Aufstellung des Bebauungs- und Grünordnungsplans Östlicher Ortseingang Vorentwurf

Gemeinde Weibersbrunn

Begründung

23. Oktober 2018

Gemeinde Weibersbrunn Planung vertreten durch 1. Bürgermeister Walter Schreck Jakob-Gross-Strasse 20 63879 Weibersbrunn Telefonnummer: 06094 9887-0

Büro für Stadtplanung + Kommunalberatung Bearbeitung vertreten durch Marita Striewe Hennteichstraße 13 63743 Tel 06021 / 4584413 Fax 06021 / 4584414 [email protected]

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Inhaltsverzeichnis 1 Vorbemerkung ...... 5 2 Grundlagen der Planung ...... 5 2.1 Anlass und Ziel der Planung ...... 5 2.2 Erfordernis und Geltungsbereich der Planaufstellung ...... 5 2.3 Übergeordnete Planungen ...... 6 2.3.1 Regionalplan ...... 6 2.3.2 Flächennutzungsplan ...... 6 2.3.3 Biotop und Landschaftsschutz – Antrag auf Entlassung von drei Flurstücken ...... 7 2.4 Innenentwicklung ...... 8 2.5 Verfahrenswahl ...... 8 3 Städtebauliche und naturräumliche Bestandssituation ...... 9 3.1 Topografie ...... 9 3.2 Nutzung von Geltungsbereich und Umgebung ...... 10 3.3 Infrastrukturanlagen ...... 12 4 Projektplanung für Wohnmobilparkplatz und Buswendeschleife ...... 12 5 Städtebauliche Planung ...... 13 5.1 Infrastruktur und Verkehrsanbindung ...... 14 5.2 Buswendeschleife und Wald...... 14 5.3 Haltebucht, Haltestelle und Infotafel ...... 14 5.4 Fläche für die Rückhaltung von Niederschlagswasser ...... 14 5.5 Wohnmobilparkplatz ...... 15 5.6 Baugebiet Art der baulichen Nutzung, Überbaubarkeit und Maß der baulichen Nutzung ...... 15 5.7 Vorgaben zur Gestaltung im Baugebiet ...... 15 5.8 Freiflächen und ökologische Aspekte ...... 16 6 Städtebauliche Kenndaten der Planung...... 16 7 Bodenordnung, Erschließung, Kosten ...... 17

Abbildungen: Abb.: 1 Planskizze Östlicher Ortseingang, Quelle: Architekturbüro Tropp Plan, Aschaffenburg ...... 5 Abb.: 2 aktuelles Luftbild, Quelle: www.google.de/maps, Zugriff 26.09.2019 ...... 5 Abb.: 3 Geltungsbereich Bebauungs- und Grünordnungsplan "Östlicher Ortseingang" ...... 6 Abb.: 4 Regionalplan Bayerischer Untermain, Lesefassung, 01.03.2018 ...... 6 Abb.: 5 Flächennutzungsplan der Gemeinde Weibersbrunn, rechtswirksam ...... 7 Abb.: 6 Flächennutzungsplan, Änderungsentwurf 2019 ...... 7 Abb.: 7 Biotop- und Landschaftsschutz ...... 7 Abb.: 8 Topografie, Siedlungsform und Umgebung, Quelle: https://geoportal.bayern.de/bayernatlas ..... 9 Abb.: 9 Der Ortseingang von Osten ...... 9 Abb.: 10 Blick von Westen auf die Terrassierung ...... 9 Abb.: 11 Blick von Osten auf die Terrassierung ...... 10 Abb.: 12 Bestandssituation ...... 10 Abb.: 13 - 15 Blick in die Hauptstraße, zur südl. Hauszeile, zum angrenzenden Gebäude ...... 11

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Abb.: 16 - 18 Blick auf die Wiesengrundstücke, zum Verweilplatz, zu den Regenrückhaltebecken ...... 11 Abb.: 19 - 20 Haltestelle und Infotafel, Blick ostwärts mit Einfahrt zur prov. Wendeschleife ...... 11 Abb.: 21 Planskizze Östlicher Ortseingang, Quelle: Architekturbüro Tropp Plan ...... 12 Abb.: 22 Planzeichnung, Vorentwurf des Bebauungs- und Grünordnungsplan "Östlicher Ortseingang“ . 13

Fotos und Darstellungen: Soweit nicht anders angegeben: Striewe, Büro für Stadtplanung + Kommunalberatung

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1 Vorbemerkung

Die Begründung des Bebauungs- und Grünordnungsplanes, der Umweltbericht und die Regelung des na- turschutzrechtlichen Ausgleiches haben im Rechtssinn unterschiedliche Funktionen, werden aber hier als Bestandteile eines „Pakets“ begriffen. Verweise auf Ausführungen an anderen Stellen des „Pakets“ sollen ggf. praxisnah helfen, Wiederholungen für Verfasser und Leser zu reduzieren.

2 Grundlagen der Planung

2.1 Anlass und Ziel der Planung

Der östliche Ortseingang in Weibersbrunn weist mehrere funktionale und gestalterische Defizite auf, die die Gemeinde verändern möchte: • eine Buslinie endet hier, ohne Wetterschutz für die Kunden und eine adäquate Wendemöglichkeit, • eine Terrasse der ehemaligen Kläranlage lässt ein Mehr an touristischem Angebot zu und • die Bebauung beginnt mit einer weithin sichtbaren Brandwand.

Für die ersten beiden Zwecke wurde bereits eine fachkundige Planskizze angefertigt. Hinsichtlich der ab- rundenden Bebauung will man sich an den benachbarten Kubaturen orientieren.

Abb.: 1 Planskizze Östlicher Ortseingang, Abb.: 2 aktuelles Luftbild, Quelle: www.google.de/maps, Quelle: Architekturbüro Tropp Plan, Aschaffenburg Zugriff 26.09.2019

2.2 Erfordernis und Geltungsbereich der Planaufstellung

Das Erfordernis der Bauleitplanung resultiert aus der Lage der Fläche im Außenbereich.

Die Grenze des Geltungsbereichs wird darauf abgestellt, die baulichen Anlagen des Ortseingangs pla- nungsrechtlich zu ordnen. Er besteht daher aus dem dortigen Teilstück der St 2308, dem südlichen Tal- hang am Steinbach und der Ausbuchtung der gemeindlichen Gemarkung südlich der Straße. Nach

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Norden bleibt er südlich des Gewässerrandstreifens bzw. des 1991 festgestellten Biotops, das dem früheren Bach folgte. Er setzt sich zusammen aus den Flurstücken 252, 252/1, 1944, 1939-1941, 1943 und 1944 jeweils teilweise sowie dem Flurstück 2122.

Die Fortführung der St 2308 nach Westen wird von dörflicher Wohnbebauung begleitet.

Der Geltungsbereich ist in der nebenstehenden Abbildung gekennzeichnet. Er enthält die oben benannten Flurstückesteile und umfasst ca. 5.600 m².

Abb.: 3 Geltungsbereich Bebauungs- und

Grünordnungsplan "Östlicher Ortseingang"

2.3 Übergeordnete Planungen

2.3.1 Regionalplan

Im Regionalplan der Region Bayerischer Untermain schließt sich Weibersbrunn östlich an den Verdichtungsraum des Oberzentrums Aschaffenburg an. Es ge- hört ebenso wie das gesamte Umfeld zum Raum mit besonderem Handlungs- bedarf und hat mit und Me- spelbrunn/ zwei Grund- zentren in der Nachbarschaft.

Abb.: 4 Regionalplan Bayerischer Untermain, Lesefassung, 01.03.2018

2.3.2 Flächennutzungsplan

Der aktuelle Flächennutzungsplan weist die Fläche als Mischgebiet, Fläche für die Entsorgung und Ver- kehrsfläche aus und verzichtet südlich der St 2308 auf eine Darstellung.

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Abb.: 5 Flächennutzungsplan der Abb.: 6 Flächennutzungsplan, Änderungsentwurf 2019 Gemeinde Weibersbrunn, rechtswirksam

2.3.3 Biotop und Landschaftsschutz – Antrag auf Entlassung von drei Flurstücken

Die Planung wird von Biotopstrukturen und Schutzgebieten tangiert bzw. überlagert.

Mit roter Linie umrandet sind Biotope abgebildet, die in 1991 kartiert wurden. Ihr Bestand bedarf zwar an- gesichts der erfolgten Bachverlegung der fachkundi- gen Prüfung, wird aber in der hier vorgelegten Pla- nung respektiert. (Siehe oben Aussagen zur Grenze des Geltungsbereiches.)

Mit grüner Markierung (gemäß PlanZV) und Ziffer sind die Grenzen zweier Schutzgebiete gekennzeich- net: • von Grenze 1 aus erstreckt sich das „Landschafts- schutzgebiet Bayerischer “ nach Osten, • von Grenze 2 aus breitet sich ein Vogelschutzge- biet nach Osten aus.

Abb.: 7 Biotop- und Landschaftsschutz

Mit der hier vorgelegten Planung verbindet die Gemeinde Weibersbrunn den Antrag, die Flurstücke 1940, 1941 und 1820/31 aus dem „Landschaftsschutzgebiet Bayerischer Spessart“ zu entlassen. Damit würden die Grenzen der beiden Schutzgebiete Kongruenz erhalten und die gewünschte Ortseingangsge- staltung ermöglicht.

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2.4 Innenentwicklung

In diesem Verfahren geht es um die funktionale und optische Verbesserung eines bestimmten Standor- tes, der sich auf der Grenze zwischen Innen- und Außenbereich im Sinne des BauGB befindet. Im Zuge der Planung sollen 400 qm zusätzlich zu Bauland erklärt werden.

Gemäß Flächennutzungsplan ist der größte Teil des hier relevanten Geltungsbereiches als Fläche für Zwecke der Regenrückhaltung vorgesehen; sie wird aber nicht im dargestellten Umfang benötigt. Die Freigabe der Fläche teilweise als Bauland wird präferiert, um eine ansprechendere Gestaltung des Orts- eingangs zu erzielen und um der Vernachlässigung einer klein dimensionierten Wiesenfläche vorzubeu- gen, die nach Realisierung der bereits zulässigen Bebauung zwischen der Siedlungslage und den Wasser- becken der ehemaligen Kläranlage verbleiben würde.

Die Umnutzung weiterer Anteile der Entsorgungsfläche ist noch darüber hinaus möglich. Sie soll helfen, das Angebot für ökologisch bewusste Pendler und durchreisende Gäste zu verbessern, indem hier Park- &-Meet-Plätze und Parkplätze für Wohnmobile eingerichtet werden.

Weitere Inhalte der Projektplanung sehen auf dem Flurstück der St 2308 Verbesserungen für die Nut- zung des Öffentlichen Personenverkehrs (ÖPV) vor und Informationsmöglichkeiten für Durchreisende, Wanderer und andere Passanten.

2.5 Verfahrenswahl

Der Bebauungsplan wird aufgrund der Lage des Geltungsbereiches im Außenbereich im regulären, zwei- stufigen Verfahren nach BauGB aufgestellt.

Der aktuelle wirksame Flächennutzungsplan wird im Parallelverfahren mit kongruenten Zielen verän- dert.

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3 Städtebauliche und naturräumliche Bestandssituation

Der Standort im Kontext des Siedlungsgebietes und der unmittelbaren Umgebung:

Abb.: 8 Topografie, Siedlungsform und Umgebung, Abb.: 9 Der Ortseingang von Osten Quelle: https://geoportal.bayern.de/bayernatlas

3.1 Topografie

Der Geltungsbereich befindet sich insgesamt auf dem südlichen Hang des Steinbachtales und fällt deut- lich nach Norden ab. Die Hauptstraße befindet sich auf der Höhe von ca. 350 m, der Bach fließt auf ca. 330 m Höhe. Das Areal zwischen Straße und Bach hat in diesem Abschnitt massive Bodenmodellierun- gen erfahren, die der dort in den frühen 1980er Jahren errichteten Kläranlage geschuldet waren.

Abb.: 10 Blick von Westen auf die Terrassierung

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Abb.: 11 Blick von Osten auf die Terrassierung

3.2 Nutzung von Geltungsbereich und Umgebung

Der Geltungsbereich ist einerseits geprägt vom landschaftlich reizvollen Tal des Steinbachs, der gen Os- ten fließt und seinen Weg nach einem Knick nach Norden Richtung bzw. ins Hafenlohrtal findet und andererseits von der Bebauung am Ende der Hauptstraße Weibersbrunns, in dem unter- schiedlich gestaltete Gebäude aus dem 20.ten Jahrhundert mit zwei oder drei Geschossen und geneig- ten Dächern ins Auge fallen.

Abb.: 12 Bestandssituation

Die oben abgebildete Bestandskartierung zeigt Nutzung und Beschaffenheit der Flächen des Geltungsbe- reiches im Frühsommer 2019.

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Westlich angrenzend an den Geltungsbereich und gegenüber den Flurstücken, die als Wiese genutzt werden, befinden sich Gebäude, die im Rahmen eines Mischgebietes nutzbar sind. Der überwiegende Nutzungsanteil ist dem Wohnen zuzuordnen.

Abb.: 13 - 15 Blick in die Hauptstraße, zur südl. Hauszeile, zum angrenzenden Gebäude

Auf Wiesengrundstücke mit natürlicher Geländemodellierung folgt das Areal der ehemaligen Kläranlage, das in Terrassen gegliedert ist und über geschotterte Rampen angefahren werden kann. Im westlichen Teilbereich dient es Passanten mit Bank, Gedenkstein und Baum als Gelegenheit zum Verweilen.

Abb.: 16 - 18 Blick auf die Wiesengrundstücke, zum Verweilplatz, zu den Regenrückhaltebecken

Im östlichen Teilbereich sind Bauwerke für die Rückhaltung von Niederschlagswasser untergebracht. Die Funktion lässt sich auch an den Deckeln der unterirdischen Anlagen ablesen.

Abb.: 19 - 20 Haltestelle und Infotafel, Blick ostwärts mit Einfahrt zur prov. Wendeschleife

Vor den letzten Häusern sind Infotafel und Bushaltestelle platziert. Gegenüber der östlichen Grenze des Grundstücks der ehemaligen Kläranlage befindet sich die Einfahrt eines Waldweges, die provisorisch als Wendemöglichkeit für Busse genutzt wird.

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3.3 Infrastrukturanlagen

Die Trassen von öffentlichen Ver- und Entsorgungsanlagen werden im Zuge der Hauptstraße an das Plangebiet herangeführt.

4 Projektplanung für Wohnmobilparkplatz und Buswendeschleife

Die Gemeinde Weibersbrunn hat für den Standort den oben angedeuteten Vorentwurf anfertigen las- sen, um das gemeindeeigene Gelände unter weitestgehender Beibehaltung der vorhandenen Bodenmo- dellierung und Entwässerungsanlagen und gleichzeitig verbesserter Flächenauslastung nutzen zu kön- nen.

Abb.: 21 Planskizze Östlicher Ortseingang, Quelle: Architekturbüro Tropp Plan

Die vorgesehenen Nutzungen verbessern entweder die bestehenden Funktionen am Standort – Halte- stelle, Infotafel, Buswendeschleife – oder sie ergänzen die Gastgeberfunktionen Weibersbrunns – mit einem überschaubaren Parkplatz, auf dem auch Wohnmobile kurzzeitig verbleiben können.

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5 Städtebauliche Planung

Die städtebauliche Planung baut auf der Projektplanung für Wohnmobilparkplatz und Buswendeschleife auf und ergänzt Planinhalte, die geeignet sind, die Gestaltung des Übergangs von der Besiedlung in die freie Landschaft sinnvoll und nachhaltig zu ordnen. Dabei beträgt die Summe der Verkehrsflächen mehr als 55 % des Geltungsbereiches, die Fläche der Entsorgungsanlagen fällt mit 19,7 % zusätzlich ins Ge- wicht.

Abb.: 22 Planzeichnung, Vorentwurf des Bebauungs- und Grünordnungsplan "Östlicher Ortseingang“

In der Konzeption der Planinhalte wird berücksichtigt, dass die Gemeinde selbst Bauherrin der öffentli- chen Anlagen auf Verkehrs- und Entsorgungsflächen ist und ihre Möglichkeiten zur ansprechenden Ge- staltung und regionaltypischen Bepflanzung einbringen wird. Die Beschränkung in der Detaillierung von Vorgaben gilt jedoch nicht für die Baufläche, die nach dem Wunsch der Gemeinde voraussichtlich zwei private Bauplätze mit sich bringen wird.

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5.1 Infrastruktur und Verkehrsanbindung

Die Planung nutzt das mit der Hauptstraße gegebene Erschließungssystem und kommt voraussichtlich ohne weitere Änderungen aus, da das Bauland lediglich um 400 qm resp. einen Bauplatz erweitert wer- den soll.

Die Bushaltestelle „Hauptstraße 1“ wird von zwei Linien bedient: Nr. 47 „Wochenendverkehr Hochspess- art“, mit dem man samstags und sonn- bzw. feiertags im Zweistundentakt nach Aschaffenburg fahren kann und Nr. 42/43 „Aschaffenburg - Goldbach - Hösbach - Hösbach Bhf - Waldaschaff – Rothenbuch“, die diese Verbindung werktags stündlich anbietet. Die Rückfahrten sind in der Mehrzahl der Fälle mit dem Umweg über Rothenbuch verbunden.

5.2 Buswendeschleife und Wald

Die vorhandene Befestigung im Umfeld des Waldbestandes soll aufgeweitet werden, um einen Halbkreis mit 13,4 m Radius Verkehrsfläche anlegen zu können, in der Busse problemlos wenden und pausieren können. Das Erfordernis, den Hang baulich vor Erosion schützen zu müssen, ist in der Bemessung der festgesetzten Verkehrsfläche berücksichtigt.

Die Festsetzung der waldwirtschaftlichen Nutzfläche bekundet lediglich den Willen, keine anderen Nut- zungsabsichten zuzulassen.

5.3 Haltebucht, Haltestelle und Infotafel

Das Flurstück der Straße ist so dimensioniert, dass die Bushaltestelle ohne Beeinträchtigungen für den fließenden Verkehr mit mehr Komfort für die ÖPNV-Nutzer ausgestattet werden kann. Dazu zählt insbe- sondere ein Buswartehäuschen, das Schutz vor Nässe und Kälte bieten wird. Die Herstellung einer sol- chen Ausstattung wird auch von der Hoffnung genährt, dass die Busverbindungen entsprechende Ver- besserungen erfahren sollen.

Die Fläche reicht aus, um eine Infotafel in Kombination mit einer Haltebucht platzieren zu können, die sich an verschiedenste Interessenten wenden kann und in der Ortseingangslage hilfreich ist, um aktuel- les Wissen an alle Menschen zu vermitteln, gleichgültig, welche Verkehrsart sie in diesem Moment nut- zen.

5.4 Fläche für die Rückhaltung von Niederschlagswasser

Die Anlagen der Rückhaltung von Niederschlagswasser aus dem Siedlungsbereich sollen bei der zukünfti- gen Gestaltung des Standortes erhalten und einbezogen werden.

Die Zufahrt, die für schweres Gerät ausgelegt sein muss, lässt sich jedoch vielseitiger nutzen und wird daher in die besondere Verkehrsfläche Wohnmobilparkplatz einbezogen.

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5.5 Wohnmobilparkplatz

Der Spessart und auch Weibersbrunn mit mehreren Gastronomiebetrieben ist als touristische Destina- tion bekannt und liegt in der Mitte Deutschlands zudem an einer vielbefahrenen Verkehrsverbindung.

Die Nutzung der hier vorhandenen Fläche als Parkplatz für 4 Wohnmobile bietet sich daher geradezu an, auch wenn ggf. nicht alle Ver- und Entsorgungsanlagen installiert werden, die solche Fahrzeuge betriebs- bereit halten. Was spricht dafür: • Störungen der Wohnbevölkerung sind nicht zu befürchten, • Gastronomie kann fußläufig erreicht werden und • Wanderexkursionen werden durch den Busverkehr erleichtert.

Platz finden weiterhin 6 Parkplätze für PKW, deren Nutzer in den Bus umsteigen oder mit Dritten Fahr- gemeinschaften bilden wollen.

5.6 Baugebiet Art der baulichen Nutzung, Überbaubarkeit und Maß der baulichen Nutzung

Das Weibersbrunner Siedlungsgebiet soll durch die straßenseitige Bebauung von 995 qm der bisherigen Wiesengrundstücke seinen Abschluss und eine optische Verbesserung erfahren. Die Fläche deckt 17,7 % des Geltungsbereiches ab.

Die Festsetzung zur Art der baulichen Nutzung lautet „Allgemeines Wohngebiet“ und bestimmt Aus- schlüsse von Nutzungen. Dies geschieht im Interesse der Kleinteiligkeit der Gebäude ebenso wie der Verträglichkeit untereinander, die bei Anlagen mit starkem Besucherverkehr nicht mehr gegeben ist. Die Abkehr vom Mischgebiet sollte der optisch ansprechenden Ausführung dienlich sein und sie unterbindet hinzutretendes Störungspotenzial.

Die gewählten Festsetzungen schöpfen das Maß der baulichen Nutzung aus, das gemäß § 17 BauNVO und der dörflichen Umgebung angemessen ist. Die Überbaubarkeit ist so bestimmt, dass die künftigen Gebäude an zwei Stellen in die Straßenflucht gerückt werden müssen, so dass analog der Umgebung kleinteilige Kubaturen mit max. 10,0 m Höhe über der Straße entstehen werden, die in Ausnutzung der Baugrenze und der Topografie ggf. auch unterhalb der Erdgeschossebene Wohnräume haben können.

Im Interesse der klaren Unterscheidbarkeit von Haupt- und Nebengebäuden und kompakter Bauweise bzw. Zuwegung wird die Unterbringung des ruhenden Verkehrs - Nebenanlagen gem. § 12 BauNVO – auf die überbaubare Fläche begrenzt und alle Nebenanlagen dürfen nicht höher als 2,8 m ausfallen.

5.7 Vorgaben zur Gestaltung im Baugebiet

Traufständigkeit und Dachneigung sind im Besonderen dazu geeignet, die Anpassung zeitgemäßer, neuer Häuser an die Nachbarschaft zu befördern. Die Bandbreite von 29 – 35° Dachneigung entspricht der näheren Umgebung. Ihr entspricht auch das Farbspektrum, das zu beachten ist, wenn keine Gründä- cher errichtet werden.

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Der Blick auf zumeist als unschön eingeordnete Abfallbehälter wird kaschiert, wenn entsprechende Ab- stellflächen optisch abgeschirmt werden. Im Übergang zur Landschaft rechtfertig sich, dass zu diesem Zweck nur Holz oder Begrünung erlaubt sind.

Begrünung ist zwingend auch bei den Einfriedungen zu verwenden, die mit 1,2 m Höhe einerseits ausrei- chend Abgrenzung bieten, Abschottung aber vermeiden.

5.8 Freiflächen und ökologische Aspekte

Im Unterschied zum östlichen Geltungsbereich ist das Gelände der geplanten Wohnbaufläche topogra- fisch noch weitestgehend naturbelassen. Die getroffene Festsetzung soll darauf hinwirken, dass dies auch so bleibt und weitere Bodenmodellierungen insgesamt minimiert werden. Hier sei auch darauf hin- gewiesen, dass die Bemessung der Abstandsflächen nach BayBO auf Basis des vorhandenen Geländes geschehen wird.

Zur Anreicherung des Grundwassers wird festgesetzt, dass Niederschläge auf derselben oder angrenzen- den Fläche zu versickern sind, soweit nichts entgegensteht. Von den genannten Flächen sind lediglich die Staatsstraße und die Buswendeschleife ausgenommen, die für den regelmäßigen LKW-Verkehr aus- gelegt sein müssen.

Dem Vogelschutz während der Brutzeit dient die Vermeidung von Baumzerstörungen von März bis Sep- tember. Insekten erhalten Schutz, wenn die vorgegebenen Lampen verwendet werden, was mittelbar auch anderen Tieren und der Erzeugung von Obst und Gemüse dient. Kleintiere werden begünstigt, wenn Zäune ihnen Durchschlupf erlauben.

Für das Baugebiet ist bestimmt, dass pro angefangenen 400 m² Grundstücksfläche mindestens ein standortgerechter, einheimischer Laubbaum sowie pro angefangenen 50 m² ein ebensolcher Strauch zu pflanzen und zu erhalten sind. Zur Artenauswahl wird eine Beispielliste ergänzt, in der die Standortnähe zum Bach Berücksichtigung findet.

6 Städtebauliche Kenndaten der Planung

Folgende Zahlen kennzeichnen die Festsetzungen im Bebauungs- und Grünordnungsplan „Östlicher Ortseingang“: Anteil am Absolute Größe Geltungsbereich Geltungsbereich 5.631 qm Wald 419 qm 7,4 % Straßenverkehrsfläche 1.284 qm 22,8 % Verkehrsfläche Buswendeschleife 445 qm 7,9 % Verkehrsfläche Wohnmobilparkplatz 1.382 qm 24,5 % Fläche für Entsorgungsanlagen 1.107 qm 19,7 % Wohnbaufläche 995 qm 17,7 %

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7 Bodenordnung, Erschließung, Kosten

Das Gelände des Baugebietes befindet sich im privaten Eigentum; der Rest der Flächen mit Ausnahme der St 2308 – gehört der Gemeinde. Die Bodenordnung wird freihändig erfolgen.

Die Erschließung ist für die Nutzungen im Plangebiet ausreichend vorhanden.

Die Herstellung der voraussichtlich erforderlichen Ausgleichsmaßnahmen nach Naturschutzrecht wird im Zuge der weiteren Planung präzisiert.

Begründung zum Bebauungsplanvorentwurf Aschaffenburg, 23.10.2019

Gez. M. Striewe

Dipl. Ing. Bauass. Marita Striewe Hennteichstraße 13, 63743 Aschaffenburg

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