Eine Physikstudentin Wird Noch Heute Schräg Angeschaut» - Kultur - SRF
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Sexismus in der Tech-Branche – «Eine Physikstudentin wird noch heute schräg angeschaut» - Kultur - SRF TV-PROGRAMM RADIO-PROGRAMM PODCASTS VERKEHR SHOP KORREKTUREN HALLO SRF ÜBER SRF Heute 18°/27°C Play SRF NEWS SPORT METEO KULTUR DOK SENDUNGEN A–Z JETZT IM TV JETZT IM RADIO FILM & SERIEN GESELLSCHAFT & RELIGION WISSEN NETZWELT LITERATUR MUSIK KUNST BÜHNE Sexismus in der Tech-Branche «Eine Physikstudentin wird noch heute Mehr zu Gesellschaft & Religion schräg angeschaut» Sex an bester Adresse Montag, 14. August 2017, 17:36 Uhr 6 9 Kommentare Klagen im Namen des Klimas Das Silicon Valley ist eine Männerwelt – aber auch der ETH «Chinesischer Plunder hat bei mir Hausverbot» Zürich fehlen die Frauen: Renate Schubert, die Delegierte für Chancengleichheit, weiss warum. Irland befreit sich aus den Klauen der Kirche «Populismus in geringer Dosis kann nützlich sein» Strukturelle Probleme in der Technikbranche? Die gibt es auch in der Schweiz. Die ETH ist eine Männerwelt. IMAGO/WESTEND61 Die Empörung war gross: Ein Google-Entwickler veröffentlicht ein sexistisches Manifest – und ist seinen Job los. Im Text geht es, je nach Lesart, um die Gleichstellungspolitik im Silicon Valley oder um die biologischen Unterschiede zwischen Mann und Frau. Sie seien der Grund, weshalb Frauen sich weniger für http://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/eine-physikstudentin-wird-noch-heute-schraeg-angeschaut[16.08.2017 09:05:16] Sexismus in der Tech-Branche – «Eine Physikstudentin wird noch heute schräg angeschaut» - Kultur - SRF die Jobs in der Tech-Branche eignen. Fakt ist: Der Frauenanteil im Silicon Valley ist noch immer niedrig. Genau wie an der ETH Zürich, die in der Schweiz den Nachwuchs der Tech-Branche ausbildet. Diese Ungleichheit zu ändern ist der Auftrag von Renate Schubert. Sie ist ordentliche Professorin für Nationalökonomie und die Delegierte für Chancengleichheit an der ETH. SRF: Was halten Sie vom umstrittenen Google- Memorandum? Renate Schubert: Man kann sicher nicht sagen, die Zur Person Frauen hätten einen geringeren Aufstiegswillen oder eine geringere Frustrationstoleranz. Weshalb wir wenig Frauen in den technischen Domänen finden, liegt daran, dass allen – Frauen und Männern – zu wenig vermittelt wird, dass das wahnsinnig spannende Felder sind, in denen man kreativ sein kann. Wenn das früher an Jungs und Mädchen vermittelt würde, stünden wir heute besser da. ETH ZÜRICH / DANIEL WINKLER Müsste das Gleis früher gelegt werden in der Die Ökonomie-Professorin Schule? Renate Schubert setzt sich als Gleichstellungsbeauftragte für Es passiert viel, aber Studien belegen, dass im Alter von einen höheren Frauenanteil 14 bis 15 Jahren etwas zu kippen beginnt. Mädchen an der ETH ein. sind bis dahin durchaus interessiert – und dann passieren merkwürdige Dinge. Das hat damit zu tun, dass geeignete Rollenmodelle fehlen. Die Unterstützung in der Familie und in der Gesellschaft ist immer noch schwach, wenn Mädchen sich tatsächlich für die MINT-Fächer interessieren (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, Anm. der Redaktion). Noch heute wird eine junge Frau schräg angeschaut, wenn sie Physik studieren möchte – auch von ihren eigenen Freundinnen. Ändert sich das für die nächste Generation? Es wird zwar besser, aber den grossen Sprung haben wir noch nicht geschafft. Die Chancen in der Schweiz stehen aber insofern gut, weil Informatik ein echtes Schulfach im Gymnasium wird. Das ist schon mal eine wichtige Sache. Frauen in Männerdomänen 15 Prozent der Professuren in Naturwissenschaften und Mathematik sind von Frauen besetzt. Fünf von ihnen im Porträt. ETH-Statistiken zum Frauenanteil an der Hochschule zeigen, dass er zurzeit bei einem Drittel liegt. Das ist unter dem Ziel, das sich die ETH bis 2016 gesetzt hat. Es ist weniger, als wir erreichen wollten. Und weniger, als was wir erreichen könnten. Sieht man den Anteil der Mädchen im Gymnasium, die naturwissenschaftlich-technischen Schwerpunktfächer belegen, müssten wir auf 40 Prozent kommen können. Die ETH hat das Problem, dass sie bis anhin kein Medizinstudium anzubieten hatte. Viele Mädchen, die naturwissenschaftliche Fächer in der Schule haben, gehen in den Bereich Medizin. Das ändert sich jetzt. Die ETH bietet ab http://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/eine-physikstudentin-wird-noch-heute-schraeg-angeschaut[16.08.2017 09:05:16] Sexismus in der Tech-Branche – «Eine Physikstudentin wird noch heute schräg angeschaut» - Kultur - SRF demnächst auch ein Einstiegsstudium in die Medizin an. « Die Unterschiede, die wir in der Realität sehen, sind nicht auf angeborene Unterschiede zurückzuführen. » Dann hat sie noch das zusätzliche Problem, dass generell das Studium – auch nicht ganz zu Unrecht an der ETH als relativ schwierig angesehen wird. Das produziert stereotype Reaktionen. Jungs sagen: «Super, das ist meine Herausforderung», während die Mädchen zweifeln und denken: «Ob ich das wohl schaffe?» Selbst wenn es sie interessiert, gehen sie dann vielleicht auch nicht an die ETH studieren. Sind die Mädchen unsicher, weil sie so erzogen werden? Oder sind sie von Natur aus so, wie es der Google-Programmierer behauptet? Dass sie von Natur aus so seien, kaufe ich ihm so nicht ab. Das ist eine Diskussion, die seit Jahrzehnten geführt wird. Was ist angeboren, was ist anerzogen? Es hat Komponenten von beidem. Die Unterschiede, die wir in der Realität sehen, sind nicht auf angeborene Unterschiede zurückzuführen, sondern haben viel mit den Strukturen zu tun, in denen wir leben. Wegen Nerd-Image wenig Frauen Bis zur Professorin schafft es nur ein Bruchteil der Studentinnen. Das will die ETH ändern. Bei den Professuren an der ETH ist die Bilanz noch dünner. Der Frauenanteil beträgt 11 Prozent. Damit sind wir nicht zufrieden. Einerseits würden wir gerne den Anteil der Studentinnen hochschrauben, andererseits die sogenannte Leaky-Pipeline abschwächen. Das bedeutet, dass selbst in Fächern, wo wir einen Studentinnen-Anteil von 50 Prozent und mehr haben – etwa in der Biologie – am Schluss auch nur 10 Prozent Professorinnen dastehen. Das Problem ist nicht einfach zu lösen. « Man muss ausprobieren und darf sich nicht zu schnell ins Bockshorn jagen lassen. » Die ETH versucht viel – angefangen damit, dass Listen für die Berufung auf eine Professur beim Präsidenten keine Chance haben, wenn nicht mindestens eine Frau drauf ist. Und wenn dokumentiert ist, was alles unternommen wurde, um Frauen zu finden. Es wird also sehr explizit und aktiv nach Frauen gesucht. Da ist noch viel zu tun und eines der Probleme liegt auch darin, dass der Weg vom Doktorat zur Professur bei den Frauen biologisch mit der Phase zusammenfällt, in der sie typischerweise Kinder haben. Sie haben diesen Weg geschafft. Wenn Sie Ihrem jüngeren Ich einen Ratschlag geben müssten – was würden Sie sagen? Man muss ausprobieren und darf sich nicht zu schnell ins Bockshorn jagen lassen. Man muss bereit sein, sich auch auf Unsicherheiten des Lebens http://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/eine-physikstudentin-wird-noch-heute-schraeg-angeschaut[16.08.2017 09:05:16] Sexismus in der Tech-Branche – «Eine Physikstudentin wird noch heute schräg angeschaut» - Kultur - SRF einzulassen. Hätten Frauen eine grössere Risikobereitschaft, wäre schon viel gewonnen. Aber die Risikobereitschaft allein reicht natürlich nicht. Wir müssen auch die Strukturen schaffen, in denen diese Risikobereitschaft belohnt wird. Das Gespräch führte Nicoletta Cimmino. Sendung: Radio SRF 1, Echo der Zeit, 13.8.2017, 18.00 Uhr cimn/mata Sendung zu diesem Artikel Echo der Zeit Kritik an Trump nach Ausschreitungen in den USA 13.8.2017, 18:00 Uhr Audio Unruhen und Tote nach den Wahlen in Kenya «Eine Physikstudentin wird noch heute schräg angeschaut» Surfer gegen Wale in Australien Download 6 Populär auf srf.ch KULTUR NEWS Sex an bester Adresse Trump sieht die Schuld «auf Serge Becker, gebürtige Aargauer und beiden Seiten» 20 Nachtclub-Impresario, soll dem Museum of Sex Der US-Präsident kehrt wieder zu seiner alten in New York neuen Glanz verleihen. Rhetorrk zurück. Über die Zukunft Steve Bannons äussert er sich kryptisch. 9 Kommentare Anmelden http://www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/eine-physikstudentin-wird-noch-heute-schraeg-angeschaut[16.08.2017 09:05:16] Sexismus in der Tech-Branche – «Eine Physikstudentin wird noch heute schräg angeschaut» - Kultur - SRF Kommentieren Bitte melden Sie sich an, um Kommentare zu erfassen. Alle Kommentare Beliebteste James Wright (Rationalist), Schaffhausen Dienstag, 15.08.2017, 15:22 Ich kann es langsam nicht mehr hören. Ich bin 1989 in der Schweiz geboren und aufgewachsen. Ich habe noch nie miterlebt, dass Frauen in irgendwelcher Weise diskriminiert wurden oder nicht die gleichen Chance und Rechte hatten wie Männer – zumindest nicht im Umgang mit Gleichaltrigen. Es ist echt ein Witz und traurig, dass diese Debatte in der Endlosschleife steckengeblieben ist. Frau ist nunmal nicht gleich Mann und vielleicht ist Physik bei den Frauen nicht ganz so beliebt. It's that simple. 7 Elisabeth Frehner-Isenring (Denia), Oberbüren Dienstag, 15.08.2017, 16:30 Und ich kann solche Kommentare wie Ihren nicht mehr hören. Kleiner Geschichtsunterricht: Frauenstimmrecht 1971/ 1976 meine erste Tochter geboren, Vater ein Belgier. Obwohl nie in Belgien wohnhaft, konnte ich meiner Tochter mein Schweizerbürgerrecht erst 1978 geben, mit Antrag. Nur so nebenbei. Gottseidank sind die Unterschiede jetzt nicht mehr so gross. Aber ihr Männer habt mir mit eurem Sex genügend Probleme gemacht. Und auch heute noch viele sexuelle Übergriffe. Tatsache, ja lieber junger