AMTSBLATT DES LANDKREISES im Internet unter www.kreis-hz.de

25. Juni 2011 | Nr. 6/2011 | kostenlos an die Haushalte | Auflage 119.000 Exemplare

Neben Laufen, Springen und Werfen auch Kegeln oder Cross-Golfen Nicht nur Disziplinen der Leichtathletik waren beim 16. Harzer Seniorensportfest gefragt

Blankenburg. Beim 16. Harzer Seniorensportfest wurde das Motto „Spaß Labyrinth oder den Parcours zum Cross-Golfen, zu dem die Harzer Luchse an der Bewegung“ ernst genommen. Fast 300 Sportlerinnen und Sportler eingeladen hatten. Viele Teilnehmer hatten sich beim Kegeln, auf dem Vol- hatten sich am 28. Mai im Sportforum in Blankenburg eingefunden, um ge- leyballfeld und in der Tischtennishalle versammelt, um untereinander den meinsam beste Leistungen zu zeigen. Landrat Dr. Michael Ermrich betonte besten Spieler oder die beste Mannschaft auszumachen. Die Seniorentän- in der Eröffnungsrede, dass „Wettkämpfe das Salz in der Suppe, erfreulicher- zerinnen unter der Leitung von Uta Hrincirik sorgten für eine schwungvolle weise auch bis ins hohe Alter“ sind und dankte daher den Organisatoren Stimmung im Sportforum. und Ausrichtern für die gelungene Sportveranstaltung für die Bürgerinnen Neben den Sportlerinnen und Sportlern, die einen erfolgreichen aber an- und Bürger im Harzkreis. Dabei dankte er besonders der Stadt Blankenburg, strengenden Wettkampftag verlebten, waren auch die Organisatoren vom deren Sportforum nach Ansicht von Bürgermeister Noll der optimale Veran- mit dem Verlauf der Veranstaltung sehr zu frieden. staltungsort für das Sportfest ist. Dieser Ansicht waren auch die Aktiven, die Im kommenden Jahr soll nach Aussage von Almut Boihan, stellvertretende klassische Sportdisziplinen wie den 100-Meter-Sprint oder das Kugelstoßen Landrätin des Landkreises Goslar, das Seniorensportfest auch im Nachbar- ebenso erfolgreich und mit Spaß an der Bewegung absolvierten wie das landkreis noch stärker beworben werden. n

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Erster Abschnitt der Ortsumfahrung High-Tech-Kalibrierzentrum wurde von Quedlinburg befahrbar in Halberstadt eröffnet

Quedlinburg. Nach einer Bauzeit von rund 15 Monaten wurde am 1. Juni Halberstadt. Unter dem Firmennamen Metrologie-Service-Basis GmbH der erste Abschnitt der Ortsumfahrung (OU) Quedlinburg im Zuge der L66 [msb] wurde am 8. Juni 2011 in Halberstadt ein weltweit einmaliges Kali- für den Verkehr freigegeben. „Damit ist ein weiteres Teilvorhaben im Zuge brierlabor eröffnet. des Baus der B6n abgeschlossen worden“, sagte Sachsen-Anhalts Verkehrs- minister Thomas Webel bei der Freigabe. Die neue OU sei eine wichtige Anbindung für Quedlinburg an die so genannte Nordharzautobahn und werde die Stadt spürbar vom Durchgangsverkehr entlasten.

Herzstück des neuen vollautomatischen Labors ist der Kalibrierroboter.

Das Unternehmen errichtete ein vollautomatisiertes Kalibrierlabor, in dem die häufigsten Messgeräte wie zum Beispiel Messschieber, die in der pro- Geschafft: Die Mädchen und Jungen der Kindertagesstätte „Süderstadt“ gaben duzierenden Industrie angewendet werden, mittels Robotern kalibriert die neue Ortsumfahrung für den Verkehr frei. werden. Bisher erfolgte dies manuell. Die von der Metrologie-Service-Basis GmbH [msb] in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut IPA entwi- Nach Auskunft von Webel sind knapp zehn Millionen Euro in den Bau des ckelten Technologien werden in Halberstadt erstmalig eingesetzt. Das neue ersten Teilabschnitts der OU investiert worden. Davon hat allein die Euro- Konzept verbessert die Genauigkeit der Kalibrierung, woraus auch für End- päische Union acht Millionen Euro aus dem Fonds für regionale Entwick- kunden, also dem Anwender dieser Messgeräte in der deutschen Industrie, lung (EFRE) bereitgestellt. Rund 1,8 Millionen Euro trägt das Land Sachsen- Wettbewerbsvorteile auf den internationalen Märkten resultieren. Anhalt. Bedingt durch die exzellenten Bedingungen, die der Standort Halberstadt Die neue Trasse ist rund 6,2 Kilometer lang und 7,50 Meter breit. Neben geboten hat, sowie durch das engagierte Arbeiten des Unternehmerbüros dem eigentlichen Streckenbau wurden die Kreuzungspunkte der L66n/ konnte das innovative Projekt in Sachsen-Anhalt angesiedelt werden. n B6(alt) und L66n/L242 zu Kreisverkehren ausgebaut. Die neue Brücke über den Bicklingsbach und ein knapp ein Kilometer langer Radweg (entlang der L66alt von der B6n, Abfahrt Quedlinburg-Ost, bis zum Knoten der L66alt/ Einfahrt Gewerbegebiet Quedlinburg), der bereits seit Oktober vorigen Beratersprechtag der Investitionsbank Jahres genutzt werden kann, komplettieren das Gesamtvorhaben. n Am 12. Juli 2011 können sich alle Interessierten wieder von 9 bis 16 Uhr in Halberstadt am Domplatz zu Förder- und Finanzierungsfragen beraten lassen. Es werden die richtigen Programme ausgewählt und bei der Be- Weitere Bauvorhaben für Straßen und arbeitung von Anträgen und Formularen geholfen. Von der klassischen Zuschussförderung über Bürgschaften bis hin zu maßgeschneiderten Brücken im Landkreis können gefördert Darlehensprodukten bietet die Investitionsbank individuelle Lösungen für Firmen- und Privatkunden. Eine Anmeldung sollte unbedingt unter einer werden der folgenden Möglichkeiten erfolgenden: Karin Müller, Landkreis Harz, Wirtschaftsförderung (0 39 43) 93 58 12 oder Thomas Rimpler, Unterneh- Landkreis. 7 Bauvorhaben an Kreisstraßen und Brücken im Landkreis Harz merbüro Halberstadt, (0 39 41) 55 12 30. n sind in das Jahresprogramm 2011nach § 3 des Gesetzes zur Entflechtung von Gemeinschaftsaufgaben und Finanzhilfen aufgenommen worden. Nachdem das Mehrjahresprogramm Ende Mai vom Ministerium für Lan- Impressum desentwicklung und Verkehr bestätigt worden war, erhielt der Landkreis Herausgeber: Landkreis Harz – Der Landrat – Friedrich-Ebert-Straße 42, nunmehr die entsprechenden Mitteilungen aus dem Landeverwaltungs- 38820 Halberstadt amt. Redaktion: Pressestelle des Landkreises Harz, Manuel Slawig, Telefon (0 39 41) 59 70 42 09, e-mail: [email protected] Bezug:  Landkreis Harz, Pressestelle, Friedrich-Ebert-Straße 42, Danach können folgende geplante Baumaßnahmen an Kreisstraßen (K) 38820 Halberstadt und Brücken mit bis zu 80 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten geför- Layout: Anke Duda, Martin Witschaß dert und in den Jahren 2011 bis 2013 gebaut werden. Gesamtherstellung: Harzdruckerei GmbH, Max-Planck-Straße 12/14, 38855 Wernigerode, Telefon (0 39 43) 54 24-0, Fax (0 39 43) 54 24 99, K 1323: die Bahnübergänge an der Dorfstraße und der Bahnhofstraße in e-mail: [email protected], Internet: www.harzdruck.de Langenstein, Anzeigenberatung: Wolfgang Schilling, Telefon (0 39 43) 54 24 26 K 1344: Ausbau von der L 229 bis Endorf, Ralf Harms, Telefon (0 39 43) 54 24 27 K 2356: Ausbau Kreisverkehr in der Wipertistraße Quedlinburg, Verteilung: Medien-Service-Harz-Börde GmbH Westendorf 6, 38820 Halberstadt, K 1328: Ausbau zwischen Derenburg und Heudeber Telefon (0 39 41) 69 92 - 42, Fax (0 39 41) 69 92 - 44 K 1329: Brücke über die bei Sie haben kein Amtsblatt bekommen? Rufen Sie uns an! (0 39 41) 69 92 - 42 K 1342:  Ersatzneubau der Brücke über die Ilse bei Hoppenstedt n

Ausgabe 6 | 2011 5 Dialogforum „Bürgerschaftliches Engagement in Sachsen-Anhalt“: Diskussion zu Stand und Perspektiven bürgerschaftlichen Engagements

Magdeburg. „Das Ehrenamt hat nicht nur eine herausragende ideelle, son- Engagement-Botschafter und -Botschafterinnen im dern auch eine nicht zu unterschätzende volkswirtschaftliche Bedeutung. Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit berufen Allein in Deutschland tragen freiwillig engagierte Bürgerinnen und Bürger jährlich eine Arbeitsleistung im Wert von nahezu 35 Milliarden Euro zum Gemeinwesen bei.“ Auf diesen Aspekt wies Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff am 25. Mai in Magdeburg hin. Dort nahm er am Dialogforum „Bür- gerschaftliches Engagement in Sachsen-Anhalt. Freiwillig. Etwas bewegen! in Sachsen-Anhalt und Europa“ teil, das im Tagungszentrum des Sozialmi- nisteriums ca. 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchten.

18 Frauen und Männer wurden im Rahmen des Dialogforums „Bürger- schaftliches Engagement in Sachsen-Anhalt 2011“ zu ehrenamtlichen Engagement-Botschaftern berufen. (Foto: Andreas Lander)

Für den Landkreis Harz wurden der Vorstandsvorsitzende der Harzsparkas- se, Werner Reinhardt, und der Präsident des Kreissportbundes, Henning Rühe, als Engagement-Botschafter berufen. Zu den Teilnehmern zählte auch der Landkreis Harz. Sozialamtsleiterin Mari- anne Kreutzer stellte gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen den Besuchern „Sie stehen beispielhaft für die Vielfalt freiwilliger Betätigung sowie die des Forums, hier Ministerpräsident Haseloff, Beispiele für bürgerschaftliches verschiedenen Unterstützer und Partner des Ehrenamtes in unsere Land“, Engagement im Landkreis Harz vor. betont Olaf Ebert. Die Berufung ist für den Vorsitzenden der Landesarbeits- gemeinschaft der Freiwilligenagenturen in Sachsen-Anhalt (LAGFA) eine Form öffentlicher Wertschätzung. Gleichzeitig soll sie andere motivieren, In acht Themenzelten, in neun Gesprächsrunden und an über 50 Projekt- sich interessenbezogen einzubringen und das Gemeinwesen zu gestalten. ständen informierten sich zahlreiche Engagierte und Gäste über den Stand und die Perspektiven des bürgerschaftlichen Engagements in Sachsen- Ausgehend von dem landesweiten Fachforum werden die Engagement- Anhalt und Europa. Botschafter/innen im Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit 2011 (EJF) elf lokale Engagement-Werkstätten begleiten und unterstützen. „Ob Marie-Thérèse Duffy-Häusler, Vertreterin der Europäischen Kommission als Landrat oder als Sparkassenvorstand, ob als Feuerwehrmann oder als in Deutschland, betonte in ihrem Grußwort, dass Europa viel von den Er- ehrenamtliche Sozialpatin, ob als Sportfunktionär oder als Schatzmeisterin fahrungen in Deutschland lernen könnte. Insbesondere das Projekt „Enga- im Heimatverein – jeder der berufenen Botschafter zeigt, dass Engagement gierte Nachbarn“ sei ein überzeugendes Beispiel für die Aktivierung von keine Frage des Alters und keine Frage der kulturellen und sozialen Her- Menschen in ihrem Lebensumfeld. kunft ist“, erklärt Ebert, der als Geschäftsführer die Freiwilligen-Agentur in Halle leitet. Wichtig sei, dass das Engagement den Interessen des Einzelnen Der Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt Dr. Reiner Haseloff nutz- entspricht und ein geeigneter Rahmen für die freiwillige Betätigung gege- te die Projekt- Präsentationen und suchte gemeinsam mit dem Minister für ben ist. Arbeit und Soziales, Norbert Bischoff, mit nahezu jedem der Aussteller das individuelle Gespräch. In seinem Eröffnungsgrußwort hob der Ministerprä- sident hervor: „Das Ehrenamt ersetzt aber keinen hauptamtlichen Arbeits- Erste Engagementwerkstatt des Landkreises Harz platz. Es bietet der Gesellschaft vor allem einen großen sozialen Mehrwert. Über 600 000 Menschen in Sachsen-Anhalt engagieren sich ehrenamtlich am 9. September im Schäferhof in Langenstein - als Trainer im Sportverein, als Betreuer Demenzkranker oder in der Freiwil- ligen Feuerwehr. Müsste der Staat deren Leistungen übernehmen, würde Das Jahr 2011 steht unter dem Motto „Europäisches Jahr der Freiwilligen- ihn das sehr viel Geld kosten. Ohne Ehrenamtliche wären die Angebote tätigkeit“. Das Land Sachsen-Anhalt hatte aus Anlass des Themenjahres vieler Vereine – gerade in der Breite – nicht aufrechtzuerhalten. Ohne die elf regionale Engagementwerkstätten ausgeschrieben. Der Landkreis vielen ehrenamtlich Engagierten wäre unser Gemeinwesen so nicht denk- Harz bewarb sich mit dem Thema „Allianz für den ländlichen Raum“. bar. Und ohne sie hätte es auch keine Zukunft.“ Am 28. Januar 2011 erhielt der Landkreis Harz vom Ministerium für Gesundheit und Sozi­ales die Mitteilung, dass der Landkreis Harz aus- Das Dialogforum Bürgerschaftliches Engagement in Sachsen-Anhalt ist gewählt wurde, eine Engagement­werkstatt durchzuführen. Die Veran- eine Veranstaltung des Landes Sachsen-Anhalt in Kooperation mit der staltung wird mit 2 000 Euro gefördert. Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (LAGFA) Sachsen- Die erste Engagementwerkstatt des Landkreises Harz findet am Anhalt e.V., dem Städte- und Gemeindebund Sachsen-Anhalt, dem Land- 9. September 2011 im Schäferhof in Langenstein statt. Sie wird von den kreistag Sachsen-Anhalt, der Arbeitsgruppe Bürgerschaftliches Engage- beiden Engagement-Botschafter Werner Reinhardt und Henning Rühe ment im Kulturbereich, der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege und weiteren begleitet und genutzt, um für das Ehrenamt zu werben. n Partnern.

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Mit dem Änderungsbescheid in der Ehrentag für das Hüttenmuseum und das Jackettasche zur Theatersaaleröffnung Industriedenkmal Dampfmaschine Nr. 7

Blankenburg. Sieben Mitglieder gründeten den Verein zur Rettung des Thale: Am Jubiläumswochenende feier- Schlosses, zur Theatersaaleröffnung waren es am 28. Mai 250 Menschen, ten nicht nur die zahlreichen Vereinsmit- die den Verein und die Tochtergesellschaft des Vereins bei ihrem Vorhaben glieder in Thale das 100. Jubiläum des unterstützen. Das Schloss in Blankenburg soll erhalten und Stück für Stück Hüttenmuseums sowie den 25. Jahres- restauriert werden. tag der Dampfmaschine, sondern auch Einer der Meilensteine auf dem Weg des Wiederaufbaus wurde nun gebüh- viele Ehrengäste kamen am Freitag, dem rend gefeiert. Der Theatersaal ist wieder bespielbar und zeigte am Eröff- 3. Juni, im Foyer des ehemaligen Haupt- nungsabend „Nathan der Weise“ in einer Inszenierung von Mario Jantosch verwaltungsgebäudes des EHW Thale vom Anderswelt-Theater Stolberg. zusammen, um dem Verein und seinen Zur feierlichen Eröffnung Mitgliedern zu gratulieren. Wolfgang hatten sich nicht nur die Thoß, Vereinsvorsitzender überreichte im Mitglieder des Vereins im Anschluss an seine Eröffnungsrede Ehren- Saal eingefunden, sondern medaillen an die Ehrengäste (Foto). auch Vertreter der Bundes- Mit einer Sonderausstellung, die den Titel „Stadtwerdung durch Industriali- und Landesregierung so- sierung – Die Entwicklung des Eisen- und Hüttenwerkes Thale von 1872 bis wie Vertreter der Kreis- und 1922“ trägt sowie einer Filmvorführung wurde in das vielseitige Jubiläums- Stadtverwaltung. Dankend wochenende eingestimmt. Verschiedene Vorträge, Schauvorführungen nahm Gerd Biegel, Ehren- und Führungen durch das Museum luden Besucher und Gäste an diesem präsident des Vereins in Wochenende zum Verweilen ein. n diesem Rahmen vom Staats- sekretär im Bundesbaumi- Die erste Aufführung im Theatersaal vom nisterium, Jan Mücke, den Schloss wurde von den Gästen, schon lange Änderungsbescheid mit der erwartet. Ein denkwürdiger Moment auch für Bewilligung von weiteren die Schauspieler, da auch die „Neuberin“ im 400 000 Euro entgegen (Foto 18. Jhd. im Schloss Blankenburg gastierte. unten). Dieser wurde für die weitere Sanierung dringend benötigt. Insgesamt 15 Mio. Euro werden für die Sanierung des Schlosses benötigt. 3,5 Millionen Euro wurden bereits durch Mitgliedsbeiträge, För- dergelder und Spenden bereit gestellt, so dass der Hausschwamm besei- tigt und weitere Maßnahmen durchgeführt werden konnten, damit der Verfall des Schlosses gestoppt wurde. Auch in den Festreden des Bauleiters Mario Ko- walsky sowie der Geschäftsführer der „Großes Schloss Blankenburg GmbH“, André Gast und Frank Haseley, war daher der Stolz auf das Ge- schaffte hörbar. Den engagierten Firmen und Unternehmen dankte Bauleiter Kowalsky bei der Die riesige Dampfmaschine Nr. 7 feierte am ersten Juni Wochenende 25-jähri- symbolischen Schlüsselübergabe an die „Haus- ges Jubiläum. herren“ des Schlosses. Die Eröffnung war nicht nur für die Verantwortlichen, sondern auch für die zahlreich erschienen Vereinsmitglieder, die sich seit Jahren durch finanzielle Unterstützung, Tatkraft und Ideen für die Elftes Buch von Christel Trausch bei Sanierung des Welfenschlosses einsetzten. Viermal im Jahr finden zudem Lesung in Wegeleben vorgestellt Wideraufbaukonzerte statt, die die Sanierung des Schlosses zusätzlich vo- ran treiben sollen. Das Telemannische Collegium Michaelstein sowie das Wegeleben. Zu ihrem 77. Geburtstag ver- Telemann-Kammerorchester Michaelstein werden an diesen Abenden zu öffentlichte die Autorin Christel Trausch ihr hören sein und das Schloss für einen weiteren Abend im alten kulturellen elftes Buch. Glanz erstrahlen. Nähere Informationen zu den Konzerten finden Interes- „Windgeschwister“ lautet der Titel des Bu- sierte im Internet unter: www.rettung-schloss-blankenburg.de n ches, der Prosa und Lyrik bündelt. Unter gleichem Namen wurde ebenso eine Au- Veranstaltungen im Großen Schloss Blankenburg dio-Version des Buches erstellt. Persönlich las die Autorin an ihrem Ehrentag, am 25. Mai in der St. Peter-und-Paul-Kirche in We- Das Wiederaufbaukonzert „Musik vom Dresdner Hof“ geleben. Bei diesem ganz besonderen Konzert mit dem Telemannischen Collegi- Die Kirchenbänke hatten sich am Abend mit um Michaelstein werden lange verborgene und daher unbekannte Stü- begeisterten Leserinnen und Lesern gefüllt, cke aus dem 18. Jahrhundert aufgeführt, die im so genannten „Schrank die gespannt ihren einmaligen Ausführun- II“ der Dresdner Hofkirche aufbewahrt worden sind. gen über Krieg, Vertreibung und Gegenwartsszenen lauschten. Sie selbst Das Konzert findet am 26. Juni um 16.00 Uhr bei gutem Wetter bei Kaf- freute sich an dem Tag nicht nur über die vielen Blumen und Präsente, die fee und Kuchen im akustisch ausgezeichneten Schlossinnenhof statt. ihr die Besucher zum Geburtstag überreicht hatten, sondern auch über die stolzen Worte ihres Verlegers Dr. Harry Ziehten aus Oschersleben. Er hat sie 4. Rocknacht am 2. Juli auf ihrem bisherigen Weg begleitet und ihre Arbeit an neuen Werken stets Die Thüringer Band ANN RED wird bei der 4. Rocknacht im Großen Schloss unterstützt. Auch der Ortsbürgermeister von Wegeleben, Hans-Jürgen Blankenburg für die richtige Stimmung sorgen. Die fünf jungen Musiker Zimmer, gratulierte zur gelungenen Buchpräsentation und würdigte das aus der Thüringer Landeshauptstadt interpretieren aktuelle Hits und die Schaffen von Christel Trausch sowie ihre Verbundenheit zum Ort. aus vergangenen Jahrzehnten mit einem völlig neunen Sound. Virtuose Die gut besuchte Lesung verspricht einen erneuten Erfolg für die Autorin, Klavier- und Gitarrenklänge, einzigartige E-Gitarrenengagements und die die wie sie selbst sagt von ihrem Publikum inspiriert wird und somit nicht fulminante Stimme der Frontsängerin Anna Steinhardt machen die Rock- nur für sondern auch durch die Menschen um sie herum zum Schreiben nacht sicher zum unvergesslichen musikalischen Highlight. animiert wird. n

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AMTSBLATT DES LANDKREISES HARZ Amtlicher Teil AMTSBLATT DES LANDKREISES HARZ Amtlicher Teil

INHALT

A. LANDKREIS HARZ B. EIGENBETRIEBE UND GESELLSCHAFTEN 1. Satzungen und Verordnungen Seite 9 Sperrbezirksverordnung Hoppenstedt C. BEKANNTMACHUNGEN REGIONALER BEHÖRDEN UND EINRICHTUNGEN 2. Sonstige Amtliche Bekanntmachungen Seite 9 Erteilung einer Leitungs- und Anlagenrechtsbescheinigung D. SONSTIGE MITTEILUNGEN

E. WAHLBEKANNTMACHUNGEN Seite 10 Sitzübergang Kreistag

A. LANDKREIS HARZ Angabe des Standortes der Bienenvölker beim Amt für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung des Landkreises Harz (Tel. 03941/5970- 4469, -4403) zu melden. 1. Satzungen und Verordnungen 2, Alle Bienenvölker und Bienenstände im Sperrbezirk sind unverzüglich Amtliche Bekanntmachung auf Amerikanische Faulbrut zu untersuchen. Diese Untersuchung ist frühestens zwei, spätestens neun Monate nach der Tötung oder Be- Nachdem im Bienenbestand eines Imkers im Ortsteil Hoppenstedt der handlung der an der Seuche erkrankten Bienenvölker des verseuchten Stadt Osterwieck, Landkreis Harz, die anzeigepflichtige Tierseuche Bienenstandes zu wiederholen.

Amerikanische Faulbrut 3. Bewegliche Bienenstände dürfen von ihrem Standort nicht entfernt werden. amtlich festgestellt wurde, wird um die Ortsteile Hoppenstedt und Bühne gemäß § 11 der Bienenseuchen-Verordnung in der Fassung der Bekannt- 4. Bienenvölker, lebende oder tote Bienen, Waben, Wabenteile, Waben- machung vom 3. November 2004 (BGBl. I S. 2738), zuletzt geändert durch abfälle, Wachs, Honig, Futtervorräte, Bienenwohnungen und benutzte Artikel 10 der Verordnung vom 20. Dezember 2005 (BGBl. I S. 3499) ein Gerätschaften dürfen nicht aus den Bienenständen entfernt werden. Sperrbezirk mit einem Radius von einem Kilometer gelegt. 5. Bienenvölker oder Bienen dürfen nicht in den Sperrbezirk verbracht werden.

6. Die Vorschrift findet keinen Anwendung auf Wachs, Waben, Wabenteile und Wabenabfälle, wenn sie an Wachs verarbeitende Betriebe, die über die erforderliche Einrichtung zur Entseuchung des Wachses verfügen, unter der Kennzeichnung „Seuchenwachs“ abgegeben werden und für Honig, der nicht zur Verfütterung an Bienen bestimmt ist.

7. Die zuständige Behörde kann für Bienenvölker, Bienen, Bienenwoh- nungen und Gerätschaften sowie Futtervorräte Ausnahmen zulassen, wenn eine Verschleppung der Seuche nicht zu befürchten ist.

Der Amtstierarzt

2. Sonstige Amtliche Bekanntmachungen

Öffentliche Bekanntmachung

über die öffentliche Auslegung des Antrages der Stadtwerke Wernigerode GmbH auf Erteilung einer Leitungs- und Anlagenrechtsbescheinigung für Der Sperrbezirk ist wie folgt definiert: In nördlicher Richtung vom Kleinen Fallstein - Im Westen um die Ortslage Bühne entlang des Bahnhofsweges - Trinkwasserleitungen in den Ortslagen Drübeck, Ilsenburg, Minsle- Rimbecker Straße - Suderöder Weg über die K 1340 Richtung Stötterlingen ben, Abbenrode - in östlicher Richtung über die L 87 (siehe in den Gemarkungen Drübeck, Ilsenburg, Minsleben und Abbenrode. Für den Sperrbezirk gilt Folgendes: Auf der Grundlage des § 9 des Grundbuchbereinigungsgesetzes (GBBerG) 1. Alle Bienenhalter aus o. g. Sperrbezirk haben sich unverzüglich unter vom 20.12.1993 (BGBl. I S. 2192) in Verbindung mit § 6 der Verordnung zur Angabe der Anschrift, der Anzahl der gehaltenen Bienenvölker und der Durchführung des GBBerG und anderer Vorschriften auf dem Gebiet des

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AMTSBLATT DES LANDKREISES HARZ Amtlicher Teil

Sachenrechts (Sachenrechts-Durchführungsverordnung - SachenR-DV) 1. Das Mitglied des Kreistages, Herr Bernd Ehrlich (Bürgerinitiative Ober- vom 20.12.1994 (BGBl. I S. 3900) hat die Stadtwerke Wernigerode GmbH harz- BIOH) aus dem Wahlbereich 8, hat sein Mandat niedergelegt. (Am Kupferhammer 38, 38855 Wernigerode) beim Landkreis Harz, Untere Der Kreistag hat das Ausscheiden aus dem Kreistag in seiner Sitzung Wasserbehörde für die o.g. Trinkwasserleitungen eine Leitungs- und Anla- am 25.05.2011 festgestellt. genrechtsbescheinigung beantragt. Gemäß dem vom Kreiswahlausschuss zur Wahl des Kreistages am Die Bescheinigung begründet eine beschränkte persönliche Dienstbarkeit 22.04.2007 festgestellten Ergebnis geht der Sitz des Wahlvorschlages für die nachfolgend genannten Grundstücke zugunsten des Antragstellers. der Wählergruppe Bürgerinitiative Oberharz (BIOH) im Wahlbereich 8 Sie umfasst das Recht, in eigener Verantwortung und auf eigenes Risiko die auf den nächst festgestellten Bewerber Herrn Siegfried Brix über. belasteten Grundstücke für den Betrieb, die Instandsetzung und Erneue- rung der Anlage zu nutzen sowie die Grundstücke zu betreten. 2. Der vom Kreiswahlausschuss nächst festgestellte Bewerber für den Wahlbereich 8 für den Wahlvorschlag Bürgerinitiative Oberharz (BIOH), Trinkwasserleitungen in den Ortslagen Drübeck, Ilsenburg, Minsleben, Ab- Herr Edgar Sauer-Wewer, scheidet als nächst festgestellter Bewerber benrode aus, da er aus dem Wahlgebiet verzogen ist.

Amtsgericht: Wernigerode Halberstadt, 26.05.2011 Grundbuchamt: Wernigerode gez. Schimrosczyk Gemarkung: Drübeck Kreiswahlleiterin Flur: 4 Flurstücke: 340, 341 Flur: 5 Flurstücke: 1/19, 1/26 Siegfried Brix als neues Mitglied des

Gemarkung: Ilsenburg Kreistages Harz vereidigt Flur: 7 Flurstück: 76 Halberstadt. Siegfried Brix aus El- bingerode wurde zu Beginn der Gemarkung: Minsleben Kreistagssitzung am 25. Mai 2011 Flur: 1 durch die stellvertretende Vorsitzen- Flurstück: 257/9 de des Kreistages, Christa Grimme, als neues Mitglied des Harzer Kreis- Gemarkung: Abbenrode tages vereidigt. Der 71-jährige folgt Flur: 4 Bernd Ehrlich, der sein Mandat nie- Flurstück: 718/45 dergelegt hatte, als Mitglied in der Bürgerfraktion. Siegfried Brix war Der Antrag wird hiermit gem. § 7 Abs. 1 der SachenR-DV öffentlich bekannt bereits im Altlandkreis Wernigerode gemacht. Mitglied des Kreistages. n

Der Antrag einschließlich den dazugehörigen Unterlagen und Beschrei- bungen kann innerhalb von 4 Wochen nach Bekanntgabe im Amtsblatt des Landkreises Harz in der Unteren Wasserbehörde des Landkreises Harz, Natur- und Geopark Harz: Friedrich-Ebert-Str. 42, Haus V, Zimmer 305 in 38820 Halberstadt zu folgen- Gebiete im Unterharz sehr beliebt den Sprechzeiten eingesehen werden: Quedlinburg. Der Regionalverband Harz bewirbt Ausflugsziele im Natur- montags 8.30 bis 12.00 Uhr und Geopark Harz seit 2002 mit verschiedenen Faltblattserien. In der Reihe dienstags 8.30 bis 12.00 Uhr und 13.00 bis 16.00 Uhr der Geoparkfaltblätter werden so Empfehlungen für 18 Teilgebiete des Har- donnerstags 8.30 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 18.00 Uhr zes gegeben. Benannt sind diese Teilgebiete nach besonders bekannten freitags 8.30 bis 12.00 Uhr. oder weithin sichtbaren Punkten, den so genannten Landmarken. Jüngstes Produkt in dieser Serie ist das Faltblatt für die Landmarke 18 – Schloss Lie- Widerspruch kann innerhalb der Auslegungsfrist schriftlich oder zur Nie- benburg (1. Auflage 2010). Bereits 2002 erschien hingegen die erste Aufla- derschrift beim Landkreis Harz, Friedrich-Ebert-Str. 42 in 38820 Halberstadt ge des Faltblattes der Landmarke 15 – Schloss Ballenstedt. Es wurde nun erhoben werden. in 7., neu überarbeiteter Auflage nachgedruckt, ist mithin wieder lieferbar. In 6., neu überarbeiteter Auflage ist auch das Faltblatt der Landmarke 10 – gez. Dr. Ermrich Halberstadt, 16.05.2011 Auerberg wieder lieferbar. Die Faltblätter sind an über 100 Informationsstellen im Harz und in der Ge- schäftsstelle des Regionalverbandes Harz e. V., Hohe Str. 6, in Quedlinburg erhältlich. Sie können auch im Internet gelesen und bestellt werden: www. harzregion.de C. Wahlbekanntmachungen Geführte Wanderungen im Naturpark Harz Amtliche Bekanntmachung Der Regionalverband Harz lädt am Sonntag, dem 10. Juli, 14.00 Uhr, zu ei- ner geführten Wanderung über die Semmelwiesen bei Stiege mit Kerstin über Sitzübergang im Kreistag des Landkreises Harz und Rieche ein. Start und Ziel ist die Touristinformation am Schulteich, Teich- straße 2c, Stiege. Bei der etwa dreistündigen Wanderung tauchen wir in Ausscheiden eines nächst festgestellten Bewerbers die Farbenpracht und den einzigartigen Duft der Bergwiesen ein. Die Sem- melwiesen gehören zu den schönsten Wiesen in Stiege. Die Veranstaltung Gemäß § 47 Abs. 5 Kommunalwahlgesetz für das Land Sachsen-Anhalt läuft im Rahmen der Initiative „Mein Naturpark“. Der Naturpark Harz lockt (KWG LSA) i.V.m. §§ 75, 76 Abs. 1 Kommunalwahlordnung für das Land mit vielen Angeboten in die reizvolle Natur direkt vor der Haustür. Weitere Sachsen-Anhalt (KWO LSA) in den zurzeit geltenden Fassungen gebe ich Informationen gibt es telefonisch unter 03946 964121 oder im Internet un- Folgendes bekannt: ter www.harzregion.de.

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Sommerzeit ist Badezeit – Neue Badege- Einsatzleitstelle wird modernisiert wässerkarte des Landes Sachsen-Anhalt Halberstadt. Die Einsatzleitstelle, die für rund 238 000 Einwohner des Landkreis. Die Badegewässerkarte 2011 des Landes Sachsen-Anhalt ist Landkreises Harz zuständig ist, wird derzeit umfassend modernisiert und pünktlich zur Badesaison erschienen und ist ab sofort bei den Bürgerinfor- umgebaut. Darüber informierte der Leiter des Eigenbetriebes Rettungs- mationen des Landkreises erhältlich. In dieser Karte befinden sich 70 kont- dienst des Landkreises Harz, Michael Werner, Anfang Juni anlässlich des rollierte natürliche Gewässer, die zum Baden in Sachsen-Anhalt einladen. Starts der Bauarbeiten.

Mit der Modernisierung, die den Umbau der bisherigen Leitstellenräume und die Installation eines neuen leistungsfähigen Einsatzleitsystems um- fasst, wird die Leitstelle „für die nächsten Jahrzehnte fit gemacht“, sagte Michael Werner bei der Vorstellung des Projekts. Die Modernisierung wurde erforderlich, da das bisherige System den stän- dig steigenden Anforderungen nicht mehr gerecht wurde. Die Einführung des Digitalfunks und künftige Veränderungen in der Leitstellen-Landschaft nannte Werner als weitere Gründe für die umfassende Modernisierung. Die Arbeiten sollen nach den jetzigen Planungen im Dezember diesen Jahres abgeschlossen sein. Dann stehen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Leitstelle moder- ne Arbeitsplätze und ein Einsatzleitsystem zur Verfügung, dass sie dabei unterstützt, blitzschnell die richtigen Entscheidungen für die entsprechen- den Einsätze zu treffen.

Der Halberstädter See wird vom Freizeit und Sportzentrum bewirtschaftet und gepflegt. Der Sand, die grünen Liegewiesen sowie die Spiel- und Freizeitange- bote am See laden nicht nur Halberstädter zum Baden ein, sondern auch Gäste des naheliegenden Campingplatzes.

Acht dieser Badegewässer liegen im Landkreis und sind Badeseen, Natur- sowie Waldseebäder, die alle als sehr gut und gut geeignet eingestuft wur- den und als Badegewässer der EU registriert sind.

Die Bäder und Gewässer werden vom Gesundheitsamt des Landkreises Für die Dauer der Arbeiten wurde die Leitstelle ausgelagert. Dafür wurden monatlich auf bakteriologische Belastungen untersucht. Die genomme- quasi gegenüber des bisherigen Standortes im Haus III insgesamt drei Con- nen Wasserproben werden im Landesamt für Verbraucherschutz speziell tainer (Foto oben) aufgestellt, die den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der auf Enterokokken und Escherichia coli untersucht. Diese Bakterien können Leitstelle als vorübergehendes Domizil dienen werden. Die Umstellung bei einer Überschreitung des Grenzwertes krankheitserregend sein und erfolgt im laufenden Betrieb und für die Bürgerinnen und Bürger nicht deuten meist auf fäkale Verunreinigungen des Wassers hin. spürbar. Durch die strengen Kontrol- len des Gesundheitsamtes und der Veröffentlichung der Ergebnisse im Internet, können sich Bürgerinnen und Bürger aber vor dem Seebesuch über die Was- serqualität informieren, um anschließend mit Spaß und ohne Bedenken in das kühle Nass abtauchen zu können.

Neben der neuen Badekar- te, wurden vom Gesund- heitsamt und der Unteren Wasserschutzbehörde Ba- degewässerprofile für die Badegewässer im Landkreis Die Einsatzleitstelle des Landkreises Harz ist für alle nichtpolizeilichen Hil- Birgit Wandelt vom Gesundheitsamt des Land- erstellt, die im Internet un- feersuchen der Region verantwortlich und koordiniert in Notsituationen kreises nimmt im Raum Halberstadt regelmä- ter www.badesee-sachsen- schnell und qualifiziert Hilfe für Bürger und Gäste des Harzkreises. Dafür ßig Proben aus dem Halberstädter See. Die anhalt.de nachzulesen sind. sorgen die 20 Leitstellendisponenten, die an 365 Tagen im Jahr rund um Probenfläschchen werdend binnen 24 Stun- Darin werden u.a. mögli- die Uhr etwa 40 000 Einsätze der Notfallrettung und des qualifizierten den zum Landesamt für Verbraucherschutz che Einflussfaktoren, die Krankentransports sowie rund 3 500 Einsätze der 120 Ortsfeuerwehren des zur Untersuchung eingeschickt. sich nachteilig auf die Ba- Landkreises koordinieren. dewasserqualität auswir- ken könnten, beschrieben. Neben dem Badegewässerprofil sind unter der Kontakt: Notruf: 112 gleichen Internetadresse allgemeine Informationen über die Seen und Bä- Eigenbetrieb Rettungsdienst der, wie die Ausstattung der Sanitäranlagen, vorhandene Spielplätze oder Einsatzleitstelle gastronomische Einrichtungen sowie aktuellen Ergebnisse der Wasserun- Tel. 0 39 41 - 6 99 99 tersuchungen nachlesbar. n Fax 0 39 41 - 6 99 99 24 n

Ausgabe 6 | 2011 13

Neues Seniorenzentrum in Neudorf Ausgabe von Anträgen für den Sozial- und Familienpass des Landkreises Harz Harzgerode/Neudorf. Mitten im Ort und in unmittelbarer Nähe zum „Seni- orenpark Waldblick“ wurde am 1. Juni das neue Seniorenzentrum Neudorf eröffnet. Olga Drexler-Gerlach und Thomas Drexler, die bereits seit 2008 Nach wie vor wird der Sozial- und Familienpass des Landkreises Harz gut sehr erfolgreich den Seniorenpark Waldblick betreiben, bieten mit dem angenommen. Er ermöglicht Einzelpersonen und Familien mit einem neuen Seniorenzentrum für insgesamt 32 ältere Menschen eine umfassen- geringen Einkommen sowohl die Nutzung öffentlicher Nahverkehrs- de Betreuung. mittel als auch den Besuch ausgewählter kultureller und sportlicher Ein- Um das Vorhaben rea- richtungen im Landkreis zu vergünstigten Bedingungen. Gegenwärtig lisieren zu können, hat sind rund 3 700 Pässe im Umlauf. das Ehepaar Drexler die ehemalige Gaststätte Der Pass wird auf Antrag ausgestellt für: „Schenke“ mit den an- grenzenden Gebäuden - Personen, die Arbeitslosengeld II/Sozialgeld beziehen erworben. Im Gebäude - Personen, die Leistungen der Sozialhilfe sowie der Grundsicherung der früheren Gaststätte nach SGB XII beziehen befindet sich jetzt die - Leistungsberechtigte nach dem Asylbewerberleistungsgesetz Tagespflege mit 12 Plät- - Kinder und Jugendliche in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe zen. Weiterhin umfasst sowie das Angebot 20 statio- - Einzelpersonen und Familien, die über geringe Einkünfte verfügen, näre Plätze, Möglichkei- aber nicht zu dem o. g. Personenkreis zählen. Gemeinsam mit Landrat Dr. Michael Ermrich und ten zur Kurzzeitpflege dem Harzgeröder Bürgermeister Jürgen Bentzius und einen funktionellen Für die Ausstellung des Sozial- und Familienpasses sind die entspre- pflanzten Olga Drexler-Gerlitz und Thomas Drexler Raum, der sowohl für chenden Bescheide/ Einkommensnachweise sowie ein Passbild vorzu- anlässlich der Neueröffnung des Seniorenzentrums Arztsprechstunden als legen. in Neudorf einen Baum. auch für einen Frisör- betrieb genutzt werden Die Ausgabe und Bearbeitung von Anträgen zum Sozial- und Famili- kann. Auch eine integrierte Begegnungsstätte, die allen Neudorfer Bürgern enpass des Landkreises erfolgen an folgenden Standorten: offen steht und darüber hinaus auch für private Veranstaltungen genutzt Halberstadt - Bürgerservice, Friedrich-Ebert-Str. 42 werden kann, findet in dem Gebäudekomplex Platz. Quedlinburg - Koba Jobcenter, Regionalstelle Quedlinburg, Neuer Weg 21 Für das Bauvorhaben wurden sowohl beim Ministerium für Gesundheit Wernigerode - Sozialamt, Rudolf-Breitscheid-Str. 19. und Soziales als auch über die Leader-Aktionsgruppe „Nordharz“ beim Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten in Halberstadt Fördermit- Für Personen, die über kein Einkommen verfügen, können die Pässe an tel beantragt. Die Gesamtkosten betrugen rund 608 000 Euro, wobei 200 diesen Standorten sofort ausgestellt bzw. verlängert werden. 000 Euro mit EU-Mitteln gefördert wurden. Mit der Errichtung des Seniorenzentrums wurde das bestehende Pflege- Eine Antragsausgabe ist auch in den Koba Jobcentern in Wernigerode angebot in Neudorf erweitert, so dass eine zusätzliche Betreuung von bis (Kurtsstraße 13) und Halberstadt (Schwanebecker Straße 14) möglich. zu 60 Senioren möglich ist. Neben der sozialen Versorgung würdigten die Darüber hinaus werden ebenfalls in den Stadtverwaltungen in Qued- Gäste bei der Eröffnung vor allem auch, dass mit dem Um- und Ausbau linburg und im Ortsteil Ermsleben der Stadt Falkenstein/Harz für die weitere für die Region so wichtige Arbeitsplätze geschaffen wurden. Und Einwohner dieser Einheitsgemeinden Anträge für den Sozial- und Fami- nicht zuletzt ist es gelungen, ein Ortsbild prägendes Gebäude in der Dorf- lienpass ausgegeben. mitte zu erhalten und zu einem neuen gesellschaftlichen Treffpunkt aus- zubauen. n

Bei 2. Seniorenmesse in Halberstadt präsentierten zahlreiche Dienstleister ihr umfangreiches Angebot für ältere Menschen

Die direkte Beratung und Vorsorgeangebote wie Blutdruckmessungen, Hör- Auch Oberbürgermeister Andreas Henke informierte sich auf dem Holzmarkt oder Diabetestests wurden von den Besuchern gut angenommen. über die vielfältigen Angebote für Senioren

Halberstadt. Zahlreiche Vereine, Institutionen und Dienstleister wie Se- und aktiven Lebensgestaltung im Alter. Neben Blutdruckmessungen, Dia- niorenheime, Pflegedienste und Sanitätshäuser nutzen einmal mehr die betes- oder Hörtests wurden auch kulturelle oder sportliche Angebote of- Möglichkeit, während der Halberstädter Seniorenmesse ihr umfangreiches feriert. Mit gutem Beispiel voran gingen die Seniorentanzgruppen aus dem Angebot für ältere Menschen zu präsentieren. Harzkreis und der Shantychor aus Halberstadt, die mit ihren Darbietungen Darüber hinaus gab es auch viele Tipp und Informationen zur Gesundheit die Besucher begeisterten. n

Ausgabe 6 | 2011 15 Zahnrettungsboxen an die Grundschulen übergeben Landkreis. Die Techniker Krankenkasse und die Zahnärztekammer Sach- sen-Anhalt haben erneut 600 Zahnrettungsboxen für die Grundschulen im Land bereitgestellt. Die Rettungsboxen, in denen ausgeschlagene Zähne oder Zahnteile lebensfähig gehalten werden können, wurden in den ver- gangenen Wochen auch im Landkreis Harz durch die Mitarbeiterinnen des Zahnärztlichen Dienstes des Gesundheitsamtes an die Grundschulen über- geben.

In der Ströbecker Grundschule freuten sich die Mädchen und Jungen der 3. Klasse mit ihrer Klassenlehrerin Carmen Bierstedt und Schulleiter Volker Heinold über die neue Zahnrettungsbox, die Fachschwester Lore Voigt mitgebracht hatte.

Was ist bei einem Zahnunfall zu tun? 1. Bewahren Sie Ruhe und verschaffen Sie sich einen Überblick über die entstandenen Verletzungen. 2. Ist ein Stück vom Zahn abgebrochen, dann suchen Sie es! Ist ein Zahn stark gelockert oder verschoben, bewegen Sie ihn nicht Der Startschuss für die Übergabeaktion an die Grundschulen im Altkreis noch zusätzlich! Leichtes Zusammenbeißen, um den Zahn nicht zu Wernigerode fiel am 13. Mai in Derenburg in der Diesterweg-Grundschule verlieren, ist hilfreich. (Foto). Dort nahm Schulleiterin Cornelia Köhler vom Kreisstellenvorsitzen- 3. Ist ein Zahn ausgeschlagen, dann suchen Sie ihn! Fassen Sie ihn je- den der Zahnärztekammer Wernigerode, Zahnarzt Jörg Lubinetzki, und doch auf keinen Fall an der Wurzel an, sondern nur an der Zahnkrone! Margitta Jäger, Sachgebietsleiterin Jugendzahnärztlicher Dienst sowie So verschmutzt der Zahn auch sein mag – reinigen Sie ihn nicht! Fachschwester Monika Gerlach die neue Zahnrettungsbox in Empfang. 4. Der Zahn bzw. das Zahnstück muss sofort feucht gelagert werden. Dazu eignet sich am besten eine sogenannte „Zahnrettungsbox“, ein Mit der Übergabe begann die große Austauschaktion der Boxen, denn in Apotheken erhältliches Glas mit einer speziellen Nährlösung, die die 2008 bereits ausgeteilten Zahnrettungsboxen sind am Ende ihrer Ver- die feinen Kapillaren des Zahnes schützt und ihn überlebensfähig brauchsfrist angelangt. Neu bei der diesjährigen Aktion ist, dass für einen hält. Ist keine Zahnrettungsbox vorhanden, heben Sie den Zahn in Zahnunfall verwendete Boxen ersetzt werden. kalter Milch oder in Kochsalzlösung auf. Nicht in Tuch oder Zellstoff wickeln! Stellvertretend für die Grundschulen im Altkreis Quedlinburg hatte die 5. Gehen Sie schnellstmöglich zum Zahnarzt oder in eine Zahnklinik! Kreisstellenvorsitzende der Zahnärztekammer Quedlinburg, Dr. Astrid Sorgfältig aufbewahrte Zähne haben dann gute Chancen, wieder einzuheilen! Zahnteile können mit modernen Techniken wieder „an- Stubbe, in der Süderstadt-Grundschule in Quedlinburg mit der Übergabe- geklebt“ werden. aktion begonnen. n

Erster Aktionstag Erfolgreiche Kooperation weiter mit zum „Tag gegen Schlaganfall“ Leben erfüllt

Wernigerode. Wie wichtig es ist, über das Thema Schlaganfall informiert zu sein, zeigt die steigende Statistik und vor allem die Zunahme Betroffe- ner jüngeren Alters. Aus diesem Grund veranstaltete am 11. Mai 2011 die Neurologische Klinik der Harz-Klinikum Wernigerode-Blankenburg GmbH gemeinsam mit der Paritätischen Gesellschaft für Sozialarbeit Darlingero- de/Harz mbH einen Aktionstag zum „Tag gegen den Schlaganfall. Dieser fand auf dem Nicolaiplatz statt und wurde von vielen Interessierten genutzt, um sich über das Thema „Schlaganfall – was dann?“ zu informieren. Anliegen der Organisatoren war es, über Risikofaktoren wie Bluthochdruck und Diabetes aufzuklären und regionale Therapeuten, Sanitätshäuser und Apotheken als Ansprechpartner bekannt zu machen. Zudem konnte Herr Dr. Dömges, Chefarzt der Neurologischen Klinik, seine ehrenamtliche Ar- beit als Regionalbeauftragter der „Deutschen Schlaganfallhilfe“ vorstellen. Vor allem die Stände der Sonnen-Apotheke sowie der Neurologischen Kli- nik waren stark nachgefragte, da zahlreiche Interessierte die Möglichkeiten nutzten sich den Blutdruck und den Blutzucker messen zu lassen. Die Orga- Quedlinburg. Seit mehr als zehn Jahren gibt es gute und freundschaftli- nisatoren danken allen Beteiligten für ihren motivierten und erfolgreichen che Kooperationsbeziehungen zwischen dem GutsMuths-Gymnasium und Einsatz. dem Klinikum Dorothea Christiane Erxleben. Wer Fragen zur Thematik „Schlaganfall“ hat, kann sich an alle Teilnehmer Durch Umstrukturierungsmaßnahmen am EDV-System war das Klinikum des Aktionstages (Neurologische Klinik der Harz-Klinikum Wernigerode- in der Lage, dem Gymnasium 25 PCs in arbeits- und leistungsfähigem Zu- Blankenburg GmbH, Sanitätshaus Steinke, Ergotherapiezentrum Cornelia stand zu schenken. Mit den PCs soll das Internet-Café im Haus Erxleben Friedel, Kontaktstelle für Selbsthilfegruppen des PARITÄTISCHEN, Sonnen- besser ausgestattet werden. Schulleiter Joachim Friedrich (Mitte) bedankt Apotheke Wernigerode sowie die Paritätische Gesellschaft für Sozialarbeit sich bei Geschäftsführer Wolfram Kullik (li.) und EDV-Mitarbeiterin Chris Darlingerode/Harz mbH) wenden. n Zeuner (re.) n

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Ausgabe 6 | 2011 17 Der Europaradweg R1 im Landkreis Harz - schön und anspruchsvoll Der Europaradwanderweg im Radwegenetz Wie komme ich zum R1?

Der Landkreis Harz verfügt mit einer Gesamtlänge von rund 625 Kilome- Der R1 ist die „Hauptschlagader“ des Radwegenetzes tern und einer Radwegedichte von ca. 0,3 km / km² über das längste und unseres Landkreises. Da der R1 mit zahlreichen loka- dichteste Radwegenetz der Landkreise in Sachsen-Anhalt (Landesradver- len und regionalen Radwegen vernetzt ist, kann er von kehrsplan Sachsen-Anhalt - LRVP). Im LRVP wurden die Radwege Ihrer Be- vielen umliegenden Orten mit dem Fahrrad erreicht deutung nach klassifiziert (siehe Übersichtskarte auf Seite 16). Auch dem werden. Weiterhin befinden sich Haltepunkte des durch unseren Landkreis verlaufenden Europaradweg R1 wurde die höchs- Schienenpersonennahverkehrs am R1 (Fahrradmit- te Kategorie „Klasse 1“ verliehen. Der Europaradweg R1 (im Folgenden „R1“ nahme ist in den Zügen Sachsen-Anhalts unentgelt- genannt) beginnt in Calais und endet in St. Petersburg. Er ist der vielleicht lich, aber platzmäßig begrenzt möglich). Deshalb ist bedeutendste europäische Radweg, da er auf ca. 3 000 Kilometern Länge der R1 nicht nur für Rad(fern)touristen, sondern gerade für Ausflügler aus grenzüberschreitend und symbolhaft mehrere europäische Staaten mit- dem Landkreis Harz und aus den angrenzenden Gebieten auch ohne Auto einander verbindet. Der deutsche Streckenanteil am R1 ist knapp 1 000 für eine Tagestour gut erreichbar. Als „Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten“ Kilometer lang und als sogenannter „D3-Radweg“ Bestandteil des natio- bieten sich an (siehe Übersichtskarte): nalen Radwegenetzes. Zur Zeit läuft unter Federführung des Deutschen • Haltepunkt Stapelburg: von dort über straßenbegleitenden Radweg L 85 Tourismusverbandes ein länderübergreifendes Projekt, um den R1/D3 als oder regionale Radwegeroute 10 zum R1 Premium-Radfernweg weiter zu entwickeln. Angesichts der kommunalen • Ilsenburg: Direktanbindung über SPNV-Haltepunkt, von dort aus auch Haushaltslage ist die dauerhafte Instandhaltung auch dieses Weges eine Anbindung an regionale Routen 6, 8, 10 (einschließlich Mountainbiking) Herausforderung. Im Folgenden wird der R1 im Landkreis Harz kurz vorge- • Darlingerode: Direktanbindung über SPNV-Haltepunkt, Vernetzung auch stellt. Vielleicht wird der eine oder andere Leser dadurch animiert, ein Stück mit regionalen Routen 8 und 10 dieser europäischen Verbindungsachse selbst zu „erradeln“. • Wernigerode: Direktanbindung über SPNV- und HSB-Haltepunkt, Vernet- zung auch mit regionalen Routen 5, 8 (einschließl. Mountainbiking und Verbindung nach Halberstadt) sowie straßenbegl. Radwege; Hinweis: der R1 verläuft jetzt nach straßenbegleitend an der L85 • Blankenburg: Direktanbindung über SPNV-Haltepunkt, Vernetzung auch mit regionaler Route 8 • Thale: Direktanbindung über SPNV-Haltepunkt • Neinstedt: Direktanbindung über SPNV-Haltepunkt, Vernetzung mit lan- desbedeutsamer Route 2 nach Quedlinburg • Gernrode: Direktanbindung über HSB-Haltepunkt; Vernetzung auch mit landesbedeutsamer Route 2 nach Quedlinburg sowie kommunaler Rou- te 12 • Meisdorf: Anbindung an Selketalstieg bis Mägdesprung, Kombination mit HSB (HP Mägdesprung) möglich • Konradsburg / Ermsleben: Anbindung zum Landschaftspark Degeners- hausen über den in 2010 ausgebauten multifunktionalen Forstweg so- wie an landesbedeutsame Route 3

Unmittelbar angrenzend im Salzlandkreis ist der R1 über die SPNV-Halte- punkte Gatersleben und Nachterstedt-Hoym angebunden.

Auf dem R1 bei Cattenstedt.

Verlauf im Landkreis Harz Entlang des Harzrandes durchquert der R1 den Landkreis Harz auf knapp 80 Kilometern Länge. Vom Landkreis Goslar in Niedersachsen kommend, beginnt der Weg im Landkreis Harz südlich von Stapelburg und verlässt diesen nördlich von Reinstedt in Richtung Salzlandkreis. Bis zur Konrads- burg bei Ermsleben verläuft der R1 trassengleich mit dem „Harzrundweg“. Wie an einer Perlenschnur sind schöne Harz-Orte, Kulturlandschaften und einzigartige Sehenswürdigkeiten aufgereiht. So sind die R1-Anliegerorte Ilsenburg, Drübeck, Wernigerode, Michaelstein, Blankenburg, Gernrode, Vom R1 aus lohnen sich Abstecher, z.B. zu den Schlossgärten Blankenburgs. Ballenstedt und Konradsburg/Ermsleben Stationen der Straße der Roma- nik und / oder des Programms „Gartenträume“. Aber es gibt noch wesent- Empfehlungen / Links lich mehr zu entdecken. Entlang des R1 finden sich viele Möglichkeiten zum Verweilen, zur Einkehr oder zur Übernachtung. Aufgrund der für den Zum R1/D3 sind im Handel Radwegeführer erhältlich. Als weiterführende Harzrand typischen Steigungsbereiche und der unterschiedlichen Wege- Information sei eine Auswahl an Links empfohlen: qualität ist der R1 in unserem Landkreis insgesamt recht anspruchsvoll und somit „fitnesstauglich“. Relativ leicht und familienfreundlich zu befahren www.euroroute-r1.de/Gesamtstrecke/Deutschland/Sachsen-Anhalt/ ist zum Beispiel der Abschnitt zwischen Ilsenburg und Benzingerode. Be- www.radnetz-deutschland.de/d-routen/d-route-3.htm schwerlicher befahrbar ist der Bereich um Blankenburg sowie nördlich von www.adfc-tourenportal.de/ Gernrode. Eine Besonderheit sind die R1-Servicestationen in den Tourist- Informationen von Ilsenburg, Wernigerode, Bad Suderode, Ballenstedt und von Robby Lotzmann, SG Kreisentwicklung und Kultur Meisdorf (Museumshof) sowie im Kloster Drübeck. Fotos: B. Cöster, R. Lotzmann n

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Wernigerode lädt zum 7. Internationalen Unterstützung für Hilfskonvoi von Johannes-Brahms-Chorfestival ein Wernigerode nach Bosnien gesucht

Wernigerode. Vom 6. bis 10. Juli 2011 gastiert zum siebenten Mal das in- Wernigerode. „Zurück ins Leben“ – unter die- ternationale Johannes-Brahms-Chorfestival & Wettbewerb in der „Bunten sem Motto steht ein Projekt des Vereins Stadt“ am Harz und im gesamten Landkreis. Die Träger Stadt Wernigerode Unterstützung Osteuropa e. V. (eine Non und Förderverein Interkultur können dabei auf eine erfolgreiche Entwick- Government Organization), das durch lung des Festivals zurückblicken. eine von Wernigerödern ins Leben geru- In diesem Jahr fene selbständige Initiative „Hilfs-Konvoi nehmen mehr als Wernigerode – Bosnien“ unterstützt werden 1.200 Sängerin- soll. Die Koordinatorin der Gruppe, Friseu- nen und Sänger runternehmerin Marita Ahrend, hat im vergangenen aus 17 Ländern Jahr einen Konvoi des Vereins in das 3.000-Einwohner-Städtchen zählende und drei Konti- Bratunac Bosniens begleitet. Sie sah hautnah die Not der Menschen, die nenten an dem provisorisch wieder aufgebauten Häuser der Familien und erlebte eine an- künstlerischen gespannte Atmosphäre, die förmlich in der Luft lag. Wettstreit teil. Nach dem „Krieg“ in Bosnien und Herzegowina 1992 bis 1995 leiden die „Ich freue mich, Menschen noch immer an den traumatisierten Folgen der Konzentrati- auf gemeinsa- onslager sowie der Zerstörung. Besonders die muslimischen Bosniaken me Erlebnisse im wurden mit äußerster Brutalität aus ihrer Heimat vertrieben, ihre Häuser Sinne der Musik geplündert und verbrannt, die Männer ermordet. Selbst 16 Jahre nach und der Begeg- dem Ende des Krieges geht der Aufbau nur schleppend voran. Damit nicht nung zwischen genug, leben sie bei einer 80 prozentigen Arbeitslosigkeit oft unter dem Menschen aus unterschiedlichsten Ländern und Kulturen“ bekennt Ober- Existenzminimum. bürgermeister Peter Gaffert. Gemeinsam mit dem Kooperationspartner In- Wie aber soll die Hilfe im Detail aussehen? Im Oktober wollen die Helfer in terkultur ist es wieder gelungen ein hochkarätiges Festival zu organisieren, Eigenregie einen Hilfs-Konvoi mit Sachgütern nach Bosnien-Herzegowina das sich malerisch in das Gesamtbild der Stadt einfügt. bringen. Hierzu benötigen sie Sachgüter wie Möbel, Haushaltsgegenstän- Den Auftakt für das Festival bildet ein „Singender HEX-Zug“, der am 6. Juli de, Werkzeuge sowie kleinere Gartengeräte u. ä., die von den Bürgern 2010 von Wernigerode nach Halle/Saale fährt. Zwei Chöre werden dann in unseres Landkreises nicht mehr genutzt werden, aber noch gut erhalten Halles berühmter Marktkirche eine Benefizkonzert unter dem Motto „Der sind und gewöhnlich den Weg der Entsorgung gehen würden. Im Zielort HEX verbindet: zwei Chöre für eine Mission“ geben. Der Erlös des Konzerts angekommen, werden die Sachgüter bedarfsgerecht den Not leidenden soll der Hallenser Bahnhofsmission dienen. Danach geht es Schlag auf Familien zugeordnet. Schlag. Der Donnerstag (7. Juli) ist von der Chorparade und der großen Er- öffnungsveranstaltung auf dem Marktplatz ab 16.00 Uhr gekennzeichnet. Am Freitag (8. Juli) gibt es neben den Wettbewerbskonzerten eine Vielzahl an Begegnungskonzerten z.B. im Kloster Drübeck, im Bahnhof Halberstadt und in Ilsenburg. Am Abend kann man dann neben dem Folklorekonzert auf dem Marktplatz noch das Sonderkonzert der Spinnesänger erlebt wer- den. Auch am Samstag und Sonntag finden weitere Konzerte statt. Die große Chorparty, am Samstagabend, rundet die vier bunten Tage ab und führt dabei Musikbegeisterte Menschen aus unterschiedlichsten Kulturen zusammen. Ausführliche Festivalinformationen erhält man auf den Inter- netseiten der Stadt Wernigerode unter www.wernigerode.de. n

Neuer Cartoonkalender „Voll auf die 12“

Der Cartoonkalender „Voll auf die 12“ für das Jahr 2012 ist die erfolg- reiche Fortsetzung der ersten Auflage von 2011 mit vielen neuen und interessanten Themen. Die Resonanz auf den Kalender war sehr positiv, Jede Spende hilft, um die Not der bosnischen Familien zu lindern und den Wie- so dass alte und neue Cartoonisten sich auch in diesem Jahr bereit er- deraufbau zu unterstützen. klärt haben, sich kostenfrei an der Entstehung zu beteiligen. Thematisch werden in dem neuen Kalender verschiedene relevante Themen aus Sicherlich ist die Lieferung nur ein erster Schritt, den Menschen wieder dem Leben von Kindern und Jugendlichen aufgegriffen. Auf dem Ka- eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen. Mit weiteren Schritten sollen lenderblättern befinden sich dabei jeweils zwei Zeichnungen: die eine die Menschen dann Hilfe zur Selbsthilfe erhalten, indem sie in Computer-, zeigt wie was völlig uncool ist und die andere wie es besser wäre. Diese Näh- oder Agrarschulen u. ä. weiter gebildet und wieder an das normale Darstellung war für die Künstler keine leichte Aufgabe, doch ihre Geni- Arbeitsleben herangeführt werden. Es muss noch viel getan werden. alität ließ den Kalender zu einem Kunstwerk werden, das Jung und Alt Liebe Leser, ganz ohne Mitwirkung können die Helfer den Hilfs-Konvoi gleichermaßen anspricht. Die Erstellung des Kalenders erfolgte durch jedoch nicht realisieren. So benötigen sie jede fleißige Hand im Oktober die Cartoonisten unentgeltlich und die Erlöse des Kalenders kommen beim Verpacken und Verladen und würden sich über jeden freiwilligen Hel- einem guten Zweck zu Gute. Mit dem Erlös des Spendenverkaufs kön- fer freuen. Des Weiteren benötigen sie 5.000 EUR für den Lkw, zwei Trans- nen wieder viele Projekte für die Arbeit mit benachteiligten Kindern so- porter und Kraftstoff zum Transport nach Bosnien. Jeder, der sie unterstüt- wie in der Prävention unterstützt werden. zen möchte, ist willkommen. Am 29. Juni soll in einem entsprechenden Rahmen anlässlich des 6. Erlebnis- und Präventionstages in Wernigerode im Beisein von gela- Das Spendenkonto lautet: denen Persönlichkeiten aus Politik, Kultur, Wirtschaft und des öffentli- Empfänger: Verein Unterstützung Osteuropa e.V. chen Lebens der Kalender offiziell präsentiert werden. Anschließend ist Verwendungszweck: Hilfs-Konvoi Gruppe Wernigerode eine Autogrammstunde mit Verkauf angedacht. BLZ: 430 609 67 Die Auflage ist limitiert und hat somit einen großen Sammlerwert. Der Kto.: 70 13 798 500 Kalender kann entweder per Post oder direkt im Harzkreis erworben wer- den. Wer schon jetzt Interesse daran hat, kann ihn über [email protected] bzw. Kontaktieren kann man sie zusätzlich unter der Telefonnummer: bei Facebook (Förderverein LIMF) vorbestellen. 03943 / 634523. Kerstin Strohmeyer n

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„Schule ohne Rassismus – Erfolgreicher Projektabschluss der Schule mit Courage“ „Ausbildungsoffensive Harz“

Vietnamesischer Botschafter zu Besuch Wernigerode. Nach dreieinhalb Jahren erfolgreicher Arbeit wird das JOB- in Berufsbildenden Schulen Quedlinburg STARTER-Projekt „AHA – Ausbildungsoffensive Harz“, ein Gemeinschaftspro- jekt der Harz AG Initiative Wachstumsregion und dem Sachgebiet für Wirt- Quedlinburg. Eine Exzellenz an der Schule – immer wieder erleben wir et- schaftsförderung, Arbeitsmarkt und Tourismus des Landkreises Harz, zum was Neues. Diese Ehre wurde uns zuteil, weil wir die erste und bislang ein- 31. August seine Arbeit beenden. zige berufliche Bildungseinrichtung im Land Sachsen-Anhalt sind, die den Ziel des Projektes war neben der Schaffung und Besetzung zusätzlicher Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ trägt. Der Botschafter Ausbildungsplätze in der Metall-Elektrobranche sowie im Tourismus auch Do Hoa Binh wollte sich über das Zusammenleben und das Lernklima an die Initiierung von Patenschaften zwischen Schulen und Unternehmen so- den BbS J.P.C. Heinrich Mette ein eigenes Bild machen. wie die Optimierung der Strukturen der regionalen Ausbildungskoordina- tion. An unserer Schule lernen sechs Schülerinnen und Schüler vietnamesischer Herkunft in verschiedenen Klassenstufen des Fachgymnasiums. Neben Dank der guten Kontakte zu den Schulen und Wirtschaftsunternehmen, dem Unterrichtspensum engagieren sie sich auch in ihrer Freizeit für schu- dem Landkreis, der Agentur für Arbeit Halberstadt, der Kommunalen Be- lische Projekte. Nun waren sie zusammen mit drei Klassenkameraden ein- schäftigungsagentur Jobcenter Landkreis Harz, der Kompetenzagentur geladen, den Botschafter und seine Frau persönlich kennen zu lernen und des Landkreises sowie mit den regional ansässigen Bildungsträgern, be- in einen Erfahrungsaustausch zu treten. rufsbildenden Schulen und Hochschulen, Kammern und Verbänden wur- den nicht nur 44 zusätzliche Ausbildungsplätze geschaffen und erfolgreich Um 12:30 Uhr versammelten sich die SchülerInnen und Gäste im Spa- besetzt sondern auch die Besetzung von über 150 regulären Ausbildungs- nischraum in der Bossestraße. Eine große Kaffeetafel war gedeckt, an der plätzen aktiv unterstützt. Zudem konnten 10 Patenschaften zwischen re- 9 Schüler und Schülerinnen, der Botschafter und seine Gattin, Herr Brozio gionalen Schulen und Unternehmen verschiedener Branchen initiiert und als Vertreter des Landrates, die Schulleiterin Frau Koch, die Vertreterin des mit Blick auf Langfristigkeit ausgerichtet begleitet werden. deutsch-vietnamesischen Freundschaftsvereins, Frau Huong Trute und ei- nige Lehrkräfte Platz fanden. Viele Ideen, Anregungen und Aktivitäten sollen mit Hilfe der Harz AG, die als akkreditierter Partner für das Externe Ausbildungsmanagement aner- kannt wurde, auch künftig umgesetzt t und nachhaltig verankert werden. Zum Leistungsspektrum des Externen Ausbildungsmanagements zählen unter anderem die Beratung, Unterstützung und Rekrutierung geeigneter Bewerber/Innen, Unterstützung bei der Vorbereitung der Berufsausbil- dung und der Beantragung entsprechender Fördermittel sowie alle orga- nisatorischen und administrativen Aufgaben. Interessierte können diese Leistung also weiterhin in Anspruch nehmen. Informationen hierzu sind bei Frau Bleße, welche auch nach dem Projektende von „AHA“ ihre Arbeit bei der Harz AG fortsetzen wird, unter der Rufnummer 03943 – 935 699 zu erfragen.

Ein weiterer Themenschwerpunkt ist das Projekt „Schritt für Schritt in die Zukunft – Ausbildungsbausteine für den Harz“ der Harz AG, ein JOBSTAR- TER Connect-Projekt gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des europäischen Sozialfonds der EU. Als Pilot- Projekt im Arbeitsbereich „Bildung und Beschäftigung“ der Harz AG leistet Herr Do Hoa Binh (auf unserem Foto bei seinem Eintrag ins Ehrenbuch der es einen ebenso wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung in der Region. Schule) war in gelöster Stimmung. Zunächst entschuldigte er sich dafür, Mittels Ausbildungsbausteinen in 12 verschiedenen Berufen sollen junge dass er der deutschen Sprache nicht mächtig sei und Frau Trute für ihn Erwachsene, welche bisher keine reguläre Ausbildung absolviert haben, übersetzen müsse. Er stellte fest, dass in Deutschland 150.000 Vietname- zum Berufsabschluss geführt werden. Dies erfolgt auf dem Wege der dua- sen lebten, die allesamt besonders an Bildung interessiert seien. So gingen len Ausbildung. Connect knüpft an die Erfahrungen und Kompetenzen von 60% der vietnamesischen Jugendlichen auf das Gymnasium und legten AHA an und setzt damit die Arbeit im Bereich der betrieblichen Ausbildung das Abitur ab. Er interessierte sich für die Beweggründe, die junge Viet- fort. n namesen dazu brachten, das Fachgymnasium zu besuchen: Waren es nun die Eltern – wie daheim üblich – die die Kinder ehrgeizig zu mehr Leistung drängten, oder hatten die jungen Menschen eine intrinsische Motivation, ihren Bildungsstand zu verbessern? Harzer Schülerteams mit Preisen bei futurego Thai-Tai Pham gab ein bewegendes Statement ab: „Als die Vorbereitung für das Treffen begann, überkam mich eine plötzliche Aufregung, ich wurde Schule deine Idee! Über 320 Schüler aus ganz Sachsen-Anhalt folgten nervöser da ich persönlich beim Empfang des Botschafters dabei sein durf- diesem Motto und nahmen in diesem Schuljahr am Schüler-Business- te. Als ich ihm die Hand gab, kamen plötzliche Erinnerungen aus verschie- planwettbewerb futurego. Sachsen-Anhalt teil. Ziel des Wettbewerbs ist denen Urlaubstagen in Vietnam auf, als sei der Botschafter mir gar nicht es, den Schülern bereits in der Schule wirtschaftliche Zusammenhänge fremd. Der Botschafter bezog uns direkt in die Gespräche ein, wir sprachen näher zu bringen und die Zahl der Schülerfirmen im Land nachhaltig zu vietnamesisch, somit waren wir wie zu Hause, ein Gefühl der Heimat. Eige- erhöhen. Hierfür entwickeln die Schüler im Team eine eigene Geschäft- ne Erfahrungen konnten frei in die Gesprächsrunde geworfen werden.“ sidee und formulieren diese in einem Businessplan aus. Zunächst von seinen Eltern dazu überredet, das Gymnasium zu besuchen, Der 5. Platz ging an das Team der „5* Shrimps AG“ von der BbS Wernige- öffnete erst eine Reise in sein Heimatland Thai-Tai Pham die Augen für den, rode mit der Idee, eine ökologische Aufzuchtfarm für Shrimps zu grün- wie er sagte, „Luxus“ des Lebens in Deutschland. Schnell wurde ihm klar, den. Christian Wurzendorf, Hendrik Rasch, Felix Eichelmann, Sebastian dass man sich dafür anstrengen muss. Also meldete er sich nach dem Be- Pfeifer und Mario Abel wollen ihr Produkt mit einer außerordentlichen such der Sekundarschule am Fachgymnasium an. Frische und ökologisch hergestellt an Hotels und Gourmet Restaurants „Man fühlte sich bestätigt, als alle auf den Tisch klopften, weil man ein klei- im Ballungsgebiet Halle/Leipzig an den Mann bringen und entwickel- nes Stück von sich selbst preisgegeben hatte.“ ten dafür einen entsprechenden Businessplan. Ihre Idee belohnte die Bereits nach kurzer Zeit wurde an dem Tisch deutsch, vietnamesisch und Techniker Krankenkasse mit einem Scheck in Höhe von 250 Euro. Auch englisch gesprochen. Ein gutes Gefühl von Weltoffenheit machte sich breit. das Team „Sweet Charas“ vom Martineum Halberstadt konnte sich unter Was für ein Reichtum, wenn man blitzschnell von einer in die andere Spra- den Besten platzieren und freute sich über ein Preisgeld von 200 Euro. che wechseln kann! n

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Elektronischer Meldeschein Neues rollendes Geldinstitut mit neuem bringt Vorteile für Gäste und Sparkassenberater im Harz auf Tour

Tourismusbetriebe Die beiden rollenden Geldinstitute der Harzsparkasse sind aus den länd- lichen Gebieten unseres Landkreises genauso wenig wegzudenken, wie In einigen Ferienregionen, wie in Mecklenburg-Vorpommern oder Bayern, ihre beiden Fahrer und Sparkassenberater Roland Barczynska und Manfred arbeitet man bei der Gästeanreise bereits mit dem elektronischen Mel- Seeger. Sie sind seit vielen Jahren mit ihren mobilen Sparkassenschaltern in deschein. Die Daten des Gastes werden schon bei seiner Buchung für die den Orten des Harzes unterwegs. Erstellung einer digitalen Gäste- und Kurkarte verwendet, die bei der An- kunft des Gastes nur noch ausgedruckt werden muss. Individuell, nach den Ende Mai hatte Manfred Seeger, der zu Jahresbeginn sein 20jähriges Angeboten der Region kann die elektronische Gästekarte mit weiteren Ser- Dienstjubiläum beging, seinen letzen Arbeitstag. Bei der Verabschiedung viceleistungen für den Gast verknüpft werden, so z.B. mit der kostenlosen im Kreise seiner Kollegen übergab er nicht nur die Aufgaben, sondern auch Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel (hier bietet sich das HATIX-Ticket die Schlüssel für einen neuen Sparkassenbus an seinen Nachfolger Dennis im Landkreis Harz an) oder mit einer regionalen All-Inclusive-Karte wie der Fricke. Zuvor jedoch hatte Manfred Seeger wenigstens noch einmal sym- HarzCard. bolisch auf dem Fahrersitz des neuen Bankmobils Platz genommen.

Ausgehend von diesen Erfahrungen, veranstaltete die IGZ im Landkreis Immerhin war er gut 16 Jahre lang Woche für Woche mit seiner rollenden Harz GmbH in Kooperation mit der Harz AG für ansässige Tourismusbetrie- Sparkasse unterwegs, um die Kunden in den Harzorten auf seiner Route be Ende Mai den Innovationstag 2011 zum Thema „Elektronischer Melde- zu beraten und zu betreuen. In den Jahren 2002 und 2008 war er sogar schein“. Neben Vertretern von 11 regionalen Touristinformationen sowie 11 „Hauptdarsteller“ in zwei ZDF-Reportagen, die über seine Arbeit berichte- Harzer Hotelbetrieben nahm Bärbel Pieper als Geschäftsführerin des Tou- ten. rismusverbandes Sachsen-Anhalt e.V. teil.

Das Unternehmen AVS GmbH aus Bayreuth, eines der führenden Systeman- bieter in diesem Segment, informierte die teilnehmenden Einrichtungen über die Vorteile dieses Systems in Form von Zeitersparnis für die Touris- musbetriebe und erhöhter Servicequalität für den Gast. Weiterhin bieten sich vielfältige statistische Auswertungsmöglichkeiten der Gästestruktur. Als zusätzliches strategisches Marketinginstrument für die Region stellte die IRS Consult, München in einem zweiten Vortrag eine Online-Gästebe- fragung vor. Diese Datenerhebung ist bereits bundesweit im Einsatz und liefert den einzelnen Regionen oft überraschende Ergebnisse zu den Wahr- nehmungen und Bewertungen der Touristen.

Beide Themenfelder wurden durch die Teilnehmenden in regen Diskussi- onen als wesentliche Entwicklungspotentiale für die Harzregion bestätigt und werden in ihrer Einführungsphase durch die IGZ im Landkreis Harz GmbH weiterhin begleitet. Weiterführende Informationen für Interessenten gibt es unter der Telefon- nummer 03943 248312. n

Manfred Seeger übergab die Schlüssel für den neuen Sparkassenbus an seinen Ausbildungspreis für Unternehmen, Nachfolger Dennis Fricke. Mit ihm freuten sich Sparkassenvorstandsmitglied Schulen und Initiativen Wilfried Schlüter und Heiko Breithaupt (v.r.) über das neue Fahrzeug. n Engagierte Ausbilder zu finden und zu würdigen, das ist das Ziel des Preises „Ausbildungs-Ass“, den die Wirtschaftsjunioren Deutschland gemeinsam mit den Junioren des Handwerks und der INTER Versicherungsgruppe aus- Effiziente Beleuchtung mit LED – geschrieben haben. Bis Ende Juli können sich Unternehmen, Schulen und Möglichkeiten für Kommunen und Unternehmen Initiativen bewerben, die Jugendliche in besonderer Weise auf dem Weg ins Berufsleben unterstützen. Die Wirtschaftsförderung des Landkreises Harz lädt alle Interessenten am 28. Juni von 13.30 bis 16.30 Uhr herzlich zum Seminar „LED – ener- Bewerbungskriterien für den mit insgesamt 15.000 Euro dotierten Preis gieeffiziente Beleuchtung in Verwaltungen und Unternehmen“ ein. Das sind unter anderem die Anzahl und Qualität von zukunftssicheren Ausbil- Seminar findet im Innovations- und Gründerzentrum Wernigerode, dungsplätzen, die Kreativität der Ausbildungsmethoden, der persönliche Dornbergsweg 2, Raum B10, statt. Einsatz sowie die Effizienz des Engagements. Neben der Vorstellung neuer Produkte und Forschungsergebnisse wer- den auch finanzielle Fördermöglichkeiten dargestellt. Die LED sind eine Die Harzer CDU-Bundestagsabgeordnete Heike Brehmer unterstützt die interessante Alternative zu den herkömmlichen Leuchtmitteln, denn Preisausschreibung: „Auch in Zeiten lebenslangen Lernens ist eine gute bei vertretbaren Anschaffungskosten bieten sie eine lange Lebensdau-

Ausbildung wichtig, um erfolgreich ins Berufsleben zu starten. Deshalb er, eine positive CO2-Bilanz, einen sehr guten Wirkungsgrad und das bei unterstütze ich das Anliegen der Wirtschaftsjunioren, engagierte Ausbilder einem ganz geringen Energieverbrauch. Gegenüber der klassischen Be- auszuzeichnen, ihre Projekte bekannt zu machen und ihnen für ihr Enga- leuchtung sind so enorme Einsparungen möglich. Viele kennen LED bis- gement zu danken.“ her nur als sehr helles Taschenlampenlicht oder als Weihnachtsbaumbe- Bewerben können sich Unternehmen und Handwerksbetriebe, die sich in leuchtung – aber bei der Entwicklung hat sich viel getan – für fast alle hohem Maße für die Ausbildung einsetzen, sowie Schulen und Institutio- Ansprüche gibt es nun die passende LED-Lösung. nen, die an außer-, überbetrieblichen oder schulischen Initiativen mitwir- Vielfältige Einsatzmöglichkeiten und enorme Energie-Einsparpotenzia- ken. Die Preise werden in den Kategorien „Industrie, Handel, Dienstleistun- le gibt es in Unternehmen und Verwaltungen. Welche dies sind und wie gen“, „Handwerk“ und „Ausbildungsinitiativen“ vergeben. „Ich würde mich man die Nutzung von LEDs in Unternehmen und Verwaltungen realisie- freuen, wenn sich Unternehmen und Initiativen auch hier aus der Region ren kann, soll am 28. Juni dargestellt werden. bewerben und vielleicht bald den Titel Ausbildungs-Ass tragen können.“, so Das Seminar wird von einer Licht-Ausstellung, die bis zum 1. Juli für In- die CDU-Bundestagsabgeordnete. teressenten im IGZ Wernigerode geöffnet ist, umrahmt. Bewerber finden weitere Informationen unter: www.ausbildungsass.de n

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Kreativwerkstatt Osterwieck fördert Eigeninitiative und Selbstvertrauen Mit Hilfe der KoBa Landkreis Harz ist in Osterwieck eine „Kreativwerkstatt“ werden, stärkt das Selbstbewusstsein und das Gefühl des Gebrauchtwer- entstanden, die seit drei Jahren Produkte fertigt, die das Lebensumfeld so- dens der Werkstatt-Mitarbeiter. zial Benachteiligter und gemeinnütziger Gesellschaften verbessern helfen. Nicht jeder Teilnehmer hatte vorher handwerkliche Erfahrungen mit den Betrieben wird die Werkstatt von der AFU Privates Bildungsinstitut GmbH, verwendeten Materialien. Kurt Bartels (Foto links) war beispielsweise Kfz- einem zertifizierten Bildungsunternehmen mit Sitz in Halberstadt. Mechaniker, bevor er seinen Job verlor – an den Einsatz mit Holz müsse er Die aktuelle Maßnahme mit zehn Frauen und Männern startete im März sich deshalb erst gewöhnen. „Wenn man zwei Jahre aus dem Job raus ist, und läuft bis Ende Februar 2012. Das Angebot der Kreativwerkstatt wird dann ist es schwer, wieder Fuß zu fassen“, seufzt der 45jährige. Nach sechs von den ortsansässigen Kinder- und Senioreneinrichtungen gut angenom- Jahren Arbeitslosigkeit erhofft er sich von der einjährigen Maßnahme neue men. „Wir können gar nicht alle Wünsche erfüllen, so viele Anfragen haben Perspektiven. wir,“ freut sich Frau Schwarz, die früher als Meisterin im Kleiderwerk Oster- Auch Mary Schubert sieht in ihrer Tätigkeit hier eine Chance zur persönli- wieck tätig war und nun die gute Seele der Maßnahme ist. chen Entwicklung. Die schüchterne 33jährige ist in den letzten Monaten Bei der abwechslungsreichen Tätigkeit ist Kreativität bei der Bearbeitung besonders aufgelebt. von Stoff und Holz gefragt. Es gibt keinen Katalog. Die Mitarbeiter setzen Nach einigen Förder- eigene Ideen um und realisieren Anfragen von gemeinnützigen Einrich- lehrgängen ist sie tungen. Ausprobieren, sich abstimmen und die Arbeitsschritte selbst fest- zur wahren Meisterin legen, das sind wichtige Punkte, die hier täglich Anwendung finden. im Nähen gewor- So wurde z.B. ein Kindergarten in Osterwieck durch die Anfertigung von den und unterstützt Kostümen aus dem das Team tatkräftig. Mittelalter bei der Neben dem Selbst- frühmusikalischen vertrauen hat sie Erziehung der Kinder in der Maßnahme unterstützt. Für ein auch neue Freunde Seniorenheim wurden gefunden. Aktuell Puppen angefertigt, fertigt sie Hunderte die von den demenz- von Stoff-Schuppen kranken Senioren mit für die Regenbogenfisch-Kostüme einer Theater-Aufführung der ortsan- Begeisterung ange- sässigen AWO-Kindertagesstätte. Eine Mammut-Aufgabe, der sie sich mit nommen wurden. Hingabe stellt. Heiß begehrt sind „Der Zusammenhalt in der Gruppe ist super“, sind sich die Teilnehmer einig, auch Tastwände, Pup- „alle geben sich gegenseitig Halt, auch wenn es mal schwierig wird. Und penhäuser, Ritterburgen oder originalgetreue Fachwerkmodelle. jeder kann sich auf seine Weise in die Arbeit einbringen“. Wenn die Teilnehmer die hergestellten Produkte übergeben, werden sie Wer die Werkstatt unterstützen möchte, kann gerne Materialien oder Stoff- durch die fröhlichen Kinderaugen oder die Begeisterung der Beschenkten reste spenden. Auch interessierte Einrichtungen können sich bei der AFU belohnt. Die Erfahrung, Dinge herzustellen, die von anderen gebraucht GmbH, Vor dem Neukirchentor 9 in Osterwieck, melden. n

KoBa startet mit eigenem Team beim Oxfam Trailwalker 2011 Bildungs- und Teilhabepaket-Antragsfrist beachten! Die KoBa startet mit einem Team beim diesjährigen Oxfam-Trailwalker. Dies ist eine Nonstop-Wandertour, bei der 4er-Teams in höchstens 30 Stunden Am 30. Juni 2011 ist Stichtag für die rückwirkende Antragstellung für 100 Kilometer quer durch die Harzer Natur wandern. Um überhaupt teil- Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket. Bis dahin können an- nehmen zu können, muss jedes Team mindestens 2000 Euro an Spenden- spruchsberechtigte Familien die Rückerstattung von seit Jahresbeginn geldern für Menschen in armen Ländern sammeln. 2011 gehen die gesam- entstandenen Kosten für Mittagessen, Klassenfahrten oder Vereins- melten Spenden in Projekte von Oxfam Deutschland in Afrika. mitgliedschaften beantragen. Für die Rückerstattung von geleisteten Kosten genügt die fristgerechte Abgabe des Antrags zusammen mit Kopien der entsprechenden Zahlungsnachweise.

Ausführliche Informationen über Anspruchberechtigung und Leistun- gen des Bildungs- und Teilhabepakets und die entsprechenden Anträ- ge sind auf der Internetseite der KoBa unter www.koba-jobcenter-harz. de verfügbar.

Briefe mit falscher Anschrift dauern länger Die KoBa Jobcenter Harz weist darauf hin, dass sich die Zustellung von Post erheblich verzögert, wenn Kunden fälschlicherweise noch an die „Arge Halberstadt“ oder „Arge Quedlinburg“ adressieren. Solche Briefe kommen durch den notwendigen Nachsendeantrag bis zu fünf Tage verspätet bei der KoBa an. Dies kann dazu führen, dass der Kunde zeit- liche Verzögerungen bei der Bearbeitung seiner Anliegen in Kauf neh- men muss oder wichtige Abgabetermine verpasst.

Damit die Post pünktlich ankommt, sollten Kunden deshalb darauf ach- ten, Briefe künftig korrekt zu adressieren. Die einheitliche Postanschrift Starten für die Koba (v.l.n.r): Eggert Alf, Michael Lütje, Claudia Förster, Jessica der KoBa lautet für alle Standorte: Feicke, Dirk Michelmann, Anita Hauswald. KoBa Jobcenter Harz Wer die KoBa bei dieser Aufgabe unterstützen will, kann sich bei der KoBa Postfach 10 12 51 ([email protected]) melden oder direkt auf der Teamseite „Team 38842 Wernigerode Koba Harz“ unter www.trailwalker.oxfam.de für die gute Sache spenden. n

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Schülerköche freuten sich über die 20 Jahre Lakomy Schule Einladung ins Landratsamt Mit Theater und Gesang wurde das Jubiläum der Förderschule gefeiert Wernigerode. Nach dem erfolgreichen Sieg der Nachwuchsköchinnen aus der Sekundarschule Thomas Müntzer beim Bundeswettbewerb um den Erdgaspokal der Schülerköche im Schuljahr 2010/2011 wurden Shanna- Maria Pukanjuk, Antonia Schlegel, Lena Gerecke und Lisa Marie Hopstock begleitet von ihrer Betreuerin Martina Fölsch und dem Koch Lutz Koglin von Landrat Dr. Michael Ermrich, Bildungsdezernent Ulrich Senge sowie Schulamtsleiterin Margit Kaufmann in der Kreisverwaltung am Standort in Wernigerode empfangen. Auch Schulleiter Helfred Hauck war anwesend, so dass allen Beteiligten, im Besonderen aber den Schülerinnen, für ihre au- ßerordentlichen Leistungen gedankt werden konnte. Dr. Ermrich betonte dabei, dass der Sieg, den die Schülerinnen für ihre Schule nach Wernigero- de holten, eine besonders positive Außendarstellung für die Schule selbst, aber auch für den ganzen Landkreis sei.

Halberstadt. Das Programm der großen Festveranstaltung in der Reinhard Lakomy Schule in Halberstadt startete mit einem Ohrwurm – „Hey Zwerge, hey Zwerge, hey Zwerge ho! Hey Zwerge, hey Zwerge, go go go!!!“ Sieben Zwerge kamen auf die Bühne ins Schulfoyer eingelaufen, um das Publikum mit einer sportlichen Darbietung zu begeistern. Die Schülerinnen und Schüler der Werkstufe waren aber nicht die einzigen, die an diesem Tag der Schulleitung kleine Präsente in Form von künstlerischen Darbietungen überreichten. Angefangen bei verschiedenen Liedern und Tänzen, die die Kinder einstudiert hatten, bis hin zu der Theatervorstellung der 8. und 9. Klasse „Alarm im Kasperletheater“ wurde an dem sonnigen Nachmittag in der Aula fast alles geboten, was man sich auf einer Geburtstags-Bühne wünscht. Lehrkräfte und Be- treuer waren dabei ebenso begeistert von den Darbietun- gen ihrer Schüler, wie auch das Publikum. Zahlreiche Gäste hatten sich schließlich einge- Bei Kuchen und Kaffee bzw. Saft erzählten die Mädchen wie es ihnen bei funden, um zu gratulieren und den Wettbewerben ergangen war und verrieten wie sie die Speisen immer- so waren die Bänke bis auf den weiter verfeinert haben, bis es für den Sieg reichte. letzten Platz besetzt. Krönen- Als Dank und Annerkennung für ihre Leistung überreichten Dr. Michael der Abschluss des Schüler- Ermrich und Ulrich Senge kleine Präsente und Blumen an die Schülerinnen Programms war die riesige und ihre Unterstützerinnen und Unterstützer. n Schokoladentorte, die die Schüler selbst gebacken hatten. Am Nachmittag konnten dann auch die Schülerinnen und Schüler ein buntes Rahmenpro- gramm genießen, das mit einem großen Ballonsteigen endete. n Halberstädter „Martineum“ ist Schule des Jahres 2011 Neuste Technik für die BbS „Geschwister Scholl“ am Standort Böhnshausen Halberstadt. Das Halbestädter Gymnasium „Martineum“ ist Schule des Jahres 2011. Böhnshausen. Für die Schüler der Berufsbildenden Schule „Geschwister Gegen mehr als 800 Schulen konnte sich das Gymnasium im Wettbewerb Scholl“ in Halberstadt freuen sich seit dem 6. Juni über 30 neue Compu- des Schülermagazins UNICUM ABI durchsetzen und wurde zur Schule des ter im Computerkabinett am Außenstandort in Böhnshausen. Fast 1300 Jahres 2011 gewählt. Schülerinnen und Schülern stehen an den verschiedenen Standorten der Das Halberstädter Gymnasium hat von seinen Schülerinnen und Schüler Geschwister Scholl Schule 175 Rechner zur Verfügung. in den sieben zur Bewertung stehenden Kategorien durchweg tolle Noten Da diese zum Teil ver- erhalten. Das bescherte der Schule den besten Schnitt, so dass in der Ge- altet und nicht mehr samtwertung der Sieg heraussprang. dem aktuellen Stand Als Belohnung wartet ein besonderer Preis auf das Martineum: Nach den der Technik, die für die Sommerferien gibt der bekannte Sänger und Songwriter Patrice vor Schü- Ausbildung gefordert lern, Lehrern und Freunden ein exklusives Schulkonzert. ist, ausgestattet waren, „Ich freue mich, dass unsere Schüler ihre Schule so hervorragend beur- übergab Landrat Dr. Mi- teilen. Das liegt daran, dass wir an dieser Schule versuchen, wirklich jede chael Ermrich die neue Schülerin und jeden Schüler zu fördern“, ist Schulleiter Dr. Harald Schiller Technik im Wert von glücklich über das Votum der Gymnasiasten. knapp 33 000 Euro an Unterstützt von der Deutschen Flugsicherung rief UNICUM ABI von Anfang Schulleiter Klaus-Dieter April bis Mitte Mai Schüler aller zum Abitur führenden Schulen in Deutsch- Ahrend. Der freute sich, land auf, ihre Ausbildungsstätte auf www.schuledesjahres.de zu bewerten. da nun auch Aufgaben Gemeinsam eröffneten Dr. Michael Ermrich und Schul- In den sieben Kategorien Lernumfeld, Unterrichtsqualität, Berufsorientie- leiter Klaus-Dieter Ahrend das Computerkabinett. von den Schülern bear- rung, Medienerziehung, Projekte und AGs sowie Schulklima und Qualität beitet werden können, der Schulverpflegung konnten sie Noten verteilen, wie sie es von den eige- die vorher nicht möglich waren. So zum Beispiel die Aufbereitung von In- nen Zeugnissen gewohnt sind. n ternetdaten für Textdokumente. n

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IdA – Integration durch Austausch „Hier wird man auch ohne Abschluss Menschenrechte in Vergangenheit und Gegenwart akzeptiert“ Stigmatisierung, Ausgrenzung, Verfolgung, Vernichtung – was geht mich das heute noch an? Unter der Schirmherrschaft des Quedlinbur- Dies waren die Worte des 19jährigen Terence Blanco während er in einer ger Oberbürgermeisters Dr. Eberhardt Brecht wurden alle Schulen des kleinen Autowerkstatt im südenglischen Plymouth einem Landrover die Harzkreises dazu aufgerufen, sich mit interessanten Beiträgen und Pro- Räder wechselt. Begeistert berichtet der Thalenser, dass er trotz fehlender jektergebnissen an diesem Wettbewerb zu beteiligen. Ausbildung von Beginn seines Praktikums an „richtig mit anpacken durf- te“ und im Team als vollwertiges Mitglied akzeptiert und respektiert wird. Zur Einführung in das Thema Menschenrechte und Menschenrechts- „Learning by doing“ ist hier die Devise und so kennt er inzwischen nicht nur verletzungen führten Schüler der Klassenstufe 9 der Bosseschule am die Chassis eines jeden Autotyps sondern versteht etwas von Kundenser- 31. Mai eine Bildungsveranstaltung in der Gedenkstätte Langenstein/ vice und der Bestellung von Zulieferteilen - und das in fast einwandfreiem Zwieberge durch. Dieser Tag hat die Jugendlichen emotional sehr be- Englisch. Seit 3 Monaten wegt, „An den einzelnen Stationen des Lagergeländes haben wir uns absolviert Terence Blanco immer wieder die Frage gestellt, wie die Nationalsozialisten so skrupel- ein Auslandspraktikum in los unschuldige Menschen foltern und töten konnten.“ schilderte Vivien Plymouth. Über das mit Wehner der Klasse 9c stellvertretend für alle anderen Schüler ihre Ge- ESF-Mitteln geförderte Pro- danken, die ihr an diesem Tag durch den Kopf gingen. Aber nicht nur gramm des Bundesministe- Mitgefühl und Unverständnis über die Greueltaten des NS-Regimes, riums für sondern auch Interesse wurde mit dem Besuch bei den Schülern ge- Arbeit und Soziales‚ IdA – In- weckt. Daher wollen sie in einem Projekt mehr über Menschenrechts- tegration durch Austausch‘ verletzungen in der Zeit des Nationalsozialismus herausfinden. wird arbeitslosen Jugend- Ziel der jungen Mädchen und Jungen, die sich in einer Projektgruppe lichen und jungen Erwach- zusammen geschlossen haben, ist die weitere Erforschung des Schick- senen des Landkreises Harz sals jüdischer Familien sowie der Einzelschicksale von Juden, die einst und des Salzlandkreises die in ihrer Heimatstadt Quedlinburg lebten. Die Schülerinnen und Schü- Möglichkeit gegeben, über ler suchen in den kommenden Wochen für das Projekt nach schriftli- ein Auslandspraktikum den chen Quellen, Bildmaterial oder Zeitzeugenberichten, die sie über die Schritt in die Beschäftigung Vergangenheit informieren und ihnen helfen die Schicksale der Opfer, oder Ausbildung zu schaf- Überlebenden und Hinterbliebenen besser zu verstehen und bitten fen. Die Vertreter des Koba- Bürgerinnen und Bürger des Landkreises, sie dabei zu unterstützen. Jobcenters des Landkreises Harz, die im Rahmen des Informationen können an die Bosseschule/Sekundarschule Quedlin- IdA-Programms gemein- burg, Schulstraße 2, Telefon: 03946/81000, Fax: 03946/810015 gesen- sam mit Vertretern des Jobcenters Aschersleben-Staßfurt, des IHK und des det werden. DGB auf einer von der Akademie Überlingen organisierten Studienreise die Gelegenheit hatten, einige ihrer „Sprösslinge“ im Praktikumsbetrieb zu be- suchen, sind erfreut, dass sich dies für Terence Blanco verwirklichen wird. Er wird voraussichtlich nach der 4 monatigen Praktikumszeit eine Ausbildung Französische Gäste im Tierpark als Mechatroniker starten. In den letzten Wochen wurde im Tierpark in Westerhausen nicht nur Fran- Auch Marcus Bethke staunt überrascht als ihm die Besucher aus Deutsch- zösisch gesprochen, sondern auch mit Händen und Füßen kommuniziert. land gegenüberstehen. Er zeigt stolz seinen Arbeitsplatz im Sekretariat bei Grund dafür war das Austauschprogramm zwischen deutschen und fran- ADS Window Films, ein kleines Unternehmen das Fensterbeschichtungen zösischen Jugendlichen, die jeweils gemeinsam im Landkreis Harz sowie designed. Besonders stolz ist er, dass er es endlich geschafft hat, unab- im Sommer in Belfort Arbeitsprojekte durchführen. In Westerhausen fand hängig und selbständig im Leben zu stehen - und das noch dazu in einem dieser Einsatz, der von der VHS Blankenburg, der Kommunalen Beschäfti- fremden Land. In der Akademie Überlingen Wernigerode wurde Marcus gungsagentur sowie dem Land- Bethke gemeinsam mit neun anderen Jugendlichen innerhalb von drei kreis Harz organisiert wurde, in Monaten auf die Sprache, Kultur und Arbeitsweisen in England vorbereitet. Westerhausen statt. Dort wurde Durch die britische Partnerorganisation Tellus und die Betreuer der Aka- der Park durch eine neue Ver- demie Überlingen wird auch während des Aufenthaltes im Gastland die kleidung des Ziegenstalls (Foto) Betreuung der Jugendlichen gewährleistet. Doch dafür hat Marcus Bethke sowie einem neuen Geländer schon lange keinen Bedarf mehr, nur für kulturelle Unternehmungen oder am Spielplatz verschönert. Pub-Abende trifft er sich mit den anderen der Gruppe. Gern würde er in Die Jugendlichen haben mit England bleiben, wenn es eine feste Anstellung für ihn gäbe. Auf jeden Fall ihren fleißigen Händen eine kehrt er hochmotiviert und mit einem klaren Ziel vor Augen nach Deutsch- Woche lang in Westerhausen land zurück: er möchte Arbeiten und eigenständig Wohnen und für sich zwischen Eseln, Ponys und Wild- selbst sorgen. „Ich habe Herrn Bethke fast nicht wieder erkannt! Aus dem tieren bewiesen, dass Arbeit vorher sehr schüchternen und unbeholfen wirkenden Jugendlichen ist ein Spaß machen kann und man ge- selbstbewusster lebensfroher Mensch geworden, der weiß was er will.“ be- meinsam Ziele erreichen kann richtet seine frühere Koba-Fallmanagerin, die sich unter den Delegierten ohne die gleiche Sprache zu des Landkreises Harz auf der Studienreise befindet. Der positive Schwung, sprechen. den die Jugendlichen durch solch einen Auslandsaufenthalt bekommen, Stolz betonten die französischen soll nach der Rückkehr nicht verloren gehen. Gemeinsam mit der Akademie Betreuer, dass von den Jugend- Überlingen und den Jobcentern erfolgt eine intensive Nachbetreuung, die lichen sogar Eigeninitiative gezeigt wurde. Denn als die Jugendlichen er- zum Ziel hat, das im Ausland Gelernte umzusetzen und eine berufliche An- fuhren, dass am 5. Juni das Tierparkfest stattfinden sollte, nahmen sie sich schlussperspektive zu schaffen. Von den 110 bisher gereisten Jugendlichen neben dem Ziegenstall auch noch einige der Sitzbänke vor. Diese wurden ist dies bei 50 gelungen. Zu den Partnerländern der Akademie Überlingen für die Besucher frisch abgeschliffen und neu lackiert. Über das gelungene gehören England und Österreich. Die nächsten Durchgänge beginnen am Projekt und den engagierten Einsatz freuten sich nicht nur die Organisa- 20. Juni in den Standorten Wernigerode und Aschersleben. toren und die Parkbetreiber, Ortsbürgermeister Eberhard Heinze und Vor- sitzender des Fördervereins Dr. vet. Hans-Gerhard Jahn. Auch die Jugend- Interessierte können sich unter der Telefonnummer 03943 92220 bzw. lichen selbst, waren von dem Projekttagen begeistert und freuen sich auf 03473 221005 oder [email protected] informieren. n den nächsten anstehenden Einsatz in Belfort. n

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20 Jahre Hochschule Harz Treffen der Absolventen der ehemaligen Campus lud an Standorten Wernigerode und Agraringenieurschule Wernigerode Halberstadt zum Erleben und Entdecken ein

Wernigerode/Halberstadt. Mit einem ebenso vielfältigen wie kurzweili- Wernigerode. Ein etwas ungewöhnliches Absolvententreffen fand Ende gen Programm zum Tag der offenen Tür begeisterte die Hochschule Harz Mai im Wernigeröder Bürgerpark statt. Das auf dem Gelände der Landes- am Sonnabend, dem 21. Mai 2011, erneut zahlreiche Besucher und Studi- gartenschau 2006 stehende ehemalige Lehr- und Internatsgebäude der eninteressierte. Die Gäste hatten an den beiden Standorten in Wernigerode einstigen Agraringenieurschule Wernigerode war Treffpunkt von rund 650 und Halberstadt Gelegenheit, am bunten Hochschulleben teilzunehmen. Absolventen dieser 1921 als Landwirtschaftsschule gegründeten Einrich- tung. Über 7 Jahrzehnte hatte sich die Schule zu einer gefragten Fachschu- le und späteren Ingenieurschule profiliert, an der Generationen von Arg- rarspezialisten ausgebildete worden waren. Leider war es den Lokal- und Bildungspolitikern sowie den Verwaltungsvertretern von Landkreis und Stadt trotz großer Bemühungen nach der Wende nicht gelungen, die Schu- le durch eine Neuprofilierung in das neue Bildungssystem zu integrieren, so dass die Einrichtung geschlossen wurde.

„Das einzigartige Flair der Hochschule Harz, die in diesem Jahr ihr 20-jäh- riges Jubiläum feiert, bleibt niemandem verborgen, der ein wenig Zeit auf unseren Campi in oder am Domplatz verbringt. Ob die histori- schen Gebäude in Halberstadt, die zahlreichen Spuren ehemaliger Studie- render auf dem Wernigeröder Campus mit der 110-jährigen ‚Rektoratsvil- la‘ oder die fest etablierten Kulturangebote wie Lesungen, Ausstellungen und Diskussionsabende – das sind vielfältige Impressionen, die genauso überzeugen wie unser engagiertes Lehrangebot und die hochmoderne Ausstattung“, betonte Hochschul-Rektor Prof. Dr. Armin Willingmann bei Dennoch war die Resonanz auf das jahrgangsübergreifende Absolventen- der Begrüßung der Gäste. „Zusätzlich zur intensiven Förderung unserer treffen überwältigend, und ehemalige Studenten und Lehrer, die heute im Studierenden leisten wir auch einen Beitrag für die Region. Neben einer öf- Alter zwischen 40 und 80 Jahren sind, reisten aus ganz Deutschland an. fentlich zugänglichen Bibliothek und zahlreichen Forschungsprojekten mit Die Wiedersehensfreude war groß. Überall auf dem Gelände fielen sich regionalen Kooperationspartnern haben sich im Sinne lebenslangen Ler- Menschen in die Arme, die sich zum Teil 30 Jahr nicht gesehen hatten. Alte nens die Veranstaltungen der Kinder- und der GenerationenHochschule zu Kontakte wurden aufgefrischt. Die Festredner hatten Mühe sich gegen die bekannten und beliebten Markenzeichen der Hochschule Harz etabliert.“ zu zügelnde Unterhaltungslust der Gäste zu behaupten. Beeindruckend Der Dialog zwischen der tosende Applaus für die ehemaligen Lehrerinnen Ruth Flägel und Mar- Besuchern, Studie- got Stein. In seiner Grußansprache zeigte sich OB Peter Gaffert nicht unbe- renden, Absolventen, eindruckt von dieser Resonanz. Professoren und Mit- Zu den Gästen zählte mit Armin Willigmann auch der Rektor der heutigen arbeitern der Hoch- Hochschule Harz, die 1991 auf dem Gelände der AIS in der Friedrichstra- schule Harz stand beim ße gegründet wurde und sozusagen die Tradition als Fachschulstandort diesjährigen Tag der fortführte. Mit viel Humor verglich er das Studentenleben von heute und offenen Tür wieder damals und stellte insbesondere die Zeitverschiebung in den Mittelpunkt. stark im Fokus. Die drei Um 5.30 Uhr aufstehen, nein das wäre wohl heute nicht mehr möglich. Und Fachbereiche Verwal- 22 Uhr Bettruhe, das werden die heutigen Hochschulstudenten erst richtig tungswissenschaften, munter. Eine verord- Automatisierung und nete Zeitungsschau ist Informatik sowie Wirt- heute auch nicht mehr schaftswissenschaften boten Schnuppervorlesungen, Führungen und Vor- möglich, das war doch träge an – viele davon Hand in Hand mit Absolventen. „Diese so genannten eigentlich nicht so ‚Tandem-Vorlesungen‘ erfreuten sich auch im Jubeljahr bei allen Besuchern schlecht. großer Beliebtheit“, freute sich Prof. Dr. Bernhard Zimmermann, Dekan des Begeistert wurde die Fachbereichs Automatisierung und Informatik. Insgesamt gab es vor Ort Führung durch den Bür- jede Menge Informationen zu mehr als 25 Studiengängen und Weiterbil- gerpark mit der techni- dungsprogrammen. Damit die Besucher die Vorzüge beider Studienstand- schen Leiterin Sandra orte kennenlernen konnten, verkehrte den ganzen Tag ein regelmäßiger, Pech angenommen. kostenloser Taxi-Shuttle. Für bequemes Pendeln zwischen den Gebäuden Viele Absolventen nut- sorgte in Wernigerode zudem ein Rikscha-Service. zen den Tag auch für In Wernigerode präsentierten sich im ältesten Gebäude auf dem Hoch- einen Abstecher in den schulgelände – der Rektoratsvilla – die Studienberatung, die Agentur für Edith Ahlers und Dorothea Thiele, die 1950 an der Miniaturenpark. Beson- Arbeit und das Studentenwerk Magdeburg, das neben Auskünften zu Fachschule für Landwirtschaft studierten, im Ge- deres Interesse fand BAföG und Wohnheimen am Tag der offenen Tür auch für das leibliche spräch mit Landrat Dr. Michael Ermrich auch eine Ausstellung Wohl der Gäste sorgte. Das Akademische Auslandsamt begrüßte mit inter- Text und Fotos: Marlies Ameling zur Geschichte der Ag- nationalen Snacks und kosmopolitischer Atmosphäre. „Mit über 70 Partner- raringeneurschule. Das hochschulen in mehr als 20 Ländern weltweit verfügt die Hochschule Harz Material wurde in Zusammenarbeit mit Werner Kropf, einem ehemaligen über vielfältige internationale Kontakte, die intensiven Austausch über die Absolventen, und Dr. Lothar Ameling erstmals erarbeitet. Dazu hatten Stu- nationalen Grenzen hinweg ermöglichen“, so Katja Schimkus, Leiterin des denten vieler Jahrgänge Fotomaterial zugesandt. Akademischen Auslandsamtes. Wie sinnvoll Engagement auch außerhalb Die Ausstellung ist noch bis September 2011 zu sehen. Zu der Veranstal- der Vorlesung ist, zeigten über zehn studentische Initiativen der Hochschu- tung ist eine Festschrift erschienen, die über die Park und Garten GmbH le Harz campiweit an liebevoll gestalteten Informationsständen. n bezogen werden kann. n

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