Aus Politik Und Zeitgeschichte 23±24/2006 ´ 6

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Aus Politik Und Zeitgeschichte 23±24/2006 ´ 6 APuZ Aus Politik und Zeitgeschichte 23±24/2006 ´ 6. Juni 2006 Bertolt Brecht Hermann Beil ´ Gçnter Erbe Brecht spielen Jan Knopf Brecht im 21. Jahrhundert Marc Silberman Die Tradition des politischen Theaters in Deutschland Sabine Kebir Brecht zwischen den Systemen Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament Editorial Am 31. Oktober 1947 bestieg Bertolt Brecht in Washington das Flugzeug, das ihn zurçck nach Europa bringen sollte. Am Vortag hatte er die Befragung vor dem ¹House Committee on Un-American Activitiesª çber sich ergehen lassen. Die Furcht war groû, dass im beginnenden Kalten Krieg mit Brechts Stçcken und Drehbçchern der Kommunismus auf dem Broadway und in Hollywood einziehen kænnte. Dabei hatte sich Brecht, von den Nationalsozialisten ins Exil getrieben, in den USA aller politi- schen Aktivitåten enthalten. Seit den zwanziger Jahren Marxist, sah er sich zeitlebens poli- tischen Systemen gegençber, die sein Werk entweder zu verein- nahmen oder zu vernichten drohten. Die Machthaber der jungen DDR feierten Brechts Rçckkehr und die Grçndung des Berliner Ensembles. Doch Brecht erkannte rasch die Widersprçche zwi- schen Anspruch und Wirklichkeit des staatsoffiziellen Sozialis- mus. Als Augenzeuge des Volksaufstandes vom Juni 1953 bekun- dete er zunåchst seine Verbundenheit mit der SED, distanzierte sich aber von der Partei, als ¹die groûe Gelegenheit, die Arbeiter zu gewinnenª, nicht genutzt wurde. Brechts Todestag jåhrt sich am 14. August 2006 zum fçnfzigs- ten Mal. Der aufklårerische Impetus des ¹Stçckeschreibersª ge- winnt nach dem Ende der globalen Systemauseinandersetzung unter verånderten gesellschaftlichen Bedingungen neuen Reiz. Den Status eines Klassikers des modernen Theaters hat Brecht långst inne. Es ist verblçffend, wie modern Brechts Stçcke wir- ken, nåhert man sich ihnen ohne den ideologischen Ballast, der die Rezeption lange dominierte. Hans-Georg Golz nonª studierte ich immer wieder, weil ich Brecht spielen dachte, meine Theatergier bekåme so eine ra- tionale Grundlage. Durch Brecht lernte ich, çber Theater nachzudenken. Aber ich betrieb Hermann Beil kein systematisches Brecht-Studium. Es war ein lustvolles Wechselspiel, das auch nie von im Gespråch mit der zeitweise herumgeisternden Parole ¹Brecht ist outª gehemmt wurde. Es gab ja regelrechte Symposien, die beweisen wollten, Gçnter Erbe wie çberholt Brecht sei. Ich fand das immer låcherlich. Welche Stationen durchlief Ihre Beschåfti- err Beil, Sie arbeiten seit 1965 als Dra- gung mit Brecht? H maturg an verschiedenen Theatern, lei- teten zusammen mit Claus Peymann von Meine Beschåftigung mit Brecht war nie 1986 bis 1999 das Wiener Burgtheater und planmåûig, aber permanent, und eine ståndige sind seit der Spielzeit 1999/2000 am Berliner Herausforderung. Kaum kam ich, mit 22 Jah- Ensemble (BE) tåtig. Sie fçhren selbst Regie, ren, an das Frankfurter Theater, hatte ich mit treten als Rezitator auf und sind der Autor Brecht zu tun, sei es die Mitarbeit an Pro- des Buches ¹Theaternarren leben långerª. grammheften fçr Brecht-Auffçhrungen, sei es Wann wurden Sie zuerst mit dem Werk Ber- die detaillierte Beobachtung einer ganzen tolt Brechts bekannt? Auffçhrungsserie des ¹Galileiª, sei es das Ge- språch mit Teo Otto und Harry Buckwitz Hermann Beil Gewiss durch mein çber Brecht. Eine besondere Brecht-Aufgabe Geb. 1941; Dramaturg, Regis- Gymnasium, die Wil- war meine Mitarbeit an einer groûen Ausstel- seur und Rezitator; Theatersta- helm von Oranien- lung mit dem Thema ¹Brecht in der Bundes- tionen: Frankfurt am Main, schule in Dillenburg, republikª. Das war eine Wanderausstellung Basel, Bochum, Stuttgart, Salz- dort leitete ich eine im Auftrag von Inter Nationes und des Goe- burg (Festspiele), 1986 bis 1999 Zeit lang die Schul- the-Instituts. Die Ausstellung wurde erstmals Co-Direktor am Burgtheater bibliothek, und da- im Frankfurter Theaterfoyer gezeigt, dann in Wien, seit 1999 am Berliner En- durch kam mir viel vielen Stådten und Låndern. Es erschien ein semble. 1995 (gemeinsam mit Literatur in die mehrsprachiger Katalog, dessen Konzeption Claus Peymann) Berliner Thea- Hånde. Darçber hi- ich mitformulierte, dessen Beitråge ich gestal- terpreis, 1996 Deutscher Kriti- naus interessierte ich tete und redigierte. Mit Brecht'scher List un- kerpreis. mich sehr fçr das terliefen Rudi Seitz und ich die damals noch Theater, las die Kriti- herrschende Hallsteindoktrin, indem wir Gçnter Erbe ken und erfuhr sehr ganz selbstverståndlich Brechts Inszenierun- Dr. phil., geb. 1943; Privatdo- frçh vom Frankfurter gen am BE ausfçhrlich dokumentierten. Aus zent an der Freien Universität Schauspiel, das unter dieser intensiven Beschåftigung mit Brecht Berlin, Institut für Soziologie. und durch Harry floss dann ganz natçrlich die ståndige Bereit- Hektorstraûe 20, 10711 Berlin. Buckwitz in den fçnf- schaft, Brecht in Basel, Stuttgart, Bochum [email protected] ziger und sechziger und am Burgtheater aufzufçhren. Jahren ein bedeutsa- mer Auffçhrungsort der Brecht'schen Stçcke Ist es fçr Sie mit einem besonderen Gefçhl gewesen ist. Die Tatsache, dass die Frankfur- verbunden, am Theater am Schiffbauerdamm ter CDU damals gelegentlich einen Brecht- zu arbeiten? Ist in diesem Haus noch etwas Boykott oder die Absetzung von Brecht- vom Geist Brechts spçrbar, zum Beispiel Stçcken, çbrigens vergeblich, forderte, Brechts Forderung nach Freundlichkeit? weckte natçrlich zusåtzlich mein Interesse. Natçrlich ist es ein besonderes Gefçhl, sozu- Hatte Brecht Bedeutung fçr Sie zu Beginn sagen auf ¹geheiligtemª Boden, Brecht am Ihrer Arbeit am Theater? BE aufzufçhren. Es ist vor allem eine beson- dere Verantwortung. Nicht Selbstgewissheit, Mich interessierten und faszinierten Brechts sondern ståndige Selbstprçfung bedeutet fçr theoretische Øuûerungen. Das ¹Kleine Orga- mich, am BE zu sein. APuZ 23±24/2006 3 Hat sich am Berliner Ensemble Ihr Verhåltnis Die Brecht-Auffçhrungen des Berliner En- zu Brecht geåndert? sembles erfreuen sich beim Publikum groûer Beliebtheit. Werden Brechts plebejische Stç- Mein Verhåltnis zu Brecht hat sich nicht ge- cke, auch solche mit einer kommunistischen åndert, gewiss aber vertieft und verbreitert. Lehre wie ¹Die Mutterª, entgegen Brechts Ich staune immer mehr çber die ungeheure dramaturgischer Absicht nicht heute kulina- Denk- und Lebensleistung dieses Dichters. risch aufgenommen? Fçr Brecht ist die Funktion des Theaters Un- Das Wort ¹kulinarischª stært mich, weil es terhaltung und Belehrung. Der Zuschauer soll falsch ist. Jenes kulinarische Theater, das sich nicht einfçhlen. Das Spiel soll Vorgånge, Brecht bekåmpft, habe ich persænlich weder die ihm vertraut sind, verfremden. Was halten kennen gelernt, noch habe ich es selbst prak- Sie von diesem Konzept? Ist das Theater nicht tiziert. Entscheidend ist doch, ob Theater immer Verfremdung? Phantasie hervorruft, Phantasie bewegt, ob Theater Geist und Herz inspiriert. Dafçr sind Natçrlich ist Theater immer Verfremdung, alle theatralischen Mittel nætig und legitim. sei es in der Verdichtung, sei es durch den spielerischen Umgang mit der Wirklichkeit. Max Frisch sprach mit Blick auf Brecht von Brecht hasste eine dumpfe, wohlige, gefållige der durchschlagenden Wirkungslosigkeit eines Einfçhlung, was aber nicht heiût, er sei gegen Klassikers. Meinen Sie, dass der Einfluss der Gefçhl. Die Emotionen, die Gefçhle, die Massenmedien und der Unterhaltungskultur Brechts Theaterstçcke auslæsen, haben etwas diesen Prozess beschleunigt hat? Hellwaches, Bewegendes. Die Erschçtterung durch das Telefonat der ¹jçdischen Frauª [in Max Frisch hat in seiner berçhmten Rede ¹Furcht und Elend des Dritten Reichesª] 1964 auf der Frankfurter Tagung der Drama- drçckt nicht nieder, sondern ist eine Form turgischen Gesellschaft auch die Fiktion der Erkenntnis. durchgespielt, das Theater sei plætzlich ge- schlossen, und viele wçrden sich nun fragen, Sie wçrden also nicht der Auffassung Adornos was denn fehle, wenn es das Theater nicht zustimmen, Brechts ¹didaktischer Gestusª sei mehr gåbe. So wirkungslos sind Klassiker autoritår? eben nicht, denn warum wurde von der DDR-Obrigkeit selbst einem Brecht eine Brecht ist nicht unverbindlich. Er hat die gro- ¹Urfaustª-Auffçhrung verboten? Das Thea- ûen gesellschaftlichen Umbrçche, Verwerfun- ter ist als Ort des unmanipulierten Wortes gen, Katastrophen leibhaftig studiert, miterlebt immer gefåhrdet, aber dadurch wirkungsvoll. und çberlebt. Er nimmt dezidiert Stellung, aber Massenmedien und Unterhaltungskommerz weil er ein groûer Poet ist, ist er nie autoritår. kænnen dem Theater nichts anhaben. Aller- Brecht kennt auch den Selbstzweifel. Er hat dings darf das Theater seinen Wert, seine aber nie den Anspruch und den moralischen Mæglichkeiten, seine Kraft nicht leichtfertig Auftrag an die Kunst vergessen. Seine Kunst verschleudern, indem es den Massenmedien will ¹eingreifendes Denkenª sein, um einen Be- nachlåuft, indem es sie nachahmt. griff Ernst Schumachers zu zitieren. Der frçhe Brecht betrachtete die Werke der Brecht forderte vom Schauspieler, dass er sich Klassiker als Stoff oder Material, das man das Wissen seiner Zeit um die menschlichen unter neuen Gesichtspunkten darstellen solle. Zusammenhånge aneigne und die Kåmpfe der Der spåte Brecht hingegen forderte, ihren Klassen mitkåmpfe. Als Zuschauer wçnschte Ideengehalt herauszubringen. Erscheinen er sich den mitdenkenden, aktivierbaren Zeit- Ihnen manche Stçcke Brechts durch ihren genossen. Gibt es diese Schauspieler und diese Ideengehalt nicht antiquiert? Sind sie ande- Zuschauer heute noch? rerseits aber nicht so poetisch, dass man sie einfach spielen
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