September – Oktober 2021

Wir bieten ausgewählte Hörspiele und Schreckmümpfeli zum Download und als Podcast an: srf.ch/hoerspiel srf.ch/schreckmuempfeli 2

September – Oktober 2021

Fr, 03.09.2021, 20.00 Uhr Töchter 1/2 Produktion: NDR 2019 Seite 4 Radio SRF 1 von Lucy Fricke 51'

Sa, 04.09.2021, 20.00 Uhr Zum 125. Geburtstag von Antonin Artaud Produktion: SRF 2019 Seite 12 Radio SRF 2 Kultur Die Verbrennungen der Angst 55' von Jean-Claude Kuner

Mo, 06.09.2021, 14.00 Uhr Hörspiel-Premiere Produktion: SRF 2021 Seite 5 Radio SRF 1 Cibelius – Ein Ausserirdischer in Konolfingen 1/9 von Nils Althaus

Fr, 10.09.2021, 20.00 Uhr Töchter 2/2 Produktion: NDR 2019 Seite 4 Radio SRF 1 von Lucy Fricke 51'

Sa, 11.09.2021, 20.00 Uhr Zum 100. Geburtstag von Stanisław Lem Produktion: SRF 2008 Seite 13 Radio SRF 2 Kultur Test 51' von Stanisław Lem

Mo, 13.09.2021, 14.00 Uhr Hörspiel-Premiere Produktion: SRF 2021 Seite 5 Radio SRF 1 Cibelius – Ein Ausserirdischer in Konolfingen 2/9 36' von Nils Althaus

Fr, 17.09.2021, 20.00 Uhr Hier ist noch alles möglich 1/2 Produktion: SRF 2021 Seite 7 Radio SRF 1 nach dem gleichnamigen Roman von Gianna Molinari 51'

Sa, 18.09.2021, 20.00 Uhr Hörspiel fällt aus Radio SRF 2 Kultur

Mo, 20.09.2021, 14.00 Uhr Hörspiel-Premiere Produktion: SRF 2021 Seite 5 Radio SRF 1 Cibelius – Ein Ausserirdischer in Konolfingen 3/9 37' von Nils Althaus

Fr, 24.09.2021, 20.00 Uhr Hier ist noch alles möglich 2/2 Produktion: SRF 2021 Seite 7 Radio SRF 1 nach dem gleichnamigen Roman von Gianna Molinari 50'

Sa, 25.09.2021, 20.00 Uhr ARD Radio Tatort Produktion: SWR 2021 Seite 14 Radio SRF 2 Kultur Du hast mich nie geliebt 54' von Hugo Rendler

Mo, 27.09.2021, 14.00 Uhr Hörspiel-Premiere Produktion: SRF 2021 Seite 5 Radio SRF 1 Cibelius – Ein Ausserirdischer in Konolfingen 4/9 von Nils Althaus

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September – Oktober 2021

Fr, 01.10.2021, 20.00 Uhr ARD Radio Tatort Produktion: RBB 2021 Seite 8 Radio SRF 1 Sonntag 51' von Tom Peukert

Sa, 02.10.2021, 20.00 Uhr Der Club der schönen Mütter Produktion: DLF Kultur 2021 Seite 15 Radio SRF 2 Kultur von Sarah Nemitz und Lutz Hübner 55'

Mo, 04.10.2021, 14.00 Uhr Hörspiel-Premiere Produktion: SRF 2021 Seite 5 Radio SRF 1 Cibelius – Ein Ausserirdischer in Konolfingen 5/9 33' von Nils Althaus

Fr, 08.10.2021, 20.00 Uhr Versuch über das Sterben WDR/SRF 2021 Seite 9 Radio SRF 1 von Boris Nikitin 48'

Sa, 09.10.2021, 20.00 Uhr Bocca della verità Produktion: SRF 2009 Seite 16 Radio SRF 2 Kultur von Friederike Mayröcker 49'

Mo, 11.10.2021, 14.00 Uhr Hörspiel-Premiere Produktion: SRF 2021 Seite 5 Radio SRF 1 Cibelius – Ein Ausserirdischer in Konolfingen 6/9 29' von Nils Althaus

Fr, 15.10.2021, 20.00 Uhr Tiefe Wasser 1/2 WDR 2005 Seite 10 Radio SRF 1 nach dem gleichnamigen Roman von Patricia Highsmith 51'

Sa, 16.10.2021, 20.00 Uhr Das Schweigen entziffern Produktion: SRF 2020 Seite 17 Radio SRF 2 Kultur Eine poetische Hörspiel-Dokumentation von Regina Dürig und 54' Christian Müller

Mo, 18.10.2021, 14.00 Uhr Hörspiel-Premiere Produktion: SRF 2021 Seite 5 Radio SRF 1 Cibelius – Ein Ausserirdischer in Konolfingen 7/9 29' von Nils Althaus

Fr, 22.10.2021, 20.00 Uhr Tiefe Wasser 2/2 WDR 2005 Seite 10 Radio SRF 1 nach dem gleichnamigen Roman von Patricia Highsmith 51'

Sa, 23.10.2021, 20.00 Uhr Flüstern in stehenden Zügen Produktion: ORF 2021 Seite 18 Radio SRF 2 Kultur von Clemens J. Setz 53'

Mo, 25.10.2021, 14.00 Uhr Hörspiel-Premiere Produktion: SRF 2021 Seite 5 Radio SRF 1 Cibelius – Ein Ausserirdischer in Konolfingen 8/9 und 9/9 von Nils Althaus

Fr, 29.10.2021, 20.00 Uhr Grauen: neue Folge Produktion: SRF 2021 Seite 11 Radio SRF 1 von Johannes Mayr

Sa, 30.10.2021, 20.00 Uhr Zum 20. Todestag von Thomas Brasch Produktion: DLF Kultur 2020 Seite 19 Radio SRF 2 Kultur Woanders – Ein Hörspiel in Auseinandersetzung mit Texten 51' von Thomas Brasch von Diana Näcke, Christina Runge und Masha Qrella

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September – Oktober 2021

Hörspiel SRF 1

Freitag, 03.09.2021, 20.00 Uhr, Radio SRF 1, 1/2 Freitag, 10.09.2021, 20.00 Uhr, Radio SRF 1, 2/2

Töchter von Lucy Fricke

Martha und Betty, beide 40, sind beste Freundinnen. Ihre Väter verschwanden irgendwann aus ihrem Leben. Jetzt will Marthas Vater von seiner Tochter zum Sterben in die Schweiz gefahren werden. Mit röchelndem Vater auf dem Rücksitz eines klapprigen Golfs brechen die Frauen von Hannover auf in Richtung Süden.

Die eine, Betty, Single und Schriftstellerin in produktiver Verweilphase, also ohne Einkommen, zwingt sich in groteske Airbnb-Arrangements. Dabei okkupiert sie abwechselnd die Couch von Freunden, während sie ihre Wohnung an die Touristen vermietet. Die andere, Martha, versucht zum wiederholten Male schwanger zu werden und sich mit einem Kind zu beglücken. Was die beiden seit Ewigkeiten vor allem verbindet, ist ihr Vatertrauma. Beide leiden an einem schweren Defizit. Der Vater in ihrem Leben: eine Leerstelle. Betty trauert ihrem vor Jahren verstorbenen Ziehvater Ernesto nach, und Marthas Vater Kurt, der sich ganze Ewigkeiten wenig um seine Tochter geschert hat, schreit jetzt nahezu nach ihr. Er hat sich in den Kopf gesetzt, seinem Krebsleiden in der Schweiz ein gnädiges Ende zu bereiten. Martha soll ihn auf dieser letzten Wegstrecke begleiten. Und so machen sich die beiden Freundinnen mit dem röchelnden, todgeweihten Kurt auf der Rückbank auf den Weg. Es beginnt ein abenteuerlicher und herrlich komischer Roadtrip.

Mit: Anneke Kim Sarnau (Betty), Alexandra Henkel (Martha), Peter Franke (Kurt), Martin Zylka (Hotelier), Susanne Hoffmann (Francesca), Katja Brügger (Wirtin), Emilio Castoldi (Polizist), Marc Zippel (Wirt), Wolf-Dietrich Sprenger (Ernesto)

Bearbeitung: Susanne Hoffmann Musik: Andreas Koslik Regie: Martin Zylka Produktion: NDR 2019 Dauer Teil 1: 51', Teil 2: 51'

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September – Oktober 2021

Montag, 06./13./20./27.09.2021, 14.00 Uhr, Radio SRF 1, Folgen 1–4 Montag, 04./11./18./25.10.2021, 14.00 Uhr, Radio SRF 1, Folgen 5–8 Montag, 25.10.2021, 15.00 Uhr, Radio SRF 1, Folge 9

Hörspiel-Premiere Cibelius – Ein Ausserirdischer in Konolfingen Hörspiel-Serie von Nils Althaus

Spannendes Science-Fiction-Abenteuer mit schrägem Humor und kauzigen Typen. Ein Ausserirdischer begibt sich auf Forschungsreise ins Emmental. Sein Auftrag: herausfinden, wie es ist, ein Mensch zu sein – und dies ausgerechnet in Konolfingen. Neben Antworten findet er vor allem eine Freundschaft für die Ewigkeit.

Cibelius ist ein Ausserirdischer, ausgesandt von einer galaktischen Superintelligenz, Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Sein Auftrag: die Erde vermessen und ein Urteil fällen. Ist dieser abseitige Planet mit seinen hinterwäldlerischen Eingeborenen es wert weiterzuexistieren, oder kann er gesprengt werden?

Von allen Orten dieser Welt landet Cibelius’ Raumkapsel aber ausgerechnet in Konolfingen. Also nimmt er die Gestalt und Sprache eines Berners an und mischt sich unters hiesige Volk. Die Dorfbeiz «Zum Röhrenden Hirsch» wird sein Versuchslabor. Hier werden seit jeher die drängenden und abseitigen Fragen der Menschheit besprochen – unter Zuhilfenahme unzähliger «Stangen» Bier. Schräge Vögel und kauzige Gesinnungen treffen am Stammtisch von Ursle Fuchsberger aufeinander. Leo, explosives Teenie-Girl in der schlimmsten Phase der Pubertät und Tochter des Hauses, wird zur Verbündeten des Ausserirdischen. So wird die Zukunft der Menschheit im Jahr 2021 im «Hirsche vo Chonufinge» entschieden, dem Nabel der Welt.

Mit: Nils Althaus (Cibelius), Aline Beetschen (Leo), Manfred Liechti (John), Doro Müggler (Ursle), Hans Ruchti (Fredu), Gottfried Breitfuss (Prof. Jodler), Michael Stauffer (Erwin/Raleijan), Isabelle Menke (Interface/Mme Beaufort), Gilles Marti (Raffael), Dieter Stoll (Pfarrer), Philippe Nauer (Stroganoff u.a.), Jonathan Loosli (Sämu u.a.), Linda Gunst (Neurologin), Anne Hodler (Beraterin RAV), Matto Kämpf (Tamburinlehrer u.a.), Silvia Jost (Frau Bürki u.a.), Daniel Ludwig (Herr Bürki u.a.), Kaija Ledergerber (Dolmetscherin u.a.), Ilja Baumeier (Dolmetscher u.a.), Ivana Pribakovic (Radiosprecherin)

Musik: Lukas Fretz Dudelsack: Ronald Rebmann Tontechnik: Tom Willen Dramaturgie und Regie: Mark Ginzler Produktion: SRF 2021

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September – Oktober 2021

Folge 1: Wer ist hier der Ausserirdische?: 39' Folge 2: Wie es ist, ein Mensch zu sein: 36' Folge 3: Die Liebe ist eine gute Droge: 38' Folge 4: Endlich Weltuntergang!: 31' Folge 5: Ein Floh im Computer: 36' Folge 6: Scheiss Liebe!: 29' Folge 7: Gott hat’s nicht leicht: 30' Folge 8: Noch ein Ausserirdischer!: 25' Folge 9: Ein kleines blaues Fleckchen Chaos: 35'

Nils Althaus kennt man als leichtfüssigen Kabarettisten mit Hang zu anspruchsvollen Themen. Der Satiriker ist aber auch Schauspieler, Liedermacher und studierter Biochemiker. Seine Liebe zur Wissenschaft, zum Wort und zum Humor hat ihn dazu gebracht, die skurrile Welt von «Cibelius» zu erschaffen.

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September – Oktober 2021

Freitag, 17.09.2021, 20.00 Uhr, Radio SRF 1, 1/2 Freitag, 24.09.2021, 20.00 Uhr, Radio SRF 1, 2/2

Hier ist noch alles möglich nach dem gleichnamigen Roman von Gianna Molinari

Eine junge Frau wird als Nachtwächterin in einer Kartonfabrik eingestellt. Auf dem Gelände soll sich ein Wolf herumtreiben. Nacht für Nacht macht sie ihre Rundgänge, und mit jeder Schicht wird die Suche nach dem Wolf mehr zu einer Suche nach sich selbst.

Vom Wolf fehlt jede Spur, auf einem Spaziergang stösst die junge Frau hingegen an einem Waldrand auf ein Metallkreuz ohne Aufschrift. Es markiere die Fundstelle eines Toten, erfährt sie. Ein Mann, vermutlich aus Afrika, ist als blinder Passagier im Flugzeugfahrwerk mitgeflogen und beim Landeanflug in die Tiefe gestürzt. Die Geschichte lässt die Frau nicht mehr los: «Menschen fallen vom Himmel, Wölfe werden gejagt. Nichts ist sicher, nicht der Boden, auf dem wir stehen, und nicht die Flugzeuge, in die wir steigen, nicht die andere Seite von Grenzen.»

Der Baslerin Gianna Molinari ist mit «Hier ist noch alles möglich» ein Romandebüt gelungen, das von Publikum und Kritik begeistert aufgenommen wurde. Es war 2018 sowohl für den Deutschen als auch für den Schweizer Buchpreis nominiert und wurde u.a. mit dem Robert- Walser- und dem Clemens-Brentano-Preis ausgezeichnet.

Mit: Henni Jörissen (Ich), Michael Neuenschwander (Chef), Sven Schelker (Clemens), Thomas Douglas (Koch), Bodo Krumwiede (Lose), Inga Eickemeier (Erika)

Hörspielfassung: Stephan Heilmann und Julia Glaus Musik: Fatima Dunn Tontechnik: Franz Baumann und Roland Fatzer Regie: Julia Glaus Produktion: SRF 2021 Dauer Teil 1: 51', Teil 2: 50'

8

September – Oktober 2021

Freitag, 01.10.2021, 20.00 Uhr, Radio SRF 1

ARD Radio Tatort Sonntag von Tom Peuckert

Erstmals ein Radio Tatort aus Berlin bei SRF. Und das mit einem Grossereignis: dem alljährlichen Marathon. Da werden nicht nur regelmässig Rekorde gelaufen, da steppt links und rechts der Strecke der Bär. Die Hauptstadt-Bewohnerinnen und -Bewohner feiern sich mitsamt den sportlichen Gästen selbst.

Sonntag in Berlin: Die Hälfte der Bevölkerung ist faul, fährt ins Grüne oder lässt die Seele baumeln, die andere Hälfte vergnügt sich beim Marathon. Schauend, jubelnd oder laufend. Hauptkommissarin Kruse und Kommissar Wonder gehören weder zu den einen noch zu den anderen. Doch auch sie haben frei.

Ariane Kruse brummt der Kopf. Ein oder zwei Tequila am Vorabend waren zu viel, musste sie doch einen Tatort dem BKA überlassen. Ein Toter in einem Hotelzimmer. War es die Russenmafia? Ging es um Waffenhandel? Immerhin hatte sie einen Zettel gefunden und unbedacht in die Jackentasche gesteckt. «Gryasnaya Bomba, Marathon» liest die Kommissarin, als sie ihn wieder aus der Tasche zieht: «Schmutzige Bombe». Da ist es 9 Uhr morgens. 47000 Läufer sind am Start direkt an der Siegessäule. Und ihr Kollege Christian Wonder geht einfach nicht ans Telefon …

Mit: Felix Kramer (Christian Wonder), Margarita Breitkreiz (Ariane Kruse), Aenne Schwarz (Carla Frank), Andreas Ulrich (Sportreporter), Thomas Dannemann (Archivangestellter) und Sonja Hermann (Polizistin)

Musik: Tarwater Regie: Kai Grehn Produktion: RBB 2021 Dauer: 51'

9

September – Oktober 2021

Freitag, 8.10.2021, 20.00 Uhr, Radio SRF 1

Versuch über das Sterben von Boris Nikitin

Radioversion der beeindruckenden Performance des Basler Theatermachers Boris Nikitin. Ein junger Mann begleitet seinen todkranken Vater auf dessen letztem Weg, einem selbstbestimmten Sterben. Ein einfühlsames Porträt und radikales Plädoyer für die Selbstermächtigung. Inklusive Coming-out.

2016 verstirbt Boris Nikitins Vater an ALS, einer unheilbaren Nervenkrankheit. Die Krankheit hatte kurzen Prozess gemacht: Von der Diagnose bis zum Tod dauert es knapp ein Jahr. Sehr früh äussert dabei der Vater den Gedanken an einen assistierten Suizid, einen EXIT. Eine Aussage, die alles ändert.

Kann das Sterben eine Form der Selbstermächtigung sein? Das Tabu auszusprechen, hat befreiende Kraft. Nikitin verbindet die Geschichte dieses «Outings» mit der Geschichte seines eigenen Coming- outs vor zwanzig Jahren.

«Versuch über das Sterben» ist eine intime Reflexion über das Überwinden von Schamgrenzen. Ein Manifest der Freiheit und ein radikales Statement zur Frage, was es bedeutet, aus der Sicherheit und Deckung herauszutreten und sich angreifbar, verwundbar zu machen.

Leben lernen, indem man das Sterben lernt. Nicht sein müssen, um endlich sein zu können. (Zitat aus dem Hörspiel)

Mit: Boris Nikitin

Tontechnik: Tom Willen Regie: Boris Nikitin und Mark Ginzler Dramaturgie: Isabel Platthaus Produktion: WDR/SRF 2021 Dauer: 48'

Boris Nikitin, geboren in als Sohn ukrainisch-slowakisch-französisch-jüdischer Einwanderer, ist Theaterregisseur, Autor, Kurator und Essayist. Seine Arbeiten spielen mit den Grenzen zwischen Illusionstheater und Performance, zwischen Dokumentation, Propaganda und Fake. Seit 2016 beschäftigt sich Nikitin zudem verstärkt mit dem Verhältnis von Kunst und Krankheit. «Wie wenige andere führt Boris Nikitin das Theater an einen kritischen Punkt», schreibt die Fachzeitschrift Theater heute. 2020 erhielt er den Schweizer Theaterpreis.

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September – Oktober 2021

Freitag, 15.10.2021, 20.00 Uhr, Radio SRF 1, 1/2 Freitag, 22.10.2021, 20.00 Uhr, Radio SRF 1, 2/2

Tiefe Wasser nach dem gleichnamigen Roman von Patricia Highsmith

Die amerikanische Schriftstellerin Patricia Highsmith hätte dieses Jahr ihren 100. Geburtstag gefeiert. Ihr Faible für obsessive Figuren, die auch vor Mord nicht zurückschrecken, machten Highsmith zur Bestsellerautorin. Ende Oktober erscheinen ihre Tage- und Notizbücher.

In Patricia Highsmiths Roman «Tiefe Wasser» kann der Verleger Victor Van Allen die offen zur Schau getragenen Seitensprünge seiner jungen, schönen Frau Melinda nicht mehr ertragen. Auf der Party eines befreundeten Ehepaars ertränkt Victor den Barpianisten De Lisle unerkannt im Swimmingpool. Die medizinische Untersuchung kommt zu dem Befund, dass es ein Unfall war. Nur Melinda glaubt nicht an die Unschuld ihres Mannes, hat jedoch keine Beweise. Als sie sich einige Zeit später wegen des Bauunternehmers Cameron von Victor scheiden lassen will, bringt dieser den Konkurrenten in einem Steinbruch um. Die Leiche versenkt er in einem See. Verzweifelt behauptet Melinda, ihr Mann sei es gewesen, doch niemand in der Stadt glaubt ihr. Es wird immer deutlicher, dass hinter vorgeblicher bürgerlicher Normalität ein Abgrund klafft. Wie das Sprichwort sagt: «Stille Wasser …»

Mit: Peter Fricke (Erzähler), Rufus Beck (Victor van Allen), Irina Wanka (Melinda van Allen), Carolina Kertz (Trixi), Markus Scheumann (Joel Nash), Peter Groeger (Horace Meller), Astrid Meyerfeldt (Mary Meller), Daniel Werner (Phil Cowans), Caroline Schreiber (Evelyn Cowans), Matthias Haase (Charley de Lisle) u.a.

Aus dem Amerikanischen von Nikolaus Stingl Bearbeitung und Regie: Martin Zylka Musik: Pierre Oser Produktion: WDR 2005 Dauer Teil 1: 51', Teil 2: 51'

11

September – Oktober 2021

Freitag, 29.10.2021, 20.00 Uhr, Radio SRF 1

Grauen: neue Folge von Johannes Mayr

Pünktlich zu Halloween meldet sich die Hörspielserie «Grauen» mit der 2. Staffel zurück: Es ist wieder Vollmondnacht, und die vier alten Freunde Besim, Steffi, Phil und Zoey versammeln sich ums Lagerfeuer – und erzählen Gruselgeschichten.

«Grauen» heisst der SRF-Podcast mit grusligen Geschichten. Immer zum Vollmond erscheint eine neue Episode. Alle bisherigen und neuen Folgen gibt es in der Podcast-App des Vertrauens oder unter srf.ch/grauen.

Mit: Aaron Hitz (Phil), Dashmir Ristemi (Besim), Vera Bommer (Steffi), Lucy Wirth (Zoey)

Regie: Mark Ginzler Produktion: SRF 2021

12

September – Oktober 2021

Hörspiel SRF 2 Kultur

Samstag, 04.09.2021, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur

Zum 125. Geburtstag von Antonin Artaud Die Verbrennungen der Angst von Jean-Claude Kuner

Wie konnte eine grundsätzlich vernünftige Gesellschaft in einen kollektiven Wahn verfallen, der zu Faschismus und Massenmord führte? Sylvère Lotringer, Professor an der New Yorker Columbia University, sucht eine Antwort in der Auseinandersetzung mit dem Schauspieler und Dichter Antonin Artaud.

Mit Mikrofon und Tonband macht sich Sylvère Lotringer 1984 auf den Weg nach Frankreich. Artaud ist zu dem Zeitpunkt längst tot. Aber es gibt Zeitzeugen, die noch leben. Zum Beispiel die beiden Psychiater, die den exzentrischen Schauspieler und Theatererneuerer behandelten, als er von 1937 bis 1945 in einer Irrenanstalt weggesperrt war. Mit unzähligen Elektroschocks versuchten sie ihn zurück in die Normalität zu therapieren.

Lotringer führt lange Gespräche mit den Ärzten. Über Artaud, seine Bedeutung in der Kunstwelt und ihre therapeutischen Ansätze. Es sind tragikomische Dialoge, die die intolerante und engstirnige Haltung einer Machtelite widerspiegeln.

Jahrzehnte nach diesen Interviews wundert sich der achtzigjährige Lotringer, dass sich die alte Frage, was normal ist und wer verrückt – und wer das Recht hat, dies zu bestimmen – in Zeiten des wiedererstarkten Rechtspopulismus erneut stellt.

Antonin Artaud wurde am 4. September 1896 als Antoine Marie Joseph Paul Artaud in Marseille geboren.

Mit: Wolfram Koch (Sylvère), Bernd Moss (Latrémolière), Jürgen Holtz (Ferdière), Moritz Grove (Artaud), Anne Müller (Thévenin), Katharina Matz (Robert) und Regina Lemnitz (Schwester)

Musik: Phil Smith, George Antheil und Dmitri Kourliandski Tontechnik: Mirjam Emmenegger, Peter Kainz Regie: Jean-Claude Kuner Produktion: SRF 2019 Dauer: 55'

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September – Oktober 2021

Samstag, 11.09.2021, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur

Zum 100. Geburtstag von Stanisław Lem Test von Stanisław Lem

Kadett Pirx macht die Ausbildung zum Raumfahrer. Doch Pirx ist ein Tagträumer – und alle halten ihn für einfältig, Lehrer wie Kameraden. Als ausgerechnet Pirx für den nächsten Testflug ausgewählt wird, könnte er es nun allen zeigen. Wäre da nicht diese Fliege – eine Fliege in seinem Raumschiff!

Mit dem Piloten Pirx hat Stanisław Lem eine literarische Figur geschaffen, die sich auf erholsame Weise vom üblichen Inventar der Science-Fiction-Literatur abhebt: unheroisch, verträumt und auch sonst mit allzu menschlichen Charakterzügen ausgestattet. Dieser Pirx stolpert eher durch brenzlige Situationen, als dass er sie tapfer meistert. Er ist der Antiheld des Weltalls, und als solcher fühlt er sich in besonderer Weise den unberechenbaren Allüren von Mensch und Maschine ausgeliefert.

Mit: Florian Lukas (Pirx), Stjepan Markovic (Erzähler), Herbert Schäfer (Boerst), Norbert Schwientek (Eselswiese)

Aus dem Polnischen von Caesar Rymarowicz Hörspielfassung und Regie: Johannes Mayr Musik: Constantin Popp Tontechnik: Tom Willen Produktion: SRF 2008 Dauer: 51'

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September – Oktober 2021

Samstag, 25.09.2021, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur

ARD Radio Tatort Du hast mich nie geliebt von Hugo Rendler

Ein Verbrechen in der «heilen Welt». Die erfolgreiche Schlagersängerin Mia liegt nach einem Sturz aus dem zweiten Obergeschoss eines Stuttgarter Mietshauses tot auf dem Gehweg. War es Suizid? Oder wurde sie gestossen? Es gibt einige Hinweise, die darauf hindeuten.

Zumal sich herausstellt, dass die Mieterin der Wohnung, aus der Mia stürzte, ihre Mutter war. Die beiden hatten schon lange kein gutes Verhältnis. Befragen können Kriminaloberrat Finkbeiner und Kriminalkommissarin Brändle sie nicht. Sie ist spurlos verschwunden. Dafür tauchen Mias Manager Nico und ihre beiden «Väter», die Zwillinge Fritz und Franz Schurzle, besser bekannt als das Schlagerduo «Lovers», überraschend schnell am Tatort auf. Und je länger Finkbeiner und Brändle ermitteln, umso mehr bestätigt sich der Eindruck, dass der Spass aufhört, wenn es um Liebe geht. Vor allem, wenn auch noch Erpressung im Spiel ist. Erst einmal gilt es aber Mias Mutter zu finden. Möglicherweise ist sie ein weiteres Opfer. Oder ist sie die Täterin?

«Du hast mich nie geliebt» ist der letzte Fall, den Brändle und Finkbeiner nach über zehn Jahren Radio- Tatort-Partnerschaft lösen müssen.

Mit: Karoline Eichhorn (Nina Brändle), Ueli Jäggi (Xaver Finkbeiner), Matti Krause (Sieger), Christian Redl (Franz Schurzle), Jens Wawrczek (Fritz Schurzle), Andreas Helgi Schmid (Nico Hohenberg), Johanna Gastdorf (Anna Balz), Eva Derleder (Frau Mutz), Mariette Meguid (Pia Dengele), Bernd Gnann (Siggi Dengele), Horst Hildebrand (Mann), Frank Stöckle (Schäfle), Max Ruhbaum (Notarzt), Bina Bianca (Mia)

Musik: Clemens Haas Ukulele, Gitarre und Gesang: Bina Bianca (Sabrina Strehse) Tontechnik: Andreas Völzing und John Krol Regie: Alexander Schuhmacher Produktion: SWR 2021 Dauer: 54'

Hugo Rendler, geboren 1957 in Stühlingen/Südschwarzwald, lebt als freier Autor am Kaiserstuhl. Er schreibt neben Romanen auch Theaterstücke und Drehbücher. Zahlreiche Hörspiele für SRF, RB und SWR. Für SWR2 schrieb er mehrere ARD Radio Tatorte.

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September – Oktober 2021

Samstag, 02.10.2021, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur

Der Club der schönen Mütter von Sarah Nemitz und Lutz Hübner

Psychothriller und Milieustudie. Helikoptermütter sorgen sich um ihre Prinzessinnen, weil ein dubioser unterklassiger Zeitgenosse in ihr Viertel zieht. Ihre heile Welt bekommt Flecken und Risse. Sie müssen etwas unternehmen …

«Die meisten hier haben Jobs, Familie, alle versuchen, irgendwie mit dem Arsch an die Wand zu kommen.» Manu, Sina und Swetlana, drei Mütter um die dreissig, kennen ihr Viertel. Jeden Morgen treffen sie sich mit ihren Kindern am Spielplatz, Thermoskannen und Apfelschnitze im Gepäck. Doch Nicos Tod hatte niemand kommen sehen. Vor ein paar Monaten war er plötzlich aufgetaucht: ein Proll, über dessen Macho-Gehabe und Zuhälterkarre sich die Frauen angeregt amüsierten und den die Männer umso mehr bewunderten, als er sich nicht für sie interessierte.

Doch die Fragen blieben: Wo kam dieser Typ her, dessen schweren Atem man aus der Wohnung gegenüber ständig hörte? Womit verdiente er sein Geld? Und warum um alles in der Welt hatte er das Sorgerecht für Shaleen, seine verwahrloste sechsjährige Tochter? Auch sie blieb in ihren schmutzigen Prinzessinnenkleidchen ein Rätsel: Sobald sie an der Buddelkiste auftauchte, folgten alle Kinder ihren Anweisungen. Was hatte es mit diesen Feengeschichten auf sich, die sie den Kleinen ständig erzählte? Für den Club der schönen Mütter gab es nur eine Lösung: Sie mussten herausfinden, wer Nico war. Jetzt ist er tot.

Mit: Britta Steffenhagen (Swetlana), Mira Partecke (Manu), Lea Draeger (Sina) und Rubi Lorentz (Shaleen)

Musik: Philipp Thimm Tontechnik: Jean Szymczak Regie: Judith Lorentz Produktion: DLF Kultur 2021 Dauer: 55' 16

September – Oktober 2021

Samstag, 09.10.2021, 20.00 Uhr, SRF 2 Kultur

Bocca della verità von Friederike Mayröcker

Ein Mann schreibt aus Rom, wo er sich mehrere Wochen aufhält, Briefe an eine Frau, die er «Carissima» nennt. Die charakteristischen Plätze und die sommerliche Atmosphäre Roms lösen Erinnerungen in ihm aus. Längst verdrängte oder vergessene Gefühle und Empfindungen drängen an die Oberfläche.

Das 1977 verfasste «Assoziationshörspiel» – so der Untertitel – weist neben Wort- oder Laut- auch Bildassoziationen auf; verschiedene Bewusstseinsebenen verzahnen sich. In diesem Gewebe sind unter anderem die Grundmuster der Dualität (beispielsweise die Doppelfrau Cäcilia-Julia) und der Dreiheit auszumachen (die drei «Orte» Rom, Venedig und der erinnerte Kindheitsort; Aufspaltung der Stimme des Mannes in drei Stränge). Bedeutsam sind ferner «wiederkehrende Sprachstücke» sowie die persönliche Auseinandersetzung des Mannes mit dem Wahrheitsbegriff, wofür symbolhaft und titelgebend die steinerne Brunnenplatte Bocca della verità steht. Diese antike Maske befindet sich in der römischen Kirche Santa Maria in Cosmedin; einer mittelalterlichen Legende nach verliert jeder seine Hand, der sie ihr in den Mund legt und dabei nicht die Wahrheit sagt.

Mit: Klaus Brömmelmeier (Briefstimme, Erzählstimme und «innere Gegenstimme» Mann), Rebecca Klingenberg (Doppelstimme weiblich: Julia, Cäcilia), Janina Reinke (Erinnerungsstimme aus der Kindheit des Mannes)

Musik: Philipp Schaufelberger Tontechnik: Tom Willen Regie: Stephan Heilmann Produktion: SRF 2009 Dauer: 49'

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September – Oktober 2021

Samstag, 16.10.2021, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur

Das Schweigen entziffern Eine poetische Hörspiel-Dokumentation von Regina Dürig und Christian Müller

Sommer 1900: Auf der Insel Kreta werden Tontäfelchen mit unbekannten Schriftzeichen aus der Bronzezeit gefunden. Dreissig Jahre später beschliesst die amerikanische Altphilologin Alice Kober, das Rätsel um die Bedeutung der unter dem Begriff «Linearschrift B» firmierenden Zeichen endlich zu lösen.

«Vielleicht werden wir herausfinden, ob Helena von Troja tatsächlich existiert hat, ob König Minos ein Mann war oder eine Frau. Vielleicht werden wir aber auch nur erfahren, dass Herr X Herrn Y einhundert Kühe geliefert hat am 10. Juni 1400 v. Chr.», notiert Alice Kober 1946. Durch ihre fast obsessiven Studien und ihre richtungsweisende Methode wurde sie zur weltweit anerkannten Expertin für die Linearschrift B, und doch ist sie heute so gut wie vergessen.

Die Autorin Regina Dürig macht sich auf die Suche nach ihr. Neben zweihunderttausend Karteikarten findet sie im Archiv die Ankündigung einer Radioshow, an der Alice Kober mitgewirkt hat. In die Stille zwischen den mondfarbenen Archivschachteln legt sich die Hoffnung, hinüberreichen zu können in eine andere Zeit, eine andere Welt.

Eine poetische Hörspiel-Dokumentation über Alice Kober und die Entzifferung der Linearschrift B, über unwahrscheinliche Begegnungen, entschlossene Hingabe und die Sanftheit der Leerstellen. Mit einer Komposition von Christian Müller, der das statistische Material Kobers in Musik übersetzt hat.

Mit: Regina Dürig, Peter Kner (Professor Sundvall), Daniel Mezger (Archivar), Cathrin Störmer (Alice Kober) und Nikola Weisse (Mutter)

Musik: Christian Müller Tontechnik: Basil Kneubühler Regie: Regina Dürig und Christian Müller Dramaturgie: Katrin Zipse Produktion: SRF 2020 Dauer: 54'

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September – Oktober 2021

Samstag, 23.10.2021, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur

Flüstern in stehenden Zügen von Clemens J. Setz

Spannungsgeladenes Monologstück. Ein alleinlebender Mann sitzt daheim. Seinen Hunger nach menschlicher Nähe versucht er zu stillen, indem er Call-Center und Abzockerfirmen anruft und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in persönliche Gespräche zu verwickeln sucht.

Kontakt hat C. eigentlich nur zu seinem Angestellten in seinem Computerreparaturgeschäft und zu wenigen Kunden. Ansonsten sitzt er daheim – und telefoniert. Aber nicht mit Freunden und Verwandten, sondern mit Call-Centern und Fake-Hotlines. Sie rufen nicht ihn an – sondern er sie! Diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind im Hörspiel nicht zu hören – genau wie im realen Leben sitzen sie in fernen Ländern, gleichen eher Robotern als Menschen und rauben mithilfe vorgefertigter Sätze und Pläne leichtgläubige Internet- und Kreditkartennutzer aus.

C. dreht den Spiess um: zuerst rügt er sie wegen ihrer Geschäftspraktiken oder ihrer unzureichenden Deutschkenntnisse. Dann versucht er, mehr über ihre Biografien herauszufinden. Doch deren Job ist es nicht, Mensch zu sein – und so führen C.s Versuche immer wieder in Kommunikationswüsten.

Worum es der Hauptfigur C. geht, hält der Autor offen, schreibt seinem C. ein ungelöstes, nach menschlichem Vorbild unbegriffenes Dilemma ins Herz. Will er Rache? Aufmerksamkeit? Gutes tun? Rettung? Gar nichts? Einsamkeit, in welchen Schattierungen wir sie auch erleben, bietet wenig Schutz, zumal vor der Groteske. Setz hat eine solche verfasst. (Hörspielregisseur Philip Scheiner)

Das Theaterstück wurde im Frühjahr 2021 am Schauspielhaus Graz fertig geprobt, kam dann aber wegen des Corona-Lockdowns nicht zur Premiere. Philip Scheiner und Stefan Weber haben es daraufhin in gleicher Besetzung fürs Hörspiel adaptiert.

Am 6. November wird Clemens J. Setz (geb. 1982 in Graz) mit dem Georg-Büchner-Preis 2021 für sein schriftstellerisches Werk ausgezeichnet.

Mit: Raphael Muff (C.), Evamaria Salcher (Kundin) und Franz Solar (Angestellter)

Klangkomposition: Stefan Weber Hörspielbearbeitung und Regie: Philip Scheiner Tontechnik: Christian Michl Mastering: Martin Leitner Produktion: ORF 2021 Dauer: 53'

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September – Oktober 2021

Samstag, 30.10.2021, 20.00 Uhr, Radio SRF 2 Kultur

Zum 20. Todestag von Thomas Brasch Woanders Ein Hörspiel in Auseinandersetzung mit Texten von Thomas Brasch von Diana Näcke, Christina Runge und Masha Qrella

«Wer sind wir eigentlich noch?», fragte der Schriftsteller Thomas Brasch. Masha Qrella singt diese Zeilen. Sie und ihre Mitmusikerinnen machen Braschs Lyrik zu Songtexten. Im musikalischen Zwiegespräch folgen sie seinem Beispiel, sich mit der Welt und der eigenen Existenz in ihr auseinanderzusetzen.

In Versatzstücken aus Interviews, Gedichten, Materialskizzen und Proberaum-Mitschnitten entsteht ein musikalisches Hörspiel, das von der Einsamkeit als politischem Moment erzählt und zugleich vom fortwährenden Versuch, sich Vereinnahmungen zu entziehen. Das Hörspiel legt auch einen Arbeitsprozess offen, der versucht, «das Ungeheuerliche erst mal zu denken» und den Raum zu schaffen, den Thomas Brasch als «Bleiben wo ich nie gewesen bin» herbeigesehnt hat.

Thomas Brasch, der von der Geschichte zu Unrecht scheinbar verschluckte Schriftsteller, bekommt eine neue Chance. Zwanzig Jahre nach seinem Tod legt das Hörspiel «Woanders» die in jedem einzelnen Wort seiner Dichtkunst gespeicherte Kraft frei. (Aus der Jury-Begründung zur Auszeichnung zum Hörspiel des Monats Februar 2021)

Brasch verstarb am 3. November 2001 in Berlin.

Mit: Masha Qrella

Musik: Masha Qrella, Andreas Bonkowski und Chris Imler Gäste: Andreas Spechtl und Tarwater Tontechnik: Alexander Brennecke und Gunda Herke Regie: Diana Näcke, Christina Runge und Masha Qrella Produktion: DLF Kultur 2020 Dauer: 51'

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September – Oktober 2021

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