports (Leistungs-, Kon kurrenz- und Rekordprinzip) ebenso fremd wie die Form der Bewegungs-, Spiel- und Wettkampfabläufe selbst. Neben dem Fuß ball zählten der Pferderennsport, Rudern, Segeln, Bergsteigen und das Dawn-Tennis zu den durch britische Kaufleute, Touristen und Vertreter des ‘kommerzialisierten‘ Sports (‘trainer‘, ‘professionals‘) importier ten Leibesübungen. Sie sprachen in Hol land, Dänemark, der Schweiz und Deutsch land zunächst vorwiegend höhere Kreise an, und erreichten dann - über den Weg öffentlicher Veranstaltungen - auch be stimmte Gruppen des Bürgertums. Die anfänglich auch in England versuchte sozia lexklusive Abgrenzung des „gentlemen sports“ wurde dort bereits mit der frühen Industrialisierung abgebaut, was an den im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts erziel ten Besucherzahlen von Fußballspielen ablesbar ist. In Deutschland war eine ähnliche Entwick lung unter den sozialökonomischen Bedin gungen des deutschen Kaiserreichs bis zum Ersten Weltkrieg nicht möglich, wenn auch hier keine andere Leibesübungsart so ver hältnismäßig schnell wie das Fußballspiel die Herzen der bewegungsfreudigen Men schen eroberte. 1892 waren bereits 5.000 nach englischem Muster organisierte deut sche Sportvereine gegründet. Zu den älte sten zählten neben den Ruderclubs Vereini gungen für Radsport (ab 1869), Schwimmen (1878) und Tennis (1881). Der Deutsche Fuß ballbund wurde 1900 ins Leben gerufen. Von dieser neuen - konkurrierenden - Sportbewegung versuchten sich die Ende des 19. Jahrhunderts völkisch radikalisierenden Turner mit dem politischen Kampfbegriff „fremdländisch“ abzugrenzen. Vor allem stieß sich die mit Ideen vom deutschen Nationalstaat verbundene Turnbewegung an der Internationalisierung des ‘Sports‘ und seiner Organisationen, die durch die ersten neuzeitlichen Olympischen Spiele 1896 in Athen und 1900 in Paris augen scheinlich geworden war. Langjährige Aus einandersetzungen prägten besonders nach dem Ersten Weltkrieg das Bild der Turner hier und Sportler da und noch vor einem Lebensalter war der Fußball wie der Sport als „roh“, „ungesund“ und „undeutsch“ verschrien. 1922 kam es zur „Reinlichen Scheidung“, d. h. zur klaren Trennung zwi schen Deutscher Turnerschaft und den Sportorganisationen. Die Deutsche Turner schaft, vertrauend auf die Anziehungskraft des Turnens, fand sich trotz jahrelanger Ver handlungen zu einer Zusammenarbeit auf Grundlage gegenseitiger Anerkennung und Gleichberechtigung mit dem Deutschen Fußballverband, der Deutschen Sportbehör de für Leichtathletik und dem Deutschen Schwimmverband nicht bereit. Der Deut sche Arbeiter-Turnerbund (AlB) hingegen bezog bereits bei seiner Gründung 1893 die Sportvereine der Arbeiterschaft in seine Organisation mit ein, da die politische Ziel setzung des ATB eine Aufsplitterung der sozialdemokratischen und sozialistischen Arbeiterbewegung nicht zuließ. Auch in der Heide waren Stimmen zu ver nehmen, die die „Reinliche Scheidung“ nicht für gut hießen. Der Vorsitzende des 5V Soltau, Wilhelm Harder, bedauerte bei spielsweise 1920 „in höchstem Grade“ den Abbruch der Verhandlungen zwischen der

Deutschen Turnerschaft einerseits und der Deutschen Sportbehörde für Athletik, dem Deutschen Schwimmverbande und dem Deutschen Fußballbund andererseits und meinte: Die Hauptsache ist und bleibt die, daß möglichst alle Personen so viel und so vielseitig wie nur irgend angängig Leibesübungen treiben und daß ihnen hierzu jede Gelegen heit geboten und den auf diesem Gebiet tätigen Vereinen jede Erleich terung und Unterstützung gewährt wird. Die große Zahl von Personen, die zu gleicher Zeit Turnvereinen und Sportvereinen angehören,

Seite 11

beweist, daß sehr wohl ein friedli ches Nebeneinanderwirken und Zusammenarbeiten aller dieser Ver eine, wie ja auch hier in Soltau, mög lich ist. Nur bei gegenseitiger Förde rung und Unterstützung durch die weitesten Volksschichten werden alle diese Vereine im Kampf nicht zwischen Turnen und Sport, sondern gegen die Zigarette, das Übermaß an Alkohol, die körperliche und gei stige Trägheit und in ihrem Bestre ben und die körperliche und geistige Ertüchtigung der Jugend ihr Ziel erreichen, zum Wohle unseres so schwer geprüften Vaterlandes.“ (BZ, 2.11.1920) Auf Dauer vermochten sich schließlich auch die ‘bürgerlichen‘ Turnvereine der allgemei nen Entwicklung nicht zu entziehen und richteten Sportabteilungen ein. Und wie die Turnvereine pflegten auch die Fußballge meinschaften Kultur wie Geselligkeit, und entwickelten in ihren Vereinen Abteilungen mit neuen und ‘alten‘ Leibesübungen. Beim traditionell leichtathletischen Diszipli nen und Ballspielen verschriebenen Sportverein ‘Niedersachsen‘ Düshorn von 1912, der nach dem Ersten Weltkrieg mit einer Jugend- und zwei Herrenmannschaf ten Fußball spielte, wurde beispielsweise am 2.4.1922 das Turnen aufgenommen. Der zunächst ausschließlich auf den Fußball ein gespielte Arbeiter Turn- und Sportverein Buchholz von 1921 - in der zweiten Hälfte der 20er Jahre SVN Buchholz - führte 1928 mit dem Staffellauf „Rund um Buchholz“ erstmals eine Leichtathletikveranstaltung durch, die großen Zuspruch auch von aus wärtigen Vereinen erfuhr und bis in die fünfziger Jahre zu den Traditionsveranstal tungen des SVN gehörte. Der 5V Bomlitz von 1919 beschloß am 14. Mai 1919, einen Faustball und zwei Schlagbälle anzuschaf fen. Der erste Eintrag in das Protokollbuch des Vereins indes berichtet von Vorberei tungen eines am 10. Mai 1919 veranstalte ten Blumenfe5tes, dessen Ende - in weiser Voraussicht - auf morgens 1/2 4 Uhr festge setzt wurde. Die Fußballer ließen sich den Spaß am Ballspiel, an erzielten Toren und der Gesellig keit des Vereinslebens nicht nehmen, auch wenn die - langsam sich entspannenden - Beziehungen zu den Turnern immer noch Schatten auf die Anfangsjahre der Fußballvereine in der Heide warfen, die ‘Anfahr ten‘ zu Auswärtsspielen abenteuerlich und vor allem die - so grundsätzlichen - Fragen nach Ball und Platz nicht gelöst waren. So mußte beispielsweise den Kickern des SC ‘Germania‘ Walsrode v. 1916 in den ersten Jahren eine mit Heu gestopfte Lederhülle als Ball genügen, und der Anfrage nach einem geeigneten Gelände für den fußballspielenden Verein 5V ‘Viktoria‘ Rethem von 1920 entgegneten die Stadt väter: „Man solle doch im Torfmoor spie len.“ Sicher hatten sich die Viktorianer bes sere Startchancen gewünscht, war doch schon die Gründung des Vereins selbst aus der Not geboren worden: Da der Vorschlag der fußballbegeisterten Rethemer, im MTV ‘Jahn‘ Rethem von 1892 eine Fußballsparte zu gründen, dort rundweg abgelehnt wor den war, mußte ein eigene Assoziation auf gebaut werden. War das bewerkstelligt, stellte sich das Problem der Beschaffung eines Fußballs. Den ersten Spielball, einen Handball, präsentierte Heinrich Heißmann seinen Sportkameraden. Daß Heißmann, damaliger Gerätewart des MW ‘Jahn‘ Rethem, alsbald 1. Vorsitzender des 5V ‘Vik toria‘ Rethem wurde, mag als Anhaltspunkt für die Herkunft des plötzlich aufgetauch ten Leders genügen, das der Dauerbela stung als Fußball jedoch nicht lange stand hielt. Schließlich stellte der Schuhmachergeselle Willi Lohmann einen neuen Ball her, mit dem die Rethemer auf einem privat zur Verfügung gestellten Gelände am Fährsee spielen konnten. 1923 vermietete die Stadt schließlich den 40 Vereinsmitgliedern für 80 RM jährlich eine Wiese auf dem Senster. Da bei einem Jahresbeitragsaufkommen von 120 RM dieser Platz vom Verein nicht zu finanzieren war, andererseits aber die Mög lichkeit lockte, direkt vor der Haustür Fuß ball spielen zu können, verpachteten die Viktorianer kurzerhand das Gelände an den Stadtkapellmeister, der zwei Kühe, aber nicht genug Weidefläche hatte. Mit der Auflage, jeden Sonntag die Kuhweide in einen Sportplatz zu verwandeln - sprich die Kuhfladen vom Platz zu schaffen - wurde die Wiese für 80 RM jährlich unterver pachtet, womit die Vereinskasse unbescha det blieb und im selben Jahr noch eine Ver einsfahne gekauft werden konnte. Unter

Seite 12

solcherlei Geschicklichkeit in der Vereinsführung, die freilich nicht nur den 5V Vikto ria Rethem auszeichnete, fanden immer mehr Sportbegeisterte den Weg zum Fuß ball. 1924 konnten die Viktorianer sogar eine Schülermannschaft aufstellen. Unaufhaltsam beschritt der Fußball Anfang der 20er Jahre seinen Weg zum Volkssport Nr. 1. Der Deutsche Fußballbund, im Grün dungsjahr 1900 ein Verband mit 10.000 Mitgliedern, war im Jahr 1925 auf 820.000 Mitglieder angewachsen. Grußwort des Reichspräsidenten Generalfeldmarschalls Paul von denburg zum Silbernen Jubiläum Deutschen Fußball-Bundes 1925 Die Begeisterung für das Leder erfaßte im ersten Viertel dieses Jahrhunderts Städte wie auch kleinste Gemeinden. 1920 konsti tuierte sich der 5V ‘Roland‘ Jarlingen Ahrsen. Der 1921 aus der Taufe gehobene Spielverein Hudemühlen, heute 5V Grün- Weiß , hatte als besonderen Förderer und Initiator Hermann Hubertus Freiherr von Hodenberg, der 1921 vom Studium in englischen Oxford nach Hude mühlen zurückgekehrt war. Vom englischen Fußball begeistert, war er im örtlichen Junggesellenclub „Fidele Brüder“ auf ebenso ambitionierte junge Männer getroffen, die ihr erstes Spiel am Himmelfahrtstag 1921 gegen den SV ‘Niedersachsen‘ Düshorn austrugen. Es wurde von den Neulingen durch einen Elfmeter des Vor sitzenden von Hodenberg mit 1:0 ge wonnen. 1921 entstand ebenfalls der 5V ‘Germania‘ Vorbrück und 1922 der SV Oberhode. Von den Vereinsaktivitäten z. B. des Sportvereins ‘Roland‘ in Jarl ingen-Ahrsen berichtete die ‘Walsroder Zeitung‘ im Jahre 1925 folgendes: „Am Sonntag wird in unserer Gemeinde ein reges Leben sein. Der Sport-Verein ‘Roland‘ feiert an dem Tage sein Sportfest in alt sportlicher Weise. Meldungen der besten Mann schaften aus der A- und 8-Klasse lie gen vor, so daß um die vom Verein gestifteten Kränze und Pokale hart gekämpft wird. An die Einwohner aber ergeht der Ruf: ‘Helft mit an dem Aufbau, unterstützt die gute Sache des Sportvereins ‘Roland‘. Viel mehr könnte und müßte geleistet werden zur körperlichen und geisti gen Ertüchtigung. Für gute Platzmusik sorgt die ... Kapelle. Ein im Vereinsiokal Blume in Jarlingen stattfindender Festball beschließt die Feier ‘Sport Heil.“ (WZ, 15. 7. 1925) Euphorisch wie diese, waren die sich inzwi schen auch dem Fußball widmenden jour nalistischen Elaborate allerdings nicht immer. Die Regionalblätter beobachteten kritisch die Ballkünste der Lokalmatadoren, und die „interessantesten Begegnungen“ waren schnell ausgemacht. 1925 schrieb die ‘Walsroder Zeitung‘ beispielsweise über die Begegnung des 5V ‘Germania‘ Walsrode gegen den SV Bomlitz: „Nun kurz für die Vereine eine klei ne Kritik. Das Spiel Bomlitz - Walsro de war das Interessanteste. Die Ger manen bewiesen auch hier wieder, daß sie die Bezirksführung mit Recht halten. ... Für W(alsrode) war durch den Sieg gegen B(omlitz) schon viel erreicht. Seit 4 Jahren waren die B(omlitzer) Leute von den Walsro dem nicht mehr auf ihrem Platz geschlagen worden.“

n,.roh 8p1d und .lalllpf Ellrperltratt und llan.ceazuo.ll\ 1 lnUo.lllosae.ahe1\ und lU\ 1n der deutao.llan Juged zu atllr• bul, 18\ e 111 aohll.o•• und groSeil 3tre ben, a der Volkage• lundheit und damit Deutsohlallda Zutu.oft dient. Berl1n, den 7. Juli l925.

Seite 13

Die Spielberichte zeichneten sich nicht immer durch Unparteilichkeit aus. Mitunter kam es vor, daß sogar Ergebnisse der Fuß ballbegegnungen falsch wiedergegeben wurden. Gerade wenn freie Mitarbeiter über Mängel in der Kondition, Unbeweg lichkeit oder technische Fehler bestimmter Vereine schrieben, hielt es gar die veröf fentlichende Zeitung für notwendig zu kor rigieren: „Berichtigung. In der Nr. 723 d. Ztg. wurde ein Bericht über das Sportfest des Sportvereins ‘Niedersachsen‘ Düshorn gebracht. Die Berich terstat tung ist außerordentlich einseitig, so daß jeder Leser weiß, welchem Ver ein der Berichterstatter angehört.“ (WZ, 31.5. 7927) Seit der unmittelbaren Nachkriegszeit hat ten sich als Favouriten die Fußballmann schaften vor allem des 5V Soltau, 5V Born litz, SC ‘Germania‘ Walsrode und SC ‘Preußen‘ Fallingbostel etabliert. In inter essanten und spannungsreichen Begegnun gen in A- und B-Klassen mit z.T. reichlich Toten feierten diese Vereine schon 1919/1920 ihre ersten Debüts. Anläßlich des 7. Stiftungsfestes der Sportvereinigung Teu tonla Uelzen am 31.8.1919 beispielsweise sandte der 5V Soltau zu den „Sechser Wettkämpfen“ der B-Klasse eine Sechser Mannschaft, die zunächst gegen Union Bevensen mit 3:1 gewann und gegen den MW Lüneburg bei „scharf durchgeführtem Spiel“ in der planmäßigen Spielzeit mit einem 2 : 2 gut im Rennen lag. Weil nach je fünf Minuten Verlängerung keine Entschei dung gefallen war, wurde die Platzhälfte neu gewählt und weitere 25 Minuten gekämpft, bis ein drittes Tor für den SV Sol tau gefallen war. Als schon nach einer Stun de der 5V Soltau gegen den Teutonia Uel zen anzutreten hatte, mußte er sich „trotz Überlegenheit im Spiel“ - ausgepowert - mit 1: 2 Toren geschlagen geben. Im September 1919 schlug der 5V Soltau die erste Fußballmannschaft des Arbeiter Turnvereins ‘Eintracht‘ Munster mit 5:2 Toren. Auch der TuSV Wietzendorf 1 unterlag im Oktober 1920 gegen den SV Soltau III mit 1: 8, der SC ‘Germania‘ Walsrode III im Spiel gegen den SV Soltau IV mit 2:6. Beim zweiten Sportfest des TuSV Munster Lager 1920 trennten sich die Mannschaften des SV Bomlitz und des TuSV Munster mit einem Ergebnis von 0:16 Toren. 1921 gewann der 5V Soltau im Entschei dungsspiel um die Meisterschaft gegen den 5V Bomlitz mit 2: 1. Auch in den folgenden Jahren 1922, 1923 und 1924 erkämpfte der 5V Soltau gegen die Rivalen aus Walsrode, Fallingbostel, Bomlitz und Visselhövede die Meisterschaft. Herausragende Triumphe feierte König Fuß ball in der Kreisstadt Soltau, als 1922/23 die durch Spieler des TuSV Munster verstärkte 1. Mannschaft des 5V Soltau gegen Oberli gavereine wie Hannover 96 1: 1, Eintracht Hannover 4:1 und Werder Bremen 4:2 spielte. Einmaliger Höhepunkt der Fußballgeschich te Soltaus in den 20er Jahren war das Spiel der „Reisemannschaft“ des Hamburger Sportvereins gegen die 1. Mannschaft des 5V Soltau unter Leitung des Unpartei ischen Freiherr von Hodenberg aus Hude mühlen. Der HSV verfügte als damals größ ter Verein Norddeutschlands über 1.700 Mitglieder und nicht weniger als 25 Her renmannschaften. Am 1. Pfingsttag 1925, nachmittags um 3 1/2 Uhr hieß die Parole in Soltau: Auf zum Sportplatz! „Dem Sportverein ist es diesmal gelungen, zu Pfingsten etwas ganz Außerordentliches zu bieten. Kein Geringerer als der 4 fache Norddeut sche und zweimalige Deutsche Mei ster, der H.S. V. wird in den Mauern unserer Heidestadt gastieren. “(BZ, 29. 5. 7925) Als im Juni 1925 der 5V Soltau dann wieder Pokalspiele veranstaltete, „um mit den Bezirksvereinen wieder etwas mehr in Füh lung zu kommen“, wie die ‘Böhme-Zeitung‘ schrieb, sollte zunächst der 5V Hude mühlen 1 dem 5V Soltau 1 gegenüber stehen - Mannschaften, die im vorangegan genen Spiel mit 2:8 Toren auseinander gegangen waren. Anschließend war ein Match zwischen dem SV Bomlitz 1 und ‘Germania‘ Walsrode 1 geplant. Da aber das Erscheinen der Hudemühler ausblieb, spielte der Bezirksmeister Walsrode 1 gegen Soltau II mit einem Ergebnis von 3 :2 und Bomlitz 1 gegen Soltau II. Walsrode und Bomlitz qualifizierten sich für das End spiel. 1925 wurde der 5V ‘Germania‘ Wals rode, seit 1923 mit dem neu geschaffenen

Seite 14

Eckerworth-Stadion mit guten Trainingsbe dingungen ausgestattet, Pokalsieger. „Überraschungen und nochmals Überraschungen wie ein roter Fa den, der sich durch die ganzen Pokaispiele des 5. V 5. zog. ... Die Tatsachen haben alles auf den Kopf gestellt. Walsrode errang einen 4: 1 Erfolg über die verdutzten Bomlit zer.“ (BZ, 24. 6. 1925) Die Bomlitzer aber hatten den Schreck schnell verwunden. Den Glückskindern, die ihr allererstes Fußballspiel am 5. 10. 1919 gegen SVN Düshorn mit 1:0 gewonnen hatten, brauchte auch nicht bange zu sein: 1920 hatten sie den erstmalig von der Kreis verwaltung ausgesetzten Wanderpreis (heute Kreispokal) beim Sportfest in Falling bostel errungen, 1923 war die 2. Mann schaft Gaumeister und die 1. Mannschaft Vizemeister des Gaues geworden. Als am 12. Juli 1925 Pokalspiele des 5V Bomlitz stattfanden, traf in der Vorrunde der SV Soltau auf den 5V Visselhövede, was gewiß nicht zu den Annehmlichkeiten gehört. ... Es gilt jeden falls alle Kräfte einzusetzen, um sich die Hegemonie im künftigen Gau zurückzuerobern und unter Beweis zu stellen, daß der SVS noch immer die beste Mannschaft im Bezirk darstellt.“ Der SV Bomlitz hatte im Januar 1925 in Walsrode gegen eine Auswahl der besten Spieler des Gaues mit einem Ergebnis von 2 : 1 Spielstärke bewiesen. Die gute Form war keine vorübergehende Erscheinung: 1925/26 stand der 5V Bomlitz 1 mit 20:0 Punkten und 62 :7 Toren vor dem 5V Soltau an der Tabellenspitze, 1927/28 konnte die erste Mannschaft den Gaumeister stellen. Den begehrten Pokal des Himmelfahrts-Tur nier des SVN Düshorn gewannen die Born litzer 1931 zum sechsten Mal hintereinander. In den Jahren 1928-1930 erlebte dann die 1. Herrenmannschaft des 5V ‘Germania‘ Walsrode herausragende Erfolge. Sie erkämpfte den Meistertitel im Gau, und stieg in die hannoversche B-Klasse auf. Am 3. 8.1931 feierten die Germanen die Über gabe des Sportplatzes im Grünenthal mit einem Endstand gegen den 5V Soltau von 6:1. Im Spieljahr 1932/33 stellte ‘Germania‘ erneut die Meistermannschaft der - neu ein geteilten - ‘Heidestaffel‘ und erreichte nach einem 7 : 3 Sieg über den 5V Holtebüttel den Aufstieg in die hannoversche Bezirksli ga, die die zweithöchste Klasse des damali gen deutschen Fußballs darstellte. 1936 erreichte ‘Germania‘ Walsrode die ‘Tschammer-Pokal‘-Endrunde (heutige DFB Pokalrunde), unterlag aber im Spiel gegen die 1. Mannschaft von Hannover 96, die 1938 Deutscher Meister wurde, mit 4:1 Toren. Trainer der Hannoveraner wie der Walsroder war damals Robert Fuchs. 1939 wurde ‘Germania‘ wieder Meister der han noverschen A-Kreisklasse. Am 25.2. 1939 standen sie der spielstarken Mannschaft aus gegenüber, kamen weiter, erreichten den Meister der Bezirksliga und nahmen an Aufstiegsspielen der Oberliga teil. Hier unterlagen die Walsroder gegen Bad Mün der und Eintracht Osnabrück und verblie ben in der Bezirksliga. Der 5V ‘Preußen‘ Fallingbostel spielte von 1923 bis 1933 ebenfalls in verschiede nen Klassen und wurde gegen starke Kon kurrenz aus Soltau, Fallingbostel und Ber gen 1930 Gaumeister. Zu den erfolgreichen Fußballvereinen der 20er Jahre zählte auch der seit 1919 alljähr lich am Himmelfahrtstag ein Sportfest ver anstaltende SVN Düshorn. Er errang bei spielsweise im Jahr 1925 sieben Pokale, ging aus der Frühjahrs- und Herbstserie unge schlagen hervor und wurde Meister. Der SVN Buchholz trug 1927 sein erstes Fußball-Pokalturnier mit Gastmannschaften der Union Hannover, Bergen und Vissel hövede aus. Im Kreisgeschehen hatte weiter der 5V „Viktoria“ Rethem, dessen bevor zugte Gegner in Freundschafts- und Pokalspielen der SC , Holtebüt tel. Völkersen, Walsrode, Verden, Wahnebergen, Düshorn, und Hodenhagen waren, und Groß-Häuslin gen eine gute Position. Der 5V Hude mühlen gewann in der Spielserie 1930/31 die Gau-Meisterschaft. Zur Geschichte des N. F. V. Der Niedersächsische Fußballverband (N. F. V.) Kreis Soltau-Fallingbostel feiert 1996 sein 5ojähriges Bestehen. Als nach dem Zweiten Weltkrieg die Fachsparten Fußball in den Sportbünden Soltau und Fal lingbostel gegründet wurden, konnte man

Seite 15

auf organisatorische Vodäufer bereits zurückblicken. Schon am 15.4. 1905 war ein N.F.V. - der ‘Norddeutsche Fußballverband e.V.‘ - ins Vereinsregister der Stadt Hamburg einge tragen worden. Zunächst nur ein Dachver band auf dem Papier, konnte 1907 die Sat zung des N.F.V. festgeschrieben und eine Einteilung in neun Bezirke vorgenommen werden. 280 norddeutsche Vereine mit 28.459 Mitgliedern repräsentierte der N.F.V. im Jahre 1914. Nach Ende des Ersten Weltkriegs betrauerte er ein Drittel seiner Mitglieder. Die ‘goldenen 20er‘ waren dann Jahre stei ler Aufwärtsentwicklung. Im Jahre 1921 gehörten dem N.F.V. 86.602 Mitglieder an, 1925 805 Vereine. Zweck des N.F.V., der Mitglied des Deutschen Fußball-Bundes DFB und der Deutschen Sportbehörde für Leicht athletik war, sollte - satzungsgemäß - sein, die Rasensport treibenden Ver eine oder Abteilungen anderer Ver eine seines Gebietes zusammenzu fassen und mit den ihm zu Gebote stehenden Mitteln zu fördern.“ (Sat zung des N.F V, zit. nach N. F V Fuß ball-Handbuch 7926/27) Aufgrund des großes Zulaufs an Fußballbe geisterten wurden wiederholt Neuauftei lungen der Verbandsstruktur angeregt. Mitte der 20er Jahre untergliederte sich der N. F.V. in 13 Bezirke - als oberste Stufe -‚ gefolgt von Kreisen und - als kleinste Ein heit - den Gauen. Damit handhabten die Fußballer im Gegensatz zu den Turnern ihre Organisationshierarchie gleichsam ‘umge kehrt‘. Zum Bezirk V Hannover-Braun schweig, der sich unterteilte in Kreis Hanno ver, Kreis Braunschweig und Kreis Nordharz, gehörten auch zahlreiche Fußballvereine des heutigen N.F.V Kreises Soltau-Falling bostel. Zum dem Kreis Hannover unterstell ten ‘Gau Südheide‘, dem 1926/27 Herbert Holtze aus Neudorf-Platendorf vorstand, und dem ‘Gau Soltau‘, den Heinrich Schaper aus Soltau repräsentierte, zählten 1926/27 u. a.: der 5V Bomlitz von 1919 e.V. mit 167 Mitgliedern und drei Mann sch aften, der 5V ‘Niedersachsen‘ Düshorn v. 1912 mit 50 Mitgliedern und zwei Mannschaften, der 5V ‘Preußen‘ Fallingbostel mit 53 Mitgliedern und einer Mannschaft, der SV Hudemühlen von 1921 mit 40 Mitgliedern und zwei Mannschaften, ‘Roland‘ Jarlingen-Ahrsen mit 16 Mitgliedern und einer Mannschaft, der 5V Oberhode von 1922 mit 47 Mitgliedern und drei Mannschaften, der 5V Soltau von 1912 e.V. mit 102 Mitgliedern und drei Mannschaften, der 5V Visselhövede von 1921 mit 28 Mitgliedern und zwei Mannschaften, der SV Vorbrück von 1921 mit 42 Mitgliedern und drei Mannschaften und der SV „Germania“ Walsrode von 1916 mit 130 Mitgliedern und vier Mannschaften.

Die Mitgliedsvereine des Norddeutschen Fußball-Verbandes hatten bestimmte Richt linien zu befolgen und mußten beispiels weise die ‘Leichtathletik-Pause‘ einhalten, wozu die ‘Böhme-Zeitung‘ schrieb: „Laufen und Springen sind die besten Vorübungen zu dem packendsten, wertvollsten aller Kampfspiele, dem hinreißenden Fuß ballspiel, daß es das große Spiel unseres Volkes wird. Welche Ent wicklung der deutsche Fußballsport in den letzten Jahren genommen hat, dafür ist wohl die Statistik des Norddeutschen Fußballverbandes ein schlagender Beweis. Darum schickt uns, Ihr Lehrer, Eltern, Lehrherren und Arbeitgeber, Eure Schutzbefohlenen zu, erwärmt ihre Herzen für unsere Sport- und Spielsache. Unser Sportverein ist so viel seitig, daß jeder deutsche Jüngling und jede deutsche Jungfrau das fin det, was sie zu gesunder, frischer, froher und freier Leibesübung als Vorbereitung für Leben und Beruf bedürfen. Übungsstunden für die Schüler-Abteilung des SV Soltau: Montags und Mittwochs von 4-7 Uhr. Übungsstunden für Fußball- und Leichtathletik-Abteilung: Dienstags,

Seite 16

–Donnerstags, Freitags und Sonntags.“ (BZ, 24. 6. 1920) Tatsächlich waren die Leichtathletik-Wett kampf-Feste des 5V Soltau stets ein Erfolg. Das Soltauer Vereinsmitglied R. Brockmann holte sich vier Jahre hintereinander den Gaumeistertitel im 100-Meter-Lauf, Weit sprung und im Dreikampf. Nicht nur Organisationseinheiten des Fuß balls waren in dieser Zeit schon geschaffen, auch abgestufte Leistungsvergleiche durch die Entwicklung von A- und B- Klassen waren eingeführt. Auf regionaler Ebene hatten sich am 31.10.1920 im Lokal Krumwieh in der Wals roder Eckernworth Fußballer getroffen, um „über die Art und Weise der Spielaustra gung“ zu beraten. Die anwesenden Kicker vertraten die Vereine SV Bomlitz, 5V ‘Ger mania‘ Walsrode, TV ‘Jahn‘ Walsrode, SV ‘Niedersachsen‘ Düshorn und den Arbeiter-Turn-Verein Walsrode. Wie das Protokoll der Sitzung ausdrücklich ver merkt, fehlten bei der Absprache die Fuß baller des 5V ‘Preußen‘ Fallingbostel und des Arbeiter-Turn-Verein Großhäusl in gen. Günther Schumacher vom 5V ‘Germa nia‘ Walsrode schließlich „detaillierte die Handhabung der Spiele“ und beantragte den Zusammenschluß der Vereine und die Austragung von Fußballspielen auf (politi scher) Kreisebene. Es wurde eine Satzung verabschiedet und ein erster Vorstand aus den Sportkameraden Reiche (5V Bomlitz), Schumacher (5V ‘Germania‘ Walsrode), Röh ner (5V Bomlitz) und Albert Ebeling (SV ‘Niedersachsen‘ Düshorn) gebildet. Damit war ein Zusammenschluß Fallingbosteler Fußballclubs - „Kreisverband Fallingbostel“ - ins Leben gerufen, der zunächst dem Spielbetrieb der Fußballer in der Heide entschei dende Impulse gab. Interne Auseinandersetzungen im Kreisver band hatten jedoch dessen Auflösung zur Folge. Die Vereine traten schließlich den N.F.V.-Gauen ‘Südheide‘ und ‘Soltau‘ bei, die später den Gau ‘Böhmetal‘ bildeten. -.‘-

13.11.1934 Winterhi lfswerk-Spiel in Wolterdingen Die Sepp Herberger-EIf gewinnt gegen den SV Soltau 5:4 Sepp Herberger 4. von links stehend Seite 17

Die Gründung des NFV-Kreises Soltau und der Nachkriegs - Fußball unter den Direktiven der Alliierten Im Soltauer Ratskeller begann am 26.3.1 946 die Geschichte des N.F.V-Kreises Soltau, damals Fachsparte Fußball, im fünf Tage zuvor (21.3.1946) gegründeten Sportkreis Soltau. Gerade drei Vereine, die 5V Mun stet, der TV Jahn Schneverdingen und der NTSV Soltau (Neue Turn- und Sportbe wegung Soltau) gehörten ihr am Tag der Gründung an und ihr erster Vorsitzender hieß Robert Schlör (NTSV Soltau). Den zwei ten Vorsitz hatte der einstige Stammspieler des Hamburger SV, Walli Gloede (TV ‘Jahn‘ Schneverdingen) übernommen, Schrift- und Rechnungsführer war Joe Hengl (5V Mun ster) und Schiedsrichterobmann Paul Gros ser (TV ‘Jahn‘ Schneverdingen). ERNST, ABER NICHT HOFFNUNGLOS war die Situation der Fußballerspieler zu dieser Zeit. Mit dem Kontrollrats-Gesetz Nr. 2 vom 10. 10. 1945 war zwar jedem der in „vollem

Umfange ... auflösten und für gesetzwidrig erklärten“ Organisation des ‘Nationalsozia listischen Reichsbund für Leibesübungen‘ (NSRL) angehörenden Verein jegliche Tätig keit verboten worden, das Vereinsvermö gen wie das Vermögen der ‘Vereinsführer‘ gesperrt, doch hatte sich schon mit der Dreimächtekonferenz in Potsdam am 2.8.1945-also drei Monate nach Kriegsende

- ein Stadium alliierter Politik angedeutet, das den Deutschen unter Besatzungshoheit Eigenverantwortung zugestehen wollte. Der Oberbefehlshaber der britischen Besat zungstruppen, Feldmarschall Montgomery, erklärte hier, daß es seine Absicht sei, daß die Deutschen in diesem Stadium die Freiheit haben sollen, ihr Leben auf ihre eigene Art zu gestalten, soweit es die Maßnahmen der militärischen Sicherheit und Notwendigkeit irgendwie gestatten.“ Es war eine Zeit der Ausgangssperren und konfiszierten Sportstätten einerseits und der Erlaubnisscheine und Ausnahmegeneh migungen andererseits. In Frankfurt, dem Hauptquartier der ameri kanischen Besatzungstruppen, lockte schon am 8. Juli 1945 ein erstes offiziell genehmig tes Fußballspiel über 4.000 Zuschauer ins Stadion. Am 22. Juli 1945 fand in Hannover eine große Radsportveranstaltung vor 8.000 Zuschauern auf der Radrennbahn statt. Wieder- und Neugründungen von einem Sportverein pro Stadt oder Ortschaft waren auf Antrag in allen Besatzungszonen ab Sommer 1945 möglich. In den inzwischen eingesetzten deutschen Verwaltungen, die den jeweiligen örtlichen Militärbehörden unterstanden, gab es sogar ‘Sportreferen ten‘, die die Aufgabe hatten, bei der Grün dung von Vereinen zu helfen und zwischen Vereinen, den deutschen Verwaltungen und den Militärs zu vermitteln. Diese Funktion hatte in Soltau Kreisjugendpf leger Gehrke inne, der gleichzeitig auch erster Jugendwart des 1946 gegründeten Sportbundes Soltau wurde. Kreisjugendpfleger Richard Falke war in Fallingbostel Kreissportrefe rent, und hatte, wie auch sein Kollege in Soltau, herausragenden Anteil an der Wie derbelebung der Vereine.

Die Sportrefetenten hatten - wenn auch natürlich nicht allein - darüber zu wachen, daß der deutsche Sport nach den Erfahrun gen des Dritten Reiches neue Wege beschritt. Wesensmerkmal der Neuorientie rung sollte die Demokratisierung des Sports und die Überwindung seiner parteipoliti schen und religiösen Spaltung sein. Der Sport hatte sich von der Diktatur mißbrau chen lassen und nach der britischen Anwei sung Nr. 17 vom August/September 1945 waren die Sportvereine unter dem Nazi-Regime... (als, d. V) ein mäch tiges Werkzeug zur Verbreitung von Nazilehren und Einprägung von Mili tarismus.“ Sind zuweilen noch heute die ideologischen Folgelasten des „1000-jährigen Reiches“ spürbar, so trug die Bevölkerung über viele Nachkriegsjahre an den unmittelbaren Kriegsfolgen: an der zerstörten Infrastruk tur, an fehlendem Wohnraum, an epide misch sich ausbreitenden Krankheiten und der allgegenwärtigen Existenzangst durch die schließlich von allen Seiten angefochte ne Entnazifizierung. Lebensmittel- und Kleiderkarten, knappe Brennstoffe, nur stundenweise gelieferte Elektrizität, Hamstern und Schwarzhandel

Seite 18

bestimmten den alltäglichen Kampf ums Überleben. Bombengeschädigte und Kriegs versehrte, aus Gestapo-Gefängnissen und Konzentrationslagern befreite Deutsche, sogenannte „ DPs“ ( Displaced Persons, d. h. ehemalige Fremd- und Zwangsarbeiter) und nicht zuletzt rund 12 Millionen Flüchtlinge hatten ihn zu bestehen. Neben der allgemeinen Misere war für die Sportbegeisterten der Mangel an Sportstät ten so augenscheinlich wie das ‘ Organisie ren‘ von Spielgeräten, Sportkleidung und vor allem Schuhwerk fast aussichtlos. Eine Zeit des fmprovisierens, des Flickwerks aller orten, wofür das erste Fußballspiel zwi schen Elbe und Weser nach dem Krieg - am 31.7.1945 zwischen Völkersen und Dörver den auf dem Sportplatz in Holtebüttet - Bei spiel geben mag: Als die Spieler ankamen, mußten sie fest stellen, daß keine Tore vorhanden waren; sie hatten im Krieg als Brennholz gedient. Als Ersatz nahm man Roggengarben. Das ging, doch mußte das Spiel nach 20 Minu ten abgebrochen werden, weil der alte Ball nicht mehr mitmachte und ein Ersatzball nicht vorhanden war. Dennoch: Die Fußballmissionare der Nach kriegszeit ließen nicht locker. Der Sport bot eine der wenigen Abwechslungen, Zer streuung und Ausgleich von der täglichen Arbeit. Alte und neue Vereine gründeten sich, und die ehrenamtlichen Funktionäre der NFV-Kreise Soltau und Fallingbostel, die wie alle Vereinsvorstände ‘unbelastet‘ und entnazifiziert sein mußten, versuchten den Spielbetrieb auf den Weg zu bringen. In Hannover schlug am 16. August 1946 die Gebu rtsstunde des Niedersächsischen Fußballverbandes, der seinen Namen allerdings erst am 3.7. 1947 erhielt. Das ehr geizige Ziel des Fußballspielbetriebes hin gegen war bereits zur Saison 1946/47 klar: nicht nur Austragung einer Meisterschaft in den Westzonen, sondern Organisation einer deutschen Fußballmeisterschaft. Der ideen reiche und engagierte Vorsitzende jener Jahre war Karl Laue, der bis zu seinem Tod 1969 die Geschicke des Verbandes leitete. Der Einbecker Unternehmer August „Gustl“ Wenzel, sein Nachfolger, ehrte „Kaiser Karl“ mit den Worten: „Er wirkte belebend auf viele Ent scheidungen des Landessportbundes in der Ära Albert Lepa. Karl Laues Verdienst war aber auch, politisch unbelastete Männer, darunter zahl reiche aus dem Arbeftersport, um sich zu versammeln.... Er war in die ser Anfangsphase der richtige Mann.“ Der richtige, im Kreis Soltau über ein Vier teljahrhundert die Fußballgeschichte gestal tende, wegweisende Mann wurde auf dem 2. Verbandstag der „Fußballsparte im Kreis sportbund“ Soltau im Herbst 1946 gewählt: Max Glende, hier noch als Stellvertreter Walli Glödes, der den ersten Vorsitz über nahm. Zu Weihnachten 1947 schließlich lag der Vorstand des Kreises Soltau einschließ lich Spielausschuß in den Händen von nur zwei Männern, - dem Schiedsrichterobmann Paul Grosser und dem ‘Mädchen für alles‘, Max Glende. Unter beispielhaften - ehren amtlichen - Leistungen in Zeiten außeror dentlich mühevoller Aufwärtsentwicklung wahrten sie den Betrieb der Spielserie 1947/48 von inzwischen 22 Mannschaften aus zehn Vereinen, u.a. der Fußballabtei lung des TV ‘Jahn‘ Schneverdingen, die in der Bezirksklasse vertreten war. Trotz aller Widrigkeiten konnten auf der jährlich zusammentretenden Spartenta gung 1948 als neue Vereine der 5V Wiet zendorf, SSV Behringen und SV Gilmer dingen begrüßt werden. Max Glende wurde von vier Kandidaten (Homann, Schlör, Reitmeyer und Glende) in zwei Wahlgängen zum 1. Vorsitzenden gewählt. Neben ihm gehörten dem Vorstand an: 2. Vorsitzender: Johann Friedrich Homann (SC Wolterdingen) Spielausschußobmann: Erwin Bielefeld (TV Jahn Schneverdingen) Schriftführer und Kassierer: Heinz Reinig (5V Soltau) Beisitzer: August Euhus (5V Soltau) und Herr Mücke (5V Reinsehlen) Schiedsrichterausschussobmann: Paul Grosser (TV ‘Jahn‘ Schneverdingen) Jugendwart: Herbert Klocksien (NTSV Soltau) Protestausschußobmann (d. h. Sportgerichtsvorsitzender): Wilhelm Euhus (5V Neuenkirchen) Pressewart: Kurt Steinbach (SC Wolterdingen)

Seite 19

Glende machte es sich zur Aufgabe, die Zusammenarbeit zwischen Verein und Spar tenleitung einerseits und den Vereinen untereinander andererseits zu verbessern. Notwendig erschien ihm, „durch fortlaufen de persönliche Fühlungnahme hier eine Änderung zu erreichen“, was ihm gelang: „Dem blinden Fanati5mu5 und dem krank haften Geltungsbedürfnis Einzelner wurde das Handwerk gelegt“, berichtete er zum „Inneren Aufbau“ des Kreisverbandes anläßlich der Generalversammlung am 1.5.1949. Manche der neu gegründeten Spielgemein schaffen des Kreisverbandes erlebten nur eine kurz Blüte. So löste sich die 55V Rehringen nach wenigen Wochen Bestehens wieder auf, der 5V Reinsehlen meldete sich wegen Auflösung des Lagers Reinseh len ab, der SC Wolterdingen verschwand wieder in der Versenkung und auch der 5V Gilmerdingen gab es 1950 nicht mehr. Der 5V Brochdorf schloß sich mit dem 5V Neu enkirchen zusammen, und neu entstanden der 5V Breloh, der 5V Grossenwede (spä ter 5V Veersetal), der VfL Luhetal, 5V Wesseloh, 5V Wolterdingen und TV Trau en, der 1950 mit dem 5V Oerrel fusionierte. Für die Spielserie 1949/50 waren folgende Mannschaften gemeldet: Kreisliga: Kreiskiasse A: SVSoltau SVSoltau MW Soltau MTV Soltau SC Breloh SC Breloh 5V Oerrel SV Oerrel SV Wietzendorf 5V Wietzendorf VfL Luhetal Vf L Luhetal 5V Munster 5V Munster TV ‘Jahn‘ 5V Neuenkirchen Schneverdingen Brochdorf 5V Reinsehlen 5V Gilmerdingen 5V Grossenwede 5V Wesseloh Im Jugendbereich wurden im Spieljahr 1948/49 insgesamt 94 Punkt- und Freund schaftsspiele durchgeführt. 1949/50 waren es bereits 161 Freundsschafts- und 94 Punkt spiele. Im Kreis Soltau waren, wie der Kreis Jugendobmann Fußball Gregor Czardeborn feststellte, gute jugendliche Kräfte vorhan den, die allerdings einer guten und zuverlässigen Leitung bedürfen, wenn die sportliche Jugendarbeit, wie auch das Ansehen der sport lichen Jugend wesentlich gehoben werden soll.“ Weniger die Freundschaftsspiele als die ord nungsgemäße Durchführung von Jugend punktspielen ließ zu wünschen übrig, und vor allem die „ungenügende Moral“ - aller dings nicht nur der Jugendlichen - auf dem Sportplatz erregte die Gemüter. Bereits zum wiederholten Male bat Spielausschußob mann Hermann Küsel 1949, erzieherisch auf die Mannschaf ten einzuwirken, damit Zwischenfäl le wie Schlägereien, Schiedsrichter beleidigungen etc. endlich einmal von unseren Sportplätzen verschwin den.“ Der Appell fruchtete bedingt. Die nach Inkrafttreten der neuen Verbandssatzung im Juli 1948 vom Amte des Spielausschuß Obmannes getrennte Gerichtsbarkeit der ‘Spruchkammer‘ - nach eigener Einschät zung die „unpopulärste Behörde im Sportbetrieb“, das heutige Sportgericht - hatte zwar in den Spielserien 1948/49 und 1949/50 gleich viele Fälle zu verhandeln, doch war eine „Wandlung zum Besseren“ absehbar. Waren im Spieljahr 1948/49 noch 86 Verfah ren anhängig, so waren es im folgenden Jahrfünfzig, 1950/51 nur noch 44. Die,,Roh heitsdelikte ... rohes Spiel, Schlägereien, Übergriffe der Zuschauer u. dgl. “, die vor maIs einen ganz erheblichen Teil der Ver handlungen füllten, waren auf ein geringes Maß zurückgeschrumpft. Die Versuche allerdings, sich den Bestimmungen der Ver bandssatzung (Pass- und Meldewesen, Nichtantreten, Fehlen von Meldungen usw.) zu entziehen, hatten gegenläufige Ten denz. Immer wieder wurde von Vereinen versucht, „... genehmigungspflichtige Spielabschlüsse ohne Genehmigung durchzuführen oder nicht spielbe rechtigte Spieler dennoch spielen zu lassen. Man tarnt dies mit ‘Fehlen des oder der Pässe‘. Ebenso wird immer wieder der Versuch unter nommen, Jugendliche in Senioren- Mannschaften spielen zu lassen. Das ist aus Gründen des Jugendschutzes besonders zu verwerfen.“ Da - trotz offenbar im Ganzen dennoch disziplinierterem Spiel - die Zahl von

Seite 20

Verletzungen auf den Sportplätzen zunahm und nicht zuletzt die Kassen belastete, wur den mit einer umfassenden Aufklärungsar beit begonnen und Anfang der 50er Jahre erste Fairneß-Tabellen aufgestellt. Mit Fair neßpreisen ehrte man ab Mitte der 60er Jahre fortan Vereinsmannschaften, deren Spielführung als vorbildlich gelten konnte, - Spieler also, die sich als ‘Sportler‘ im hehren Sinne des Wortes auszeichneten und oft genug Mannschaften, die auf den Punktetabellen eher die Nachhut bildeten. Eng mit den Schwierigkeiten eines fairen Spieles verquickt waten die enormen Pro bleme jener Jahre, die der Mangel an Schiedsrichtern bereitete. Am 14. Februar 1948 beschloß die Spartentagung der Kreissparte Fußball in Soltau, daß die Spielberechtigung der gemeldeten Herrenmannschaften der Vereine für die Spielserle 7 948/49 davon abhängig gemacht wird, daß die Vereine für jede gemeldete Herrenmannschaft namentlich je einen Schiedrichter melden müs sen,... für die iugendmannschaften der Vereine. .. jeweils nur einen Schiedsrichter für sämtliche gemel deten Jugendmannschaften...“ Und wie Paul Grosser, der Schiedrichterob mann in seinem Jahresbericht 1949/50 wis sen ließ, wurden von den Vereinen.., meistens solche ‘Sportler‘ als Schiedrichter gemeldet, die von einigem Geltungs bedürfnis behaftet sind, aber auf dem Spielfeld völlig versagen, weil dort kein Geltungsbedürfnis, son dern nur wirkliches Können gilt. Sich letzteres durch Aus- und Fortbildung zu erwerben, wird nicht für nötig erachtet. ... Die Vereine wenden vor allem für ihre ersten Mannschaften grosse Mittel an, um diese als Aus hängeschild leuchtend zu halten. Für Schiedsrichter aber ist nichts vorhan den. An dieser Einstellung der Verei ne liegt es auch, wenn so wenig gute Schiedrichter vorhanden sind und so viele schlechte, die dem Fußballspiel größten Schaden zu fügen.“ Aber nicht nur an die Vereine richteten sich die Appelle vieler Jahre, auch von Ver bandsseite erwartete man z. B. das Wiedererscheinen der Schiedsrichterzeitung des DFB, bessere Lehrbücher und intensivere Schulung der Schiedsrichter. Gerade für den Fortbildungsbereich war mit dem neuen, am 28.4.1951 seiner Bestimmung überge benen Verbandsheim in Barsinghausen ein gute Voraussetzung geschaffen worden, die es zu nutzen galt. Auf Kreisebene führte man 1952 erstmals einen Kreisschiedsrich tertag in Soltau durch, wo Vorträge und Erfahrungsaustausch zur Weiterqualifika tion beitragen sollte. Gleichwohl gelang es in den ersten zehn Jahren des NFV-Kreisver bandes nicht, eine ausreichende Anzahl von Schiedsrichtern auszubilden. 1956 hatte der Kreis Soltau 14 amtliche Schiedsrichter, davon waren vier dem Bezirk gemeldet. Dennoch klang die Einschätzung des Schiedsrichterobmanns Grosser schon etwas versöhnlicher: „Ist unser Haufen auch klein, so ist doch kein Versager dabei. Aberjeder wird dankbar sein, wenn er in sei nem Idealismus, dem Fußball zu die nen, die Anerkennung findet, die er verdient.“ Nicht nur das Schiedrichterproblem war - und ist bis ja heute - ungelöst, auch die bei Nichtantreten einer Mannschaft verhäng ten Strafen riefen in jenen Jahren immer wieder Unmut hervor. Da gerade in den ersten Nachkriegsjahren außerordentliche Fahrtschwierigkeiten existierten, wurde so manche Strafe nicht nur als unangebracht, sondern als unnötige Härte empfunden. Doch, wie Sportfreund Bruno Blass aus 0errel beim Kreisverbandstag 1948 feststellte, würde eine „... allgemeine Nichtbestrafung bei Nichtan treten zur Folge haben, daß der Spielplan nie durchzuführen sei, da dann Vereine stets Fahrtschwie rigkeiten bei jeder Gelegenheit vorschieben würden.“ Trotz des dornenreichen Weges, der in den Aufbaujahren des Fußballsports zu gehen war, wies die Vereinsentwicklung erfreuli che Zahlen auf und der Vorstand des NFV Kreisverbandes konnte 1950 erstmals ein stimmig mit den Herren Max Glende (1. Vor sitzender), Hermann Küsel (2. Vorsitzender und Spielausschußobmann), Heinz Reinig (Schriftführer, Kassierer und Pressewart),

Seite 21

Paul Grosser (Schiedsrichterobmann) und Erwin Bielefeld (Spruchkammer) wie im Vor jahr wiedergewählt werden. 1951 über nahm Ernst Wesseloh (TV Jahn Schneverdin gen) den 2. Vorsitz, Arthur Häusler (5V Soltau) das Spielleiteramt, Willi Brockmann (5V Soltau) den Vorsitz des Sportgerichts und Reinhold Rohde (SC Tewel) den Jugendwart, - insgesamt ein sachverständiges Gre mium, das das Vertrauen der Vereine genoß. Von 1950 bis 1955 traten nur drei neue Männer in die Reihen des Vorstands ein: Paul Heinze (MW Soltau) amtierte ab 1952 als 2. Vorsitzender, Erich Schröder übernahm die Jugendarbeit und Kurt Kühne sorgte ab Frühjahr 1954 als Pressewart für den nötigen Kontakt mit der Tagespresse, den Heinz Reinig schon 1950 angemahnt hatte: „Die Vereine haben zum Teil wenig stens erkannt, wie wichtig gerade die Pressearbeit ist und haben mich daher grösstenteils unterstützt. ... Es ist nun einmal so, daß gerade hier im Kreis Soltau der Sportfanatismus nicht beheimatet ist. Die Bevölke rung muß immer wieder auf unsere Arbeit hingewiesen werden, damit sie aufgerüttelt wird und Interesse an unserer Arbeit findet.“ Die Verwaltungsarbeit der Vereine und des Verbandes wuchs kontinuierlich - es gab ja wieder Papier. Viele der Kreisvereine hatten ihre Position gesichert und standen auf soli der Basis, auch wenn die wirtschaftliche Lage „unter Berücksichtigung aller Fakto ren als eine nicht allzu rosige anzuspre chen“ war, so Glende 1950. Manche Spiel felder waren wieder in gutem Zustand, auch waren einzelne Vereinsheime einge weiht. Zu Weihnachten 1950 konnte der Kreisverband jedem Verein zwei Fußbälle und der Jugend einen größeren Posten Fuß ballschuhe überreichen. Der im Januar 1949 ins Leben gerufene Fußballtoto unterstütz te die Vereine inzwischen mit jeweils 100 DM. Ab dem 1.8.1951 fiel die Kopf steuer an den Sportbund weg und ab dem 1.1.1952 wurde die Unfallversicherung generell vom Verband getragen. Der Fuß ballsport in den Schulen fand zunehmend beim N.F.V. und seinen angeschlossenen Vereinen Beachtung. 1952 wurde erstmals ein Zeltlager für die Kreisjugend angebo ten. Zu Himmelfahrt desselben Jahres betei ligten sich neun Vereine mit 284 Jugendli chen am Wandertag der Niedersächsischen Fußballjugend. Auch sportärztliche Unter suchungen für Jugendliche wurden nun Pflicht und Gesundheitspässe waren mitzu führen. Um die Leistungen der Kicker auf dem Feld zu verbessern, hatte man mit der inzwi schen in Soltau eingerichteten Bezirks-Turn und Sporthalle gute Voraussetzungen für Lehrarbeit auch im Fußballsport. Die 5V Munster spielte in der Amateurliga und TV Jahn Schneverdingen, 5V Soltau sowie die SG in der Bezirksliga. Max Glende erinnerte an die schon in den 20er Jahren forcierte Forderung „Jeder Fußballer muß ein guter Leichtathiet sein“ und erläu terte 1950: „Nur der Verein, der seine Spieler energisch zur Ausübung der Leicht athletik anhält, wird Erfolge seiner Bemühungen belohnt sehen. Wir müssen wieder dahin kommen, daß man auf unseren Sportplätzen nicht nur den Fußball sieht, sondern das bunte Bild der Leichtathletik in seiner Vielseitigkeit... Ich bin über zeugt, daß Vereine... bei Befolgung zu Leistungen befähigt sind, die wahrscheinlich nicht einmal geahnt werden.“ Beim Kreissportfest 1951 wurden tatsäch lich einige leichtathietische Kreismeistertitel von Fußballern errungen. Entwicklung der Vereinsund Mannschaftstärke im NFV Kreis Soltau 26.3.1946 3 Vereine 1947 7Vereine l6Herrenund8iugend 1948 10 Vereine 22 Herrenmannschaften 1949 12 Vereine 26 Herren und 36 Jugend 1950 15 Vereine 34 Herren und 42 Jugend 1951 15 Vereine 79 Mannschaften 1952 16 Vereine 100 Mannschaften 1953 15 Vereine 36 Herren und 36 Jugend 1954 15 Vereine 36 Herren und 36 Jugend 1955 14 Vereine 32 Herren und 36 Jugend 1956 14 Vereine 40 Herren und 25 Jugend

Seite 22

Die Anfangsjahre des NFV-Kreises Fallingbostel Der NFV-Kreis Fallingbostel wurde zwar erst 1947 gegründet, doch war er faktisch als „Fachschaft Fußball“ schon am 6.7.1946 mit der Konstituierung des „Sportkreises“ Fal lingbostel aus der Taufe gehoben. Bereits im Herbst 1945 hatten die ersten wiedergegründeten Sport-Klubs - 5V Fal Iingbostel, TuS Wairode (später wieder ‘Germania‘), MTVS Schwarmstedt und SV Hodenhagen - Fußballspiele ausgetra gen. Die Walsroder Kicker spielten gleich wieder in der Bezirksklasse. Ab Herbst 1946 liefen mit den 1946 genehmigten Vereinen 5V Bomlitz, SVN Düshorn und TSV schon Punktspiele in zwei Kreisklas sen. Kreismeister der 1. Kreisklasse im ersten Spieljahr 1946/47 wurde der TSV Dorfmark. Übrigens hatten die Dorfmarker Sportler erst kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, nämlich am 21.1.1939 im Ver einsprotokoll vermerkt, „daß sich nunmehr eine Fußballmannschaft gebildet hat“. Noch im ersten Kriegsjahr hatte der Verein seine erste Fußball-Jugendmannschaft auf gestellt. Mittelpunkt allen Fußball-Geschehens und Macher aller Kreisfußballinstanzen der unmittelbaren Nachkriegszeit war Sieg fried Jünemann, der als Vorsitzender der Fachsparte Fußball im Sportbund Fallingbo stel gleichzeitig Spielausschußobmann, Spruchkammervorsitzender (später Sport gericht), Schiedsrichterobmann, Schriftfüh rer, Kassierer und Paßstellen-Leiter in einer Person war. Fast legendär ist die Unkompli ziertheit dieser Persönlichkeit, die bei allem Widerwillen gegen Bürokratie auch noch am Morgen des Spieltages Spielberechti gungen durch die Ausgabe von Spielerpäs sen erteilte. Als sich im Sommer 1947 der NFV-Kreisver band Fallingbostel konstituierte, wurde Siegfried Jünemann zum 1. Vorsitzender gewählt. Er hatte zunächst bis auf den Vor sitz der Spruchkammer, den Fritz Weigel vom TuS Walsrode übernahm, auch alle wei teren Funktionen inne. 1948 übernahm Conrad Stökl, ein damals über die Kreisgrenzen hinaus bekannter Referee, das Amt des Schiedsrichterobmanns. Wie in Soltau waren auch im Kreis Falling bostel die ersten Aufbaujahre personell außerordentlich unruhig. 1949 wurde bei Neuwahlen zum NFV-Kreisvorstand Oskar Lühmann (M1V -) 1. Vorsitzender, seine Vereinskameraden Heinrich Peters Kassierer wie Schriftführer und Lorenz Raeder Spielausschußobmann. Konrad Stökl (5V Germania Walsrode) fun gierte nun als Schiedsrichterobmann, Her mann Hampe (VfB Walsrode) als Jugendlei ter und Wilhelm Wohlers (TSV ) als Spruch kammervorsitzender. 1950 wieder großes Stühlerücken: Otto Göbel wurde zum Spruchkammervorsitzen den und Lorenz Raeder zum Schriftführer gewählt. Gleichzeitig wurde die Position des Spielausschußobmanns im NFV-Kreis vorstand mit Helmut Ahrens neu besetzt. 1951 wurde Wilhelm Wohlers 1. Vorsitzen der, Willi Michaelis 2. Vorsitzender, August Wildung Kassenwart und Alfred Führer Schiedsrichterobmann. 1952 gab Heinz Schumacher sein erstes kurzes Debüt als 2. Vorsitzender. 1953 besetzten wieder neue Männer wichti ge Funktionen im NFV-Kreis Fallingbostel. 1. Vorsitzender wurde nun Georg Lantzke aus Rethem, 2. Vorsitzender Bernhard Blecken, Spielausschußobmann Oskar Her rendorf, Jugendobmann Heinz Hoffmeyer und Schriftführer Oskar Kuhr. Kassenwart blieb August Wildung und Sportgerichts vorsitzender (bis 1959) Otto Göbel. 1954 wurde Karl Koch neuer Spielausschußob mann. In dieser Besetzung wurde der Vorstand 1955, 1956, 1957 und 1958 einstimmig wie dergewählt. 1956 übernahm Georg Lantzke die neu eingerichtete Funktion des Kreis 1 eh rwa rts. Trotz dieser personellen Unruhe - in ebenso unruhigen Zeiten - entwickelte sich der NFV-Kreis Fallingbostel in seinem ersten Jahrzehnt gut. Zwar war die Kassenlage angespannt und Kassenwart Wildung mahnte zum „sparsamen Wfrtschaften, (das, d.V) erforderlich ... und selbstverständli che Pflicht sei, um eine gesunde Geschäftsführung zu gewährlei sten “, doch berichteten die gerade lizensierten Zeitungen von Hochbetrieb bei den

Seite 23

ABSCHRIFT Sportausschuß Niedersachsen Sparte: Fußball Hannover - Limmer, 27.8. 1946, Postfach 1 Den Herren Bezirks- und Kreisfußballspartenleitern Liebe Sportkameraden! Die Punktspielserie 1946/47 steht vor der Tür. Wir haben uns am 73. 8. 1946 in Hannover unsere neuen Sportgesetze geschaffen. Diese sind nunmehr auch für die Zukunft genaue stens zu beachten. Hier sollen noch einmal einige allgemeine Fragen beantwortet werden: Finanzwesen: Die Kreise erhalten die 5%ige Abgabe von allen Punktspielen der Kreisligastaffeln p.p. Bei Freundschaftsspielen soll vorerst die 5%ige Abgabe fortfallen. Irgendwelche Nennge bühren oder Kopfsteuern sollen für die Fußballsparte nicht erhoben werden. Schiedsrichterwesen: Außer ihren Eisenbahn-, notfalls Übernachtungskosten, sollen den Schiedsrichtern an Spe sen gewährt werden: Oberligaspiele 5.— RM Bezirks- und Kreisligaspiele 3.— RM untere Mannschaften 1.— RM Straßenbahngelder innerhalb eines Stadtgebietes werden nicht vergütet. Bei Benutzung eines eigenen Fahrrades oder Kraftwagens ist ein Kilometergeld von -,10 RM. je km zu ver güten. Gerichtsbarkeit: Lt. Spartenordnung beträgt die Protestgebühr 50.—RM. Wird ein Urteil der Kreisspartenlei tung angezweifelt, kann als zweite und letzte Instanz der Bezirk angerufen werden. Eben so wird verfahren, wenn der Bezirk ein Urteil gefällt hat. Hier ist als zweite und letzte Instanz das Gebiet zuständig. Spielerpässe: Die Vereine sind für genaue und saubere Beschriftung der Pässe verantwortlich. Zur Ertei lung der Spielerlaubnis sind die jeweiligen Kreisfußball-Spartenleiter zuständig. Die Pässe müssen mit Stempel und Unterschrift des Kreisfußballspartenleiters versehen sein. Die Ver eine haben vor Beginn der Punktspiele ihre gesamten aktiven Fußballspieler in vierfacher Ausfertigung zu melden und zwar: 7.) Vor- und Zuname 2.) Geburtsdatum 3.) Wohnung 1 Exemplar behält der Kreis, 7 ist dem Bezirk und 2 Exemplare dem Gebiet einzureichen. Die Sperrfristen unserer Spartenordnung gelten für die gesamte britische Zone. Wechselt ein Spieler aus Hamburg oder Westdeutschland zu uns, muß über den dortigen Kreis Rück frage gehalten werden, wie auch seitens des früheren Vereins eine Freigabebescheinigung beigefügt sein muß. In all diesen Fällen wird die Spielerlaubnis nur vom Gebiet erteilt. Genauso ist bei Spielern aus anderen Besatzungszonene zu verfahren. Aus der Kriegsgefan genschaft entlassene Fußballer sind sofort spielberechtigt. Hier erteilt der Kreis die Spieler laubnis. gez. Karl Laue

Seite 24 regulären Punktspielen der Spielserie 1949/50. Ein Bezirksklassen-Lokal-Derby zwischen ‘Germania‘ Walsrode und dem 5V Fallingbostel hatte vor fast 800 fuß ballbegeisterten Zuschauern die Saison er öffnet, und in der Kreisklasse lieferten sich die Vereine SG -Cordingen, 5V Bomlitz, TSV Dorfmark, SVN Düshorn, 5V ‘Grün-Weiß‘ Hodenhagen, 5V Oerb ke, MTSV Schwarmstedt, SG Uetzingen Honerdingen und VfB Walsrode spannen de Begegnungen. In der A-Klasse waren der TSV Ahlden, 5V Torador Bierde, 5V Bothmer-Norddrebber, SVN Buchholz, MTV Eikeloh-Hademstorf, 5V Essel, 5V -Büchten und zeitweise der 5V Groß-Eilstorf vertreten. 5V ‘Viktoria‘ Rethem, 5V ‘Vorwärts‘ Hülsen und 5V Groß-Häuslingen spielten im Kreis Verden. Das Spiel um den Kreismeistertitel für das Spieljahr 1949/50, das der VfB 48 Walsrode mit 2:0 Toren in der zweiten Halbzeit gegen die 1. Herrenmannschaft des 5V ‘Grün-Weiß‘ Hodenhagen für sich ent schied, sahen im Walsroder Germanen-Sta dion über 1000 Zuschauer. Dänische Gäste spielten 1953 beim SC Schwarmstedt und schwedische Fußballer bei ‘Germania‘ Walsrode. 1956 holte die 5V Bomlitz 1 den Bezirksmeistertitel. 33 Jugend- und 30 Knabenmannschaften beteiligten sich an der Spielserie 1950/51, im folgenden Jahr kamen weitere 18 Junioren gruppen hinzu. 1952/53 gab es im Jugendbereich wieder drei Staffeln, und eine Alt- Herren-Klasse A spielte mit 15 Vereinen. 1954 vertrat der NFV-Kreisverband Falling bostel 23 fußballspielende Vereine und 3.190 Mitglieder, davon 1.118 Jugendliche. 1955 schloß sich der 5V Kirchboitzen und wenig später der 5V Eintracht Ostenholz dem NFV-Kreisverband an, und es wurde beschlossen, die Kreisklasse künftig in zwei Staffeln mit je neun Mannschaften spielen zu lassen. Bei all diesen Spielen ging es vor allem um den ‘Spaß an der Freude‘. Vor den Delegier ten des ordentlichen Kreistages am 11.6.1955 in Fallingbostel wandte sich La ntzke „zunächst an alle Vereine, deren Blü tenträume nicht gereift sind. Ihnen darf ich sagen: Die Teilnahme am sportlichen Tun und Erleben allein schon bedeutet die Erfüllung unse res sportlichen Strebens, vor allem dann, wenn wir auf unserem sportli chen Wege immer den sauberen und fairen gegangen sind.“ An der Sportmoral hatten auch die Falling bosteler Kicker in den ersten Nachkriegsjah ren zu arbeiten. Anfang der 50er Jahre bes serte sich die Disziplin auf dem Felde. Tagte das Sportgericht 1951/52 in zehn Sitzungen, 1952/53 in sieben Sitzungen mit 47 Bestra fungen, so mußten 1954/55 nur 18 Verfah ren in vier Sitzungen abgewickelt werden. Erste Ehrungen für „fairste Mannschaften“ wurden ausgesprochen - 1954 wurde beispielsweise der 5V Buchholz ausge zeichnet - und 1957 konnte festgestellt wer den: „Die Unsportlichkeit auf dem Spielfelde hatte erheblich nachgelassen. Das Benehmen war besser gewor den.“ Ein „sehr heikles Problem“ war daneben, wie in der Jahreshauptversammlung am 29.5.1954 zum Ausdruck kam, auch die Betreuung der Jugend. Daß dieser Aufgabe „mehr Zeit und mehr Mühe zugewendet werden“ müsse, war zwar einhellige Mei nung, doch schienen Initiativen auf einem anderen Gebiet zwingender: Die Schieds richterfrage harrte der Lösung. Pfiffen 1952 wenig mehr als zwanzig Schiedrichter, von denen die meisten 1949 einen ersten Nachkriegs- Lehrgang absolviert hatten, insge samt 552 Spiele, so hatte der NFV-Kreis Fal lingbostel 1954 32 Schiedsrichter, 1955 wieder nur 27. 1956 war der Bestand auf 23 zurückgegangen. „An der Lage der Schiris sind die Ver eine selber schuld. Sie müssen sich nach geeigneten Kräften umsehen.“ Dies vermerkte ein Protokoll vom 29. 5.1954 über das Problem Nr. 1, das auch im zweiten Jahrzehnt der NFV-Kreisgeschichte Falling bostel - wie im Nachbarkreis Soltau auch - ungelöst blieb. Ein großen Schritt voran machte der Kreisvorstand des NFV jedoch am 12. 2.1956, als er anregte, „alle über 50 Jahre alten Sportkameraden ... zu einer losen Vereinigung“ unter dem Namen „Club der alten Her ren“ zusammenzuschließen. Diese Organi sation sollte bald mit ihren Alt-Herren- Pokalen über die Kreisgrenzen hinaus bekannt sein. Seite 25

Meister der Kreiskiasse: 1946/47: TSV Dorfmark 1947/48: 5V Fallingbostel 7 948/49: 5V Fallingbostel 1949/50: Vf B Walsrode 1950/51: 5V Bomlitz 1951/52: SC Schwarmstedt 1952/53: SVN Düshorn 1953/54: SG Uetzingen-Honerdingen 1954/55: MW Eickeloh-Hademstorf 1955/56: 5C Schwarmstedt Jugend meister: 1950/51: SG Benefeld-Cordingen 1952/53: SG Benefeld-Cordingen 7 953/54: Germania Walsrode Meister der A-Jugend: 1954/55: 5V Viktoria Rethem 1955/56: 5V Germania Walsrode Knabenmeister: 1950/51: VfB Walsrode 1952/53: SC Schwarmstedt Meister der Schüler: 1 954/55: SC Schwarmstedt

Seite 26

„Der Sport ist der Spieler der Seele auf dem Instrument des Leibes“ (Max Glende) - Das zweite Jahrzehnt des NFV-Kreis Soltau 1956-1966 Anfang der 50er Jahre war die Aufbauar beit im Fußballsport nahezu abgeschlossen. 1956 hatte sich der NFV-Kreisverband Soltau seit seiner Gründung mitgliedermäßig ver dreifacht und der ‘Großverschleiß‘ bei der Besetzung der verschiedenen Ämter im Kreisverbandsvorstand war Geschichte. Vor bei war aber auch „die Zeit, wo man froh war, für ein paar Pfennige ein Fußballspiel zu sehen“, so Max Glende in seiner Festansprache anläßlich des 10. Jahrestages der Gründung des NFV Kreis Soltau im Mai 1956. Die Bevölkerung hatte es mit dem „Wirtschafts wunder“ in fast allen Schichten zu gewis sem Wohlstand gebracht und ausschlagge bender noch: Laterne suchen. Eine Erscheinung der Nachkriegszeit, die insbesondere bei der Jugend Formen angenom men hat, die allen verantwortungs bewußten Personen Sorge bereitet.“ (Glende 1956) Vieles, was schon 1956 - und heute noch in viel größerem Umfange - als gegeben ange sehen wurde, war just unter Wagnissen, Opferbereitschaft und Engagement aufge baut worden. Die gerade noch improvisier ten, zarten Strukturen des Fußballs waren nun stabil und bis zur Mitte der 60er Jahre wuchs der Niedersächsische Fußballverband zur mächtigen, finanzkräftigen Organisa tion. „Die Gesinnung hat sich völlig verän dert, Egoisten und Materialisten gibt es heute wie Sand am Meer, Ideali sten kann man dagegen mit der

Vorstand des NFV-Kreises Soltau im Jahre 1956 stehend von links: Erich Schröder, Paul Grosser, Wilhelm Brockmann, Arthur Häussler, sitzend von links: Paul Heinze, Max Glende, Heinz Reinig

Seite 27

Toto-Lotto Zur finanziellen Potenz des Fußballs hatte nicht unwesentlich der Fußball-Toto bei getragen, der 1949 als Selbsthilfeorganisa tion des Sports in Niedersachsen aus der Taufe gehoben worden war. Das Konzept für das „Spiel für Millionen“ hatte Theo Künne, später viele Jahrzehnte Direktor und Prokuri.st bei Toto-Lotto, seinem Freund Karl Laue, Präsident des Niedersäch sischen Fußballverbandes, vorgeschlagen. Künne, seit April 1946 bei der englischen Militärregierung in Hannover als Dolmet scher tätig, war mit dem in England seit 1921 auf Fußballspiele bestehenden Wett system, das auch in Schweden seit 1934 und in der Schweiz seit 1937 existierte, vertraut. Hatte schon Bayern vor der Währungsre form den Fußball-Toto unter den Fittichen der Bayrischen Staatslotterie eingeführt, so bissen die Initiatoren bei den zuständigen Genehmigungsinstitutionen des Niedersächsischen Landtages auf Granit. Erst als in Hamburg Ende 1948 die erste Fußball-Toto wette gespielt wurde, und es ganz schnell zu rund 600 „schwarzen“ Annahmestellen in Niedersachsen kam, war ein erneuter Vorstoß Karl Laues erfolgreich. Das Startka pital freilich bestand aus gerade 3.000 DM. Wettannahmestellen wurden spontan von Sportkameraden ins Leben gerufen. Für Mitarbeiter des Totos gab es weder Anstel lungsverträge noch für die Wettbegeister ten eine Garantie der Wettscheinbeförde rung in die „Zentrale“, die sich in einem kargen Raum unter der Tribüne des von den Briten konfiszierten Eilenriedestadions befand. In den 50er Jahren entwickelte sich der Fuß balltoto sprunghaft zum ‘großen Renner‘ in Niedersachsen. Die erste Veranstaltung des Fußballtotos am 10.1.1949 setzte 47.532 DM um und schon im Dezember 1949 hatte man die Millionengrenze über schritten. 1950 wurden 42,8 Millionen DM umgesetzt, 1953 waren es mehr als 50 Mil lionen DM. Aufgrund der guten Resonanz gab es vom 24. Spieltag an Extra-Gewinn chancen für einen Eigenheim-Anteil, der in nicht geringem Umfange zur Überwindung der Wohnungsnot nach dem Zweiten Welt krieg beitrug. Der Fußballtoto unterstützte in den folgenden Jahren neben dem Sport eine ganze Reihe sozialpolitischer und kul tureller Einrichtungen, deren Förderung durch die öffentliche Hand überhaupt nicht möglich gewesen wäre. 1956 verschoben sich mit der Einführung des Zahlenlottos, das bald den niedersachsischen Wettmarkt beherrschte, die Dimensionen für den Toto, der - unter gemeinsamen Dach mit dem Lotto - in die Position des ‘kleinen Bruders‘ abrutschte. Dennoch blieb die Selbsthilfeor ganisation Fußballtoto am Ball und erspiel te allein im Jahr 1974, in dem sein 25jähriges Bestehen gefeiert werden konnte, zusammen mit dem Zahlenlotto, der Olym pialotterie und der Eigenheimwette rund 3,9 Milliarden DM. War mit der Schaffung des Totos Hauptthe ma auch im NFV-Kreis Soltau die Verteilung der Gelder, so war mit Toto-Lotto auch die Sportstättenförderung auf den Weg gebracht. Am 1.2.1954 hatte die konstitu ierende Sitzung des Sportstättenförde rungsausschusses beim Sportbund Soltau stattgefunden, dessen zukünftige Bedeu tung in Zusammenarbeit mit Kommune und Land hier kaum jemand voraussehen konnte. Mit der Arbeit des Ausschusses, der mit Heiner Minor und Willi Thiel aus zwei KSB- und mit Max Glende und Heinz Reinig aus zwei NFV-Vertretern gebildet wurde, brach nunmehr eine Zeit neuer finanzieller Dimensionen an. Die Zeit für Investitionen in den Sport war freilich reif. Der Sportstättenmangel war eklatant: bis Ende 1945 hatte der Kreis Sol tau gerade vier Sandplätze. Durch große Eigenleistungen der Vereine und Förderung verschiedener Stellen waren schließlich bis 1966 acht Rasen- und neun Grandplätze wie Vereinsheime beim TV ‘Jahn‘ Schnever dingen, MTV Soltau, 5V Soltau, der Sportvereinigung Schülern und dem MTV Bispingen geschaffen worden. Darü ber hinaus wurden Turn- und Sporthallen den Fußballern zugänglich gemacht, die gerade in den Wintermonaten weiteres Training und mit dem DFB Beschluß ab 1970 Hallen-Punktspiele ermöglichten. Die Stadt Soltau und die Gemeinde Munster hatten Repräsentativanlagen gebaut, die in der Größenordnung dieser Gemeinden im ganzen niedersächsischen Raum ihresglei chen suchten. Auch im Bereich der Übungsleitermit tel ging es spürbar aufwärts. Hatte das

Seite 28

Land Niedersachsen 1956 100.000 DM für Übungsleiter zur Verfügung gestellt, so waren es Ende des Jahrzehnts 400.000 DM und der LSB erhöhte durch eigene Mittel diesen Betrag auf 500.000 DM. Eine statt liche Summe, - gebraucht wurden freilich mehr als drei Millionen DM, wollte man alle Übungsleiter berücksichtigen. Trotz der positiven Entwicklung von Sport stätten und dem Augenmerk auf die Übungsleiter und ihre Qualifizierung ver einte der NFV Kreis Soltau in diesen zehn Jahren 1956 bis 1966 lange konstant 16 Ver eine und knapp siebzig Mannschaften. Begonnen hatte man 1956 nach dem Zusammenschluß von Eintracht lnsellWes seloh und 5V Wintermoor zu Nordring 14 Vereinen und 1.200 erwachsenen und 600 jugendlichen Mitgliedern. Bis 1966 stieg durch die Gründung des 5V Veersetal (1956), des Eisenbahner Sportvereins Soltau ( 1962), des TuS Steinbeck ( 1963), des Eisenbahner Sportvereins Munster (1964) und der Spielgemeinschaft Win termoor ( 1968) die Zahl der Vereine auf 19 mit 78 Mannschaften. Sie alle spielten bis 1964 in einer weitge hend unverändert gebliebenen Klassenein teilung in Niedersachsen. Unter zwei Ama teur-Oberligen rangierte eine Amateur-Liga in acht Staffeln, die seit 1956 ihren Sportbe trieb in Regie der Bezirke abwickelte. Nach langer Diskussion gab es 1964 die einteilige Landesliga als oberste Spielklasse, unter der vier Verbandsligen spielten. Als spielerische Höhepunkte dieses Jahr zehnts hatte der Kreis Soltau wiederholt Bundesligamannschaften zu Gast. Auch ein Länderpokalspiel zwischen Niedersachsen und Bremen fand im Soltauer Hindenburgstadion statt. Das 1962 erstmals ausgetra gene Internationale Pfingstjugendtur nier der SV Munster fand immer mehr Beachtung. Im Vorstand des NFV-Kreises Soltau gab es zwischen 1955 und 1961 nur wenige Ver änderungen. Unter anderem gab Paul Hein ze seine Aufgabe als 2. Vorsitzender an Ernst Wesseloh ab, und Arthur Häussler übernahm das Amt des Sportgerichtsvor sitzenden. Neuer Spielausschußvorsitzender wurde zwischenzeitlich Helmut Könitz, der wiederum von Erich Brockmann abgelöst wurde. Zum 16. Kreisverbandstag am 27. Mai 1961 in Wietzendorf glich der NFV sein Geschäftsjahr dem Kalenderjahr an und Max Glende mußte bei seiner Wiederwahl zum Vorsitzenden 26 Stimmenthaltungen hinnehmen. 1963 wurde Bruno Dander Schriftführer und Walter Siebert Kreislehr wart im NFV-Kreisvorstand Soltau. Zum Spielausschußobmann wurde 1965 Franz Gutzeit gewählt, der diese Funktion bis zur Fusion der Altkreise innehatte. Internationales Pfingstjugendtur niet der Spielver einigung Munster

Internationales Pfingstjugendturnier der Spielvereinigung Munster 1967

Seite 29

Das zweite Jahrzehnt im NFV-Kreis Fallingbostel — 1957 -1 967 „Vor zwölf Jahren hatten sich an der Weltmeisterschaft der Fußballer nur 30 Länder beteiligt. Heute sind es bereits 67 Länder. Die Idee des Spie les sollte auf alle Völker übergreifen. Der Sport ist eine völkerverbindende Idee. Wenn der Staat Gelder für eine Bundeswehr hat, sollte er erst recht für den Sport etwas übrig haben.“ (Georg Lantzke, 1958) Engagierte Worte, die der 1. Vorsitzende anläßlich der Jahreshauptversammlung des NFV-Kreises Fallingbostel 1958 gelassen aus sprach - dies angesichts der damals ange strebten Atombewaffnung des jungen westdeutschen Staates, der mit seiner Gren ze zur DDR unmittelbarer Schauplatz des ‘Kalten Krieges‘ der Supermächte USA und UdSSR war! Im Sport jedoch gab es Berührungspunkte zwischen den Brüdern und Schwestern diesseits und jenseits des ‘Eisernen Vorhanges‘. Auch die Fallingbo steler Kicker sprachen bei ihren Arbeitsta gungen im Juni 1960 über den Sportverkehr mit der „Ostzone-DDR“ und beschlossen, „über die Abzeichen und Embieme hinweg zusehen. Im Interesse des Sportes sei dies wünschenswert. Die Spalterflagge dürfe aber nicht geduldet werden.“ Im Gegensatz zu den großen Sturmböen zwischen Ost und West auf politischer Bühne bewegte sich das Führungsgremium des NFV-Kreisverbandes Fallingbostel in ruhigen Wassern. Unter Leitung eines seit 1953 im wesentlichen konsolidierten Vor standes war man 1957 ins zweite Jahr zehnt der Verbandsgeschichte gegangen. 1. Vorsitzender und Lehrwart war Georg Lantzke, 2. Vorsitzender Bernhard Blecken, Spielausschußobmann Karl Koch, Jugendobmann Heinz Hoffmeyer, Schriftführer und Pressewart Oskar Kuhr, Schiedsrichterobmann Alfred Führer und Sportgerichts vorsitzender Otto Göbel. Auch die Beset zungen der Jugend-, Spiel- und Schiedrichterausschüsse wurden bestätigt. Als neuem Kassenwart schenkten die Dele gierten 1957 Walter Nitschke das Vertrauen. Zur Jahreshauptversammlung am 12. 7.1959 veränderte sich die Spitze des NFV Kreisvor standes in drei Positionen: Hans Kusch wurde mit großer Mehrheit zum 2. Vorsit zenden gewählt, Hans-Hubert Baumann übernahm den vorher in Personalunion mit dem 1. Vorsitz geführten Lehrausschuß, und Helmut Ahrens setzte sich mit 69 Stimmen gegen drei weitere Mitbewerber bei der Wahl zum Sportgerichtvorsitzenden durch. Vorstand des NFV Kreises Fallingbo stel im November 1959 Am 12. 11. 1959 legte der sieben Jahre als 1. Vorsitzende tätige Georg Lantzke aus beruflichen Gründen sein Amt nieder. Georg Lantzke, dem künftigen Rektor der Schule in Wietzendorf, dankte Alfred Füh rer im Namen des Vorstandes und betonte

Vorstand des NFV Kreises Fallingbostel im November 1959 stehend von links: Heinz Hoffmeyer, Hubert Baumann, Karl Koch, Helmut Ahrens, Alfred Führer sitzend von links: Hans Kusch, Oskar Kuhr, Georg Lantzke, Walter Nitschke

Seite 30

„das menschliche Verständnis, die saubere, sportliche Art des Sportka mera den Georg Lantzke, das die Zusammenarbeit habe zur Freude werden lassen.“ Ära Heinz Schumacher Kommissarisch übernahm der stellvertreten de Vorsitzende Hans Kusch die Geschäfte des 1. Vorsitzenden bis zum Kreistag am 3.7. 1960, bei dem Heinz Schumacher mit 52 Stimmen knapp vor Hans Kusch mit 50 Stimmen zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde. Damit begann die Ära Schumacher, die bis zur Fusion mit dem NFV-Kreis Soltau 1979 dauern sollte. Hans Kusch wurde ein stimmig zum 2. Vorsitzenden wiederge wählt. Alle weiteren Vorstandsmitglieder erhielten überwiegend einstimmig das Ver trauen der Delegierten, die auch Werner Lenk als Jugendobmann bestätigten, und als neuen Pressewart Friedrich Malss wähl ten. 1961 wurde der langjährige Schriftfüh rer Oskar Kuhr (TSV Groß Häuslingen) durch Heinrich Schönberger (SC Schwarmstedt) a bge läst. Beim NFV-Kreistag in Rethem am 20.7.1963 erfolgten wieder mehrere Umbesetzungen im Vorstand: Der bisherige Spielaus schußobmann Karl Koch wurde Jugendob mann, Alfred Führer - bis dato Schiedsrich terobmann - wurde Spielausschußobmann und der bisherige Schriftführer Heinrich Schönberger Schiedsrichterobmann. Claus Hermes wurde von den Delegierten zum Schriftführer gewählt. Beim Kreisfußballtag am 25.7. 1964 in Wals rode kam mit Helmut Pilgrim ein neuer Mann in den Vorstand. Pilgrim löste Spiel ausschußobmann Alfred Führer ab, der nach l3jähriger Tätigkeit im Vorstand auf eine Wiederwahl verzichtete. Pilgrim blieb ununterbrochen bis heute in dieser Funkti on, für die er 1995 mit der Goldenen Ehren nadel des LSB ausgezeichnet wurde. 1965 und 1966 wurde der Vorstand einstim mig wiedergewählt. Nur die Aufgaben des Schriftführers, die Schatzmeister Waltet Nitschke am 10.7.1965 kommissarisch über nommen hatte, oblagen ab Anfang 1966 Werner Strube (SG Benefeld-Cordingen) und der bisherige Sportgerichtvorsitzende Helmut Ahrens, der aus beruflichen Gründen 1966 nicht mehr zur Wahl antrat, wurde durch Alfred Führer ersetzt. Das spielerische Können der im NFV-Kreis verband zusammengeschlossenen Vereine und die Zahl der Fußballbegeisterten selbst steigerte sich in diesen Jahren konti nuierlich. Am Spielbetrieb des NFV-Kreises Fallingbostel nahmen 1957 22 Vereine teil. 1958 konnten 3.130 Mitglieder gezählt wer den, 1959 24 Vereine zuzüglich zweier Gastvereine - dem TSV Westen, der in der 1. Kreisklasse in Fallingbostel mitspielte, wie die Jugend des VfL Visselhövede. 1960 spiel ten 103 Mannschaften und der Verband zählte 3.324 Mitglieder. Am Spielbetrieb 1961/62 beteiligten sich zwölf A-Jugend, vier B-Jugend, 19 Schüler und fünf Knabenmannschaften. 1962 wies die Mitgliederer hebung 3.498 Erwachsene, davon 941 Jugendliche aus, womit der Fachverband Fußball mehr als die Hälfte der 5.420 im Kreissportbund Fallingbostel zusammenge schlossenen Mitglieder stellte. Im Spieljahr 1963/64 lagen Meldungen von 54 Herrenund 50 Jugendmannschaften vor, und 1965 wurde der Krelinger Sportverein in den NFV aufgenommen. Damit die „Spieler und Funktionäre sich näher gebracht“ werden, wurde seitens des Vorstandes besonderer Wert auf Arbeitsta gungen gelegt. „Die Frucht der Arbeitstagungen kommt uns allen zu Gute. Ihr habt es selber in der Hand, alles zu bestim men“, heißt es im Protokoll der Jahreshauptver sammlung am 3.7.1960. Seit 1957 wurde auch versucht, die eigentliche Lehrarbeit weiter auszubauen. Neben Schiedsrichterund Jugendleitertagungen wurden Übungs leiter der Herrenmannschaften zu Wochen endlehrgängen zusammengezogen. Mit Lehrwart Baumann hoffte man auf eine Intensivierung der Lehrarbeit. Daß die Beteiligung an den Qualifikationsmaßnah men „nichtsehrerfreulich“war, die Vereine den Lehrwart kaum anforderten, und auch ein Grundlehrgang für Übungsleiter in Bar singhausen hatte nicht besetzt werden kön nen, berichtete der Lehrwart nach einem Jahr Tätigkeit und mutmaßte, daß es sich wahrscheinlich noch nicht unter allen Vereinen herum-

Seite 31

gesprochen hatte, daß es im Kreisverband einen Lehrwart gibt.“ Dennoch war ein Aufschwung im Sportbe trieb zu verzeichnen. Auch verbesserte sich - wenn auch manche Jahre mit Einschränkun gen - die finanzielle Lage. Die Jahres hauptversammlung des NFV-Kreises Falling bostel am 12.7.1959 in Walsrode stellte fest: „Im Kreis stehen wir finanziell nicht schlecht.“ Doch wartete der Kreisverband oft lange auf Abrechnungen und Nachweise über ver brauchte Gelder der Vereine. Die notwendi gen Verwaltungsarbeiten stießen dort auf wenig Gegenliebe. Hatte 1955 festgestellt werden müssen, daß die Arbeit durch den schleppen den Eingang von Meldungen ausser ordentlich erschwert (wurde, d. V), sodass nicht allein laufend gemahnt werden muß, sondern teilweise auch die Vereine selbst, wie z. 8. bei der Ausschüttung der Mannschaftsgel der, den Schaden tragen müssen.“ Nach diesen Erfahrungen wurden in den folgenden Jahren die Meldebögen zu großzügig ausgefüllt, und nicht wenige Knaben-, Jugend- und auch zweite Mann schaften kurz nach Anlaufen der neuen Spielzeit von den Vereinen zurückgezogen. „Man spekuliere hier offenbar auf Totomit tel“ schlußfolgerte der Vorstand und hielt am 18.11.1959 ausdrücklich fest: „Zurück gezogene Mannschaften können aber nicht mit Toto-Mitteln bedacht werden.“ 7.409 DM überwies der NFV an Mann schaftsgeldern und Vereinsauschüttungen beispielsweise 1964 zur Verteilung an die Vereine. Am 26.6.1965 beschloß der Ver bandstag in Barsinghausen die Erhöhung der Meldegelder, die in der laufenden Serie umgesetzt wurden: 1. Herren 30 DM, untere und alte Herren je 6 DM, Jugend, Schüler und Knaben je 3 DM. Der Sportstättenförderungsausschuß unter stützte Bau- und Renovierungsprojekte der Vereine nach Kräften: 1964 z. B. verteilte er 9.600 DM auf sieben Vereine - keine großen Summen, aber Hilfestellungen. Schließlich hatten nicht alle das Glück, so günstig wie der 5V Eintracht Ostenholz - so vermerkte das Kreisvorstandsprotokoll vom 78.4. 7959 - einen Sportplatz zu erwerben: „Pro qm 0,08 DM“ „Unsere Jugend hatte durch den grossen Erfolg bei den Felix-Linnemann-Spielen ge zeigt, daß sie gut beraten und be treut worden sei.“ Die A-Auswahl-Jugend hatte 1957 den Pokal erkämpft, der nach dem damals jüngst verstorbenen Sportler und langjähri gen DFB-Vorsitzenden Felix Linnemann benannt worden war. Trotz dieses herausra genden Erfolges war die Jugendarbeit des NFV-Kreises jedoch nicht durchweg pro blemlos. Als Vorsitzende, Jugendleiter und Fußballfachwarte der Vereine sich am 16. 6.1960 zur Arbeitstagung versammelten, führte Jugendleiter Hoffmeyer aus: „Selbstverständlich müssen wir zuge ben, daß in der Jugendarbeit nicht alles zum Besten steht. ... Das Ver ständnis und die Mithilfe der Vereine läßt sehr zu wünschen übrig. Auch das Verständnis der Vereine untereinander ist nicht das Beste. Hierunter leidet naturgemäß auch der Spielbetrieb. Das gute Einver nehmen der Vereine untereinander ist aber der wichtigste Faktor in der Jugendarbeit.“ Den Vereinen wurde - auch in den folgen den Jahren - immer wieder ans Herz gelegt, Lehrgänge zu beschicken und Nachwuchsfunktionäre heranzubilden. Heinz Schuma cher rief beim Kreistag 1961 den Delegier ten ins Bewußtsein, daß sich „kein Verein aufDauer halten könne, wenn er sich nicht rechtzeitig und intensiv um die Jugend kümmere“. Manche der Sportclubs hatten die Zeichen der Zeit erkannt und verfügten über Män ner, die die Jugend nach Kräften förderten. Die ersten im Kreis Fallingbostel überreich ten Jugendleiterehrennadeln wurden bei der Jahreshauptversammlung 8.7.1961 in Silber an Oskar Herrendorf (SC Schwarm stedt) und in Bronze an Werner Lenk (‘Ger mania‘ Walsrode), Hans Menches (‘Germa nia‘ Walsrode), Horst Waschowski (SG Benefeld-Cordingen) sowie an Helmut Mey ermann (SG Uetzingen-Honerdingen) über reicht. Sie alle wurden für außerordentliche Verdienste in der Jugendarbeit geehrt, und hatten u. a. Maßnahmen wie beispielsweise die alljährlich seit 1958 von Kreisportbund durchgeführte Jugendpflegefahrt nach Holzminden unterstützt.

Seite 32

Trotz guter Ansätze in der Jugendarbeit litt der Spielbetrieb aber immer wieder darun ter, daß viele Vereine alljährlich Aufstel lungsschwierigkeiten für die A- und B-Klas sen hatten. Ab dem Spieljahr 1964/65 wurde dieser Tatsache Rechnung getragen, und die Spiele um die Meisterschaft der Fußballjugend nur noch in einer Jugendklasse mit zwei Staffeln - der Böhme- und Allerstaffel - durchgeführt. Die Spieler der ]ugendmannschaften hatten indes seit dem Spieljahr 1960/61 mit einem Gesundheits-Pass ausgestattet, d.h. sportärztlich untersucht zu sein. Die grundsätzliche Berechtigung des Gesund heitspasses wurde von niemandem in Abre de gestellt, da die bei einem Großteil der untersuchten jungen Menschen festgestell ten Schäden am Skelett- oder Herz-Kreis laufsystem die alarmierende Bilanz des Gesundheitszustandes der Jugend unterstri chen. Umstritten war die Ausstellung der Gesundheits-Pässe allerdings wegen der Probleme in der praktischen Durchführung, stellte sich doch u.a. bald heraus, daß in manchen Orten kein Arzt zu finden war, der die Untersuchung durchführen konnte Der Tag des Herrn und die Kicker Thema einiger Sitzungen dieser Zeit war auch das Verhältnis zwischen Kirche und Sport. Auslöser der Diskussion war ein Kir chentagsbeschluß des Jahres 1960, der emp fahl, Feier- und Festtage vom Spielbetrieb freizuhalten, und sonntags in der Zeit von 7.00 - 11.00 Uhr Uhr Spielruhe einzuhalten. „Streit soll natürlich vermieden werden“, war die Auffassung der Kicker in Fallingbo stel, doch gab Vorsitzender Heinz Schuma cher zu Protokoll: „Wenn die Jugend Sonntags nicht spielt, sind von den elf Jungen auch keine zehn in der Kirche. Sie soll Sportplätze bauen. Nicht immer sind wir die Schuldigen.“ Weil man das Verhältnis Sport und Kirche aber nicht trüben wollte, beschloß die Jah reshauptversammlung am 8.7.1961 :“Kirch liche Feiertage werden freigelassen.“ Die Sportmoral besserte sich. Die Feldver weise hatten sich im Spieljahr 1960/61 auf 30 gegenüber 72 noch im Vorjahr verrin gert. Mit freudigem Erstaunen nahmen die Delegierten 1963 den Bericht des Sportge richtsvorsitzenden Helmut Ahrens entge gen, der auf nur vier Strafverfahren ver wies. Auch 1965 waren beim Sportgericht nur sieben Verfahren anhängig. Nach wie vor desoltat war die Schieds richtersituation. Obmann Alfred Führer konnte 1957 gerade einen Bestand von 27 Schiedsrichtern verzeichnen. Zu Jahresbe ginn 1964 standen bei 108 spielenden Mannschaften 43 Schiedsrichter zur Verfü gung, Mitte des Jahres sogar nur 37, bei 11 Anwärtermeldungen. Die Belastung der einzelnen Schiedsrichter war enorm. Von beispielsweise 642 Spielen im Spieljahr 1960/61 hatte Horst Ostmann 45, Dieter För ster 40 und Helmut Pilgrim 39 Begegnun gen geleitet. Dabei hatten die Jugend-, Knaben- und Schülerspiele oft nicht von neutralen Schiedsrichtern besetzt werden können. Auch der Empfehlung des DFB aus dem Jahre 1959, zur Leitung von Jugendund Schülerspielen Jungschiedsrichter aus zubilden, war kaum entsprochen worden. Zum Kreisverbandstag 1964 bat Schiedsrich terobmann Schönberger die Vereine ein dringlich: „Gewährleistet durch die Meldung von qualifizierten Anwärtern die Aufrechterhaltung des Spielver kehrs! Helft als Verantwortliche der Vereine, daß uns als Schiedsrichter nicht durch Überlastung die Begei sterung an unserem Amt genommen wird! ... Noch, so möchte ich mit Nachdruck betonen, handeln wir Schiedsrichter nach dem Motto: Solange der Fußball des Spieles wegen gespielt und der Kamerad schaft wegen gepflegt wird, solange wollen wir Schiedsrichter ihm die nen!“ Die Alt-Herren-Pokalturniere Ein Höhepunkt im Fußballgeschehen des Kreises Fallingbostel waren die Alt-Herren Turniere, dessen Initiator der Sportjournalist Friedrich Malss war. Der - denkwürdig - pro tokollierte Beginn der über 20 Jahre durch geführten Alt-Herren-Kreispokalturniere des NFV-Kreises Fallingbostel lautet: „Kamerad Malss führte aus: 30 Verei ne sind eingeladen. SV Germania

Seite 33

unterstützt rege. Der 8. Juni 1958 sei für die Teilnehmer Meldeschluss. Auslosung erfolgt später. Der Schirmherr ist der stellvertretende Bürgermeister Sievers Walsrode. Ausserdem hat Herr Sievers 20,- DM gestiftet. Es werden Preise gesam melt und in der Pause verlost. TSV Verden - 5V Germania älteste Seme ster nehmen am Turnier teil. Club der alten Herren soll erstmalig in Erscheinung treten. Die Lautspre cheranlage wird kostenlos gestellt. Es soll ein Wanderpokal ausgespielt werden, der jedes Jahr neu ausge spielt wird. Der Überschuss soll dem Aussiedlerprogramm zur Verfügung gestellt werden. Der Pokal wird vom Kreis gestiftet ... Eine Urkunde soll jede Mannschaft erhalten... Friedrich Maiss, damals Redakteur der ‘Han noverschen Presse‘ und später Pressewart des NFV und KSB Fallingbostel, war Gast der Kreisvorstandssitzung am 19.5. 1958 und erstattete hier Bericht über den Stand der Vorbereitungen des ersten, für den 22. 6. 1958 geplanten Alt-Herren-Pokaltur niers in Walsrode. Dieses ‘Fest der Alten‘ zählte bald zu den schönsten und beliebtesten Sportveranstal tungen des NFV-Kreisverbandes Fallingbo stel. Als am 2. August 1959 in Walsrode das zwei te Alt-Herren-Pokalturnier stattfand, war Schirmherr der Spiele Landrat Dr. Nedden riep, früher selbst Fußballer. „Kaiser“ Karl Laue vom Niedersächsischen Landesverband bewilligte für den Hauptgewinner einen achttägigen, kostenlosen Aufenthalt in Bar singhausen. Das Fußball-Turnier wurde in zwei Gruppen gespielt. „Teilnehmer: alle Spieler, die vor dem 2. 8. 7929 geboren sind. Der Nachmittag wird gekrönt von einem Spiel der ganz Alten!“ In den Spielpausen wurden die gestifteten Preise verlost und der Abend klang mit gemütlichem Beisammensein aus. Das dritte Alt-Herren-Turnier im Grünenthal fand am 7. August 1960 statt. Auch der VfL Visselhövede wollte sich anmelden, doch die Kreisorganisation beschloß: „Es ist und bleibt ein Kreisturnier. Vereine aus Nachbarkreisen ableh nen.“ Alle Vereine stimmten zu. Wieder waren schon im Vorfeld viele Ehrenpreise gestiftet worden. Der Reinerlös kam den bei der Jah reshauptversammlung ausgelosten Jugendmannschaften zugute und den Vereinen wurde erstmalig empfohlen, diesen Tag spielfrei zu halten. Das Turnier, so konnte Friedrich Maiss mit Recht schon bei der Jahreshauptversamm lung des NFV-Kreisverbandes am 8. 7. 1967 sagen, hatte sich „zu einem großen sportli chen Ereignis entwickelt“. Im Namen der Delegierten bat die Jahreshauptversamm lung den anwesenden Landrat Neddenriep, den Kreisausschuß dahingehend „zu beein flussen“, dem Antrag auf Beihilfe für das Alt-Herren-Kreipokalturnier stattzugeben. Weiter erklärte sich Dr. Nedderiep auf Anfrage Göbels bereit, bei den ‘ganz Alten‘ eine Halbzeit mitzuspielen. Für das nächste, am 30. 7.1961 angesetzte Alt-Herren-Kreispokalturnier einigte man sich bezüglich der Spielberechtigung auf folgenden veränderten Modus: Gründsätz ich mußten die Spieler 30 Jahre alt sein. Zwei Spieler zwischen 25 und 30 Jahren konnten eingesetzt werden, wenn sie nicht in Herrenmannschaften gespielt hatten. Spieler von 1. Herrenmannschaften, die nicht wenigstens 35 Jahre alt waten, waren nicht teilnahmeberechtigt. Erstmalig wurde anläßlich des Turniers am 30. Juli 1961 innerhalb des Kreises Spielvetbot für Her ren- und Jugendmannschaften erlassen. Zwölf Alt-Herren-Mannschaften und meh rere Auswahlmannschaften beteiligten sich am nächsten Turnier am 29.7. 1962, das wie immer als Rahmenprogramm eine riesige Tombola hatte, deren Erlös der sportlichen Jugendarbeit zugute kam. Der Heidebezirk hatte das Turnier durch die Stiftung eines Preises unterstützt und Landrat Neddenriep nahm die Verlosung der Mannschaften vor, die von dem Reinerlös des Turniers einen Zuschuß erhalten sollten: die Jugendmann schaften des SV ‘Germania‘ Walsorde, SV Bomlitz, SV Fallingbostel und 5V Hodenha gen. Zum 7. Alt-Herren-Kreispokalturnier schrieb die ‘Waisroder Zeitung‘: „Darauf freuen sich alle Fußballfans im Kreis Fallingbostel: Zu Beginn des Spieljahres 7 964/65 richtet der NFV Kreisverband Fa llingbostel auf dem Germania-Sportplatz im Waisroder

Seite 34

Grünenthal sein 7. Alt-Herren-Kreis pokalturnier aus, das am Sonntag, 26. Juli, den ganzen Tag über rollt. Neben den acht am Turnier beteilig ten Mannschaften haben sich eine Schiedsrich tera uswahl, eine Regi mentsmannschaft der Schotten, zwei Schülermannschaften (MW Eickeloh-Hademstorf und SG Bene feld-Cordingen), eine Kreisa uswahl der Alten Herren über 50 Jahre aus den Kreisen Verden und Fallingbo stel und zwei Auswahlmannschaften der Amateurligisten aus den glei chen Kreisen in den Dienst der guten Sache gestellt. Die Einnahme aus die ser Mammutveranstaltung wird auch in diesem Jahr wieder zweckgebun den für solche jugendpflegerische Maßnahmen bereitgestellt, für die der Staat keine ausreichenden Mittel zur Verfügung stellen kann.“ Vor 800 Zuschauern war das Fest der Alten Herren erneut ein Erfolg und der Überschuß von 1.578 DM wurde in voller Höhe der Jugendarbeit zugewendet. Nach Germania-Erfolgen 1958 und 1959, dem Sieg von Fallingbostel in 1960 und einem erneuten Pokalsieg der Germanen im Jahre 1961 kam 1962 Hodenhagen als Gewinner des Alt-Herren-Pokals hinzu. 1963 siegte wieder Fallingbostel und zum ersten Mal trug sich 1964 Uetzingen als Pokalge winner ein. Im Juni 1970 wurde der 5V Ger mania Walsrode beim 13. AH-Kreispokaltur nier zum siebten Mal Pokalsieger. 1963 Jugend A Allerstaffel: SW Rethem, 1963 Jugend A Böhmestaffel: 5V Bomlitz Meister der 2. Kreisklasse: 1957: Fallingbo stel 11958: Fallingbostel II u. Uetz.-Honerd, 1959: TSV Dorfmark II, 1960: SVN Düshorn II, 1961 5V Hodenhagen II, 1964: 5V GW Hodenhagen Sieger B-Jugend: 1958: SC Schwarmstedt, 1961 5V Germania Walsrode, 1962 Germa nia Walrode, 1964 15V Dorfmark Sieger der Schülermannschaften 1958: 5V Viktoria Rethem, 1959: 5V Germania Wals rode, 1960: SC Schwarmstedt, 1963 Schüler Allerstaffel: 5V Vorwärts Hülsen, 1963 Schüler Böhmestaffel: SVN Düshorn, 1964 SV Vorwärts Hülsen Sieger der Knabenmannschaften: 1959: VfL Visselhövede, 1960: VfB Walsrode, 1961 VfB Walsrode, 1963 TSV Dorfmark, 1964 TSV Dorfm a rk Meister der 1. Kreisklasse: 1957: TSV Dorfmark, 1958: SG Uetzingen-Honerdingen, 1959: 5V Bomlitz, 1960: TSV Ahlden, 1961: TSV Dorfmark, 1962: SC Schwarmstedt II, 1963: 5V Viktoria Rethem, 1964: TuSV Stel lichte, 1965: TSV Ahlden, 1966: SVN Buch holz Sieger A-Jugend: 1958: Germania Walsrode Sieger A-Jugend 1 1959: SG Benefeld-Cordingen, 1960: SC Schwarmstedt, 1961: SW Rethem, 1962: SW Rethem, 1964: 5V Fallingbostel Sieger A-Jugend II: 1959: SC Schwarmstedt, 1960: 5V Germania Walsrode 1964: A Jugend 5V Fallingbostel

Seite 35

Das dritte Jahrzehnt des NFV-Kreis Soltau - 1966 -1976 Am 26.3.1966 beging der NEV-Kreis Soltau seinen 20. Geburtstag. August Wenzel, kurze Zeit später zum Präsidenten des Nie dersächsischen wie des Norddeutschen Fuß ballverbandes gekürt, vertrat „Kaiser Karl“ Laue im Soltauer Hotel Meyn, wohin zur Feier viele Prominente aus Sport und Politik, u.a. der niedersächsische Justizminister Gustav Bosselmann aus Schneverdingen, gekommen waren. Schließlich war der Kreisverband der Fußballer mit inzwischen 2.342 Mitglieder - davon 632 Jugendliche - stärkster Fachverband im Kreissportbund Soltau und repräsentierte die stattliche Anzahl von 18 Vereinen mit 78 Mannschaf ten: MTV Bispingen, Breloher SC, SG Heber/Wolterdingen, VfL Luhetal, 5V Munster, VfB Munster, Eisenbahner Sportverein Munster, TSV Neuenkir chen, 5V Soltau, MTV Soltau, Eisen bahner Sportverein Soltau, TV ‘Jahn‘ Schneverdingen, SV Schülern, TSV StejnbecklLuhe, SC Tewel, 5V Trauenl Oerrel, SV Veersetal und 5V Wietzen dorf. Nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität der Vereine konnten sich sehen las sen: Neben einer spielstarken und zahlen mäßig gut besetzten Kreisklasse konnte der Kreisfußballverband auf eine Mannschaft in der Verbandsliga, einen Vertreter in der Bezirksliga, drei Vereine auf Bezirksebene und drei Mannschaften in der höchsten Jugendspielklasse blicken. Hatten 1968, so der Bericht zum 23. NFV Verbandstag, vier Mannschaften in eine tiefere Klasse zurückgemußt, so stellte sich im folgenden Jahr keine Abstiegsfrage. Im Gegenteil: In der zweiten Halbserie führten Vereine der Kreisstadt Soltau die Bezirksstaffel an und wurden schließlich überlege ne Endsieger. Gut hatten die Neuenkirche ner und Munsteraner abgeschnitten, die immerhin noch Vizemeister in der Bezirksli ga geworden waren. 1968 brachte es der TV ‘Jahn‘ Schneverdingen fertig, nicht nur Kreismeister zu werden, sondern auch die Meister in der 2. und 3. Kreisklasse zu stellen. „Sauber“ spielende Mannschaften, die lei der oft genug nicht zur Spitze zählten, wur den seit der Punktspielsaison 1965/66 nicht mehr nur geehrt, sondern mit Fairneß Preisen ausgezeichnet. In den jeweiligen Kreisklassen wurden Gewinner ermittelt, die möglichst wenige Verwarnungen (= ein Minuspunkt) und Platzverweise (= drei Minuspunkte) hatten einstecken müssen. Die zweimalige Anfrage von Journalisten im Dezember 1969 beim Vereinslokal Mun stet, ob tatsächlich Fußball gespielt worden sei, hatte freilich einen anderen Hinter grund. Fair war gespielt worden, doch die vorweihnachtliche, wahre Fußball-,,Schnee schlacht“ des VfB Munster gegen die 5V Veersetal schloß mit dem Handballergeb nis 13:7, ein Ergebnis, dessen man sich erst vergewissern mußte. Der zuweilen solcher Art spektakuläre, aber grundsätzlich zunehmend leistungsorien tierte Spielbetrieb stand weiter unter Obhut des NFV-Kreisvorstands, der sich 1966 aus folgenden Herren zusammensetzte: Max Glende (1. Vorsitzender), Ernst Wesse loh (2. Vorsitzender), Bruno Dander (Schrift führer), Heinz Reinig (Kassenwart), Walter Siebert (Lehrwart), Franz Gutzeit (Spielaus schußobmann), Ernst Wesseloh (Schiedsrich terobmann), Walter Heinze (Pressewart), Erich Schröder (Jugendobmann) und Arthur Häussler (Sportgerichtsvorsitzender). Dieser Vorstand blieb auch die letzten 60er Jahre im wesentlichen der alte. Auf dem Kreisver bandstag 1966 übernahm Max Roderburg die Aufgabe des Pressewarts, 7968 Siegfried Friese die Funktion des Lehrwarts. 1970 dann fand der große Umbruch statt. Wachablösung zum 25. NFV-Kreisverbandstag in Tewel 1970 - Ära Heinz Reinig Am 5. Juni 1970 fand im Beisein vieler Ehrengäste der für den Soltauer Fußball epochale Führungs- und Generationswech sel an der Spitze des NFV-Kreisverbandes statt. Max Glende, der den Aufbau und die Konsolidierung des Nachkriegsfußballs bis Ende der 60er Jahre geleitet hatte, stellte sein Amt zur Verfügung. Einstimmig wurde nun Heinz Reinig, der Wegbegleiter Glen des seit den Anfängen 1946, zum neuen Vorsitzenden des NFV-Kreisverbandes Sol tau gewählt. Neuer Schatzmeister wurde Seite 36

der erste Vorsitzende des 5V Veersetal, Her bert Lange. Den 2. Vorsitz übernahm Wer ner Reese (TV ‘Jahn‘ Schneverdingen), der damit in die Fußstapfen Ernst Wesselohs trat, welcher weiter Schiedsrichterobmann war. Der übrige Vorstand wurde in seiner bisherigen Besetzung einstimmig wiederge wählt. 1972 übernahm Hans-Joachim Maim den Lehrwart und 1974 Hermann Röhrs den 2. Vorsitz. August Koithahn saß ab 1976 dem Sportgericht vor, Herbert Kuklik wurde 1978 Schriftführer und Bruno Dander über nahm für den verstorbenen Hermann Röhrs den 2. Vorsitz. Als erste Amtshandlung empfahl Heinz Rei nig 1970, Max Glende zum Ehrenvorsitzen den des Verbandes zu ernennen, womit die ser weiter Stimme und Sitz im NFV-Vorstand hatte. Nur ein Jahr später, am 19.1.1971, verstarb Max Glende und der Verbandstag zum 25jährigen Bestehen des NFV Kreis Soltau 1971 in Hützel stand im Schatten des Todes des verdienten langjährigen Vor sitzenden. Bei einer kleinen Feierstunde anläßlich des 25. Geburtstages - die zum 2ojährigen Bestehen war im großen Stil begangen wor den - ließ man die vergangenen fünf Jahre Revue passieren, erinnerte an die Bundesli gagastspiele des HSV und Schalke 04 in Munster, die vom HSV, Hannover 96, Hertha BSC und Eintracht Braunschweig beim SV Soltau und Hannover 96 beim MTV Sol tau. Zum zehnten Male wurde 1971 das im gesamten niedersächsischen Raum bekann te Internationale Jugendpfingstturnier in Munster ausgetragen und der 5V Schülern hatte nach mehrmaligen Anläu fen endlich den Aufstieg in die Bezirksklasse geschafft. Der SV Wietzendorf feierte 1971 6ojähriges, der TSV Neuenkirchen und MTV Bispingen 5ojähriges und die 5V Munster 2sjähriges Bestehen. Das zweite Vierteljahrhundert seines Beste hens trat der NFV-Kreis Soltau 1971 mit einem Mitgliederbestand von 3.368 Sportlern an. Davon waren 2.373 Erwachse ne und 995 Jugendliche. Sie spielten in 58 Senioren- und 61 Jugendmannschaften, die zu insgesamt 19 Vereinen gehörten. Ein Drittel aller Jugendmannschaften des NFV waren in den vergangenen fünf Jahren aufgebaut worden! Ihre Zahl übertraf inzwischen die der Herrenmannschaften, - eine Entwicklung, die eng verbunden war mit der Errichtung von Turnhallen und Sportplatzbeleuchtungen, der Bautätigkeit von Sportanlagen und Vereinsheimen, die indes weiter ‘boomte‘. Der Zentrale Sportstättenförderungsaus schuß stellte z.B. 1972 eine Summe von 1.379.600 DM für 191 Vereins- und 1.194.500 DM für 172 Gemeindevorhaben, also insgesamt fast 2,5 Millionen DM für den Bau von Sportstätten in Niedersachsen zur Verfügung. Allein 1972 erhielten aus seinem Fonds Wintermoor 3.000 DM, der 5V Wietzendorf 12.000 DM, der 5V Schülern 2.000 DM und die Gemeinde Lünzen 4.000 DM. Gleichzeitig unterstütz te der Sportstättenförderungsausschuß des KSB-Soltau 1972 acht Bauvorhaben mit 22.832,06 DM. Dem Sport-Projekt des SV Veersetal wurde zudem in vorbildlicher Weise durch die Gemeinden Lünzen, Grau en und Großenwede geholfen. Die Vereine VfL Luhetal und MW Bispingen bauten in mustergültigem Einsatz Sportanlagen und im Laufe des dritten Jahrzehnts der Geschichte des NFV-Kreises Soltau entstan den die Sportler-Heime in Breloh, Lünzen, Wietzendorf, Tewel, Trauen, Munster und Neuenkirchen. Schließlich gingen die Städte und Gemeinde zunehmend dazu über, Sportstätten nicht nur in eigener Regie zu bauen, sondern sie auch zu unter halten und den Vereinen kostenlos zur Ver fügung zu stellen. Doch hatte Sportfreund Hirschmann (5V Munster) schon beim Verbandstag 1961 in Wietzendorf sinngemäß die Frage gestellt, woher er geeignete Mitarbeiter nehmen

Max Glende beim NFV-Kreisverbandstag Soltau 1970 in Tewel

Seite 37

solle, denn ohne solche nützten ihm alle Sportstätten nichts. Das Thema Übungslei ter hatte auch zehn Jahre später nichts von seiner Aktualität eingebüßt. Wesentliche Unterstützung allerdings bahnte sich durch den Landkreis Soltau an. Er stellte 1971 erst mals einen Betrag von 21.000 DM für die Übungsleiter zur Verfügung und 1972 einen höheren als das Land Niedersachsen. 1975 erhielt der Sport vom Landkreis Soltau 26.000 DM Übungsleitermittel, 10.000 DM Gerätebeihilfen, 7.000 DM Talentförder mittel und 13.000 DM ungebundene Mit tel. Wenn nun Max Glende bereits beim 23. NFV-Kreisverbandstag in Neuenkirchen angesichts der „momentanen Finanzschwie rigkeiten des Landes Niedersachsen“ das Verständnis, das die Sportorganisationen bei den kommunalen Behörden gefunden hatten, als „äußerst lobenswert“ bezeich nen konnte, so hatte das Lob besonders auch in den 70er Jahren vollste Berechti gung. Der NFV-Kreis Soltau hatte mithin allen Grund, optimistisch in die Zukunft zu sehen,

- auch wenn die Jahre modernisierender Neuerungen viel Althergebrachtes auf den Kopf stellten und in der Umsetzung auch die Vereine nicht wenig Kraft kosteten: Ab dem 1.1.1970 hatte man sich damit zurecht zu finden, daß nur noch Übungslei ter bezuschußt wurden, die im Besitz des DSB-Scheines waren. Auf dem Bundestag des DFB am 31.10.1970 waren nicht nur Damenfußballmannschaften zugelassen, sondern auch der Hallenfußball gestattet worden. 1971 fand die Premiere der nieder sachsenweit ausgerichteten „ Felix-Linne mann-Gedächtnis-Spiele“ in Turnierform in Soltau statt. Organisationstalent war ge fragt bei den vielen Helfern der Spiele, die im kleineren Rahmen schon seit Ende der 50er Jahre durchgeführt worden waren. Ab der Spielserie 1972/73 mußte die Bezirksklasse mit Linienrichtern und auch die 3. Kreisklasse mit neutralen Schiedsrichtern besetzt werden. 1973 wurde die Frage des Vereinswechsels und die Neufassung des Amateurstatus‘ zum Abschluß gebracht, wie grünes Licht für Werbung auf Spielklei dung gegeben. Als Neuerung der weniger angenehmen, wenn auch notwendigen Art mußten im Spieljahr 1973114 die Nenngel der angehoben werden. Sie betrugen künf tig für die 1. Kreisklasse 100 DM, für die 2. und 3. Kreisklasse 70 DM, für die Altherren 50 DM, für die A-Jugendmannschaften 20 DM und alle anderen 10 DM sowie für Hallenmannschaften 5 DM je Mannschaft. 1974 war für die Pressearbeit des NFV-Krei ses Soltau ein Tonbandgerät angeschafft und 1975 bekam der Sport erstmals Mittel aus der Lotterie „Spiel 77“. Zu den Großereignissen des Jahrzehnts zählten die Olympischen Spiele, dessen Ein weihungsspiel - zwischen der deutschen Nationalmannschaft und der Auswahl der

Sowjetunion - mit dem 27. Kreisverbands tag des NFV-Kreises Soltau zusammenfiel. Die Delegierten der fast vollzählig vertrete nen Vereine wurden laufend über den Spielstand unterrichtet. Auch das hatte es noch nie gegeben! In ganz besonderer Weise zukunftsträchtig war - last, but not least - die Entwicklung des Damenfußballs, die in diesem Jahr zehnt seinen Anfang nahm. Die ausschließ lich den Männern vorbehaltene Fußball- Vergangenheit mutig hinter sich ließen im Kreis Soltau als erste einige Damen des 5V Veersetal, die sich 1971 erstmals aufs Spiel-

Damenmannschaft der SV Veersetal bei der Premiere des Damenfußballs im Kreis Soltau am 1. Mai 1971

Seite 38 feld wagten. 1970 hatte der DFB auf seinem Bundestag in Travemünde den Beschluß von 1955, Damenfußballspiele nicht zu gestat ten, aufgehoben. Am 24.4.1971 lud der Heide-Bezirksspielausschuß in dieser Ange legenheit nach Lüneburg, wo zur großen Überraschung aller Beteiligten nicht nur die 20 angeschriebenen Vereine vertreten, son dern 110 Personen anwesen waren. AU hoc wurde eine Gruppeneinteilung auf freiwilli ger Basis festgelegt und alsdann rollte das Leder auch für die Damen. Das erste Damenfußballspiel im Kreis Soltau fand am 1.5.1971 in Lünzen statt. Der 5V Veersetal organisierte - zur Freude des Ver einskassierers - vor 1.200 zahlenden Zuschauern die Premiere, bei der die Damen des 5V Veersetal gegen die Sportlerinnen des Dahlenburger Sport-Klubs mit 1: 5 Toren unterlagen. Kein Herrenpunktspiel der gesamten Saison 1970/71 hatte auch nur annähernd eine solche Zuschauerkulisse erreicht. Die ersten Zeitungskommentare waren freilich nicht ohne Süffisanz und Anspielungen. So hatten, wie die Sportjour nalisten kund taten, die Dahlburger Frauen in grünen Jerseys und ‘weißen Höschen‘ gespielt, ... mancher der Zuschauer hätte erwartet, es handele sich beim Spiel der ‘Dorfschönen‘ um eine Erheiterung des Publikums, ... die Mädchen müßten erken nen, „daß es leichter ist, am Spielrand zu stehen und den eigenen Freund, Verlobten oder gar Ehemann als ‘Flasche‘ zu bezeich nen, als das runde Leder selbst zu treten“ etc. pp.. Schließlich respektierte man aber doch, daß bei den spielenden Damen, von denen die toraktivste als ‘Wuchtbrumme‘ tituliert wurde, auch Tore fielen, „die einem Günther Netzer zur Ehre gereicht hätten.“ Allen spöttelnden Bemerkungen zum Trotz blieben die Damen entschlossen, das Fuß ballfeld nicht mehr ausschließlich den Män nern zu überlassen. Am 27. Juni 1971 wurde in Lünzen das erste Damenfußballpokaltur nier ausgerichtet und schon im folgenden Jahr konnten die Kickerinnen aus Heber/Wolterdingen als Staffelsiegerinnen in die Leistungsklasse aufsteigen. Am 9.9. 1975 kam es zur großen „Damenfuß balldemonstration“ in Munster. Vor 1.200 Zuschauern fand im Osterbergstadion das erste Gastspiel eines Deutschen Damen- Meisters im Kreis Soltau statt: Der Bonner SC trat gegen die Kreisauswahl Soltau an. Die Bonner Damen siegten mit 7 : 0 Toren. Beverly Ranger, die „Schwarze Perle“ aus Jamaica, führte Regie im Mittelfeld und erzielte allein vier der sieben Treffer. Für den NFV-Kreis wirkte sich der Eintritt der Damen in die Fußballwelt durchaus günstig aus. Der Verbandstag in Wintermoor am 29. Juni 1973 konnte einen Zuwachs auf 4.147 Mitglieder konstatieren, der neben guter Jugendarbeit den 305 neuen Fußballspielerinnen zu verdanken war. Auf den Weg gebracht hatte diese Ent wicklung u.a. der 5V Veersetal, der 1973 mit über 200 Mitgliedern und neun Mann schaften der größte, rein fußballspielende Verein im Kreis Soltau war. (Nur die städti schen Gemischtvereine MW Soltau, 5V Munster, TV Jahn Schneverdingen und 5V Soltau hatten mehr Mannschaften im Spielbetrieb.) Schließlich machte sich Hans-Jo achim Malm bei der 5V Munster engagiert für den Damenfußball stark. Dem NFV Kreis Soltau, der seine Tagungen traditionell bei ]ubiläen begehenden Verei nen abhielt, war es bei allem Aufwand, den Neuerungen jeder Art beanspruchen, in den 70er Jahren vergönnt, auf die Früchte der in den 60er Jahren beginnenden Bemühungen um Gemischtvereine und die Breitensportförderung mit ‘Trimm-Dich-Aktionen‘ und ‘Waldsportpfaden‘ zu blicken. In den zehn Jahren von 1966-1 976 verdoppelte sich Mit glieds- wie Mannschaftsstärke des NFV. Auch das Leistungsniveau war beachtlich. Am Herrenspielbetrieb nahmen 1975 sechs Vereine auf Bezirksebene teil. Durch gute Jugendarbeit, die Möglichkeit gemischter Mannschaften in den unteren Jugendklas sen. die großen Jugendturniere wie das Internationale Pfingstjugendturnier der Sportvereinigung Munster und das Norddeutsche E-Jugend-Turnier des SC Tewel konnten 1975 zwölf Jugendspieler in die Bezirksauswahl bzw. in die Niedersach senauswahl berufen werden. Selbst das Schiedsrichterproblem, so hatte Heinz Reinig beim Verbandstag 1974 in Heber den Eindruck, „ist auf dem Wege kei nes mehr zu sein.“ 1975 standen 86 geprüf te Schiedsrichter zur Verfügung. Sein 3ojähriges Bestehen beging der NFV Kreis Soltau 1976 mit 5.087 Mitgliedern Seite 39

und seinen Vereinen MW Bispingen, Bre loher SC, Freizeitverein Diftmer, SG HeberlWolterdingen, VfL Luhetal, 5V Munster, VfB Munster, Eisenbahner Sportverein Munster, TSV Neuenkir chen, 5V Soltau, MW Soltau, TV ‘Jahn‘ Schneverdingen, 5V Schülern, FC Sim pel, TSV SteinbecklLuhe, SC Tewel, SV TrauenlOerrel, SV Veersetal, SV Wiet zendorf und Spielgemeinschaft Wintermoor.

‘Zur Erinnerung an das 3Ojährige Beste hen des NFV-Kreises Soltau‘ Idee und Gestaltung: Rudolf Hirschmann, 1. Vorsitzender der SV Munster

Entwicklung der Vereinsund Mannschaftsstärke im NFV Kreis Soltau Jahr Mit- Herren/Jugend! Vereine glieder Damenmann.

1966 2.271 42/ 36/0 18 Vereine 1968 2.723 50/ 47/0 18 Vereine 1970 2.967 54! 57/0 19 Vereine 1971 3.368 58/ 61/0 19 Vereine 1972 4.032 57/ 68/4 19 Vereine 1973 4.147 58/ 70/4 19 Vereine 1974 4.133 61/ 87/4 19 Vereine 1975 4.712 61/ 97/3 20 Vereine 1976 5.087 64/ 85/5 20 Vereine 1977 4.954 62/102/4 19 Vereine 1978 4.952 64/ 87/5 78 Vereine 1979 4.618 60/101/4 18 Vereine

Seite 40 Der NFV Kreis Fallingbostel 1967-1977 Die ersten Jahre der dritten Dekade der Ver bandsgeschichte des NFV-Kreises Falling bostel zeigten durch die Wiederwahlen der Vorstandsmitglieder, daß die Kicker sich gut organisiert sahen. 1971 entschied man schließlich, dem NFV-Leitungsgremium auf zwei Jahre das Vertrauen zu schenken und angesichts der zunehmenden Aufgaben das Amt eines 3. Vorsitzenden einzuführen. Heinz Schumacher wickelte nach wie vor souverän die Geschäfte des 1. Vorsitzenden ab. Hans Kusch war 2. Vorsitzender, Werner Strube 3. Vorsitzender, Walter Nitschke ver waltete die Finanzen. Helmut Pilgrim bewährte sich weiter als Spielausschußob mann, Heinrich Schönberger als Obmann der „Schwatzen Zunft“, Karl Koch betreute die Jugend, Hans-Hubert Baumann versuch te, die Vereine für die Lehrarbeit zu begei stern, und Friedrich Malss brachte die Sportergebnisse in die Presse. Ernst Willi ‘Ernie‘ Meyer, seit 1970 im Spielausschuß, wurde 1971 zum neuen Schriftführer gewählt, und Helmut Ahrens übernahm nach einer fünfjährigen Pause wieder den Vorsitz des Sportgerichts. 1972 mußte der verstorbene Friedrich Malss ersetzt werden. Ernst Bruhn wurde zum Presseobmann gewählt und zur Unterstüt zung des Schatzmeisters Walter Nitschke übernahm Heinz Kemna das Amt des stell vertretenden Schatzmeisters. Im Jahr darauf stellten sich Karl Koch - seit 1963 Jugendob mann und davor mehrere Jahre Spielaus schußobmann - sowie Walter Nitschke, seit 1957 als Schatzmeister für die Finanzen des Kreisverbandes zuständig - nicht mehr zur Wahl. Für die zu Ehrenmitgliedern des NFV Kreises ernannten Sportfunktionäre trat 1973 Heinz Kemna ins Amt des Schatzmei sters und Reinhold Schönfeld in das des Jugendobmanns. Sch iedsrichterobmann wurde 1973 Horst Helberg. 1974 legte Hel mut Ahrens den Vorsitz des Sportgerichts nieder und nahm die Arbeit als Sozialwart (Hilfe bei Versicherungsfragen, Krankenbe suche und Seniorentreffen) auf, die er im NFV-Kreis Fallingbostel bis 1979 und im NFV-Kreis Soltau-Fallingbostel bis heute ausübt. Sportgerichtsvorsitzender wurde Gerd Braun Ende 1974 kommissarisch und 1975 durch Wahl. Im Juni 1975 übernahm Klaus Hackbarth den Vorsitz des Jugendaus schusses und Klaus Müller wurde im selben Jahr Pressewart. Sowohl die Zahl der dem NFV-Kreisverband angeschlossenen Vereine als auch die sport liche Leistung der Mannschaften hatte sich erhöht. Anläßlich seines 20jährigen Beste hens zählte der NFV-Kreis Fallingbostel 25 Vereine mit 66 Herren- und 59 Jugendmannschaften. Zehn Jahre später waren es 28 Vereine mit 74 Herren- und 93 Jugendmannschaften, also insgesamt 167 Mann schaften. Die Berichte der Obleute und des Vorstan des ließen 1973 erkennen, daß sich nicht nur die Zusammenarbeit des Vorstandes mit den Vereinen gut entwickelt hatte, sondern daß man auch „sportlich sehr vorangekom men“ war. Dies konnte man trotz widriger Bedingun gen resümieren, denn wie noch die Proto kolle der Arbeits-, Staffel- und Stützpunkttagungen bis Ende der 70er Jahre zeigen, befand man sich im „Kampf gegen den Übungsleitermangel“ und im Ringen um Hallenöffnungszeiten (ab 16.00 Uhr) sowie um den Bau neuer Sportstätten. Unter dem Titel „Was uns auf den Nägeln brennt“ kon statierte der NFV-Kreisverband 197$ einen 200-300% Fehlbedarf an Sporthallen. Im Altkreis Fallingbostel gab es für 12.000 Sportler nur zwei kommunale Sporthallen, deren Nutzung in der Regel ab 18.00 Uhr und in den Ferien gar nicht möglich war. Die Stadt Walsrode stellte für seine 3.000 Sportler nur eine Sporthalle zur Verfügung. Dennoch versuchte man vor allem die Jugend weiter für den Sport zu begeistern. Erstmalig wurden 1969 im Leichtathletik- Zentrum Südheide Bomlitz 30 Übungsleiter ausgebildet. 1970 führte der NFV-Kreisver band Fallingbostel einen Lehrgang für Ver einsjugendleiter durch, bei dem von 21 Ver einen mit Jugendmannschaften nur drei nicht vertreten waren. 1978 konnten im Rahmen einer großangelegten Aktion des NFV Niedersachsen im Altkreis Fallingbostel 21 Sportler die Lizenz als Übungsleiter erwerben. Auch die Schulen sprachen, vertreten durch Schulrat Jankuhn beispielsweise bei der NFV-Jahreshauptversammlung 1970 in Rethem, dem Fußball mehr zu:

Seite 41

„Ihr wollt die Jugend von uns haben, wir wollen sie euch geben. Die Schu le wird sich immer bemühen, ihrem Auftrag gerecht zu werden und den Sport zu fördern.“ Gefördert wurde der Fußball ebenfalls durch die im Kreis eingerichteten Leistungs zentren, die sich durch gute sportliche Lei stungen bestätigten. 1975/76 gab es vier Zentren dieser Art. 1977 wurden noch zwei - Allertal/ und Böhmetal - vom Landkreis finanziell gefördert. Die Zahl und die Leistungen der Jugendmannschaften steigerten sich kontinuierlich. Für die C-, D und E- Jugend wurden ab 1973 Hallenmei ster ermittelt und die Lehrarbeit für die Jugend nahm neuen Schwung. Im Novem ber 1976 nahmen beispielsweise 40 Betreu er und Trainer der Fußballjugend am Übungsleiter-Lehrgang „Trainingstag mit einer D-Jugendmannschaft“ unter Leitung des Bezirkslehrwarts Dietmar Wagner in Schwarmstedt teil. Auf dem Programm der Fußball-Jugendarbeit standen weiter neben den nicht zu vergessenden Erholungsfrei zeiten Lehrgänge zu Themen wie Schieds richterwesen, Übungsleiterarbeit und außersportliche, offene Jugendarbeit, dar unter auch zu brisanten Themen wie „Jugendalkoholismus“ unter der Leitung von Klaus Hackbarth. Der Versuch des Kreisfußballverbandes, mit Jugendlichen direkt über die Jugendarbeit ins Gespräch zu kommen, hatte im Juli 1978 Premiere. Im Jugendheim Ahlden begrüßte Kreisgeschäftsführer ‘Ernie‘ Meyer Jugend liche der Vereine TSV Ahiden, Eickeloh Hademstorf und Germania Walsrode zur ersten Veranstaltung der Reihe „zur zukunftsbezogenen Jugendarbeit“. Natür lich gehörten auch Kreisjugendobmann Klaus Hackbarth und Norbert Mehmke, Sozialpädagoge beim Landkreis Soltau-Fal lingbostel, zur Federführung des erfolgrei chen Unternehmens, das aIlen Teilnehmer etwas brachte“, und bald z. B. auch in Both mer für die Vereine Bothmer, Grethem, und Ostenholz durchgeführt wurde. Auf Schiedsrichterebene hatten 1968 im Kreis Fallingbostel 55 geprüfte ‘Männer der schwarzen Zunft‘ 1.118 Spiele geleitet. 79 Referees wachten in der Spielsaison 1969/70 über 1.026 Spiele und hielten acht ‘Beleh rungsabende‘ ab. 1972 blickte der Kreis stolz auf 93 Schiedsrichter, 1975/76 auf 125 und 1979 auf 110 Unparteiische. Ab 1977 verlangte der Kreisschiedsrichter ausschuß (KSA) von allen aktiven Schieds richtern die Leitung von mindestens 18 Spielen im Kalenderjahr (bisher 12), den Be such von mindestens 6 Lehrabenden und das Ablegen einer praktischen und theoreti schen Wiederholungsprüfung. Der KSA er wartete weiter von den Vereinen des Krei ses, „daß sie dem KSA geeignete Anwär ter zur Verfügung stellen, die bereit sind, das Amt eines SR für minde stens 2 Jahre auszuüben. Verstärkt wird sich der KSA in Zusammenar beit mit dem KJA der Ausbildung von Jugendlichen zu VJSR widmen, damit auf lange Sicht die SR-Frage im Kreis Fallingbostel gelöst wird.“ Mit leicht entlasteten und frisch geschulten Schiedsrichtern schien sich auch die Sportmoral zwischenzeitlich im Aufwind zu befinden. 7968 hatten nur zwei Sportge richtstermine stattgefunden. Auch der Kreisfußballtag des NFV-Kreisverbandes Fal lingbostel 1970 in der ‘Rethemer Fähre‘ stellte fest, daß sich die Sportmoral gegenü ber dem Vorjahr erheblich gebessert hatte. 33 Feldverweisen und 233 Verwarnungen im Spieljahr 1969/70 standen 60 Feldverwei se und 300 Verwarnungen im Vorjahr gegenüber. Doch 1972 erhöhte sich die Anzahl der Feldverweise (32) und der Verwarnungen (266) im Kreis Fallingbostel wieder. Gleichzeitig waren im Vergleich zu den Spieljahren 1973/74 (vier Sitzungen - zwölf Verhandlun gen) und 1974/75 (sechs Sitzungen - 15 Ver handlungen) die Fälle vor dem Sportgericht angestiegen. 1975/76 mußte es in acht Sitzungen insgesamt 19 Verhandlungen durchführen und in der ersten Halbserie 1976/77 wurden schließlich nicht weniger als 43 Feldverweise und 358 Verwarnungen von den Schiedsrichtern ausgesprochen. Beim letzten Kreisfußballtag Fallingbostel 1979 bezeichnete Spielausschußobmann Helmut Pilgrim die Entwicklung der Strafen als besorgniserregend. In der letzten Spiel saison hatte es 42 Feldverweise, 267 Zeit strafen und 779 Verwarnungen gegeben - in der Tat eine dramatische Bilanz von Unsportlichkeiten auf den Sportplätzen.

Seite 42

Manche Beschlüsse wurden in diesem Jahr zehnt gefaßt und neue Spieleinteilungen vorgenommen: Ab 1971 ermittelten die Alt Herrenmannschaften ihre Meisterschaft in zwei Klassen. Eine neue Ehrenordnung wurde am 8. 12.1972 verabschiedet. Am 10.12. 1976 diskutierten fast 100 Vereinsvertreter unter Anwesenheit des Altersprä sidenten Walter Nischtke drei und eine halbe Stunde über den Antrag an den Bezirk, der die Kreismeister wieder der Bezirksklasse 3 zuordnen sollte. Gleichzeitig sprachen sich die Vereinsvertreter dafür aus, daß der SV Lindwedel-Hope in diese Klas se kommt. 1977 erklärte Schatzmeister Kemna, daß für die 27 Vereine des Kreises die Mannschaftsgelder von 80 auf 60 DM reduziert wurden und wieder neue und tiefgreifende Änderungen im Spielsystem und in der Organisation bevorständen. Höhepunkte des Sportgeschehens waren nach wie vor die AIt-Herren-Pokalturnie re. Der zehnte AH-Pokal wurde im Juli 1967 ausgespielt. Einige Tage darauf besuchten die Sportler das Altersheim Walsrode, um dort bei einer gemütlichen Kaffeerunde einen Teilerlös des Turniers zu überbringen. Heinz Schumacher formulierte: „Wir sind heute gekommen, um Ihnen eine Freude zu bereiten. Wir werden auch alle älter und vielleicht erleben auch wir, daß uns andere im Alter freudige Überraschungen bescheren.“ Auch der Erlös des vor 800 Zuschauern ausgetragenen und mit 19 spielenden Mann schaften bestrittenen Alt-Herren-Pokals 1969 ging teilweise - wie inzwischen schon Tradition - an die Senioren des Kreisalters heims Walsrode. Weitere 700 DM wurden für die Durchführung der Felix-Linnemann Gedächtnisspiele verwandt, ein Teilerlös von 600 DM wurde für das Jugendlager des KSB in Holzminden zur Verfügung gestellt. 1971 erhielten die durch Losentscheid ermittelten Jugendmannschaften der SG Uetzingen-Honerdingen und des TSV Groß-Häuslingen Zuwendungen aus dem Erlös des AH-Pokalturniers, das nunmehr an zwei Tagen stattfand und zu Ehren des ver storbenen In itiators „Alt-Herren-Turnier um den Friedrich-Malss-Pokal“ hieß. Das 20. und letzte seiner Art fand am 4.15.6. 1977 in Bomlitz statt. Auch in diesem Jahr wurde das Turnier als Wohltätigkeits veranstaltung für Jugenderholungsmaß nahmen im Bereich des NFV-Kreises Falling bostel durchgeführt - „dann müsse man einen neuen Modus finden“. Hatte schon der Kreisfußballtag am 1.7. 1967 in Bomlitz im Zeichen des 2Ojährigen NFV-Kreis-Jubiläums ei ne würdigen Umrahmung gefunden, so übertraf der Festakt „25 Jahre NFV Kreisverband Fal Iingbostel“ alle Erwartungen. Über 1.500 Personen waren - z.T. mit Sonderbussen - zur Feier am 21.10.1972 in die Halle nach Fallingbostel gekommen. Verei ne und Kreisverband stellten sich in einer Foto-Ausstellung vor. Das Flughafen-Tanzorchester Hannover spielte zum Tanz auf. Zu den Ehrengästen zählten - einen Tag vor den Kommunalwahlen - die Bundestagsab geordneten Otto Bittelmann und Peter Würtz, Landrat und MdL Christian Steinbach, MdL Karl-Dieter Oestmann, der stell vertretende Landrat und Bürgermeister der Stadt Fallingbostel Otto Homann, Ober kreisdirektor Dr. Klaus-Albrecht Sellmann und sein Stellvertreter Dietrich Krawen, Schulrat Helmut Lohmann, Jugendamtstei ter Harry Vogt, der Präsident des Niedersächsischen Fußballverbandes Gustl Wenzl, Bürgermeister wie Gemeinde- und Sadtdi rektoren der Gemeinden und Städte des Landkreises Fallingbostel. Herrn Apking von der Bundesbahn wurde für mehrere gelun gene Sonderfahrten der Fußballer und derer Angehörigen ins Rheinland, an die Mosel und in den Schwarzwald gedankt. Neben zahlreichen Dankesworten erlebten die Sportfreunde in der jüngst eingeweih ten Heidmark-Halle als Festredner den früheren NFV-Kreisvorsitzenden Georg Lantzke, der die einleitenden Worte fand: „Es ist so, daß man in den letzten Wochen und Monaten hören konn te, ob es denn zeitgemäß wäre, ein 25-jähriges Jubiläum zu feiern, Ich weiß, daß man sich im Kreisvorstand und in den Vereinen diese Frage oft gestellt hat. Wir alle kennen die Ant wort: 25 Jahre Aufbauarbeit am Fuß ball in einer schnellebigen Zeit recht fertigen, ja verlangen sogar, einmal mehr beleuchtet und der augen blickliche Stand festgehalten zu wer den. Und ich gratuliere Ihnen, meine Seite 43

Herren, zu dem Entschluß, diese Feier so einmalig großzügig aufzu ziehen, denn ein Blick in die festlich geschmückte Halle, gefüllt mit froh und erwartungsvoll gestimmten Fuß balifreunden aus dem ganzen Kreisgebiet und weit darüber hinaus, bestätigen Ihnen, daß Sie recht ge handelt haben. ... Zukunftswünsche darf ich einmal aussprechen an die Vertreter der kommunalen Parla mente, die dann wahrscheinlich bei größeren Gebieten auch größere Sorgen auf sich nehmen, helfen Sie bitte weiter unserer Jugend, verges sen Sie bitte auch dann die kleinen Fußballvereine nicht, die später am Rande der größeren Orte leben und wirken sollen und müssen! Und mein zweiter Wunsch, mögen sich in den nächsten 25 Jahren genügend Frau en und Männer finden, die die Ar beit hier im Kreise weiterführen und ausbauen zur geistigen und körperli chen Gesunderhaltung unserer Ju gend, zum Ruhme des Fußballspiels und zur Freude seiner Anhänger.“ Auch Heinz Schumacher äußerte sich zum imposanten Rahmen der Fallingbosteler Veranstaltung und begründete: „Wir haben diese Größenordnung gewählt und haben alle Bürgermei ster sowie Gemeinde- und Stadtdirektoren, auch viel Ratsherren ein geladen, um ihnen nach 25 Jahren ein von Herzen kommendes Danke schön zu sagen für die Unterstüt zung unserer fußballtreibenden Ver eine und ihrer Spieler.“ lv Heinz Schumacher beim 25jährigen Jubiläum des NFV-Kreises Fallingbostel in der Heidmarkhalle am 21.10.1972 Und August ‘Gustl‘ Wenzl, Präsident des Niedersächsischen Fußballverbandes, erin nerte an das Aufbauwerk von einen Viertel jahrhundert Fußballgeschichte und spannte den Bogen zurück in die unmittelbare Nach kriegszeit: „Als vor 25 Jahren überall im Lande, und so auch hier bei Ihnen in Falling bostel die Kreisfachverbände sich konstituierten, wußte niemand, was sich daraus entwickeln würde. Ob schon vor dem Zweiten Weltkrieg der Fußball in Norddeutschland eine maßgebende Rolle gespielt hatte, konnte keiner ahnen, daß aus den rund 100 Vereinen des Gründungsta ges, dem 76.8. 1946, inzwischen etwa 2.200 Vereine im NFV geworden sind. Aber schon in jenen Tagen zeigte sich die Lebenskraft des Fuß balls, denn bereits im Jahre 1945 gab es trotz Trümmern, Hunger und Not schon wieder Fußballspiele, waren dem Erfindungsgeist der Verbands und Vereinsverantwortlichen keine Grenzen gesetzt. Was danach kam, waren schweren Jahre des Aufbaues, die ständige Überwindung von Schwierigkeiten und ein zähes Rin gen mit den Verhältnissen, den Behörden, mit Instanzen der Militär regierung und auch Gegnern des Fußballsports, die oft genug Steine in den Weg legten. Den Männern der „ersten Stunde“ - auch bei Ihnen im Kreis Fallingbostel gibt es sie noch - und allen nachfolgenden Funkti onsträgern sei gedankt, daß wir den heutigen Standart erreichten. Der Sport war seit 1945 im wahrsten Sinne des Wortes Heimat für alle.“ Nach einem würdigen offiziellen Teil klang bei Musik und Tanz - weit nach Mitternacht - ein schönes Fest aus. Einen harmonischen und letzten großen Kreisfußballtag begingen die Fallingboste 1er Kicker am 5.8.1977 in Bomlitz. Die ‘Walsroder Zeitung‘ berichtete am 8. 8.1977 unter dem Titel „30 Jahre NFV-Kreis Fallingbostel“ vom vielbeachteten Fest vortrag des Sozialwarts Helmut Ahrens und davon, daß Heinz Schumacher dem Ver bandsliga Aufsteiger SV ‘Germania‘ Wals rode, dem Bezirksliga-Neuling Uetzingen

Heinz Schumacher beim 25jährigen Jubiläum des NFV-Kreises Fallingbostel in der Heidmarkhalle am 21.10.1972

Seite 44

Honerdingen und dem Bezirksklassen-Auf steiger SG Benefeld-Cordrngen aufs herz lichste für ihre Leistungen gratuliert hatte. Auch die Jugend vertrat den Kreis auf Bezirksebene. Schwarmstedt stellte 1977 in der AH-Klasse nicht nur den Kreismeister, sondern auch den Kreispokalsieger. 56 Jugendliche, so berichtete Klaus Hackbarth für den Kreisjugendausschuß, hatten im vergangenen Jahr die Schiedsrichterprü fung bestanden. Der NFV-Kreisverband war von 1975 bis 1977 um 10% gewachsen. Man hatte Anlaß zu danken und zu gedenken. Über die Hälf te der 3ojährigen Geschichte des NFV-Kreis verbandes Fallingbostel, also über 15 Jahre Mitglied des Fallingbosteler Kreisvorstandes waren die Sportkameraden Alfred Führer, Karl Koch, Heinz Schumacher, Hans Kusch, Hans-Hubert Baumann, Walter Nitschke, Friedrich Malss und Helmut Ahrens. Für einen Zeitraum von mehr als 10 Jahren waren im Vorstand Friedrich Malss, Werner Strube, Helmut Pilgrim und H. Schönberger. Meister 1967 Kreisliga: 5V Lindwedel-Hope 1. Kreisklasse: 5V Vorwärts Hülsen 2. Kreisklasse: 15V Ahlden Jugendklasse: SG Benefeld-Cordingen Schülerklasse: TSV Dorfmark Knaben: VfB Walsrode Meister 1968 Kreisliga: TSV Ahlden 1. Kreisklasse: TuSV Stellichte 2. Kreisklasse: KSV Krelingen A-Jugend: TSV Dorfmark 8-Jugend: SVN Buchholz Schüler: TSV Dorfmark Knaben: VfB Walsrode Meister 1969 Kreisliga: SV Viktoria Rethem 1. Kreisklasse: 5V Bothmer Norddrebber 2. Kreisklasse: 5V Lindwedel II Kreispokalsieger: 5V Viktoria Rethern A-Jugend: 5V GW Hodenhagen 8-Jugend: TuS Eintracht Ostenholz Schüler: TuS Eintracht Ostenholz Knaben: SG Benefeld-Cordingen Meister 1970 Kreisliga: 15V Dorfrnark 1. Kreisklasse: 5V Essel l 2. Kreisklasse: SC Schwarmstedt III Kreispokalsieger: MW Eickeloh-Hademstorf Alte Herren: SC Schwarmstedt A-Jugend: 5V Germania Walsrode B-.Jugend: KSV Krelingen Schüler Böhmestaffel: TuSV Stellichte Schüler Allerstaffel: SC Schwarmstedt E-Knaben: SC Schwarmstedt Meister 1971 Kreisliga: 5V Born litz 1.Kreisklasse: TuSV Ostenholz 2. Kreisklasse: SV Oerbke A-Jugend:SV Bothmer-Norddrebber 8-Jugend: TuSV Stellichte C-Jugend: SG Uetzingen-Honerdingen D-Jugend: TuSV Stellichte E-Jugend: TSV Dorfmark Meister 1972 Kreisliga: 5V Lindwedel-Hope 1. Kreisklasse: 5V Fallingbostel Kreispokalsieger: TuS Eintracht Ostenholz AH-1. Klasse: 5V Germania Walsrode AH 2. Klasse: SG Benefeld -Cordingen A-Jugend: SC Schwarmstedt 8-Jugend: TuSV Stellichte C-Jugend: TuSV Stellichte D-Jugend: SC Schwarmstedt E Jugend: TSV Dorfmark Meister 1973 Kreisliga: SG Uetzingen-Honerdingen 1. Kreisklasse: 5V Bothmer-Norddrebber 2. Kreisklasse: SW Rethem II AH 1. Kreisklasse: SG Uetzingen H o nerd inge n AH 2. Kreisklasse: SG Uetzingen Honerdingen II A-Jugend: SG Uetzingen-Honerdingen 8-Jugend: SG Benefeld -Cordingen C-, D- und E- Jugend: 5V Fallingbostel Meister 1974 Kreisliga: 5V Fallingbostel 1. Kreisklasse: KSV Krelingen 2. Kreisklasse: SVN Düshorn Kreispokalsieger: 5V GW Hodenhagen Meister 1975 Kreisliga 5V GW Hodenhagen 1. Kreisklasse: SGW Germania Walsrode AH-1.Kreisklasse: SW Rethem A-Jugend: TuSV Stellichte 8-Jugend, 1.Kreisklasse: SW Rethem

Seite 45

B-Jugend, 2. Kreisklasse: TSV Nordkampen C-Jugend, 1.Kreisklasse: 5V Fallingbostel C-Jugend, 2. Kreisklasse: SG Osterheide D-]ugend, 7. Kreisklasse: SG Benefeld Cordingen D-Jugend, 2. Kreisklasse: SVV Rethem E-Jugend: TSV Dorfmark

Meister 1976 Kreisliga: 5V Lindwedel-Hope I 1. Kreisklasse:TSVGr. Häuslingen I 2. Kreisklasse: 5G Benefeld-Cordingen II 1. Kreisklasse AH: 5V Schwarmstedt 2. Kreisklasse AH: 5V Bomlitz A-Jugend: TUSV Stellichte C-]ugend-Kreispokalsieger: 5V Fallingbostel D-Jugend-Kreispokalsieger: 5G Benefeld Cordingen

Meister 1977 Kreisliga: SG Benefeld-Cordingen 1. Kreisklasse: K5V Krelingen 2. Kreisklasse: 5V Germania Walsr. III 1. AH: 5GW Germania Walsrode A 2. AH: 5V Lindwedel-Hope A-Jugend: Tu5V Stellichte B-Jugend: 5V Lindwedel-Hope C-Jugend: SG Benefeld-Cordingen D-Jugend: 5V Germania Walsrode E-Jugend: 5V Fallingbostel

Meister 1978 Kreisliga: 5V Kirchboitzen 1 1. Kreisklasse: Tu5 Osten holz 1 2. Kreisklasse: Tu5V Stellichte II A-Jugend: 5V Rethem B-Jugend: 5GW Germania Walsrode C-Jugend: TuSV Stellichte D-Jugend: 5GW Germania Walsrode 1 E-Jugend: 5G Benefeld-Cordingen

Meister 1979 Kreisliga: 5V Germania Walsrode II 1. Kreisklasse: T5V Dorfmark II 2. Kreisklasse: 55V Nienhagen-Gilten 1 3. Kreisklasse: 5V Bomlitz-Lönsheide 1. AH: 15V Dorfmark 2. AH: 5VN Düshorn A-Jugend: SG Benefeld-Cordingen B-Jugend: 5V Schwarmstedt C- und E-Jugend: SVN Buchholz

Seite 46

Das Jahrzehnt des Umbruchs „Macht die Vereine stark“ und „Öffnet Euch für den Freizeit-Sport“ waren die Schlag worte des viertes Jahrzehnts der Geschichte des NFV. Die Stunde der Förderung des Brei ten- und Freizeitsports hatte geschlagen, zumal sich Ende der 70er Jahre durch die geburtenschwachen Jahrgänge eine allge mein rückläufige Tendenz beim Fußball und bei den Zuschauerzahlen bemerkbar mach te. Daran mochte auch ein gehobenes Lei stungsniveau nichts zu ändern: Erstmals seit vielen Jahren stellte in der Punktspielsaison 1978/79 der Kreis Soltau keinen Absteiger aus der Bezirksklasse! Der 5V Veersetal beispielsweise mußte zur Jahreshauptver sammlung 1978 eine negative Mitgliederbe wegung konstatieren und hatte auch keine weiblichen Mitglieder mehr in seinen Rei hen, dies obwohl die Spielsaison 1977/78 die sportlich erfolgreichste seit der Vereinsgründung war. Bereits seit 1966 wurde beobachtet, daß sich die Bundesliga außer ordentlich negativ auf die kleineren Vereine auswirkte. In den näheren Umkreisen von Hannover und Braunschweig war beispiels weise ein Zuschauerrückgang von über 50% zu beklagen, wozu Heinz Reinig 1979 kommentierte: „Es dürfte weniger die Leistung der spielenden Mannschaften ursächlich sein, sondern vielmehr der Wohl stand, der es erlaubt, ohne Kraft aufwand im Sessel alles im Fernseher zu verfolgen, was Spannung und Nervenkitzel verspricht. Es wird schwer sein, unsere Mitmenschen da von zu überzeugen, daß sie im eige nen Interesse gut daran täten, den Fernsehsessel öfter zu verlassen und stattdessen bei einem Fußballspiel 90 Minuten frische Luft zu geniessen.“ Nicht nur die um sich greifende Sportlethar gie vor dem Fernseher bereitete den Ver antwortlichen Kopfzerbrechen. Den vielfäl tig gewachsenen Neuanforderungen der Vereine durch den Breiten- und Freizeits port mußte Rechnung getragen werden. Wachsendes Interesse sollte deshalb die Lehrarbeit finden, einer Aufgabe, der der DSB u. a. mit dem Aufbau einer bundesweit agierenden Führungs- und Verwaltungsaka demie entsprach. Den insgesamt dennoch positiven Entwick lungen entgegengesetzt war allerdings die Tatsache, daß Mitte der 70er Jahre die Geld quellen des Sports zu versiegen begannen. Schon 1976 sah sich der Sport insofern auf die eigenen Kräfte zurückgeworfen, als aus dem Fonds Toto-Lotto keine Mittel für die Sportstättenförderung mehr zur Verfügung standen und die Landesmittel voll gesperrt waren. Für Notfälle wurde 1976 in einem interfraktionellen Landtagsausschuß für Ju gend und Sport 1,5 Millionen DM bewil ligt, von denen der Sport im Kreis Soltau 14.307 DM erhielt. Der Kreishaushalt wies nur noch 80.000 DM aus, womit es - beson ders für den Bauherren „Verein“ - schwer wurde, notwendige grössere Bauvorhaben in Angriff zu nehmen. 1981 verteilte der Sportstättenförderungsausschuß des KSB Soltau 103.602 DM, 1982 mit einer 20 %igen Kürzung nur noch 85.068 DM. Soltau‘s Landrat Buhr propagierte dennoch (Zweck-?)Optimismus. In seiner Rede zum 29. Kreisverbandstag des NFV unterstrich er den berechtigten Anspruch des Sports auf gesetzliche Förderung, die gerade auch Pflichtaufgabe der Gemeinden werden müsse. Im Kreis Soltau sollte sich das kon krete Bemühen, so der Landrat, darauf rich ten, „daß KSB, Kreisfußballverband und Turngau am Tisch sitzen, wenn Bebauungs und Benutzungspläne aufgestellt werden.“ Für Übungsleiter, Gerätebeihilfen und Tal entförderung machte der Landkreis 1976 61.000 DM frei, 1977 sogar 71.000 DM. Indes bewegten die Gemüter aufs heftigste die Fragen um die Verwaltungs- und Gebietsreform. Folgen der Gebietsreform für den Fußball Die Reform im NFV-Gebiet war die Folge der Verwaltungs- und Kreis-Reform, die der Niedersächsische Landtag am 9.7.1977 beschlossen hatte. Das Für und Wider war freilich schon lange in der Diskussion - nicht nur in der Politik. Die NFV-Landesführung hatte bereits 1972 unter Leitung des damaligen NFV Vizepräsi denten Herbert Erben einen Sonderaus schuß eingesetzt, der die Zusammenlegung bisheriger Bezirke und Kreise plante und später realisierte. Nach erheblichen Wider-

Seite 47

ständen und zeitaufwendigen Verhandlun gen wurde 1977 vom Niedersächsischen Fußballverband die Auflösung der alten Kreise und die Neubildung von an den neu geschaffenen Verwaltungseinheiten orien tierten Kreisen beschlossen: Aus den vorher neun Bezirken Niedersachsens wurden vier und die Zahl der Kreisfußballverbände schrumpfte auf 47 zusammen. Im NFV-Bezirk Lüneburg und Stade bildete sich wegen des Großbezirks Lüneburg ein Arbeitsausschuß am 2.12.1977 und auch in den Kreises Soltau und Fallingbostel wur den Vorbereitungen zum Zusammenschluß getroffen: Am 7.12.1977 lud der mit dem Vorsitz betraute Alfred Schön die Vertreter beider Kreise zur konstituierenden Sitzung des „AVGR 12“ - Ausschuß für Gebiets- und Verwaltungsreform. Keineswegs von der Überzeugung beseelt, daß der Zusammenschluß notwendig und den Vereinen dienlich sei, waren die Vertre ter der Kreise bemüht, in sachlicher Art und Weise die Voraussetzungen für den Zusam menschluß auszuhandeln. Am 16.3.1978 unterzeichneten sie schließlich das notwen dige Abschlußprotokoll, das durch die Be stätigung seitens des Verbandsvorstandes des NFV vom 31.7.1978 rechtskräftig wurde. Damit waren die Voraussetzungen für die Auflösung der NFV-Kreise Fallingbo stel und Soltau geschaffen. Dem konstitu ierenden Verbandstag stand nichts mehr im Wege. Hier wie dort lösten sich nach 33 Jahren mit Wehmut die NEV-Kreise Soltau und Falling bostel auf. Hatte man auf Seiten der Soltauer Fußballer schon während des 30. Kreisverbandstages 1975 in Oerrel gemutmaßt, daß dies der letzte im Altkreis sein würde, so war der 33. Verbandstag des NEV-Kreises Soltau tatsächlich der letzte vor dem Zusammen schluß mit dem NFV-Kreis Fallingbostel. Am 19. 3.1978 betonte der Verbandsvorsitzende Heinz Reinig, daß diese in Zuge der Kreisre form vorzunehmende Wandlung eine sei, „die wir nicht gewollt haben, uns aber damit abfinden müssen“ und fügte hinzu: „Aber alles in unseren Kräften ste hende wird getan, um genauso in dem neuen Gebilde miteinander tätig zu sein, wie das bisher im Altkreis Soltau für den Fußballsport üblich wat“ Auch der 29. Kreisverbandstag des NFV Kreis Soltau, der bestbesuchteste seit seiner Gründung, hatte bereits Diskussionen über die Kreisreform erlebt. Gegenüber den Delegierten der vollzählig erschienenen fußballspielenden Vereine vertrat Landrat Buhr die Position, daß es gerade nach Abschluß der Gebietsreform - der er die rote Karte zeigte - wichtig sei, das gemeinsame Leben in den Dörfern durch die Vereine intakt zu halten. Am 30. Juni 1979, am Tag der konstitu ierenden Sitzung des neuen Kreisver bandes, nahmen in Ilhorn unter Verleihung vielzähliger Ehrungen die Sportler endgül tig Abschied vom NFV Kreisverband Soltau. Ernst Wesseloh, der langjährige stellvertre tende Vorsitzende und Kreisschiedsrichter obmann seit 23 Jahren, schied aus dem Vor stand aus und wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Wesseloh war nach Walter Heinze und Arthur Häussler dritter Verbandsmitar beiter, dem diese Ehrung zuteil wurde. Ein letztes Mal blickte man beim 34. ‘Auflö sungs‘-Verbandstag zurück auf den Soltauer Vereins- und Spielbetrieb. Ein neuer reiner Fußballverein war in Grauen gegründet worden und ein Vereinsname am Soltauer Fußball-Himmel verschwunden, - der des VfB Munster, dessen Fußballmannschaft besonders in den ersten Jahren nach seiner Gründung Furore gemacht hatte. 1979 war keine Mannschaft der Kreisvereine abge stiegen und mit dem MW Soltau hat eine Mannschaft bereits den Aufstieg in die Bezirksoberliga und damit der höchsten Spielklasse des neuen Bezirks Lüneburg geschafft. Dabei hatte der „Jahrhundert winter“ 1979 lange den Sportbetrieb lahm gelegt. An zehn Wochenenden hintereinan der war in der ‘Böhme-Zeitung‘ anstelle der sonst üblichen Sportvorschau die lakonische Ankündigung zu lesen gewesen: „Alle Spiele fallen aus“ Als dann am 18.3. das runde Leder endlich rollen konnte, standen die „Herrscher aller Spielpläne“ zum einen vor einer heillosen Termin not. Zum zweiten aber war der ungeliebten Gebietsreform schon eine völlige Umstel lung des Spielsystems vorausgeeilt, nach der bis Anfang Juni alle Entscheidungen auf dem grünen Rasen festzustehen hatten, 48

damit die alten Kreisverbände und Bezirke sich auflösen konnten. Das neue Spielsy stern, an dessen Vorbereitung auch Soltau mit vielerlei Anregungen teilgenommen hatte, war am 29. 4.1978 war in Barsinghau sen beschlossen worden. Das nun geltende System mit einer Verbandsliga, zwei Landes ligen, vier Bezirksoberligen, den Bezirksli gen, Bezirksklasssen und Kreisligen brachte ab 1979/80 den Vorteil, daß es grundsätzlich keine Ausscheidungsspiele mehr gab und jeder Staffelmeister von der untersten Kreisklasse bis hinauf zur Landesspitze automatisch aufsteigen konnte. Beim Ab stieg gab es nunmehr keine gleitende Skala mehr. So konnte sich nicht mehr wiederho len, daß noch der Viertletzte aus einer Klas se absteigen mußte. Bei Punktgleichheit entschied fortan die Tordifferenz nach dem Subtraktionsverfahren. Wie der Kreisverband Soltau führte auch der Kreisverband Fallingbostel am 30. 6.1979 seinen letzten Kreisverbands tag durch. Unter Vorsitz von Hans Kusch und in Beisein des Bezirksvorsitzenden der Fußballer, Heinz Schumacher, gab es zum Finale viele Ehrungen für viele langjährige Ehrenamtliche, die aus Idealismus und unter Verzicht auf viele Stunden ihres Privatle bens der Sache des Fußballs gedient hatten. Konstituierung des NFV-Kreises Soltau-Fallingbostel am 30 Juni 1979 In imposantem Rahmen und bei beein druckend guter Besucherzahl wurde - gestützt auf die Richtlinien des NFV-Ver bandstages und unter Hinweis auf das

Abschlußprotokoll der AVGR 12 - am 30. Juni 1979 in der Heidmark-Halle in Fal lingbostel die Konstituierung des NFV-Krei ses Soltau-Fallingbostel verkündet. Zu den Ehrengästen zählten u.a. der stellvertreten de Landrat, MdL Steinbach, Oberkreisdirek tor Schumacher, MdB Würtz, MdL Oest mann, der Bürgermeister Fallingbostels Jordan, die Vertreter der Stadtdirektoren Fallingbostels und Munsters Gehrkens und Breuer, der Sportausschußvorsitzende Berg mann, Jugendamtmann Wicke, Kreisju gendpfleger Oppermann, Pastor Seidack aus Walsrode, der Vorsitzende des KSB-Sol tau Minor, die Vorstandsmitglieder des KSB Fallingbostel Winkler und Marasch und der 1. Vorsitzende des neuen NFV-Bezirks Lüne burg Schumacher. Heinz Reinig leitete sein Referat mit den Worten ein: „E5 mag sein, daß man mich schilt, Abgedroschenes noch weiter zu dre schen. Ich bin bereit, diese Schelte einzustecken, dafür aber sagen zu dürfen, dass der Zusammenschluß von Sportlern nicht gewollt war und wir der Not gehorchend, nicht dem

Vorstand des NFV Kreis Soltau-Fallingbostel 1979 stehend von links: Max Roderburg, Erich Schröder, Helmut Duckert, Helmut Ahrens, Helmt Pilgrim, Gerd Braun, Herbert Kuklik, Horst HeIberg, Hans-Hubert Baumann, sitzend von links: Bruno Dander, Willi-Ernst Meyer, Heinz Reifig, Hans Kusch, Herbert Lange

Seite 49

eigenen Triebe, ihn hier und heute vollziehen. Ich stehe nicht an, die Möglichkeit einzuräumen, daß diese Reform auch ihre guten Seiten haben könnte, nur, wir haben diese bisher noch nicht DEUTLICH ERKANNT“ Reinig hoffte, „daß die im Ab schlußprotokoll vom 16.3. 1978 nie dergelegten Vereinbarungen als Grundlage zu dienen ausreichen möchten, um das, was mit 50 beacht lichem Erfolg in der Vergangenheit geschaffen wurde, in der Zukunft zum Wohle unserer Vereine zu erhal ten und weiter auszubauen.“ Der neue Großkreisverband repräsentierte nun 46 Vereine und 481 Mannschaften. Das auf diesem ersten konstituierenden Ver bandstag nicht gewählt wurde, hatte der Verbandsbeirat bewußt gewollt. Es sollte dem Versuch Zeit gegeben werden, pa rftätisch einen Vorstand zu bilden, der sich in zwei Jahren bewähren sollte. Vorsitzen der des lnterimvorstandes, der bis 1981 bestand, war Heinz Reinig. Weiter gehörten dem Leitungsgremium als steJivertretende Vorsitzende Hans Kusch und Willi-Ernst Meyer an. Schatzmeister war Herbert Lange, Schriftführer Herbert Kuklik, Spiel ausschußobmann Helmut Pilgrim, Schiedsri cherobmann Horst Helberg, Jugendwart Erich Schröder, Lehrausschußvorsitzender Hans Hubert Baumann, Pressewart Max Roderburg und Sportgerichtsvorsitzender Gerd Braun. Die vom NFV-Kreis Soltau- Fallingbostel für wichtig erachtete - wenn auch nicht in der Satzung vorgesehene - Funkion von Sozialwarten, wurden von Bruno Dander und Helmut Ahrens wahrge nommen. Die durch die Fusion entstandenen Aufga ben für Vereine und Vorstand waren vielfäl tig. Vor allem mußte die Finanzierung umgestellt und die Spielklassen weiter angeglichen werden. Auch die Spielklassen im Bereich der Fußballjugend - allein für die Halle waren 1979 145 Jugendmannschaften gemeldet - waren neu einzuteilen und die Struktur der Sportstätten in den Altkreisen zu egalisieren. Eine Vielzahl neuer Satzun gen wie Ordnungen und die Umstellung des Passwesens auf EDV bedeutete für viele Vereine Mehrarbeit. In beiden Altkreisen war die Verbesserung des Verhältnisses von Schule und Sport notwendig, wie die Öff nung des Freizeitsports für die gesamte Familie, die Förderung des Frauenfußballs und der Jugend. Übungsleiterausbildung, sportpraktische Arbeitstagungen, Jugenderho lungsmaßnahmen, Werbeveranstaltungen „Gib dem Mädchen eine Chance“ und im Schulfußball die Aktion „Jugend trainiert für Olympia“ standen auf dem Programm. Für den Kreisjugendausschuß stellte Erich Schröder ein Jahr nach der Gründung des Großkreises fest, daß die Zusammenarbeit der Jugendlichen problemlos und gut ver laufen war. Ein erfolgreiches Unterpfand für die Zukunft der Vereine und der Gesell schaft, denn wie Erich Schröder betonte:

Fußball-Senioren treffen in Schneverdingen 1989

Seite 50

Fußball-Seniorentreffen in Düshorn 1995

Nicht nur der Jugend, auch den Senioren der neuen Großfußballriege wurde auf Anregung von Heinz Reinig erhöhte Auf merksamkeit geschenkt. Erstmalig fanden 1980 unter großem Anklang Senioren freundschaftstreffen statt: 42 Senioren über 55 Jahren aus 13 Vereinen des Altkrei ses Fallingbostel fanden sich am 11. Oktober 1980 in Hodenhagen zusammen, im Novem ber 1980 eine ebenso stattliche Zahl in Zah rensen für den Altkreis Soltau. Verantwort lich für diese erfreuliche Neuerung, die jährlich mit anhaltendem Interesse von den ‘älteren Semestern‘ im Nord- wie im Südbe reich wahrgenommen wird, zeichneten die Sozialwarte Bruno Dander und Helmut Ahrens. Unter der Regie des Letztgenann ten fand am 30. Mai 1980 als Senioren-Ver anstaltung eine Schiffstour auf der Aller mit anschließendem Tanz- und Unterhaltungs nachmittag in Düshorn statt, an der 110 Veteranen des gesamten Kreises mit ihren Frauen teilnahmen. Auch im Jahr 1986 gab es im Rahmen des Programms zum 40jährigen Bestehen des NFV-Kreises Soltau-Fal lingbostel eine gemeinsame Veranstaltung mit 106 „Oldies“ in Hützel und Timmerloh. Mit unterschiedlichen Programmen fanden alle anderen Seniorentreifs separat in den beiden Kreisteilen statt. Torwand- und Elfmeterschießen, Quiz, Skat, Doppelkopf, Knobeln, Schießsport, humoristische Einla gen, Kegeln, Besuche von offizieller Seite und Gummistiefeiweitwürfe als Gaudi machten diese Veranstaltungen zum echten Hit. Die stetig gestiegenen Teilnehmerzah len - 1995 wurden zum wiederholten Male beim Treffen des Südbereichs etwa 100 Seniorensportler gezählt - beweisen, daß die Resonanz unverändert groß ist. Mehrere Sportler nahmen schon zum 15. oder 16. Male an diesen Veranstaltungen teil. Auch überregional wurde man auf die erfol greichen Veranstaltungen aufmerksam, denn 1982 hat der NFV-Bezirk Lüneburg die Sportkameraden Ahrens und Dander mit der Durchführung des erstmals in dieser Form veranstalteten Bezirks-Seniorentref fen beauftragt. Beide genannten Sportka meraden entwarfen auch zum 1. ordentli chen Kreistag 1981 eine neue Ehrenordnung für verdiente Sportkameraden. Freude über den unerwartet positiven Ver lauf der ersten zwei Jahre des neu gebilde ten Kreis-Fußballverbandes tat der Ver bandsvorsitzende Heinz Rei fig beim 1. ordentlichen Kreistag des NFV Sol tau-Fallingbostel kund. Vor den Delegier ten aus 45 von insgesamt 46 Vereinen sprach er am 16.6.1981 in Lünzen auch von einer guten Zusammenarbeit mit dem ebenfalls neugebildeten Bezirk Lüneburg. Mit 11.276 Mitgliedern lag der Kreis Sol tau-Fallingbostel im Bezirk an dritter, hin sichtlich der Schiedsrichter allerdings an „Unser Spiel dient der Erziehung und vermittelt dem jungen Men schen Erfolgserlebnisse, die sein Selbstvertrauen stärken und zu einer Persönlichkeitsbildung beitragen.“

Seite 51

vorletzter Stelle - für die tätigen ‘Herren in Schwarz‘ eine außerordentliche Belastung, hieß es doch, durchschnittlich zwei Spiele pro Woche zu pfeifen. Das Schiedsrichterproblem hatte sich - wie erwartet - auch im neuen Großkreis nicht in Wohlgefallen auf gelöst. Beim Dorfmarker Kreistag 1983 sprach der Vorsitzende Heinz Reinig sogar von einer mittelfristigen Gefährdung des Spielbetriebs durch das Schiedsrichterproblem. Wiewohl die Schiedsrichterzahl inzwischen die 100er Marke überschritten hatte, wurde als Anreiz für die Spielsaison 1983/84 allen Klubs, die ein „Übersoll“ erfüllten, 150 DM pro Schiedsrichter in Aus sicht gestellt. Mangelhafte Entwicklung konstatierte man ebenfalls im Bereich des Damen- und Mädchenfußballs, wie auch für alle mit dem Freizeitfußball zusammenhängenden Fra gen, zu denen richtungweisende Impulse von Bund, Land und Bezirk erwartet wur den. Einige besorgniserregende Zahlen musste Heinz Reinig ebenfalls aus dem Kreisspiel ausschußes vortragen. In der Saison 1980/1981 waren allein im Herrenbereich 194 Spiele ausgefallen. Die Zahl der Platzverweise hatte in der zurückliegenden Sai son fast die Marke 100 erreicht. Zusätzlich waren 500 Zeitstrafen und fast 1.300 Ver warnungen ausgesprochen worden. Auch das Sportgericht hatte 1979/80 in drei Ver handlungen und 1980/81 in 13 Fällen wegen Tätlichkeit gegen Schiedsrichter und Mitspieler tätig werden müssen. Und die Tendenz sollte weiter steigen: 1981/82 waren beim Kreissportgericht 21 Verfahren anhängig. Es gab also viel zu tun - für die Vereine und die Verantwortlichen des neuen Kreisverbandes. Letztere standen beim 1. ordentlichen Verbandstag 1981 in Lünzen erstmalig zur Wahl. Nach dem Wahlergeb nis hatte sich der lnterimsvorstand eindeu tig bewährt: Der Vorsitzende Heinz Reinig, die Stellvertreter Hans Kusch und Willi-Ernst Meyer, Schatzmeister Herbert Lange und Schriftführer Herbert Kuklik wurden bestätigt. Ebenso Spiela usschußobmann Helmut Pilgrim, Schiedsrichter auschußobmann Horst Helberg. Neue Besetzungen gab es im Vorsitz des Jugendausschusses mit Hans-Joachim Schneider, im Lehrausschuß mit Erich Wagner und im Presseausschuß mit Klaus Müller. (Roder burg hatte das Presseamt 1980 zur Verfü gung gestellt.) Den Vorsitz des Jugendsport gerichts übernahm Klaus Hackbarth, den Damenspielausschuß Helmut Duckart. Die Sozialwarte Bruno Dander und Helmut Ahrens wurden ebenso bestätigt wie der Sportgerichtsvorsitzende Gerd Braun und der seit 30 Jahren in der Jugendarbeit des Kreises arbeitende Erich Schröder wurde zum Ehrenmitglied des NEV ernannt. Auch zum 4ojährigen Jubiläum 1986 bestand der lnterimsvorstand mit wenigen Wandlungen noch in seiner ursprünglichen Besetzung. Der geschäftsführende Vorstand mit Heinz Reinig als 1. Vorsitzender, Hans Kusch und Willi Ernst Meyer als stellvertre tenden Vorsitzenden, Herbert Lange als Schatzmeister und Herbert Kuklik als Schriftführer war gleich geblieben. Auch der Spielausschußobmann Helmut Pilgrim und die Sozialwarte Helmut Ahrens und Bruno Dander waren noch dabei, eine Tat sache, die sich sicher auf das vertrauensvolle Verhältnis zu den Vereinen auswirkte. 1982 übernahm Dieter Däumichen kommissarisch die Aufgabe des Presseausschußvorsitzen den. Der 2. Kreistag im Juni 1983 in Dorfmark setzte sich mit dem bedauerlichen Nachlassen der Mannschaftsmeldezahlen im Jugendbereich auseinander. Erfreut sah man auf einen leichten Rückgang der Sportgerichtsverfahren (1982/83 14 Verfahren), und die Tatsache, daß 1983 bei den Damen in einer Staffel von zehn Vereinen neben der Meisterschaftsrunde auf dem Feld eine Hallenmeisterschaft sowie erstmals eine Kreispokalrunde durchgeführt worden war. 1984 dann kam es zum Eklat. Auf Antrag der Vereine fand schließlich am 6.10.1984 erstmals ein Außerordentlicher Kreistag in Dorfmark statt. Unmut hatten Vorgänge um das am letzten Spieltag aus getragene Meisterschaftsspiel der SV Mun ster gegen den SC Tewel geschaffen. Ein gesperrter Spieler, dessen Paß von der Paß stelle irrtümlich zu früh verschickt worden war, hatte auf Munsteraner Seite am Spiel teilgenommen. Gegen die Spielwertung protestierte der 0: 5 unterlegene SC Tewel mit der Folge, daß statt dem SC Tewel nun

Seite 52

die 2. Herrenmannschaft der SG Bomlitz absteigen mußte, und die 3. Herrenmann schaft des Vereins nicht aufsteigen konnte. Die 56 Bomlitz verfasste ein Schreiben an alle Kreisvereine und meinte zum Fall: „Das heißt im Klartext, weil ein Verein eine sportgerichtlich festge haltene Manipulation eines Spieles vorgenommen hat, müssen zwei Mannschaften eines vollkommen un schuldigen Vereins absteigen, bzw. eine kann nicht aufsteigen. Da dieser Fall so einmalig und vom sportlichen und menschlichen Standpunkt so beschämend ist, bitten wie Euch, unserem Antrag Unterstützung zu gewähren.“ Mit der SG Bomlitz solidarisierten sich spon tan 17 Kreisvereine, d.h. mehr als die erfor derlichen 15 % der Verbandsmitglieder, die zur Einberufung eines außerordentlichen Verbandstages nötig waren. Sie forderten: „Aufstockung der Kreisliga auf 17 Vereine und der damit verbundenen Satzungsänderung für das Spieljahr 7 984/85 zu gunsten der 2. Herren der SG Bomlitz-Lönsheide. Zunächst setzte der Vorstand des NFV-Krei ses Soltau-Fallingbostel schriftlich auseinan der, daß nach Satzung und Spielordnung die Änderung der Spielausschreibung der Spielserie 83/84 wie die Staffel- und Klassenordnung für die Spielserle 84/85 nicht mög lich war. Kompromißbereit schlug man aber vor: „Die II. Mannschaft der SG Bomlitz - Lönsheide wird ohne Rücksicht auf ihren Tabellenstand nach Abschluß der Spielserie 84/85 in die Kreisliga für die Spielserie 85/86 eingereiht die II Mannschaft in die 7. Kreisklas se. Ergänzend wurde der Hinweis gegeben, daß der Ausgleich hier wie dort durch einen zusätzlichen Absteiger für das Spieljahr 1985/86 geschaffen werde. Nach dem schriftlichen Vorlauf kamen zum Außerordentlichen Verbandstag in Dorfmark 32 Vereine zusammen. Hans Kusch wies namens des Kreisvorstandes den Vor wurf der ‘Manipulation‘ durch die 5V Mun ster zurück. Heinz Reinig ergänzte, daß bereits Recht gesprochen worden war inso fern, als die 5V Munster in allen Teilen des Verfahrens unterlegen sei und der SC Tewel die Punkte zuerkannt bekommen hatte. Die SV Munster war mit einer Strafe belegt wor den und die SG Bomlitz-Lönsheide II ein wandfrei abgestiegen. Innerhalb von nur 55 Minuten war die Angelegenheit schließlich in sachlicher Atmosphäre ausdiskutiert. Der Vorstand zog seinen Antrag auf Einreihung der SGBL II in die Kreisliga 1986/87 zurück, der SGBL-Vorsitzende Gerd Meyer seinen Antrag auf Aufstockung und der außeror dentliche Kreistag schloß seine Pforten. Zum Ende des 3. Kreisverbandstag neuer Zeitrechnung in Munster am 5.7.1985 stellte Heinz Reinig fest: „Obwohl es im Vorfeld des Kreista ges unübersehbar manche Schwie rigkeiten gab, läßt sich nach der Tagung in Munster folgern, daß wir passable Lösungen gefunden haben, um die Arbeit auch in den nächsten beiden Jahren meistern zu können.“ Zu den Schwierigkeiten allgemeiner Art zählten nach wie vor die reduzierten öffentlichen Mittel für den Sport, die gerin geren Ausschüttungen des Sportstättenför derungsausschuß, der - bundesweit und regional - unverkennbare Einbruch bei den Zahlen der Jugend, das nachlassende Inter esse an der Lehrarbeit. Wogen schlug - durch den Ablauf der Genehmigung zum 31.7.1985 - auch das Thema Trikotwerbung und die mangelnde Fairneß auf dem Spiel feld. Erstmals wurde 1985 kein Fairneßpreis verliehen, da selbst die ‘Fairsten‘ pro Spielrunde allerhand Verwarnungen, Hinausstel lungen auf Zeit, Feldverweise etc. hatten hinnehmen müssen! Auch das Problem der Spielgemeinschaften und Betriebsgruppen war nicht gelöst, wiewohl der Kreis sich seit 1983 daran gemacht hatte, eigene und rea lisierbare Vorschläge zu entwickeln. Zu einem vorläufigen Abschluß gekommen war allerdings das seit Anfang der 80er Jahre umstrittene Thema der Nachrüstung der kreiseigenen Hallen zugunsten der Fuß baller. Hallenfußball - nicht nur als Notlö sung während der Wintermonate - erfreute sich zunehmender Beliebtheit, und wurde aus gutem Grund gerade im Jugendbereich intensiv genutzt: Beim Match in der Halle fallen mehr Tore, und bekanntlich ist nicht die Abwehr, sondern das Toreschießen immer noch das Schönste am Fußballsport!

Seite 53

Hatte schon 1979 der NFV-Kreis Fallingbo stel beim Landkreis Soltau-Fallingbostel die Einrichtung von geeigneten Hallen für den Hallenfußball beantragt - und seit 1965 über den Hallenfußball für die Jugend dis kutiert -‚ so waren beim Neubau der Sport hallen in Fallingbostel, Bomlitz, Walsrode (BBS) und Munster Fußball-Spielfeldmarkie rungen berücksichtigt und 5 x 2 m Tote installiert worden. Langwierigen Verhand lungen des NFV-Kreisverbandes und des KSB um eine fußballregelgerechte Nachrüstung weiterer 13 Hallen im Landkreis war trotz engelszüngiger Anträge kein durchschla gender Erfolg beschieden. 1985 einigten sich die zuständigen Kreisausschüsse schließlich auf den Kompromiß, ein gene relles Hallenfußballverbot nicht zu erlassen, die Ausrüstung der Hallen mit 5 x 2 m Toren und Spielfeldmarkierungen jedoch abzulehnen. Wenn auch nicht aus allen Schwierigkeiten heraus, so zeichnete sich 1985 eine leichte Entspannung der Lage im Schiedsrichterwe sen ab. Durch große Werbekampagnen war eine Verbesserung des Ist-Zustandes er reicht worden. Nur noch sechs Vereine waren ohne Unparteiischen. Im Kreis stan den insgesamt 166 Schiedsrichter zur Verfü gung. Dennoch fehlten, gemessen an der Soll-Zahl - je Mannschaft ein Schiedsrichter - noch viele hundert. Mehr und mehr beunruhigte Mitte der 80er Jahre die abnehmende Bereitschaft zur ehrenamtlichen Tätigkeit, „wie von allen Seiten die Verwal tungsarbeit, ob im Verein oder in den Basisinstitutionen des Sports, perfektioniert wird, mit dem Ergeb nis, dass immer mehr ehrenamtilche Helfer kapitulieren.“ Das Haushaltsvolumen hatte mit inzwischen über 130.000 DM eine Größenordnung erreicht, die zur technischen Unterstützung zwang. Stabil zeigte sich bei alledem der Vorstand des NFV-Kreises. Einer der wenigen Wechsel beim 3. Kreisverbandstag war der Rücktritt des bis dahin amtierenden Vorsitzenden des Sportgerichts Gerd Braun, Lindwedel, aus persönlichen Gründen. Zu seinem Nachfol ger wurde nach langer Diskussion Dieter Förster, Ahiden/Aller gewählt. Für Horst Heiberg übernahm 1985 Hermann Naumann die Funktion des Schiedsrichterobmanns.

Entwicklung der Vereinsund Mannschaftstärke im NFV-Kreis Soltau-Fallingbostel

Jahr Vereine Mitglieder Herren-/ Jugend-/ Damen-/ Freizeitmann/

1979 46 über ll.000 146 / 232 / 10 1980 46 11.288 376 1981 46 11.276 388 1982 48 11.255 354 1983 49 11.049 345 1985 50 13.097 152 / 170 / 14 1986 50 13.600 156 / 164 1987 51 14.368 152 / 134 / 9 1989 50 14.000 153 / 125 / 17 1990 50 13.728 151 / 117 / 16 1991 50 11.851 151 / 126 / 17 1992 50 12.799 151 / 123 / 14 / 23 1993 53 12.241 146 / 152 / 15 / 26 1994 52 12.353 154 / 173 / 15 / 17 1995 53 12030 145 / 170 / 15 /19 1996 51 12083 141 / 187 / 12 / 11

Seite 54

Das fünfte Jahrzehnt 1986 - 1996 40 Jahre NFV feierten am 10. 8.1986 beim VfL Luhetal in Hützel 50 Vereine mit 336 Mannschaften und 13.600 Mitgliedern. Einer der sportlich-geselligen Höhepunkte des bunten Programms der Jubiläumsfeier war das Elfmeterschießen der geladenen Prominenz gegen keinen geringeren als den Torwart der deutschen Nationalmann schaft, Dieter Burdenski. Landrat, Bezirks sportbund- und Vereinsvorsitzender Wolf gang Buhr verwandelte seinen Strafstoß „knallhart“, Burdenski hatte keine Chance. Höhepunkt in finanzieller Hinsicht war der Beschluß des Verbandes, die Beiträge für Seniorenmannschaften auf Kreisebene auf 200 DM, für Damenmannschaften auf 150 DM und für ]ugendmannschaften auf 125 DM zu erhöhen. Zur Sicherung der Zukunft hatte der Verband aber nicht nur über Eckdaten wie Beiträge zu entscheiden. Das Jubiläum war für den Verbandsvorsitzen den Heinz Reinig Anlaß, Überlegungen zur Förderung und Entwicklung des Fußball- Sports vorzutragen. Als Vorsitzender des Freizeit- und Breiten sportausschusses beim N iedersächsischen Fußballverband seit 1980 mit dem Thema ‘Freizeitfußball‘ vertraut, betonte Reinig vor allem die Bedeutung von Sportlern, die sich dem Leistungsdenken und festen Spielplänen nicht unterordnen wollten. Den Bedürfnissen nach in diesem Sinne freien Fußballsport müsse Rechnung getragen werden, wolle der Fußball auch weiterhin seine Position sichern. Der Trend ließ sich gerade bei den Alt-Herrenmannschaften zeigen, von denen schon im Spieljahr 1982/83 zehn ausschließlich Freundschafts spiele durchgeführt hatten. Gleichzeitig nahmen 93 Senioren-, 33 Altherren- und sie ben Altliga-Mannschaften an den Punktund Pokalspielen teil. Wichtig erschien zunehmend auch das Thema Damen- und Mädchenfußball. Wie Frauenwart und Vorsitzender des Damen spielausschusses Helmut Duckert feststellen konnte, hatte der Damenfußball im Kreis Soltau-Fallingbostel sich zwar durchaus inzwischen einen festen Platz erobert - der Damenspielausschuß berichtete von 14 spie lenden Mannschaften -‚ doch war die Popu larität immer noch begrenzt. Gerade eine einzige - Nachwuchs sichernde - Mädchenmannschaft existierte. Und sie war der Initiative von Hans-Joachim MaIm zu ver danken, der 1983 in Munster eine Arbeits gemeinschaft für Mädchenfußball ins Leben gerufen hatte. Mithin hatte es dem NFV vor allem in Kooperation mit den Schulen darum zu gehen, Mädchen für den ‘König Fußball‘ zu interessieren. Auch den Kreistag am 12. Juni 1987 in Düshorn beschäftigten die grundsätzlichen Fragen um Freizeitsport, Nachwuchsmangel und Damenfußball. Daneben ging es um die zunehmende Aggressivität auf den Spiel feld, die mit Hilfe einer ABM-Kraft gemach ten Bemühungen um den Schulfußball, die Hallenprobleme und die mit der eingeführ ten Winterpause termingerecht abgeschlos senen Spieljahre 1987 und 1988. Ein Schritt in die Zukunft war mit dem Beschluß des Verbandsbeirats vom 14.3.1927 getan, nach dem Freizeitmann schaften nun Mitglied des NFV werden konnten. Der NFV-Kreisverband rief jetzt einen Freizeitausschuß ins Leben, um dem veränderten Freizeitverhalten Rechnung zu tragen, und den Vereinen Hilfe im Bereich Freizeitsport anbieten zu können. Den Weg frei für Spielgemeinschaften machte das einstimmige Votum des Ver bandstages, das konkret über das Anliegen der Fußballabteilungen der Vereine MTV Bispingen, VfL Luhetal und TuS Steinbeck abgestimmt hatte, die künftig als Spielgemeinschaft Bispingen/ Hützel/

Seite 55

„Mädchen spielen Fußball“

Seite 55

Steinbeck (SG BHS) starten wollten. Hier war die grundsätzliche Entscheidung, Fuß bauer auch anderer großfIädiger Gemein den wegen Nachwuchsmangels Spielge meinschaften bilden zu lassen, positiv gefallen. Indes feierte das Internationale Pfingst jugendturnier in Munster 1987 sein 25jähriges Jubiläum. Zu diesem Anlaß sprach Heinz Reinig die „allerherzlichsten Glückwünsche“ aus, und richtete folgendes Grußwort an die Spielvereinigung Munster: Dank an den jetzigen 1. Vorsit zenden Heinz Hermann Franke, der 1963 Initiator dieses Turniers war, und der die Brücke schlug zur Bun deswehr, ohne deren Hilfe dieses Turnier ebensowenig ein so langer Bestand vergönnt gewesen wäre, wie ohne die Hilfe der Stadt Munster und der Bevölkerung dieser so aufgeschlossenen und unternehmungsbereiten Stadt. Zum 20. Turnier hatte ich in meinem Grußwort zum Ausdruck gebracht, daß das Fußballgeschehen im Kreise Solta u-Fallingbostel einen Verlust erleiden würde, wenn es dieses Tur nier nicht mehr geben würde. Mit umso größerer Freude über mittle ich zum 25. Turnier allen Teil nehmern die herzlichen Grüße des Niedersächsischen Fußballverbandes Kreis Solta u-Fallingbostel. Es muß doch für die Teilnehmer an diesem Turnier ein erhebendes Ge fühl sein, dazu beizutragen, daß internationale Freundscha ften nicht nur geknüpft, sondern inzwischen auch schon vertieft werden. Ganz abgesehen davon, daß man stolz sein kann, an einem solch qualitativ hoch einzustufenden Turnier mitgemacht zu haben, gleich ob man zu den Siegern zählt oder nicht 1... Erfreut festzustellen vermochte der Ver bandstag 1987 auch, daß bundesweit rund 475.000 Mädchen und Damen in den Verei nen Fußball spielten und Niedersachsen federführender ‘Trendsetter‘ mit 11.800 Damen und 3.420 Mädchen, d.h. 15.220 Mitgliederinnen war. Gleichwohl sah sich der Damenspielausschuß des Kreisverban des-Soltau-Fallingbostel dazu veranlaßt, den Appell an die den Damenfußball immer noch abqualifizierenden Männer des Fuß balls zu richten, „wenn schon nicht dafür, doch nicht dagegen zu sein.“ Wie in der Fußballgeschichte insgesamt, so war das einzig Beständige auch in diesem Jahrzehnt der Wandel. Erhebliche Verände rungen gab es bei der Hauptversammlung 1987 auch hinsichtlich der Vorstandsbeset zung. Große Anstrengungen waren vonnö ten gewesen, um alle Positionen durch ehrenamtliche Mitarbeiter bestellen zu können. Den 65jährigen Heinz Reinig, der in Düshorn im Auftrage des Präsidenten des Deutschen Fußballbundes, Hermann Neuberger, mit der Ehrennadel des DEB ausge zeichnet wurde, wählten die Delegierten abermals und einstimmig zum 1. Vorsitzen den für die nächsten beiden Jahre. Hans Kusch, der zum Ehrenmitglied des Kreisvor standes ernannt wurde, und Willi Ernst Meyer verzichteten auf die Position der stellvertretenden Vorsitzenden. Diese Ämter des geschäftsführenden Vorstandes übernahmen nun der bisherige Schatzmei ster Herbert Lange und Horst Helberg. Als Spielausschußobmann wurde Helmut Pil grim, als Schriftführer Herbert Kuklik, als Schiedsrichterobmann Hermann Naumann und Pressewart Dieter Däumichen bestätigt. Sozialwarte blieben Helmut Ahrens und Bruno Dander. Neuer Lehrwart wurde Johannes Heinsohn, der an die Stelle des verzichtenden Erich Wagner trat. Um Frei zeitfragen kümmerte sich Günter Blume, als Jugendwart wurde Hans-Joseph Schneider bestätigt. Hans-Joachim MaIm wurde ein stimmig der Damenspielausschuß übertra gen. Für das Jugendsportgericht wurde Klaus Hackbarth nominiert, als Vorsitzender des Sportgerichts Dieter Förster gewählt. Nur kurze Zeit hielt sich der neue ‘Finanzmi nister des Verbandes‘ Martin Gorlewski. Sein Fall stand im Zentrum des am 7. 7.1989 in Schneverdi ngen zusammengetretenen Kreistages anläßlich des 10. Geburts tages des NFV-Soltau-Fallingbostel. Aus führlich berichtete Heinz Reinig über die dubiosen Vorgänge um den Schatzmeister, der nach eklatanten Unregelmäßigkeiten im Februar 1988 seinen Rücktritt erklärt hatte. Abschließend resümierte der Vorsit zende gefaßt:

Seite 56

„Ein annähernd gleichgelagerter Fall ist in der mehr als 4Ojährigen Geschichte dieses Verbandes nicht vorgekommen.“ Mit den Konsequenzen der kurzen Amtszeit Gorlewskis war der Vorstand nun bereits eineinhalb Jahre beschäftigt, und vor allem Herbert Lange, der zu Beginn 1988 die Schatzmeisterei kommissarisch übernom men hatte, war es, der die Finanzgeschäfte des Verbandes gekonnt wieder in Ordnung brachte. Mit den Neuwahlen dieses Verbandstages ging Manfred Rademacher als Schatzmei ster neu in den Vorstand und ‘Jupp‘ Schnei der übernahm die Nordkreis-Aufgabe des fast 75jährigen Bruno Dander, der zum Ehrenmitglied des NFV ernannt wurde. Von dem lnterimsvorstand von 1979, der aus elf Männern bestand, waren 1989 fünf immer noch und einer wieder dabei. 1. Vorsitzender: Heinz Reinig Stellvertretende Vorsitzende: Horst Helberg und Herbert Lange Schriftführer: Herwig Nietzel Schatzmeister: Manfred Rademacher Vorsitzender des Spielausschusses: Helmut Pilgrim Vorsitzender des Damen-Spielausschusses: Hans-Joachim Malm Vorsitzender des Lehrausschusses: Johannes Heinsohn Vorsitzender des Schiedsrichterausschusses: Hermann Naumann Vorsitzender des Jugendausschusses: Wil helm Maske Vorsitzender des Jugendsportgerichts: Klaus Hackbarth Vorsitzender des Presseausschusses: Werner Reckewerth Sozialwart für Südbereich: Helmut Ahrens Sozialwart für Nordbereich: Hans-Joseph Schneider Vorsitzender des Freizeitausschusses: Günther Blume Vorsitzender des Kreissportgerichts: Dieter Förster Neben den Vorstandsgeschäften ging es um einen Rückblick auf zehn Jahre Großkreis Soltau-Fallingbostel. Die Entwicklung war nicht unerfreulich, doch hatte man inzwi schen - gleich dem bundesweiten Trend - eine Verringerung um 50% im Jugendbe reich zu verzeichnen. Dagegen existierten jetzt 35 Freizeitmannschaften im NFV. Die Fußballvereine hatten sich gegen das Vor dringen kommerzieller Sportanbieter be hauptet, die breiter gewordenen Angebote der Vereine waren Grundlage eines Bestan des von 14.000 Mitgliedern und: „Das erfreulichste in diesen Jahren ist gewe5en, daß wir so schnell zueinander gefunden haben. Wir sind eine große Familie geworden“, so Heinz Reinig, der - in Abwandlung der zum 10. Geburtstag des NFV Soltau 1956 gefundenen Formulierung „Durch die Wüste zur Oase“ als Devise vorschlug: „Durch den Wohlstand zur Oase Sport.“ Heinz Reinig, seit dem 14.2.1948 in sportli cher Verantwortung des Kreisverbandes und seit dem 5.6.1970 Kreisvorsitzender hatte ideen- und initiativreich zur Entwick lung des Fußballs in Soltau und Soltau-Fal lingbostel beigetragen. Beim 6. ordentli chen Kreisstag in Fallingbostel am 28. 6.1991 wurde er in würdigem Rahmen verabschiedet. Mit stehenden Ovationen dankten ihm die Vereine. Der NFV-Kreisver band Soltau-Fallingbostel ernannte Heinz Reinig, der beruflich bis 1983 als Leiter der Rechtsabteilung der Kreissparkasse Soltau tätig gewesen war, zum Ehrenvorsitzenden. Landrat Buhr ehrte Reinig als einen „großartigen Sportler, der ein Stück verbin dende Sportgeschichte für den Landkreis Solta u-Fallingbostel geschrieben hat. Aber: Heinz ist ohne seine Hilde undenkbar.“ Herbert Lange dankte im Namen des Ver bandes Heinz Reinig mit den Worten: „Du hast Impulse gesetzt. Du hast eine Fülle von Arbeit geleistet. Du hast ein bewegtes Sportlerleben hin ter Dir. Wir danken Dir. Heinz Reinig bat schließlich - bescheiden wie stets -‚ dem als Nachfolger vorgeschla genen Herbert Lange das Vertrauen zu übertragen: „Sie können ihm und mir dadurch helfen.“ Und die Walsroder Zei tung schrieb süffisant zum Führungswechsel im NFV: „ von Herbert Lange das Ei des Columbus - wie der Fußball im Kreis verband Solta u-Fallingbostel in eine erfolgreiche Zukunft geführt wer den kann - erwartet, darf hoffen: Herbert Lange... beschäftigt sich tagtäglich mit Millionen von Eie‘rn.“

Seite 57

Herbert Lange, der hier 5ljährige Geschäftsführer der Heidegold GmbH, Multimanager, war seit über 30 Jahren im Sport verantwortlich, als steilvertretender Vorsit zender der KSB Soltau-Fallingbostel, als Wegbegleiter Reinigs im NFV und als Vorsit zender des SV Veersetal von 1968 bis 1988. Lange‘s Schwerpunkte waren klar: Bekämp fung der Schiedsrichtermisere und die Ein führung neuer Technologien, um die Ehren amtlichen zu entlasten. Zur Umsetzung seiner zentralen Anliegen stand ihm neben dem einstimmig bestätig ten Vize Horst Helberg nun Heinrich Eick hoff zur Seite, der mehrheitlich als stellver tretender Vorsitzender neu in den Vorstand gewählt wurde. Nachfolger Hermann Nau manns als Vorsitzender des Schiedsrichterausschusses wurde Hans-Ludwig Vogt, Vor sitzender des Freizeitausschusses Karl-Heinz Maurer. Helmut Ahrens übernahm kommis sarisch die Funktion des Sozialwarts für den Nordbereich. Beim Kreistag am 11.6.1993 in Wintermoor wurde aus dem alten geschäftsführenden Vorstand der neue, - Vertrauens beweis vor allem für den ‘jungen‘ Chef Herbert Lange. Den Vorsitz des Jugendaus schusses übernahm kommissarisch Peter Jantschik, als Vorsitzender des Lehrauschus ses löste Klaus Hackbarth Johannes Heinsohn ab, der den Vorsitz des Presseausschus ses von Werner Reckewerth übernahm. Zum Freizeitsportreferent gewählt wurde Karl- Heinz Maurer, zum Sozialwart-Nord Ger hard Crone und zum Vorsitzenden des Jugendsportgerichts Frank Hannemann. Erfreut blickte der NFV auf Fußballtreffs im Schülerbereich, die erfolgreich über die Bühne gegangen waren. Seit Anfang 1992 konnten die Vereine auf das Spielmobil des Bezirks, seit März 1993 auf das des Kreises zurückgreifen und das Vereinsleben des Nachwuchses abwechslungsreicher gestal ten. Darüber hinaus waren Vereinbarungen über eine Zusammenarbeit zwischen dem NFV-Landesverband - unterstützt vom Kreisverband SFA - und der Verkehrswacht Niedersachsen unter dem Motto „Sport und Spiel - sicher ins Ziel“ getroffen. Als überregionale Schüler- und Jugendturniere nahmen das Internationale Pfingstjugendturnier der SV Munster und dasNorddeutsche E-Jugend-Turnier des SC Tewel nach wie vor herausragenden Platz ein. Im Gegensatz zu positiven Bilanzen wie die sen, waren die Verfahrenszahlen des Sportgerichts immer noch zu hoch, die - gekürz ten - Landesmittel viel zu niedrig und der Anteil der Strafgelder an den Einnahmen des NFV machte bereits 1990 50% (1989 37 % ) aus. Die Schiedsrichtermisere ver anlaßte Herbert Lange in Wintermoor erneut zur Stellungnahme. Nüchtern legte er Zahlen vor: 117 Schiedsrichter fehlten. Von 113 Schiedsrichtern im Jahre 1993

Seite 58

Norddeutsches E-Jugend-Turnier des SC Tewel 1995. Mannschaftsführer der teilnehmenden Mannschaften mit Jugendleiter Manfred Röhrs.

waren nur 86 vom Schiedsrichter-Ausschuß anerkannt und hatten 5.778 Spiele gepfif fen - ein unhaltbarer Zustand, eingedenk dessen, daß die seit 1987 bestehende Kreis Schiedsrichterordnung vom Kreisschieds richterausschuß unter dem Vorsitzenden Hermann Naumann neu überarbeitet wor den war, aber wenig Beachtung in den Rei hen der Fußballer gefunden hatte. Vorsit zender Lange erinnerte daran, daß laut Satzung des NEV jeder Verein pro gemelde ter Mannschaft einen „Mann in Schwarz“ zu stellen habe. Wenn ein Verein dieses Soll nicht erfülle, so sei vorgeschrieben, daß das Team absteigen müsse. In der Praxis jedoch könne sich jeder Verein mit einer Strafe von derzeit 150 DM pro fehlendem Schiedsrich ter und Saison freikaufen und trotzdem spielen. Nachdem jahrzehntelange Appelle, Werbekampagnen und finanzielle Anreize zu keiner anhaltenden Verbesserung der Schiedsrichterlage geführt hatten, war es nun an Herbert Lange, ausdrücklich darauf hinzuweisen, daß der Verband ernsthaft darüber nachdachte, den Abstieg von Mannschaften tatsächlich einzuführen - eine letzte dringende Warnung?! Im Gegensatz zur hinreichend bekannten Schiedsrichterfrage löste ein Platzfragen betreffender Antrag des 5V Kirchboitzen in Wintermoor hitzige Diskussionen aus. Der Verein votierte dafür, Clubs mit vereinseigenen Sportplätzen künftig die Entschei dung zu überlassen, ob Spiele auf ihrem Gelände wegen schlechten Wetters und Unbespielbarkeit des Bodens abgesagt wer den. Dazu der Vorsitzende des Spielaus schusses Pilgrim energisch: „Wenn das durchgeht, brauchen wir für eine Saison drei Jahre.“ Der Antrag wurde abgelehnt. Angenommen dagegen wurde ein Antrag des M1V Soltau, den Gewinner des Kreispo kals für untere Mannschaften künftig im DFB-Vereinspokal auf Kreisebene mitspie len zu lassen. „Ohne brisante Themen und wich tige Personaldebatten ging am Freitag der Fußball-Kreistag im Landhaus Tewel über die Bühne.“ Dies schrieb die ‘Böhme-Zeitung‘ am 26.6.1995 über den letzten Kreistag. Ein insgesamt positives Bild hatte der alte und neue Kreisvorsitzende Herbert Lange - vor 25 Jahren in Tewel zum ersten Mal in den Vorstand des damaligen Fußball-Kreisver bandes Soltau gewählt - über den 12.030 Fußballer starken Verband gezeichnet. Ins gesamt zwar um 211 Mitglieder ge schrumpft, konnte die Kreisorganisation jedoch im Jugendbereich auf 250 neue Nachwuchsspieler blicken. Die Schiedsrich termisere hatte sich durch 42 neue Spiellei ter erheblich gebessert, und durch Schieds richter-Werbewochen gerade für Jung Referees sollte der Trend gehalten werden. Mit ‘Germania‘ Walsrode hatte Soltau Fallingbostel - trotz des Abstiegs des MTV Soltau - immer noch ein Aushängeschild in der Verbandsliga und mit 5V ‘Grün-Weiß‘ Hodenhagen, 5V Soltau, 5V Munster, TSV Wietzendorf und TV ‘Jahn‘ Schne verdingen und ESV Munster weitere Teams auf Bezirksebene. Mit knapper gewordenen Mitteln gut und sorgfältig gearbeitet hatte der Schatzmei ster Manfred Rademacher und Herbert Lange bekundete den finanziell gebeutel ten Vereinen: „Wir dürfen die Vereine nicht länger belasten, wir müssen bei uns selber anfangen und sparen, wo es geht.“ Vielerlei Ehrungen wurden ausgesprochen. Vor allem gewürdigt wurde die Arbeit Hel mut Pilgrims, der seit 1964 Leiter des Kreis spielausschusses und langjähriges Mitglied des Spielausschusses des Niedersächsischen Fußballverbandes war. Er erhielt die Goldene Ehrennadel des LSB. Bei den Vorstandswahlen wurde Schriftführer Herwig Nietzeldurch Horst-Peter Ratheike abgelöst. Lehrwart wurde Ralf Friedling und Sozialwart Nord Hans-Wilhelm Alvermann. Mit einem so fast komplett wiedergewählten Vorstand sahen sich die Fußballer für die Amtperiode des Jubiläumsjahres des NFV-Kreises gerüstet. Doch trat Manfred Rademacher in der zweiten Hälfte des Juli 1995 und Johannes Heinsohn Ende März 1996 zurück. Matthias Schröder aus Schneverdingen wurde Nachfolger im Amt des Schatzmeisters und Stefan Drewke aus Soltau übernahm am 1. Mai 1996 kommissarisch den Presseausschußvorsitz. Im Jubiläumsjahr 1996 konnte der NFV-Kreis Soltau-Fallingbostel als neuen Verein den VfB VorbrücklWalsrode in seinen Reihen begrüßen. Der FC Ahiden war 1995 als neues Mitglied im NFV aufgenommen wor den. Kreismeister wurde im Jubiläumsjahr der 5V Schwarmstedt.

Seite 59

Das goldene Jubiläum - und wie weiter? Über große und kleine Höhen und Tiefen der Verbandsgeschichte hinweg behaupte te sich schließlich ein Thema, dessen grundsätzliche historische wie aktuelle Bedeutung für den Sport im Verein von niemandem je in Abrede gestellt wurde: das Ehrenamt. In allen Phasen des Vereins sports, der erster Träger des aktiven Sports schlechthin war und ist, war die ehrenamtli che Tätigkeit von Mitgliedern, Helfern und Führungspersonen zentrale Voraussetzung des Tuns und Seins. Ehrenamt ist eine Frage der persön lichen Haltung. Wenn wir das Ehrenamt aufgeben, hat die Abschiedsstunde für den Sport geschlagen.“ So formulierte es Landrat Wolfgang Buhr unlängst, und warnte vor weitreichenden gesellschaftlichen Gefahren: „Mit dem Verzicht auf das Ehrenamt droht ein Stück Armut, wenn es den Verein nicht mehr geben sollte. So etwas könnte auch zu Auflösungser scheinungen in den Dörfern führen, könnte zu einer Existenzfrage der ländlichen Räume werden.“ Das Ehrenamt ist - so hoffen alle - nicht am Ende. Unübersehbar ist jedoch die abneh mende Bereitschaft zu verantwortlicher unentgeltlicher Tätigkeit. Mehr Vereine, mehr Mannschaften und mehr Verwal tungsaufwand pro Mannschaft bei gleich zeitig sich reduzierenden finanziellen Mit teln führten zu höherer Belastung der immer weniger werdenden ehrenamtlich Tätigen in allen Vorständen. In Zukunft muß es darum gehen, durch Ver minderung der Aufgaben das Ehrenamt einer neuen Renaissance entgegen zu füh ren, weniger Aufgaben auf viele Schultern zu verteilen und das Ehrenamt wieder attraktiver zu machen. Ein „burn-out“ Syndrom auch noch im Sport, wo Regenera tion und Gesunderhaltung neben Spaß an der Bewegung und Geselligkeit im Verein Weg und Ziel sind, dient sicher niemandem. Wenn die Finanzlage es erlaubt, sollten in Zeiten sportlicher Massenbewegung schließlich bezahlte Hauptamtliche für be stimmte Aufgaben herangezogen werden. Das ehrenamtliche Tun bleibt aber auch mit Hauptamtlichen allererste Voraussetzung für die Existenz und Entwicklung der Sport vereine, die sich in vielfältigster Hinsicht über Generationen bewährt haben. Natürlich hat auch der Fußballsport einen Wertewandel erfahren, der nicht zuletzt vom Aufkommen der Vertragsspieler und schließlich der Profis bestimmt wurde, vom Geld also. Selbst in den unteren, den soge nannten Amateurklassen, spielt das Geld seit Jahren eine wichtige Rolle. Je erfolgrei cher die Mannschaft, um so lukrativer das Geschäft mit Sponsoren, deren Finanzsprit zen allerdings die Unabhängigkeit und Autonomie oder gar die Existenz der Verei ne bedrohen und den Leistungsdruck auf die Spieler steigern. Auch die Zuschauerzah len spielen bei den Kalkulatoren der Verei ne eine gravierende Rolle und die Medien, die den Fußball im besonderen als schlag zeilenträchtiges Verkaufsobjekt in An spruch nehmen, heizen den manchmal erbarmungslosen Kampf ums runde Leder weiter an. Letztlich bauen Kommunen und Städte auf den Werbeeffekt, der von erfolg reichen Vereinen auch für sie abfällt. Dennoch hat Werbung, Presse und Kommu nen dem Sport oft auf die Sprünge gehol fen, und das letzte Wort in der Geschichte des Fußballsports auch in der Heide ist frei lich nicht gesprochen. Die Entwicklung er lebte - über die jetzt gefeierten, letzten 50 Jahre hinaus - Hochs und Tiefs. Nach wie vor behauptet König Fußball seine Position als Volkssport Nr. 1 und erfuhr - als lange den Männern vorbehaltener Sport - sogar eine neue Dimension damit, daß inzwischen immer mehr junge Frauen Fußball spielen. Daß der NFV-Kreis Soltau-Fallingbostel jüngst vor allem in den unteren Altersklas sen einen Anstieg zu verzeichnen hat, ist ein ebenso positives Zeichen wie die Konstanz in den Mitgliederzahlen bei der A- und B Jugend in den vergangenen Jahren. Damit dieser Trend anhält, muß weiter ein beson deres Augenmerk auf eine qualifizierte Betreuung der Jugend und die Sicherung eines guten Unterbaus an Jugend-Klassen gelegt werden. Zu achten ist in der Balance von Freizeit- und Leistungssport nicht nur auf die Förderung der guten Teams, son dern auf die Entwicklung vieler Vereine und Mannschaften vor Ort. Schließlich wird die Entwicklung hin zur computersimulierten Wirklichkeit - wie die

Seite 60

gesamte Gesellschaft - so wohl auch den Sport nachhaltig verändern. Wenn diese Entwicklung auch nicht aufzuhalten ist, so kann doch deren Wirkung beeinflußt wer den. Der Sport muß sich vorbereiten. Die Gegenwart der Cyberspace - Zukunft ist für den deutschen Sport schon bedrohlich genug, auch wenn wir von amerikanischen Verhältnissen noch weit entfernt sind: In den Vereinigten Staaten sitzen Kinder während ihrer gesamten Zeit auf der High School mit 22.000 Stunden doppelt so lange vor dem Fernseher wie in der Schule. Viele Kinder werden auch in Deutschland als „Bewegungsanalphabeten“ mit Schwächen in Haltung, Koordination, Konzentration und sozialem Verhalten gekennzeichnet. Die Folgen dieser Defizite sind vielfältig und teuer. Sie reichen von dramatisch erhöhten Unfallzahlen bis zu einer erhöhten Krimina litätsrate. Dabei weiß heute jeder, daß Brei tensport für Körper und Seele gesund ist. Nur: Wie lockt man die bewegungsverarm ten Kinder und Jugendlichen hinter dem Bildschirm hervor, deren Konsumorientiert heit einerseits moniert, deren Kreativität z. B. im spielerischen Knacken von Compu tercodes bewundert wird? Sicher ist es kein leichtes Unterfangen, den organisierten Sport zielgruppenorientiert anzubieten. Ein breites Angebot z. B. an tra ditionellen und neuen Bewegungsformen ist gefragt und hat sich noch nie zum Nach teil eines Vereins ausgewirkt. Vielleicht brauchen die Skateboarder auch keinen Regelwart. Vielleicht entspricht der nachwachsenden Generation eher ein Übungs leiter, der Mitlernender ist, nicht ‘Vortur ner‘. Vielleicht brauchen die Jugend viel mehr Spiel- und Entfaltungsräume und weniger Sporthallen luft. Der Sportverein hat nach wie vor viele Chancen. Er muß sie offensiv nutzen. Angefangen bei der Information, die bis lang auf klassischem Weg oft genug an den Jugendlichen vorbeigeht. Der Niedersächsi sche Fußballverband ist eine der wenigen Organisationen, die ‘online‘ ihre Möglich keiten preisen. Der Verein kann sich seiner Stärken besin nen und muß nicht kommerziellen Studios nacheifern. Der teuren Technik, bei der mit tels vieler Kabel dem Kunden eine neue Wirklichkeit vorgaukelt wird, können die Vereine Preiswerteres und Effektiveres ent gegensetzen: Das Miteinander. Beim ge meinsamen Fußballspiel oder der Rap-Disco im Klubhaus läßt sich auch für die „compu terkids“ die wirkliche Welt durch nichts ersetzen. Dr. Martina Neumann

Seite 61

Vorstand und Ausschüsse im Jubiläumsjahr 1996

Seite 63

Geschäftsführender Vorstand v.I.n.r.: Matthias Schröder, Horst Hellberg, Herbert Lange (Vorsitzender), Heinrich Eickhoff, Heinz Reinig (Ehrenvorsitzender) und Horst-Peter Ratheik

Gesamtvorstand Hans-Ludwig Vogt, Horst-Peter Ratheike, Karl-Heinz Maurer, Ralf Friedling, Dieter Förster, Matthias Schröder, Horst Hellberg, Peter Jantschik, Heinrich Eickhoff, Helmut Pilgrim, Helmut Ahrens, Hans- Joachim MaimBruno Dander, Werner Strube, Herbert Lange, Heinz Reinig und Hans Kusch Seite 64

Spielausschuß v.l.n.r.: Günter Blume, Karl-Heinz Maurer, Helmut Pilgrim, Heinz-Jürgen Bönisch und Wilfried Helberg

Schiedsrichterausschuß v.l.n.r.: Arnd Tegtmeier, Hans-Ludwig Vogt, Siegfried Panske und Herwig Niezel

Seite 65

Lehrausschuß v.l.n.r.: Ralf Friedling, Hans-Peter Gutzeit, Wolfgang Vogt und Dietmar Nitschke iugendausschuß

Jugendausschuß v.l.n.r.: Peter Jantschik, Manfred Weiland, Horst-Werner Merten, Jürgen Röhrs, Herybert Kirks und Horst-Peter Ratheike

Seite 66

Damenspielausschuß v.I.n.r.: Hans-Joachim Maim und Harry Zimmermann

Sportgericht v.I.n.r.: Rolf Lange, Walter Minor, Heino Meinecke, Dieter Förster, Werner Flügge und Herbert Kuklik

Seite 67

Jubiläumsausschuß v.I.n.r.: Bruno Dander, Dieter Förster, Ernst Dettmer, Heinz Reinig, Werner Recke werth, Stefan Drewke (Presseausschußvorsitzender), Dr. Martina Neumann und Helmut Ahrens

Seite 68

Von A bis Z, Verbandsilga bis Kreiskiasse, Ahiden bis Wintermoor Keine Darstellung, Schilderung oder Novel le, weder Historie, Erzählung und Reporta ge; nichts kann den Anspruch auf Vollstän digkeit erheben. Auch die folgenden Berichte, Geschichten, Schriftwerke - oder ganz einfach „Vereinsdarstellungen“ - schließen sich da nahtios an. Wir wollen aber neugierig machen, Wissensdrang erfüllen, Interesse erwecken - und auch das ein oder andere Mal zum Schmunzeln anre gen. Wir haben eine Vielzahl von Informa tionen ausgewertet. Dabei können uns Feh ler unterlaufen sein. Sollte es so sein, bitten wir um Nachsicht. Vereinsdarstellungen können unterschied licher nicht sein; konzentriert, ausdrucksstark, auch verschwiegen und neutral. Noch etwas zur Statistik: Die Namen der Vereinsvorsitzenden basieren auf dem Stand vom 01. Mai 1996. Angegebene Mit gliederzahlen der Fußballsparten beziehen sich auf die an den Kreisvorstand gemelde ten Daten zum 01. Januar 1996. Es kann vorkommen, daß Vereine hier mög licherweise „fehlen“. Einige Clubs verzich teten auf eine eigene Darstellung um in die sem Zusammenhang mit einem anderen Verein erwähnt zu werden, neue Vereine sind erst im Aufbau. Dazu zählen: FC Ahl den (Vorsitzender: Joachim Dierking) und VfB Vorbrück Walsrode (Vorsitzender: Rolf Gärtner).

Seite 69 TSV AHLDEN Gründungsjahr: 1948 Vorsitzender bei Gründunglheute: Friederich Buchhop/Helmut Mrozik Mitgliederzahl bei Gründung/heute: keine Angaben/119 höchste Spielklasse: Bezirksklasse Am 30. September 1911 wurde der „Män ner-Turn-Verein Ahiden“ gegründet. Bei Gastwirt Dannenberg wurde einmal die Woche geturnt - allerdings blieb das den Männern vorbehalten. Erst am 02. Septem ber 1931 wurden Frauen offiziell in den Sportverein aufgenommen. Kurzerhand entfernte man das „M“ und hieß fortan Turnverein „TV“ Ahlden. Man schrieb das Jahr 1948, als in Ahlden der Wunsch aufkam, Fußball zu spielen. Nach zähem Ringen gelang es, von der Gemeinde das Sportplatzgelände „Unter den Eichen“ zu erwerben. Wilhelm Wohlers wurde erster Spartenleiter Fußball. 200 Mitglieder hatte der Verein seinerzeit. Er war allerdings finanziell nicht in der Lage, den weiteren Bau des Sportplatzgeländes alleine zu be streiten. Der Landkreis wurde kurzerhand um Unterstützung gebeten. Die sportlichen Erfolge blieben hingegen nicht aus: Die 54er-Jugendauswahl brachte den ersten Kreismeistertitel für die Fußballsparte nach Ahlden. Das Team bildete später den Stamm für die erfolgreiche Herren-Elf. Der Name August Wildung, der fast 20 Jahre die Geschicke des Vereins leitet, ist fest mit den Erfolgen der Fußballer verbun den. 1960, 1965 und 1968 errangen die Süd kreisler die Kreismeisterschaft und stiegen in die Bezirksklasse auf. Als Mannschaftswagen diente seinerzeit ein Viehwagen der Firma Graubohm. In den Jahren 1968 und 69 wurde das Vereinsheim gebaut, ein weiterer Meilenstein in der Ver einsgeschichte. Neue Sparten wuchsen in den 70er Jahren heran: Tennis, Tischtennis, Gymnastik, Leichtathletik, Orientierungs lauf und Wandern gehörten fortan zum Angebot des Vereins. Das 75jährige Vereinsjubiläum wurde im Jahre 1986 begangen. Der Turn- und Sportverein Ahiden hat in den zurückliegenden Jahrzehnten viel bewegt und erreicht. Kameradschaft und Einsatz der Mitglieder waren dazu notwen dig. Mit diesen Tugenden wird es den TSVern auch gelingen, den loOjährigen Festakt gebührend zu feiern. TSV Ahlden-Kreismeister (3. Kreisklasse Süd, Mai 1991)

Seite 70

SG BENEFELD-CORDINGEN Gründungsjahr: 1947 Vorsitzender bei Gründunglheute: Hermann Danne/Hinrich Lüdecke Mitgliederzahl bei Gründunglheute: 48/321 höchste Spielkiasse: Bezirksklasse 1947-1997: Im nächsten Jahr feiert die Sportgemeinschaft Benefeld-Cordingen e. V. ihr Sojähriges Jubiläum. Ereignisreiche Jahre liegen hinter dem Verein. Die ersten Mitglie der hatten es nicht leicht in den Nachkriegsjahren einen Sportverein zu gründen und vor allen Dingen zu unterhalten. Dennoch wurde am 30. Januar 1947 die SG Benefeld C. ins Leben gerufen. 48 Aktive betrieben zunächst die Sparten Fußball, Tischtennis und Schach. Heute, fast ein halbes Jahrhundert später, hat der Verein rund 650 Mitglieder. Tischten nis und Schach werden nicht mehr gespielt. Jedoch haben die Mitglieder die Möglich keit, unter sieben Sportarten zu wählen. Dafür stehen zwei Sporthallen sowie zwei Sportplätze mit Flutlichtanlagen zur Verfü gung. Im Jahr 1972 wurde der Versuch unternom men, die drei Sportvereine SG Benefeld-C., SV Bomlitz und die SG Uetzingen-Honerdin gen zu einem Großverein zusammenzu legen. Dieser Fusionswunsch wurde auf den Mit gliederversammlungen der SG Benefeld-C. am 16. Oktober 1971 und am 22. Januar 1972 mit knapper Mehrheit abgelehnt. Eine Entscheidung, die die SG bis heute nicht bereut hat. Älteste Sparte ist die Fußballabteilung mit rund 250 Mitgliedern. Das Hauptaugenmerk lag immer in der Jugendarbeit, die mit sehr viel Engagement betrieben wird. Daraus resultieren zahlreiche Meistertitel und Poka lerfolge. Herausragende Mannschaft war der Jahrgang 1961/62, der in der A-Jugend in der Saison 1978/79 Kreismeister und in der Spielzeit 1979/80 Meister der Bezirksklasse wurde. Damit verbunden war der Aufstieg in die Bezirksliga. Die Turnabteilung, mit über 300 Mit gliedern, bietet als größte Sparte viel fältige sportliche Aktivitäten. Ange fangen von Mutter und Kind-Turnen bis zur Damengym nastik. Weitere Sparten sind Faust ball, Handball, Voll eyball und Völkerball. Als besondere Leistung ist der Neubau des Sportheims 1968 und der Um- und Erweiterungsbau 1986/87 hervorzuheben.

A-Jugend 1979-80, Bezirksliga SG Benefeld

Seite 71

SG BISPINGEN-HÜTZEL-STEINBECK Gründungsjahr: 1972 (Jugendbereich), 1987 (Herren bereich) Vorsitzender bei Gründunglheute: Wilfried Vogeler/Wilfried Vogeler Mitgliederzahl bei Gründunglheute: 150/1 80 höchste Spielklasse: Kreisliga Die Entstehung der SG Bispingen-Hützel Steinbeck hat im Gegensatz zu anderen Clubs keine allzu lange Geschichte. Anfang der 70er Jahre verschlug es Herbert Kuklik aus beruflichen Gründen nach Hützel in die Lüneburger Heide. Der bis dahin unbekann te Kuklik fand drei Sportvereine vor, in denen die Jugendarbeit nach seinen Vorstel lungen noch verbesserungswürdig war. Der M1V Bispingen, der VfL Luhetal und TuS Steinbeck hatten es schwer, in den jeweili gen Altersgruppen vollzählige Jugendmannschaften auf die Beine zu stellen. Teil weise konnte den Jugendlichen gar keine Möglichkeit geboten werden den Fußball sport wettkampfmäßig zu betreiben. Diese Situation war für Kuklik Anlaß, neue Wege im Jugendfußball zu bestreiten. Eine der ersten Maßnahmen: Die 16- l8jährigen der drei Vereine wurden motiviert, gemein sam in einer A-Jugend für den VfL Luhetal zu spielen. Da dieses sehr erfolgreich prakti ziert wurde, wuchs der Gedanke im Jugendfuß eine Spielgemeinschaft zu gründen. Das Vorhaben wurde 1972 in die Tat umge setzt - die SG BHS ins Leben gerufen. Auch im Herrenbereich wollte man nicht nachstehen. Mitte der 70er Jahre wurde von den aus der Jugend Herauswachsenden der erste Versuch unternommen, die Gründung einer SG auch im Herrenbereich umzuset zen. Dato noch ohne Erfolg. Im Jahre 1986, der TuS Steinbeck spielte seit zwei Jahren in der Kreisliga, der MTV Bispingen mischte oben in der 1. Kreisklasse Nord mit, beim VfL Luhetal lief nicht viel,. traten einige Vereinsvertreter nochmals zusammen. Die längst gereifte Idee zur Gründung einer Spielgemeinschaft auch für den Herrenbereich wurde in Angriff genommen. Am 04. Juni 1987 war es soweit, die Gründung der SG BHS beschlossen. Die erste Herrenmannschaft mischt derweil in der Kreisliga mit, der eigentlich schon länger geplante Aufstieg auf Bezirksebene ist bisher nicht geglückt. Sieben Jahre nach der Fusion wurde auch die Eintragung in das Vereinsregister vollzogen.

Tiefbau Stahlbetonbau H ·o c h b

i-Bau Behringen Postfach 53 29644 Bispingen Ostende 1 29646 Bispingen Telefon (0 51 94) 73 55 Telefax (051 94) 7067

WE-EF LEUCHTEN

Wolfgang Fritzsche Elektro-Apparatebau GmbH & Co

Toepinger Strasse 19 · 0-29646 Bispingen

Postlach 54 · 0-29644 Bispingen

Telefon 0 5194/3 99-0 · Fax 0 5194/3 99-99

Telex 924 131 WEEF 0 Seite 72 MTV BISPINGEN Gründungsjahr: 1902 Vorsitzender bei Gründunglheute: Heinrich Hambrock/Manfred Wiebusch Mitgliederzahl bei Gründunglheute: keine Angaben/10 höchste Spielkiasse: Bezirksklasse Zu den älteren Sportvereinen im Landkreis zählt der MW Bispingen. Am 26. Dezember 1901 faßten einige Bispinger den Entschluß, getreu dem Gedanken von Turnvater Jahn, einen Turnverein zu gründen; den Männerturnverein Bispingen. Bereits im Janaur 1902 wurde dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt. Doch von Fußball war seinerzeit nicht viel zu sehen. Turnen war um die Jahr hundertwende der Volkssport. 1929/30 entstand in Bispingen die erste Badeanstalt im Kreis Soltau. Da war es selbstverständlich, eine Schwimmabteilung ins Leben zu rufen. Diese existiert heute jedoch nicht mehr. Während die Bispinger in den zwanziger Jahren auch Faustball spielten, kam 1931 der Handballsport dazu. 1963 erfolgte die Gründung der Tischtennissparte, die auch heute ihren guten Ruf weit über die Kreisgrenzen hinaus genießt. Genau zwanzig Jahre hat es gedauert, bis nach Vereinsgründung auch beim MW Fuß ball gespielt wurde. Die Glanzzeit erlebten die Kicker 1948 bis 1951. Im Spieljahr 1948/49 wurden sie erstmals Kreismeister der 1. Kreisklasse und Aufsteiger in die Bezirksklasse. Ein bedeutendes Ereignis war die Begegnung mit einer Prominentenelf, in der auch Weltmeister Max Schmeling und Europameister Hein ten Hoff mitspielten. In den folgenden Jahren stand die Jugend des MW im Vordergrund. Lange Jahre führte der Nordkreisverein eine E-, D-, C-, B- und A-Jugend, bis man Anfang der 70er Jahre die Spielgemeinschaft BHS (Bispingen/Hüt zel/Steinbeck) gründete.

Seite 73

Die Prominentenelf mit Max Schmeling (stehend 5. Von rechts) und Hein ten Hoff (6. von rechts); 4. von rechts Ludwig Reitmeyer

SV BÖHME

Gründungsjahr: 1964 Vorsitzender bei Gründunglheute: Fritz Dammann/Jürgen Meier Mitgliederzahl bei Gründung!heute: 52/180 höchste Spielklasse: Kreisliga

Nach Auflösung des Bierder Sportvereins 5V Torador 1957, lag der Raum Bierde - Böhme in einer fußballfreien Zone. Auf dem Feuer wehrball 1963 in Böhme wurden die ersten Gespräche geführt, wieder einen Sportver ein ins Leben zu rufen. Da das geeignete Gelände in Böhme gefunden wurde, die meisten Gründungsmitglieder aus Böhme kamen, nannte man sich Sportverein Böhme. Die Sportanlage war gerade mit einer Getreideansaat versehen worden. Dazu kam noch eine Grassamenansaat frisch vom Heuboden, der mit den aufgelaufenen Unkräutern eine sehr robuste Rasendecke ergab. Viele Sportkameraden kennen noch den alten Böhmer Sportplatz am Neumühler Weg. Toiletten: im Wald gegenüber; Herren rechts - Damen links. Umkleideräume: ein Schuppen, der 1967 gebaut wurde, bestehend aus zwei Räu men. Duschen: eine Handpumpe mit Trog. In diesen Anfangsjahren, als sich alle Ver einsmitglieder um die eine spielende Mannschaft sammelten, wurden einige sportliche Erfolge errungen. So wurde 1969 der 5V Böhme Meister der 1. Kreisklasse. Leider mußte die Mannschaft nach einem Jahr aus der Kreisliga absteigen. Viele Poka le zeugen heute noch davon, das der SV Böhme an sehr vielen Turnieren teilgenom men hat. Mitte der 70er Jahre wurde eine Alt-Herren -Mannschaft sowie eine „2.“ gebildet. Auf einer Fischmarktfahrt nach Hamburg wurde ein Vereinsmaskottchen, ein Ziegenbock, in den Farben „schwarz-weiß“ gespendet. Dieser Bock mußte, nachdem er mehrfach ins Spielgeschehen eingegriffen hatte, weggegeben werden. 1978 wurde die Jugendfußballabteilung gegründet, die sich später der SG Nord heide anschloß. Ab 1994 nimmt eine Damen mannschaft am Spielbetrieb teil. Die größte Aufgabe, die sich der Verein unter Leitung des langjährigen Vorsitzen den Werner Rose stellte, war der Bau einer neuen Sportanlage. Diese, bestehend aus zwei Sportplätzen und einem Vereinsju gendheim, wurde Pfingsten 1985 voller Stolz eingeweiht. Als Freitzeitsport bietet der Sportverein Böhme zudem Tischtennis und Damengymnastik an.

Vereinsheim

Otto6ock GmbH

METALLBAU SCHMIEDE BAUSCHLOSSEREI

Wernher-von-Braun-Straße 6, 29664 Walsrode

Telefon (051 61) 5633

ÖFFLER.

000 die kleine Fruchtsaft Marke

LÖFFLER DEPOT Fabrik Direkt Verkauf 3031Kirchwahlingen 3 ·Tel. 0 5165/23 89

Seite 74 SG BOMLITZ-LÖNSHEIDE

Gründungsjahr: 1919/1978 Vorsitzender bei Gründung/heute: Anton Wachendörfer/Gerd Meyer Mitgliederzahl bei Gründunglheute: 50/397 höchste Spielkiasse: Landesliga Auf eine lange Tradition blickt die SG Born litzlLönsheide zurück: Bereits 1919 wurde der 5V Bomlitz gegründet. Schon wenige Monate später rollte in Bomlitz der Ball. Nur war es nicht immer so leicht, einen entspre chenden Gegner zu finden. Mit Kriegsbeginn nahm der Verein nicht mehr am Punktspielbetrieb teil, am 01. Oktober 1945 wurde der 5V Bomlitz neuer lich ins Leben gerufen. Der Erfolg kehrte zurück: Am 20. Mai 1951 erlebten über 300 Zuschauer in Buchholz den Gewinn des Kreismeistertitel. Ein gutes Vierteljahrhundert weiter: 1977 gründeten der 5V Bomlitz und die SG Uet z inge n- H o n erd ing en eine Spiel gern einschaft, die mit der Meisterschaft in der Bezirksklasse gekrönt wurde. Ein Jahr danach kam es zur Gründung der SG Born litz-Lönsheide, aus der man sich einen Auf schwung im gesamten Sportbereich der Gemeinde Born litz erhoffte. Zugute kam dem Verein die Nutzung des Waldstadion sowie der herrlichen Sportan lage in Uetzingen. Landesl iga, Aufstieg 1981 Die 1. Mannschaft wurde mit Spielern aus dem Bremer Raum verstärkt. Nun begann ein regelrechter Siegeszug des SG EL. Nach der Meisterschaft in der Bezirksliga in der Saison 1979/80 gelang nur ein Jahr darauf der Titel in der Bezirksoberliga. Damit ver bunden der Aufstieg in die Landesliga. Zahl reiche Derbies mit Germania Walsrode stan den fortan auf dem Programm. Nach acht Jahren Landesligazugehörigkeit konnte die Klasse nicht mehr gehalten werden. Erfah rene Spieler verließen aus Alters- oder sportlichen Gründen den Club. Als Glanzlichter gelten heute noch die Auf einandertreffen mit Bundesligisten: Im Juli 1980 zauberte Bayer Leverkusen einen 8:1- Sieg heraus, später gewann Bayer Uerdin gen mit 9:4 im Waldstadion.

Landesliga, Aufstieg 1981

Seite 75

SV BOTHMER-NORDDREBBER

Gründungsjahr: 1949 Vorsitzender bei Gründunglheute: Hans FreUe/Werner Bartsch Mitgliederzahl bei Gründung/heute: 80-100/269 höchste Spielkiasse: Bezi rksklasse Bereits im Jahre 1948 wurde von vielen begeisterten Fußballern die Forderung nach einer Vereinsgründung erhoben. Am 19. Juni 1949 wurde dann im Gasthaus Rotermund, Bothmer, der Sportverein Both mer ins Leben gerufen. Die Leitung über nahm Gründungsmitglied Karl Schomburg bis 30. Juni 1949. Als Spielplatz diente ein Wiesengelände, welches von Heinrich Rotermund zur Verfügung gestellt wurde. Zu den Männern der ersten Tage zählten weiterhin: Theodor Lampe, Heinrich Rotermund, Hugo Seeger, Werner Qelscher und Kurt Pfauder. Wegen konstant knapper Kasse wurden damals Haussammlungen durchgeführt und sogar ein Lotteriespiel versucht. Nachdem dank der Spenden die wichtigsten Anschaffungen gemacht wor den waten, trug man Freundschafts- und Punktspiele aus. Wenn auch mit wechselndem Erfolg. Im Frühjahr 1961 kam der sportliche Tiefpunkt. Die Folge: alle Mannschaften wur den aus dem Spielbetrieb abgemeldet. Im Jahr 1963 ging es dann mit altem Schwung wieder los und zwei Teams nahmen am Spielbetrieb teil. Bereits im Jahr 1966 wurde eine Damen Handballmannschaft gegründet, die 1968 Kreismeister wurde. Als weitere Sportart wurde dann am 24. Juli 1966 eine Tischtennissparte gegründet, die aber 1980 mit der gleichen Abteilung des MW Schwarmstedt fusionierte. Daraus ent stand die USG Leinetal. Erst 1972 wurde der Bau eines eigenen Plat zes mit Clubheim beschlossen, der dann zwei Jahre später fertiggestellt wurde. Das Clubheim folgte 1976. Somit hatten die Spieler erstmals eigene Dusch- und Sanitäranlagen. 1973 gelang der Mannschaft dann der Aufstieg in die Kreisliga, in der gleichen Saison wurde sie Kreispokalsieger. Der nächste sportliche Höhepunkt war der Auf stieg in die Bezirksklasse 1980. Im gleichen Jahre wurde der B-Platz angelegt. Auch der Tennis-Boom ging nicht an der Sportvereinigung Bothmer-Norddrebber vorbei: Tennis wurde 1989 als neue Sparte aufgenommen. Mit der Errichtung von zwei Plätzen und einem Tennisheim nahm die junge Abteilung ihren Spielbetrieb auf. Die Fußballabteilung der SV Bothmer-Nord drebber kann bis heute auf viele Erfolge bei Turnieren und Pokalwettbewerben zurück blicken. Ganz besonders stolz sind wir aber auf unsere umfangreiche und erfolgreiche Jugendarbeit, die ein Garant für die Zu kunft ist.

Seite 76

BRELOHER SC Gründungsjahr: 1949 Vorsitzender bei Gründunglheute: Georg Lippe/Heinz Wagner Mitgliederzahl bei Gründunglheute: 20//278 höchste Spielkiasse: Bezirksklasse Der Brelöher SC wurde 1949 zunächst als reiner Fußballverein gegründet. Der ur sprüngliche Bolzplatz an der Hermann Löns-Straße wurde mit Unterstützung der damaligen Gemeinde Breloh und unter großer Eigenbeteiligung der Gründungs mitglieder zu einem ansehnlichen Fußball platz ausgebaut. Die besten Voraussetzungen zur Ausübung des Sports wurden geschaffen, als weitere Plätze sowie das Vereinsheim hinzukamen. Unter dem Leitgedanken „Spiel-Sport Spaß“ haben sich trotz anfänglicher finanzi eller Schwierigkeiten sehr schnell mehrere Mannschaften gegründet. Insbesondere aber die Breloher Jugend spielte in ihrer Freizeit ausnahmslos Fußball. So war und ist durch sie der Nachwuchs bis in die heutige Zeit gesichert. Die erfolgreiche Jugendarbeit führte schließlich dazu, mit der Sportvereinigung Munster eine Jugendspielgemeinschaft zu gründen. Diese hat sich seit dem Zusammenschluß vor zehn Jahren bewährt und umfaßt mittlerweile elf Mannschaften. Die fortlaufenden strukturellen Veränderungen in Breloh sowie das steigende Interesse an aktiver Freizeitgestaltung führten auch zu einer Ausweitung des sportlichen Angebotes. So war es vor allem Turnen, das in allen Altersgruppen sich einer steigenden Be liebtheit erfreute. Dadurch entwickelte sich aus dem ur sprünglich reinen Fußballverein ein Sportclub mit einer Vielfalt attraktiver Sportarten. Folgende Bereiche werden heute angebo ten: Leichtathletik, Tischtennis, Schach, Ten nis, Badminton, Volleyball und Basketball. Zu einen festem Bestandteil des Vereinslebens gehört der einmal im Jahr stattfindende Sportlerball in der Gaststätte „Höppner“. Mit ihm findet auch das Motto „Spaß im Verein“ seinen krönenden Höhepunkt.

Eine der ersten BSC-Mannschaften mit Gründungsmitgliedern 1950

05192/2525 fax 3535 l111• Ihr Spezialist rund um den Camputeri ••ul 29633 munster, emminger weg 45 omputer geschäftszeiten: mob fr15.00-18.30 do biS 20.30

_.tj sa 10.00 bis 12.00

Seite 77

5V NIEDERSACHSEN BUCHHOLZ

Gründungsjahr: 1921 Vorsitzender bei Gründunglheute: Willi Plesse/Karl Frewert Mitgliederzahl bei Gründung/heute: 45/435 höchste Spielkiasse: Bezirksklasse Bereits im Jahre 1912 wurde in Buchholz der Arbeiter-Radfahrer-Bund „Vorwärts1‘ gegründet, der als Vorläufer des 1921 ent standenen Arbeiter-Turn- und Sportvereins zu bezeichnen ist. Es wurde natürlich Fußball gespielt. Zudem rund zwei Jahre an Leihgeräten aus Wietze Steinförde geturnt. Sechs Jahre darauf ist der Vereinsname in 5V Niedersachsen Buch holz geändert worden, ebenso die Vereinsfarben von „schwarz-weiß“ in „gelb-weiß“. 1928 fand erstmals ein Staffellauf „Rund um Buchholz“ statt, der bis Mitte der 50er Jahre zu den jährlichen Traditionsveranstal tungen zählte. Im Januar 1946 erfolgte die Nachkriegsneu gründung mit dem ersten Vorsitzenden Walter Miethe. Miethe tat sich an schließend noch 44 Jahre im geschäftsführenden Vorstand auf allen Posten her vor. Buchholz war ein klassischer Fuß ballclub, später kam Damenhandball dazu. Zu den größten Erfolgen zählte 1966 die bisher einzige Kreismeisterschaft der ersten Herrenmannschaft, verbunden damit der Aufstieg in die Bezirksklasse. Die Handballdamen schafften 1976 gar den Aufstieg bis zur Oberliga, der sie ein Jahr lang angehörten. Um den Handballsport hat sich besonders Heinz Heyder große Ver dienste erworben. In seine Zeit als Spartenleiter fallen bei den Mädchen und Damen sechs Kreis- und zwei Bezirksmeisterschaf ten. Ab 1965 war Heyder elf Jahre erster Vorsitzender. Im April 1977 wurde eine Damengym nastiksparte ins Leben gerufen. Ein Jahr darauf spielen neben den Mädchen und Damen auch die Herren Handball, überwiegend in der Bezirksklasse. Auch im Fußball machte der SVN Buchholz auf sich aufmerksam. Von 1976 bis 1988 wurde eine sehr erfolgreiche Jugendarbeit betrieben, die ab Spielserie 1979/80 als J5G mit dem SV Lindwedel-Hope fortgeführt wurde. Es wurden bei der C-, B- und A Jugend drei Kreis- und eine Bezirksmeister schaft errungen. Seit 1989 wird die Jugend arbeit von der JSG Leinetal geleistet. Am 05. Juli 1980 erfolgte die Grundsteinle gung für den Bau des Clubheimes. Dieses wurde in dreijähriger Bauzeit von 220 Ver einsmitgliedern in rund 26.000 Arbeitsstun den fertiggestellt. Die Einweihung erfolgte am 05. August 1983, die der beiden Sport plätze mitsamt der Flutlichtanlage war schon am 15. August 1981 erfolgt. Im August 1987 wurde der „Rote Platz von Buchholz“ eingeweiht, dort finden sich zwei Tennisplätze der neugegründeten Sparten wider. Dem SVN Buchholz gehören heute 460 Mitglieder an, die sich in den Sparten Fußball, Handball, Tennis und Damengymnastik betätigen können. Sportverein Niedersachsen Buchholz/Aller von 1921 e. V. REIFEN

Seite 78

TSV DORFMARK Gründungsjahr: 190$ Vorsitzender bei Gründunglheute: Willi Wegener/Gerhard Jojade Mitgliederzahl bei Gründunglheute: keine Angaben/267 höchste Spielklasse: Bezirksklasse Ein Verein und vier Namen - so läßt sich die 88jährige Geschichte des TSV Dorfmark in wenigen Worten auf einen Nenner bringen. Aus dem Turnverein „Treue Brüderschaft“ von 1908 - 1914 entwickelte sich kurz nach dem Krieg, genauer gesagt im Jahre 1921, der Turn- und Jugendpflegeverein Dorfmark. Doch hielt auch diese Ära nur ganze zehn Jahre; der Turnverein Dorfmark wurde am 11. April 1931 ins Leben gerufen. Der Turn- und Sportverein Dorfmark e.V. - so wie wir ihn heute kennen - hat indes noch Bestand. Die Neugründung wurde nach Beendigung des zweiten Weltkrieges unver züglich in Angriff genommen. Heute zeichnet sich der TSV durch seine große Bandbreite an Freitzeit- und Sportan geboten aus. Neben dem „Kampf mit dem runden Leder“ bietet der Verein auch Hand ball, Leichtathlektik, Lauftreff, Judo, Tisch tennis, Gymnastik, Turnen, Volleyball, Bad minton und Tennis an. Obwohl schon seit Januar 1939 im damali gen Turnverein Fußball gespielt worden war, setzte sich diese Sportart erst später so richtig durch. Einheimische und Flüchtlinge schlossen im TSV Dorfmark schnell Freund schaft und gründeten am 01. August 1946 die Sparte Fußball. Bereits 1947 wurde die erste Herrenmann schaft Kreismeister. Mit wechselnden Erfol gen ging es weiter: Mal in der Bezirksklasse, dann wieder in der Kreisliga. Besonders erwähnenswert ist die Spielzeit 1978/79 und 1979/80: Der Alten-Herrenmannschaft ge lang es, zweimal hintereinander Kreismei ster zu werden. Im Jahr darauf gleich noch Kreispokalsieger. Zu erwähnen ist zweifelsohne die Jugend und Nachwuchsarbeit. Bestes Beispiel: Frank Ordenewitz wechselte 1981 zum 5V Werder Bremen. Der weitere Werdegang dürfte hinreichend bekannt sein.

1957: Die erste Herren des TSV Dorfmark mark als Kreismeister.

1983: Der geschäftsführende Vorstand und die Spartenleiter des TSV Dorfmark im Jubiläumsjahr. (75 Jahre)

Seite 79

5V NIEDERSACHSEN DÜSHORN

Gründungsjahr: 1912 Vorsitzender bei Gründunglheute: August Meyer/Wolfgang Ahrens Mitgliederzahl bei Gründunglheute: 40/711 Höchste Spielkiasse: Bezirksklasse „Die jugendlichen Mitglieder verpflichten sich, an den Übungen und Spielen regel mäßig teilzunehmen, den Anordnungen der Leiter und Führer unbedingt unterzu ordnen, des Rauchens und Alkoholtrinkens während der Übungen zu enthalten, die Zusammenkünfte regelmäßig zu besuchen, dabei ein durchaus gesittetes Benehmen sowohl im Versammlungsraum, als auch auf den Wegen von und nach Hause zu bewah ren, jede Störung seitens Fremder oder Ein geführter zurückzuweisen, alle Bücher, Zeit schriften, Spiele und Vereinsgegenstände zu schonen und den Beitrag regelmäßig zu bezahlen “. So ist es nachzulesen im § 2 der ersten Sat zung des 5V Düshorn vom 09. März 1912. Übrigens: Der Beitrag betrug bei Eintritt 30 Pfennig, sonst monatlich 20 Pfennig. Am 20. Februar 1919 erfolgte die Umbenen nung in Sportverein Niedersachsen Düshorn von 1912. Wie in vielen anderen Vereinen machten den Düshornern auch die Kriegswirren zu schaffen. Von 1938 an ruhte daher die Ver einsarbeit, erst im Herbst 1945 wurde eine Sportinteressenversammlung einberufen. Rund 40 Jungen und Mädchen trafen sich mit dem Ziel, den Sportverein wieder ins Leben zu rufen. Eine neue Vereinssatzung wurde am 10. September 1946 eingebracht. Die größten sportlichen Erfolge der Fußballmannschaft liegen indes schon länger zurück. Von 1953 - 1957 sowie von 1986 - 1990 spielte der SVN in der Bezirksklasse. 1980 und 1983 wurde das Team Kreispokal sieger. Der SVN Düshorn hat in den letzten Jahren einen starken Aufschwung genommen und liegt zur Zeit bei ca. 700 Mitgliedern. Er ver fügt über ein großes, vereinseigenes Sportgelände mit zwei Fußballplätzen und zwei Sportheimen. Neben dem Fußball bietet der SVN Düshorn noch die Sparten Tischtennis, Kinder- und Jugendlichenturnen, Mutter Vater-Kind-Turnen, Damengymnastik, Rü kenschulung, Lauftreff, Radwandern, Sportspiele und Tennis mit zwei vereinseigenen Plätzen an. Im Fußballbereich nimmt der SVN Düshorn bei den Herren mit den 1.Herren (1. Kreisklasse- Süd), 2. Herren (2. Kreisklasse-Süd), Alte Herren und einer Altliga-Mannschaft am Spielbetrieb teil. Außerdem stellt der Verein noch eine Damenmannschaft. Eine besonders positive Entwicklung nahm in den letzten Jahren die Jugendabteilung unter der Leitung von Ottmar Schomburg. Der Verein spielt mit sechs Jugendmann schaften in den verschiedenen Altersstufen. Außer dem reinen Spielbetrieb werden Fahrten, Zeltlager und andere gemeinsame Unternehmungen durchgeführt. SVN-Düshorn: 1. Herren- und Jugendmann schaft, Sept. 1995

.. " .. .. ' . .. .

80

MTV EICKELOH-HADEMSTORF

Gründungsjahr: 1921 Vorsitzender bei Gründung/heute: Franz Meyer/Friedhelm Bruns Mitgliederzahl bei Gründung/heute: 12/296 höchste Spielkiasse: Bezi rksklasse Der große Vorläufer des MW Eickeloh/ Hademstorf war der Radfahrerverein „Eichenlaub Eickeloh“, der seine Blütezeit vor dem ersten Weltkrieg hatte. Ein Ver such, diesen Verein später wieder ins Leben zu rufen, mißlang. Die eigentliche Geschichte des MW Eickeloh/Hademstorf beginnt im Frühjahr des Jahres 1921. So traf sich an einem Tag eine Schar von zwölf Männern in Meyers Gastwirtschaft, die mit der Gründung des MW ihren Sport - zunächst gab es nur Tur nen und Radfahren - gemeinsam unter einheitlichen Farben betreiben wollten. Unter dem Namen „Männerturnverein Eickeloh“ wurde er bei den Sportverbänden angemeldet. „Erster Mann“ des Vereines und zugleich Vorturner wurde der Hauptinitiator Franz Meyer. Um die 60 Mitglieder zählte der Verein im Gründungsjahr. Radfahrverein Eichenlaub Nach Kriegsende lebten in beiden Clubs die Aktivitäten jedoch erst wieder richtig auf. 1949 fusionierten der MW Eickeloh und der SV Hademstorf, man trat fortan unter dem Namen „Männerturnverein Eickeloh/Ha demstorf“ an die Öffentlichkeit. Im Juni 1951 wurde der erste Sportplatz einge weiht. Bedauerlicherweise wurden im Laufe der Zeit die Sparten Leichtathletik, Handball, Männer- und Frauenturnen sowie Tischtennis mangels Teilnehmer und fehlen der Übungsstätten eingestellt. Mit der Planung und dem Bau eines massi ven Sportheimes begannen die Verantwort lichen im Jahr 1961; Anfang der 80er Jahre wurde dieses erweitert. Auch das Anlegen des zweiten Platzes fiel in diese Zeit. Zudem wurde eine Damen- und Kindergymnastikgruppe gegründet. Seit 1994 hat der MW Eickeloh/Hademstorf wieder Tischten nis als aktive Sparte im Angebot. In Hademstorf kam man erst 13 Jahre dar auf mit dem Sport in Berührung. Am 1. April 1934 trafen sich bei August Rose Aktive und gründeten den 5V Hademstorf.

Radfahrverein Eichenlaub

Seite 81

SV ESSEL

Gründungsjahr: 1948 Vorsitzender bei Gründunglheute: Willi Schröder/Wer ner Reckewetth Mitgliederzahl bei Gründung! heute: 108/116 Höchste Spielklasse: Kreisliga

„Wo am Allerstrand ein sand‘ger Sportplatz liegt, Wo der 5V Esse! dort beim Fußball siegt, Wo die Jungen krei5en mit dem Ball am Fuß, Da ist mine Heimat, da bin ik to Hus!“

… unser Vereinslied sagt viel über unsere Geschichte aus! 1948 unter den üblich schwierigen Bedin gungen gegründet, erhielt der Verein in un mittelbarer Nähe der Allerbrücke einen Sportplatz. Immer wiederkehrendes Hoch wasser und fehlendes Geld für Pflege oder Dünger ließen das Gelände so werden, wie es das Lied besingt. Zunächst keine Um kleidemöglichkeit - später wurde ein kleines Holzhaus errichtet, keine Dusch- und Waschmöglichkeiten - fern ab vom Dorf. Und trotzdem wurde Fußball gespielt, wur den schöne und spannende Turniere veran sta Itet. Von Anfang an leistete der Verein Jugend arbeit - inzwischen seit Jahren unter dem „Dach“ der JSG Leinetal. In den Jahren nach den Kriegen spielten viele Sportfreunde aus dem Ostenholzer Moor in Esseler Mannschaften. Es ist schon bemerkenswert, daß bis auf ganz wenige Ausnahmen Esseler Fußballer nie in an deren Vereinen spielten. Vielmehr hat es damals wie auch noch heute Spieler aus der näheren aber auch weiteren Umgebung zu unserem Verein gezogen. Damals wie heute stimmt die Kamerad schaft - die Bedingungen sind gut! Wir haben die Anforderungen der neuen Zeit erkannt und unter großem Arbeitsein satz ein Sportgelände erstellt. 1978 wurde das Sport- und Jugendheim eingeweiht, und bald danach sorgte eine großzügige Flutlichtanlage für gute Trainingsbedingun gen auf dem „Albert-Brünn-Platz“. Der bisher fast ausschließlich monostruk turierte Verein hat sich in den letzten Jahren um zwei interessante Sparten erweitert. Es entstand eine sehr aktive, expandierende Mutter/Kind-Turngruppe, in der nicht nur Esseler Einwohner Berücksichtigung finden, und dann Ptanque, ein französisches Kugelspiel, das sich langsam aber unauf haltsam ausbreitet. Es ist ein streßfreier, geselliger Freizeitsport für Mitglieder zwischen „8 und 80 Jahren“. Die Sparte gehört mittlerweile zu den führendenin Niedersachsen und hat viele internationale Kontakte. Sicherheit für Menschen

------·····------Weil die Leistung zählt! Konzentration auf den Erfolg, braucht zuverlässige Sicherheit für alle Fälle!

General-Agentur WOLFGANG WECHSLER Mühlenstraße 37 30938 Burgwedel Tel. 05139/27355

CONCORDIA Verslc heru n g s g ru p pe

Seite 82

5V EINTRACHT FALLINGBOSTEL

Gründungsjahr: 1916 Vorsitzender bei Gründung/heute: Hermann Linnemann/Harald Engelke Mitgliederzahl bei Gründung/heute: ca. 200/368 höchste Spielklasse: Bezirksliga

Vereinslied für die Jugend: „Oh wonnevol les Fußballspiel, das schönste Spiel der Jugend dich gut zu spielen sei mein Ziel, das ist die höchste Tugend. Zwar gibt es Spiele mancherlei, wo man vergnüget sich dabei, doch „Alle“ müssen weichen dem Fußball ohnegleichen.“ (Kurt Scheinhardt, der gute Geist im 5V) S.C. Fallingbostel - so nannte sich der Verein bei Gründung im Jahre 1916. Zwei Jahre darauf wurde der Vereinsname in Sportver ein „Preußen“ Fallingbostel geändert. Spä ter - 1940 - wurde daraus der MSV, Militär sportverein Fallingbostel, 1946 schließlich wieder der 5V Fallingbostel. Doch sollte auch das nicht die letzte Namensänderung gewesen sein: Anfang der 90er schlossen sich der ebenfalls in der Kreisstadt ansässige TV Eintracht und der 5V zu 5V Eintracht zusammen. Zurück zu den Anfängen: Im Frühjahr 1916 fand ein großes Geländespiel von Jugendwehrgruppen in Walsrode statt. Die Bremer führten nach einem Feldküchenessen ein richtiges Fußballspiel vor. Die Begeisterung kannte kaum Grenzen, der Wunsch aller war es schließlich, alsbald einen Fußballver ein zu gründen. Am 16. September 1916 war es soweit. Aus der Jugendwehrkompa nie 325 konstituierte sich der 5. C. Fallingbo stel. Bereits vor dem zweiten Weltkrieg hat der SV mit seinen sechs Mannschaften in ver schieden Klassen stets eine gute Rolle gespielt. 1935 - 1938 wurde die Knabenmannschaft Kreismeister. Ansprechende Ergebnisse erreichten die Fallingbosteler auch während der Jahre in der hannover schen Kreisklasse. Der reguläre Spielbetrieb wurde nach Beendigung des Krieges wieder aufgenommen. Nach einigen Jahren in der Kreisklasse wurden die SVer Meister, stiegen auf und spielten lange Zeit mit Germania Walsrode in einer Klasse. Ein sportliches Großereignis verfolgten rund 1000 Zuschauer im September 1987, als eine Prominenten-Elf mit Stars wie Cull mann, Kleff, Grabowski und Overath im Heidmarkstadion gastierte. 1:15 unterla gen die Alt-Herren-Kicker letztlich den „Großen“. In den folgenden Jahren gastier ten ex-DDR-Oberligist FC Rot-Weiß Erfurt (2:9), sowie die Amateur-Mann - schaft des Hamburger Sportvereins, gegen die es eine 0:9-Niederlage gab. Preußen Falling bostel - Germ. Walsrode aus dem Jahre 1932

ELEKTRO• OHLENDORF FALLINGBOSTEL

Seite 83

SG FULDE

Gründungsjahr: 1981 Vorsitzender bei Gründunglheute: Ernst Herbst/Ernst Herbst Mitgliederzahl bei Gründunglheute: 24/8 5 höchste Spielklasse: 1. Kreisklasse Auf einer Dorfwiese fand die Spielgemein schaft Fulde ihren Ursprung. Dort wurde das erste Mal gemeinschaftlich gegen den Ball getreten. Bereits 1978 trugen die Kicker ihre ersten Spiele als Thekenmannschaft aus. Zwei Jahre darauf wurde der Bau des ersten Sportplatzes in Angriff genommen. Im Jahre 1981 - als Thekenteam recht erfolg reich - beschloß man, als eingetragener Ver ein den Spielbetrieb in der 3. Kreisklasse aufzunehmen. Im dritten Vereinsjahr ge lang der Aufstieg in die 2. Kreisklasse. Aus reichend „Fußballbegeisterte“ ließen die Gründung einer 2. Mannschaft zu, die seit her ihre Begegnungen in der 3. Kreisklasse Nord austrägt. Darüber sind die Aktiven nicht unbedingt froh, müssen doch weite Wege der zumeist aus dem Raum Hodenhagen stammenden Spieler in Kauf genom men werden. Zehn Jahre SG Fulde war zugleich ein dop pelter Grund zur Freude. Der 1. Mannschaft gelang 1991 der Aufstieg in die 1.Kreisklasse. Parallel zur Fußballsparte gründeten Spie lerfrauen die Gymnastikgruppe „Wipp steert“. Sie ist eine reine Frauensparte, in der zudem noch Volley- und Völkerball gespielt wird. Außerdem wird in den Som mermonaten für das Deutsche Sportabzei chen trainiert. Stolz ist der Verein auf die F-Jugendmann schaft, die 1993 ins Leben gerufen wurde. Auch für die „Kleinen“ wird etwas geboten: Eine Kindertanzgruppe wird von einigen Frauen der „Wippsteerts“ betreut. Ein Ärgernis bleibt der SG Fu Ide - wie ande ren Clubs auch - nicht erspart. Stark behin dert wird der Sportplatzbau durch nicht vorhandene öffentliche Finanzmittel.

Charakterisiert den Ursprung und die Gemeinschaft des Vereins.

KAMIN UND KACHELOFENBAU

Beratung - Planung - Aufbau - Service ALFRED SUHR • OFENSEI7ERMEISI'ER·

Moorstraße 91 29664 Walsrode Telefon: 05161 - 3534

Seite 84

SV GRAUEN

Gründungsjahr: 1979 Vorsitzender bei Gründunglheute: Werner Freißmann/Hans-Joachim Cordes Mitgliederzahl bei Gründunglheute: 22/102 Höchste Spielkklasse: 1. Kreisklasse

Fußball gespielt haben die Grauener Jungs eigentlich schon immer; einige davon auch in den Nachbarvereinen. Nach der Schule traf man sich regelmäßig auf dem Gelände des heutigen Dorfplatzes, um den Tagessie ger zwischen dem Ortsteil Nersum und den Jungs aus dem „Dorf“ zu ermitteln. Der Ruf nach einem eigenen Verein wurde dann auch immer lauter. Nach intensiven Be mühungen um einen geeigneten Spielplatz, den die Gemeinde Neuenkirchen in der Ort schaft Schwalingen übergangsweise zur Verfügung stellte, gründeten am 11. Mai 1979 22 Jugendliche in einer turbulenten Versammlung im Vereinslokal „Eichenhof“ den Sportverein Grauen. Schon in der ersten Spielserie konnte man die Meisterschaft und damit den Aufstieg in die 2. Kreisklasse erringen. Eine B-Jugend mannschaft wurde 1981 ins Leben gerufen. Mit der Inbetriebnahme des in großer Eigenleistung errichteten Sportplatzes im Jahre 1982 bekam der Verein weiteren Auf schwung. Eine 2. und 3. Herrenmannschaft wurden gegründet und nahmen vorübergehend am Spielbetrieb teil. Sportlich tat sichauch auf anderen Ebenen etwas. So gehört eine Tischtennisabteilung von Anfang an und eine Damen- und Kinderturnriege nach dem Bau des Dorfgemeinschaftshauses 1985 zum aktiven Angebot für die Vereins mitglieder. Die Vereinsgründung blieb auch nicht ohne Einfluß auf das gesellige Dorfleben. So ist seit 1980 die jährlich stattfindende „Grau ener Sportwoche“ mit ihren zahlreichen Veranstaltungen ein fester Bestandteil im Freizeitangebot für Jung und Alt und über die Grenzen der Gemeinde bekannt. Mit der Errichtung des Vereinsheimes im Jahre 1995 hatte dann auch endgültig die „Container-Lösung“ ausgedient. Die not wendigen Rahmenbedingungen für eine ordentliche Ausübung des Fußballsportes konnten damit auch im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität des SV Grauen verbessert werden. Hiermit soll im Verein auch dem allgemeinen Trend zu Idividualsportarten entgegen gewirkt werden, denn der Teamsport Fußball ist unser Leben.

Gründungsvorstand Foto: Hans-Jürgen Westphal (t) v. 1.: Friedelm Freißmann, Hans-Joachim Cordes, Heinrich Schwarze, Vors.Werner Freißmann, Hermann Schröder, Rolf-Dieter Beyer, Hans-Jürgen Freißmann

Seite 85

TSV GRETHEM-BÜCHTEN

Gründungsjahr: 1921 Vorsitzender bei Gründung/heute: WiIIy Henze/Heinz Wiechers Mitgliederzahl bei Gründung/heute: 36/121 höchste Spielklasse: 1. Kreisklasse Vor 75 Jahren, drei Jahre nach Beendigung des 1. Weltkrieges, gründeten 24 Mitglieder unter dem damaligen 1. Vorsitzenden Willy Henze den TSV Grethem-Büchten. Turnen stand in dieser Zeit im Vordergrund. Unter reger Beteiligung der Bevölkerung wurden schon damals regelmäßig Sportund Turnfeste veranstaltet. Zwei Herrenmannschaften nahmen mit Feldhandball 1928 den Spielbetrieb auf. Bedingt durch die Kreiswirren ruhten die sportlichen Akti vitäten von 1933 - 1945. Mit dem Vorsitzenden Otto Rodewald begann der Neuanfang nach dem 2. Welt krieg. Ein erstes Schauturnen im Kreis Fal lingbostel, unter der Beteiligung damaliger Olympiasieger, richtete der TSV Ostern 1946 im Büchtener Saal aus. Auch Fußball wurde in dieser Zeit populär, hier sammelten die Grethem-Büchtener er ste Erfahrungen. Veranstaltungen wie Mas keraden, Bälle, und Theaterabende fanden großen Anklang in dieser schwungvollen Zeit. 1951 begann der Verein mit dem Bau des Sportheimes. Willi Asche leitete seinerzeit die Geschicke des Clubs. Wegen Abwande rung vieler Aktiven mußte der Spielbetrieb 1956 eingestellt werden. Mit Kindern und Jugendlichen gab es 1965 einen zaghaften Neubeginn. Das 9. Gaukinderturnfest 1967 im Büchtener Gemeindewald brachte den Durchbruch für weitere Aktivitäten. Burkhard Prütz machte sich verdient beim Aufbau einer Jugendfußballabteilung im Jahre 1950. Heinz Wiechers, der heutige 1. Vorsitzende, übernahm 1974 die Leitung des Vereins, der zur Zeit rund 200 Mitglie dern ein sportliches Zuhause gibt. Der TSV nimmt im Jubiläumsjahr mit einer Fußballherrenmannschaft und einer Alt Herrenmannschaft am Punktspielbetrieb teil. Die Jugendabteilung der Kicker hat sich in der JSG Leinetal zu einer leistungsstarken Spielgemeinschaft zusammengeschlossen. Handball im Damen und Jugendbereich sowie die Damengymnastik und Völkerball gruppe komplettieren das sportliche An gebot. Mit der Durchführung vielfältiger Veranstaltungen, auch außerhalb des sport lichen Geschehens, bietet der 15V Grethem Büchten ein attraktives Freizeitangebot für jedermann.

TSV GrethemlBüchten, 1. Herren

Seite 86

TSV GROSS-HÄUSLINGEN

Gründungsjahr: 1947 Vorsitzender bei Gründunglheute: W. Pretzel/Karl-Ernst Bockelmann Mitgliederzahl bei Gründunglheute: 50/100 höchste Spielkiasse: Bezirksklasse Verden Wir bleiben treu dem Fußballsport für unser ganzes Leben, wir hüten ihn als besten Hort der uns kann Freude geben. Wir hüten Bei Eis und Schnee, bei Sonnenglut zu kämpfen und zu siegen, das stehlt die Kraft und hebt den Mut, ist männliches Vergnü gen. Das stehlt... Wir bleiben treu dem Fußballsport und will die Kraft versagen, ein Spurt und kostet es auch Schweiß, wird uns zum Siege tragen. Ein Spurt...“ Soweit Auszüge aus dem Vereinslied des TSV Groß-Häuslingen von 1947, das in den schwierigen Anfangsjahren entstand. Der damalige Vorsitzende Fritz Gudehus war nicht nur ein begeisteter Fußballfanatiker sondern auch ein hervorragender Sänger.

Zwei Jahre nach Kriegsende wurde der Club auch Faustball und Volleyball für Damen und Herren an. Damenhandball und Völkerball sind - wie in vielerorts ebenso - aus dem Repertoire ver schwunden. Der erste Sportplatz des 15V befand sich in der Nähe der alten Kaliabraumhalde; heute ist dort die Produktionsstätte der Firma Schörling. Umkleide- und Duschräume stan den seinerzeit nicht zur Verfügung, dazu bot sich lediglich die damalige Gaststätte Meyer an. Der sportliche Erfolg der Kicker erreichte 1951 seinen Höhepunkt, als die Häuslinger in der Bezirksklasse Verden mitmischten. In guter Erinnerung bleiben auch die „Trans porte“ mit dem „Viehwagen“ von F. Willi ges. mit dem damals gegen die Fahrtkostenpauschale von einer Mark die Auswärtsspiele angetreten wurden. Ein zweiter neuer Sportplatz wurde 1968 eingeweiht. Ebenso ein Sportheim, das 1986 erweitert wurde. Ein Meistertitel wurde 1995 erreicht: Mit der Sparte Faustball in der Bezirksklasse.

Letzte aktive Altliga-Mannschaft v. 1993

Seite 87

SG HEBER-WOLTERDINGEN

Gründungsjahr: 1949 Vorsitzender bei Gründung/heute: Otto Hellwinkel/Eckhard Meyer Mitgliederzahl bei Gründung/heute: 24/280 höchste Spielklasse: 1. Kreisklasse Die Sportgemeinschaft Heber/Wolterdingen ist eigentlich ein junger Verein. Am 28. Oktober 1960 schlossen sich der Sportverein Wolterdingen von 1949 und der Sportverein Heber von 1959 (auch kleiner HSV genannt) zusammen. Als Gründungsjahr gilt dennoch 1949. Die Sportanlagen befanden sich seinerzeit auf der Freifläche hinter dem Wolterdinger Lager, dem „Sportplatzersatz“ nahe Hof Pietz, später dann hinter der Tankstelle Höhe Gaststätte Otto Heuer in Heber. Im Winter wurde auch mal auf dem Saal gespielt. Acht Jahre nach der Fusion - am 18. August 1968 - wurde der Haupt- und Trainingsplatz in Heber eingeweiht. Im September 1981 kam ein Umkleide- und Sanitärgebäude hinzu. Der zweite Platz wurde im Sommer 1984 offiziell in Betrieb genommen. Zu guter Letzt durften sich die Aktiven am 31. Juli 1993 über die Sporthallen-Ein weihung freuen. Außer dem Herrenfußball legt die SG Heber/Wolterdingen größten Wert auf die Betreuung der jungen und jüngsten Fuß ballanhänger. So findet jährlich das überre gionale Pfingstturnier für E- und F-Mann schaften statt. Dort sind 40 Mannschaften aus dem gesamten Norddeutschen Raum, Berlin und Westfalen ständige Gäste. Anfang der 70er Jahre gab es eine erfolg reiche Damenmannschaft, die in der Saison 1973/74 Bezirksmeister wurde und an der Niedersächsischen Meisterschaft teilnahm. Im Herrenbereich stehen weniger erste Tabellenplätze, dafür um so mehr Fairneß Preise im Vordergrund. Großes Aufsehen erregte 1976 die Gemüter, nachdem Ex-Nationalspieler Charly Dörfel vom Hamburger Sportverein als neuer Spie lertrainer sein Amt aufnahm. Dennoch Fans und Spieler gleichermaßen begeisterte. Ein Jahr darauf war auch Dörfel Geschichte.

19. 5. 91: Der große Moment bei den Fußballturnieren der SG Heber/Wolterdingen: die Siegerehrung. Die Mannschaften um denTisch mit den Pokalen und Trophäen.

Seite 88

SV HODENHAGEN

Gründungsjahr: 1921 Vorsitzender bei Gründunglheute: H. Frh. v. Hodenberg/Heinrich Eickhoff Mitgliederzahl bei Gründunglheute: keine Angaben/172 höchste Spielklasse: Bezirksklasse Nicht nur der Fußball-Kreisverband feiert in diesem Jahr ein großes Jubiläum: Der 5V „Grün-Weiß“ Hodenhagen von 1921 wird 75 Jahre alt. Und das sportliche Angebot des Südkreisclubs kann sich sehen lassen. Neben dem Kick mit dem runden Leder kön nen sich die Aktiven auch dem Handball, Tennis, Tischtennis und Jazz-Dance widmen. Ferner bietet der SVH Gymnastik, Freizeits port, Bahnengolf, Badminton, Senioren-Tur nen und Orientierungslauf an. Bereits im Gründungsjahr wurde mit dem Bau des Sportplatzes an der begon nen. 1930 entstand der A-Platz, 1966 der B Platz. Der Bau des Sportheimes wurde im Jahre 1970/71 vollzogen, vier Jahre darauf ein weiterer Sportplatz eingeweiht. Eher ungewöhnlich die Übernahme des heutigen Sportplatzgeländes in den Besitz des Vereins: Die gesamte Sportanlage gehörte dem Landwirt H.-H. Hoops. Durch den großen Sturm im Jahre 1972 entstand erheblicher Winäbruch. Davon betroffen war auch das Gebiet des heutigen Safari- Parks. Da dieser jedoch pünktlich eröffnen wollte, mußte das Gelände geräumt über geben werden. Landwirt Hoops war als Besitzer nicht alleine in der Lage dieses zu schaffen. Er bot dem Verein das Sportplatzgelände als Gegenleistung an, wenn die Mitglieder sich dazu bereit erklärten, den Wald im Safari-Park aufzuarbeiten. Selbst Rundfunk und Fernsehen berichteten sein erzeit von dieser beispiellosen und einmali gen Leistung. Heute zählt diese Anlage zu den schönsten im Südkreis. Einen starken Mitgliederzuwachs gab es 1984, als durch den Bau der Schulsporthalle die sportliche Palette individueller gestaltet werden konnte. Fest etabliert hat sich der weil die Pfingstsportwoche, in der sich hauptsächlich die E- und F-Jugend-Fußballer im Wettkampf messen. Kirchhof's Festzelte

Fest- und Partyzeltverleih

Tische • Stühle • Bänke

Allerstraße 2 29693 Hodenhagen Telefon (05164) 1245

Seite 89

SG IDSINGEN

Gründungsjahr: 1983 Vorsitzender bei Gründung/heute: Cord Carstens/Fred Narjes Mitgliederzahl bei Gründung/heute: 14/50 höchste Spielkiasse: 2. Kreisklasse Geselliges Zusammensein steht vor „sport lichem Übereifer“. So lautete und lautet die Devise der Spielgemeinschaft ldsingen bei Gründung des Vereins im Jahre 1983. Und diese Vereinsgründung war eine logische Konsequenz: Die örtliche Dorfjugend kickte bis dato im wahrsten Sinne auf der grünen Wiese. Die Idee, sich mit anderen Clubs fThekenmannschaften usw.) zu messen nahm Züge an. Nach kurzer Erprobungszeit entstand der Gedanke, einen Verein zu gründen. Gesagt, getan. Von 1983 - 1985 wurden die Punktspiele in Nordkampen auf einem gemieteten Platz ausgetragen. Diese Mieten wurden durch Altpapiersammlungen, Eintrittsgelder und Verkauf von Getränken und Kuchen finan ziert. Ein Rückschlag im Jahr 1985. Unstimmig keiten in der Vereinsführung führten fast zur Einstellung des Spielbetriebes. Nur der eiserne Wille ließ den Verein fortbestehen. Freude dann 1986, denn der SG ldsingen bekommt im Waisroder Eckernworth-Stadi on einen Platz für Punktspiele und Training zur Verfügung gestellt. In ldsingen konnte kein geeigneter Platz angemietet werden. Der sportliche Aufstieg ließ nicht lange auf sich warten. 1990 gelang der Sprung in die 2. Kreisklasse, der jedoch nur eine Saison währte. Zum lOjährigen Bestehen richtete die SG ldsingen die Hallen- und Stadtmeisterschaften aus und bot zudem eine Sportwoche an. Ein Jahr darauf hieß die Herausforderung erneut 2. Kreisklasse. Im Gasthaus Homann in Sieverdingen findet ein Großteil des Vereinslebens statt. Spielund Grillabende, Orientierungsfahrten und Feiern. Geselliges Zusammensein wird auch noch 1996 großgeschrieben.

SG ldsingen

TiefbauGmbH Bernd Hiller

• Tief- und Kabelbau • Pressungen • Hausanschlüsse • Hofpflasterungen

JZ9664 Walstode • Hamwlede 56 • Tel.(05168) 411 • FlUt (05168) 1!l60

lnh. A. Petersen

Sieverdingen 14 • 29664 Walsrode • Tel. (O 51 68) 3 40

SV KIRCHBOITZEN

Gründungsjahr: 1919 Vorsitzender bei Gründunglheute: Diedrich Blume/Frank Baumgarten Mitgliederzahl bei Gründunglheute: 12/229 höchste Spielklasse: Bezirksklasse Ein Jahr nach dem ersten Weltkrieg gründe ten beherzte und lebensbejahende Männer den Turnverein Kirchboitzen. Das Turnen sollte besonders gepflegt werden, es fehlte jedoch an Gerätschaften. Bei der „Freien Turnerschaft Walsrode-Vorbrück“ wurden Barren und Pferde ausgeliehen. Ein reges turnerisches Leben in Herren- und Frauenrie ge entfaltete sich; leichtathietische Wettbe werbe ergänzten mit der Zeit das Bild. 1930 gründete der Turnverein die Sparte Handball, die populärste Sportart seinerzeit. Nach mühseliger Fertigstellung wurde der auch heute noch genutzte Sportplatz am 25. August 1935 eingeweiht. Fußball wird im Kirchboitzener Club ebenfalls seit 1935 gespielt. Im gleichen Jahr nahm man die für ganz Deutschland verbindliche Einheitssat zung an und benannte sich in „Verein für Leibesübungen Kirchboitzen“ um. Die Kriegsjahre hinterließen natürlich Spuren, doch bereits 1945 wurde der „Sportverein Kirchboitzen“ mit Genehmigung der briti schen Besatzungsmacht gegründet. Herausragende Sportarten wie Faustball, Schwimmen und Turnen blieben auf der Strecke; Handball und Leichtathletik ge wannen an Bedeutung. Auch die Sparte Fußball wurde gewichtiger: Schnell ver fügte man über Herren-, Alt-Herren, Jugend-, Schüler- und Knabenmannschaf ten. Hieraus ergab sich die Notwendigkeit einer zumutbaren Umkleidemöglichkeit; diese wurde im Jahr 1969 eingeweiht. Eine Flut lichtanlage kam 1972 hinzu. Ein Jahr darauf beschlossen die Verantwortlichen den Bau eines zweiten Sportplatzes, der 1976 im Rahmen eines Turniers eingeweiht wird. Bereits 1975 wurde die Turnhalle der Grundschule Kirchboitzen gebaut; endlich konnten Frau en und Kinder mit Turnen bzw. Gymnastik in den Sportbetrieb eingebunden werden. Sportlicher Höhepunkt der 1. Herren war in der Saison 1977/78 die Kreismeisterschaft, nach zwei Jahren mußten die Kicker jedoch aus der Bezirksklasse wieder absteigen. Neben den bereits spielenden 1 .- und 2. Her ren sowie der Alten-Herren wurde 1988 eine 3. Mannschaft, 1994 zusätzlich eine Alt-Liga- Mannschaft gemeldet. Im Nachwuchsbereich haben sich die Verei ne Nordkampen, Vethem, Böhme und Kirch boitzen zur Spielgemeinschaft „Nordheide“ zusammengeschlossen.

Seite 91

GASTHAUS

11 Xvm0 uu lnh. Jürgen Rabe Kirchboitzen • 29664 Walsrode Telefon (051 66) 238 • Fax 5013

.,,",,,,",to-Tel. 0171/5111434 • Tel. 05166/1566

Walsroder Str. 6 . 29699 Bomlitz • Beethovenstr. 2 · 29699 Banefeld

• Marktstraße 3 · 29664 Walsrode

Seite 91

KSV Krelingen

Gründungsjahr: 1965 Vorsitzender bei Gründunglheute: Erich Söhnholz/Heinrich Abenrieb Mitgliederzahl bei Gründung/heute: 44/132 höchste Spielklasse: Kreisliga Auch wenn der KSV Krelingen erst im Jahr 1965 gegründet wurde, reicht die sportliche Tradition schon länger zurück. Von 1947 bis 1949 gab es bereit einen Sportverein in Kre lingen. Es wurde Fußball, Tischtennis und Leichtathletik angeboten. Zudem fanden Sportfeste statt. Mit der Wiedergründung des Schützenvereins 1950 hatte sich der Sportverein jedoch überlebt. Erst Anfang der 60er Jahre wurden die Gedanken an einen Sportverein wieder lau ter. Am 24. April 1965 war es soweit; der Krelinger Sportverein, kurz „KSV Krelin gen“ wurde neuerlich gegründet. 44 Sportkameraden traten bei. Im gleichen Jahr begann eine Herrenmannschaff mit dem Fußballsport. Da vorerst kein eigener Platz zur Verfügung stand, hatte man beim SVN Düshorn und im zweiten Jahr bei TuS Ostenholz Heimrecht. Tischtennis und Gymnastik sind heute zu einer festen Größe im Verein geworden. Der ab 1971 angebotene Volkswandertag erfreut sich ebenfalls großer Beliebtheit bei Alt und Jung. Erfolge bei den Jugendfußballern dann im Jahr 1970: Die A-Jugend stieg in die Bezirksklasse auf. Zwei Jahre darauf wurde mit Ostenholz eine Jugendspielgemeinschaff gegründet. Ihr 25jähriges Jubiläum feierten die Krelin ger 1990 mit zahlreichen Gästen. Der Wunsch nach dem lang ersehnten Sportheim wurde 1993 in Angriff genommen. Am 29. April 1995 wurde die Stätte aller. KSV-Sportler festlich eingeweiht.

KSV-Clubheim

Seite 92

SV LINDWEDEL-HOPE

Gründungsjahr: 1946 Vorsitzender bei Gründung/heute: Wolfgang Hafner/Alfred Deutsch Mitgliederzahl bei Gründung/heute: 18/328 höchste Spielkiasse: Bezirksklasse Nach Beendigung des Krieges 1945 hatte die britische Besatzungsmacht in Hope ein Magazin erreichtet. Den aus dem Mutterland des Fußball stammenden Engländern lag es nahe, den „Fußball-Zauber“ an die Bürger in Lindwedel und Hope heranzu tragen. Auf dem Tanzboden „Unter den Eichen“ wurde das Vorhaben aufgriffen, kurz darauf am 15. Februar 1946 der Sportverein gegründet. Da die von den Englän dern zur Verfügung gestellten Trikots die Farben Blau und Weiß hatten, war der Ver einsname schnell gefunden: Sportverein Blau-Weiß Lindwedel-Hope. Nach anfäng lichen Freundschaftsspielen ruhte der Spielbetrieb in den Jahren 1949 bis 1952. Mit einer neuen Mannschaft wollte man es nicht bei dem Provisorium mit der Plumhof schen Wiese in Adolfsglück belassen und schloß 1956 einen Pachtvertrag über das Sportgelände auf dem sich der jetzige A-Platz befindet. 1958 wurde die neue Sportanlage eingeweiht, ein Jahr darauf kamen in Eigenleistung errichtete Umkleidekabi nen dazu. Sportlich ging es aufwärts, 1967 wurde der Club erstmalig Kreismeister und stieg in die Bezirksklasse auf. Auch 1972 gelang der Aufstieg. Das Jugendsportheim wurde am 30. Mai 1981 eingeweiht, am 10. Oktober 1986 die Gründung der Tennissparte beschlossen. Auch Anfang der 90er Jahre wird Lindwe del-Hope wieder Kreismeister. Die Jugendabteilung schließt sich 1993 mit Esperke zu einer Spielgemeinschaft zusammen. Sport im Verein ist immer noch am schönsten, so das Motto des 5V Lindwedel-Hope, und der soll möglichst vielen Jugendlichen nahege bracht werden.

Seite 93

Vf1 LUHETAL

Gründungsjahr: 1949 Vorsitzender bei Gründung/heute: Wilhelm Ehlers/Uwe Dobler Mitgliederzahl bei Gründung!heute: 60/19 höchste Spielkiasse: Bezirksklasse

Der VfL Luhetal begann 1949 unter Spartenleiter Fritz Tinius mit einer Herrenmann schaft den Fußballsport. Schon 1951 wurde ein zweites Team gemeldet. Die Heimspiele wurden seinerzeit noch in Steinbeck auf dem Pousenberg ausgetragen. Ein Jahr dar auf folgte die Meldung einer Jugend- und einer Knabenmannschaft. Ein erster großer Erfolg 1955, als die 1. Herren in der noch jungen Vereinsgeschichte Pokalsieger wurde. Die Verlegung des Sportplatzes an die Steinbecker Strasse erfolgte. Die Freunde über die Kreismeisterschaft 1959 und den damit verbundenen Aufstieg in die Bezirksklasse währte nicht lange, im darauffolgen den Jahr mußte der VfL absteigen.1967 erfolgte die Platzeinweihung der Sportanla ge am Raubkammerweg, die auch heute noch zu den wohl besten Anlagen auf Kreis ebene zählt. Im gleichen Jahr wurde die Alte-Herren gegründet. 1969 und 1971 erreichte der VfL Luhetal erneut die Kreismeisterschaft, die Freude darüber sollte abermals nur jeweils ein Jahr anhalten. Auch der VfL Luhetal schloß sich 1972 im Jugendbereich der Spielgemeinschaft SG BHS an. Ein Höhepunkt für den Club 1986, der die Ausrichtung des 4ojährigen Jubiläum des NFV im Kreis Soltau-Falling bostel übernahm. Im gleichen Jahr erfolgte die Gründung der SG auch im Herrenbe reich, die seit 1994 als eingetragener Verein die Belange der Gemeinde Bispingen vertritt.

1. Herren von 1950/51

Seite 94

ESV MUNSTER

Gründungsjahr: 1962 Vorsitzender bei Gründung/heute: Hans Tott/Erich Bergmann Mitgliederzahl bei Gründung/heute: 32/50 höchste Spielkiasse: Bezirksliga Der ESV Munster e.V. (Eisenbahner Sportverein) ist noch ein relativ junger Verein, der seit 34 Jahren besteht und dem im Moment über 300 Mitglieder angehören. Durch dynamische Führung und Mitwirken aller Sparten und ihrer Mitglieder macht dieser Club immer wieder durch sportliche und gesellschaftliche Aktionen auf sich auf merksam. Auch wenn die herausragenden Erfolge nicht auf der Tagesordnung stehen, man sagt dem ESV eine familiäre Atmos phäre nach. Fünf Sparten werden bei den Eisenbahnern angeboten, wobei die Sparte Seifenkisten als jüngste ins Leben gerufen wurde. Auch der Dart-Sport ist verhältnismäßig jung, obwohl diese Abteilung bereits beachtliche Erfolge vorweisen kann. In der Saison 1990/91 gelang es der 1. Mannschaft Meister in der Landesliga zu werden. Bei Gründung des ESV Munster stand der Schießsport im Vordergrund, 1964 schlossen sich die Kegelfreunde an. Zwischendurch verfügte der Verein über Gymnastik-,Tisch tennis-, Schach- und Tanzsparten, die jedoch nicht aufrecht erhalten werden konnten. 1974 wurde das ESV-Sportheim fertigge stellt, welches auch heute noch Anlaufpunkt zahlreicher Sportler ist. Fehlen noch die Fußballer: Große Feiern ver anstalteten dort die Kicker, die eine wechselvolle Zeit hinter sich haben. Der größte Erfolg datiert aus dem Jahr 1992: Nach einem 8:1-Kantersieg gegen den 5V Nienha gen - Dieter Crone markierte gleichzeitig den 100. Saisontreffer - war der Titelgewinn in der Bezirksklasse perfekt. Ein Machtwech sel in Sachen Fußball blieb in der Garnisions stadt jedoch aus. Vom ESV-Express von damals sind auch die Schlußlichter fast am Horizont verschwunden; die Zeit hat die ra sant-sportliche Erfolgsfahrt vorerst beendet. In der Spielzeit 1996/97 gehen die Kicker wieder auf Kreisebene auf Punktejagd - der Klassenerhalt in Bezirksklasse blieb ein unerfüllter Wunsch.

Seite 95

SV MUNSTER

Gründungsjahr: 1946 Vorsitzender bei Gründung/heute: Dr. Wolfgang Schuster/Friedel Busse Mitgliederzahl bei Gründung/heute: 445/384 höchste Spielklasse: Amateur-Oberliga 26 Fußballer waren es am 23. März 1946, die die Sportvereinigung Munster e.V. ins Leben riefen. Die Nachkriegsentwickliung des Vereins, dem heute rund 2200 Mitglie der in 16 verschieden Sparten angehören, war eng mit der militärischen Entwicklung Munsters verbunden. Die für den Sport in Munster verständnisvollen Stadtväter und die Bundeswehr sorgten dafür, das es in der Heidestadt eine der modernsten Sportanla gen Niedersachsens gibt. Hervorragende Fußballer waren es nach dem Krieg, die hier erstmals Fuß faßten. Bis 1951 gelang es, in die damals zweithöchste Spielklasse - die Amateuroberliga - aufzu steigen. Doch die überdurchschnittliche Fluktuation in Munster ist bis zum heutigen Tage ein Problem geblieben. Der nächste Höhenflug erfolgte 1965, als es gegen den damals ärgsten Rivalen 5V Soltau gelang, den Aufstieg in die Verbandsliga zu schaffen. Derzeit kicken die Munsteraner in der Landesliga. Die konstante Entwicklung, qualitativ und quantitativ, ließ die Fußballsparte zur zweitgrößten ihrer Art im Verein werden; rund 350 Mitglieder in sechs Abteilungen und 17 spielenden Teams gehören ihr an. Besonders auf die Jugend wird gesetzt. Die Ausführung des internationalen Jugendfuß ball- Pfingstturnieres seit 1963 - ohne Unter brechung - mit bis zu 45 Mannschaften in der A-, B-, C- und D-Jugend gilt als renom mierte Veranstaltung schlechthin. Eine Damenabteilung wurde 1981, die Freizeitabteilung 1993 gegründet.

Vorsitzender Friedel Busse

Seite 96

SV NEUENKIRCHEN

Gründungsjahr: 1921 Vorsitzender bei Gründung!heute: Dr. Drewes/August Koithahn Mitgliederzahl bei Gründunglheute: keine Angaben/301 höchste Spielkiasse: Bezi rksl iga Der TSV Neuenkirchen feiert in diesem Jahr sein 75jähriges Jubiläum. Im Jahre 1921 wurde der „Turnverein Neuenkirchen gegründet, der seinen Mitgliedern die Sportarten Turnen, Leichtathletik und spä ter auch Handball für Damen, Herren und Kinder anbot. Am 11. März 1930 wurde zusätzlich der selbständige Fußballklub „Sportverein Neu enkirchen“ gegründet. Der Gründungsvor stand bestand aus dem Vorsitzenden Willy Gähler, dem Kassierer Rudolf Greve und dem Schriftführer Paul Becker. Bereits im April 1930 wurde der Spielbetrieb aufgenommen. An den Verbandsspielen der Herbstserie nahmen bereits zwei Herrenund eine Jugendmannschaft mit großem Erfolg teil. Beide Vereine existierten rivali sierend nebeneinander. Nach dem 2. Weltkrieg beschlossen die Mit glieder beider Vereine, einen gemeinsamen Verein mit dem Namen „Turn- und Sportverein Neuenkirchen“ zu gründen. Am 22.01.46 wurden in den Vorstand gewählt: - Willi Georgi als 1. Vorsitzender - Wilhelm Euhus als 2. Vorsitzender - Hermann Drewes als Schrift- und Turnwart - Hermann Grünhagen als Kassenwart - Wilhelm Schneider als Sportwart. Vereinslokal wurde das Gasthaus Schlüter. In den Jahren 1948 bis 1953 nannte sich der Verein zwischenzeitlich 5V Neuenkirchen Brochdorf. In den siebziger Jahren bekam der TSV endlich anstelle des Grandplatzes zwei Rasenplätze. Neues Vereinslokal wurde das Stichter Clubheim. Die 1. Herrenmannschaft spielte im Kreis zumeist immer in den oberen Tabellenregionen, errang mehrere Kreismeistertitel, spielte mit Unterbrechungen viele Jahre in der Bezirksklasse und für ein Jahr in der Bezirksliga. Nach elfjähriger Abstinenz gelang den Stichtern der große Erfolg: Der 1:0-Sieg gegen den MW Egestorf im Rele gationsspiel sicherte den Aufstieg in die Bezirksklasse. Im Jugendbereich spielt der TSV Neuenkir chen ab der D-Jugend zusammen mit dem SC Tewel in der 56 Neuenkirchentrewel. Es sind alle Altersklassen zum Teil mehrfach besetzt. Derzeit werden beim TSV Neuenkirchen die folgenden Sportarten angeboten: Fußball, Volleyball, Basketball, Tennis, Turnen, Leichtathletik und Schach.

D.&O. .At'\dl"ä abR Haset'\fat'\9 51 29643 Neuet'\kil"chet'\ '"t"elefot'\: (05195) 1764 Mobiltel.: (0171) 549 1421

Seite 97

SSV NIENHAGEN-GILTEN

Gründungsjahr: 1973 Vorsitzender bei Gründung/heute: Herbert Weißgerber/Heino Fegebank Mitgliederzahl bei Gründunglheute: 69/1 70 höchste Spielklasse: 1. Kreisklasse In den langen Winterabenden 1972/73 wurde in der Gaststätte „Zum Kanonier“ in Nienhagen die Idee zu einem eigenen Sportverein geboren. In immer konkreter werdenden Vorstellungen wurde erörtert, was in einem so kleinen Ort wie Nienhagen machbar ist. Der damalige Gastwirt Herbert Weißgerber lud dann interessierte junge Leute zu einer Gründungsversammlung ein. Im Sommer 1973 riefen 69 Sportler aus Nienhagen und Gilten den 55V Nien hagen/Gilten ins Leben. Herbert Weißger ber wurde 1.Vorsitzender, Jürgen Rinkel Schriftführer und Heino Fegebank Rech nungsführer. nahm. Zwar nicht ganz so erfolgreich wie erhofft, denn in der ersten Saison wurde kein einziger Punkt geholt - mehr als zehn geschossene Treffer sollen es auch nicht gewesen sein. Durch Gründung der Tischtennissparte, der Gymnastiksparte und zwischendurch einer Judosparte hat der Verein mittlerweile knapp 170 Mitglieder. Die Schule in Gilten konnte für Tischtennis nutzbar gemacht werden und in Nienhagen entstand 1978 ein bescheidenes Sportheim. Im Jahre 1986 freuten sich die Mitglieder über den Sport platzneubau. Große Förderung galt auch dem Jugendfuß ball; Albert Montag (Bothmer), Burkhardt Prütz (Grethem) und Heino Fegebank (Nien hagen) waren die ersten Jugendleiter der JSG Leinetal. Die bislang höchste Spielklasse erreichten Fortan wurden die Weichen für eine Fuß- die Kicker 1993/94 in der 1. Kreisklasse Süd. ballmannschaft gestellt, die erstmalig im Noch erfolgreicher sind derzeit die Tischten Spieljahr 1973/74 am Punktspielbetrieb teil- nis-Spielerinnen in der Kreisliga.

• SSV Nienhagen, Pokalturnier Nienhagen, Juli 1982

Seite 98

TSV NORDKAMPEN

Gründungsjahr: 1931 Vorsitzender bei Gründung/heute: keine Angaben/Reiner Störk Mitgliederzahl bei Gründung!heute: keine Angaben/86 (EG Vethkampen 139) höchste Spielklasse: 1. Kreisk lasse Man schrieb das Jahr 1931, als der TSV Nordkampen gegründet wurde. Gleich im ersten Jahr fand in der Heide auf dem Mühlenweg das erste Leichtathletiksport fest statt. Bereits ein Jahr darauf wurde das jetzige Sportplatzgelände gepachtet und in mühevoller Eigenleistung als Sportplatz hergerichtet. Neben Turnen und Leichtathletik nahm der Verein den Handball- und Eaustballsport mit in sein Programm auf. Sofort nach Kriegsende wurde der Club als dritter Verein im Landkreis neu gegründet. Nach beachtlichen Erfolgen der Handballer, sie stiegen bis in die Heideliga auf, verlor diese Sportart - wie auch anderswo im Kreis - an Beliebtheit. König Fußball begann im Landkreis zu regieren. Leider blieben die gewohnten Erfolge bei den Kickern aus. Die Spieler verloren nicht nur die Begeg nungen, sondern auch die Lust. Das sport liche Leben in Nordkampen schien einzu schlafen. Erst 1971 gründete der TSV wieder eine Fußballknabenmannschaft, ab 1976 nahm auch eine Herreneif wieder am Punktspiel betrieb teil. Als Tabellendritter stieg das Team sensationell nach dem ersten Jahr in die 1. Kreisklasse auf. 1981 fusionierte die Fußballabteilung der Nordkampener mit der des 5V Vethem. Der Punktspielbetrieb wird auch heute noch in der FG Vethkampen ausgeübt, während der TSV Nordkampen als Freizeitfußballsparte fungiert. Gerade in den letzen Jahren erreichte die EG Vethkampen gute Plazie rungen. Die Jugendfußballer spielen in einer Spielgemeinschaft mit dem 5V Kirch boitzen und dem 5V Böhme. Mit Unterstützung der damals selbständi gen Gemeinde wurde 1973 das Sportge lände käuflich erworben, im Jahre 1992 konnte zudem die neu errichtete Flutlicht anlage eingeweiht werden.

Seite 99

SV OERBKE

Gründungsjahr: 1969 Vorsitzender bei Gründunglheute: Otto Lieberum/Jörg Holste Mitgliederzahl bei Gründunglheute: 3 0/80 höchste Spielklasse: 1. Kreisklasse Fußballsport in Oerbke: Eigentlich reicht die Geschichte weit zurück. Gleich nach Beendi gung des zweiten Weltkrieges wurde Fuß ball gespielt. Bedingt durch die vielen Flüchtlinge und die ehemaligen Zwangsar beiter die in Deutschland bleiben wollten, war die Bevölkerungszahl sehr hoch. Im Laufe der Zeit aber verringerte sich die Ein wohnerzahl, damit auch die der fußballbegeisterten Männer. Erst im Jahre 1969 wurde der Sportverein Oerbke e.V. neu gegründet. Zuvor wurde beim Bund ein Stück Land gepachtet, auf dem mit Hilfe eines niederländischen Batail lons ein Fußballplatz errichtet wurde. 1981 hatten die Mitglieder in harter und langwieriger Eigenarbeit endlich ihr eige nes Vereinsheim errichtet. Dieses war allerdings nur durch die Zuschüsse des Gemein defreien Bezirkes Osterheide, des Landkreises und des Kreissportbundes möglich. Eine Flutlichtanlage kam 1983 hinzu, die 1990 erneuert wurde. Auch der Tennisboom machte in der kleinen Gemeinde nicht halt. 1987 bauten die Fuß baller zwei Tennisplätze. Durch die Auf nahme der Tennismitglieder stieg die Mit gliederzahl von rund 30 auf 120 an. Im Jahre 1988 übernahm der 5V Oerbke vom örtlichen Schützenverein die Tischtennisab teilung. Somit hat der Club heute drei Abteilungen mit 160 Mitgliedern. Eine Besonderheit prägt den Verein: Erst mals wurde im Februar 1994 eine Frau als Vorsitzende gewählt. Und erfolgreich ist Oerbke zudem: Die 1. Fußball-Herrenmann schaft hat 1994 erneut den Aufstieg in die 1. Kreisklasse geschafft, die Tennis-Herren stiegen im gleichen Jahr in die Kreisliga auf. Last but not least: Ungeschlagen wurde die 1. Jugendmannschaft im Tischtennis Meisterder 1. Kreisklasse. SV STATION OERBKE

Gründungsjahr: 1991 Vorsitzender bei Gründung/heute: John LambUohn Lamb Mitgliederzahl bei Gründung/heute: keine Angaben\49 höchste Spielklasse: nur Jugendfußball Etwas Besonderes ist der Fußballverein „5V Station Oerbke“ gewiß. 1991 wurde der Club mit dem Ziel gegründet, den Kindern, deren Väter Dienst in der englischen Armee verrichten, Gelegenheit zu einer sinnvollen Freizeitgestaltung zu geben. Gleichzeitig steht auch ein oft vergessener Gedanke im Vordergrund: Mit deutschen Vereinen und Spielern eine Freundschaft aufzubauen. Vier 7er-Jugendmannschaften sind aktiv, von der F- bis zur C-Jugend. Das Vereinsem blem ist eine große Eiche, die neben dem Fußballplatz seinen festen Stand hat. Hinzu zufügen bleibt, daß ein Betreuer des 5V Sta tion Oerbke den hiesigen Schiedsrichter Lehrgang bestanden hat und mit seiner Pfeife auf Fußballplätzen im zu hören ist.

Seite 101 TuS OSTENHOLZ

Gründungsjahr: 1955 Vorsitzender bei Gründunglheute: Arnold Brandes/Heinrich Knust Mitgliederzahl bei Gründunglheute: 155/235 höchste Spielkiasse: Kreisliga Zu jeder Familie gehören Väter: Die Väter des Turn- und Sportvereins „Eintracht“ Ostenholz sind die Lehrer Arnold Brandes und Bruno Wiemar, der Kaufmann Friedrich Fiege, die Angestellten Werner Erdmann und Heinz Kintzer sowie der Friseurmeister Heinz Hackbarth. Diese Männer sorgten am 16. März 1955 im Rahmen einer Gründungsversammlung in erster Linie für die Entstehung des TuS Ostenholz. Aus der Satzung ist weiter zu erkennen, welche sportlichen Ziele der Verein verfol gen will: „Zweck des Vereins ist es, Turnen, Fußball, Leichtathletik, Schwimmen und Tischtennis zu betreiben und den Sport in seiner Gesamtheit zu fördern und auszu breiten“. Eine geeignete Bleibe fanden die Aktiven vorerst auf dem Dövenhof, wobei der erste Sportplatz aus einer Heidefläche bestand. Noch heute sprechen die älteren Vereinsmitglieder vom „Heidestadion“. Schnell waren zwei Tore aufgestellt, es konnte los gehen. Andere Sportarten wurden in der Schule Ostenholz hilfsweise ausgeübt, geturnt wurde im Saal des Vereinslokals „Onkel Nickel“. 1957 wurde ein eigenes Gelände erworben, ein Jahr darauf erstmals auf dem neuen Platz gespielt. Ein zweiter Platz folgte Anfang der 70er Jahre. Der Erweiterungs bau des Clubheims wurde 1978 seiner Bestimmung übergeben, drei Jahre darauf kam eine Trainingsbeleuchtung hinzu. Am Rande bemerkt: In einem Jahr fanden wohl diverse Wildschweine trotz Zaunes einen Weg auf den Sportplatz und „pflüg ten“ ihn seht gewissenhaft um. Der zustän dige Förster wurde um stärkere Bejagung gebeten und die Vereinsvertreter bekamen zur Antwort: „Es kann sich hier nur um aus wärtige Schweine gehandelt haben!“ Auf einem Sportfest in Kirchboitzen

Seite 102

Auf einem Sportfest in Kirchboitzen

s lt-Jt/(!J ;Jr TOYOTA Kari-Heinz Schulz ?utU{r·- TOYOTA-Vertragshändler -

®

Autohaus lt-Jt/(!J ;Jr

Seite

Kari-Heinz Schulz ?utU{r·- TOYOTA-Vertragshändler - FC RETHEM-MOOR

Gründungsjahr: 1985 Vorsitzender bei Gründunglheute: Dietheim Evers/Dietheim Evers Mitgliederzahl bei Gründunglheute: 69/105 höchste Spielklasse: 1. Kreisklasse Spaß an Sport und Spiel. Das ist sicherlich ein Motto des FC Rethem-Moor. Am 11. November 1985 ist der Verein aus der The kenmannschaft des Schützenvereins heraus gegründet worden. Vorerst mußte man sich mit wenigen Aktiven begnügen: Sechs Akti ve vom 5V Brigitta Elverath Steimbke sowie vier ehemalige Jugendspieler des 5V Vikto ria Rethem waren dabei. Von der Gründungsmannschaft sind noch sieben Aktive in der jetzigen Mannschaft vertreten. Ebenso sind Trainer Werner Lewitzki und Vorsitzender Diethelm Evers von Beginn an in Amt und Würden. Viele Möglichkeiten waren Anfangs nicht vorhanden, da der Fußballplatz erst 1986 fertiggestellt worden war. Das Training beschränkte sich somit auf Gymnastik und Konditionsaufbesserung in der alten Rethe mer Sporthalle. Die Mannschaft des FC Rethem-Moor zeich net sich vor allem dadurch aus, das der Zusammenschluß nicht nur eine „Interes senvertretung Fußball“ wurde, sondern auch viele andere Aktivitäten ausgeübt wurden. Unter anderem in der Mithilfe bei Erntearbeiten einiger spielender Landwirte oder auch gemeinsames Dachdecken einer Scheune. Auch gemeinsames Feiern gehört natürlich dazu. Der FC Rethem-Moor hat sich mit dem bestehenden Schützenverein und Fanfaren zug ergänzt. Ein Konkurrenzdenken gehört auf jeden Fall nicht dazu.

Seite 103

FC Rethem-Moor

Allianz

Helmut Tempiin Allianz @_.·

HOTEL - RESTAURANT ..ie" 27336 ;e lnh. U. Bahlo- Mühlenstr. 2 a 051 65/3929 od. 23 77 • Fax 05165/1415

Fremdenzimmer - Club- und Gesellschaftsräume

für Tiere

27116 Rtthemtr Moor 11' 05165-769

Seite 103

SV VIKTORIA RETHEM

Gründungsjahr: 1920 Vorsitzender bei Gründunglheute: Heinrich Heißmann/Friedhelm Heuer Mitgliederzahl bei Gründunglheute: 7/1 67 höchste Spielklasse: Bezirksebene

Eine bunte Palette sich sportlich zu betäti gen besteht im 5V Viktoria Rethem: Neben Fußball bietet der Club seinen Mitgliedern Handball, Volleyball, Leichtathletik, Tisch tennis, Tennis, Turnen und Gymnastik an. Dem Wandel der Zeit sind das Schwimmen und der Gesang zum Opfer gefallen. An die großen Rethemer Fußballzeiten zwi schen 1963 und 65 sowie 1969 und 71 ver mochte der 5V „Viktoria“ zuletzt nicht mehr anzuknüpfen. In der Spielzeit 1993/94 gelang der zweite Rang in der Kreisliga, das entscheidende Relegationsspiel um den Aufstieg in die Bezirksklasse wurde jedoch mit 2: 3 verloren. Auch Damenfußball ist in Rethem kein unbeschriebenes Blatt. 1989/90 wurde eine Damen-Mannschaft für den Punktspiel betrieb angemeldet. Trotz vieler Nieder lagen verloren die Damen nie die Freude am Fußballspielen. Leider mußte die Mann schaft jedoch wegen großer Personalprobleme zum Ende der Saison 1993/94 vom Spielbetrieb zurückgezogen werden. Ein Blick zurück: 1983 wurde ein zweiter Sportplatz neben der neuen Sporthalle in Betrieb genommen, der Hauptplatz am Londy-Park 1987 mit einer Flutlichtanlage versehen. Der Jugendfußball hat in den letzten Jahren ein ständiges Auf und Ab durchlebt. Auch im 5V „Viktoria“ Rethem hat man mit den „üblichen“ Problemen zu kämpfen. Nur durch das Engagement der Jugendbetreuer und einem Zusammenschluß zu einer Jugendspielgemeinschaft mit den Nachbarvereinen aus Häuslingen und Rethem-Moor konnte dieser Trend mittlerweile gestoppt werden. Für die Spielzeit 1994/95 wurden gar sechs Mannschaften gemeldet. In vier Jahren wird der Verein achtzig Jahre alt - ein Grund, gemeinsam im Jahr 2000 gebührend zu feiern.

Der Vorstand des 5V Viktoria RethemlAller im J ubi Iäumsjahr 1995. Hintere Reihe von links: Willem van der Vorst, Lothar Weber, Frank Heuer, Jürgen Jahns, Karl-Ernst Sündermann, Hei ner Ehlers, Wolf gang Leseberg, Lutz Krutzinna Vordere Reihe von links: Ilona Lietz, Marlis Heuer, Elke Mücke, Friedhelm Heuer

Seite 104

SC SCHNEVERDINGEN

Gründungsjahr: 1980 Vorsitzender bei Gründunglheute: Hans-D. Schmidt/Bernd-Christian Wiese Mitgliederzahl bei Gründunglheute: 20/112 höchste Spielklasse: 1. Kreisklasse

Am 17. Juni 1980 wurde der Sportclub Schneverdingen gegründet. Ein Teil der 20 Gründungsmitglieder waren ehemalige Spieler des TV Jahn Schneverdingen. So läßt sich durchaus der Vergleich mit den Großen ziehen: St. Pauli - HSV oder 1860 - Bayern. Denn auch in der Heideblütenstadt ent wickelte sich ein ähnliches Verhältnis mit gesundem Konkurrenzgeist. Im Laufe der Jahre waren die Punkt- und Pokalspiele in Schneverdingen von besonderer Dynamik geprägt. Den größten sportlichen Erfolg verzeichne te der SC Schneverdingen in der Spielzeit 1988/89, als er Meister der 2. Kreisklasse Nord wurde und erstmalig den Aufstieg in die 1. Kreisklasse schaffte. Ein Generationswechsel in der Saison 1990/91 blieb nicht ohne negative Folgen: die rapide Verjüngung zog den Abstieg in die 2. Kreisklasse mit sich. Dank des uner müdlichen Einsatzes des Trainers und 1. Vor sitzenden und des Engagement der Spieler, konnte der SC zum Beginn der Spielzeit 1994/95 wieder in die 1. Kreisklasse auf steigen. Erfreulich ist die Entwicklung im Mitgliederbestand. Das ständig wachsende Spielerpotential hat den Vorstand 1993 veranlaßt, eine zweite Mannschaft ins Leben zu rufen. Hierbei ist die große Zahl an Schlachten bummiern - meistens hat der SC Schnever dingen bei Auswärtsspielen mehr Fans als die jeweiligen Heimmannschaften - sicher lich mit ausschlaggebend. Mit ihnen ein Schlachtruf, der in Anlehnung an die Ver einsfarben ertönt wenn eine SC-Mannschaft spielt, der lautet: „We are blue, we are white, we are SC-Dynamite“. Der positive Trend scheint weiterzugehen: Aus den 20 Gründungsmitgliedern sind zwi schenzeitlich 100 - davon über 30 Aktive - geworden. Und: Die Gründung einer Jugendmannschaft ist in Vorbereitung.

Seite 105 TV JAHN SCHNEVERDINGEN

Gründungsjahr: 1902 Vorsitzender bei Gründunglheute: G. Voß/Hans-Jürgen Thömen Mitgliederzahl bei Gründunglheute: 3 0/3 9 3 höchste Spielklasse: Bezirksliga

30 junge Männer gründeten am Abend des 05. März 1902 den MW Schneverdingen, der später in den TV Jahn überging. In ins gesamt 17 Abteilungen wird in dem rund 2220 Mitglieder zählenden Verein Sport betrieben. Die Sparte Fußball ist auch heute noch eine der tragenden Säulen im Club und kann auf eine 75jährige Geschichte zurückblicken. Bereits kurz nach dem ersten Weltkrieg, im Jahre 1920, taten sich Fuß ballbegeisterte junge Leute zusammen um diesen Sport auszuüben. Nach einigen Übungsabenden wurden dann die ersten Spiele vornehmlich gegen Vereine aus dem Uelzener Raum ausgetragen. Erst später gab es Fußballvereine oder Abteilungen in der näheren Umgebung, gegen die gespielt werden konnte. In einer einberufenen Versammlung wurde dann die Fußballvereinigung Schnever dingen gegründet. Nachdem es im Jahre 1928 durch die veränderten wirtschaftli chen Verhältnisse immer schwieriger wurde den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten, ent schloß man sich im gleichen Jahr zur Auflö sung. Etwa zwei Jahre darauf wurde ein Versuch unternommen den Spielbetrieb neu zu beleben, was aber nur recht und schlecht gelang. Die Arbeitslosenzahl nahm immer mehr zu und Geld war nicht vorhanden, so das dem sportlichen Leben zwangsläufig die Luft ausging. Hinzu kam, daß zu diesem Zeitpunkt die fußballerischen Bestrebungen seitens des TV Jahn wenig Unterstützung fanden. 1946 wurde die Fußballabteilung innerhalb des TV Jahn neu aufgebaut; der Neubeginn wurde auf Anhieb mit der Kreismeister schaft gekrönt. Man erreichte in den fol genden Jahren sogar die Bezirksliga, mußte jedoch wiederholt absteigen, weil durch die Kriegsfolgen bedingt eine Mannschaft sel ten länger als ein paar Monate zusammen blieb. Im Jubiläumsjahr 1977 nahmen vier Herrenund 14 Jugendmannschaften am Spielbetrieb teil, wobei die Jugendabteilung unter dem unermüdlichen Jugendleiter Horst-Werner Merten rund ein Viertel der im Kreis spielenden Jugendmannschaften stellte. In der Saison 1987/88 gelang der 1. Herren der Gewinn der Staffelmeisterschaft in der Bezirksklasse und Aufstieg in die Bezirksliga. Nach zweimaligen Abstieg der „Ersten“ bis in die Kreisliga konnte in der Spielzeit 1993/94 der weitere Fall mit dem Aufstieg in die Bezirksklasse gestoppt wer den. Heute spielen in der 393-Mitglieder umfas senden Fußballsparte unter Abteilungsleiter Richard Plail drei Herren, eine Alt-Herren und eine Alt-Liga-Mannschaft mit gutem Erfolg um Punkte.

Meister der Bezirksklasse 1987/88 und Aufsteiger in die Bezirksliga

Seite 106

SV SCHÜLERN

Gründungsjahr: 1951 Vorsitzender bei Gründung/heute: Erwin Scherwinsky/Friedwald Ritter Mitgliederzahl bei Gründung/heute: 40/420 höchste Spielklasse: Bezirksklasse

Die Damen-Fußball-Abteilung der 5V Schülern wurde am 11. Mai 1971 gegrün det. Erste Erfolge stellten sich bereits im Spieljahr 1973114 ein, als die Staffel- und Bezirkspokal-Meisterschaft errungen wur de. Imagepflege für die 5V Schülern betrie ben die Fußballerinnen besonders in den Jahren 1975 bis 1981, denn da waren sie als bisher einziges Damen-Team des Heidekrei ses auf Landesebene dabei. Nach dem Abstieg 1981 wurde die Mannschaft vom Verein in die unterste Spielklasse auf Kreis ebene zurückgenommen und neu aufge baut. In der Folgezeit bis 1991 holte das Team je zwei Kreistitel im Feld und in der Halle sowie zwei Staffelsiege in der Bezirksklasse Ost. Hinzu kamen zwei Hallen Bezirksmeisterschaften. Ein weiterer Höhe punkt für die Schülerner Fußballerinnen war im Jahr 1990 die Sportler-Ehrung durch die Stadt Schneverdingen. Seit 1990 spielen die SVS-Damen mit dem TuS Steinbeck zusammen als Spielgemeinschaft in der höchsten Damen-Fußballklasse des Bezirkes Lüneburg. Eine Mädchen-Mannschaft der 5V Schülern nimmt seit 1986 ebenfalls am Spielbetrieb teil. Auch war die 5V bereits Kreismeister auf dem Kleinfeld und in der Halle.

Damenmannschaft als Staffel und Bezirkspokalsieger 1973174

Seite 107

SV SCHWARMSTEDT

Gründungsjahr: 1922 Vorsitzender bei Gründunglheute: Heinrich Fröhlich/Albert Papenburg Mitgliederzahl bei Gründunglheute: ca. 80/246 höchste Spielklasse: Amateurliga Heinrich Fröhlich blieb 1922 die bedeutsa me Aufgabe vorbehalten, als erster Vorsit zender die Geschicke des 5V Schwarmstedt zu leiten. Neben der Fußballsparte wurde im Gründungsjahr auch Leichtathletik ange boten. Eine Sparte, die heute nicht mehr existiert. Mitte der 30er Jahre - genau gesagt, 1936 - fusionierte der Club mit dem Ortsnachbarn MW. Die „Sportlerehe“ hielt jedoch nur 14 Jahre - 1950 wurde die Trennung voll zogen. Schwarmstedter ihr Sportheim fertig. Dabei standen die Grundstücksverhältnisse des Sportplatzes noch auf wackligen Füßen. Nach Rücksprache mit der damaligen Besit zerin Frau Frieda Hartmann, der Ehemann war schon gleich nach dem Krieg verstor ben, wurde das ganze heutige Gelände mit einer Größe von über 30.000 Quadrat metern dem 5V Schwarmstedt und somit der hiesigen Jugend geschenkt und für alle Zeiten überlassen. Nach der amtlichen Ver messung und der Eintragung im Grundbuch wurde aus Dankbarkeit ein großer Erinne rungsstein mit entsprechender Inschrift gesetzt: „Friedrich-Hartmann-Platz“ heißt das schöne Gelände. Zwei Jahre später, man schrieb das Jahr 1966, kickten die Herren in der Amateurliga. Nach dem Meistertitel in der Kreisliga 1996, heißt die neue Herausforderung Bezirksklasse. Sportclub Schwarmstedt aus dem Jahre 1924

Sportclub Schwarmstedt aus dem Jahre 1924

Saunen ist gesund, vorausgesetzt man macht es rich1ig

Der Sportverein Schwarmstedt bietet seinen Mitgliedern und Freunden zu günstigen Bedingungen die Sauna im Sportheim an.

Mittwoch: 10-17.00 Uhr für Frauen

Freitag: 10-19.00 Uhr für Männer

Seite 108

MW SOLTAU

Gründungsjahr: 1864 Vorsitzender bei Gründunglheute: C. Röders/VVolfgang Suhr Mitgliederzahl bei Gründunglheute: 70 (Fußball 1939)/462 höchste Spielkiasse: Verba ndsl iga Der MW Soltau hat sich im Laufe seines Wirkens mit über 20 Sparten und über 2500 Mitgliedern zu einem Großverein ent wickelt, in dem auch „König Fußball“ seine Heimat hat. Nach 1945 entwickelte sich langsam der Spielbetrieb, der auf dem Sportplatz hinter dem Handwerkerheim stattfand. Zu dieser Zeit wurde mit gutem Erfolg in der Bezirksklasse gekickt. Am 18. 10. 1947 wurde der zu dieser Zeit einzige Verein NTSV Soltau aufgelöst. Im Oktober beschloß die Mitgliederversammlung, die Fußballsparte im MW Soltau beizubehal ten. Nach der damaligen Rückstufung in die Kreisklasse hat die Abteilung einen enor men Aufschwung genommen, der bis heute angehalten hat: Neben diversen Meister schaften der Altherren, 2. und 3. Mann schaften ist besonders die 1. Mannschaft hervorzuheben, die im Jahre 1994 nach der Meisterschaft in der Bezirksoberliga in die Verbandsliga aufstieg. 1996 gelingt der sofortige Wiederaufstieg in die Nieder sachsenliga. sener Spieler der Aufstieg der „Ersten“ in die Amateurliga (1959) ein ganz besonderes Erlebnis. im Jubiläumsjahr 7964 wurde die A-Jugend Bezirksmeister und Bezirkspokal sieger. Ab August 1976 bildete man mit dem 5V Soltau eine Spielgemeinschaft, die zehn Jahre Bestand hatte. Im Frühjahr 1980 schaffte die A-Jugend unter Regie von Uwe Bergs die Bezirksmeisterschaft und den Auf stieg in die Verbandsliga. Auch heute geht der MW einen vorbild lichen Weg. Neben hochmotivierten, ehren amtlichen Übungsleitern ist Gunter Gold schmidt tätig. Er ist ein entscheidender Fak tor in der Gewinnung von Jugendlichen für den MW Soltau. 1. Herren als Auf steiger 1984 in die Verbandsliga Aus einer Handvoll Jungs hat sich die Jugendabteilung nach anfangs beschei denen Erfolgen zu einem echten Unterbau der Herrenabteilung entwickelt. So war für viele gerade der Jugendabteilung entwach

1. Herren als Auf steiger 1984 in die Verbandsliga

Seite 109

SV SOLTAU

Gründungsjahr: 1912 Vorsitzender bei Gründunglheute: keine Angaben/Uwe Zeller Mitgliederzahl bei Gründunglheute: 40/308 höchste Spielkiasse: Verbandsliga Der 5V Soltau wurde 1912 gegründet und ist damit nach dem ehemaligen Fußball spielverein in Wietzendorf von 1911 der Verein im Nordkreis, der das Fußballspielen am längsten auf seine Fahnen geschrieben hat. Der Club machte schnell alle Höhen und Tiefen mit, auch aufgrund der beiden Weltkriege. Nach dem 2. Weltkrieg kamen schnell andere Sparten hinzu, die Zeit des reinen Fußballvereins war vorüber. Mit der Mitgliederzahl ging stets bergauf, heute sind es gut 900. Diese gliedern sich in den Sparten Fußball (Herren und Jugend), Tischtennis, Schach (als Spielgemeinschaft mit dem 1V Jahn Schneverdingen), Schießsport (Kleinkaliber, Luftgewehr, Luftpisto le), Turnen: Jazz- und Damengymnastik, Kinderturnen, Mutter- und Kind-Turnen und Frauenturnen, Badminton, Bob- und Schlittensport, Taekwon-Do, Volleyball, Spiel und Sport für Ältere, Leichtathletik und Triathlon. Neu sind Radsport und Kickboxen. Landesl iga-Eif 1994195 Mädchen-Handball und Frauenfußball gehören mittlerweile der Vergangenheit an. Aushängeschild ist beim 5V Soltau die Fuß ballabteilung, die sich in einen Jugend- und einen Herrensektor gliedert. In der Jugendabteilung sind bis auf die A-Jugend alle Altersjahrgänge vertreten. Im Zeitalter der Spielgemeinschaften sind die Verantwort lichen beim SV froh, überall „eigene“ Jugendfußballer zu haben. Die erste Her renmannschaft spielt in der Landesliga Lüneburg, der höchsten Staffel des Bezir kes.

Landesliga-Eif 1994/95

Seite 110

TuSV SIELLICHTE

Gründungsjahr: 1909 Vorsitzender bei Gründung/heute: H. Hüner/Horst Höfer Mitgliederzahl bei Gründung/heute: 19/184 höchste Spielkiasse: Bezi rksklasse

Eine wechselvolle Geschichte hat der TuSV Stellichte hinter sich. Bereits am 14. 06.1909 fand die Gründungsversammlung mit dem Auftrag statt, eine Satzung auszuarbeiten. Diese wurde rund vier Wochen darauf durch den 1. Vorsitzenden, Lehrer H. Hüner, vorgestellt. Anfangs nannte man sich Jugendspielverein Stellichte, erst ab 7927 erfolgte die Namensänderung in Turn- und Sportverein Stellichte. Am 28. September 1947 wurde der erste Sportplatz eingeweiht, im Jahr 1950 das 4ojährige Jubiläum gefeiert. Ende Septem ber 1954 folgte die Einweihung der eigenen Turnhalle. Anfang der 60er, man schrieb den 12. August 1961, fand die lange ersehnte Sportplatzeinweihung statt - mit den Pla nungen dazu hatte man sich bereits seit 1955 befaßt. Meister der 2. Kreisklasse werden die TuSV Fußballer 1962, zwei Jahre darauf gar Kreismeister der 1. Kreisklasse und somit Aufstei ger in die Bezirksklasse. Eine erste Jugendmannschaft melden die Stellichter am 07. August 7966 für den Spielbetrieb an. Nachdem im Mai 1976 die 1. Erweiterung für die Turnhalle ansteht, beginnen rund fünf Jahre darauf die Arbeiten für den Sportplatzneubau. Dieser erhält anläßlich der offiziellen Einweihung am 30. Juli 1983 den Namen Lehrdestadion. Ein Jahr darauf wird die Anlage durch die Installation großer Flutlichtmasten aufge wertet. Eine bittere Pille hat die Jugendspielge meinschaft Stellich te, Schwitschen und Jeddingen am 11. November 1990 zu schlucken; sie wird aufgelöst. Zum Jah resbeginn 1995 hat der TuSV Stellichte in allen Sparten erstmals über 350 Mitglieder in seinen Reihen.

TuSV 1925

TuSV 1953

Seite 111

TuS STEINBECK

Gründungsjahr: 1963 Vorsitzender bei Gründunglheute: Kurt Meilicke/Ursula Röhrl Mitgliederzahl bei Gründunglheute: 160/383 höchste Spielklasse: Kreisliga

Das Fußballspiel war damals im Jahre 1963 auch der Anlaß für die Gründung des TuS Steinbeck. Obwohl nur ein provisorischer Sportplatz im Grevenhof zur Verfügung stand, nahm der TuS sofort mit zwei Herrenund einer Jugend-Mannschaft am Punkt spielbetrieb teil. Mit sehr viel Eigeninitiative wurde bald darauf ein Sportplatz geschaf fen, der den damaligen Anforderungen durchaus entsprach. Ein weiterer Sportplatz entstand im Jahre 1970 ebenfalls in Eigenleistung und wurde einige Jahre später mit einer Flutlichtanlage ausgestattet. Durch den Bau eines Umkleidegebäudes im Jahre 1981 und späterer Erweiterung verfügt der TuS Steinbeck jetzt über eine Sportanlage, die sich sehen lassen kann. Die Fußballabteilung des TuS ging durch Höhen und Tiefen, bis im Jahre 1984 ein angestrebtes Ziel erreicht wurde: Kreismei ster in der 1. Kreisklasse. Die Jugend- und Herren-Mannschaften bilden jetzt mit Bispingen und Hützel eine Spielgemein schaft: SG BHS. Der Zusammenschluß zeigt, daß das Fußballspiel in einer großen Gemeinschaft die Spieler stärkt und verbin det und entsprechende Erfolge mit sich bringt. Weil Fußball nicht nur Männersache ist, wurde in Steinbeck im Jahre 1983 auch eine Damen-Mannschaft gegründet. Noch im gleichen Jahr wurden zwei Mannschaf ten für den Punktspielbetrieb gemeldet. Die Damen konnten Erfolge bei den Hallen Kreismeisterschaften und den Kreispokal sieg 1985 verbuchen und stiegen schließlich in die Bezirksliga auf. Nach dem Zusammen schluß zu einer Spielgemeinschaft mit Schülern spielen die Damen jetzt in der Bezirksoberliga. Freizeitspaß und Kamerad schaft stehen bei den Alten Herren im Vor dergrund. Im weiteren Sportangebot des TuS Steinbeck findet man eine sehr starke Turn- und Gymnastikabteilung für alle Altersgruppen, sowie eine Jazztanzgruppe und eine Bas ketballgruppe. Unsere Kanusport-Abteilung verfügt über selbstgebaute Boote und ver bringt Urlaub und Freizeit auf den Flüssen und Seen in ganz Deutschland. Die Waldzi ther-Gruppe ist weit über die Grenzen Steinbecks hinaus bekannt und repräsen tiert den TuS bei verschiedenen Veranstal tungen. Neben unseren sportlichen Akti vitäten werden gesellige Veranstaltungen zur Förderung der Dorfgemeinschaft groß geschrieben. Jeder zweite Bewohner Stein becks ist Mitglied im TuS Steinbeck. Damenmann schaft des TuS Steinbeck

Damenmannschaft des TuSSteinbeck

Seite 112 SC TEWEL

Gründungsjahr: 1920 Vorsitzendelr bei Gründung!heute: Heinr. Helmke, Wilh. Grefe, WiIh. Witte/Wilfrid Möhlmann Mitgliederzahl bei Gründunglheute: 15/497 höchste Spielklasse: Kreisliga

512 Einwohner zählte die Gemeinde Tewel 1920, ein Jahr darauf wurde sie an das Stromnetz angeschlossen. Das zumindest be richtet eine Chronik. Das Fußballspiel dort ist zu der Zeit hingegen völlig unbekannt. Erst Heinrich Helmke, zurück aus seiner eng lischen Kriegsgefangenschaft, berichtet und fertigt einige Skizzen an, um den ungläubi gen Zuhörern dieses Spiel zu erklären. Seine Ausführungen zeigen die Spieler mit Tor wart, Verteidiger, Läufer und Stürmer. Aus diesen Erläuterungen heraus entwickelt sich die Idee zur Gründung eines Sportvereins. Dieser soll Sportverein Niedersachsen Tewel (SVT) heißen. Heinrich Helmke, Wilhelm Grefe und Wilhelm Witte radeln gemeinsam zum Soltauer Sattlermeister Salzmann und organisieren den ersten Lederfußball. Auch bei den Teweler Aktiven machen die Kriegswirren nicht Halt. Am 12. Mai 1950 wird aber nicht mehr der Sportverein, son dern der Sport Club Tewel (SCT) aus der Taufe gehoben. „Besonders gefördert und gestützt werden soll die Jugend und sie soll durch freudbe tonte Arbeit in Zucht und Ordnung hinein wachsen und zu einer gesunden Lebens führung und Lebensbejahung geführt wer den “, so läßt sich ein Zitat aus der Satzung nachlesen. Der SC Tewel entscheidet sich dafür, Sport in den Sparten Fußball, Tischtennis und Leichtathletik anzubieten. Der neue Fußballplatz hingegen entspricht nicht den offiziellen Maßen, zum Umkleiden befinden sich Strohklumpen am Spielfeidrand. Der Jugendfußball hat in Tewel glücklicher weise eine herausragende Bedeutung: Seit 1971 -Jugendleiter Joachim Gutzeit hatte die Jugendarbeit übernommen - lädt der Club in jedem Jahr zum überregionalen E-Jugend Turnier in die Lüneburger Heide ein. In die sem Jahr findet somit die 26. Auflage dieser außergewöhnlichen Veranstaltung statt. Ein Blick zurück: 1966 kauft der Verein den Sportplatz, am 10. August 1969 kann der erste Rasenplatz mit angrenzenden Aufent haltsräumen eingeweiht werden. 1976 - Das Jahr nach dem 5ojährigen Jubiläum ist für den SC Tewel eines der sportlich gesehen erfolgreichsten: Die Herrenmannschaften der ersten und zweiten Kreisklasse erringen den Meistertitel. Nachdem Anfang der 90er Jahre die Sparten Badminton und Volleyball in Tewel Einzug gehalten haben, 1994 das Grundstück für den 2. Sportplatz und die Tennisplätze erworben wurde, feierten Anhänger und Freunde des SC Tewel im ver gangenen Jahr das 75jährige Vereinsju biläum.

Siegerehrung 1979, E-Jugend-Turnier

Seite 113

SV TRAUEN-OERREL

Gründungsjahr: 1950 Vorsitzender bei Gründunglheute: Max Zu mach/Bodo Stiehler Mitgliederzahl bei Gründung/heute: 183 (1 952)/1 23 höchste Spielklasse: Bezirksklasse

Gleich nach dem Kriege gründeten Einhei mische und Vertriebene im Walddorf Oerrel einen Sportverein, der ausschließlich Fußball spielte. Gründer und Vorsitzender bis 1949 war Bruno Blaß, dem bis zur Eingliederung in den 5V Trauen/Oerrel Bürgermeister Schierwagen folgte. Nicht unerwähnt darf der Name des engagierten Fußballspartenleiters Georg de la Porte bleiben. 1949 begann die Geschichte des 5V Trauen. Von jüngeren Landarbeitern der Kartoffelzucht Böhme kam der Wunsch zur Grün dung eines Sportvereins. Nach Vorge sprächen erfolgte am 25.Januar 1950 die Gründungsversammlung. 1. Vorsitzender wurde Max Zumach. Im gleichen Jahr waren durch vielerlei Umstände die Vorsitzenden zur Überzeugung gekommen, daß die Bil dung einer Sportgemeinschaft beiden Clubs von Nutzen wäre. Man sprach von einer „Vernunftehe“, bei der die Fußballer die größten Impulse zum Zusammenschluß gaben. Am 28. Oktober 1950 war es dann in Trauen gelungen, den Sportverein Trauen/Oerrel aus der Taufe zu heben. Nach der Fusion begann im SVTO ein glän zender Aufstieg für die Sparte Fußball. Der Verein verfügte nun über drei Herrenmann schaffen, sowie zwei Jugend- und zwei Schülermannschaften. 1951 wurde die 1. Herren Herbst-, 1952 gar Kreismeister. Ein Jahr lang spielte der SV Trauen/Oerrel in der damaligen Bezirksklasse. Der Erfolg währte jedoch nicht lange, viele Spieler zogen aus Erwerbsgründen fort. In den 45 Jahren der Vereinsgeschichte war Siegfried Prey 26 Jahre 1. Vorsitzender, von 1946 bis 1986 als aktiver Fußballer im Ein satz. Weitere wichtige Stationen des Vereinsle bens sind: 1956 Fertigstellung der Turnhalle in Eigenleistung, 1976 Übergabe des Sport lerheims Oerrel, 1980 erhält der Sportplatz Oerrel eine Flutlichtanlage, ein Jahr darauf erfolgte die Übergabe der Turnhalle nach ihrem Ausbau.

1975 — 25 jähriges Bestehen des SV Trauen-Oerrel (1950 —1975), der amtierende Vorstand des SVTrauen-Oerrel,von links nach rechts: Otto Klenner (Schriftführer), Manfred Rutsatz (2. Vorsitzender), HeideWedau (Kassenwartin), MaxZumach (Sportwart), SiegfriedPrey (1. Vorsitzender), Kurt Gudra (Leichtathletik)

Seite 114

SV VEERSETAL

Gründungsjahr: 1956 Vorsitzender bei Gründunglheute: Gustav Fehners/Gerd Schröder Mitgliederzahl bei Gründunglheute: keine Angaben/217 höchste Spielkiasse: Bezirksklasse

Auch die Sportvereinigung Veersetal kann 1996 ein kleines Vereinsjubiläum feiern. Am 5. September 1956 war es, als sich eine Schar sportbegeisteter junger Menschen aus den Ortschaften Lünzen, Grauen und Großenwede im Gasthaus „Zur Pachtmüh le“ trafen um die 5V Veersetal zu gründen. Wenn auch viele mit sehr gemischten Gefühlen über diese Vereinsgründung dachten, überwog doch die Freude, endlich auch in Lünzen wieder Fußball spielen zu können. Bereits vier Wochen später wurde ein Sandplatz an der Straße nach Schnever dingen für den Spielbetrieb freigegeben. Zwei Jahre darauf fiel der Entschluß, einen neuen Sportplatz mit ordentlicher Rasenfläche zu erstellen. Dieser wurde am 16. August 1959 seiner Bestimmung über geben. Im November 1968 wurde eine Flutlichtanlage fertiggestellt, 1971 wurde begonnen, einen zweiten Rasenplatz anzulegen. Die feierliche Einweihung erfolgte am 16. Juni 1973 durch den ersten Vorsitzen den Herbert Lange. Auch im sportlichen Bereich kann die SV Veersetal auf 40 bewegte Jahre zurück blicken. Begann man 1956 mit zwei Mann schaften, so steigerte es sich jetzt auf vier. Auch in der Jugend ist der Verein in der SG Ein Höhepunkt im Vereinsleben war das erste Damenfußballspiel im NFV-Kreis Sol tau zwischen der 5V Veersetal und dem Dahlenburger 5K; 1200 Zuschauer erlebten dieses wohl recht außergewöhnliche Match am 01. Mai 1971. Eigentlich ist die SV Veersetal ein reiner Fußballverein, seit 1988 gibt es auch eine kleine Lauftreffabteilung.

Vorsitzender Gerd Schröder

ZWEIRAD TECHNIK DIETER KÖNEMANN 29640 SCHNEVERDINGEN I LÜNZEN 05193/50031

iterfwj-Lünzen

Reiterferien speziell für die Kleinen Zimmer, Ferienwohnung für die Grossen Ob klein, ob groß, ob Reiter oder nicht Ausritte im Gelände Kutschfahrten Alte Landstraße 2 29640 Schneverdingen-Lünzen Tel fon (0 5193) 43 78

Seite 115 SV VETHEM

Gründungsjahr: 1930 Vorsitzender bei Gründunglheute: Otto Lühmann/KarI-Heinz Schaardt Mitgliederzahl bei Gründunglheute: 7/204 höchste Spielkiasse: Kreisliga

Angefangen hat alles im Jahre 1930. Eine kleine Gemeinde suchte nach organisierter sportlicher Betätigung. Damals war es der Feldhandball, der es den Sportbegeisterten angetan hatte. Kurzum gründete eine Hand voll engagierter Männer einen Verein - den SV Vethem. Es mußten einige Schwierigkei ten überwunden werden, bis erst 1933 eine Sportanlage an der Schule geschaffen wer den konnte. Durch den glücklichen Umstand der Schulnähe erhielt die Jugend in frühe sten Jahren ein Verhältnis zum Sport, das bis in die heutige Zeit die Vereinsstruktur prägt. Schon im Jahr 1936 schickte man die ersten Jugendmannschaften in den Handballbetrieb. Nach Kriegsende berief man im Jahr 1946 eine Wiedergründungsversammlung ein. Unter dem Vorsitz des Mitbegründers Otto Lühmann stand wiederum der Feldhandball, der um eine Damenmannschaft erweitert wurde, im Mittelpunkt der sportlichen Be tätigung des SV Vethem. Und es mag Verwunderung auslösen, daß man sich auch im Schach und schon im Tisch tennis betätigte. Diese Sparten kamen aller dings nach kurzer Zeit zum Erliegen. Bis 1958 sorgte die Handballriege bis hinauf in die Bezirksliga für sportliche Erfolge. Dann mußte der Handballsport mangels gleichwertiger Gegner dem Fußballsport weichen. Ehemalige Handballer wurden zu erfolgreichen Fußballern. Beginnend in der 2. Kreisklasse bis hin zur Kreisliga wurde mit wechselndem Erfolg Fußball gespielt. Von 1980 bis 1984 trat eine Damenfußballmann schaft in Aktion, die 1983 sogar den Kreispokal gewann. Heute sichert die Sparte Fußball, die sich inzwischen mit der FG Vethkampen und der SG Nordheide zu Spielgemeinschaften zu sammengeschlossen hat, den sportlichen Unterbau des 5V Vethem. Durch den Ausbau des alten Schulgebäudes, dem Bau einer Sport- und Schützenhalle mit Gesellschafts- und Mannschaftsräumen, einer Tischtennishalle sowie eines Jugend freizeitraumes ist auch die räumliche Siche rung des Sportbetriebes gewährleistet. In all den Jahren hat intensive Vorstands arbeit dafür gesorgt, daß der 5V Vethem zu den sportlichen Veranstaltungen noch viel fältige Freizeitangebote, wie Jugendzelt lager, Vereinsausflüge, Boßelwettkämpfe, die sich an alle Altersgruppen richten und dem Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft dienen, anbieten kann.

Vorstand des SV Vethem. Sitzend von links: Rolf Personn, Hel mut Unger. Stehend von links: Henning Wiechers, Karl Heinz Schaardt, Margot Schaardt, Heidi Nitschmann

Seite 116 SGW GERMANIA WALSRODE

Gründungsjahr: 1916 Vorsitzender bei Gründunglheute: Arthur Schmidt/Gerd Müller Mitgliederzahl bei Gründunglheute: 31/522 höchste Spielkiasse: Verbandsliga

Ein Sportverein, der auf 8ojähriges Beste hen blicken kann, darf mit Recht zu den Pioniervereinen des hiesigen Sportgesche hens gezählt werden. Ein Blick zurück: Am 04. Juni 1916 trafen sich in Vorwalsrode 30 Jugendliche, um einen Fußballverein ins Leben zu rufen. Anlaß war auch - wie bei „Preußen Fallingbostel“ - das Walsroder Treffen der - 1915 überall im Kaiserreich gegründeten - Jugendwehren, bei dem die Jugendkompanie 330 Walsrode begeistert einem Fußballspiel von Bremer Jugendkompanien beigewohnt hatte. Der Verein hieß zunächst „Fußballmannschaft der Jugendkompanie 330 Walsrode“ und benannte sich vier Wochen später in Sportclub „Germania Walsrode“ um. Germania zählte zu den Favoriten von damals. Ende der 20er Jahre stieg der Club in die hanno versche B-Klasse auf. Später hielten die Germanen über Jahre in der A-Ktasse der Staf fel einen guten Mittelplatz. 1932/33 gelang der Aufstieg in die hannoversche Bezirksliga, der zweithöchsten Klasse des damali gen Fußballs. 1936 erreichten die Walsroder die Endrunde beim „Ischammer Pokal“, drei Jahre darauf nahmen sie sogar an den Aufstiegsspielen der Oberliga teil. Vereinsfarben damals wie heute Blau und Weiß. Nach Kriegsende setzen sich einige wenige und beherzte Männer am 15. Oktober 1945 zusammen und gründeten den Verein neu. Die sportlichen Ereignisse nach 1952 haben viele noch lebhaft in Erinnerung. Germania spielt in der Verbandsklasse, kämpfte um den Aufstieg in die höchste Amateurklasse. 1956 wurde das 4ojährige gefeiert, mit einer Sportwoche - genau wie heute. Wenn man über Walsroder Fußball berich tet, darf auch der VfB nicht unerwähnt blei ben. Gegründet 1948, fusionierte er 1977 mit Germania und so wurde aus dem 5V die 5GW Germania Walsrode. Sportliches Highlight war zweifelsohne die DFB-Pokalbegegnung gegen den Bundesligisten 1. FC Nürnberg im August 1982. Diese ging zwar mit 0:3 verloren, rund 6000 Zuschauer hatten ihre Freude am hoch karätigen Gast. In der Saison 1996/97 treffen die Germanen erneut im Kampf um Punkte auf den MW Soltau. Beide Clubs sind fortan die Aushän geschilder in der Niedersachsenliga für den Heidekreis Soltau-Fallingbostel.

Seite 117

TSV WIETZENDORF

Gründungsjahr: 1911 Vorsitzender bei Gründunglheute: Karl Wienhöfer/Werner Otte Mitgliederzahl bei Gründunglheute: 2 0/3 7 8 höchste Spielklasse: Bezirksklasse

Mit Freude und Stolz kann der TSVWietzen dorf auf seine 84jährige Fußballgeschichte zurückblicken. Er ist damit der älteste fußballspielende Verein im Landkreis. Bereits im Jahre 1912 forderten die Kicker von der Wietze den 5V Soltau zu einem ersten Spiel heraus. Feste Tore gab es damals noch nicht, sondern es wurden zwei Pfosten in die Erde geschlagen und eine Schnur diente zur Höhenbegrenzung. Die Partie endete übri gens 6:1 für den TSVW. Bedingt durch die politische Lage wurde der Spielbetrieb in den 20er und 30er Jahren immer wieder eingestellt und neu belebt. Die endgültige Wiederbelebung erfolgte 1948. Nach Jahren der Mittelmäßigkeit wurde 1977 der bisher größte Erfolg, der Kreismeistertitel, errungen. Die Bezirksklas senzugehörigkeit dauerte jedoch nur ein Jahr lang an. 1993 Stieg die Elf erneut in die Bezirksklasse auf. Hierfür zeichnete sich Rüdiger Laabs verantwortlich, der das Trai neramt 1992 von Jochen Berner übernom men hatte. Der Abstieg in die Kreisliga konnte 1996 nicht aufgehalten werden. Seit über 20 Jahren werden ständig drei bis vier Herrenmannschaften für den Punkt spielbetrieb gemeldet. Obwohl sich in Wietzendorf die Jugendlichen auf die bei den Ballspielarten Handball und Fußball verteilen, nahmen in den letzten Jahren immer zwischen vier und sechs Jugendmannschaften am Punktspielbetrieb teil. Wenn man bedenkt, daß andere Vereine fast ausschließlich in Spielgemeinschaften operieren, ist das ein sehr erfreulicher Tat bestand. Eine feste Größe im Wietzendorf Fußballge schehen ist der Damenfußball. Dank des Engagements des Fußball-Spartenleiters Harry Zimmermann, der diesen Posten bereits seit 15 Jahren ausübt, wird mit einer kurzen Unterbrechung in den 70er Jahren seit 1973 Mädchen- bzw. Damenfußball gespielt.

Kreismeister SV Wietzendorf Saison 1976/77

VGH

•••lalrf181'Siched

Versicherungsgruppe Hannover (Brandkasse + Provinzial) ARTUR GRIMM Alte Gärten 6·29649Wietzendorf·"l:(0 5196) 5 23·Fax 5 29

Seite 118

SG WINTERMOOR „68“

Gründungsjahr: 1968 Vorsitzender bei Gründunglheute: Johannes Heinsohn/Peter ]antschik Mitgliederzahl bei Gründung/heute: 3 0/264 höchste Spielkiasse: Kreisliga Als am 17. Juni 1968, damals Tag der deut schen Einheit, Johannes Heinsohn die Dorf bewohner aufrief in Wintermoor einen Sportverein zu gründen, war allgemein Begeisterung angesagt. Aus über 30 Grün dern wurden über 300 Mitglieder. Die Fuß ball-Sparte wurde ins Leben gerufen, kurz danach bot die SG Wintermoor „68“ auch Tischtennis an. Die Gymnastik-Sparte kam später dazu und ist heute fester Bestandteil des Vereins. Mädchen- und Damenfußball (von 1974- 1989) sowie eine Kinder-Gymna stikgruppe haben zwischenzeitlich aufge hört zu existieren. Zurück ins Jahr 1968: Heinsohn verstand es hervorragend, die Sportfreunde der Ort schaften Wintermoor-Geversdorf, Wintermoor a. d, Chaussee, Insel und Wesseloh unter einen Hut zu bekommen. Die ersten Begegnungen wurden auf der „Heidkop pel“, einem idyllischen Sportplatz in der Gemarkung Geversdorf, ausgetragen. den nächsten Jahren waren keine durch greifenden Erfolge zu vermelden. 1978 wurde das lOjährige Bestehen gefeiert. Gleichzeitig die Einweihung der neuen Sportstätte mit Kleinturnhalle. 1985/86 erreichte die 1. Herren den 2. Tabel lenpiatz, scheiterte in der Aufstiegsrunde knapp. Saison 1987/88: Wer erinnert sich nicht an die Partie gegen den 5V Soltau vor über 1000 Fans. Die 5GW unterlag erneut: 0:2. Auch in der kommenden Saison klapp te es letztlich nicht mit dem Aufstieg in die Bezirksklasse. Neben dem Herrenfußball wird auch die Jugendarbeit groß geschrieben. Diese wurde bereits 1968 bei Gründung aktiviert und kann seit dieser Zeit diverse Titel und hervorragende Plazierungen in der Wintermoorer Sport- und Fußballgeschichte vereinen.

1. Herrenmann schaft im Grün dungsjahr, von links: K.-H. Eich holz, Erich Gevers, Wilfried Lührs, H. Friedrich Vorwerk, Albert Tödter, K. H. Röhrs, Hermann Meyer, Erwin Hil scher, Edmund Hil scher, Job. Heinsohn. Untere Reihe: Heinz Gellersen, Ernst Riebesel, Siegfried Panske, Heinz Bücker

Seite 119

FC SIMPEL WOLTERDINGEN

Gründungsjahr: 1970 Vorsitzender bei Gründunglheute: Gerd Bartels/Gerd Bartels Mitgliederzahl bei Gründunglheute: 27/keine Fußballsparte höchste Spielklasse: 1. Kreisklasse

Im Jahre 1967 machten sich einige Camper Gedanken über sportliche Aktivitäten auf dem Campingplatz „Auf dem Simpel“ in Wolterdingen. Da die meisten Männer gerne Fußball spielten, entschloß man sich, einen Camping-Fußballverein zu gründen. Die Trikots, grüne Hosen und gelbe Hem den, wurden gestiftet. Jetzt sollte das Kind auch einen Namen haben: „FC Simpel“ war der richtige Name für den Laienverein. Es wurden viele Freundschaftsspiele gegen andere Campingvereine und Firmenteams ausgetragen. Doch der Drang nach „ demrichtigen Fußball“ wurde stärker. Man setzte sich zusammen und überlegte, wie den sehr aktiven Spielern zu einem echten Ver ein verholfen werden konnte. Am 26. Juli 1970 fand die Gründungsversammlung des FC Simpel im Vereinslokal von Willi Mar quardt statt. 27 Mitglieder - 18 erschienen zur Versammlung - waren zu jener Zeit dabei. Zum ersten Vorsitzenden wurde Gerd Bartels gewählt. Nachdem die Probleme mit der Eintragung des Vereines gelöst waren, ging es um die Beschaffung eines Sportplatzes. Eine Lich tung im Wald, am Rande des Campingplat zes, wurde von Buschwerk befreit, begra digt und gewalzt. Doch dieser Sandplatz war keinesfalls ideal. So trat man in Ver handlung mit der Gemeinde Wolterdingen. Der Rasenplatz neben dem Spritzenhaus wurde instand gesetzt, ein Pachtvertrag im August 1970 geschlossen und viel Schweiß vergossen. Bereits 1967 wurde der Sport platz nahe des Campingplatz „Auf dem Simpel“ gefertigt. Durch Spenden der Mitglieder und Freunde des FC Simpel war man in der Lage, Trikots und Bälle für die Spieler zu beschaffen. Das Feuerwehrhaus wurde als Umkleidekabine genutzt. Im Frühjahr 1971 begann der Club mit der Aufnahme des Spielbetriebes, bald darauf wurde eine zweiten Mannschaft ins Leben gerufen. In der Spielzeit 1973/74 errang die Fußballmannschaft den Aufstieg in die 1. Kreisklas se. 1977 erfolgte der Abstieg in die 3. Kreisklasse, in der der FC Simpel in der Saison 1978/79 Kreismeister wurde. Ein Abschied mit Wehmut, denn es war das letzte Mal, das die erste Mannschaft an Punktspielen teilnahm. Zwar kickten noch die Altherren, doch der Zerfall des aktiven Fußballsportes war im Jahr 1984 nicht mehr zu verhindern. Heute macht der Verein überregional auf sich aufmerksam. Mit Mark Charitonenkow als Aushängeschild sicherte sich der FC Sim pel diverse Titel auf Landes- und Bundes ebene

Die erste Mannschaft des FC Simpel und der offiziellen Gründung im Jahr 1970

Seite 120

Seite 121

Dank für die Erstellung der Festschrift

Die Jubiläumsschrift zum 40jährigen Bestehen des NFV Kreis Soltau-Fallingbostel schrieb unser damaliger Kreispresseobmann Dieter Däumichen. Am Schluß der Festschrift verwies er auf die geringe Resonanz zur Mithilfe und auf fehlende Daten und Namen. Er forderte alle Sportkameraden auf, die Informationslücken zu füllen, um zum 50jährigen Bestehen eine vollendete Chronik vorzustellen. "Beginnen wir diese wichtige Vollendung unserer Kreisfußballgeschichte noch heute, denn 10 Jahre vergehen wie im Fluge", lautete der Schlußsatz.

Auf diesen Schlußsatz verwies wiederholt unser damaliger Vorsitzender und heutige Ehrenvorsitzende Heinz Reinig, der mit seinem Wissen und seiner langjährigen Erfahrung in der Verbandsarbeit vom Vorstand Ende 1993 für eine Federführung im Jubiläumsausschuß gewonnen werden konnte. Dieser Ausschuß hat sich in vielen Sitzungen mit der Gestaltung der Festschrift befaßt. Das Ergebnis der Arbeit dieses Ausschusses haben wir in Form der Jubiläumsschrift vorliegen.

Mein herzlicher Dank gilt Heinz Reinig und den Ausschußmitgliedern für diese hervorragende Arbeit. Heinz Reinig hielt als Organisator die Fäden fest in seinen Händen. Aktuelle Fotos, Vereinsdarstellungen sowie die Heftgestaltung betreute Stefan Drewke. Frau Dr. Martina Neumann sichtete das umfangreiche Quellenmaterial, widmete sich intensiv der über 50jährigen Fußballgeschichte und verfaßte den Jubiläumstext. Helmut Ahrens zeichnete sich als bewährter Kenner des Südkreisgeschehens verantwortlich. Bruno Dander, Ernst Dettmer, Dieter Förster und Werner Reckewerth unterstützten den Ausschuß maßgeblich mit ihrem Fachwissen. Dank auch an Firma Schröder Druck (Walsrode) für die hilfreiche Zusammenarbeit.

Diese sehr gelungene Chronik möge Erinnerungen wachrufen und der Zukunft ein geschichtliches Dokument sein.

Herbert Lange