Automotion 3-2019
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auto motion IAV-Kundenmagazin | 03/2019 Next Level Automatisiertes Fahren bei IAV Bis zum selbstfahrenden automotion | Editorial 3 Fahrzeug sind es fünf Level. Wir erklären, was sie bedeuten. Liebe Leserin, lieber Leser, in Hamburg gilt seit einiger Zeit: The HEAT is on! Dahinter steckt die das System in einen Comfort Layer und einen Active Safety allerdings keine ungewöhnliche Hitzewelle in der Hansestadt – Layer aufteilt. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Bericht auf stattdessen macht in der dortigen HafenCity ein autonomer, Seite 12. elektrisch angetriebener Shuttle von sich reden. Der Klimaschutz ist derzeit eines der beherrschenden Themen der SublineHEAT (Hamburg Electric Autonomous Transportation) wurde von politischen Debatte. Sicher ist: Auch der Mobilitätssektor muss IAV in Kooperation mit Partnern wie der Hamburger Hochbahn AG, einen Beitrag zur Verringerung der CO2-Emissionen leisten. Wie der Hamburger Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation genau das am besten zu erreichen ist, sollte aber offen und je nach (BWVI), der Siemens Mobility GmbH, dem IKEM – Institut für Anwendungsfall diskutiert werden. Neben batterieelektrischen Klimaschutz, Energie und Mobilität sowie dem Deutschen Zentrum Antrieben ist beispielsweise auch der Einsatz von Wasserstoff für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt. Das Projekt will beweisen, und von synthetischen Kraftstoffen eine interessante Option. dass selbstständig fahrende Kleinbusse vollständig in den Über diese Fragen sprechen Dr. Joachim Damasky vom VDA und Straßenverkehr und den ÖPNV einer Metropole integriert werden IAV-Geschäftsführer Matthias Kratzsch im automotion-Interview können. Eine dreiwöchige Testphase im August verlief sehr erfolg- ab Seite 24. reich, und im Februar 2020 folgt bereits der nächste Schritt: Dann wird HEAT mit maximal 25 Kilometern pro Stunde autonom Weitere Themen in dieser Ausgabe: Schadensanalysen von me- durch die HafenCity fahren. Mehr dazu finden Sie in dieser Aus- chanischen Bauteilen (Seite 30), neue Strategien gegen Cyber- gabe der automotion ab Seite 8 – im Rahmen unseres Fokusthemas Angriffe auf Fahrzeuge (Seite 32), die strategische Planung von „Automatisiertes Fahren“. elektrischen Verteilnetzen (Seite 38) und der Transfer von KI- Methoden in die Praxis (Seite 40). Eine der größten Herausforderungen bei autonomen Fahrzeugen wie HEAT ist die Sicherheit. Um sie zu gewährleisten, setzt IAV beim Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre! Sicherheitskonzept auf eine funktionale Mehrschichtarchitektur, Level 1 Level 2 Level 3 Level 4 Level 5 DRIVER PARTIAL CONDITIONAL HIGH FULL ASSISTANCE AUTOMATION AUTOMATION AUTOMATION AUTOMATION Assistenzsysteme Das Auto kann Der Fahrer kann Das Fahrzeug Reagieren die Ob mit oder ohne wie der Abstands- einzelne Aufgaben über einen längeren kann hochkomple- Passagiere nicht, Insassen – ab jetzt regeltempomat für den Fahrer Zeitraum einfache xe Fahrsituationen erreicht das fährt das Fahrzeug (ACC, Adaptive übernehmen, zum und definierte selbst meistern Fahrzeug selbst komplett selbst- Cruise Control) Beispiel selbst- Aufgaben vollstän- und fährt selbst- einen sicheren ständig von A nach unterstützen den ständig einparken, dig an das Fahrzeug ständig. Der Fahrer Zustand, indem B. Ein Lenkrad Fahrer im Straßen- die Spur halten delegieren. Das wird zum Passa- es zum Beispiel gibt es nicht mehr. verkehr. Der Fahrer oder im Stau Auto kann den gier, der zwar das anhält. Aktuell ist Passagiere haften Dr. Ulrich Eichhorn Matthias Kratzsch Katja Ziegler Kai-Stefan Linnenkohl behält jedoch die bremsen und Fahrer kurzfristig Lenkrad über- rechtlich nicht nicht für Schäden. Vorsitzender der Geschäftsführung Geschäftsführer Technik Kaufmännische Geschäftsführerin Geschäftsführer/Arbeitsdirektor Verantwortung und beschleunigen. Der auffordern, die nehmen kann, eindeutig geklärt, Wer allerdings IAV GmbH IAV GmbH IAV GmbH IAV GmbH Kontrolle. Fahrer überwacht Führung wieder zu aber nicht muss. wer die Verantwor- stattdessen im das Auto und ist übernehmen. Der In gefährlichen tung bei Schäden Schadensfall verantwortlich. Fahrer ist auch hier Situationen warnt übernimmt, wenn haftet, ist bislang verantwortlich für das Fahrzeug das Auto selbst- nicht geklärt. alles, was passiert. die Passagiere. ständig fährt. 4 Inhalt | automotion automotion | Inhalt 5 Diagnose für Komponenten Bei der Schadensanaylse nehmen IAV-Spezialisten mechanische Bauteile 30 intensiv unter die Lupe. Next Level 6 Automatisiertes Fahren bei IAV Keine Safety ohne Security Editorial 3 Trends Gemeinsames Forschungsprojekt mit Mit digitalen Ameisen effizient HAW Hamburg und easycore GmbH: zu besseren Stromnetzen 38 Fokusthema Angriffe auf Fahrzeugflotten erkennen 32 und abwehren. 24 Transfer von KI-Methoden Next Level 6 in die Praxis 40 The HEAT is on 8 Erster autonomer Shuttlebus Spurwechsel in Hamburg 10 Sicher beim autonomen Fahren 12 Angst vor der Innovation? 42 Pionierarbeit für die Automatisierung 14 Mit digitalen Ameisen effizient zu besseren Stromnetzen Forschen, fördern und vernetzen 16 Über IAV Eine IAV-Lösung unterstützt die strategi- Dreischichtbetrieb im sche Planung von Verteilnetzen, die alle Berliner Himalaya 44 Impulse Anforderungen an ein modernes Energie- 38 versorgungssystem erfüllen. Partner auf Augenhöhe 46 Den Blick im Blick 22 Neue Prüfstände für E-Mobilität 48 „Jetzt Entscheidungen treffen“ 24 Studentisches Experten-Know-how Optimiert für die Flotte, auf dem Hockenheimring 50 individualisierbar für jedes Modell 28 Zurück in die Zukunft 4.0 52 Diagnose für Komponenten 30 IAV live und in Farbe! 53 Keine Safety ohne Security 32 Unser Engineering 54 Projektstart mit dem Software Campus 34 Unser Produktportfolio 56 „Jetzt Entscheidungen treffen“ Partner auf Augenhöhe Bei IAV hackt´s 35 IAV-Termine: Treffen wir uns? 58 Ein Zwiegespräch zwischen Dr. Joachim Damasky, Geschäftsführer Technik DEKRA und IAV kooperieren bei der des Verbands der Automobilindustrie (VDA) und Matthias Kratzsch, Impressum 59 46 EMV-Prüfung von Fahrzeugen. Komponenten im Dauerstress 36 Technik-Verantwortlicher in der IAV-Geschäftsführung 6 Fokusthema | automotion automotion | Fokusthema 7 PERCEPTION V2X-COMMUNICATION Aus den Informationen der Staus vermeiden, Fahrtzeiten Radar- und Lidar-Sensoren sowie verkürzen, energieeffi zient Fahren: Kameras am Fahrzeug errechnen Über die V2X-Kommunikation intelligente Algorithmen in Echtzeit vernetzen sich Fahrzeuge unterein- die optimalen Fahrmanöver. ander und mit der Infrastruktur, um beispielsweise Informationen über Staus oder Wetterdaten auszutauschen. ACTIVE SAFETY LAYER Next Level Um Sicherheit beim autonomen Fahren zu gewährleisten, setzt IAV auf eine funktionale Mehrschichtarchitektur, welche das System in einen Comfort COOPERATIVE DRIVING Automatisiertes Fahren bei IAV Layer und einen Active Safety Layer aufteilt. Fahrzeuge und Infrastruktur tauschen Informationen aus und interagieren miteinander. Dadurch können kritische Situationen vermieden oder OPTICAL COMMUNICATION entschärft werden, beispielsweise das Durchführen eines Spurwechsels oder das Einfädeln in den Fahrzeug- und Verkehrsdaten werden fl ießenden Verkehr. bei spielsweise zwischen Lkws per Lichtwellen übertragen – eine störunempfi ndliche, abhörsichere Methode, die außerdem einen hohen Datendurchsatz ermöglicht. VALET PARKING Der Fahrer steigt aus und startet den autonomen Parkvorgang, worauf hin das Fahrzeug einen freien Parkplatz ansteuert und selbstständig einparkt. 8 Fokusthema | automotion automotion | Fokusthema 9 The HEAT is on Erster Probebetrieb des autonomen Kleinbusses HEAT erfolgreich in der Hamburger HafenCity durchgeführt rei Wochen lang war der von IAV und seinen Partnern gebaute au- Dtonome Kleinbus HEAT (Hamburg Electric Autonomous Transportation) in der Hansestadt auf öffentlichen Straßen unterwegs. Während des Tests erfüllte er alle Erwartungen hinsichtlich Performance und Sicherheit. Derzeit wird das Fahrzeug für seinen nächsten Einsatz vorbereitet: Im Februar soll es in einem größeren Ge- biet mit höherer Geschwindigkeit fahren. Mit maximal 15 Kilometern pro Stunde talliert, deren Messwerte drahtlos in das Straßenverkehrsordnung hielten, vor Her- war HEAT in den ersten drei Augustwochen Fahrzeug übertragen wurden. „So konnte ausforderungen – zum Beispiel E-Roller, in der Hamburger HafenCity unterwegs. HEAT besser in Kreuzungen hineinsehen die sehr flink und flexibel unterwegs waren.“ „Der Rundkurs um einen Häuserblock war und seine Fahrstrategie rechtzeitig anpas- An Bord des Kleinbusses waren Video- vorgegeben, weil wir für das autonome sen“, erklärt Lemke. kameras installiert, um möglichst viele Fahren eine Zulassung für bestimmte solcher Verkehrssituationen zu erfassen. Straßenabschnitte beantragen müssen“, In dieser frühen Testphase war immer ein Die Aufnahmen werden jetzt in Simula- berichtet Veit Lemke, Executive Project Fahrzeugbegleiter an Bord, der jederzeit tionen verwendet, um die autonomen Manager bei IAV und HEAT-Projektleiter. einen Notstopp hätte auslösen und das Fahrfunktionen von HEAT weiter zu ver- Neben den bordeigenen Sensoren lieferte Fahrzeug so zum Stehen hätte bringen bessern. Aus Datenschutzgründen wurden die umgebende Infrastruktur Daten an den können. Als Fahrgäste waren Entwicklungs- dabei alle personenbezogenen Daten wie Kleinbus: Projektpartner Siemens hatte ingenieure von IAV mit HEAT unterwegs, um Nummernschilder und Gesichter verfrem- an Masten Radar- und Lidar-Sensoren ins- die technischen Systeme zu überwachen det. Für das autonome Fahren ist die exak- ausweichen und mussten so einen Not- die Lenkung