DAS (vorgetragen auf der Anreise nach Worms von Annemarie Reinitzhuber)

1. Teil: Siegfrieds Tod Auf der Burg zu Xanten im Niederland herrscht das stolze Geschlecht der Wälsungen. Unter der Obhut von König Siegmund und seiner Frau Sieglinde wächst deren Sohn Siegfried zum stattlichen Jüngling heran. Als zukünftiger Nachfolger seines Vaters muss er sich einer umfangreichen Ausbildung unterziehen, diese soll aber noch durch Erlernen eines Handwerks ergänzt werden. Wegen seiner körperlichen Kräfte möchte er sich zusätzliche Kenntnisse über das Schmiedehandwerk bei dem berühmten Meister Mine aneignen. Als Siegfried zum ersten Mal an dem Ambos steht, schlägt er so gewaltig auf das glühende Eisen ein, dass die Splitter nur so herumfliegen und der Ambos tief in den Boden versinkt. Mine beginnt sich vor dem hünenhaften Jungen zu fürchten. Hinterlistig wie er war, überlegt er, wie er Siegfried wieder loswerden könne. Deshalb gibt er ihm den Auftrag, bei einem Köhler in einer finsteren Bergschlucht Holzkohlen zu holen. Dabei verschweigt er aber, dass dort kein Köhler sondern ein Lindwurm haust. „Der kehrt nie wieder“, meint der Schmied zu sich spottend. Singend zieht also Siegfried am nächsten Morgen bewaffnet mit einem selbstgeschmiedeten Schwert durch den Wald dahin. Zwischen immer engeren Felsenwänden erhebt sich plötzlich das furchtbare Ungetüm: „Die Doppelzunge züngelte, der Rachen hauchte heiß, der Schuppenschweifumzingelte den Wälsungsohn im Kreis!“ Mutig schwingt Siegfried sein gutes Schwert. Der erste furchtbare Schlag hat dem Lindwurm gleich eine erhebliche Wunde zugefügt, neue Schläge rauben dem grässlichen Leibe bald die Lebenskräfte. Ein letzter Hieb trennt das Haupt vom Rumpfe. Dann verbrennt er das tote Untier auf einem Scheiterhaufen, ein heißer Strom aus Blut und Fett quillt hervor. Neugierig taucht er einen Finger in den Sud und augenblicks wird dieser mit einer festen Hornschicht überzogen, die auch sein scharfes Schwert nicht zu ritzen vermag. „Wenn ich hierin bade“, überlegt Siegfried, „dann werde ich am ganzen Körper unverwundbar sein“. Entkleidet wälzt er sich im rinnenden Blute und Fette und sein ganzer Körper wird von einer undurchdringbaren Haut überzogen. Nur zwischen den Schulterblättern hat sich ein Lindenblatt festgelegt - diese Stelle bleibt verwundbar – hier sollte ihm tückischer Verrat die frühe Todeswunde schlagen! Dies ist wohl eine der bekanntesten Taten des jungen Siegfried, die ich Euch ausführlich erzählt habe. Über viele weitere Taten könnte ich berichten: beispielsweise über seinen heldenhaften Kampf gegen hundert Gegner, darunter 12 Riesen und den starken Zwerg , über den Gewinn des unermesslichen Goldhorts von König , über sein Schwert Balmung sowie über die berühmte Tarnkappe, die ihm zusätzliche Kräfte verleiht. Siegfried kann mit sich und der Welt durchaus zufrieden sein, nur eines fehlt noch zu seinem Glück: eine Frau! Da hört er von Kriemhild, der Königstochter am Hof zu Worms – die schönste Jungfrau weit und breit! Er beschließt, zusammen mit 12 der edelsten Ritter ins Burgunderland aufzubrechen. Am dortigen Hof herrschen drei Könige gemeinsam: – der älteste, Gernot und Giselher. Unterstützt werden sie in allen militärischen Belangen durch den welterfahrenen von Tronje, ein tapferer Vasall der Könige und deren wichtigster Ratgeber. Die Ankunft Siegfrieds mit seinem Gefolge hoch zu Ross in herrlicher Rüstung aus Gold erregt allgemeines Aufsehen. Zumal sich auch seine Heldentaten schnell herumgesprochen haben. Er wird mit herzlicher Gastlichkeit empfangen, die beste Herberge wird ihm geboten und Tag um Tag leben die Könige mit ihrem Gast. Allerdings vergeht noch fast ein Jahr bevor Siegfried Gelegenheit bekommt, Kriemhild anlässlich eines Stadtfestes das erste Mal zu Gesicht zu bekommen. Sie verlieben sich sofort ineinander. In Island herrscht zu dieser Zeit Königin , die überaus schön und überaus stark ist. Wer sie zur Frau gewinnen möchte, muss sich ihr zu einem Wettkampf auf Leben und Tod stellen. Der Werber hat einen Speer und einen Stein weiter zu werfen und er muss weiter springen als sie – andernfalls hätte dieser sein Leben verwirkt. Auch zu Gunther war diese Kunde gedrungen und er fasst den Entschluss, das Wagnis auf sich zu nehmen. Siegfried ist bereit, ihm zu helfen, nachdem man ihm Kriemhild zur Frau versprochen hatte. Prächtig ausgestattet fahren sodann Gunther, Siegfried und Hagen den Rhein hinunter und über See nach Island. Bei deren Ankunft vereinbaren sie eine List: Siegfried wird sich als Vasall Gunthers ausgeben. Um die Unterordnung zu demonstrieren, sollte Siegfried das Pferd Gunthers am Zaum halten, als dieser aufsitzt. Brunhild und ihre Damen beobachten dies von der Burg herunter. Gunther kann die Kampfspiele mit Siegfrieds Hilfe gewinnen. Er führt nämlich zum Schein nur die Gebärden aus, während Siegfried unter der Tarnkappe unsichtbar verborgen, die Taten vollbringt. Brunhild muss sich Gunter ergeben! In Worms trifft man umfangreiche Vorbereitungen für die Ankunft der künftigen Königin. Diese – aber auch ihr stattliches Gefolge aus 2000 ausgewählten Recken, 100 Frauen und 86 Jungfrauen - werden mit großem Prunk empfangen. Beim abendlichen Hochzeitsmahl erfüllt Gunther sein Versprechen und vermählt Kriemhild mit Siegfried. Brunhild wundert sich, dass ihre Schwägerin an einen – wie sie glauben muss – nicht ebenbürtigen Mann vergeben wird? Bisher hatte Gunther seine Frau noch nicht berührt. Als er in der folgenden Nacht die Ehe vollziehen will, verweigert sich Brunhild ihm, der ihr an Kraft weit unterlegen ist, fesselt ihn und hängt ihn an einen Nagel in die Wand. Nach qualvoll verbrachter Nacht klagt er Siegfried sein Leid. Dieser verspricht ihm noch einmal zu helfen, schleicht sich am nächsten Abend unter der Tarnkappe in das königliche Schlafgemach und ringt Brunhild, die glaubt, es mit Gunther zu tun zu haben, im harten Kampf nieder. Nun kann Gunther endlich die Ehe vollziehen. Fortan ist Brunhild nicht mehr stärker als jede andere Frau! Siegfried zieht sich zurück, nachdem er ihr zuvor Ring und Gürtel genommen hat, die er später Kriemhild schenkt. Nach den Hochzeitsfeierlichkeiten kehrt Siegfried mit seiner Kriemhild nach Xanten zurück, wo er als König vom Volke mit Jubel im Niederland willkommen geheißen wird. Auf der dortigen Burg leben die beiden in glücklicher Verbindung Jahr um Jahr. Ein gesunder Sohn mit dem Namen Gunther wird ihnen geboren. Inzwischen ist ein Jahrzehnt vergangen! Dass Siegfried, der vermeidliche Vasall Gunthers, dem Wormser Hof bislang überhaupt keine Dienste geleistet hat, erfüllt Brunhild mit wachsendem Misstrauen. Sie muss dieser Sache auf den Grund gehen! Sie schlägt deshalb vor, Siegfried und Kriemhild nach Worms einzuladen. Die beiden freuen sich sehr darüber und ziehen mit dem üblichen großen Gefolge den Rhein aufwärts ins Burgunderland. Als die beiden Frauen den Kampfturnieren der Ritter zusehen, kommt es zwischen ihnen zu einer erregten Aussprache über die Rechtsstellung und den Rang Siegfrieds. Brunhild besteht auf Unterordnung Siegfrieds unter Gunther, während Kriemhild ihn für ebenbürtig – ja sogar für überlegener hält! Dem Zank unter vier Augen folgt die Konfrontation in der Öffentlichkeit: Als die Frauen beim Kirchgang am Portal des Münsters zusammentreffen, wird Kriemhild von Brunhild barsch aufgefordert, ihr den Vortritt zu lassen: „Niemals soll vor der Frau des Königs eine Leibeigene gehen!“ Kriemhild aber übertrumpft sie, indem sie behauptet, nicht Gunther sondern Siegfried habe den Wettkampf geführt und er habe im nächtlichen Kampfe gesiegt! Brunhild bricht in Tränen aus. Kriemhild geht an ihr vorbei ins Münster. Nach der Messe wird diese von Brunhild vor dem Münster erneut gestellt: sie soll beweisen, was sie gesagt hat. Da zeigt Kriemhild triumphierend den Ring und den Gürtel, die Siegfried einst der Brünhild abgenommen hat! Nach diesem Streit sieht man die Königinnen nie mehr beieinander stehen. Hagen ist entschlossen, Brunhilds Schmach mit Siegfrieds Tod zu rächen. Es gelingt ihm, den widerstrebenden Gunther für seinen Mordplan zu gewinnen. Er fingiert eine Kriegserklärung der sächsischen und dänischen Könige an die Burgunden und Siegfried ist erwartungsgemäß bereit, statt zurück ins heimatliche Xanten hier beizustehen. Die ahnungslose Kriemhild bittet Hagen, ihren Mann zu beschützen und verrät ihm, dass Siegfried nicht am ganzen Körper unverwundbar sei. Auf die ungeschützte Stelle am Rücken solle Hagen sein ganzes Augenmerk richten. Damit dieser genau weiß, wo sich die Stelle befindet, markiert Kriemhild sie mit einem aufgestickten Kreuzchen gut sichtbar an Siegfrieds Wams. Dann lässt Hagen erneut falsche Boten auftreten und die Rücknahme der Kriegserklärung verkünden. Anstelle des Feldzugs setzt Gunther nun eine große Jagd an. Gern ist Siegfried bereit, sich auch hieran zu beteiligen. Von Unheil verkündenden Träumen heimgesucht, beschwört Kriemhild ihren Mann, an dieser Jagd fernzubleiben. Der aber schlägt ihre Warnungen in den Wind! Unter fröhlichem Hörnerschall zieht sodann die Jagdgesellschaft zu einem entfernten Revier im Odenwald. Siegfried erlegt zahlreiches Wild, wie Hirsche, Auerochsen, Wisenten und Elche. Da dringt ein wilder Eber mit gewaltigen Stoßzähnen auf ihn ein, doch der kräftig geschwungene Balmung gibt auch ihm den Tod. Beim Abschlussbankett im Wald wird der Wein vermisst. Hagen gibt vor, diesen irrtümlich an einen anderen Ort gesandt zu haben. Er verweist auf eine Quelle in der Nähe und schlägt einen Wettlauf dahin vor. Damit Gunther und Hagen eine faire Chance haben, gibt Siegfried den beiden einen Vorsprung. Trotzdem erreicht er zuerst das Ziel, wartet aber höflich, bis der König gekommen ist und aus dem Brunnen getrunken hat. Als er sich dann selbst über das Wasser beugt, schießt ihm Hagen an der bezeichneten Stelle seinen Speer in den Rücken. Sterbend befiehlt Siegfried Kriemhild dem Schutz ihrer Brüder. Und: „O wehe über euch – ihr feigen Mörder!“ Er sinkt ins Gras zurück und sein Auge bricht. Man beschließt, Kriemhild zu sagen, ihr Mann sei von Räubern getötet worden. Sie aber bezichtigt Hagen von Tronje des Mordes. Dieser und auch Gunther streiten alles ab. In mehrtägiger Zeremonie wird Siegfried im Kloster Lorsch (bei Worms auf rechtsrheinischer Seite) feierlich bestattet. Kriemhild bleibt in Worms, sie kehrt nicht mehr nach Xanten zurück und wird auch ihren Sohn nie mehr sehen. Dreieinhalb Jahre trauert sie, ohne mit Gunther ein Wort zu sprechen und ohne Hagen sehen zu wollen. Der wünscht, dass der Nibelungenhort nach Worms gebracht werde, und veranlasst Gunther, Frieden mit seiner Schwester zu schließen. Sie ist bereit, sich mit dem Bruder – nicht aber mit Hagen – zu versöhnen. Sie lässt den Hort aus Niederland holen und benutzt diesen, um mit reichen Geschenken fremde Helden an sich zu binden. Hagen erkennt, dass daraus eine Gefahr für Siegfrieds Mörder erwachsen könnte. Unter Duldung der drei Könige und ohne Kriemhild in Kenntnis zu setzen, wird der Goldschatz in den Rhein versenkt. Hier hält die Erzählung inne! Mit neuem epischem Einsatz wird der Faden der Ereignisse 13 Jahre nach dem Mord wieder angesponnen.

2. Teil: Krimhilds Rache Dem mächtigen König Etzel im Hunnenland ist seine Gattin gestorben, weshalb er auf der Suche nach einer zweiten Frau ist. Etzels Vertraute raten ihm, um die Witwe Kriemhild zu werben. Der edle Markgraf Rüdiger von Bechelaren wird als Brautwerber nach Worms gesandt. Gegen den Rat Hagens stimmen die drei Könige der Verbindung zu. Kriemhild lehnt das Angebot zunächst ab, doch Rüdiger gelingt es, sie umzustimmen, indem er ihr schwört, alles zu rächen, was ihr angetan wurde. Denn die Aussicht besticht sie, mit den ungeheuren Machtmitteln einer Hunnenkönigin Rache für den Mord an Siegfried nehmen zu können. Auf der Reise in den Osten machen sie auch Station bei Kriemhilds Onkel, dem Bischof Pilgrim zu Passau. Weiter der Donau entlang geht es über Eferding, Enns und Pöchlarn nach Tulln, wo sie mit König Etzel zusammentrifft. In Wien wird mit großem Prunk die Hochzeit gefeiert. 17 Tage währt das Fest. Schließlich reist man weiter zur Etzelsburg bei Buda. Fortan herrscht Kriemhild gewaltig an der Seite ihres neuen Gemahls. Sie gebiert ihm einen Sohn. Sieben weitere Jahre vergehen. Kriemhild glaubt, ihrer Stellung nun sicher zu sein und bittet Etzel, ihre Wormser Verwandten zur nächsten Sonnenwende ins Hunnenreich einzuladen. Die Einladung wird gerne angenommen, allerdings gegen den Rat Hagens, der es gleichwohl ablehnt, in Worms zu bleiben, aber dafür sorgt, dass die Burgunden wenigstens schwer gewappnet mit 1000 erprobten Rittern und ebenso vielen Knappen die lange Reise antreten. Nur Königin Brunhilde weigert sich mitzukommen. Den Main entlang erreichen sie am 12. Tage die Donau. Hagen ist vorgeritten, um sich nach einer geeigneten Fährverbindung umzusehen. Plötzlich horcht er auf und beobachtet zwei badende nackte Frauen. Als diese den heranschleichenden Hagen gewahren, fliehen sie in die Fluten, er aber nimmt ihnen die Kleider weg. „Wenn ihr uns die Kleider wieder gebt“, ruft das eine Donauweib, „dann lassen wir euch wissen, was ihr auf eurer Reise zu den Hunnen noch erleben werdet!“ Da freut sich Hagen und händigt deren Gewänder aus. Das andere Donauweib verkündet: „Ihr kühnen Helden seid eingeladen worden, um in König Etzels Land zu sterben. Kehrt um, solange noch Zeit ist. Keiner von Euch wird da mit dem Leben entkommen!“ Als Hagen wieder zur Truppe zurückkehrt, berichtet er Gunther nachdenklich über sein Erlebnis und empfiehlt dringend auf der weiteren Reise sehr achtsam zu sein. Auf der Etzelsburg empfängt zunächst – der gewaltigste aller Helden, der im Exil am Hunnenhof lebt – die Burgunden auf das Herzlichste und warnt diese vor den Rachegelüsten der Königin. Kriemhild - finstere Gedanken wälzend - beobachtet währenddessen die Ankunft von einem Burgfenster aus. Dann begrüßt sie provokativ als Einzigen ihren jüngsten Bruder Giselher, den keine Schuld an Siegfrieds Tod trifft. Ihr Bruder Gunther und besonders Hagen sind empört. In der Folge kommt es zu einem weiteren Eklat: Hagen und sein Waffengefährte Volker von lassen sich gemeinsam auf einer Bank gegenüber Kriemhilds Gemächern nieder. Im vollen Königinnenornat, die Krone am Haupt, begleitet von einer Schar bewaffneter Hunnen. tritt sie auf die beiden zu. Hagen und Volker verweigern der Königin trotzig den schuldigen Gruß und stehen vor ihr nicht auf. Herausfordernd legt Hagen das Schwert Balmung über die Knie und bekennt sich offen als Mörder von Siegfried. Kriemhild fordert ihre hunnischen Krieger auf, den Mord zu rächen, doch diese ziehen sich aus Angst vor den beiden kampferprobten Helden feige zurück. Gegen Abend werden die Burgunden durch König Etzel selbst, der von diesem Vorfall nichts erfahren hat, mit großem Zeremoniell freundlich im Palastsaal empfangen. In goldenen Schalen schenkt man den Gästen reichlich Met, Maulbeertrank und Wein ein, bevor man sich an die reichlich gedeckte Festtafel begibt. In der Nacht versuchen Kriemhilds Krieger, die schlafenden Burgunden zu überfallen, schrecken aber erneut vor Hagen und Volker zurück, die gerade Wache halten. Am folgenden Sonntag gehen die Burgunden sogar bewaffnet zur Kirche. Die weiteren grausamen Ereignisse überschlagen sich: Volker tötet absichtlich einen arrogant aufgeputzten Hunnen im Turnier. Kriemhild gelingt es, Etzels Bruder Bloedelin für ihren Racheplan zu gewinnen. Während eines Rittermahls in einer Halle überfallen Bloedelin mit 1000 Mann die burgundischen Knappen in der Nebenhalle und metzeln diese nieder. Als Hagen davon erfährt, schlägt er wutentbrannt Etzels Söhnchen den Kopf ab. Gold, Länder und Städte bietet daraufhin Kriemhild für Hagens Kopf an. Etzel kann mit Mühe gehindert werden, sich in den Kampf zu stürzen und entflieht gemeinsam mit Kriemhilde. Ein wüstes Getümmel beginnt: Die Burgunden richten ein Blutbad unter den anwesenden Hunnen an und verschanzen sich in der Halle. Scharen von aufgebrachten Hunnen – mehr als 2000 – bestürmen dann vergeblich die Halle von außen. Schließlich lässt Kriemhild Feuer legen und das Gebäude geht in Flammen auf. In Hitze und Qualen leiden die darin befindlichen Burgunden unsägliche Qualen. Mit dem Blut der Toten löschen sie ihren Durst. Etzel und Kriemhild flehen ihren edlen Freund Rüdiger von Bechelaren an, für sie etwas zu unternehmen. Gemeinsam mit seinen Leuten sagt er schweren Herzens den eingeschlossenen Burgunden den Kampf an. Rüdiger und König Gernot töten sich gegenseitig. Alle Leute Rüdigers fallen. Zum Schluss greifen noch die Mannen Dietrichs von Bern ein, aber einer nach dem anderen findet in furchtbaren Einzelkämpfen den Tod - so auch Volker und König Giselher. Lediglich Dietrich und sein alter Waffenmeister überleben! Die Burgunden sind nun am Ende ihrer Kräfte. Gunther und Hagen sind als einzige übrig geblieben. Dietrich überwältigt die beiden und liefert sie gefesselt an Kriemhild aus. Sie fordert von Hagen ihren Hort. Dieser erklärt, er habe geschworen, dessen Versteck nicht preiszugeben, solange einer seiner Herren lebe. Kriemhild zögert nicht, ihren Bruder Gunther enthaupten zu lassen und trägt dessen abgeschlagenen Kopf an den Haaren zu Hagen. Der hat jetzt seinen letzten Triumph: „Das Versteck des Schatzes kennt jetzt keiner außer Gott und mir“, hält er ihr entgegen, „Dir, Teufelin, wird es für alle Zeit verborgen sein!“. Wutentbrannt reißt Kriemhild Siegfrieds Balmung aus der Scheide und schlägt damit Hagen den Kopf ab. Voller Zorn über das schmähliche Ende des großen allseits bewunderten Helden Hagen von Tronje wirft sich der alte Hildebrand auf sie und haut die Schreiende in Stücke. So liegen sie nun alle erschlagen am Boden! Dietrich von Bern und König Etzel weinen um die dahin Geschiedenen, um die vielen Freunde und Lehensmannen. Leidvoll ist Etzels Fest zu Ende gegangen! Zum Schluss noch folgender Abgesang aus dem Nibelungenlied: „Ich kann euch nicht berichten, was nachher geschah‘, als man Frauen und Ritter bitter weinen sah, dazu die Edelknechte um ihrer lieben Freunde Tod, hier hat die Mär ein Ende: das ist der Nibelungen Not!“

Hintergründe und Nachgeschichte (vorgetragen auf der Rückreise von Worms von Fritz Reinitzhuber) Nachdem wir Leobener uns während der Reise bisher mehrfach mit den Nibelungen auseinandergesetzt haben - durch Annemaries Erzählung des Nibelungenliedes auf der Anreise einerseits sowie durch die Erklärungen unserer Führerin an relevanten Örtlichkeiten in Worms andererseits – möchte ich Euch nunmehr auf der Rückreise einige Hintergrundinformationen zur Geschichte der Sage und des Liedes sowie zur Nachgeschichte desselben vermitteln. Entlang der langen nördlichen Grenze des Römischen Imperiums versuchten Jahrhunderte lang germanische Völkerschaften auf kriegerischem Wege den Rhein und die Donau zu überqueren. Dürftig nur ist die zuverlässige historische Kunde von dem, was in den germanischen Ländern geschehen, aber über die Taten der hervorragenden Helden jener Zeiten bildete sich ein reicher Sagenkreis und dieser pflanzte sich in vielfacher Umgestaltung von Geschlecht zu Geschlecht durch mündliche Überlieferung ständig weiter. Nach vielen Kriegszügen erliegt endlich das Römerreich den Angriffen aus dem Norden im Jahre 476 n.Chr. Als die germanischen Krieger in ehemaliges Feindesland ohne Widerstände eindringen, mussten sie sich wahrlich als echte Helden geführt haben. Ihre Mythen hatten hierdurch an Bedeutung sogar noch gewonnen und wurden mit den stattgefundenen Völkerwanderungen ganz bewusst verquickt, um sie möglichst glaubhaft erscheinen zu lassen. Genau dies war bei der Nibelungensage der Fall! Die ursprünglich überlieferte Siegfried-Version wurde immer wieder erzählt und dabei durch Einbeziehung von Personen und Ereignissen aus dem zurückliegenden geschichtlichen Geschehen fortwährend verändert. Erwähnt sei hier beispielsweise die Existenz des Hunnen-königs Etzel, der historische Attila +453, oder die Zerschlagung des Burgunder-reiches durch die Römer mit Hilfe der Hunnen um 436 unter den drei Königen Gundaharius, Gundomaris und Gislaharius. In diesem Zusammenhang ist auch Dietrich von Bern anzuführen, hinter dem der Ostgotenkönig Theoderich der Große als vertriebener Herrscher aus Verona steht. Nibelung bzw. Nibelungus ist als Personenname reich bezeugt durch eine damals an der burgundischen Rhone herrschende Sippe. So haben sich teilweise voneinander sehr unterschiedliche Varianten herausgebildet. Dabei hat nicht eine Version die andere abgelöst, ältere bleiben neben jüngeren im Umlauf, so dass sich die Überlieferungen den jeweiligen Zeitgenossen als vielgestaltig und häufig genug auch als widersprüchlich dargestellt haben mussten. Die ältesten Zeugnisse der Sage sind bildhauerische Darstellungen auf Gedenk-steinen aus dem 8. Jhdt. für Verstorbene auf Gotland. Auch Siegfried-Szenen auf dem Wagen aus einem Grabfund in Norwegen, an Steinkreuzen auf Isle of Man, an schwedischen Runensteinen sowie über einem Portal im spanischen Navarra konnten gefunden werden. Die Sage muss wohl in ganz Europa weitgehend bekannt gewesen sein. Die ältesten schriftlichen Zeugnisse gehen ebenfalls auf diese Zeit zurück. Aber sie existieren heute nicht mehr, die Texte sind nur durch Abschriften - oft als Fragmente oder in Verbindung mit anderen Sagen - überliefert. Alle älteren Abschriften erzählen die Geschichten nicht immer im Zusammenhang, sondern beziehen sich auf sie, zitieren sie, setzen ihre Kenntnis voraus. Die Menschen damals waren also mit den überlieferten Inhalten gut vertraut. Um die Wende vom 12. zum 13. Jhdt. hat ein Dichter erstmalig versucht, den heterogenen Stoff in eine in sich schlüssige Form zu bringen. Dieser Dichter hat die Geschichte nicht erfunden, er hat die ihm bekannten Varianten entsprechend abgearbeitet und in eine schöngeistig geformte Gestalt gebracht – so war nach und nach aus der alten Sage das sogenannte Nibelungenlied entstanden! Dabei handelt es sich nicht um ein Lied im üblichen Sinn, sondern um eine erzählende Dichtung, die unter Umständen auch als Gesang vorgetragen wurde. Auch andere Dichter beteiligten sich an dieser Verschriftlichung, erweiterten den Heldengesang durch phantasievolle Ausschmückungen aus Sage, Geschichte und Topographie bis schließlich eine geschlossene Dichtung aus 2400 Strophen entstand - abgefasst aus je vier paarweise sich reimende Langzeilen. Hier ein Beispiel in mittelhochdeutscher Sprache: Uns ist in alten mæren / wunders vil geseit von helden lobebæren, / von grôzer arebeit, von freude un hôchgezîten, / von weinen un klagen, von küener recken strîten / muget ir nû wunder hœren sagen. … und transkribiert ins Hochdeutsche: Uns wird in alten Erzählungen viel Wunderbares berichtet, von rühmenswerten Helden, großer Kampfesmühe, von Freuden und Festen, von Weinen und Klagen, von den Kämpfen kühner Helden - könnt ihr nun wunderbare Erzählungen hören. Das Nibelungenlied in seiner Endfassung besteht aus 39 Kapiteln, - den sogenannten Aventüren – was eigentlich „Abenteuer“ bedeutet – und gliedert sich in zwei ursprünglich selbstständige Teile, nämlich – in das „Siegfriedlied“ mit der Sage von Siegfried und Krimhild sowie – in das „Burgundenlied“ mit den wahren Ereignissen der Vernichtung der Burgunden durch die Hunnen. Die sangbaren Strophen wurden in Begleitung von Harfen oder Leiern von Hofsängern theatralisch vorgetragen und gehörten zur gepflegten Kultur der aristokratischen Führungsschicht. Es liegen heute 11 vollständige und 24 fragmentarische Handschriften der Liedfassung vor, die aus der Zeit zwischen dem 13. und dem 16. Jhdt. stammen. Die wichtigsten drei Textfassungen tragen in der Forschung die Siglen A, B und C. In den Werken A wird angenommen, dass der überlieferte Text dem voraus-gesetzten Original am nächsten kommt, während unter B solche Schriften eingereiht sind, wo der Text absichtlich verbessert und unter C darüber hinaus noch tiefgreifend bearbeitet worden ist. Die vielleicht älteste vollständig erhaltene Handschrift des Nibelungenliedes dürfte in der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe als C-Bearbeitung vorliegen. Als großepisches Werk entfaltet das Nibelungenlied weitläufig eine Welt: Es nennt Orte und entwirft Räume, an und in denen sich die Figuren bewegen. Dabei muss auf die Frage eingegangen werden, warum sich die Handlung gerade entlang des Rheins und der Donau abspielt? Die meisten Schauplätze des Geschehens sind reale Orte in Deutschland, Österreich und Ungarn, die man in eine Landkarte eintragen kann: Xanten am Niederrhein, die Heimat Siegfrieds, Worms die Residenz der Burgunder-könige, Alzey dem Herkunftsort von Volker, Lorsch mit dem vermuteten Grab Siegfrieds zum einen sowie zum anderen die Orte im Donauraum, wie Großmehring und Pförring in der Nähe von Ingolstadt, wo Kriemhild und später die Burgunden auf den Weg ins Hunnenland über den Fluss setzen, dann Plattling, Passau und eine ganze Kette kleinerer Städte donauabwärts (Eferding, Enns, Pöchlarn, Melk, Mauthern, Traismauer, Tulln, Zeislmauer), schließlich Wien und weiter in den Osten Hainburg, Wieselburg, Gran und Budapest bzw. Obuda mit der Etzelburg. Die genauen Ortskenntnisse des Verfassers und die augenfällige Hervorhebung des Bischofs von Passau machen das Gebiet zwischen Passau und Wien als Entstehungsort wahrscheinlich. Als Literaten werden die Kürnberger, Walter von der Vogelweide, Bigger aus Neckarsteinach und Konrad von Feuersbrunn/NÖ vermutet. Alle genannten Orte liegen entlang der ehemaligen Grenze Rhein – Limes – Donau ausschließlich auf von Römern ursprünglich gehaltenem Territorium. Es war nahe-liegend, dass die Germanen nach dem Überschreiten dieser Grenze zunächst Kenntnis über die dortigen wohlhabenden Städte bekamen und diese nahezu enthusiastisch gleich in ihre Heldensagen mit einbezogen. Die gut ausgebauten Römerstraßen entlang der beiden Flüsse boten sich an, aus dem unerschlossenen Germanien heraus die aufgeführten Ziele problemlos zu erreichen. Aber nicht alle Orte der Handlung sind real. Das Nibelungenland wird man in einer Landkarte vergeblich suchen. Es wird zwar einmal erwähnt, es sei in Norwegen, aber wir erhalten keinen Aufschluss über die genaue Situierung. Dasselbe gilt für Brünhilds Island. Wir erfahren nur, dass es jenseits des Meeres liegt. Beide Länder sind Örtlichkeiten des Wunderbaren: Im Nibelungenland hausen Riesen und Zwerge mit märchenhaften Goldschätzen und einem unglaublichen Zauberrequisit – der Tarnkappe! Und auf Island herrscht eine Jungfrau mit übermenschlichen Kräften und mörderischen Ambitionen! Diese geographische Unbestimmtheit der Schauplätze trägt bewusst zur Ausgrenzung der dortigen Abenteuer bei. Ich möchte jetzt auf die Nachgeschichte des Nibelungenliedes überleiten. Bis zum 29. Juni 1755 war dieses – so erstaunlich dies klingt - mehr oder weniger in Vergessenheit geraten. Dieser Tag ist deshalb erwähnenswert, weil ein Arzt beim Stöbern in der gräflichen Bibliothek Hohenems eine später mit Sigle C bezeichnete Handschrift entdeckt. Der Fund wird unter den damaligen Literaturforschern schnell bekannt! Und Kenner vergleichen das Heldenepos mit dem homerischen „Ilias“. Damit war eine Verständnisperspektive eröffnet, die bei der Entwicklung des späteren nationalen Nibelungen-Mythos eine wichtige Rolle spielen sollte: die vermeidliche Identifikation germanischer und griechischer Kulturen! 27 Jahre später wurde die erste vollständige Edition des Nibelungenliedes in Berlin veröffentlicht. Friedrich der Große, dem diese Ausgabe gewidmet war, äußerte sich in einem berüchtigtem Brief unter anderem: „Meiner Einsicht nach, sind solche [Gedichte] nicht einen Schuss Pulver werth, und verdienen nicht, aus dem Staube der Vergessenheit gezogen zu werden“. Unzeitgemäß war wohl das Urteil des Königs, Goethe dagegen lobt es als „köstliches Werk“. Damals schon hat ein reges Interesse an mittelalterlicher deutscher Dichtung in Zusammenhang mit dem Aufkommen der vaterländischen Werte allgemein zugenommen. Eigentlich nicht ganz verständlich, denn im Nibelungenlied findet sich nicht ein Hauch eines nationalen Bezugs. Als national bedeutsam begriff man vielmehr den Charakter der handelnden Personen. Man sah in ihnen prototypische Träger spezifisch deutscher Nationaltugenden. Die Wiedererweckung des unsterblichen alten Heldengesangs verstand sich vielmehr als wichtiger Beitrag zur geistigen Aufrüstung gegen die französische Okkupation durch Napoleon. Zu den germanischen Tugenden, die man den Deutschen zurechnete, gehören vor allem Treue und Stärke – solche eben, die auch Siegfried auszeichnet. In einer „Feld- und Zeltausgabe“ in handlichem Format zum Gebrauch der im Kriege kämpfenden deutschen Soldaten wird Napoleon als Drache dargestellt, und gefordert „unser heiliger deutscher Boden muss wieder rein und frei sein von fremden Liliengewürme“. Nach der Neuordnung Europas im Rahmen des Wiener Kongresses 1814/15 blieb ein politisches Gebilde aus vielen deutschen Kleinstaaten ohne eigene Tradition übrig. Zur Bildung eines einheitlichen Gesamtstaates bedurfte es unter anderem auch einer kollektiven Geschichtsideo logie, die es vermöchte, identitätsstiftend Gegenwart und Vergangenheit zusammenzuführen sowie Zukunftserwartungen zu erfüllen. Im Zusammenhang mit der Reichsgründung 1848/49 tauchen Bildpost-karten auf, wo die Gleichsetzung von Bismarck und Siegfried persifliert wird: Bismarck steht am Amboss und schmiedet Trümmer eines zerbrochenen Schwertes zusammen – symbolisch für die versprengten Teile Deutschlands zum neuen Reich. Dieses Schwert überreicht er der Germania als Personifikation des Deutschen Reiches. Am 29. März 1903 hielt Reichskanzler Fürst von Bülow eine Rede, wobei er unter anderem erwähnt: „Es gibt gegenüber Österreich-Ungarn keinen Streit um den Vortritt wie zwischen den beiden Königinnen im Nibelungenliede. Aber die Nibelungentreue wollen wir aus unseren Beziehungen nicht ausschalten, die wollen wir gegenseitig wahren“. Er bezog sich dabei auf die Kriegerfreundschaft zwischen Hagen und Volker, bis zum letzten Augenblick in Treue im Kampf gegen eine Übermacht zusammenzustehen. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges erklärte Reichspräsident Paul von Hindenburg die Niederlage folgendermaßen: „Wie Siegfried unter dem hinterlistigen Speerwurf des grimmen Hagen, so stürzt unsere ermattete Front“. Gemeint waren die Revolutionäre vom November 1918, die den im Felde unbesiegten Heer in den Rücken gefallen und es von hinten durch einen Dolchstoß zur Strecke gebracht hätten. Diese „Dolchstoßlegende“ galt als griffige Erklärung für die deutsche Niederlage vor allem in Kreisen des Kleinbürgertums. Um das geschlagene deutsche Volk wieder moralisch aufzurichten diente das Nibelungenlied in den 20er und 30er Jahren mehreren Romanen mit nationalistischer Tendenz als Vorlage. Auch -Festspiele direkt vor dem Wormser Dom kamen damals auf. Fritz Langs Stummfilm „Die Nibelungen“ - uraufgeführt im Ufa-Palast Berlin im Jahre 1924 - wurde zum großen Publikums-erfolg. Im März 1926 wurden in Österreich sechs Postwertzeichen zur Nibelungen-sage herausgegeben, die auf dem letzten Leobener-Anschreiben abgebildet sind. Besonders Richard Wagners Opernzyklus „Ring der Nibelungen“ – schon 50 Jahre vorher komponiert - war zunehmend in den Sog der ideologischen Vereinnahmung des Stoffes geraten. So wurde das Schwert Siegfrieds herangezogen, um Kraft für den großen Befreiungskampf aus dem Geiste von Bayreuth zu schöpfen. Es lag in der Logik des Schwertmotivs, dass Hitler wie einst Bismarck auch mit Siegfried gleichgesetzt wurde. Also war es auch konsequent, dass der deutsche Rundfunk die Meldung von Hitlers Tod mit dem Trauermarsch einleitete, unter dessen Klängen die Leiche Siegfrieds in der „Götterdämmerung“ davon getragen wurde. Vorausgegangen war der unselige Krieg. Die Einkesselung der 6. Armee in Stalingrad gab Anlass für eine Rede im Reichsluftfahrtministerium, in der Hermann Göring den Kampf der Soldaten im Kessel mit dem Kampf der Nibelungen in der brennenden Halle verglich. Auch zu solch schmählichen Missbrauch ist das Nibelungenlied herangezogen worden!

Nach 1945 war das Nibelungenlied wegen der Inanspruchnahme des Stoffes durch den Nationalsozialismus zunächst mit einem Tabu belegt. Erst seit dem Einströmen von Fantasy-Elementen in die literarische Unterhaltungsliteratur – wie in Tolkiens Werk „Herr der Ringe“ - lassen sich wieder etliche Elemente der Nibelungensage wiederfinden. Auch beschäftigten sich seither mehrere Romane und Theaterstücke aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit dem Thema.

2009 wurde übrigens das Nibelungenlied mit den drei ältesten Handschriften A, B und C in das Register des UNESCO- Weltdokumentenerbes aufgenommen.

Damit komme ich zum Schluss meiner Nibelungen-Zusammenfassung. Mir kam es darauf an, aufbauend auf der Handlung an sich das Epos zu kommentieren, wissenswerte Hintergründe darzulegen, aber auch die Wirkung desselben auf Literatur, Kunst und Politik bis zur Gegenwart einzuschließen. Viele von Euch haben sich wahrscheinlich nicht unbedingt eingehend mit dem Thema befasst, weshalb ich hoffe, dass ihr auf dieser Reise einiges Wissenswertes mitnehmen konntet.