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Integriertes Energie- und Klima- schutzkonzept für , , und Norden

Schlussbericht

Juli 2012

Auftraggeber:

REM Tourismusdreieck vertreten durch:

Stadt N o r d e n FD 3.2 - Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing Am Markt 43, 26506 Norden

Erstellt durch:

Am Wall 172/173, 28195 Bremen Tel.: (0421) 835 888 - 10 Fax: (0421) 835 888 - 25

Projektleitung: Dipl.-Ing. Kornelia Gerwien-Siegel Dipl.-Ing. Bernd Langer

Unterstützt durch:

Markus Otten Lahnstrasse 96, 28199 Bremen Tel.: (0421) 173 108 9 Fax.: (0421) 594149

Bremen im Juli 2012

Das Klimaschutz-Teilkonzept wurde im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative der Bundesregierung gefördert mit Mittel des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit unter dem Förderkennzeichen PTJ : 03KS1420 Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung/Auftragsziel ...... 14

1.1 Aufgabenverteilung, Arbeitsschritte und Akteursbeteiligung ...... 15

1.2 Interviews von wichtigen Akteuren ...... 17

1.3 Vorgehen bei der Datenerhebung ...... 17

2 Energie- und CO 2-Bilanzierung ...... 18

2.1 Zielsetzung ...... 18

2.2 Methodik der Bilanzierung ...... 18

2.3 Betrachtete Treibhausgase ...... 18

2.4 Erhebung und Gewinnung der Datenbasis ...... 19

2.5 Berechnungsmethodik und Datenverarbeitung ...... 23

2.5.1 Strom und Wärme ...... 24

2.5.2 Verkehr ...... 24

2.5.3 Gebäude und Infrastruktur ...... 25

2.5.4 Witterungskorrektur ...... 26

2.6 Ergebnisse für das Tourismusdreieck ...... 26

2.6.1 Einwohnerzahl und Touristen ...... 26

2.6.2 Wohnstruktur im Tourismusdreieck ...... 27

2.6.3 Beschäftigtenstruktur im Tourismusdreieck ...... 28

2.6.4 Endenergiebilanz des Tourismusdreiecks ...... 28

2.6.5 CO 2-Bilanz des Tourismusdreiecks (mit Vorkette) ...... 30

2.6.6 CO 2-Bilanz mit Vorketten – bundesweiter Strom-Mix ...... 31

2.6.7 CO 2-Bilanz mit Vorketten – regionaler Strom-Mix ...... 32

Schlussbericht Seite 2

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

2.7 Ergebnisse für die einzelnen Kommunen ...... 35

2.7.1 Juist ...... 35

2.7.2 Norderney ...... 41

2.7.3 Baltrum ...... 45

2.7.4 Norden ...... 50

2.7.5 Spezifische Kennzahlen im Vergleich ...... 55

3 Sektor spezifische Einsparpotenziale ...... 57

3.1 Vorgehen und Methodik ...... 57

3.2 Bisherige Aktivitäten im Tourismusdreieck ...... 59

3.2.1 Juist ...... 60

3.2.2 Norderney ...... 63

3.2.3 Baltrum ...... 65

3.2.4 Norden ...... 67

3.3 Sektor spezifische Einsparpotenziale ...... 70

3.3.1 Gemeinsames Potenzial im Tourismusdreieck ...... 70

3.3.2 Potenziale im Sektor Haushalte ...... 71

3.3.3 Potenziale im Wirtschaftssektor ...... 81

3.4 Kommunale Gebäude/Straßenbeleuchtung ...... 85

3.4.1 Kommunale Gebäude ...... 85

3.4.2 Straßenbeleuchtung ...... 86

3.5 Methodik der Abschätzung und Annahmen zur Entwicklung des Energieverbrauchs

und der CO 2-Emissionen im Bereich Verkehr ...... 88

4 Potenziale durch den Ausbau erneuerbarer Energien im Tourismusdreieck ...... 92

4.1 Akzeptanz zur Nutzung erneuerbarer Energie ...... 94

Schlussbericht Seite 3

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

4.2 Windenergieanlagen (WEA) ...... 95

4.3 Biomasse/Biogas ...... 96

4.4 Photovoltaik ...... 97

4.5 Solarthermie ...... 98

4.6 Andere erneuerbare Energien ...... 99

4.7 Kraft-Wärme-Kopplung ...... 99

4.8 Zusammenfassung der Potenziale aus erneuerbaren Energien ...... 101

5 Maßnahmenkatalog und Kosten ...... 103

5.1 Methodik der Maßnahmenbewertung ...... 104

5.1.1 Erläuterung der Kriterien ...... 105

5.2 Überblick Gemeinsame Maßnahmen ...... 109

5.2.1 Maßnahmenblätter Gemeinsame Maßnahmen ...... 113

5.3 Überblick Juist ...... 128

5.3.1 Maßnahmenblätter Juist ...... 135

5.4 Überblick Norderney...... 166

5.4.1 Maßnahmenblätter Norderney ...... 174

5.5 Überblick Baltrum ...... 197

5.5.1 Maßnahmenblätter Baltrum ...... 201

5.6 Überblick Norden ...... 216

5.6.1 Maßnahmenblätter Norden ...... 223

6 Fortschreibung und Erfolgsbilanzierung ...... 250

6.1 Grundsätzliches ...... 250

6.2 Energie- und CO 2-Bilanz und Indikatoren ...... 250

Schlussbericht Seite 4

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

6.3 European Energy Award® ...... 261

6.4 Dokumentation des Maßnahmenfortschritts ...... 262

7 Anregungen zur Öffentlichkeitsarbeit ...... 263

8 Finanzierung ...... 265

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Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Das Gebiet des REM Tourismusdreieck: Die Städte Norderney und Norden sowie die Inselgemeinden Juist und Baltrum ...... 14

Abbildung 2: Berechnung des Endenergieverbrauchs für den Verkehr ...... 22

Abbildung 3: Systematik der Bilanzierungsmethode ...... 24

Abbildung 4: Wohngebäudetypologie im Tourismusdreieck ...... 28

Abbildung 5: Verteilung des Endenergieverbrauchs nach Sektoren im Jahr 2010 ...... 29

Abbildung 6: Endenergieverbrauch nach Energieträgern im Jahr 2010 im Tourismusdreieck ...... 30

Abbildung 7: CO 2-Emissionen nach Energieträgern im Jahr 2010 im Tourismusdreieck, bundesweiter Strom-Mix ...... 32

Abbildung 8: Strombilanz 2010 im Tourismusdreieck ...... 33

Abbildung 9: CO 2-Emissionen des Tourismusdreiecks 2010 nach Sektoren, regionaler Strom-Mix ...... 34

Abbildung 10: CO 2-Emissionen des Tourismusdreiecks 2010 nach Energieträgern, bundesweiter Strom-Mix und regionaler Strom-Mix im Vergleich ...... 34

Abbildung 11: Endenergieverbrauch 2010 der Insel Juist nach Sektoren ...... 37

Abbildung 12: Endenergieverbrauch 2010 von Juist nach Energieträgern ...... 38

Abbildung 13: CO2-Emissionen 2010 - Juist nach Sektoren, bundesweiter Strom-Mix ...... 39

Abbildung 14: CO 2-Emissionen 2010 von Juist nach Energieträgern, bundesweiter Strom-Mix ...... 40

Abbildung 15: Endenergieverbrauch 2010 von Juist nach Energieträgern, regionaler Strom- Mix ...... 41

Abbildung 16: Endenergieverbrauch 2010 von Norderney nach Sektoren ...... 42

Abbildung 17: Endenergieverbrauch 2010 von Norderney nach Energieträgern ...... 43

Abbildung 18: CO2-Emissionen 2010 - Norderney nach Sektoren, bundesweiter Strom-Mix ...... 44

Schlussbericht Seite 6

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

Abbildung 19: CO 2-Emissionen 2010 - Norderney nach Energieträgern, bundesweiter Strom- Mix ...... 44

Abbildung 20: CO 2-Emissionen 2010 von Norderney nach Energieträgern, regionaler Strom- Mix ...... 45

Abbildung 21: Endenergieverbrauch 2010 auf Baltrum nach Sektoren ...... 46

Abbildung 22: Endenergieverbrauch 2010 auf Baltrum nach Energieträgern ...... 47

Abbildung 23: CO2-Emissionen 2010 - Balturm nach Sektoren, bundesweiter Strom-Mix ...48

Abbildung 24: CO2-Emissionen 2010 - Baltrum nach Energieträgern bundesweiter Strom- Mix ...... 49

Abbildung 25: CO 2-Emissionen 2010 von Baltrum nach Energieträgern, regionaler Strom-Mix ...... 50

Abbildung 26: Endenergieverbrauch 2010 in Norden nach Sektoren ...... 51

Abbildung 27: Endenergieverbrauch 2010 von Norden nach Energieträgern ...... 52

Abbildung 28: CO2-Emissionen 2010 - Norden nach Sektoren, bundesweiter Strom-Mix ...53

Abbildung 29: CO2-Emissionen 2010 - Norden nach Energieträgern, bundesweiter Strom- Mix ...... 54

Abbildung 30: CO 2-Emissionen 2010 von Norden nach Energieträgern, regionaler Strom-Mix ...... 55

Abbildung 31: CO 2-Emission 2010 pro Einwohner, bundesweiter Strom-Mix ...... 56

Abbildung 32: CO 2-Emission 2010 pro Kopf im Vergleich, bundesweiter Strom-Mix ...... 56

Abbildung 33: Endenergieverbrauch 2010 pro Kopf im Vergleich, bundesweiter Strom-Mix .57

Abbildung 34: Aktivitätsprofil Juist ...... 62

Abbildung 35: Aktivitätsprofil Norderney ...... 64

Abbildung 36: Aktivitätsprofil Baltrum ...... 66

Abbildung 37: Aktivitätsprofil Norden ...... 68

Abbildung 38: Aktivitätsprofile der vier Kommunen im Vergleich ...... 69

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Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

Abbildung 39: CO 2-Emissionen 2010 und 2020 mit Einsparpotenzialen (Regionaler Strommix) ...... 71

Abbildung 40: Endenergieverbrauch der Haushalte nach Nutzungsart ...... 72

Abbildung 41: Jährlicher Heizenergiebedarf für unterschiedliche Wärmestandards (Mittelwerte, berechnet jeweils für die Gesamtheit der Gebäude in Deutschland, Quelle: IWU 2007 ...... 73

Abbildung 42: Energieverluste am Beispiel eines freistehenden Einfamilienhauses, Quelle: Energieagentur NRW ...... 74

Abbildung 43: Haus Störtebeker, Typische Wohnhaus mit Ferienwohnung auf Baltrum, Quelle: www.baltrum.de ...... 77

Abbildung 44: EU-Effizienzlabel für Kühl- und Gefriergeräte ...... 80

Abbildung 45: Endenergie GHD-Sektor Juist 2008 nach Wirtschaftszweigen ...... 83

Abbildung 46: Durchgeführte Maßnahmen im Best Western Hotel Scharper-Siedenburg ....84

Abbildung 47: Neue LED-Leuchte an der Strandpromenade von Juist ...... 87

Abbildung 48: Entwicklung der Erneuerbaren Energie in Deutschland ...... 93

Abbildung 49: Entwicklung der Erneuerbaren Energie im Tourismusdreieck ...... 94

Abbildung 50: Schematische Darstellung eines Standortes durch Berücksichtigung der Mindestabstände...... 96

Abbildung 51: Übersicht der Nahwärmebereiche auf Norderney, Quelle: www.wirtschaftsbetriebe-norderney.de ...... 100

Abbildung 52: Vergleich von Stromverbrauch und –erzeugung in der Tourismusdreieck 2010 und 2020 ...... 101

Abbildung 53: Überschlägige Berechnung der Lokalen Wertschöpfung durch den Ausbau der erneuerbaren Energien im Tourismusdreieck ...... 102

Abbildung 54: Beispiel für die Ergebnisdarstellung – http://www.benchmark-kommunaler- klimaschutz.net/Maßnahmen-Controlling ...... 251

Abbildung 55: Beispiel für ein Ergebnis der Ist-Analyse im Rahmen des eea ...... 261

Abbildung 56: Verschiedene Instrumente zur Kommunikation ...... 264

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Abbildung 57: Logo des Klimaschutzprojekts Klima-Partner Juist ...... 265

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Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Arbeitsschritte des Klimaschutzkonzepts Tourismusdreieck ...... 17

Tabelle 2: Übersicht über Eingangsdaten in die Bilanzierung ...... 19

Tabelle 3: Berücksichtigte Verkehrsarten in Bilanz ...... 22

Tabelle 4: Gradtagszahlen Emden, Quelle: www.DWD.de ...... 26

Tabelle 5: Einwohnerzahl im Tourismusdreieck 2010 ...... 26

Tabelle 6: Einwohnerzahl im Tourismusdreieck 2010 ...... 27

Tabelle 7: Gebäudearten im Tourismusdreieck 2010 (Quelle: LSKN 2012) ...... 27

Tabelle 8: Beschäftigte im Tourismusdreieck in 2010 ...... 28

Tabelle 9: Endenergieverbrauch im Tourismusdreieck 2010 (witterungskorrigiert) ...... 29

Tabelle 10: Verwendete CO 2-Faktoren ...... 30

Tabelle 11: CO 2-Emissionen nach Sektoren und Energieträgern im Tourismusdreieck in 2010 ...... 31

Tabelle 12: Endenergieverbrauch nach Sektoren und Energieträgern auf Juist in 2010 ...... 36

Tabelle 13: CO 2-Emissionen nach Sektoren und Energieträgern Juist in 2010 ...... 38

Tabelle 14: Endenergieverbrauch nach Sektoren und Energieträgern Norderney in 2010 ....41

Tabelle 15: CO 2-Emissionen nach Sektoren und Energieträgern Norderney in 2010 ...... 43

Tabelle 16: Endenergieverbrauch nach Sektoren und Energieträgern Baltrum in 2010 ...... 45

Tabelle 17: CO2-Emissionen nach Sektoren und Energieträgern Norden in 2010...... 47

Tabelle 18: Endenergieverbrauch nach Sektoren und Energieträgern in Norden in 2010 .....51

Tabelle 19: CO 2-Emissionen nach Sektoren und Energieträgern Norden in 2010...... 52

Tabelle 20: Angenommene Energiepreisentwicklung ...... 59

Tabelle 21: SWOT-Analyse Juist ...... 60

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Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

Tabelle 22: SWOT-Analyse Norderney ...... 63

Tabelle 23: SWOT-Analyse Baltrum ...... 65

Tabelle 24: SWOT-Analyse Norden...... 67

Tabelle 25: Endenergieverbrauch 2010 und 2020 nach Sektoren und Energieträgern – Tourismusdreieck ...... 70

Tabelle 26: Endenergieverbrauch 2010 und 2020 im Haushalt nach Verwendungszweck ....71

Tabelle 27: Endenergieverbrauch und Kennwerte 2010 für die Gebäudebeheizung ...... 73

Tabelle 28: Entwicklung des Endenergiebedarfs für Raumwärme bis 2020 ...... 75

Tabelle 29: Entwicklung des Endenergieverbrauchs für Raumwärme bis 2020 16 ...... 76

Tabelle 30: Endenergieverbrauch nach Energieträgern 2010-2020 ...... 77

Tabelle 31: Verteilung des Haushaltsstromverbrauchs für Elektrogeräte 2010 ...... 78

Tabelle 32: Verteilung des Haushaltsstromverbrauchs 2010 und Einsparpotenziale bis 2010 ...... 79

Tabelle 33: Energieverbrauch für das Kochen ...... 80

Tabelle 34: Einsparpotenziale im Wirtschaftssektor nach Branchen, Verwendungszweck und Energieträgern bis 2020 im Überblick ...... 82

Tabelle 35: Verteilung des Endenergieverbrauchs Kommunale nach Bereich und Energieträgern bis 2010 ...... 85

Tabelle 36: 11 kommunale Liegenschaften in Norden im Überblick ...... 86

Tabelle 37: Einsatzgrenzen für Leuchtmittel gemäß Öko-Design-Richtlinie ...... 87

Tabelle 38: Entwicklungsabschätzungen Emissionen aus Verkehr in Tourismusdreieck ...... 90

Tabelle 39: Potenziale durch den Zubau von Photovoltaikanlagen im Tourismusdreieck .....98

Tabelle 40: Solarthermische Anlagen im Tourismusdreieck ...... 99

Tabelle 41: Zusammenstellung der Kosten- und CO 2-Einsparung des Kommunen im Tourismusdreieck ...... 104

Tabelle 42: Klimaschutzziel für das Tourismusdreieck ...... 251

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Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

Tabelle 43: Erfolgsindikatoren für die Klimaschutzmaßnahmen – Gemeinsame Maßnahmen ...... 253

Tabelle 44: Erfolgsindikatoren für die Klimaschutzmaßnahmen Juist ...... 254

Tabelle 45: Erfolgsindikatoren für die Klimaschutzmaßnahmen Norderney ...... 256

Tabelle 46: Erfolgsindikatoren für die Klimaschutzmaßnahmen Baltrum ...... 258

Tabelle 47: Erfolgsindikatoren für die Klimaschutzmaßnahmen Norden ...... 259

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Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

Abkürzungsverzeichnis a Jahr

BEKS BEKS EnergieEffizienz GmbH

CO 2 Kohlenstoffdioxid

CSR Corporate Social Responsibility: „Verantwortung von Unternehmen für Ihre Mitarbeiter, die Umwelt und die Gesellschaft“

GWh Gigawattstunden (1.000 MWh) kg Kilogramm kWh Kilowattstunde l Liter

LED Licht emittierende Diode

MWh Megawattstunde t Tonne/n

THG Treibhausgas

SF Schornsteinfeger

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Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

1 Einleitung/Auftragsziel

Im Rahmen des ILEK (Integriertes ländliches Entwicklungskonzept) wurde die BEKS Ener- gieEffizienz GmbH (im Folgenden BEKS) beauftragt, für das Gebiet des Regionalmanage- ments (REM) ein Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) zu erarbeiten. Das Planungsgebiet REM Tourismusdreieck umfasst (entsprechend dem Gebiet des ILEK) die Städte Norden und Norderney sowie die Inselgemeinden Juist und Baltrum. Unter der Inter- net-Adresse www.tourismusdreieck.de sind sämtliche bisherigen Projekte, die die einzelnen Kommunen oder das gesamte Tourismusdreieck betreffen, einzusehen.

Abbildung 1: Das Gebiet des REM Tourismusdreieck: Die Städte Norderney und Norden sowie die Insel- gemeinden Juist und Baltrum

In der relativ dünn besiedelten REM Region leben ca. 33.000 EinwohnerInnen. Die Bevölke- rungszahlen verteilen sich wie folgt:

• Norden 25.116 EinwohnerInnen • Juist 1.747 EinwohnerInnen • Norderney 5.816 EinwohnerInnen • Baltrum 493 EinwohnerInnen

Die Region Tourismusdreieck liegt außerhalb der Metropolregion Oldenburg-Bremen und gilt traditionell als einer der strukturschwachen Wirtschaftsräume Niedersachsens. Deshalb be- schränkt sich das Wirtschaftsgeschehen in diesem Raum überwiegend auf Dienstleistungen und Handel. Außerdem gehört die Region Tourismusdreieck dem Nationalpark Niedersäch- sisches Wattenmeer an. Der Nationalpark gliedert sich in drei Zonen mit unterschiedlichem Schutzstatus. Vollständig ausgenommen vom Nationalparkschutz sind lediglich die eigentli- chen Siedlungs- und Infrastrukturbereiche auf den bewohnten Inseln.

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Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

Besonders auf den Inselgemeinden Juist und Baltrum sowie der Stadt Norderney dominiert der touristische Sektor das Wirtschaftsgeschehen, aber auch die Stadt Norden weist hohe touristische Potenziale auf. Darüber hinaus stellen der demographische Wandel wie auch der landwirtschaftliche Strukturwandel und die Veränderungen im touristischen Anspruchs- verhalten die REM-Region Tourismusdreieck vor große Herausforderungen.

Die vier Kommunen auf dem Gebiet des Regionalmanagements haben in der Vergangenheit bereits einige Projekte im Bereich Klimaschutz gemeinsam, wie z.B. den „Marktplatz Ost- friesland“ und auch Einzelprojekte, wie z.B. „Wettbewerb Licht“ (Juist) oder „Reaktivierung der Küstenbahn“ in Norden, durchgeführt. Das vorliegende Klimaschutzkonzept baut auf die- se Klimaschutzarbeit auf. Besonders hervorzuheben sind die bisher geleisteten Klima- schutzaktivitäten der Inselgemeinde Juist. Umwelt- und Naturschutz haben auf Juist einen sehr großen Stellenwert. Schon 2010 beschloss der Gemeinderat, dass die Nordseeinsel bis zum 2030 klimaneutral, d.h. der CO 2-Ausstoß auf null reduziert werden soll. Hierzu soll erst nach Ausschöpfung aller Möglichkeiten auch die Kompensation gehören. Mit dieser Ab- sichtserklärung unterstützt die Inselgemeinde Juist die Sylter Erklärung der Umweltminister der Niederlanden, Deutschlands und Dänemarks , in der erklärt wird, dass das Gebiet des Weltnaturerbes Wattenmeer, bis zum Jahre 2030 klimaneutral werden soll. Um dieses ambi- tionierte Ziel zu erreichen, wurde das Klimaschutzprojekt „Klimainsel Juist“ als Gemein- schaftsprojekt mit dem Energieversorger EWE AG entwickelt. Mit dem Klimaschutzziel und dem Klimaschutzprojekt „Klimainsel Juist“ hat Juist bereits erfolgreich beim Wettbewerb „Klima kommunal“ 2010 teilgenommen und ein Preisgeld von 50.000 Euro gewonnen, um das Projekt erfolgreich umzusetzen. Weitere umgesetzte Maßnahmen sind unter Punkt 3.2.1 aufgeführt.

Administrativ zuständig für das Tourismusdreieck Norden ist Herr Jan-Berndt Swyter (Fach- dienst Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing der Stadt Norden). Als Gutachterkonsortium wurden beauftragt:

• BEKS EnergieEffizienz GmbH, Bremen als Projektleiterin • Büro für Verkehrsökologie (BVÖ), Bremen

Das Klimaschutzkonzept ist in der Zeit vom 01.08.2011 bis 31.07.2012 erarbeitet worden und wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) mit der Förderrichtlinie „Förderung von Klimaschutzmaßnahmen in sozialen, kulturellen und öffentlichen Einrichtung „ im Rahmen der Klimaschutzinitiative mit einem 65%igen Zuschuss gefördert.

1.1 Aufgabenverteilung, Arbeitsschritte und Akteursbeteiligung

Eine besondere Herausforderung innerhalb der Organisation, aber auch bei der inhaltlichen Erarbeitung des Maßnahmenkatalogs war die Beteiligung von vier Kommunen, statt wie üb- licherweise nur einer beteiligten Kommune. Hierdurch war ein erheblich höherer Abstim- mungsaufwand notwendig. Deshalb wurde zunächst eine zahlenmäßig etwas größere Len-

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Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

kungsgruppe, bestehend aus Vertretern aller vier Kommunen, eingerichtet. Die Lenkungs- gruppe bestand aus folgenden Personen: 1. Herr Memmen, Fachbereichsleiter Bauen und Umwelt, Stadt Norden (Herr Eilers, Erster Stadtrat Stadt Norden bis 10/2012), 2. Herr Kumstel, Fachbereich Bauen und Umwelt, Stadt Norden 3. Herr Richtstein, Geschäftsführer Wirtschaftsbetriebe Norden 4. Herr Swyter, Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing, Stadt Norden 5. Herr Ulrichs, Bürgermeister, Stadt Norderney 6. Herr Loth, Kurdirektor, Stadt Norderney 7. Herr Patron, Bürgermeister Inselgemeinde Juist 8. Herr Vodde, Marketing und Event, Kurverwaltung Juist, 9. Herr Olchers, Stellvertretender Bürgermeister, Insel Baltrum 10. Herr Schierz, Landkreis 11. Herr Langer, Geschäftsführer BEKS EnergieEffizienz GmbH 12. Frau Gerwien-Siegel, BEKS EnergieEffizienz GmbH Nach dem Kick off traf sich die Lenkungsgruppe mehrfach nach wichtigen geleisteten Ar- beitsschritten. Folgende Entscheidungen wurden in der Lenkungsgruppe getroffen bzw. fol- gende Teilergebnisse wurde innerhalb der Lenkungsgruppe diskutiert:

• Methodik der CO 2-Bilanz • Potenzialanalyse • Themenauswahl für die einzelnen Workshop in den einzelnen Kommunen • Maßnahmenauswahl für das Klimaschutzkonzept

Die Grundlagen des Maßnahmenkatalogs, das Kernelement dieses Klimaschutzkonzeptes, wurden in fünf Workshops erarbeitet: 1. Workshop am 12.03.2012 auf Norderney, verwaltungsintern – aber übergreifend für alle vier Kommunen. Hierzu waren neben der Lenkungsgruppe auch Vertreter der Wirtschaftsbetriebe Norderney, der Wirtschaftsbetriebe Norden und der EWE AG

eingeladen. Thema: Vorstellung der Arbeitsinhalte gesamt, Vorstellung von CO 2- Bilanz und Potenzialanalyse für das Tourismusdreieck gesamt sowie erste Maßnah- menfindung innerhalb der Verwaltung. 2. Workshop am 19.03.2012 auf Juist, mit Öffentlichkeit: Vorstellung der Arbeitsinhalte

gesamt, Vorstellung von CO 2-Bilanz und Potenzialanalyse für Juist sowie erste Maß- nahmenfindung mit der Öffentlichkeit. 3. Workshop am 04.04.2012 auf Norderney, mit Öffentlichkeit: Vorstellung der Arbeits-

inhalte gesamt, Vorstellung von CO 2-Bilanz und Potenzialanalyse für Norderney so- wie erste Maßnahmenfindung mit der Öffentlichkeit. 4. Workshop am 17.04.2012 in der Stadt Norden, mit Öffentlichkeit: Vorstellung der Ar-

beitsinhalte gesamt, Vorstellung von CO 2-Bilanz und Potenzialanalyse für Norden sowie erste Maßnahmenfindung mit der Öffentlichkeit. 5. Workshop am 23.04.2012 auf Baltrum, mit Öffentlichkeit: Vorstellung der Arbeitsinhal-

te gesamt, Vorstellung von CO 2-Bilanz und Potenzialanalyse für Baltrum sowie erste Maßnahmenfindung mit der Öffentlichkeit.

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Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

Alle Protokolle der Lenkungsgruppensitzungen sowie der Workshops liegen dem AG vor. Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Schritte bei der Erarbeitung des InEKK Touris- musdreieck:

Tabelle 1: Arbeitsschritte des Klimaschutzkonzepts Tourismusdreieck 9. August 2012 Kick-Off InEKK Tourismusdreieck Okt.-Dez. 2012 Datenerfassung

Januar 2013 SWOT-Analyse und Energie-/CO 2-Bilanz 2010 bis April 2013 Potenzialanalyse März/April.2013 Akteursbeteiligung Workshops und Interviews Mai bis Juli 2013 Entwicklung Maßnahmenkatalog 15. Juni 2013 Abstimmung Maßnahmenkatalog in der Lenkungsgruppe Juli 2013 Endbericht

1.2 Interviews von wichtigen Akteuren

Gemeinsam mit der Lenkungsgruppe wurden 8 Interviewpartner ausgewählt, die zur Umset- zung des InEKK beitragen und wichtige Impulse liefern konnten. Die Ergebnisse der Inter- views wurden in den Maßnahmenplan 2020 aufgenommen. Folgende Akteure wurden tele- fonisch befragt:

Herr Schäfer, AG Reederei Norden-Frisia Herr Meyer, Elektro-Fachbetrieb in Norden Herr Buse, Norder Energietage Herr Rachner, Verkehrsverbund Ems-Jade Herr Ulrichs, Reederei Baltrum-Linie Herr Prof. Dr. Edgar Kreilkamp; Leuphana Universität Lüneburg Frau Conring, Volkshochschule Herr Kiehne, Oldenburgische Landesbank

1.3 Vorgehen bei der Datenerhebung

Für die Energie- und CO 2-Bilanz wurden die Verbrauchsdaten aus dem Jahr 2010 herange- zogen (= Basisjahr oder Referenzjahr). Waren diese nicht verfügbar, wurde auf Datenmateri- al aus dem Jahr 2009 zurückgegriffen. War auch dieses Datenmaterial nicht verfügbar, wur- den bundesweite statistische Werte zur Berechnung der Energieverbräuche herangezogen (siehe auch Punkt 2.4).

Für die qualitative und quantitative Ist-Analyse wurden Fragebögen von der BEKS an den administrativ verantwortlichen Herrn Swyter versandt. Dieser reichte die Fragebögen an die

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jeweils Verantwortlichen in den Kommunen weiter. Nach einer ersten Auswertung der Fra- gebögen durch die BEKS waren zahlreiche telefonische Nachforderungen direkt bei den je- weiligen Ressortleitern bzw. Wirtschaftsbetrieben/Energieversorgern notwendig.

2 Energie- und CO 2-Bilanzierung

2.1 Zielsetzung

Die Bilanzierung des Energieverbrauchs und der damit verbundenen CO 2-Emissionen soll den Kommunen im Tourismusdreieck als Grundlage für ihre zukünftige Klimaschutzpolitik dienen. Sie soll bei weiteren Planungen argumentativ unterstützen, Prioritäten aufzeigen und Entscheidungen begründbar machen.

Ziel ist es, eine hinreichend genaue und fortschreibbare Energie- und CO 2-Bilanz zu erstel- len. Dabei soll die Bilanzierungsmethodik vergleichbare und nachvollziehbare Ergebnisse liefern und eine Erfolgskontrolle bei der Umsetzung zukünftiger Klimaschutzmaßnahmen er- möglichen. Die vorliegende Energie- und CO 2-Bilanz liefert eine hinreichend genaue Ab- schätzung des tatsächlichen Energieverbrauchs in der Region und der Ermittlung der daraus resultierenden CO 2-Emissionen. In der vorliegenden Bilanz wurde ein möglichst hoher Anteil an individuell erhobenen Daten zu Grunde gelegt. Mit der vorgenommenen Datenerhebung kann eine relativ gute, aber keine absolute Genauigkeit in der Bilanz erreicht werden. An- hand der Ergebnisse der Energie- und CO 2-Bilanz sollen Potenziale und Maßnahmen für den kommunalen Klimaschutz im Tourismusdreieck bis zum Jahr 2020 abgeleitet werden. Diese Maßnahmen werden im integrierten Klimaschutzkonzept zusammengefasst und ihre Um- setzbarkeit geprüft.

2.2 Methodik der Bilanzierung

Im folgenden Kapitel werden die Methodik der Bilanzierung und die Datenherkunft beschrie- ben. Dies ist vor allem in Hinblick auf die verschiedenen Datenquellen notwendig und soll einen Überblick über die angewandte Vorgehensweise geben.

2.3 Betrachtete Treibhausgase

In der im Folgenden vorgestellten CO 2-Bilanz werden ausschließlich energiebedingte CO 2- Emissionen ausgewiesen. Andere Emissionsquellen und Treibhausgase wie Methan oder Lachgas wurden nicht berücksichtigt. Der Klimawandel ist auf zwar verschiedene Treibhaus- gase zurückzuführen. Der Anteil der verschiedenen Treibhausgase variiert von Region zu Region. Laut Umweltbundesamt sind in Deutschland 87% der verursachten Treibhauswir- kung auf den Ausstoß von CO 2 zurückzuführen [UBA 2010]. Damit ist Kohlendioxid das

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wichtigste Treibhausgas in Deutschland, gefolgt von Lachgas mit 5,6% und Methan mit 4,5% der Treibhauswirkung.

2.4 Erhebung und Gewinnung der Datenbasis

Bei der Beschaffung der Daten wurde zum größten Anteil auf bereits vorhandene Daten zu- rückgegriffen. Dies bezieht sich vor allem auf die leitungsgebundenen Energieträger und den Verkehr, sowie die nicht leitungsgebundene Energieträger. Für die Tourismusregion mit den vier Kommunen liegen in einigen, energetisch relevanten Bereichen, keine detaillierten sta- tistischen Daten vor. Soweit es möglich war, wurden daher weitere Quellen, wie beispiels- weise:

• statistische Werte des bundesdeutschen Energieverbrauchs • statistische Werte des Landkreises Aurich • Daten der Bertelsmann Stiftung zur Prüfung, Dokumentation und für weitere Hochrechnungen herangezogen.

Die Bearbeitung der Bilanz mit Hilfe des Bilanzierungstools ECORegion smart erfolgte in ver- tiefter Form für das Jahr 2010. Das Jahr 2010 bietet sich auf Grund der sehr guten statisti- schen Datenlage als Basisjahr für eine zukünftige Fortschreibung der Bilanzen an. Die Ein- gangsdaten wurden aus den in der folgenden Tabelle dargestellt Quellen ermittelt.

Bei fehlenden Daten wurden mit Hilfe der Software ECORegion smart bundesweite statistische Werte auf die untersuchte Region bezogen und berechnet.

Tabelle 2: Übersicht über Eingangsdaten in die Bilanzierung Energieträger/Kennzahl Hauptdaten-Quelle Zusätzliche Quellen Erdgasverbrauch Juist, Baltrum EWE Netz GmbH 2012a (Netz- EWE AG 2012 und Norden daten) Erdgasverbrauch Norden und Wirtschaftsbetriebe Norden und Wirtschaftsbetriebe Norden und Norderney Wirtschaftsbetriebe Norderney Wirtschaftsbetriebe Norderney Stromverbrauch Juist, Baltrum EWE Netz GmbH 2012b (Netz- EWE AG 2012 und Norden daten) Stromverbrauch Norden und Wirtschaftsbetriebe Norden und Wirtschaftsbetriebe Norden und Norderney Wirtschaftsbetriebe Norderney Wirtschaftsbetriebe Norderney

Verkehr KBA 2011a, VBN 2011a KBA 2011a, VBN 2011a

nicht leitungsgebundene Ener- ECORegionsmart SF 2011a gieträger EWE Netz GmbH 2011c, Wirt- Stromproduktion im Tourismus- schaftsbetriebe Norden und ECORegionsmart dreieck Stadtwerke Norden, TenneT TSO GmbH (Netzdaten)

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Demografische Kennzahlen

Einwohnerzahl: Die Einwohnerzahlen des Tourismusdreiecks wurden der Datenbank des Landesbetriebes für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen (LSKN) ent- nommen. 1 Die darin enthaltenen Daten beziehen sich nur auf den Hauptwohnsitz.

Tourismus und Übernachtungen : Neben den Einwohnern spielen in einer touristisch ge- prägten Region die Zahl der Tagesgäste und der Übernachtungen eine wesentliche Rolle. Die Daten wurden von den jeweiligen Kommunen für 2010 zur Verfügung gestellt.

Beschäftigtenzahlen: Die Anzahl der Beschäftigten im Tourismusdreieck wurde ebenfalls aus den Datenbanken des LSKN ermittelt und mit den Angaben der Kommunen abgegli- chen. Zu den Beschäftigten gehören alle Personen, die als Arbeitnehmer/-in tätig sind. Darin inbegriffen sind ebenfalls Beamte und Soldaten. Die Berücksichtigung von geringfügig Be- schäftigten und Selbstständigen erfolgt nur soweit, wie diese schon in dem von dem Touris- musdreieck zur Verfügung gestellten Datensatz enthalten sind. Es wurden nur die Daten bis zum Jahr 2007 bereitgestellt. Zur Ermittlung einer Datenbasis für das Referenzjahr 2010 wurde eine Hochrechnung vorgenommen.

Stromverbrauch und Strom-Mix

Stromverbrauch: Die gesamten Daten des Stromverbrauchs im Tourismusdreieck wurden durch den regionalen Stromnetzbetreiber EWE Netz GmbH (EWE Netz) sowie die Wirt- schaftsbetriebe Norderney und Norden für das Jahr 2010 bereitgestellt. Der Stromverbrauch für die kommunalen Liegenschaften und Straßenbeleuchtung ist in diesen Daten bereits ent- halten und wurde nur für die detaillierte Betrachtung bei der Gemeinde separat abgefragt. Allerdings lagen diese Daten teilweise nur unvollständig vor, so dass mit Annahmen gerech- net wurde.

Strom-Mix: Bei der Berechnung der CO 2- Emissionen, die aus dem Stromverbrauch im Tou- rismusdreieck resultieren, wurden auf Wunsch des AG zwei verschiedene Betrachtungen vorgenommen. Je nach Betrachtungsweise ergibt sich somit ein anderer CO 2-Faktor für

Strom, welcher in der CO 2-Bilanz mit Vorketten angesetzt wird:

• Bundesweiter Strom-Mix, wie in der Datenbank von ECORegion hinterlegt. Hier blei- ben die lokal erzeugten Strommengen in Wind-, Biogas- und Solaranlagen unberück- sichtigt. Diese Betrachtung ermöglicht einen Vergleich mit anderen Kommunen. Der

CO 2-Faktor ist bundesweit gleich und im Fall des Tourismusdreiecks höher als beim regionalen Strom-Mix.

1 LSKN 2011

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• Regionaler Strom-Mix berücksichtigt die Erzeugung von Strom im Tourismusdreieck. Hier wird unterstellt, dass der lokal erzeugte Strom auch komplett auf dem Gebiet des Tourismusdreiecks verbraucht wird, wobei eine Doppelzählung des EEG-Stroms

vermieden wird. Der CO 2-Faktor regionaler Strom-Mix des Tourismusdreiecks ist deutlich niedriger als der bundesweite Strom-Mix.

Wärmeverbrauch

Leitungsgebundene Energieträger: Der Großteil der Wärmeenergie wird im Tourismus- dreieck mit dem Brennstoff Erdgas bereitgestellt. Die Daten für den Erdgasverbrauch wurden durch den regionalen Netzbetreiber EWE NETZ GmbH sowie durch die Wirtschaftsbetriebe Norderney und Norden bereitgestellt.

Nicht-leitungsgebundene Energieträger: Für nicht-leitungsgebundene Energieträger wur- de die Ermittlung des Energieverbrauchs nach der Empfehlung des Kommunalen Umwelt- AktioN .A.N. e.V. (KuK) vorgenommen. 2 Die Feststellung der Anzahl der Feuerungsanlagen erfolgte durch eine Befragung der Schornsteinfeger im Tourismusdreieck. Der Energiever- brauch (kWh/a) wurde als Produkt aus der Anzahl der Heizungslagen für nicht- leitungsgebundene Energieträger, der mittleren Leistung (kW) der installierten Feuerungsan- lagen und der jährlichen Volllaststunden ermittelt. Die mittleren Vollaststunden werden in der Empfehlung wie folgt definiert:

• Heizungsanlagen mit Gas- und Ölfeuerung 1.400 Std./a • Holz- und Kohleheizungen <15 kW 700 Std./a • Holz- und Kohleheizungen >15 kW 700 Std./a • Einzelfeuerungsanlagen für 200 Std./a feste, flüssige und gasförmige Brennstoffe

Verkehr

Der Verkehrsbereich wird gemäß der Vorgabe von ECORegion in die folgenden vier Berei- che aufgeteilt: Personenverkehr, Personenfernverkehr, Straßengüterverkehr und übriger Gü- terverkehr. Aus den jeweiligen Fahrleistungen dieser Bereiche, dem spezifischen Treibstoff- verbrauch und einem zugrunde liegenden Treibstoff-Mix wird der Anteil des Verkehrs an der

Endenergiebilanz und somit auch an der CO 2-Bilanz errechnet. Für den Personenverkehr und den Straßengüterverkehr wird mit Hilfe der Anzahl der zugelassenen Fahrzeuge, welche mit einer durchschnittlichen Fahrleistung je Fahrzeug multipliziert werden, eine Gesamtfahr- leistung und somit der Endenergieverbrauch ermittelt. Für die Region wurden die Fahrleis-

2 KuK 2010

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tungen für den Linienbusverkehr vom Verkehrsverbund Bremen Niedersachsen(VBN) zur Verfügung gestellt. Für den Bereich übriger Güterverkehre und Personenfernverkehre wur- den keine detaillierten Daten ermittelt. Zum Ansatz in der Bilanzierung kommen daher die Annahmen, welche durch ECORegion in der Startbilanz auf Grundlage von statist ischen Werten ermittelt wurden.

Die in der Bilanz berücksichtigten Verkehrsarten sind in der Tabelle 3 aufgelistet. Die Abbil- dung 2 stellt die Berechnung des Endenergieverbrauchs für den Sektor Verkehr dar.

Tabelle 3: Berücksichtigte Verkehrsarten in Bilanz Energie- und CO2-Bilanz des Touris-

musdreiecks Motorisierter Individualverkehr x (Pkw, Motor-, Zweiräder) Öffentlicher Personennahverkehr x ÖPNV (Linienbus) Schienenpersonen- x Nahverkehr Schienenpersonen- x Fernverkehr Personenschifffahrt Zu Fähren zu den Inseln

Straßengüterverkehr x Güterverkehr mit x/- Bahn und Schiff Flugverkehr Nur Zubringerflüge zu den Inseln

Abbildung 2: Berechnung des Endenergieverbrauchs für den Verkehr3

3 Quelle: ECOSPEED 2010

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2.5 Berechnungsmethodik und Datenverarbeitung

Die Erstellung der Energie- und CO 2-Bilanz wurde mit der internetbasierten Software ECO Region smart des Unternehmens ECO Speed AG vorgenommen. Das Tool wird bisher vor al- lem im Rahmen des Klimabündnisses europäischer Städte wie auch bei der Erstellung von Klimaschutzkonzepten angewandt.

Die Erfassung der Daten und die Bilanzierung erfolgte sowohl internetbasiert als auch auf Basis einer eigenen Tabellenkalkulation. In der Datenbank von ECORegion smart sind statisti- sche Werte für den durchschnittlichen nationalen Energieverbrauch der einzelnen Sektoren hinterlegt, was eine vergleichbare Erarbeitung von Energie- und CO 2-Bilanzen als „Startbi- lanz“ ermöglicht. Je mehr statistische Energiedaten der Region verfügbar sind, desto genau- er kann eine „Endbilanz“ für die Region erstellt werden. Eine jährliche Fortschreibung der Bi- lanz ist mit relativ geringem Aufwand umsetzbar. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit des Vergleichs der Bilanz mit den Ergebnissen anderer Kommunen.

Der Endenergieverbrauch wird in der folgenden Bilanzierung nach dem Territorialprinzip er- mittelt. Es wird die im Tourismusdreieck durch den Endverbraucher konsumierte Energie ab Steckdose, Zapfsäule, Gashahn, Öltank etc. erfasst. Die Energie, die zur Bereitstellung not- wendig ist, wird nicht erfasst (Produktion und Distribution der Energie).

Die CO 2-Emissionen werden nach dem Verursacherprinzip bilanziert. Die Zuteilung der CO 2-

Emissionen wird auf die Energieträger vorgenommen. Das bedeutet, dass die CO 2- Emissionen der Primärenergie bilanziert werden. Strom und Wärme, welche in die Region importiert werden, sind nicht emissionsfrei. Durch die Erhöhung des Anteils der erneuerba- ren Energien im Strom-Mix vermindern sich somit auch die CO 2-Emissionen.

Die CO 2-Bilanz wird unter der Berücksichtigung von Vorketten, (Life-Cycle-Assessment, kurz LCA) erstellt. Es werden die Emissionen berücksichtigt, die aus Verlusten bei der Bereitstel- lung der Energieträger und der Distribution auftreten. Die zum Ansatz gebrachten LCA- Faktoren sind in ECORegion aus der GEMIS 4.2- und der ecoinvent-Datenbank hinterlegt. In ECORegion wird nur die energetische LCA-Bilanz behandelt, eine Berücksichtigung der LCA-Bilanzen von Materialflüssen und Dienstleistungen erfolgt nicht.

Es wird somit ein endenergiebasiertes Territorialprinzip zum Ansatz gebracht. In der folgen- den Abbildung wird die in ECORegion angewandte Bilanzierungsmethode im Überblick dar- gestellt.

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Abbildung 3: Systematik der Bilanzierungsmethode 4

Diese Bilanzierungsmethode hat sich für Kommunen als praktikabel erwiesen und sie unter- scheidet sich von der Verursachermethode (Inländerprinzip) 5, bei dem auch der Energiever- brauch außerhalb des Territoriums (z.B. Fernreisen sowie Konsum und Ernährung) mit bi- lanziert werden. Diese Methode findet bei Internettools Anwendung, die eine persönliche

CO 2-Bilanz (CO 2-Fußabgruck) erstellen. In der Regel fallen die Ergebnisse bei dieser Metho- de höher als bei der hier verwendeten Methode aus.

2.5.1 Strom und Wärme

Die leitungsgebundenen Energieträger Erdgas und Strom werden nach dem Absatzprinzip bilanziert. Bei Erdgas wurde der Heizwert (nicht Brennwert) zum Ansatz gebracht. Der Ver- brauch von nicht-leitungsgebundenen Energieträgern zur Bereitstellung von Wärmeenergie wie etwa Öl, Holz, Flüssiggas oder andere feste Brennstoffe wurde mit den hochgerechneten Verbrauchswerten aus der Befragung der Schornsteinfeger berücksichtigt.

2.5.2 Verkehr

Die Bilanzierung im Verkehrsbereich mit ECORegion smart erfolgt nur beim Fähr- und Flugver- kehr uneingeschränkt nach dem Territorialprinzip. Die weitaus größten Anteile der CO 2- Emissionen und des Endenergieverbrauchs im Verkehrsbereich ergeben sich vor allem im Bereich der Stadt Norden durch den motorisierten individuellen Straßenverkehr. Daneben stehen bei der CO 2-Bilanzierung im Tourismusdreieck allerdings die hohen Anteile des Fähr- verkehrs und des kleinräumigen Flugverkehrs, die naturgemäß ungewöhnlich für eine Ge- meinde in Deutschland sind. Hier liegen konkrete und lokal zuordenbare Zahlen vor, die nicht – wie im Straßenverkehr - nur modellhaft in ECORegion smart ermittelt wurden.

4 ECOSPEED 2010

5 DIfU, Praxisleitfaden Klimaschutz in Kommunen

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Der territoriale Bezug der Bilanzierung im Straßenverkehr ist in erster Linie durch den Bezug auf die Zulassungsstatistiken des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) gegeben. Eingang in das Bilanzierungs-Tool ECORegion smart findet für den Straßenverkehr die auf vier Zahlen aggre- gierte Zulassungsstatistik für die Kommunen: Pkw, Lkw, Sattelschlepper, Motorräder. Dieses grundsätzlich normierte Vorgehen, dass auch von der niedersächsischen Klimaschutzleitstel- le „Klima und Kommunen“ (KuK) durch Lieferung entsprechender Daten unterstützt wird, birgt ohne einen genaueren Blick in die Ausgangsstatistiken des KBA die Gefahr von erheb- lichen Fehleinschätzungen des Energieverbrauchs und der CO 2-Emissionen.

Während also in den anderen Sektoren tatsächlich bekannte regionale Verbrauchswerte Eingang in die Bilanz finden, ist der Bereich Straßenverkehr im Bilanzierungs-Tool ECORegion smart durch vorgegebene Standardwerte eng an bundesdurchschnittlichen Grös- senordnungen orientiert. Soweit es möglich war, wurden Korrekturfaktoren (z. B. für die In- seln) entwickelt. Gleichwohl zeichnet ECORegion smart trotz der verlässlichen und bekannten Größe der Zulassungszahlen, die weit über dem Bundesdurchschnitt liegen, immer noch ein eher freundliches Bild der Emissionen aus Verkehr in Norden vor allem, weil Pkw in ländli- chen und kleinstädtischen Regionen überdurchschnittlich hohe Fahrleistungen aufweisen. Die bundesdurchschnittliche Fahrleistung für einen Pkw betrug 2009 14.100 km, was in etwa der Fahrleistung eines in der Stadt Norden wohnenden, in Emden in Vollzeit beschäftigten, Arbeitnehmers allein auf seinem Weg zur Arbeit entspricht.

Die Emissionen aus Bahnverkehr und öffentlichem Nahverkehr spielen absolut und relativ gesehen in der Tourismusregion eine geringe Rolle, werden aber von ECORegion smart auch mit Hilfe der von den Gemeinden gelieferten Daten territorial abgebildet.

ECORegion smart findet aufgrund einer Vielzahl von sich wechselseitig ausgleichenden Fakto- ren letztlich zu einem belastbaren Ergebnis auch für den Verkehrsbereich, wenn regionale Besonderheiten mit betrachtet und verlässlich abgeschätzt werden können.

2.5.3 Gebäude und Infrastruktur

Der Energieverbrauch für die Gebäudestruktur und die vorhandene Infrastruktur wurde für das Jahr 2010 getrennt erhoben und verrechnet. Es erfolgte eine Aufteilung in die Bereiche Haushalte und Wirtschaft.

Der Energieverbrauch der Wirtschaft wird auf die Sektoren

• Primärer Sektor: Land- und Forstwirtschaft • Sekundärer Sektor: Produzierendes Gewerbe und • Tertiärer Sektor: Dienstleistungen aufgeteilt. Die in den kommunalen Liegenschaften und für die Straßenbeleuchtung ver- brauchte Energie ist ein Teil des tertiären Sektors.

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2.5.4 Witterungskorrektur

Für die zur Raumwärme bereitgestellte Energie ist eine Witterungsbereinigung durchge- führt worden, damit bei einer Fortschreibung der CO2-Bilanz die Folgejahre mit dem Basis- jahr 2010 vergleichbar werden. Ansonsten führen unterschiedliche Wetterverhältnisse zu starken Schwankungen des Energiebedarfs in einer Kommune.

Die Witterungskorrektur erfolgt durch den Vergleich der Gradtagszahl des Analysejahres 2010 mit dem langjährigen Mittelwert, der durch den Deutschen Wetterdienst für Emden be- reitgestellt wird.

Tabelle 4: Gradtagszahlen Emden, Quelle: www.DWD.de Gradtagszahlen Emden - langjähriges Witterungsfaktor (Heizenergiebe- Mittel Gt 15/20 (13 Jahre bis 2010) 3.524 darf wird mit Faktor multipliziert)

2009 3.558 0,99

2010 4.196 0,84

Das Basisjahr 2010 verzeichnet sehr hohe Gradtagszahlen und damit einen um 19% streng- eren Winter als das langjährige Mittel. Es wurde davon ausgegangen, dass in dem Bilanzie- rungsgebiet 70% des Erdgases und Fernwärmeverbrauchs zu Heizenergiezwecken einge- setzt und somit witterungskorrigiert werden.

2.6 Ergebnisse für das Tourismusdreieck

2.6.1 Einwohnerzahl und Touristen

Tabelle 5: Einwohnerzahl im Tourismusdreieck 2010 Daten für 2010 Norden Norderney Juist Baltrum Tourismusdreieck Einwohnerzahl (Erstwohnsitz) 25.116 5.816 1.747 493 33.172

Am 31.13.2010 waren 33.172 Personen mit dem Hauptsitz im Tourismusdreieck gemeldet. Der fortschreitende demographische Wandel wird auch auf die Bevölkerungsentwicklung im Tourismusdreieck einen entsprechenden Einfluss nehmen. So prognostiziert eine aktuelle Standortprofilanalyse eine rückläufige Entwicklung der Bevölkerung bis zum Jahr 2030 in Norden um 7,1%. 6 Die Altersstruktur wird sich danach deutlich verschieben. Im Jahr 2030 werden fast 45% der Bevölkerung 60 Jahre und älter sein. 2010 waren es lediglich etwa

7 RegioNord; NORD/LB. 2012

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32%. Eine positivere Entwicklung sagt der Demographiebericht der Bertelsmann-Stiftung vo- raus. Danach wird Norden sogar um etwa 2 % wachsen.7

Besonders auf den Nordseeinseln ist die Zahl der Gäste und Übernachtungen im Verhältnis zu den Einwohnerzahlen sehr groß. Aber auch in der Stadt Norden sind die Auswirkungen der Übernachtungen auf den Energieverbrauch nicht zu vernachlässigen.

Tabelle 6: Einwohnerzahl im Tourismusdreieck 2010 Daten für 2010 Norden Norderney Juist Baltrum Gesamt Gäste 224.885 446.392 109.064 39.171 819.512 Übernachtungszahlen 1.545.138 3.169.445 964.174 324.991 6.003.748 Verhältnis Gäste/Einwohner 8,95 76,75 62,42 79,45 24,71

2.6.2 Wohnstruktur im Tourismusdreieck

Bei Betrachtung der Wohnstruktur zeigte sich, dass der Großteil der Gebäude lediglich über eine Wohneinheit verfügt (76%), gefolgt von Gebäuden mit einem Wohnungsbestand von zwei Wohneinheiten (13%). Nur 11% der Gebäude verfügen über mehr als 2 Wohneinheiten. Der hohe Anteil an Ein- und Zweifamilienhäusern wirkt sich signifikant auf den Energiever- brauch für Heizwärme in der Energie- und CO 2-Bilanz aus. Die mittlere Wohnfläche im Tou- rismusdreieck betrug pro Person im Jahr 2010 ca. 56 m 2 pro Person. Die Gebäudetypologie im Wohnbestand setzt sich im Tourismusdreieck wie in Tabelle 7 und Abbildung 4 dargestellt zusammen. In der Summe bestehen im Tourismusdreieck circa 12.000 Wohngebäude. Es wird deutlich, dass mehr als 8.000 der Wohngebäude noch vor der Umsetzung der 1. Wär- meschutzverordnung (Ende 1977) gebaut wurden und damit einen schlechten Wärme- schutzstandard aufweisen (Abbildung 4).

Tabelle 7: Gebäudearten im Tourismusdreieck 2010 (Quelle: LSKN 2012)

durchschnittliche Gebäude im Anzahl der Anteil Gebäude Anteil Fläche Wohnungsgröße in Tourismusdreieck Gebäude Anzahl Wohnungen Fläche (m²) % % m² EFH 9.135 9.135 1.024.950 76% 55% 112 ZFH 1.609 3.218 267.390 13% 14% 83 MGH 1.279 8.007 479.630 11% 26% 60 NWG 1.041 92.850 0% 5% 89 Summe 12.023 21.401 1.864.820 100% 100% 87

7 Demographiebericht Norden, www.wegweiser-kommunen.de

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Wohngebäudebestand Tourismusdreieck 2.500

2.000

1.500

1.000

500

0

Abbildung 4: Wohngebäudetypologie im Tourismusdreieck 8

2.6.3 Beschäftigtenstruktur im Tourismusdreieck

Die Beschäftigtenstruktur im Tourismusdreieck liegt im Schwerpunkt auf dem Tertiärsektor (Dienstleistungen/Handel) mit 84% der Beschäftigten. Der Sekundärsektor (verarbeitendes Gewerbe, Handwerk, Baugewerbe, Energiewirtschaft) nimmt mit 15% eine nicht zu vernach- lässigende Position ein. Der Primärsektor (Land- und Forstwirtschaft/Bergbau) macht einen sehr geringen Anteil mit 0,6% aus. Insgesamt wurden für das Jahr 2010 - 13.098 sozialversi- cherungspflichtige Beschäftigte errechnet.

Tabelle 8: Beschäftigte im Tourismusdreieck in 2010 Sektor Primär Sektor Sekundär Sektor Tertiär Sektor

Beschäftigte im Jahr 79 1.991 11.028 2010

2.6.4 Endenergiebilanz des Tourismusdreiecks Die Endenergiebilanz wurde anhand der unter Abbildung 3 vorgestellten Systematik und den vorhandenen Daten ermittelt. Der Endenergiebedarf (witterungsbereinigt) im Jahr 2010 be- trug insgesamt 957,29 GWh. Die Verteilung des Endenergieverbrauchs auf die einzelnen Sektoren im Jahr 2010, sowie die quantitative Entwicklung gegenüber dem Jahr 1990 ist in Tabelle 9 ersichtlich.

8 Eigene Berechnung auf Grundlage von statistischen Daten für die Einzelgemeinden (LSKN) und den Ergebnissen der IWU- Studie - Datenbasis Gebäudebestand – IWU 2010

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Tabelle 9: Endenergieverbrauch im Tourismusdreieck 2010 (witterungskorrigiert) Endenergieverbrauch Haushalte Wirtschaft Verkehr Kommunale Ver- Summe 2010 nach Sektor waltung/Flotte (GWh)

Tourismusdreieck 377,16 244,01 301,72 34,88 957,29 gesamt

Norden 298,38 102,72 229,72 7,64 638,45

Norderney 60,01 89,40 58,67 19,22 227,30

Juist 12,76 38,37 9,06 6,02 66,21

Baltrum 5,54 13,52 4,27 2,00 25,33

Wie die Abbildung 5 zeigt, ergibt sich eine deutliche Verteilung des Endenergieverbrauchs auf die Bereiche Haushalte, Wirtschaft und Verkehr; die kommunale Verwaltung nimmt einen zu vernachlässigenden Stellenwert ein, ist aber bezogen auf Klimaschutzmaßnahmen ein guter Multiplikator und trägt Vorbildfunktion.

Endenergieverbrauch 2010 im Tourismusdreieck nach Sektoren, witterungsbereinigt (MWh/a)

32% Haushalte 39% 957 Wirtschaft GWh Kommune

4% Verkehr

25%

Abbildung 5: Verteilung des Endenergieverbrauchs nach Sektoren im Jahr 2010

Der größte Anteil am Endenergieverbrauch im Jahr 2010 ergibt sich für Haushalte mit 39%, gefolgt vom Verkehr (32%) und der Wirtschaft (25%). Der Anteil der Endenergie für die kommunalen Gebäude/Flotten fällt hingegen mit 4% gering aus. Die Endenergie wird im Tou- rismusdreieck hauptsächlich aus den in der Abbildung 6 aufgezeigten Energieträgern aufge- bracht. Den größten Anteil am Endenergieverbrauch des Tourismusdreiecks hat Erdgas mit fast 43%, gefolgt von Diesel 18% und Strom sowie Benzin (jeweils 18%). Der Energieträger Heizöl spielt mit einem Anteil von etwa 1% kaum eine Rolle. Fernwärme weist aufgrund der Versorgungsstruktur in Norden und Norden einen Anteil von 7% auf.

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Endenergieverbrauch 2010 im Tourismusdreieck nach Energieträgern, witterungsbereinigt (MWh/a)

Strom Heizöl EL 7% 0% 18% Benzin

1% Diesel Kerosin 957.297 13% Erdgas 43% Fernwärme

18% Holz Sonnenkollektoren Flüssiggas

Abbildung 6: Endenergieverbrauch nach Energieträgern im Jahr 2010 im Tourismusdreieck

2.6.5 CO 2-Bilanz des Tourismusdreiecks (mit Vorkette)

Für die im Tourismusdreieck verbrauchte Endenergie fallen nicht nur direkte CO 2- Emissionen in den Gemeindegrenzen an, sondern auch außerhalb der Gemeinde werden durch die Produktion und Distribution von Energie Emissionen verursacht. Diese werden bei der Erstellung der CO 2-Bilanz mit Vorketten entsprechend berücksichtigt. Durch den Ansatz von spezifischen LCA-Faktoren für die Energieträger werden somit auch die bei der Produk- tion und der Distribution der Endenergie freigesetzten CO 2-Emissionen erfasst. Folgende

CO 2-Faktoren wurden verwendet:

Tabelle 10: Verwendete CO 2-Faktoren CO 2-Faktoren ((LCA gemäß ECO- Region) kg/MWh Strom (Bundesmix 2010) 540 Heizöl EL 320 Benzin 302 Diesel 292 Kerosin 284 Erdgas 228 Fernwärme (eigene Berechnungen) 155 Holz 24 Sonnenkollektoren 25 Flüssiggas 241 Biodiesel 87

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Bei der Berechnung der CO 2-Emissionen aus dem Stromverbrauch wird der in der Daten- bank ECORegion hinterlegte bundesweite Strom-Mix angesetzt. Dies ermöglicht einen Ver- gleich mit anderen Kommunen, berücksichtigt aber nicht den Anteil der Stromversorgung auf dem Territorium. In einer weiteren Betrachtung werden die CO 2-Emissionen aus dem Strom- verbrauch unter der Berücksichtigung des regionalen Strom-Mix ermittelt.

2.6.6 CO 2-Bilanz mit Vorketten – bundesweiter Strom-Mix

Im Tourismusdreieck wurden im Jahr 2010 insgesamt 285.971 Tonnen CO 2-Emissionen frei- gesetzt. Die Verteilung der CO 2-Emissionen nach Energieträgern ist in der Tabelle 11 er- sichtlich. Bei einer Zuordnung der CO 2-Emissionen auf die verschiedenen Sektoren ergibt sich der höchste Verbrauch für den Sektor der Haushalte, gefolgt vom Verkehrssektor und der Wirtschaft (Abbildung 7).

Tabelle 11: CO 2-Emissionen nach Sektoren und Energieträgern im Tourismusdreieck in 2010

CO 2-Emissionen nach CO 2- Emission Sektoren und Energie- Haushalte Wirtschaft Kommune Verkehr 2010 trägern (MWh/a) gesamt 2010 2010 2010 2010 2010 Strom 91.301 39.509 42.105 8.032 1.655 Heizöl EL 2.483 1.287 1.196 0 0 Benzin 36.579 0 0 2 36.577 Diesel 50.216 0 0 12 50.204 Kerosin 424 0 0 0 424 Erdgas 94.867 63.150 28.329 2.504 884 Fernwärme 9.860 2.959 5.519 1.382 0 Holz 60 58 0 2 0 Sonnenkollektoren 60 12 26 23 0 Flüssiggas 98 51 47 0 0 Biodiesel 12 0 0 0 11 Summe (t/a) 285.960 107.026 77.221 11.957 89.755

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CO 2-Emissionen 2010 im Tourismusdreieck nach Sektoren, Bundes-Strom-Mix, witterungsbereinigt (kt/a)

31% 38% Haushalte Wirtschaft 286 kt Kommune Verkehr 4%

27%

Abbildung 7: CO 2-Emissionen nach Energieträgern im Jahr 2010 im Tourismusdreieck, bundesweiter Strom-Mix

2.6.7 CO 2-Bilanz mit Vorketten – regionaler Strom-Mix

Auf dem Territorium des Tourismusdreiecks wird aus verschiedenen Quellen Strom produ- ziert, der in das Stromnetz des regionalen Netzbetreibers eingespeist wird. Im Jahr 2010 wurden folgenden Energieerzeugungsanlagen bilanziert:

Regionale Installierte Leistung (kW) - 2010 Erzeugte Strommenge 2010 (MWh) - Stromerzeugung - berechnet Tourismusdreieck 2010 Solar Wind Gas-BHKW Gesamt Solar Wind Gas-BHKW Gesamt Norden 9.654 80.900 3.417 93.971 8.689 177.980 4.425 191.094 Norderney 984 0 1.233 2.217 886 0 6.822 7.708 Juist 123 0 92 215 111 0 368 479 Baltrum 59 0 0 59 53 0 0 53 Summe Tourismusdreieck 10.820 80.900 96.462 9.738 177.980 11.615 199.333

Daraus wurde eine erzeugte Strommenge unter der Annahme eines durchschnittlichen Wind- und Sonnenjahres berechnet. Bei den Gas-BHKW werden die tatsächlich eingespeis- ten Strommengen verwendet. Die gesamt auf dem Gebiet des Tourismusdreiecks erzeugte Strommenge beträgt somit fast 200.000 MWh.

Die folgende Grafik zeigt die Produktion von Strom aus erneuerbaren Energie. Es wird deutlich, dass im Tourismusdreieck schon im Ba- sisjahr 2010 fast 118 % des Strombedarfs aus erneuerbaren Energien und Gas-BHKW ge- deckt werden konnten.

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Strombilanz 2010 - Tourismusdreieck [MWh/a] 205.000 199.333 200.000

195.000 118% 190.000

185.000

180.000 Summe Stromverbrauch 175.000 Summe EE -Erzeugung 170.000 169.076

165.000

160.000

155.000 Quelle: Energy map, EWE - 150.000 Netze, Wirtschaftsbetriebe 2010 Abbildung 8: Strombilanz 20 10 im Tourismusdreieck

Unter der Annahme, dass der in der Region produzierte Strom auch regional verbraucht wird, wurde ein regiona ler Strom -Mix ermittelt. Dieser Mix aus erneuerbaren Energie n (Wind und Sonne) sowie die Gas betriebenen Blockheizkraftwerken weist einen deutlich niedrige- ren CO 2-Faktor auf als der bundesweite Strom -Mix. Dieser beträgt 45 kg CO 2 pro MWh im

Gegensatz zum Bundesmix mit 540 kg CO 2 pro MWh.

Die Differenz der CO 2-Emissionen gegenüber der Bilanzierung mit dem bundesweiten Strom-Mix beträgt circa 84 .000 Tonnen Kohlenstoffdioxid. Der Anteil des Energieträgers Strom redu ziert sich von 32 auf 4 % Anteil an den Gesamtemissionen. Auch die Verteilung auf die Sektoren ändert sich deutlich. Der Verkehrssektor hat im regionalen Strom -Mix den größten Anteil an den Gesmatemissionen mit 44%. Jeder Einwo hner des Tourismusdre iecks versursacht eine CO 2-Emission von 6,1 Tonnen pro Jahr.

Schlussbericht Seite 33

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CO 2-Emissionen 2010 im Tourismusdreieck nach Sektoren, witterungsbereinigt - regionaler Strom-Mix (kt/a)

35% Haushalte 44% 202 Wirtschaft kt Kommune Verkehr

2% 19%

Abbildung 9: CO 2-Emissionen des Tourismusdreiecks 2010 nach Sektoren, regionaler Strom-Mix

CO 2-Emissionen Tourismusdreieck nach Energieträgern (t/a) - 2010 350.000

300.000 Biodiesel Flüssiggas 250.000 Sonnenkollektoren -29 % Holz 200.000 Fernwärme Erdgas 150.000 Kerosin

100.000 Diesel Benzin 50.000 Heizöl EL Strom 0 Bundes-Strommix Regionaler Strommix

Abbildung 10: CO 2-Emissionen des Tourismusdreiecks 2010 nach Energieträgern, bundesweiter Strom- Mix und regionaler Strom-Mix im Vergleich

Schlussbericht Seite 34

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CO 2-Emissionen Tourismusdreieck nach Energieträgern (t/a) - 2010 350.000

300.000 Biodiesel Flüssiggas 250.000 Sonnenkollektoren Holz 200.000 Fernwärme Erdgas 150.000 Kerosin

100.000 Diesel Benzin 50.000 Heizöl EL Strom 0 Bundes -Strommix Regionaler Strommix

Abbildung 10 stellt die die beiden Bilanzierungsmethoden mit dem Bundes-Strommix sowie dem regionalen Strom-Mix nebeneinander dar. Die Heranziehung des regionalen Stromixes reduziert sich aufgrund des hohen Anteils erneuerbaren Energie bei der regionalen Stromer- zeugung deutlich, und zwar um 29%.

2.7 Ergebnisse für die einzelnen Kommunen

2.7.1 Juist

Der Endenergieverbrauch der Nordseeinsel Juist betrug 2010 66.210 MWh (witterungsberei- nigt). Hiervon entfielen fast 57% auf den Bereich Wirtschaft (GHD), gut 20% auf die privaten Haushalte, 9% auf die kommunale Verwaltung und 14% auf den Verkehr (siehe Abbildung 11).

Schlussbericht Seite 35

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Tabelle 12: Endenergieverbrauch nach Sektoren und Energieträgern auf Juist in 2010 Endenergieverbrauch der I n- sel Juist nach Sektoren und Energieträgern (MWh/a) - 2010 Haushalte Wirtschaft Kommune Verkehr Gesamt Strom 2.505 9.084 1.568 0 13.157 Benzin 0 0 6 2.106 2.112 Diesel 0 0 41 5.651 5.692 Kerosin 0 0 0 1.302 1.302 Erdgas 10.166 28.718 3.484 0 42.368 Sonnenkollektoren 85 570 918 0 1.573 Biogase 2 0 0 0 2 Biodiesel 0 0 4 0 4 Summe (MWh/a) 12.759 38.372 6.020 9.060 66.210

Der Bereich Wirtschaft besteht auf der Ferieninsel Juist überwiegend aus den Beherber- gungsbetrieben, Gastronomie und Freizeiteinrichtungen und verbrauchte allein 38.372 MWh. Eine Aufteilung des Energieverbrauchs auf die Wirtschaftssektoren erfolgte durch das Bre- mer Energie Institut 2010 9. Demnach haben die Beherbergungsbetriebe einen Anteil von et- wa 78% des Gesamtverbrauchs in diesem Sektor. Bezogen auf den Gesamtverbrauch der Insel Juist entspricht dies einem Anteil von etwa 45%.

9 Bremer Energie Institut 2010, CO 2-Fußabdruck der Insel Juist

Schlussbericht Seite 36

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Endenergieverbrauch 2010 - Juist nach Sektoren (MWh/a), witterungsbereinigt

14% 19%

9% Haushalte

Wirtschaft 66.210 Kommune MWh Verkehr

58%

Abbildung 11: Endenergieverbrauch 2010 der Insel Juist nach Sektoren

Dem Verkehr werden 9.060 MWh Energieverbrauch zugeschlagen. Davon entfallen 55% auf den Fährverkehr, etwa 14% auf den Flugverkehr auf der Insel. Der Insel Juist werden zudem die Fahrten mit dem eigenen PKW zugeordnet, den die Juister Bürger auf dem Festland vor- nehmen (siehe Kapitel 2.5.2).

Eine Verteilung des Energieverbrauchs nach Energieträgern zeigt, dass Erdgas mit einem Anteil von 64% des Gesamtverbrauchs dominiert. Der Energieträger Strom folgt mit 20%, Diesel mit 8% sowie Benzin mit 2%. Das Warmwasser aus Sonnenkollektoren trägt über 2% zum Gesamtenergieverbrauch bei. Die restlichen Energieträger sind vernachlässigbar.

Schlussbericht Seite 37

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Endenergieverbrauch 2010 - Juist nach Energieträgern (MWh/a); witterungsbereinigt

2% 1% 20% Strom Benzin 3% Diesel 66.210 Kerosin 8% MWh Erdgas 2% Sonnenkollektoren 64% Biodiesel

Abbildung 12: Endenergieverbrauch 2010 von Juist nach Energieträgern

CO 2-Bilanz Juist – bundesweiter Strom-Mix

Auf der Nordseeinsel Juist wurden im Jahr 2010 insgesamt 19.461 Tonnen CO 2- Emissionen verursacht. Die Verteilung der CO 2-Emissionen nach Energieträgern und nach Sektoren ist in der Tabelle 13 ersichtlich.

Tabelle 13: CO 2-Emissionen nach Sektoren und Energieträgern Juist in 2010

CO 2-Emissionen der Insel Juist nach Sektoren und Ener- gieträgern (t/a) - 2010 gesamt Haushalte Wirtschaft Kommune Verkehr Strom 7.105 1.353 4.905 847 0 Benzin 639 0 0 2 637 Diesel 1.660 0 0 12 1.648 Kerosin 370 0 0 0 370 Erdgas 9.647 2.315 6.539 793 0 Sonnenkollektoren 40 2 14 23 0 Summe (t/a) 19.461 3.670 11.459 1.677 2.655

Bei einer Zuordnung der CO 2-Emissionen auf die verschiedenen Sektoren ergibt sich der höchste Verbrauch für den Sektor der Wirtschaft (GDH) mit 59%, gefolgt von den Haushalten 19%, dem Verkehrssektor 14% und der Kommune mit 8%.

Schlussbericht Seite 38

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CO 2-Emissionen 2010 - Juist nach Sektoren (kt/a) - Bundes-Strommix, witterungsbereinigt

14% 19% Haushalte

8% Wirtschaft

19.461 t CO 2 Kommune

Verkehr

59%

Abbildung 13: CO 2-Emissionen 2010 - Juist nach Sektoren, bundesweiter Strom-Mix

Die Aufteilung nach Energieträgern weist Erdgas 50% der CO 2-Emissionen zu, gefolgt von Strom mit 36% und Diesel mit 9%. Alle anderen Energieträger spielen mit zusammen 5% ei- ne untergeordnete Rolle.

Schlussbericht Seite 39

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CO 2-Emissionen 2010 - Juist nach Energieträgern (t/a), Bundesweiter Strom-Mix, witterungsbereinigt

36% Strom

50% 19.461 Benzin

t CO 2 Diesel Kerosin Erdgas 3% 9% 2%

Abbildung 14: CO 2-Emissionen 2010 von Juist nach Energieträgern, bundesweiter Strom-Mix

CO 2-Bilanz Juist – Regionaler Strom-Mix

Unter Verwendung des CO 2-Faktors für den regionalen Strom ergibt sich eine Reduzierung der CO 2-Emissionen auf 12.954 Tonnen und damit 6.507 Tonnen weniger als bei der Heran- ziehung des bundesweiten Strom-Mixes.

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CO 2-Emissionen 2010 - Juist nach Energieträgern (t/a), regionaler Strom-Mix

5% 5%

13% Strom Benzin 12.954 t CO 3% 2 Diesel Kerosin Erdgas 74%

Abbildung 15: Endenergieverbrauch 2010 von Juist nach Energieträgern, regionaler Strom-Mix

2.7.2 Norderney Der Endenergieverbrauch von Norderney betrug 2010 insgesamt 227.304 MWh (witterungs- bereinigt). Der Wirtschaftssektor benötigt davon mit 39% den größten Teil, gefolgt von den Haushalten mit 26%, dem Verkehr mit 26% sowie der Kommunen mit 9%. Der Verkehr spielt gegenüber Juist eine weit größere Rolle als auf der Nachbarinsel Juist, da die Insel befahren ist und die Fähren viel häufiger die Insel ansteuern.

Tabelle 14: Endenergieverbrauch nach Sektoren und Energieträgern Norderney in 2010 Endenergieverbrauch 2010 nach Sektoren und Energieträ- gern (MWh/a), witterungsbe- reinigt - Norderney Haushalte Wirtschaft Kommune Verkehr Gesamt Strom 12.512 21.761 8.872 0 43.145 Benzin 0 0 0 12.738 12.738 Diesel 0 0 0 45.740 45.740 Kerosin 0 0 0 189 189 Erdgas 40.784 61.157 2.633 0 104.574 Nah- und Fernwärme 6.597 6.307 7.712 0 20.616 Sonnenkollektoren 121 177 0 0 298 Biodiesel 0 0 4 0 4 Summe (MWh/a) 60.014 89.402 19.221 58.667 227.304

Schlussbericht Seite 41

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Endenergiebedarf 2010 - Norderney Verteilung nach Sektoren (MWh/a), witterungsbereinigt

26% 26% Haushalte Wirtschaft 227.304 Kommune MWh 9% Verkehr

39%

Abbildung 16: Endenergieverbrauch 2010 von Norderney nach Sektoren

Die Verteilung des Energieverbrauchs auf die verschiedenen Energieträger wird in der Abbil- dung 17 dargestellt. Auch auf Norderney ist Erdgas der wichtigste Energieträger mit 46% An- teil am Gesamtverbrauch, gefolgt von Diesel 20%, Strom19% sowie Fernwärme mit 9%, Nennenswert ist auch noch der Anteil von Benzin mit 6%. Der Stromverbrauch setzt sich da- bei zusammen aus der Summe der durch das Netz nach Norderney gelieferten Menge und der auf der Insel in Blockheizkraftwerken erzeugte Strommenge.

Schlussbericht Seite 42

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Endenergiebedarf 2010 - Norderney Aufteilung nach Energieträgern (MWh/a), witterungsbereinigt

9% 0% 19% Strom Benzin 6% Diesel 227 Kerosin GWh Erdgas 46% Nah- und Fernwärme 20% Sonnenkollektoren

Abbildung 17: Endenergieverbrauch 2010 von Norderney nach Energieträgern

CO 2-Bilanz Norderney – Bundesweiter Strom-Mix

Auf Norderney wurden im Jahr 2010 insgesamt knapp 68.000 Tonnen CO 2- Emissionen verursacht. Die Verteilung der CO 2-Emissionen nach Energieträgern und nach Sektoren ist in der Tabelle 15 ersichtlich.

Tabelle 15: CO 2-Emissionen nach Sektoren und Energieträgern Norderney in 2010

CO 2-Emissionen Norderney nach Sektoren und Energie- trägern (t/a) - 2010 gesamt Haushalte Wirtschaft Kommune Verkehr Strom 23.299 6.757 11.751 4.791 0 Benzin 3.852 0 0 0 3.852 Diesel 13.337 0 0 0 13.337 Kerosin 54 0 0 0 54 Erdgas 23.812 9.286 13.925 600 0 Nah- und Fernwärme 3.587 1.148 1.097 1.342 0 Sonnenkollektoren 8 3 4 0 0 Summe (GWh/a) 67.947 17.194 26.778 6.732 17.242

Der Wirtschaftssektor – überwiegend der Beherbergungsbereich und die Gastronomie – trägt

39% an den gesamten CO 2-Emissionen bei, gefolgt von den Haushalten und dem Verkehr mit jeweils 26%. Die kommunalen Gebäude und die Straßenbeleuchtung verursachen 9% der CO 2-Emissionen.

Schlussbericht Seite 43

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CO 2-Emissionen 2010 - Norderney Verteilung nach Sektoren (t/a), witterungsbereinigt

26% 26% Haushalte Wirtschaft 67.947 Kommune t CO 2 9% Verkehr

39%

Abbildung 18: CO 2-Emissionen 2010 - Norderney nach Sektoren, bundesweiter Strom-Mix

Auf Norderney spielen die Energieträger Erdgas mit 35%, Strom mit 34% und Diesel mit

20% den größten Anteil am CO 2-Ausstoß. Benzin verursacht 6% und die Nahwärme 5% der

CO 2-Emissionen.

CO 2-Emissionen 2010 - Norderney nach Energieträgern (t/a), witterungsbereinigt

5%

34% Strom Benzin 35% 67.947 Diesel

t CO 2 Erdgas Nah- und Fernwärme Sonnenkollektoren 6%

20%

Abbildung 19: CO 2-Emissionen 2010 - Norderney nach Energieträgern, bundesweiter Strom-Mix

Schlussbericht Seite 44

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CO 2-Bilanz Norderney – Regionaler Strom-Mix

Unter Verwendung des CO 2-Faktors für den regionalen Strom ergibt sich eine Reduzierung der CO 2-Emissionen auf 47.564 Tonnen und damit 23.383 Tonnen weniger als bei der Heranziehung des bundesweiten Strom-Mixes. Der Anteil des Energieträgers Strom wird somit erheblich geringer und beträgt nur noch 4%.

CO 2-Emissionen 2010 - Norderney nach Energieträgern (t/a), regionaler Strom-Mix

10% 4% 8%

Strom Benzin 47.564 t CO 2 28% Diesel Erdgas Nah- und Fernwärme 50%

Abbildung 20: CO 2-Emissionen 2010 von Norderney nach Energieträgern, regionaler Strom-Mix

2.7.3 Baltrum

Der witterungsbereinigte Endenergieverbrauch der Nordseeinsel Baltrum betrug 2010 ins- gesamt 25.331 MWh, wobei der Bereich Wirtschaft mit den Beherbergungsbetrieben und der Gastronomie mit 53% den größten Beitrag leistet. Es folgen die Haushalte mit 22%, der Ver- kehr mit 17% sowie die Kommune mit 8% Anteil am Gesamtenergieverbrauch.

Tabelle 16: Endenergieverbrauch nach Sektoren und Energieträgern Baltrum in 2010 Schlussbericht Seite 45

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Endenergieverbrauch 2010 auf Baltrum - nach Sektoren und Energieträgern (MWh/a) Haushalte Wirtschaft Kommune Verkehr Gesamt Strom (ohne BHKW-Strom) 749 3.167 749 0 4.664 Heizöl EL 0 70 0 0 70 Benzin 0 0 0 992 992 Diesel 0 0 0 3.149 3.149 Erdgas 4.729 10.228 1.247 0 16.204 Sonnenkollektoren 59 59 0 0 118 Biogase 2 0 0 0 2 Biodiesel 0 0 0 132 132 Summe (GWh/a) 5.539 13.524 1.996 4.272 25.331

Endenergieverbrauch 2010 - Baltrum nach Sektoren (MWh/a), witterungsbereinigt

17% 22%

Haushalte

8% Wirtschaft

25.331 Kommune MWh Verkehr

53%

Abbildung 21: Endenergieverbrauch 2010 auf Baltrum nach Sektoren

Die Verteilung des Energieverbrauchs nach Energieträgern zeigt, dass Erdgas mit einem An- teil von 64% des Gesamtverbrauchs dominiert. Der Energieträger Strom folgt mit 18%, Die- sel mit 12% sowie Benzin mit 4%. Die restlichen Energieträger sind vernachlässigbar.

Schlussbericht Seite 46

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Endenergieverbrauch 2010 - Baltrum nach Energieträgern (MWh/a), witterungsbereinigt

1% 18% Strom (ohne BHKW-Strom) Heizöl EL 4% Benzin 25.331 MWh Diesel 12% Erdgas 64% Sonnenkollektoren Biodiesel

Abbildung 22: Endenergieverbrauch 2010 auf Baltrum nach Energieträgern

CO 2-Bilanz Baltrum – Bundesweiter Strom-Mix

Durch Baltrum wurden im Jahr 2010 insgesamt 7.463 Tonnen CO 2-Emissionen verursacht. Die Verteilung der CO 2-Emissionen nach Energieträgern und nach Sektoren ist in Tabelle 17 ersichtlich.

Tabelle 17: CO 2-Emissionen nach Sektoren und Energieträgern Norden in 2010

CO 2-Emissionen 2010 auf Baltrum - CO 2- nach Sektoren und Energieträgern Emission (MWh/a) gesamt Haushalte Wirtschaft Kommune Verkehr Strom (ohne BHKW-Strom) 2.519 404 1.710 404 0 Heizöl EL 22 0 22 0 0 Benzin 300 0 0 0 300 Diesel 918 0 0 0 918 Erdgas 3.690 1.077 2.329 284 0 Sonnenkollektoren 3 1 1 0 0 Biodiesel 11 0 0 0 11 Summe (GWh/a) 7.463 1.483 4.063 688 1.229

Der Wirtschaftssektor – überwiegend der Beherbergungsbereich und die Gastronomie – trägt mit 54% über die Hälfte an den gesamten CO 2-Emissionen bei, gefolgt von den Haushalten (20%) und dem Verkehr (17%). Die kommunalen Gebäude und die Straßenbeleuchtung ver- ursachen 9% der CO 2-Emissionen.

Schlussbericht Seite 47

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CO 2-Emissionen 2010 - Baltrum nach Sektoren (MWh/a), witterungsbereinigt

17% 20%

Haushalte 9% Wirtschaft 7.463 t Kommune Verkehr

54%

Abbildung 23: CO 2-Emissionen 2010 - Balturm nach Sektoren, bundesweiter Strom-Mix

Auf Baltrum spielen die Energieträger Erdgas mit 50%, Strom mit 34% und Diesel mit 12% den größten Anteil am CO 2-Ausstoß. Benzin verursacht 4% aller CO 2-Emissionen, die restli- chen Energieträger spielen keine Rolle.

Schlussbericht Seite 48

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CO 2-Emissionen 2010 - Baltrum nach Energieträgern (MWh/a)

0%

Strom (ohne BHKW-Strom) 34% Heizöl EL Benzin 50% 7.463 t Diesel Erdgas Sonnenkollektoren 4% Biodiesel

12%

Abbildung 24: CO 2-Emissionen 2010 - Baltrum nach Energieträgern bundesweiter Strom-Mix

CO 2-Bilanz Baltrum – Regionaler Strommix

Mit dem CO 2-Faktor für den regionalen Strom ergibt sich eine Reduzierung der CO 2- Emissionen auf 5.156 Tonnen und damit 2.307 Tonnen weniger als bei der Heranziehung des bundesweiten Strom-Mixes. Der Anteil des Energieträgers Strom an den gesamten CO 2- Emissionen sinkt von 34 auf 4% und ist somit erheblich geringer. Erdgas ist somit der domi- nante Energieträger mit 72% Anteil an den gesamten CO 2-Emissionen.

Schlussbericht Seite 49

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CO 2-Emissionen 2010 - Baltrum nach Energieträgern (t/a), regionaler Strom-Mix

4% 6%

Heizöl EL 18% Benzin 5.156 t CO 2 Diesel Erdgas Sonnenkollektoren 72%

Abbildung 25: CO 2-Emissionen 2010 von Baltrum nach Energieträgern, regionaler Strom-Mix

2.7.4 Norden

Die Stadt Norden hat einen Endenergieverbrauch im Jahr 2010 von insgesamt 638.451MWh (witterungsbereinigt). Die Verteilung des Energieverbrauchs auf die Sektoren ergibt ein völlig anderes Bild als auf den Inseln. Der Wirtschaftssektor benötigt in Norden nur 16% des ge- samten Energieverbrauchs. Der größte Verbraucher sind mit 47% die Haushalte, gefolgt von dem Verkehr mit 36% sowie den städtischen Gebäuden und der Straßenbeleuchtung mit 1%.

Schlussbericht Seite 50

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Tabelle 18: Endenergieverbrauch nach Sektoren und Energieträgern in Norden in 2010

Endenergieverbrauch der Stadt Norden nach Sektoren und Energieträgern (MWh/a) - 2010 Haushalte Wirtschaft Kommune Verkehr Gesamt Strom 57.398 43.962 3.686 3.064 108.109 Heizöl EL 4.018 3.665 0 0 7.683 Benzin 0 0 0 105.129 105.129 Diesel 0 0 0 117.643 117.643 Erdgas 221.660 24.309 3.632 3.882 253.483 Nah- und Fernwärme 12.436 30.380 257 0 43.073 Holz 2.445 0 65 0 2.510 Sonnenkollektoren 206 206 0 0 412 Flüssiggas 213 194 0 0 407 Summe (MWh/a) 298.377 102.716 7.640 229.718 638.451

Endenergieverbrauch 2010 - Norden nach Sektoren (MWh/a), witterungsbereinigt

36% Haushalte Wirtschaft 638.451 47% MWh Kommune Verkehr

1%

16%

Abbildung 26: Endenergieverbrauch 2010 in Norden nach Sektoren

Die Verteilung des Energieverbrauchs auf die verschiedenen Energieträger zeigt die Abbil- dung 27. Erdgas ist der wichtigste Energieträger mit 40% Anteil am Gesamtverbrauch, ge- folgt von Diesel (18%), Strom und Benzin (jeweils 17%). Der Anteil an Nahwärme beträgt 7% am Energieverbrauch. Heizöl und andere Energieträger können vernachlässigt werden.

Schlussbericht Seite 51

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Endenergieverbrauch 2010 in Norden nach Energieträgern (MWh/a), witterungsbereinigt

Strom 7% 17% Heizöl EL

Benzin 1% Diesel 638.451 17% 40% MWh Erdgas Nah- und Fernwärme

Holz 18% Sonnenkollektoren

Flüssiggas

Abbildung 27: Endenergieverbrauch 2010 von Norden nach Energieträgern

CO 2-Bilanz Norden – Bundesweiter Strom-Mix

Durch die in Norden verbrauchte Energie wurden im Jahr 2010 insgesamt etwa 191.000 Tonnen CO 2-Emissionen verursacht. Die Verteilung der CO 2-Emissionen nach Energieträ- gern und nach Sektoren zeigt sich in der Tabelle 19 und den folgenden Abbildungen.

Tabelle 19: CO 2-Emissionen nach Sektoren und Energieträgern Norden in 2010

CO 2-Emissionen der Stadt Norden nach Sektoren und Energieträgern (t/a) - 2010 gesamt Haushalte Wirtschaft Kommune Verkehr Strom 58.379 30.995 23.739 1.990 1.655 Heizöl EL 2.460 1.287 1.173 0 0 Benzin 31.788 0 0 0 31.788 Diesel 34.302 0 0 0 34.302 Erdgas 57.718 50.472 5.535 827 884 Nah- und Fernwärme 6.266 1.809 4.420 37 0 Holz 60 58 0 2 0 Sonnenkollektoren 10 5 5 0 0 Biogase 0 0 0 0 0 Flüssiggas 98 51 47 0 0 Summe (t/a) 191.083 84.678 34.920 2.856 68.629

Der Haushaltssektor trägt mit 44% Anteil zu den gesamten CO 2-Emissionen bei. Der Ver- kehrssektor verursacht 36%, der Wirtschaftssektor 18% der CO 2-Emissionen. Die kommuna- len Gebäude und die Straßenbeleuchtung verursachen 2% der CO 2-Emissionen.

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CO 2-Emissionen 2010 - Norden nach Sektoren (MWh/a), witterungsbereinigt

36% Haushalte 191.083 44% Wirtschaft Kommune t CO 2 Verkehr

2%

18%

Abbildung 28: CO 2-Emissionen 2010 - Norden nach Sektoren, bundesweiter Strom-Mix

In der Stadt Norden hat der Energieträger Strom mit 31% den größten Anteil am gesamten

CO 2-Ausstoß, Erdgas folgt mit 30% und Diesel mit 18%. Benzin verursacht 17%, die

Nahwärme 3% der CO 2-Emissionen. Andere Energieträger können vernachlässigt werden.

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CO 2-Emissionen 2010 in Norden Aufteilung nach Energieträgern (t/a), witterungsbereinigt

3% Strom 31% Heizöl EL 30% Benzin 191.083 Diesel Erdgas t CO 2 1% Nah- und Fernwärme Holz

17% Sonnenkollektoren 18% Flüssiggas

Abbildung 29: CO 2-Emissionen 2010 - Norden nach Energieträgern, bundesweiter Strom-Mix

CO 2-Bilanz Norden – Regionaler Strom-Mix

Unter Verwendung des CO 2-Faktors für den regionalen Strom ergibt sich eine Reduzierung der CO 2-Emissionen auf 138.243 Tonnen und damit 52.840Tonnen weniger als bei der Heranziehung des bundesweiten Strom-Mixes. Der Anteil des Energieträgers Strom am Ge- samt-CO 2-Ausstoß sinkt somit auf lediglich 3 %.

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CO 2-Emissionen 2010 in Norden Aufteilung nach Energieträgern (t/a) - regionaler Strom-Mix

5% 3% 2% Strom Heizöl EL 23% Benzin 138.243 Diesel 42% Erdgas t CO 2 Nah- und Fernwärme Holz

25% Sonnenkollektoren Flüssiggas

Abbildung 30: CO 2-Emissionen 2010 von Norden nach Energieträgern, regionaler Strom-Mix

2.7.5 Spezifische Kennzahlen im Vergleich Für den Vergleich mit anderen Kommunen können Kennzahlen interessant sein, zum Bei- spiel der Energieverbrauch pro Einwohner oder die CO 2-Emissionen pro Einwohner. Voraus- setzung für ein wirklich aussagekräftiges Ergebnis ist allerdings die Heranziehung der glei- chen Bilanzierungsmethodik und ähnlicher Rahmenbedingungen. Für eine Urlaubsregion, besonders für die Nordseeinseln, kommen viele Gäste und Übernachtungen auf wenige Einwohner. Baltrum zum Beispiel hatte 2010 493 Einwohner und 325.000 Übernachtungen. Dies führt zu einer wenig aussagekräftigen einwohnerspezifischen Kennzahl (siehe Abbil- dung 31). Baltrum weist die meisten Übernachtungen in Bezug zu ihren Einwohnern auf, hat somit auch mit 15,1 Tonnen CO 2 pro Einwohner die höchste Kennzahl. In der Stadt Norden mit einer spez. Emission von 7,6 t CO 2/EW spielen die Touristen eine weit weniger entschei- dende Rolle. Hier kommen auf 25.116 Einwohner ca. 1,5 Millionen Übernachtungen.

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CO 2-Emission 2010 pro Einwohner nach Sektoren [t/a] 16,0 15,1 t 14,0 11,7 t 12,0 11,14 t

10,0 Verkehr 8,0 7,6 t Kommune Wirtschaft 6,0 Haushalte 4,0

2,0

0,0 Norden Norderney Juist Baltrum

Abbildung 31: CO 2-Emission 2010 pro Einwohner, bundesweiter Strom-Mix

Um die drei Nordseeinseln besser vergleichen zu können, werden die spez. Emissionen auf eine Kennzahl bezogen, die sich als Summe aus den Einwohnern und den Übernachtungs- zahlen, dividiert durch 365 Tage ergibt. (Kopf= Zahl der EW + Übernachtungszahl/365). Dies führt zu einem anderen Ergebnis, wie die Abbildung 32 zeigt. Juist liegt hier mit 4,4 t

CO 2/Kopf am niedrigsten, gefolgt von Norderney (4,7 t) und Baltrum (5,4 t).

CO 2-Emission pro Kopf 2010 nach Sektoren [t/a]

7,00 6,5 t 6,00 5,4 t 4,7 t 5,00 4,4 t Verkehr 4,00 Kommune 3,00 Wirtschaft Haushalte 2,00

1,00

0,00 Norden Norderney Juist Baltrum

Abbildung 32: CO 2-Emission 2010 pro Kopf im Vergleich, bundesweiter Strom-Mix

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Endenergieverbrauch 2010 pro Kopf nach Sektoren (MWh/a) 25,0 21,8 MWh

20,0 18,3 MWh 15,7 MWh 15,1 MWh 15,0 Verkehr Kommune

10,0 Wirtschaft Haushalte

5,0

0,0 Norden Norderney Juist Baltrum

Abbildung 33: Endenergieverbrauch 2010 pro Kopf im Vergleich, bundesweiter Strom-Mix

Der Endenergieverbrauch pro Kopf, wie in Abbildung 33: Endenergieverbrauch 2010 pro Kopf im Vergleich, bundesweiter Strom-Mix, kann lediglich zum Vergleich der Nordseeinsel untereinander bzw. zum zur Beobachtung der Entwicklung des Kennwertes in den zukünfti- gen Jahren dienen. Zum Vergleich: Bundesweit wurden im Jahr 2008 (aktuellere Wert stand zum Zeitpunkt der Bearbeitung nicht zur Verfügung), 30.860 kWh je Einwohner verbraucht 10 . In der Stadt Norden beträgt der Energieverbrauch pro Einwohner und Jahr 25.420 kWh.

3 Sektor spezifische Einsparpotenziale

3.1 Vorgehen und Methodik

Zur Bestimmung der Einsparpotenziale wurden in einem ersten Schritt die Aktivitäten der je- weiligen Kommunen aufgenommen und untersucht. Als Ergebnis wurde ein Aktivitätsprofil für jede Kommune erstellt. Zur überschlägigen Bestimmung der quantitativen Energieein- sparpotenziale bzw. der CO 2-Minderungspotenziale werden die Sektoren Haushalte, Wirt- schaft, Kommunale Gebäude und Infrastruktur sowie Verkehr getrennt betrachtet. Berück- sichtigt werden dabei nur Maßnahmen, die mit bereits bestehenden Möglichkeiten und Technologien auch wirtschaftlich und realistisch umsetzbar sind. Dieses erschließbare Po-

10 Indikatoren zur Energieeffizienz, Okö-Institut-Fraunhofer ISI-Ziesing, Version 5

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tenzial ist damit kleiner als das technische Potenzial, das sich z.B. bei der Sanierung aller Gebäude auf den aktuellen technischen Stand ergibt. Das ausgewiesene Potenzial ist sehr wohl erreichbar, aber keineswegs ein Selbstläufer. Als Beispiel sei die Annahme genannt, dass jährlich 2% der Bestandsgebäude, die vor 1984 gebaut wurden, auf den aktuellen Neu- baustandard saniert werden. Aktuell beträgt die bundesweite Sanierungsrate etwa 0,9 %. Die Kommunen müssen dafür erhebliche Anstrengungen unternehmen, um diese Potenziale auch auszuschöpfen. Mit der Ausweisung von Potenzialen an dieser Stelle werden keine Maßnahmen vorgeschlagen oder unterstellt. Es sollen damit Handlungsfelder aufgezeigt werden, die möglichst große Potenziale aufweisen.

Die wirtschaftlichen Einsparpotenziale bis zum Jahr 2020 wurden überschlägig ermittelt, in- dem die auf der Grundlage bundesweiter Studien (Prognos, Öko-Institut 2009; Prognos, Fraunhofer ISI, TUM, GfK 2009; IWU, BEI 2010) ermittelten Prozentsätze der Einsparung auf das Tourismusdreieck übertragen wurden. Die wesentliche Grundlage der Potenzial- berechnung bildet die aktuelle Studie „Modell Deutschland – Klimaschutz bis 2050“. Im Auf- trag des WWF hat die Arbeitsgemeinschaft Prognos AG/Öko-Institut e.V. / Dr. Hans-Joachim

Ziesing ein langfristiges Szenario zur Erreichung ambitionierter Klimaschutzziele (95% CO 2- Einsparung bis 2050) erarbeitet. Hierbei wird von den derzeit aktuellen Bedingungen in Deutschland sowie aktuellen Referenzentwicklungen bis 2050 ausgehend ein Szenario ent- worfen und gerechnet, das bis 2050 eine Reduktion der Treibhausgas-Emissionen um ca. 95% gegenüber dem Stand von 1990 anstreben soll. Den Schwerpunkt bilden hierbei die energiebedingten CO 2-Emissionen. Ausgangspunkt ist die heutige Situation mit den Daten der aktuellen Energiebilanz. Das Szenario zeigt, ob es mit heute denkbaren technischen Entwicklungen und Ausstattungen möglich ist das -95%-Ziel zu erreichen und welche Maß- nahmen notwendig sind, um diese Reduktion zu erreichen. Dieses als „Innovationsszenario“ bezeichnete Szenario bildet die Grundlage der Potenzialbetrachtung für das Tourismusdrei- eck.

Für das Tourismusdreieck werden Potenziale für den Zeitraum zwischen 2010 und 2020 ausgewiesen. Dabei soll an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass heutige Klima- schutzbemühungen häufig auch nach 2020 wirken und dabei immer auch die Zielerreichung für das Jahr 2050, mindestens 80 bis 95 Prozent CO 2-Emissionsminderung gegenüber 1990 zu erreichen, nicht vergessen werden sollte.

Wesentliche Basisparameter dieser Studien mit hohem Einfluss auf die Ergebnisse sind:

 Entwicklung der Energiepreise  Sanierungszyklen bei Bauteilen und der Anlagentechnik/Geräte  Betrachtungszeitraum Erneuerungszyklen  Standards bei Durchführung von Sanierungen/Ersatzinvestitionen  Entwicklung der Branchenstruktur und Bevölkerungszahlen  Umsetzungshemmnisse

Folgende Entwicklung der Energiepreise wurde angenommen.

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Tabelle 20: Angenommene Energiepreisentwicklung 11 Preise Haushalte mittlerer Einheit 2005 2009 2020 (inkl. MWSt., real) Preis Heizöl leicht Cent/l 53,6 64,0 98,8 81,4 Erdgas Cent/kWh 5 6,2 8,8 7,5 Strom Cent/kWh 18 21,1 28,9 25 Normalbenzin Cent/l 120 137,8 186,9 162,35

Preise Großhandel mittlerer Einheit 2005 2009 2020 (ohne MWSt., real) Preis Heizöl leicht EUR/t 499 601,7 884,0 742,85 Erdgas Cent/kWh 3 3,2 5,1 4,15 Strom Cent/kWh 7 8,5 13,2 10,85

Unter Annahme dieser Energiepreissteigerung wird basierend auf Potenzialstudien zur Wirt- schaftlichkeit das entsprechende Energieminderungspotenzial, jeweils für die Sektoren Haushalte, Wirtschaft, Kommunale Gebäude sowie Infrastruktur und Verkehr ermittelt. Für die Bevölkerungszahl im Tourismusdreieck wird entgegen der Aussage einer sinkenden Be- völkerungszahl eine konstante Bevölkerungszahl bis 2020 angenommen. Auch die Touris- tenzahl bleibt in den Prognosen unverändert zu 2010. Da die Ausgangssituationen in den vier Kommunen des Tourismusdreiecks unterschiedlich sind, wird für jede Kommune eine Potenzialbetrachtung erstellt. Dabei werden die jeweiligen Klimaschutzaktivitäten dargestellt und eine SWOT-Analyse vorangestellt, die Stärken, Schwächen, sowie Chancen und Risiken benennt.

3.2 Bisherige Aktivitäten im Tourismusdreieck

Die SWOT-Analyse vereint Stärken - Schwächen (Strengths and Weaknesses) und Chancen – Risiken (Opportunities and Threats) und dient als Instrument, um die analysierten Aktivitä- ten im Bereich Klimaschutz und die wesentlichen Akteure übersichtlich zusammenzustellen. Dabei werden sowohl die intern vorhandenen Fähigkeiten und Ressourcen (Stärken und Schwächen) als auch die externen Chancen und Risiken, die sich aus dem Umfeld ergeben, betrachtet.

Für die nachstehenden SWOT-Analysen wurden Fragebögen der BEKS an die betreffenden Kommunen versandt. Die Tabellen zeigen eine Zusammenfassung der Ergebnisse dieser Abfrage. Anschließend wurde auf Grundlage der SWOT-Analyse ein grafisches Aktivitätspro- fil erstellt. Das Aktivitätsprofil der jeweiligen Kommune zeigt grafisch den Stand und Grad der Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen in den vier Handlungsbereichen Klimapolitik, Ener- gie, Verkehr und Abfallwirtschaft. Diese reichen von „noch nicht begonnen“ (Schritt 0) bis hin zum „Spitzenreiter“ im Klimaschutz“ (Schritt 4).

11 Quelle: BEKS nach Prognos / Öko-Institut 2009, Energiepreise für 2009 interpoliert

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3.2.1 Juist

Tabelle 21: SWOT-Analyse Juist SWOT -Analyse Juist Handlungsfeld: Sektor übergreifende Maßnahmen / Klimapolitik S W

Stärken (Strengths) Schwächen (Weaknesses) +++ Klimaschutz hat bereits hohen politischen Stellen- − Klimaschutzpolitik nicht institutionalisiert. Keine wert: politischer Beschluss liegt vor, Klimaneutralität ämterübergreifende Stabstelle vorhanden (weder bis 2030 zu erreichen. für Juist noch für das gesamte Tourismusdreieck) +++ Verankerung der Klimaneutralität auch im „Touristi- − Wenig Fläche für die Nutzung von regenerativen sches Leitbild“. Themensäule Nachhaltigkeit. Förde- Energien (Biomasse, Wind) vorhanden rung regionaler Produkte und Wirtschaftszweige, Traditionen bewahren, Inselschutz. +++ Hohe Erholungseignung durch landschaftliche At- − Durch Projekt „Klimainsel Juist“ zwar Kenntnisse traktivität mit hoher Bedeutung für den Tourismus in der Bevölkerung über die eigenen Möglichkei- ten und Vorteile von Klimaschutzmaßnahmen vorhanden, jedoch dafür noch zu wenig Umset- zung +++ Hervorragende Zusammenarbeit mit Energieversor- − Kaum eigene Handwerksbetriebe auf der Insel ger EWE: Projekt „KlimaInsel Juist“: CO 2- vorhanden, die in Kampagnen eingebunden wer- Fußabdruck von Juist erstellt. Viele Energiesparpro- den könnten jekte für verschiedene Zielgruppen in 2010/11 be- reits umgesetzt. +++ Teilnahme und Auszeichnung am „Green Globe −−− Zum Teil fehlende Verankerung klimafreundli- Certification“ Programm chen Verhaltens im Alltagsleben, insbesondere der Touristen +++ Unternehmensleitbild „Leitfaden zur Nachhaltigkeit“ − Fehlendes Energiemanagement bei den städti- für Kurverwaltung vorhanden schen Liegenschaften (erst im Aufbau) +++ CO 2-Reduktion durch autofreie Insel. Darüber hin- − Jährliche Verbrauchsauswertung (öffentl. Liegen- aus Anreiseverkehr CO 2-Freistellung möglich, durch schaften) nur für Kompensationsmaßnahmen „Umwelt-Plus-RIT-Ticket“ +++ Wichtige Kooperationen und Akteursgruppen beste- hen bereits und können für Klimaschutzaktivitäten verstärkt ausgebaut werden: Tourismusverein Fu- touris, Leitbildgruppe, Nationalpark-Verwaltung u.v.a. +++ Nutzung von Solarthermie bereits bei einigen Ho- tels/Pensionen vorhanden +++ Vorreiterrolle städtische Liegenschaften durch Kompensation: 100 % Ökostrombezug und Kom- pensationszertifikate für Emissionen durch Energie- träger Erdgas für Beheizung. Vertrag mit EWE bis 2012 abgeschlossen. +++ Richtlinie für nachhaltigen Einkauf vorh. (u.a. Öko- strom, goGreen, Bioprodukte, Fair-Trade, Green-IT, klimaneutrale Drucke von Broschüren etc.) +++ LED-Straßenbeleuchtung teilweise schon umge- setzt +++ Erlebnisbad Energiekonzept: Solare Wassererwär- mung und Wärmepumpe, Luftkollektor-Anlage zur Erwärmung Außenluft) +++ Kurverwaltung hat „Grundsätze Geschäftsethik“ mit Unterpunkt Umweltschutz erarbeitet

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O T

Chancen (Opportunities) Risiken (Threats) ⇑⇑⇑ Gute Voraussetzung für partizipativen Prozess ⇒⇒⇒ Einschränkungen der Nutzung von Windenergie durch vorhandene Strukturen durch das Naturschutzgebiet Wattenmeer vorge- geben und birgt Gefahr einer Beeinträchtigung des Landschaftsbildes mit negativen Auswirkun- gen auf den Tourismus ⇑⇑⇑ Durch Projekt „KlimaInsel Juist“ ist die Bevölkerung ⇒⇒⇒ Optische Veränderung des Ortsbildes durch für das Thema Klimaschutz bereits sensibilisiert. wärmegedämmte vorgesetzte Fassaden (jetzt Mauerwerk) ⇑⇑⇑ Wenige Einwohner und homogene Zielgruppe (fast ⇒ Das Sichtbarmachen der regenerativen Energie- alle Einwohner sind auch im Tourismus beschäftigt versorgung (Windräder, Solaranlagen, Biomasse und von ihm wirtschaftlich abhängig) bieten hervor- etc.) kann negativ oder positiv gesehen werden ragende Grundlage, um Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen. Der Tourismus kann deshalb gut als Multiplikator genutzt werden. Zahlreiche Pensio- nen/Hotels (Leistungserbringer) sind bereits aktiv geworden. ⇑⇑⇑ Durch Projekt „KlimaInsel Juist“ ist die Bevölkerung ⇒ Bei fehlender Berücksichtigung vorhandener An- für das Thema Klimaschutz bereits sensibilisiert. gebote und Kompetenzen, Risiko zur Schaffung von Konkurrenzsituationen ⇑⇑⇑ Einbindung von bestehenden Netzwerken, Klima- ⇒ Fehlende Vernetzung der Einzelakteure und be- schutzakteuren und Energieversorger stehender Netzwerke und Aktivitäten im Klima- schutz birgt die Gefahr von Parallelaktivitäten, Doppelentwicklungen und nicht abgestimmter In- formationen ⇑⇑⇑ Treibsel und Bioabfälle der Hotels/Pensionen für ⇒ Kompensation statt Reduktion und Substitution Biogasanlage nutzbar ⇑⇑⇑ Sichtbarmachen der Nutzung von erneuerbaren ⇒ 1.747 Einwohner – 109.064 Gäste/a – 964.174 Energie passt hervorragend zum Image der „Klima- Übernachtungen/a, nur 3 m über NN insel Juist „ Schnell und umfassend möglich durch Nutzung von z.B. Solarthermie und PV. ⇑⇑⇑ Differenzierte, kleinteilige Siedlungsstruktur ermög- licht dezentrale Energieversorgung, angepasst an die jeweiligen Voraussetzungen ⇑⇑⇑ Potenzial zur Energieeinsparung in wenigen öffent- lichen Gebäuden mit der Möglichkeit der Vorbild- funktion vorhanden ⇑⇑⇑ relativ viele alte Gebäude mit hohem Energiever- brauch und hohem Sanierungspotenzial vorhanden ⇑⇑⇑ Möglichkeit auch den vorhandenen An- und Abrei- severkehr durch Kompensationsmaßnahmen am Klimaschutz zu beteiligen ⇑⇑⇑ Weitere Förderprogramme (BMU-Anpassung Kli- mawandel, Leuchttürme, Netzwerke Klimaschutz) nutzbar

Schlussbericht Seite 61

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Klimapolitik Abfall Verkehr Ziele/Konzepte Verwertung 4 THG -Monitoring Vermeidung Institutionalisierung 3,5 Nachhaltige PKW-Nutzung 3 Aktionsprogramm Parkraummanagement 2,5 Öffentlichkeitsarbeit 2 Öffentlicher Nahverkehr 1,5 Akteursbeteiligung 1 CO2 -armer Verkehr 0,5 Regionalisierung 0 Städtischer Fuhrpark Energiemanagement

Verkehrsplanung MA -Motivation

Stadtplanung Vorbildrolle

Kooperation mit EVU Gebäudemanagement Kooperation mit GV KWK/Fernwärmeausbau Kooperation KMU Erneuerbare Energien Bürgerbeteiligung

Energie

Abbildung 34 : Aktivitätsprofil Juist

Das Aktivitätsprofil der Insel Juist zeigt eindeutig die Stärke im Bereich Verkehr , da Juist au- tofrei ist. Im Bereich Energie ist besonders stark die Zusammenarbeit und die Umsetzung von Maßnahmen mit dem Energieversorger EWE und andere bisherigen Kooperationen hervorzuheben. Das Thema Energieeffizienz in der Stadtplanung ist nicht in spezifischen Satzungen verankert , jedoch gibt es bereits den übergeordneten politischen Beschluss zum Reduktionsziel, nämlich die Klimaneutralität bis 2030 zu erreichen. Im Bereich der Nutzung von erneuerbaren Energien und der Kraft -Wärme-Kopplung sind erste Anfänge sichtbar. Bei der Öffentlichkeitsarbeit und Akteursbeteiligung sind bisher schon sehr gute Ergebnisse e r- zielt worden. Die Klimaschutzpolitik ist jedoch nicht institutionalisiert, d.h. es gibt keine ä m- terübergreifende Stabsstelle oder dergleichen verantwortliche Institution. Der Bereich Abfall sieht bei der Vermeidung sehr gut aus, aber bei der Verwertung ist noch Potenzial vorha n- den, obliegt jedoch der Kompetenz des Landkreises Aurich.

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3.2.2 Norderney

Tabelle 22: SWOT-Analyse Norderney SWOT -Analyse Norderney Handlungsfeld: Sektor übergreifende Maßnahmen / Klimapolitik S W

Stärken (Strengths) Schwächen (Weaknesses) +++ Gute Zusammenarbeit mit kommunalen Wirt- − Kein energiepolitisches Leitbild. Reduktionsziele schaftsbetrieben als Energie- und Wasserversorger: sind nicht definiert und daher nicht bekannt. gut ausgebautes Fernwärmenetz mit Anschluss vie- ler kommunaler Gebäude, Energieberatung vorhan- den +++ Vorreiterrolle Kommune im Ökostrombezug (100%) − Kein Energiecontrolling der eigenen Liegenschaf- der eigenen Liegenschafen ten vorhanden, keine Hausmeisterschulungen +++ Klimaschutz schon Bestandteil der Stadtplanung: −−− Wenig Fläche für die Nutzung von regenerativen z.B. Grundstücksverkauf Fernwärmeanschluss in Energien (Biomasse, Wind) vorhanden (siehe Verträgen oder Gestaltung der Dachflächen in B- Juist) Plänen +++ Eigener Fachbereich III – Bauen und Umwelt – vor- − 75.000 Pkw/a auf der Insel handen +++ Bestbesuchte ostfriesische Insel − Keine Vorreiterrolle „Klimaschutz“ der Kommune erkennbar +++ Städtische Kläranlage als „Vorbildbetrieb“ (Vererdungsbeete, Schilfbeete, Umrüstung der Be- lüftung, PV-Anlage,) +++ Abfall: Baumschnitt und Gartenabfälle werden auf- bereitet und wieder verwertet +++ Kommunale Fahrzeuge werden als Hybrid- Fahrzeuge angeschafft +++ Energetische Sanierung weniger Wohnungen der WGN (Neubaustandard) erfolgt O T

Chancen (Opportunities) Risiken (Threats) ⇑⇑⇑ Eigene Wirtschaftsbetriebe (Stadtwerke) vorhanden ⇒⇒⇒ Sehr viele „anonyme“ Touristen, als Zielgruppe schwieriger zu erreichen als Einheimische. ⇑⇑⇑ Bisher noch keine Informationsveranstaltungen oder ⇒⇒⇒ Das Sichtbarmachen der regenerativen Energie- Klimaschutzkampagnen durchgeführt. Bürger noch versorgung (Windräder, Solaranlagen, Biomasse offen für alles etc.) kann negativ oder positiv gesehen werden ⇑⇑⇑ Eigener Fachbereich FB III – Bauen und Umwelt – ⇒ Durch energetisch aufwendig sanierte Wohnun- vorhanden. Klimaschutzthemen können von hier gen steigen die Mietpreise aus weiter ausgebaut werden. ⇑⇑⇑ Arbeitskreis AKUT vorhanden und einbinden ⇒ 5.816 Einwohner – 446.392 Gäste/a – 3.15 Mio. Auszeichnung „Norderneyer Umweltblume“ für um- Übernachtungen/a (entspricht in Hochsaison weltfreundliche Vermieter 50.000 Einwohner), nur 5 m über NN ⇑⇑⇑ Günstiger Mietwohnungen vorhanden, aber viel al- ter sanierungsbedürftiger Wohnungsbestand ⇑⇑⇑ „kleine“ Energieberatung der Wirtschaftsbetriebe kann weiter ausgebaut werden

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Klimapolitik Abfall Verkehr Ziele/Konzepte Verwertung 4 THG -Monitoring Vermeidung Institutionalisierung 3,5 Nachhaltige PKW-Nutzung 3 Aktionsprogramm Parkraummanagement 2,5 Öffentlichkeitsarbeit 2 Öffentlicher Nahverkehr 1,5 Akteursbeteiligung 1 CO2 -armer Verkehr 0,5 Regionalisierung 0 Städtischer Fuhrpark Energiemanagement

Verkehrsplanung MA -Motivation

Stadtplanung Vorbildrolle

Kooperation mit EVU Gebäudemanagement Kooperation mit GV KWK/Fernwärmeausbau Kooperation KMU Erneuerbare Energien Bürgerbeteiligung

Energie

Abbildung 35 : Aktivitätsprofil Norderney

Das Aktivitätsprofil Norderneys zeigt Handlungspotenzial im Bereich der Klimapolitik. Bisher sind keine konkreten Reduktionsziele benannt, noch gibt es Aktionspläne zur Verminderung der CO 2-Emissionen. Die Wirtschaftsbetriebe Norderney versorgen Norderney überwiegend von Nahwärmeinseln und einem BHKW aus . Es gibt relativ viel alten, sanierungsbedürftigen Wohnungsbestand – vor allem im Mietwohnungsbereich. Grafisch wird auch deutlich, dass Norderney versucht im Verkehrsbereich einen Kompromiss zu finden: Einerseits gelangen jährlich bis z u 75.000 Pkw auf die In sel , andererseits wird versucht dieses Verkehrsaufko m- men durch extern gelegene Parkplätze und innerstädtische Fahrverbote zu reglementieren. Klimaschutzinitiativen oder Beratungskampagnen für unterschiedliche Zielgruppen wurden bishe r noch nicht durchgeführt. Als sehr positiv ist der energieeffiziente Ausbau der Klära n- lage zu bezeichnen.

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3.2.3 Baltrum

Tabelle 23: SWOT-Analyse Baltrum SWOT -Analyse Baltrum Handlungsfeld: Sektor übergreifende Maßnahmen / Klimapolitik S W

Stärken (Strengths) Schwächen (Weaknesses) +++ Autofreie Insel − Keine Aussagen zur vorhanden Klimapolitik und CO 2-Reduktionsziele +++ Relativ hoher Anteil an solarthermischen Anlagen −−− Keine Aussagen zum Gebäudebestand − Keine Vorreiterrolle „Klimaschutz“ erkennbar − Wenig Fläche für die Nutzung erneuerbarer Energien O T

Chancen (Opportunities) Risiken (Threats) ⇑⇑⇑ Wenige Einwohner: Aktionen erreichen schnell und ⇒⇒⇒ 493 Einwohner – 39.171 Gäste/a – 324.991 umfassend die Zielgruppe Übernachtungen, etwa 3.000 Gäste in der Saison auf der Insel, damit ist die Kapazität erschöpft, nur 5 m über NN

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Abfall Klimapolitik Ziele/Konzepte Verkehr Verwertung 4 THG-Monitoring Vermeidung Institutionalisierung 3,5 Nachhaltige PKW-Nutzung 3 Aktionsprogramm Parkraummanagement 2,5 Öffentlichkeitsarbeit 2 Öffentlicher Nahverkehr 1,5 Akteursbeteiligung 1 CO2-armer Verkehr 0,5 Regionalisierung 0 Städtischer Fuhrpark Energiemanagement

Verkehrsplanung MA -Motivation

Stadtplanung Vorbildrolle

Kooperation mit EVU Gebäudemanagement Kooperation mit GV KWK/Fernwärmeausbau Kooperation KMU Erneuerbare Energien Bürgerbeteiligung

Energie

Abbildung 36 : Aktivitätsprofil Baltrum

Das Aktivitätsprofil Baltrums zeigt, dass es bisher noch sehr wenige Aktivitäten im Bereich Klimaschutz gab . Der Verkehrsbereich sieht positiv aus, da Baltrum autofrei ist. Positiv he r- vorzuheben ist ebenfalls ein überproportionaler Ausbau an solarthermischen Anlagen.

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3.2.4 Norden

Tabelle 24: SWOT-Analyse Norden SWOT -Analyse Norden Handlungsfeld: Sektor übergreifende Maßnahmen / Klimapolitik S W

Stärken (Strengths) Schwächen (Weaknesses) +++ Gute Zusammenarbeit mit eigenem Stadtwerk: re- − Kein energiepolitisches Leitbild. Reduktionsziele generative Energieerzeugung vorhanden (Wind- sind nicht definiert und daher nicht bekannt parks, Holzhackschnitzelheizwerke, BHKW´s) – z.B. Rathaus und Standesamt werden mit Fernwärme (Holz) versorgt, zwei Erdgastankstellen vorhanden, z.T. kommunale Nutzung von Erdgasfahrzeugen, kostenlose Energieberatung (auch für KMU) +++ Vorreiterrolle Kommune im Ökostrombezug (100%) − Klimaschutz ist nicht institutionalisiert. Keine Stabstelle, kein Verantwortlicher, kein zentraler Ansprechpartner +++ Standortsitz für viele niedersächsische Behörden, − Keine Arbeitskreise, Kooperationen oder Netz- von hier aus Bündelung aller Klimaaktivitäten gut werke im Bereich Energie vorhanden, die man für möglich zukünftige Aktivitäten nutzen kann +++ Fertigstellung „Zukunftsbahnhof“, Vernetzung von − Kein Energiemanagement der eigenen Liegen- Fuß- und Radwegen sowie weiteren umfangreiche schaften vorhanden, nur jährliche Erfassung, kei- Maßnahmen i. d. Verkehrsplanung zur Reduzierung ne Hausmeisterschulungen. des Kfz-Verkehrs wie z.B. Urlauberbus und Zubrin- gerbus +++ Norder Energietag und 2. Norder Energietag in Pla- − Klimaschutz nicht ausreichend in Stadtplanung nung integriert, z.B. wenig bis keine Auflagen in B- und F-Planung, keine energetischen Auflagen beim Verkauf von Grundstücken +++ Standortprofilanalyse (von NordLB) stellt Energie- −−− Keine Vorreiterrolle „Klimaschutz“ der Kommune wirtschaft als Fokusbranche heraus erkennbar +++ Erfolgreiche Teilnahme am Straßenbeleuchtungs- wettbewerb – 2012 Teile der Straßenbeleuchtung auf LED

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O T

Chancen (Opportunities) Risiken (Threats) ⇑⇑⇑ Eigene Stadtwerke vorhanden ⇒⇒⇒ Nach Standortprofilanalyse Bevölkerungsrüc k- gang bis 2030 von 7,1 % prognostiziert. Großer Anteil an 50+. Bisher noch keine Informationsveranstaltungen oder ⇒⇒⇒ Leerstände größerer Wohnobjekte und der dom i- Klimaschutzkampagnen durchgeführt. Bürger noch nierenden Einfamilienhäuser, da deutliche Z u- offen für alles nahme von Ein- und Zweipersonenhaushalten um 13 %, ⇑⇑⇑ Idealer Standort für den Ausbau von Windenergie ⇒ Das Sichtbarmachen der regenerativen Energi e- versorgung (Windräder, Solaranlagen, Biomasse etc.) kann negativ oder positiv gesehen werden ⇑⇑⇑ Vielfältigere Wirtschaftsstruktur: nicht nur Touris mus ⇒ 25.116 Einwohner – 224.885 Gäste/a – vorhanden. 1.545.138 Übernachtungen/a , nur 5 m über NN ⇑⇑⇑ Handwerkerbetriebe vor Ort können in Kampagnen eingebunden werden

Abfall Klimapolitik

Verkehr Ziele/Konzepte Verwertung 4 THG-Monitoring Vermeidung Institutionalisierung 3,5 Nachhaltige PKW -… 3 Aktionsprogramm Parkraummanagement 2,5 Öffentlichkeitsarbeit 2 Öffentlicher Nahverkehr 1,5 Akteursbeteiligung 1 CO2 -armer Verkehr 0,5 Regionalisierung 0 Städtischer Fuhrpark Energiemanagement

Verkehrsplanung MA -Motivation

Stadtplanung Vorbildrolle

Kooperation mit EVU Gebäudemanagement Kooperation mit GV KWK/Fernwärmeausbau Kooperation KMU Erneuerbare Energien Bürgerbeteiligung

Energie

Abbildung 37 : Aktivitätsprofil Norden

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Das Aktivitätsprofil von Norden zeigt das größte Handlungspotenzial im Bereich der Klim a- schutzpolitik. Die Stadt selbst hat bisher noch keine Reduktionsaussagen zur CO 2- Einsparung getroffen. Leitbilder und Visionen für eine energieeffizientere Zukunft gibt es nicht. Es sind jedoch Ansätz e vorhanden, in denen die Stadt und ihre städtischen Gesel l- schaften versuchen, ein umweltfreundliches Image aufzubauen. Dies geschieht bisher j e- doch unkoordiniert. Im Bereich der Energieerzeugung gibt es bereits positive Ansätze für die Nutzung regenerati ver Energien und den Ausbau von Nahwärmenetzen.

Juist Norden

Norderney Baltrum

Abbildung 38: Aktivitätsprofile der vier Kommunen im Vergleich

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3.3 Sektor spezifische Einsparpotenziale

3.3.1 Gemeinsames Potenzial im Tourismusdreieck

Das Tourismusdreieck kann den Endenergieverbrauch gemäß durchgeführter Potenzialab- schätzung bis 2020 um insgesamt circa 19 % mindern. Die größten Potenziale werden dem- nach im Bereich der Wirtschaft (Beherbergungsbetriebe, Verarbeitendes Gewerbe, Handel sowie Dienstleistungen) mit knapp 62.000 MWh ausgewiesen, gefolgt vom Sektor Verkehr, der vor allem im Bereich des Motorentechnik ein Einsparpotenzial bietet. Das anteilige Po- tenzial in den Haushalten wird mit 13 % am geringsten eingeschätzt. Wobei das absolute Po- tenzial in den Haushalten mit fast 48.000 MWh bis 2020 sehr wichtig ist. Die Kommunen selbst können bis 2020 etwa 30% einsparen. Dieses Potenzial ist sowohl bei der Straßenbe- leuchtung als auch bei den kommunalen Liegenschaften zu finden. Absolut beträgt das Ein- sparpotenzial hier ca. 10.500 MWh.

Tabelle 25: Endenergieverbrauch 2010 und 2020 nach Sektoren und Energieträgern – Tourismusdreieck

Endenergieverrbauch nach Sektoren und Energieträgern (MWh/a) 2010 und 2020 gemäß Potenzialschätzung Haushalte Wirtschaft Kommune Verkehr Gesamt 2010 2020 2010 2020 2010 2020 2010 2020 2010 2020 Strom 73.164 70.242 77.973 65.621 14.875 10.412 3.064 3.064 169.076 149.339 Heizöl EL 4.018 3.296 3.735 2.123 0 0 0 0 7.753 5.419 Benzin 0 0 0 0 6 4 120.965 96.772 120.970 96.776 Diesel 0 0 0 0 41 29 172.183 136.024 172.224 136.053 Kerosin 0 0 0 0 0 0 1.492 1.193 1.492 1.193 Erdgas 277.339 235.656 124.412 81.013 10.996 5.498 3.882 3.882 416.630 326.048 Fernwärme 19.033 16.044 36.687 31.445 7.969 5.578 0 0 63.689 53.068 Holz 2.445 2.083 0 0 65 46 0 0 2.510 2.129 Sonnenkollektoren 471 1.231 1.012 1.854 918 2.753 0 0 2.401 5.838 Biogase 6 5 0 5 0 0 0 0 610 Flüssiggas 213 183 194 134 0 0 0 0 407 317 Biodiesel 0 0 0 0 7 14 132 264 139 278 Summe (MWh/a) 376.689 328.739 244.014 182.195 34.877 24.334 301.717 241.199 957.297 776.467 Einsparpotenzial bis 2020 - absolut in MWh/a 47.950 61.819 10.543 60.518 180.830 Einsparpotenzial bis 2020 - relativ in % 13% 25% 30% 20% 19%

Das CO 2-Einsparpotenzial fällt mit über 36% hingegen höher aus. Der Grund dafür ist der

Ausbau der erneuerbaren Energien (Potenzial), wodurch der regionale CO 2-Faktor sinkt (von

288 kg/MWh auf 60 kg kg/MWh). Somit reduzieren sich die CO 2-Emissionen durch den Stromverbrauch stark, wie Abbildung 39 zeigt.

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CO 2-Emissionen 2010 und 2020 nach Sektoren und Einsparpotenzial (t/a), regionaler Strommix 300.000 243.397 250.000 200.000

2 154.986 150.000 t CO t 100.000 88.410 50.000 0 2010 2020 Einsparpotenzial Verkehr 88.984 70.329 18.655 Kommune 8.064 1.966 6.098 Wirtschaft 57.753 23.505 34.248 Haushalte 88.595 59.186 29.409

Abbildung 39: CO 2-Emissionen 2010 und 2020 mit Einsparpotenzialen (Regionaler Strommix)

3.3.2 Potenziale im Sektor Haushalte

Für die Abschätzung der Potenziale in den Haushalten wurde eine Aufteilung des Energie- verbrauchs nach Verwendungszweck analog der Systematik der Prognos/Öko-Institut- Studie vorgenommen. Demnach werden fast 77% der Endenergie, die sich hauptsächlich aus dem Energieträger Erdgas zusammensetzt, zur Beheizung der Gebäude benötigt. Es folgen die Elektrogeräte mit 11%, die Warmwasserbereitung (10%) und das Kochen (2 %). Kochen erfolgt sowohl mit den Energieträgern Strom als auch Gas. Bei der Abschätzung der Einsparpotenziale wurden die Endenergieverbräuche getrennt nach Verwendungszweck be- trachtet.

Tabelle 26: Endenergieverbrauch 2010 und 2020 im Haushalt nach Verwendungszweck Verwendungszweck der End- energie in den Haushalten (MWh/a) 2010 Raumwärme 289.320 Warmwasser 36.979 Kochen 8.164 Elektrogeräte 42.227 Gesamt Energieverbrauch 376.689 Anteile, in % Anteile, in % Raumwärme 76,8% Warmwasser 9,8% Kochen 2,2% Elektrogeräte 11,2%

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Verteilung des Endenergieverbrauchs in den Haushalten

11% 2%

10% Raumwärme Warmwasser Kochen Elektrogeräte

77%

Abbildung 40: Endenergieverbrauch der Haushalte nach Nutzungsart

Raumwärme

Ca. 290.000 MWh pro Jahr wurde 2010 für die Beheizung der Wohngebäude verbraucht. Zusätzlich wird auch der tariflich den Beherbergungsbetrieben und damit dem Gewerbe zu- geordneten Gasverbrauch für die Beheizung der Gebäude benötigt. Betrachtet man nur den den Haushalten zugeordneten Energieverbrauch und teilt ihn durch die Wohnfläche gemäß Tabelle 7, errechnet sich einen Endenergiekennwert für die Raumwärme in Höhe von 153 kWh pro m² Wohnfläche und Jahr. Diese Endenergie (überwiegend Erdgas) wird in den Hei- zungsanlagen in Wärme umgewandelt und über die Heizungsverteilung in die Wohnräume geleitet (Nutzenergie). Dabei entstehen etwa 15% Verluste 12 . Der Rest (85% vom Endener- gieverbrauch) ist der Heizenergieverbrauch (Nutzenergie). Der durchschnittliche Heizener- giekennwert beträgt im Tourismusdreieck 130 kWh/(m² a). Bundesweit beträgt dieser Wert etwa 136 kWh/(m² a) bewegt sich damit im üblichen Rahmen (siehe Abbildung 41).

12 Prognos/Öko-Institut 2009

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Tabelle 27: Endenergieverbrauch und Kennwerte 2010 für die Gebäudebeheizung

Endenergieverbrauch für Raumwärme 2010 Heizenergiebedarf kWh/m² 130 Nutzungsgrad % 85 Endenergieverbrauch kWh/m² 153

Wohnfläche (m²) 1.864.820 Endenergieverbrauch Raumwärme (MWh/a) 285.943

Abbildung 41: Jährlicher Heizenergiebedarf für unterschiedliche Wärmestandards (Mittelwerte, berechnet jeweils für die Gesamtheit der Gebäude in Deutschland, Quelle: IWU 2007

Der Heizenergieverbrauch kann durch Sanierung der Außenhülle (Fenster, Dach, Fußboden sowie der Fassade reduziert werden. In Hocheffizienzhäusern /z.B. Passivhäusern) beträgt der Heizenergiebedarf nur noch 15 kWh/(m² a). In gut sanierten Wohngebäuden kann der Heizenergieverbrauch auf 70 kWh/(m² a) und weniger reduziert werden. Die Verteilungs- und Umwandlungsverluste lassen sich durch moderne Heizungsanlagen und Dämmung der Ver- teilungsleitungen reduzieren.

Schlussbericht Seite 73

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Abbildung 42: Energieverluste am Beispiel eines freistehenden Einfamilienhauses, Quelle: Energieagen- tur NRW

Das Potenzial durch die Gebäudesanierung hängt von verschiedenen Faktoren wie z.B. der Geometrie, dem Zustand der Bauteile und Art der Heizungsanlage ab und ist bei jedem Ge- bäude unterschiedlich. Insgesamt beträgt das technische Potenzial in diesem Bereich über 60%. Für die Abschätzung der erschließbaren Potenziale bei der Raumwärme im Touris- musdreieck bis 2020 wurden den Wohngebäuden der unterschiedlichen Baujahre verschie- dene Heizenergieverbräuche zugeordnet. Eine differenzierte Betrachtung von Mehrfamilien- häusern erfolgt nicht, da der Anteil von gut 10% am Gebäudebestand zu vernachlässigen ist. Über die Anzahl der Gebäude wurde der Heizenergieverbrauch der Gebäudetypen berech- net. In Anlehnung an Prognos/Öko-Institut 2009 wird eine Sanierungsrate von durchschnitt- lich 2 % angenommen. Das bedeutet, dass die Gebäude alle 50 Jahre komplett saniert wer- den. Die aktuelle Sanierungsrate in Deutschland liegt unter 1% und es bedarf großer An- strengungen, diese Sanierungsrate auf 2% zu steigern. Weiterhin wird angenommen, dass alle sanierten Gebäude den heutigen Neubaustandard erreichen. Außerdem wird eine Ver- besserung des Nutzungsgrades durch die Verringerung der Heizungsverluste und Netzverteilverluste auf 94% angenommen. Dies geschieht durch nachträgliche Dämmung von Heizungsleitungen und durch den verstärkten Austausch von Heizungsanlagen. Da die Wohnfläche pro Person weiterhin ansteigen wird, ist ein Zubau von Wohnfläche unterstellt worden. Es wird ein Zubau von Wohngebäude bis 2020 von insgesamt 800 Gebäuden und 124.000 m² angenommen, analog den Jahren 1995 bis 2004. In der Potenzialberechnung wird angenommen, dass die zukünftigen Neubauten nur noch im Hocheffizienzstandard ge- baut werden. Schlussbericht Seite 74

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Wohngebäudebestand Anteil Anzahl Heizenergie- Wohnfläche Heizenergie- Sanierungs- Sanierte Heizenergie- Heizenergie- Tourismusdreieck Wohn- kennwert verbrauch rate Wohnfläche kennwert verbrauch häuser bis 2020 nach Gebäude Sanierung 2020 % Anzahl kWh/a m² MWh/a % m² kWh/m² a MWh/a bis 1918 12% 1.510 160 234.229 37.477 2,30% 53.873 80 33.167 1919-1948 14% 1.762 160 273.267 43.723 2,30% 62.851 80 38.695 1949-1957 10% 1.258 155 195.191 30.255 2,30% 44.894 80 26.888 1958-1968 16% 2.001 145 310.353 45.001 2,30% 71.381 80 40.361 1969-1978 14% 1.762 140 273.267 38.257 1,75% 47.822 80 35.388 1979-1983 8% 944 100 146.393 14.639 1,00% 14.639 60 14.054 1984-1994 10% 1.011 95 156.811 14.897 0,60% 9.409 60 14.568 1995-2001 10% 979 85 151.847 12.907 0,30% 4.555 50 12.748 2002-2004 3% 399 75 61.887 4.641 0,30% 1.857 50 4.595 ab 2005 4% 397 70 61.576 4.310 0,10% 616 50 4.298 Summe Bestand 100% 12.023 132 1.864.820 246.108 311.896 224.760 Neubau ab 2011-2020 800 15 124.084 1.861 0,00% 1.861 Summe 12.823 1.988.904 226.622

Der Heizenergiebedarf würde sich bei Realisierung dieser Potenziale auf 226.662 MWh/a reduzieren. Bei insgesamt etwa 2 Millionen m² Wohnfläche berechnet sich ein durchschnittli- che Heizenergiekennwert 2020 nach dieser Berechnung von 114 kWh/(m² a). Über den Nutzungsgrad, der sich gegenüber 2010 von 85% auf 94% verbessert, kann ein Endenergie- bedarf in Höhe von 245.000 MWh berechnet werden. Das Potenzial beträgt somit 14% und kann nur entschlossen werden, wenn die Gebäude in einen weit größeren Umfang energe- tisch saniert werden als bisher.

Tabelle 28: Entwicklung des Endenergiebedarfs für Raumwärme bis 2020 13 Potenziale Endenergie für Raumwär- me 2010 2020 Heizenergiebedarf kWh/m² 130 114 Nutzungsgrad % 85 94 Endenergieverbrauch kWh/m² 153 121 21% Wohnfläche (m²) 1.864.820 2.019.924 Endenergieverbrauch Raumwärme (MWh/a) 285.943 244.847 Potenzial Endenergie 14%

Auch die Verteilung auf die verschiedenen eingesetzten Energieträger wird sich verändern.

13 Quelle: BEKS nach Prognos / Öko-Institut 2009; Prognos, Fraunhofer ISI, TUM, GfK 2009, eigene Berechnun- gen Schlussbericht Seite 75

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Tabelle 29: Entwicklung des Endenergieverbrauchs für Raumwärme bis 2020 16

Endenergieverbrauch für Haushalte Räumwärme (MWh/a) 2010 2020 Strom 13.925 11.923 Heizöl 3.629 3.108 Erdgas 248.475 212.764 Fernwärme 17.190 14.720 Holz 2.432 2.083 Sonnenkollektoren 94 231 Biogase 5 5 Flüssiggas 192 164 Summe (GWh/a) 286 245

Die erneuerbaren Energien werden auch bei der Erzeugung der Raumwärme im Wohnge- bäudebestand zunehmen, während die fossilen Brennstoffe wie Erdgas, Flüssiggas und Heizöl weiterhin abnehmen werden. Der rückläufige Trend im Bereich der Fernwärme kann durch zusätzliche Gebäudeanschlüsse natürlich abgewendet werden. Es wird dringend emp- fohlen, zusätzlich Anschlussmöglichkeiten zu suchen.

Exkurs: Sanierung einer zweischaligen Außenwand

Im Norddeutschen Raum ist die zweischalige Außenwand mit einer dazwischen liegenden Luftschicht eine weit verbreitete Bauweise. Die Außenwand ist häufig eine Ziegelsteinwand, die nicht ohne eine gravierende Änderung des Gebäudes mit Wärmedämmverbundsystemen gedämmt werden kann. Ei- ne sehr schnelle und kostengünstige Möglichkeit, die Wärmeverluste zu reduzieren, ist das Verfüllen der Hohlschicht mit Dämmstoff. Allerdings hat es mehrfach schlechte Erfahrungen auf den Inseln ge- geben. Bei von der BEKS durchgeführten Beratungen auf der Insel Juist hat sich herausgestellt, dass große Unsicherheiten bei der Bevölkerung herrschten, ob eine Hohlraumdämmung zu Bauschäden führt oder nicht. Wichtig ist die genaue Untersuchung der Vorsatzmauerschale (Außenseite) vor der Maßnahme. Tatsächlich können bei der Verfüllung der Luftschicht Probleme mit eindringender oder Aufsteigender Feuchtigkeit auftreten. Deshalb sollte das Mauerwerk vom Fachmann genau untersucht werden. Auch Risse oder Undichtigkeiten in der Innenschale können durch Austreten des Dämmstoffs in den Wohnraumbereich Unannehmlichkeiten verursachen. Bei einem intakten Mauerwerk spricht nichts gegen die Verfüllung der Hohlschicht mit Dämmstoff. Je nach Gebäudezustand und Geometrie können bis zu 15 % des Energieverbrauchs eines Gebäudes dadurch reduziert werden. Zusätzlich trägt die Dämmung zu einer deutlich verbesserten Behaglichkeit im Gebäude bei, da die Innenwand- temperaturen deutlich steigen. Ausführliche Informationen zum Thema Hohlraumdämmung liefert ein Leitfaden der Hochschule Oldenburg, der im Internet verfügbar ist: (http://www.jade- hs.de/fileadmin/fb_bauwesen_geoinformation/downloads/IfM/leitfaden_100603.pdf).

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Abbildung 43: Haus Störtebeker, Typische Wohnhaus mit Ferienwohnung auf Baltrum, Quelle: www.baltrum.de

Warmwasserbereitung in den Haushalten

Der Endenergieverbrauch für die Warmwasserbereitung betrug 2010 in den Haushalten des Tourismusdreiecks etwa 37 GWh. Bei einer unterstellten, leichten Zunahme des Wasserver- brauchs wird angenommen, dass die herkömmlichen zentralen Warmwassersysteme auf Basis von fossilen Energieträgern zurückgehen. Der Marktanteil der Solaranlagen steigt ste- tig an. Elektrobetriebene Warmwasseranlagen inklusive der Wärmepumpen gewinnen eben- falls leicht hinzu. Der durchschnittliche Nutzungsgrad der Warmwassererzeugung steigt von 78 auf 89% an.

Tabelle 30: Endenergieverbrauch nach Energieträgern 2010-2020 14 Endenergie für Warmwasser - Tourismusdreieck (MWh/a) Jahr 2010 2020 Insgesamt 36.979 35.292 davon Energieträger Fernwärme 1.842 1.521 Öl 389 229 Gas 26.852 22.294 Flüssiggas 21 21 Holz 12 28 Strom (Inkl. WP) 7.530 10.199 Solar 377 1.000

Das Potenzial bei der Warmwasserbereitung in Haushalten beträgt damit etwa 5%. Der End- energieverbrauch könnte 2020 nur noch 35 GWh betragen. Der Energieträger Strom und die erneuerbaren Energien wie Solar und Umweltwärme (Erd- oder Luftwärmequellen für Wär- mepumpen) gewinnen zunehmend an Bedeutung.

14 Quelle: BEKS nach Prognos / Öko-Institut 2009, Prognos, Fraunhofer ISI, TUM, GfK 2009; eigene Berechnun- gen Schlussbericht Seite 77

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Zusätzlich wird im Bereich der Beherbergung sehr viel Warmwasser und damit Energie ver- braucht. Dieser Verbrauch ist allerdings im Sektor Wirtschaft bilanziell abgebildet. Auf den Nordseeinseln wird aufgrund von Untersuchungs- und Erfahrungswerten von einem Anteil am Gesamtenergieverbrauch von etwa 30% allein für die Warmwasserbereitung ausgegan- gen. Da diese Energie hauptsächlich im Sommer benötigt wird und gleichzeitig viel Sonnen- energie verfügbar ist, decken sich Nachfrage und Angebot sehr gut. Darüber hinaus ist das Angebot an Sonnenenergie an der Nordsee für Norddeutsche Verhältnisse hoch, da die Sonnenstunden zahlreich sind (über 1.500 h pro Jahr im Durchschnitt), die Luft klar ist und seebedingte Reflexionen die Strahlung erhöhen. Die Solarstrahlung beträgt über 1.000 kWh/m² (siehe Potenziale erneuerbare Energien).

Stromsparpotenziale

Der Stromverbrauch der Haushalte im Tourismusdreieck betrug gemäß Energie- und CO 2- Bilanz 2010 insgesamt 244 GWh. Dieser Verbrauch verteilt sich in Anlehnung an aktuelle Berechnungen und Studien (Prognos / Öko-Institut 2009; Prognos, Fraunhofer ISI, TUM, GfK 2009) wie folgt:

Tabelle 31: Verteilung des Haushaltsstromverbrauchs für Elektrogeräte 2010 15 Strombedarf in Haushalten nach Verwendung s- zweck 2010 Raumwärme 20% 13.925 Warmwasser 10% 7.530 Elektrogeräte 25% 18.453 Beleuchtung 7% 5.434 luK Geräte 23% 16.872 Kochen 8% 6.097 Sonstiges 7% 4.853 Summe 100% 73.164

25% des Stromverbrauchs wird für Elektrogeräte und 23% für den Betrieb von Fernseher, PC, Telefon usw. (Informations- und Kommunikation, IuK) benötigt. Es folgt mit 20% die Raumwärme, wobei darunter sowohl die Direktheizung als auch der Wärmepumpenstrom fallen, sowie die Warmwasserbereitung mit 10% Anteil am Gesamtstromverbrauch. Die Be- leuchtung und das Kochen haben einen Anteil von jeweils 7 bzw. 8%, sonstige Kleingeräte 7%. Die aus der Verteilung des Stromverbrauchs abgeleiteten Einsparpotenziale sind je nach Einsatzzweck der Energie im Haushalt sehr unterschiedlich.

15 Quelle: BEKS nach Prognos / Öko-Institut 2009; Prognos, Fraunhofer ISI, TUM, GfK 2009; eigene Berechnun- gen

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Insgesamt beträgt das realistische Einsparpotenzial bis 2020 nur etwa 5% und fällt damit sehr niedrig aus. Während in den Bereichen Beleuchtung, Raumwärme und Elektrogeräte ein großes Einsparpotenzial zu verzeichnen ist, wird der Stromverbrauch für die Warm- wasserbereitung und die Informations- und Kommunikationstechnologie (Fernseher, PC und Telefon etc.) stark zunehmen. Die Zunahme des Stromverbrauchs für die Warmwasser- bereitung gründet sich auf der Annahme, dass sowohl der Wasserverbrauch als auch die zentrale Warmwasserversorgung zunehmen und damit Warmwasser seltener durch die Elek- troheizung am Gerät erzeugt wird (Verlagerungseffekt). Der zentrale Warmwasserbereich wird zunehmend im Neubaubereich durch elektrisch betriebene Wärmepumpen erzeugt.

Tabelle 32: Verteilung des Haushaltsstromverbrauchs 2010 und Einsparpotenziale bis 2010 16 Strombedarfsentwicklung 2010 2020 in Haushalten MWh/a % Raumwärme 13.925 19% 9.925 Warmwasser 7.530 10% 11.281 Elektrogeräte 18.453 25% 16.109 Beleuchtung 5.434 7% 3.194 luK Geräte 16.872 23% 19.185 Kochen 6.097 8% 5.277 Sonstiges 4.853 7% 4.348 Summe 73.164 100% 69.319 Einsparpotenzial 5%

Die großen Potenziale in den Bereich Beleuchtung und Elektrogeräte können nur dann reali- siert werden, wenn intensive Bemühungen für den Einsatz effizienter Geräte und Beleuch- tung unternommen werden.

16 Quelle: BEKS nach Prognos / Öko-Institut 2009; Prognos, Fraunhofer ISI, TUM, GfK 2009; eigene Berechnun- gen

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Unterschied zwischen dem technischen und dem erschließbaren Potenzial am Beispiel: „Kühl-Gefriergeräte“

Wie groß das technische Einsparpotenzial im Einzel- nen sein kann, soll am Beispiel eines Kühl- Gefriergerätes dargestellt werden. Nach Prognos/Öko-

Institut 2010 beträgt der durchschnittliche Stromver- brauch in Deutschland der Kühl-Gefrier-Geräte etwa 320 kWh pro Jahr/Gerät. Im Tourismusdreieck werden etwa 6.600 solcher Geräte betrieben, was bei gut 20.000 Haushalten im Tourismusdreieck einer Ausstat- tungsquote von 33 % gemäß Bundesdurchschnitt ent- spricht. Würden alle Geräte im Tourismusdreieck bis 2020 durch das effizienteste Kühl-Gefrier-Gerät mit einem Stromverbrauch von 139 kWh pro Jahr/Gerät

ersetzt werden, könnten die Haushalte insgesamt

1.200 MWh pro Jahr sparen. Das technische Einspar- potenzial beträgt damit 55 %. Weitere Effizienzentwick- lungen im Kühlgerätebereich sind dabei noch gar nicht berücksichtigt. Realistisch ist aber nur eine langsamer Ersatz der alten Geräte, die eine Nutzungsdauer von

etwa 15 Jahren aufweisen. Außerdem werden nicht

nur Hocheffizienz-Geräte gekauft. Hier kann eine Kommune zusammen mit den lokalen Energieversor- Abbildung 44: EU-Effizienzlabel für ger zum Beispiel Anreize zum Kauf von A+++-Geräten Kühl- und Gefriergeräte 17 schaffen.

Kochen

Für das Kochen wurde im Tourismusdreieck im Jahr 2010 etwa 8.200 MWh verbraucht. Etwa 82% aller Herde in Deutschland sind Elektroherde, 18 % Gasherde. Damit verteilt sich der Endenergieverbrauch für das Kochen wie folgt auf die Energieträger Strom und Gas. Die Po- tenziale betragen etwa 11% für beide Energieträger (siehe Tabelle 33)

Tabelle 33: Energieverbrauch für das Kochen Endenergiebedarfsentwicklung Kochen 2010 2020 Potenzial Strom 6.144 5.486 11% Gas 2.021 1.805 Kochen 8.164 7.289

17 Quelle: Dena

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3.3.3 Potenziale im Wirtschaftssektor

Der Endenergieverbrauch im Wirtschaftssektor betrug 2010 gemäß Energie- und CO 2-Bilanz

244 GWh. Auf Grundlage der Energie- und CO 2-Bilanz erfolgte eine Zuordnung des End- energieverbrauchs auf die einzelnen Branchen, für die wiederum gemäß Prognos/Öko- Institut 2009 statistische durchschnittliche Verbräuche bezogen auf die Zahl der Beschäftig- ten bzw. deren Bruttowertschöpfung vorlagen. Diese Daten wurden auf die Branchenstruktur des Tourismusdreiecks übertragen und die Endenergieverbräuche den Branchen zugewie- sen. Auf Grundlage dieser branchenspezifischen Endenergieverbräuche wurden die Poten- ziale analog Prognos/Öko-Institut 2009 berechnet und nach Verwendungszweck und Ener- gieträger ausgewiesen.

Die Entwicklung des Energieverbrauchs im Sektor Wirtschaft ist von vielen Faktoren abhän- gig wie z.B. Effizienzentwicklung, Beschäftigungsstruktur sowie der Bruttowertschöpfung der unterschiedlichen Branchen. Die hier gewählte Vorgehensweise unterstellt, dass der Struk- turwandel im Tourismusdreieck analog zum Bundestrend verläuft. Dabei sinken die Beschäf- tigungszahlen in den Branchen Gärtnerei, Kleinbetriebe und Handwerk, Baugewerbe sowie in der öffentlichen Verwaltung stetig. Im Gesundheitswesen und Sonstigem Dienstleistungs- gewerbe erhöhen sich die Beschäftigungszahlen.

Danach besteht in sämtlichen Branchen ein hohes Einsparpotenzial zwischen 18 und 32%. Insgesamt können im Bereich der Wirtschaft 62 GWh bis zum Jahr 2020 (25%) eingespart werden. Vor allem bei der Räumwärme, der Beleuchtung und dem Antrieb für Motoren erge- ben sich sehr hohe Einsparpotenziale. Der Anteil der erneuerbaren Energieträger wird auch in der Wirtschaft stark zunehmen.

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Tabelle 34: Einsparpotenziale im Wirtschaftssektor nach Branchen, Verwendungszweck und Energieträ- gern bis 2020 im Überblick 18

Endenergieverbrauch (MWh/a) 2010 2020 Einsparpotenzial Sektor MWh/a MWh/a % Branchen Landwirtschaft, Gärtnerei Primär 5.297 3.847 27% Industrielle Kleinbetriebe/Handwerk Sekundär 28.684 20.241 29% Baugewerbe Sekundär 13.798 9.451 32% Handel Tertiär 43.075 30.338 30% Kreditinst./ Versicherungen Tertiär 7.670 5.594 27% Verkehr, Nachrichtenübermittlung Tertiär 8.725 6.676 23% Gastgewerbe/Sonstige priv. Dienstleistungen Tertiär 61.039 49.824 18% Gesundheitswesen Tertiär 49.630 37.545 24% Unterrichtswesen Tertiär 2.276 1.594 30% Öff.Verwaltung, Sozialversicherung Tertiär 23.818 16.947 29% Verteidigung Tertiär 0 0 Gesamt Branchen Ist 244.014 182.056 25% davon Primärsektor 5.297 3.847 27% Sekundärsektor 42.482 29.692 30% Tertiärsektor 196.234 148.517 24% Verwendungszweck Raumwärme 105.297 64.576 39% Prozesswärme 54.622 48.237 12% Kühlen und Lüften 12.393 13.226 -7% Beleuchtung 24.715 18.517 25% Bürogeräte 9.679 8.091 16% Kraft 37.307 29.409 21% Gesamte Verwendungszwecke 244.014 182.056 25% Energieträger Kohle 0 0 - Öl 3.735 2.123 - Gas 124.606 81.013 35% Strom 77.973 65.621 16% Nah-/Fernwärme 36.687 31.445 14% Erneuerbare (ohne Biokraftstoff) 1.012 1.854 -83% Gesamte Energieträger 244.014 182.056 25%

Einsparpotenziale in den Beherbergungsbetrieben und Restaurants

Auf den Nordseeinseln Juist, Baltrum und Norderney dominiert die Tourismusbranche den Wirtschaftssektor. Abbildung 45 zeigt die Aufteilung des Energieverbrauchs 2008 in diesem Sektor GDH. Die Beherbergungsbetriebe haben nach einer Untersuchung des Bremer Ener-

18 Der Heizölverbrauch wurde komplett den Haushalten zugewiesen, da keine Daten zur Verteilung des Heizöl- verbrauchs in Tourismusdreieck zur Verfügung standen. Deshalb werden im Sektor Wirtschaft keine Verbräuche und Einsparpotenziale ausgewiesen. Tatsächlich wird es Heizölverbrauch in diesem Sektor geben. Quelle: BEKS nach Prognos / Öko-Institut 2009, Prognos, Fraunhofer ISI, TUM, GfK 2009; eigene Berechnungen

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gie Instituts einen Anteil von über 78% am Gesamtverbrauch des Sektors. Es folgen Gast- stätten und Freizeiteinrichtungen mit 9 bzw. 7%. Sonstige Branchen spielen auf den beiden Nordseeinseln eine ehr untergeordnete Rolle. Entsprechend liegen hier auch die Potenziale zum Energie sparen. In den Gebäuden mit Ferienwohnungen und Pensionen ähneln die Verbrauchsstrukturen denen der Haushalte, wobei der Anteil für die Warmwasserbereitung höher, die Anteil für die Raumwärme niedriger ausfällt als in privaten Haushalten.

Abbildung 45: Endenergie GHD-Sektor Juist 2008 nach Wirtschaftszweigen 19

In Hotels oder Gaststätten liegt eine branchentypische Verteilung des Energieverbrauchs vor Neben der Gebäudebeheizung und der Warmwassererwärmung wird Strom für unterschied- liche Zwecke benötigt. Der Stromverbrauch eines Hotels ist geprägt durch die vorhandenen Beleuchtungseinrichtungen, Lüftungs- und Klimaanlagen, Küchengeräte, Wäscherei und in manchen Fällen auch durch Einzelverbraucher in den Gästezimmern des Betriebes. Am Bei- spiel eines Hotels mit 100 Betten und Restaurant kann in etwa von folgender Aufteilung des Stromverbrauchs ausgegangen werden: Je 20 Prozent gehen zu Lasten von Küche, Kältean- lage, Wäscherei und Beleuchtung. Etwa 10 Prozent werden für Lüftung und Haustechnik

19 Quelle: Bremer Energie Institut 2010

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verbraucht sowie weitere 10 Prozent für sonstige Verbraucher. Die Energiekosten eines sol- chen Betriebes liegen in der Regel zwischen 3 und 7 Prozent der Gesamtkosten. 20 :

Die Potenziale in Hotels und Gaststätten sind erfahrungsgemäß groß. Im Einzelfall sind sie aber nur durch eine Energieanalyse vor-Ort zu konkretisieren. Als Beispiel für mögliche Maßnahmen in einem Hotel sind konkret durchgeführte Maßnahmen im Best Western Hotel Scharper-Siedenburg, Bremen in Abbildung 46 dargestellt. Neben der Energieeinsparung konnten hier durch konsequentes Handeln auch eine erheblich Kosteneinsparung erreichet werden. Über 21.000 Euro spart das Hotel jährlich ein.

Abbildung 46: Durchgeführte Maßnahmen im Best Western Hotel Scharper-Siedenburg 21

Einen ausführlichen Überblick über Potenziale im Hotel- und Gaststättengewerbes bietet die Internetseite http://www.energie.ch/hotel und der Leitfaden „Klimaschutz im Hotelgewerbe“, Sustainability Center Bremen 2009, abrufbar unter www.klimawandel-unterweser.de .

20 Gloor 2007, Schätzungen des Bundesamt für Energie, Schweiz, http://www.energie.ch/hotel

21 Quelle: Klimaschutzagentur energiekonsens 2010

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3.4 Kommunale Gebäude/Straßenbeleuchtung

Der Endenergieverbrauch des kommunalen Sektors gemäß Energie- und CO 2-Bilanz betrug 35 GWh in 2010. Dieser Verbrauch verteilt sich folgendermaßen:

Tabelle 35: Verteilung des Endenergieverbrauchs Kommunale nach Bereich und Energieträgern bis 2010 22 Endenergieverbrauch (MWh/a) 2010 Kommunale Gebäude 33.114 Straßenbeleuchtung 1.708 Kommunale Flotte 54 Summe 34.877 Verteilung auf Energieträger (MWh/a) Strom 14.875 Erdgas 10.996 Kraftstoffe 54 Holz 65 Nah-/Fernwärme 7.969 Sonnenenergie 918

3.4.1 Kommunale Gebäude

Zur Schätzung der Potenziale in den öffentlichen Gebäuden wurden die Endenergieverbräu- che von 11 kommunalen Liegenschaften in Norden ausgewertet (hierfür lagen gesicherte Daten vor). Hierfür wurden flächenspezifische Verbrauchskennwerte berechnet und mit vor- handenen ages-Daten verglichen (ages 2005). Der Verbrauchskennwertebericht 2005 der ages GmbH Münster kann zu Vergleichszwecken auf eine Datengrundlage von 25.000 Nicht- Wohngebäuden und 45.000 Verbrauchsdaten für Verbrauchskennwerte Wärme, Strom und Wasser für 48 Gebäudegruppen und 180 Gebäudearten zurückgreifen. Zur Bewertung der Kommunalen Liegenschaften im Tourismusdreieck sind Heizwärme- und Stromkennwerte getrennt betrachtet worden. Als Vergleichsgröße wurde der ages Median-Wert herangezo- gen, der nicht besonders ambitioniert, aber im Betrachtungszeitraum erreichbar und damit realistisch ist. Als langfristiges Ziel sollte das untere Quartilsmittel für den Energieverbrauch in den kommunalen Liegenschaften herangezogen werden. In der Bewertung sind die Ge- bäude eingeteilt nach großem, mittlerem und geringem Potenzial. Eine Übersicht der Ge- bäude bietet Tabelle 36:

22 Quelle: BEKS, Energie- und CO 2-Bilanz für die Tourismusdreieck

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Tabelle 36: 11 kommunale Liegenschaften in Norden im Überblick 23 Heizenergie 2010, Bezeichnung der Liegenschaft, Stromver- Witterungs- Strom- Vergleich mit ages Bewertung- Vergleich Art der Liegenschaft NettogrundflächeBrutto- Heizenergie-Kennwert Adresse brauch 2010 bereinigt nach kennwert Median mit ages Median fläche VDI 3807 / G20/15 m² m² in kWh kWh (bereinigt) kWh/m² % kWh/m² Kennnwert Bahnhof Norden Bahnhofstraße 14 a 275 308 27.731 23.190 90 0% 75 0% Rathaus Am Markt 15 2861,58 3205 93.419 226.822 29 46% 71 -23% Bauamtsgebäude Am Markt 39 432 484 19.469 50.825 40 101% 105 14% KGS Norden In der Wildbahn 30 a 9900 11088 195.471 1.072.224 18 47% 97 -11% Grundschule im Spiet Im Spiet 16 5329 5968 64.620 815.324 11 20% 137 13% Grundschule Lintel Linteler Straße 22 3508 3929 36.065 529.227 9 2% 135 11% Grundschule Nordmeerstraße 24 1675 1876 26.659 284.722 14 58% 152 25% Grundschule Leybucht Am Dorfteich 57 960 1075 8.930 91.335 8 -8% 85 -30% Feuerwehrhaus (HLZ) Osterstr. 93 A, Norden 1680 1882 26.394 130.657 14 8% 69 -47% Feuerwehrhaus OT Leybuchtpolder Alter Sielweg 60 A, Norden 195 218 2.833 10.782 13 0% 49 -62% Summe 32.920 520.519 3.587.916 16 109 Stromkennwert Heizenergiekennwert

Gebäude mit großem 4 Potenzial (mind. 20% 1 über Median)

Mittere Gebäude mit 6 mittlerem Potenzial (±20 5 % Abweichung Median)

Gebäude mit gutem 0 energtischen Zustand 4 (mind. 20% unter Median) 10 Summe 10

Es wird deutlich, dass von 10 Liegenschaften vier Liegenschaften große Stromeinsparpoten- ziale und eine Liegenschaft große Heizenergiesparpotenziale aufweisen. Hier liegen die Verbrauchskennwerte bei jeweils mehr als 20% über dem ages-Median-Wert. 6 (Strom) bzw. 5 (Heizenergie) Gebäude weisen ein mittleres Potenzial auf. In weiteren 4 Liegenschaften ist das Einsparpotenzial im Heizungsbereich eher gering. Zur Potenzialberechnung wird davon ausgegangen, dass alle Liegenschaften bis zum Jahr 2020 auf das Niveau des Median- Wertes saniert werden. Werden alle Liegenschaften bis 2020 saniert, beträgt das Einsparpo- tenzial bis 2020 in diesen kommunalen Liegenschaften des Tourismusdreiecks 25% bei Strom (3.300 MWh/a) und 15% bei der Heizenergie (2.850 MWh/a). Als langfristiges Ziel soll- te aber ein Ambitionierteres angestrebt werden. Ein Anhaltspunkt kann dabei das durch- schnittliche untere Quartilsmittel (ages-Wert) sein, das für Strom 8 kWh/m² BGF und für Heizenergie 64 kWh/m² BGF aufweist. Würde dieser Wert in allen kommunalen Liegen- schaften erreicht, betrüge die Einsparung über 30% gegenüber dem jetzigen Energiever- brauch. Allerdings ist nicht für alle Gebäudenutzung ein solch niedriger Stromkennwert rea- listisch.

3.4.2 Straßenbeleuchtung

Um die Potenziale für den Stromverbrauch der kommunalen Straßenbeleuchtung abzu- schätzen, wurde auf Erfahrungswerte in anderen Kommunen, u.a. Cloppenburg, Ganderke- see und nicht zuletzt Norddeich zurückgegriffen. Häufig eingesetzte Leuchten für die Stra- ßenbeleuchtung sind Quecksilber-Hochdrucklampen (HQL). Diese Lampen sind ineffizient und wartungsintensiv. Gemäß Öko-Design-Richtlinie der EU dürfen ab 2015 keine HQL mehr verkauft werden. Deshalb müssen die Leuchten ohnehin in den kommenden Jahren ausge- tauscht werden. Grundsätzlich besteht bei folgenden Leuchtmitteln Handlungsbedarf:

23 Quelle: BEKS, auf Datenbasis der Tourismusdreieck, nach ages 2005

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Tabelle 37: Einsatzgrenzen für Leuchtmittel gemäß Öko-Design-Richtlinie 24 LBS Bezeichnung Lampen - 2010 2012 2015 2017 leistung (W) T38 Leuchtstofflampe 20/40 /65 HME Quecksilberdampflampe 50/80/125/250 HSE Natriumdampf/Ellipsoid 100/150/250 ***

Rot kennzeichnet den Zeitpunkt der Einstellung des Verkaufs.

Grundsätzlich stehen als effiziente Leuchtmittel Natriumdampflampen (NAV), LED-Technik, Metalldampflampen (Cosmopolice) oder auch Kompaktleuchtstofflampen zur Verfügung. Die effizienteste aber bislang auch teuerste Anwendung ist die LED-Technik. Werden sämtliche Leuchtpunkte auf LED umgestellt, könnten ca. 60% Energie (1.020 MWh/a) eingespart wer- den. Bei der kostengünstigsten Umrüstung sämtlicher Leuchtpunkte auf NAV und Kom- paktleuchtstofflampen würde sich der Energieverbrauch um ca. 35% reduzieren. Von der BEKS durchgeführte Berechnungen zeigen aber, dass die LED-Leuchten trotz der sehr ho- hen Investitionskosten die wirtschaftlichste Lösung darstellen und somit auch komplett in die Potenzialbetrachtung einfließen.

Abbildung 47: Neue LED-Leuchte an der Strandpromenade von Juist

24 Quelle: Öko-Design-Richtlinie der EU

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3.5 Methodik der Abschätzung und Annahmen zur Entwicklung des Energie-

verbrauchs und der CO 2-Emissionen im Bereich Verkehr

Die Abschätzung der weiteren Entwicklung der Emissionen und des Energieverbrauchs durch Verkehr für das Tourismusdreieck stützt sich auf folgende Quellen:

Überregional verfügbare Datengrundlagen

••• Niedersächsisches Landesamt für Statistik (lineare Annahmen zur Bevölkerungs- und Demografieentwicklung der Gemeinden, Pendlerstatistiken) ••• Datenbank HBEFA 3.1 (Handbuch für Emissionsfaktoren). HBEFA ermöglicht, auch in die Zukunft gerichtet, unterschiedliche Kfz-Kollektive und Jahresreihen miteinander ab- zugleichen. Aus diesen Abschätzungen werden für eine Kontrolle und Plausibilitätsüber- prüfung Äquivalente der Kfz-Zahlen mit Bezug auf das Jahr 2011 gebildet. 25 ••• Zulassungszahlen 2010 des Kraftfahrtbundesamtes ••• Demografische IST- und Prognosedaten des Wegweisers Kommune (Bertelsmann- Stiftung) ••• DIW, Verkehr in Zahlen 2010, Entwicklungen der jährlichen Fahrleistungen, der bundes- weiten Kfz-Bestände, der Erwerbstätigkeit und der Gesamtbevölkerung

Lokal verfügbare Daten

••• Verbrauchsdaten und Passagierdaten der Reederei Frisia ••• Anzahl Flüge Juist / Festland, Passagierdaten, Verbrauchsdaten ••• Touristen- und Übernachtungszahlen ••• Auswertungen Gästebefragungen zu den Anfahrtswegen und -arten (Pkw/Bahn etc.)

Abweichend von der großen Mehrzahl der Städte und Gemeinden in Deutschland spielen bei der Betrachtung der CO 2-Emissionen aus Verkehr der motorisierte Individualverkehr zu- sammen mit dem Lkw-Verkehr nicht die alleinigen Hauptrollen. Mit dem Fähr- Ausflugsver- kehr der Inseln werden für Norderney knapp die Hälfte der CO 2-Emissionen und für Juist so- gar 60% der Emissionen erzeugt. Addiert man noch den Flugverkehr hinzu, erreicht Juist ei- ne Größenordnung von 75% der Emissionen aus Verkehr, die nicht aus den üblichen Quel- len (Pkw und Lkw) stammen. Auch für Baltrum gilt: Mehr als 50% der Emissionen stammen aus dem Fährverkehr. Die auf Inselbewohner zugelassenen Personen- und Nutzfahrzeuge tragen folglich nur zum kleineren Teil zur Bilanz bei. Dieser Anteil wird zudem mit einem Minderungsfaktor berechnet, da die Fahrzeuge der Inselbewohner deutlich weniger bewegt werden, als Fahrzeuge im Bundesdurchschnitt. Durch die territoriale CO 2-Bilanzierung, die sich grundsätzlich an den Gemeindegrenzen orientiert, wirken sich die Urlauberanreisever-

25 Dies ist notwendig, da das in der Bilanzierung für das Jahr 2010 angewendete Bilanzierungs-Tool „EcoRegion smart“ keine Prognosefunktion vorsieht.

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kehre, die sich in der großen Mehrheit außerhalb des Tourismusdreiecks ereignen und die erst auf dem Territorium der Stadt Norden Eingang in die Bilanz des Tourismusdreiecks fin- den, bezogen auf den Pkw-Anteil eher gering aus (Anteil 2%). Auf dem Gebiet der Stadt Norden werden die Urlauberverkehre modellhaft auf Basis der vorliegenden Daten zur Anrei- se (Bahn, Pkw und deren Besetzungsgrad, Busse und deren Besetzungsgrad) und den Übernachtungszahlen in der Stadt Norden abgeschätzt. Diese Abschätzungen münden in ein Einwohner- bzw. Pkw-Zulassungsäquivalent, das schließlich in Form der gefahrenen Kilome- terzahl Eingang in die Bilanzierungssoftware Eco Region Smart findet.

In der Abschätzung der Emissionsentwicklung aus (Straßen-)Verkehr werden kurzfristig ver- änderliche globale Entwicklungen nicht gesondert in die Berechnungen mit einbezogen. Die Erfahrung aus den kurzfristigen Verhaltensänderungen der Autofahrer und im Speditionsge- werbe in beiderlei Richtung nach dem Ölpreisschock von 2007/2008 und den wirtschaftlichen Boomjahren 2010 und 2011 lehrt erneut, dass kurzfristige starke Preisausschläge nur in ge- ringem Maße zu einer Verstetigung von verändertem individuellen Mobilitätsverhalten führen. Stattdessen ist bei den Pkw gegenwärtig (seit 2011) bundesweit ein starker Anstieg der Ver- kehrsleistungen pro Fahrzeug zu beobachten. Hiermit wird auch ein lange Jahre andauern- der positiver Trend gebrochen, der pro Pkw zu stetig geringeren Fahrleistungen führte. Zu den globalen Einflussfaktoren, die nicht in den Berechnungen für das Tourismusdreieck be- rücksichtigt wurden, zählen auch mögliche schnellere Marktdurchdringungen neuer Antriebs- technologien wie z. B. Elektrofahrzeuge. Das gleiche gilt auch für alternative Annahmen zur Effizienzentwicklung der Motoren, für energiepreisbedingte veränderte Nachfrageentwicklun- gen usw., da diese im Tourismusdreieck einen eher geringen Einfluss hätten.

Eingang in die Abschätzung der Potenziale zur Minderung finden dagegen in kumulierter Form die Klimaschutz-Maßnahmen des Tourismusdreiecks, die über die allgemein erwartbare Entwicklung in Deutschland hinausgehen.

In der folgenden Tabelle werden verschiedene mögliche Entwicklungen der CO 2-Emissionen aus Verkehr für das Jahr 2020 vorgestellt und mit dem gewählten Basisjahr 2010 verglichen.

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Tabelle 38: Entwicklungsabschätzungen Emissionen aus Verkehr in Tourismusdreieck 1.: Emissionen 2.: Entwicklung 3.: Beeinflusste 4.: Sehr hohe Minde- für 2011 ge- bis 2020 ohne Entwicklung mit rung

mäß Startbi- InEKK Touris- InEKK Touris- lanz musdreieck musdreieck

CO 2- 89.755 Tonnen, 85.447 Tonnen 70.906 Tonnen 59.700 Tonnen (Szenario Emission (Szenario: Fährver- (Szenario: 1% zu- mit Vollsubstitution des aus Verkehr kehr unverändert, sätzliche Pkw p.a. Diesels im Fährverkehr Pkw- und Lkw- bei Stagnation Fahr- durch z. B. verflüssigtes Wachstum im Bun- leistung, moderater e-Gas sowie Nullwachs- destrend) Anstieg Lkw-Verkehr, tum bei den Pkw- allg. technischer Zulassungen und Berück- Fortschritt bei Antrie- sichtigung veränderter ben im Fährverkehr exterritorialer Anreisever- sowie Berücksichti- kehre) gung veränderter exterritorialer Anrei- severkehre) Prozentuale Veränderung 0 -4,8% -20,1% -31,1% gegenüber Startbilanz Veränderung 0 -4.308 Tonnen -18.849 Tonnen -20.055 Tonnen absolut (t)

In das Klimaschutzkonzept für das Tourismusdreieck geht das Szenario einer durch das InEKK beeinflussten Entwicklung ein.

Die in der Tabelle dargestellten Prognosewerte stützen sich rechnerisch zum einen auf die Verbrauchsdaten der Reederei Frisia (Szenario mit Treibstoffsubstitution im Fährverkehr) zum anderen auf die Kfz-Zulassungszahlen, die im Bilanzierungs-Tool EcoRegion für die vereinfachte Ermittlung der Verkehrsemissionen angewendet werden. Die im InEKK Touris- musdreieck angewendete Version des Bilanzierungswerkzeuges sieht grundsätzlich keine Prognosefunktion vor. Daher wurden unter anderem mit Hilfe

• der im HBEFA 3.1 prognostizierten Entwicklung der Treibstoffverbräuche, • der voraussichtlichen Bevölkerungsentwicklung gemäß dem Wegweiser Kommune der Bertelsmannstiftung, • der voraussichtlichen Verkehrsmengenentwicklung gemäß der Prognosen des Bun- desministeriums für Verkehr, • der rückblickenden Betrachtung der Zulassungszahlen in Tourismusdreieck, • der Kfz-Zulassungszahlen aus dem Jahr 2010

äquivalente Prognose-Zahlen für das Jahr 2020 entwickelt. Die oben genannten Einflussfak- toren werden im Folgenden noch ausführlicher erläutert:

Im Bereich der Zugmaschinen und der Krafträder werden die Zahlen des Jahres 2010 auch auf 2020 angewendet, so dass in diesen Bereichen der unterstellte Fortschritt der Antriebs- technik fast vollständig positiv auf die CO 2- und Energiebilanz durchschlägt. Die Betrachtung Schlussbericht Seite 90

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und Umlegung der bundesweiten Rahmenbedingungen auf den nordwestdeutschen Raum ergibt in dem gemittelten, vom InEKK Tourismusdreieck beeinflussten Szenario ein Wachs- tum der Pkw-Verkehrsmengen im Zeitraum von 2010 bis 2020 von etwa 10% (1,0% p.a.) und bei den Güterverkehren von 15%. (1,5% p.a). Dieses Szenario fand in ähnlicher Form bereits im Integrierten Klimaschutzprogramm der Stadt Oldenburg Anwendung und stützt sich auf Prognosen im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans (BVWP) und Studien des Bundes- umweltministeriums (BMU). Die Inbetriebnahme des Jade-Weser-Ports in Wilhelmshaven, der die Verkehrsachsen in dem westlich Bremens gelegenen Raum voraussichtlich auf das bundesdurchschnittliche Wachstumsniveau beim Güterverkehr bringen wird, wirkt sich für den Raum des Tourismusdreiecks kaum aus. Hier spielen andere Faktoren wie z. B. der Trend zu kleinen Nutzfahrzeugen (z. B. “Sprinter“) eine größere Rolle.

Gleichzeitig ergibt sich – wie zuvor beschrieben - aus Sicht des Jahres 2010 bis zum Jahr 2020 eine erhebliche Verbesserung der Motorentechnik. Im Pkw-Bereich beträgt dieser mehr als 20%. Im Segment der leichten Nutzfahrzeuge ist mit über 28 % die prognostizierte Ver- besserung am stärksten ausgeprägt. Im Bereich der schweren Nutzfahrzeuge wird eine Re- duzierung der durchschnittlichen Flotten-Emission um 4,5% Prozent prognostiziert. Reise- busse werden in einem ähnlichen veränderten Entwicklungsrahmen erwartet. Für Linienbus- se wird vor allem aufgrund der verbesserten Komfortfunktionen (Klimaanlage usw.) sogar eine Verbrauchszunahme prognostiziert.

Absehbare Veränderungen in der Gesetzgebung zu den Beimischungsanteilen von Ethanol und Bio-Diesel werden in der vorliegenden Bilanzierung noch nicht berücksichtigt. In den obigen Annahmen zur Effizienzentwicklung finden sich die bislang gültigen Werte wieder.

Alle Annahmen stützen sich auf die Datenbank HBEFA 3.1, die die bis zum Jahr 2010 be- schlossene Gesetzes- und Richtlinienlage sowie die erwartbare Motorenentwicklung bis 2030 in Prognosehorizonte erfasst hat und rückwärts auch den Vergleich zum Beispiel mit dem Jahr 1990 ermöglicht. Die angewendeten Zahlen entspringen einer Abfrage dieser Da- tenbank unter Verwendung von bundesdurchschnittlichen Annahmen zu Fahrbahnneigun- gen, Verkehrsflüssigkeit und Motorenkonzepten. Unberücksichtigt bleiben in diesen Zahlen Kaltstartzuschläge, Klimaanlagenzuschläge und die sogenannte Tankatmung, bei der weite- re Treibhausgase (z. B. Methan) sowohl während der Fahrt als auch im abgeschalteten Mo- torenzustand entweichen.

Die dargestellte wahrscheinliche Entwicklung im Tourismusdreieck stützt sich auf die An- nahme, dass im Tourismusdreieck nach den Boomjahren 2010/2011 bei den Kfz- Zulassungen auf derzeitigen bundesweiten Wachstumspfad einschwenkt und jährlich 1,5% zusätzliche Pkw aufweist.

Das zweite Szenario, dem eine vom InEKK beeinflusste Entwicklung zugrunde liegt, sieht die Pkw-Zulassungen um jährlich ein Prozent wachsen. Ein Anstieg der Gesamtfahrleistungen wird entgegen dem bundesweiten Trend dennoch nicht gerechnet. Hier werden Erfolge der Maßnahmen zur Verbesserung des Rad- und Fußverkehrs sowie zur höheren Nutzung des ÖPNV und SPNV unterstellt. Denn nachdem seit 2010 bundesweit wieder steigende Kilome-

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terleistungen pro zugelassenem Fahrzeug ausgewiesen werden 26 , ist schon eine gegenüber 2010 bis 2020 unveränderte durchschnittliche Pkw-Fahrleistung pro Fahrzeug eine durchaus optimistische Annahme. Sowohl das InEKK-Szenario als auch das Maximalszenario unter- stellen einen Rückgang der Fahrleistung pro Pkw.

Das mit einer 20,1%-Minderung der CO 2-Emissionen aus Verkehr im Zusammenhang mit dem InEKK Tourismusdreieck erhoffte Szenario (dritte Spalte der Tabelle) ist ein sehr ambi- tioniertes Ziel. Die Gemeinden des Tourismusdreiecks hätten aber darüber hinaus mit der

Maßnahmenoption, den Fährverkehr CO 2-neutral zu machen eine ungewöhnlich wirksame lokal verfügbare Stellschraube, um die Bilanz im Bereich Verkehr um ein Mehrfaches zu ver- bessern. Mit dem absehbar lokal verfügbaren Überschuss an Windenergie, der neuen Tech- nik der Überschussstromvergasung (Beispiel: Pilotanlage in Werlte) und den heute ausrei- chend starken Flüssiggas-Aggregaten, die auch für Schiffsantriebe ausreichend Leistung lie- fern 27 , wären alle Zutaten für eine Umsetzung ehrgeiziger Ziele bis zum Jahr 2020 vorhan- den.

Ohne die Umstellung der Motorentechnik und die Verbrennung CO 2-neutralen „Erdgases“ aus der neuen e-Gas-Technik kann vor allem die Vielzahl der „kleinen“ vorgeschlagenen Maßnahmen für den innerörtlichen Rad- und Fußverkehr in Norden zu einer positiven Ent- wicklung im Verkehrsbereich beitragen. In möglichst vielen alltäglichen Situationen soll die Entscheidung für ein anderes, emissionsärmeres Verkehrsmittel begünstigt werden und im- mer leichter fallen.

4 Potenziale durch den Ausbau erneuerbarer Energien im Tourismusdreieck

Der Ausbau der Erneuerbaren Energien ist in den letzten Jahren vorangeschritten. Seit 1990 hat sich der Beitrag der erneuerbaren Energien versechsfacht (siehe Abbildung 48). Durch gesetzliche Regelungen wie das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) und das Erneuerbare Energien Wärmegesetz (EE-Wärme-G) wurde dieser Ausbau beschleunigt und auf eine wirt- schaftliche Basis gestellt. Das EEG regelt für die verschiedenen erneuerbaren Energien eine zu zahlende Einspeisevergütung, die auf alle Stromkunden umgelegt wird. Außerdem regelt ein Biokraftstoffquotengesetz eine Beimischung von Biokraftstoffen in Benzin und Diesel für den Verkehr.

26 gemäß „Verkehr in Zahlen“ (DIW)

27 Textlich aufbereitete Beispiele für den tatsächlichen Einsatz im Fährverkehr in den Niederlanden werden den Gemeinden des Tourismusdreiecks zur Verfügung gestellt

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Beitrag der erneuerbaren Energien zur Endenergiebereitstellung in Deutschland 300.000 Kraftstoffbereitstellung 2011: 34.216 GWh

Wärmebereitstellung 2011: 143.467 GWh 250.000 Strombereitstellung 2011: 123.186 GWh

200.000

150.000 [GWh]

100.000

50.000

0 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

1 GWh = 1 Mio. kWh; Quelle: BMU-KI III 1 nach Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat); Hintergrundbild: BMU / Bernd Müller; Stand: Juli 2012; Angaben vorläufig

Abbildung 48: Entwicklung der Erneuerbaren Energie in Deutschland 28

Diese bundesweite Entwicklung ist auch im Tourismusdreieck erkennbar. Auch hier wurde der Ausbau seit 2000 stark beschleunigt. Waren im Jahr 2000 insgesamt 57 Windanlagen (TenneT TSO 2012) mit einer Leistung von 22,1 MW registriert, sind bis zum Jahr 2011 wei- tere 32 Anlagen mit einer Leistung von 63,4 MW hinzugebaut worden. Bei den PV-Anlagen beträgt die installierte Leistung immerhin 12,4 MW aus insgesamt 468 bei Tennet registrier- ten Anlagen. Biogasanlagen sind in Norden nicht vorhanden. Zu erwähnen ist noch der sehr große Anteil an Holz, dass in Heizwerken der Stadtwerke Norden eingesetzt wird.

28 Quelle: BMU 2012

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Abbildung 49 : Entwicklung der Erneuerbaren Energie im Tourismusdreieck 29

Die Stadtwerke Norden setzten 2010 über 2.400 MWh Hol z zur Erzeugung von Nahwärme in Holzheizwerken ein. Zusätzlich betreiben die Stadtwerke Norden und Wirtschaftsbetrieb Norderney gasbetriebene Blockheizkraftwerke (BHKW), die gleichzeitig Strom und Nahwärme erzeugen.

4.1 Akzeptanz zur Nutzung erneuerbarer Energie

Aus den Gesprächen mit den Verantwortlichen Vertretern der Kommunen und Bürgern in den Workshops wurde eine eher skeptische Haltung zum weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien wahrgenommen . Gerade bei Fragen der Windkraft und Biogasanlagen, für d ie auch aus genehmigungsrechtlicher Situation eigentlich nur das Festland, also das Stadtg e- biet in Norden infrage kommt, sind große Befindlichkeiten festgestellt worden. Die Nordsee- inseln liegen alle im Bereich des Nationalpark s Wattenmeer, der auch UNESCO Weltnatur- erbe und FFH-Gebiet ist. Hier gibt es naturschutzrechtlich Hemmnisse vor allem bei größ e- ren Windkraftanlagen. Norden weist exzellente Windverhältnisse auf, so dass die Begeh r- lichkeiten nach Standorten seit Jahren sehr groß sind. Es wurde in der Vergangenheit immer

29 Quelle: BMU 2012

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wieder über eine Möglichkeit der Ausweisung von neuen Standorten oder die Erweiterung bestehender Standorte politisch diskutiert. Das Thema ist damit stark vorbelastet. Auch die Akzeptanz von Biogasanlagen ist in Norden nicht vorhanden, da eine Unverträglichkeit mit dem Tourismus gesehen wird. Aber auch auf den Nordseeinseln Norderney und Juist gibt es Bedenken beim Ausbau von Solaranlagen auf den Dächern der Gebäude hinsichtlich der Äs- thetik. Diese Bedenken konnten im Rahmen der Erstellung dieses Klimaschutzkonzeptes nicht näher untersucht und diskutiert werden, sind aber bei der folgenden Potenzialanalyse ernst genommen und berücksichtigt worden.

4.2 Windenergieanlagen (WEA)

Ende 2011 betrug die installierte Leistung aus Windenergie insgesamt 85,5 MW. Verteilt auf 89 Anlagen wurden etwa 190 GWh Strom in das regionale Stromnetz eingespeist. Nach Ge- sprächen mit Vertretern der Stadt Norden und den Wirtschaftsbetrieben Norden stellte sich heraus, dass es grundsätzlich ein Potenzial für weitere Windkraftanlagen in Norden gibt. Als realistisch wurde der Bau von 9 weiteren großen Anlagen gesehen. Bisher unterliegen die Windkraftanlagen einer Höhenbegrenzung von 100 Meter, die im Flächennutzungsplan ge- regelt ist. Durch eine Aufhebung der Höhenbegrenzung, die vom Land Niedersachsen im „Energiekonzept des Landes Niedersachsen“ gefordert wird, kann der Ertrag aus den Wind- kraftanlagen deutlich verbessert werden. Bisher ist unklar, ob es eine Aufhebung der Höhen- begrenzung in Norden geben wird. Es wird deshalb mit einer Anlagenleistung von 2,3 MW pro Anlage und einem Ertrag von 6.000 MWh/a gerechnet. Allein dadurch können zusätzlich 54.000 MWh jedes Jahr erzeugt werden.

Weiteres Potenzial könnte durch sogenanntes Repowering (Ersetzen von Altanlagen durch moderne Windkraftanlagen) entstehen. Beim Einsatz moderner Windenergieanlagen lässt sich deutlich mehr Strom erzeugen. So kann mit einer modernen Windenergieanlage mit zwei Megawatt etwa die fünffache Stromproduktion einer 600 Kilowatt-Anlage erreicht wer- den. Damit wächst der lokale Beitrag zum Klimaschutz und zu einer von Importen unabhän- gigen, schadstofffreien und ressourcenschonenden Energieerzeugung. Moderne Windener- gieanlagen sind gegenüber Altanlagen optimiert in Bezug auf ihre Umweltauswirkungen wie z.B. Schallemissionen. Darüber hinaus weisen sie geringere Rotordrehzahlen auf und beim Betrieb ergibt sich eine Entlastung des Landschaftsbildes aufgrund großer Mindestabstände zwischen den Anlagen. 30

30 DStGB 2009

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Abbildung 50: Schematische Darstellung eines Standortes durch Berücksichtigung der Mindes tabstän- de 31

15 Windkraftanlagen in Norden sind älter als 20 Jahre . Diese 15 Anlagen haben eine Lei s- tung von 1,87 MW und könnten durch eine moderne Anlage ersetzt werden. Allerdings liegen viele dieser älteren Anlagen im Bereich von naturschutzrechtlich bedenkli chen G ebieten, so dass auf eine Ausweisung von weiterem Potenzial an dieser Stelle verzichtet werden soll Das Land Niedersachsen beziffert das Potenzial durch Repowering -Projek t auf 200% des bisher erzeugten Windstroms bei gleichzeitig 30% weniger Anlagen.

Das Ausbaupotenzial beträgt folglich mindestens 28 %, was einer zusätzlichen CO 2- Entlastung von etwa 26.8 00 Tonnen führt.

Die Nordseeninsel Juist wird zusätzlich eine Untersuchung der Potenziale im Bereich der E r- neuerbaren Energie durchführen lassen. Ergebnisse lagen zum Zeitpunkt der Erstellung di e- ses Klimaschutzkonzeptes noch nicht vor (siehe Maßnahme Juist E1) hat sich zum Ziel g e- setzt, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu se in, d.h. bilanziell kein CO 2 zu verursachen. Di e- ses Ziel kann nur dann erreicht werden, wenn die Stromerzeugung komplett auf Basis „E r- neuerbarer Energien“ ist. Ob dies auf der Insel selbst oder nur im Verbund mit dem Touri s- musdreieck möglich ist, soll die Untersuchung aufzeigen. Auf jeden Fall wird in diesem Ra h- men auch geprüft, ob die Realisierung einer Windkraftanlage auf Juist selbst möglich ist. Trotz der rechtlich schwierigen Rahmenbedingungen ist eine Realisierung einer kleiner Windkraftanlagen (< 1 MW) auf vorbelasteten Gebieten nicht unmöglich (z.B. Kläranlage) .

4.3 Biomasse/Biogas

Die Stadtwerke Norden betreiben auf dem ehemaligen Doornkaatgelände und am Lehmweg zwei Holzhackschnitzel-Heizwerke , in denen zur Wärmeerzeugung Biomasse CO 2-arm ver- brannt wird.

31 Veröffentlicht in DStGB 2009, Rechte f ür die Grafik bei der DEWI GmbH

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Biogas-Anlagen sind in auf dem Gebiet des Tourismusdreiecks nicht vorhanden (siehe Ab- schnitt 4.1), obwohl es etwa 8.500 ha landwirtschaftliche Fläche, wovon etwa 60 % Ackerflä- che und 40 % Grünland sind. Ein Potenzial für den Zubau weiterer Anlagen wird aufgrund der fehlenden Akzeptanz in Norden nicht ausgewiesen. Außerdem schreibt das aktuelle EEG ab 2012 verschärfte Auflagen zur Nutzung der Abwärme bei Biogas-Anlagen vor, so dass auch damit ein zusätzliches Hemmnis auftritt.

Die Insel Juist lässt im Rahmen der erwähnten Untersuchung zu EE-Potenzialen auch die energetische Nutzung von Strandgut, das an den Stränden der Nordsee angespült wird, prü- fen. Das Treibgut wird aktuell gesammelt, getrocknet und dann entsorgt.

4.4 Photovoltaik

In 2010 betrug die aus Photovoltaikanlagen erzeugte Strommenge etwa 9.700 MWh. Bis Mit- te 2012 waren insgesamt 468 PV-Anlagen registriert, die durchschnittlich etwa 11.200 MWh jährlich produzieren. Allein im Jahr 2010 wurden Anlagen mit einer Leistung von 1.387 kW zugebaut. Durch eine Trendextrapolation bis 2020, wobei von einer jährlichen Reduktion der Zubaurate um 15% ausgegangen (Marktsättigung), gleichzeitig aber eine Zunahme der Wir- kungsgrade der PV-Module um 1% unterstellt wird, könnten 2020 etwa 18 MW Leistung durch Photovoltaik installiert sein. Die Stromerzeugung aus Solarenergie betrüge etwa 18.000 MWh/a. Bezogen auf die Einwohneranzahl wären 2020 im Tourismusdreieck ca. 550 Watt installierte PV-Leistung pro Einwohner zu verzeichnen. Nach einer Leitstudie des Bun- desumweltministeriums (BMU 2008) beträgt die bundesweite mögliche Pro-Kopf-Leistung aus PV-Anlagen 224 Watt pro Einwohner. Aufgrund der ländlichen Struktur und großer Dachflächen pro Einwohner scheint diese Potenzialbetrachtung für das Tourismusdreieck aber plausibel.

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Tabelle 39: Potenziale durch den Zubau von Photovoltaikanlagen im Tourismusdreieck 32

Installierte Installierte Potenzial Solare Leistung/ Wirkungs- Leistung Erzeugte Stromerzeugung Zubau grad gesamt Strommenge kW kWh/kW kW MWh/a PV-Strom 2009 3.543 900 3.543 3.189 Zubau 2010 7.272 900 10.815 9.734 Zubau 2011 1.386 909 12.202 11.091 Zubau 2012 1.178 918 13.380 12.284 Zubau 2013 1.002 927 14.382 13.336 Zubau 2014 851 937 15.233 14.267 Zubau 2015 724 946 15.957 15.094 Zubau 2016 615 955 16.572 15.833 Zubau 2017 523 965 17.095 16.496 Zubau 2018 444 975 17.540 17.094 Zubau 2019 378 984 17.918 17.637 Zubau 2020 321 994 18.239 18.132 Summe 2020 18.239 18.239 18.132

4.5 Solarthermie

Weitere Potenziale zur Reduzierung der CO 2-Emissionen bietet der Ausbau der Solarthermie im Tourismusdreieck. Gerade der hohe Warmwasserbedarf im Sommer auf den Inseln kann zu einem hohen Anteil durch Solarenergie gedeckt werden. Aktuell gibt es im Tourismus- dreieck 136 solarthermische Anlagen, die von der BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Aus- fuhrkontrolle) gefördert wurden (Tabelle 40). Zusätzlich sind einige Großanlagen wie die An- lage auf dem Meerwasser-Erlebnisbad auf Juist, dem Anlage im Gorch-Fock-Weg auf Nor- derney installiert. Der Ertrag aus Solarthermischen Anlagen betrug gemäß Energie- und

CO 2-Bilanz im Jahr 2010 etwa 2.400 MWh. Stellt man nur die BAFA geförderten Anlagen bzw. Fläche ins Verhältnis zur Einwohnerzahl (Tabelle 40) fällt auf, dass Baltrum mit 0,6 m² solarthermischer Fläche die weitaus größte Zahl an Solarthermie-Anlagen im Verhältnis zur Größe aufweist. Würden Norderney und Juist ähnlich viele Anlagen realisieren, könnte der Ertrag nur aus BAFA geförderten solarthermischen Anlagen auf den beiden Inseln etwa ver- fünffacht werden. Auch in Norden und auf Baltrum wird die Anzahl der solarthermischen An- lagen zunehmen, vor allem durch das EE-Wärme-Gesetz, das den Einsatz von Erneuerba- ren Energien im Neubau vorschreibt. Insgesamt wird von einem realisierbaren Potenzial aus Solarthermischen Anlagen von circa 3.400 MWh bis 2020 ausgegangen.

32 Quelle: BEKS, eigene Berechnungen

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Tabelle 40: Solarthermische Anlagen im Tourismusdreieck 33

Nur BAFA geförderte Anlagen - Solarthermie Norden Norderney Juist Baltrum Summe Fläche in m² 1.032 605 212 296 2.144 Fläche pro Einwohner (m²/EW) 0,041 0,104 0,121 0,600 0,065

4.6 Andere erneuerbare Energien

Potenziale bei anderen erneuerbaren Energien, wie Erdwärme und Holzpellets sind zwar vorhanden, werden aber eher als vernachlässigbar eingeschätzt. Gerade auf den Inseln ist der Einsatz von festen Ersatzbrennstoffen schwierig, da der Transport mittels Fähre sehr aufwendig und kostspielig ist. Der Einsatz von Wärmepumpen mit Erdsonde wird in Zukunft vor allem im Bereich des Neubaus zunehmen. Damit Wärmepumpen wirtschaftlich und öko- logisch betrieben werden können, sind ein niedriger Heizenergiebedarf und niedrige Vorlauf- temperaturen im Heizungssystem, z.B. durch Fußbodenheizung, notwendig. Beides ist im Gebäudebestand nur mit sehr viel Aufwand zu realisieren.

4.7 Kraft-Wärme-Kopplung

Norden und Norderney besitzen jeweils Nahwärmenetze, die in Norden mit Erdgas betriebe- nen Blockheizkraftwerken (BHKW), zwei Holzheizwerken und Heizzentralen gespeist, auf Norderney nur mit Gas betriebenen BHKW und Heizzentralen gespeist werden (siehe Abbil- dung 51. Eine Untersuchung des Zustands der Wärmenetzte erfolgte nicht, in Norden ist aber festgestellt worden, dass die BHKW-Laufzeiten im Analysejahr 2010 sehr niedrig wa- ren. Durch eine Laufzeiterhöhung ergibt sich für diese BHKW ein zusätzliches Potenzial für die Stromerzeugung.

Ein weiteres Potenzial bietet der Ausbau von dezentralen Blockheizkraftwerken. In Norder- ney bieten sich die Nahwärmenetze Altenheim Inselfrieden und Lüttje Legde an, neben die vorhandenen Heizkessel jeweils ein Blockheizkraftwerk zu installieren. Überschlägige Be- rechnungen könnte im Nahwärmenetz Altenheim Inselfrieden ein BHKW mit einer elektri- schen Leistung von mindesten 250 kW wirtschaftlich betrieben werden, das Wärmenetz Lüttje Legde könnte die Wärme eines BHKW mit 230 kW elektrischer Leistung aufnehmen. Bei einer grob geschätzten Laufzeit dieser BHKW von 4.500 Jahresstunden, würden 2.160 MWh KWK-Strom zusätzlich erzeugt.

33 Quelle: BAFA 2011

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Der Ausbau dezentraler Mini- und Klein-BHKW-Anlagen (mit Leistungen zwischen 6 kW el und 200 kW el ) wird bundesweit als eine wichtige Strategie für die Erreichung der Klima- schutzziele betrachtet. Für das Tourismusdreieck wird aufgrund der Struktur ein erhebliches Potenzial für BHKWs von dieser Größe gesehen, da besonders im Bereich der Beherber- gungsbetriebe sowohl ein hoher Strom als auch Wärmebedarf auftritt. Für BHKW wird ein

Ausbaupotenzial von etwa 8.000 kW el geschätzt. BHKW weisen aufgrund ihres hohen Wir- kungsgrades ein hohes CO 2-Einsparpotenzial aus. Besonders hoch ist die CO 2-Einsparung, wenn die Anlagen mit Biogas betrieben werden. Dieses Biogas kann aus ausgewählten Bio- gasanlagen mit einer Gasaufbereitungsanlage bezogen werden. Der Mehrpreis kann über die EEG-Vergütung häufig kompensiert werden, eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung ist im Einzelfall nötig. Diese Möglichkeit bildet vor allem für die Inseln eine Möglichkeit, dem Ziel der CO 2-Neutrlität näher zu kommen, da so auch im Wärmebereich erneuerbare Energieträ- ger eingesetzt werden können.

Ein zunehmendes Potenzial bieten auch Mikro-KWK-Anlagen mit einer Leistung < 6 kW el . Das Marktforschungsinstitut Trendresearch14 sagt den zunehmenden Einsatz von Mikro- KWK-Anlagen in Ein- und Zweifamilienhäusern voraus (0,001 Anlagen pro Einwohner in

2020). Bei einer angenommenen durchschnittlichen Leistung von 2 kW el ergibt sich für das

Jahr 2020 eine neu installierte Gesamtleistung von 64 kW el und ist damit vernachlässigbar.

Abbildung 51: Übersicht der Nahwärmebereiche auf Norderney, Quelle: www.wirtschaftsbetriebe- norderney.de

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4.8 Zusammenfassung d er Potenziale aus erneuerbaren Energie n

Strombilanz Tourismusdreieck [MWh/a] 300.000 270.123

250.000

199.333 200.000

169.076 149.568 150.000 Summe Stromverbrauch Summe EE -Erzeugung

100.000

50.000 Quelle: Energy map, Tennet, EWE-Netze, Wirtschaftsbetriebe Norden und Norderney, eigene Berechnungen 0 2010 2020

Abbildung 52 : Vergleich von Stromverbrauch und –erzeugung in der Tourismusdreieck 2010 und 2020 34

2020 könnten bei Ausnutzung vorhandener Potenziale und Umsetzung bereits laufender Planungen 270 GWh/a durch erneuerbare Energien auf dem Gebiet des Tourismusdreiecks erzeugt werden. Dies entspricht einem Zubau gegenüber 2010 von 70 GWh. Der Stromve r- brauch der vier Kommunen wird bei ca. 150 GWh pro Jahr liegen. Das Tourismusdreieck könnte so 180 % des Stroms auf eigenem Territorium erzeugen. Die CO 2-Einsparpotenziale betragen damit etwa 35.000 Tonnen CO 2.

Neben den Auswirkungen auf die CO 2-Bilanz hat der Ausbau von erneuerbaren Energien einen weiteren positiven Effekt für das Tourismusdreieck. Durch die Planung, Installa tion und den Betrieb ergeben sich erhebliche Einnahmen für die Kommune durch zusätzliches Ste u- eraufkommen. Außerdem verbl eibt ein großer Anteil der Investitionen und Betriebskosten in der Region und erhöht damit die lokale Wertschöpfung (IÖW 2010). Gemäß Wertschö p- fungsrechner, der eine erste Orientierung geben soll, beträgt die maximaler Wertschöpfung

34 Quelle: BEKS, Energie- und CO 2 der Tourismusdreieck, eigene Berechnungen

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2020 nur durch die zusätzlichen Windkraft- und Solaranlagen über 2 Millionen Euro. Allein die kommunalen Steuereinnahmen durch die angenommenen Anlagen betragen ca. 226.000 Euro pro Jahr 35 .

Abbildung 53: Überschlägige Berechnung der Lokalen Wertschöpfung durch den Ausbau der erneuerba- ren Energien im Tourismusdreieck 36

Das Tourismusdreieck kann heute schon seinen Strombedarf zu 100 % aus eigenen, klima- schonenden Erzeugungsanlagen decken. Bis 2020 werden fast 200% des Strombedarfs er- zeugt. Strom hat aber nur einen Anteil am Gesamtenergieverbrauch von 18 % (siehe Abbil- dung 10). Andere Energieträger für die Wärmebereitstellung oder Kraftstoffe sind weitaus schwieriger zu ersetzten. Gerade für die Zielerreichung der Nordseeinseln, bis 2030 Klima- neutral zu sein, sind aber Anstrengungen – wie z.B. der Einsatz von Biogas in BHKW oder Heizungsanlagen in diesem Bereich nötig. Ob dies wirtschaftlich realisierbar ist, wird eben- falls im Rahmen der von Juist in Auftrag gegebenen Potenzialstudie untersucht.

35 http://www.kommunal-erneuerbar.de/de/kommunale-wertschoepfung/kommunale-wertschoepfung.html

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5 Maßnahmenkatalog und Kosten

Jede Kommune kann auf vielfältige Weise im Klimaschutz Beiträge leisten und kann ver- schiedene Rollen bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen übernehmen. Deshalb ist es wichtig, dass sich die einzelnen Kommunen, aber auch die Kommunen im Verbund des Tourismusdreiecks darüber im Klaren sind, über welche Möglichkeiten im kommunalen Kli- maschutz sie verfügen. Bei der Umsetzung der im Folgenden dargestellten Maßnahmen spielt die Kommune die Rolle

• als Verbraucher und Vorbild • als Planer und Regulierer • als Versorger und Anbieter und • als Berater und Promoter.

Deshalb wurde zunächst ein verwaltungsinterner Workshop durchgeführt. Bei diesem Work- shop wurden relevante Verwaltungsvertreter aus allen vier Kommunen und den eigenen Wirtschaftsbetrieben/Stadtwerken bzw. Energieversorger eingeladen, um Ergebnisse aus der CO 2-Bilanz und Potenzialanalyse zu diskutieren und darauf aufbauend erste Ideen für Maßnahmenvorschläge zu sammeln. Außerdem wurde auch darüber diskutiert, welche Maßnahmen für eine gemeinsame Umsetzung aller beteiligten Kommunen ausgewählt wer- den können. Anschließend fanden vier weitere Workshops in den betreffenden Kommunen mit der Öffentlichkeit statt, die vorab durch Pressemitteilungen und Internet-Auftritt bekannt gegeben wurden. Das Ergebnis ist der nachfolgende Maßnahmenkatalog, der von den Gut- achtern mit weiteren, sinnvollen Maßnahmen ergänzt wurde. Der Maßnahmenkatalog glie- dert sich in:

• Gemeinsamen Maßnahmen für das Tourismusdreieck Norden • Maßnahmen für die Inselgemeinde Juist • Maßnahmen für die Stadt Norderney • Maßnahmen für die Inselgemeinde Baltrum • Maßnahmen für die Stadt Norden

Bei der Darstellung der Maßnahmen der einzelnen Kommunen ist zur besseren Übersicht eine Aufteilung nach Sektoren erfolgt. Folgende Unterteilung wurde vorgenommen:

• E = Energieversorgung • HH = Private Haushalte • K = Kommunale Einrichtungen • W = Wirtschaft/Gastgewerbe • V = Verkehr • I = Information/Öffentlichkeitsarbeit • Ü = Übergeordete Maßnahmen

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Insgesamt umfasst der Maßnahmenkatalog 84 Maßnahmen. Davon verteilen sich:

• 10 Maßnahmen für Gemeinsame Maßnahmen • 24 Maßnahmen für Juist • 19 Maßnahmen für Norderney • 12 Maßnahmen für Baltrum • 19 Maßnahmen für Norden.

Die angegebenen Kosten sind als grobe Kostenschätzung zu verstehen und beziehen sich auf den Zeitraum 2013 bis 2020. Die Kostenangaben beziehen sich dabei auf die von der jeweiligen Kommune aufzubringenden Anschubkosten und nicht auf Kosten etwaiger weite- rer Akteure. Dabei wurden Personal-, Investitions-, Sachkosten sowie Aufwendungen für ex- terne Gutachter berücksichtigt. Für die Berechnung der Personalkosten für etwaiger Verwal- tungstätigkeiten der Kommunen im Tourismusdreieck wurden von einer Ing. Stelle nach TVöD11 von 66.000 €/a AG brutto ausgegangen oder eine andere Stelle wurde extra aus- gewiesen und beschrieben.

28die eingesparten CO 2-Emissionen auf einen Blick.

Tabelle 41: Zusammenstellung der Kosten- und CO 2-Einsparung des Kommunen im Tourismusdreieck Kommune Einmalige Jährliche CO 2-Einsparung Anschubkosten € Durchführungskos- t/a ten € (wenn bere- chenbar) Gemeinsame 175.500,-- 35.000,-- 4.881 Maßnahmen Juist 105.500,-- 68.000,-- 1.799

Norderney 493.500,-- 97.500,-- 2.999

Baltrum 132.000,-- 3.500,-- 224

Norden 27.762.750,-- 334.000,-- 37.051

Die gesamten Anschubkosten für alle umzusetzenden Klimaschutzmaßnahmen jeder einzel- nen Kommune sowie die gemeinsam umzusetzenden Maßnahmen betragen etwa 28,7 Mio. Euro. Die jährlichen Durchführungskosten (von 2013 bis 2020) aller Maßnahmen betragen

538.000,-- Euro. Die dadurch zu diesem Zeitpunkt errechneten CO 2-Einsparungen betragen etwa 37.000 Tonnen CO 2.

5.1 Methodik der Maßnahmenbewertung

In der Regel werden in dem Maßnahmenkatalog nur Maßnahmen vorgeschlagen, die aus Sicht der Akteure Akzeptanz bei der Umsetzung finden. Im Rahmen der Konzepterarbeitung

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konnte dies jedoch noch nicht für alle vorgeschlagenen Maßnahmen abschließend geprüft werden. In diesem Fall wurde anhand der Priorität entschieden, ob eine Maßnahme vorge- schlagen wird. Auch beschränken sich die Maßnahmenvorschläge auf lokal verfügbare Maßnahmen, also Maßnahmen, die auf kommunaler Ebene entschieden werden können.

Die Maßnahmenbeschreibung erfolgt in einem Maßnahmenblatt mit einem Buchstaben und einer laufenden Nummer. Die wesentlichen Eckpunkte werden beschrieben und die oder der Akteur benannt. Die Bewertung der vorgeschlagenen Maßnahmen erfolgt in zwei Schritten. Im ersten Schritt werden alle Maßnahmen einer Grobbewertung unterzogen. Ähnliche Vor- schläge werden zusammengefasst, aus Autorensicht unrealistische Vorschläge aussortiert. Dies können zum Beispiel Vorschläge sein, die hohe Kosten aufwerfen und denen kein Ak- teur zugeordnet werden kann. Auch Vorschläge, die zu keiner nennenswerten direkten oder indirekten CO 2-Einsparung führen, fallen darunter. Ebenso unkonkrete Vorschläge oder Forderungen an andere Akteuren werden nicht in den Katalog aufgenommen. Die Bewer- tung der Maßnahmenvorschläge und damit die Priorisierung erfolgt nach folgenden Kriterien:

• Wirksamkeit hinsichtlich der Energie- und CO 2-Einsparung • Kosten (Budgetansatz, für öffentlichen Haushalt relevante Kosten) • Wirkungstiefe • Kommunale Wertschöpfung • Umsetzungsfähigkeit (Akzeptanz/Kooperationsaufwand)

Diese Kriterien werden im Maßnahmenblatt kommentiert und in fünf Abstufungen bewertet. In der Regel ergibt sich aus dieser Bewertung die Priorisierung nach dem gleichen Bewer- tungsraster:

• Sehr niedrig (0) • Niedrig (1) • Mittel (2) • Hoch (3) • Sehr hoch (4)

Nur bei Maßnahmen, die zur Umsetzung empfohlen werden, ist auch eine Laufzeit der Maß- nahme angegeben.

5.1.1 Erläuterung der Kriterien

Wirksamkeit hinsichtlich der Energie und CO 2-Einsparung:

Die Wirksamkeit einer Maßnahme ist umso höher, je größer die erreichbaren Energie- und

CO 2-Reduktionen pro Jahr sind. Für die Mehrzahl der Maßnahmen ist es jedoch nicht mög- Schlussbericht Seite 105

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lich, diese Effekte unmittelbar quantitativ zu bewerten. Dabei handelt es sich vor allem um Maßnahmen, die nicht selbst zu einer Einsparung führen, sondern die andere Akteure zu zielführenden Aktivitäten motivieren sollen (z. B. die Beratung von Hausbesitzern in Bezug auf Gebäudesanierung: die Beratung selbst spart kein CO 2 ein, die Reduktion ergibt sich erst, wenn die Akteure selbst einen Vorschlag umsetzen) und dies häufig in einem Paket von ähnlich gelagerten Maßnahmen, d. h. es lässt sich nicht eindeutig festlegen, was letztlich den Ausschlag gab, dass es zu einer Akteursaktion kommt und was die konkrete Umsetzung bestimmte (was wurde alles saniert, in welcher Qualität etc.). In solchen Fällen bezieht sich die Bewertung auf diejenigen Einspareffekte, die sich letztlich als Summe der Aktivitäten er- geben. In den Maßnahmenblättern ist dieser Bezug jeweils angegeben. Ist eine direkte CO 2- Einsparung der Maßnahmen zuzuordnen, wird nach dem Vorschlag des Praxisleitfadens Klimaschutz in Kommunen, Deutsches Institut für Urbanistik (DiFu 2011) bewertet:

Einsparpotenzial der Einzelmaßnahme in % des Gesamtpotenzials:

• > 0,6 % = sehr hoch • > 0,4 % = hoch • > 0,2 % = mittel • > 0,1 % = niedrig • > 0,01 % = sehr niedrig

Bewertet wird dabei die aufaddierte jährliche Einsparung im Betrachtungszeitraum bis 2020, nicht die kumulierte Einsparung über den Gesamtzeitraum.

Kosteneffizienz:

Die Kosten für die Durchführung einer Maßnahme können auf unterschiedlichen Ebenen entstehen. Führt die Kommune eine Gebäudeenergieberatung mit dem Ziel ein, die Sanie- rung von Bestandgebäuden voranzutreiben, fallen Kosten für die Kommune für die Kampag- ne und die Finanzierung der Energieberater an. Die Kosten der Sanierung selbst werden aber vom Gebäudebesitzer getragen, er profitiert auch von der Einsparung. Im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes werden diejenigen Kosten- und Ertragselemente berücksichtigt, die für den öffentlichen Haushalt relevant sind (Budgetansatz). Dabei wird zwischen Personal- kosten und Investitions- oder Anschubkosten unterschieden (DiFu 2011).

Die Wirtschaftlichkeit für den Gebäudeeigentümer ist dagegen im Detail sehr unterschiedlich und wird nicht betrachtet. Die Bewertung geschieht nach folgender Einteilung:

• >100.000 Euro = sehr hoch • bis 100.000 Euro = hoch • bis 50.000 Euro = mittel • bis 25.000 Euro = niedrig • bis 10.000 Euro = sehr niedrig

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Wirkungstiefe:

Die Wirkungstiefe beschreibt die Qualität von Maßnahmen. Maßnahmen, die Strukturverän- derungen auslösen, haben eine hohe Qualität und stehen für eine langfristige Klimaschutz- politik. Technische Maßnahmen, die keine Änderungen beim Nutzer bewirken, haben eine geringe Wirkungstiefe, können aber sehr wohl eine relevante CO 2-Einsparung bewirken. Ein Klimaschutzkonzept enthält in der Regel eine Mischung aus Maßnahmen von geringer, mitt- lerer und hoher Wirkungstiefe.

Kommunale Wertschöpfung:

Die kommunale Wertschöpfung umfasst alle in der Kommune erbrachten wirtschaftlichen Leistungen. Werden Gebäude saniert und erneuerbare Energien ausgebaut, kommt dies di- rekt der betreffenden Kommune und den Akteuren (z.B. den Handwerkern) zu Gute (DiFu2011). Gemäß IÖW 20010 setzt sich die kommunale Wertschöpfung zusammen aus:

• den erzielten Gewinnen der beteiligten Betriebe • den Nettoeinkommen der beteiligten Beschäftigten • den gezahlten Steuern (Gewerbesteuer, Umsatzsteuer und Einkommenssteuer)

Die Bewertung erfolgt in der Regel nur qualitativ, nur in Ausnahmefällen quantitativ.

Umsetzungsfähigkeit (Akzeptanz/Kooperationsaufwand):

Die Umsetzungsfähigkeit einer Maßnahme vereint unterschiedliche Betrachtungen. Es fließt zunächst ein, wie hoch der Konkretisierungsgrad eines eingereichten Maßnahmenvorschla- ges ist. Entscheidend ist weiterhin, wie groß der Kooperationsaufwand für eine Umsetzung wäre und wie groß die Akzeptanz bei denjenigen Personen eingeschätzt wird, die an einer Umsetzung auf den unterschiedlichen Ebenen beteiligt wären. In Einzelfällen sind weitere einschränkende Faktoren wie beispielsweise technische oder auch rechtliche Rahmenbedin- gungen zu beachten. Die Bewertung erfolgt lediglich qualitativ.

Priorität:

Aus der Summe der Punktzahlen der fünf Bewertungskriterien ergibt sich dann die Priorität der Maßnahmen nach folgendem Schema:

• Sehr niedrig (0-3 Punkte) • Niedrig (4-7) • Mittel (8-11) • Hoch (12-15) • Sehr hoch (16 und mehr)

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Dies ist als Vorschlag für die Priorität der Umsetzung von Maßnahmen aus Sicht der Autoren zu verstehen. Natürlich gibt es Gründe für eine Kommune, diese Priorität zu ändern. Dies können Kapazitätsgründe oder auch haushaltstechnische Gründe sein.

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5.2 Überblick Gemeinsame Maßnahmen

einmalige jährliche CO2- sofortige Anschub- Durchführungs- Laufzeit Nr. Für wen Maßnahmentitel Kurzbeschreibung Priorität Einsparung Umsetzung kosten kosten [Jahre] [t/a] empfohlen [€] [€/a]

G Gemeinsame Maßnahmen

G1 Alle Einstellung eines Um die Klimaschutzziele des Tourismusdreiecks zu erreichen und die hoch 2.500 21.000 - 2013-2017 ja Klimaschutzmanagers für das Maßnahmen des Klimaschutzkonzeptes umzusetzen, muss Klimaschutz in gesamte Tourismusdreieck Norden personell verankert werden. Vorgeschlagen wird hier die Schaffung einer Klimaschutzstelle (Klimaschutzmanager). Der Klimaschutzmanager ist zuständig für die Umsetzung der Maßnahmen des Klimaschutzkonzeptes und für das Maßnahmencontrolling sowie die Fortführung der Energie- und CO2-Bilanz. Das Vorhaben wird gefördert im Rahmen der Klimaschuztinitiative (BMU). Antrag auf Förderung bei PTJ für 3 Jahre. Förderung in Höhe von 65 % plus 20.000 € für Öffentlichkeitsarbeit.

G2 alle Energieeffizienz Analyse für Abwasseranlagen verbrauchen ein Fünftel der Energie in deutschen Städten mittel 90.000 0 2.133 2013-2020 ja Abwasserreinigungsanlagen und Gemeinden. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich der Energiebedarf (ARA) von Abwasseranlagen im Betrieb um bis zu 20 % senken lässt. Außerdem könne eine Verdoppelung bis Vervierfachung der Eigenenergieerzeugung erreicht werden. Moderne Abwasseranlagen leisten darüber hinaus einen Beitrag zum stofflichen Ressourcenschutz. (Quelle: Umweltbundesamt) Durch eine Energieanalyse der Verbrauchsdaten und der Daten zur Eigenenergieerzeugung lässt sich ein Vergleich zu anderen Kläranlagen ziehen und somit kann das Einsparpotenzial ermittelt und bilanziert werden. Bei allen Ansätzen zur Energieeinsparung auf Kläranlagen spielt der Betrieb eine Schlüsselrolle. Nachhaltige Erfolge können nur erreicht werden, wenn es gelingt, das primäre Ziel der Abwasserreinigung in Einklang mit den energetischen Zielen zu bringen. Dem Betriebspersonal müssen die entsprechenden Daten verfügbar gemacht werden und es muss mit der energetischen Seite des Kläranlagenbetriebs vertraut gemacht, entsprechend qualifiziert und motiviert werden. (Quelle: Publikation 2008, Dipl.-Ing. Johann Flohr, Pforzheim)

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Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

einmalige jährliche CO2- sofortige Anschub- Durchführungs- Laufzeit Nr. Für wen Maßnahmentitel Kurzbeschreibung Priorität Einsparung Umsetzung kosten kosten [Jahre] [t/a] empfohlen [€] [€/a] G3 alle Energiebericht für kommunale Analyse des Energieverbrauchs in kommunalen Liegenschaften und Darstellung mittel k.A. k.A. 711 2013 - 2020 ja Liegenschaften von Minderungspotentialen bei Energieverbrauch und -kosten. Mit einem jährlichen Energiebericht über die Energieverbrauchsstruktur wird der Kosten- und Umweltfaktor Energie im kommunalen Haushalt transparent gemacht. Die Abfrage erfolgt über Erfassungsbögen, die Auswertung erfolgt über ein Analysetool der EWE. Maßnahme kann gekoppelt werden mit der Maßnahme G9 "Liegenschaftskonzept". G4 alle Initialberatung Energieberatung für kommunale Liegenschaften/Nichtwohngebäude zur mittel k.A. k.A. - 2013 - 2015 ja Identifizierung von Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz. Die Initialberatung umfasst eine Vor-Ort-Begehung, bei denen Fotos gemacht und Messungen durchgeführt werden. Als Ergebnis werden Empfehlungen von Maßnahmen und Einschätzungen der Umsetzungskosten gegeben. Die Initialberatung ist detaillierter als der Energiebericht aus Maßnahme G3 und wird individuell auf den Kunden zugeschnitten.

G5 Juist, Energietag für Bürger Aktionstag zum Thema Energiewende mit dem Zweck einer Sensibilisierung hoch - - - 2013 - 2020 ja Baltrum, der Öffentlichkeit unter Beteiligung kommunaler Akteure (z. B. Gewerbe). Norden Die Bürger sollen mit verschiedenen Aktionstagen oder an einem Wochenende in Form einer "Verbrauchermesse" zum eigenen Handeln motiviert werden. Unter Einbeziehung der Gewerbebetriebe vor Ort soll die Aufmerksamkeit für das Thema Klimaschutz und die Akzeptanz von Klimaschutzmaßnahmen erhöht werden. Außerdem kann der Informationsweg verbessert und damit die Handlungshemmnisse abgebaut werden. Themen für Energietage können z. B. sein: 1. Biomasse-Tag, 2. Energietag mit Geräteaustausch-Aktionen, 3. Ausstellungen zum Thema "Klimaschutz" im Tourismusdreieck, z. B. Vorstellung der Kampagne "Meine Heizung kann mehr" (G10) 3. Öffentliche Baumpflanzaktion Die Energietage sollten zudem begleitet werden von verschiedenen Aktionselementen wie: Direktvermarktung von regionalen und Bio-Produkten ("Essen aus der Region"), Visualisierung von CO2- und Energieverbrauch etc. Ziel sollte sein, möglichst viele Bürger und Gewerbebetriebe einzubinden. Der Energie- und Klimatag sollte regelmäßig jährlich stattfinden.

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Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

einmalige jährliche CO2- sofortige Anschub- Durchführungs- Laufzeit Nr. Für wen Maßnahmentitel Kurzbeschreibung Priorität Einsparung Umsetzung kosten kosten [Jahre] [t/a] empfohlen [€] [€/a] G6 Alle Car-Sharing-Angebote im Einführung eines Carsharing-Angebotes für den Landkreis Aurich mit dem Ziel mittel 23.000 13.000 435 nein Landkreis Aurich schaffen der Reduktion des Fahrzeugbestandes und der Fahrzeugemissionen (durch Hybrid/Erdgas/Elektrofahrzeuge) und weitere Erschließung in der Fläche. Der ÖPNV könnte als Zubringer genutzt werden. Erfahrungen aus anderen Gemeinden, die solche Modelle bereits umgesetzt haben, sollten genutzt werden. Grundlage der hier beschriebenen Maßnahme samt deren Kosten wäre die Bereitstellung von zunächst fünf Fahrzeugen, die mit einer Auslastungs- bzw. Mindestumsatzgarantie versehen werden müssten. Pauschal werden dafür 1.000,- Euro pro Fahrzeug vorgesehen. Die Erstellung von CS- Stationen verursacht einmalige Anschubkosten. Ergänzend dazu, könnte ebenfalls eine Initiative "take my car" initiiert werden, bei der Privatleute ihre Fahrzeuge an andere vermieten. So könnten Spitzennachfragen bei Ankunft einer Fähre aufgefangen werden.

G7 Alle Gemeinsames realistisches CO 2- Alle beteiligten Kommunen wollen ein gemeinsames realistisches CO2- hoch 0 - - 2013 - 2014 ja Reduktionsziel für das Reduktionsziel formulieren. (Dieses Reduktionsziel muss nicht das von Juist Tourismusdreieck formulieren sein (Klimaneutral bis 2030).) Voraussetzung ist, dass Klimaschutz als strategisches Ziel auf allen Ebenen verankert wird. Dazu wird ein übergeordnetes Ziel im Sinne eines Leitbildes mit qualitativen und quantitativen Zielen formuliert und politisch beschlossen. Dieser Beschluss ist Grundlage der Umsetzung von Maßnahmen und sollte zur Akzeptanzerhöhung auch mit der Bevölkerung rückgekoppelt werden.

G8 Alle Einrichtung einer Stärkung regionaler Produkte (Nahrungsmittel) durch Kooperation mit "Onno", mittel 5.000 1.000 - 2013 - 2020 ja Einkaufsgenossenschaft für Initiierung von Verbrauchergemeinschaften und Einkaufsgenossenschaften, nachhaltige Produkte Fortbildungen, Wettbewerbe usw. Regionalität sollte in den Gastgewerben stark beworben werden, um die Touristen auf das Thema aufmerksam zu machen. Siehe Link: http://www.onno- net.de/?text=OKulinarisch

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einmalige jährliche CO2- sofortige Anschub- Durchführungs- Laufzeit Nr. Für wen Maßnahmentitel Kurzbeschreibung Priorität Einsparung Umsetzung kosten kosten [Jahre] [t/a] empfohlen [€] [€/a] G9 Alle Liegenschaftskonzept mit Zur genauen Abschätzung des Sanierungsbedarfs ist eine vertiefende sehr hoch 50.000 - 711 2014 ja Einführung eines Kommunalen Untersuchung aller kommunalen Gebäude notwendig. Dies kann durch Energiemanagement Einzeluntersuchungen oder auch systematisch im Rahmen des KEM erfolgen. Als Grundlage kann ein Liegenschafts-Klimaschutz-Teilkonzept durchgeführt werden, das über die Klimaschutzinitiative wieder gefördert wird (Förderung 50 %). Um strategische Gebäudesanierung zu betreiben, ist die Einführung eines KEM notwendig. Die Verbrauchswerte sollen kontinuierlich für Energie-, Wasser, (Abfall für Juist zusätzlich) erfasst werden. Es sollten Qualitätsstandards bei der Sanierung für jedes Bauteil festgelegt werden. Das Energiemanagement erfordert Energiebeauftragte, die technische, elektronische und betriebswirtschaftliche Qualifikationen haben. Hausmeister und Vor-Ort-Personal, die maßgeblichen Einfluss auf den optimalen Anlagenbetrieb nehmen können, sollen unterschiedliche Instrumente des kommunalen Energiemanagements kennenlernen. Hausmeister-Workshops sollten regelmäßig durchgeführt werden. Im Rahmen des KEM werden auch qualitätssichernde Maßnahmen z. B. Blower-Door-Messungen durchgeführt. Diese Maßnahme kann auch mit G3 (Energiebericht) gekoppelt werden. Sie ist aber weitaus umfangreicher, da sie den Anforderungen der Förderrichtlinie gerecht wird.

G10 Alle Förderung des hydraulischen Heizungsanlagen bieten ein erhebliches Einsparpotenzial. Allein der hoch 5.000 - 891 2013 - 2018 ja Abgleichs und Kampagne hydraulische Abgleich der Heizungsanlage birgt mit 10 - 20 % ein erhebliches "Meine Heizung kann mehr" und oft unterschätztes Energieeinsparpotential. In Gebäuden mit mehreren Stockwerken und Anbauten verteilt sich die Wärme oft nicht gleichmäßig. Die unteren Wohnungen sind "mollig warm", im Dachgeschoss kommt die Wärme nicht mehr an. Beim hydraulischen Abgleich werden nur die Wassermengen in die Heizkörper jedes Raumes geleitet, die für eine optimale Wärmeversorgung auch notwendig sind. Siehe auch: http://www.meine-heizung.de/ Kampagne sollte alle Zielgruppen ansprechen: Privat, Hotels/Pensionen und Gastronomiebetriebe. Thematik sollte auch bei dem angestrebten "Energietag für Bürger" (G5) beworben werden. G Gemeinsame Maßnahmen SUMME 170.500 35.000 4.881

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5.2.1 Maßnahmenblätter Gemeinsame Maßnahmen

G 1 Einstellung eines Klimaschutzmanagers für das gesamte Tourismusdreieck Kurzbeschreibung Um die Klimaschutzziele des Tourismusdreiecks zu erreichen und die Maßnahmen des Klimaschutzkonzeptes umzusetzen, muss Klimaschutz in Norden personell verankert werden. Vorgeschlagen wird hier die Schaffung einer Klimaschutzstelle (Klimaschutzmanager). Der Klimaschutzmanager ist zuständig für die Umsetzung der Maßnahmen des Klimaschutzkonzeptes und für das Maßnahmencontrolling sowie die Fortführung der Energie- und

CO 2-Bilanz. Das Vorhaben wird gefördert im Rahmen der Klimaschuztinitiative (BMU). Antrag auf Förderung bei PTJ für 3 Jahre. Förderung in Höhe von 65 % plus 20.000 € für Öffentlichkeitsarbeit.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a keine direkten Einsparungen Kosteneffizienz: 2 Bei externer Vergabe entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 2.500 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 21.000 €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 3 Jahre Personalkosten für eine volle Stelle (ca. 60.000 Euro/a) und personeller Aufwand für die verwaltungsinterne Implementierung. Förderung der Personalkosten durch BMU wahrscheinlich (65 %), evtl. Antragstellung 2.500 € durch externe Dienstleister in 2013. Wirkungstiefe: 4 Strukturelle Änderung in der Verwaltung und nachhaltige Implementierung des Klimschutzes im gesamten Tourismusdreieck Lokale Wertschöpfung: 3 indirekt, durch Umsetzung möglichst vieler Maßnahmen Umsetzungsfähigkeit: 4 Klimaschutzmanager wäre idealerweise im Fachbereich 3 der Stadt Norden zu besetzen. Hauptakteure: Wirtschaftsförderung Norden, Herr Swyter, Fachbereich 3 Norden, Herr Vodde (Juist) Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: viele Maßnahmen abhängig von der Schaffung personeller Voraussetzungen Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013-2017 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Beantragung sofort vorbereiten, ab 2013. Einstellung des Klimaschutzmanagers ab 2014. Voraussetzung: Klimaschutzkonzept muss politisch beschlossen sein; Antragstellung kann umgehend vorbereitet werden Priorität: hoch

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

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G 2 Energieeffizienz-Analyse für Abwasserreinigungsanlagen (ARA) Kurzbeschreibung Abwasseranlagen verbrauchen ein Fünftel der Energie in deutschen Städten und Gemeinden. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich der Energiebedarf von Abwasseranlagen im Betrieb um bis zu 20 % senken lässt. Außerdem könne eine Verdoppelung bis Vervierfachung der Eigenenergieerzeugung erreicht werden. Moderne Abwasseranlagen leisten darüber hinaus einen Beitrag zum stofflichen Ressourcenschutz. (Quelle: Umweltbundesamt) Durch eine Energieanalyse der Verbrauchsdaten und der Daten zur Eigenenergieerzeugung lässt sich ein Vergleich zu anderen Kläranlagen ziehen und somit kann das Einsparpotenzial ermittelt und bilanziert werden. Bei allen Ansätzen zur Energieeinsparung auf Kläranlagen spielt der Betrieb eine Schlüsselrolle. Nachhaltige Erfolge können nur erreicht werden, wenn es gelingt, das primäre Ziel der Abwasserreinigung in Einklang mit den energetischen Zielen zu bringen. Dem Betriebspersonal müssen die entsprechenden Daten verfügbar gemacht werden und es muss mit der energetischen Seite des Kläranlagenbetriebs vertraut gemacht, entsprechend qualifiziert und motiviert werden. (Quelle: Publikation 2008, Dipl.-Ing. Johann Flohr, Pforzheim)

CO 2-Einsparung: 2

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme im Nachgang (!) ca.: 2.133 t/a Analyse selbst ergibt keine direkten Einsparungen. Im Nachgang bei Umsetzung der Effizienzmaßnahmen sind 20 - 40 % Energie-Einsparungen möglich (hier insb. Strom); entspricht etwa 1.400 bis 2.800 t/a Kosteneffizienz: 1 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 90.000 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 0 €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 10 Jahre Energie-Analyse einer Abwasserreinigungsanlage erzeugt einmalige Kosten in Höhe von ca. 15 bis 30 T€ (kleinere und große Anlagen). (Angaben stammen von EWE) In der Regel sind keine stark investiven Maßnahmen erforderlich; Einsparungen sind so hoch, dass sich die Investition in die Analyse schnell amortisiert. Bei der Annahme von 30%iger Stromeinsparung ergibt sich eine Einsparung von etwa 50 MWh/a, dies entspricht etwa 9.700 €/a eingesparte Stromkosten (bei 19 ct./kWh) Im Jahr 2011 gab es ein Förderprogramm seitens des BMU. Ggf. soll dieses Programm wieder aufgelegt werden.

Wirkungstiefe: 2 durch technische Maßnahmen gering; durch Vorbildfunktion für andere Kommunen hoch Gesamtbewertung: mittel Lokale Wertschöpfung: 3 hohe lokale Wertschöpfung, da große Energieeinsparungen möglich Umsetzungsfähigkeit: 3 gut; EWE stellt den Kommunen/Stadtwerken einen Fragebogen zur Verfügung, in dem Daten und Fakten zu den ARAs abgefragt werden; Auswertung erfolgt über EWE Hauptakteure: EWE in Zusammenarbeit mit den Kommunen/Produkt der EWE Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: - Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013-2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Kontaktaufnahme EWE/ARA-Betreiber; Abfrage über Beratungsbogen Priorität: mittel Schlussbericht Seite 114

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CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 115

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G 3 Produkt: Energiebericht für kommunale Liegenschaften Kurzbeschreibung Analyse des Energieverbrauchs in kommunalen Liegenschaften und Darstellung von Minderungspotentialen bei Energieverbrauch und -kosten. Mit einem jährlichen Energiebericht über die Energieverbrauchsstruktur wird der Kosten- und Umweltfaktor Energie im kommunalen Haushalt transparent gemacht. Die Abfrage erfolgt über Erfassungsbögen, die Auswertung erfolgt über ein Analysetool der EWE. Maßnahme kann gekoppelt werden mit der Maßnahme G9 "Liegenschaftskonzept".

CO 2-Einsparung: 1

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: 711 t/a Durch Einführung eines Energiecontrollings können 8-10% des aktuellen Energieverbrauchs eingespart werden. Annahme: 100% der Liegenschaften. Kosteneffizienz: k. A. Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: k.A. € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: k.A. €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 7 Jahre Die Kosten müssen im Einzelfall bei der EWE angefragt werden. Die Kosten hängen davon ab, wieviele Liegenschaften untersucht werden sollen (je mehr, desto günstiger) Wirkungstiefe:Im Rahmen von Klimaschutzteilkonzepten (G9) Förderung in Höhe von 50 % möglich. 4 sehr hoch, Vorbildcharakter, Strukturveränderungen Lokale Wertschöpfung: 3 hoch, da im Nachgang durch Einsparungen in den Liegenschaften Verbrauchskosten gesenkt werden Umsetzungsfähigkeit: 4 sehr gut; EWE bietet bereits fertiges Produkt an; Förderung durch BMU möglich, bei Kopplung mit Maßnahme G9 Hauptakteure: EWE mit Unterstützung der Kommune; Produkt der EWE; kann auch bei anderen externen Dienstleistern angefragt werden

Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: G4 - Initialberatung, evt. mit G9 - Liegenschaftskonzept als Klimaschutzteilkonzept Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Kontakt zu EWE oder anderen DL aufnehmen und Angebot anfragen Priorität: mittel

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 116

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

G 4 Produkt: Initialberatung für kommunale Liegenschaften Kurzbeschreibung Energieberatung für kommunale Liegenschaften/Nichtwohngebäude zur Identifizierung von Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz. Die Initialberatung umfasst eine Vor-Ort- Begehung, bei denen Fotos gemacht und Messungen durchgeführt werden. Als Ergebnis werden Empfehlungen von Maßnahmen und Einschätzungen der Umsetzungskosten gegeben. Die Initialberatung ist detaillierter als der Energiebericht aus Maßnahme G3 und wird individuell auf den Kunden zugeschnitten.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a keine direkte Einsparung Kosteneffizienz: k. A. Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: k.A. € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: k.A. €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 2 Jahre Die Kosten müssen im Einzelfall bei der EWE angefragt werden. Wirkungstiefe: 4 sehr hoch, Vorbildcharakter, Strukturveränderungen Lokale Wertschöpfung: 3 hoch, da im Nachgang durch Einsparungen in den Liegenschaften Verbrauchskosten gesenkt werden Umsetzungsfähigkeit: 4 sehr gut Hauptakteure: EWE mit Unterstützung der Kommune; Produkt der EWE; kann auch bei anderen externen Dienstleistern angefragt werden. Für Juist liegt bereits ein Angebot der EWE vor.

Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen:

Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2015 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Kontakt zu EWE oder anderen DL aufnehmen und Angebot anfragen Priorität: mittel

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 117

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

G 5 Produkt: Energie- und Klimatag für Bürger Kurzbeschreibung Aktionstag zum Thema Energiewende mit dem Zweck einer Sensibilisierung der Öffentlichkeit unter Beteiligung kommunaler Akteure (z. B. Gewerbe). Die Bürger sollen mit verschiedenen Aktionstagen oder an einem Wochenende in Form einer "Verbrauchermesse" zum eigenen Handeln motiviert werden. Unter Einbeziehung der Gewerbebetriebe vor Ort soll die Aufmerksamkeit für das Thema Klimaschutz und die Akzeptanz von Klimaschutzmaßnahmen erhöht werden. Außerdem kann der Informationsweg verbessert und damit die Handlungshemmnisse abgebaut werden. Themen für Energietage können z. B. sein: 1. Biomasse-Tag, 2. Energietag mit Geräteaustausch-Aktionen, 3. Ausstellungen zum Thema "Klimaschutz" im Tourismusdreieck, z. B. Vorstellung der Kampagne "Meine Heizung kann mehr" (G10) 3. Öffentliche Baumpflanzaktion Die Energietage sollten zudem begleitet werden von verschiedenen Aktionselementen wie: Direktvermarktung von regionalen und Bio-Produkten ("Essen aus der Region"), Visualisierung

von CO 2- und Energieverbrauch etc. Ziel sollte sein, möglichst viele Bürger und Gewerbebetriebe einzubinden. Der Energie- und Klimatag sollte regelmäßig jährlich stattfinden. CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a keine direkten Einsparungen Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von ca.: - € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 7 Jahre Aktionen können über Sponsoren finanziert werden. Personeller Aufwand für Organisation und Aktionsdurchführung (Klimaschutzmanager) EWE bietet eine kostenlose individuelle Beratung, Konzepterstellung und Veranstaltungsplanung an. Wirkungstiefe: 4 sehr hoch, da auch Verhaltensänderungen bei Bürgern ausgelöst werden Lokale Wertschöpfung: 4 sehr hoch Umsetzungsfähigkeit: 2 mittel; Personal- und Kostenwaufwand Hauptakteure: Verwaltung, Klimaschutzmanager, Energieversorger, Banken, Gewerbebetriebe Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: G1 - Klimaschutzmanager Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Kontakt zu EWE, Stadtwerke oder anderen DL aufnehmen und Angebot anfragen; Planung im Rahmen der Arbeiten des Klimaschutzmanagers sofort möglich; Jährliche Wiederholung des Energie- und Klimatages

Priorität: hoch

Schlussbericht Seite 118

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 119

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

G 6 Car-Sharing-Angebote im Landkreis Aurich schaffen Kurzbeschreibung Einführung eines Carsharing-Angebotes für den Landkreis Aurich mit dem Ziel der Reduktion des Fahrzeugbestandes und der Fahrzeugemissionen (durch Hybrid/Erdgas/Elektrofahrzeuge) und weitere Erschließung in der Fläche. Der ÖPNV könnte als Zubringer genutzt werden. Erfahrungen aus anderen Gemeinden, die solche Modelle bereits umgesetzt haben, sollten genutzt werden. Grundlage der hier beschriebenen Maßnahme samt deren Kosten wäre die Bereitstellung von zunächst fünf Fahrzeugen, die mit einer Auslastungs- bzw. Mindestumsatzgarantie versehen werden müssten. Pauschal werden dafür 1.000,- Euro pro Fahrzeug vorgesehen. Die Erstellung von CS-Stationen verursacht einmalige Anschubkosten. Ergänzend dazu, könnte ebenfalls eine Initiative "take my car" initiiert werden, bei der Privatleute ihre Fahrzeuge an andere vermieten. So könnten Spitzennachfragen bei Ankunft einer Fähre aufgefangen werden.

CO 2-Einsparung: 2

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: 435 t/a Initialakteure für Carsharing im Rahmen kleinerer Gemeinden können in der Regel nur Kommunen und/oder Eigenbetriebe der Kommunen sein, die eine Teil Ihrer Fahrzeugflotte mit Carsharing flexibler organisieren und über einen garantierten Mindestumsatz dem Carsharing-Anbieter eine Bereitstellung von Fahrzeugen ermöglichen, ohne zu sehr in ein wirtschaftliches Risiko zu gehen. Weitere Investitionsbeteiligungen müssen in der Regel bei der Erstellung von Carsharing- Stationen einkalkuliert werden, da die Wirtschaftlichkeit solcher Infrastrukturen stark vom Umsatz und der realen Nutzungsdauer, d.h. der langfristigen Etablierung des Angebots abhängen.

Eine CO 2-Einsparung entstünde damit bei diesem Modell zunächst in erster Linie auf der Verbrauchsseite durch den Austausch der vorhandenen Pkw-Flotte gegen Fahrzeuge mit aktueller Motorentechnik. Der Unterschied zu Leasingverträgen bestünde in der Bereitstellung der Fahrzeuge außerhalb von Kernzeiten für eine allgemeine Nutzung durch private Kunden, die in der Folge gewonnen werden müssten. Diesen würde dann auch nach und nach ein erweitertes Angebot auch außerhalb der Kernzeiten der Verwaltung und mit mehr Stationen und Fahrzeugen gemacht werden müssen. Kosteneffizienz: 2 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 23.000 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 13.000 €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: - Jahre Die Durchsetzung des Angebots am Markt hängt neben der Qualität des Angebots maßgeblich vom langen Atem des Anbieters und der fördernden Kommune ab. Im Landkreis Aurich bietet sich zunächst die Kreisstadt selber als Ansiedlungsort an. Dort ist die höchste Chance auf eine kosteneffiziente Umsetzung gegeben. Die Maßnahme benötigt in der Umsetzung einen Ansprechpartner in der Verwaltung, der ggf. auch die interne Abwicklung und Wagenbuchung mit betreut. Dafür wird eine 1/8-Stelle kalkuliert, die mit weiteren 8.000,- Euro jährlich zu Buche schlägt. Der Arbeitsbereich kann aber vermutlich von bereits bestehenden Fuhrparkmangementstrukturen in der Verwaltung und den Betrieben abgedeckt werden. Für die Startphase wird die Errichtung einer Carsharing-Station (15.000,-€) und für ein Jahr eine weitere 1/8-Stelle für die Koordination angesetzt. Wirkungstiefe: 3 Sehr hohe Wirkungstiefe bei den gewonnenen Kunden, da erfahrungsgemäß umfangreiche Verhaltensänderungen erwartbar sind. Hoher Multiplikationsfaktor durch Kommunikation funktionierender Angebote. Lokale Wertschöpfung: 2 Die Etablierung von Carsharing würde mit einer Verminderung des individuellen Bedarfs am Besitz Umsetzungsfähigkeit: 1 Die Umsetzungschancen sind mit bislang am Markt bestehenden Modellen eher gering. Der nach obigemHauptakteure: Modell am Markt agierende Anbieter tut sich schwer damit, in kleinere Kommunen und LK Aurich, beteiligte Kommunen, ÖPNV, Carsharing-Anbieter Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen:

Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: nein

Priorität: mittel Schlussbericht Seite 120

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 121

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G 7 Gemeinsame Formulierung eines CO 2-Reduktionsziel für das Tourismusdreieck Kurzbeschreibung

Alle beteiligten Kommunen wollen ein gemeinsames realistisches CO 2-Reduktionsziel formulieren. (Dieses Reduktionsziel muss nicht das von Juist sein (Klimaneutral bis 2030).) Voraussetzung ist, dass Klimaschutz als strategisches Ziel auf allen Ebenen verankert wird. Dazu wird ein übergeordnetes Ziel im Sinne eines Leitbildes mit qualitativen und quantitativen Zielen formuliert und politisch beschlossen. Dieser Beschluss ist Grundlage der Umsetzung von Maßnahmen und sollte zur Akzeptanzerhöhung auch mit der Bevölkerung rückgekoppelt werden.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a keine direkten Einsparungen Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 0 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 1 Jahr Personalaufwand für die Erarbeitung der Beschlüsse vorhanden; Verbreitung via Internet und Presse. Wirkungstiefe: 4 sehr hoch; Vorbildfunktion der Kommune für andere Kommunen; Maßnahme gibt der langfristigen und nachhaltigen Klimaschutzpolitik das notwendige Grundgerüst Lokale Wertschöpfung: 4 sehr gut; Sinn und Zweck des Leitbildes Umsetzungsfähigkeit: 4 sehr gut Gemeinsames Ziel, aber individuelle Umsetzung! Hauptakteure: alle beteiligten Kommunen Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Koordination durch Klimaschutzmanager (Maßnahme G1) Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2014 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja sofortige Zielformulierung empfohlen, Einbindung aller Akteure notwendig und sinnvoll, Ratsbeschluss vorbereiten Priorität: hoch CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 122

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

G 8 Einrichtung einer Einkaufsgenossenschaft für nachhaltige Produkte Kurzbeschreibung Stärkung regionaler Produkte (Nahrungsmittel) durch Kooperation mit "Onno", Initiierung von Verbrauchergemeinschaften und Einkaufsgenossenschaften, Fortbildungen, Wettbewerbe usw. Regionalität sollte in den Gastgewerben stark beworben werden, um die Touristen auf das Thema aufmerksam zu machen. Siehe Link: http://www.onno-net.de/?text=OKulinarisch

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a

niedrig bei direkten CO 2-Einsparungen Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von max.: 5.000 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 1.000 €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 7 Jahre ggf. Förderung durch N-Bank. Die Kosten der Neugründung einer Genossenschaft bestehen in der Regel aus den Kosten für die Gründungsprüfung und die Eintragung in das Genossenschaftsregister. Die Erstberatung beim genossenschaftlichen Prüfungsverband ist in der Regel kostenfrei. Die Prüfungskosten der Neugründung können je nach Komplexität des Geschäftsmodells zwischen 500 und 5.000 EUR variieren. Jährliche Durchführungskosten: 1000 €. Wirkungstiefe: 2 mittel; Kommune geht mit gutem Beispiel voran und ist Impulsgeber für umliegende Lokale Wertschöpfung: 4 sehr gut, da regionale Produkte und damit regionale Anbieter gestärkt werden Umsetzungsfähigkeit: 2 gut Hauptakteure: Alle Kommunen, Landkreisverwaltung, ILEK; Klimamanager, DEHOGA, ONNO-Netzwerk, alle Gastgewerbe

Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen:

CO 2-Online-Urlauber-Fußabdruck Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Gründung einer Einkaufsgenossenschaft für das Gastgewerbe Priorität: mittel

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 123

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

Liegenschaftskonzept mit Einführung eines Kommunalen Energiemanagement G 9 (KEM) Kurzbeschreibung Zur genauen Abschätzung des Sanierungsbedarfs ist eine vertiefende Untersuchung aller kommunalen Gebäude notwendig. Dies kann durch Einzeluntersuchungen oder auch systematisch im Rahmen des KEM erfolgen. Als Grundlage kann ein Liegenschafts-Klimaschutz-Teilkonzept durchgeführt werden, das über die Klimaschutzinitiative wieder gefördert wird (Förderung 50 %). Um strategische Gebäudesanierung zu betreiben, ist die Einführung eines KEM notwendig. Die Verbrauchswerte sollen kontinuierlich für Energie-, Wasser, (Abfall für Juist zusätzlich) erfasst werden. Es sollten Qualitätsstandards bei der Sanierung für jedes Bauteil festgelegt werden. Das Energiemanagement erfordert Energiebeauftragte, die technische, elektronische und betriebswirtschaftliche Qualifikationen haben. Hausmeister und Vor-Ort-Personal, die maßgeblichen Einfluss auf den optimalen Anlagenbetrieb nehmen können, sollen unterschiedliche Instrumente des kommunalen Energiemanagements kennenlernen. Hausmeister-Workshops sollten regelmäßig durchgeführt werden. Im Rahmen des KEM werden auch qualitätssichernde Maßnahmen z. B. Blower-Door-Messungen durchgeführt. Diese Maßnahme kann auch mit G3 (Energiebericht) gekoppelt werden. Sie ist aber weitaus umfangreicher, da sie den Anforderungen der Förderrichtlinie gerecht wird.

CO 2-Einsparung: 1

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: 711 t/a Konzept selbst ergibt keine direkten Einsparungen; Im Nachgang können 8-10 % des aktuellen Energieverbrauchs eingespart werden.

Kosteneffizienz: 2 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 50.000 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 1 Jahr Kosten für den Energiebeauftragten oder Beauftragung eines Dritten. Kosten für Teilkonzept bei 20 Gebäuden ca. 50.000 € (mit BMU-Förderung).

Wirkungstiefe: 4 Einbindung des KEM in Entscheidungsprozess bei Sanierung der kommunalen Gebäude, Schulung der Hausmeister und Nutzer. Verhaltensveränderungen werden angeregt. Lokale Wertschöpfung: 3 Bei Einstellung eines Energiebeauftragten oder Beauftragung eines Fachbüros in der Region gut umzusetzende Maßnahmen. Umsetzungsfähigkeit: 3 Einbindung der Gebäude-Nutzer und Hausmeister notwendig Hauptakteure: Verwaltung, Hausmeister Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: G1 - Klimaschutzmanager; G3 - Energiebericht für kommunale Liegenschaften Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2014 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Erarbeitung eines Ratsbeschlusses und Entscheidung darüber, ob eigener Energiebeauftragter eingestellt oder Fachbüro beauftragt wird. Antragsstellung beim BMU für Klimaschutzteilkonzept für alle kommunalen Liegenschaften des Tourismusdreiecks Norden. Priorität: sehr hoch Schlussbericht Seite 124

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CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

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Förderung des hydraulischen Abgleichs und Kampagne G 10 "Meine Heizung kann mehr" Kurzbeschreibung Heizungsanlagen bieten ein erhebliches Einsparpotenzial. Allein der hydraulische Abgleich der Heizungsanlage birgt mit 10 - 20 % ein erhebliches und oft unterschätztes Energieeinsparpotential. In Gebäuden mit mehreren Stockwerken und Anbauten verteilt sich die Wärme oft nicht gleichmäßig. Die unteren Wohnungen sind "mollig warm", im Dachgeschoss kommt die Wärme nicht mehr an. Beim hydraulischen Abgleich werden nur die Wassermengen in die Heizkörper jedes Raumes geleitet, die für eine optimale Wärmeversorgung auch notwendig sind. Siehe auch: http://www.meine-heizung.de/ Kampagne sollte alle Zielgruppen ansprechen: Privat, Hotels/Pensionen und Gastronomiebetriebe. Thematik sollte auch bei dem angestrebten "Energietag für Bürger" (G5) beworben werden.

CO 2-Einsparung: 1

Die CO 2-Einsparung betragen: 891 t/a Kampagne selbst hat keine Einsparungen; Einsparungen ergeben sich erst im Nachgang des durchgeführten hydraulischen Abgleichs in den jeweiligen Gebäuden. Annahme: 10 % aller Haushalte lassen hydraulischen Abgleich vornehmen; bei ca. 10%

Energieeinsparung ergeben sich Einsparungen im Privatsektor von ca. 891 t CO 2 pro Jahr. Sukzessiv sollten alle Haushalte erreicht werden; dann können sich Einsparungen in Höhe von 8.910 t/a ergeben. Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 5.000 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 5 Jahre Kosten für Kampagne: Internet; Flyer; Fördergelder; Personal geschätzt einmalig ca. 5.000 €. Seit dem 1. September 2010 gilt die Förderung der KfW für den hydraulischen Abgleich einer Heizung nur noch für Neuanlagen. Selbstfinanzierer, die ein Haus oder eine Wohnung nach KfW- Standard optimieren, können einen Zuschuss erhalten. Förderprogramme der BAFA und der KfW für Modernisierungen einer Heizung oder im Neubau schreiben den hydraulischen Abgleich zwingend vor. Wirkungstiefe: 4 sehr hoch; Kampagne kann Strukturveränderungen auslösen; Vorbildcharakter Lokale Wertschöpfung: 4 sehr hoch bei Einbindung lokal ansässiger Handwerksbetriebe und durch Energieeinsparungen Umsetzungsfähigkeit: 3 gut; keine Hemmnisse erkennbar Hauptakteure: Klimamanager, Handwerker der Gemeinden Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: G1 - Klimaschutzmanager Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2018 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Kontakt mit der KfW aufnehmen. Förderprogramm für Tourismusdreieck vereinbaren. Kampagne sofort starten Priorität: hoch Schlussbericht Seite 126

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CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

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5.3 Überblick Juist

einmalige jährliche CO2- sofortige Anschub- Durchführungs- Laufzeit Nr. Maßnahmentitel Kurzbeschreibung Priorität Einsparung Umsetzung kosten kosten [Jahre] [t/a] empfohlen [€] [€/a]

E E 1 Potenzialanalyse "Erneuerbare Zur genauen Untersuchung, welche Energieerzeugungspotenziale (Wind, mittel 20.000 - - 1 ja Energien und BHKW" auf Juist Sonne, Biomasse und Erdwärme sowie BHKW) auf Juist bestehen, wird eine Analyse in Auftrag gegeben. In diesem Rahmen werden Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung geprüft. (Alternative Finanzierungs- und Beteiligungsmodelle, z. B. Energiegenossenschaften). Untersucht werden sollen Wirtschaftlichkeit, Genehmigungsfragen, Nachhaltigkeit, Bürgerzustimmung. Die Erstellung einer derartigen Pozenzialanalye wird als Teilkonzept vom BMU mit 50 % im Rahmen der Klimaschutzinitiative gefördert.

E 2 Gebäudekataster in Verbindung Die Erstellung einer digitalen Karte schafft einen Überblick über mittel 30.000 5.000 - 1 ja mit einem Solarkataster erstellen Wärmenutzung, Sanierungsstand und Solarflächenpotenziale der einzelnen Gebäude. Dabei werden mit Hilfe von Geodaten oder Luftbildanalyse gut geeignete Dächer identifiziert und markiert. Diese Daten können dann über eine Website der Insel für alle Bürger zur Verfügung gestellt werden. Ein Zubau von Solaranlagen kann nur über eine langfristig angelegte Öffentlichkeits- Kampagne erzielt werden, die regelmäßig auf die Internetseite aufmerksam macht. E 3 Maßnahmen zu Netzen und Ist-Analyse Netze und Speicher: Einholung der Netzauskünfte; Auswertung und niedrig k.A. k.A. k.A. 1 ja Speichermöglichkeiten Visualisierung der physikalischen Gegebenheiten; Abgleich der Ergebnisse mit den PV-Potentialen und Erweiterung des Solarkatasters; Aufbereitung resultierender Speicherpotentiale. E 4 Energiegenossenschaft Klärung der Voraussetzungen zur Etablierung einer Energiegenossenschaft auf hoch 5.000 5.000 - 1 Ja Juist. Infoveranstaltungen. Einbeziehung der Bevölkerung. Klärung von möglichen Kooperationspartnern, z.B. EWE, Volksbank. Kostenklärung. Ziel: Eröffnung einer Energiegenossenschaft/Fonds. Diese Maßnahme wäre auch im Rahmen des zu beantragenden Teilkonzeptes zu bearbeiten (E1) oder als alleinstehende Maßnahme.

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einmalige jährliche CO2- sofortige Anschub- Durchführungs- Laufzeit Nr. Maßnahmentitel Kurzbeschreibung Priorität Einsparung Umsetzung kosten kosten [Jahre] [t/a] empfohlen [€] [€/a]

HH HH1 Qualifizierte Durchführung einer Beratungskampagne zur Erhöhung der mittel 8.000 15.000 - 3 ja Gebäudeenergieberatung z. B. Gebäudesanierungsrate mit Schwerpunkt Kerndämmung und Haus-zu-Haus-Beratung für Fassadensanierung, zusätzlich sollen gezielt für den Vermieter Haushalte und Gastgewerbe - Energiesparmöglichkeiten aufgezeigt werden. Entwicklung von individuellen Die Gebäude-Sanierungskampagne könnte analog der Kampagne "Bremer Paketlösungen Modernisieren" (Stadtteilkampagne der energiekonsens - Zuschuss zur BAFA- Beratung in Höhe von 125,-- €) ) oder Haus zu Haus-Beratung der Klimaschutzagentur Hannover durchgeführt werden. Ziel ist es, in einer qualifizierten Vor-Ort-Energieberatung einen "Modernisierungsfahrplan"mit individuellen Paketlösungen (welche Maßnahmen amortisieren sich am schnellsten) inklusive Fördermöglichkeiten (u.a..KfW) aufzuzeigen. Die Aktion sollte mit Unterstützung des Bürgermeisters über mindestens 5 Jahre durchgeführt werden. Die Durchfühung erfolgt durch erfahrene Energieberater mit entsprechender Qualifikation, die von der Kommune beauftragt werden. Unterstützt wird die Aktion durch Bürgermeister-Anschreiben. Wirkungsvoll, um Investitionen im Bereich energetischer Gebäudesanierung auszulösen und den Haushalten und Vermietern Einsparpotenziale aufzueigen. Sinnvoll wäre die Entwicklung von Gemeinschaftsmaßnahmen mit Nachbarn (für die spätere HH2 Solarkampagne für Solarthermische Anlagen sind wirtschaftlich zu betreiben, wenn in den hoch - - - 3 ja solarthermische Anlagen Sommermonaten des Sonnenangebotes eine große Nachfrage nach Warmwasser besteht. Dies ist gerade auf Juist bei zahlreichen Touristen der Fall. Deshalb sollte in einer Solarkampagne auf die Wirtschaftlichkeit von solarthermischen Anlagen zur Warmwasserbereitung (und auch für den Heizungsbetrieb) hingewiesen werden. Gleichzeitig könnte ein Contracting- Angebot (mit Austausch der Heizungsanlage) für eine beschleunigte Umsetzung sorgen. Ein zusätzliches, kleines Förderprogramm des Energieversorgers (zur vorhandene Bafa-Förderung) könnte ebenfalls zum verstärkten Einbau von solarthermischen Anlagen führen. HH3 Tauschbörsen Entwicklung und Durchführung von Tauschbörsen für Kleidung und andere mittel 500 - - 1 nein Produkte, z. B. auch für "weiße Ware" (Elektrogeräte), nach dem Vorbild der "SWAP-Partys". ("Swap" heißt übersetzt "tauschen".) Frei nach dem Motto "swappen statt shoppen - tauschen statt kaufen" bietet die Swap Party die Gelegenheit gut erhaltene Produkte zu erstehen, ohne zu bezahlen.

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HH4 Green-Building-Award - Juister Alle energetisch sanierten Gebäude erhalten eine Kennzeichnung, dass sie mittel 5.000 3.000 - - nein Wärmesiegel energetisch saniert wurden, wenn möglich mit Energiepass. Das am vorbildlichsten sanierte Haus pro Jahr erhält den "Green-Building-Award". Ein Fachgremium aus Handwerk, Architekten und Bauabteilung der Gemeinde vergibt diesen Preis. K

K1 Energetische Modellprojekt Die demnächst anstehenden umfangreichen Sanierungen oder Neubauten (z.B. mittel k.A. k.A. - 5 ja schaffen Kindergarten) der öffentlichen Hand sollen energetisch vorbildich, über die gesetzlichen Mindestauflagen hinaus, als Vorzeige- bzw. Leuchturmprojekte ausgeschrieben werden. Diese Häuser haben Vorbildcharakter für die Bürger und sollten daher zukunftsweisend saniert oder als Neubau zu einem "Energie- Plus-Haus" geplant werden. Während der gesamten Bauphase sollen die Gebäude zu einem Demonstrationsobjekt ("gläserne Baustelle") genutzt werden können. Daraus sollen viele vergleichbare Renovierungen entstehen. Möglichkeit eines Modellvorhaven mit Förderung ist vorab zu prüfen (z.B. DENA, KfW u.a.). K2 Neubau von öffentlichen Alle zukünftig erstellen Neubauten in öffentlicher Hand werden mit einen hoch - - 11 6 ja Liegenschaften erhöhten baulichen Standard erstellt. Vorschlag: Passivhaus-Standard. Dies wird durch einen Ratsbeschluss bestätigt. Hierzu gibt es bereits zahlreiche Beispiele aus anderen Städten (z.B. Bremen, Oldenburg). Ab 2020 gilt die EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden, wonach nur noch Hocheffizienz-Gebäude (Passivhaus-Standard oder Plusenergiehaus) gebaut werden dürfen.

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einmalige jährliche CO2- sofortige Anschub- Durchführungs- Laufzeit Nr. Maßnahmentitel Kurzbeschreibung Priorität Einsparung Umsetzung kosten kosten [Jahre] [t/a] empfohlen [€] [€/a]

K3 Energetische Sanierung der Auf Juist sind 40 Personalwohnungen der Verwaltung vorhanden. Diese mittel - - - 5 ja Personalwohnungen Personalwohnungen sollen energetisch saniert werden: Austausch/Erneuerung der Heizungsanlagen und Durchführung von Kerndämmung (Hohlwanddämmung). Dringend empfohlen wird hier ein Konzept zur Sanierung dieser Gebäude. Siehe Maßnahme G9. K4 Klimaneutrale Veranstaltungen Die Veranstaltungen der Kurverwaltung Juist sollen klimaneutral werden. Das niedrig - - k. A. - nein könnte durch Kompensation mit den Firmen "COOL2" oder "Compense"geschehen. Hierfür muss die Menge an CO2 bestimmt werden. Ebenso müssen Maßnahmen zur CO2-Reduktion zusätzlich durchgeführt werden. (1. Vermeiden, 2. Vermindern, 3. Kompensieren) K5 Fortbildung zu Ausgewählte Verwaltungsmitarbeiter (in erster Linie Hausmeister) der hoch - - - 1 ja Klimaschutzberatern Inselgemeinde Juist werden durch Fortbildung zu Fachkräften (Klimaberatern) ausgebildet. Diese Fortbildung bietet der Bundesverband für Umweltberatung an.

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einmalige jährliche CO2- sofortige Anschub- Durchführungs- Laufzeit Nr. Maßnahmentitel Kurzbeschreibung Priorität Einsparung Umsetzung kosten kosten [Jahre] [t/a] empfohlen [€] [€/a]

W

Konkrete Energie und CO2 - In den FeWos soll bei einigen Elektrogeräten (z. B. TV, Kaffeemaschine, mittel 2.000 1.000 - 2 ja Einsparmöglichkeiten für Kühlschrank, CD-Player, Waschmaschine, etc.) eine W1 Ferienwohnungen Energieverbrauchsübersicht beiliegen. Anhand eines zu entwickelnden Vordrucks/Exceltools soll der Vermieter den Energieverbrauch eintragen. Funksteckdosen für Kontaktaufnahme mit Herstellern von Funksteckdosen. Ziel ist es, sie davon zu sehr hoch - - 418 1 ja Ferienwohnungen überzeugen, dass sie für die Ferienwohnungen auf Juist kostenfrei W2 Funksteckdosen zur Verfügung stellen. Gäste können diese während ihres Urlaubs auf Juist kennen lernen und selbst erfahren wie benutzerfreundlich Energie- und CO2-Einsparung ist und die Steckdose für zuhause bestellen. CO2-Klimaversprechen der Im Internet unter www.klimainsel-juist.de können die Gäste ein vordefiniertes hoch - - - 3 ja Urlauber CO2-Klimaversprechen für Juist machen, in der sie z. B. klimafreundlich mit der Bahn anreisen oder Duschen statt Baden usw. Über Facebook sollen diese W3 Klimaspenden allen Freunden mitgeteilt werden. Alle Klimaversprechen werden sich positiv auf den zu ermittelten CO2-Urlauberfußabdruch (Maßnahmen I2) auswirken.

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V

Fährverkehr energetisch Gemeinsam mit der Frisia soll der Fährverkehr von Norden nach Juist und mittel k.A. 8.000 650 7 ja verbessern Norderney (Maßnahme V2-Norderney) energetisch verbessert werden. Hierzu gibt es bereits ein Forschungsvorhaben unter Beteiligung von Juist, Herr Vodde), das zunächst auf eine Substitution der mit Diesel betriebenen Generatoren für den Bordstrom mit Brennstoffzellen setzt. Nach Abschluss der ersten Phase mit der Erzeugung von Bordstrom soll auch die Anwendbarkeit von Brennstoffzellen für den Schiffsantrieb geprüft werden. Auch die Substitution des Generatorbetriebes durch Brennstoffzellen müsste im Bordbetrieb durch Frisia geprüft werden (Kosten/Nutzenanalyse). Prüfbar wäre außerdem, ob der Diesel-Motor zwischenzeitlich nicht durch einen Erdgasmotor zu ersetzen wäre. Erdgas wiederum sollte durch Biogas oder wie bereits bei Audi angewandt, durch "Wind-Gas" ersetzt werden. Auch ist der V1 Einsatz von Gasmotoren denkbar. Angesichts der gegenwärtigen Entwicklungen im Schiffbau und in der Motorenentwicklung ist eine sukzessive Einführung mit LNG (Liquid Natural Gas, also verflüssigtes Erdgas) betriebener Schiffe für alle Fahrtgebiete und Einsatzprofile bis zum Jahre 2020 ein konkret mögliches Szenario, das aus Gründen der betrieblichen Ökonomie und des Klimaschutzes zu befürworten wäre und dessen Realisierung konkrete Formen anzunehmen beginnt. In Nordfriesland wird derzeit eine weitgehend emissionsfreie Fähre mit geringst möglichem Tiefgang (1,5 m) entwickelt, deren Ersteinsatz im Herbst 2013 geplant ist. Ab August 2014 sollen zwei LNG Hybrid Fähren die Orte Dagebüll – Wyk – Wittdün anfahren Die angestrebte Verminderung des klimawirksamen CO2 Ausstoßes beträgt 40% allein über die höhere Effizienz des Antriebes. Neugestaltung des Juist ist eine tideabhängige Insel. Deshalb ist eine verbesserte Anbindung der mittel k.A 8.000 320 - nein Hafengeländes an der Mole Fähre an den Bahnverkehr nicht möglich. 30% der Gäste reisen bereits mit der Bahn an. Weitere 25% würden dies machen, wenn z. B. die Anbindung (kürzere V2 Wartezeiten) besser wäre. Aus diesem Grunde ist es sinnvoll die Hafensituation zu verbessern, damit eine längere Wartezeit attraktiv wird, z. B. durch Gepäckstationen, Gastronomie, Ausstellung zum Weltnaturerbe etc. Stromtankstelle an der Mole Aufstellen von ein oder zwei Stromtankstellen für E-Fahrzeuge incl. Service bei mittel k.A. k.A. k.A. 7 ja V3 den Parkplätzen der Frisia an der Mole. Inkludierung der Kompensation Zurzeit ist eine CO2-freie Anreise mit dem Flugzeug oder der Fähre nicht hoch k.A. - 400 8 ja für Fähre und Flug möglich. Die einzige Möglichkeit ist die Kompensation. Mit der Frisia und der V4 FLN soll die Möglichkeit und die Kosten pro Fahrt/Flug geklärt werden. Ziel muss es sein, die Kosten der Kompensation direkt in den Preis zu inkludieren.

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einmalige jährliche CO2- sofortige Anschub- Durchführungs- Laufzeit Nr. Maßnahmentitel Kurzbeschreibung Priorität Einsparung Umsetzung kosten kosten [Jahre] [t/a] empfohlen [€] [€/a]

I Energiefitness für Durch die Evaluation der Erstenergieberatungen im Rahmen des Projekts hoch 10.000 10.000 - 7 ja Handwerksbetriebe "Klimainsel Juist" ist die Bedeutung der Qualität der Handwerksbetriebe deutlich geworden. Bei energetischen Renovierungsmaßnahmen werden die Handwerksbetriebe gefragt. Deren Beratung ist von entscheidender Bedeutung. Deswegen müssen die Betriebe auf dem neuesten Stand der I1 (energieeffizienten) Technik sein, um gut und richtig beraten zu können. Laufende Fortbildung für Handwerker und Einbeziehung in das Projekt Klimainsel Juist. Entwicklung einer Datenbank mit qualifizierten Handwerkern etc. auf www.klimainsel-juist.de. Diese wird allen Vermietern zur Verfügung gestellt. Online-CO2-Urlauber-Fußabdruck Am Rechner können die Urlauber schon vor dem Urlaub durch die mittel 5.000 3.000 k. A. - nein Beantwortung von Fragen ihren CO2-Urlaubsfußabdruck bestimmen. Den I2 Urlaubern wird mit dem Fußabdruck die Möglichkeit der Kompensation für ihre Reise angeboten. Ü Zielformulierung: Energieautarkie Langfristig möchte Juist sämtliche, auf der Insel benötigte Energie, auch auf der niedrig - - - - nein Insel erzeugen und damit Energie autark werden. Zielerreichung ist nur mit Ü1 erheblichen Ausbau der EE (auch Wind) möglich. Der Endenergiebedarf liegt gemäß Potenzialanalyse 2020 bei etwa 57.000 MWh, davon allein 35.000 MWh Erdgas zur Gebäudebeheizung. Klimaschutzfonds durch Klima- Zur Finanzierung der Maßnahmen auf der Insel Juist soll die Einführung eines mittel 20.000 10.000 - - nein Euro Klima-Euros geprüft werden. Pro Übernachtung wird dabei 1 € abgeführt. Die Ü2 Befragung im Auftrag von Futouris hat eindeutig ergeben, dass die Bereitschaft der Touristen sehr groß ist. Summe 105.500 68.000 1.799

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5.3.1 Maßnahmenblätter Juist

E 1 Potenzialanalyse "Erneuerbare Energien und BHKW" auf Juist Kurzbeschreibung Zur genauen Untersuchung, welche Energieerzeugungspotenziale (Wind, Sonne, Biomasse und Erdwärme sowie BHKW) auf Juist bestehen, wird eine Analyse in Auftrag gegeben. In diesem Rahmen werden Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung geprüft. (Alternative Finanzierungs- und Beteiligungsmodelle, z. B. Energiegenossenschaften). Untersucht werden sollen Wirtschaftlichkeit, Genehmigungsfragen, Nachhaltigkeit, Bürgerzustimmung. Die Erstellung einer derartigen Pozenzialanalye wird als Teilkonzept vom BMU mit 50 % im Rahmen der Klimaschutzinitiative gefördert.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a nicht quantifizierbar, aber nach Umsetzung hoch Kosteneffizienz: 2 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 20.000 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 1 Jahre Geschätzte Kosten für die Potenzialanalyse im Rahmen des Klimaschutz-Teilkonzepts 20.000,--€ (40.000,-- €) bei Förderung von 50 %. Wirkungstiefe: 4 sehr hoch, da große Strukturveränderung durch Umsetzung notwendig. Lokale Wertschöpfung: 1 zunächst gering, da Potenzialanalyse extern vergeben und noch keine lokale Umsetzung Umsetzungsfähigkeit: 4 sehr gut, lt. Herrn Vodde liegt hierzu bereits ein Angebot der EWE vor. Ratsbeschluss notwendig. Hauptakteure: Inselgemeinde Juist, EWE, externe Berater Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen:

Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Ein zusammenfassendes Angebot mehrerer Maßnahmen der EWE (Potenzialanalyse (E1), Gebäudekataster (E2), Speichermöglichkeiten (E3), Energiegeneossenschaft (E4) liegt bereits vor. Überprüfung ob Förderung im Rahmen des Kimaschutzteilkonzeptes möglich, sonst ggf. Anpassung an Inhalte der Förderrichtlinie.

Priorität: mittel

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CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

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E 2 Gebäudekataster in Verbindung mit einem Solarkataster erstellen Kurzbeschreibung Die Erstellung einer digitalen Karte schafft einen Überblick über Wärmenutzung, Sanierungsstand und Solarflächenpotenziale der einzelnen Gebäude. Dabei werden mit Hilfe von Geodaten oder Luftbildanalyse gut geeignete Dächer identifiziert und markiert. Diese Daten können dann über eine Website der Insel für alle Bürger zur Verfügung gestellt werden. Ein Zubau von Solaranlagen kann nur über eine langfristig angelegte Öffentlichkeits-Kampagne erzielt werden, die regelmäßig auf die Internetseite aufmerksam macht.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a keine direkten Einsparungen; nur durch die anschließende Informationskampagne zur energetischen Sanierung in Zusammenhang mit solarer Nutzung.

Kosteneffizienz: 2 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 30.000 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 5.000 €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 1 Jahre Kosten belaufen sich auf ca. 10.000,-- € (ca. 550 EUR pro km²) nur für die Erstellung des Solar- Katasters, weitere Kosten würden die Festlegung des Gebäudetypologie (Sanierungsstand) und die Zuordnung der Wärmenutzung pro Gebäude verursachen (ca. 10.000,--). Für die Kampagne zum Bewerben der Internetseite entstehen (mind. 10.000 Euro). Kostenreduktion eventuell durch Kooperation mit anderen Kommunen möglich (z.B. Norden). Jährlich 5.000 Euro für Pflege und Aktionen.

Wirkungstiefe: 2 mittel, da zunächst erstes Potenzial abschätzbar. Hohe Wirkungstiefe wird nur durch Kombination mit einer Öffentlichkeitskampagne und Beratung erreicht. Lokale Wertschöpfung: 1 gering, erst duch Sanierung und Zubau von solarthermischen oder photovoltaik-Flächen höhere lokale Wertschöpfung. Umsetzungsfähigkeit: 3 gut, Angebot EWE liegt vor, keine Hemmnisse erkennbar, Datenschutz beachten; Finanzierung klären Hauptakteure: Juist, EWE, externe Berater Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Solarkataster mit Norden gemeinsan (Norden, E2) Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Zustand der privaten Gebäude zu veröffentlichen, kann Datenschutzrechtlich problematisch sein. Ein zusammenfassendes Angebot mehrerer Maßnahmen der EWE (Potenzialanalyse (E1), Gebäudekataster (E2), Speichermöglichkeiten (E3), Energiegeneossenschaft (E4) liegt bereits vor. Priorität: mittel

Schlussbericht Seite 137

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CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 138

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

E 3 Maßnahmen zu Netzen und Speichermöglichkeiten Kurzbeschreibung Ist-Analyse Netze und Speicher: Einholung der Netzauskünfte; Auswertung und Visualisierung der physikalischen Gegebenheiten; Abgleich der Ergebnisse mit den PV-Potentialen und Erweiterung des Solarkatasters; Aufbereitung resultierender Speicherpotentiale.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a nicht quantifizierbar Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: k.A. € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: k.A. €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 1 Jahre Angebot der EWE liegt vor. Wirkungstiefe: 1 gering Lokale Wertschöpfung: 1 gering Umsetzungsfähigkeit: 4 hoch, da EWE hier kooperativ Hauptakteure: Juist, EWE Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: E1, E2 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Ein zusammenfassendes Angebot mehrerer Maßnahmen der EWE (Potenzialanalyse (E1), Gebäudekataster (E2), Speichermöglichkeiten (E3), Energiegenossenschaft (E4) liegt bereits vor. Maßnahme wird deshalb empfohlen, da auf berechneten Potenzialen aufgebaut werden kann.

Priorität: niedrig

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 139

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

E 4 Energiegenossenschaft Kurzbeschreibung Klärung der Voraussetzungen zur Etablierung einer Energiegenossenschaft auf Juist. Infoveranstaltungen. Einbeziehung der Bevölkerung. Klärung von möglichen Kooperationspartnern, z.B. EWE, Volksbank. Kostenklärung. Ziel: Eröffnung einer Energiegenossenschaft/Fonds. Diese Maßnahme wäre auch im Rahmen des zu beantragenden Teilkonzeptes zu bearbeiten (E1) oder als alleinstehende Maßnahme.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a nicht quanifizierbar Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 5.000 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 1 Jahre Die Kosten der Neugründung einer Genossenschaft bestehen in der Regel aus den Kosten für die Gründungsprüfung und die Eintragung in das Genossenschaftsregister. Die Erstberatung beim genossenschaftlichen Prüfungsverband ist in der Regel kostenfrei. Die Prüfungskosten der Neugründung können je nach Komplexität des Geschäftsmodells zwischen 500 und 5.000 EUR variieren. Machbarkeitsstudie an externe Berater, spätere Umsetzung mit Klimaschutzmanager, Kosten für Öffentlichkeitsarbeit für Beteiligung an Genossenschaft. Wirkungstiefe: 4 hoch, da sich jeder Juister mit Genossenschaftsanteil beteiligen kann Lokale Wertschöpfung: 4 hoch, da Gewinne in der Region verbleiben. Umsetzungsfähigkeit: 2 mittel, da noch wenig konkret, Machbarkeitsstudie abwarten Hauptakteure: Klimamanager, Juist, Juist-Stiftung, EWE Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Verknüpfung mit E1 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: Ja Ein zusammenfassendes Angebot mehrerer Maßnahmen der EWE (Potenzialanalyse (E1), Gebäudekataster (E2), Speichermöglichkeiten (E3), Energiegeneossenschaft (E4) liegt bereits vor. Priorität: hoch CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 140

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Qualifizierte Gebäudeenergieberatung z. B. Haus-zu-Haus-Beratung für HH 1 Haushalte und Gastgewerbe - Entwicklung von individuellen Paketlösungen Kurzbeschreibung Durchführung einer Beratungskampagne zur Erhöhung der Gebäudesanierungsrate mit Schwerpunkt Kerndämmung und Fassadensanierung, zusätzlich sollen gezielt für den Vermieter Energiesparmöglichkeiten aufgezeigt werden. Die Gebäude-Sanierungskampagne könnte analog der Kampagne "Bremer Modernisieren" (Stadtteilkampagne der energiekonsens - Zuschuss zur BAFA-Beratung in Höhe von 125,-- €) ) oder Haus zu Haus-Beratung der Klimaschutzagentur Hannover durchgeführt werden. Ziel ist es, in einer qualifizierten Vor-Ort-Energieberatung einen "Modernisierungsfahrplan"mit individuellen Paketlösungen (welche Maßnahmen amortisieren sich am schnellsten) inklusive Fördermöglichkeiten (u.a..KfW) aufzuzeigen. Die Aktion sollte mit Unterstützung des Bürgermeisters über mindestens 5 Jahre durchgeführt werden. Die Durchfühung erfolgt durch erfahrene Energieberater mit entsprechender Qualifikation, die von der Kommune beauftragt werden. Unterstützt wird die Aktion durch Bürgermeister-Anschreiben. Wirkungsvoll, um Investitionen im Bereich energetischer Gebäudesanierung auszulösen und den Haushalten und Vermietern Einsparpotenziale aufzueigen. Sinnvoll wäre die Entwicklung von Gemeinschaftsmaßnahmen mit Nachbarn (für die spätere Realisierung).

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a Beratungen selber erzielen keine Einsparungen; Einsparungen erst im Nachgang durch umgesetzte Effizienzmaßnahmen bis zu 30 % möglich Maßnahme ist wichtiger Bestandteil, um Gebäudesanierungsquote von derzeit 1 auf zukünftig 2 % zu erhöhen. Bei 50 Beratungen pro Jahr, davon 10 % Realisierung nach Gebäudeenergieberatung und 30 % Einsparung, ca. 180 t/a., siehe Gebäudesanierungspotenzial Kosteneffizienz: 3 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 8.000 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 15.000 €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 3 Jahre ca. 8.000 Euro einmalig für die Konzepterstellung Haushalte und speziell Gastgewerbe, dann jährlich ca. max. 13.000 Euro für die eigentliche Beratungsaktion inkl. Förderung bei angestrebten 50 Vor-Ort-Beratungen/a x 125 Euro, Personalaufwand durch Klimaschutzmanager und BAFA-Vor-Ort-Berater

Wirkungstiefe: 4 Hohe Qualtiät durch Beratung der Bürger und Öffentlichkeitsarbeit. Netzwerk mit Energieberatern und Handwerksbetrieben. Lokale Wertschöpfung: 3 hoch; Umsetzung der Sanierung erfolgt zum großen Teil durch lokale Handwerksbetriebe Umsetzungsfähigkeit: 2 Koordinationsaufwand; Einsatz/Schulung von Energieberatern und Einbindung von Kooperationspartnern. Hauptakteure: Handwerker, Inselgemeinde Juist, EWE Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: G1 - Klimaschutzmanager Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2016 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Maßnahme ist wichtiger Bestandteil, um Gebäudesanierungsquote von derzeit 1 auf zukünftig 2 % zu erhöhen. 50 Beratungen pro Jahr sind anzustreben; Kontakt zu Klimaschutzagenturen aufnehmen und Übertragbarkeit der Konzepte prüfen. Priorität: mittel Schlussbericht Seite 141

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CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 142

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HH 2 Solarkampagne für solarthermische Anlagen Kurzbeschreibung Solarthermische Anlagen sind wirtschaftlich zu betreiben, wenn in den Sommermonaten des Sonnenangebotes eine große Nachfrage nach Warmwasser besteht. Dies ist gerade auf Juist bei zahlreichen Touristen der Fall. Deshalb sollte in einer Solarkampagne auf die Wirtschaftlichkeit von solarthermischen Anlagen zur Warmwasserbereitung (und auch für den Heizungsbetrieb) hingewiesen werden. Gleichzeitig könnte ein Contracting-Angebot (mit Austausch der Heizungsanlage) für eine beschleunigte Umsetzung sorgen. Ein zusätzliches, kleines Förderprogramm des Energieversorgers (zur vorhandene Bafa-Förderung) könnte ebenfalls zum verstärkten Einbau von solarthermischen Anlagen führen.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a nicht quantifizierbar. Bei solarthermischen Anlagen zur Warmwasseraufbereitung betragen die Einsparungen 50 - 60% der Energie für die Warmwasseraufbereitung. Bei zusätzlichem Heizungsbetrieb werden noch einmal 10 - 15% des Heizenergiebedarfs eingespart. Die Einsparungen im Warmwasserbereich können noch höher ausfallen, da der Warmwasser-Bedarf durch den Tourismus gesondert betrachtet werden muss. Geschätztes Potenzial, ca. 300 MWh, entsprichtKosteneffizienz: ca. 750 m² zusätzlich Kollektorfläche, ca. 125 Solaranlagen 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: - € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 3 Jahre Wenn Solarkampagne durch EWE mit örtlichen Handwerkern organisiert und durchgeführt wird, entstehen Juist keine Kosten. Wirkungstiefe: 2 mittel Lokale Wertschöpfung: 4 sehr hoch, da lokales Handwerk eingebunden werden kann. Umsetzungsfähigkeit: 4 sehr gut, da EWE über derartige Produkte verfügt Hauptakteure: Handwerker, Inselgemeinde Juist, EWE Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: HH1, E2, Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Eine Zusammenarbeit mit EWE wird empfohlen, da hierdurch auch bestehende Handwerkerkooperationen genutzt werden können.

Priorität: hoch

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CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

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HH 3 Tauschbörsen Kurzbeschreibung Entwicklung und Durchführung von Tauschbörsen für Kleidung und andere Produkte, z. B. auch für "weiße Ware" (Elektrogeräte) , nach dem Vorbild der "SWAP-Partys". ("Swap" heißt übersetzt "tauschen".) Frei nach dem Motto "swappen statt shoppen - tauschen statt kaufen" bietet die Swap Party die Gelegenheit gut erhaltene Produkte zu erstehen, ohne zu bezahlen.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a keine direkten Einsparungen; Einsparungen ergeben sich durch vermeidene Neueinkäufe; nicht quantifizierbar Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 500 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 1 Jahre Initiierung einer "SWAP-Kampagne"; Internetseite Juist; Presse; geringe Kosten für Konzeption der Kampagne ca. 500 €; Organisation von SWAP-Partys ggf. über ehrenamtliche Arbeit engagierter Bürger oder als Schulprojekt o. ä. Wirkungstiefe 2 mittel; löst Strukturveränderungen im Handeln der Bürger aus Lokale Wertschöpfung: 1 gering Umsetzungsfähigkeit: 3 gut; mit geringem Aufwand leicht umsetzbar Hauptakteure: Kurverwaltung Juist Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: G5 - Energietag für Bürger Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: nein zunächst Modellversuch für 1 Jahr starten Priorität: mittel

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe

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HH 4 Green-Building-Award - Juister Wärmesiegel Kurzbeschreibung Alle energetisch sanierten Gebäude erhalten eine Kennzeichnung, dass sie energetisch saniert wurden, wenn möglich mit Energiepass. Das am vorbildlichsten sanierte Haus pro Jahr erhält den "Green-Building-Award". Ein Fachgremium aus Handwerk, Architekten und Bauabteilung der Gemeinde vergibt diesen Preis.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a nicht quantifizierbar Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 5.000 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 3.000 €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: - Jahre Kosten für Erstellung/Layout Energiepass; geschätzte Kosten ca. 5.000 € Personalaufwand zur Auswahl und Vergabe des Preises; Kampagnen-Dauer zunächst auf drei Jahre ansetzen Wirkungstiefe: 3 hoch; Wettbewerb fördert die Umsetzung von Effizienzmaßnahmen Lokale Wertschöpfung: 1 gering Umsetzungsfähigkeit: 3 gut Hauptakteure: Inselgemeinde Juist Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: G1 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2015 - 2018 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: nein zunächst müssen Gebäudeenergieberatungen angeboten und Effizienzmaßnahmen umgesetzt werden; Kampagnen-Start ca. in zwei Jahren sinnvoll Hinweis: Name sollte überdacht werden => zur besseren Identifizierung und Werbewirksamkeit des Preises auch bei den Touristen sollte ggf. besser ein Name mit lokalem Bezug gefunden werden, z.B. "der grüne Leuchtturm" oder "die grüne Robbe" o. ä. Priorität: mittel

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

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K1 Energetische Modellprojekt schaffen Kurzbeschreibung Die demnächst anstehenden umfangreichen Sanierungen oder Neubauten (z.B. Kindergarten) der öffentlichen Hand sollen energetisch vorbildich, über die gesetzlichen Mindestauflagen hinaus, als Vorzeige- bzw. Leuchturmprojekte ausgeschrieben werden. Diese Häuser haben Vorbildcharakter für die Bürger und sollten daher zukunftsweisend saniert oder als Neubau zu einem "Energie-Plus- Haus" geplant werden. Während der gesamten Bauphase sollen die Gebäude zu einem Demonstrationsobjekt ("gläserne Baustelle") genutzt werden können. Daraus sollen viele vergleichbare Renovierungen entstehen. Möglichkeit eines Modellvorhaven mit Förderung ist vorab zu prüfen (z.B. DENA, KfW u.a.).

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a nicht quantifizierbar Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: k.A. € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: k.A. €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 5 Jahre Kosten der energetischen Sanierung oder eines Neubaus können hier nicht geschätzt werden. Modellprojekt kann über lokale Presse und Internetauftritt kommuniziert werden; Besuchertage können während den Bauphasen eingerichtet werden. Wirkungstiefe: 3 hoch; Vorbildfunktion Lokale Wertschöpfung: 4 sehr hoch; lokal ansässige Handwerksbetriebe werden eingesetzt oder mit einbezogen Umsetzungsfähigkeit: 1 gering, da Finanzierung ungeklärt Hauptakteure: Inselgemeinde Juist, eventuell Modellprojekt DENA Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: K2, G9 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2015 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Maßnahme nachranging zu K1, darin erzielte Ergebnisse abwarten! Priorität: mittel

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

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K2 Neubau von öffentlichen Liegenschaften Kurzbeschreibung Alle zukünftig erstellen Neubauten in öffentlicher Hand werden mit einen erhöhten baulichen Standard erstellt. Vorschlag: Passivhaus-Standard. Dies wird durch einen Ratsbeschluss bestätigt. Hierzu gibt es bereits zahlreiche Beispiele aus anderen Städten (z.B. Bremen, Oldenburg). Ab 2020 gilt die EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden, wonach nur noch Hocheffizienz-Gebäude (Passivhaus-Standard oder Plusenergiehaus) gebaut werden dürfen.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: 11 t/a gering; pro m² werden ca. 50 kWh Wärmeenergie eingespart, bei Realisierung von 1.000 m² ca.

11,2 Tonnen CO 2 Kosteneffizienz: 2 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: - € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 6 Jahre mittel; 50-100 Euro/m² Mehrkosten (ca 5%), bei 1.000 m² sind dies 50.000-100.000 Euro Mehrkosten; dagegen stehen die niedrigeren Energiekosten von ca. 4.000 Euro jährlich; Amortisation im Rahmen der Nutzungsdauer Wirkungstiefe: 3 hoch, da Fortbildung von Planern und Handwerk notwendig; Vorbildfunktion für Bürger Lokale Wertschöpfung: 4 sehr hoch, da Bauleistungen überwiegend von lokalen Handwerksbetrieben durchgeführt werden Umsetzungsfähigkeit: 4 gut, keine Hemmnisse erkennbar Hauptakteure: Inselgemeinde Juist Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: K2 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2014 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Maßnahme nachrangig nach K1; Konzept muss zunächst erstellt werden; Parallel dazu sollte Kommune aber Vorreiter im Neubau sein. Ab 2020 ist Passivhaus-Standard obligatorisch. Priorität: hoch CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

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K3 Energetische Sanierung der Personalwohnungen Kurzbeschreibung Auf Juist sind 40 Personalwohnungen der Verwaltung vorhanden. Diese Personalwohnungen sollen energetisch saniert werden: Austausch/Erneuerung der Heizungsanlagen und Durchführung von Kerndämmung (Hohlwanddämmung). Dringend empfohlen wird hier ein Konzept zur Sanierung dieser Gebäude. Siehe Maßnahme G9.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a Keine Daten vorhanden, daher zu diesem Zeitpunkt nicht quantifizierbar. Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: - € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 5 Jahre Konzepterstellung und Energieberatungen im Zuge der Maßnahme G9; es werden keine zusätzlichen Kosten generiert. Finanzierung für Sanierung muss geklärt werden. Wirkungstiefe: 2 hoch Lokale Wertschöpfung: 3 hoch; Ausführung durch lokale Handwerksbetriebe Umsetzungsfähigkeit: 3 gut Hauptakteure: Inselgemeinde Juist Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: G9 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2014 - 2019 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja im Zusammenhang mit G9 Sanierungskonzept erstellen Priorität: mittel

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 149

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K4 Klimaneutrale Veranstaltungen Kurzbeschreibung Die Veranstaltungen der Kurverwaltung Juist sollen klimaneutral werden. Das könnte durch Kompensation mit den Firmen "COOL2" oder "Compense"geschehen. Hierfür muss die Menge an

CO 2 bestimmt werden. Ebenso müssen Maßnahmen zur CO 2-Reduktion zusätzlich durchgeführt werden. (1. Vermeiden, 2. Vermindern, 3. Kompensieren)

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: k. A. t/a Einsparungen im Voraus nicht quantifizierbar Kosteneffizienz: - Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: - € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: - Jahre Kosten für Bilanzierung der Veranstaltungen durch externen Dienstleister oder intern, dann Personalaufwand; Kosten für Bilanzierung je nach Veranstaltungsgröße zwischen 2.000 und

5.000 €; zusätzliche Kosten für Kompensationsmaßnahmen (ca. 25 € pro Tonne CO 2) Wirkungstiefe: 2 mittel; Vorbildcharakter Lokale Wertschöpfung: 2 nur hoch bei Kompensation in lokale Projekte; sonst gering; Bewertung: mittel Umsetzungsfähigkeit: 2 gut; keine Hemnisse erkennbar Hauptakteure: Kurverwaltung Juist Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Öffentlichkeitsarbeit insgesamt Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: nein Effizienzmaßnahmen sollten immer im Vordergrund stehen Priorität: niedrig

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 150

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K5 Fortbildung zu Klimaschutzberatern Kurzbeschreibung Ausgewählte Verwaltungsmitarbeiter (in erster Linie Hausmeister) der Inselgemeinde Juist werden durch Fortbildung zu Fachkräften (Klimaberatern) ausgebildet. Diese Fortbildung bietet der Bundesverband für Umweltberatung an.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a nicht quantifizierbar Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 4.000 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 1 Jahre 1.000 bis 2.000 Euro pro Berater-Ausbildung; Annahme 2 Berater: 4.000 €; Ausbildung innerhalb des nächsten Jahres Wirkungstiefe: 3 hoch; Energieberater nutzen dem Klimaschutz vor Ort; Vorbildfunktion für andere Inseln Lokale Wertschöpfung: 4 sehr hoch; Energieberater sind vor Ort tätig Umsetzungsfähigkeit: 2 gut;keine Hemnisse erkennbar; Finanzierung klären Hauptakteure: Inselgemeinde Juist Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: - Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2014 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Maßnahmenumsetzung innerhalb der nächsten zwei Jahre wird empfohlen Priorität: hoch

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 151

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W1 Konkrete Energie und CO2 - Einsparmöglichkeiten für Ferienwohnungen Kurzbeschreibung In den FeWos soll bei einigen Elektrogeräten (z. B. TV, Kaffeemaschine, Kühlschrank, CD- Player, Waschmaschine, etc.) eine Energieverbrauchsübersicht beiliegen. Anhand eines zu entwickelnden Vordrucks/Exceltools soll der Vermieter den Energieverbrauch eintragen.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a nicht quantifizierbar Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 2.000 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 1.000 €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 2 Jahre Entwicklung eines Exceltools/Vordrucks für bestimmte elektronsiche Geräte: 2.000 € Durchführung durch die Vermieter, Auswertung extern 1/jährlich = 1.000 € oder auch durch den Klimaschutzmanager möglich

Wirkungstiefe: 1 gering. Vermieter beschäftigt sich mit dem Thema Energieeffizienz, hat jedoch nur Einfluss auf den Kauf der Geräte, weniger auf die Nutzung. Feriengäste werden auf das Theme Energieeffizienz aufmerksam.

Lokale Wertschöpfung: 1 gering Umsetzungsfähigkeit: 2 mittel. Vermieter müssen eingebunden werden und mitmachen. Synergieeffekt => Zusammen mit den Funksteckdosen (W3) ein guter Anreiz, um diese zu benutzen Hauptakteure: Gastgewerbe, externe Berater, Klimaschutzmanager Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen:

Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Eine zweijährige Pilotphase sollte den Erfolg dieser Maßnahme belegen. Priorität: mittel

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 152

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W 2 Funksteckdosen für Ferienwohnungen Kurzbeschreibung Kontaktaufnahme mit Herstellern von Funksteckdosen. Ziel ist es, sie davon zu überzeugen, dass sie für die Ferienwohnungen auf Juist kostenfrei Funksteckdosen zur Verfügung stellen. Gäste können diese während ihres Urlaubs auf Juist kennen lernen und selbst erfahren wie

benutzerfreundlich Energie- und CO 2-Einsparung ist und die Steckdose für zuhause bestellen.

CO 2-Einsparung: 4

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: 418 t/a Stand-by Verluste von elektrischen Geräten im Bereitschaftszustand verursachen in einem durchschnittlichen Haushalt fast 500 kWh/a. Auf ein Jahr hochgerechnet sind das rund 100 Euro

und 325 kg CO 2. In Summe ergibt sich für alle Haushalte auf Juist eine potenzielle Einsparung von 418 t/a. Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: - € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 1 Jahre Veranstaltung mit Leistungsträgern zu diesem Thema. Keine Kosten, wenn man Sponsor für Funksteckdosen findet. Fachmännischer Personaleinsatz zum Anschluss/Installation der Dosen notwendig. Wirkungstiefe: 4 sehr hoch; Gäste werden auf Energiesparen und Klimaschutz aufmerksam gemacht und schaffen sich möglicherweise auch zu Hause Funksteckdosen an

Lokale Wertschöpfung: 2 mittel durch Energieeinsparungen Umsetzungsfähigkeit: 3 Synergieeffekt mit Energielabels (W2) ein guter Anreiz, um diese zu benutzen Hauptakteure: Thomas Vodde Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: W2 - Energielabels Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja ab sofort Mögliches Problem: nicht jeder Vermieter lässt den Klimaberater in die FeWos, um eine Bestandsaufnahme zu machen => Information vorab! Priorität: sehr hoch CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 153

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W3 CO 2-Klimaversprechen der Urlauber Kurzbeschreibung

Im Internet unter www.klimainsel-juist.de können die Gäste ein vordefiniertes CO 2- Klimaversprechen für Juist machen, in der sie z. B. klimafreundlich mit der Bahn anreisen oder Duschen statt Baden usw. Über Facebook sollen diese Klimaspenden allen Freunden mitgeteilt

werden. Alle Klimaversprechen werden sich positiv auf den zu ermittelten CO 2- Urlauberfußabdruch (Maßnahmen I2) auswirken.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a Einsparungen ergeben sich in undefinierbarer Höhe durch energiebewußtes Verhalten der Urlauber Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: - € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 3 Jahre geringe Kosten für Installation der Links auf der Juister Homepage Wirkungstiefe: 4 sehr hoch; Gäste werden auf Energiesparen und Klimaschutz aufmerksam gemacht. Identifikation mit der Klimainsel Juist.

Lokale Wertschöpfung: 2 mittel Umsetzungsfähigkeit: 4 sehr gut in Zusammenhang mit Maßnahme I2 umzusetzen Hauptakteure: Kurverwaltung Juist Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: I2 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2016 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja sofort Infos und links auf Homepage einbinden; Kontrolle/Auswertung nach einem Jahr Priorität: hoch

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 154

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V1 Fährverkehr energetisch verbessern Kurzbeschreibung Gemeinsam mit der Frisia soll der Fährverkehr von Norden nach Juist und Norderney (Maßnahme V2-Norderney) energetisch verbessert werden. Hierzu gibt es bereits ein Forschungsvorhaben unter Beteiligung von Juist, Herr Vodde), das zunächst auf eine Substitution der mit Diesel betriebenen Generatoren für den Bordstrom mit Brennstoffzellen setzt. Nach Abschluss der ersten Phase mit der Erzeugung von Bordstrom soll auch die Anwendbarkeit von Brennstoffzellen für den Schiffsantrieb geprüft werden. Auch die Substitution des Generatorbetriebes durch Brennstoffzellen müsste im Bordbetrieb durch Frisia geprüft werden (Kosten/Nutzenanalyse). Prüfbar wäre außerdem, ob der Diesel-Motor zwischenzeitlich nicht durch einen Erdgasmotor zu ersetzen wäre. Erdgas wiederum sollte durch Biogas oder wie bereits bei Audi angewandt, durch "Wind-Gas" ersetzt werden. Auch ist der Einsatz von Gasmotoren denkbar. Angesichts der gegenwärtigen Entwicklungen im Schiffbau und in der Motorenentwicklung ist eine sukzessive Einführung mit LNG (Liquid Natural Gas, also verflüssigtes Erdgas) betriebener Schiffe für alle Fahrtgebiete und Einsatzprofile bis zum Jahre 2020 ein konkret mögliches Szenario, das aus Gründen der betrieblichen Ökonomie und des Klimaschutzes zu befürworten wäre und dessen Realisierung konkrete Formen anzunehmen beginnt. In Nordfriesland wird derzeit eine weitgehend emissionsfreie Fähre mit geringst möglichem Tiefgang (1,5 m) entwickelt, deren Ersteinsatz im Herbst 2013 geplant ist. Ab August 2014 sollen zwei LNG Hybrid Fähren die Orte Dagebüll – Wyk – Wittdün anfahren Die angestrebte Verminderung des klimawirksamen CO2 Ausstoßes beträgt 40% allein über die höhere Effizienz des Antriebes.

CO 2-Einsparung: 4

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: 650 t/a Das grundsätzliche Einsparpotenzial pro Personenkilometer auf der Fähre beträgt ca. 0,3 bis 0,4

kg CO 2. Pro Fährfahrt beträgt das Potenzial ca. 1,0 bis 1,6 Tonnen CO 2. Unter der Annahme einer Nullemission mit veränderter Antriebstechnik auf Basis regenerativ erzeugter Brenn- bzw. Kraftstoffe und der vollständigen Substitution von zunächst 500 konventionellen Fahrten jährlich

im Rahmen eines Modellversuchs können 500 bis 800 Tonnen CO 2 eingespart werden. Das entspräche für Juist der Hälfte der Emissionen aus dem Fährverkehr, für Norderney knapp 10%. Der Modellversuch bzw. das Forschungsvorhaben, das von einer Klimaschutzmaßnahme der Insel Juist ausgehend die Erzeugung von Bordstrom mit Brennstoffzellen statt mit Dieselgeneratoren anstrebt, kann die Grundlage für eine mögliche Erweiterung des Forschungsvorhabens auch auf den eigentlichen Schiffsantrieb sein.

Kosteneffizienz: 1 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: k.A. € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 8.000 €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 7 Jahre Kosten im Rahmen eines Modellversuchs bzw. Modellvorhabens würden annahmegemäß nicht auf die Kommunen zurückfallen. Es wird dennoch von einem kontinuierlich erhöhten Koordinationsaufwand während des Modellvorhabens ausgegangen (1/8-Stelle). Bei Einsatz von Erdgasmotor evtl. Förderprogramm durch kleines Gas-BKHW.

Wirkungstiefe: 4 Die Maßnahme wäre von ungemeiner Sichtbarkeit und Signalwirkung weit über das Tourismusdreieck hinaus. Die Befreiung des Schiffsverkehrs von der "Fesselung" an Dieselmotoren wäre ein starkes, olfaktorisch und akustisch wahrnehmbares Signal an alle Touristen und in die ganze Welt der Schifffahrt.

Schlussbericht Seite 155

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Lokale Wertschöpfung: - Abhängig von eventueller Nutzung lokal erzeugter regenerativer Energien. Umsetzungsfähigkeit: 2 Technische Umsetzbarkeit u.a. im Zusammenhang mit bestehenden schiffbaulichen Vorschriften wird ebenso wie ökonomische Darstellbarkeit im Modellversuch getestet. Norden Frisia steht einer notwendigen Weiterbelastung der Betriebskosten/Investitionen an den Kunden kritisch gegenüber.

Hauptakteure: Stadt Norderney, Inselgemeinde Juist, AG Norden-Frisia Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: V2 Norderney Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Vorab Kostenübernahme klären! Priorität: mittel

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 156

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V 2 Neugestaltung des Hafengeländes an der Mole Kurzbeschreibung Juist ist eine tideabhängige Insel. Deshalb ist eine verbesserte Anbindung der Fähre an den Bahnverkehr nicht möglich. 30% der Gäste reisen bereits mit der Bahn an. Weitere 25% würden dies machen, wenn z. B. die Anbindung (kürzere Wartezeiten) besser wäre. Aus diesem Grunde ist es sinnvoll die Hafensituation zu verbessern, damit eine längere Wartezeit attraktiv wird, z. B. durch Gepäckstationen, Gastronomie, Ausstellung zum Weltnaturerbe etc.

CO 2-Einsparung: 4

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: 320 t/a Bei Betrachtung von etwa 10.000 veränderten Gästeanreisen (Bahn statt Pkw, Pkw-Besatz 2 Personen) sind unter der Annahme "Bahn fährt ohnehin" bei einer An- und Abreise mit

zusammen 400 km, CO 2-Minderungen von über 320 Tonnen pro Jahr erreichbar. Kosteneffizienz: 2 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: k.A € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 8.000 €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: - Jahre Die Effizienz der beschriebenen Maßnahmen zielt insgesamt auf eine erhöhte Urlauberzufriedenheit. Die Kosten sind damit nicht allein dem Klimaschutzziel zuordenbar. Die Verbesserung der Aufenthaltsqualität im Hafenbereich verlängert den Aufenthalt im Tourismusdreieck. Es wird von einem kontinuierlichen erhöhten Koordinationsaufwand ausgegangen (1/8-Stelle). Wirkungstiefe: 2 Das Maßnahmenspektrum spricht die Touristen vor allem von der Serviceseite, aber auch von der Erlebnisseite aus an. Mit der Weltnaturerbeausstellung wäre ein besonderer Ansatz für eine hohe Wirkungstiefe gegeben. Lokale Wertschöpfung: Mit der Angebotsverbesserung wird auch eine erhöhte Annahme der Angebote und der Verweildauer erwartet, die sich in verbesserter Wertschöpfung niederschlägt. Umsetzungsfähigkeit: 1 schwierig. Viele Akteure müssen zusammen gebracht werden und die Finanzierung ist unklar. Eng verbunden mit der Investitionswilligkeit der Kommune, der Fährgesellschaft, der Hauptakteure:Hafengesellschaft und der Mobilisierung weiterer privater Investoren. N-Port, FRISIA, Stadt Norden, Juist, Bahn Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen:

Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: nein

Priorität: mittel

Schlussbericht Seite 157

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CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 158

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V 3 Stromtankstelle an der Mole Kurzbeschreibung Aufstellen von ein oder zwei Stromtankstellen für E-Fahrzeuge incl. Service bei den Parkplätzen der Frisia an der Mole.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: k.A. t/a im Kontext der weiteren Maßnahmen zur Elektromobilität Kosteneffizienz: 2 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: k.A. € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: k.A. €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 7 Jahre Es wird davon ausgegangen, das "ein bis zwei" Stromtankstellen der Auftakt bzw. ein Signal für eine kontinuierliche Vorreiterrolle zur Elektromobilität im "Erneuerbare-Energien-Überschussland" im Tourismusdreieck sind. Weitere Tankstellen im Zeitraum bis 2020 werden dann erwartet.

Wirkungstiefe: 2 Signalwirkung für Elektromobilität auf den Inseln. Lokale Wertschöpfung: 1 Verbrauch von lokal hergestelltem Strom aus erneuerbaren Energien. Umsetzungsfähigkeit: 4

Hauptakteure: FRISIA, Stadtwerke Norden Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen:

Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja

Priorität: mittel

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 159

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V 4 Inkludierung der Kompensation für Fähre und Flug Kurzbeschreibung

Zurzeit ist eine CO 2-freie Anreise mit dem Flugzeug oder der Fähre nicht möglich. Die einzige Möglichkeit ist die Kompensation. Mit der Frisia und der FLN soll die Möglichkeit und die Kosten pro Fahrt/Flug geklärt werden. Ziel muss es sein, die Kosten der Kompensation direkt in den Preis zu inkludieren.

CO 2-Einsparung: 4

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: 400 t/a Atmosfair veranschlagt die Kompensation von Hin- und Rückflug mit deutlich zu hoch gegriffenen

80 kg CO 2 pro Fluggast und errechnet daraus eine Kompensationszahlung von 9,00 Euro. Die Analyse der Verbrauchswerte von Juist zeigt dagegen unter Zugrundelegung der Atmosfair-Werte auf, dass mit 15,00 Euro der gesamte durchschnittliche Hin- und Rückflug einer Maschine kompensierbar wäre. Damit sänke der Zuschlag auf unter 1,00 Euro pro Fluggast und würde im Vergleich mit der Luftverkehrsabgabe der Bundesregierung nur minimale Auswirkungen haben. Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: k.A. € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 8 Jahre Mit der sogenannten Flugsteuer bzw. Luftverkehrsabgabe wird die Lenkungsfunktion von erhöhten Kosten für bestimmte Verkehrsmittel bereits eindrucksvoll nachgewiesen. Der Verzicht auf Reisen nach Juist wäre für die Insel entsprechend fatal. Mit der oben dargestellten überschlägigen Abschätzung der Kompensationskosten wäre die Maßnahme grundsätzlich darstellbar und kommunizierbar. Es wird von einem kontinuierlich erhöhten Koordinationsaufwand für die lokale Verwendung der Kompensationszahlungen ausgegangen (1/8-Stelle). Wirkungstiefe: 1 Die Wirkungstiefe hängt vom Mut zu einer aktiven Kommunikation der Maßnahme gegenüber den Passagieren ab. Lokale Wertschöpfung: 2 Nach Möglichkeit Verwendung von Kompensationszahlungen für lokale klimafreundliche Projekte. Umsetzungsfähigkeit: 3 Akzeptanz sollte geprüft werden, bürokratischer Aufwand Hauptakteure: FRISIA, FLN, Atmosphär Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Ü2: Klima-Euro, I2: CO2-Fußabdruck Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung in Verbindung mit dem Klima-Euro empfohlen: ja

Priorität: hoch

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CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

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I 1 Energiefitness für Handwerksbetriebe Kurzbeschreibung Durch die Evaluation der Erstenergieberatungen im Rahmen des Projekts "Klimainsel Juist" ist die Bedeutung der Qualität der Handwerksbetriebe deutlich geworden. Bei energetischen Renovierungsmaßnahmen werden die Handwerksbetriebe gefragt. Deren Beratung ist von entscheidender Bedeutung. Deswegen müssen die Betriebe auf dem neuesten Stand der (energieeffizienten) Technik sein, um gut und richtig beraten zu können. Laufende Fortbildung für Handwerker und Einbeziehung in das Projekt Klimainsel Juist. Entwicklung einer Datenbank mit qualifizierten Handwerkern etc. auf www.klimainsel-juist.de. Diese wird allen Vermietern zur Verfügung gestellt.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a keine Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 10.000 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 10.000 €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 7 Jahre Gründung eines Netzwerks für Handwerksbetriebe; Anschubfinanzierung von max. 10.000 € für Initiierung und Umsetzung via Internet und Fachtagungen etc.; regelmäßige Fortbildungen organisieren.

Wirkungstiefe: 4 sehr hoch; Strukturveränderungen/Umdenken in den Betrieben vor Ort Lokale Wertschöpfung: 4 sehr hoch durch geschulte Fachbetriebe Umsetzungsfähigkeit: 3 gut; Vorbild Hauptakteure: Energieberater in Kooperation mit Inselgemeinde Juist Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: K6 - Energieberater; G1 - Klimaschutzmanager Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Möglichst für das ganze Tourismusdreieck, auch mit Langeoog Kontakt aufnehmen Priorität: hoch

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

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I 2 Online-CO 2-Urlauber-Fußabdruck Kurzbeschreibung Am Rechner können die Urlauber schon vor dem Urlaub durch die Beantwortung von Fragen ihren

CO 2-Urlaubsfußabdruck bestimmen. Den Urlaubern wird mit dem Fußabdruck die Möglichkeit der Kompensation für ihre Reise angeboten.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: k. A. t/a nicht quantifizierbar Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 5.000 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 3.000 €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: - Jahre es entstehen Kosten für das Rechnentool, das auch regelmäßig gepflegt werden muss;

Hinweis/Verlinkung mit CO 2-Fußabdruck-Tool/Kompensationstool Wirkungstiefe: 2 niedrig; thematisiert Klimaschutz Lokale Wertschöpfung: 1 bei Kompensation in lokale Projekte könnte ein regionaler Nutzen gezogen werden; sonst gering

Umsetzungsfähigkeit: 2 keine Umsetzungshemmnisse erkennbar, aber Akzeptanz der Urlauber beachten Hauptakteure: Kurverwaltung Juist, externer Berater, Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: hängt zusammen mit Maßnahme V4 und Ü2, Gast sollte nicht das Gefühl der Abzockerei bekommen.

Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: Handlungsempfehlung: Maßnahmen V4 und Ü2 konkurrieren und sollten Priorität umgesetzt werden nein Modellversuch für 1 Jahr, Konkurriert mit Ü 2: Klima-Euro Kooperation mit dem WWF ist angestrebt. Priorität: mittel

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

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Ü 1 Zielformulierung: Energieautarkie Kurzbeschreibung Langfristig möchte Juist sämtliche, auf der Insel benötigte Energie, auch auf der Insel erzeugen und damit Energie autark werden. Zielerreichung ist nur mit erheblichen Ausbau der EE (auch Wind) möglich. Der Endenergiebedarf liegt gemäß Potenzialanalyse 2020 bei etwa 57.000 MWh, davon allein 35.000 MWh Erdgas zur Gebäudebeheizung.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a Zielformulierung selber erzielt keine Einsparung; Ziel bedeutet aber Einsparung der Endenergie in Höhe von 66.685 MWh/a; dies entspricht einer

CO 2-Reduktion auf Null von 19.472 t/a Kosteneffizienz: - Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: - € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: - Jahre Zielformulierung selber erzeugt keine Kosten; lediglich Personalaufwand; Kosten für Umstieg auf erneuerbare Energien nicht quantifizierbar; hierfür ist ein umfassendes Konzept nötig; Basis bietet Potenzialanalyse, siehe E1. Wirkungstiefe: 3 hoch Lokale Wertschöpfung: 4 sehr hoch Umsetzungsfähigkeit: 0 Akteptanz auf Juist für Erneuerbare Energien, vor allem bei Wind und PV nicht sehr hoch. Unrealistisch ist unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten, den Wärmebedarf auf der Insel zu decken substituiert werden. Hauptakteure: Juist, EWE Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: G7 - Reduktionsziel gesamtes Tourismusdreieck, E1 Potentialanalyse Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: Handlungsempfehlung: Es wird eine Umsetzung empfohlen: nein Zielformulierung erst nach Vorliegen der Ergebnisse der EE-Potenzialanalyse, dann realistisches Ziel formulieren (z.B. Stromautarkie, Klimaneutralität) Priorität: niedrig

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

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Ü 2 Klimaschutzfonds durch Klima-Euro Kurzbeschreibung Zur Finanzierung der Maßnahmen auf der Insel Juist soll die Einführung eines Klima-Euros geprüft werden. Pro Übernachtung wird dabei 1 € abgeführt. Die Befragung im Auftrag von Futouris hat eindeutig ergeben, dass die Bereitschaft der Touristen sehr groß ist.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a keine Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 20.000 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 10.000 €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: - Jahre 964.174 Übernachtungen im Jahr 2010 würden knapp 1 Mio. Euro einbringen!, ca. 10 % Verwaltungskosten und Konzept- und Einrichtungskosten von 20.000, geschätzt Wirkungstiefe: 3 hoch Lokale Wertschöpfung: 4 sehr hoch, wenn Mittel für Maßnahmen auf der Insel finanziert werden, z.B. Förderung der Umsetzungsfähigkeit:Gebäudemodernisierung, Wärmedämmmaßnahmen, Solaranlagen-Förderung, Strandduschen 0 Lenkungsgruppe reagierte sehr verhalten, rechtliche Probleme bei der Umsetzung, Akzeptanzprobleme, 1-Euro-Abgabe zu hoch. Hauptakteure: Kurverwaltung Juist, Futouris Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: W5 - Klimaspende, V4 und I2 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: nein aufgrund der Akzeptanzprobleme, rechtliche Klärung notwendig, Lenkungsgruppe lehnt Vorschlag weithin ab. Es ist zu prüfen, ob auch andere Klimaschutzakteure, wie Energieversorger, Sparkasse, örtliches Handwerk, EEG-Einnahmen oder Teile der Konzessionsabgabe in den Klimaschutzfonds fließen sollen.

Priorität: mittel

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

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5.4 Überblick Norderney

einmalige jährliche CO2- sofortige Anschub- Durchführungs- Laufzeit Nr. Kurzbeschreibung Priorität Einsparung Umsetzung kosten kosten [Jahre] [t/a] empfohlen [€] [€/a] E Kampagne zur verstärkten Einführung von Mini-BHKW´s in mittel - - - 2013 - 2020 ja Mehrfamilienhäusern und im Gastgewerbe, z.B. über Contractingangebote der WBN. Mini-BHKW (bis 50 kWel) in Haushalten und Gewerbebetrieben können E 1 durch die gleichzeitige Erzeugung von Wärme und Strom die Effizienz der Energieerzeugung verbessern. Der Gesamtwirkungsgrad der Geräte liegt bei etwa 90 %. Die Stadt Norderney/Bauamt gibt rechtliche Sicherheit bei der Umsetzung von mittel - - 1.000 2013 - 2020 ja solarthermischen und PV-Anlagen. Hierfür wäre ein Ansprechpartner der E 2 Stadtverwaltung regelmäßig für interessierte Bauherren erreichbar.

HH Die Stadt Norderney informiert in einer Kampagne über den Zusammenhang hoch 5.000 1.000 - 2013 - 2018 ja zwischen Ernährung und CO2-Emissionen. Hierzu kann sie selber Vorbild sein, mit der Einführung eines "Vegetarischen Tages" in der Kantine oder diesen Tag HH1 als Kampagne in den privaten Haushalten/Hotels/Gastronomie bewerben. Gleichzeitig können Kurse zum energieeffizienten Kochen angeboten werden.

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einmalige jährliche CO2- sofortige Anschub- Durchführungs- Laufzeit Nr. Kurzbeschreibung Priorität Einsparung Umsetzung kosten kosten [Jahre] [t/a] empfohlen [€] [€/a] Die Wirtschaftsbetriebe belohnen Energieeinsparung. Über einen Zeitraum hoch - - - 2013 - 2016 ja von z. B. 3 Jahren wird die Energieeinsparung in ausgewählten Haushalten/Hotels durch die WBN begleitet und durch z.B. 20 Euro pro HH2 eingesparte Tonne CO2 vergütet (analog dem Projekt der EWE "CO2- Reduktionszertifikate" im LK Emsland). Zusätzlich kann eine Auszeichnung für das Gastgewerbe erfolgen. Informationskampagne zu Wärmedämmmaßnahmen (auch Kerndämmung) um sehr hoch 9.000 9.000 - 2013 - 2018 ja Vorbehalte abzubauen und Einsparpotenziale aufzuzeigen. Die Informationskampagne besteht aus a)Öffentlichkeitsarbeit b)Qualifizierter Beratung c)Fördertopf für Wärmedämm-Maßnahmen (siehe I 2). Als Ergänzung des KfW-Sanierungsprogramms, das auf eine umfassende Sanierung abzielt, erhalten Bürger und Gastgewerbe auf Norderney einen Zuschuss zu einer qualifizierten Energieberatung und eine Anreizförderung für die wärmetechnische Sanierung von Einzelbauteilen (Außenwand, Dach, HH3 Geschossdecke, Kellerdecke, Passivhausfenster). Voraussetzung für die Inanspruchnahme der Fördergelder für den Wärmeschutz ist ist eine im Vorfeld durchgeführte Beratung durch einen fachkundigen Energieberater. Diese qualifizierte Energieberberatung als Vor-Ort-Beratung sollte zusätzlich zur BAFA-Vor-Ort-Beratung gefördert werden (z.B. mit 125 Euro je qualifizierter Vor-Ort-Beratung). Der Energieberater könnte von der WBN oder ein externer Bafa-Energieberater sein.

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einmalige jährliche CO2- sofortige Anschub- Durchführungs- Laufzeit Nr. Kurzbeschreibung Priorität Einsparung Umsetzung kosten kosten [Jahre] [t/a] empfohlen [€] [€/a] K Städtische Gebäude sollen energetisch saniert werden. Dazu wird ein hoch - - 238 2013 - 2020 ja ausgewogenes Konzept zur Sanierung verschiedener Gebäude(typen) mit einem Sanierungsstandard entwickelt. Beispielsweise könnte das Rathaus als Leuchtturmprojekt saniert werden. Kindergärten und Schulen folgen (Multiplikatoren). Zur genauen Abschätzung des Sanierungsbedarfs ist eine vertiefende Untersuchung der Gebäude notwendig. Dies kann durch K1 Einzeluntersuchungen oder auch systematisch im Rahmen des KEM erfolgen. Als Grundlage kann hier ein Liegenschafts-Klimaschutzkonzept (G9) durchgeführt werden, das über die Klimaschutz-Initiative mit 50 % gefördert wird. Um strategische Gebäudesanierung zu betreiben, ist die Einführung eines KEM notwendig. Es sollten Qualitätsstandards bei der Sanierung für jedes Bauteil festgelegt werden. Es wird auf ein klimafreundliches Beschaffungswesen umgestellt. hoch - - 0 2013 - 2020 ja Informationen zur umweltfreundlichen Beschaffung allgemein liefert das EU- Projekt "Buy Smart" (http://www.buy-smart.info/german). Auf der Internetseite des Projekts erhalten öffentliche Institutionen Leitfäden und Ausschreibungshilfen, Beschaffungsrichtlinien, Informationen über Label und gute Praxisbeispiele. Informationen zu den Produktgruppen Bürogeräte, K2 Fahrzeuge, Beleuchtung, Ökostrom und Haushaltsgeräte stehen bereit. Dabei steht auch das Thema Green IT im Mittelpunkt: der Austausch aller Geräte (PCs, Drucker, Kopierer, etc.) bei Ersatzbeschaffung gegen Geräte mit der aktuell besten Energieeffizienzklasse spart erheblich Energie. Standard sollte die Verwendung von 100% Recyclingpapier sein.

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einmalige jährliche CO2- sofortige Anschub- Durchführungs- Laufzeit Nr. Kurzbeschreibung Priorität Einsparung Umsetzung kosten kosten [Jahre] [t/a] empfohlen [€] [€/a] Den Wohnungsbestands der städtischen Wohnungsbaugesellschaft (WGN) hoch - - - 2013 - 2020 ja sukzessive energetisch sanieren (Wärmeverbundsystem, Austausch Fenster K3 und andere weitreichende Maßnahmen). KfW-Programme und mögliche andere Fördermittel sollten genutzt werden. Energieberatung durch Wirtschaftsbetriebe. Um Energie zu sparen und die eingesparten Kosten dem Kindergarten zur hoch 8.000 8.000 15 2013 - 2016 ja Verfügung zu stellen wird ein Anreizmodell/Nutzerprojekt im Kindergarten eingeführt. Dieses Anreizmodell ist über die Klimaschutzinitiative des BMU mit 65 % förderfähig. (Stichwort: fifty-fifty-Projekt). Externe Fachkräfte führen pädagogische Schulungen zu den Themen Strom, Wärme und Wasser durch. Diese sollen die Erzieherinnen und Erzieher dazu befähigen, Kindern das Energiesparen mit Hilfe von kindgerechtem und altersspezifischem Material sowie Experimenten zu vermitteln. Somit kann K4 schon den Kindergartenkindern ein verantwortungsvoller Umgang mit unseren Ressourcen nahe gebracht werden. In allen beteiligten Einrichtungen wird eine Gebäudebegehung durchgeführt sowie ein Gebäudegutachten durch einen erfahrenen Energieberater erstellt. Die Gebäudebegehung dient zur Ermittlung der energetischen Schwachstellen. Es werden Vorschläge in allen Verbrauchsbereichen für organisatorische bzw. nicht- und gering-investive Maßnahmen erarbeitet, die später in Zusammenarbeit mit den Kitas aufgegriffen und umgesetzt werden sollten.

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einmalige jährliche CO2- sofortige Anschub- Durchführungs- Laufzeit Nr. Kurzbeschreibung Priorität Einsparung Umsetzung kosten kosten [Jahre] [t/a] empfohlen [€] [€/a] W Um die Energieeffizienzpotenziale in den kleinen Pensionen bis hin zu sehr hoch - - 1.000 2013 - 2020 ja größeren Hotels (KMU) zu erschließen, eignet sich das Instrument der Energieeffizienzberatung, das aktuell von der KfW gefördert wird. Dabei wird zwischen einer Initialberatung (80% Förderung) und der Detailberatung (60% Förderung) unterschieden. Hierzu sollte die Stadt Norderney, WBN oder ein externer Berater jedes W1 Gestgewerbe (KMU) auf Norderney von dieser Möglichkeit informieren. Das Gastgewerbe wird an eine oder mehrere regionale Beratungsstellen (BEKS EnergieEffizeinz GmbH in Bremen oder passenden Regionalpartner) verwiesen, über die eine Antragstellung abgewickelt wird. Als Slogan könnte z.B. dienen: "Wie umweltfreundlich ist unsere Einrichtung?"

Kampagne zur Minimierung von Verpackungsmaterialien und Müll. Im Fokus mittel 10.000 5.000 - 0 nein sollten regionale, bzw. nicht weiter verarbeitete Produkte stehen, da nur hier eine wirkliche Einflussnahme auf die Verpackung gegeben ist. Es könnten z.B. W2 werbewirksam "Vorratsdosen" für den Aufschnitt- oder Käseeinkauf ausgegeben werden oder beim Bäcker gibt es "Mehrweg"-Brötchenbeutel. Bei Non-Food-Artikel könnten ebenfalls keine Plastiktüten mehr ausgegeben werden. Die öffentlichen Liegenschaften beziehen bereits zu 100 % Ökostrom. Für das hoch - - - 2013 - 2018 ja Gastgewerbe sollen Anreizsystem entwickelt werden, um auf Ökostrombezug umzustellen. Im Anbieterverzeichnis könnten diese Betriebe prioritär gelistet werde. Es können zusätzlich finanzielle Anreize bei einem Tarifwechsel zu W3 Ökostrom gegeben werden (Gutscheine, Preisrabatte). Der Ökostrompreis darf nicht viel höher sein als der Normaltarif. Parallel dazu wäre eine Informationskampagne in Presse und Flyern auch für die privaten Haushalte empfehlenswert.

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einmalige jährliche CO2- sofortige Anschub- Durchführungs- Laufzeit Nr. Kurzbeschreibung Priorität Einsparung Umsetzung kosten kosten [Jahre] [t/a] empfohlen [€] [€/a] Die Umrüstung auf LED-Beleuchtung soll durch einen gemeinsamen Einkauf mittel - - - 2013 - 2016 ja o.a. gefördert werden.Einsatz von LED-Beleuchtung in der Innen- und Außenbeleuchtung, vor allem zu empfehlen für den Ersatz von Halogenlampen (innen) und HQL (Außenbeleuchtung). Für Gewerbebetriebe, Privathaushalte, W4 Hotels und Pensionen die Möglichkeiten einer Beratung prüfen (hier vor allem die Außenbeleuchtung) und Info-Flyer oder Broschüre verteilen. Umsetzung kann auch über eine Contracting-Ausschreibung realisiert werden.

V Ausstattung der öffentlichen Betriebe vornehmlich mit Elektro- und hoch 400.000 8.000 96 2013 - 2020 ja Hybridfahrzeugen. Erste Fahrzeuge werden bereits mit gutem Erfolg V1 eingesetzt. Eventuell Kampagne mit VW und unterstützend Werbeflächen vermarkten (Finanzierung).

Schlussbericht Seite 171

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einmalige jährliche CO2- sofortige Anschub- Durchführungs- Laufzeit Nr. Kurzbeschreibung Priorität Einsparung Umsetzung kosten kosten [Jahre] [t/a] empfohlen [€] [€/a] Gemeinsam mit der Frisia soll der Fährverkehr von Norden nach Juist und mittel k.A. 8.000 650 2013 - 2020 ja Norderney (Maßnahme V2-Norderney) energetisch verbessert werden. Hierzu gibt es bereits ein Forschungsvorhaben unter Beteiligung von Juist, Herr Vodde), das zunächst auf eine Substitution der mit Diesel betriebenen Generatoren für den Bordstrom mit Brennstoffzellen setzt. Nach Abschluss der ersten Phase mit der Erzeugung von Bordstrom soll auch die Anwendbarkeit von Brennstoffzellen für den Schiffsantrieb geprüft werden. Auch die Substitution des Generatorbetriebes durch Brennstoffzellen müsste im Bordbetrieb durch Frisia geprüft werden (Kosten/Nutzenanalyse). Prüfbar wäre außerdem, ob der Diesel-Motor zwischenzeitlich nicht durch einen Erdgasmotor zu ersetzen wäre. Erdgas wiederum sollte durch Biogas oder wie bereits bei Audi angewandt, durch "Wind-Gas" ersetzt werden. Auch ist der V2 Einsatz von Gasmotoren denkbar. Angesichts der gegenwärtigen Entwicklungen im Schiffbau und in der Motorenentwicklung ist eine sukzessive Einführung mit LNG (Liquid Natural Gas, also verflüssigtes Erdgas) betriebener Schiffe für alle Fahrtgebiete und Einsatzprofile bis zum Jahre 2020 ein konkret mögliches Szenario, das aus Gründen der betrieblichen Ökonomie und des Klimaschutzes zu befürworten wäre und dessen Realisierung konkrete Formen anzunehmen beginnt. In Nordfriesland wird derzeit eine weitgehend emissionsfreie Fähre mit geringst möglichem Tiefgang (1,5 m) entwickelt, deren Ersteinsatz im Herbst 2013 geplant ist. Ab August 2014 sollen zwei LNG Hybrid Fähren die Orte Dagebüll – Wyk – Wittdün anfahren Die angestrebte Verminderung des klimawirksamen CO2 Ausstoßes beträgt 40%Der ÖPNVallein sollüber besser die höhere ausgebaut Effizienz werden des Antriebes.um den Individualverkehr zu niedrig k.A. k.A. k.A. 2013 - 2020 ja reduzieren. Zusammenarbeit mit Landkreis Aurich. Das Angebot "Urlauberbus" V3 im Landkreis Aurich gilt bisher nicht für Norderney. Überprüfung, ob dieses Angebot zukünftig auch auf Norderney übertragen werden kann, um eine noch bessere Akzeptanz für den ÖPNV zu schaffen.

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einmalige jährliche CO2- sofortige Anschub- Durchführungs- Laufzeit Nr. Kurzbeschreibung Priorität Einsparung Umsetzung kosten kosten [Jahre] [t/a] empfohlen [€] [€/a] I Die bisher schon eingeführte Energieberatung durch die WBN soll überprüft hoch - - - 2013 - 2018 ja und erweitert werden. Gegebenenfalls können externe Bafa-Energieberater mit eingebunden werden, die die Unternehmen betreuen würden. Die Energieberatung könnte Haushalte kostenlos beraten und bei einem Hausbesuch "Stromfressern" aufspüren und nützliche Tipps zum Stromsparen I1 an den Bürger übermitteln, außerdem könnte die Energieberatung bei der "Norderney-LED" unterstützende Arbeit leisten. Diese Maßnahmen ließe sich auch hervorragend mit "Informationskampagne Wärmedämmung" (HH3) kombinieren. Diese Energieberatung wäre in Zusammenhang mit HH3 eine einführende Initialberatung. Die Stadt Norderney in Zusammenarbeit mit der WBN legen drei hoch 61.500 58.500 - 2013 - 2018 ja nebenstehende Anreiz-Förderprogramme auf, um die Energieeffizienz und die I2 Sanierungsrate zu erhöhen. Gleichzeitig sollen Best-Practice-Beispiele gezeigt und Veranstaltungen durchgeführt werden (siehe Maßnahme G5) Ü Angebot einer Hochschule zur wissenschaftlichen Begleitung für eine CO2- mittel - - - 2.013 ja Messung im bodennahen Bereich für ein Jahr liegt der Stadt Norderney vor. Ü1 Über diese Aktion und andere durchgeführten Klimaschutz-Maßnahmen, die die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes betreffen, könnte auf der Internetseite Norderneys aktuell berichtet werden. 493.500 97.500 2.999 Summe

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5.4.1 Maßnahmenblätter Norderney

E 1 Ausbau von Mini-BHKW´s in Mehrfamilienhäusern/Gastgewerbe Kurzbeschreibung Kampagne zur verstärkten Einführung von Mini-BHKW´s in Mehrfamilienhäusern und im Gastgewerbe, z.B. über Contractingangebote der WBN. Mini-BHKW (bis 50 kWel) in Haushalten und Gewerbebetrieben können durch die gleichzeitige Erzeugung von Wärme und Strom die Effizienz der Energieerzeugung verbessern. Der Gesamtwirkungsgrad der Geräte liegt bei etwa 90 %.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a

Kampagne selbst erzeugt keine direkten CO 2-Einsparung; Potenzial durch BHKW-Einsatz bei Umsetzung aber hoch, geschätzt bei 1.000 kWel Zubau bis 2020 ca. 1.600 t CO2-Einsparung

Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: - € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 7 Jahre Prüfung im Einzelfall oder vorab durch Potenzialanalyse, Konzept durch WBN oder externe Berater. Eventuell kann Stadt Norderney Kampagne mit Öffentlichkeitsarbeit unterstützen. Wirkungstiefe: 1 gering Lokale Wertschöpfung: 3 Regionale Handwerksbetriebe übernehmen im Idealfall Einbau und Wartung. Umsetzungsfähigkeit: 3 gut, durch mögliche Zusammenarbeit von WBN mit WGN, eventuell Förderprogramm als Anschub notwendig, event. Konkurrenz zu den vorhandenen Nahwärmenetzen

Hauptakteure: WBN, WGN Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Norden E3, eventuell gemeinsame Kampagne und Öffentlichkeitsarbeit Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Zusammenarbeit mit WGN und eventuell mit Stadtwerke Norden, die ebenfalls eine Kampagne für Mini-BHKW durchführen wollen. Priorität: mittel

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Rechtliche Sicherheit für die Umsetzung zum Ausbau von solarthermischen und E 2 PV-Anlagen Kurzbeschreibung Die Stadt Norderney/Bauamt gibt rechtliche Sicherheit bei der Umsetzung von solarthermischen und PV-Anlagen. Hierfür wäre ein Ansprechpartner der Stadtverwaltung regelmäßig für interessierte Bauherren erreichbar.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a nicht quantifizierbar, keine direkten Einsparung Kosteneffizienz: 1 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: - € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 7 Jahre Kann durch Bauamt mit übernommen werden. Keine zusätzliche Kosten durch zusätzliches Personal. Wirkungstiefe: 2 mittel. Lokale Wertschöpfung: 2 Durch die angebotene Hilfestellung kann die Auftragslage für Handwerker verbessert werden. Umsetzungsfähigkeit: 4 sehr gut, da Fachbereich III Bauen und Umwelt vorhanden Hauptakteure: Stadt Norderney Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen:

Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Grundsätzlich ist eine solche Hilfestellung zu begrüßen, sollte in Kombination mit anderen Maßnahmen stattfinden, jedoch ist auf Norderney keine weitere Maßnahme in Zusammenhang mit Solarnutzung geplant. Bekanntmachung der Hilfestellung in den regionalen Medien. Solarpotenziale vorhanden.

Priorität: mittel

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HH 1 Kochen und Essen für den Klimaschutz Kurzbeschreibung Die Stadt Norderney informiert in einer Kampagne über den Zusammenhang zwischen Ernährung

und CO 2-Emissionen. Hierzu kann sie selber Vorbild sein, mit der Einführung eines "Vegetarischen Tages" in der Kantine oder diesen Tag als Kampagne in den privaten Haushalten/Hotels/Gastronomie bewerben. Gleichzeitig können Kurse zum energieeffizienten Kochen angeboten werden.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a nicht quantifizierbar. Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 5.000 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 1.000 €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 5 Jahre Kosten für externe Berater für Kampagne = 5.000,--, evtl. mit DEHOGA, Kosten für jährliche Anpassung an externe Berater = 1.000,-- (Öffentlichkeitsarbeit). Die Kochkurse für energieeffizientes Kochen für die Gastronomie könnten von der DEHOGA angeboten werden und sind nicht enthalten. Wirkungstiefe: 3

gut, Einwohner und Touristen können für das Thema CO 2 nachhaltig sensibilisiert werden. Lokale Wertschöpfung: 2 mittel, je mehr Produkte regional beschafft werden. Umsetzungsfähigkeit: 4 auf Juist wird diese Maßnahme bereits umgesetzt Hauptakteure: Stadt Norderney, evtl. externer Berater, DEHOGA Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: G8 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2018 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Zusammenarbeit mit Juist und diese Erfahrung nutzen Priorität: hoch

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

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HH 2 CO 2-Prämie für Haushalte und Gastgewerbe Kurzbeschreibung Die Wirtschaftsbetriebe belohnen Energieeinsparung. Über einen Zeitraum von z. B. 3 Jahren wird die Energieeinsparung in ausgewählten Haushalten/Hotels durch die WBN begleitet und durch

z.B. 20 Euro pro eingesparte Tonne CO 2 vergütet (analog dem Projekt der EWE "CO 2- Reduktionszertifikate" im LK Emsland). Zusätzlich kann eine Auszeichnung für das Gastgewerbe erfolgen.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a nicht quantifizierbar. Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: - € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 3 Jahre keine Kosten für die Stadt Norderney, Prämie wird durch WBN ausgezahlt, evtl. Kosten für die Stadt für die zusätzliche Auszeichnung des Gastgewerbes. Wirkungstiefe: 4

Sensibilisierung der Bürger nicht nur für die Kostenersparnis, sondern auch für das Thema CO 2- Einsparung über einen längeren Zeitraum.

Lokale Wertschöpfung: 3 hoch, da Maßnahmen zur Energieeinsparung lokal umgesetzt werden. Umsetzungsfähigkeit: 4

sehr gut. Die WBN kann in Zusammenarbeit mit der EWE aus deren Projekt CO 2- Reduktionszertifikate" vorhandenes Know-how nutzen. Hauptakteure: WBN, Haushalte, Gastgewerbe, eventuell EWE Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen:

Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2016 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Kontaktaufnahme zu EWE und deren Erfahrung nutzen Priorität: hoch

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 177

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Informationskampagne und qualifizierte Beratung zu Wärmedämmung für HH 3 Haushalte und Gastgewerbe Kurzbeschreibung Informationskampagne zu Wärmedämmmaßnahmen (auch Kerndämmung) um Vorbehalte abzubauen und Einsparpotenziale aufzuzeigen. Die Informationskampagne besteht aus a)Öffentlichkeitsarbeit b)Qualifizierter Beratung c)Fördertopf "Wärmeschutz im Gebäudebestand" (siehe I 2). Als Ergänzung des KfW-Sanierungsprogramms, das auf eine umfassende Sanierung abzielt, erhalten Bürger und Gastgewerbe auf Norderney einen Zuschuss zu einer qualifizierten Energieberatung und eine Anreizförderung für die wärmetechnische Sanierung von Einzelbauteilen (Außenwand, Dach, Geschossdecke, Kellerdecke, Passivhausfenster). Voraussetzung für die Inanspruchnahme der Fördergelder für den Wärmeschutz ist ist eine im Vorfeld durchgeführte Beratung durch einen fachkundigen Energieberater. Diese qualifizierte Energieberberatung als Vor- Ort-Beratung sollte zusätzlich zur BAFA-Vor-Ort-Beratung gefördert werden (z.B. mit 125 Euro je qualifizierter Vor-Ort-Beratung). Der Energieberater könnte von der WBN oder ein externer Bafa- Energieberater sein.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a Maßnahme ist wichtiger Bestandteil, um Gebäudesanierungsquote von derzeit 1 auf zukünftig 2 % zu erhöhen. Beratung selbst erzielt noch keine CO2-Einsparung. Sehr hohes Potenzial!

Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 9.000 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 9.000 €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 5 Jahre Fördertopf in einer Größenordnung von 1,5 Euro pro Einwohner = 9.000,-- € pro Jahr. Angestrebt sollten 50 Energieberatungen/Jahr sein = 50 x 125,-- = 6.250,--€ plus 2.750,--€/a für Öffentlichkeitsarbeit und Information. Abwicklung der Informationskampagne und Abwicklung des Zuschusses für Energieberatung durch Klimschutzmanager. Abwicklung de s Förderprogramms (I 2) durch WBN. Wirkungstiefe: 4 Über Beratungspflicht eine deutliche Qualitätserhöhung bei Sanierung. Lokale Wertschöpfung: 4 Ca. 50 % der Investitionen in Wärmedämmmaßnahmen an Gebäuden sind Lohnkosten. Da davon auszugehen ist, dass die überwiegende Anzahl der Sanierungsarbeiten durch lokale Handwerksbetriebe durchgeführt werden, wird von einer sehr großen lokalen Wertschöpfung ausgegangen. In Bremen wurde eine durchschnittliche Investition nach erfolgter Gebäudeenergieberatung von ca. 38.000 Euro festgestellt. (Kamagne "Bremer Modernisieren") Umsetzungsfähigkeit: 4 Grundsätzlich sollte die Kampagne nicht ohne einen Anreiz (Förderprogramm Wärmeschutz) Hauptakteure:durchgeführt werden. Stadt Norderney, WBN, eventuell externe Bafa-Berater Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: I1, I2 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2018 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Die Umsetzung wird empfohlen. Priorität: sehr hoch

Schlussbericht Seite 178

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 179

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

K 1 Energetische Sanierung städtischer Gebäude Kurzbeschreibung Städtische Gebäude sollen energetisch saniert werden. Dazu wird ein ausgewogenes Konzept zur Sanierung verschiedener Gebäude(typen) mit einem Sanierungsstandard entwickelt. Beispielsweise könnte das Rathaus als Leuchtturmprojekt saniert werden. Kindergärten und Schulen folgen (Multiplikatoren). Zur genauen Abschätzung des Sanierungsbedarfs ist eine vertiefende Untersuchung der Gebäude notwendig. Dies kann durch Einzeluntersuchungen oder auch systematisch im Rahmen des KEM erfolgen. Als Grundlage kann hier ein Liegenschafts- Klimaschutzkonzept (G9) durchgeführt werden, das über die Klimaschutz-Initiative mit 50 % gefördert wird. Um strategische Gebäudesanierung zu betreiben, ist die Einführung eines KEM notwendig. Es sollten Qualitätsstandards bei der Sanierung für jedes Bauteil festgelegt werden.

CO 2-Einsparung: 2

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: 238 t/a Mindestens 30% des Energiebedarfs; das sind im Kommunalsektor ca. 1.045 MWh/a Erdgas-

Einsparungen, das entspricht ca. 240 t CO 2 Kosteneffizienz: Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: - € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 7 Jahre Zunächst Klimaschutzteikonzept Liegenschaften (G9). Kosten sind in dieser Maßnahme enthalten. Wirkungstiefe: 3 Hoch - da Vorbildfunktion der Kommune für die Bürger. Lokale Wertschöpfung: 4 Aufträge an lokale Firmen vergeben. Umsetzungsfähigkeit: 4 Vorher Liegenschaftskonzept (G9) durchführen.

Hauptakteure: Stadt Norderney, Wirtschaftsbetriebe (Energiekonzept), WGN, SBN Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: G9 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Liegenschaftskonzept erstellen lassen. Förderung BMU. Priorität: hoch

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 180

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

Energetische Sanierung des Gebäudebestands der städtischen K 2 Wohnungsbaugesellschaft Kurzbeschreibung Den Wohnungsbestands der städtischen Wohnungsbaugesellschaft (WGN) sukzessive energetisch sanieren (Wärmeverbundsystem, Austausch Fenster und andere weitreichende Maßnahmen). KfW-Programme und mögliche andere Fördermittel sollten genutzt werden. Energieberatung durch Wirtschaftsbetriebe.

CO 2-Einsparung: 4

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: t/a Keine Angabe des Energieverbrauchs. Aber Energieeinsparung mind. 30 % bis 70 % möglich.

Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: - € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 7 Jahre Kosten trägt WGN. Wirkungstiefe: 4 sehr hoch, Wohnstandard wird angehoben - Vorbildfunktion. Lokale Wertschöpfung: 4 Aufträge an lokale/regionale Handwerker. Umsetzungsfähigkeit: 3 Zunächst sollte in einem internen Gutachten der WGN (Fördermöglichkeiten prüfen) der Sanierungsbedarf festgestellt werden, um dann sukzessive die empfohlenen Maßnahmen umzusetzen. Eventuell extern vergeben. Hauptakteure: Stadt Norderney, Wirtschaftsbetriebe, WGN Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen:

Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Die Umsetzung dieser Maßnahme wird empfohlen. Priorität: sehr hoch

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 181

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

K 3 Umweltfreundliche Beschaffung Kurzbeschreibung Es wird auf ein klimafreundliches Beschaffungswesen umgestellt. Informationen zur umweltfreundlichen Beschaffung allgemein liefert das EU-Projekt "Buy Smart" (http://www.buy-smart.info/german). Auf der Internetseite des Projekts erhalten öffentliche Institutionen Leitfäden und Ausschreibungshilfen, Beschaffungsrichtlinien, Informationen über Label und gute Praxisbeispiele. Informationen zu den Produktgruppen Bürogeräte, Fahrzeuge, Beleuchtung, Ökostrom und Haushaltsgeräte stehen bereit. Dabei steht auch das Thema Green IT im Mittelpunkt: der Austausch aller Geräte (PCs, Drucker, Kopierer, etc.) bei Ersatzbeschaffung gegen Geräte mit der aktuell besten Energieeffizienzklasse spart erheblich Energie. Standard sollte die Verwendung von 100% Recyclingpapier sein.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a nicht quantifizierbar Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: - € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 7 Jahre "Buy Smart" ist ein kostenloses Hilfstool. Bei der Anschaffung in der Regel sehr gute Kosteneffizienz, da die Mehrkosten über die Nutzungsdauer durch niedrige Energie- und Wartungskosten rentabel werden. Wirkungstiefe: 3 hoch, da Mitarbeiter direkt mit dem Thema konfrontiert werden. Kommune geht mit gutem Beispiel voran und ist Impulsgeber. Lokale Wertschöpfung: 3 mittel, je nach möglicher Einbeziehung lokal ansässiger Firmen.

Umsetzungsfähigkeit: 3 Verwaltung sollte einen Ratsbeschluss herbeiführen; personeller Aufwand bei der Umstellung auf klimafreundliche Beschaffungsrichtlinien Hauptakteure: Stadt Norderney Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen:

Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Ratsbeschluss einholen

Priorität: hoch

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 182

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K 4 Nutzerprojekt in Kindergarten etablieren Kurzbeschreibung Um Energie zu sparen und die eingesparten Kosten dem Kindergarten zur Verfügung zu stellen wird ein Anreizmodell/Nutzerprojekt im Kindergarten eingeführt. Dieses Anreizmodell ist über die Klimaschutzinitiative des BMU mit 65 % förderfähig. (Stichwort: fifty-fifty-Projekt). Externe Fachkräfte führen pädagogische Schulungen zu den Themen Strom, Wärme und Wasser durch. Diese sollen die Erzieherinnen und Erzieher dazu befähigen, Kindern das Energiesparen mit Hilfe von kindgerechtem und altersspezifischem Material sowie Experimenten zu vermitteln. Somit kann schon den Kindergartenkindern ein verantwortungsvoller Umgang mit unseren Ressourcen nahe gebracht werden. In allen beteiligten Einrichtungen wird eine Gebäudebegehung durchgeführt sowie ein Gebäudegutachten durch einen erfahrenen Energieberater erstellt. Die Gebäudebegehung dient zur Ermittlung der energetischen Schwachstellen. Es werden Vorschläge in allen Verbrauchsbereichen für organisatorische bzw. nicht- und gering-investive Maßnahmen erarbeitet, die später in Zusammenarbeit mit den Kitas aufgegriffen und umgesetzt werden sollten.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt ca.: 15 t/a Annahme: 3 Kindergärten und eine 10%ige Einsparung pro Einrichtung bei einer

durchschnittlichen angenommenen CO 2-Emission von 50 t/a. Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 8.000 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 8.000 €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 3 Jahre Die Kosten betragen etwa 2.500,-- €/a und Einrichtung (ohne Förderung). 22.500,-- Gesamtsumme. Mit Förderung BMU =ca. 7.875,-- Eigenanteil. Wirkungstiefe: 4 sehr hoch; Kinder werden früh mit dem Thema Klimaschutz vertraut gemacht und leben ihn zukünftig automatisch Lokale Wertschöpfung: 1 gering, da keine großen Investitionen im lokalen Handwerk Umsetzungsfähigkeit: 4 sehr gut, Fördermöglichkeiten sind vorhanden; pädagogische Maßnahmen erfordern Zeit- und Personalaufwand in den Kitas. Hauptakteure: Stadt Norderney, externer Berater Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: K1 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2016 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Die Maßnahme sollte unbedingt durchgeführt werden.Ausweitung des Projektes auf Schulen empfehlenswert. Priorität: hoch

Schlussbericht Seite 183

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 184

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

W 1 Energieanalyse für das Gastgewerbe Kurzbeschreibung Um die Energieeffizienzpotenziale in den kleinen Pensionen bis hin zu größeren Hotels (KMU) zu erschließen, eignet sich das Instrument der Energieeffizienzberatung, das aktuell von der KfW gefördert wird. Dabei wird zwischen einer Initialberatung (80% Förderung) und der Detailberatung (60% Förderung) unterschieden. Hierzu sollte die Stadt Norderney, WBN oder ein externer Berater jedes Gestgewerbe (KMU) auf Norderney von dieser Möglichkeit informieren. Das Gastgewerbe wird an eine oder mehrere regionale Beratungsstellen (BEKS EnergieEffizeinz GmbH in Bremen oder passenden Regionalpartner) verwiesen, über die eine Antragstellung abgewickelt wird. Als Slogan könnte z.B. dienen: "Wie umweltfreundlich ist unsere Einrichtung?"

CO 2-Einsparung: 4

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: 1.000 t/a Pro Maßnahmen wurden gemäß Evaluation des KfW-Programms (IREES, Fraunhofer IS) ca. 68.000 kWh Energie eingespart (52.000 kWh Wärme, 16.000 kWh Strom), ca. 20 t pro

Maßnahme im Durchschnitt. Bei 50 Maßnahmen pro Jahr = 1.000 t CO 2 pro Jahr (Zielzahl) Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: - € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 7 Jahre keine zusätzlichen Kosten für Norderney

Wirkungstiefe: 4 sehr hoch, da auch organisatorische Maßnahmen und Verhaltensänderungen Inhalt von Initialberatungen sind

Lokale Wertschöpfung: 4 Pro Maßnahme wurden gemäß Evaluation des KfW-Programms (IREES, Fraunhofer IS) 23.000 Euro investiert. Eine hohe regionale Wertschöpfung ist möglich. Umsetzungsfähigkeit: 4 sehr hoch, da bereits langjährige Erfahrung der regionalen Beratungsstellen Hauptakteure: Stadt Norderney,regionale Beratungsstelle oder BEKS EnergieEffizienz GmbH, zugelassene Energieberater, WBN, Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen:

Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Die Laufzeit ist abhängig von der Laufzeit des Förderprogramms Priorität: sehr hoch CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 185

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W 2 Kampagne "Norderney - umverpackungsfrei!" Kurzbeschreibung Kampagne zur Minimierung von Verpackungsmaterialien und Müll. Im Fokus sollten regionale, bzw. nicht weiter verarbeitete Produkte stehen, da nur hier eine wirkliche Einflussnahme auf die Verpackung gegeben ist. Es könnten z.B. werbewirksam "Vorratsdosen" für den Aufschnitt- oder Käseeinkauf ausgegeben werden oder beim Bäcker gibt es "Mehrweg"-Brötchenbeutel. Bei Non- Food-Artikel könnten ebenfalls keine Plastiktüten mehr ausgegeben werden.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a nicht quantifizierbar. Kosteneffizienz: 2 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 10.000 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 5.000 €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: Jahre Kosten für externe Berater für Kampagnenerstellung/Konzept = 10.000.-- €. Öffentlichkeitsarbeit/jährliche Durchführungskosten = 5.000,-- € Wirkungstiefe: 3 hoch, Sensibiliersierung der Bürger und Urlauber. Lokale Wertschöpfung: 2 Bei Förderung des Konsums von regionalen Produkten, oder nicht weiterverarbeiteten Produkten kann eine mittlere bis hohe Wertschöpfung erreicht werden. Umsetzungsfähigkeit: 2 Die Maßnahme kann nur durch den Einkauf von regionalen Produkten umgesetzt werden, da sonst die Verpackung schon auf dem Festland entfernt werden müsste. Aber durch Änderung des Einkaufsverhaltens der Urlauber, kann dennoch Verpackungsmüll gespart werden. Hauptakteure: Stadt Norderney, externe Berater, örtlicher Einzelhandel Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: G8 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: nein Die Umsetzung der Maßnahme wird empfohlen. Priorität: mittel

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 186

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W 3 Anreizsysteme Ökostrombezug Kurzbeschreibung Die öffentlichen Liegenschaften beziehen bereits zu 100 % Ökostrom. Für das Gastgewerbe sollen Anreizsystem entwickelt werden, um auf Ökostrombezug umzustellen. Im Anbieterverzeichnis könnten diese Betriebe prioritär gelistet werde. Es können zusätzlich finanzielle Anreize bei einem Tarifwechsel zu Ökostrom gegeben werden (Gutscheine, Preisrabatte). Der Ökostrompreis darf nicht viel höher sein als der Normaltarif. Parallel dazu wäre eine Informationskampagne in Presse und Flyern auch für die privaten Haushalte empfehlenswert.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a Anreizsystem selbst hat keine Einsparung;

Umstieg auf Ökostrom kann im Gastgewerbe gesamt ca. 4.900 t CO 2 pro Jahr sparen. EE-Anteil im lokalen Stromnetz aber ohnehin schon bei über 100%. 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: - € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 5 Jahre Wechsel zu Ökostromanbieter verursacht keine Kosten. Ein Anreizsystem könnte für einen Monat die Mehrkosten (falls es diese gibt) übernehmen. Kosten für Info-Kampagne WBN.

Wirkungstiefe: 1 gering, da durch Ökostrombezug allein keine Verhaltensänderung ausgelöst wird. Lokale Wertschöpfung: 3 Herkunft des Ökostroms muss transparent nachvollziehbar sein. Indirekt hoch, bei eigener Ökstromproduktion (PV, Windkraftanlagen-Beteiligungen u.a.). Umsetzungsfähigkeit: 4 sehr hoch durch eigene Wirtschaftsbetriebe unkompliziert möglich. Hauptakteure: WBN Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen:

Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2018 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja

Priorität: hoch CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 187

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

W 4 LED-Beleuchtung für Gastgewerbe Kurzbeschreibung Die Umrüstung auf LED-Beleuchtung soll durch einen gemeinsamen Einkauf o.a. gefördert werden.Einsatz von LED-Beleuchtung in der Innen- und Außenbeleuchtung, vor allem zu empfehlen für den Ersatz von Halogenlampen (innen) und HQL (Außenbeleuchtung). Für Gewerbebetriebe, Privathaushalte, Hotels und Pensionen die Möglichkeiten einer Beratung prüfen (hier vor allem die Außenbeleuchtung) und Info-Flyer oder Broschüre verteilen. Umsetzung kann auch über eine Contracting-Ausschreibung realisiert werden.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a nicht quantifizierbar Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: - € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 3 Jahre Gerade der Ersatz von Halogenlampen durch LED ist aufgrund der Energieeinsparung und der längeren Lebensdauer der LED sehr wirtschaflich (eigene Berechnungen). Kosten für Beratung durch WBN zum Thema Beleuchtung. Empfehlenswert wäre die Erstellung einer Broschüre für das Gastgewerbe. Wirkungstiefe: 2 mittel. Lokale Wertschöpfung: 1 gering, LED-Leuchten werden nicht produziert - jedoch könnte ein Gemeinschaftseinkauf sehr werbewirksam geutzt werden, Stichwort: "die Norderney-LED". Umsetzungsfähigkeit: 3 mittlerer organisatorischer Aufwand und mittlerer finanzieller Aufwand für die Umsetzung Hauptakteure: WBN, Stadt Norderney Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: I1,W1, Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2016 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Die Umsetzung wird empfohlen. Kontaktaufnahme zu LED-Herstellern. Informationen über WBN zum Thema LED, Beratung. Priorität: mittel CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 188

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

Ausstattung der Fahrzeugflotte mit Elektrofahrzeugen (aus regenerativen V 1 Energien) Kurzbeschreibung Ausstattung der öffentlichen Betriebe vornehmlich mit Elektro- und Hybridfahrzeugen. Erste Fahrzeuge werden bereits mit gutem Erfolg eingesetzt. Eventuell Kampagne mit VW und unterstützend Werbeflächen vermarkten (Finanzierung).

CO 2-Einsparung: 1

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: 96 t/a Elektrofahrzeuge können rechnerisch nahe an einer Nullemission betrieben werden, wenn Sie mit erneuerbaren Energien "gerechnet" werden. Voraussetzung ist aber grundsätzlich die Inanspruchnahme eines lokalen Erzeugungsüberschusses, der aber absehbar in vielen norddeutschen Kommunen erreicht wird. Kosteneffizienz: - Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 400.000 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 8.000 €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 7 Jahre Die Kosten der Maßnahme hängen vollständig vom Umfang der Substitution von konventionellen Fahrzeugen ab. Mehrkosten in der Anschaffung stehen geringere Energiekosten im Betrieb gegenüber. Mittel- und langfristige Unterhaltungskosten der Fahrzeuge werden derzeit noch in vielen Modellversuchen ermittelt. Es wird in dieser Maßnahme die sukzessive Anschaffung von fünf Fahrzeugen pro Jahr bei Mehrkosten von 10.000,-€ pro Fahrzeug bei einer Projektlaufzeit von 8 Jahren zugrunde gelegt. Die Maßnahme kann parallel oder auch überschneiden mit Ansätzen für ein Carsharing-Modell verfolgt werden. Es wird von einem kontinuierlich erhöhten Koordinationsaufwand ausgegangen (1/8-Stelle).

Wirkungstiefe: 4 Die Beschaffung von Fahrzeugen mit alternativer Antriebstechnik ist von hohem Symbolwert und trägt eine Vorbildfunktion in sich. Insbesondere bei Elektrofahrzeugen kommt den Kommunen eine Vorreiterfunktion zu. Lokale Wertschöpfung: 3 Die Beschaffung von Fahrzeugen mit alternativer Antriebstechnik ist von hohem Symbolwert und trägt eine Vorbildfunktion in sich. Insbesondere bei Elektrofahrzeugen kommt den Kommunen eine Vorreiterfunktion zu. Umsetzungsfähigkeit: 4 Die Umsetzung ist durch die verbesserte reale Verfügbarkeit von Elektrofahrzeugen - auch jenseits von Modellversuchen - grundsätzlich ohne weiteres möglich.

Hauptakteure: Stadt Norderney, Wirtschaftsbetriebe (Energiekonzept), WGN, SBN Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Denkbar bei Verknüpfung mit lokaler regenerativer Energieerzeugung. Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Priorität: hoch

Schlussbericht Seite 189

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 190

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V 2 Fährverkehr energetisch verbessern Kurzbeschreibung Gemeinsam mit der Frisia soll der Fährverkehr von Norden nach Juist und Norderney (Maßnahme V2-Norderney) energetisch verbessert werden. Hierzu gibt es bereits ein Forschungsvorhaben unter Beteiligung von Juist, Herr Vodde), das zunächst auf eine Substitution der mit Diesel betriebenen Generatoren für den Bordstrom mit Brennstoffzellen setzt. Nach Abschluss der ersten Phase mit der Erzeugung von Bordstrom soll auch die Anwendbarkeit von Brennstoffzellen für den Schiffsantrieb geprüft werden. Auch die Substitution des Generatorbetriebes durch Brennstoffzellen müsste im Bordbetrieb durch Frisia geprüft werden (Kosten/Nutzenanalyse). Prüfbar wäre außerdem, ob der Diesel-Motor zwischenzeitlich nicht durch einen Erdgasmotor zu ersetzen wäre. Erdgas wiederum sollte durch Biogas oder wie bereits bei Audi angewandt, durch "Wind-Gas" ersetzt werden. Auch ist der Einsatz von Gasmotoren denkbar. Angesichts der gegenwärtigen Entwicklungen im Schiffbau und in der Motorenentwicklung ist eine sukzessive Einführung mit LNG (Liquid Natural Gas, also verflüssigtes Erdgas) betriebener Schiffe für alle Fahrtgebiete und Einsatzprofile bis zum Jahre 2020 ein konkret mögliches Szenario, das aus Gründen der betrieblichen Ökonomie und des Klimaschutzes zu befürworten wäre und dessen Realisierung konkrete Formen anzunehmen beginnt. In Nordfriesland wird derzeit eine weitgehend emissionsfreie Fähre mit geringst möglichem Tiefgang (1,5 m) entwickelt, deren Ersteinsatz im Herbst 2013 geplant ist. Ab August 2014 sollen zwei LNG Hybrid Fähren die Orte Dagebüll – Wyk – Wittdün anfahren Die angestrebte Verminderung des klimawirksamen CO2 Ausstoßes beträgt 40% allein über die höhere Effizienz des Antriebes.

CO 2-Einsparung: 4

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: 650 t/a Das grundsätzliche Einsparpotenzial pro Personenkilometer auf der Fähre beträgt ca. 0,3 bis 0,4

kg CO 2. Pro Fährfahrt beträgt das Potenzial ca. 1,0 bis 1,6 Tonnen CO 2. Unter der Annahme einer Nullemission mit veränderter Antriebstechnik auf Basis regenerativ erzeugter Brenn- bzw. Kraftstoffe und der vollständigen Substitution von zunächst 500 konventionellen Fahrten jährlich

im Rahmen eines Modellversuchs können 500 bis 800 Tonnen CO 2 eingespart werden. Das entspräche für Juist der Hälfte der Emissionen aus dem Fährverkehr, für Norderney knapp 10%. Der Modellversuch bzw. das Forschungsvorhaben, das von einer Klimaschutzmaßnahme der Insel Juist ausgehend die Erzeugung von Bordstrom mit Brennstoffzellen statt mit Dieselgeneratoren anstrebt, kann die Grundlage für eine mögliche Erweiterung des Forschungsvorhabens auch auf den eigentlichen Schiffsantrieb sein.

Kosteneffizienz: 1 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: k.A. € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 8.000 €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 7 Jahre Kosten im Rahmen eines Modellversuchs bzw. Modellvorhabens würden annahmegemäß nicht auf die Kommunen zurückfallen. Es wird dennoch von einem kontinuierlich erhöhten Koordinationsaufwand während des Modellvorhabens ausgegangen (1/8-Stelle).

Wirkungstiefe: 4 Die Maßnahme wäre von ungemeiner Sichtbarkeit und Signalwirkung weit über das Tourismusdreieck hinaus. Die Befreiung des Schiffsverkehrs von der "Fesselung" an Dieselmotoren wäre ein starkes, olfaktorisch und akustisch wahrnehmbares Signal an alle Touristen und in die ganze Welt der Schifffahrt.

Schlussbericht Seite 191

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

Lokale Wertschöpfung: 0 Abhängig von eventueller Nutzung lokal erzeugter regenerativer Energien.

Umsetzungsfähigkeit: 2 Technische Umsetzbarkeit wird ebenso wie ökonomische Darstellbarkeit im Modellversuch getestet. Die Alternativlosigkeit bei der Anfahrt (bis auf das Fliegen) ermöglicht die maßvolle Umlegung von zusätzlichen Kosten auf Fahrkartenpreise.

Hauptakteure: Stadt Norderney, Inselgemeinde Juist, Frisia Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen:

Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja

Priorität: mittel

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 192

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

V 3 ÖPNV verbessern, Urlauberbus auch auf Norderney Kurzbeschreibung Der ÖPNV soll besser ausgebaut werden um den Individualverkehr zu reduzieren. Zusammenarbeit mit Landkreis Aurich. Das Angebot "Urlauberbus" im Landkreis Aurich gilt bisher nicht für Norderney. Überprüfung, ob dieses Angebot zukünftig auch auf Norderney übertragen werden kann, um eine noch bessere Akzeptanz für den ÖPNV zu schaffen.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: k.A. t/a

ÖPNV wirkt in der Regel in der Gesamtbetrachtung der Verkehrsmittel des Umweltverbunds CO 2- mindernd. Eine Verbesserung des Angebots fügt sich in das übergeordnete Ziel den individuellen Motorisierungsgrad im Raum des Tourismusdreiecks nicht weiter wachsen zu lassen, um das technische Potenzial von ca. 20% bei den Kfz-Emissionen voll auszuschöpfen. Ein direkter Nachweis von Einsparungen lässt sich nur an konkreten Strecken und Auslastungsgraden unmittelbar errechnen. Kosteneffizienz: 1 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: k.A. € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: k.A. €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 7 Jahre

Wirkungstiefe: 3 Hoch. Verbesserungen des ÖPNV haben immer dann starken Signalcharakter, wenn "geklotzt" und nicht "gekleckert" wird. Vervollständigungen von Taktzeiten, die eine höhere zeitliche Flexibilität bei der Nutzung ermöglichen, sind dabei ebenso wie günstige und vor allem einfache Tarifangebote von besonderer Bedeutung. Lokale Wertschöpfung: - Vermutlich geringere Einnahmen aus Fahrkartenverkauf bei Einführung des Tarifs "Urlauberbus" bei gleichzeitig erhöhter Anzahl Fahrgäste. Umsetzungsfähigkeit: 1 Umsetzbarkeit hängt stark am Finanzierungswillen der Kommunen. Hauptakteure: Stadt Norderney, LK Aurich, ÖPNV Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen:

Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja

Priorität: niedrig

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 193

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Energieberatung (Initialberatung) für private Haushalte und Unternehmer I 1 erweitern Kurzbeschreibung Die bisher schon eingeführte Energieberatung durch die WBN soll überprüft und erweitert werden. Gegebenenfalls können externe Bafa-Energieberater mit eingebunden werden, die die Unternehmen betreuen würden. Die Energieberatung könnte Haushalte kostenlos beraten und bei einem Hausbesuch "Stromfressern" aufspüren und nützliche Tipps zum Stromsparen an den Bürger übermitteln, außerdem könnte die Energieberatung bei der "Norderney-LED" unterstützende Arbeit leisten. Diese Maßnahmen ließe sich auch hervorragend mit "Informationskampagne Wärmedämmung" (HH3) kombinieren. Diese Energieberatung wäre in Zusammenhang mit HH3 eine einführende Initialberatung.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a nicht quantifizierbar Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: - € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 5 Jahre Energieberatung der WBN kostenlos. Denkbar wäre aber einen kleinen Beitrag (z.B. 25,-- €) ür die Initialberatung zu fordern, um diese auch "Wert zu schätzen". Wirkungstiefe: 4 Bei qualitativ guter Beratung werden viele Haushalte erreicht, die so über Energieeffizienzthemen aufgeklärt werden können. Lokale Wertschöpfung: 1 zunächt gering, aber hoch bei anschließender Maßnahmenumsetzung Umsetzungsfähigkeit: 4 sehr gut, da Energieberatung bereits etabliert. Aufbauarbeit. Hauptakteure: Stadt Norderney, WBN Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: HH3, I2, Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2018 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja

Priorität: hoch

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 194

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1. Förderprogramm Energiespargeräte I 2 2. Förderprogramm Thermische Solaranlagen (auch für Bettenanbieter) 3. Förderprogramm für Wärmedämm-Maßnahmen Kurzbeschreibung Die Stadt Norderney in Zusammenarbeit mit der WBN legen drei nebenstehende Anreiz- Förderprogramme auf, um die Energieeffizienz und die Sanierungsrate zu erhöhen. Gleichzeitig sollen Best-Practice-Beispiele gezeigt und Veranstaltungen durchgeführt werden (siehe Maßnahme G5)

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a

Förderprogramme erzielen selbst keine CO 2-Reduktionen Kosteneffizienz: 1 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 61.500 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 58.500 €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 5 Jahre 1. Förderprogramm Energiespargeräte = 50,-- €/Gerät, angenommen 50/a = 2.500,--€/a 2. Förderprogramm Thermische Solaranlagen = 150,-- € für Warmwasser und 300,-- € für WW und Heizungsunterstützung, angenommen 20/ = 6.000,--/a 3. Förderprogramm Wärmedämm-Maßnahmen = ca. 2.000,-- €/je Projekt = 25/a = 50.000,--/a. Anschubkosten für Bekanntmachung, Öffentlichkeitsarbeit und Information einmalig = 3.000,-- € Personal bei WBN. Wirkungstiefe: 4 Förderprogramme bieten einen Anreiz, um das Thema Klimaschutz auch wirklich umzusetzen. Lokale Wertschöpfung: 4 Bei Wärmedämmung: Ausführung durch lokale Handwerker. Umsetzungsfähigkeit: 3 Die Finanzierung der Förderprogramme könnte zusätzlich über Sponsoren erreicht werden. Mögliche Ansprechpartner: Sparkassen, Baustoffhändler, Elektrobetriebe, EWE Hauptakteure: Stadt Norderney, WBN Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: HH2, HH3, Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2018 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Die Umsetzung der Maßnahme wird empfohlen. Bei Inanpruchnahme von Fördertöpfen ist parallel immer eine qualifizierte Beratung (HH3) anzubieten. Priorität: hoch

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

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Ü 1 Wissenschaftliche Begleitung "CO 2-Messung im bodennahen Bereich" Kurzbeschreibung

Angebot einer Hochschule zur wissenschaftlichen Begleitung für eine CO 2-Messung im bodennahen Bereich für ein Jahr liegt der Stadt Norderney vor. Über diese Aktion und andere durchgeführten Klimaschutz-Maßnahmen, die die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes betreffen, könnte auf der Internetseite Norderneys aktuell berichtet werden.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a

Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: - € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 1 Jahre

Wirkungstiefe: 1 gering, nur bei Berichterstattung.

Lokale Wertschöpfung: 0 sehr gering Umsetzungsfähigkeit: 4 sehr gut, da Hochschule der Stadt Norderney bereits ein Angebot gemacht hat. Hauptakteure: Stadt Norderney, Hochschule Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen:

Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Die Umsetzung der Maßnahme wird empfohlen. Interessant wären Messungen in 2013 und 2020 durchzuführen, um wissenschaftlich nachzuweisen, ob es nicht nur eine rechenbare Reduzierung sondern auch eine messbare Reduzierung der CO2-Emissionen gibt.

Priorität: mittel

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

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5.5 Überblick Baltrum

einmalige jährliche CO2- sofortige Anschub- Durchführungs- Laufzeit Nr. Maßnahmentitel Kurzbeschreibung Priorität Einsparung Umsetzung kosten kosten [Jahre] [t/a] empfohlen [€] [€/a] E E 1 Klein-Windkraftanlagen Kleine, leise Windkraftanlagen mit einer Leistung von 200 W bis 10 kW. Vom niedrig 70.000 3.000 1 2013 -2015 nein Hafen führt ein Weg über den Deich und die Promenade bis zum Zeltschuppen- Ost. Hier könnte an jedem 2. oder 3. Mast ein kleiner Windgenerator angebracht werden (300-600 W). Farblich an die Lampe angepasst, ist er relativ unauffällig. Aufgrund der Statik ist es erforderlich jeweils einen neuen Mast inkl. Fundament zu errichten. Die Geräuschentwicklung ist minimal und die Touristen erkennen, dass Baltrum etwas für den Klimaschutz tut. Einspeisung des Stroms für die Wärmepumpe des Sindbads denkbar (K2). Dieses Projekt könnte als Forschungsprojekt oder im Rahmen der Klimaschutzinitiative evtl. gefördert werden. (siehe auch www.windkraft-anlagen.com)

HH HH1 LED-Leuchten-Einkauf für Baltrum Gemeinschaftsaktion LED-Leuchten Einkauf: mittel - - - 2013 - 2018 ja Einsatz von LED-Beleuchtung in der Innen- und Außenbeleuchtung, vor allem zu empfehlen für den Ersatz von Halogenlampen (innen) und HQL (Außenbeleuchtung). Für Gewerbebetriebe, Privathaushalte, Hotels und Pensionen die Möglichkeiten einer Beratung prüfen (hier vor allem die Außenbeleuchtung) und Info-Flyer verteilen. Umsetzung kann auch über eine Contracting-Ausschreibung realisiert werden.

HH2 Aktion "Wärmelecks erkennen" Die vorhandene Wärmebildkamera der Feuerwehr soll für Thermografie- sehr hoch 2.000 - - ab 2013 ja Aufnahmen an Wohnhäusern und Hotels/Pensionen genutzt werden, um auf "Wärmelecks" aufmerksam zu machen und damit die Sanierungsrate zu erhöhen.

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einmalige jährliche CO2- sofortige Anschub- Durchführungs- Laufzeit Nr. Maßnahmentitel Kurzbeschreibung Priorität Einsparung Umsetzung kosten kosten [Jahre] [t/a] empfohlen [€] [€/a] K K1 Photovoltaikanlagen auf allen Installation von Photovoltaikanlagen auf den Dächern des Hallenbades, sehr hoch 10.000 - 77 2013 - 2016 ja öffentlichen Liegenschaften Turnhalle, Rathaus, Mehrzweckhalle, Kinderspielhaus, Nationalparkhaus u.a. installieren Die PV-Anlage auf der Inselschule soll vorrangig realisiert werden. Die Dächer aller öffentlichen Gebäude werden auf Eignung für Solaranlagen geprüft. Im Falle von Dachsanierungen wird immer auch die Möglichkeit der Realisierung einer Solaranlage geprüft. Für die Finanzierung der Maßnahme kommen unterschiedliche Möglichkeiten in Frage. Zur Akzeptanzsteigerung wird die Bürgerbeteiligung in Form von Bürgersolaranlagen empfohlen. K2 Energiekonzept für das Sindbad Die Wärme der Nordsee (bis in den Dezember meist noch 10 Grad) soll mithilfe hoch 5.000 - - 2013 - 2014 ja einer "Wasser-Wasser-Wärmepumpe" für die Schwimmbadwassererwärmung genutzt werden. Dazu soll eine Buhne als "Energiebuhne" mit installiertem Wärmetauscher dienen. Um den Wirkungsgrad zu verbessern, wird auf dem Dach des Bades zusätzlich eine solarthermische Anlage installiert. Die elektrische Energie für die Wärmepumpe kommt idealerweise von einer PV- Anlage, die ebenfalls auf dem Dach installiert ist. Alternativ soll der Einsatz eines Blockheizkraftwerks geprüft werden.

K3 Solarthermie für öffentliche Für die öffentlichen Strandduschen sollen solarthermische Anlagen installiert hoch 15.000 500 k.A. 2013 - 2015 ja Strandduschen werden. Eine Anlage ist bereits erfolgreich auf Baltrum installiert.

K4 LED-Leuchten-Einkauf für Baltrum Gemeinschaftsaktion LED-Leuchten Einkauf: mittel - - - 2013 - 2015 ja Alle alten Leuchtmittel in den öffentlichen Liegeschaften sollen durch neue sparsame und innovative Leuchten (LED-Leuchten) ersetzt werden. Einsatz von LED-Beleuchtung in der Innen- und Außenbeleuchtung als Querschnittsmaßnahmen in öffentlichen Liegenschaften (Ersatzbeschaffung). Vor allem zu empfehlen für den Ersatz von Halogenlampen (innen) und HQL (Außenbeleuchtung). Umsetzung kann auch über eine Contracting- Ausschreibung realisiert werden.

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einmalige jährliche CO2- sofortige Anschub- Durchführungs- Laufzeit Nr. Maßnahmentitel Kurzbeschreibung Priorität Einsparung Umsetzung kosten kosten [Jahre] [t/a] empfohlen [€] [€/a] V V1 Neuer Motor für die Baltrum 3 Die Fähre der Baltrum-Linie 3 hat Anfang 2012 einen neuen, effizienteren hoch k.A. - 146 2012-2017 ja Motor bekommen, der etwa 15-20 % Treibstoff einspart. Die Baltrum 1 soll im in den nächsten Jahren ebenfalls umgerüstet werden. I I1 Agenda 21-Prozess (Arbeitskreis Auf Baltrum gab es in der Vergangenheit bereits einen Agenda 21-Prozess mittel - - - kontinuierlich ja Energie) wiederbeleben durch den Arbeitskreis Energie. Dieser Prozess sollte wieder eingeführt werden und könnte sich mit der Umsetzung der Maßnahmen aus dem Klimaschutzkonzept befassen. I2 Heizungsmodernisierungs- Analog dem Heizungsprojekt der Stadtwerke Emden (vor ca. 10 Jahren) eine hoch 15.000 - - 2013 - 2015 ja Kampagne Heizungsmodernisierungs-Kampagne für Privathaushalte und Hotels/Pensionen starten. Dieses Projekt hatte damals einen beeindruckenden Erfolg (ca. 50% der alten Heizungen wurden ausgetauscht). Die effektivste Methode, um Heizkosten zu senken, ist eine Modernisierung der Heizungsanlage. Denn so lässt sich ungenutztes Energiepotenzial nutzen. Der Einsatz fortschrittlicher Brennwerttechnik mit Erdgas oder Heizöl ist dabei ein schneller Weg, um die Energieeffizienz im Haus zu verbessern.

I3 Information über BAFA- Die vorhandene BAFA-Energieberatung wird zurzeit nicht genutzt. Deshalb hoch 5.000 0 0 2013-2015 ja Energieberatung und KFW- muss über diese geförderte Energieberatung für Privathaushalte informiert Energieberatung und sie zusätzlich beworben werden. Der Landkreis Aurich beschäftigt einen eigenen Energieberater, der auch für Beratungen auf den Inseln in Anspruch genommen werden kann. Beherbergungsbetrieb können die Förderung durch die KFW (Energieberatung Mittelstand) in Anspruch nehmen. Hier werden 80 % der Kosten gefördert.

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einmalige jährliche CO2- sofortige Anschub- Durchführungs- Laufzeit Nr. Maßnahmentitel Kurzbeschreibung Priorität Einsparung Umsetzung kosten kosten [Jahre] [t/a] empfohlen [€] [€/a] Ü Ü1 Zielformulierung: Stromautarkes Durch Installation von PV-Anlagen und BHKWs soll Baltrum rechnerisch bis 2020 hoch 10.000 - k.A. 2013 ja Baltrum stromautark werden. Hierfür ist eine Gesamtstromproduktion von ca. 4.000 MWh/a nötig (Prognose Verbrauch von 2020). PV-Anlagen können 2020 dabei etwa ca 400 MWh liefern, der Rest müsste durch BHKWs geleistet werden. Dazu müssten Blockheizkraftwerke mit einer elektrischen Leistung von etwa 700 kW installiert werden (z.B. 14 Anlagen a 50 kWel.) Draus würden ca. 5.500 MWh Wärme bereitgesteltl werden, etwa 1/3 des gesamten Erdgasverbrauchs auf der Insel. Das wäre nur dann realsitisch, wenn ein Nahwärmenetz auf Baltrum gebaut würde. Summe 132.000 3.500 224

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5.5.1 Maßnahmenblätter Baltrum

E 1 Klein-Windkraftanlagen Kurzbeschreibung Kleine, leise Windkraftanlagen mit einer Leistung von 200 W bis 10 kW. Vom Hafen führt ein Weg über den Deich und die Promenade bis zum Zeltschuppen-Ost. Hier könnte an jedem 2. oder 3. Mast ein kleiner Windgenerator angebracht werden (300-600 W). Farblich an die Lampe angepasst, ist er relativ unauffällig. Aufgrund der Statik ist es erforderlich jeweils einen neuen Mast inkl. Fundament zu errichten. Die Geräuschentwicklung ist minimal und die Touristen erkennen, dass Baltrum etwas für den Klimaschutz tut. Einspeisung des Stroms für die Wärmepumpe des Sindbads denkbar (K2). Dieses Projekt könnte als Forschungsprojekt oder im Rahmen der Klimaschutzinitiative evtl. gefördert werden. (siehe auch www.windkraft-anlagen.com)

CO 2-Einsparung: 1

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: 1,4 t/a Annahme: Bei Installation von 10 Klein-Windkraftanlagen (Ertrag bei mittlerer Größe ca. 500kWh/Jahr Strom) entstehen Einsparungen in Höhe von ca. 2,5 MWh/a, das entspricht ca. 1,4 Tonnen/Jahr. Kosteneffizienz: 1 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 70.000 € Die jährlichen Wartungskosten inklusive Personal betragen: 3.000 €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 2 Jahre Annahme: Bei Installation von 10 Klein-Windkraftanlagen entstehen pro Anlage Kosten von ca. 7.000 €, das heißt in Summe ca. 70.000 €. (siehe hierzu link: www.kleinwindanlagen.de) Wirkungstiefe: 1 gering, aber hohe positive Außenwirkung Lokale Wertschöpfung: 2 mittel, da lokale Fachfirmen nicht unter dem Vertrieb der Windräder, die auch die Installtion übernehmen. Aber bei Nutzung der Einspeisevergütung für lokale Klimaschutzprojekte gute Wertschöpfung.

Umsetzungsfähigkeit: 1 gering, da Projekt noch wenig konkret. Hauptakteure: Inselgemeinde Baltrum, eventuell Genossenschaft, externer Berater, EWE Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: K2 - Energiekonzept Sindbad Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 -2015 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: nein Ausschreibung anfertigen und Fachfirma mit Installation beauftragen; ggf. Projekt mit Uni/FH initiieren. Anlagen ab 1 KW sind netzgekoppelt, darunter Batteriebetrieb. Sinnvoll in Kombination mit Stromversorgung für die Wärmepumpe des SindBads (K2). Maßnahme wird nicht empfohlen aufgrund hoher Kosten. Priorität: niedrig

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CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

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HH 1 LED-Leuchten-Einkauf für Baltrum Kurzbeschreibung Gemeinschaftsaktion LED-Leuchten Einkauf: Einsatz von LED-Beleuchtung in der Innen- und Außenbeleuchtung, vor allem zu empfehlen für den Ersatz von Halogenlampen (innen) und HQL (Außenbeleuchtung). Für Gewerbebetriebe, Privathaushalte, Hotels und Pensionen die Möglichkeiten einer Beratung prüfen (hier vor allem die Außenbeleuchtung) und Info-Flyer verteilen. Umsetzung kann auch über eine Contracting- Ausschreibung realisiert werden.

CO 2-Einsparung: 1

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a mittel bis gering, nur grobe Schätzung möglich, da keine Datengrundlage vorhanden Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: - € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: - Jahre Gerade der Ersatz von Halogenlampen durch LED ist aufgrund der Energieeinsparung und der längeren Lebensdauer der LED sehr wirtschaflich (eigene Berechnungen). Wirkungstiefe: 2 in Verbindung mit Öffentlichkeitsarbeit und Informationen kann Baltrum Vorbild für Bürger sein Lokale Wertschöpfung: 1 gering, da Lampen nicht lokal hergestellt werden, lediglich der örtliche Fachhandel profitiert Umsetzungsfähigkeit: 3 mittlerer organisatorischer Aufwand und mittlerer finanzieller Aufwand für die Umsetzung Hauptakteure: Handwerkerinnung, Inselgemeinde Baltrum, Verwaltung, Klimaschutzmanager Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: G1 - Klimaschutzmanager Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2018 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Potenzialanalyse und Konzept sofort. Untersuchung der Halogen-Innenbeleuchtung und Außenbeleuchtung sofort. Mit dem Ersatz von Leuchtstoffröhren und Kompaktleuchtstofflampen durch LED sollte noch gewartet werden, bis die Effizienz und die Kosten der LED-Technik optimiert werden.

Priorität: mittel

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

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HH 2 Aktion "Wärmelecks erkennen" Kurzbeschreibung Die vorhandene Wärmebildkamera der Feuerwehr soll für Thermografie-Aufnahmen an Wohnhäusern und Hotels/Pensionen genutzt werden, um auf "Wärmelecks" aufmerksam zu machen und damit die Sanierungsrate zu erhöhen.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a keine direkten Einsparungen Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 2.000 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 1 Jahre 2.000 € für Start der Kampagne für Öffentlichkeitsarbeit. Keine Leihgebühr der Kamera veranschlagt. Kosten für Personaleinsatz und Zeitaufwand; Kosten für Analyse; interessierte Bürger können einen Kostenaufwand übernehmen Wirkungstiefe: 4 sehr hoch Lokale Wertschöpfung: 3 gut; Bürger werden mit einbezogen; lokal ansässige Firmen können Folgeaufträge für Sanierungen erhalten; Vorbildwirkung Umsetzungsfähigkeit: 3 ggf. in Schülerprojekt einbinden; sehr anschauliche Darstellung von Energieeffizienz, nur in Hauptakteure:Heizperiode möglich Inselgemeinde Baltum, BAFA-Enerbieberater, Freiwillige Feuerwehr Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: I2, G5 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: ab 2013 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen:, kann nur in Heizperiode durchgeführt werden ja wenn Kapazität vorhanden Infokampagne starten und mit Messungen beginnen Priorität: sehr hoch CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 204

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K 1 Photovoltaikanlagen auf allen öffentlichen Liegenschaften installieren Kurzbeschreibung Installation von Photovoltaikanlagen auf den Dächern des Hallenbades, Turnhalle, Rathaus, Mehrzweckhalle, Kinderspielhaus, Nationalparkhaus u.a. Die PV-Anlage auf der Inselschule soll vorrangig realisiert werden. Die Dächer aller öffentlichen Gebäude werden auf Eignung für Solaranlagen geprüft. Im Falle von Dachsanierungen wird immer auch die Möglichkeit der Realisierung einer Solaranlage geprüft. Für die Finanzierung der Maßnahme kommen unterschiedliche Möglichkeiten in Frage. Zur Akzeptanzsteigerung wird die Bürgerbeteiligung in Form von Bürgersolaranlagen empfohlen.

CO 2-Einsparung: 4

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: 77 t/a

Zubau von 200 kW realistisch, pro kW ca. 900 kWh/a Stromertrag, 180 MWh/a, ca. 77 t CO 2- Einsparung. Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 10.000 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 15 Jahre Höchstens Anschubfinanzierung notwenig. Bei Bürgersolaranlagen oder Investorenmodell fallen für die Verwaltung keine Kosten an. Bei Eigenfinanzierung über KfW-Kredit über Anlagenlebensdauer wirtschaftlich. Anschubkosten < 10.000 Euro.

Wirkungstiefe: 1 Vorbildfunktion der Kommune und kann Bürger der Kommune zum eigenen Handeln bewegen. Lokale Wertschöpfung: 4 Das IWÖ (Institut für Wirtschaftsökologie) hat errechnet, dass allein die Installation einer 1 MW-PV- Anlage (Investition ca. 2,5 Mio. Euro) eine lokale Wertschöpfung von 300.000 EUR generiert wird. Über die Laufzeit von 20 Jahren fallen 157.000 Euro kommunale Steuern an, die lokale Wertschöpfung beträgt ca. 2,5 Mio. Euro pro MW.

Umsetzungsfähigkeit: 4 keine Hemmnisse erkennbar, Kommune hat direkten Zugriff auf die Dächer. Hauptakteure: Inselgemeinde Baltrum; EWE steht für Gespräche zur Verfügung. Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: G1 - Klimaschutzmanager; G9 - Liegenschaftskonzept Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2016 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja sofortige Klärung empfohlen, wie Finanzierung geregelt werden soll und starten! Gespräche mit EWE führen, ob eine zusätzliche Förderung (für Inselschule) möglich ist.

Priorität: sehr hoch

Schlussbericht Seite 205

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CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 206

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K 2 Energiekonzept für das Sindbad Kurzbeschreibung Die Wärme der Nordsee (bis in den Dezember meist noch 10 Grad) soll mithilfe einer "Wasser- Wasser-Wärmepumpe" für die Schwimmbadwassererwärmung genutzt werden. Dazu soll eine Buhne als "Energiebuhne" mit installiertem Wärmetauscher dienen. Um den Wirkungsgrad zu verbessern, wird auf dem Dach des Bades zusätzlich eine solarthermische Anlage installiert. Die elektrische Energie für die Wärmepumpe kommt idealerweise von einer PV-Anlage, die ebenfalls auf dem Dach installiert ist. Alternativ soll der Einsatz eines Blockheizkraftwerks geprüft werden.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a Einsparung bei der Wärmeerzeugung des Schwimmbads von ca. 70 - 80 %;

Konzepterstellung ergibt keine direkte CO 2-Einsparung

Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 5.000 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 1 Jahre Zuerst Erstellung eines Konzeptes ca. 5 T€ Wirkungstiefe: 4 Vorbildfunktion der Kommune Lokale Wertschöpfung: 4 hoch durch sehr hohe Einsparungen Umsetzungsfähigkeit: 3 ggf. ist eine Förderung der Anlage möglich; ggf. als Forschungprojekt Hauptakteure: Inselgemeinde Baltrum, Kurverwaltung Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: E1 - Kleinwindkraftanlagen Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2014 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja wird aktuell bereits untersucht; Versorgungskonzepte (regenerative Energien oder BHKW) müssen verglichen und die bestmögliche Variante ausgewählt werden Priorität: hoch

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 207

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K 3 Solarthermie für öffentliche Strandduschen Kurzbeschreibung Für die öffentlichen Strandduschen sollen solarthermische Anlagen installiert werden. Eine Anlage ist bereits erfolgreich auf Baltrum installiert.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: k.A. t/a Keine Angaben zur gewünschten Anzahl der Strandduschen. Kosteneffizienz: 3 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 15.000 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 500 €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 2 Jahre Die Solarthermie Preise richten sich nach der Größe der Kollektorfläche, dem Wärmespeicher sowie den übrigen erforderlichen Komponenten. Für jeden installieren Quadratmeter Kollektorfläche werden zwischen 80 und 100 Liter Warmwasserspeicher veranschlagt. Wenn man die Solarthermie Preise in die einzelnen Komponenten aufschlüsselt, müssen für die Kollektoren etwa 50% der Gesamtkosten angenommen werden. Der Pufferspeicher kann mit 25% der Gesamtkosten bewertet werden. Die Verlegung der Rohre sowie die Pumpe machen den Rest des Preises aus. Für eine typische Dimensionierung einer Solaranlage zur Brauchwassererwärmung geht man von 1m² Solarkollektorfläche pro Person aus. Die Kosten belaufen sich dabei auf ca. 1000 €. Zum Vergleich: für einen 4-Personen-Haushalt benötigt man etwa 5 m² Flachkollektoren mit einem 300-l- Speicher. Hierbei lassen sich etwa 50 - 60 % am jährlichen Energieverbrauch durch Warmwasser einsparen. Die Investitionskosten schwanken beim Einsatz von Flachkollektoren zwischen 4.000 und 6.000 Euro (inkl. Montage). (Quelle: http://www.iwr.de/solar/erricht/solarthermie.html) Angenommene Investitionskosten: 15.000,-- Euro. 500,-- Euro für jährliche Wartungsarbeiten.

Wirkungstiefe: 4 sehr hoch; hohe positive Außenwirkung und Vorbildfunktion für andere Inseln und Gemeinden Lokale Wertschöpfung: 3 gut wenn lokale Installationsfirmen/Handwerker beauftragt werden Umsetzungsfähigkeit: 4 eine Anlage ist bereits in Betrieb; Umsetzungsfähigkeit demnach gut; technisch machbar; Erfahrungswerte können übernommen werden

Hauptakteure: Inselgemeinde Baltum Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: - Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2015 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Ausschreibung erstellen und Fachfirma mit Installation beauftragen Priorität: hoch

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 208

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

K 4 LED-Leuchten-Einkauf für Baltrum Kurzbeschreibung Gemeinschaftsaktion LED-Leuchten Einkauf: Alle alten Leuchtmittel in den öffentlichen Liegeschaften sollen durch neue sparsame und innovative Leuchten (LED-Leuchten) ersetzt werden. Einsatz von LED-Beleuchtung in der Innen- und Außenbeleuchtung als Querschnittsmaßnahmen in öffentlichen Liegenschaften (Ersatzbeschaffung). Vor allem zu empfehlen für den Ersatz von Halogenlampen (innen) und HQL (Außenbeleuchtung). Umsetzung kann auch über eine Contracting-Ausschreibung realisiert werden.

CO 2-Einsparung: 1

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a mittel, nur grobe Schätzung möglich, da keine Datengrundlage vorhanden Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: - € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 2 Jahre Gerade der Ersatz von Halogenlampen durch LED ist aufgrund der Energieeinsparung und der längeren Lebensdauer der LED sehr wirtschaflich (eigene Berechnungen). Wirkungstiefe: 2 in Verbindung mit Öffentlichkeitsarbeit und Informationen kann Baltrum Vorbild für Bürger sein Lokale Wertschöpfung: 1 gering, da Lampen nicht lokal hergestellt werden, lediglich der örtliche Fachhandel profitiert Umsetzungsfähigkeit: 3 mittlerer organisatorischer Aufwand und mittlerer finanzieller Aufwand für die Umsetzung Hauptakteure: Handwerkerinnung, Inselgemeinde Baltrum, Verwaltung, Klimaschutzmanager Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: G1 - Klimaschutzmanager und HH1 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2015 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Potenzialanalyse und Konzept sofort. Untersuchung der Halogen-Innenbeleuchtung und Außenbeleuchtung sofort. Mit dem Ersatz von Leuchtstoffröhren und Kompaktleuchtstofflampen durch LED sollte noch gewartet werden, bis die Effizienz und die Kosten der LED-Technik optimiert werden.

Priorität: mittel

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 209

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

V 1 Neuer Motor für die Baltrum 3 Kurzbeschreibung Die Fähre der Baltrum-Linie 3 hat Anfang 2012 einen neuen, effizienteren Motor bekommen, der etwa 15-20 % Treibstoff einspart. Die Baltrum 1 soll im in den nächsten Jahren ebenfalls umgerüstet werden.

CO 2-Einsparung: 4

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: 146 t/a sehr hoch, nur Schätzung möglich, 500 MWh Treibstoffeinsparungen

Kosteneffizienz: 2 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: k.A. € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 5 Jahre Kosten liegen nicht vor, keine reine Klimaschutzmaßnahmen, deshalb keine Kosten ausgewiesen. Wirkungstiefe: 1 gering, da rein technische Maßnahmen Lokale Wertschöpfung: 2 mittel, wenn Umnau durch lokale Werft durchgeführt Umsetzungsfähigkeit: 4 keine Hemmnisse erkennbar, Maßnahme bei einer Fähre bereits umgesetzt Hauptakteure: Baltrum-Linie Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: - Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2012-2017 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Maßnahme zum Teil bereist umgesetzt.

Priorität: hoch

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 210

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I 1 Agenda 21-Prozess (Arbeitskreis Energie) wiederbeleben Kurzbeschreibung Auf Baltrum gab es in der Vergangenheit bereits einen Agenda 21-Prozess durch den Arbeitskreis Energie. Dieser Prozess sollte wieder eingeführt werden und könnte sich mit der Umsetzung der Maßnahmen aus dem Klimaschutzkonzept befassen.

CO 2-Einsparung: -

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a keine direkten Einsparungen Kosteneffizienz: - Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: - € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: kontinuierlich Jahre es entstehen lediglich Kosten für Meetings; Personalkosten keine: Ehrenamt Wirkungstiefe: 3 hoch, da Arbeitskreis u. a. die Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen verfolgt und somit StrukturveränderungenLokale Wertschöpfung: mit beeinflusst 1 - Umsetzungsfähigkeit: 4 sehr gut Hauptakteure: Inselgemeinde Baltrum Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: G1 - Klimaschutzmanager Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: ab 2013 starten Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Arbeitskreis im Rahmen des Klimaschutzmanagements wieder einführen; Personenkreis identifizieren und sofort mit dem Prozess beginnen.

Priorität: mittel CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 211

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I 2 Heizungsmodernisierungs-Kampagne Kurzbeschreibung Analog dem Heizungsprojekt der Stadtwerke Emden (vor ca. 10 Jahren) eine Heizungsmodernisierungs-Kampagne für Privathaushalte und Hotels/Pensionen starten. Dieses Projekt hatte damals einen beeindruckenden Erfolg (ca. 50% der alten Heizungen wurden ausgetauscht). Die effektivste Methode, um Heizkosten zu senken, ist eine Modernisierung der Heizungsanlage. Denn so lässt sich ungenutztes Energiepotenzial nutzen. Der Einsatz fortschrittlicher Brennwerttechnik mit Erdgas oder Heizöl ist dabei ein schneller Weg, um die Energieeffizienz im Haus zu verbessern.

CO 2-Einsparung: -

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a Kampagne selber hat keine direkten Einsparungen; In Verbindung mit regenerativen Techniken wie beispielsweise der Solarthermie lassen sich durch eine Heizungsmodernisierung bis zu 40 % der Heizkosten einsparen. Allein der Austausch alter Heizungspumpen gegen eine Hocheffizienzpumpen spart bis zu 10% des jährlichen Stromverbrauch. Kosteneffizienz: 3 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 15.000 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 2 Jahre Kosten für Kampagne ca. 10 T€ für Infoveranstaltungen, Werbemittel, Referenten etc.; zusätzlich ca. 5.000 € für Gestaltung einer Internetseite oder Einbindung in eigene Seite; newsletter etc. Wirkungstiefe: 3 hoch Lokale Wertschöpfung: 4 sehr hoch Umsetzungsfähigkeit: 3 gut Hauptakteure: Handwerker-Innung, EWE, Inselgemeinde Baltrum Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen:

Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2015 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Kontakt mit den Stadtwerken Emden aufnehmen und neue Kampagne starten; ggf. Beratung durch externen Dienstleister bzw. in Kooperation mit EWE

Priorität: hoch

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CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

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I 3 Information über BAFA-Energieberatung und KFW-Energieberatung Kurzbeschreibung Die vorhandene BAFA-Energieberatung wird zurzeit nicht genutzt. Deshalb muss über diese geförderte Energieberatung für Privathaushalte informiert und sie zusätzlich beworben werden. Der Landkreis Aurich beschäftigt einen eigenen Energieberater, der auch für Beratungen auf den Inseln in Anspruch genommen werden kann. Beherbergungsbetrieb können die Förderung durch die KFW (Energieberatung Mittelstand) in Anspruch nehmen. Hier werden 80 % der Kosten gefördert.

CO 2-Einsparung: -

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a keine Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 5.000 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 2 Jahre geschätzte Personalkosten für Beratungsgespräche mit dem Energiebeauftragten Wirkungstiefe: 2 mittel; Beratungen lösen unter Umständen Strukturveränderungen aus Lokale Wertschöpfung: 2 durch Informationen über Förderprogramme hoch; technisch ansonsten keine; insgesamt mittel Umsetzungsfähigkeit: 4 sehr gut Hauptakteure: BAFA-Energieberater, Inselgemeinde Baltrum, Landkreis Aurich Verwaltung Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: G1 - Klimaschutzbeauftragter Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013-2015 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Energiebeauftragten des Landkreises Aurich kontaktieren und darauf aufbauend Konzept für Beratung erstellen und als Kampagne in die Öffentlichkeit tragen. An externes Ing.-Büro vergeben.

Priorität: hoch CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

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Ü 1 Zielformulierung: Stromautarkes Baltrum Kurzbeschreibung Durch Installation von PV-Anlagen und BHKWs soll Baltrum rechnerisch bis 2020 stromautark werden. Hierfür ist eine Gesamtstromproduktion von ca. 4.000 MWh/a nötig (Prognose Verbrauch von 2020). PV-Anlagen können 2020 dabei etwa ca 400 MWh liefern, der Rest müsste durch BHKWs geleistet werden. Dazu müssten Blockheizkraftwerke mit einer elektrischen Leistung von etwa 700 kW installiert werden (z.B. 14 Anlagen a 50 kWel.) Draus würden ca. 5.500 MWh Wärme bereitgesteltl werden, etwa 1/3 des gesamten Erdgasverbrauchs auf der Insel. Das wäre nur dann realsitisch, wenn ein Nahwärmenetz auf Baltrum gebaut würde.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: k.A. t/a Aus der Zielformulierung ergeben sich noch keine direkten Einsparungen. Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 10.000 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 7 Jahre Eine Kosteneinschätzung kann nicht vorgenommen werden, da zunächst ein Konzept erstellt werden muss, mit welchen Maßnahmen und Techniken dieses Ziel umgesetzt werden soll. Wirkungstiefe: 4 sehr hoch; löst Strukurwandel auf allen Ebenen aus Lokale Wertschöpfung: 4 sehr hoch Umsetzungsfähigkeit: 1 Durchführung einer Potenzialanalyse empfohlen, Nahwärmenetz mit hohen Investitionskosten verbunden Hauptakteure: Inselgemeinde Baltrum, EWE Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen:

Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja auf Grundlage des InEKK sollte ein Energieversorgungskonzept bzw. Potenzialanalyse erstellt werden, die die KWK und PV-Potenziale im Einzelnen untersucht; Zahlen müssen fixiert und beschlossen werden: Bis wann soll wie viel Strom eigenerzeugt werden? Zielformulierung sollte auf Grundlage der Ergebnnisse der deteillierten Potenzialanalyse vorgenommen werden!

Priorität: hoch CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

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5.6 Überblick Norden

einmalige jährliche CO2- sofortige Anschub- Durchführungs- Laufzeit Nr. Maßnahmentitel Kurzbeschreibung Priorität Einsparung Umsetzung kosten kosten [Jahre] [t/a] empfohlen [€] [€/a]

E

E 1 Solarkataster erstellen Erstellung eines Solardachkatasters für die gesamte Gemeinde. Dabei werden niedrig 67.750 5.000 - - nein mit Hilfe von Geodaten oder Luftbildanalyse gut geeignete Dächer identifiziert und markiert. Diese Daten können dann über eine Website der Stadt für alle Bürger zur Verfügung gestellt werden. Ein Zubau-Erfolg kann nur über eine langfristig angelegte Öffentlichkeits-Kampagne erzielt werden, die regelmäßig auf die Internetseite aufmerksam macht. E 2 Ausbau der Windkraft in Norden Insgesamt sollen mindestens 9 zusätzliche Windanlagen je 3 MW auf dem sehr hoch - - 30.000 7 ja Stadtgebiet von Norden bis 2020 installiert werden. Zusätzlich ca. 54.000 MWh Stromproduktion. E 3 Mini-/Mikro BHKW für Ein- bis Mini-BHKW in Haushalten und Gewerbebetrieben können durch die mittel - 1.000 - 2 ja Zweifamilienhäuser durch gleichzeitige Erzeugung von Wärme und Strom die Effizienz der Stadtwerke mit Energieerzeugung verbessern. Der Gesamtwirkungsgrad der Geräte liegt bei Finanzierungsmodell etwa 90 %. Zur Förderung des Ausbaus von Mikro- und Mini-BHKW (bis 50 kWel) erstellen die Stadtwerke Norden ein Finanzierungsmodell. Eine begleitende Kampagne zur Einführung von Mini-BHKW´s in Mehrfamilienhäusern und im Gastgewerbe, z. B. über Contractingangebote ist notwendig.

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einmalige jährliche CO2- sofortige Anschub- Durchführungs- Laufzeit Nr. Maßnahmentitel Kurzbeschreibung Priorität Einsparung Umsetzung kosten kosten [Jahre] [t/a] empfohlen [€] [€/a]

HH HH1 Energieberatung durch die Förderung der Energieberatung durch Angebotsverbesserung oder Kampagne sehr hoch - - - 7 ja Stadtwerke ausbauen zur Förderung der BAFA-Energieberatung oder einer Haus zu Haus-Kampagne. Es ist ein Förderprogramm, wie z.B. "Bremer modernisieren" (Projekt der energiekonsens) denkbar. Private Gebäudebesitzer sollen motiviert werden, solche qualifizierten Beratungen häufiger in Anspruch zu nehmen; zudem kann durch Beratung Umfang und Qualität der später umgesetzen Maßnahmen gesteigert werden. In Bremen fördert die energiekonsens die Gebäudeenergieberatung mit 125,-- Euro je Beratung. Diese können bei Energieberatern, die im Rahmen des Programms "Bremer Modernisieren" zugelassen sind eingelöst werden. Die Gebäudeenergieberatung enspricht den Anforderungen der BAFA-Vor-Ort- Beratung. BAFA-Förderung kann zusätzlich in Anspruch genommen werden. Ergebnis: Anzahl der BAFA-Beratungen konnte verdoppelt werden, hohe Umsetzungsquote der Maßnahme (88% mit durchschnittlich 38.000 € Sanierungsinvestition). http://www.bremer-modernisieren.de/_BEK/ HH2 Energierechner auf Stadtwerke- Die Stadtwerke richten einen Energieverbrauchsrechner auf ihrer Homepage mittel - - - 7 ja Homepage einrichten ein. Dies ermöglicht die Einordnung des eigenen Energieverbrauchs (Erdgas und Strom) mittels Ranking. Einspartipps ergänzen dieses Online-Tool. Siehe: http://www.energieagentur.nrw.de/heizenergiecheck/flash.htm und http://www.energieagentur.nrw.de/tools/energiecheck/default.asp?site=ea

HH3 Verstärkter Einsatz Smart-Meter Entwicklung eines Handy-Apps zur Anzeige des aktuellen Energieverbrauchs im niedrig - - - - nein Zuge der Umrüstung auf intelligente Zähler.

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einmalige jährliche CO2- sofortige Anschub- Durchführungs- Laufzeit Nr. Maßnahmentitel Kurzbeschreibung Priorität Einsparung Umsetzung kosten kosten [Jahre] [t/a] empfohlen [€] [€/a]

K

K1 Energetische Sanierung Konzept zur Sanierung verschiedener Gebäude(typen) auf angepasste sehr hoch - - 856 7 ja städtischer Gebäude einschl. Sanierungsstandards. Ziel: Stadt als Vorreiter! Z. B. das Rathaus als Wirtschaftsbetriebe Leuchtturmprojekt. Kindergärten und Schulen sollten als Multiplikatoren einbezogen werden. Zur Vorbereitung dieser Maßnahme wird ein Liegenschaftskonzept für Norden empfohlen (G9) (Teilkonzept Liegenschaften), da zur genauen Abschätzung des Sanierungsbedarfs eine vertiefende Untersuchung der Gebäude notwendig ist. Dies kann durch Einzeluntersuchungen oder auch systematisch im Rahmen des KEM erfolgen. Anschließend sollten Qualitätsstandards bei der Sanierung für jedes Bauteil festgelegt werden.

K2 Neubau Kommunaler Gebäude im Zukünftige öffentliche Neubauten in Norden sollten den Passivhaus-Standard hoch - - - 7 ja Passivhausstandard oder Plusenergiehaus-Standard erreichen. Die Kommune kommt ihrer Vorbildfunktion nach und sorgt dafür, dass Planer und Handwerker sich an die Bauweise gewöhnen. Ab 2020 gilt die EU-Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden, wonach nur noch Hocheffizienz- Gebäude gebaut werden dürfen.

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einmalige jährliche CO2- sofortige Anschub- Durchführungs- Laufzeit Nr. Maßnahmentitel Kurzbeschreibung Priorität Einsparung Umsetzung kosten kosten [Jahre] [t/a] empfohlen [€] [€/a]

W

Reihenfolge im 1. Zielvereinbarung mit großen Unternehmen hoch 2.000 1.000 - 2 ja Vermieterverzeichnis aufgrund 2. Beratung der KFW-Förderprogramme von Ökolabel/ Die Unternehmen in Norden sollen einen erheblichen Anteil der CO2- Bezug von Ökostrom ändern Einsparungen tragen (siehe Potenzialbetrachtung). Die Kommunen haben nur einen begrenzten Einfluss auf die Unternehmen und wenig Kontrollmöglichkeiten. Eine Möglichkeit der Konkretisierung kann eine Zielvereinbarung mit wichtigen und größeren Unternehmen über zu erreichende Einsparziele sein, die über ein Energiemonitoring überprüft und bei Einhaltung mit einem Label (Klimafreundliches Unternehmen) W1 ausgezeichnet werden. Zusätzlich könnte sich ein Unternehmen als Klimaschutzunternehmen zertifizieren lassen. Dazu ist eine Kooperation mit der IHK notwendig. Begleitend ist eine Energieeffizienzberatung, die aktuell von der KfW gefördert wird in Anspruch zu nehmen. Dabei wird zwischen einer Initialberatung (80% Förderung) und der Detailberatung (60% Förderung) unterschieden. Hiezu informiert die Wirtschaftsförderung alle KMU in Norden von dieser Möglichkeit (regelmäßig!). Die Betriebe werden an regionale Beratungsstellen oder die BEKS Energieeffizienz GmbH verwiesen, über die eine Antragstellung abgewickelt wird.

Energieeffizienzberatung und Alle Gastbetriebe, die einen Ökostrombezug nachweisen, werden im sehr hoch 8.000 6.000 2.000 7 ja W2 Zielvereinbarungen für Gewerbe Vermieterverzeichnis mit einem Öko-Label gekennzeichnet und werden in der und Industrie Listung bevorzugt behandelt.

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einmalige jährliche CO2- sofortige Anschub- Durchführungs- Laufzeit Nr. Maßnahmentitel Kurzbeschreibung Priorität Einsparung Umsetzung kosten kosten [Jahre] [t/a] empfohlen [€] [€/a]

V Ganzjähriger Verkehr Urlauberbus Der "Urlauberbus" ist in erster Linie ein Tarifangebot, dass sich an Touristen mittel k.A. k.A. k.A. 7 ja der VEJ richtet und zur Nutzung des ÖPNV anregen soll. Der günstige Tarif soll zudem auch die Anreise ohne Auto attraktivieren. Dies gilt umso mehr für die V1 Zeiträume der Nebensaison, in denen die Anreise mit dem Auto in der Regel staufrei vonstatten gehen kann und umso attraktiver ist. Die ganzjährige Ausweitung des Tarifangebots ist daher konsequent. Förderung des Fahrradverkehrs in Entwicklung und Förderung des Radverkehrs in Norden und der sehr hoch 200.000 200.000 3.600 7 ja Norden Tourismusregion, Verbesserung der Verkehrssituation für Radfahrer. Das beinhaltet auch positiven Nutzen für das Stadtmarketing im Sinne einer V2 fahrradfreundlichen Stadt mit Schaffung von adäquaten Angeboten für Radtouristen. Die Stadt Norden stellt jährlich 200.000,-€ zusätzlich für gezielte Radverkehrsförderung zur Verfügung. Car-Sharing Angebot in Norden Besonders für die Insulaner könnte das Angebot von Leih-PKW in Norden oder mittel 15.000 5.000 58 7 ja schaffen Norddeich von Interesse sein. Einführung eines Carsharing-Angebotes in der Stadt Norden mit dem V3 Schwerpunkt einer Station an den Fähranlegern mit dem Ziel der Reduktion des Fahrzeugbestandes und der Fahrzeugemissionen (durch Hybrid/Erdgas/Elektrofahrzeuge). Küstenbahn einführen Reaktivierung der Bahnverbindung Norden-Esens-Wilhelmshaven. Küstenbahn mittel 27.000.000 16.000 k.A. 7 ja als Gemeinschaftsaufgabe der Region sichern (regionalpolitische Abstimmung und Einigung). Es sind verschiedene betriebliche Varianten denkbar. Zusätzlich V4 liegen genügend Potenziale für Zukunftsvisionen vor (z.B. Optimierung des Tourismusangebots (Museumsbahn), Anbindungsverbesserung der Inseln und Fährhäfen). ÖPNV Anbindung von Ausbau des ÖPNV (Linien, Taktzeiten) auch in dezentralen Bereichen der Stadt sehr niedrig k.A. k.A. k.A. - nein V5 Ostermarsch/Westermarsch Norden verbessernE-Mobilität Erstellung eines Konzeptes zur verstärkten Einführung der E-Mobilität. mittel 400.000 8.000 537 7 ja V6 Ausstattung der öffentlichen Betriebe vornehmlich mit Elektro- und Hybridfahrzeugen.

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I Schaffung einer lokalen Gründung einer lokalen Energieagentur, event. in Verbindung mit dem mittel 50.000 82.000 - - nein Energieagentur Klimaschutzmanager, als eine Einrichtung für Information und Beratung zu allen Fragen der energetischen Sanierung und Beleuchtung im Bereich Gewerbe, Dienstleistung und Handel sowie Haushalte. Die zentrale Informationsstelle berät auch zu Förderprogrammen von Land, Bund und EU. Die Akteure in Norden, die in dem Bereich der Energieberatung tätig sind, könnten gebündelt vertreten werden. Ihre Arbeit wird damit optimiert. Die Informationsstelle dient als Anlaufstelle für Haushalte und Unternehmen jeglicher Art sowie Freiberuflern. Eine Vernetzung und Optimierung der Beratungsaktivitäten ist Ziel der lokalen Energieagentur. Durch die Bündelung I1 sollen Angebote besser wahrgenommen werden. Die lokale Energieagentur führt zur besseren Wahrnehmung auch verschiedene Aktionen durch: Informationen und Aktionen starten: - Öffentlichkeitsarbeit mit fachlichen Beiträgen - Geschäftsstelle als Anlaufstelle für Informationssuchende - Vermittlung von Förderprogramm/Auflegen eigener Programme/Abwicklung - Anerkennungssystem für gute/gelungene Beispiele entwickeln - Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes mit dem Klimaschutzmanager

Klimaschutzkampagne Um die Bürger und Haushalte aber auch Gewerbebetriebe besser hoch 20.000 10.000 - 6 ja einzubeziehen und zum eigenen Handeln zu motivieren, soll eine Kampagne für den Klimaschutz initiiert werden. Mit verschiedenen Aktionen wird die Aufmerksamkeit für das Thema Klimaschutz erhöht und das Image von Klimaschutzmaßnahmen verbessert. Außerdem kann der Informationsweg verbessert und damit die Handlungshemmnisse abgebaut werden, wenn über alle Aktionen gründliche informiert wird, die die Stadt Norden im Klimaschutz I2 durchführt. Die Kampagne besteht aus Informations- und Aktionselementen wie: 1. Internetseite mit einem neuen Aktionslogo 2. Aktionstage/Veranstaltungen/Messen/Themenwochen, z. B.: Energietage mit Geräteaustausch-Aktionen, Ausstellungen zum Thema "Klimaschutz" 3. Direktvermarktung von regionalen und Bio-Produkten ("Essen aus der Region") 4. Visualisierung von CO2- und Energieverbrauch (online)

Schlussbericht Seite 221

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einmalige jährliche CO2- sofortige Anschub- Durchführungs- Laufzeit Nr. Maßnahmentitel Kurzbeschreibung Priorität Einsparung Umsetzung kosten kosten [Jahre] [t/a] empfohlen [€] [€/a]

Ü

Übergeordnete Zielformulierung Klimaschutz soll als strategisches Ziel auf allen Ebenen verankert werden. Dazu hoch - - - 1 ja im Sinne eines Leitbildes mit wird eine übergeordnete Zielformulierung im Sinne eines Leitbildes mit qualitativen und quantitativen qualitativen und quantitativen Zielen formuliert und politisch beschlossen. Zielen Dieser Beschluss ist Grundlage der Umsetzung von Maßnahmen und sollte zur Akzeptanzerhöhung mit der Bevölkerung rückgekoppelt werden. Ü1 Z.B. "2020 - 200% ernerbare Energie-Region! ". Die Zielformulierung ist in Zusammenhang mit der Maßnahmen G7 (gemeinsames CO2-Reduktionsziel) zu beschreiben.

Summe 27.762.750 334.000 37.051

Schlussbericht Seite 222

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5.6.1 Maßnahmenblätter Norden

E 1 Solarkataster erstellen Kurzbeschreibung Erstellung eines Solardachkatasters für die gesamte Gemeinde. Dabei werden mit Hilfe von Geodaten oder Luftbildanalyse gut geeignete Dächer identifiziert und markiert. Diese Daten können dann über eine Website der Stadt für alle Bürger zur Verfügung gestellt werden. Ein Zubau-Erfolg kann nur über eine langfristig angelegte Öffentlichkeits-Kampagne erzielt werden, die regelmäßig auf die Internetseite aufmerksam macht.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a keine direkten Einsparungen; nur durch die anschließende Informationskampagne, die einen weiteren Zubau von PV-Anlagen generieren kann.

Kosteneffizienz: 1 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 67.750 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 5.000 €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: - Jahre Kosten belaufen sich auf 57.750 € (ca. 550 EUR pro km²) nur für die Erstellung des Katasters, weitere Kosten würden für die Kampagne zum Bewerben der Internetseite entstehen (mind. 10.000 Euro). Kostenreduktion eventuell durch Kooperation mit anderen Kommunen möglich. Jährlich 5.000 Euro für Pflege und Aktionen. Wirkungstiefe: 1 gering, da nur erstes Potenzial abschätzbar. Hohe Wirkungstiefe wird nur durch Kombination mit einer Öffentlichkeitskampagne und Beratung erreicht. Lokale Wertschöpfung: 1 Nur bei der Installation selbst wird ein Beitrag erzielt. Das IWÖ hat errechnet, dass bei der Installation einer 1 MW-PV-Anlage (Investition ca. 2,5 Mio. Euro) eine lokale Wertschöpfung von 300.000 EUR generiert wird. Über die Laufzeit von 20 Jahren fallen 157.000 Euro kommunale Steuern an, die lokale Wertschöpfung beträgt ca. 2,5 Mio. Euro pro MW. Umsetzungsfähigkeit: 3 keine Hemmnisse erkennbar, Datenschutz beachten; Finanzierung klären Hauptakteure: Stadt Norden, Stadtwerke Norden Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: - Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: nein Solarenergienutzung ist vorhanden und es gibt bereits eine große PV-Freiflächenanlage. Deshalb wird die Umsetzung der Maßnahme kurzfristig nicht empfohlen. Sie sollte bei nachlassendem Zubau erneut diskutiert werden.

Priorität: niedrig

Schlussbericht Seite 223

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CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 224

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E 2 Ausbau der Windkraft in Norden Kurzbeschreibung Insgesamt sollen mindestens 9 zusätzliche Windanlagen je 3 MW auf dem Stadtgebiet von Norden bis 2020 installiert werden. Zusätzlich ca. 54.000 MWh Stromproduktion.

CO 2-Einsparung: 4

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt ca.: 30.000 t/a 9 Windräder a 3 MW installierter Leistung erzielen einen Stromertrag von jeweils etwa 6.000

MWh/a; in Summe ergibt sich eine Stromproduktion von ca. 54 GWh/a, das entspricht einer CO 2-

Reduktion von rechnerisch 29.160 Tonnen pro Jahr (ca. 15% der gesamten CO 2-Emissionen in Norden) Kosteneffizienz: 4 Es entstehen Investitionskosten in Höhe von ca.: - € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 7 Jahre keine gesonderten Kosten (bei Privatinvestoren); lediglich Personalaufwand durch Änderungen im Flächennutzungsplan, dagegen werden Steuereinnahmen erzielt Wirkungstiefe: 2 Vorbildfunktion der Kommune und kann Bürger der Kommune zum eigenen Handeln bewegen; durch das Erreichen einer 200%-EE-Gemeinde und Kommunikation dieses Ziels, können Auswirkungen auch für Bürger erzielt werden. Lokale Wertschöpfung: 4 70 €/kW durch Anlagenplanung und -installation und 55 €/kW im Jahr durch den Betrieb; kommunale Einnahmen aus Gewerbe- und Einkommensteuern belaufen sich auf ungefähr 11 €/kW; zusätzlich kann 8 € Pacht/kW erzielt werden, die ebenfalls in der Region bleiben. Umsetzungsfähigkeit: 3 hoch, wenn Stadtrat politischen Beschluss fasst.

Hauptakteure: Stadt Norden, Stadtwerke Norden Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: - Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Gespräche mit potenziellen Betreibern führen, unterschiedliche Finanzierungsmodelle analysieren, geeignete Fläche ausweisen. Flächennutzungsplanänderung und Ausweisung einer Vorrangfläche, Prüfung einer Bürger-Windkraftanlage. Wichtig: Stadt Norden behält Hoheit/die Kontrolle! Priorität: sehr hoch

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 225

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Mini-/Mikro BHKW für Ein- bis Zweifamilienhäuser durch Stadtwerke mit E 3 Finanzierungsmodell Kurzbeschreibung Mini-BHKW in Haushalten und Gewerbebetrieben können durch die gleichzeitige Erzeugung von Wärme und Strom die Effizienz der Energieerzeugung verbessern. Der Gesamtwirkungsgrad der Geräte liegt bei etwa 90 %. Zur Förderung des Ausbaus von Mikro- und Mini-BHKW (bis 50 kWel) erstellen die Stadtwerke Norden ein Finanzierungsmodell. Eine begleitende Kampagne zur Einführung von Mini-BHKW´s in Mehrfamilienhäusern und im Gastgewerbe, z. B. über Contractingangebote ist notwendig.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: k. A. t/a keine direkten Einsparungen; Abschätzung aufgrund der Komplexität zu diesem Zeitpunkt nicht möglich wenn der regionale Strommix zu 100 % aus erneuerbaren Energien besteht, keine CO2- Entlastung durch Gas-BHKW

Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: - € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 2 Jahre keine Kosten für Kommune. Stadtwerke Norden übernehmen Kosten für Kampagne. Mit Wirkung zum 01.04.2012 werden Mini-BHKW bis 20 kW elektrischer Leistung wieder mit einem Impulsprogramm gefördert. Die Abwicklung der Förderung wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) übernommen.

Wirkungstiefe: 1 gering Lokale Wertschöpfung: 3 hoch, da Einbau und Wartung durch lokale Handwerksbetrieb umgesetzt werden kann Umsetzungsfähigkeit: 3 gut durch Stadtwerke Norden. Finanzierungsmodell durch Contracting. Potenzialberechnung und Informationskampagne durch Stadtwerke Norden. Hauptakteure: Stadtwerke Norden Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: - Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013- 2015 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Ergebnisse der Potenzialstudie abwarten. Besser Biogas als Brennstoff für BHKW´s einsetzen. Priorität: mittel

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 226

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HH 1 Energieberatung durch die Stadtwerke ausbauen Kurzbeschreibung Förderung der Energieberatung durch Angebotsverbesserung oder Kampagne zur Förderung der BAFA-Energieberatung oder einer Haus zu Haus-Kampagne. Es ist ein Förderprogramm, wie z.B. "Bremer modernisieren" (Projekt der energiekonsens) denkbar. Private Gebäudebesitzer sollen motiviert werden, solche qualifizierten Beratungen häufiger in Anspruch zu nehmen; zudem kann durch Beratung Umfang und Qualität der später umgesetzen Maßnahmen gesteigert werden. In Bremen fördert die energiekonsens die Gebäudeenergieberatung mit 125,-- Euro je Beratung. Diese können bei Energieberatern, die im Rahmen des Programms "Bremer Modernisieren" zugelassen sind eingelöst werden. Die Gebäudeenergieberatung enspricht den Anforderungen der BAFA-Vor-Ort-Beratung. BAFA-Förderung kann zusätzlich in Anspruch genommen werden. Ergebnis: Anzahl der BAFA-Beratungen konnte verdoppelt werden, hohe Umsetzungsquote der Maßnahme (88% mit durchschnittlich 38.000 € Sanierungsinvestition). http://www.bremer-modernisieren.de/_BEK/

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a Maßnahme nicht direkt quantifizierbar. Diese Maßnahme ist wichtig, um das aktuelle Sanierungsniveau von 0,9 % auf 2 % anzuheben. Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: - € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 7 Jahre Kosten der Kampagne und dem Zuschuss für die qualitfizierte Energieberatung tragen die Wirkungstiefe:Stadtwerke Norden. 4 durch Sanierung des "Altbestands" kann eine langfristige Einsparung erzielt werden.

Lokale Wertschöpfung: 4 sehr hohe lokale Wertschöpfung, da Sanierung angestrebt wird. Es profitieren regionale Handwerker und Berater. Umsetzungsfähigkeit: 4 Sponsoren (z.B. Handwerker, Sparkasse) könnten die Finanzierung mit Gutscheinen unterstützen.

Hauptakteure: Stadtwerke Norden, EWE, evtl. Stadt Norden bei Förderung durch Stadt Norden Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen:

Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Sofern finanzielle Mittel bereitgestellt werden, kann bei begleitender Kampagne sofort umgesetzt werden. Evaluation der umgesetzen Maßnahmen.

Priorität: sehr hoch

Schlussbericht Seite 227

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CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 228

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HH 2 Energierechner auf Stadtwerke-Homepage einrichten Kurzbeschreibung Die Stadtwerke richten einen Energieverbrauchsrechner auf ihrer Homepage ein. Dies ermöglicht die Einordnung des eigenen Energieverbrauchs (Erdgas und Strom) mittels Ranking. Einspartipps ergänzen dieses Online-Tool. Siehe: http://www.energieagentur.nrw.de/heizenergiecheck/flash.htm und http://www.energieagentur.nrw.de/tools/energiecheck/default.asp?site=ea

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a Einsparung möglich, aber Kontrolle schwierig. Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: - € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 7 Jahre Kosten wie Lizenzgebühren und regelmäßige Überprüfung übernehmen die Stadtwerke Norden. Wirkungstiefe: 2 mittel. Für den Verbraucher ist die Bereitstellung eines Energierechners ein guter Service um weitere Maßnahmen zur Energieeinsparung einzuleiten. Lokale Wertschöpfung: 1 gering Umsetzungsfähigkeit: 4 Ein Programm in dieser Art kann sofort angeschafft werden und in die Homepage der Stadtwerke integriert werden. Hauptakteure: Stadtwerke Norden, EWE Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: event.mit HH 1 kombinierbar Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Hinweis auf Bereitstellung des Energierechners in Presse / Internet. Möglichst Verlinkung mit anderen Instrumenten und Maßnahmen zur Energieeinsparung (HH1)

Priorität: mittel

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 229

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HH 3 Verstärkter Einsatz Smart-Meter Kurzbeschreibung Entwicklung eines Handy-Apps zur Anzeige des aktuellen Energieverbrauchs im Zuge der Umrüstung auf intelligente Zähler.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a Einsparung nicht direkt quantifizierbar. Kosteneffizienz: - Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: - € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: - Jahre Kosten tragen Stadtwerke Norden. Wirkungstiefe: 3 hoch, da sich durch die Anwendung des Apps detailliert mit dem Thema Energieeffzienz Lokaleauseinandergesetzt Wertschöpfung: wird. - sehr gering Umsetzungsfähigkeit: 2 Realisierung nach Klärung der rechtlichen Rahmenbedingungen, voraussichtlich ab 2016 Hauptakteure: Stadtwerke Norden Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: - Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: nein Eher als begleitende und stetig im Hintergrund laufende Maßnahme zu behandeln, da technische Entwicklung noch nicht weit genug ist, um den Einsatz von smart metern wirklich sinnvoll zu gestalten.

Priorität: niedrig

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

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Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

K 1 Energetische Sanierung städtischer Gebäude einschl. Wirtschaftsbetriebe Kurzbeschreibung Konzept zur Sanierung verschiedener Gebäude(typen) auf angepasste Sanierungsstandards. Ziel: Stadt als Vorreiter! Z. B. das Rathaus als Leuchtturmprojekt. Kindergärten und Schulen sollten als Multiplikatoren einbezogen werden. Zur Vorbereitung dieser Maßnahme wird ein Liegenschaftskonzept für Norden empfohlen (G9) (Teilkonzept Liegenschaften), da zur genauen Abschätzung des Sanierungsbedarfs eine vertiefende Untersuchung der Gebäude notwendig ist. Dies kann durch Einzeluntersuchungen oder auch systematisch im Rahmen des KEM erfolgen. Anschließend sollten Qualitätsstandards bei der Sanierung für jedes Bauteil festgelegt werden.

CO 2-Einsparung: 3

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: 856 t/a Einsparungen liegen bei mindestens 30% des Energiebedarfs im Sektor Kommune. Das entspricht ca. 856 t/a.

Kosteneffizienz: 1 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: - € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 7 Jahre Zunächst Klimaschutzteikonzept Liegenschaften (G9). Kosten für die energetische Sanierung nichtWirkungstiefe: abschätzbar. 4 sehr hoch - da Vorbildfunktin der Kommune für die Bürger. Lokale Wertschöpfung: 4 sehr hoch, da Aufträge an lokale Firmen vergeben werden, soweit nach Vergabe recht möglich. Umsetzungsfähigkeit: 4 Nach Feststellung der Kosten, sollte wegen der Vorbildfunktion eine Sanierung der öffentlichen Gebäude erfolgen. Hauptakteure: Stadt Norden, Stadtwerke Norden Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: siehe Maßnahme G9 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Ratsbeschluss Liegenschaftskonzept für alle Liegenschaften des Tourismusdreiecks gemeinsam oder allein für Norden. Priorität: sehr hoch

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

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Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

K 2 Neubau Kommunaler Gebäude im Passivhausstandard Kurzbeschreibung Zukünftige öffentliche Neubauten in Norden sollten den Passivhaus-Standard oder Plusenergiehaus-Standard erreichen. Die Kommune kommt ihrer Vorbildfunktion nach und sorgt dafür, dass Planer und Handwerker sich an die Bauweise gewöhnen. Ab 2020 gilt die EU- Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden, wonach nur noch Hocheffizienz- Gebäude gebaut werden dürfen.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a gering; pro m² werden ca. 50 kWh Wärmeenergie eingespart, bei Realisierung von 1.000 m² ca.

11,4 Tonnen CO 2 Kosteneffizienz: 3 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: - € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 7 Jahre mittel; 50-100 Euro/m² Mehrkosten (ca 5%), bei 1.000 m² sind dies 50.000-100.000 Euro Mehrkosten; dagegen stehen die niedrigeren Energiekosten von ca. 4.000 Euro jährlich; Amortisation im Rahmen der Nutzungsdauer Wirkungstiefe: 4 sehr hoch, da Kommune hier als Vorreiter klar erkennbar Lokale Wertschöpfung: 4 sehr hoch, da Bauleistungen überwiegend von lokalen Handwerksbetrieben durchgeführt werden Umsetzungsfähigkeit: 4 keine Hemmnisse erkennbar. Hauptakteure: Stadt Norden, Bauabteilung Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Je nach Ergebnis des Konzepts mit K1 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Ratsbeschluss vorbereiten Priorität: hoch CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

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Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

Reihenfolge im Vermieterverzeichnis aufgrund von Ökolabel/ W 1 Bezug von Ökostrom ändern Kurzbeschreibung Alle Gastbetriebe, die einen Ökostrombezug nachweisen, werden im Vermieterverzeichnis mit einem Öko-Label gekennzeichnet und werden in der Listung bevorzugt behandelt.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a

keine direkte CO 2-Einsparung quantifizierbar Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 2.000 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 1.000 €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 2 Jahre Die Vermieter müssten informiert werden. Das Verzeichnis müsste geändert werden. Jährliches Update. Empfehlenswert: Kampagne für Ökostromumstieg mit Stadtwerken.

Wirkungstiefe: 2 mittel; durch Nutzung von Ökostrom keine Verhaltenänderung

Lokale Wertschöpfung: 3 hoch, bei Hinweis auf eigener Ökostromproduktion Umsetzungsfähigkeit: 3 gut, wenn Gastgewerbe und Stadtwerke kooperieren.

Hauptakteure: Stadtwerke Norden, Kurverwaltung Norddeich Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen:

Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2015 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Zusammenarbeit mit Stadtwerken und Kurverwaltung/Gastgewerbe. Kleine Kampagne zum Umstieg auf Ökostrom empfehlenswert.

Priorität: hoch

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

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Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

W 2 Energieeffizienzberatung und Zielvereinbarungen für Gewerbe und Industrie Kurzbeschreibung 1. Zielvereinbarung mit großen Unternehmen 2. Beratung der KFW-Förderprogramme

Die Unternehmen in Norden sollen einen erheblichen Anteil der CO 2-Einsparungen tragen (siehe Potenzialbetrachtung). Die Kommunen haben nur einen begrenzten Einfluss auf die Unternehmen und wenig Kontrollmöglichkeiten. Eine Möglichkeit der Konkretisierung kann eine Zielvereinbarung mit wichtigen und größeren Unternehmen über zu erreichende Einsparziele sein, die über ein Energiemonitoring überprüft und bei Einhaltung mit einem Label (Klimafreundliches Unternehmen) ausgezeichnet werden. Zusätzlich könnte sich ein Unternehmen als Klimaschutzunternehmen zertifizieren lassen. Dazu ist eine Kooperation mit der IHK notwendig. Begleitend ist eine Energieeffizienzberatung, die aktuell von der KfW gefördert wird in Anspruch zu nehmen. Dabei wird zwischen einer Initialberatung (80% Förderung) und der Detailberatung (60% Förderung) unterschieden. Hiezu informiert die Wirtschaftsförderung alle KMU in Norden von dieser Möglichkeit (regelmäßig!). Die Betriebe werden an regionale Beratungsstellen oder die BEKS Energieeffizienz GmbH verwiesen, über die eine Antragstellung abgewickelt wird.

CO 2-Einsparung: 4

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: 2.000 t/a Pro Maßnahmen wurden gemäß Evaluation des KfW-Programms (IREES, Fraunhofer IS) ca. 68.000 kWh Energie eingespart (52.000 kWh Wärme, 16.000 kWh Strom), ca. 20 t pro

Maßnahme im Durchschnitt. Bei 100 Maßnahmen pro Jahr = 2.000 t CO 2 pro Jahr (Zielzahl) Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 8.000 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 6.000 €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 7 Jahre geringe Kosten für das Labeling-Konzept, 2.000 Euro einmalig; personeller Aufwand für Ansprache, Vereinbarung und Energiecontrolling, 6.000 Euro (1/8-Stelle) Wirkungstiefe: 3 hoch, da auch organisatorische Maßnahmen und Verhaltensänderungen Inhalt von Initialberatungen sind. Instrument bindet Betriebe in Norden nachhaltig in Klimaschutzstrategie ein

Lokale Wertschöpfung: 4 Pro Maßnahme wurden gemäß Evaluation des KfW-Programms (IREES, Fraunhofer IS) 23.000 Euro investiert. Eine sehr hohe regionale Wertschöpfung ist möglich. Umsetzungsfähigkeit: 3 Umsetzung abhängig von dem Interesse der Betriebe in Norden; personeller Aufwand für Ansprache Hauptakteure: Stadt Norden/Wirtschaftsförderung, IHK Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen:

Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja

Priorität: sehr hoch

Schlussbericht Seite 234

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CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 235

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V 1 Ganzjähriger Verkehr Urlauberbus der VEJ Kurzbeschreibung Der "Urlauberbus" ist in erster Linie ein Tarifangebot, dass sich an Touristen richtet und zur Nutzung des ÖPNV anregen soll. Der günstige Tarif soll zudem auch die Anreise ohne Auto attraktivieren. Dies gilt umso mehr für die Zeiträume der Nebensaison, in denen die Anreise mit dem Auto in der Regel staufrei vonstatten gehen kann und umso attraktiver ist. Die ganzjährige Ausweitung des Tarifangebots ist daher konsequent.

CO 2-Einsparung: 1

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: k.A. t/a

ÖPNV wirkt in der Regel in der Gesamtbetrachtung der Verkehrsmittel des Umweltverbunds CO 2- mindernd. Eine Verbesserung des Angebots fügt sich in das übergeordnete Ziel den individuellen Motorisierungsgrad im Raum des Tourismusdreiecks nicht weiter wachsen zu lassen, um das technische Potenzial von ca. 20% bei den Kfz-Emissionen voll auszuschöpfen. Ein direkter Nachweis von Einsparungen lässt sich nur an konkreten Strecken und Auslastungsgraden unmittelbar errechnen. Kosteneffizienz: 1 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: k.A. € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: k.A. €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 7 Jahre gering Wirkungstiefe: 2 Verbesserungen des ÖPNV haben immer dann starken Signalcharakter, wenn "geklotzt" und nicht "gekleckert" wird. Vervollständigungen von Taktzeiten, die eine höhere zeitliche Flexibilität bei der Nutzung ermöglichen, sind dabei ebenso wie günstige und vor allem einfache Tarifangebote von besonderer Bedeutung. Lokale Wertschöpfung: 1 gering Umsetzungsfähigkeit: 4 Der Verzicht auf Einnahmen der VEJ bedarf der Kompensation aus den Haushalten der Kommunen. Gesetzt der Voraussetzung, dass diese gewährleistet wird, spricht nichts gegen eine schnell mögliche Umsetzung. Hauptakteure: Stadt Norden, VEJ Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen:

Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja

Priorität: mittel

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 236

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V 2 Förderung des Fahrradverkehrs in Norden Kurzbeschreibung Entwicklung und Förderung des Radverkehrs in Norden und der Tourismusregion, Verbesserung der Verkehrssituation für Radfahrer. Das beinhaltet auch positiven Nutzen für das Stadtmarketing im Sinne einer fahrradfreundlichen Stadt mit Schaffung von adäquaten Angeboten für Radtouristen. Die Stadt Norden stellt jährlich 200.000,-€ zusätzlich für gezielte Radverkehrsförderung zur Verfügung.

CO 2-Einsparung: 4

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: 3.600 t/a

Jeder Kilometer, der mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurück gelegt wird, mindert die CO 2-Emission

deutlich. 6 Kilometer Radfahren statt Autofahren spart Geld und 1 kg CO 2. Die mehr als 12.000 Pkw in Norden fahren statistisch mehr als 180 Millionen Kilometer jährlich. Würden davon 18 Millionen km stattdessen mit dem Fahrrad zurückgelegt, so würde das 3.600 Tonnen weniger

CO 2 bedeuten.

Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 200.000 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 200.000 €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 7 Jahre Die effiziente Anwendung zusätzlicher Mittel für den Radverkehr bedarf einer vorangehenden Untersuchung der sichtbaren Bedarfe und vor allem der noch nicht bekannten Potenziale im Sinne einer Bestandsaufnahme und gutachtlichen Erarbeitung von Maßnahmeprioritäten. Es wird von einem kontinuierlich erhöhten Koordinationsaufwand ausgegangen (1/4-Stelle), der sich aber mglw. bereits durch bestehende Zuständigkeiten in der Verwaltung im Sinne eine(r) "Radverkehrsbeauftragte(n)" abbildet. Die Annahmen zu den Anschubkosten umfassen neben der gutachtlichen Betrachtung auch bereits bauliche und straßenverkehrsbehördliche Maßnahmen zugunsten des Radverkehrs. Ihre Höhe richtet sich an den Bevölkerungszahlen und entsprechenden Kennwerten aus anderen Kommunen aus. Wirkungstiefe: 4 Der Radverkehr ist für alle Kommunen die kostengünstigste Variante, um die Verkehrsmittel des Umweltverbundes insgesamt nachhaltig auch in der Personenverkehrsleistung voranzubringen.

Die Nutzung des Fahrrades ist grundsätzlich CO 2-frei und damit auch dem ÖPNV überlegen. Ansätze für eine verbesserte Infrastruktur für das Radfahren finden sich vor allem beim - Fahrradparken auf öffentlichen und privaten Grundstücken (privat: vor allem relevant beim Einkaufen) - qualitativ hochwertigen Radwegen auf und neben Fahrbahnen - Ladestationen für E-Bikes an öffentlichen Orten Ansätze für eine Statusverbesserung des Radverkehrs finden sich in der Straßenverkehrsordnung - durch die Möglichkeit zur gegenläufigen Freigabe von Einbahnstraßen, - der Freistellung der Fahrbahnnutzung, um schnelle Radfahrer (u. a. E-Bikes) die Ausnutzung ihrer Geschwindkeitspotenziale auch zu ermöglichen Klassische Förderungsansätze können sich zum Beispiel auch mit der Bezuschussung des Erwerbs von Fahrrädern z. B. gemeinsam durch Kommune und Arbeitgeber ergeben. Öffentlichkeitsarbeit und Imagekampagnen können den Radverkehr voranbringen, z. B. - "Mit dem Rad zur Arbeit", eine Aktion der AOK - autofreie Sonntage auf vielbefahrenen Straßenabschnitten - Tag des Fahrrades Generell gilt, dass das Fahrrad gerade angesichts sich verändernder demografischer Zusammensetzungen der Bevölkerung ein sehr sanftes und demokratisches Verkehrsmittel ist, dass - auch durch die Entwicklung des E-Bikes - unabhängige Fortbewegung bis ins hohe Alter ermöglicht. Gerade hier können befürchtete Wachstumsszenarien zum Fahrzeugbestand und Motorisierungsdichte verhindert werden.

Schlussbericht Seite 237

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

Lokale Wertschöpfung: 2 Verbesserung für lokalen Fahrradhandel (E-Bikes gewinnen mit der Fahrbahnnutzung deutlich an Attraktivität), Werkstätten, Freisetzung bislang gebundener Kaufkraft Umsetzungsfähigkeit: 4 Das "Rad muss nicht neu erfunden werden". Die Ansätze sind vielfältig und nahezu unerschöpflich. Hauptakteure: Stadt Norden, Wirtschaftsförderung Norden, VEJ Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen:

Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja

Priorität: sehr hoch

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 238

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

V 3 Car-Sharing Angebot in Norden schaffen Kurzbeschreibung Besonders für die Insulaner könnte das Angebot von Leih-PKW in Norden oder Norddeich von Interesse sein. Einführung eines Carsharing-Angebotes in der Stadt Norden mit dem Schwerpunkt einer Station an den Fähranlegern mit dem Ziel der Reduktion des Fahrzeugbestandes und der Fahrzeugemissionen (durch Hybrid/Erdgas/Elektrofahrzeuge).

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: 58 t/a Initialakteure für Carsharing im Rahmen kleinerer Gemeinden können in der Regel nur Kommunen und/oder Eigenbetriebe der Kommunen sein, die eine Teil Ihrer Fahrzeugflotte mit Carsharing flexibler organisieren und über einen garantierten Mindestumsatz dem Carsharing-Anbieter eine Bereitstellung von Fahrzeugen ermöglichen, ohne zu sehr in ein wirtschaftliches Risiko zu gehen. Weitere Investitionsbeteiligungen müssen in der Regel bei der Erstellung von Carsharing- Stationen einkalkuliert werden, da die Wirtschaftlichkeit solcher Infrastrukturen stark vom Umsatz und der realen Nutzungsdauer, d.h. der langfristigen Etablierung des Angebots abhängen. Siehe dazu auch Maßnahme 1, die als gemeinsame Maßnahme im Tourismusdreieck formuliert ist. Aus evaluierenden Untersuchungen ist bekannt, dass Carsharing-Kunden ihr Mobilitätsverhalten nach einer Phase intensiver Nutzung - analog zum privaten Pkw – nach und nach ihr Mobilitätsverhalten umstellen und vermehrt die Angebote des Umweltverbunds nutzen. Auf diese

Weise werden pro Carsharing-Kunden jährlich 290 kg CO 2 weniger ausgestoßen. Pro Fahrzeug können 40 Kunden veranschlagt werden. Mit 5 Autos im Angebot würden zunächst maximal 200 Nutzer angesprochen. Bei Erreichen dieser Kundenzahl könnte von einer Minderung der

jährlichen CO 2-Emissionen von 58 Tonnen ausgegangen werden. Kosteneffizienz: 2 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 15.000 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 5.000 €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 7 Jahre Die Durchsetzung des Angebots am Markt hängt neben der Qualität des Angebots maßgeblich vom langen Atem des Anbieters und der fördernden Kommune ab. Im Landkreis Aurich bieten sich neben der Kreisstadt selber gerade die Schnittstellen zu den schwach motorisierten Inseln als Ansiedlungsort an. Dort ist eine gute Chance auf eine kosteneffiziente Umsetzung gegeben. Der kontinuierliche Koordinationsaufwand wird bereits von der Maßnahme V1 abgebildet. Dieser läge ggf. beim Landkreis Aurich.

Wirkungstiefe: 3 Sehr hohe Wirkungstiefe bei den gewonnenen Kunden, da erfahrungsgemäß umfangreiche Verhaltensänderungen erwartbar sind. Hoher Multiplikationsfaktor durch Kommunikation funktionierender Angebote. Lokale Wertschöpfung: 2 Die Etablierung von Carsharing würde mit einer Verminderung des individuellen Bedarfs am Besitz von Pkw einher gehen, was grundsätzlich die Umsätze des lokalen Pkw-Handels mindert. Grundsätzlich aber setzt die Verringerung der individuellen Mobilitätsausgaben Kaufkraft frei, die im Gegensatz zu Ausgaben für fossile Energie umfangreich regional und lokal wirken kann. Gleiches gilt für die Anschaffungskosten für private Pkw.

Schlussbericht Seite 239

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

Umsetzungsfähigkeit: 1 Die Umsetzungschancen sind mit bislang am Markt bestehenden Modellen eher gering. Der nach obigem Modell am Markt agierende Anbieter tut sich schwer damit, in kleinere Kommunen und vor allem "in die Fläche" zu gehen. Neue Chancen könnten sich mit den sich beständig erweiternden Angeboten der Automobilindustrie ergeben, die Carsharing. als Marktsegment entdeckt hat. Mögliche Partner vor Ort könnten dann auch die ansässigen Autohäuser sein, was der lokalen Wertschöpfung zuträglich wäre. Hauptakteure: Stadt Norden, Wirtschaftsförderung, Autohäuser, CS-Anbieter Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen:

Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja

Priorität: mittel

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 240

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

V 4 Küstenbahn einführen Kurzbeschreibung Reaktivierung der Bahnverbindung Norden-Esens-Wilhelmshaven. Küstenbahn als Gemeinschaftsaufgabe der Region sichern (regionalpolitische Abstimmung und Einigung). Es sind verschiedene betriebliche Varianten denkbar. Zusätzlich liegen genügend Potenziale für Zukunftsvisionen vor (z.B. Optimierung des Tourismusangebots (Museumsbahn), Anbindungsverbesserung der Inseln und Fährhäfen).

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: k.A. t/a Verbesserungen des ÖPNV, hier SPNV, haben immer dann starken Signalcharakter, wenn "geklotzt" und nicht "gekleckert" wird. Dichte Taktzeiten, die eine höhere zeitliche Flexibilität bei der Nutzung ermöglichen, sind dabei ebenso wie günstige und vor allem einfache Tarifangebote von besonderer Bedeutung. Die Bereitstellung einer gänzlich neuen (alten) Infrastruktur, wie sie hier mit der Wiederherstellung der historischen Bahnstrecke vorgenommen würde, hätte ein sehr herausgehobene Qualität, die mglw. die Beibehaltung autoarmer Lebensstile in Norden und auf den Inseln in besonderer Weise voranbringt. Bilanziell sind direkte Vergleiche von CO2-Bilanzen pro Personkilometer zwischen Bahn und dem Auto meist enttäuschend. Die CO2-mindernde Wirkung der Bahn entfaltet sich im Zusammenspiel mit den Verkehrsmitteln "zu Fuß" und "mit dem Rad", um insgesamt eine hohe Mobilitätsqualität auch ohne Auto zu ermöglichen. Die Berechnungen des Büros PGT zeigen auf, dass jährlich mehr als 5 Millionen Fahrgastkilometer zusätzlich mit der Bahn zurückgelegt werden könnten. Kosteneffizienz: 1 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 27.000.000 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 16.000 €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 7 Jahre Es wird von einem kontinuierlich erhöhten Koordinationsaufwand ausgegangen (1/4-Stelle). Wirkungstiefe: 4

siehe auch Absatz zur CO 2-Einsparung. Maßnahme mit sehr grundsätzlichem Symbolcharakter

Lokale Wertschöpfung: 3 Baumaßnahmen, Reaktivierung von Bahnhöfen, Erschließung von vielen neuen Gebieten mit Angeboten des öffentlich Nahverkehrs.

Umsetzungsfähigkeit: 2 Das Projekt bedarf der Bundes- und Landesfinanzierung. Ein Vorteil des Projektes ist, dass die Realisierbarkeit grundsätzlich bereits gutachtlich nachgewiesen ist. Hauptakteure: Arbeitsgemeinschaft Küstenbahn der Küstengemeinden Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: VEJ, Deutsche Bahn, Kommunalpolitik, Landespolitik Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja

Priorität: mittel

Schlussbericht Seite 241

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 242

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

V 5 ÖPNV Anbindung von Ostermarsch/Westermarsch verbessern Kurzbeschreibung Ausbau des ÖPNV (Linien, Taktzeiten) auch in dezentralen Bereichen der Stadt Norden

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: k.A. t/a

ÖPNV wirkt in der Regel in der Gesamtbetrachtung der Verkehrsmittel des Umweltverbunds CO 2- mindernd. Eine Verbesserung des Angebots fügt sich in das übergeordnete Ziel, den individuellen Motorisierungsgrad im Raum des Tourismusdreiecks nicht weiter wachsen zu lassen, Dies ist ein Beitrag, um das technische Potenzial von ca. 20% bei den Kfz-Emissionen voll auszuschöpfen.

Ein direkter Nachweis von CO 2-Einsparungen lässt sich nur an konkreten Strecken und Auslastungsgraden unmittelbar errechnen.

Kosteneffizienz: 0 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: k.A. € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: k.A. €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: - Jahre

Wirkungstiefe: 2 Verbesserungen des ÖPNV haben immer dann starken Signalcharakter, wenn "geklotzt" und nicht "gekleckert" wird. Vervollständigungen von Taktzeiten, die eine höhere zeitliche Flexibilität bei der Nutzung ermöglichen, sind dabei ebenso wie günstige und vor allem einfache Tarifangebote von besonderer Bedeutung. Lokale Wertschöpfung: 0 sehr gering Umsetzungsfähigkeit: 1 schwierig Hauptakteure: VEJ Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen:

Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: nein Im Rahmen einer Prioritätensetzung sind ÖPNV-Verbesserungen in der Fläche mit geringen

zusätzlichen Nutzerpotenzialen aus Sicht der Minderung von CO 2-Emissionen sogar kontraproduktiv. Bessere und kostengünstigere Ansätze finden sich gerade für die Fläche der Stadt Norden eher in der Förderung des Radverkehrs.

Priorität: sehr niedrig CO2 -CO2-Einsparung:Einsparung:

Umsetzungsfähigke Kosteneffizienz: it:

Lokale Wirkungstiefe: Wertschöpfung:

Schlussbericht Seite 243

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V 6 E-Mobilität Kurzbeschreibung Erstellung eines Konzeptes zur verstärkten Einführung der E-Mobilität. Ausstattung der öffentlichen Betriebe vornehmlich mit Elektro- und Hybridfahrzeugen.

CO 2-Einsparung: 2

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: 537 t/a Elektrofahrzeuge können rechnerisch nahe an einer Nullemission betrieben werden, wenn Sie mit erneuerbaren Energien "gerechnet" werden. Voraussetzung ist aber grundsätzlich die Inanspruchnahme eines lokalen Erzeugungsüberschusses, der aber absehbar in vielen norddeutschen Kommunen und auch in Norden erreicht wird. Bei einem Anteil von 2% Elektrofahrzeugen mit rechnerischer Nullemission bis 2020 würden bei gleichzeitiger Erreichung des Ziels, keine zusätzliche Fahrzeuge in Norden zuzulassen, wären etwa 240 Fahrzeuge als elektrisch unterwegs. Damit könnten über 500 Tonnen CO2 eingespart werden. Kosteneffizienz: 1 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 400.000 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 8.000 €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 7 Jahre Die Kosten der Maßnahme hängen vollständig vom Umfang der Substitution von konventionellen Fahrzeugen ab. Mehrkosten in der Anschaffung stehen geringere Energiekosten im Betrieb gegenüber. Mittel- und langfristige Unterhaltungskosten der Fahrzeuge werden derzeit noch in vielen Modellversuchen ermittelt. Es werden in dieser Maßnahme die sukzessive Anschaffung von fünf Fahrzeugen pro Jahr durch die öffentliche Verwaltung und ihrer Eigenbetriebe bei Mehrkosten von 10.000,-€ pro Fahrzeug und bei einer Projektlaufzeit von 7 Jahren zugrunde gelegt. Es wird von einem kontinuierlich erhöhten Koordinationsaufwand ausgegangen (1/8-Stelle). Wirkungstiefe: 2 Die Beschaffung von Fahrzeugen mit alternativer Antriebstechnik durch die öffentliche Verwaltung ist von hohem Symbolwert und trägt eine Vorbildfunktion in sich. Insbesondere bei Elektrofahrzeugen kommt den Kommunen eine Vorreiterfunktion zu. Bei einer Zielsetzung von 240 Fahrzeugen bis 2020 müssten auf 40 Fahrzeuge im öffentlichen Gebrauch weitere 200 Fahrzeuge im privaten Gebrauch hinzu kommen. Maßnahmen, die zum Beispiel die Schaffung von Infrastrukturen wie einem Netz von Stromtankstellen vorsehen, könnten wichtige Voraussetzungen sein, um derartige Zielsetzungen zu erreichen. Lokale Wertschöpfung: 2

Umsetzungsfähigkeit: 1 Absehbar scheint sich keine private Nachfrage nach Elektromobilität einzustellen. Die öffentliche Verwaltung ist aber in der Lage, voranzugehen, wenn sie will. In Kommunen mit Überschüssen der Erzeugung von regenerativen Energien erscheint das Vorangehen plausibel und rechtfertigbar. Hauptakteure: Stadtwerke Norden Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen:

Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja ja

Priorität: mittel

Schlussbericht Seite 244

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 245

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

I 1 Schaffung einer lokalen Energieagentur Kurzbeschreibung Gründung einer lokalen Energieagentur, event. in Verbindung mit dem Klimaschutzmanager, als eine Einrichtung für Information und Beratung zu allen Fragen der energetischen Sanierung und Beleuchtung im Bereich Gewerbe, Dienstleistung und Handel sowie Haushalte. Die zentrale Informationsstelle berät auch zu Förderprogrammen von Land, Bund und EU. Die Akteure in Norden, die in dem Bereich der Energieberatung tätig sind, könnten gebündelt vertreten werden. Ihre Arbeit wird damit optimiert. Die Informationsstelle dient als Anlaufstelle für Haushalte und Unternehmen jeglicher Art sowie Freiberuflern. Eine Vernetzung und Optimierung der Beratungsaktivitäten ist Ziel der lokalen Energieagentur. Durch die Bündelung sollen Angebote besser wahrgenommen werden. Die lokale Energieagentur führt zur besseren Wahrnehmung auch verschiedene Aktionen durch: Informationen und Aktionen starten: - Öffentlichkeitsarbeit mit fachlichen Beiträgen - Geschäftsstelle als Anlaufstelle für Informationssuchende - Vermittlung von Förderprogramm/Auflegen eigener Programme/Abwicklung - Anerkennungssystem für gute/gelungene Beispiele entwickeln - Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes mit dem Klimaschutzmanager

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a keine direkte Einsparung Kosteneffizienz: 2 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 50.000 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 82.000 €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: - Jahre Anschubfinanzierung und personeller Aufwand nötig, Konzepterstellung: 5.000 Euro, dann Gründung z..B. einer gemeinnützigen GmbH (25.000,-- Gründungskosten). 20.000 € Sachkosten im 1. Jahr/a, sonst 10.000,--/a, Personalkosten mind.: 1 Ing. Stelle 72.000,--/a (Leitung) Einbindung des Klimaschutzmanagers (Kosten in G1). Synergieeffekt durch Kimaschutzmanager und Wirtschaftsförderung und Einbindung Dritter.

Wirkungstiefe: 4 Durch die Errichtung einer lokalen Energieagentur wird die Notwendigkeit der strukturellen Veränderung aufgezeigt. Lokale Wertschöpfung: 3 hoch, da durch Beratung Investitionen in Gebäude und Technik ausgelöst wird Umsetzungsfähigkeit: 1 niedrig, da noch wenig konkret. Konzept muss vorher erstellt werden. Hauptakteure: Förderverein zur Schaffung lokaler Energieagenturen, Stadt Norden, LK Aurich, Tourismusdreieck Norden Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: grundsätzlich können alle Maßnahmen von einer gemeisamen Koordinierungsstelle profitieren, Einbindung von G1 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: nein Grundsatzbeschluss herbeiführen, Akteure identifizieren, Gesamtkonzept entwickeln und dabei das genaue Aufgabenfeld und Abgrenzung zu bestehenden Beratungsangeboten definieren, event. Einrichtung eines Beirats, je nach Organisationsform. Priorität: mittel

Schlussbericht Seite 246

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

Schlussbericht Seite 247

Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept (InEKK) Tourismusdreieck Juist, Norderney, Baltrum und Norden

I 2 Klimaschutzkampagne Um die Bürger und Haushalte aber auch Gewerbebetriebe besser einzubeziehen und zum eigenen Handeln zu motivieren, soll eine Kampagne für den Klimaschutz initiiert werden. Mit verschiedenen Aktionen wird die Aufmerksamkeit für das Thema Klimaschutz erhöht und das Image von Klimaschutzmaßnahmen verbessert. Außerdem kann der Informationsweg verbessert und damit die Handlungshemmnisse abgebaut werden, wenn über alle Aktionen gründliche informiert wird, die die Stadt Norden im Klimaschutz durchführt. Die Kampagne besteht aus Informations- und Aktionselementen wie: 1. Internetseite mit einem neuen Aktionslogo 2. Aktionstage/Veranstaltungen/Messen/Themenwochen, z. B.: Energietage mit Geräteaustausch-Aktionen, Ausstellungen zum Thema "Klimaschutz" 3. Direktvermarktung von regionalen und Bio-Produkten ("Essen aus der Region") 4. Visualisierung von CO - und Energieverbrauch (online) CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a keine direkte Einsparung Kosteneffizienz: 2 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: 20.000 € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: 10.000 €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 6 Jahre Für Konzepterstellung ist Klimaschutzmanager zuständig, mind. 20.000 Euro für Konzeption einer Internetseite und Logo, Aktionen können über Sponsoren finanziert werden. Personeller Aufwand für Organisation und Aktionsdurchführung (Klimaschutzmanager). Jährliche Durchführungskosten: 10.000,--/Sachkosten. Wirkungstiefe: 4 sehr hoch, Klimaschutzaktionen erreichen direkt den Bürge, dadurch Identifizierung mit dem Ziel und Verhaltensänderungen/Bewußtseinveränderung in Bezug auf die Umwelt und das Klima

Lokale Wertschöpfung: 2 hoch Umsetzungsfähigkeit: 4 Die Kommunikation der Tätigkeiten gehören zu allen zukünftigen Aktivitäten dazu. Hauptakteure: Stadtmarketing in Verbindung mit dem Klimaschutzmanager Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: I1, G1, G5 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2014 - 2020 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Priorität: hoch

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

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Übergeordnete Zielformulierung im Sinne eines Leitbildes mit qualitativen und Ü 1 quantitativen Zielen Kurzbeschreibung Klimaschutz soll als strategisches Ziel auf allen Ebenen verankert werden. Dazu wird eine übergeordnete Zielformulierung im Sinne eines Leitbildes mit qualitativen und quantitativen Zielen formuliert und politisch beschlossen. Dieser Beschluss ist Grundlage der Umsetzung von Maßnahmen und sollte zur Akzeptanzerhöhung mit der Bevölkerung rückgekoppelt werden. Z.B. "2020 - 200% ernerbare Energie-Region! ". Die Zielformulierung ist in Zusammenhang mit der

Maßnahmen G7 (gemeinsames CO 2-Reduktionsziel) zu beschreiben.

CO 2-Einsparung: 0

Die CO 2-Einsparung dieser Maßnahme beträgt: - t/a keine Einsparung, nur Kommunikation der Einsparungsziele Kosteneffizienz: 4 Es entstehen einmalige Anschubkosten in Höhe von: - € Die jährlichen Durchführungskosten inklusive Personal betragen: - €/a Die Laufzeit dieser Maßnahme beträgt: 1 Jahre Personalaufwand für die Erarbeitung der Beschlüsse; Verbreitung via Internet, Flyer, Broschüren etc. Wirkungstiefe: 1 in der Wirkungstiefe gering da nur theoretische Willensbekundung

Lokale Wertschöpfung: 4 sehr gut; Sinn und Zweck des Leitbildes ist eine hohe lokale Wertschöpfung Umsetzungsfähigkeit: 4 sehr gut Hauptakteure: Stadt Norden Abhängig/Zusammenhang mit anderen Maßnahmen: Maßgebliche Zielformulierung für alle Maßnahmen, G7 Umsetzungszeitraum: Die Laufzeit befindet sich im Zeitraum: 2013 Handlungsempfehlung: Es wird eine sofortige Umsetzung empfohlen: ja Zielvereinbarung essentiell für Klimaschutz, auch um das Ziel für das gesamte Bundesgebiet zu erreichen Priorität: hoch

CO2-Einsparung:

Umsetzungsfähigkeit: Kosteneffizienz:

Lokale Wertschöpfung: Wirkungstiefe:

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6 Fortschreibung und Erfolgsbilanzierung

6.1 Grundsätzliches

Die Umsetzung des kommunalen Energie- und Klimaschutzkonzepts mit dem vorliegenden Maßnahmenprogramm bedarf einer regelmäßigen Positionsbestimmung und Anpassung an aktuelle Entwicklungen. Um personelle und finanzielle Mittel effektiv einzusetzen, ist die Ein- führung eines Controlling Systems wesentlicher Bestandteil des Umsetzungskonzeptes. Da- bei soll das Controlling über den Vergleich des Ist- und Soll-Zustandes hinausgehen. Die Er- kenntnisse dienen der Steuerung und Koordinierung des Klimaschutzmanagements in der Kommune. Werden bei der regelmäßigen Analyse des Umsetzungsstands Abweichungen vom Plan festgestellt, werden die Instrumente gegebenenfalls angepasst.

Die Einrichtung eines effizienten Maßnahmencontrollings erfordert die Festlegung von – im optimalen Fall - überprüfbaren Zielen mit einem zeitlichen Rahmen. Allerdings muss hierbei zwischen „harten oder unmittelbaren“ und „weichen oder mittelbaren“ Klimaschutzmaß- nahmen unterschieden werden. Eine mittelbare Maßnahme ist z. B. der Bau einer PV-Anlage mit eindeutig zu berechnender und messbarer Energieeinsparung. Eine unmittelbare Klima- schutzmaßnahme meint z. B. eine Beratungsstelle, die über Förderprogramme aufklärt. Durch diese Maßnahme kann keine direkte Energieeinsparung erzielt werden, also auch kei- ne messbare CO 2-Emission ermittelt werden. Hier müssen andere Zieldefinitionen, wie z. B. die Anzahl der Beratungen gefunden werden.

Wesentlich für ein gut funktionierendes Klimaschutzmanagement ist außerdem eine klare personelle Zuordnung. Wir schlagen dafür das von dem Tourismusdreieck geplante Klima- schutzmanagement mit Einstellung eines „Klimaschutzmanagers“ vor, das im Rahmen der Klimaschutzinitiative des BMU im Frühjahr 2013 beantragt werden soll. Der Klimaschutzma- nager legt einem Entscheidungsgremium Klimaschutzberichte, Maßnahmenberichte und die fortzuführende Energie- und CO 2-Bilanz vor. Außerdem schlägt der Klimaschutzmanager dem Gremium weitere Strategien und Maßnahmen vor. Der Klimaschutzmanager kann dabei nicht für die Umsetzung aller Maßnahmen verantwortlich sein, er behält aber den Überblick über den Sachstand des gesamten Maßnahmenpakets und ergänzt dieses mit weiteren Maßnahmen, die sich im Laufe der Umsetzung noch ergeben oder angeregt werden.

Wichtig ist außerdem, dass das Klimaschutzmanagement in die vorhandenen Verwaltungs- strukturen eingebunden ist und vor allem mit der Unterstützung des Bürgermeisters und der Politik die volle Akzeptanz innerhalb der Verwaltung genießt.

6.2 Energie- und CO 2-Bilanz und Indikatoren

Das zentrale Instrument zur Kontrolle der Klimaschutzaktivitäten ist die Energie- und CO 2- Bilanz, die mindestens zweijährig oder dreijährig fortgeschrieben wird. Hier kann die Entwick- lung der Energieverbräuche nach Sektoren abgelesen werden. Zusätzlich sollten als Infor- mation für eine differenzierte Betrachtung weitere Unterziele anhand von geeigneten Indika- toren überprüfbar gemacht werden: Vorschläge für weitere Unterziele für das Tourismusdrei- eck sind:

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Tabelle 42: Klimaschutzziel für das Tourismusdreieck Bereich Ziel bis 2020 Stromerzeugung aus erneuerbaren Energie auf kommunalem Ge- 250.000 MWh/a biet: Zusätzlicher Strom aus BHKW: 8.500 MWh/a Durchschnittlicher Heizenergiekennwert in kommunalen Gebäu- 70 kWh/(m² a) den: Stromkennwert in kommunalen Gebäuden: 10 kWh/(m² a)

Maximaler Energieverbrauch der Straßenbeleuchtung: 850 MWh/a

Eine weitere Möglichkeit, die eigenen Aktivitäten und Energiekennzahlen zu überprüfen, bietet das Benchmark Kommunaler Klimaschutz ein internetfähiges Monitoring- und Beratungs-Tool, das in einer Vielzahl von Kommunen angewendet werden kann. Die Kommune kann per Internet eine Einschätzung der Klimaschutzkennzahlen erhalten (siehe

Abbildung 54).

Abbildung 54: Beispiel für die Ergebnisdarstellung – http://www.benchmark-kommunaler- klimaschutz.net/Maßnahmen-Controlling

Um den Erfolg der empfohlenen Klimaschutzmaßnahmen beurteilen zu können, wird ein ein- faches Controlling vorgeschlagen. Im Vorfeld ist unbedingt notwendig, das angestrebte Ziel der jeweiligen Maßnahme möglichst exakt zu definieren. Dies kann z. B. die Reduktion von

CO 2-Emissionen sein oder die erhöhte Teilnehmerzahl einer Veranstaltung. Für das Touris- musdreieck wird ein eigenes Indikatorensystem vorgeschlagen, das für die spezifischen Maßnahmenempfehlungen des Klimaschutzkonzeptes entwickelt wurde.

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Zunächst wird für jede Maßnahme des Handlungsprogramms der jeweilige Erfolgsmaßstab, bzw. das Ziel formuliert. Anschließend werden Indikatoren ausgewählt, mit deren Hilfe es möglich ist, den Erfolg der Maßnahme zu bestimmen bzw. zu messen. Der jeweils gewählte Indikator sowie das mögliche Instrument der Überprüfung beziehen sich dabei auf die spezi- fisch formulierte Zielformulierung.

Die begleitende Erfolgskontrolle der Umsetzung des Maßnahmenprogramms für das Tou- rismusdreieck ist eine Aufgabe, die durch das Klimaschutzmanagement weitestgehend intern geleistet werden sollte. Dafür wird von Seiten des Gutachters ein theoretisches Zeitbudget von ca. 10% der verfügbaren Arbeitszeit kalkuliert, ggf. auch der Bedarf eines Sachmittel- etats von 2.000 – 5.000 EUR/a für die Durchführung einfacher Befragungen (z. B. gemein- sam durchgeführt mit Kooperationspartnern). Ein begleitendes Berichtswesen gegenüber der Politik gibt dabei Einblick über den Entwicklungsstand hinsichtlich der geplanten und der tat- sächlichen zeitlichen Umsetzung. Gleichzeitig dient eine schriftliche Dokumentation des Um- setzungsstandes nicht nur dem Gesamtüberblick, sondern lässt gleichermaßen Rückschlüs- se bezüglich des jeweils nächsten notwendigen Arbeitsschrittes zu.

In den nachstehenden Tabellen ist für jede Kommune ein Indikatorensystem für die ihre spe- zifischen Maßnahmen abgebildet.

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Tabelle 43: Erfolgsindikatoren für die Klimaschutzmaßnahmen – Gemeinsame Maßnahmen

Erfolgsindikatoren für das Controlling der Maßnahmenumsetzung - Gemeinsame Maßnahmen Maßn. Bezeichnung der Maßnahme Erfolg Erfolgsindikator Überprüfung Nr. G1 Einstellung eines Klimaschutzmanagers für das gesamte Tourismusdreieck Ratbeschluss über Einrichtung Stellenausschreibung und Energiebericht, der die Arbeit des eines Klimaschutzmanagements Einstellung klimaschutzmanagements belegt. und Integration des Klimaschutzes in kommunales Denken und Handeln G2 Energieeffizienz-Analyse für Abwasserreinigungsanlagen (ARA) Beschluss über Durchführung Vorlage der Analyseergebnisse und Umsetzungscontrolling in jeder und in Auftrag geben - event. Umsetzung der Maßnahmen Kommune Ausschreibung erarbeiten. G3 Produkt: Energiebericht für kommunale Liegenschaften Beschluss über die regelmäßige Vorlage und Auswertung der Energieverbrauchsentwicklung und

Erstellung Berichte, Zielwerte einführen CO 2-Bilanz der kommunalen Liegenschaften, Zielwerterreichung G4 Produkt: Initialberatung für kommunale Liegenschaften Beschluss über die Durchführung Vorlage und Auswertung der Energieverbrauchsentwicklung und

der Initialberatungen Analysen, Zielwerte einführen und CO 2-Bilanz der kommunalen Anzahl der umgesetzten Liegenschaften, Zielwerterreichung Maßnahmen G5 Produkt: Energie- und Klimatag für Bürger Regelmäßige Durchführung Anzahl der Aussteller und Besucher Zählung der Besucher und  Ausstellerabfrage und Zufriedenheit G6 Car-Sharing-Angebote im Landkreis Aurich schaffen Realisierung Anzahl der Car-Sharing-Kunden, Abfrage der Daten bei dem Car- Anzahl der Buchungen pro Jahr Sharing-Anbieter G7 Gemeinsame Formulierung eines CO2-Reduktionsziel für das Tourismusdreieck Verankerung der Ratsbeschlus und Veröffentlichung Fortschreibung der Energie- und

Klimaschutzstrategie in allen des Ziels CO 2-Bilanz, Maßnahmen- kommunalen Controlling Entscheidungsbereichen G8 Einrichtung einer Einkaufsgenossenschaft für nachhaltige Produkte Gründung der Genossenschaft Anzahl der Umtellung des Einkaufs Dokumentation der Aktionen und und Aufnahme der Arbeit auf regionale Produkte, Anzahl von Erfolge Aktionen G9 Liegenschaftskonzept mit Einführung eines Kommunalen Energiemanagement Vorlage des Konzepts und Umsetzung der Ergebnisse des Energiemanagement und (KEM) Reduktion des Energieverbrauchs Liegenschaftskonzepts und Monitoring, Jährlicher (z.B. Stromkennwert: 10 Erreichung der Zielkennwerte, z.B. Energiebericht kWh/m²a, Wärmekennwert: 70 jährliche Verbesserung der Energie- kWh/m²a) Kennwerte um 5-10 %, Anzahl der Hausmeisterschulungen G10 Förderung des hydraulischen Abgleichs und Kampagne Start der Kampagne mit Anzahl der durchgeführten Evaluation und Auswertung der "Meine Heizung kann mehr" Koopartationspartner Abgleiche, z.B. 100 pro Jahr Kampagne

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Tabelle 44: Erfolgsindikatoren für die Klimaschutzmaßnahmen Juist

Erfolgsindikatoren für das Controlling der Maßnahmenumsetzung - Juist Maßn. Bezeichnung der Maßnahme Erfolg Erfolgsindikator Überprüfung Nr.

E 1 Potenzialanalyse "Erneuerbare Energien und BHKW" auf Juist Beschluss zur Erstellung und durchgeführte Potenzialanalyse Fortschreibbare Energie und CO 2- Auftragsvergabe Zwischenziel formulieren nach Bilanz Vorlage eines konkreten Potenzial

E 2 Gebäudekataster in Verbindung mit einem Solarkataster erstellen Durchführung der Analyse und Anzahl der Anfragen und Anzahl der Links auf Homepage Veröffentlichung der Ergebnisse auf Veröffentlichungen der Homepage

E 3 Maßnahmen zu Netzen und Speichermöglichkeiten Durchführung der Analyse k.A. ggfs. Maßnahmencontrolling

E 4 Energiegenossenschaft Gründungsbeschluss Formulierung von konkreten Zielen ggfs. Maßnahmencontrolling notwendig HH 1 Qualifizierte Gebäudeenergieberatung z. B. Haus-zu-Haus-Beratung für Haushalte 50 Beratungen im Jahr Anzahl der Beratungen, jährlich 50, Anzahl der Förderbescheide und Gastgewerbe - Entwicklung von individuellen Paketlösungen insgesamt 250-300 auswerten und ggfs. Befragung der Hauseigentümer durchführen HH 2 Solarkampagne für solarthermische Anlagen ca. 15 neue Anlagen pro Jahr, Ausgezahlte Bafa-Förderung BAFA-Zahlen erhältlich insgesamt 750 m² neue HH 3 Tauschbörsen KollektorflächeDurchführung eines Modellversuchs Akzeptanz Befragung

HH 4 Green-Building-Award - Juister Wärmesiegel Preisvergaben Anzahl der Bewerbungen und Dokumentation der Gebäude Resonanz K1 Energetische Modellprojekt schaffen Durchführung von Modellhaften Anzahl der Modellsanierungen Energiemanagement und Monitoring, Sanierung Jährlicher Energiebericht

K2 Neubau von öffentlichen Liegenschaften Ratsbeschluss zur Umsetzung einer Anzahl der durchgeführten Energiemanagement und Monitoring, Sanierungsrichtlinie Sanierungen Jährlicher Energiebericht

K3 Energetische Sanierung der Personalwohnungen Beschluss zur Erstellung eines Durchführung Energiemanagement und Monitoring, Sanierungskonzeptes und Jährlicher Energiebericht Durchführung K4 Klimaneutrale Veranstaltungen Durchführung der Kompensation bei Anzahl der kompensierten Auswertung der kompensierten CO2- 100% der Veransatltungen Veranstaltungen Mengen K5 Fortbildung zu Klimaschutzberatern 2 zertifizierte Berater Zertifikat Zertifikat

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W1 Konkrete Energie und CO2 - Einsparmöglichkeiten für Ferienwohnungen Durchführung der Aktion, Erstellung Akzeptanz bei Vermeitern und Entwicklung des Stromverbrauchs des Infoblatts und Verteilung Gästen W 2 Funksteckdosen für Ferienwohnungen 300 Haushalte erreicht Anzahl derverteilten Entwicklung des Stromverbrauchs Funksteckdosen W3 CO2-Klimaversprechen der Urlauber Einführung und Veröffentlichung auf Anzahl der Klimaspenden Auswertung der Kampagne nach der Homepage dem ersten Jahr V1 Fährverkehr energetisch verbessern Modellprojekt durchführen Senkung des Energie- und CO2- Auswertung und wissenschaftlich Ausstoßes Begleitung des Modellversuchs V 2 Neugestaltung des Hafengeländes an der Mole Umbau durchgeführt Anzahl der Bahnreisenden erhöht, Auswertung der Gästezufriedenheit 10.000 zusätzliche Bahnanreisen und Anreise V 3 Stromtankstelle an der Mole Umsetzung der Maßnahmen Nutzung und Auslastung, "getankte" Maßnahmenbezogene Auswertung Strommenge V 4 Inkludierung der Kompensation für Fähre und Flug Einführung der Kompensation und eingenomme Kompensationsmittel Energiebericht, Dokumentation des Inkludierung in Fahrpreis Einsatzes der Ausgleichsprojekte I 1 Energiefitness für Handwerksbetriebe Gründung des Handwerker- Anzahl der teilnehmenden Betriebe; Befragung der Betriebe Netzwerks mit mindestens aus allen Anzahl der durchgeführten Gewerken 2 Betriebe Fortbildungsveranstaltungen I 2 Online-CO2-Urlauber-Fußabdruck Erstellung des Rechentool und Anzahl der Anfragen und Anzahl der Evaluation und Auswertung des Veröffentlichung auf der Homepage Veröffentlichungen Modellversuchs

Ü 1 Zielformulierung: Energieautarkie Erreichung des gesetzten Ziels 100% des Strom und Gasverbrauchs Energie- und CO 2-Bilanz, Monitoring der Energie erzeugenden Anlagen

Ü 2 Klimaschutzfonds durch Klima-Euro Beschlussfassung über Einführung Einnahmen Verwendungsbericht der Fondsmittel und Veröffentlichung

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Tabelle 45: Erfolgsindikatoren für die Klimaschutzmaßnahmen Norderney Erfolgsindikatoren für das Controlling der Maßnahmenumsetzung - Norderney Maßn. Bezeichnung der Maßnahme Erfolg Erfolgsindikator Überprüfung Nr. E 1 Ausbau von Mini-BHKW´s in Mehrfamilienhäusern/Gastgewerbe Zubau von 1.000 kWel, entspricht 20 Anzahl der realisierten Anlagen, Bafa-Förderung,eingespeiste Anlagen á 50 kWel elektrische Leistung der zugebauten Strommengen, Anzahl der BHKW Contracting-Verträge E 2 Rechtliche Sicherheit für die Umsetzung zum Ausbau von solarthermischen und Regelmäßige Inanspruchnahme der Anzahl der durchgeführten Dokumentation der Beratung PV-Anlagen Beratung Beratungsgespräche, indizierte Solaranlagen HH 1 Kochen und Essen für den Klimaschutz Steigerung der Ausgabe von Anzahl der durchgeführten Anzahl der ausgegebenen vegetarischen Menüs im Jahr "Vegetarischen Tage"/a. Anzahl der vegetarischen Mahlzeiten verkauften "vegetarischen Menüs"/a. HH 2 CO2-Prämie für Haushalte und Gastgewerbe Einführung des Produktes durch Anzahl der Haushalte/Gastgewerbe. Dokumentation des Projektverlaufs WBN Eingesparte t CO2. Ausgeschüttete über 3 Jahre Prämie. HH 3 Informationskampagne und qualifizierte Beratung zu Wärmedämmung für 50 qualifizierte und geförderte Anzahl der qualifizierten Überprüfung durch Evaluation des Haushalte und Gastgewerbe Energieberatungen pro Jahr. Energieberatungen. Höhe des Förderprogramms Beratungsbudget 6.250,--/a ausgezahlten Beratungszuschusses ausgeschöpft. K 1 Energetische Sanierung städtischer Gebäude Gestellter BMU-Antrag Umsetzung der Ergebnisse des Energiemanagement und Monitoring Liegenschafts-konzept. Vorlage des Liegenschaftskonzepts Konzeptes. Reduktion des Energieverbrauchs (Stromkennwert:10 kWh/m2h, Wärmekennwert: 70 kWh/m2a)

K 2 Energetische Sanierung des Gebäudebestands der städtischen Vorlage Sanierungsfahrplan, einschl. Umsetzung der Ergebnisse aus dem Energiemanagement und Monitoring Wohnungsbaugesellschaft Fördermöglichkeiten. Reduktion des Sanierungsfahrplan Energieverbrauchs K 3 Umweltfreundliche Beschaffung Politischer Beschluss über Senkung des Strombedarfs in der Jährlicher Energiebericht Einführung der klimafreundlichen Verwaltung Beschaffung

K 4 Nutzerprojekt in Kindergarten etablieren Antrag Nutzerprojekt BMU. Energiecontrolling über Energiecontrolling über

Teilnahme aller Kitas am Verbrauchswerte und Anzahl der Verbrauchswerte, CO 2-Einsparung Energiesparprogramm durchgeführten pädagogischen bzw. Bilanz, Energiebericht Aktionen

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W 1 Energieanalyse für das Gastgewerbe Erhöhung der Bekanntheit des Anzahl der durchgeführten KfW- Evaluation in Abstimmung mit KfW Förderprogrammsund damit Beratungen. Erfolgte Investitionen in und gewählten Regionalpartner Erhöhung der Beratungszahlen auf Effizienzmaßnahmen 50 geförderte KfW-Beratungen/a W 2 Kampagne "Norderney - umverpackungsfrei!" Konzept zur Kampagne liegt vor. Anzahl der Einzelhändler die bei der Jährliches Monitoring Kampagnenstart. Aktion mitmachen W 3 Anreizsysteme Ökostrombezug 25 % des Gastgewerbes/Private Anteil des Ökostroms am Jährliche Überprüfung der Anzahl an

Haushalte beziehen Ökostrom Gesamtstromverbrauch. Anzahl der Ökostromkunden. Energie- und CO 2- Ökostromkunden. Bilanz

W 4 LED-Beleuchtung für Gastgewerbe Broschüre und Informationsarbeit Anzahl der erneuertes Leuchtstellen Energie- und CO 2-Bilanz durch WBN fertig gestellt. Kontaktaufnahme zu LED- Herstellern erfolgt. Einkauf. Auswechslung herkömmlicher Glühbirnen durch LED. V 1 Ausstattung der Fahrzeugflotte mit Elektrofahrzeugen (aus regenerativen Energien) Gesamte Fahrzeugflotte mit Anzahl Elektrofahrzeuge, Energie- und CO2-Bilanz mit ggf. Elektrofahrzeugen substituierte konventionell auch Berechnung und Darstellung angetriebene Fahrzeugkilometer, anderer vermiedener Emissionen (Feinstaub, Stickoxide etc.). V 2 Fährverkehr energetisch verbessern Modellprojekt durchgeführt Anzahl Schiffe, Anzahl substituierter Auswertung und wissenschaftliche konventioneller Fahrten, Anzahl Begleitung des Modellversuchs substituierter konventioneller Personenkilometer V 3 ÖPNV verbessern, Urlauberbus auch auf Norderney Urlauberbus eingeführt Fahrgastzahlen Jährliche Statistik der Fahrgastzahlen I 1 Energieberatung (Initialberatung) für private Haushalte und Unternehmer erweitern Initialberatung eingeführt und Anzahl der durchgeführten Evalutation der durchgeführten bekannt gemacht. Initialberatungen, Anzahl derer die Initialberatungen aufgrund der Initialberatung auch qualifizierte Beratung in Anspruch nehmen wollen (HH3) I 2 1. Förderprogramm Energiespargeräte Einführung der Förderprogramme Anzahl der Zuwendungsbescheide Jährliche Evaluation 2. Förderprogramm Thermische Solaranlagen (auch für Bettenanbieter) Ausschöpfung des Budgets Höhe des Förderbetrags gesamt 3. Förderprogramm für Wärmedämm-Maßnahmen Ü 1 Wissenschaftliche Begleitung "CO2-Messung im bodennahen Bereich" Vertrag mit Hochschule Messung durchgeführt, evtl. weitere Veröffentlichung der Ergebnisse abgeschlossen Messungen am gleichen Standort in 2020

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Tabelle 46: Erfolgsindikatoren für die Klimaschutzmaßnahmen Baltrum

Erfolgsindikatoren für das Controlling der Maßnahmenumsetzung - Gemeinsame Maßnahmen Maßn. Bezeichnung der Maßnahme Erfolg Erfolgsindikator Überprüfung Nr. E 1 Klein-Windkraftanlagen Erarbeitung eines Konzeptes mit könen erst dann konkretisiert Eingespeisten Kilowattstunden ökologisch und ökonomisch werden wenn ein umsetzungsfähiges dokumentieren! günstigen Rahmenbedingungen Konzept vorliegt

HH 1 LED-Leuchten-Einkauf für Baltrum Vorlage eines Detailkonzeptes Broschüre und Einkauf organisiert, Fortschreibung der Energie- und

Anzal der eigestzten LED-Lampen CO 2-Bilanz, Maßnahmen-Controlling HH 2 Aktion "Wärmelecks erkennen" Kampagne ist vorbereitet und Anzahl der durchgeführten Auswertung der Kampagne Angebot wird angenommen. Thermografien, Anzahl der dadurch angestoßenen Sanierungsmaßnahmen K 1 Photovoltaikanlagen auf allen öffentlichen Liegenschaften installieren Durchführung der Prüfung der 40 kW - Neu-Installation pro Jahr, Fortschreibung und Dokumentation Dächer der öffentlichen Gebäude 200 kW insgesamt der installierten PV-Anlagen und deren Leistung K 2 Energiekonzept für das Sindbad Vorlage und Umsetzung des Reduktion des Energieverbrauch des Fortschreibung der Energie- und Energiekonzeptes bades um 70-80 % CO2-Bilanz, Maßnahmen-Controlling K 3 Solarthermie für öffentliche Strandduschen Aussattung aller Strandduschen mit Anzahl der jährlich installierten Dokumentation im Energiebericht Solarthermischen Anlagen Anlagen, in % K 4 LED-Leuchten-Einkauf für Baltrum Lampenkataster erstellt und Anzahl der Ausgetauschten Lampen Fortschreibung der Energie- und

Austauschbarkeit geprüft, CO 2-Bilanz, Maßnahmen-Controlling Austausch alle zu ersetzenden Leuchtmittel V 1 Neuer Motor für die Baltrum 3 Treibstoffverbrauch reduziert Einsparung 15-20 % Auswertung des spez.Treibstoffverbrauchs I 1 Agenda 21-Prozess (Arbeitskreis Energie) wiederbeleben Regelmäßige Durchführung des AK Anzahl der Treffen und Protokolle, Jährlicher Energiebericht Energie beschlossenen Maßnahmen I 2 Heizungsmodernisierungs-Kampagne Start der Kampagne mit Anzahl der durchgeführten Evaluation und Auswertung der Kooperationspartnern Beratungen, Anzahl der dadurch Kampagne erzielten Maßnahmen I 3 Information über BAFA-Energieberatung und KFW-Energieberatung Start der Kampagne mit Anzahl der durchgeführten Auswertung der Beratungszahlen, Kooperationspartnern Beratungen von BAFA und KfW erhältlich! Ü 1 Zielformulierung: Stromautarkes Baltrum Erstellung einer Potenzialanalyse Formulierung eines Ziels mit Fortschreibung der Energie- und jährlichen Schritten CO -Bilanz, Maßnahmen-Controlling 2

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Tabelle 47: Erfolgsindikatoren für die Klimaschutzmaßnahmen Norden

Erfolgsindikatoren für das Controlling der Maßnahmenumsetzung - Norden Maßn. Bezeichnung der Maßnahme Erfolg Erfolgsindikator Überprüfung Nr. E 1 Solarkataster erstellen Durchführung des Überfliegens und Anzahl der Anfragen oder Links auf der Homepage Präsentation der Ergebnisse auf der Presseartikel Homepage

E2 Ausbau der Windkraft in Norden Realisierung von 27 MW Anzahl der jährlich realisierten CO 2-Bilanz, angemeldete Zahl und zusätzlicher Windkraftleistung bis Windkraftanlagen, eingespeister Größe der Anlagen über Stadtwerke 2020 Strom in MWh/a oder Energy map

E3 Mini-/Mikro BHKW für Ein- bis Zweifamilienhäuser durch Stadtwerke mit Zubau von biogasbetriebenen BHKW Anzahl der realisierten BHKW, CO 2-Bilanz, angemeldete Zahl und Finanzierungsmodell eingespeiste Strommenge Größe der Anlagen über Stadtwerke oder Energy map HH 1 Energieberatung durch die Stadtwerke ausbauen 10 % der Einwohner = 250 Anzahl der Beratungen. Auswertung der Umsetzung der Beratungen/pro Jahr. 10 % der Ausschöpfung des Zuschuss- empfohlenen Maßnahmen (z.B. Maßnahmen in Umsetzung. Budget. Investitionen in den durch Interviews), Ausertung der Gebäuden nach der Beratung. Aktion gesamt, HH 2 Energierechner auf Stadtwerke-Homepage einrichten Energierechner installiert. Anzahl der Besuche auf dem Jährliche Auswertung der Besuche Bekanntmachung in Öffentlichkeit. Energierechner. auf dem Energierechner 10 % der Stadtwerke-Kunden besuchen den Energierechner. HH 3 Verstärkter Einsatz Smart-Meter Entwicklung/Fertigstellung der App Anzahl der Nutzer der App Jährliche Auswertung der Nutzung des App K 1 Energetische Sanierung städtischer Gebäude einschl. Wirtschaftsbetriebe Liegenschaftskonzept (G9) oder Umsetzung der Ergebnisse des Energiemanagement und Monitoring eigenes Liegenschaftkonzept liegt Liegenschaftskonzeptes vor. Reduktion des Energieverbrauchs (Stromkennwert: 10 kWh/m2a, Wärmekennwert: 70 kWh/m2a) K 2 Neubau Kommunaler Gebäude im Passivhausstandard Poltischer Beschluss über den Anzahl der realisierten Stichprobenhafte Kontrolle einzelner zukünftigen Neubaustandard Passivhausgebäude Bauvorhaven, Heizenergieverbrauch kommunaler Gebäude liegt vor der kommunalen Liegenschaften

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W 1 Reihenfolge im Vermieterverzeichnis aufgrund von Ökolabel/ Kooperation Anzahl der aufgeführten Jährliches Update des Bezug von Ökostrom ändern Stadtwerke/Kurverwaltung/ Gastgewerbe im Vermieterverzeichnisses. GastgewerbeVermieterverzeichnis Vermieterverzeichnis. geändert. W 2 Energieeffizienzberatung und Zielvereinbarungen für Gewerbe und Industrie Erhöhung der Bekanntheit des Anzahl der durchgeführten Abfrage bei den Unternehmen,

Förderprogramms und damit Beratungen, Investitionen in Energie-Monitoring, CO 2-Bilanz Erhöhung der Beratungszahlen, Effizienzmaßnahmen, Anzahl der

Energie- und CO 2-Einsparung durch Zielvereinbarungen und der damit V 1 Ganzjähriger Verkehr Urlauberbus der VEJ Tarifangebot Urlauberbus ganzjährig Zahl der Fahrgäste Jährliches Monitoring Anzahl der eingeführt Fahrgäste im Urlaubertarif V 2 Förderung des Fahrradverkehrs in Norden Gutachten Radverkehr liegt vor Maßnahmenumsetzung aus dem Anzahl der Maßnahmenumsetzung,

Jährliches Budget in Haushalt Gutachten CO 2-Bilanz Verkehr eingestellt V 3 Car-Sharing Angebot in Norden schaffen Schaffung einer Car-Sharing Station Anzahl der Buchungen Jährliche Überprüfung der Anzahl der Buchungen V 4 Küstenbahn einführen Bundens- bzw. Landesfinanzierung Küstenbahn eingeführt Projekt umgesetzt klären. Küstenbahn eingeführt. V 5 ÖPNV Anbindung von Ostermarsch/Westermarsch verbessern Ausbau des ÖPNV erfolgt ÖPNV-Linie eingerichtet Jährliche Überprüfung der Anzahl der Fahrgastzahlen

V 6 E-Mobilität Konzept zur Einführung von E- Anzahl der angeschafften Elektro- CO 2-Bilanz Verkehr Mobilität in öffentlicher Verwaltung und Hybridfahrzeugen liegt vor. Erste Fahrzeuge werden angeschaft. I1 Schaffung einer lokalen Energieagentur Konzept zur Gründung einer Projekt umgesetzt Projekt umgesetzt Energieagentur liegt vor. Energieagentur gegründet. Personal eingestellt. I 2 Klimaschutzkampagne Klimaschutzmanager hat Konzept Durchgeführte Aktionen Anzahl der durchgeführten für Klimaschutzkampagne erstellt. Aktionen/a Konzeption einer Internet-Seite und Logo sind erstellt.

Ü 1 Übergeordnete Zielformulierung im Sinne eines Leitbildes mit qualitativen und Energiepolitisches Leitbild ist Ratsbeschluss und Veröffentlichung Energie- und CO 2-Bilanz quantitativen Zielen formuliert. Politischer Beschluss ist erfolgt. Verankerung deiner Klimaschutzstrategie in allen kommunalen Handlungsfeldern.

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6.3 European Energy Aw ard ®®®

Der European Energy Award® ist ein europaweites Zertifizierungs - und Managementsystem für Kommunen. Dabei wird ein Energieteam der Kommune durch einen externen Berater u n- terstützt. Erfolgreiche Kommunen werden ausgezeichnet. Das System bietet auch ein gut geeignetes Co ntrollingtool. Zur Bewertung werden sechs Maßnahmenbereiche herangezo- gen:

• Entwicklungsplanung/Raumordnung • Kommunale Gebäude/Anlagen • Ver- und Entsorgung • Mobilität • Interne Organisation • Kommunikation/Kooperation

Die Teilnahmekosten des Qualitätsmanagement systems liegen bei 500 Euro jährlich für kle i- ne Kommunen unter 5.000 Einwohnern und bei 1.500 Euro jährlich für Kommunen zwischen 10.000 und 50.000 Einwohne rn . Zusätzlich werden Kosten für einen externen Berater fällig, der die Kommune in einem zunächst vi erjährigen Prozess betreut.

Abbildung 55: Beispiel für ein Ergebnis der Ist -Analyse im Rahmen des eea

Durch das jährliche Re-Audit wird der Fortschritt der Klimaschutzbemühungen der Kommune sichtbar. Der externe Berater erstellt regelmäßig einen Bericht, der die Fortschritte dokume n- tiert und nachvollziehbar macht. Dieses Instrument eignet sich hervorragend zum Controlling der im Rahmen des Klimaschutzkonzeptes beschlossenen Maßnahmen. Das Energieteam kann dabei helfen, de n Klimaschutz in das tägliche Handeln der Kommune zu integrieren sowie den Klimaschutzmanager als Energieteamleiter zu entlasten.

Schlussbericht Seite 261

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6.4 Dokumentation des Maßnahmenfortschritts

Für eine regelmäßige Übersicht zum aktuellen Sachstand der Klimaschutzmaßnahmen bietet sich ein jährlicher Maßnahmenüberblick in Kurzform an. Mit einfach zu erhebenden Zahlen kann hiermit die Entwicklung der Einzelmaßnahmen dargestellt werden. Alle zwei bis vier Jahre sollte darüber hinaus ein ausführlicher Klimaschutzbericht erstellt werden. Hier werden neben der Fortschreibung der Energie- und CO 2-Bilanz der Stand der Maßnahmen- umsetzung und -koordination sowie die Zielerreichung beschrieben. Dabei wird empfohlen, den Klimaschutzbericht neben einer internen (fachlichen) Fassung auch in Form einer Veröf- fentlichung einzusetzen, um alle Akteure im Tourismusdreieck zu informieren. Auch bei der Berichterstellung kann der eea-Prozess helfen, da hier der externe Berater regelmäßig Be- richte vorlegt.

Schlussbericht Seite 262

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7 Anregungen zur Öffentlichkeitsarbeit

Die Erreichung von ambitionierten Klimaschutzzielen erfordert neben technischen sowie in- novativen Maßnahmen auch eine Veränderung des menschlichen Verhaltens. Zwar ist das Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz in den letzten Jahren stark gestiegen, jedoch fehlt es noch an der Bereitschaft, die einschränkenden Konsequenzen des klimaschonenden Handels zu tragen. Diese wird sehr deutlich, wenn man sich die neuesten Verkehrsstatisti- ken ansieht. Noch nie waren so viele Fahrzeuge gemeldet, noch nie wurden so viele Kilome- ter mit dem Auto gefahren und auch die Leistung der Neuwagen hat mit durchschnittlich 138 PS einen Höchststand erreicht.

Diesen Trend umzukehren, auf das Handeln der Bürger Einfluss zu nehmen, bedeutet für die Kommunen eine große Herausforderung. Sie kann durch intensive Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation nach außen in Richtung Bürger geschehen, aber auch nach innen in Rich- tung der kommunalen Mitarbeiter/innen. Denn die Kommunen haben eine Vorbildfunktion, die nur dann ausgeführt werden kann, wenn durch eigenes konsequentes Handeln die Glaubwürdigkeit gestärkt wird.

Für die Kommunikation nach außen ist das Tourismusdreieck mit den drei Nordseeinseln bestens geeignet. Jede der vier Kommunen hat eine professionelle Marketing-Abteilung in der Verwaltung. Öffentlichkeitsarbeit ist damit für das Tourismusdreieck ein Selbstverständ- nis und mit Profis besetzt. Zusätzlich sind die Kommunikationswege besonders auf den klei- nen Nordseeinseln sehr kurz und direkt. Auch zu den Touristen gibt es über die Internetsei- ten und den sehr persönlichen Kontakt zwischen Gast und Vermieter einen direkten Kom- munikationsweg. Noch ein weiterer Aspekt ist auf den Nordseeinseln gegeben: Die Küsten- bewohner nehmen die Klimaveränderungen und das damit verbundene Gefährdungspoten- zial für den Lebensraum viel besser wahr als Binnenland-Bewohner.

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Abbildung 56: Verschiedene Instrumente zur Kommunikation 37

Eine besonders einfache Kommunikationsmöglichkeit bietet das Internet, die Homepage der Kommunen. Die Klimainsel Juist hat diese Möglichkeit bereits in ausführlicher Art genutzt und bietet viele gute Beispiele, wir das Thema Klimaschutz platziert werden kann (http://www.juist.de/inselurlaub/natur-umwelt/klimainsel-juist.html ). Ein gutes Bespiel für eine zielgruppengerechte Ansprache ist das Projekt Klimapartner. Jeder Betrieb auf Juist, der seine. eigenen CO 2-Fußabdruck berechnen lässt und das Ergebnis an die Kurverwaltung Juist sendet, nimmt am Projekt teil und erhält eine Urkunde und Aufkleber. Des Weiteren werden Sie kostenfrei auf der neuen Internetseite „www.klimainsel-juist.de“ aufgeführt. So werden alle Betriebe auf Juist angesprochen und an das Thema herangeführt. Gleichzeitig werden die Betriebe motiviert teilzunehmen, da durch die Kennzeichnung im Gästekatalog Vorteile für den teilnehmenden Betrieb entstehen. In der Kommunikation im Rahmen des Projektes besteht dann die Möglichkeit, Potenzial aufzuzeigen sowie die Betriebe zu einer detaillierten Energieberatung mit dem Ziel der Umsetzung von Maßnahmen zu motivieren.

Die vorbildliche Öffentlichkeitsarbeit der Insel Juist könnte von einer zuständigen Stelle für das gesamte Tourismusdreieck übertragen und kontinuierlich weitergeführt werden. Diese Aufgabe ist auch von dem Klimaschutzmanager, den das Tourismusdreieck für die Umset- zung der Maßnahmen dieses Klimaschutzkonzeptes schaffen will, zu koordinieren und mit Hilfe der Marketingprofis der vier Kommunen voranzubringen.

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Abbildung 57: Logo des Klimaschutzprojekts Klima-Partner Juist

Unterstützung bei Aktionen und Öffentlichkeitsarbeiten finden die Nordwestdeutschen Kom- munen auch bei der Klimaschutzagentur energiekonsens Weser-Ems, die eine Reihe von Angeboten für Kommunen fördern und mithilfe von Material und Knowhow unterstützen kann (www.energiekonsens.de ).

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8 Finanzierung

Auch wenn viele Klimaschutzmaßnahmen langfristig wirtschaftlich sind, müssen Anfangsin- vestitionen getätigt werden. Häufig fehlen den Kommunen ausreichende Mittel im Haushalt, um die anfänglich eventuell höheren Kosten für klimaschonende Anschaffungen oder Maß- nahmen aufzubringen. Dies ist für Kommunen mit knappen Haushaltsmitteln nicht immer ein- fach. Trotzdem sollte in jeder Kommune über mögliche Finanzierungsinstrumente- und wege für den kommunalen Klimaschutz diskutiert werden. Folgende Möglichkeiten sind auf Um- setzbarkeit in jeder Kommune zu diskutieren:

1. Einen eigenen Haushalt für den kommunalen Klimaschutz einrichten. 2. Eine eigene Haushaltsstelle für das kommunale Energiemanagement einrichten (um- fasst gering investive, einfache technische und organisatorische Maßnahmen, nicht aber die umfassende Gebäudesanierung, die wiederum evtl. über das Finanzie- rungsmodell Contracting finanziert werden könnte. 3. Konzessionsabgaben des Energieversorgers sollten zweckgebunden für den Klima- schutz eingesetzt werden. 4. Bei eigenen erneuerbaren Energie-Anlagen kann ein Teil der EEG-Vergütung entwe- der in eine Haushaltsstelle zum Energiemanagement fließen oder für andere Klima- schutzprojekte verwendet werden. Auch zweckgebundene Mittel aus der Verpach- tung von kommunalen Dachflächen können in diese Finanzierungsform einbezogen werden. 5. Einnahmen aus Gewerbesteuern für Windenergieanlagen (70% der Gewerbesteuer fließen an die Standortkommune) sollten zweckgebunden für Klimaschutzmaßnah- men ausgegeben werden. 6. Auch Pachteinnahmen aus erneuerbaren Energieerzeugungs-Anlagen, die auf dem Grund der Kommune errichtet werden, können für Klimaschutzprojekte ganz oder teilweise verwendet werden.

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7. Einen Teil der Konzessionsabgabe oder auch der EEG-Vergütung können in einen kommunalen Klimaschutzfonds eingezahlt werden. In den Klimaschutzfond können auch Handwerker und andere lokale Institutionen einzahlen. Aus dem Klimaschutz- fonds kann z.B. ein lokales Klimaschutzförderprogramm (z.B. Zuschuss für eine um- fangreiche Vor-Ort-Beratung für private Haushalte und Gastgewerbe) gestartet wer- den. 8. Bei eigenen Stadtwerken/Wirtschaftsbetrieben können diese Beteiligungsfonds aufle- gen. Über diese Fonds können sich die Bürger an Anlagen zur klimaschonenden Energieerzeugung vor Ort beteiligen. Hierbei kann auch die Zusammenarbeit mit ei- nem regionalen Geldinstitut erfolgen, an dem die Kommune beteiligt ist. 9. Eine Energiegenossenschaft mit anderen benachbarten Kommunen oder im Verbund des Tourismusdreiecks gründen, um erneuerbare Energieanlagen gemeinschaftlich zu finanzieren. So können auch größere Investitionen getätigt werden. 10. Für alle Maßnahmen und Aktionen, wie z.B. Energie-Tage können lokale Unterneh- men zu Sponsoringzwecken gewonnen werden.

Eine weitere Möglichkeit wird auf Juist diskutiert. Die Universität Freiburg hat dort im Rah- men des Branchenprojekts “KlimaInsel Juist” eine Onlinebefragung zum Thema “nachhalti- ger Urlaub” entwickelt. Die Gäste wurden u.a. befragt, ob Sie für den Klimaschutz auf Juist bereit sind, einen Euro pro Übernachtung extra zu zahlen. Es wurde dabei eine positive Re- sonanz festgestellt, so dass Juist eine Detailprüfung aktuell vornimmt. Bei fast einer Millionen Übernachtungen würden somit etwa eine Millionen Euro für Klimaschutzmaßnahmen nur auf Juist bereitstehen.

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