Rohstoffbericht Sachsen-Anhalt 2002

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Rohstoffbericht Sachsen-Anhalt 2002 MITTEILUNGEN ZUR GEOLOGIE VON SACHSEN-ANHALT Beiheft 5 ROHSTOFFBERICHT 2002 Verbreitung, Gewinnung und Sicherung mineralischer Rohstoffe in Sachsen-Anhalt Schematischer geologischer Schnitt mit den wichtigsten Minerallagerstätten Sachsen-Anhalts (siehe auch Kap. 2, Abb. 2). Das stark ver- einfachte Bild spiegelt den komplexen erdgeschichtlichen Werdegang dieser Region über rund 500 Millionen Jahre wider. In diesem lan- gen Zeitintervall bildeten sich zahlreiche auch heute noch wirtschaftlich wichtige Lagerstätten. Im Grundgebirgsstockwerk finden wir z.B. die hochwertigen devonischen Kalksteine von Elbingerode/Rübeland. Von großer wirtschaftlicher Bedeutung sind im Tafeldeckgebirge die Salzablagerungen des Zechsteins, deren Potenzial noch weit in die Zukunft reicht. Auch das Lockergesteinsstockwerk enthält eine breite Palette nutzbarer Bodenschätze, die z.B. Braunkohle, Quarzsand und Massenbaurohstoffe umfasst. MITTEILUNGEN ZUR GEOLOGIE VON SACHSEN-ANHALT • Beiheft 5 Rohstoffbericht 2002 Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt Mitteilung zur Geologie von Sachsen-Anhalt – Beiheft 5 Rohstoffbericht 2002 Verbreitung, Gewinnung und Sicherung mineralischer Rohstoffe in Sachsen-Anhalt Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt Mitteilungen zur Geologie von Sachsen-Anhalt, Beiheft 5, 2002 Herausgeber: Landesamt für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt Köthener Str. 34, 06118 Halle (Saale) Postfach 156, 06035 Halle (Saale) Tel. (0345) 5212-0, Fax. (0345) 522 99 10 e-mail: [email protected] Internet: www.mw.sachsen-anhalt.de/gla Präsident: ARMIN FORKER Schriftleitung: GRIT BALZER, DR. BODO-CARLO EHLING, ARMIN FORKER, PETER KARPE, WOLFGANG PAPKE, DR. KLAUS STEDINGK Verantwortlicher Redakteur: DR. KLAUS STEDINGK Redaktionsschluß: 11. November 2002 Druck: Grafisches Centrum Cuno, Gewerbering West 27, 39240 Calbe Titelbild: Rückbau der Halde des 1917 wegen Erschöpfung der Erzvorräte stillgelegten Freiesleben-Schachtes (Gebäude unten rechts) im Mansfelder Revier. Hier werden die tauben Schiefer (Berge) des früheren Kupferschieferbergbaus zur Gewinnung von Straßenbaustoffen, Schütt- und Füllmassen genutzt. Zur Erhaltung des montanhistorisch geprägten Landschaftsbildes bleiben dabei die Außenböschungen der Halde stehen (Foto: Dipl.-Phys. KLAUS FRITZ, Halle). Für den Inhalt der Beiträge sind die Autoren allein verantwortlich. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Übersetzung, Nachdruck, Vervielfältigung auf fotomechanischem oder auf anderem Weg sowie die Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen – auch nur auszugsweise - sind nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers möglich. ISSN 0947 - 4269 Rohstoffbericht Sachsen-Anhalt 2002 Inhalt Seite Geleitwort des Ministers für Wirtschaft und Arbeit in Sachsen-Anhalt 5 Vorbemerkungen des Präsidenten des Landesamts für Geologie und Bergwesen 7 1. Einführung und Zielstellung (K. STEDINGK, G. BALZER & P. KARPE)9 2. Rohstoffgewinnung und -bedarf in Sachsen Anhalt (Steine und Erden, Industrieminerale) (K. STEDINGK, G. BALZER & P. KARPE unter Mitarbeit von: U. BRÜGGEMANN, U. DESSELBERGER, G. JOST)11 2.1 Lagerstättengeologischer Überblick 11 2.2 Bewertung und Darstellung des lagerstättengeologischen Kenntnisstands (Steine und Erden, Industrieminerale) 13 2.3 Genehmigungen, Datenerhebung, Förderstatistik 18 2.4 Flächenbilanz und Folgenutzung 22 2.5 Bedarf und Versorgung des Landes 24 2.6 Landesplanung (Rohstoffvorsorge und -sicherung) 27 2.7 Zusammenfassung und Ausblick 30 3. Petrographische Zusammensetzung von ausgewählten Kiessandlagerstätten und Gesteinskörnungen in Sachsen-Anhalt (P. KARPE & K. STEDINGK)31 3.1 Ausgangssituation und Aufgabenstellung 31 3.2 Verbreitung und Geröllzusammensetzung der Rohkiessande Sachsen-Anhalts 33 3.3 Geröllanalysen der Gesteins-(Liefer-)körnung 8/16 mm 35 3.4 Qualifizierung der Prüfstellenmitarbeiter und Ringversuche 39 3.5 Schlussbetrachtung und Folgerungen 46 4. Aufheller in Fahrbahndecken - Bericht zu den Ergebnissen lichttechnischer Untersuchungen an Splittrohstoffen Sachsen-Anhalts (P. K ARPE) 47 4.1 Vorbemerkungen und Aufgabenstellung 47 4.2 Probenahme und Herstellung der Prüfkörnung 48 4.3 Petrographische Charakterisierung der untersuchten Gesteine 49 4.4 Untersuchungsumfang 54 4.5 Ergebnisse der durchgeführten Untersuchungen 54 4.6 Zusammenfassung 59 5. Ergebnisse gesteinstechnischer Untersuchungen an ausgewählten Hart- und Festgesteinen der Regierungsbezirke Magdeburg, Dessau und Halle - Teil II (P. KARPE)61 5.1 Einführung 61 5.2 Probenahme, Untersuchungsumfang und -methoden 61 5.3 Untersuchungsergebnisse und deren vergleichende Bewertung 64 5.4 Zusammenfassung 66 6. Fortschrittsbericht zum EFRE-Projekt „Untersuchungen an Tonrohstoffen Sachsen-Anhalts“ (E. MODEL) 69 6.1 Einführung 69 6.2 Rohstoffbasis und Probenahme 70 6.3 Untersuchungsprogramm 73 7. Potentiale der Erze und Spate in Sachsen-Anhalt (K. STEDINGK unter Mitarbeit von: J. RENTZSCH, G. KNITZSCHKE, G. SCHENKE, K. HEINRICH, H. SCHEFFLER)75 7.1 Elbingeröder Komplex 76 7.2 Mittel- und Unterharzer Ganggebiet 90 7.3 Mineralisationsanzeichen in der Flechtinger Teilscholle und ihrem nördlichen Vorfeld 101 7.4 Die Erzführung an der Zechsteinbasis (Typ Kupferschiefer) 105 7.5 Sedimentäre Eisenerze im Subherzyn 117 7.6 Uran-Mineralisationen 122 8. Das Unfallgeschehen im Steine- und Erden-Bergbau 1994-2001 (Süd-Teil von Sachsen-Anhalt) (U. DESSELBERGER) 133 8.1 Unfallauswertung 133 8.2 Sicherheitsrelevante Schwerpunkte 134 8.3 Ausblick 135 9. Auswertung gerichtlicher Entscheidungen zur Einstufung eines bergfreien Bodenschatzes (L. RADESPIEL unter Mitarbeit von: E. MODEL) 137 9.1 Einleitung (Gesetzliche Grundlagen und Sachverhaltsdarstellung) 137 9.2 Geologisch-lagerstättenkundliche Situation 138 9.3 Darstellung des Verwaltungsverfahrens 140 9.4 Darstellung des Gerichtsverfahrens 141 9.5 Stand des Verfahrens und Ausblick 144 10. Der 1. Rohstofftag des Landes Sachsen-Anhalt (S. DANEK, A. RUMMEL & K. STEDINGK) 147 Abbildungsnachweis 153 Anhang I Rohstoffwirtschaft in Sachsen-Anhalt – Verzeichnis der Gewinnungsstellen und Betriebe (Steine und Erden, Industrieminerale, Stand: 31.12.2001) 155 Anhang II Lagerstättengeologie und Steine- und Erden- Bergbau im Landesamt für Geologie und Bergwesen 169 Die Autoren 171 ZUM GELEIT 5 Zum Geleit Sachsen-Anhalt ist seit Jahrhunderten ein klassi- Rohstoffen und ihrer Lagerstätten beauftragt. Es sches Bergbauland in der Mitte Deutschlands. Trotz wirkt deshalb von Beginn an bei der Landes- und Stilllegung vieler Tagebaue und Bergwerke in den Regionalplanung mit. Gegenwärtig erfolgt die Jahren nach der Wende hat sich daran nichts We- Neuaufstellung der Regionalen Entwicklungspläne. sentliches geändert. Nach wie vor wird Braunkohle Dazu müssen auch die Vorrang- und Vorbe- für die Energieerzeugung gefördert, werden Kali- haltsgebiete für die Rohstoffgewinnung neu defi- und Steinsalze im großen Umfang untertage ge- niert werden. Nicht nur aus der Sicht der Industrie, wonnen, Erdgasfelder genutzt, Gasspeicher in sondern auch im Sinne der effizienten Aus- Kavernen betrieben sowie Steine und Erden insbe- schöpfung unseres natürlichen Rohstoffpotenzials sondere der Bauwirtschaft zur Verfügung gestellt. sind Planungszeiträume anzustreben, die deutlich Die Rohstoffwirtschaft ist ein volkswirtschaftlich über die bislang üblichen 10 bis 15 Jahre hinausge- wichtiger Faktor in Sachsen-Anhalt, sie sichert zu- hen. gleich Tausende von Arbeitsplätzen. Beim Rohstoffabbau gilt das Prinzip der Nach- Die Gewinnung oberflächennaher Baurohstoffe aus haltigkeit. Seit den Umweltkonferenzen in Rio de Lagerstätten deckt weitgehend die Nachfrage der Janeiro und kürzlich in Johannesburg definiert nach- Bauwirtschaft unseres Landes. Um eine marktnahe haltige Entwicklung eine Wirtschaftsform, die die Versorgung langfristig abzusichern, ist es dennoch Bedürfnisse der Gegenwart einlöst, ohne die erforderlich, weitere Vorräte zu erkunden und neue Entwicklungsmöglichkeiten der künftigen Gene- Abbaustellen zu eröffnen. Hier halte ich einen rationen zu beeinträchtigen. Wir sind verpflichtet zu gesunden Mix zwischen größeren, meist über einem Kompromiss zwischen den wirtschaftlichen Jahrzehnte laufenden Tagebauen mit kleineren, häu- Erfordernissen der Gegenwart und der Bewahrung fig nur zeitweilig betriebenen Abbaustellen für wirt- und Gestaltung der natürlichen Lebensgrundlagen schaftlich sinnvoll und ökologisch verträglich. für künftige Gesellschaften. Mineralische Rohstoffe sind das Ergebnis geologi- scher Prozesse, deshalb treten sie ortsgebunden auf und sind nicht vermehrbar. Das zwingt uns zu einem verantwortungsvollen Umgang mit den Bo- denschätzen. Das neu geschaffene Landesamt für Geologie und Bergwesen (LAGB) als zuständige Fachbehörde des Dr. Horst Rehberger Landes ist mit der Vorsorge und Sicherung von Minister für Wirtschaft und Arbeit in Sachsen-Anhalt VORBEMERKUNGEN 7 Vorbemerkungen Seit 1990 hat die Rohstoffindustrie Sachsen-Anhalts ten und Daten den verantwortlichen Planungsbe- Lagerstätten erworben, erkundet, aufgeschlossen hörden zur Verfügung stellen. und erhebliche Mittel in moderne Anlagen und Tech- nologien mit dem Ziel einer langfristigen Produktion Anfang 2002 wurde das ehemalige Geologische investiert. Dafür erwarten die Unternehmen auch Landesamt mit den Bergämtern Halle und Staßfurt einen perspektivisch gesicherten Zugriff auf ihre zum Landesamt für Geologie und Bergwesen Rohstoffbasis. Hier liegt naturgemäß Konfliktstoff, (LAGB) verschmolzen. Das LAGB deckt als moder- denn es bleibt unbestreitbar, dass der Abbau von ner Fachdienstleister und
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