Vatikanische Akten Zur Geschichte Des Deutschen Kulturkampfes
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Online-Publikationen des Deutschen Historischen Instituts in Rom Pubblicazioni online dell´Istituto Storico Germanico di Roma Vatikanische Akten zur Geschichte des deutschen Kulturkampfes. Edition der Sitzungsprotokolle der "Sacra Congregazione degli Affari Ecclesiastici Straordinari" 1880- 1884. Nach Vorarbeiten von Rudolf Lill, Egon J. Greipl und Martin Papenheim bearbeitet von Massimiliano Valente (Online-Publikationen des Deutschen Historischen Instituts in Rom), Rom 2009. urn:nbn:de:bvb:12-babs-0000005678 Copyright Das Digitalisat wird Ihnen von perspectivia.net, der Online-Publikationsplattform der Stiftung Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland (DGIA), zur Verfügung gestellt. Bitte beachten Sie, dass das Digitalisat urheberrechtlich geschützt ist. 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Greipl und Martin Papenheim bearbeitet von Massimiliano Valente www.dhi-roma.it VATIKANISCHE AKTEN ZUR GESCHICHTE DES DEUTSCHEN KULTURKAMPFES EDITION DER SITZUNGSPROTOKOLLE DER „SACRA CONGREGAZIONE DEGLI AFFARI ECCLESIASTICI STRAORDINARI“ 1880-1884 Nach Vorarbeiten von Rudolf Lill, Egon J. Greipl und Martin Papenheim bearbeitet von Massimiliano Valente Die Bearbeitung der Edition wurde gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft. © 2009 Deutsches Historisches Institut in Rom Istituto Storico Germanico di Roma Via Aurelia Antica, 391 I-00165 Roma www.dhi-roma.it Lizenzhinweis: Diese Publikation unterliegt der Creative-Commons- Lizenz Namensnennung-Keine kommerzielle Nutzung-Keine Bear- beitung (CC-BY-NC-ND), darf also unter diesen Bedingungen elektronisch benutzt, übermittelt, ausgedruckt und zum Download bereitgestellt werden. Den Text der Lizenz erreichen Sie hier: http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/de Inhaltsverzeichnis Vorwort von Lutz Klinkhammer........................ V Introduzione ...................................... IX Abbreviazioni ..................................... XXVII Verbali delle Sessioni ............................... 1 Appendice documentaria ............................. 175 Fonti inedite, fonti edite e bibliografia essenziale sul Kulturkampf in Germania ................. 311 Lista dei documenti utilizzati.......................... 327 Indice dei nomi..................................... 333 2 Vatikanische Akten Vorwort Die Forschungen zum deutschen Katholizismus im Kontext der gesellschaftlichen Entwicklung im Deutschen Kaiserreich haben in den letzten Jahren einen enormen Aufschwung erfahren. Dabei sind vor allem die Rolle der Zentrumspartei, einzelner wichtiger Persönlichkeiten und die Bedeutung des katholischen Milieus im Kaiserreich intensiv diskutiert worden. Zudem hat sich eine Diskussion um die Frage nach Qualität und Intensität eines spezifischen katholischen Antisemitismus entwickelt. Der Kulturkampf, dessen Beilegung von zentraler Bedeutung für die „innere Reichsgründung“ war, kam damit aus neuen Perspektiven in den Blick. Um die Politik der römischen Kurie im Kulturkampf und in der Phase seiner Beilegung in differenzierter und detaillierter Form für neue Fragestellungen zu erschließen, ist das Deutsche Historische Institut in Rom seit langem um die Edition wichtiger vatikanischer Quellenbestände bemüht. In den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts hat Rudolf Lill das Editionsvorhaben „Vatikanische Akten zur Geschichte des deutschen Kulturkampfes“ initiiert und 1970 im Auftrag des Deutschen Historischen Instituts in Rom einen Band vorgelegt, der die wichtigen Anfangsjahre des Pontifikates Leos XIII. 1878-1880 behandelt. In Absprache mit R. Lill wurden seit 1982 die Arbeiten für die Zeit nach 1880 durch Egon J. Greipl fortgesetzt. Weitere Bestände des Vatikanischen Geheimarchivs sind damals neu geordnet und der Forschung zugänglich gemacht worden. So konnte E. J. Greipl erstmals die wichtigen Sitzungsprotokolle („Sessioni“) der „Kongregation für die außerordentlichen kirchlichen Angelegenheiten“, die eine wertvolle Quelle zur Rekonstruktion des innerkurialen Entschei- dungsprozesses darstellen, einsehen und zusammentragen. Nach der Übernahme des Amtes eines Generalkonservators der bayerischen Denk- malpflegebehörde hat er sich dankenswerterweise bereiterklärt, die von ihm aufbereiteten Materialien für die Aktenedition an einen neuen Bearbeiter abzugeben. Martin Papenheim hat mit einer Förderung durch die DFG, der für ihre Unterstützung besonders gedankt sei, das Editions- vorhaben übernehmen und erheblich weiterführen können, wobei ihm die von E. J. Greipl zusammengetragenen und bearbeiteten Quellen und Materialien komplett zur Verfügung standen. Für die Abschlußphase bis zur VI Vatikanische Akten Drucklegung konnte mit Massimiliano Valente ein italienischer Historiker gewonnen werden, dessen Vertrautheit mit den Beständen des vatikanischen Geheimarchivs eine abschließende Bearbeitung an den Originalquellen ermöglicht hat. Valente sind auch der wissenschaftliche Kommentar sowie die Register zu verdanken. In dieser Phase der Edition war es zudem von seiten des Bearbeiters erforderlich, diejenigen Bestände, die in der Zwischenzeit im Vatikanischen Geheimarchiv neu zugänglich gemacht worden waren, auf etwaige Ergänzungen hin durchzusehen. Der hier vorgelegte Quellenkorpus knüpft an den Editionsband von Rudolf Lill chronologisch und thematisch an, stellt aber einen seinerzeit noch nicht zugänglichen Bestand in den Mittelpunkt: die Sitzungs- protokolle der Kurienkongregation für die Außerordentlichen Kirchlichen Angelegenheiten. Diese Protokolle, die hier nebst einigen ergänzenden Aktenstücken präsentiert werden, sollen einen Einblick in die vatikanische Diplomatie sowie Einsichten in die kurialen Entscheidungsfindungs- prozesse ermöglichen, dabei gleichzeitig auch politisch relevante kommu- nikative Netzwerke sichtbar machen. Sicherlich haben schon frühere Forschungen, und besonders die jüngeren Studien von Andrea Ciampani, Martin Papenheim, Luciano Trincia oder Christoph Weber, unser Ver- ständnis der innerkurialen Entscheidungsabläufe beträchtlich erweitert. Die Sitzungsprotokolle der „Kongregation für die außerordentlichen kirch- lichen Angelegenheiten“, die den Kern des neuen Editionsbandes dar- stellen, liefern jedoch zentrale Hinweise zu den Positionen einzelner Kardinäle, die bisher nicht eruiert werden konnten. Ob sich die bislang dominierende These vom Herrschaftsstil Leos XIII., der autokratisch mithilfe seines Geheimkabinetts den Kulturkampf an der Kurie vorbei geführt habe, aufrechterhalten läßt, ist nach Ansicht von Martin Papenheim im Lichte dieser Quellen neu zu prüfen. Die Beilegung des Kulturkampfs ist in ihrem Ablauf weitgehend bekannt, gerade im Hinblick auf die Initiativen der Jahre 1878-1880. Unter den handelnden Personen werden nunmehr jedoch, durch die hier vorgelegte Edition der Sitzungsprotokolle, die Mitglieder der Kardinals- kommission, die sich innerhalb der Kurie mit den deutschen Belangen beschäftigten, in einer neuen Dichte sichtbar. In den Quellen treten die Handlungsweise, aber auch das unterschiedliche Politikverständnis wichtiger Vertreter der römischen Kurie einerseits und der Führer der Zentrumspartei Vorwort VII andererseits klar zu Tage. Der Kulturkampf stellte sich damit auch als eine eminent innerkatholische Auseinandersetzung dar, bei der es um grundsätz- liche politische Fragen, etwa der Stellung der Katholiken zum Sozialismus, aber auch um das Selbstverständnis der Kirche als solcher ging. Außerdem werden Aspekte jenes Zentralisierungsprozesses dokumentiert, den die katholische Kirche – um hier eine Formulierung von Rudolf Lill aufzu- greifen – infolge der Dekrete des 1. Vatikanischen Konzils eingeschlagen hat: sie wurde autoritärer, während ihre Umwelt sich schrittweise demo- kratisierte. Die hier präsentierte Edition wird, so die Hoffnung der Initiatoren, dazu dienen können, solche interpretatorisch zentralen Elemente in ihren Kontext einzubetten und damit nicht nur zu innervatikanischen, diplomatie- oder politikgeschichtlichen Fragestellungen Einsichten und Antworten zu liefern, sondern darüberhinaus auch Materialien für Arbeiten zu kultur- wissenschaftlichen und religionsgeschichtlichen Aspekten bereitzustellen, im Sinne einer historischen Grundlagenforschung, die als Dienstleistung für die Geschichtswissenschaft verstanden wird. LUTZ KLINKHAMMER VIII Vatikanische Akten Introduzione Con il presente lavoro, l’Istituto Storico Germanico di Roma, intende riprendere l’opera di pubblicazione della documentazione più rilevante, conservata negli archivi vaticani, riguardante la soluzione del Kultur- kampf 1 in Germania durante il pontificato di Leone XIII. Sul piano metodologico occorre premettere che questo contributo è stato redatto in una situazione di “accessibilità alle fonti” ben diversa da quella in cui nasceva il volume di Rudolf Lill:2 il curatore ebbe, allora, la possibilità di consultare una parte della documentazione conservata