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Zur Belastung der Strände der Inseln und (südliche Nordsee) mit Müll in den Jahren 1991–2002.

Von Thomas Clemens und Eike Hartwig

1. Einleitung 250 ha große künstliche Insel - entstan- Metall, Glas, Fischereigerät, Bekleidung, den als Strombauwerk und durch Sand- Nahrungsmittel, Holz) eingeteilt. Die Berichte über angespülten Abfall und Müll aufspülungen aus dem Jadefahrwasser. Hauptkategorien sind in weitere Unterka- an Stränden liegen inzwischen beinahe tegorien eingeteilt. „Sonstiges“ bezeich- weltweit vor (z.B. COLEMAN et al. 1984, Die Inseln Mellum und Minsener Oog sind net in den Hauptkategorien solche Teile, BENTON 1991, GABRIELIDES 1995, CONVEY, Brut- und Rastgebiete für See- und die keinen Unterkategorien zugeteilt wer- BARNES & MORTON 2002, DERRAIK 2002, Küstenvögel von internationaler Bedeu- den konnten, z.B. Nägel und Bolzen unter KUSUI & NODA 2003). Hauptquelle dieser tung (HECKROTH & HARTWIG 2002, HART- „Metall“, Bauhelme und Mützen unter Verschmutzung ist zum überwiegenden WIG & HECKROTH 2004); sie liegen im „Bekleidung“. Zusätzlich gibt es die Haupt- Teil die Seeschifffahrt (z.B. SCHREY 1987, Nationalpark „Niedersächsisches Wat- kategorie „Sonstiges“. Darin wurden HARTWIG 1994). Auch die Deutsche Bucht tenmeer“. Strandfunde vermerkt, die keiner der 8 ist erheblich durch Müll von Schiffen bela- Hauptkategorien zugeordnet werden stet, wie dies z.T. schon langjährige Unter- Die Zählstrecken an den untersuchten konnten, z.B. Baustoffe, Kohlen, Putz- suchungen an Stränden auf Scharhörn, Strandabschnitten waren durch Pflöcke lappen, Damenbinde, Autorad, Tierkada- Helgoland, Norderoogsand, , Mellum, am Dünenfuß gekennzeichnet. Während ver, in einigen Fällen auch Paraffin- und Minsener Oog und am Seedeich des des Untersuchungszeitraumes kam es zu Teerklumpen. Bei Teer und Öl handelt es Hauke-Haien-Koogs in Nordfriesland keinen Änderungen in den Kontroll- sich nicht um Müll im eigentlichen Sinne, belegen (CLEMENS 1992, 2003, CLEMENS strecken. sondern um illegale Einleitung. Paraffin- et al. 2002, GERLACH 1994, 1999, NAS- einleitungen sind leider legal. Größere SAUER 1981, VAUK et al. 1989, HARTWIG & 2.1 Erfassungszeiträume und Ölmengen und Paraffinfunde wurden nicht CLEMENS 1999, HARTWIG 2000, 2001a, b). Anzahl der Zählungen in die Auswertung aufgenommen. Die vorliegenden Ergebnisse über die Müllbelastung der Inseln Mellum in den Der Erfassungszeitraum und damit die Nach der Registrierung wurde der Müll so Jahren 1991-2002 und Minsener Oog in Anzahl der Müllerfassungen im Zähl- am Rand von Dünen abgelegt, dass er den Jahren 1995-2002 wurden im Rah- gebiet schwanken von Jahr zu Jahr. Für bei höheren Wasserständen nicht doppelt men des vom Umweltbundesamt Berlin Mellum-Nord und Mellum-Süd schwan- gezählt werden konnte. Gebinde mit Öl finanzierten F&E-Vorhabens „Untersu- ken sie zwischen 52 und 71 Zählungen, oder anderen wasserverschmutzenden, chung der Verschmutzung der Spülsäume entsprechend dem unterschiedlichen Zeit- giftigen Stoffen wurden in luftdicht verrie- durch Schiffsmüll an der deutschen Nord- raum der Besetzung und Betreuung der gelbaren Kunststofftonnen ans Festland seeküste“ (FLEET 2003) ausgewertet. Gebiete. Zu Beginn der Müllerfassung auf zu Sondermülldeponien geschaffen. Muni- Mellum im Jahre 1991 wurden lediglich tionsfunde verblieben an Ort und Stelle 27 Zählungen durchgeführt (CLEMENS oder wurden von der Wasserschutzpoli- 2. Material und Methode 1992). Aus dem Jahre 1995 liegen keine zei entsorgt. Eine vollständige Entsorgung Daten vor. An einigen Zählterminen konn- des gesammelten Mülls von der Insel, die In den Jahren 1991 bis 2002 wurden auf ten keine Müllerfassungen durchgeführt nach Studien in Amerika zu hohen Kosten der Insel Mellum (53º 43’N, 8º 09’E) am werden, da entweder die Inseln nicht zu Lasten des Gemeinwesens führt (OFI- exponierten Nordstrand und am besetzt waren oder z.B. Sturmfluten keine ARA & BROWN 1999), war aus logistischen Jade exponierten Südstrand an einem Zählung zuließen. Die Müllerfassung Gründen nicht möglich. jeweils 100 m langen Strandabschnitt wurde in ca. 7.200 Std. ehrenamtlicher systematische Müllzählungen durchge- Arbeit von Naturschutzwarten des Mel- Bei allen Zählungen handelt es sich um führt. Mellum ist eine etwa 750 ha große lumrates erbracht. Mindestwerte, da z.B. ein zwischendurch Düneninsel an der Spitze des Hohe-Weg- höher auflaufendes Hochwasser auch Watts, die ohne Anleger oder Küsten- 2.2 Durchführung der Erfassung bereits abgelagerte Müllteile wieder weg- schutzbauten ausschließlich natürlicher spült. Zu berücksichtigen ist außerdem, Dynamik unterliegt. Auf Mellum erfolgten die Zählungen in dass natürlich nur schwimmender bzw. 3-tägigem Abstand (etwa jedes 6. Niedrig- treibender Müll angeschwemmt wird. Es In den Jahren 1995 bis 2002 wurden wasser), auf der Minsener Oog wöchent- kann zudem auch zum Einsanden und ebenfalls auf der Insel Minsener Oog lich. Dabei wurde der Müll nach Anzahl Ausspülen von zuvor angespültem Müll (6 km nordwestlich von Mellum) am zum der Teile und Gewicht (auf die Wieder- kommen, wie Untersuchungen von WIL- Seegatt „Blaue Balje“ exponierten West- gabe und Diskussion der Ergebnisse aus LIAMS & TUDOR (2001) an gekennzeich- (Rückseitenwatt der Ostfriesischen der Gewichtsanalyse wird hier verzichtet, neten Müllteilen eindrucksvoll belegen. Inseln) an einem 100 m langen Strand- da sie generell wenig über das Ausmaß abschnitt systematische Müllzählungen der Müllbelastung aussagen) erfasst und Zur Auswertung gelangten alle Erfassun- durchgeführt. Minsener Oog ist eine etwa in acht Hauptkategorien (Plastik, Papier, gen, die kontinuierlich, i.d.R. im Zeitraum

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März bis Oktober eines jeden Jahres, gistriert. Von Jahr zu Jahr schwankt der ein Maximum an Teilen aus „Plastik/Sty- erhoben wurden. Lediglich auf Minsener Anteil der Müllteile erheblich, unabhängig ropor/ Schaumgummi“ registriert. Eine sta- Oog wurde in 2001 bereits im Februar mit von der Anzahl der Zählungen. So wur- tistische Überprüfung mit Rank-Korrelati- der kontinuierlichen Erfassung begonnen. den 1991 bei lediglich 27 Zählungen ons-Tests lässt über den Sonderzählungen, z.B. anlässlich der 1.665 Teile, 1999 bei 52 Zählungen aber Untersuchungszeitraum bis 2002 keinen Wasser- und Watvogelzählungen zum nur 352 Teile erfasst. Trend erkennen (FLEET 2003). Jahreswechsel, wurden nicht in die Aus- wertung aufgenommen. 3.1.1 Müllteile auf Mellum-Nord Die Unterkategorie „Plastiktüten, Planen u. Folien“ stellt im Mittel mit 59,5 % den Die mittlere prozentuale Zusammen- deutlich größten Anteil des Kunststoffmülls 3. Ergebnisse setzung des Mülls nach Anzahl je Kate- (Abb. 2), gefolgt von „Styropor, Schaum- gorie über den Untersuchungszeitraum gummi“ (10,9%) „Schnüren“ (8,2 %) und Die Ergebnisse der Untersuchungen im von 1991 bis 2002 zeigt zunächst, dass „Sonstiges Verpackungsmaterial“ mit 7 % Jahre 1991 am Nord- und Südstrand der „Plastik/Styropor/Schaumgummi“ mit etwa und „Becher, Geschirrteile“ mit 4,5 %. Insel Mellum wurden bereits publiziert 69 % die Masse des Strandmülls stellt. Es „Sonstiges“, d.h. der Anteil nicht den (CLEMENS 1992). Der Übersichtlichkeit hal- folgen „Holz“ (16 %), etwa gleichstark Unterkategorien zuzuordnender Kunst- ber werden die Daten von 1991 in diese „Fischereigerät“ (4,6 %) und „Glas/Por- stoffteile, betrug 5,4 %. Der Anteil Plastik- Auswertung übernommen und in die Beur- zellan“ (4,5 %). Die Kategorien Flaschen betrug 2,9%. Die Anteile von teilung einbezogen. Ebenso wurde mit „Papier/Pappe“ stellen 1,9 %, „Metall“ 1,1 „Eimer“, „Kanister“ und „Spielzeug“ lagen den bereits publizierten Ergebnissen der %, „Bekleidung“ 0,9 % und „Nahrungs- unter 1 %. - Wie bereits in der Gesamt- Müllbelastung der Insel Minsener Oog in mittel“ 0,6 % des Strandmülls. Unter „Son- kategorie ergeben sich auch innerhalb der den Jahren 1995 bis 2000 (CLEMENS et al. stiges“ fielen 1,4 % des Mülls (Abb. 1). Unterkategorien z.T. deutliche Schwan- 2002) verfahren. kungen im Untersuchungszeitraum Die Kategorie „Plastik/Styropor/ (s. Abb. 2): 1991 und 1994 lag der Anteil 3.1 Mellum-Nord Schaumgummi“ stellte in 10 von 11 Jah- von Kunststoffmüll pro Zählung mit 21,6 ren den Hauptanteil des Strandmülls. Bis bzw. 18,6 Teilen/Zählung am höchsten. In den Jahren 1991 bis 2002 wurden auf auf das Jahr 1991 mit lediglich 35 % lag Ab 1996 liegt der Wert deutlich niedriger. der Zählstrecke am Nordstrand der Insel der Anteil dieser Kategorie am Müllauf- Mellum insgesamt 10.456 Müllteile mit kommen immer über 65 %, in 3 Jahren „Holz“ stellte im Mittel mit insgesamt einem Gesamtgewicht von 2.058 kg re- sogar über 80 %. Mit 88 % in 1999 wurde 16% den zweitgrößten Müllanteil (Abb. 1). Abgesehen von 1991 mit 51% schwankt 1% der Anteil dieser Kategorie am Gesamt- 16% PLASTIK, STYROPOR, SCHAUMGUMMI müllaufkommen von Jahr zu Jahr sehr 1% stark. Lediglich in drei von 11 Jahren lagen PAPIER, PAPPE die Werte deutlich unter 10% (1999: 4%, 1% METALL 2000: 2,7% und 2002: 1%). Die Betrach- 5% GLAS, PORZELLAN tung der tatsächlich gezählten Müllteile FISCHEREIGERAT sowie ein Vergleich der Anzahl Holzteile 4% BEKLEIDUNG je Zählung und Jahr lassen eine deutliche 1% Abnahme von Holz am Müllaufkommen NAHRUNGSMITTEL 2% erkennen; diesen negativen Trend be- 69% HOLZ stätigt auch die statistische Überprüfung SONSTIGES (FLEET 2003).

Abb. 1: Mittlere prozentuale Verteilung der Müll-Kategorien am Nordstrand der Insel „Fischereigerät“ ist mit insgesamt 4,6% Mellum in den Jahren 1991 - 2002 nach Anzahl. am Müllaufkommen beteiligt (Abb. 1). Dabei sind auffallende Schwankungen von Jahr zu Jahr zu verzeichnen, z.B. 1% 5% 3% 0,3% in 1999 und 9,5% 1992. Auch hier Plastiktüten, Planen, Folien 5% ist die Betrachtung der realen Müllmenge Schnüre von Bedeutung. Nur in zwei von 11 Jah- 7% Styropor, Schaumgummi ren waren es weniger als 10 Teile Fische- Sonstiges Verpackungsmat. reigerät/Jahr. In 6 Jahren waren es über Becher, Geschirrteile 30 Teile/Jahr. In 1992 wurde mit 119 Tei- len ein Maximum festgestellt. Die Unter- 11% Flaschen kategorien „Taue“ und „Netze“ stellen mit 60% Eimer 44,3% bzw. 43,7% den deutlich größten Kanister Anteil innerhalb der Kategorie „Fischerei- Spielzeug 8% gerät“. Nach Teilen/Zählung lässt sich für Sonstiges den Nordstrand der Insel Mellum keine Abnahme von „Fischereigerät“ konstatie- Abb. 2: Mittlere prozentuale Verteilung des Kunststoffsmülls am Nordstrand der Insel ren, was auch die statistische Überprü- Mellum in den Jahren 1991 - 2002 nach Anzahl. fung ergibt (FLEET 2003). Für die Unter-

Natur- und Umweltschutz (Zeitschrift Mellumrat) • Band 3, Heft 2 • November 2004 66 kategorie „Netze“ konnten dagegen eine lungen in 1999 und 2.939 Müllteile bei 58 Auch hier muss wieder darauf verwiesen statistisch abgesicherte Zunahme fest- Zählungen in 1994. Die mittlere prozen- werden, dass die auf 100 m Zählstrecke gestellt werden. tuale Verteilung der Müllteile je Kategorie am Südstrand der Insel Mellum in 11 Jah- über den Untersuchungszeitraum ist der ren registrierten 685 Teile „Fischereigerät“ Die Kategorie „Glas/Porzellan“ ist im Mit- Abb. 3 zu entnehmen. – fast alles Netze und Tampen – das Aus- tel mit insgesamt 4,5% am Müllaufkom- maß der Gefährdung von marinen Orga- men beteiligt (Abb. 1). Sowohl die pro- 3.2.1 Müllteile auf Mellum-Süd nismen sowie See- und Küstenvögeln zentuale, als auch die mengenmäßig überdeutlich machen (z.B. ANONYMUS Verteilung lässt im Untersuchungszeit- Den prozentual höchsten Anteil des 2000, CADÉE 2002, UNEPUTTY & EVANS raum eine Abnahme erkennen. Dieser Mülls nach Anzahl über den Untersu- 1997). Trend wird anhand der Teile/Zählung chungszeitraum stellt wiederum die Kate- besonders deutlich und ist signifikant nach gorie „Plastik/Styropor/Schaumgum- „Holz“ stellt im Mittel nur 2,6 % der Müll- Überprüfung mit Rank-Korrelations-Tests mi“ mit 88,6% (Abb. 3). In 8 von 11 teile an diesem Strandabschnitt (Abb. 3). (FLEET 2003). Untersuchungsjahren betrug der Anteil Der Anteil „Holz“ ist damit, im Gegensatz der Kunststoffe am Gesamtmüllaufkom- zur Zählstrecke am Nordstrand der Insel Zwar liegen nur relativ wenige Funde von men annähernd oder mehr als 90% . Mellum (Abb. 1), deutlich geringer und Flaschen und Gläsern vor, die für Fische übersteigt lediglich in zwei Jahren den oder andere marine Organismen zur Setzt man den gesamten Anteil des Kunst- Anteil „Fischereigerät“. Ein signifikanter Todesfalle wurden, die Dunkelziffer dürfte stoffmülls gleich 100%, so haben inner- negativer Trend ist jedoch zu erkennen aber erheblich sein (HARTWIG et al. 1992). halb dieser Kategorie wiederum „Pla- (FLEET 2003). Glasscherben bergen potentiell Verlet- stiktüten, Planen u. Folien“ mit 80,3% den zungsgefahr für Mensch und Tier. Auffal- größten Anteil (Abb. 4). Innerhalb des Nach ihrem mittleren prozentualen Anteil lend ist innerhalb der Kategorie „Glas/Por- Untersuchungszeitraumes von 1991 bis am Müllaufkommen folgt die Kategorie zellan“ der hohe Anteil noch vollständig 2002 gibt es erhebliche Schwankungen „Glas, Porzellan“ (Abb. 3: 1,7%). erhaltener Flaschen und Gläser. Eine sta- von Jahr zu Jahr. Der Anteil „Plastiktüten, Während von 1991 mit 2,9 Teilen/Zählung tistische Überprüfung von FLEET (2003) Planen u. Folien“ am Kunststoff-Müllauf- bis 1994 mit 0,7 Teilen/Zählung innerhalb mit Rank-Korrelations-Tests ergab für kommen liegt aber in jedem Jahr über 60% dieser Kategorie ein relativ hoher Wert Glasflaschen einen negativen, d.h. abneh- und beträgt in 6 von 11 Jahren über 80%. erreicht wird, sind es in der zweiten Hälfte menden Trend in den jährlichen Erfas- Nach Häufigkeiten der Unterkategorien des Untersuchungszeitraumes von 1996 sungen. des Kunststoffmülls folgen “Becher, bis 2002 lediglich maximal 0,3 Teile pro Geschirrteile“ mit 6,3% und „Schnüre“ mit Zählung , d.h. „Glas, Porzellan“ nimmt ab Der Anteil von „Papier/Pappe“ am 6,0%. Die übrigen Unterkategorien haben Mitte der 90er Jahre am Zählabschnitt Strandmüllaufkommen (Abb. 1) beträgt einen deutlich geringeren Anteil am Kunst- Mellum Süd deutlich ab. Dieser negative knapp 2%, der von „Bekleidung“ 0,9% stoff-Müllaufkommen (Abb. 4). Im Gegen- Trend ergibt sich auch durch Rank-Kor- und der von „Nahrungsmitteln“ lediglich satz zur Zählstrecke am Nordstrand zei- relations-Tests (Fleet 2003). 0,6%. Im langjährigen Mittel sind das je gen die Plastikteile/Zählung am Südstrand Zählung 0,3 Teile Papier/Pappe, 0,2 Teile keine Abnahme ab Mitte der 90er Jahre „Papier, Pappe“ sind 1,2 % des Mülls Bekleidung und 0,1 Teile Nahrungsmittel. sondern größere Schwankungen. 1997 (Abb. 3). Nach Anzahl Teilen pro Zählung – Bis auf Nahrungsmittel (POLGLAZE 2003) lag der Wert mit 46,7 Teilen/Zählung für ist ebenfalls ab Mitte der 90er Jahre eine sind diese Müllkategorien hinsichtlich den gesamten Untersuchungszeitraum Abnahme statistisch gesichert festzu- ihres mengenmäßigen Aufkommens weit- am höchsten, fiel dann auf 13 Teil/Zäh- stellen (Fleet 2003). gehend zu vernachlässigen. Für Nah- lung in 1999; für 2001 wurden aber mit rungsmittel können beträchtliche Mengen 31,5 Teile/Zählung ein deutlich höherer Die Kategorien „Metall“, „Bekleidung“ besonders auf Schiffen mit einer großen Wert ermittelt. Die statistische Überprü- und „Nahrungsmittel“ stellen weniger Zahl an Fahrgästen anfallen (POLGLAZE fung (FLEET 2003) ergab, wie am Nord- als 1% des Mülls (Abb. 3). Ein Trend ist 2003: zwischen 0,54 und 0,98 kg/Person), strand von Mellum, keinen Trend. möglicherweise bei „Nahrungsmitteln“ die überwiegend über Bord gegeben wer- gegeben. Ab 1997 liegt die Anzahl Teile den. Ein dramatischer negativer Einfluss „Fischereigerät“ ist mit 3,9% im Mittel pro Zählung bei Null . auf die Umwelt ist wegen der biologischen die nächst häufige Müllkategorie (Abb. 3). Abbaubarkeit für die drei genannten Müll- Ein Vergleich der in den einzelnen Jah- kategorien nicht zu erwarten, soweit es ren pro Zählung gefundenen Teile zeigt, 4. Minsener Oog sich nicht um Kunststoffe oder Verbund- dass von 1991 bis 1993 wesentlich mehr produkte handelt. Der hohe Eintrag an Teile „Fischereigerät“ gefunden wurden In den Jahren 1995 bis 2002 wurden am Nährstoffen stimmt aber bedenklich. als in den folgenden Jahren. Von 1998 bis Weststrand der Insel Minsener Oog bei 2002 lag der Anteil „Fischereigerät“ pro insgesamt 183 Zählungen 5.164 Müllteile 3.2 Mellum-Süd Zählung bei 0,2 bzw. 0,3 Teilen. Obwohl mit einem Gewicht von 643 kg registriert. dieses nach einer Abnahme der Belastung Die Müllmenge schwankt von Jahr zu Jahr In den Jahren 1991 bis 2002 wurden am aussieht, ergab die Überprüfung mit Rank- erheblich. Bezogen auf die Müllteile pro Südstrand der Insel Mellum insgesamt Korrelations-Tests keinen Trend (FLEET Zählung wurde die geringste Müllmenge 17.577 Müllteile mit einem Gesamtgewicht 2003). Der Grund dafür kann in einer zu 2002 mit 11,7 Teilen pro Zählung (305 Teile von 1.004 kg registriert. Die Müllmenge geringen Zahl von Teilen je Zählung lie- bei 26 Zählungen), die größte 1995 mit schwankt von Jahr zu Jahr teilweise gen, die keine statistische Absicherung 59,4 Teilen pro Zählung (594 Teilen bei 10 erheblich, z.B. 721 Müllteile bei 52 Zäh- ermöglichen. Zählungen) ermittelt. Die mittlere prozen-

Natur- und Umweltschutz (Zeitschrift Mellumrat) • Band 3, Heft 2 • November 2004 67 tuale Verteilung der Müllteile über den Schnüre wurden in 8 Jahren auf dem 100 geben; die Überprüfung weist jedoch kei- Untersuchungszeitraum ist der Abb. 5 zu m langen Strandabschnitt auf Minsener nen Trend nach (FLEET 2003). entnehmen. Oog registriert. „Nahrungsmittel“ nehmen lediglich 1% 4.1 Müllteile auf Minsener Oog „Holz“ stellt im Mittel mit 23,2 % (Abb. 5) (n = 57) der Müllmenge ein. Bei insgesamt (n = 1.198) der Gesamtmüllmenge den sehr niedrigem Niveau lag die größte Über den gesamten Untersuchungszeit- zweitgrößten Anteil. Innerhalb dieser Kate- Anzahl Teile/Zählung in 2001, die nied- raum betrachtet, ist die mittlere prozen- gorie hat die Unterkategorie „Bäume, rigste (kein Fund) in 2002. tuale Verteilung der Müllteile nach Äste, Faschinen“ mit 72% den höchsten Kategorie bei „Plastik, Styropor, Schaum- Anteil. Dieser Anteil, der nicht als Müll aus „Bekleidung“ (0,9%, n = 45) hat weder gummi“ (56,8%) am höchsten, gefolgt von dem Bereich des Menschen anzusehen prozentual noch hinsichtlich der tatsäch- „Holz“ (23,2%), „Fischereigerät“ (6,1%) ist, kann darauf zurückzuführen sein, dass lichen Müllmenge (Anzahl) besondere und „Glas, Porzellan“ (5,3%). Deutlich auf der Insel Minsener Oog selbst Faschi- Bedeutung (Abb. 5). In den Folgejahren geringere Anteile haben „Metall“ (3,5%), nen vorhanden sind und größere Mengen liegt der Wert deutlich niedriger und hat „Papier, Pappe“ und „Nahrungsmittel“ und entsprechender Holzteile aus dem Rück- in 2002 mit 0,1 Teilen pro Zählung seinen “Bekleidung“ mit 1,1 bzw. 0,9% (siehe seitenwatt der Ostfriesischen Inseln an Tiefststand. Die statistische Überprüfung Abb. 5). den Weststrand der Insel angetrieben wur- ergibt keinen Trend (FLEET 2003). den. Es folgen in der Häufigkeit als Unter- „Plastik/Styropor/Schaumgummi“ stellt kategorien „Bretter“ mit 16,5%. „Balken, 4.2 Herkunftsländer von Müllteilen in 7 von 8 Jahren den größten Teil der Pfähle“ nehmen nur 5,1% ein. Zwischen auf Minsener Oog Müllmenge. Eine Ausnahme ist das Jahr 1998 und 2002 (beide Jahre mit 0,9 Tei- 1999, in dem diese Kategorie lediglich len/Zählung) steigt der Wert auf maximal Auf Minsener Oog wurden in 2000 anhand einen Anteil von 39,4% hatte. Der höch- 15,8 Teile/Zählung in 1999 und ist auch der Beschriftung die Herkunftsländer von ste Wert wurde 1995 mit 82,8% „Plastik, in 2000 mit 13,9 Teilen/Zählung und 2001 100 Müllteilen bestimmt. Nach Häufigkeit Styropor, Schaumgummi“ erreicht. Inner- mit 7,4 Teilen/Zählung relativ hoch. Bei ergibt sich folgende Reihenfolge: Deutsch- halb dieser Kategorie (= 100%) sind diesen starken Schwankungen kann kein land (57%), Holland (17%), England (8%), „Plastiktüten, Planen, Folien“ mit 38,5% Trend ausgemacht werden (FLEET 2003). Dänemark (4%). Es folgen mit 1% oder der Hauptanteil (Abb. 6), gefolgt von 2% „Arabien“, Belgien, China, Zypern, “Schnüren“ (23%) und „Sonstiges Ver- „Fischereigerät“ hat mit 6,1 % einen nen- Frankreich, Italien, Österreich, UdSSR/ packungsmaterial“ (12,5%). Die Unterka- nenswerten Anteil an Gesamtmüllauf- Russland, Spanien und Thailand. tegorie „Sonstiges“ ist mit 14,5% relativ kommen (Abb. 5). Von den 315 gefunde- hoch. Dies ist vor allem auf Zählungen in nen Teilen waren 148 Netze (47%) und 2000 zurückzuführen (174 Teile). Es sind 142 Schiffstaue (45,1%). Nach Teilen pro 5. Gesamtbetrachtung dies Kunststoffteile, die anderen Unter- Zählung lässt sich für Minsener Oog inner- und Schlussbemerkungen kategorien nicht zugeordnet werden konn- halb des Untersuchungszeitraumes von ten, wie z.B. Luftballonreste, Feuerzeuge, 1995 bis 2002 eine Zunahme feststellen; Flaschenverschlüsse, Kunststoff-Stäb- die statistische Überprüfung weist jedoch Für eine Gesamtbetrachtung werden die chen, Plastikrohr und der Kunststoffrest keinen Trend nach (FLEET 2003). Ergebnisse der Zählstrecken Mellum Nord eines Autospiegels. Nach Häufigkeit folgt und Mellum Süd sowie Minsener Oog „Sonstiges Verpackungsmaterial“ mit „Glas, Porzellan“ ist im Mittel mit 5,3% zusammengefasst (Abb. 7), da diese Zähl- 12,5% auf dem dritten Platz. „Becher, (275 Teilen) am Müllaufkommen beteiligt strecken in einem Seegebiet, dem Aus- Geschirrteile“ (3,4 %, n = 99 Teile), „Sty- (Abb. 5). Davon sind 64,7% „Glasreste“ gang des Jadebusens, zusammenliegen. ropor, Schaumgummi“ (2,7%), „Flaschen“ und 21,8% „Flaschen“. Dabei ist zu beden- Damit können die Ergebnisse dieser drei (3%), Spielzeug (1,5%) und „Kanister“ ken, dass „Glasreste“ zahlenmäßig be- Zählstrecken in einen größeren regiona- (0,7%) sind als Mengenanteil eher zu ver- sonders auffällig sind. Ein klarer Trend ist len Rahmen gestellt und mit anderen nachlässigen (Abb. 6). innerhalb des Untersuchungszeitraumes langjährigen Untersuchungsstrecken ver- nicht erkennbar. glichen werden. Auch wenn auf Minsener Oog 1995 mit 49,2 Teilen/Zählung der höchste Wert „Metall“ nimmt 3,5% der Müllmenge nach Die Müllmenge wies 1991 mit 49,7 Tei- erreicht wurde – in den Folgejahren lag Anzahl im Untersuchungszeitraum ein. In len/Zählung auf allen drei Strecken der Wert um mehr als Hälfte (2000: 19,6 2000 wurden sehr viel mehr Teile/Zählung zusammen den zweithöchsten Wert des Teile/Zählung) oder noch erheblich nied- gefunden als in den Jahren zuvor und Untersuchungszeitraumes auf. Der riger (2002 nur: 7,2 Teile/Zählung), eine danach. Ein Trend ist aus den für Minse- Höchststand lag 1995 mit 59,4 Teilen/Zäh- Abnahme kann aber dennoch nicht kon- ner Oog vorliegenden Daten nicht erkenn- lung. In den Folgejahren war es jeweils statiert werden; die statistische Überprü- bar (FLEET 2003). weniger als die Hälfte. Der niedrigste Wert fung (FLEET 2003) ergab keinen Trend. wurde 2002 mit 12,7 Teilen/Zählung ermit- Die Kategorie „Papier, Pappe“ ist mit telt. Es bleibt aber festzuhalten, dass pro Auf den relativ hohen Anteil von 2,1% (n = 108) für das Müllaufkommen Zählung an einem 100 m langen, offenen „Schnüren“ (23 % des Kunststoffmülls; von relativ geringer Bedeutung (Abb. 5). Strandabschnitt im langjährigen Mittel Abb. 6) sei im Hinblick auf die Gefährdung Nach Teilen pro Zählung scheint es bei 22,5 Müllteile registriert wurden und es von Vögeln, die sich darin verfangen kön- „Papier, Pappe“ nach den ersten beiden 2002, mit dem im Untersuchungszeitraum nen (HARTWIG, KORSCH & SCHREY 1992), Untersuchungsjahren (1995 und 1996 je niedrigsten Wert, immer noch 12,7 besonders hingewiesen. Insgesamt 662 1,5 Teile/Zählung) eine Abnahme zu Teile/Zählung waren.

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Auf allen drei Zählstrecken und dem- 3% PLASTIK, STYROPOR, SCHAUMGUMMI gemäss auch insgesamt hat „Plastik/ 1% PAPIER, PAPPE Styropor/Schaumgummi“ mit 25.662 4% METALL Teilen (77,8%) den deutlich größten Anteil 2% GLAS, PORZELLAN am Strandmüll auf Mellum und Minsener 1% Oog (Abb. 7) im Untersuchungszeitraum. FISCHEREIGERAT 1% Auf 100 m offen liegendem Strand wur- BEKLEIDUNG den rechnerisch bei jeder Zählung 17,4 NAHRUNGSMITTEL Teile Kunststoff angetroffen. Es sind dies 88% HOLZ vor allem „Plastiktüten, Planen, Folien“ SONSTIGES (69,8 %, n = 17.911 Teile), gefolgt von „Schnüren“ (8,5%, n = 2.184 Teile). „Son- Abb. 3: Mittlere prozentuale Verteilung der Müll-Kategorien am Südstrand der Insel stiges Verpackungsmaterial“ stellt 4,1% Mellum in den Jahren 1991 - 2002 nach Anzahl. (n = 1.251 Teile) des Kunststoffmülls. Damit hat Verpackungsmaterial (ohne Fla- schen und Kanister) einen mittleren Anteil von 82,4% am Kunststoffmüll und ist der 2% Plastiktüten, Planen, Folien größte Müllanteil überhaupt. Auffallend ist 1% Schnüre bei der Betrachtung des Kunststoffmülls Styropor, Schaumgummi 6% der relativ hohe Anteil von „Becher, Sonstiges Verpackungsmat. Geschirrteilen“ mit 5,5%, welches insge- Becher, Geschirrteile 2% samt 1.413 Müllteile ausmacht. Die stati- 81% Flaschen 1% Eimer stische Überprüfung mit Rank-Korrelati- 7% Kanister ons-Test (FLEET 2003) ergab für diese Spielzeug Komponenten eine signifikante Reduktion Sonstiges im Verlauf des Untersuchungszeitraumes bis 2002 für Mellum-Süd und Minsener Oog (und für Scharhörn in der Elbmün- Abb. 4: Mittlere prozentuale Verteilung des Kunststoffsmülls am Südstrand der Insel dung), keinen Trend dagegen für Mellum- Mellum in den Jahren 1991 - 2002 nach Anzahl. Nord, sowie , , Föhr und Büsum. 2% Die Betrachtung nach Teilen pro Zählung PLASTIK, STYROPOR, SCHAUMGUMMI 23% und Jahr zeigt, dass der Kunststoffmüll PAPIER, PAPPE 1994 und 1995 mit 32 bzw. 49,2 Tei- METALL len/Zählung am höchsten lag und dann – 1% GLAS, PORZELLAN mit jährlichen Schwankungen – auf 10,5 FISCHEREIGERAT Teile/Zählung in 2002 fiel. Eine statisti- 1% 57% BEKLEIDUNG sche Überprüfung der Ergebnisse aller 6% NAHRUNGSMITTEL drei Zählstrecken mit Rank-Korrelations- Tests (FLEET 2003) ergab keinen Trend. HOLZ 5% Für Büsum ergab diese statistische Über- 3% SONSTIGES prüfung jedoch einen positiven Trend, d.h. 2% eine Zunahme des Kunststoffmülls, und Abb. 5: Mittlere prozentuale Verteilung der Müll-Kategorien auf der Insel Minsener einen negativen Trend, also eine Oog in den Jahren 1995 - 2002 nach Anzahl. Abnahme des Kunststoffmülls bis 2002, auf der Insel Scharhörn (FLEET 2003). 14% „Holz“ nimmt mengenmäßig mit 10% (n 1% Plastiktüten, Planen, Folien = 3.326) im Mittel die zweite Position ein 1% Schnüre (Abb. 7). Dabei haben „Bäume, Äste, 39% Styropor, Schaumgummi 3% Faschinen“, die nicht zum Müll aus dem Sonstiges Verpackungsmat. 3% Bereich des Menschen zu zählen sind, Becher, Geschirrteile mit 56% den größten Anteil innerhalb die- Flaschen Eimer ser Kategorie, was möglicherweise auf 13% Kanister Küstenschutzarbeiten auf den Ostfriesi- Spielzeug schen Inseln zurückzuführen ist. Eindeu- Sonstiges tig anthropogenen Ursprungs und im 3% engeren Sinne „Müll“ sind 791 Bretter und 249 Balken und Pfähle, die zusammen 23% 31,3% der Kategorie umfassen. Betrach- Abb. 6: Mittlere prozentuale Verteilung des Kunststoffsmülls auf der Insel Minsener tet man beim „Holz“ das Jahr 1991 als Oog in den Jahren 1995 - 2002 nach Anzahl. Ausnahme mit einem besonders hohen

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bei dieser Kategorie für Mellum-Süd, Min- 10% 1% sener Oog, Büsum und Scharhörn bis 1% 2002 nicht auszumachen; eine Abnahme PLASTIK, STYROPOR, SCHAUMGUMMI 3% 4% war jedoch für Mellum-Nord sowie für Sylt PAPIER, PAPPE und Föhr festzustellen (FLEET 2003). Es 1% METALL bleibt abzuwarten, ob der Anteil an Geträn- 2% GLAS, PORZELLAN kedosen nach Einführung des Dosen- FISCHEREIGERAT pfandes und der Rücknahmepflicht noch BEKLEIDUNG weiter zurückgeht. NAHRUNGSMITTEL HOLZ “Bekleidung“ ist mit 0,7% Anteil am Müll- SONSTIGES aufkommen und 0,2 Teilen/Zählung von 78% relativ geringer Bedeutung. Ab 1999 liegt für Mellum Nord und Süd der Wert unter Abb. 7: Mittlere prozentuale Verteilung der Müll-Kategorien nach Anzahl auf den Inseln 0,1 Teil/Zählung, auf Minsener Oog da- Mellum und Minsener Oog in den Jahren 1991 - 2002. rüber. Zusammengefasst lässt sich ab Mitte der 90er Jahre eine Abnahme auf Anteil (17,5 Teile/Zählung), so ergibt sich anderer Meeresorganismen (z.B. HART- 0,1 Teile/Zählung in 2002 für beide Inseln für den verbleibenden Untersuchungs- WIG et al. 1985, 1992, HARTWIG 2001a,b, feststellen; die statistische Absicherung zeitraum zwischen 0,3 (2002) und 3,4 CAMPHUYSEN, 1994, 2000, 2001, HANNI & durch Rank-Korrelations-Tests lässt sich, Holzteile/Zählung (1999) ein jährliches Auf PYLE 2000, MOORE & CLARKE 2002, DONO- außer für Mellum-Süd (negativer Trend), und Ab, das keinen Trend erkennen lässt HUE et al. 2001). wegen des geringen Datenmaterials nicht für Minsener Oog, jedoch einen signifi- durchführen (FLEET 2003). Für die Insel kanten negativen Trend für Mellum- Süd „Glas, Porzellan“, über den gesamten Sylt, Amrum, Föhr, Büsum und Scharhörn und Mellum-Nord, sowie für Föhr und Untersuchungszeitraum im Mittel 3,2% ergeben sich bis 2002 keine Trends. Scharhörn (FLEET 2003). (n = 1.043 Teile; Abb. 7), hätte 1995 einen Höchstwert (4,5 Teile/Zählung). In der „Nahrungsmittel“ haben im Mittel über „Fischereigerät“ stellt im Mittel 4,5% des zweiten Hälfte der Untersuchungszeit fiel den Untersuchungszeitraum mit 0,5% (n Mülls auf den drei Zählstrecken (Abb. 7). der Wert mit 0,3 Teilen/Zählung auf sei- = 161 Teile) den geringsten Anteil am Insgesamt 1.485 Teile Fischereigerät set- nen tiefsten Stand in den Jahren 1998, Strandmüll (Abb. 7). Auf niedrigem Niveau zen sich vor allem aus 802 Netzen (54%) 2000 und 2002. D.h. bei „Glas, Porzellan“ gibt es jährliche Schwankungen, ein Trend und 505 Schiffstauen (34%) zusammen. liegt eine statistisch gesicherte Abnahme ist nicht erkennbar (FLEET 2003). Seit In- Netze und Schnüre liegen häufig zu Hau- für Mellum-Süd und –Nord vor, während krafttreten der Anlage V (Schiffsmüll) fen und verknotet am Strand. Solche Netz- für Minsener Oog kein Trend zu erkennen des MARPOL-Übereinkommens zum haufen und Seilbündel enthalten Dut- war (FLEET 2003). Negative Trends konn- 1. Januar 1989 ist nur noch das Einbrin- zende Teile, die aber nicht einzeln erfasst ten mit Rank-Korrelations-Tests auch für gen von Lebensmitteln, aber nicht näher werden können. Der zahlenmäßige Anteil die Strecken Sylt und Föhr festgestellt als 12 Seemeilen von Land, erlaubt. Der Netze und Schnüre liegt somit vermutlich werden. geringe Anteil am Gesamtaufkommen des deutlich höher. Im Jahre 1991 hatte die Strandmülls darf jedoch nicht darüber hin- Kategorie „Fischereigerät“ mit 3,9 Tei- „Papier, Pappe“ stellen im Mittel ledig- wegtäuschen, dass bisher geringe Infor- len/Zählung den höchsten Stand des lich 1,5% des gesamten Mülls (n = 510 mationen über die Wirkung von auf Schif- Untersuchungszeitraumes. Mit Schwan- Teile) und sind damit als relativ gering ein- fen anfallenden und auf See entsorgten kungen von Jahr zu Jahr erreicht der Wert zustufen (Abb. 7). 200 Milchtüten stellen Lebensmittelresten auf das Meeresöko- 1998 mit 0,3 Teilen/Zählung den niedrig- mit 38,9% den größten Anteil, gefolgt von system vorliegen (POLGLAZE 2003). sten Stand, um dann wieder leicht anzu- Zigarettenschachteln und Kippen (30,7%, steigen (2002: 1,3 Teile/Zählung). Die n = 158). Papier- und Pappstücke nah- Aus zwei Gründen sind Mellum und Min- Anzahl der erfassten Komponenten ist men 29,2% ein. Die statistische Überprü- sener Oog für systematische Müll-Erfas- jedoch zu gering, um eine statistische fung ergab für die Unterkategorie „Ziga- sungen auch zukünftig besonders gut Überprüfung zu ermöglichen; ein Trend rettenschachteln und Kippen“ einen geeignet: konnte nicht festgestellt werden (FLEET negativen Trend, d.h. Abnahme, außer für 2003). Dieses gilt auch für die Untersu- Mellum-Süd auch für die Insel Scharhörn • beide Inseln sind unbewohnt, d.h. es chungsstrecken Sylt, Amrum, Föhr, (FLEET 2003). Milchtüten nahmen signifi- wird auf den Inseln selbst kein Müll Büsum und Scharhörn. kant ab im Untersuchungszeitraum bis erzeugt, der die Erfassungen beein- 2002 auf Mellum-Nord sowie Scharhörn, flussen kann. Zum anderen gibt es kei- Auch wenn in einzelnen Jahren „Fische- Sylt und Föhr. nen Tourismus und somit auch keine reigerät“ nur einen relativ geringen pro- Reinigung von Stränden, d.h. der ange- zentualen Anteil an der Gesamtmüll- „Metall“ hat einen mittleren Anteil von spülte Müll bleibt liegen. menge stellt, ist doch auf die besonders 1,4% der Müllmenge in allen Gebieten schädlichen Auswirkungen insbesondere (Abb. 7). „Sonstige Metallteile“ haben • Mellum wird seit 1925, Minsener Oog auf Meerestiere hinzuweisen. Vor allem daran mit 306 Teilen (68,3%) den größ- seit 1949 vom Mellumrat e.V. betreut. Netz- und Taureste sind Todesursache ten Anteil (u.a. Munitionsreste und Kro- Der Verein ist eine ehrenamtlich tätige und eine ständige Bedrohung für zahlrei- nenkorken). 92 Getränkedosen (20,5%) Naturschutz- und Forschungsgemein- cher Wat- und Wasservögel, aber auch sind verhältnismäßig wenig. Ein Trend ist schaft, die von März bis Oktober Mitar-

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beiter auf die Inseln entsendet. Ohne Reste von Flüssigkeiten (HARTWIG 2001b). 8. Summary deren ehrenamtliche Tätigkeit wäre die Häufig sind dies Stoffe, die besonders Durchführung des relativ zeitaufwendi- schädliche Auswirkungen auf die Mee- The results of beached litter surveys on gen Müll-Monitorings (ca. 7.200 Std.) resumwelt haben (z.B. Ölprodukte, De- the three sites on the islands Mellum nicht möglich gewesen. tergenzien u.a. Lösungsmittel). Gleiches (North and South:1991-2002) and Min- gilt für Dosen mit Lackresten und Spray- sener Oog (1995-2002), run by the Mel- Bei Betrachtung des Anteils der schwer dosen (HARTWIG 2001a). lumrat e.V., were analysed in the course abbaubaren, überwiegend als Ver- of the OSPAR-Project „Investigation into packung aller Art verwendeten „Kunst- Die Verschmutzung des Meeres durch litter pollution on beaches on the German stoffmülls“ mit u.a. 2.184 Schnüren und Müll ist zum größten Teil aufgrund der coast“ (FLEET 2003) financed des „Fischereigeräts“ (vorwiegend Kunst- internationalen gesetzlichen Grundlagen by the Federal Environmental Agency. The stoffnetze und Schiffstaue aus Kunststoff), vermeidbar und sie sollte aus ökonomi- statistical evaluation on trends were car- ist überdeutlich deren erdrückendes Aus- schen Gründen vermieden werden, denn ried out by Spearman rank correlation maß (rd. 82%) an der Strandvermüllung sie stellt eine Bedrohung des marinen tests (FLEET 2003) and compared with auf Mellum und Minsener Oog auszuma- Lebensraumes dar; sie darf nicht zu einem other results of beached litter surveys from chen. akzeptierten, obwohl unansehnlichen the German North Sea coast. Merkmal der Meeres- und Küstenökosy- Dieser hohe Anteil an der Gesamtmenge steme werden (FLEET 2003). The category “plastic/polysterene/foam des Plastik-Kunststoffmülls ist deshalb so rubber” has the largest share of all litter bemerkenswert und bedenklich, weil es found on the three 100 m sites in total in seit Jahren internationale gesetzliche 7. Zusammenfassung the time period covered until 2002; this Grundlagen zur Eindämmung des Müll- accounted for 77.8% (n = 25,662 parts) problems gibt: Die Anlage V/Schiffsmüll Im Rahmen des vom Umweltbundesamt (fig. 7). “Wood” takes with 10% (n = 3,326) des Marpol-Übereinkommens trat zum finanzierten OSPAR-Projektes „Unter- on average in numbers the second posi- 1. Januar 1989 in Kraft, die Erklärung der suchung der Verschmutzung der Spül- tion, and wooden planks, posts and beams Nordsee zum Sondergebiet zum säume durch Schiffsmüll an der deutschen within this category, which are clear of 18. Februar 1991. Ferner gilt nach MAR- Nordseeküste“ (FLEET 2003) wurden lang- anthropogenic origin, have a share of POL- und Helsinki-Übereinkommen sowie fristige Erfassungen des gestrandeten 31.3%. “Fishery items” make up on aver- nach der EU-Directive 2000/59/EC die Mülls auf den vom Mellumrat betreuten age 4.5% (n = 1,485 items) of the total Pflicht zur Bereitstellung von Auffangan- Inseln Mellum (Nord und Süd:1991-2002) litter amout on the three sites; nets and lagen für Öl, Schiffsmüll und Schiffsab- und Minsener Oog (1995-2002) ausge- ships ropes have a share of 54% and 34% wässer in den Häfen der Bundesrepublik wertet. Mit Rank-Korrelations-Test (FLEET of the category “fishery items”. “Glass & und der Nordseeanrainerstaaten (BSH 2003) werden die Ergebnisse auf Trends porcelain”, “paper & cardboard”, “metal”, 2001, CARPENTER & MACGILL 2003). statistisch überprüft und in einem größe- “clothig” and “food items” have a share of ren regionalen Rahmen mit anderen 3.2%, 1.5%, 1.4%, 0.7% and 0.5% on Obwohl auf den drei Untersuchungs- langjährigen Untersuchungsstrecken an average of all litter found on the three sur- strecken nach der statistischen Überprü- der deutschen Nordseeküste verglichen. vey sites in the time period covered until fung mit Rank-Korrelations-Tests kein 2002. Trend und damit auch keine Abnahme des Insgesamt hat die Kategorie „Plastik/ Plastikmülls und des Fischereigerätes bis Styropor/Schaumgummi“ mit 25.662 Tei- 2002 zu erkennen ist (FLEET 2003), ist zu len (77,8%) den deutlich größten Anteil 9. Literatur hoffen, dass zukünftig die internationalen am Strandmüll auf den drei 100m- Regelungen für die Nordsee ihre Wirkung Strecken (Abb. 7) im Untersuchungszeit- ANONYMUS (1989): Garbage: A problem - zeigen werden. Die gegenwärtige Menge raum bis 2002. „Holz“ nimmt mengen- also a source of materials and energy. – des Plastikmülls ist immer noch viel zu mäßig mit 10% (n = 3.326) im Mittel die NEA 80: 1-2. hoch und somit inakzeptabel. Bei der zweite Position ein, dabei haben Bretter ANONYMUS (2000): Scotland’s seabirds Betrachtung der Entwicklung ist zu und Balken, die eindeutig anthropogenen snagged by marine litter. – Scottish Bird berücksichtigen, dass Kunststoffe teil- Ursprungs sind, zusammen einen Anteil News 58: 4-5. weise eine Lebensdauer von mehreren von 31,3%. „Fischereigerät“ stellt im Mit- BENTON, T. (1991): Oceans of garbage. – Hundert Jahren haben und Millionen Müll- tel 4,5% (n = 1.485) des Mülls auf den drei Nature 352: 113. teile im Meer herumdriften (ANONYMUS Zählstrecken, wobei vor allem Netze bzw. BUNDESAMT FÜR SEESCHIFFFAHRT UND 1989). Außerdem werden ständig Müll- Schiffstaue 54% bzw. 34% dieser Kate- HYDROGRAPHIE/BSH (Hrsg.) (2001): Ent- teile in Strandbereichen ein- bzw. ausge- gorie ausmachen. Am Gesamtmüllauf- sorgungsmöglichkeiten für Öl, Schiffsmüll spült. D.h. würde ab sofort kein „neuer“ kommen aller drei Erfassungsstrecken und Schiffsabwässer - Auffanganlagen Müll mehr ins Meer und damit an Strände betragen im Mittel die Anteile für . „Glas“ gemäß MARPOL und Helsinki-Überein- gelangen, gäbe es dennoch auf lange Zeit 3,2%, „Porzellan“ 1,5%, „Papier, Pappe“ kommen an der deutschen Küste. – BSH- Strandvermüllung (WILLIAMS & TUDOR 1,4%, „Metall“ 0,7%, „Bekleidung“ und Hamburg u. Rostock: 1-64. 2001). „Nahrungsmittel“ jeweils 0,5%. CADÉE, G.C. 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