Auszug Aus Der Plenarsitzung Vom 20.1.2012
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Inhaltsverzeichnis Plenarprotokoll 17/153 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 153. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. Januar 2012 Inhalt: Tagesordnungspunkt 22: Tagesordnungspunkt 23: a) Bericht der Enquete-Kommission „Inter- a) Zweite und dritte Beratung des von den net und digitale Gesellschaft“: Zweiter Abgeordneten Anette Kramme, Gabriele Zwischenbericht der Enquete-Kommis- Lösekrug-Möller, Bernhard Brinkmann sion „Internet und digitale Gesell- (Hildesheim), weiteren Abgeordneten und schaft“ – Medienkompetenz der Fraktion der SPD eingebrachten Ent- (Drucksache 17/7286) . 18317 A wurfs eines Gesetzes über die Festset- b) Bericht der Enquete-Kommission „Inter- zung des Mindestlohnes (Mindestlohn- net und digitale Gesellschaft“: Zwischen- gesetz – MLG) bericht der Enquete-Kommission „In- (Drucksache 17/4665 (neu), 17/8385) . 18336 C ternet und digitale Gesellschaft“ b) Beschlussempfehlung und Bericht des (Drucksache 17/5625) . 18317 B Ausschusses für Arbeit und Soziales zu Jens Koeppen (CDU/CSU) . 18317 B dem Antrag der Abgeordneten Brigitte Pothmer, Fritz Kuhn, Dr. Wolfgang Lars Klingbeil (SPD) . 18318 D Strengmann-Kuhn, weiterer Abgeordne- Sebastian Blumenthal (FDP) . 18320 B ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Jetzt Voraussetzungen für Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . 18321 B die Einführung eines Mindestlohns Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ schaffen DIE GRÜNEN) . 18322 B (Drucksachen 17/7483, 17/8385) . 18336 D Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) c) Antrag der Abgeordneten Jutta (CDU/CSU) . 18323 C Krellmann, Sabine Zimmermann, Diana Golze, weiterer Abgeordneter und der Aydan Özoğuz (SPD) . 18324 D Fraktion DIE LINKE: Mehrheitswillen Jimmy Schulz (FDP) . 18326 A respektieren – Gesetzlicher Mindest- lohn jetzt Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . 18327 B (Drucksache 17/8026) . 18336 D Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ Peter Weiß (Emmendingen) DIE GRÜNEN) . 18328 B (CDU/CSU) . 18337 A Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . 18329 B Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) Gerold Reichenbach (SPD) . 18331 A (zur Geschäftsordnung) . 18338 D Manuel Höferlin (FDP) . 18332 B Stefan Müller (Erlangen) (CDU/CSU) Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . 18333 B (zur Geschäftsordnung) . 18339 B Gerold Reichenbach (SPD) . 18334 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . 18340 A Michael Kretschmer (CDU/CSU) . 18335 B Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . 18340 D 18362 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 153. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Januar 2012 Dr. Johann Wadephul (A) Deswegen sollte eine paritätisch zusammengesetzte Gutachten zu Forschung, Innovation und (C) Kommission mit dieser Aufgabe betraut werden. technologischer Leistungsfähigkeit Deutsch- lands 2011 (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Das gibt es schon! und Mindestarbeitsbedingungengesetz!) Stellungnahme der Bundesregierung Ich bin gegen eine pauschale Politikerschelte. Ich bin der – Drucksache 17/8226 – Meinung, der Ausspruch „Schuster, bleib bei deinem Leisten“ gilt auch für Politiker. Politiker sollten sich Überweisungsvorschlag: Ausschuss für Bildung, Forschung und nicht anmaßen, etwas von Wirtschaft und von den Löh- Technikfolgenabschätzung (f) nen, die auf dem Arbeitsmarkt zu zahlen sind, zu verste- Ausschuss für Wirtschaft und Technologie hen. Ausschuss für Kultur und Medien (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Das gilt für Ihre Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die Koalition möglicherweise!) Aussprache eine Stunde vorgesehen. – Ich höre dazu kei- nen Widerspruch. Dann ist das so beschlossen. Das ist nicht unsere Aufgabe. Dafür haben wir Gewerk- schaften und Arbeitgeberverbände, und denen sollten Ich eröffne die Aussprache und erteile – ganz lang- wir uns anvertrauen. sam, damit zuvor wieder Ruhe einkehren kann – dem Parlamentarischen Staatssekretär Thomas Rachel für die (Zuruf des Abg. Stefan Rebmann [SPD]) Bundesregierung das Wort. Da sind die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gut (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord- aufgehoben. Auf diesem Wege kommen wir zu einer neten der FDP) vernünftigen Lösung. Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Thomas Rachel, Parl. Staatssekretär bei der Bun- (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) desministerin für Bildung und Forschung: Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Deutschland ist Spitze in Europa – Vizepräsident Dr. h. c. Wolfgang Thierse: beim Wirtschaftswachstum und bei den Beschäftigungs- Ich schließe die Aussprache. zahlen. Das ist angesichts der Finanz- und Staatsschul- Wir kommen zur Abstimmung über den Gesetzent- denkrise wahrlich bemerkenswert. wurf der Fraktion der SPD zur Festsetzung des Mindest- Was ist die Grundlage dieser positiven Entwicklung lohns. Der Ausschuss für Arbeit und Soziales empfiehlt in Deutschland? Die Bundesrepublik hat ein äußerst (B) unter Buchstabe a seiner Beschlussempfehlung auf erfolgreiches Modell entwickelt, um mit innovativen (D) Drucksache 17/8385, den Gesetzentwurf der Fraktion Produkten und Dienstleistungen und einer starken indus- der SPD auf Drucksache 17/4665 abzulehnen. Ich bitte triellen Basis im weltweiten Wettbewerb bestehen zu diejenigen, die dem Gesetzentwurf zustimmen wollen, können. Allein ein Fünftel der Wirtschaftsleistung um das Handzeichen. – Wer stimmt dagegen? – Enthal- Deutschlands beruht auf dem Export von Technologie- tungen? – Der Gesetzentwurf ist damit in zweiter Bera- gütern. Das zeigt: Eine hohe Innovationskraft zahlt sich tung mit den Stimmen der Regierungsfraktionen gegen aus. die Stimmen der Oppositionsfraktionen abgelehnt. Da- mit entfällt nach unserer Geschäftsordnung die weitere Deutschland verbessert sich im aktuellen Innova- Beratung. tionsindikator der Telekom-Stiftung im Vergleich zum Jahr 2009 aus dem Mittelfeld auf Rang vier. Als einen Wir setzen die Abstimmung zu der Beschlussempfeh- wesentlichen Grund für dieses gute Ergebnis werden lung des Ausschusses für Arbeit und Soziales auf Druck- mehr Investitionen der öffentlichen Hand in Wissen- sache 17/8385 fort. Der Ausschuss empfiehlt unter schaft und Forschung genannt. Buchstabe b seiner Beschlussempfehlung die Ablehnung des Antrags der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auf In der Tat: Diese Bundesregierung investiert mehr Drucksache 17/7483 mit dem Titel „Jetzt Voraussetzun- Geld in Forschung und Entwicklung als jede andere Re- gen für die Einführung eines Mindestlohns schaffen“. gierung zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik. Wer stimmt für diese Beschlussempfehlung? – Wer (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Die Beschlussemp- fehlung ist mit den Stimmen der beiden Regierungsfrak- Zwischen 2005 und 2011 stiegen die Ausgaben der Bun- tionen gegen die Stimmen von Linken und Grünen bei desregierung für Forschung und Entwicklung um sage Enthaltung der SPD angenommen. und schreibe 42 Prozent auf 12,8 Milliarden Euro. Interfraktionell wird Überweisung der Vorlage auf (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Drucksache 17/8026 an die in der Tagesordnung aufge- Dies ist ohne Zweifel ein Signal, ein Signal an die Wis- führten Ausschüsse vorgeschlagen. Sind Sie damit ein- senschaft und an die Wirtschaft. So haben die deutschen verstanden? – Das ist der Fall. Dann ist die Überweisung Unternehmen trotz Finanz- und Schuldenkrise ihre In- so beschlossen. vestitionen in Forschung und Entwicklung im Jahr 2010 Ich rufe den Tagesordnungspunkt 24 auf: auf 47 Milliarden Euro gesteigert. Das ist ein Plus von 20 Prozent gegenüber dem Jahr 2005. Beratung der Unterrichtung durch die Bundes- regierung (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 153. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Januar 2012 18363 Parl. Staatssekretär Thomas Rachel (A) Insgesamt haben wir es gemeinsam geschafft, dass der trielle Revolution. Mit der Förderinitiative „Forschungs- (C) Anteil für Forschung und Entwicklung am Bruttoin- campus“ schaffen wir langfristige öffentlich-private landsprodukt von 2,5 Prozent im Jahr 2005 auf 2,82 Pro- Partnerschaften zwischen Wirtschaft und Wissenschaft zent im Jahr 2010 gestiegen ist. Wir kommen immer nä- auf Augenhöhe, und das Ganze unter einem Dach. Mit her an das 3-Prozent-Ziel heran. dem Spitzencluster-Wettbewerb mobilisieren wir ge- meinsam mit Wissenschaft und Wirtschaft Zukunfts- Entsprechend ist auch die Zahl der in Forschung und investitionen in Höhe von 1,2 Milliarden Euro. Gestern Entwicklung tätigen Menschen gestiegen. Ich sehe Uwe haben wir die neuen Sieger vorgestellt. Ich nenne stell- Schummer hier sitzen, vertretend für alle den Bioökonomiecluster in Sachsen (René Röspel [SPD]: Ist der jetzt auch da und Sachsen-Anhalt. Man sieht: Es bewegt sich etwas in tätig?) Deutschland, und das ist gut so. einen Arbeitnehmervertreter. Er weiß, wie es bei den Ar- (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) beitnehmern in der Forschung aussieht. Wir brauchen sie. Zwischen 2005 und 2010 gab es einen beachtlichen Zweites Prinzip: mehr Freiheit für wissenschaftliche Zuwachs von 72 000 Stellen im Bereich Forschung und Initiative. Spitzenleistungen in Forschung und Wissen- Entwicklung. Das ist ein wahrlich erfolgreiches Ergeb- schaft brauchen einen Raum der Kreativität und Freiheit, nis. damit sie sich entfalten können. Diese Bundesregierung steht dafür, dass sich die Forschungseinrichtungen ent- (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP) falten können, dass sie mehr Flexibilität und mehr Frei- heit bekommen. Damit unterscheidet sich die Bundes- In der rot-grünen Regierungszeit ist zwischen 2000 und regierung von der Opposition. Wir wollen thematische 2005 die Zahl der im Bereich FuE tätigen Personen zu- Breite und keine grüne Gängelung in der Forschung.