Naturschutz im Kanton

Jahresbericht 2018 von Pro Natura Schaffhausen

Schaffhausen Vorwort Liebe Pro Natura Mitglieder Jahresrückblick

Der vorliegende Jahresbericht gibt Ihnen wiederum einen Politischer Naturschutz Eindruck in das gesamte Spektrum unserer Naturschutz- arbeit. Das vergangene Jahr hat uns mit vielen Projekten, Aus dem Vorstand in unveränderter Zusammensetzung arbei- politischer Arbeit und mit Einwendungen und Einspra- ten. Kontinuität ist für den Vorstand wich- chen auf Trab gehalten. Unsere Schutzgebietsfläche konn- Wie vorgeschlagen wurden Alena Bareiss tig, da es doch immer seine Zeit dauert, bis te dank Schenkungen sowie durch einen Neuerwerb mit aus und Gianna Hartung aus Ne- sich ein neues Vorstandsmitglied in die viel- neuen wertvollen Lebensräumen erweitert werden. Ausser- unkirch an der GV vom 25. Mai 2018 offizi- fältigen Themen eingearbeitet hat. gewöhnlich war die enorme Trockenheit, die wir im Kan- ell in den Vorstand von Pro Natura Schaff- Unser Vorstand besteht damit weiterhin aus ton Schaffhausen besonders stark spürten. Sind das Vor- hausen gewählt. Beide wirkten schon seit sieben Vorstandsmitgliedern. Durch die kom- boten dafür, was uns in den kommenden Jahren erwartet? Herbst 2017 im Vorstand mit. Wir gratu- petente Unterstützung der Geschäftsstelle Das Klima ändert sich und das hat Konsequenzen für alle. lieren den beiden zur Wahl und wünschen hält sich auch die Arbeitsbelastung der Vor- Gerade unsere Schutzgebiete im Randen, die bisher schon ihnen viel Freude in der Naturschutzarbeit. standsmitglieder in Grenzen. Trockenstandorte sind, werden diese Veränderungen spü- Somit konnte der Vorstand im letzten Jahr Gabi Uehlinger ren. Wir werden in Zukunft sehen, wie sich die Zusam- mensetzung der Vegetation verändern wird. Vorstand Das neue Tier des Jahres 2019 ist das Glühwürmchen. In Gabi Uehlinger aus Präsidentin der Schweiz gibt es vier Arten, die nachts leuchten, eine Raphael Zahner aus Ramsen Vizepräsident, Vorstand AG Schutzgebiete Inhalt davon kommt in einer grossen Population auf dem Wald- Beni Homberger aus Schaffhausen friedhof in der Stadt Schaffhausen vor. Jedes Jahr lassen Rolf Isler aus Dachsen Kassier 2 Vorwort sich unzählige Besucher vom Schauspiel in einer Sommer- Martin Maag aus Löhningen Vorstand und AG Schutzgebiete nacht im Juni verzaubern. Das von Jahr zu Jahr anwach- 3 Politischer Naturschutz Gianna Hartung aus Neunkirch sende Publikumsinteresse hat zunehmend auch negative Alena Bareiss aus Thayngen 6 Ein trockenes Jahr Seiten. So müssen die Grabpfleger täglich den sorglos weg- geworfenen Abfall wegräumen und es mehren sich auch 11 Unterstützung bei der Beobachtungen über einen fehlenden Respekt gegenüber Aus der Geschäftsstelle serer spannenden Arbeit mit immer wieder Naturschutzarbeit den Glühwürmchen. An unserer GV vom 23. Mai 2019 wer- neuen Aufgaben und Herausforderungen. 13 Projekte und den wir am Vortrag von Ingo Rieger Genaueres über die- Inzwischen sind wir, Benjamin Waibel Wir freuen uns auf das kommende Jahr mit Neuerscheinungen se faszinierenden Tiere erfahren und im Juni dann an ei- (Schutzgebietsverantwortlicher) und ich vielen spannenden Projekten! ner Exkursion hoffentlich die kleinen Käfer live erleben. Im (Vanessa Wirz, Geschäftsführerin) ein ein- Auch im vergangenen Jahr hatten wir wie- 18 Exkursionen Veranstaltungskalender finden Sie die Informationen dazu. gespieltes Team. Mittlerweilen ist es uns ge- der grosses Glück mit der Auswahl unse-

) ©Hans Niederhauser 21 Ausblick Exkursionen Wir würden uns freuen, wenn wir Sie an einem unserer lungen, einige Altlasten aufzuarbeiten, und rer Praktikanten, Sonja Falkner (2018) und Anlässe begrüssen dürfen und gemeinsam mit Ihnen die wir konnten einiges neu organisieren und Timon Bässler (2018/19). Sie unterstütz(t) 25 Einladung zur Mitglieder- Natur erleben können! umgestalten, auch dank der Erhöhung un- en uns bei diversen Tätigkeiten auf der versammlung 2019 Lampyris noctiluca Lampyris serer Anstellung von je 40 auf je 50 %. Seit Geschäftsstelle: Sie waren uns insbesonde- 26 Agenda 2019 Januar 2019 arbeitet Benjamin zusätzlich zu re eine enorme Hilfe bei den Pflege- und seiner Anstellung als Schutzgebietsverant- Aufräumarbeiten in den Schutzgebieten, bei 28 Impressum Die Präsidentin wortlicher 30 % als Projektleiter der Aktion Öffentlichkeitsanlässen, dem Erstellen un- Gabi Uehlinger Hase&Co SH/TG. Die Aktion Hase&Co. hat serer neuen Website und dieses Jahresbe- zum Ziel, die Biodiversität im Kulturland zu richtes. Herzlichen Dank an Euch beide für Pro Natura Lokal An dieser Stelle möchten wir Sie darauf hinweisen, dass der Jahresbe- fördern (Beitrag auf Seite 21). Eure tolle Arbeit und das gute Arbeitsklima! richt in diesem Jahr zum letzten Mal in dieser Form erscheint. Ab dem Nach wie vor sind wir begeistert von un- Vanessa Wirz

Titelbild: b. Weibchen des Grossen Leuchtkäfers ( nächsten Jahr wird der Jahresbericht anfangs Jahr im Pro Natura Lokal veröffentlicht, welches mit dem Pro Natura Magazin versendet wird. 2 | Jahresbericht 2018 Pro Natura Schaffhausen Jahresbericht 2018 Pro Natura Schaffhausen | 3 Geschäftsstelle Vanessa Wirz Geschäftsführerin Benjamin Waibel Schutzgebietsverantwortlicher , Projektleiter Aktion Hase&Co. SH/TG Sonja Falkner Praktikantin (Januar – Juni 2018) Timon Bässler Praktikant (Sept. 18 – April 2019)

Stellungnahmen, Einsprachen, genen Jahr gegen verschiedene Bautätig- Pro Natura SchaffhausenFoto: Umstrittene Routenführung des Velowegs im Wangental. Rekurse keiten rund um den Rheinfall. Besonders fraglich fanden wir ein Baugesuch für ei- für den neuen Radweg zwischen Osterfin- die kantonalen Verantwortlichen kein Ent- Die Bautätigkeiten in der Schweiz sind nen bereits bestehenden Imbissstand di- gen und Landesgrenze (Richtung Jestetten) gegenkommen zeigen und auf dem Neubau enorm: Pro Sekunde wurden in den letzten rekt am Rheinfall im Gewässerraum, direkt vor. Die Umwelt- sowie die Jagdorganisati- beharren. So verschwinden auch die letzten 24 Jahren in der Schweiz durchschnittlich über einer international geschützten Fleder- onen waren mit der Routenführung nicht naturnahen und ungestörten Landschaften 0.75 Quadratmeter überbaut. maushöhle. Hier forderten wir, dass der Im- einverstanden. Mit diesem Neubau eines im Kanton Schaffhausen. bissstand sofort versetzt wird. Glücklicher- Velowegs im Talboden würde streckenwei- Gabi Uehlinger Leider zeigten uns diverse öffentliche De- weise wurde inzwischen entschieden, dass se eine komplett neue Strasse auf Wiesland batten, Baugesuche und Baubewilligungen der Stand versetzt werden muss und eine gebaut und somit Störungen in ein bisher Kassabericht 2018 im 2018 wieder deutlich, dass es eine Stim- Nutzungsvereinbarung für die Fläche über kaum erschlossenes Gebiet gebracht. Zu- me für den Natur- und Landschaftsschutz der Fledermaushöhle per 2019 in Kraft tritt. dem existiert genau für den am stärksten Die Gesamt-Ausgaben beliefen sich 2018 auf dringend braucht! Auf politischer Ebene ar- In zwei weiteren Fällen mussten wir gar umstrittenen Abschnitt bereits ein Veloweg, Fr. 236‘032.83. beiten wir sehr eng zusammen mit ande- den Bewilligungsentscheid anfechten (Re- der lediglich wieder saniert werden müsste. ren Naturschutzverbänden, insbesondere kurs): Terrainveränderungen in der Land- Ende 2017 wurde dann ein Projekt mit einer Die Pflege der Schutzgebiete im Betrage von mit dem WWF, Aqua Viva und dem Fleder- schaftsschutzzone in Schleitheim, Überbau- geänderten Routenführung öffentlich aufge- Fr. 19‘565.55 bildet nebst den Salären den mausschutz. ung des RhyTech-Areals (Lichtemissionen). legt. Die Route war im Gewässerraum des grössten Posten. In beiden Fällen steht der Entscheid noch Seegrabens geplant, an der Stelle, an der 2018 setzten wir uns für den Erhalt der ein- aus. Grundsätzlich versuchen wir, Rekurse die national bedeutendste Bachmuschel-Po- Aus heimische Natur und Landschaft durch möglichst zu vermeiden. Da Rekurse aus- pulation der Schweiz vorkommt. Dies war Rückerstattungen für Pflegearbeiten von zahlreiche Stellungnahmen (z.B. gegen die serdem sehr ressourcen-intensiv (finanziell für uns inakzeptabel, also machten wir ge- Bund und Kanton von Fr. 21‘739.95 Revision des kantonalen sowie nationa- und zeitlich) sind, werden sie gemeinsam meinsam mit Aqua viva und JagdSchaffhau- Beiträgen von Pro Natura Schweiz sowie len Natur- und Heimatschutzgesetzes) so- mit dem Zentralverband erarbeitet. sen eine Einsprache gegen das Projekt. Da Mitgliederbeiträgen von Fr. 131‘825.- wie durch insgesamt acht Einwendungen, Zusammen mit anderen Verbänden (u.a. die Gemeinde den Gewässer- Spenden von Fr. 12‘451.- Einsprachen oder Rekurse gegen Baugesu- Arbeitskreis Fledermausschutz, WWF und raum noch nicht rechtskräftig ausgeschie- einem Legat von Fr. 50‘000.- che ein. Bei zehn Projekten haben wir zu- Aqua Viva) haben wir im Herbst 2018 zu- den hatte, wurde dadurch das weitere Ver- resultiert ein Ertrag von Fr. 235‘931.40, so dem den Baurechtsentscheid angefordert, dem eine Petition für einen sorgsameren fahren sistiert. Mitte 2018 folgte dann die dass für 2018 ein geringer Verlust von Fr. um uns die Möglichkeit eines Rekurses of- Umgang mit dem Rheinfall und eine Initia- zweite öffentliche Auflage des Projektes, 101.43 ausgewiesen wird. Dieser wird, zu- fen zu lassen. tive für einen haushälterischen Umgang mit nun wieder mit der ersten, ursprünglich ge- sammen mit dem aktuellen Vereinsvermö- In allen Fällen wollen wir nicht das Pro- dem Boden im Kanton eingereicht. planten Routenführung, welche wir als Na- gen von Fr. 211‘759.05, auf die neue Rech- jekt als solches verhindern, sondern for- Vanessa Wirz turschutzorganisationen zusammen mit der nung 2019 vorgetragen. dern, dass die Gesetze zum Schutz der Na- JagdSchaffhausen bereits 2016 abgelehnt tur und Landschaft eingehalten werden und Streitpunkt Veloweg im Wangental hatten. Eine weitere Einsprache brachte Rechnung und Bilanz liegen an der GV auf eine landschafts- und naturverträgliche Lö- leider keine Einigung mit dem Tiefbauamt und können bei der Geschäftsstelle bezo- sung gefunden wird. 2016 stellte das Tiefbauamt des Kantons und ein Rekurs wäre aufgrund der Rechts- gen werden. Insbesondere wehrten wir uns im vergan- Schaffhausen zum ersten Mal das Projekt lage aussichtslos. Es ist enttäuschend, dass Rolf Isler

4 | Jahresbericht 2018 Pro Natura Schaffhausen Jahresbericht 2018 Pro Natura Schaffhausen | 5 Jahresrückblick ten wir auch im letzten Jahr gemeinsam lei für die angenehme und konstruktive Zu- mit Landwirten, Schulklassen, Firmen, Frei- sammenarbeit. Ein trockenes Jahr willigen, Asylsuchenden und der Kinder- Benjamin Waibel naturschutzgruppe Gwaagge bewältigen. Trockenes 2018 Aus den Schutzgebieten In den allermeisten Fällen setzt Pro Natura Wir möchten uns bei allen Beteiligten ganz Schaffhausen bei der Entwicklung des Wal- herzlich für Ihren grossen Einsatz bedan- Nicht nur in den Schutzgebieten sondern Ein weiteres Mal wurde im vergangenen des auf Naturverjüngung. Ausnahmen sind ken. Ohne die vielen HelferInnen, die uns im ganzen Kanton war die Trockenheit des Jahr der Temperaturrekord gebrochen, es seltene Baumarten, die sich kaum mehr Jahr für Jahr unterstützen, wäre die Bewirt- Sommers spürbar und anhand der früh ein- war das heisseste Jahr seit Messbeginn selbst vermehren wie der Speierling (sie- schaftung der Pro Natura Schutzgebiete im tretenden Blüte der Pflanzen sowie der vor- 1864. Im Sommer kam ausserdem die mo- he Beitrag S.15). Kanton in diesem Umfang kaum möglich. zeitigen Herbstfärbung der Bäume auch gut natelange Regenarmut hinzu. Diese beiden Benjamin Waibel Nicht zuletzt sei auch Pro Natura Schweiz sichtbar (siehe Beitrag auf S. 10). Gemäss extremen Wetterereignisse hatten verschie- Schutzgebietspflege und dem Planungs- und Naturschutzamt Bea Meier (Landwirtin in Schleitheim) kam dene Auswirkungen auf die Naturentwick- Schaffhausen gedankt, die unsere Arbeit es im Juni zu einem deutlichen Wachstums- lung. Insbesondere war auffällig, dass die Um die Schutzgebiete in ihrer Vielfalt zu fachlich und finanziell unterstützen. stopp bei den Naturwiesen. Der frühe Tro- Anzahl blühender Pflanzen deutlich un- erhalten, müssen sie regelmässig gepflegt Benjamin Waibel ckenheitsstress bei den Wiesen hatte laut ter dem Durchschnitt der letzten Jahre werden. Magerwiesen sowie lichte Wälder Corina Schiess (Tagfalterspezialistin, Agro- lag. Nach den beiden vergangenen nieder- müssen gemäht werden und Waldränder Aufwertung des kommunalen futura) auch Auswirkungen auf die Insek- schlagsarmen Sommern, verstärkt dieser und Hecken erfordern wiederkehrende, se- Schutzgebiets „Hinderi Braati tenwelt. So wurden in diesem Jahr, vergli- vergangene die Annahme, dass wir uns an lektive Auflichtungsmassnahmen. Bei die- chen mit anderen Jahren, merklich weniger solche Wetterphänomene gewöhnen müs- sen Arbeiten fällt zuweilen viel Material Die „Hinderi Braati“ in Büttenhardt ist ein Widderchen gesichtet, da ihre Futterpflan- sen. Die zunehmende sommerliche Tro- an. Damit die Gebiete ihren nährstoffarmen kommunales Schutzgebiet. Einst durch den zen bereits früh verdorrt waren. Wie in ckenheit fordert nicht nur Blütenpflanzen Charakter behalten, ist es wichtig, dass das Lehmabbau entstanden, dienen die vier Re- der ganzen Schweiz hatten die Obstbäume heraus, sondern auch alle, die mit und in Ast- und vor allem das Grasmaterial nicht genwassertümpel heute verschiedenen Am- auch in Schaffhausen das Aussehen eines der Natur leben und arbeiten (siehe Bei- einfach am Boden liegen bleibt. Wird das phibienarten als Laichgewässer. Leider ist trag S. 7). Waldverantwortliche z.B. müssen Material nicht aus dem Gebiet abtranspor- das von intensiver Landwirtschaft umgebe- sich bei der Baumartenwahl vermehrt mit tiert, so können die Äste und der Gras- ne Schutzgebiet in den letzten Jahren stark der Frage auseinandersetzen, ob die Förde- schnitt zu Ökohaufen aufgeschichtet wer- zugewachsen. Soll das Gebiet jedoch wei- rung traditionsreicher Forstbaumarten wie den, welche vielen Tieren wichtige Brut-, terhin von Amphibien erfolgreich genutzt beispielsweise der Fichte auch in Zukunft Überwinterungs-, und Versteckmöglichkei- werden können, muss Sonnenlicht auf die noch Bestand haben wird. ten bieten. Bei diesen Rechen- und Aufräu- Tümpel gelangen. Nachdem uns Eduard Pro Natura fördert bei der Schutzgebiets- marbeiten wurden wir auch in diesem Jahr Waldvogel aus Büttenhardt auf diesen Miss- pflege im Wald einerseits standortgetreue wieder von zahlreichen helfenden Händen stand hingewiesen hat, haben wir mit dem Baumarten, andererseits achten wir auf eine unterstützt. Neben dieser für uns sehr wert- Gemeinderat und dem Grundeigentümer breite Durchmischung verschiedener Arten. vollen Hilfe sehen wir diese Einsätze auch Kontakt aufgenommen und sind sofort auf Es wird immer schwieriger abzuschätzen, als einmalige Gelegenheit, die Anliegen des offene Ohren gestossen. Mittlerweile konn- wie sich die Lebensbedingungen im Wald Naturschutzes einem breiten Publikum nä- te die „Hinderi Braati“ in Zusammenarbeit weiter verändern werden. Umso wichtiger herzubringen. mit der Gemeinde und dem grossen Ein- erscheint es daher, die Diversität der Wald- Timon Bässler satz einer Gruppe von Zivilschutzleistenden baumarten ständig hoch zu halten. Damit wieder aufgelichtet und einige, durch den können bei einer Schwächung oder eines Unterstützung starken Schilfwuchs in den letzten Jahren Ausfalls einer Baumart andere in die Bre- Schutzgebietspflege verlandete Tümpel, ausgebaggert werden. sche springen und so den Fortbestand ei- Herzlichen Dank an dieser Stelle an die Ge- nes funktionsfähigen Waldes sicherstellen. Alle Arbeiten in den Schutzgebieten konn- meinde Büttenhardt und die Lohner Ziege- Pro Natura SchaffhausenFoto: Aufwertung Hinderi Braati

6 | Jahresbericht 2018 Pro Natura Schaffhausen Jahresbericht 2018Pro Natura Schaffhausen | 7 übervoll beladenen Bilderbuchexemplars. Biotopbäume schaffen entstehen und desto mehr Arten profitieren me in unseren Wäldern. Auch in bewirt- Leider wog dieser reiche Schmuck für eini- Lebensräume davon. Wertvolle Strukturen wie etwa ab- schafteten Wäldern mit der Vorrangfunktion ge alte Hochstammobstbäume jedoch etwas gestorbene Äste, Blitz- oder Frostrisse, ent- Holzproduktion bleiben unzählige Biotop- zu schwer, sodass es aufgrund der Schwä- Bio-top-Bäume sind Lebens-Ort-Bäume stehen z.B. durch Unwetter, Pilzbefall u.ä.. bäume bewusst stehen. Denn das Bewusst- chung zu Astabbrüchen oder im Extremfall (Bios = Leben; Topos = Ort). Biotopbäu- Etwa 60 % der über 50‘000 in der Schweiz sein um den ökologischen Wert der Bäume zum Umfallen des Baumes kam. me zeichnen sich durch einen hohen ökolo- vorkommenden Pflanzen, Tiere, Pilze und ist in der Forstwirtschaft längst ausgeprägt. Die durch die Trockenheit verursachten tie- gischen Wert aus, da sie Strukturen aufwei- Bakterien sind auf den Lebensraum Wald Die gruusigsten (schlechte Holzqualität) fen Pegelstände von Flüssen und Seen führ- sen, die zusätzliche Lebensräume schaffen. angewiesen. Davon benötigen ca. 20 %, sind gleichzeitig die schönsten (Lebens- ten in diesem Jahr ausserdem zu einem So sind beispielsweise besonntes Totholz in also rund 10‘000 Arten, Alt- und Totholz. In- raum für viele Arten) Bäume - vieles ist eine grossen Fischsterben (insb. bei der wärme- der Krone, grosse Mulm- und Baumhöhlen sekten und Pilze sind dabei die artenreichs- Frage der Sichtweise. anfälligen Äsche). Gemäss Petra Bachmann oder vorstehende Rindenstücke wichtige ten Gruppen. In der Schweiz sind dies über Insgesamt hat die ökologische Qualität der (Ressortleiterin der Fachstelle Naturschutz Lebensräume für zahlreiche Insekten- und 1‘700 Käferarten und über 2‘700 Grosspilze. Wälder in den vergangenen Jahrzehnten zu- Kanton Schaffhausen) wirkte sich das frü- andere Tierarten. Insekten ihrerseits sor- Seit den 80er Jahren nimmt die Totholzmen- genommen und ist im Vergleich zu ande- he Austrocknen von Weihern auch negativ gen wiederum für einen gedeckten Tisch ge in der Schweiz gemäss dem Schweizeri- ren Ökosystemen auf einem hohen Niveau. auf den Fortpflanzungserfolg mancher Am- beispielsweise für Kleinsäuger, Fledermäu- schen Landesforstinventar stark zu. Für ge- Dennoch ist es für den langfristigen Erhalt phibienarten aus. se und Vögel. wisse auf Totholz angewiesene Arten gibt einer vielfältigen Flora und Fauna wichtig, Laut Bachmann könne aus der Gesamt- Ein (Biotop)baum ist ein Ökosystem, in es in den Wäldern des Mittellandes und die Lebensraumvielfalt auch im Wald weiter perspektive des Naturschutzes eine solche dem ganz verschiedene Organismen mitei- des Juras mit 25 m3 beziehungsweise 28 zu fördern. Die Erhaltung der Biodiversität Trockenheitsperiode jedoch auch positive nander vernetzt und voneinander abhängig m3 Totholz pro Hektare aber nach wie vor und Förderung vielfältiger Lebensräume ist Effekte haben. So könne die Selektion wir- sind. Stark vereinfacht lässt sich sagen; je nicht ausreichend Lebensräume. Der Bund ein wichtiges Anliegen der Forstwirtschaft. ken: z.B. können sich an trockenen Stand- grösser die Vielfalt an ökologischen Struktu- und die Kantone fördern Biotopbäume und Denn wir alle sind auf ein funktionieren- orten die sonst konkurrenzschwachen Tro- ren, desto mehr verschiedene Lebensräume somit zukünftiges Totholz (Zielwert von des Ökosystem angewiesen. Lasst uns dazu ckenwiesen- und Saumarten gegenüber 20 – 50 m3/ha). Im Kanton Schaffhausen Sorge tragen. den konkurrenzstarken Arten immer mehr sollen bis 2019 als Pilotprojekt 120 Biotop- Silvana Wölfle durchsetzen. Voraussetzung ist, dass die bäume inventarisiert und im Wald mit ei- Trockenheitsarten einen gesunden, genü- nem weissen Specht markiert werden (vgl. gend grossen Bestand aufweisen und selbst Bild Specht Markierung). Dies soll in den nicht zu stark geschwächt werden. Denn darauffolgenden Jah- klar ist, auf Stufe der Individuen leidet fast ren weitergeführt wer- alles bei zu starker Trockenheit. Ebenso pro- den, um weitere Bio- fitieren beispielsweise konkurrenzschwa- topbäume ausscheiden che, aber trockenheitstolerante Baumar- zu können. ten wie etwa die Eiche oder der Speierling, Biotopbäume erfordern wenn in solchen Jahren konkurrenzstar- für die Arbeitskräfte ke jedoch eher trockenheitsanfällige Bäu- im Wald erhöhte Vor- me wie die Buche oder Fichte geschwächt sicht und einen Mehr- werden. Dass einzelne geschwächte Bäu- aufwand in der Waldbe- me sowie generell Totholz für das Ökosys- wirtschaftung, welcher tem Wald wichtig sind, beschreibt Silva- einmalig mit einem fi- na Wölfle (Kreisforstmeisterin im Kanton nanziellen Beitrag Schaffhausen) im folgenden Text über Bio- abgegolten wird. topbäume. Bereits jetzt stehen Foto: Silvana Wölfle Timon Bässler Specht Markierung Biotopbaum unzählige Biotopbäu- Bild: Silvana Wölfle

8 | Jahresbericht 2018 Pro Natura Schaffhausen Jahresbericht 2018 Pro Natura Schaffhausen | 9 Phänologische Datenreihen Beobachtungen bei Pflanzen im Kanton (z. Jahresrückblick machen Auswirkungen des B. Blattentfaltung, Fruchtreife oder den Klimawandels sichtbar Laubfall bei Bäumen und Sträuchern in Unterstützung bei der meinem Wohnquartier an der Zubastras- Naturschutzarbeit Die Phänologie befasst sich mit den im Jah- se in Neuhausen). Neben diesen vegetati- resablauf periodisch wiederkehrenden Ent- onskundlichen Parametern dokumentiere wicklungserscheinungen in der Natur. Die ich auch andere wiederkehrende Naturer- IVS Firmeneinsätze ersten von mir schriftlich erfassten phä- eignisse. So halte ich beispielsweise fest, nologischen Beobachtungen in Schaffhau- wann gewisse Zugvogelarten in der Region Auf Anfrage der Industrie- & Wirtschafts- sen gehen auf das Jahr 1983 zurück. Für erscheinen oder notiere die erste Schmetter- Vereinigung Schaffhausen (IVS) führte Pro das Randengebiet – oftmals in den Schutz- lings- und Fledermaussichtungen sowie die Natura Schaffhausen im letzten Jahr zum gebieten von Pro Natura - sowie in Reb- Anzahl Hitze- und Frosttage in einem Jahr. ersten Mal sogenannte Community-Days bergen und extensiv genutzten Landwirt- Durch den Temperaturanstieg in den letz- durch. Die Idee hinter diesen Community schaftsflächen zeichne ich seither den ten 20 Jahren zeigen die meisten Pflanzen- Days ist, dass sich Firmen vor Ort für das Zeitpunkt der Vollblüte (VBL) auf. Wäh- arten ein früheres Blühverhalten (vergl. Gemeinwohl engagieren. Insgesamt konn- rend die phänologische Datenreihe bis zum Grafik zum Frühlingsindex von Meteo- ten wir drei solche Tagesanlässe im Schutz- Jahr 1998 die VBL von 56 Wildpflanzenar- Schweiz). Dieses Phänomen zeigt sich je- gebiet Laadel durchführen. Aus insgesamt ten aufzeigte, habe ich das Spektrum ab weils besonders deutlich in „Hitzejahren“, sieben in Schaffhausen angesiedelten Fir- 1999 auf 269 Wildpflanzenarten erweitert. in welchen ein warmer Frühling auf einen men halfen uns jeweils etwa 15 topmoti- Alle 8 Jahre berechne ich die gemittelte Blü- milden Winter folgt. Ebenfalls ist dieses frü- vierte MitarbeiterInnen bei Aufräumarbei- tezeit, um dann im Vergleich mit früheren he Blühverhalten bei gewissen Arten wie ten. Uns ist bei diesen Einsätzen vor allem Daten Rückschlüsse auf veränderte Vege- dem Seidelbast (Daphne mezereum), dem wichtig, dass die Teilnehmenden zusam- tationsentwicklungen machen zu können. Märzenbecher (Leucojum vernum), dem men einen schönen, geselligen und inter- Pro Natura SchaffhausenFoto: Dieser Vergleich erlaubt es auch, vorsich- Ackergelbstern (Gagea villosa) oder der essanten Tag in der Natur verbringen kön- Fleissige Teilnehmer und Teilnehmerinnen am IVS Firmeineinsatz. tige Aussagen über Auswirkungen des Kli- Mehlbeere (Sorbus aria) augenfällig sicht- nen. Sie sollten dabei natürlich auch etwas mawandels auf die Vegetationsentwicklung bar. Konkret blühten diese Pflanzen im Jahr über unsere Arbeit in den Schutzgebieten, schen Zusammenhängen und den Möglich- zu machen. 2018 verglichen zum langjährigen Mittel bis den vorkommenden Tier- und Pflanzenar- keiten, seltene Lebensräume zu fördern. So Zusätzlich zu den Wildpflanzen im Rand- zu zwei Wochen früher. ten sowie über die reichlich vorhandenen wurden wir reichlich mit Fragen eingedeckt engebiet dokumentierte ich über die Jah- Peter Braig regionalen Besonderheiten erfahren. Dies und es entstanden interessante Diskussio- re auch verschiedene andere phänologische ganz im Sinne von «Erdachtes mag zu den- nen. Wir wollen uns an dieser Stelle herz- ken geben, doch nur Erlebtes wird beleben» lich bei der IVS für die unkomplizierte Zu- (Paul Heyse). sammenarbeit bedanken. Die Community-Days waren aus unserer Timon Bässler Sicht ein voller Erfolg. Die Teilnehmenden zeigten ein hohes Interesse an den ökologi-

Abschied von von Gerold Meier-Eisenegger Am 19. Dezember 2018 ist Gerold Meier-Eisenegger, engagierter Kämpfer für Naturschutzanlie- gen im Kanton Schaffhausen, verstorben. Als Anwalt und Ehrenmitglied von Pro Natura Schaff- hausen hat er viele gesetzliche Einsprachen für unsere Sektion abgewickelt und war noch bis im Jahr 2000 im Vorstand aktiv. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Grafik: Meteo Schweiz

10 | Jahresbericht 2018 Pro Natura Schaffhausen Jahresbericht 2018 Pro Natura Schaffhausen | 11 Freiwilligeneinsätze Jahresrückblick hohe Asthaufen aus altem und neuem Auch in diesem Jahr konnten wir an zwei Schnittgut. Beim zweiten Freiwilligenein- Projekte und Neuerscheinungen öffentlichen Pflegeinsätzen wieder zahlrei- satz im Dezember konnten wir mit der che Freiwillige begrüssen. Bei strahlendem Pflanzung von sieben neuen Hochstam- Sonnenschein im Oktober entbuschten wir mobstbäumen den in die Jahre gekomme- Im folgenden Kapitel werden einige Pro- Überprüfung der Bestände seltener Pflan- einen schönen Steinbruch in der Chrumm- nen Obstgarten im Schwerzedel in Schleit- jekte von Pro Natura Schaffhausen vor- zen im Kanton Schaffhausen lieferte in- haalde im Bargen und errichteten meter- heim verjüngen. gestellt. Diesen Projekten gemein ist die dessen auch die Grundlagen für das hier Timon Bässler Förderung von Tier- und Pflanzenarten, vorgestellte Heft. deren Überleben durch einen steten Le- Mitautor Peter Braig ist Ehrenmitglied von bensraumverlust stark gefährdet ist. Dass Pro Natura Schaffhausen und Mitglied der Die Bäume des Obstgartens sind auf meinobstgarten.ch „zum selber Pflücken“ registriert. Der solche Projekte zum Schutz seltener Pflan- Arbeitsgruppe Schutzgebiete. Verein Wildbiss will mit der Internet-Plattform meinobsgarten.ch erntereife Obstbäume und zen- und Tierarten speziell auch im Kan- Das Neujahrsblatt „Seltene Pflanzen im Obstliebhaber zusammenführen. Obstbaumbesitzer können auf dieser Plattform ihr Obst sowie ton Schaffhausen zentral sind, macht auch Kanton Schaffhausen – Herkunft – Le- die daraus verarbeiteten Produkte verkaufen, ihre Obstbäume verpachten das in diesem Jahr erschienene Neujahrs- bensräume – Gefährdung – Schutz“ der oder Früchte zum Selberpflücken anbieten. Mit dieser Plattform leistet blatt der naturforschenden Gesellschaft naturforschenden Gesellschaft Schaffhau- meinobsgarten.ch einen wertvollen Beitrag dazu, dass alte Obstsorten er- Schaffhausen deutlich. sen umfasst 106 packende und schön il- halten und gepflegt, Produzenten und Konsumenten ohne Zwischenhänd- lustrierte Seiten. Es ist im Buchhandel ler vernetzt werden und die reichliche Bescherung der Natur auch dank- „Seltene Pflanzen im Kanton Schaff- (ISBN 978-3-033-07048-6) oder bei der barer genutzt wird. hausen – Herkunft – Lebensräume – NGSH, Postfach 1007, 8201 Schaffhausen Scannen Sie mich für mehr Informationen Gefährdung – Schutz“, oder [email protected] für 24 Franken erhält- über den Obstgarten im Schwerzedel von Rolf Holderegger, Ariel Bergamini, lich. Michèle Büttner, Peter Braig und Urs Timon Bässler Landergott, Info Flora Aktiv werden! Die Pflanzenwelt im Kanton Schaffhau- verfeinern wollen. Maschinenarbeiten wer- sen ist von einer aussergewöhnlichen Viel- Pro Natura Schaffhausen sucht Leute, die den entlohnt. falt und Schönheit und weckte schon früh sich aktiv für den Naturschutz in Schaffhau- Fotos gesucht das Interesse der Fachleute. Das trocke- sen einsetzen wollen. Es gibt verschieden Die wunderschönen Landschaften unserer ne Klima, die durchlässigen Böden und Möglichkeiten, sich bei Pro Natura Schaff- Schutzgebiete verwöhnen uns zu jeder Jah- viele steinige Südhänge ermöglichten vie- hausen zu engagieren. reszeit mit atemberaubenden Fotomotiven. len Pflanzen aus Osten, dem Süden und Mitglieder für die Arbeitsgruppe Leider können wir mit unseren Knipsküns- den Alpen die Ansiedlung und das Überle- Schutzgebiete gesucht ten diesen Reichtum nicht einfangen. Daher ben. Dieser Artenreichtum ist jedoch stark Sind Sie gerne aktiv im Freien tätig? Sind Sie sind wir auf der Suche nach naturbegeister- bedroht! Insbesondere in Trockenwie- ein Macher, eine Macherin und legen gerne ten Fotografen und Fotografinnen, welche sen, Äckern und Rebbergen, Sümpfen und Hand an in der praktischen Schutzgebiets- ihre Schnappschüsse uns und -somit über Mooren hat sich das Vorkommen seltener pflege? Für die Arbeitsgruppe Schutzgebie- die Website und den Jahresbericht- einer Arten halbiert. „Seltene Pflanzen im Kan- te suchen wir noch Mitglieder, die sich in breiten Öffentlichkeit zur Verfügung stellen ton Schaffhausen“ porträtiert 20 besonde- der praktischen Naturschutzarbeit engagie- möchten. re Schaffhauser Arten und zeigt ganz all- ren wollen. Insbesondere suchen wir Leu- Bei Interesse und für weitere Informatio- gemein die Herkunft der Schaffhauser te, die über den Motorsägen-Handhabungs- nen melden Sie sich unverbindlich bei der Flora, deren Ansprüche sowie deren bis- kurs verfügen und ihre Fertigkeiten mit der Geschäftsstelle: 052 620 41 26 oder unter herige wissenschaftliche Erforschung. Die Motorsäge (Heckenpflege, Waldrandpflege) [email protected] neuste Überarbeitung der Roten Liste zur

12 | Jahresbericht 2018 Pro Natura Schaffhausen Jahresbericht 2018 Pro Natura Schaffhausen | 13 sen und unter der Leitung von Werner Oer- teleuropa stammen aus der Römerzeit. Sei- tel (Ehrenmitglied von Pro Natura Schaff- ne Früchte wurden in südlicheren Breiten hausen) wieder aktiv geworden. Seither aber bereits von den Griechen geschätzt. wurden zehn Speierlinge und sechs Elsbee- Von den vier in Europa forstlich interes- ren ausserhalb des Waldes gepflanzt und santen Sorbusarten (S. aucuparia, S. aria, gegen Mäusefrass, Wildverbiss und fegen- S.torminalis und S. domestica) ist der Spei- de Rehböcke geschützt. erling mutmasslich die älteste. Der Wandel Unser Ziel ist es, diese beiden seltenen ein- von der Wildobstart hin zur Kulturpflanze heimischen SORBUS-Arten durch Pflan- kam mit der Verbreitung und Förderung des zungen in der Region zu vermehren. Ge- Speierlings durch die Römer. eignete Standorte sind sonnige, extensiv Heutzutage gibt es für den Speierling kei- genutzte Wiesen- oder Strassenböschun- ne nennenswerte Nutzung mehr. In der gen sowie brachliegende und exponier- Schweiz, wo es anscheinend nie zu einer te Flächen, Hecken und Hausgärten. Da Züchtung in Richtung Grossfrüchtigkeit zahlreiche Strassenborde und -ränder kam, macht die Wildform den Grossteil der

Foto: Peter Müller im Eigentum des Kantons Schaffhausen Speierlingspopulation aus. Seine hiesige Ur- Zwergheideschnecke Xerocrassa geyeri sind, haben wir auch den Kontakt zum sprünglichkeit ist international womöglich kantonalen Tiefbauamt aufgenommen. einzigartig. So stehen im Kanton Schaffhau- Aktionsplan Zwergheideschnecke Wo einstmalige Lebensräume durch die Zer- Helfen auch Sie uns, weitere geeignete sen mindestens ein Drittel der Speierlinge & Co. siedelung nicht überbaut und somit kom- Standorte für Neupflanzungen zu finden. an Orten, die seit 1680 nachweislich Wald plett zerstört wurden, ist es wichtig, durch Die Beschaffung und Pflanzung der Bäume waren. Doch diese international besondere Die Zwergheideschnecke (Xerocrassa gey- Aufwertungsmassnahmen neue potentiel- übernehmen wir kostenlos. Wer sich aktiv Stellung ist stark gefährdet. Die hierzulan- eri) ist eine sehr seltene, vom Aussterben le Lebensräume für TWW- Schneckenarten in dieser Arbeitsgruppe betätigen möchte, de seltenste wildlebende Baumart ist vom bedrohte Tierart. Neben einigen wenigen zu schaffen. Daher hat Pro Natura Schaff- ist natürlich ebenfalls herzlich willkom- Aussterben bedroht. Seine extreme Selten- Vorkommen in der Westschweiz existiert hausen 2018 den „Aktionsplan Zwerghei- men. Es geht dabei vor allem um Mithil- im Wangental (Kanton SH) eine kleine, im deschnecke & Co., im Klettgau und Umge- fe bei Pflanzungen. Weitere Informationen Jahr 2016 entdeckte Population. Nachdem bung, Kanton Schaffhausen, 2018 – 2021“ und Pflanzenbestellungen über Werner Oer- in den letzten Jahren stets nur über Bestan- lanciert. Das Projekt wird in Zusammen- tel ([email protected]) oder die desrückgänge der Schneckenart berichtet arbeit mit dem kantonalen Naturschutz- Geschäftsstelle von Pro Natura Schaffhau- werden konnte, weckt dieser neue Nach- amt und der finanziellen Unterstützung sen. weis wieder etwas Hoffnung. Wie bei al- von Bund, Stiftungen und Pro Natura reali- Werner Oertel len Schneckenarten der Trockenwiesen und siert. Die fachliche Projektleitung liegt bei -weiden (TWW) sind die Lebensräume der Peter Müller, einem erfahrenen Spezialisten Der Speierling und die Elsbeere Zwergheideschnecke stark bedroht. So ist für Weichtiere (Mollusken). die Fläche der TWW schweizweit stark Timon Bässler Der Speierling (Sorbus domestica) ist eine rückläufig. Mit diesem Rückgang einher Wildobstart, ein sogenannter Crop Wild geht der Schwund offener Bodenstellen, auf Relative (CWR), d.h. eine Nahrungs- und welche TWW-Schnecken angewiesen sind. Arbeitsgruppe SORBUS - Futterpflanzen verwandte Wildart. CWR’s Für diesen Lebensraumverlust ist mitunter Förderung von Speierling und haben eine genetische Beziehung zu Kultur- die Intensivierung der Landwirtschaft ver- Elsbeere pflanzen, weshalb sie in der Pflanzenzüch- antwortlich, aber auch deren Rückzug aus tung je länger je mehr als wertvolle Ver- Grenzertragsflächen, was zur Vergandung Ab März 2017 ist die Arbeitsgruppe SORBUS sicherung gelten. Erste historische Belege solcher Flächen führt. unter dem Dach von Pro Natura Schaffhau- über die Verbreitung des Speierlings in Mit- Foto: Werner Oertel Speierlingblüten im Mai

14 | Jahresbericht 2018 Pro Natura Schaffhausen Jahresbericht 2018 Pro Natura Schaffhausen | 15 heit, die Fragmentie- Die Früchte enthalten zudem keimhem- lenden Männchen ist sozusagen der Auftritt Mauerfugen oder Sandhaufen, welche ge- rung der Population, mende Stoffe, welche erst im Darm früch- des Männerchors der Geburtshelferkröten. nügend Versteckmöglichkeiten bieten. Für das Verjüngungs- teverzehrender Vögel abgebaut werden. Jedes Mitglied dieses Chors versucht da- ihr Überleben ist die Geburtshelferkröte auf problem und die Die wenigen hervorspriessenden Keimlin- bei, seine Mitsänger zu übertönen, um den wertvolle Lebensräume an Land wie auch Umstellung im ge werden von Wildtieren gegenüber ande- Weibchen besonders zu gefallen. Der Glög- im Wasser angewiesen. Die Nähe von Was- Waldbau von ren Jungtrieben bevorzugt und durch deren glifrosch ist in der Schweiz die einzige Krö- ser- und Landlebensraum ist natürlicher- Nieder-und Mit- Verbiss stark geschwächt. tenart, die sich an Land paart und bei de- weise zum Beispiel in Auengebieten oder telwäldern auf nen auch die Weibchen rufen. fischfreien Weihern mit sonniger, grabbarer ausgedunkelte Auch die Elsbeere (S.torminalis) ist in der Umgebung zu finden. Bei uns sind solche Hochwälder sind Schweiz gefährdet. Da ihr Holz aber als äus- Der Name Geburtshelferkröte kommt daher, Lebensräume jedoch zu einem raren Gut für diesen un- serst kostbares Furnierholz gefördert wird, dass das Männchen sich nach der Paarung geworden. Neun von zehn Feuchtgebiete in glücklichen Status hat ihre Gefährdung noch nicht den Rote- das Gelege um die Beine wickelt und es bis der Schweiz sind durch Massnahmen wie verantwortlich. Im Liste-Status erreicht. Genetische Verarmung zur Eireifung an Land hütet. Mit der Rei- der Kanalisierung von Flüssen, dem Eindo- Kanton Schaffhausen aufgrund ihres fragmentierten Vorkommens fe nach drei bis sechs Wochen bringt das len von Bächen, der Drainage von Wiesen befindet sich die gröss- bedroht aber auch ihr zukünftiges Beste- Männchen die Eier zu einem Gewässer. Hier oder dem Trockenlegen von Weihern und te Population der Schweiz. hen. Früher wurden die Beeren auch als schlüpfen bereits kurz nach dem Kontakt Tümpeln verschwunden. Die noch verein- Dementsprechend haben wir hier Medizin gegen Magenbeschwerden einge- mit dem Wasser die ersten Larven aus den zelt vorkommenden Feuchtgebiete sind oft- eine grosse Verantwortung, das Vorkommen setzt. Daher kommt auch der Name Tor- Eiern. Früh im Jahr geschlüpfte Larven ver- mals isoliert und von intensiv genutztem des gefährdeten Speierlings zu erhalten. minalis, was im Lateinischen (tormina) wandeln sich noch im selben Jahr zu land- Landwirtschaftsland oder von stark befah- Um mit anderen Baumarten mithalten zu Bauchschmerzen bedeutet. lebenden Froschlurchen. Später geschlüpfte renen Strassen umgeben. können, bevorzugt der Speierling mit sei- Larven überwintern am Fuss der Gewässer Daher sind die wenig verbliebenen Le- nem raschen Jugendwachstum den Mittel- Beide Sorbusarten sind ökologisch ausser- und verlassen dieses erst im kommenden bensräume für den Glögglifrosch oftmals wald. In Hochwäldern werden Speierlinge gewöhnlich wertvoll. Ihre Blüten ziehen Frühling. ein eher lebensfeindlicher Ort. Der Glöggli- von den heute geförderten Hauptholzarten viele Insekten an und die Früchte dienen Der Glögglifrosch verbringt folglich den frosch gilt in der Schweiz als stark gefähr- Foto: Früchte des Früchte SpeierlingsFoto: © Werner Oertel verdrängt oder bei der Jungwuchspflege mit im Herbst als wichtige Nahrung für viele Grossteil seines Lebens an Land und be- det. Auch in Schaffhausen gibt es nur noch der Vogelbeere (S. aucuparia) verwechselt Vogelarten. vorzugt sonnenbeschienene Steinmauern, circa 15 meist stark isolierte Vorkommen, und entfernt. Tatsächlich zeigen der Speier- Timon Bässler wie eine Studie von 2013 belegt. Der Schutz ling und die Vogelbeere, welche beide ein und die Schaffung von Lebensräumen so- gefiedertes Blätterkleid tragen, grosse Ähn- Der Glögglifrosch wie deren Vernetzung sind folglich wich- lichkeiten. Zur Unterscheidung können die tig, um das Überleben des Glögglifroschs in Knospen herangezogen werden, welche Die Geburtshelferkröte wird von uns Men- der Schweiz zu sichern. Im Rahmen des Hot beim Speierling grünbraun und klebrig, schen zumeist nur durch ihr glockenhelles Spots-Artenförderungsprogramms „Glöggli- bei der Vogelbeere hingegen schwarzbraun Rufen wahrgenommen. Denn die Kröten frosch“ startete Pro Natura Schaffhausen im und behaart sind. Tragen die beiden Sor- werden erst mit dem Eintreten der Däm- Jahre 2012 ein Projekt mit dem Ziel, die be- busbäume Früchte, so kennzeichnen klei- merung aktiv und machen sich dann auf die stehenden Glögglifrosch-Populationen in ne rotorange Beeren die Vogelbeere wohin- Suche nach einem Abendessen oder einem Schaffhausen zu fördern und zu vernetzen. gegen der Speierling von deutlich grösseren, Paarungspartner. Tagsüber lebt der Glöggli- Seither konnten viele Projekte realisiert wer- grünbraun bis gelbroten Beeren geschmückt frosch versteckt. den, doch es gibt unbestritten nach wie vor wird. Angesichts der reichen Fruchtbildung Zwischen Ende März bis August kommt es viel Potenzial, um den Lebensraum der Ge- könnte man meinen, dass die Naturverjün- zum Spektakel, welches auch der Grund burtshelferkröten in Schaffhausen zu ver- gung beim Speierling kein Problem dar- für den im Volksmund bekannten Namen bessern, und Gespräche über weitere Pro- stellt. Hungrige Mäuse vernaschen jedoch „Glögglifrosch“ ist. Das wie Glockengeläu- jekte sind bereits im Gange. fast alle Früchte und mit ihnen die Kerne. te klingende Rufen der um Weibchen buh- ChristophFoto: Flory Timon Bässler Geburtshelferkröte «Glögglifrosch»

16 | Jahresbericht 2018 Pro Natura Schaffhausen Jahresbericht 2018 Pro Natura Schaffhausen | 17 Jahresrückblick sa Wirz spannendes über die Laichgewäs- fall genau auf einen solchen. Das geplante ser und den beeindruckenden Lebenszyklus Grillieren im Vorfeld fiel wörtlich ins Was- Exkursionen der Amphibien erzählte, stimmten sich ser. Pünktlich auf den Start der Exkursion dann kurz vor Exkursionsende auch die fanden sich dann aber ca. 15 interessier- Auch in diesem Jahr konnten wir wieder Schutzgebiet angekommen, erfuhren die Laubfrösche mit ihren ohrenbetäuben- te Teilnehmer ein. Zu Beginn der Exkursi- mit mehreren Anlässen und Exkursionen, Teilnehmer nach einer kurzen allgemeinen den Lauten in das Quakkonzert ein. Zum on erzählte Herr Ehrat viel Wissenswertes Gross und Klein für Themen der Natur be- Einführung über Amphibien, eine Auslege- Schluss entstand eine angeregte Diskussi- über Fledermäuse und nahm dabei spezi- geistern, wie sie in diesem Kapitel erfah- ordnung aller 17 in der Schweiz vorkom- on zur Gefährdung und zum Handlungsbe- ell Bezug auf die am Rheinfall vorkommen- ren werden. menden Arten. Im Rahmen eines „Posten- darf in Sachen Amphibien in der Schweiz, den Nordfledermäuse. Die Nordfledermaus laufs“ durch das Schutzgebiet konnten die bevor sich dann der Tross langsam wieder ist eine mittelgrosse Art und gut an ihrem Nacht der Frösche im Schutzgebiet Teilnehmer dann Genaueres über die ein- auf den Heimweg begab. dunklen Fell mit den goldenen Haarspitzen Mos-Buck, Stetten (SH) zelnen der insgesamt neun im Gebiet vor- Benjamin Waibel erkennbar. In der Schweiz sind Nordfle- kommenden Amphibienarten erfahren. Die dermäuse sehr selten und neben der Po- Das Wetter meinte es gut mit uns. Um 19 einzelnen Posten wurden dabei so gewählt, Exkursion „Fledermäuse am pulation am Rheinfall ist ihr Vorkommen Uhr versammelten sich rund 30 Exkursions- dass immer auch typische Elemente der Rheinfall“ nur noch im Jura und im Engadin bekannt. teilnehmer bei strahlendem Sonnenschein Landlebensräume zu den vorgestellten Ar- an der Haltestelle „Otteregass“ in Schaff- ten direkt sichtbar waren. Die Kurzvorträge Am 31. August lud Pro Natura Schaffhausen Da Wissen bekanntlich über den Magen hausen. Nach einer kurzen Vorstellung der wurden mit aussagekräftigem Bildmaterial zu einer Fledermausexkursion am Rheinfall geht, gab es zu den spannenden Informa- ExkursionsleiterInnen Vanessa Wirz, Benja- ergänzt und ausserdem erfuhren die Am- ein, unter der Leitung von Christian Ehrat, tionen einen feinen Fledermaus-Schoggi- min Waibel und Sonja Falkner (Geschäfts- phibieninteressierten auch, was es heisst, dem kantonalen Fledermausschutzbeauf- kuchen. Pünktlich mit dem Aufbruch der stelle Pro Natura Schaffhausen) spazier- diese Strukturen zu erhalten und wie und tragten. Gruppe Richtung Rheinfallbecken, um die ten wir zusammen durch den Wald beim warum Pro Natura das Schutzgebiet pflegt. Obwohl es diesen Sommer nur sehr weni- Tiere nun live zu beobachten, liess auch der Kaiserbuck in Richtung Schutzgebiet Mos- Zum Abschluss begab sich die Gruppe zu ge Regentage gegeben hat, fiel unsere Ex- Regen nach. So konnten wir, entgegen den Buck. Dieses ist im Bundesinventar der Am- den Weihern auf der städtischen Parzel- kursion zu den Fledermäusen am Rhein- Befürchtungen, doch zahlreichen Fleder- phibienlaichgebiete von nationaler Bedeu- le. Den unzähligen Wasserfröschen schien mäusen beim Jagen zusehen und zuhören. tung aufgelistet und als Destination für die das zu gefallen und so wurden wir mit lau- Denn mittels eines Fledermausdetektors „Nacht der Frösche“ bestens geeignet. Im tem Gequake beschallt. Währendem Vanes- können die Ultraschallrufe der Fledermäu- se hörbar gemacht werden. Anhand der ver- schiedenen Jagdhabitate, Jagdweisen und unterschiedlichen Rufen konnten wir an diesem Abend insgesamt fünf verschiede- ne Arten identifizieren. Vanessa Wirz

Standaktionen: Tage der Naturwissenschaften an der Kantonsschule Schaffhausen und Herbstsonntag in Gächlingen

Am 4. und 5. Mai fanden auf dem Areal der Kantonsschule Schaffhausen zum zwei- Foto: Jurga Ruesch Foto: Die Fledermausexkursion wurde vom kantonalen ten Mal die Tage der Naturwissenschaften Foto: Jasmine Stihl Fledermausschutzbeauftragten Christian Ehrat statt. Pro Natura Schaffhausen war mit dem Nacht der Frösche - Kleiner Wasserfrosch geleitet. 18 | Jahresbericht 2018 Pro Natura Schaffhausen Jahresbericht 2018 Pro Natura Schaffhausen | 19 Naturmobil der Pro Natura Sektion Zürich Exkursion zu Kleinstrukturen und dem fleischfressenden südlichen Wasser- ten und Birken sind auf solche Rohboden- präsent. Das Naturmobil erzählt greif- und Lebensräume im Naturgarten schlauch oder dem Teichenzian bepflanzt flächen angewiesen, aber auch zahlreiche spürbar allerlei Interessantes über das Her- ist. Der Teich bietet ebenfalls zahlreichen Wildbienen finden in diesem Lebensraum melin, das Tier des Jahres 2018. Die Tage An einem für den Sommer 2018 ausserge- Amphibien- (Grasfrosch, Kleiner Wasser- Platz für die Brut. der Naturwissenschaften sind auf Kinder, wöhnlich nassen Sonntag erläuterte ich den frosch, Erdkröte und Europäischer Laub- Nicht zu vergessen sind natürlich die vie- Jugendliche und Familien ausgerichtet und vier interessierten Teilnehmenden das Kon- frosch) und Libellenarten (Vierfleck oder len Totholzhaufen, eine Trockenmauer, Alt- versuchen, mit spannenden und witzigen zept von «Kleinstrukturen und Lebensräu- etwa die Grosse Königslibelle) Raum für grasbereiche und Altgrashaufen, Krautsäu- Informationen und Aktivitäten die Schüler me im Naturgarten» am Beispiel meines ihre Fortpflanzung und Larvenentwicklung. me, Hecken, Wildsträucher, Bäume und an das Thema der Naturwissenschaften he- grossen Gartens in Ramsen. Das anfänglich Auch sehr spannend war natürlich die Lesesteinhaufen, welche allesamt wichtige ranzuführen. Erfreulicherweise stiessen wir noch trockene Wetter erlaubte es, das the- Hochstamm-Streuobstwiese. Die alten Bäu- Bestandteile meines Naturgartens sind und mit unserem Stand bei Schulklassen und Fa- oretische Wissen über Kleinstrukturen und me bieten Lebensraum für zahlreiche Vö- in einem solchen nicht fehlen sollten. Mit milien auf breites Interessen. Lebensräume immer gleich an einem prak- gel, Heuschrecken, Insekten und Spinnen. dem einsetzenden Regen endete die Füh- Auch am 7. Oktober präsentierten wir mit tischen Beispiel vorzuführen. Dazu kam noch eine grosse Ruderalfläche rung nach drei Stunden. dem Naturmobil am Gächlinger Herbstfest Angefangen hat die Gartenführung beim mit Wandkies als Bodenaufbau. Pionier- Raphael Zahner das Tier des Jahres von Pro Natura. Der Wildstaudenbeet, bepflanzt mit einheimi- arten wie Kratzdisteln, Karden, Wegwar- Herbstsonntag stand unter dem Motto „Na- schen, trockenheitsliebenden Pflanzen, wel- tur pur“ und da passten unsere Informatio- che ein wertvolles Nahrungsangebot für In- nen zum Hermelin wiederum perfekt dazu. sekten und Schmetterlinge bieten. Beispiele Der Besucherandrang war sehr gross und es solcher Wildstauden sind der Hirschheil, Jahresausblick ergaben sich viele gute Gespräche mit in- der weidenblättrige Alant, das Rindsauge teressierten Besuchern. Vielen herzlichen oder der Hauhechel. Exkursionen Dank der Sektion Zürich, welche uns das Der nächste wichtige Lebensraum, den Naturmobil entlieh! wir besuchten, war mein Naturteich, wel- Gabi Uehlinger cher mit seltenen Wasserpflanzen wie etwa Auch in diesem Jahr sind wieder einige welches von Benjamin Waibel, einem der schöne und spannende Projekte und Anläs- kantonalen Projektleiter nachfolgend kurz se geplant. Neben einer spannenden Wan- vorgestellt wird. der-und-Flora-Erkundungs-App, welche uns im Rahmen eines Spazierganges von ihrem Regionale „Aktion Hase & Co.“ Initiator, Wolfgang Bischoff, höchstpersön- von Pro Natura Schaffhausen und lich vorgestellt wird, stellt Ingo Rieger an Thurgau der Generalversammlung sowie an zwei Exkursionen das Glühwürmchen (Tier des Die Biodiversität im Kulturland steht weiter- Jahres 2019) ins Rampenlicht. Als kleinen hin unter enormem Druck. Der aktuell dis- Vorgeschmack dazu finden Sie auf Seite 22 kutierte, drastische Rückgang der Insekten, ein kurzes Interview mit Herr Rieger. Martin vor allem auch im Kulturland ist ein weite- Maag, Forstwart bei Grün Schaffhausen und rer alarmierender Hinweis auf die vorhan- Vorstandsmitglied von Pro Natura Schaff- denen Probleme. Obwohl sich schon zahl- hausen wird uns an einer Exkursion zudem reiche Akteure in diesem Feld bewegen, den vielfältigen Lebensraum Wald, vom Bo- besteht weiterhin grosser Handlungsbe- den bis zu den Kronen, näher bringen (sie- darf. Mit sechs regionalen Aktionen enga- he Agenda auf Seite 26). Ferner startet in giert sich Pro Natura sektionsübergreifend diesem Jahr das von Pro Natura schweiz- für die Aufwertung verschiedener Lebens- Foto: Pro Natura SchaffhausenFoto: Exkursion Lebensräume: ein vielfältiger Naturteich im Garten von Raphael Zahner in Ramsen weit aufgegleiste Projekt Hase & Co. SH/TG, räume des Kulturlands. 2019 startet die

20 | Jahresbericht 2018 Pro Natura Schaffhausen Jahresbericht 2018 Pro Natura Schaffhausen | 21 zweijährige Aufbauphase. Ziel der Aktion Projektstandorte? Kulturland das brach- logischen Themen faszinieren. Aber das ist Hase & Co. Schaffhausen/Thurgau ist es, liegt? Andere Ideen? Wir freuen uns auf Ih- berufsbedingt. Ist dieses fantastische und schaffhausen- verschiedene Lebensräume im Kulturland ren Anruf! Vermutlich war die LED-Falle, welche ich spezifische Erlebnis wohl auch dafür ver- aufzuwerten oder neu zu schaffen. Neben Benjamin Waibel, Projektleiter Aktion Hase mir um die Jahrtausendwende baute, ein antwortlich, dass das Glühwürmchen ne- dem Feldhasen sollen typische Kulturlan- & Co. SH/TG, 052 620 41 26 (Di und Do), Aha!-Erlebnis. Sie erlaubte es mir, Lam- ben dem Kanton Waadt nur in Schaffhausen darten wie Kleinsäuger, Bodenbrüter, aber [email protected] pyris-Männchen zu beobachten, die man gesetzlich geschützt ist? auch Amphibien- und Reptilienarten sowie sonst nicht sieht, da sie im Gegensatz zu Die Überlegung liegt nahe. Ich habe den frü- Insekten und Pflanzen im Fokus stehen. Benjamin Waibel ihren Weibchen nicht leuchten. heren Leiter des kantonalen Naturschutz- Kennen sie aus Ihrer Umgebung mögliche amtes darauf angesprochen. Er sagte mir, Das Glühwürmchen ist ein äusserst symbol- dass die Leuchtkäfer schon in der bis 1979 Der umgangssprachliche Begriff „Glühwürmchen “ ist eigentlich falsch. Denn es handelt trächtiges Tier. In Korea etwa dient es in ei- geltenden Naturschutzverordnung ge- sich dabei nicht um einen Wurm, sondern um einen Käfer aus der Familie der Leuchtkäfer. nem jährlich wiederkehrenden Festival der schützt waren. Wie die Leuchtkäfer zu die- In der Schweiz kommen vier verschiedene Leuchtkäferarten vor. Der Grosse Leuchtkäfer ist Erinnerung an die sorgenfreien Tage vor sem Schutzstatus kamen, wusste er auch dabei die häufigste Art. dem Zeitalter der Industrialisierung und der nicht. Zudem könnte es auch sein, dass an- Grosser Leuchtkäfer (Lampyris noctiluca) Weibchen leuchten ununterbrochen Umweltverschmutzung und in Japan wird es dere Kantone, nicht nur VD und SH, die in der Poesie als Metapher für leidenschaft- Leuchtkäfer schützen, ich kenne nicht die Kleiner Leuchtkäfer (Lamprohiza splendidula) Weibchen leuchten ununterbrochen. liche Liebe verwendet. Aber auch in Europa Naturschutzverordnung aller Kantone. wird und wurde es als Zeichen für schönes Männchen leuchten eigentlich ununterbrochen. Je nach Flughaltung kann man das Leuchtsig- Wetter oder als Orakeltier für die Reife der Glauben Sie an die Bauernregel: „Geben die nal (an der Bauchseite des Tiers) jedoch teilweise nur schlecht sehen, was den Eindruck erwe- Gerste und zum Säen der Hirse genutzt. Wie Johanniswürmchen viel Licht, so ist schönes cken kann, dass dieses unterbrochen würde. erklären Sie sich diese Symbolkraft um die- Wetter in Sicht“? sen zumeist so unscheinbaren Käfer? In der Tat leuchten die Grossen Leuchtkä- Italienischer Leuchtkäfer (Luciola italica) Weibchen und Männchen blinken (versch. Sie bekommen eine Antwort auf Ihre Fra- fer, Lampyris, bei Regen und Wind weni- Signale mit je typischen Blinkmustern) ge, wenn Sie in der Flugsaison der Kleinen ger. So gesehen ist die Regel, die Sie nen- Leuchtkäfer im Waldfriedhof den Beginn nen, nicht abwegig. Kurzflügelleuchtkäfer (Phosphaenus hemipteru) sind tagaktiv und leuchten nicht der nächtlichen Aktivität auf sich einwir- ken lassen. Sie befassen sich schon seit langem mit dem Interview mit dem in Dachsen fer-Beobachter vollkommen unerwartet. Die wohnhaften Zoologen und Leuchtkäfer-Jahresaktivität begann 2017 langjährigem Glühwürmchen- überall unerwartet früh. Experten Ingo Rieger Hat sich diese ungewöhnlich frühe Aktivi- Wann und wo hatten Sie in den letzten Jah- tät im aussergewöhnlichen Jahr 2018 wie- ren Ihr eindrücklichstes Glühwürmchen Er- derholt? lebnis? Nein. Wir nehmen an, dass die vergleichs- Das war im April 2017. Da sah ich am Nor- weise hohen Frühlingstemperaturen im drand der Camargue ein Weibchen des Klei- 2017 für die frühe Aktivität der Leuchtkä- nen Leuchtkäfers (Lamprohiza splendidula) fer verantwortlich waren. leuchten - eine Artgenossin der Leuchtkäfer, die wir im Waldfriedhof an warmen Näch- Woher kommt Ihre Faszination für den oft- ten zwischen Ende Juni und Anfang Juli mals fälschlicherweise als Wurm bezeichne- sehen. Im April ein leuchtendes Lampro- ten Leuchtkäfer? Foto: Shutterstock Txanbelin Foto: hiza-Weibchen zu sehen, ist für Leuchtkä- Grundsätzlich lasse ich mich leicht von zoo- Grosser Leuchtkäfer (Lampyris noctiluca) - Die Larven machen Jagd auf Schnecken

22 | Jahresbericht 2018 Pro Natura Schaffhausen Jahresbericht 2018 Pro Natura Schaffhausen | 23 Glühwürmchen und insbesondere auch mit eine Vielzahl verschiedener Lebensräume niker Wolfgang Bischoff mit einem botani- dessen Population im Kanton Schaffhausen. und Pflanzen in der Schweiz zu entdecken. schen Fokus durch das Schutzgebiet Laadel Haben Sie über all die Jahre merkliche Ver- Dabei weist die App auf auffällige Pflanzen- und stellt uns die App Flower Walks kurz änderungen bei der Glühwürmchen Popula- arten entlang des Wegrandes hin und bie- und bündig vor (siehe Agenda auf S. 26). tion in Schaffhausen wahrgenommen? tet spannend und kompakt die wichtigsten Timon Bässler Im Moment wissen wir sehr viel mehr über Informationen zur jeweiligen Art wie Be- die einheimischen Leuchtkäfer als noch vor schreibung und Schutz. 15 Jahren. Aber das ist immer noch viel Ab Frühling 2019 wird es auch für die Regi- zu wenig, um Aussagen über Populations- on um die Möglichkeit geben, grössen und deren Veränderungen zu ma- spielerisch die attraktive und bunte Flora zu chen. Uns und unseren Kollegen weltweit entdecken. Individuell und im eigenen Tem- fehlt eine praktikable Methode, die Tiere zu po können Interessierte ihr eigenes Wissen zählen. über die floristischen Besonderheiten und Raritäten der Region mittels eines digitalen Welche Tipps können Sie geben, mit wel- Experten der Pflanzenkunde (Smartphone chen man glühwürmchengerechte Standor- Pro Natura SchaffhausenFoto: oder Tablet) erweitern. Der abwechslungs- te fördern kann? Ingo Rieger, Glühwürmchenexperte reiche und spannende Rundgang startet in Lichter löschen, und dann einen Blick wer- ne die Leuchtkäfer schützen würde, dann Merishausen und führt den Wanderer über fen auf http://www.gluehwuermchen.ch/ wäre das ein Papiertiger, der kaum je beis- eine Länge von 13 Kilometern über den foerdern/foerdern.html sen würde. Blaasen und den Ooschterbärg wieder zu- Interview: Timon Bässler rück an den Ausgangsort. Die App Flower Das Glühwürmchen wird oft als Indikator Walks steht im iTunes Store sowie im Goog- für eine intakte und traditionelle Kultur- le Play Store zur Verfügung. Scannen Sie mich um mehr über die App landschaft bezeichnet. Auf eidgenössischer Flower Walks rund um Merishausen Am Freitag 17. Mai 2019 führt uns der Bota- Flower Walks zu erfahren! Ebene steht das Glühwürmchen (noch) nicht unter speziellem Schutz. Denken Sie der fort- Seit Mai 2018 können in der Schweiz auf schreitende Kulturlandverlust wird dies in 47 Wanderungen insgesamt 100 Pflanzen- Einladung zur Mitgliederversammlung 2019 Zukunft notwendig machen? arten entdeckt werden, ohne dazu schwe- Donnerstag, 23. Mai 2019 – Kleiner Saal, Restaurant Falken, Schaffhausen Betrachtet man die bau- und landwirtschaft- re Bestimmungsbücher buckeln zu müssen. lichen Entwicklungen im Kanton Schaffhau- Dies ermöglicht die kostenlose App „Flow- 19:00 Uhr Mitgliederversammlung sen so ist es fraglich, ob der Schutzstatus er Walks“, welche von Muriel Bendel und 19:30 Uhr Pause mit Apéro der Leuchtkäfer in der kantonalen Natur- Wolfgang Bischoff von Feldbotanik.ch ins 20:00 Uhr Vortrag „Glühwürmchen - bekannte und doch unbekannte Leuchtkäfer“ von schutzverordnung jemals berücksichtigt Leben gerufen wurde. Flower Walks er- Ingo Rieger, Zoologe und Glühwürmchen-Experte wurde. Wenn man auf eidgenössischer Ebe- laubt es, botanisch unbelesen Wanderern Traktanden Mitgliederversammlung Freiwillige Ranger gesucht! 1. Begrüssung und Wahl der Stimmenzähler Sind Sie von den Glühwürmchen begeistert und wollen dabei mithelfen, dass die «Glühwürm- 2. Protokoll der GV vom 25. Mai 2018 (liegt an der GV auf) chenhochzeit» trotz grossem Besucherstrom ruhig verläuft. 3. Diskussion und Genehmigung des Jahresberichtes 2018 Grün Schaffhausen will nach positiven Erfahrungen im vergangenen Jahr auch in diesem Jahr 4. Kassabericht und Revisorenbericht, Abnahme der Rechnung 2018 wieder mit freiwilligen Helfern im Waldfriedhof zugegen sein und falls nötig, die Besucher auf ein 5. Mutationen und Wahlen respektvolles Verhalten gegenüber den Glühwürmchen hinzuweisen. Falls Sie Interesse haben, 6. Ausblick auf das laufende Jahr an den diesjährigen Glühwürmchen-Wochenenden als Ranger im Waldfriedhof unterwegs zu 7. Verschiedenes sein, melden Sie sich doch bitte bei: [email protected] Wir freuen uns auf eine zahlreiche Teilnahme!

24 | Jahresbericht 2018 Pro Natura Schaffhausen Jahresbericht 2018 Pro Natura Schaffhausen | 25 Samstag, 29. Juni WWF Samstag, 17. August WWF Revitalisierter Hemishoferbach Bemerkung Zwischenverpfegung, Stadtklima – Der Hitze auf der Spur Sonnenschutz und evtl. (mit WWF-Sommerfest) Badezeug mitbringen. Im Mit dem Klimawandel wird es speziell in Auf dieser Exkursion zeigen Linda und Anschluss an die Exkursion den Städten immer heisser. Was tut die Marco Stoll, Riverwatcher des WWF fndet in der Nähe von Stadt Schafhausen gegen die zuneh- und Bewohner in , wie der Hemishofen das WWF- mende Sommerhitze? Schaffhausen Juni bis August Hemishoferbach erfolgreich renaturiert Sommerfest statt. Bitte Ein Rundgang durch die Stadt klärt auf. wurde und was das für den Lebensraum Grillsachen selbst mit- Trefpunkt 10.00 Uhr, vor dem Stadt- Bach bedeutet. nehmen. Getränke, Salat- theater, Schafhausen bufet, Brot und Dessert Dauer ca. 90 Min. Trefpunkt 13.00 Uhr, Bahnhofhalle SH werden oferiert. Dauer ca. 4 Std., Leitung Urs Capaul, Stadtökologe danach WWF-Sommerfest von Schafhausen Leitung Linda & Marco Stoll Anmeldung Der Rundgang ist öfentlich. ( fachlich), Jürg Sonderegger Es ist keine Anmeldung (organisatorisch) nötig. Anmeldung www.wwf-sh.ch Bemerkung Wetterangepasste Kleidung NATUR-AGENDA 2019 oder Tel. 052 659 54 54 (v. a. Sonnenschutz) PRO NATURA SCHAFFHAUSEN UND WWF SCHAFFHAUSEN Samstag, 14. September WWF Samstag, 26. Oktober Pro Natura Samstag, 16. November Pro Natura Samstag, 13. April Pro Natura Dienstag, 30. April WWF Clean-up-Day am Rhein Aufräumarbeiten im lichten Wald Kleinstrukturen anlegen im Hochstamm-

April Exkursion Lebensraum Wald Klimawandel: Schafhausen leidet mit! Ziel des internationalen RhineCleanUp (Freiwilligeneinsatz) Obstgarten (Freiwilligeneinsatz) Leitung Dr. David Volken, Klima- ist es, den Rhein von der Quelle bis zur Trefpunkt 9.00 Uhr, Landhaus Bahn- Trefpunkt 9.00 Uhr, Einsicht in den Lebensraum Wald vom Wie wirkt sich der Klimawandel auf die Mündung von Müll zu befreien. Wir leis- hof SH Landhaus Bahnhof SH Boden bis zu den Kronen. Wasserressourcen und die Gletscher der und Gletscherexperte Anmeldung Der Vortrag ist öfentlich. Es ten unseren Beitrag im Abschnitt rund Dauer ca. 4 Std. Dauer ca. 7 Std. Schweiz aus? um die Stadt Schafhausen Leitung Benjamin Waibel, Schutz- Leitung Benjamin Waibel, Schutz- Trefpunkt Hasenberg (Neunkirch) Und was bedeutet das für Schafhausen? ist keine Anmeldung nötig. Dauer 14.00 bis ca. 16.00 Uhr Bemerkung Um 18.00 Uhr fndet bereits Trefpunkt 13.00 Uhr, Bahnhofhalle SH gebietsverantwortlicher Pro gebietsverantwortlicher Pro Leitung Martin Maag, Forstwart Trefpunkt 20.00 Uhr, Restaurant die Mitgliederversammlung Dauer ca. 4 Std., danach fakultati- Natura SH Natura SH Grün SH, Vorstandsmit- Güterhof, Schafhausen des WWF SH statt (Infos ves Grillieren und Baden Anmeldung Anmeldung glied Pro Natura SH Dauer ca. 90 Minuten siehe www.wwf-sh.ch) Leitung Patrick Portmann, [email protected] oder [email protected] oder Anmeldung [email protected] September bis November Vorstandsmitglied WWF SH 052 620 41 26 (Di), bis 23. Okt. 052 620 41 26 (Di), bis 13. Nov. oder 052 620 41 26 (Di), bis Anmeldung www.wwf-sh.ch 10. April oder Tel. 052 659 54 54 Bemerkung Gutes Schuhwerk und Arbeitshandschuhe werden empfohlen. Verpfegung wird durch den WWF ange- boten.

Buchen Sie eine Exkursion mit Pro Natura Jahresprogramm SH Kinder-Naturschutzgruppe Gwaagge Freitag 17. Mai Pro Natura Donnerstag, 23. Mai Pro Natura Samstag, 29. Juni Pro Natura Neben unseren öfentlichen Exkursi- Mi., 27. März: Seltene einheimische Anmeldung und Organisation: «Flower Walks» im Schutzgebiet Laadel Mitgliederversammlung und Vortrag Leuchtspektakel im Juni – onen bieten wir auch für Ihre private Baumarten Kindernaturschutzgruppe Gwaagge Gruppe unvergessliche und informative Mi., 10. April: Sauberes Wasser – Ein Gisela Alder h

Streifzug mit dem Botaniker und Vortrag von Ingo Rieger über das Exkursion zum Tier des Jahres 2019 s Erlebnisse in der Natur an: Besuch in der Alpenstrasse 69 Mitinitiator der App Flower Walks Glühwürmchen, Tier des Jahres 2019. Ingo Rieger erklärt uns das Leucht- Themen: Schaarenwald, Biberbummel Kläranlage 8200 Schafhausen Wolfgang Bischof durch das Schutz- Mai und Juni und Mai verhalten von zwei in Schafhausen oder Fledermäuse – Dauer: ca. 2 Std. Sa., 4. Mai: Vogel Telefon 052 317 43 40, gebiet Laadel. Trefpunkt 19.00 Uhr, Kleiner Saal, Restaurant Falken (Vortrag vorkommenden Leuchtkäferarten. Gruppengrösse: bis max. 25 Pers Sa., 22. Juni: Nächtliche Flugkünstler E-Mail: [email protected] sh / WWF sh/ Preis Erwachsenengruppe: 250 Franken Trefpunkt 18.00 Uhr, Bushaltestelle um 20 Uhr) A Trefpunkt 21.30 Uhr, Bushaltestelle Preis Kindergruppe (ab 10 Jahren): 200 Sa., 28. August: Bioloca Merishausen, Eichwis Dauer ca. 2 Std. Versicherung ist Sache der Sommerwies tur Franken Mi., 18. September: Obstbäume und Dauer ca. 3 Stunden Leitung G. Uehlinger (MV), I. Rieger A Dauer ca. 1½ Std. Zeitpunkt: Ganzjährig auf Anfrage Obstgartenvögel Teilnehmenden. Leitung Wolfgang Bischof, (Vortrag) Die Detailinformationen sind jeweils

Leitung Ingo Rieger, Zoologe und n ro Anmeldung: Mi., 30. Oktober: Pilz Feldbotanik.ch Anmeldung Der Vortrag ist öfentlich. Glühwürmchen-Experte p zwei Wochen vor dem Termin auf Anmeldung [email protected] Es ist keine Anmeldung www.pronatura-sh.ch/angebote-auf- Sa., 23. November: Auf der Spur der Anmeldung [email protected] nachfrage Eiszeiten unserer Website zu fnden. oder 052 620 41 26 (Di), bis nötig. oder 052 620 41 26 (Di), Schaut nach unter: www.gwaagge.ch 14. Mai E-Mail: [email protected] Mi., 11. Dezember: Upcycling bis 21. Juni oder Telefon 052 620 41 26 (Di) oppelseite © © oppelseite d Allgemeine Hinweise Aktuelle Angaben und genauere Informationen zu allen Veranstaltungen von Pro Natura SH und vom WWF SH fnden Sie auf www.pronatura-sh.ch/kalender www.wwf-sh.ch Alle Veranstaltungen sind kostenlos. Gutes Schuhwerk sowie der Witterung angepasste Kleidung mitbringen. Versicherung

Alle Fotos dieser dieser Fotos Alle ist Sache der Teilnehmenden. Unterstützen Sie unsere Naturschutzprojekte mit Ihrer Spende. zum Beispiel: 50 Franken für die Pflanzung eines Speierlings oder einer Elsbeere (S. 15) 100 Franken um der Natur bei Bauprojekten und in der Politik eine Stimme zu geben. 500 Franken als wichtiger Beitrag an gezielte Förderprojekte für gefährdeten Arten 1000 Franken für den Erwerb von ca. 500 m2 wertvoller Naturschutzfläche

Bitte verwenden Sie den Einzahlungsschein in der Mitte dieses Jahresberichts. Herzlichen Dank!

Impressum Jahresbericht 2018, April 2019 Redaktion: Geschäftsstelle Herausgeberin: Pro Natura Schaffhausen Layout: Helen Homberger Geschäftsstelle: Pro Natura Schaffhausen Brauereistrasse 1 Druck: Kuhn-Druck AG, PERFORMANCE 8200 Schaffhausen Telefon: 052 620 41 26 neutral 01-15-812805 Drucksache myclimate.org E-Mail: [email protected] Web: www.pronatura-sh.ch Auflage: 2350 PK: 82-2271-0

Glücklicherweise gibt es unter der Spezies Homo sapiens auch solche, die sich aktiv für eine „unstinki- ge“ Welt einsetzen. Zu jener Sorte Mensch gehört Mark Paterson. Pa- terson arbeitet schon seit mehreren Jahren als freischaffender Forstwart in den Schutzgebieten von Pro Na- tura Schaffhausen. Neben der Lie- be zur Natur gilt seine Passion dem Zeichnen und Malen. Seine Wald- arbeiterhände zeichneten bereits mehrere Comicbände und pinseln neu auch grossformatige Comic-Pa- nels. Am 12. Mai können Sie an der „Comictaufe“ den neuen farbigen Comic „Göttibatzen“ sowie Bilder von Paterson bestaunen. Restau- rant Fass, Webergasse 13, 18:00 Uhr. Scannen Sie mich, falls Sie an einem Comicband von Mark Paterson in- teressiert sind Zeichnung: Mark Paterson

28 | Jahresbericht 2018 Pro Natura Schaffhausen