Gräber von Schalker Fußballspielern

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Gelsenkirchen-Schalke, Friedhof Rosenhügel



Ernst Kuzorra gen. Äanz geb. 16.10.1905 in gest. 1.1.1990 in Gelsenkirchen

Deutscher Fußballspieler; der Sohn eines Bergmanns, der 1919 sein erstes Spiel bestritt, ge- hörte dem FC Schalke an. Mit seinem Schwager Fritz Szepan war er in den 1920er, 1930er und 1940er Jahren das Herz der legendären Schalker Elf, für die er gemeinsam mit Szepan den sogenannten “Schalker Kreisel" entwickelte und die mit nur einer Ausnahme zehnmal in Folge im Endspiel um die deutsche Meisterschaft stand. Mit diesem Club bestimmte er zwi- schen 1933 und 1942 das damalige deutsche Fußballgeschehen und errang mit ihm sechsmal die deutsche Meisterschaft (1934, 1935, 1937, 1939, 1940 und 1942). Gänzlich zur Fußballe- gende wurde er, als er während eines Spiels gegen den Nürnberg FC mit einem Leistenbruch nicht nur das entscheidende Tor schoß, sondern bei Abpfiff bewußtlos zusammenbrach. We- gen Differenzen mit dem damaligen Reichstrainer kam er in der Nationalmann- schaft trotz seiner hervorragenden Leistungen nach 1933 nur noch relativ selten zum Einsatz. 1948 beendete Kuzorra seine aktive Laufbahn, fungierte jedoch noch als Präsidiumsmitglied und Berater des Vereins.

Gelsenkirchen-Schalke, Friedhof Rosenhügel

 Fritz Szepan geb. 2.9.1907 Gelsenkirchen gest. 14.12.1974 in Gelsenkirchen

Deutscher Fußballspieler; als einer der erfolgreichsten deutschen Fußballnationalspieler vor dem Zweiten Weltkrieg, der zwischen 1916 und 1950 ausschließlich für den FC Schalke 04 spielte, gewann er sechsmal die deutsche Meisterschaft (1934, 1935, 1937, 1939, 1940 und 1942) und wurde 1937 DFB-Pokal-Sieger. Als Halbstürmer und Mittelfeldspieler galten er und sein Schwager als Spielmacher der Schalker Mannschaft. Zwischen 1929 und 1939 nahm er an insgesamt 34 Länderspielen teil, bei dreißig davon als Spielführer, und er bestritt die Weltmeisterschafts-Endrunden 1934 in Italien und 1938 in Frankreich. Als Lei- ter von Rot-Weiß Essen - er hatte seine aktive Laufbahn 1950 aufgegeben - führte er den Ver- ein 1955 zum deutschen Meister. Bis 1967 war er Präsident des FC Schalke 04 und zog sich danach ins Privatleben zurück.

Gelsenkirchen, Ostfriedhof



Reinhard “Stan” Libuda geb. 10.10.1943 in Wendlinghausen b. Lemgo gest. 25.8.1996 in Gelsenkirchen

Deutscher Fußballspieler; der Sohn eines Bergmanns, der im Alter von nur neun Jahren bei FC Schalke 04 mit dem Fußballsport begann und dort bis 1965 sowie von 1968 bis 1972 und von 1973 bis 1976 spielte, gilt als einer der besten Außenstürmer in der Geschichte des deut- schen Fußballs. Außerdem war er von 1965 bis 1968 bei Borussia Dortmund - erzielte 1966 dort den Europapokal der Pokalsieger und im Endspiel gegen den FC Liverpool das entschei- dende Tor zum 2:1-Endstand - und, nachdem er in Deutschland wegen einer tiefen Verwick- lung in einen Bundesligabestechungsskandal und einen Falscheid gesperrt war - 1972/73 bei Racing Strasbourg. Libuda absolivierte 26 Länderspiele und nahm 1970 als Höhepunkt seiner Karriere an der Weltmeisterschaft in Mexiko teil. Nach Ende seiner aktiven Zeit lebte er - mit gesundheitlichen und finanziellen Problemen kämpfend - zurückgezogen. Den Spitznamen Stan erhielt er, weil er in seiner Art Fußball zu spielen, der Art des Spielens des Briten Stan Matthews sehr ähnelte. Bezeichnend für sein Ansehen bei den Fans ist folgende Anekdote (die, wenn sie nicht wahr ist, gut erfunden ist): einer seiner Fans hat auf einer Plakatwerbung mit der Aufschrift:”An Jesus kommt keiner vorbei” handschriftlich hinzugesetzt: “Außer Stan Libuda!”

Adolf ”Ala“ Urban

geb. 9.1.1914 in Gelsenkirchen gest. 27.5.1943 in Alexino bei Staraja Russa (Oblast Nowgorod, UdSSR, heute Rußland)

Deutscher Fußballspieler; Sohn von aus dem Landkreis Allenstein in Ostpreußen (heute Polen) zugewanderten Eltern (daher auch sein Spitzname “Ala”); trat 1926 der Jugendabteilung Schalkes bei und gehörte ab der Saison 1933/34 der Meistermannschaft der sogenannten “Knappen“-Elf an. Der Offensivspieler gewann mit der Mannschaft des FC Schalke 04, den “Königsblauen“, in den Jahren 1934, 1935, 1937, 1939 und 1942 fünf Endspiele um die Deut- sche Meisterschaft. Von 1935 bis 1942 absolvierte er in der Nationalmannschaft 21 Länder- spiele und erzielte dabei elf Tore. Er war Spieler in der legendären Breslau-Elf, die 1937 Dä- nemark mit 8:0 besiegte.

Ala Urban, von Beruf Anstreicher, wurde gleich nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges zur Wehrmacht eingezogen und an die Ostfront beordert. Im Range eines Unteroffiziers des zur 126. Infanterie-Division gehörenden Infanterie-Regiments Nr. 422 war er im Frühjahr 1942 an der Kesselschlacht von Demjansk beteiligt, konnte jedoch zwischenzeitlich in die Heimat zurückkehren und dort bis Februar 1943 an allen sechs Spielen des Pokalwettbewerbs sowie an zehn Gauligaspielen teilnehmen. Sein letztes Fußballspiel bestritt er gegen Hertha BSC vor 70.000 Zuschauern im Frühjahr 1943. Nach der Rückkehr zu seiner Einheit, die nach wie vor in die seit dem 18.2.1942 anhaltenden Kämpfe um Demjansk verwickelt war, wurde er so  schwer am Kopf und durch einen Lungenschuß verwundet, daß er trotz sofortiger Operation am Hauptverbandplatzin Alexino seinen Verletzungen erlag.

Gelsenkirchen OT Beckhausen-Sutum, Friedhof-Schalke Fanfeld

Hinweis: Das Grab Urbans befand sich bis Ende 2013 auf dem von der Kriegsgräberführsorge e.V. in Korpowo (Oblast Nowgorod) geschaffenen Kriegsgräberfriedhof (Block 18 Reihe 45 Grab 2776). Im November 2013 wurden seine sterblichen Überreste in die Heimat überführt.

Rolf Rüssmann geb. 13.10.1950 in Schwelm gest. 2.10.2009 in Gelsenkirchen

Deutscher Fußballspieler und -manager; spielte von 1969 bis 1973 beim FC Schalke 04 und wurde als kopfballstarker Verteidiger mit dem Verein 1972 DFB-Pokalsieger und deutscher Vizemeister. 1972 wurde er in das volläufige Aufgebot der Nationalmannschaft. berufen, mußte dieses jedoch wieder verlassen, nachdem seine Verwicklung in den Bundesliga- Bestechungsskandal bekannt und er im März 1973 vom Landgericht Essen im rechtskräftig verurteilt und mit einer Geldstrafe belegt wurde. Er konnte aufgrund einer von DFB ebenfalls ausgesprochenen 2-jährigen Spielsperre nicht mehr in der Bundesrepublik spielen, erhielt je- doch eine Freigabe für ausländische Ligen; so wechselte er zum FC Brügge nach Belgien. Im Januar 1974 wurde ihm die Rückkehr zum FC Schalke 04 gewährt, und er wurde mit dem Verein 1977 noch einmal Vizemeister. 1978 war er bei der Weltmeisterschaft in Argentinien dabei. 1980 wechselte Rüssmann zur Borussia nach Dortmund, wo er bis 1985 spielte. Mit 453 Spielen in der Bundesliga, in denen er 48 Tore schoß, gehört Rüssmann damit zu den Spielern mit den meisten Bundesligaeinsätzen. Nach der aktiven Laufbahn war Rüssmann 1987 für wenige Monate als Nachfolger Rudi Assauers als Manager bei Schalke tätig, dann von 1990 bis 1998 in Mönchengladbach und vom Februar bis Dezember 2001 beim VfB Stuttgart.