GEMEINDE Der Bürgermeister Amt für Bauen und Umwelt

B e g r ü n d u n g zum Bebauungsplan Nr. 1 Ortslage Eitorf 31. Änderung „Gauhes Wiese“

Vorentwurf Stand: frühzeitige Beteiligung

Planverfasser:

Mai 2020

Gemeinde Eitorf 31. Änderung des Bebauungsplans Nr. 1 Ortslage Eitorf

Inhaltsverzeichnis:

1 Ausgangssituation und Planungserfordernis ...... 1

2 Räumlicher Geltungsbereich ...... 2

3 Gegenwärtiger Zustand ...... 3

4 Planungsvorgaben ...... 6

4.1 Landesplanerische Vorgaben ...... 6

4.2 Vorgaben des Flächennutzungsplans ...... 7

4.3 Vorgaben des Umwelt- und Naturschutzrechts ...... 7

5 Ziele der Bauleitplanung ...... 9

6 Planungsrechtliche Festsetzungen ...... 11

6.1 Art der baulichen Nutzung ...... 11

6.2 Maß der baulichen Nutzung ...... 11

6.3 Überbaubare Grundstücksflächen ...... 11

7 Erschließung ...... 11

8 Ver- und Entsorgung...... 11

9 Immissionsschutz ...... 12

10 Belange von Natur und Landschaft ...... 12

10.1 Eingriffsregelung ...... 12

10.2 Artenschutz...... 13

10.3 FFH-Vorprüfung ...... 14

11 Hochwassergefährdung ...... 14

11.1 Überschwemmungsgebiet ...... 14

11.2 Hochwassergefahrenkarte...... 16

12 Denkmal- und Bodendenkmalpflege ...... 16

I Gemeinde Eitorf 31. Änderung des Bebauungsplans Nr. 1 Ortslage Eitorf

13 Altlasten ...... 16

13.1 Altablagerung 5210/1005-0 ...... 18

13.2 Betriebsstandort Rembrandtin ...... 22

13.3 Altstandorte Uferstraße ...... 23

14 Kampfmittel ...... 23

15 Umweltbericht ...... 23

II Gemeinde Eitorf 31. Änderung des Bebauungsplans Nr. 1 Ortslage Eitorf

1 Ausgangssituation und Planungserfordernis Die Gemeinde Eitorf hat beschlossen, ein Verfahren zur 31. Änderung des Bebauungsplans Nr. 1 Orts- lage Eitorf im Bereich „Gauhes Wiese“ durchzuführen. Der altindustrialisierte Standort zwischen und Bahntrasse zeichnet sich durch ein enges Neben- einander von Arbeitsstätten und Werkswohnungen aus. Die geringen Abstände zwischen den Be- triebswohnungen und den Arbeitsstätten wurden seinerzeit bewusst gewählt, um eine enge Bindung zwischen Arbeitnehmern und Betrieb herzustellen. Die ehemaligen Werkswohnungen wurden aller- dings zwischenzeitlich an Privateigentümer veräußert. Die industriellen Ursprungsnutzungen sind ebenfalls nicht mehr vorhanden und wurden in Teilen durch andere gewerbliche Nutzungen ersetzt. Das Plangebiet ist heute planungsrechtlich als Gemengelage aus Gewerbe- und Wohnnutzungen zu klassifizieren. Das enge Nebeneinander von Wohn- und Gewerbenutzungen beinhaltet Konfliktpoten- ziale, die ein Planungserfordernis gem. § 1 Abs. 3 BauGB zur Bewältigung der Gemengelageproble- matik auslösen. Angestoßen wurde die beabsichtigte Entzerrung und Neuordnung des Gebiets durch einen Rechts- streit zwischen einem Grundstückseigentümer und dem Rhein-Sieg-Kreis aus dem Jahr 2014. Der Gemeinde Eitorf wurde dabei zur Auflage gemacht, den 1967 rechtskräftig gewordenen einfachen Bebauungsplan Nr.1 (Ortslage Eitorf) zu überarbeiten. Weder die zuvor skizzierten Entwicklungen und Veränderungen, noch die geänderten Rechtsgrundla- gen und Anforderungen an den Immissionsschutz sind in diesem alten Bebauungsplan angemessen abgebildet. Von daher ist durch eine Änderung des B-Plans eine entsprechende Anpassung vorzu- nehmen und insbesondere ein Planungskonzept zu entwickeln, welches geeignet ist, die vorhandene Gemengelage so zu entschärfen, dass ein weitgehend verträgliches Nebeneinander der Nutzungen möglich ist. Aufgrund der besonderen Planungssituation der Gemengelage „Gauhes Wiese“ und der damit verbun- denen Themenvielfalt war es erforderlich, vor den Bauleitplanverfahren (56. Änderung des Flächen- nutzungsplans und 31. Änderung des Bebauungsplans Nr.1) eine umfangreiche Bestandsaufnahme und ein darauf sowie auf den geltenden Nutzungseinschränkungen sowie den Verlagerungsabsichten einzelner ansässiger Betriebe aufbauendes Städtebauliches Zielkonzept zu erarbeiten. Dieses wurde in Form dreier Szenarien entworfen, die mit den zuständigen Fachbehörden bei der Bezirksregierung und dem Rhein-Sieg-Kreis vorabgestimmt wurden. Sowohl die Fachbehörden als auch der Fachausschuss der Gemeine Eitorf haben sich dafür ausge- sprochen, in der Vorentwurfsphase des Bebauungsplans mit zwei unterschiedlichen Entwicklungssze- narien in das Verfahren zu gehen. Eines der Szenarien beinhaltet einen Ansatz, der im Zusammen- hang mit der Regionale 2025 1 steht, wobei im weiteren Verlauf zu klären ist, ob dieser Ansatz konkreti- siert werde kann.

1 Regionale: regionale Strukturfördermaßnahme in Nordrhein-Westfalen (im dreijährlichen Rhythmus)

1 Gemeinde Eitorf 31. Änderung des Bebauungsplans Nr. 1 Ortslage Eitorf

2 Räumlicher Geltungsbereich Der Geltungsbereich der Änderungsplanung umfasst einen Teilbereich des rechtskräftigen Bebau- ungsplans Nr. 1 Ortslage Eitorf. Es umfasst die Flurstücke 8, 39, 40 bis 73 und 75 in der Flur 1 der Gemarkung Eitorf und die Flurstü- cke 2 bis 8, 11 bis 13, 16 bis 18, 20, 21, 25, 27 bis 29, 30 bis 33, 70, 98, 100, 101, 126 bis 128, 130, 131, 133, 134, 139 bis 142, 165, 166, 172, 173, 202, 204, 205, 210, 211 und 261 (tlw.) in der Flur 27 der Gemarkung Eitorf. Der Änderungsbereich ist 80.869 m² groß. Der Bebauungsplan setzt die Grenzen seines räumlichen Geltungsbereichs entsprechend der Plan- zeichnung eindeutig fest. Abbildung: Lage des Plangebiets (Kartengrundlage: ABK)

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3 Gegenwärtiger Zustand Das Plangebiet befindet sich im Nordwesten des Eitorfer Siedlungskörpers zwischen Sieg und der Bahnhofstraße (L 333) bzw. der Regionalbahnstrecke Rhein-Sieg-Express (RE9). Das Plangebiet hat sich aus dem ursprünglich naturbelassenen Siegtal, mit Flusslauf und Auen im Zuge der Industrialisie- rung zu einem Industriestandort entwickelt, wobei die Nutzung des Gewässers und der Bahnverbin- dung eine wichtige Rolle spielten. Die Fläche ist von Industrie und Gewerbe sowie von Wohnbebauung geprägt. Nördlich wird das Gebiet von der Sieg , südlich von der Bahntrasse und westlich vom Fabrik- gebäude der Schoeller Eitorf Logistik GmbH & Co. KG begrenzt. Nach Osten hin grenzt das Gebiet an den parkartigen Bereich am Eichelkamp mit weitläufiger, baumbestandener Grünfläche. Im näheren Umfeld befindet sich der Bahnhof Eitorf sowie ein Freizeitbad. Entlang der Sieg verläuft zur Wohn- und Gewerbebebauung eine Deichanlage, um die Gebäude bei Hochwasserereignissen zu schützen. In- mitten des Änderungsbereichs liegt eine große Industriebrache, welche, wie Teilflächen der umliegen- den Wohnbebauung, mit Altlasten kontaminiert ist. Nördlich und westlich der Industriebrache befinden sich Gebüsche mit hochgewachsenen Bäumen und Sträuchern.

Abbildung: Luftbild und Nutzungen (Kartengrundlage: TIM online, ohne Maßstab)

Sieg

ehem. Schoeller Fabrik Deich

Wohnsiedlung Ba ustofflager Brache

Bahnlinie Baustoffha ndel

Bahnhof

3 Gemeinde Eitorf 31. Änderung des Bebauungsplans Nr. 1 Ortslage Eitorf

Abbildung: Verteilung Wohn- und Gewerbenutzungen (Bestandsaufnahme StadtUmBau GmbH, 2018)

Abbildung: Betriebe mit Verlagerungsabsichten (Bestandsaufnahme/Erhebungen StadtUmBau GmbH, 2018)

4 Gemeinde Eitorf 31. Änderung des Bebauungsplans Nr. 1 Ortslage Eitorf

Abbildung: Betriebe ohne Verlagerungsabsichten (Bestandsaufnahme/Erhebungen StadtUmBau GmbH, 2018)

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4 Planungsvorgaben 4.1 Landesplanerische Vorgaben Das Plangebiet ist im Regionalplan für den Regierungsbezirk Köln, Teilabschnitt Region /Rhein- Sieg (GEP Region Bonn/Rhein-Sieg) dem Allgemeinen Siedlungsbereich (ASB) zugeordnet. Abbildung: Darstellungen des Regionalplans (ohne Maßstab)

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4.2 Vorgaben des Flächennutzungsplans Im wirksamen Flächennutzungsplan der Gemeinde Eitorf ist der Änderungsbereich im Südwesten und Nordosten als gewerbliche Baufläche und im Südosten als gemischte Baufläche dargestellt. Der mittle- re Teil des Änderungsbereichs ist als Wohnbaufläche dargestellt. Die notwendige Änderung des Flächennutzungsplans erfolgt vorlaufend bzw. parallel zu der vorliegen- den Änderung des Bebauungsplans. Abbildung: Darstellungen des Flächennutzungsplans (ohne Maßstab)

4.3 Vorgaben des Umwelt- und Naturschutzrechts Ein kleiner Teil des Naturschutzgebiets „NSG Siegaue in den Gemeinden Windeck, Eitorf und der Stadt “ ragt im Norden am Sieg-Deich in den Geltungsbereich hinein. Der Teil, der in den Än- derungsbereich fällt, ist gemäß Biotoptypenkatalog (LANUV NRW 2008) als artenreiche Mähwiese mit Glatthafer- und Wiesenknopf-Silgenwiesen zu charakterisieren. Das Naturschutzgebiet „NSG Siegaue in den Gemeinden Windeck, Eitorf und der Stadt Hennef“ ist Teil einer naturnahen Flusslandschaft, welche eine überregionale Bedeutung aufweist. Dieser Bio- topverbund dient der Erhaltung einer Vielzahl bedrohter Tier- und Pflanzenarten. Insbesondere ver- schiedene Vogel-, Amphibien- und Fischarten profitieren vom Erhalt und der Entwicklung der natürli- chen und naturnahen Habitate. Die Röhrichte, Uferzonen, Auen und Sumpfwälder sowie ausgepräg- ten Grünlandschaften bieten Wasservögeln und Arten wie Wasserfledermaus und Teichfledermaus, einen potentiellen Lebensraum. Die Altarme, Kleingewässer, Ufergehölze, Brachen, Hochstaudenflu-

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ren und Nasswiesen bieten einen überdurchschnittlichen Strukturreichtum und sind weitläufig mit an- deren auetypischen Biotoptypen vernetzt. 2 Abbildung: Naturschutzgebiet (rot schraffierte Fläche), Auszug aus dem geoportal.NRW

Das Plangebiet ist nicht Teil eines Landschaftsschutzgebietes (LSG). Das „LSG-In den Gemeinden Windeck, Eitorf, Neunkirchen-Seelscheid, und Much sowie den Städten Hennef und “ befindet sich im näheren Umfeld, ca. 300 m nördlich des Änderungsbereichs.

Abbildung: Landschaftsschutzgebiet (grün schraffierte Fläche), Auszug aus dem geoportal.NRW

Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung oder Europäische Vogelschutzgebiete liegen im Plange- biet ebenso wenig vor wie ein Lebensraumtyp nach der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie (FFH-Richtlinie). Das FFH-Gebiet DE-5210-303 „Sieg“ grenzt direkt nördlich an den Änderungsbereich an.

2 geoportal.NRW

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5 Ziele der Bauleitplanung

Mit der Planung ist die Zielsetzung verbunden, die Kleingemengelage aus gewerblichen und Wohn- nutzungen zu entzerren und neu zu ordnen, um ein verträgliches Nebeneinander verschiedener Nut- zungen zu ermöglichen. Die Gemeinde Eitorf hat sich dazu entschlossen, zum aktuellen Verfahrensstand (§ 3 (1) und § 4 (1) BauGB), im Zuge dessen das Gesetz neben einer Information über die allgemeinen Ziele und Zwecke der Planung und deren Auswirkungen auch vorsieht, sich wesentlich unterscheidende Lösungen dar- zulegen, den Vorentwurf in Form zweier Varianten vorzulegen. Diese städtebaulichen Szenarien sollen dazu dienen, auf der Grundlage verschiedener Entwicklungs- richtungen eine integrierte Betrachtung und Abstimmung der verschiedenen Belange vornehmen zu können.

Abbildung: Städtebauliches Szenario Variante 1 (StadtUmBau GmbH)

In Variante 1 werden die Annahmen vorausgesetzt, dass drei Betriebe aus dem Plangebiet ausgela- gert werden können, zur Bahnlinie hin eine Lärmschutzwand errichtet wird und die Altlasten teilweise oder vollständig saniert werden. Wesentliche Entwicklungsoptionen dieser Variante sind die Ergänzung von Wohninseln zu kleinen Wohnquartieren, die Bildung einer zentralen Grünfläche und die weitgehende Bündelung nicht stören- den Gewerbes.

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Abbildung: Städtebauliches Szenario Variante 2 (StadtUmBau GmbH)

In Variante 2 werden die Annahmen vorausgesetzt, dass alle Betriebe aus dem Plangebiet ausgela- gert werden können, zur Bahnlinie hin eine Lärmschutzwand errichtet wird und die Altlasten teilweise oder vollständig saniert werden. Wie die Variante 1 sieht auch Variante 2 die Ergänzung von Wohninseln zu kleinen Wohnquartieren und die Bildung eines Quartiersplatzes vor. Darüber hinaus ist hier als Besonderheit die Errichtung mehrerer „Innovation-Labs“ vorgesehen. Damit sind mögliche Ausgliederungen von Hochschul- bzw. Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen gemeint. Dieser Projektansatz soll im Zusammenhang mit der Regionale 2025 geprüft und ggf. klassifiziert werden.

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6 Planungsrechtliche Festsetzungen

6.1 Art der baulichen Nutzung Die zur Bebauung vorgesehenen Flächen des Plangebiets sollen entsprechend der vorgesehenen Nutzung als Mischgebiet festgesetzt werden.

6.2 Maß der baulichen Nutzung Das Maß der baulichen Nutzung wird im vorliegenden Bebauungsplan durch die Grundflächenzahl (GRZ) sowie die maximale Gebäudehöhe (GH max.) bestimmt. Grundflächenzahl (GRZ) Durch die festgesetzte GRZ zwischen 0,4 und 0,6 wird die durch § 17 der Baunutzungsverordnung (BauNVO) vorgegebene Obergrenze eingehalten. maximale Gebäudehöhe (GH max.) Ziel der Festsetzungen zu den maximal zulässigen Gebäudehöhen ist insbesondere eine der Lage entsprechende Gestaltung der Gebäude hinsichtlich Kubatur und Höhenentwicklung. Dadurch wird eine Feinsteuerung der Bebauung ermöglicht, die sowohl zu einem harmonischen Erscheinungsbild des Plangebiets führt (interner Aspekt) als auch eine gestalterische Einbindung in das städtebauliche Umfeld garantiert (externer Aspekt).

6.3 Überbaubare Grundstücksflächen Die überbaubaren Grundstücksflächen werden durch Baugrenzen festgesetzt. Dies gewährleistet auf der einen Seite die Einhaltung eines städtischen Ordnungsrahmens und belässt dabei auf der anderen Seite dem Bauherrn einen individuellen Spielraum zur Verwirklichung seines Bauvorhabens.

7 Erschließung Die Erschließung des Änderungsbereichs erfolgt aufgrund der nördlich verlaufenden Sieg von Süden über den Spinnenweg, von dem aus mehrere Erschließungsstraßen nach Norden in das Plangebiet hineinführen. Dabei handelt es sich um die Hardtstraße, die Uferstraße und die Straße „An der Kammgarn“. Das Erschließungssystem soll auch mit Realisierung des Städtebaulichen Zielkonzeptes grundsätzlich bestehen bleiben, wobei einzelne neue innere Erschließungsstraßen möglich sind.

8 Ver- und Entsorgung Aussagen zur Ver- und Entsorgung werden im weiteren Verlauf des Verfahrens getroffen. Bzgl. der Entwässerung ist dabei besonders die Altlasten- und Überschwemmungssituation zu berücksichtigen.

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9 Immissionsschutz Im Rahmen der der Bauleitplanung vorausgehenden Erarbeitung der Städtebaulichen Szenarien wur- de bereits früh ein Gutachterbüro für Schallschutz einbezogen, durch das eine erste schalltechnische Untersuchung 3 durchgeführt wurde. Im Verlauf der Untersuchung wurde als erster Schritt (Phase 1) die heutige Lärmsituation erfasst. In diesem Zusammenhang wurden die auf das Plangebiet einwirkenden Geräuschimmissionen der um- liegenden Straßen und der Schienenstrecke südlich des Plangebiets sowie die Geräuscheinwirkungen der derzeit vorhandenen Gewerbebetriebe innerhalb des Plangebiets und des westlich angrenzenden Gebiets ermittelt. Hinsichtlich der Verkehrslärmeinwirkungen wurde festgestellt, dass das zu überplanende Gebiet schalltechnisch nahezu vollflächig stark vorbelastet ist. Insbesondere die Schienenstrecke südlich entlang des Plangebiets bewirkt eine deutliche Überschreitung der schalltechnischen Orientierungs- werte. Zukünftig ist im Hinblick auf den Bundesverkehrswegeplan mit einer Zunahme des Schienen- verkehrs zu rechnen. Aufgrund der derzeitigen und zukünftig zu erwartenden Situation muss über Schallschutzmaßnahmen (aktiv / passiv) beraten werden. Eine Lärmschutzwand zur Abschirmung des Plangebiets gegenüber der Gleisanlage existiert derzeit nicht. Der geplante Ausbau der Strecke impli- ziert insbesondere mehr Güterzüge in den Nachtstunden. In diesem Zusammenhang müssten Schall- schutzmaßnahmen gegenüber dem Plangebiet erforderlich werden. In Bezug auf den Gewerbelärm wurde festgestellt, dass durch die einwirkenden Beurteilungspegel nicht an allen untersuchten Immissionsorten die Immissionsrichtwerte für den Tageszeitraum unter Berücksichtigung der beschriebenen baulichen und betrieblichen Randbedingungen und der im Be- bauungsplan festgelegten Gebietsausweisungen eingehalten werden. Im Nachtzeitraum werden die Immissionsrichtwerte eingehalten. Im Zuge der Bauleitplanung sind somit immissionsschutzfachliche Belange betroffen, die im weiteren Verlauf weiter untersucht und gewichtet werden müssen. Die endgültige Schalluntersuchung erfolgt zur Entwurfsfassung des Bebauungsplans. Ggf. daraus abzuleitende Schallschutzmaßnahmen wären darin in Form von Festsetzungen zu übernehmen.

10 Belange von Natur und Landschaft

10.1 Eingriffsregelung Bei der Aufstellung bzw. Änderung von Bebauungsplänen sind die Belange des Umweltschutzes so- wie die Belange von Naturschutz und Landschaftspflege zu berücksichtigen (§ 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB). Die Abwägung dieses allgemeinen Planungsleitsatzes wird durch die Regelung des § 1 a BauGB kon- kretisiert. Zum Bebauungsplan wird ein Landschaftspflegerischer Begleitplan erarbeitet, in dem der aus der Realisierung des Bebauungsplanes resultierende Eingriff bewertet und ermittelt wird, ob externe Aus-

3 Graner+Partner Ingenieure: Schalltechnische Untersuchung Bebauungsplan "Gauhes Wiese" in der Gemeinde Eitorf, Bergisch- Gladbach, 15.10.2018

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gleichsmaßnahmen erforderlich werden. Ein erster Vorabzug 4 dieses Landschaftspflegerischen Be- gleitplans mit einer Bestandsaufnahme des Geländes liegt bereits vor.

10.2 Artenschutz Im Rahmen des § 44 Abs. 1 und 5 BNatSchG ist eine artenschutzrechtliche Prüfung für Planungs- und Zulassungsverfahren vorgeschrieben. Dabei stehen der Erhalt der Populationen einer Art sowie die Sicherung der ökologischen Funktion der Lebensstätten im Vordergrund. Insgesamt konzentriert sich das Artenschutzregime bei Planungs- und Zulassungsverfahren auf die europäisch geschützten FFH- Anhang-IV-Arten und die europäischen Vogelarten. Das Planungsbüro StadtUmBau GmbH wurde beauftragt, in einer Vorprüfung 5 festzustellen, ob durch die Realisierung der Planung planungsrelevante Arten betroffen sein könnten. Am 16.08.2018 wurde eine Ortsbesichtigung des geplanten Eingriffsgebietes durchgeführt. Dazu wurde in einem ersten Schritt das relevante Artenspektrum über das nordrhein-westfälische Artenschutzfachinformationssystem ausgewertet. Von den für den 2. Quadranten der TK25 5210 (Eitorf) aufgeführten planungsrelevanten Arten finden einige im Untersuchungsgebiet einen potentiell geeigneten Lebensraum. Während der Ortsbesichtigung wurden im Untersuchungsgebiet bzw. der unmittelbaren Umgebung insgesamt 15 verschiedene Vogelarten angetroffen, darunter mit dem Eisvogel und dem Graureiher zwei als planungsrelevant eingestufte Arten.

Bei den übrigen angetroffenen Vogelarten handelte es sich um in NRW weit verbreitete Vogelarten und solche der Vorwarnliste, so dass sie für die Artenschutzrechtliche Vorprüfung keine Relevanz haben. Reptilien und Amphibien wurden bei der Ortsbesichtigung nicht angetroffen. Ein Vorkommen kann aufgrund des in einigen wenigen Teilbereichen vorhandenen Lebensraumpotentials und potentieller Versteckmöglichkeiten und Winterquartiere im Eingriffsgebiet nicht mit letzter Sicherheit ausgeschlos- sen werden. Während der Ortsbegehung wurde das Gelände auch auf Quartiermöglichkeiten für Fledermäuse abgesucht. Die Existenz von Fortpflanzungs- und Ruhestätten bzw. Winterquartieren und Jagdgebie- ten kann für einige Waldarten sowie weit verbreitete, gebäudebewohnende Arten der Siedlungsberei- che im Untersuchungsgebiet, insbesondere aufgrund der Kenntnislücken zur Verbreitung der Arten- gruppe, nicht mit hinreichender Sicherheit ausgeschlossen werden. Habitatkomplexe könnten, trotz der bestehenden Vorbelastungen, durch den Eingriff ebenfalls entwertet werden und Freiflächen von direktem Verlust betroffen sein. Der Änderungsbereich steht nach dem Eingriff möglicherweise nur noch eingeschränkt als Nahrungsareal zur Verfügung. Die umliegenden Grünland- und Gewässerflä- chen könnten durch bau-/betriebsbedingte Störungen möglicherweise erheblich beeinträchtigt werden. Da das Vorkommen einiger planungsrelevanter Arten sowie das Auslösen von Verbotstatbeständen aufgrund des innerhalb des Untersuchungsgebietes vorhandenen Lebensraumpotentials nicht ausge-

4 StadtUmBau GmbH: Landschaftspflegerischer Begleitplan zur Änderung des Bebauungsplans Nr. 1 „Ortslage Eitorf“ im Bereich „Gau- hes Wiese“, Kevelaer, Juni 2019 5 StadtUmBau GmbH: Artenschutzrechtlicher Fachbeitrag Stufe 1 zur Änderung des Bebauungsplans Nr. 1 „Eitorf Ortsla- ge“ der Gemeinde Eitorf im Bereich „Gauhes Wiese“; Kevelaer, 10.06.2019

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schlossen werden kann, ist eine vertiefende artenschutzrechtliche Prüfung (Stufe II) durchzuführen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung werden zur öffentlichen Auslegung des Planentwurfs vorliegen.

10.3 FFH-Vorprüfung Im Zuge einer FFH-Vorprüfung wird im weiteren Verlauf des Verfahrens zu untersuchen sein, ob das Vorhaben einzeln oder im Zusammenwirken mit anderen Plänen oder Projekten erhebliche Beein- trächtigungen des angrenzenden FFH-Gebiets DE-5210-303 „Sieg“ auslösen kann.

11 Hochwassergefährdung 11.1 Überschwemmungsgebiet Weite Teile des Änderungsbereichs liegen innerhalb eines festgesetzten Überschwemmungsgebiets (ÜSG) im Sinne des § 76 WHG.

Abbildung: Überschwemmungsgebiet (blaue Fläche) und Abgrenzung des Änderungsbereichs (Kartengrundlage: geoportal.NRW, ohne Maßstab)

Das grundsätzliche Planungsverbot bzgl. der Ausweisung neuer Baugebiete nach § 78 Abs. 1 (Was- serhaushaltsgesetz (WHG) greift nicht, da es sich um einen seit 1967 rechtskräftigen Bebauungsplan mit festgesetzten Baugebieten und bestehender Bebauung handelt. Gemäß § 78 Abs. 3 WHG sind bei der Änderung bestehender Bebauungspläne innerhalb festgesetz- ter ÜSG die Vermeidung nachteiliger Auswirkungen auf Oberlieger und Unterlieger, die Vermeidung einer Beeinträchtigung des bestehenden Hochwasserschutzes und die hochwasserangepasste Errich- tung von Bauvorhaben in der Abwägung zu berücksichtigen. Im Zuge der Vorbereitung der Bauleitplanung wurde das Gebiet bei einer Begehung am 16.08.2018 auf seinen Versieglungsgrad hin untersucht. Anschließend wurde auf Grundlage der Begehung sowie

14 Gemeinde Eitorf 31. Änderung des Bebauungsplans Nr. 1 Ortslage Eitorf

unter Zuhilfenahme von Luftbildern (CIR – Color Infrarot) eine Karte des Versieglungsgrades erstellt, da nicht immer eine vollständige Zugänglichkeit der einzelnen Grundstücke und Flächen möglich war. Die intensivroten Flächen geben eine vollständige Versiegelung wieder. Die versiegelten Flächen sind asphaltiert oder vollflächig betoniert. Besonders die Industrie- und Gewerbeflächen sind davon betrof- fen. Der Abflussbeiwert 6 beträgt für diese Flächen 1,0 C s.7 Die helleren roten Flächen sind teilversiegelt. Hierbei handelt es sich um Pflasterflächen mit Fugenan- teil > 15%, Flächen mit Platten, Betonsteinpflaster in Sand oder Schlacke und wassergebundene We- gedecken. Der Abflussbeiwert liegt bei diesen Flächen zwischen 0,90 – 0,70 C s. Die rot/grün schraffierten Flächen sind gering versiegelt. Hierbei handelt es sich um lockere Kiesbelä- ge, Schotterrasen, Drainpflaster und Rasengittersteine. Dies betrifft vornehmlich die Brachfläche und den Bereich des Baustofflagers. Der Abflussbeiwert beträgt bei diesen Flächen zwischen 0,60-20 C s. Die grünen Flächen sind unversiegelt. Bei diesen handelt es sich um Gärten, Gehölz- und Rasenflä- chen. Der Abflussbeiwert beträgt bei diesen Flächen 0,00 C s.

Abbildung: Versiegelungsgrad des Änderungsbereichs: intensivrot = versiegelt, rot= teilversiegelt, rot/grün schraffiert = gering versiegelt, grün = unversiegelt

Es ist davon auszugehen, dass aufgrund der Auslagerung von drei Betrieben der Versiegelungsgrad zukünftig sinken wird.

6 Abflussbeiwert: Verhältnis zwischen dem Gesamtniederschlag und dem abflusswirksamen Niederschlag, um z.B. Kanalgrößen zu berechnen. Bspw. haben asphaltierte Flächen einen hohen Abflussbeiwert, da durch die maximale Versiegelung kein Wasser auf der Fläche versickern kann. D.h. das Niederschlagswasser würde theoretisch 1:1 in den Abfluss gelangen. Umgekehrt verhält sich der Wert bei Grünflächen, denn dort würde 100% des Niederschlags versickern und der Wert wäre gleich „0,00“ 7 Vgl. Auszug aus der DIN 1986-100:2016-9 (Tabelle 9)

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11.2 Hochwassergefahrenkarte Im Rahmen der Umsetzung der Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie wurde die Sieg als Gewäs- ser mit signifikantem Hochwasserrisiko (Risikogebiet) bewertet. Die vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt , Landwirtschaft , Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen im Internet unter www.flussgebiete.nrw.de veröffentlichten Hochwassergefahrenkarten informieren darüber, dass weite Teile des Änderungsbereichs im potentiellen Überschwemmungsgebiet bei HQ extrem (Extrem- hochwasserereignis) liegen und im Fall extremen Hochwassers Überschwemmungshöhen von 0,5 bis 2 m ausgesetzt wären. Es handelt sich um ein teilweise durch Hochwasserschutzeinrichtungen ge- schütztes Gebiet, das auch beim Szenario HQ 100 bei Versagen der Hochwasserschutzeinrichtungen überflutet werden könnte. Die Belange des Hochwasserschutzes sind im vorliegenden Bauleitplanverfahren im Rahmen der Abwägung zu berücksichtigen.

12 Denkmal- und Bodendenkmalpflege Belange des Denkmalschutzes sind nicht betroffen. Weder im Plangebiet noch in der Nachbarschaft sind denkmalgeschützte Gebäude oder Einrichtungen vorhanden. Hinweise auf im Boden enthaltene archäologische Substanz liegen für das Plangebiet nicht vor. Je- doch ist ein etwaiges Auftreten solcher Funde nicht grundsätzlich auszuschließen. Die denkmalrechtli- chen Bestimmungen gelten prinzipiell für alle Bereiche, in denen Erdeingriffe durchgeführt werden.

13 Altlasten Aufgrund der historischen Nutzung an bekannten Altstandorten sowie im Rahmen zurückliegender Grundstücksverkäufe wurden im Plangebiet bereits Boden- und Grundwasseruntersuchungen zur Begutachtung von bekannten Altlasten- und Altlastenverdachtsflächen durchgeführt. Im Zuge einer Umnutzung der belasteten Flächen, insbesondere im Fall einer großflächigen Entsiegelung, sind somit potentiell negative Wechselwirkungen mit den Schutzgütern Wasser, Boden, Flora/Fauna und menschliche Gesundheit zu untersuchen. Abbildung: Altlasten- und Hinweisflächenkarte des Rhein-Sieg Kreises mit allen dort erfassten Altlasten

16 Gemeinde Eitorf 31. Änderung des Bebauungsplans Nr. 1 Ortslage Eitorf

- 5210/1005-0: Altablagerung, Lage: Spinnerweg; Nutzungsgruppe Wohnbebauung/ Brachflä- che, Ausdehnung/Betriebsfläche ca. 17.500 m², GW-Flurabstand ca. 3 - 4 m unter GOK; Stand der Untersuchungen: Sanierung wurde in Teilbereichen durchgeführt (2013-2014), bei Nutzungsänderungen bzw. Baumaßnahmen weitere Maßnahmen erforderlich; Material: Erdaushub mit Anteilen von Kreide, Kalk, Bauschutt, Schlacken u. Aschen - 5210/2004-0: Betriebsstandort, Lage: Uferstr.; Nutzungsgruppe Industrie und Gewerbe, Aus- dehnung/Betriebsfläche ca. 8000 m², GW-Flurabstand ca. 3 m unter GOK; Stand der Unter- suchungen: Keine abschließende Bewertung möglich, Grundwasseruntersuchungen stehen noch aus, Sanierungsuntersuchung (2003); Gewerbe: Anstrichmittel, Druckfarben, Kitte, NE- Metalle (Anilin-Farbenfabrik, Metall-Hüttenwerk, Lackfabrik) - 5210/2013-0: Altstandort, Lage: Uferstr. 7; Nutzungsgruppe Industrie und Gewerbe, Ausdeh- nung/Betriebsfläche 2.012 m², GW-Flurabstand 3 - 4 m unter GOK, Stand der Untersuchun- gen: Keine (Erfassung 2006); Gewerbe: Säge-, Hobel- und Holzimprägnierwerke (ehem. Sä- gewerk) - 5210/2019-0: Altstandort, Lage: Uferstr. 3-5; Nutzungsgruppe Industrie und Gewerbe, Aus- dehnung/Betriebsfläche ca. 3200 m², Stand der Untersuchungen: Keine abschließende Be- wertung möglich, es bestehen noch Untersuchungsdefizite (Erfassung 2014); Gewerbe: Großhandel mit Baustoffen und Bauelementen aus mineralischen Stoffen (Baustoffhandel) - 5210/2025-0: Altstandort, Lage: Uferstr. 15; Nutzungsgruppe Industrie und Gewerbe, Ausdeh- nung/Betriebsfläche 2335 m², GW-Flurabstand 3 - 4 m unter GOK, Stand der Untersuchungen Bei Nutzungsänderung bzw. Baumaßnahmen weitere Maßnahmen erforderlich (Gefähr- dungsabschätzung 2009); Gewerbe: Tankstellen mit Absatz in eigenem Namen (Freie Tank- stellen) Die zu den einzelnen Flächen bereits durchgeführten Bodenuntersuchungen werden nachfolgend kurz zusammengefasst.

17 Gemeinde Eitorf 31. Änderung des Bebauungsplans Nr. 1 Ortslage Eitorf

13.1 Altablagerung 5210/1005-0 Im Auftrag des Rhein-Sieg-Kreises – Amt für Gewässerschutz und Abfallwirtschaft wurden im Jahr 1995 durch das Ingenieurbüro Batke Rammkernsondierungen im Gebiet durchgeführt. Die Abteufun- gen ergaben Schichtdicken von Auffüllungen bis zu 6,50 Metern Tiefe. Die Analyse der Bodenproben zeigte Rückstände von Chrom, Blei, Quecksilber und Arsen sowie Sul- fide. Zusätzliche Grundwasserproben wurden entnommen, da sich die Auffüllungen im Bereich des Grundwasserschwankungsbereichs befanden. Dabei ließ sich eine stark erhöhte Konzentration von Chrom sowie in geringerem Umfang von Quecksilber nachweisen, verbunden mit einer erhöhten elektrischen Leitfähigkeit. Diese Untersuchungen führten zu der Annahme, dass die Schadstoffkonta- mination ins Grundwasser ausgetragen werden könnte. Die Fläche wurde daraufhin in das Altlasten- kataster Rhein-Sieg-Kreis mit der Registernummer 5210/1005 aufgenommen. Im Zuge dessen bean- tragte das Amt für Gewässerschutz und Abfallwirtschaft des Rhein-Sieg-Kreises weitere Untersuchun- gen durchzuführen, da die Fläche frei zugänglich war und akute Gefährdungen für Mensch und Um- welt bestehen könnten. 8

8 Vgl. Rhein-Sieg-Kreis – Amt für Gewässerschutz und Abfallwirtschaft (22. Januar 2001): Stellungnahme zur umwelttechnischen Unter- suchung in Eitorf, hier Flurstücke 71, 72, Flur 1, Gemarkung Eitorf, Flurstück 140, Flur 27, Gemarkung Eitorf

18 Gemeinde Eitorf 31. Änderung des Bebauungsplans Nr. 1 Ortslage Eitorf

Abbildung: Untersuchungsbereich der Bodenuntersuchungen im Jahr 1995 der Batke GmbH

Im Jahr 2001 wurden dann weitere Altlastenuntersuchungen durchgeführt 9. Die vier untersuchten Teilbereiche gehörten ebenfalls zum damaligen Betriebsgelände der Firma Schoeller Eitorf Logistik GmbH & Co. KG. Zum Zeitpunkt der Untersuchung war die Fläche bereits eine Brache, auf der auch durch die Gemeinde Eitorf Erdaushub und Bauschutt gelagert wurden. Im Süden befand sich der durch den Betrieb angelegte, geschotterte Parkplatz sowie nördlich und westlich angrenzende Bra- chen mit Staunässe und teilweise vorhandenem Bewuchs (Gehölze, Schilf, Moose). Die fünfzehn entnommenen Einzelproben wurden zur Untersuchung an das ALA Analytisches Labor GmbH in Aachen übergeben. Im Oberboden wurden die Stoffe Arsen, Blei, Cadmium, Chrom, Nickel und Quecksilber bis zu einer Schichttiefe von 30 cm nachgewiesen. Abbildung: Untersuchungsbereich der Bodenuntersuchungen im Jahr 2001 (Auszug aus dem Gutachten der Mayat Consulting)

9 Mayat Consulting – Boden – Wasser – Luft (April 2001): Projekt: Bodenuntersuchung Parkplatz Schoeller Werke Eitorf im Auftrag des Landrates Rhein-Sieg-Kreis

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In einigen Bereichen wurden die zulässigen Höchstkonzentrationen von Schadstoffen (in mg/kg), nach Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung (BBodSchV, Juli 1999) überschritten. Aus der Untersuchung geht hervor, dass auf Fläche 1 die Konzentration von Arsen um 1 mg/kg (Prüf- wert 25mg/kg) für Kinderspielflächen überschritten wurde. Auf der Fläche 2 wurde der Prüfwert von Nickel um 2mg/kg (Prüfwert 70mg/kg) überschritten. Die Fläche 3 überstieg den Höchstwert von Arsen um 13 mg/kg. Die Fläche 4 überschritt den Höchstwert von Blei um 22 mg/kg (Prüfwert 200 mg/kg).

Für den Teilbereich Wohnbebauung Spinnerweg, Kammgarn, Gauhes Wiese wurde im Jahr 2009 ein weiteres Gutachten 10 erarbeitet. Dieses bezog sich auf folgende Teilflächen: 1. Grundstücke Spinnerweg 14, 18, 20, 30, 34 und 36 2. Grundstück Kammgarn 4 3. Grundstücke Gauhes Wiese 5, 7, 9, 11

Abbildung: Untersuchungsflächen der Teilgutachten Spinnerweg (blau), Kammgarn (rot) und Gauhes Wiese (grün) für die Altlast 5210/1005

Teilflächen Spinnerweg Im Rahmen der genannten Untersuchung wurde durch weitere Probenahmen (Rammkernsondierun- gen, Oberflächennahe Mischproben) sowie durch Auswertung vorheriger Untersuchungen der Altlast 5210/1005-0 festgestellt, dass teilweise deutlich erhöhte Werte von Arsen und Chrom vorhanden wa- ren. Die Teilflächen A – E wiesen eine hohe Belastung durch Arsen und Chrom auf, wobei die Kon- zentration in der tieferen Bodenschicht deutlich höher war als oberflächennah. Die Konzentrationen von Blei, Cadmium, Kupfer, Nickel und Zink waren in Relation zum Hintergrundwert ebenfalls erhöht, jedoch überwiegend in der oberen Bodenschicht und mit geringeren Konzentrationen als Arsen und Chrom.

10 Hygiene-Institut des Ruhrgebiets – Institut für Umwelthygiene und Umweltmedizin unter Leitung von Prof. Dr. Ulrich Ewers (2009):Toxikologische und umwelthygienische Bewertung der Ergebnisse von Bodenuntersuchungen auf Arsen und Schwermetalle im Bereich von 4 Wohngrundstücken am Spinnerweg in Eitorf/Sieg (Altlast 5210/1005)

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Die Teilflächen F – J waren im Vergleich deutlich geringer von Arsen (Konzentration auf Niveau des Hintergrundwertes) und Chrom belastet, während die übrigen Schwermetalle auf dem Niveau der anderen Teilflächen lagen. Die ebenfalls auf den Grundstücken durchgeführten Rammkernsondierun- gen (jeweils 2-4; i.d.R. 0,5 – 4,0 m Tiefe) bestätigten im Oberboden die Ergebnisse der Mischproben (Teilflächen A - E) und eine Zunahme der Arsen- und Chrom-Konzentration mit der Tiefe. Darüber hinaus wurden zu den Mischproben vergleichbare Gehalte von Blei, Cadmium und Quecksilber ge- messen, deren Konzentrationen im Eluat, wie die der weiteren Schwermetalle unter der Geringfügig- keitsschwelle für lokal begrenzte Grundwasserverunreinigungen lagen. Von den Schadstoffen Arsen und Chrom könnten aufgrund der Auswaschung durch Regen- und Sickerwasser teilweise signifikante Mengen ins Grundwasser freigesetzt worden sein. Die Auswertung der gutachterlichen Stellungnahme für die oberen Bodenschichten ergab, dass keine akute Gefahr für die Bewohner besteht, da kein Direktkontakt mit arsen- und chromhaltigem Boden erfolgt. Die Kontaktaufnahme mit dem Boden ist durch Versiegelung, Überbauung und Vegetation eingeschränkt. Jedoch sollte dafür Sorge getragen werden, dass der Boden auch weiterhin durch Vegetation oder Bebauung überdeckt bleibt. Durch die geringe Wasserlöslichkeit der Schadstoffe besteht nur eine eingeschränkte Bioverfügbarkeit dieser Verbindungen für Pflanzen. Hierzu wird in der Stellungnahme empfohlen, die Pflanzbeete hin- sichtlich der Prüfwerte für Nutzpflanzen gem. BBodSchV auf ihre Blei- und Cadmiumgehalte zu unter- suchen. Bei jüngeren (Klein-)Kindern könnte durch das typische Hand-zu-Mund-Verhalten eine erhöhte Arsen- und Chromexposition bestehen. Diese zusätzliche Belastung liegt jedoch im Streubereich der Hinter- grundbelastung, so dass keine erhöhten Werte von Arsen- und Chrom im menschlichen Körper zu erwarten sind. Als Sofortmaßnahme könnte der Oberboden bis zu einer Tiefe von 30 cm ausgetauscht werden. Die tieferen Bodenschichten werden nicht nach der BBodSchV beurteilt. Das Hygiene-Institut ging jedoch davon aus, dass keine Gefahren für die Bewohner bestehen, solange nicht in tiefere Boden- schichten eingegriffen würde. Ebenso besteht keine Gefahr des Eindringens von Schadstoffen in Wohnhäuser oder eine Freisetzung dieser, da weder Arsen noch Chrom bei normalen Umgebungs- temperaturen ausgasen. Das Wirkungsgefüge von Boden zu Grundwasser stellt insoweit keine Gefahr dar, als Arsen- und Schwermetallverbindungen eine geringe Wasserlöslichkeit besitzen und die Ge- fahr einer massiven Grundwasserkontamination als unkritisch einzuschätzen ist. Dennoch ist ein Grundwasser-Monitoring im abstromigen Bereich sinnvoll, insbesondere wenn Gartenbrunnen zur Trink- und Brauchwasserversorgung vorhanden sind. Bei Auffinden von erhöhten Werten von Arsen und Schwermetallen, sollten die Brunnen gesperrt werden. Bei Bodenaushub und Abtransport muss dieser gemeldet und entsprechend den geltenden Vorschriften entsorgt werden. Das Hygiene-Institut informierte die Grundstückseigentümer über die Untersuchungsergebnisse und das mögliche Gefähr- dungsrisiko. In der Vergangenheit wurden bereits in Zusammenarbeit mit der AAV - Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung - vier einzelne Wohngrundstücke saniert (Spinnerweg 30 - 36). Es handelte sich dabei um Neutralisationsschlämme im Untergrund. Teilfläche Kammgarn Auf der Fläche Kammgarn 4 wurde sowohl der oberflächennahe Boden durch zwei Mischproben, als auch die tieferen Bodenschichten mittels Rammkernsondierungen (5 Bodenproben) untersucht und

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Arsen- und Schwermetallgehalte unterhalb der Prüfwerte für Wohngebiete gemäß BBodSchV gemessen. Es bestehen für die Fläche im Oberboden somit keine schädlichen Bodenveränderungen, jedoch liegen in tieferen Bodenschichten hohe Werte von Arsen, Blei und Chrom vor. Die Eluatuntersuchungen zeigen ebenfalls eine hohe, durch Regen- und Sickerwasser, mobilisierbare Menge von Chrom. Teilflächen Gauhes Wiese Die Bodenuntersuchungen auf den Grundstücken Gauhes Wiese 5, 7, 9 und 11 ergaben, ähnlich wie auch in den Bereichen Spinnerweg und Kammgarn, eine Arsen- und Schwermetallbelastung des oberflächennahen Bodens unterhalb der Prüfwerte. Lediglich Gauhes Wiese Nr. 9 überschreitet den Prüfwert von Arsen für Wohngebiete sowie Gauhes Wiese Nr. 11 die Prüfwerte für Arsen, Blei und Chrom. Die Gehalte von Kupfer und Zink sind in den Bodenproben aller Teilflächen zwar erhöht, jedoch als notwendige Spurenelemente mit geringer Toxizität keine Gesundheitsgefährung. Ebenfalls vergleichbar mit den Untersuchungsergebnissen des Umfeldes sind die in den tieferen Bodenschichten höheren Konzentrationen von Chrom, Arsen, Blei und Quecksilber (insbesondere Gauhes Wiese 11). Über den Wirkungspfad Boden-Grundwasser könnten signifikante Mengen an Arsen und Schwermetallen durch Regen- und Sickerwasser aus dem Boden und in das Grundwasser freigesetzt werden. Für den Bereich der Altablagerung 5210/1005-0 ist zusammenfassend festzustellen, dass der zentrale Bereich der Gewerbebrache keiner baulichen Nutzung zugeführt werden soll. Dies wurde auch im Vorfeld mit dem Rhein-Sieg-Kreis abgestimmt. Die im Rahmen der Bauleitplanung beabsichtigte Festsetzung als Grünfläche folgt dieser Vorgabe, obwohl eine Oberflächenversiegelung an diesem Standort einem weiteren Austrag der Schadstoffe in das Grundwasser entgegenwirken würde. Für die weiteren im Einflussbereich der Altablagerung liegenden Flächen, die sich auf heute bereits bebaute Wohnbaugrundstücke erstrecken, gibt es bei gleich bleibender Nutzung im Rahmen der vorliegenden Bauleitplanung derzeit keinen weiteren Untersuchungsbedarf.

13.2 Betriebsstandort Rembrandtin Bei der Altlastenhinweisfläche (5210/2004-0) im Norden des Plangebiets handelt es sich um einen rund 8000 m² großen, ehemaligen Betriebsstandort zur Produktion von Pulverlacken, welcher größten- teils aus versiegeltem Betriebsgelände/ -gebäuden sowie einer Intensivrasenfläche besteht. Aufgrund der vormaligen und bestehenden Nutzung des Geländes (Anilin-Farbenfabrik, Metall-Hüttenwerk, Lackfabrik) ist dieses möglicherweise mit Schwermetallen und weiteren (organischen) Schadstoffen belastet. Wegen noch ausstehenden Grundwasseruntersuchungen und angesichts der Ergebnisse einer ersten Sanierungsuntersuchung im Jahr 2003 ist jedoch keine abschließende Bewertung mög- lich. Vor einer großflächigen Entsieglung bzw. Versickerung von Niederschlagswasser auf der Fläche sind weitergehende Prüfungen auf Schadstoffe sowie deren mögliche Austragung in das Grundwasser und die angrenzende Sieg durchzuführen. Eine Unterkellerung und Grundwassernutzung innerhalb der Altlastenbereiche ist derzeit nicht möglich. Zukünftig anfallender Bodenaushub ist ggf. fachgerecht zu entsorgen.

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13.3 Altstandorte Uferstraße Zwischen Uferstraße und der westlich gelegenen Brachfläche befinden sich drei Altstandorte (5210/2013-0, 5210/2019-0, 5210/2025-0), welche teilweise eine Überschneidung mit der Altlast Nr. 5210/1005 aufweisen. Im Bereich von Uferstr. 7 befand sich auf einer Betriebsfläche von 2.012 m² ein ehemaliges Sägewerk, welches lediglich im Jahr 2006 erfasst wurde und für das bislang keine Unter- suchung auf eine mögliche Belastung mit Holzimprägniermitteln durchgeführt wurde. Die Fläche Uferstr. 3-5 mit ca. 3.200 m² umfasst einen ehemaligen Baustoffhandel für den noch keine Untersuchung erfolgte. Beim Altstandort Uferstr. 15 handelt es sich um die Fläche einer freien Tank- stelle für die lediglich 2009 eine Gefährdungsabschätzung durchgeführt wurde. Für den Teilbereich entlang der Uferstraße sind somit weitergehende Untersuchungen zur Schadstoffbelastung notwendig sowie weitergehende Maßnahmen bei einer Nutzungsänderung bzw. zukünftigen Baumaßnahmen durchzuführen. Eine Versickerung auf den Flächen bzw. Grundwassernutzung ist, ebenso wie eine Unterkellerung, innerhalb der Altlastenbereiche derzeit nicht möglich. Zukünftiger Bodenaushub ist ggf. fachgerecht zu entsorgen. Zwischenfazit Thema Altlasten Aufgrund des hohen Kostenaufwands wird eine Wohnbebauung oder Anlage von Retentionsbecken im Bereich der verbliebenen zentralen Altlastenfläche verworfen. Die verbliebenen südlichen Grundstücke könnten bei einem Verzicht auf Unterkellerung durch Wohn- bebauung ergänzt werden. Zur Verlagerung belasteten Bodenmaterials innerhalb des Plangebiets ist die Möglichkeit eines Sanie- rungsplans zu prüfen. Die Grundwassernutzung bleibt im Plangebiet weiterhin nicht, oder nur eingeschränkt möglich.

14 Kampfmittel Einlagerungen von Kampfmitteln im Boden können nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden. Die Bauherren werden durch Hinweis auf dem Bebauungsplan über diese Umstände sowie über Ver- haltensmaßregeln bei Auffinden von Kampfmitteln oder bei der Durchführung von Erdarbeiten mit erheblichen mechanischen Belastungen informiert.

15 Umweltbericht Gemäß § 2 Abs. 4 BauGB ist für alle Bauleitpläne eine Umweltprüfung durchzuführen. Diese ist ein integrierter Bestandteil des Bauleitplanverfahrens. Die voraussichtlichen Umweltauswirkungen werden ermittelt und in einem Umweltbericht zusammengefasst. Dieser Umweltbericht wird die im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung der Behörden und der Öffentlichkeit eingegangenen Anregungen berück- sichtigen und als Teil der Begründung zur öffentlichen Auslegung vorliegen. Hinsichtlich der Umweltbelange werden insbesondere die Auswirkungen auf den Menschen, auf Tier- und Pflanzenarten und Lebensräume, auf Boden, Fläche, Wasser, Klima und Luft, Landschaft sowie Kultur- und Sachgüter geprüft.

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Bezogen auf das Schutzgut Mensch werden insbesondere Aussagen zu einer möglichen Betroffenheit durch Gewerbe- und Verkehrslärm, aber auch zu sonstigen Immissionen und zur Erholungsfunktion des Gebiets getroffen. Ein erster Vorabzug des Schallgutachtens liegt bereits vor. Bezogen auf das Schutzgut Tiere und Pflanzen werden Aussagen zu Biotoptypen, Lebensraumpoten- zial für Brutvögel, Fledermäuse, Amphibien und Reptilien sowie zur Erfüllung oder Nichterfüllung ar- tenschutzrechtlicher Verbotstatbestände getroffen. Die Artenschutzprüfung der Stufe 1 wurde bereits erarbeitet. Ebenso liegt bereits der Entwurf eines Landschaftspflegerischen Begleitplans vor. Bezogen auf das Schutzgut Boden werden Aussagen zur Altlastensituation, zu Bodentypen- und - funktionen, Flächeninanspruchnahme, Auswirkungen durch Bodenversiegelung, Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung erheblicher Beeinträchtigungen getroffen. Bezogen auf das Schutzgut Wasser werden Aussagen zur Hochwassersituation, zum Grundwasser und zur Ableitung von Niederschlagswasser getroffen. Bezogen auf das Schutzgut Luft und Klima werden Aussagen zu Siedlungsflächen, Schadstoffbelas- tung bzw. Luftqualität, Lokalklima und Auswirkungen durch die Siedlungsentwicklung getroffen. Bezogen auf das Schutzgut Landschaft werden Aussagen zu anthropogener Vorprägung, Erholungs- eignung und Auswirkungen durch visuelle Veränderungen getroffen. Bezogen auf das Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter werden Aussagen zu Vorhandensein oder Nichtvorhandensein von Denkmälern und Bodendenkmälern und dem Verhalten bei Funden sowie zu den kulturlandschaftlichen Belangen getroffen.

Erarbeitet:

Mai 2020

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