Musikwissenschaftlicher Paradigmenwechsel? Zum Stellenwert Marxistischer Ansätze in Der Musikforschung
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Musikwissenschaftlicher Paradigmenwechsel? Zum Stellenwert marxistischer Ansätze in der Musikforschung Dokumentation einer Internationalen Fachtagung vom 5.-7. November 1999 in Oldenburg herausgegeben von Wolfgang Martin Stroh und Günter Mayer 2 3 Inhalt Editorial 7 1 Fragestellungen 9 1.1 Wolfgang Martin Stroh: Zur Tagungskonzeption 9 1.2 Siegfried Grubitzsch: Fragen eines Nicht- Musikwissenschaftlers 12 1.3 Günter Mayer: Marxistische Ansätze in der Musikforschung und ihre Vertreter(innen) auf der jetzigen Tagung 15 2 Marxistische Musikforschung aus der Sicht einzelner Län- der 2.1 Brasilien - Rubens Ricciardi: Musik und Maxismus 27 2.2 Chile - Gustavo Becerra-Schmidt: Marxistische Musikwissen- schaft in Chile 34 2.3 Deutschland-Ost - Gerd Rienäcker: Marxistische Musikwis- senschaft in der DDR - Errungenschaften und Komplikationen 38 2.4 Deutschland-West - Wolfgang Martin Stroh: Marxistische Musikwissenschaft unter der freiheitlich-demokratischen Grundordnung 46 2.5 England (Great Britain) - Richard Middleton: Marxist Music Research in Great Britain 51 2.6 Italien - Lugi Pestalozza: Bilancio 55 2.7 Rußland - Leonid Sidelnoikow, Grigori Pantijelew: Vom ver- ordneten Marxismus zur Entdeckung Carl Dahlhaus’ 58 2.8 Schweden - Jan Ling: Antworten auf die Fragen 63 2.9 Slowakei - Oskár Elschek: Die Musikforschung in der Slowa- kei . Ihr Stellenwert in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts 65 2.10 Süd Afrika - Christopher Ballantine: Marxist Musicology in South Africa 71 4 2.11 Tschechien - Jiří Fukač: Marxistische Musikforschung aus tschechischer Sicht 73 Joruslav Jiránek: Kurzgefaßte Bilanz der von marxistischen Ansätzen inspirierten Ergebnisse tschechischer Musikwissen- schaft nach dem II. Weltkrieg 77 2.12 Lateinamerika (Mexiko, Argentinien, Uruguay, Brasilien, Kuba) - Coriún Aharonián: Marxism as Seen from the Far South 81 3 Musikgeschichte und Musikforschung 89 3.1 Eberhard Rebling im Gespräch mit Peter Schleuning: Entste- hung und Wirkung des frühen Versuchs einer marxistischen Kunst- und Musikhistoriografie 89 3.2 Eva Rieger: Marxistische Wurzeln und exotische Blüten? Anmerkungen zur feministischen und schwul-lesbischen For- schung in der Musikwissenschaft 98 3.3 Gerd Rienäcker: Konzepte marxistischer Musikhistoreographie – Errungenschaften und Probleme 113 3.4 Eberhard Lippold: Einige Bemerkungen zu Geschichte und Perspektiven materialistischer Ansätze in der Musikästhetik 123 3.5 Richard Middleton: Between Mediation And Articulation In Music-Historical Method 133 3.6 Oskár Elschek: Marxistische Musikwissenschaft - Realität oder Wunschtraum? 139 3.7 Guido Bimberg: Gesellschaftsrevolution und Musikwissen- schaft. Zur Aktualität der Musikphilosophie Anatolij Lunacarskijs 153 3.8 Jan Ling: Swedish Musicology Before And After The Fall Of The Wall 163 3.9 Jiří Fukač: Musiksemiotik und Marxismus 167 3.10 Birger Petersen-Mikkelsen: Zur Aktualität der Ästhetischen Theorie Theodor W. Adornos und ihrer Vorbereitung in der ”Philosophie der neuen Musik” 179 5 3.11 Gerhard Scheit: Versuch über Musik und abstrakte Zeit - Moishe Postones Reinterpretation of Marx und Theodor W. Adornos Interpretation der Musik 190 3.12 Hartmut Lück: Die "erdabgewandte" Seite des Fortschritts - Zur Dialektik von Engagement und Verweigerung 205 4 Musik, Politik, Medien und Globalisierung 211 4.1 Peter Wicke: Musik und Politik, Medien und Globalisierung 211 4.2 Jürgen Elsner: Was ist mit den Musikkulturen der Welt? Konzeptionelle Überlegungen zum Verhältnis von Musikwis- senschaft und Ethnomusikologie 216 4.3 Gustavo Becerra-Schmidt: Thesen zu möglichen Alternativen im Globalisierungsprozess der Kultur gemessen am Musikent- wicklungsprozess aus marxistischer Sicht 223 4.4 Peter Schleuning: Linkes Gedankengut im Kampf gegen das Atomkraftwerk Wyhl 226 4.5 Coriún Aharonián: Some Relationships between Revolutionary Movements in Latin America and Popular Mu- sic Creators 232 4.6 Günther Jacob: Der Kampf um die ”gute Platte”. Pop, Politik und soziale Distinktion vor dem Hintergrund der Integration der Lohnabhängigen in den kapitalistischen Gesamtprozeß 241 4.7 Nicola Sani: Die Wirkung der Neuen Musiktechnologien in Verbindung mit gesellschaftpolitischem Handeln 247 4.8 Luigi Pestalozza: Puo' la musica sotto il neoliberismo essere ancora antagonista? 253 5 Musik und Vermittlung 273 5.1 Wolfgang Martin Stroh: Die Schwierigkeiten des Marxismus mit der Vermittlung 273 5.2 Hans Jünger: Herrn N’s Bemühungen um Fortschritt - Eine biographische Fallstudie 285 5.3 Martin Geck: Liebe Freundinnen und Freunde, ich will einiges erzählen ... 291 6 5.4 Inge Karger: Naive Musiktherapie im Polit-Konzert? Das Publikum der 80er Jahre in der alten BRD 297 5.5 Kathinka Rebling und Gert Greiner: Musikgeschichtsschrei- bung und nationale Minderheiten in Deutschland - Am Beispiel der sorbischen Musikgeschichte 306 5.6 Rüdiger Pfeiffer: Das ”engagierte” Kunstwerk – Zum gesell- schaftlichen Auftragswesen in der Deutschen Demokratischen Republik in den 80er Jahren 311 5.7 Matt Kelly: Freedom and constraint - popular music education in a Marxist perspective 318 5.8 Günter Olias: Klanglandschaften als Vermittlungsimpuls - Kritisches Hören und Imagination im sozialen Wandel 322 5.9 Bernd Riede: Luigi Nonos politisch engagierte Werke im Mu- sikunterricht heute 331 5.10 Abschlußdiskussion (mit Zusammenfassung von Wolfgang Martin Stroh) 332 6 Ausblicke 339 6.1 Günter Mayer: ”Bürgerliche” Musikwissenschaft heute? 339 6.2 Silke Wenzel: Über die Legitimation und Rentabilität von Mu- sikwissenschaft 349 6.3 Hanns-Werner Heister: Perspektiven der Musikwissenschaft 356 7 Materialien und Kommentare zur Tagung 377 7.1 Günter Mayer: Thesen zur Tagungsvorbereitung 377 7.2 Wolfgang Martin Stroh: FAQ’s (Frequently Asked Questions), 2nd edition April 1999 384 7.3 Roland Schmenner: Manchmal wüsst’ ich gerne, wer ich wirk- lich bin - Anmerkungen zur Fachtagung ‘Marxistische Per- spektiven in der Musikwissenschaft’ 386 7.4 Luigi Pestalozza: Reflexionen und Vorschläge 392 7 Editorial Auf der internationalen Fachtagung ”Musikwissenschaftlicher Paradigmen- wechsel? Zum Stellenwert marxistischer Ansätze in der Musikforschung” sprachen 43 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Innerhalb des Rah- menthemas herrschte größte Heterogenität. Kurze Beiträge in Form von The- sen oder Stichworten, ausgeführte wissenschaftliche Referate, feuilletonisti- sche Aperçus, Kommentare zu eigenen Kompositionen, Lebensbiografien und -beichten, kleine Seitenhiebe und globale Abrechnungen sowie Berichte über Forschungsvorhaben der jüngsten Zeit zu Spezialthemen lösten einan- der ab. Formale und inhaltliche Vielfalt gingen Hand in Hand. In den Ar- beitsgruppen herrschte größter Zeitdruck, die Diskussionsleiter arbeiteten mit dem Sekundenzeiger in der Hand. Ein freundliches und erwartungsvoll expe- rimentelles Tagungsklima jedoch ließ den Streß vergessen. Es gab keine Credits zu sammeln, keine Vorstandsposten zu gewinnen, keine Aussicht auf ISBN-Würden. Balzgehabe blieb aus. Der Geist und die Umgangsformen irgendeiner ”Scientific Community” glänzten durch Abwesenheit. Dennoch wurde die Tagungsleitung vom Abschlußplenum beauftragt, dieses von einem gewissen Durcheinander geprägte historisch denkwürdige Ereignis zu dokumentieren. Fast alle Referentinnen und Referenten lieferten daher ihren Wortbeitrag Anfang 2000 in schriftlicher Form ab, meist nicht ohne sich auf 10 und mehr Seiten Luft zu verschaffen angesichts des Zeitdrucks, der auf der Tagung geherrscht hatte. Einige Nachzügler konnten Anfang Mai noch zur Hergabe von Texten bewegt werden. Die Herausgeber der dadurch zustande gekommenen Tagungsdokumentation haben die meisten Beiträge so, wie sie waren, zusammengestellt, in formaler Hinsicht nur vereinheitlicht und dadurch dem vorliegenden Buch zu ansehlichem Umfang, aber auch zu einer widerborstigen Vielfalt verholfen. Sie hoffen, daß die Leserinnen und Leser diese Vielfalt zu schätzen wissen und als Zeichen eines internationalen Diskussionsprozesses erkennen, der mit der Fachtagung im November 1999 eingesetzt hat. Die in Teil 1, 2 und 6 sowie 3.1 bis 3.3, 4.1, 5.1 wiedergegebenen Beiträge wurden im Tagungsplenum vorgetragen. 3.3, 4.1 und 5.1 waren zugleich die programmatischen Einleitungen für die drei Arbeitsgruppen, deren Thematik mit den Teil-Überschriften 3, 4 und 5 identisch waren. In Teil 7 sind Texte versammelt, die vor oder nach der Tagung entstanden sind und diese vorbe- reiten oder reflektieren. 8 Jeder, der schon einmal Diskussionen von Tonband transkribiert und in eine lesbare Kurzform gebracht hat, weiß die Arbeit der drei studentischen Ta- gungshilfsgeister zu würdigen, die auch bei der vorliegenden Dokumentation ganz entscheidend Hand angelegt haben: Anja Rosenbrock, Alexandra Czer- ny und Olaf Köther. Dank einer großzügigen finanziellen Geste der Fach- kommission ”Musik” in Oldenburg konnte die Dokumentation in der vorlie- genden, gebrauchswertorientierten Aufmachung innerhalb von knapp 5 Mo- naten nach Tagungsende erscheinen. Wie immer lag der Teufel im Detail, so beispielsweise im Programm Winword, dessen auf dem deutschen Markt befindliche Fassung das tschechi- sche Zeichen nicht kannte, oder in unserer Scannersoftware, die Luigi Pestalozzas offensichtlich subversives Italienisch in einen Friedhof von Sym- bolen, aber keine ordnungsgemäße Zeichenfolge verwandelte. Die Herausgeber hoffen, daß der pluralistische Geist, der im November 1999 in Oldenburg über der marxistischen Musikforschung wehte, auch den vor- liegenden Dokumentationsband durchziehen und sich auf die Leserinnen und Leser übertragen wird.