Schleching Und Sachrang Bergsteigerdörfer Am Geigelstein Druck Gefördert Durch Das Bayerische Staatsministerium Für Wirtschaft Und Medien, Energie Und Technologie
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Schleching und Sachrang Bergsteigerdörfer am Geigelstein Druck gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie Die „Bergsteigerdörfer” sind eine Initiative des Österreichischen Alpenvereins, Deutschen Alpenvereins, des Alpenvereins Südtirol und des Alpenvereins Slowenien (Planinska Zveza Slovenije). Inhalt Bergsteigerdörfer und Alpenkonvention 04 Vorworte 06 Übersicht: Schleching und Sachrang 08 Geschichtliches 10 Besonderheiten 14 Tourentipps Sommer 22 Tourentipps Winter 35 Naturschutz am Geigelstein: "Natürlich auf Tour" 42 Alternativen 44 Anreise 45 Partnerbetriebe & Schutzhütten 46 Karten & Führer 49 Impressum, Bildnachweis, Literatur 50 Schleching Aschau i.Chiemgau / Sachrang 1.Auflage, München 2017 4 Bergsteigerdörfer. Mosaiksteine einer gelebten Alpenkonvention Anwendungsbereich der Alpenkonvention; Quelle: 2. Alpenzustandsbericht der Alpenkonvention - Wasser, 2008; Autor: Umweltbundesamt Austria Die Alpenkonvention ist ein völkerrechtlicher lungsinstrument neue Bedeutung. Es gilt, Vertrag der acht Alpenstaaten und der Euro- die acht Protokolle der Alpenkonvention, wo päischen Gemeinschaft: eine Vereinbarung auch immer möglich, anzuwenden, nicht nur mit höchsten Zielsetzungen für die nachhal- im Rahmen von Genehmigungsverfahren, tige Entwicklung im Alpenraum. Die Alpen- sondern insbesondere im Hinblick auf inno- konvention gilt als ein Meilenstein in der Ge- vative Ideen für eine nachhaltige wirtschaft- schichte des Umweltschutzes. Leider ist dies liche Entwicklung auf lokaler Ebene. aber nicht ganz der Fall. Der Österreichische Alpenverein war maß- Seit den 1950er Jahren, in denen die Idee geblich am Zustandekommen der Alpenkon- zur Alpenkonvention erstmals in den Grün- vention mit ihren Protokollen beteiligt. Seit dungsdokumenten der internationalen Al- jeher versucht er, die Alpenkonvention für die penschutzkommission CIPRA aufscheint, war breite Öffentlichkeit fassbar zu machen, sie es bis zum Inkrafttreten 1995 und bis zum von dem – zugegebenerweise zum Teil sehr Beginn der Umsetzung 2002 ein langer Weg. komplizierten Juristensprache – loszulösen und in ganz konkreten Projekten mit der Be- Aber gerade jetzt, wo die Finanzkrise para- völkerung umzusetzen. Eines dieser Beispie- doxerweise jeden Umweltschutzgedanken le ist die Initiative „Bergsteigerdörfer”. Der mehr denn je in den Hintergrund drängt, Alpenverein legte schon bei der Auswahl der gewinnt die Alpenkonvention als Entwick- nunmehr 20 Gemeinden und Talschaften in 5 Österreich sowie Ramsau bei Berchtesgaden Wetter ist kein Hindernis, sich draußen zu besonderes Augenmerk auf die Geschichte bewegen: von geführten geologischen oder der Gemeinden, auf ihre Entscheidungen in ornithologischen Wanderungen bis hin zum der Vergangenheit und ganz besonders auf Besuch von Bergwerksstollen, Museen und ihre zukünftigen Entwicklungsziele. Denn alten Werkstätten gibt es eine Vielzahl von nicht jedes Bergsteigerdorf aus den Anfangs- Möglichkeiten. Oft reicht aber auch schon ein jahren des Alpintourismus ist bis heute ein warmes, trockenes Plätzchen am Ofen, eine solches geblieben. Viele Gemeinden haben Tasse Tee und ein gutes Buch - zum Beispiel sich ganz dem Wintertourismus verschrie- über die Alpingeschichte der Region – um ben, haben die Berghänge planiert, entwäs- einen verregneten Nachmittag zu genießen. sert, Speicherseen gegraben, gesprengt, Seilbahnen errichtet, Hotelburgen gebaut... Kurzum, die Bergsteigerdörfer sollen eine alles für den Gast. Für die ortsansässige Be- Gästeschicht ansprechen, die sich Urlaubs- völkerung resultiert daraus die Abhängigkeit orte im Alpenraum aussuchen, in denen es von einem sich immer schneller drehenden beschaulicher und ruhiger zugeht. Gäste, die Erschließungs-Kapital-Kreisels, dessen Höhe- einen Aktiv-Urlaub in der Natur erleben wol- punkt noch nicht erreicht scheint. len, die Eigenverantwortung und Umweltbe- wusstsein mitbringen oder zumindest sehr Mit den Bergsteigerdörfern nimmt sich der offen dafür sind. Und mit dem Besuch in ei- Alpenverein mit den Sektionen und dem nem der Bergsteigerdörfer entsteht eine ech- Ständigen Sekretariat der Alpenkonvention te Symbiose: Denn während der Gast endlich sowie mit Hilfe einer Förderung des Minis- den Alltag hinter sich lassen kann, werden teriums für ein lebenswertes Österreich, des in den Gemeinden Arbeitsplätze gehalten, Europäischen Landwirtschaftsfonds und können kleine Gastronomiebetriebe ihr Aus- des Bayerischen Staatsministeriums für Wirt- kommen finden, werden Nächtigungen auf schaft und Medien, Energie und Technologie Schutzhütten gebucht, findet das regionale, jenen Gemeinden an, die sich bewusst für kulinarische Angebot seine Abnehmer – und eine nachhaltige, eigenständige und selbst- genau DAS entspricht einer gelebten Umset- bewusste Entwicklung entschieden haben. zung der „Alpenkonvention” – die Balance zwischen Schutz der Gebirgsregionen und Merkmale aller Bergsteigerdörfer sind ihre einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung. Ursprünglichkeit und Ruhe, ihre Lage im Oberstes Ziel ist es, die Wertschöpfung in der Alpenraum mit einer entsprechenden Re- Region zu halten und nicht an irgendeinen liefenergie, ihr harmonisches Ortsbild, ihre regionsfremden Investor abzugeben. alpine Geschichte, ihre gelebten Traditionen und ihre starke Alpinkompetenz. Zusammen Die Zeit wird zeigen, ob sich Geduld und mit den Sektionen des Alpenvereins wird an Fleiß auszahlen werden, aber wir sind davon einer umfangreichen Angebotspalette an überzeugt: Die Bergsteigerdörfer können Aktivitäten, die ohne technische Hilfsmittel eine echte Vorreiterrolle für die Umsetzung auskommen, gearbeitet. Je nach Charakter der Alpenkonvention im Alpenraum einneh- des Bergsteigerdorfes, kann sich der Gast in men. einer weitestgehend unverbrauchten Land- schaft aktiv erholen: Wandern, Bergsteigen, Klettern, Bouldern, Skitourengehen, Schnee- schuhwandern, Langlaufen und Rodeln ste- hen auf dem Programm. Auch schlechtes 6 Herzlich willkommen... Bürgermeister Josef Loferer aus Schleching (links) und Peter Solnar aus Aschau/Sachrang (rechts) tal der Tiroler Ache sowie die Liebe der einhei- Schleching mischen Bevölkerung zu den umliegenden Ber- gen führte bereits in den dreißiger Jahren des „Wir sichern uns die Heimat nicht durch den Ort, wo, son- vorigen Jahrhunderts dazu, dass wagemutige dern durch die Art, wie wir leben.“ (Georg Baron von Örtzen) Schlechinger schwierige Kletterrouten an der Kampenwand erschlossen. Rasante Tiefschnee- Heimatverbundenheit, Besitz hochwertiger abfahrten von Breitenstein und Geigelstein fan- Naturräume, ein sorgsamer Umgang mit den- den statt, die ersten Sommerfrischler genossen selben, eine intakte Dorfgemeinschaft mit ge- Wanderungen in unverfälschter Natur. lebtem Brauchtum, Pflege der Kulturlandschaft, naturverträglicher Tourismus und dies inmitten Nach dem zweiten Weltkrieg setzte sich der einer herrlichen Bergwelt – diese Kriterien soll Aufstieg Schlechings als Fremdenverkehrsort ein Bergsteigerdorf erfüllen.Schleching lebt ge- fort. Dass man mit Gipfelerlebnissen um den Ur- nau so. Schon immer. laubsgast warb, verstand sich von selbst. Der Ort machte sich aber auch im alpinen Skilauf durch Die besondere Lage des Ortes im Durchbruchs- die Ausrichtung international besetzter Meister- 7 ...am Geigelstein! schaften einen Namen. begleitet. Heute nennt man dies Identität oder In einer Zeit, in der viele Ortschaften auf alpinen Authentizität. Wir sagen dazu einfach: „Hier bin Massentourismus setzten, gingen wir in Schle- ich daheim.“ ching andere Wege: Ganz bewusst entschieden In Sachrang sind viele unterschiedliche Men- wir uns bereits Mitte der neunziger Jahre für schen daheim und jeder ist eine Persönlichkeit einen naturverträglichen Tourismus, den Erhalt für sich. So lebt und pulsiert das Dorf wie kaum der Natur- und Kulturlandschaft, die Stärkung ein anderer Ort inmitten schönster Natur- und der Regionalität, die Sicherung der Landwirt- Kulturlandschaft. Das einzigartige Naturschutz- schaft sowie die Förderung einer umwelt- gebiet Geigelstein, die vielen Almen und Gipfel freundlichen Energiegewinnung. Mit diesen ringsum sowie das Priental machen es leicht die Zukunftsthemen wurde Schleching zur Wiege Schönheiten der Natur und die Kraft der Schöp- des Ökomodells. fung hier besonders intensiv zu fühlen und zu Die etwa zur gleichen Zeit beginnende Dorfer- spüren. neuerung war ein wichtiger Unterstützer dieser Das Museum für das weit bekannte Universal- nachhaltigen Ortsentwicklung. Viele innovative genie des „Müllner Peter von Sachrang“ zeigt und zukunftsweisende Projekte wurden seit- vorbildlich und aktuell, was ein Mensch für die dem angestoßen und verwirklicht. Gemeinschaft leisten kann. Zahlreiche Konzerte Unsere Heimat für die nachfolgenden Genera- und Meisterkurse, Vereins- und Trachtenfeste, tionen sowie Erholungssuchenden lebens- und Kunst- und Handwerkermarkt, Almauf- und liebenswert zu erhalten, ist uns Verpflichtung. Abtriebe, die Bayerisch-Tirolerische Ölbergwall- Denn: Nachhaltigkeit gelingt nur durch Weiter- fahrt, die Gaststätten, der Dorfladen, die Bewoh- entwicklung! Für die Art, WIE wir Heimat leben, ner machen das Leben zwischen Tradition und wurde uns nun das Prädikat „Bergsteigerdorf“ Moderne jederzeit fein spürbar. verliehen. Wir Schlechinger sind sehr stolz dar- Die Vergangenheit bewahren wird sichtbar auf und heißen Sie herzlich willkommen! durch die zahlreichen denkmalgeschützten und liebevoll erhaltenen Gebäude und der