Das Kernbergecho (Saison 2014/15)

Inhalt Infozine der Unterstütze unseren Verein! Sprungball Ultras Jena …, denn es ist auch deiner! �����������������������2 Auswärtsfahrten der Saison 2014/15 ���������������4 Förderkreis-Braten 2014 ��������������������������������14 Wochen bereits beim Förderkreis-Braten gemeinsam Auswärtskultur ����������������������������������������������16 mit der neuen Mannschaft gesehen. Darauf blicken Was lange währt, wird endlich gut…? wir zurück, genauso wie auf ein Auswärtshighlight Die JenArena und ihre Auswirkungen ����18 der letzten Saison. Seit einer halben Saison spielen Soliturnier für Josef (18.05.2014) ������������������21 wir nun in unserer neuen JenArena. Dauergast wirft Interview mit der einen Blick zurück und nach vorn und analysiert alles „ Fanszene Dresden“ ��������������� 22 Gute und weniger Gute, was uns unsere neue Halle Faszination Hopping – und mehr… ������������� 33 mitgebracht hat und noch bringen wird. Wer unsere Spielplan 2014/15 ������������������������������������������� 36 Facebook-Seite („Fanseite von “) verfolgt, wird bereits über den Fall Josef informiert sein. Unser Freund Josef befindet sich mittlerweile Wir befinden uns am Tag des Redaktionsschlusses. wieder auf freiem Fuß. Trotzdem beschäftigt uns die- Das ganze Kernbergecho ist mit Berichten, Aufrufen ses Thema natürlich noch. Mehr dazu auf Seite 21. und Interviews gefüllt… das ganze Kernbergecho? Auch dieses Jahr haben wir es wieder geschafft, ein Nein! Eine mit unbeugsamer Leere besetzte Seite hört sehr interessantes und ausführliches Interview mit ei- nicht auf, den Redakteuren Widerstand zu leisten. ner Fangruppierung eines anderen Vereins zu führen. Und jetzt kommt derjenige ins Spiel, der anscheinend Die „Basketball Fanszene Dresden“ hat sich die Zeit beim letzten SUJ-Treffen das kürzeste Streichholz ge- genommen und stellt sich ausführlich vor. Zu guter zogen hat. Eigentlich empfinde ich es aber doch als Letzt erzählt Conelly, warum er zusammen mit unse- Ehre, diese Zeilen an euch verfassen zu dürfen, denn rer Hopping-Fraktion an jedem basketballfreien Tag es sind die meistgelesenen des ganzen Heftes. Und nach Tschechien, Österreich, Bayern, in die Nieder- genau dieses brandneue KBE, das du jetzt gerade in lande oder sonst wo hinfährt, um sich für den Laien deiner Hand hältst, wird dich sicher durch die Saison eher uninteressante Fußballspiele bis hin zu vollkom- 2014/15 begleiten. Traut euch also ruhig, diese Seite menen Sinnloskicks anzugucken. rechts unten zu greifen, um gekonnt umzublättern. Wie ihr seht, haben wir wieder keine Mühen gescheut, Was euch da erwartet, ist das Ergebnis eines Teils un- um euch pünktlich zum heutigen 1. Spieltag dieses serer langen basketballfreien Zeit. fertige Zeitzeugnis in die Hände reichen zu können. Gleich auf den beiden folgenden Seiten wird es näm- Lest es euch wirklich mal durch. Und wenn ihr etwas lich anspruchsvoll. Lest, was wir euch zu Beginn die- nicht versteht, wendet euch an euren Nachbarn oder ser Saison mit auf den Weg geben wollen. Die folgende sprecht uns im Fanblock oder am Fan-Stand an. Wir Auswärtsfahrtenvorschau ist dem geneigten KBE- freuen uns immer über Kritik, Lob oder Anregungen. Leser schon bekannt. Und wir fahren alle Auswärts- Bleibt mir nur noch, uns allen eine schöne Saison zu spiele – egal, ob Freitagabend oder ob 500 km. Wir wünschen. Ich hoffe, wir sehen euch recht zahlreich fahren alle Auswärtsspiele. Nur mal so als Tipp. ;-) im neuen Fanblock hinter dem Korb und bei den Aus- Ihr dürft euch also, wie gewohnt, immer gerne an- wärtsspielen unserer Mannschaft. schließen. Einige von euch haben wir vor ein paar Und jetzt alle Arme nach oben!!! ksj Unterstütze unseren Verein! ..., denn es ist auch deiner! Gerade noch mit Genosse ksj ein paar Pfeile auf Bierchen später saß ich dann, wie schon oben be- eine runde Scheibe geworfen, sitze ich nun also schrieben, mit Kumpel ksj auf der Couch, um mir vor meinem Laptop und will euch motivieren, ein noch einen hinter die Binde zu kippen. Ein typi- wenig mehr für den Verein zu geben. Die Frage ist scher Mittwoch eben und dennoch stand den gan- natürlich immer, wie so etwas am besten geht und zen Tag noch etwas auf dem Programm – richtig, was man überhaupt machen kann, um seinen Club diesen Bericht zu schreiben! zu unterstützen. Doch bevor ihr euch diesen Text zu Gemüte führt, schaut vielleicht mal auf eure letzten Bis jetzt habt ihr noch nicht viele Anhaltspunkte Tage zurück. Was hat euch beschäftigt, wofür habt lesen können, warum ihr euch mehr für den Ver- ihr eure Zeit genutzt und wie viel Science City Jena ein einsetzen sollt, dennoch ist die Erkenntnis, dass spielte dabei eine Rolle? ihr immer noch diesen Bericht lest, schon einmal ein gutes Zeichen, dass es euch auch wirklich in- Mein Tag war eher ereignislos, aber dennoch er- teressiert. Sicher könnte ich jetzt auch noch ein folgreich. 7:00 Uhr am Morgen klingelte der We- paar Stunden im Internet rumhängen, Berichte von cker. Abzüglich 10 Minuten Bad, 5 Minuten planlos anderen Spielen lesen, bei Facebook schauen, was durch die WG steuern und 15 Minuten Fahrt bis auf die ehemalige Klassenkameradin zum Abendbrot Arbeit, blieben mir also noch 30 Minuten, um ent- macht oder eben diese Zeile schreiben. Erwartet spannt in den Tag zu starten. 7:35 Uhr wachte ich nicht, dass ich euch versuche, in irgendeiner Art dann erneut auf und wusste, dass irgendetwas an und Weise ein schlechtes Gewissen zu machen, meiner Zeitrechnung nicht mehr so richtig stimmt. oder versuche, euch von diesem geilen Verein zu Buxe an, Jutebeutel über die Schulter und panisch überrreden. Nö, das müsst ihr euch schon selbst den Schlüssel gesucht, schaffte ich es dann sogar erarbeiten. Am besten geht das, wenn ihr einfach rechtzeitig auf Arbeit. Die nächsten 8,5 Stunden mal euren Kalender aus dem Schulranzen holt und waren eher weniger interessant, bevor es in die KW 39 öffnet. Denn jetzt geht die Gaudi los – ers- nächste Kneipe zum Abendbrot ging. Ein paar ter Spieltag und somit der Start in eine neue Sai-

05.01.2013:02.03.2014: SCJ SCJ – Göttingen– Ehingen

2 | Das Kernbergecho (Saison 2014/15) son. Ab jetzt könnt ihr euch fast jede Woche bis März mindestens ein Spiel von eurem Lieblingskorbballverein anschauen und mitfiebern. Der erste Schritt, etwas für den Verein zu tun, ist also schon einmal geschehen, wenn ihr die Termine entsprechend in euren Kalender übernehmt und dick unter- streicht. Bei den Spielen anwesend zu sein und das Team bestmöglichst zu unterstützen, ist schon einmal der rich- tige Weg und sollte eigentlich Pflicht für jeden richtigen Fan sein. Wem die Heimspiele nicht reichen, hat zusätlich die Möglichkeit, jede zweite Woche mit auswärts zu fahren, um seine Mannschaft in Sorgen macht. Legt eure Verkrampftheit ab, seid der Ferne zu supporten und Stadt sowie Fanszene euch nicht zu schade und schmettert einen nach würdig zu vertreten. Hier appelliere ich auch an die dem nächsten Schlachtruf aufs Parkett, denn Jena Älteren von euch, welche vermeintlich schon alles spielt und das heißt ganz einfach Attacke und alles gesehen und erlebt haben – bei jeder Fahrt gibt es geben für unser Team. Dabei spreche ich nicht nur neue Geschichten zu erleben und zu erzählen, so- den Fanblock und die Stehplätze an, sondern for- dass es eigenlich nie langweilig werden sollte. dere auch die Sponsoren, Schickimickis und Pöbler auf, eure und unsere Mannschaft bestmöglichst zu Doch kommen wir zurück zu den Heimspielen, unterstützen. Wem das nicht reicht, der kann gern welche natürlich ein Stück weit einfacher zu errei- auf uns zukommen und bei Choreografien mitpla- chen sind und somit jeden von euch ansprechen sol- nen und -gestalten; der kann auch selber mal die len. Dieses Jahr haben wir die neue/alte Situation, Drumsticks schwingen und den Takt in der Halle dass wir alle noch nicht wissen, wie es eigentlich vorgeben. Gern dürft ihr uns auch eure Wünsche weitergeht. Wir spielen nun seit einem halben Jahr und Vorstellungen mitteilen, die Fahne schwenken in der JenArena, sind bis jetzt aber immer noch oder im Block von rechts nach links und wieder nicht richtig angekommen. Erst dachten wir, einen zurück springen. Aber wichtig ist, dass ihr – egal geilen neuen Fanblock gefunden zu haben, dann wie gut oder schlecht es auch gerade läuft – unse- stellte sich jedoch heraus, dass dieser weit weniger re Mannschaft unterstützt uns nicht hängen lasst. geeignet zum Support war und an seine Grenzen Zeigt einfach, dass Jena einer der geilsten Basket- der Auslastung stieß. Nun also auf Verlangen der ballstandorte Deutschlands ist. Verantwortlichen hinter den Korb in einen größe- ren Stehplatzbereich mit viel Platz für eine klei- Sollte es euch immer noch an Motivation fehlen, ne Gruppe. Jetzt komme ich wieder zu euch und dann empfehle ich, mit uns mal ein kühles Bier- möchte euch auffordern, uns und die Mannschaft chen zu trinken und den Geschichten der mittler- zu unterstützen! Wenn ich bei unseren Treffen nach weile 6 Jahre SUJ zu lauschen. Ich jedenfalls bin links und rechts schaue, sind wir meist nicht mehr am Ende dieses Tages doch recht glücklich darüber, als maximal 15 Leute. Bei einer Halle, in welche diesen Bericht geschrieben zu haben und den medi- mehr als 2.000 Leute reinpassen, stellen wir somit alen und sozialen Zwängen entflohen zu sein. Eine einen recht kleinen Teil der Fans dar. Trotzdem war Stunde Zeit für meinen Verein zu geben, war gar es bei einigen Spielen nur der Fanblock, welcher nicht schwer, und ich habe auch nicht das Gefühl, die Mannschaft von Anfang bis Ende unterstütz- etwas verpasst zu haben. Probier es doch einfach te. Das ist Mist! Vergesst einmal, wer neben euch mal selber aus und gestalte die Geschichte deines sitzt, dass der Chef euch die Woche wieder auf die Vereins mit! Nerven ging, oder was auch immer euch gerade paddleordie

Das Kernbergecho (Saison 2014/15) | 3 Auswärtsfahrten der Saison 2014/15

400 km Cuxhaven Hamburg 300 km

Vechta 200 km

Paderborn 100 km Essen

Leverkusen Gotha Chemnitz Gießen Jena

Baunach Würzburg

Nürnberg Heidelberg

Kirchheim Ehingen

4 | Das Kernbergecho (Saison 2014/15) Paderborn ..... Cuxhaven ..... Fr., 03.10.14, 1700 Uhr dabei gewesen Sa., 11.10.14, 1800 Uhr dabei gewesen finke baskets Cuxhaven BasCats www.paderborn-baskets.de www.cuxhaven-bascats.de Vorsaison: Platz 12 Vorsaison: Platz 14 → letztes Spiel: Paderborn 101 : 97 Jena (23.03.14) → letztes Spiel: Cuxhaven 84 : 86 Jena (16.02.14) → → →Sportzentrum am Maspernplatz →Rundturnhalle Maspernplatz, 33102 Paderborn Beethovenallee 19, 27474 Cuxhaven Entfernung: ca. 320 km Entfernung: ca. 530 km → Zuschauerkapazität: 2.500 → Zuschauerkapazität: 1.531 → Zuschauerschnitt Vorsaison: 1.241 → Zuschauerschnitt Vorsaison: 970 → Jena-Fans Vorsaison: ca. 20 → Jena-Fans Vorsaison: 9 → Gästetickets: 10 € / 8 € (ermäßigt) → Gästetickets: 11 € / 7 € (ermäßigt) → → →Einschätzung →Einschätzung Das erste Aus- Vierter Spieltag, und es geht wärtsspiel der schon so richtig ans Ein- Saison führt uns gemachte. Legenden ran- in die Stadt des ken sich um die wohl schalsten Do- Auswärtsspiele senbiers Deutschlands. an der Nord- Die deutsche Einheit bringt eben Vor- und Nach- see. Geschichten teile mit sich. Doch ich schweife ab, bevor ich zum über Geschichten, die jedes Thema gekommen bin. Jahr für Jahr betone ich, Mal besser werden, erzählt man sich über diese dass Paderborn gar nicht so weit weg ist. Und glaubt Wochenenden. Sprich: Wer noch nie auswärts in mir: Paderborn ist gar nicht so weit weg. Nur einen Cuxhaven war, sollte sich fragen, was da bis jetzt kritischen 80-Blitzer passiert – und schon empfängt eigentlich falsch gelaufen ist. einen die „Maspernhölle“ bzw. das Sportzentrum Wir werden wieder traditionell eine Zwei-Tages- am Maspernplatz. Mit ostdeutscher Ingenieurs- Fahrt mit Übernachtung nach dem Spiel und Rück- kunst werden wir dem Gästeblock hinter dem Korb fahrt am Sonntag organisieren. Die Mitfahrt lohnt auch wieder einen Zaun verpassen, um ausreichend sich in jedem Fall. Nicht nur aufgrund der fast Zaun(s)fahnen hissen zu können um dahinter gleich schon unmenschlich attraktiven und liebenswerten am Anfang der Saison unserer neuen Mannschaft Mitfahrer, nein, sondern vor allem wegen der Jahr so richtig einzuheizen. für Jahr gewohnt netten Gastfreundschaft der Cu- Der frühe Tip-Off hat außerdem den großen Vorteil xis. Da gab es jedes Jahr einige neue Höhepunkte. einer frühen Rückankunft in der Heimat. Wenn ihr immer noch nicht ganz überzeugt seid, Also: Meldet euch an – seid dabei! kommt jetzt das absolute Totschlagargument: Mit Blick in meinen vollen Terminkalender erblickte ich ein fast schon verdächtiges Loch am 11./12. Oktober des laufenden Jahres. Leichte Verwunderung meiner- seits verwandelte sich langsam in die Gewissheit: Ich kann endlich zum ers- ten Mal mitfahren! :-) So, nun sollte dem angestrebten 90er nichts mehr im Wege stehen. Packt die 16.02.2014: Cuxhaven – SCJ Badehose ein, es geht an die Nordsee!

Das Kernbergecho (Saison 2014/15) | 5 Leverkusen ..... Nürnberg ..... Sa., 25.10.14, 1930 Uhr dabei gewesen Mo., 03.11.14, 1700 Uhr dabei gewesen Nürnberger BC www.bayer-basketball.de www.n-bc.de Vorsaison: Platz 13 Vorsaison: Platz 6 → letztes Spiel: Jena 103 : 87 Leverkusen (02.02.14) → letztes Spiel: Nürnberg 95 : 87 Jena (25.01.14) → → →Smidt-Arena →Halle am Berliner Platz Bismarckstr. 125, 51373 Leverkusen Äußere Bayreuther Str. 8, 90489 Nürnberg Entfernung: ca. 410 km Entfernung: ca. 220 km → Zuschauerkapazitat: 3.500 → Zuschauerkapazität: bis zu 1.800 → Zuschauerschnitt Vorsaison: 616 → Zuschauerschnitt Vorsaison: 1.040 → Jena-Fans Vorsaison: 12 → Jena-Fans Vorsaison: ca. 40 → Gästetickets: 10 € / 7 € (ermäßigt) → Gästetickets: 9 € / 7 € (ermäßigt) → → →Einschätzung →Einschätzung Leverkusen – die Zwei- Das war in der letzten te, diesmal auch an ei- Saison einer unserer nem erträglicheren Ter- besten Auftritte in min als in der letzten fremder Halle. Hin- Saison. Diejenigen, ter dem Korb durften die damals zum spä- wir uns freundli- ten Sonntagabend cherweise mit mit- gen Westen gefahren sind, gebrachten Geträn- haben ihre Entscheidung al- kekästen selbst einen lerdings nicht bereut. Der Sup- Zaun bauen, um Zaunfah- port in der eher spärlich besetz- nen hissen zu können. Dahinter ten Smidt-Arena wusste zu gefallen und ein wenig fanden sich über 40 Jenaer und Nördlinger (!) Fans Heimspielatmosphäre kam auf. Wenn sich die Zu- ein, welche gemeinsam für Jena sangen, sprangen schauerzahlen wieder in einem ähnlichen Rahmen und unsere Farben anständig vertraten. Ein Riesen- wie im letzten Jahr bewegen, brauchen wir auch spaß! Das sollten wir wiederholen. Nürnberg war nur noch dich, um wieder ein Heimspiel aus dieser schon immer eine Highlight-Fahrt. Interessant zu Fahrt zu machen. Also Attacke. ;-) beobachten ist auch die Entwicklung der ebenso jungen Nürnber- 25.01.2014: Nürnberg – SCJ ger Fanszene. Da gibt es Jahr für Jahr einiges aus- zutauschen, und spannende Ge- spräche warten da mit Sicherheit wie- der auf uns. Seid bei dieser kurzen und kurzweiligen Auswärtsfahrt da- bei. Anmeldungen auf den bekannten Wegen… ;-)

6 | Das Kernbergecho (Saison 2014/15) Kirchheim ..... wärtsblock nicht nur sprachlich bereichert haben. 30 Interne Quellen zwitscherten mir soeben, dass in Sa., 08.11.14, 19 Uhr dabei gewesen dieser Saison sogar gegenüber der Halle noch ein VfL Kirchheim Knights wichtiger Hopping-Punkt gesammelt werden muss. www.kirchheim-knights.de Seid also dabei! Gar nicht so wegen des Spiels – Vorsaison: Platz 10 einfach nur, um eine gute Zeit zu verbringen. ;-) → letztes Spiel: Jena 96 : 76 Kirchheim (14.02.14) → →Sporthalle Stadtmitte Chemnitz ..... Jahnstr. 14, 73230 Kirchheim 00 Entfernung: ca. 420 km Sa., 29.11.14, 18 Uhr dabei gewesen → Zuschauerkapazitat: 1.600 BV Chemnitz 99 → Zuschauerschnitt Vorsaison: 1.027 www.chemnitz99.de → Jena-Fans Vorsaison: ca. 20 Vorsaison: Platz 11 → Gästetickets: 8 € / 6 € (ermäßigt) → letztes Spiel: Jena 103 : 91 Chemnitz (26.02.14) → → →Einschätzung →Richard-Hartmann-Halle Viel haben wir Fabrikstr. 9, 09111 Chemnitz unterm Teck Entfernung: ca. 95 km schon erlebt: → Zuschauerkapazität: 2.624 Maskottchen, → Zuschauerschnitt Vorsaison: 1.870 die der Halle → Jena-Fans Vorsaison: ca. 200 verwiesen wurden; Trainer, die aus der Halle ge- → Gästetickets: schmissen wurden; und natürlich unvergessen die → 11 € / 9 € (ermäßigt) One-Man-Show des Kirchheimer Megafon-Manns. → Die Stuttgarter Vorstadt hält immer neue Überra- Einschätzung schungen bereit. Außerdem ist da ja noch dieser El Clásico der ProA. kleine Mann, der gerne auch mal bei einem bereits The Old Firm des entschiedenen Spiel den Buzzer-Beater von der Ostens. Das härtes- Dreipunktlinie auspackt… Für besonderen Reiz te Aufeinandertref- sorgte in den letzten Jahren auch immer wieder der fen seit Muhammad Besuch unserer Nördlinger Freunde, die den Aus- Ali gegen Joe Frazier. Viel muss man zu diesem Klassiker nicht sagen. Es ist das Spiel um die Vormachtstellung im Basketball-Osten. OK, da ist noch so ein unbe- deutender Trötenverein in der 1. Liga, aber das soll uns nicht stören – denn das ist das einzig wahre Derby in Basket- balldeutschland. Lange mussten wir warten, bis wir mal wieder in Karl-Marx-Stadt einen Sieg einfahren durf- ten. Letzte Saison war 23.11.2013: Chemnitz – SCJ es endlich so weit.

Das Kernbergecho (Saison 2014/15) | 7 Grund genug, eine dieser viel zitierten Serien zu Essen ..... starten. Dabei handelt es sich um mehrere Siege 00 in Folge – ein Phänomen, welches ich bei meiner So., 21.12.14, 17 Uhr dabei gewesen Lieblingsmannschaft gerne beobachte. Helft dabei, ETB Wohnbau Baskets Essen unsere Jungs zum nächsten Auswärtserfolg in der www.etb-wohnbau-baskets.de Hartmannhalle zu schreien. Egal an welcher Stelle Vorsaison: Platz 8 in der Tabelle wir zu diesem Zeitpunkt rangieren – → letztes Spiel: Jena 87 : 88 Essen (16.03.14) bei diesem Spiel geht es um mehr. Der Gästeblock → muss voll sein, voll mit lauten, gut aussehenden, →Sportpark „Am Hallo“ hoch motivierten und ausrastenden Jena-Fans. Ich Hallostr. 50, 45141 Essen habe das Bild jetzt schon vor mir und freue mich Entfernung: ca. 435 km auf den nächsten Derbysieg – mit euch – wegen → Zuschauerkapazität: 2.850 euch! → Zuschauerschnitt Vorsaison: 1.502 Alle nach Chemnitz! → Jena-Fans Vorsaison: ca. 20 → Gästetickets: 9 € / 6 € (ermäßigt) 07.12.2013: Essen – SCJ → →Einschätzung Ja, ist denn heut’ schon Weihnach- ten? Noch nicht ganz – aber fast. Und was macht man so, wenn alle Ge- schenke gekauft sind und der Baum schon ge- schmückt ist? Genau, man fährt der Mannschaft seiner Wahl hinterher. Das Ganze hat auch einen tieferen Sinn, den ich euch hier kurz darlegen will. Weihnachten gilt allgemein als besinnliches und ruhiges Fest. Um den Kontrast zum wohl schönsten Familienfest des Jahres ausreichend erkennen zu können, fährt man kurz vorher einfach nach Essen. Ich versichere euch, ihr werdet Weihnachten lieben. Zum Glück hängt der Spaßfaktor einer Auswärtsfahrt nicht unmittelbar mit dem Ziel der Fahrt zusammen. Mit viel Mühe ist es uns gelungen, die letzten Fahrten in den Pott zu sehr unterhaltsamen gemein- samen Ausflügen zu machen. So hat das Anbraten in Essen mittlerweile schon Tradition. Mit einer ordentlichen Thü- ringer Rostbratwurst, einem Rostbrätel und leckerem hausgemachtem Salat im Bauch supportet es sich gleich noch mal eine Spur besser. Außerdem gilt es, den Rekord des letzten Jahres zu überbieten. Welchen Rekord? Tja, wer das wissen will, muss wohl oder übel mitkommen. Ich verspreche euch: Es ist gar nicht so schlimm und tut gar nicht weh. ;-)

8 | Das Kernbergecho (Saison 2014/15) Gotha ..... Strecke wie immer nicht geben. Wer auf der Suche 00 nach einer Mitfahrgelegenheit ist, wird über uns Sa., 03.01.15, 19 Uhr dabei gewesen immer fündig. Schreibt uns oder sprecht die be- OeTTINGER Rockets Gotha kannten Gesichter im Fanblock an. www.big-gotha.de In Thüringen gibt’s nur einen Basketballverein! Vorsaison: Platz 7 → letztes Spiel: Jena 90 : 74 Gotha (05.01.14) → Würzburg  „Blaue Hölle“ ..... → 00 Kindleber Str. 138, 99867 Gotha Sa., 24.01.15, 19 Uhr dabei gewesen Entfernung: ca. 85 km s.Oliver Baskets → Zuschauerkapazitat: 1.750 www.soliver-baskets.de → Zuschauerschnitt Vorsaison: 1.521 Vorsaison: Platz 17 (BBL) → Jena-Fans Vorsaison: ca. 150 → letztes Spiel: Jena 70 : 82 Würzburg (03.04.11) → Gästetickets: 12 € / 9,50 € (ermäßigt) → → →s.Oliver Arena →Einschätzung Stettiner Str. 1, 97072 Würzburg Kurz die Geschichte zu diesem Spiel: Entfernung: ca. 240 km Im Vorfeld wird es wieder das typische → Zuschauerkapazität: 3.140 Gelaber von wegen Derby und „Wir Go- → Zuschauerschnitt Vorsaison: 3.140 thaer sind die Geilsten mit dem weltweit → Gästetickets: 10 € / 8 € (ermäßigt) besten Bier in Thüringen, und lauter → sind wir sowieso als ihr Möchtegern- →Einschätzung Ultras!“ und so geben. Ich erspare Wüüüüüaaaaazbuaaaaag! euch weitere Einzelheiten. Letztend- Unser letzter Be- lich werden sich wieder zwischen 100 such ist ein biss- und 150 Jenaer Fans im eigenen Zelt chen her… Da einfinden, werden stimmgewaltiger waren wir noch sein, besser aussehen und am Ende ge- jung, im Winter winnt halt Jena wieder standesgemäß. ist noch Schnee ge- Viel mehr gibt es zu diesem Spiel ei- fallen und die Pyro gentlich nicht zu sagen. Schön wäre wurde noch aus Polen nur, wenn ihr euch eure Karten frühzeitig sichern importiert. Würzburg gilt, wahrscheinlich berech- würdet, damit wir und der Verein besser planen tigterweise, als Topfavorit für den direkten Wieder- können. Einen Bus wird es aufgrund der zu kurzen aufstieg. Der Gästeblock in der stimmungsvollen Halle befindet sich in diesem Jahr hinter dem Korb. Kurios ist, dass beide Hinterkorb- tribünen als Gästeblock ausgeschrieben sind. Das stelle ich mir doch sehr lustig vor, wenn eine größere Auswärtsgemeinde kommt und tatsächlich die Tribünen an beiden Hallen- seiten komplett füllt. Hach, wäre das schön, ihr Freunde des orange-blau-weißen Basket- balls. Ich ahne allerdings, dass dieses Bild in unseren Farben eine Traumvorstellung blei- ben wird. Bleiben wir realistisch. Ich lasse mich auf eine Gießen-Gedächtnis-Wette ein: 30 Jenaer in Würzburg, und ich gebe eine 21.12.2013: Gotha – SCJ große Runde aus. Auf geht’s, Freunde! :-)

Das Kernbergecho (Saison 2014/15) | 9 Hamburg ..... Heidelberg ..... So., 01.02.15, 1700 Uhr dabei gewesen So., 15.02.15, 1700 Uhr dabei gewesen MLP Academics Heidelberg www.hamburgtowers.de www.mlp-academics-heidelberg.de Vorsaison: – (Wildcard, 2013 gegründet…) Vorsaison: Platz 9 → → letztes Spiel: Jena 111 : 93 Heidelberg (17.01.14) →Halle im Wilhelmsburger Inselpark → Am Inselpark, 21109 Hamburg →Olympiastützpunkt Rhein-Neckar Entfernung: ca. 460 km Im Neuenheimer Feld 710, 69120 Heidelberg → Zuschauerkapazität: 3.000 Entfernung: ca. 380 km → Gästetickets: zu Redaktionsschluss noch keine → Zuschauerkapazität: 1.500 → Informationen veröffentlicht… → Zuschauerschnitt Vorsaison: 746 → → Jena-Fans Vorsaison: ca. 20 Einschätzung → Gästetickets: 10 € / 7 € (ermäßigt) Basketball in Ham- → burg – was lange schon →Einschätzung eine Wunschvorstel- Exakt zwei lung vieler war, wurde Wochen nach nun umgesetzt. So hob der Hamburg- man diesen Sommer Fahrt geht es die Hamburg Towers wieder in altbekanntes Terrain. aus der Taufe. Mit Pascal Nur eines müssen wir jetzt schon mal Roller in führender Positi- als Ziel klarstellen. Denn eines fehlt uns noch in on und einer neu entfachten der Universitätsstadt. Ich meine, wir müssen auch Basketballeuphorie – zum ersten Testspiel kamen bedenken, dass wir alle älter werden. Da darf nicht bereits 1.000 Hansestädter – gibt es langfristig nur mehr nur noch der Sport im Vordergrund stehen. ein Ziel: BBL. Der Direktanfang in der höchsten Nein, der kulturelle Wert solcher Ausflüge sollte deutschen Basketballliga blieb den Towers noch deutlich gesteigert werden. Und damit meine ich verwehrt. So müssen sie erstmal mit der ProA vor- nicht nur das Probieren heimischer Biermarken und liebnehmen. Für uns die Möglichkeit, eine neue Halle zu sam- meln und einen schö- nen Sonntag in Ham- burg zu verbringen. Ob die Auswärtsfahrt als Tages- oder Zwei- Tagesfahrt organisiert wird, steht im Moment noch nicht fest. Sobald es genauere Pläne gibt, werden wir euch natür- lich informieren, oder sprecht uns an. Ach, was erzähl ich euch, ihr wisst doch selbst am besten, wie ihr an die neuesten Infos kommt. 01.11.2013: Heidelberg – SCJ

10 | Das Kernbergecho (Saison 2014/15) das Kennenlernen des Lebenslaufes des einheimi- Baunach ..... schen Hopfenanbauers. Sondern ich rufe dazu auf, 30 sich endlich die Erzählungen zufolge sehr nette In- Sa., 07.03.15, 19 Uhr dabei gewesen nenstadt Heidelbergs anzugucken. Möglicherweise Bike-Cafe Messingschlager Baunach lernen wir dann mehr über Heidelberg als nur, dass www.baunach-basketball.de unser Neuner nicht ins Parkhaus passt. Außerdem Vorsaison: Platz 8 (ProB Süd, Playoff-Zweiter) kommen wir so unserem Ruf als Akademikerultras → bestens nach. →Graf-Stauffenberg-Halle Basketball wird dann anschließend mit Sicherheit Kloster-Langheim-Str. 11, 96052 Bamberg auch noch gespielt. Ich freue mich auf euch, auf die Entfernung: ca. 190 km Jenaer Kultur-Tour-Basketball-Crew. → Zuschauerkapazitat: 1.000 → Zuschauerschnitt Vorsaison: 485 → Gästetickets: 7 € / 5 € (ermäßigt) Ehingen  → ..... Einschätzung 30 → Fr., 27.02.15, 19 Uhr dabei gewesen Jeder weiß Erdgas Ehingen/Urspringschule sofort, wo www.steeples.net Baunach Vorsaison: Platz 3 liegt. Nicht? → letztes Spiel: Jena 82 : 85 Ehingen (03.2014) Na gut, für → die wenigen →Längenfeldhalle Unwissenden: Baunach liegt im Norden Bambergs Wittumweg 17, 89584 Ehingen und hat etwa 4.000 Einwohner. Anhand der Lage Entfernung: ca. 440 km ist es nicht verwunderlich, dass das Team ein Farm- → Zuschauerkapazität: 1.500 team des deutschen Meisters aus Bamberg ist. Der → Zuschauerschnitt Vorsaison: 828 Kader des ProB-Aufsteigers mit dem unaussprech- → Jena-Fans Vorsaison: 10 lichen offiziellen Teamnamen ist somit mit einem → Gästetickets: 8,50 € / 6,50 € (ermäßigt) Durchschmittsalter von 21,4 Jahren einer der jün- → geren der Liga. →Einschätzung Auf besonderen Wunsch möchte ich euch allen Der Standort des Team noch das niederschmetternde Urteil unseres Freun- Urspring gehört ein- des dauergast ans Herz legen: „Das so genannte deutig zu den sym- ‚gute Fränkische Bier mit der größten Brauereidich- pathischen der Liga. te der Welt‘ war in Baunach großer Mist – ich bin Eine schmucke nach dem ersten Halben auf Radler umgestiegen.“ Halle ohne viel Klingt jetzt gar nicht mal so gut. Allerdings sollte Schnick­schnack. Der es schon Motivation genug sein, dass wir endlich Hallensprecher macht mal wieder an einem Samstag spielen dürfen. Wie nur das, was er machen muss. Die Musik bleibt in ei- 20.10.2013: Ehingen – SCJ ner gängigen Lautstärke. Sprich: Einfach nur Bas- ketball! Besagter Hallensprecher lobte sogar beim letzten Besuch per Mikrofon eine nicht überall beliebte Za- unfahne – Stichwort: Eventbasketball. Für alle Bas- ketballfanatiker, also die, die wegen des Sports, gu- ter Gesellschaft und Spaß an der Freude, auswärts fahren, ist Ehingen ein absolut lohnenswerter Ter- min. Anmelden – mitfahren – Basketball gucken!

Das Kernbergecho (Saison 2014/15) | 11 15.04.2014: Gießen – SCJ ren Highlights der (© CeW Photography) Gießen-Fahrten der letzten Saison füllen und mit einem Mit- fahraufruf an euch selbst:

schön waren die Zeiten, als das noch normal war. Oder um es mit paddlerordies Worten zu sagen: Jena spielt! Das sollte Motivation genug sein. Sooo – das war das… Ach ja, eins noch. Die Leute fahren nur mit, wenn Kommt also mit und so. ;-) die Geschichten aus den letzten Jahren spektaku- lärer erzählt werden, als sie vielleicht waren. Da- für noch mal ein paar Zeilen Platz. Wenn der Platz Gießen ..... nicht reicht, einfach am Fan-Stand nach zusätzli- 00 chem Schreibpapier fragen. So., 15.03.15, 17 Uhr dabei gewesen Giessen 46ers www.giessen46ers.de Vorsaison: Platz 4 → letztes Spiel: Gießen 87 : 73 Jena (15.04.14) → →Sporthalle Gießen-Ost Karl-Reuter-Weg 3, 35394 Gießen Entfernung: ca. 250 km → Zuschauerkapazitat: 3.044 → Zuschauerschnitt Vorsaison: 2.199 → Jena-Fans Vorsaison: ca. 30 | 13 | ca. 20 | ca. 150 → Gästetickets: 14 € / 11 € (ermäßigt) → →Einschätzung Also jetzt mal ganz ehrlich. Ein bisschen Macht ein Foto eurer Gie- veralbert fühle ich mich schon, eine Vor- ßen-Geschichte und sendet schau für diese Fahrt schreiben zu sollen. es an uns. Eine unabhängige Das könntet ihr aber auch mal schön selber Jury wird den Verfasser der machen. Wir waren doch nun wirklich oft genug besten Story mit einem exklu- da. siven Fan-Stand-Starter-Paket Die folgenden Zeilen dürft ihr also selbst mit eu- prämieren.

12 | Das Kernbergecho (Saison 2014/15) Vechta ..... ins niedersächsische Nirgendwo. Man darf sehr 00 gespannt sein, ob der Standort Vechta nach einem Sa., 21.03.15, 20 Uhr dabei gewesen Jahr BBL immer noch der Gleiche ist. Wir erinnern SC Rasta Vechta uns an die Gastfreundschaft, Herzlichkeit und Auf- www.rasta-vechta.de geschlossenheit der Rastas. Und wenn wir nicht Vorsaison: Platz 18 (BBL) noch eine so lange Heimfahrt vor uns gehabt hät- → letztes Spiel: Jena 94 : 83 Vechta (09.03.13) ten, hätten wir, glaube ich, noch viele schöne Stun- → den und eine fröhliche Nacht in Vechta verbringen →Rasta-Dome können. Alles in allem ein sehr gelungener 24-h- Maspernplatz, 33102 Paderborn Ausflug. Und Mädels und Jungs: Das ist das letzte Entfernung: ca. 320 km Auswärtsspiel der regulären Saison. Kommt mal → Zuschauerkapazität: 3.140 bitte alle aus eurer Komfortzone raus. Wenn man → Zuschauerschnitt Vorsaison: 3.140 einmal im Auto sitzt, ist es ja im Grunde auch völ- → Jena-Fans Vorvorsaison: 3 lig egal, ob man 2 oder 5 Stunden fährt. Logisch, → Gästetickets: 11 € / 8 € (ermäßigt) oder?! Ich finde schon. Wer sich für diese Fahrt → nicht anmeldet, wird nie genau wissen, was er ver- →Einschätzung passt hat. Die Vechta-Rekordzahl von 3 (in Worten: 3! In Worten: drei) muss getoppt werden. drei! Drei Jena- Avanti Ultras! Fans wissen, was Vechta Sooo, ich bin am Ende und wünsche allen, die alle auswärts wirk- Vorschauen am Stück gelesen haben, eine gute Ge- lich bedeu- nesung! ;-) tet. Wir drei Wir sehen uns in den Basketballhallen Deutsch- erzählen auch immer wieder gerne von der ver- lands – bis dahin, stabil bleiben – euer ksj rückten, langen, siegreichen und legendären Fahrt

15.04.2014: Gießen – SCJ

Das Kernbergecho (Saison 2014/15) | 13 Förderkreis-Braten 2014 Das Anbraten der neu- en Saison hat in unserer Gruppe eine mehr oder we- niger beständige Tradition. Zu Beginn der Spielrunde 2014/15 wurde diese auf den im September letzten Jahres von uns ins Leben gerufenen Förderkreis Fan- aktionen erweitert und auch das Team wurde mit einge- laden. So gab es am Sonn- tag, dem 17.08., ein nettes Beisammensein zwischen Bratwurst und Salat, wel- ches seinen gemütlichen Ausklang am Lagerfeuer an der Saale fand. Für uns Fans war es die Möglichkeit, das Team kennenzu- Der Förderkreis wurde zur letzten Saison gegrün- lernen und auch dem Förderkreis danke zu sagen! det, um solche Aktionen plan- und finanzierbar zu Danke auch an Björn und die Jungs – das war sicher machen. Weiterhin ermöglicht er die Durchfüh- nicht das letzte Treffen dieser Art! rung von größeren Choreografien, wie etwa zum

14 | Das Kernbergecho (Saison 2014/15) Abschied der altehrwürdigen Werner-Seelenbin- Wenn DU den Förderkreis unterstützen möchtest, der-Halle oder zur Eröffnung der JenArena, sowie kannst du das mit einer kleinen Spende (5 € oder eine flexible Planung von Auswärtsfahrten. In der mehr im Monat) tun! Melde dich einfach per E-Mail vergangenen Saison konnten so viele Busfahrten – an [email protected] oder infor- z. B. nach Gießen, Göttingen oder Chemnitz – zu miere dich unter www.foerderkreis-fanaktionen.de. vernünftigen Preisen durchgeführt werden, wie paddleordie noch nie seit bestehen der SUJ.

Das Kernbergecho (Saison 2014/15) | 15 Auswärtskultur Eine Saison besteht ja immer aus Heim- und Aus- der bekommt hier brühwarm noch meine Lieblings- wärtsspielen. So weit, so gut. Auch 2013/14 schaff- auswärtsfahrt 2013/14 serviert. ten wir es, in jeder Halle als Gruppe präsent zu sein. Geli von der Mini-Crew und unser Conelly schaff- Cuxhaven (16.02.2014) ten alle Spiele, also auch runter nach Kirchheim, hoch nach Cuxhaven und vier Mal nach Gießen. Was gibt es Schöneres, als mal wieder in dieser Insgesamt kann von einer guten Auswärtssaison Rubrik über die längste Fahrt des Jahres zu schrei- gesprochen werden – nicht nur sportlich. Zum Der- ben?! Sonne und Meer, dazu noch nette Leute und by, nach Gießen (in der regulären Saison) und nach ein Auswärtssieg! Yeah, so lässt es sich leben. Das Göttingen wurde mit dem Bus gefahren, dazu kam Spiel besitzt nach wie vor große Strahlkraft für uns. noch das Gastspiel in Nürnberg, was mit über 40 Aus Jena selbst machte sich eine Autoladung von Jenaern sehr gut besucht war. Ebenso waren Spiel uns und eine der Mini-Crew auf den langen Weg fünf in Gießen (ca. 200 Auswärtsfans), das Regio- gen Küste, und erfreulicherweise rollte auch ein nalduell in der Nähe von Ohrdruf (ca. 150 Reisen- Gefährt aus dem Rheinischen gen Norden. Sicher, de) und der „Klassiker“ in Essen überdurchschnitt- mehr geht immer… Sonntag, 16:30 Uhr ist aber lich gut besucht. Das ist ziemlich cool und stellt im auch kein besonders freundlicher Termin. Auf der Hintour machten wir Station in Ham- burg. Die Eine zog es in die Konsumtempel und ich drück- te mit meiner Reisegruppe die Kultur- Route durch, ein bisschen die neue Hafencity erkunden, sich im Wind wie- gen und eine Runde Schiff Schnitt sicher die beste Saison seit Jahren für uns fahren, bevor es dann gen Cux ging und erst mal in dar, aber auch da ist noch Luft nach oben. Erinnern den Pool unserer Residenz gesprungen wurde. Am wir uns an die vom Verein und allen coolen Social- Abend stand das Highlight an: Die heimischen Fans Media-Guys als überkrass wichtiges Ziel ausgeru- bereiteten uns einen herzlichen Empfang in ihrer fenen Playoffs: Das erste Spiel da und es schaffen Vereinskneipe. Ein feuchtfröhlicher Abend mit viel es keine 20 Hanseln und Greteln an die Lahn. Ge- Schnack und Klöön (und Bier und Schnappes) ging nauso sieht es leider auch bei anderen Spielen aus. ins Land. Die Taktik, die dahinter steckte, merkten Oft reist nur die Gruppe und davon meistens auch wir am nächsten Morgen… Es ging wohl einzig und nur ein Teil. Hier kann sich jeder mal an die eige- allein darum, uns support-unfähig zu machen. Das ne Nase fassen, den Kalender zur Hand nehmen ging soweit auf. Nach dem „Erwachen“ ging es für und schauen, was er so die nächsten Wochenenden manche auf die Couch und die neuesten Dschun- macht. Egal, wo es hingeht: Jena spielt, das sollte gelcampDSDSRTLRotze verschlingen, oder ans/ Motivation genug sein, oder? Wem das nicht reicht, ins (Tradition erhalten!) Meer und zum Hafen. Ein

16 | Das Kernbergecho (Saison 2014/15) Bier auf der „Alten Liebe“, dem ehemaligen Gebäu- de des Überseehafens, als Cuxhaven noch ein Ort der Ausreise nach Amerika war, stellte alle Beteiligten so weit wieder her, dass es in die Halle gehen konnte. Das Ding ist nach wie vor eine der geileren Hallen im Arena-Deutschland, sieht sie doch wie ein gestran- detes UFO aus und bietet innen einiges an Möglich- keiten. Das Spiel kannte nur einen Favoriten, unsere aufstrebend-jung-dynami- sche Truppe, die auf dem besten Weg zur Meister- schaft, wenn nicht gar in die NBA, war. Cuxhaven musste eigentlich gewin- Im Nachhinein ist es zum Glück anders gekommen: nen, neigte sich die Saison doch dem Ende und die Cuxhaven trifft am 11.10.2014 wieder zuhause im Nordseestädter standen unten drin. Jena legte einen Rundturnhallen-UFO auf SCJ. Wer (sollte diese unterirdischen Auftritt hin, Cuxhaven schaffte es Publikation tatsächlich zu Saisonstart erscheinen) in der Endabrechnung gar, diesen zu unterbieten. Bock hat, mit uns auf Kaperfahrt zu gehen, der mel- Ein Trauerspiel, was uns vor Augen führte, dass wir de sich bei den bekannten Gestalten und Adressen. womöglich das letzte Mal hier waren. Für uns ging es nach dem Spiel in unterschiedliche Richtungen zurück, wobei mir diese von Erschöpfung, Bier und genialen, intensiven Gesprächen geprägte Rückfahrt noch lange in Erinnerung bleiben wird, nicht zuletzt ob des Kuscheltieres, welches aus den Fän- gen des Greifautoma- ten irgendwo bei Han- nover gerettet werden konnte. Dank gilt einmal den Cuxis und anderer- seits meinen lieben Mitfahrerinnen und Mitfahrern, denn: Auswärtsfahren ist schööööön! dauergast

Das Kernbergecho (Saison 2014/15) | 17 Was lange währt, wird endlich gut...? Die JenArena und ihre Auswirkungen Die vergangene Saison war nicht nur aus sportli- Allen einen guten Tag wünschen – damals kann- cher Hinsicht eine, die sich ganz besonders in die te man sich ja noch und gab einander die Hand – Geschichtstafeln der Sprungball Ultras und von das Geländer mit allem, was wir hatten, inklusive Science City einbrennen wird. Kurz gesagt verän- dem Wunsch nach einer Mehrzweckhalle in der derte die neue Halle alles. schönsten Stadt mit vier Buchstaben, an den Zaun und ab ging es. Mal mit gefühlten fünf Leuten im Erinnern wir uns noch mal kurz zurück an die „al- Block, kaum 600 Leuten in der Halle, oder – wie im ten Zeiten“, die kaum ein paar Monate her sind. letzten Spiel – mit 1.500 Leuten für SCJ und fünf Lobeda, das hieß für mich zuerst einmal in der Karlsruher Gästen. Die altehrwürdige Werner-See- Innenstadt ein Bierchen beim Döner holen und mit lenbinder-Halle wurde stattlich mit der bis dahin der Bahn raus in die Vorstadt, rein in die Halle. größten Choreo unserer Geschichte, die mittler-

14.12.2013: SCJ – Karlsruhe

05.01.2013: SCJ – Göttingen

18 | Das Kernbergecho (Saison 2014/15) weile ins achte Jahr geht, verabschiedet. Unvergessen bleiben werden die heißen Playoffs mit Sims unglaublichem Dreier genauso wie die Wunderkerzen in einem weiteren Spiel gegen die Niedersachsen oder der ein oder andere Derbysieg, um mal ein paar Beispiele zu nennen. Beson- ders in den allerletzten Spielen kochte die Halle regelmäßig, egal wie es lief. Eine hohe Hürde galt es also zum Umzug zu neh- zuteilen, dass hier heute ein Training stattfinden men: vier statt einer Tribüne, Sitzplätze und eine sollte. Also alles eingepackt und danach weiter- lange Zeit vollkommen unklare Blockstruktur. Wir gefriemelt. Es wurde Mitternacht, der Wachmann fanden uns also zum ersten Spiel über einem Mund- drehte seine Runden, es wurde erst zwei, dann loch hinter der Gästebank ein (war auch anders ge- drei Uhr und gegen halb vier (morgens) war das plant, aber irgendwer hat das dann verbockt…) und „Monster“ fertig, alle hatten einander erst mal satt hatten direkt das nächste Novum zu verbuchen: und gingen ihrer Wege. Das Resultat konnte sich den selbstverwalteten Fanblock. Dieser sollte es auf alle Fälle in Form der tribünenüberspannenden besonders Jugendlichen, Schüler_innen und Stu- Blockfahne sehen lassen. dent_innen weiterhin ermöglichen, preiswert mit uns zusammen das Team zu unterstützen – auch Leider blieb das bei manchen Leuten nicht hängen, ohne Dauerkarte. Die Resonanz war über die Sai- sondern lediglich die von uns (wie wir nach wie son hinweg schwankend, jedoch wurde der Block vor finden gerechtfertigt) geäußerte Kritik an den angenommen und der elendigen Diskussion „Macht Eintrittspreisen und der nicht vorhandenen Wahl- doch mal die Fahne runter, ich seh’ nix!“ konnte so möglichkeit der Platzkategorie für Gäste. Dies zog auch entgegengewirkt werden. solche Wellen nach sich, dass der Verein einen un- Mit der neuen Halle ging für uns ein Traum, überlegten Schnellschuss tätigte und de facto die Wunsch, Ziel in Erfüllung und das musste ent- Meinungsfreiheit in der Halle unter lautem Ge- sprechend gefeiert werden. So wurde ein weiterer polter abschaffte. Es wurde sich ordentlich im Ton Maßstab in Sachen Choreoarbeit gesetzt und wir vergriffen und da wir das nicht hinnehmen wollten konnten freundlicherweise – vor offizieller Hallen- und gleichzeitig unsere Hände ohne offenen Kon- eröffnung und auf dem Parkett – die abermals größ- flikt mit den Männern ohne Eigenschaften (auch te und wohl auch teuerste Choreo ever basteln. Dort so ein Ding – nie gab es in Lobeda Probleme mit bleiben einige Highlights in Erinnerung: Nachdem den Securitys am Eingang, in der JenArena ist es wir uns so richtig auf dem Feld ausbreiteten, stan- an der Tagesordnung, dass über irgendetwas disku- den Björn und die Jungs da… Irgendwer aus der tiert werden muss und A nicht weiß, was B gesagt/ Geschäftsstelle hatte uns doch glatt vergessen, mit- gemeint hat) und sonstigen neu-wichtigen Personen

05.01.2014: SCJ – Gotha

Das Kernbergecho (Saison 2014/15) | 19 gebunden waren, verzichteten wir zum Heimspiel komisch, wenn es dabei nicht um unseren Verein gegen Heidelberg auf den koordinierten Support. ginge: Schals in einem Muster, welches Chemnitz Genau wie zurzeit bei der Horda Azzuro beim seit zig Jahren hat, und andere Schals in Göttingen- FCC, blies auch uns eiskalter Wind entgegen. Die Lila. Insgesamt trafen die Profis nicht meinen Ge- „Expert_innen“ und „Szenekenner_innen“ (beson- schmack, viele Neu-Fans, die so eine neue Arena dere Grüße hier an Sebastian Marx) erzählten ihre mit sich bringt, bedienten sich kräftig. Auch der Geschichten vom Kindergarten, und anstatt sich Verein fand einige Artikel nicht so geil, wie zu mit uns konstruktiv auseinander zu setzen – wir hören war. Mittlerweile gibt es auch hier wieder haben dem Spiel ja beigewohnt – wurde lieber in so Gespräche, die sich jedoch von unserer Seite dar- genannten sozialen Netzwerken diskutiert. Dieser auf beschränken, Peinlichkeiten wie aus der letzten Abend brachte interessante Erkenntnisse mit sich: Saison zu verhindern. a) Support, wenn auch noch viel einfacheren als den eigenen, gab es auch so. Doch weiter im JenArena-(Kon)Text, es standen ja b) Wir werden als Teil des Events, gegen das wir noch weitere Spiele an. Die Stimmung mäanderte uns offen aussprechen, gesehen. hier auch zwischen gut und sehr, sehr leise. Ein c) Wir stehen nicht allein da. neues Publikum zeigte sich in der Halle, welches Das Ergebnis dieser Aktion: Die Hallenordnung erstmals überhaupt Basketball sah. Das war dann (welche nicht mal an diesem Tag umgesetzt wur- auch recht schwer zum Support zu bewegen. Sonst de – toller Bluff von irgendjemandem…) wurde zu- gelang es uns mehr schlecht als recht, einige Kräfte rückgenommen. Das Verhältnis zum Verein ist seit- im und um den Block herum zu bündeln. Jedoch dem aber (leider) nicht mehr dasselbe. Mittlerweile bleibt es dabei: Wir sind eine kleine Gruppe, die ist zwar ein Normalzustand, den man als konstruk- in der großen Halle akustisch leicht untergeht. Ist tiven Dialog bezeichnen kann, eingetreten, jedoch die Halle jedoch da, können auch die ganz großen hat der Verein durch sein Handeln einige Leute Feuerwehrorchester einpacken. Gegen Ende der dazu gebracht, ihnen nicht mehr bedingungslos of- Saison gab es durchaus zufriedenstellende Partien fen gegenüber zu sein. vom Support her (sportlich ja sowieso). Darauf gilt es nun in der neuen Saison aufzubauen. Ein weiterer Punkt, der dazu beitrug, war auch der Auch hier wird es eine Neuerung geben – treue Le- „Deal“ mit den Leuten von Intersport, die jetzt, wo ser_innen werden es schon auf unseren Kanälen ge- die neue Halle steht, ihre alte Liebe zum Verein sehen haben. Der Fanblock zieht – nicht ganz frei- wiederentdeckt haben. Das war schon länger be- willig – hinter den Korb. Dort entsteht eine Tribüne kannt, dennoch bat der Verein darum, dass wir die mit Stehplatzbereich. „Resterampe“ in der alten Halle übernehmen. Diese Schaut auch mal wieder am Fanstand vorbei. (Das Situation ist reichlich bizarr: Der neue/alte Produ- ist da, wo ihr dieses Heft mutmaßlich erworben zent hat seine Liebe wiederentdeckt und ist ja so- habt…) Auch dort gibt es neue Dinge zu entdecken: wieso billiger, und Stückzahl-/Zeit-flexibler als die neue Aufkleber eurer Lieblings-Basketball-Ultra- Ultras – jedoch fängt er erst ab Mitte der Saison an. Crew in town, neue Buttons, und und und… WTF?! Dennoch fanden sich zwei Unentwegte, die den Fan-Stand und den Rest unserer selbst entwor- Ich hoffe, dieser Rückblick klingt nicht zu negativ, fenen und produzierten Artikel unter ihre Fittiche aber so sah es aus im letzten Jahr. Fakt ist: Wir sind nahmen und das Kapitel „Fanartikel von Fans für immer noch da und werden auch weiterhin jedes Fans“ würdigst zu Ende brachten. Merci noch mal Spiel von SCJ verfolgen. Die Umstände haben sich an euch beide! mal wieder geändert und jetzt gilt es, auch mit die- Geplant war auch, uns im Rahmen eines Arbeits- ser Situation zurechtzukommen, kritisch zu bleiben kreises am Design der neuen Artikel zu beteiligen. und einen neuen und lauten Block auf die Beine zu Jedoch bekamen wir dahingehend auf unsere Nach- stellen! frage eine lapidare Mail mit den Worten „…kein Du, ich und unsere Freunde. Wir für Science City weiterer Arbeitskreis geplant.“ Herzlichsten Dank. Jena! Das Resultat war dann beste Realsatiere, sogar fast dauergast

20 | Das Kernbergecho (Saison 2014/15) Soliturnier für Josef (18.05.2014) „Unser Freund und Weggefährte Jo- sef sitzt im Knast! – Verdammt, da muss doch was getan werden!“ So oder so ähnlich fing alles an, irgend- wann fiel das Wort „Soliturnier“ und da Josef selbst Basketballspieler und -fan ist, war auch relativ schnell klar, in welcher Sportart das ausgetragen werden würde. So wurden Hallen organisiert, Ge- tränke gekauft, Pokal und Urkunden gebastelt, Bierbänke geschleppt, Ku- chen gebacken, geplant, geredet, ver- worfen, Brötchen geschmiert, Burger und Würste organisiert, Expert_innen befragt, Teppiche verlegt, Spielpläne entworfen, Flyer gebastelt und verteilt, Playlists zu- Ein weiterer Höhepunkt war der Solivortrag zu Jo- sammengestellt und und und… Am Sonntag, dem sefs Fall, in dem am 6.6. der Prozess eröffnet wur- 18.05. – Josefs 114. Tag in Haft –, war es dann so de. Es gelang, die Anwesenden für das Thema zu weit: 12 Teams traten an, um einen schönen Tag sensibilisieren und auch für uns noch mal einen de- miteinander zu verleben und sich solidarisch zu taillierten Einblick in die Lage in Wien zu bekom- zeigen. Das bunte Teilnehmerfeld setzte sich neben men. Drum herum verweilten etwa 150 Leute in der politisch Engagierten auch aus einer ganzen Rei- Halle, feuerten ihre Teams an oder naschten vom he anderer Team zusammen. Besonders erfreulich Solibier und -buffet und füllten so die Solikasse für war es für mich zu sehen, dass sich auch Fuß- und die Prozesskosten. Footballer am Körbewerfen probierten und sich so Danke noch mal an alle Beteiligten – vielleicht ein interessanter Mix der Jenaer Sport(fan)land- sehen wir uns ja unter anderen Umständen beim schaft die Klinke in die Hand gab. Den Turniersieg nächsten Turnier wieder! sicherten sich die Kangoos mit einem Pünktchen Vorsprung im Finale gegen die Fighters (bestehend Weitere Infos zum Fall und zur Soliarbeit, sowie aus einigen Jugendspielern von Science City). Wir – Spendeninfos und interessante Veranstaltungen stilecht in eigenen Solishirts – als Co-Gastgeber findet ihr hier: soli2401.blogsport.eu. konnten den dritten Platz erreichen(!). paddleordie

Das Kernbergecho (Saison 2014/15) | 21 Interview mit der „Basketball Fanszene Dresden“ Mit der Basketball Fanszene Dresden (BFD) be- dann doch mit viel weniger Pathos ab, als man das grüßen wir eine weitere aufstrebende Gruppe zum manchmal glauben mag. Nichtsdestotrotz reihen großen Interview. Die Mädels und Jungs sind An- sich unsere Titanen in eine lange Traditionslinie hänger_innen der aus der ProB und ihrer Sportart in der sächsischen Landeshauptstadt uns beim dortigen Gastspiel unserer Nördlinger ein. Freunde aufgefallen. Die letzte Hauptrunde beendeten die Titans auf Hi Dresden, erst einmal vielen Dank für die Be- einem Spitzenplatz. Das Umfeld kam bei mei- reitschaft, sich unseren Fragen zu stellen. Fan- nem Besuch in Elbflorenz professionell daher. gen wir doch bei eurem Verein, den Titans aus Was erwartet ihr von der neuen Saison? Will der Dresden an. Woher kommt der Name? Wie sieht Verein aufsteigen? es mit dem Basketball in Dresden in Vergangen- Den Titans wurde das Ziel „2. Bundesliga in Dres- heit und Zukunft aus? den“ bereits bei ihrer Gründung ins Stammbuch Die Titans wurden 2005 als hoffnungsvoller Zu- geschrieben. Allerdings gehört es ebenso zum sammenschluss der talentiertesten Spieler des BV Wesen des Vereins, dass hier keine Schnellschüsse Zschachwitz 95, einem Stadtteilverein, und den und sonstigen Luftschlösser gebaut werden, wie es Oberligatalenten der Basketballabteilungen der bei anderen Vereinen in Dresden oder andernorts Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) der Fall ist. Sämtliche Aufstiege wurden über die sowie der Technischen Universität (TU) gegrün- sportliche Qualifikation errungen, durch seriöse det. Ziel war es, dem Basketballsport in Dresden Finanzplanung bestätigt und mit einem insgesamt ein professionell geführtes und leistungsorientier- sehr organischen Wachstum in allen Bereichen un- tes Aushängeschild zu geben. Der Name geht auf termauert. Das ist uns als Fans auch sehr wichtig den Vorschlag eines Spielers der ersten Stunde zu- und gehört quasi zur DNS des Vereins. rück. Der muss den damals einfach in den Raum Die erfolgreiche Vorsaison hat dafür gesorgt, dass geworfen haben und alle fanden ihn cool. Solche der eine oder andere Leistungsträger des Vorjahres- Vereinsgründungen laufen ja bei Licht betrachtet kaders dem Lokruf des Geldes oder zumindest ei- nes höherklassigen Vereins gefolgt ist. Auch wenn unsere sportliche Leitung bislang stets ein ausge- zeichnetes Gespür bei der Zusam- menstellung des Kaders bewiesen hat, muss sich die neu formierte Mannschaft zunächst finden. Die Tatsache, dass wir in dieser Saison erstmals in die traditionell stärke- re Nordstaffel gesteckt wurden, kommt da noch als Unsicherheits- faktor hinzu. Wir Fans stellen uns auf einen ereignisreichen Abstiegs- kampf ein, der mit Platz 8 in den Play-offs oder aber in den Play- downs ein (hoffentlich) erfolgrei- ches Ende nehmen wird. Aber wir können damit ganz gut leben.

22 | Das Kernbergecho (Saison 2014/15) Dresden ist nicht nur eine Großstadt, sondern auch Sportstadt. Dynamo, die Eislöwen und American Football sind einige Beispie- le dafür. Wie werden die Titans angenommen? Wie sieht das Stammpublikum aus? Was das sportbegeisterte Pu- blikum angeht, herrscht in Dresden in der Tat ein inten- siver Konkurrenzkampf. Ne- ben den genannten Beispielen gibt es ja auch noch die beiden Volleyballerstligisten. Aller- dings haben die Titans dank einer strategisch angelegten und hart geleisteten Aufbau- arbeit ihre Nische gefunden. Bei uns findet sich vor bitteren Abstieg aus der 1. Regionalliga vor einem allem ein junges und – aus der Sicht eines aktiven sportlichen Neuanfang standen, begann auch die Fans oder Ultras – gemäßigtes Publikum ein: jun- Geschichte ihres ersten aktiven Fanclubs mit dem ge Familien mit ihren Kindern, viele Teenager und gleichermaßen spontanen wie entschlossenen Griff Studenten. zum Trommelstock. Keiner rechnete damit, dass Der positive Aspekt daran zeichnet sich in dem am ersten Spieltag nach der äußerst desaströsen kontinuierlich steigenden Zuschauerinteresse ab. Spielzeit 2008/09 überhaupt so etwas wie Stim- So mancher von uns kann sich noch an Spiele vor mung aufkommen konnte. Fortan erwies sich der durchschnittlich 150 bis 200 Personen erinnern, „Harte Kern“ (HK) als der Fels in der Brandung während heutzutage eben knapp 1.000 Zuschauer und katapultierte die Titans stimmungstechnisch in in die Arena strömen. Der Nachteil ist jedoch, dass die Spitzengruppe der 2. Regionalliga Südost. es sich dabei eben überwiegend um Zuschauer und Die Truppe formierte sich damals aus munteren keine aktiven Fans handelt. Zwar wächst auch die Jungs und Mädels im Teenageralter, welche sich re- Anzahl der bekannten Gesichter, die man an jedem gelmäßig hinter ihrem selbstgemalten Papierbanner Spieltag zu sehen bekommt, und auch ihre Bindung versammelten. Der Name war im Übrigen schnell zum Verein. Gleichwohl geht jenes Klientel, das gefunden. Inspiriert von einem der Spielberichte besonders an Action auf den Rängen interessiert auf der Homepage, einigte man sich im kleinen ist, als erstes zu Dynamo oder den Eislöwen. Das Kreis auf diese nur allzu treffende Bezeichnung. hindert uns in unseren Wachstumsbestrebungen als Den ersten Trommelrhythmen folgten einfache Fangruppe und der Akzeptanz für gewisse Aspekte Sprechchöre und die ersten Auswärtsfahrten. Wenn einer aktiven Fankultur. der Harte Kern in Vollbesetzung antrat, gaben die 15 Münder bereits eine ordentliche Lautstärke vor. Kommen wir nun zu euch. Stellt euch mal kurz Am Ende der Saison feierten Fans und Spieler die vor! Rückkehr in die 1. Regio bei der Meisterkrönung Die Entstehungsgeschichte der BFD ist für Außen- in Marktheidenfeld. An jenem Tag wurde im Übri- stehende oftmals nicht so einfach zu durchschauen. gen auch der Grundstein für die freundschaftlichen Aber genau deshalb erklären wir sie gern, denn wir Beziehungen zu den dortigen Supporters Hädefeld sind stolz auf unsere Ursprünge und die bis heute gelegt. zurückgelegte Entwicklung. Mit der Zeit zeigte sich, wer von den Gründungs- Als die Dresden Titans im Herbst 2009 nach dem mitgliedern dazu bereit war, dauerhaft Zeit und

Das Kernbergecho (Saison 2014/15) | 23 Energie in ein aktives Fandasein zu stecken, wo- gen die UN’96 zu verteidigen. Seither stehen HK durch sich die Mitgliederzahl auf lediglich zwei und ATF gemeinsam für eine aktive Unterstützung Personen reduzierte. Im Januar 2011 bekam die Za- des Vereins ein. unfahne des Harten Kerns Gesellschaft. Die „Ak- Im Sommer 2013 folgte dann der nächste größere tiven Titans Fans“ (ATF) betraten erstmals sicht- Entwicklungsschritt mit der Verabschiedung unse- bar die Tribüne. Das dynamische Duo hinter dem res Fanmanifests, wodurch sich beide Fangruppen Kürzel ATF könnte auf den ersten Blick auch als fortan unter dem Dach der „Basketball Fanszene Sektion des Harten Kerns durchgehen. Denn ob- Dresden“ (BFD) zusammenschlossen. In diesem wohl die beiden Jungs Anfang 20 erst ziemlich spät Grundlagenpapier schrieben wir erstmals unsere „am Zaun“ präsent waren, steckten sie zuvor schon Ideale und Ziele sowie die Art und Weise, wie wir bei der Planung und Umsetzung der verschiedens- diese erreichen wollen, nieder. Das war notwendig ten Fanaktionen mittendrin. Der Name steht dabei geworden, da wir uns ein halbes Jahr zuvor vom für die bewusste Differenzierung ihres Fandaseins Verein über den Tisch gezogen fühlten und uns in zwischen 2006 und 2010, als sie als mehr oder we- der Nachbetrachtung schworen, zukünftig nur noch niger passive Zuschauer kein Heimspiel verpass- mit einer starken Stimme sprechen zu wollen. ten. Der Knackpunkt hin zum aktiven Fandasein Wir handeln und entscheiden seitdem kollektiv als war der Tag, als der Harte Kern beim Spiel gegen BFD. Die ursprünglichen Fangruppen spielen da- Nördlingen mal nicht vor Ort sein konnte. Damals bei eine untergeordnete Rolle, auch wenn sich in schnappten sich die beiden kurzerhand die Trom- internen Diskussionen gern mal zwei Fraktionen meln und versuchten, so die Heimatmosphäre ge- entlang der alten Unterscheidung zwischen HK und ATF heraus- bilden. Wichtig ist allerdings, dass wir uns alle mit unse- ren Leitprinzipien wiederfinden kön- nen. Dazu zählt die Identifikation mit der Gruppe und dem Verein; die Freiheit zur selbst- bestimmten Ent- faltung, beispiels- weise in unserem Fanblock; die wei- testgehende Un- abhängigkeit vom Verein bezüglich der Finanzierung

24 | Das Kernbergecho (Saison 2014/15) oder sonstigen Unterstützung; die Verantwortung dass wir nicht gegenüber der Bank unserer Jungs hinsichtlich unseres eigenen Verhaltens, im Zuge stehen. Allerdings ist unser momentaner Stand- dessen wir Gewalt, Diebstahl oder Vandalismus ab- ort eben nicht nur die Ursprungsstätte des Har- lehnen; sowie der Fairness im Sinne eines Verzichts ten Kerns sondern auch die „Heimat“ der beiden auf beleidigende oder herabwürdigende Inhalte des ATF’ler, als sie in ihren ersten vier Jahren bei den Supports; und der Vernetzung sowohl mit anderen Titans die Spiele noch brav auf ihren Stammplätzen Titans-Fans als auch mit Fangruppen anderer Verei- im Sitzen verfolgt haben. ne. Insofern ist dieses Interview ganz im Sinne unseres Fanmanifests. Die BFD wurde als Dachverband gegründet, wodurch jeder Titans-Fan und -Fanclub, der sich mit diesen Idealen eines aktiven Fantums anfreunden kann, herzlich eingeladen ist, uns beizutreten. Gemäß unserem Selbstverständ- nis sehen wir uns damit in einer Mittellage zwischen dem Zuschauer und Konsumenten sowie anderen Fanformen wie dem klassischen Trommler-Fanclub einerseits und Hardcore- Ultras andererseits. Für alle diese Ausprägun- gen der Anhängerschaft haben wir Respekt, denn im Grunde haben wir diese Stadien selbst durchlaufen, hegen Sympathien für sie und ken- nen genug Leute, die sie ausleben. Auch unser Standort in der Halle spiegelt die beschriebene Entwicklung und unsere Ideale wider. Angefangen hat der Harte Kern eher zu- fällig in jenem seitlichen Teil der Haupttribü- ne, der der Gästebank gegenüberliegt. Später saßen wir dann als HK und ATF in der ersten Reihe ganz zentral auf der Haupttribüne. Beide Gruppen entwickelten sich dann kontinuierlich immer stärker in Richtung aktives Fantum mit allem, sodass ein erneuter Standortwechsel an- stand. Wir konnten und wollten nicht mehr nur sit- Wie entwickelte sich die Mitgliederzahl bis heu- zen. Außerdem war an einen permanenten Fahnen- te? Gibt es ein Mitgliedersystem und regelmäßi- einsatz inmitten der Haupttribüne natürlich nicht ge Treffen? Besitzt ihr einen eigenen Raum zum zu denken. Treffen und Basteln? Welche Rolle spielt Politik Gleichwohl wollten wir weiterhin eine räumliche in eurer Gruppe? Nähe zur breiten Zuschauermasse wahren. Das hat- Nachdem der Harte Kern ganz am Anfang aus ei- te zum einen pragmatische Gründe, da der Funke so nem guten Dutzend befreundeter Schüler bestand, natürlich leichter von uns auf den Rest überspringt. reduzierte sich die Zahl der Aktiven zwischenzeit- Es spielten zum anderen aber auch symbolische As- lich auf zweimal HK plus zweimal ATF. Aus dieser pekte eine Rolle, da wir uns nach wie vor als Teil dramatischen Lage haben wir uns dann aber selbst der Fangemeinschaft sehen. Eine isolierte Lage auf herausgearbeitet. Stück für Stück erschlossen wir den damals ansonsten noch nicht mit Zuschauern uns neue Mitglieder, die nicht unserem klassischen besetzten Hinterkorbtribünen kam deshalb nicht in Freundes- und Bekanntenkreis entstammen. Aber Frage. Die BFD befindet sich nunmehr wieder in wie das eben so ist, Leute kommen und gehen, und den ersten Reihen des seitlichen Blocks der Haupt- mit der Zeit trennt sich die Spreu vom Weizen. Mit tribüne. Für manchen mag es befremdlich wirken, momentan elf festen Mitgliedern sind wir immer

Das Kernbergecho (Saison 2014/15) | 25 noch nicht da, wo wir mal hinwollen. Aber mittler- weile haben wir damit eine verlässliche Grundlage geschaffen, mit der wir schon einiges wuppen kön- nen. Hinzu kommen noch einmal so viele Leute im erweiterten Kreis um die Gruppe. Im Unterschied zu früher verfügen wir heute allerdings über ein festes Mitgliedersystem, das Gruppenangehörige von Außenstehenden unterscheidet und mit ent- sprechenden Privilegien ausstattet. Um uns auch kontinuierlich nach innen zu konso- lidieren, treffen wir uns einmal im Monat abseits der Spieltage. Neben diesen Gruppenaktivitäten kommen wir außerdem in unregelmäßigen Ab- ständen zu Mitgliederversammlungen zusammen, um wichtige Entscheidungen basisdemokratisch zu nifest schon einige „politische“ Ansatzpunkte, wie fällen. Die drei Vorstände unserer Gruppe sehen die Ablehnung von Herabwürdigung und Gewalt. sich noch häufiger, um mit ihrer organisatorischen Gruppenintern leben wir auch eine grundlegende Leitung den Laden am Laufen zu halten. Sämtliche soziale Solidarität, indem wir beispielsweise darauf Treffen finden in der Regel in unserer Stammknei- achten, dass der finanzielle Faktor wie die Kosten pe statt, da wir eigene Räumlichkeiten bislang noch für Auswärtsfahrten oder die Kneipenrechnung schmerzlich vermissen. beim Mitgliederstammtisch nicht zum Ausschluss- Was den Komplex „Politik in der Kurve“ betrifft, kriterium für die Teilhabe am Gruppenleben wird. so existiert eine Mehrheit in der Gruppe, die uns Die Abneigung gegenüber der Bezeichnung als als „apolitisch“ bezeichnen würde. Es gibt jedoch „politische“ Gruppe rührt letztendlich daraus, dass auch Stimmen unter den Mitgliedern, die diese die bekannten Vertreter dieser Zunft oftmals ideo- Auffassung nicht teilen. Allerdings scheiden sich logisch agieren und so jeder anderen Perspektive hier schon die Geister an der grundsätzlichen Frage, als der eigenen den Dialog versagen oder zumin- ob man überhaupt unpolitisch handeln kann. Einer- dest erschweren. seits werdet ihr nie ein Spruchband von uns sehen, auf dem wir kritisieren, dass das Spieltagsheft nicht Charakterisiert uns doch bitte einmal den Stil gegendert ist. Andererseits beinhaltet unser Fanma- eurer akustischen Auftritte! Verfolgt ihr dabei einen eher experimen- tellen oder doch einen konservativen Weg mit wenig Gesängen und ein- fachen Klatscheinlagen? Welche Rolle spielt dabei die „große Masse“ in der Halle? Wir haben uns entschlos- sen, eine Mischform aus dem italienischen und dem englischen Typus zu praktizieren. In der Praxis wirkt sich dieses Vorgehen z. B. in dem Kompromiss aus, dass wir vor allem in den ersten drei Vierteln gern mal das eine oder

26 | Das Kernbergecho (Saison 2014/15) andere Lied zum Besten geben, deren Grundrhythmen jedoch so einfach sind, dass sie Otto Normalzuschauer auch mit- klatschen kann. Getrommelt wird bei uns auf einem kleine- ren Instrument, das vor allem dazu dient, dass die Gruppe den Rhythmus hält, ohne sie in ih- rem Gesang zu übertönen. Des Weiteren verfügen wir über eine größere Trommel, die dann zum Einsatz kommt, wenn die ganze Halle zum mitmachen animiert werden soll. großen Pacmans in die Hand gedrückt. Das zugrun- Zu den Play-offs in der letzten Saison habt ihr deliegende Motto lautete: „Drei Endgegner voraus? eine größere und gelungene Choreografie gestal- 1.000 Titanen im Rücken! Gemeinsam noch lange tet. Das ist und war sicher nicht die einzige Akti- nicht Game Over.“ Mit dieser Spielemetapher ver- on, oder? Wie sieht eure optische Unterstützung deutlichten wir der Mannschaft, dass sie im Kampf generell aus? um den Klassenerhalt nicht allein dasteht. Optische Aktionen im Sinne von Choreografien Nicht zuletzt legen wir Wert darauf, die eingesetz- vollziehen wir schon seit 2009. Was damals als ten Materialien und Darstellungsformen zu vari- einfache Papierblockfahne von geringem Ausmaß ieren. Bei einer kleinen Tribüne, wie sie uns zur anfing, entwickelte sich bis dato eben zu jenen Verfügung steht, sind Blockfahnen zwar nahelie- mehrere hundert Euro teuren Großchoreografien. gend und verlockend, aber auf Dauer zu monoton. Inhaltlich achten wir dabei vor allem darauf, dass Was das alltägliche Tifomaterial betrifft, so grei- hinter dem gezeigten Motiv eine mehr oder weni- fen wir ganz klassisch auf selbstgemalte Zaun- und ger tiefe Aussage steckt. So präsentierten wir zum Schwenkfahnen zurück. Auftakt der Play-downs 2013 eine Pacman-Choreo auf zwei Tribünen. Dabei schickte sich der im Ti- Wie wichtig sind euch eure Zaunfahnen? Gab es tansblau gehaltene Protagonist an, die aus der Vi- damit schon Probleme? deospielvorlage bekannten Geister in den Farben Zu unserem selbstgestalteten Material haben wir unserer Gegner zu fressen. Auf der Gegengerade selbstverständlich eine besondere Bindung. Von bekam jeder Zuschauer eine kleinere Ausgabe des daher achten wir auch genau auf die Unversehrt-

Das Kernbergecho (Saison 2014/15) | 27 heit unserer Fahnen. Al- lerdings handelt es sich dabei immer nur um ein Symbol, ein Symbol für unsere Gruppe und ihre leidenschaftliche Verbun- denheit mit dem Verein. Erst diese beiden Ele- mente verleihen der Fah- ne ihre Bedeutung. Daher sind wir beispiels- weise nicht ausgetickt, als beim Aufstiegsspiel in Ansbach 2012 einer un- serer Vizepräsidenten ge- packt von der Dynamik des Spiels spontan selbst zur Trommel griff, wie ein Vielleicht fragt ihr euch jetzt, „Wieso nehmen diese Verrückter auf das Ding eindrosch und dabei einen Bekloppten nicht einfach ein Auto oder den Mann- langen Riss in der ATF-Fahne verursachte. Im End- schaftsbus?“ – Nun ja, letzterer ist für uns keine effekt ist das genau die Passion, die wir selbst leben Option, da er uns vom Verein ohnehin nur in Aus- und die Fahne dabei nur ein Gebrauchsgegenstand. nahmefällen zur Verfügung stünde und wir auch Gerade durch solche Erlebnisse und Erinnerungen ganz gern soweit wie möglich unabhängig von die- wäre ein Verlust natürlich extrem schmerzhaft. ser Art der Vereinsgeschenke bleiben wollen. Der Variante Pkw in Form eines Leihwagens standen Stichwort Auswärtsfahrten. Fahrt ihr alles mit? bislang die Probezeit mehrerer Mitglieder und ver- Wie reist ihr so durch die Lande? Werdet ihr sicherungstechnische Aspekte entgegen. Das kann vom Verein unterstützt? Was war das Highlight sich aber perspektivisch ändern. bisher? Zu den Highlights gehört unbestritten die Fahrt Die größte Hürde bei Auswärtsfahrten ist für uns nach Ansbach, als unsere Jungs die Meisterschaft schlicht und ergreifend der Faktor Zeit. Denn die in der 1. Regionalliga und somit auch den Aufstieg Ziele in der Ferne, die wir ansteuern, bereisen unter Dach und Fach bringen konnten. Die Anrei- wir über die Regionalzüge der Deutschen Bahn. se hatten wir in gewohnter Manier auf den Schie- Dadurch entstehen utopische Fahrtzeiten. Bei- nen der Republik bestritten. Dadurch konnten wir spielsweise sind wir zehneinhalb Stunden für eine uns auch noch einen Abstecher zum Auswärtsspiel Strecke nach Konstanz unterwegs. Oder aber wir unserer Freunde der Supporters Hädefeld in einer verbringen die Nacht von eins bis sechs in den Bamberger Turnhalle leisten. Auf dem Weg dort- dunklen Gassen von Minden, wie in diesem Früh- hin hätte ein Gruppenmitglied noch um ein Haar jahr auf der Rückfahrt von Recklinghausen. wahlweise unser Material oder den Zug mit hun- Einerseits entstehen dadurch oftmals erinnerungs- derten Nazis vollgekotzt. Vor Ort boten sich dann würdige Erlebnisse, die die Gruppe nach innen utopische Bedingungen: keine Heimfans, ein paar stärken. Andererseits können wir dadurch nur Bierchen und ein Haufen bekloppter Gäste – herr- Samstagabendspiele besuchen und dann auch nur, lich! Anschließend ging es zu besagtem Aufstiegs- wenn es sich aus unserer Sicht wirklich lohnt. So spiel nach Ansbach. Dort fanden wir erstmals einen gesehen picken wir uns innerhalb der Hauptrunde vollen Gästeblock vor, der dann auch ordentlich ab- schon zwei, drei Rosinen raus. Das sind dann ent- ging und am Ende ausgelassen mit der Mannschaft weder nahe Ziele oder aber Spiele gegen Vereine und zahlreichen Sektduschen auf dem Ansbacher mit aktivem Anhang. Während der Auf- oder Ab- Parkett feierte. Was dann auf der Rückfahrt – aus- stiegsrunde haben wir den Anspruch, alle Partien nahmsweise im Mannschaftsbus ;-) – alles abging, mitzunehmen. passt auch auf keine Kuhhaut mehr.

28 | Das Kernbergecho (Saison 2014/15) Gibt es außer euch noch weitere aktive Grup- mal andere Erzeugnisse, die das aktive Fantum im pen/Fanclubs bei den Titans? deutschen Basketball so hervorbringt: Vom Saison- Nein. Wir waren die ersten und sind die einzigen rückblicksheft bis hin zu den DVDs der Itzehoer (beiden) geblieben. Das hat den Vorteil, dass wir ziehen wir bzw. einzelne Gruppenmitglieder sich uns nicht wie andere Gruppen mit einem großen alles rein. Block an etablierten Trommelfanclubs mitsamt di- Für uns ist eine solche Selbstbetrachtung der Sze- vergierenden Fanvorstellungen auseinandersetzen nelandschaft wichtig, da die meisten Gruppen ja müssen. Der Nachteil bei der Sache ist natürlich die doch mit ähnlichen Sorgen und Problemen an ihren fehlende Unterstützung bei gemeinsamen Faninter- Standorten zu kämpfen haben und sich, neben dem essen oder Auswärtsfahrten. Lerneffekt, über den indirekten Erfahrungsaus- tausch so auch leichter ein gemeinsames Bewusst- Auf eurer Seite findet sich eine Linkliste zu sein für die von uns allen gelebte Art des Fanda- deutschen Basketballfangruppen – riesigen seins entwickeln kann. Dank dafür. Wie beurteilt ihr die Entwicklung Rein quantitativ können wir keine wirkliche Ent- in den letzten Jahren? Pflegt ihr Freund- und wicklung feststellen. Es tauchen hier und da auch Feindschaften? mal neue Gruppen auf, aber es verschwinden ge- Danke! Wir versuchen sie auch kontinuierlich zu fühlt auch mindestens genauso viele. Der Knack- aktualisieren. Ab und zu entdeckt man ja sogar punkt bei den meisten Gruppen liegt ja darin, dass noch neue, uns vorher unbekannte Gruppen, wie kaum überindividueller Organisationsgrad vorhan- jüngst die Riot Shocker Crew aus der Rohlstuhlbas- den ist. Oftmals bricht doch alles zusammen, wenn ketballoberliga in Osnabrück. sich die führenden Köpfe, gleich aus welchen Grün- Im Fokus unser Beobachtungen der deutschen Bas- den, verabschieden. Da nehmen wir uns gar nicht ketballfanlandschaft stehen die aktiven oder ultrao- aus. rientierten Gruppen. Da gibt es dann so fünf, sechs In qualitativer Hinsicht sehen wir Tendenzen der Webseiten, die zum Wochenanfang regelmäßig geplanten physischen Konfrontation, wie die Feh- aufgerufen werden. Die der SUJ ist selbstverständ- de zwischen Berlin/Oldenburg und Bonn, sehr lich dabei. ;-) Außerdem begutachten wir auch gern kritisch. Wir können es ja nachvollziehen, wenn

Das Kernbergecho (Saison 2014/15) | 29 im Zuge einer leidenschaftlich gelebten Rivalität Teil auch des Mentalitätsunterschiedes hat sich die im Zweifelsfall die Emotionen hochkochen und es anfängliche Euphorie bei beiden Gruppen mittler- vorübergehend mal handfest wird. Aber geplante weile etwas abgekühlt. Die jeweils andere Seite ist Überfälle haben nichts mehr mit spontanen Ge- jedoch nach wie vor gern gesehen. fühlsausbrüchen zu tun. Die Liebe zum eigenen Mit den Jungs und Mädels aus Konstanz teilen wir Verein definieren wir jedenfalls nicht über den ein ähnliches Verständnis von Support, einen weit- Hass zu anderen. gehend gleichen Entwicklungsstand und ein glei- Nichtsdestotrotz besitzen wir eine Antipathie gegen ches Altersspektrum. Die große Distanz zwischen die Wilde Horde des VfL Treuchtlingen. Selbige unseren beiden Städten erschwert gegenseitige Be- wurzelt in den Regionalligapartien gegen die Fran- suche nachvollziehbarerweise. Aber bislang haben ken, als deren Anhang im ersten Spiel in unserer wir das ganz gut hinbekommen. Halle aufgrund eines Fouls das Feld stürmte. Es Nach Chemnitz existieren freundliche Kontakte zu flog sogar eine Zahnbürste. :-D Im Rückspiel es- Einzelpersonen, wobei sich daraus nicht mehr ent- kalierte die Lage dann auch auf dem Court. Zwei wickeln wird. Der besondere Chemnitzer Charme Spieler und unserer Trainer wurden des Feldes ver- wird spätestens im Falle eines Aufstiegs von uns wiesen. Die Wilde Horde hatte sogar extra für uns eher für eine ausgeprägte Rivalität sorgen. einen Anti-Titans-Doppelhalter angefertigt. :-D Im Jahr darauf hätte uns der Anhang des VfL beinahe Wie können wir uns die Zusammenarbeit zwi- unsere Weihnachtschoreo versaut. Durch den Auf- schen eurer Gruppe und den Vereinsverantwort- stieg verläuft sich die Rivalität mit jedem Jahr, das lichen vorstellen? Gibt es diese überhaupt und vergeht immer weiter im Sand. wenn ja, bei welchen Themen habt ihr ein Mit- In Freundschaft sind wir mit dem Inferno Konstanz spracherecht? und den Supporters Hädefeld vom TV Markthei- Wir pflegen ein sehr gutes Verhältnis zu den meis- denfeld verbunden. Bei letzteren kann man schon ten Verantwortlichen im Verein. Das liegt vor allem von einer Freundschaft sprechen, die nicht nur auf daran, dass die führenden Köpfe auf beiden Seiten der Verbindung beider Gruppen beruht, sondern den Verein (fast) von Anfang an begleiten. Mancher quasi allgemein unter den Anhängern beider Ver- aus unseren Reihen hat bis vor kurzem mehrere eine anerkannt ist. Aufgrund des Alters- und zum Jahre ehrenamtlich in der Geschäftsstelle gearbei-

30 | Das Kernbergecho (Saison 2014/15) tet. Heutzutage helfen wir beispielsweise noch beim werden untersagt, da sie den von der Liga vorge- Auf- und Abbau am Spieltag. schriebenen Ablauf vor dem Spiel stören könnten Trotzdem ist man natürlich nicht immer einer Mei- und das den Verein Strafzahlungen kosten würde. nung. Für solche und andere Fälle haben wir auf Nicht zuletzt stört uns das laute Einspielen von einem festen Ansprechpartner, quasi einem Fan- Musik in jeder noch so kleinen Pause, als müssten beauftragten, im Vereinsvorstand bestanden. Mit die Zuschauer in jeder Sekunde aufs Intensivste dem können wir auf „kurzen Amtsweg“ ad hoc bespaßt werden. Klatschpappen sind sowieso eine kommunizieren und wissen, dass unsere Anliegen Seuche. zuverlässig weitergetragen werden. Sollte es mal Wenn uns etwas nicht passt, dann versuchen wir, es Meinungsverschiedenheiten geben, setzt man sich als erstes persönlich mit dem Verein zu klären. Bei eben gemeinsam an einen Tisch und klärt die Fron- der Problembehandlung steht für uns vor allem eine ten. Der Verein schätzt unsere Meinung, aber es ist effektive Lösungsfindung im Mittelpunkt. Bislang jetzt auch nicht so, dass wir ein institutionalisiertes hat diese Vorgehensweise gut funktioniert, weswe- Mitsprache- oder Vetorecht hätten. Letzteres be- gen ihr bei uns bis dato keine großen Protestaktio- halten wir uns allerdings de facto vor, wenn es um nen findet. elementare Dinge für uns, wie beispielsweise den Fanblock mit dem Recht auf Steh- und Zaunfahnen- Hypothetische Frage: Ein großer Getränkekon- plätze geht. zern steigt bei den Titans ein und übernimmt den Club. Eure Reaktion? Wie steht ihr zur kommerziellen Ausschlachtung Das ist immer so eine Sache mit den hypothetischen des in Deutschland? Werdet ihr ge- Fragen. Wie würde sich denn das Engagement des gen Dinge, die euch stören, aktiv vorgehen und, Konzerns äußern? Ändert er Logo, Vereinsfarben wenn ja, wie? Wie ist die Situation in Dresden? und den Namen? Oder tritt er nur als Hauptspon- Mit einem bestimmten Grad an Kommerzialisie- sor auf? Stellt er die Mehrheit des Kapitals in der rung muss man im Profibereich einer Randsport- Profigesellschaft oder nur eine Minderbeteiligung? art wohl einfach leben können. Mit bestimmten Besitzt er die Stimmenmehrheit oder nicht? Begleiterscheinungen sind wir ja auch im Grunde Prinzipiell sehen wir eine zu starke Abhängigkeit schon „groß geworden“. So heißt unsere Heimstätte von nur einem Großsponsor sehr skeptisch. Sollte seit fast 20 Jahren Margon Arena – benannt nach dieser dann auch noch die wesentlichen identitäts- einem regionalen Mineralwasserproduzenten. Un- stiftenden Merkmale des Vereins verändern wollen, sere größten Triumphe und bittersten Niederlagen müssten wir über angemessene und vor allem ef- haben wir in der Margon Arena erlebt; als die Ti- fektive Maßnahmen des Protests nachdenken. tans in der 2. Regio in eine Schulturn- halle ausweichen mussten, haben wir die baldige Rückkehr in die Margon Arena herbeigesehnt. Durch diese Erlebnisse spielt die Bezeichnung „Mehrzweck- halle Bodenbacher Straße“ in unserem Vokabular keine Rolle. Im Endeffekt ist der Hallenname wie bei Tempo- Taschentüchern nicht mehr (nur) eine Markenname sondern ein Synonym für unsere Heimstätte. Ein Spruchband mit „Margon Arena für immer und ewig“ braucht aber dennoch niemand von uns zu erwarten. Uns sind bislang vor allem die kleinen Dinge der Kommerzialisierung negativ aufgefallen. Choreos mit Wurfrollen

Das Kernbergecho (Saison 2014/15) | 31 Außer über Freunde und Bekannte einzelner Grup- Wie kommuniziert ihr neben eurem Blog noch? penmitglieder in der Dynamo-Szene besteht kein Gibt es etwas Gedrucktes von euch? Kontakt, der über die persönliche Ebene hinausge- Abgesehen von unserem Blog und der Facebook- hen würde. Vor zwei Jahren gab es mal einen An- Seite kommunizieren wir bestenfalls noch über näherungsversuch mit einer Fangruppe der SGD, unregelmäßige Handzettel, die wir in der Halle doch das verlief wieder im Sand. Man war dann auslegen. Es gibt zwar die Überlegungen, unsere eben doch zu verschieden. Pfandbechertonne zu einem Fan-Stand mit entspre- chendem Material auszubauen, aber das ist noch Nun ist es geschafft und auch die letzte Frage Zukunftsmusik. ist durch. Die letzten Worte gehören wie immer dem Gast. Ich bedanke mich davor noch mal Kommen wir noch mal zurück zur Sportstadt kurz bei der Basketball Fanszene Dresden und Dresden: Dynamo ist ja omnipräsent, auch in wünsche einen guten Start in die Saison! Thüringen. Gibt es Überschneidungen zwischen Auch wir bedanken uns für die Gelegenheit, uns Dynamo und den Titans auf Fanebene? Geht ihr so ausführlich im Heft einer so etablierten Gruppe auch (regelmäßig) ins Stadion oder in andere zu präsentieren. Ehrlich gesagt, steht ein Spielbe- Hallen? such bei euch auch schon lange auf der Liste unse- An Dynamo führt in Dresden kein Weg vorbei. Das rer Hopping-Fraktion. Aber da das Pfennigfuchser ist Segen und Fluch zugleich. Wir gehen fast alle sind, die am selben Tag auch gleich noch eine at- mehr oder weniger regelmäßig zu den Spielen der traktive Partie im Ernst-Abbe-Sportfeld mitnehmen Schwarz-Gelben. Ein paar von uns verfügen sogar wollen, hat das bisher noch nicht geklappt. Viel- über eine Jahreskarte. Fantechnisch organisiert im leicht stehen wir uns irgendwann mal in der ProA Sinne einer aktiven Gruppe ist aber keiner von uns gegenüber! Bis dahin: Sport frei! im Fußballbereich. Das Interview führte dauergast.

32 | Das Kernbergecho (Saison 2014/15) Faszination Hopping - und mehr... Donnerstag, 11.09.2014: ein leeres Word-Dokument ohne Ausfall. Jetzt sind anderthalb Jahre vergangen und noch ein Tag bis zum Abgabetermin. In solchen und trotz aller Schwierigkeiten, seien es Motiva- Momenten merke ich, dass ich bei den Sprungball tionsprobleme bei weniger hochkarätigen Spielen Ultras angekommen bin. Seien es die Choreo- oder der plötzliche Bruch zwischen Verein und uns grafien, die Texte für das Kernbergecho oder die als Gruppe, ist die entstandene Gemeinschaft für Abfahrtszeit zu Fußballspielen – die Pläne sind mich nicht mehr wegzudenken. Betrachtet dies als fertig und schlummern Wochen und Monate in ir- Dank an alle innerhalb der SUJ und als Aufruf an gendwelchen Schubladen vor sich hin. Irgendwann alle anderen. guckt man auf Kalender oder Uhr und beschließt, Stellt euch einfach zu uns, sprecht uns an, stellt dass es doch allmählich Zeit wird, zu beginnen. Fragen und bringt euch ein. Oder wie es zuletzt in Aber warum immer dieses Geschwafel zu Beginn, Chemnitz beim Derby hieß: WIR für Jena! obwohl etwas anderes in der Überschrift steht? Na- türlich, weil es einfach die Seiten füllt. Ich möchte Glückwunsch! Ihr habt es geschafft, ich komme die Gelegenheit aber auch nutzen, um auf meine fast zum Thema. Für viele heißt ein Heimspiel un- Zeit mit Science City und der SUJ zurückzublicken. seres Vereins wohl: rein in die Straßenbahn und bis vor die Halle fahren. Für mich bedeutet es hinge- Mein erstes Spiel ist im Vergleich zu vielen von gen: zwei Stunden zuvor starten, bis zur Autobahn euch sicherlich noch nicht allzu lange her. Google hinter Lkws herfahren und fluchen, ab auf die Au- verriet mir, dass es sich um den 17.03.2013 handel- tobahn und nach Jena, das Material einsammeln te. Ich saß zu Hause, in Jena wurde kein Fußball und zur Halle karren. Zusammenfassend kam ich gespielt und ich erinnerte mich an eine Aktion un- im letzten Jahr mit Heim- und Auswärtsspielen so- seres FCC. (Wochen zuvor hieß es, dass es auf das wie Besuchen bei unseren Freunden in Nördlingen Ticket vom Fußball eine Ermäßigung beim Basket- auf ca. 20.000 km. Was ist bei dieser Strecke das ball gibt). Selbstverständlich nutzte ich das Angebot naheliegendste? Richtig: Hopping! nicht, doch später trieb es mich dann doch erstmals zum Basketball. Nun saß ich da, in der altehrwürdi- gen Werner-See- lenbinder-Halle und blickte mit gemischten Ge- fühlen auf die Szenerie. Da Spiel durchaus span- 27.03.2014: FK Jablonec – FK Mladá Boleslav nend, wenn auch nicht sonderlich hochklassig, und dann diese Kommen wir zum schwierigen Teil. Denn was soll „Sprungball Ultras Jena“. An jenem Tag verließ ich man über das Thema „Hopping“ schon schreiben? die Halle nicht sicher, ob ich erneut zu Gast sein Alles würde die gewonnenen Erlebnisse und Ein- würde. 11 Tage später, also zum nächsten Heim- drücke auf einen Bruchteil reduzieren. Rein fak- spiel, war ich wieder da, dieses Mal im Fanblock. tisch: Unsere „Sektion“ besteht aus einem kleinen Dann einmal auswärts, dann bei Treffen unter der Kreis von Leuten, die ein Interesse daran haben, Woche (bei Mal- sowie Bastelaktionen und na- neue Orte kennenzulernen, Sport zu sehen und türlich Kneipenabenden), dann eine ganze Saison natürlich gut zu essen. In etwas über einem Jahr

Das Kernbergecho (Saison 2014/15) | 33 wurden 13 Länder bereist, wobei die Touren breit Welch eine Überleitung – Česká republika. Die gefächert sind. Großzahl unserer Fahrten führt uns in unser wun- derschönes Nachbarland auf der Jagd nach der Einmal musste Science City an einem Sonntag goldenen Klobasa (laut Google definiert als: tsche- zu einer äußerst fanfreundlichen Zeit (20:00 Uhr) chische Stadionwurst, fetttriefend). Zwischen der auswärts in Leverkusen ran. Trotz aller berechtig- ersten und der letzten Liga wurde vieles gesehen: ter Kritik unserseits traten wir mit einer sehr gu- Sportplätze mit zweistelligen Steigungsgraden, die ten Auswärtsfahrerzahl an. Die Hopping-Sektion erst zur Halbzeit abgekreidet werden, bis hin zu den nutzte die Gelegenheit natürlich, um am Freitag zu großen Spielen und Fanszenen. Inzwischen häufen viert in den wilden Westen aufzubrechen und der sich unsere Besuche beim „Känguru“ – Bohemi- Sektion Ruhrpott einen Besuch abzustatten. Neben ans 1905 (etwas um die 3 Heim- und 3 Auswärts- der guten Verpflegung gab es noch zwei Spiele der spiele) –, die in meinen Augen die beste Fanszene Regionalliga West, ein europäisches Handballspiel bieten und offensichtlich stets das Ziel diverser und ProB-Basketball in Recklinghausen, die ihrer- deutscher Fußballreisender sind. Im angestammten seits ebenfalls eine kleine aktive Fangruppe haben. Prager Hostel trifft man dann auch schon mal auf Genau bei diesem Spiel zeigte es sich auch, dass es andere Hopper und der Tag wird bis in die Morgen- immer wieder witzige Zufälle gibt: So traf man in stunden verlängert. Reckling unabgesprochen auf die Mini-Crew… Kein Basketball, kein Hopping, sondern Fußball Ein anderes Mal bekommt man auf Arbeit eine unseres FCC (ja, den gibt’s noch) und den Brat- SMS – „Ich habe frei, wollen wir irgendwo hin?“ –, wurstdealer der Horda in der Hand: Plötzlich liest was bei mir fast immer zur Folge hat, dass der PC man etwas vom Baltikum, blickt kurz seine Neben- eine Ruhepause bekommt, die Stechuhr sich von leute an und schon steht die Tour. Zu dritt machte mir verabschiedet und mein Auto gen Jena rollt. man sich auf den Weg nach Bremen, um via Billig- Solche Fahrten führen meist in die Regionalligen flieger ins Baltikum zu gelangen. Was? Kein Hop- und zu aberwitzigen Zielen wie der Komplettierung ping in Bremen und Umgebung? Nein! Schließlich der bayrischen Liga. Alternativ geht es auch zum fehlte uns noch Dänemark, und so fuhren wir am Eishockey nach Crimmitschau (Gyros-Nudeltopf!!!) Tag zuvor einen winzigen Umweg, nach Esbjerg, oder an die Grenze des gelobten Landes. um Europapokal gegen Ruch Chorzow zu sehen.

28.03.2014: Bohemians Praha 1905 – Baník Ostrava

34 | Das Kernbergecho (Saison 2014/15) 29.03.2014: SK Rapid Wien – SK Sturm Graz

Unterwegs noch zwei Tramper aufgesammelt, die über Slowenien zurück, selbstverständlich mit Fuß- auf dem Weg zur Zauberwürfel-Europameister- ball und richtig guter Versorgung im Stadion. schaft waren. (Kein Scherz, auch so etwas gibt es! Der deutsche Meister ist übrigens 16 Jahre alt und Um es zum Ende zu bringen, ein weiteres Ziel: holte am 07.09.2014 mit 8,13 Sekunden den Titel.) Frankreich. Wir besuchten Spiele in Lens und Im Baltikum starteten wir in Litauen und reisten Straßburg oder verweilten in Grenoble. Nach über Lettland nach Estland, wobei selbstverständ- Frankreich verabschiedet sich nun auch ein Groß- lich überall reichlich Kultur, einheimische Nah- teil der Hopping-Sektion. Ich hoffe, trotz der würdi- rungsmittel und Fußball mitgenommen wurden. gen Vertretung zuletzt, auch da auf Zuwachs. Auf der Rückreise gab es noch ein DFB-Pokalspiel Wer jetzt heiß gelaufen ist und Lust bekommen zwischen Viktoria Berlin und Eintracht Frankfurt hat, Genaueres über diese Touren zu erfahren, oder zu sehen. Ein Frankfurter Fan war dann doch sehr wem einfach aufgefallen ist, dass seit einiger Zeit erstaunt, dass wir nicht mit dem Schiff gefahren keine Hopping-Berichte mehr über eure Lieblings- sind, sondern extra aus Tallinn kamen, um die Ein- Basketball-Ultra-Seite geflattert sind, dem sei ge- tracht zu sehen. Na ja … passt schon. sagt: Geduldet euch, es wird bald ein Hopping-Heft aus SUJ-Kreisen geben! Immer die Augen offen Andere Fahrten gingen zum PSV Eindhoven, um halten. das Europaleague-Spiel gegen Odessa zu sehen. Ein Und: Wer Bock auf Hopping hat, meldet sich bei Länderpunkt, der seitens der Fanszenen eher wenig uns, gern per Mail oder in der Halle. zu bieten hatte, jedoch ein Stadion bot, welches wir Conelly in dieser Form auch noch nicht gesehen hatten. (Un- ter dem Dach brummten Heizstrahler lautstark vor sich hin.) Oder es ging nach Österreich, um Josef einen Besuch abzustatten und uns dann Richtung Süden zu kämpfen. So sahen wir die grandiose 15-Jahres- Choreo der Union ’99 Ultrà Salzburg. Wir reisten wei- ter – Fußball in Kroatien, und am Abend an der Ad- ria sitzen und braten. Dann 15.03.2014: SpVgg Bayern Hof – Eintracht Bamberg

Das Kernbergecho (Saison 2014/15) | 35 Spielplan 2014/15

Spieltag Datum Heimmannschaft Gastmannschaft 1 So, 28.09.2014, 16:30 Uhr Jena – Baunach 2 Fr, 03.10.2014, 17:00 Uhr Paderborn – Jena 3 So, 05.10.2014, 16:30 Uhr Jena – Gießen 4 Sa, 11.10.2014, 18:00 Uhr Cuxhaven – Jena 5 So, 19.10.2014, 16:30 Uhr Jena – Ehingen 6 Sa, 25.10.2014, 19:30 Uhr Leverkusen – Jena 7 Fr, 31.10.2014, 16:30 Uhr Jena – Vechta 8 Mo, 03.11.2014, 17:00 Uhr Nürnberg – Jena 9 Sa, 08.11.2014, 19:30 Uhr Kirchheim – Jena 10 Sa, 15.11.2014, 19:00 Uhr Jena – Würzburg 11 Sa, 22.11.2014, 19:00 Uhr Jena – Heidelberg 12 Sa, 29.11.2014, 18:00 Uhr Chemnitz – Jena 13 So, 07.12.2014, 16:30 Uhr Jena – Gotha 14 So, 14.12.2014, 16:30 Uhr Jena – Hamburg 15 So, 21.12.2014, 17:00 Uhr Essen – Jena 16 Sa, 03.01.2015, 19:00 Uhr Gotha – Jena 17 So, 11.01.2015, 16:30 Uhr Jena – Paderborn 18 So, 18.01.2015, 16:30 Uhr Jena – Cuxhaven 19 Sa, 24.01.2015, 19:00 Uhr Würzburg – Jena 20 So, 01.02.2015, 17:00 Uhr Hamburg – Jena 21 Fr, 06.02.2015, 20:00 Uhr Jena – Chemnitz 22 So, 15.02.2015, 17:00 Uhr Heidelberg – Jena 23 So, 22.02.2015, 16:30 Uhr Jena – Essen 24 Fr, 27.02.2015, 19:30 Uhr Ehingen – Jena 25 So, 01.03.2015, 16:30 Uhr Jena – Kirchheim 26 Sa, 07.03.2015, 19:30 Uhr Baunach – Jena 27 Fr, 13.03.2015, 20:00 Uhr Jena – Nürnberg 28 So, 15.03.2015, 17:00 Uhr Gießen – Jena 29 Sa, 21.03.2015, 20:00 Uhr Vechta – Jena 30 Sa, 28.03.2015, 19:30 Uhr Jena – Leverkusen

36 | Das Kernbergecho (Saison 2014/15)