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Jens Friedhoff Langenau (Rhein--Kreis)

Schloss Langenau (Rhein-Lahn-Kreis) Anmerkungen zu Besitz- und Baugeschichte

Einleitung terwaldes lediglich die Ostschildmau- Die mit Langenau eng verbundene Unmittelbar an der von Diez nach er von Langenau zur Kenntnis, wäh- Geschichte der spätmittelalterlichen Nassau führenden B 417 liegt süd- rend der schildmauerartige Bau an der Burggründung Neu-Langenau wurde westlich des Ortes an der Westseite nicht berücksichtigt wird4. 1927 von Albert Henche in einem Mündung des Gelbachs in die Lahn Hartmut Georg Urban thematisiert in kleinen Beitrag aufgearbeitet9. Eine Schloss Langenau. Baugeschichtlich seiner Dissertation sowohl die Bauge- Untersuchung zur Genealogie und zu zählt die Niederungsburg unzweifel- schichte von Hauptturm und Schild- den Besitzungen der seit der ersten haft zu den herausragenden Wehr- mauer als auch den in Teilen spätmit- Hälfte des 13. Jahrhunderts bezeugten und Wohnbauten des burgenreichen telalterlichen, Ende des 17. Jahrhun- und 1613 mit Philipp Andreas ausge- Rhein-Lahn-Kreises. In dem 1907 derts errichteten Wohnbau der Haupt- storbenen Niederadelsfamilie von erschienenen Kunstdenkmälerinven- burg5. Ergänzend zu den Ausführun- Langenau steht noch aus10. tar des Lahngebietes würdigt Ferdi- gen Ferdinand Luthmers zum Baube- Im vorliegenden Beitrag sollen auf nand Luthmer Langenau als eine der stand der Gesamtanlage sind die Be- der Grundlage der archivalischen interessantesten Talburgen unseres schreibungen von Wilhelm Lotz aus Überlieferung Bau- und Besitzge- Gebietes, die in manchen bemerkens- dem Jahr 1880 und im Dehio-Hand- schichte der Burg Langenau vom 14. werten Einzelheiten wertvolle Auf- buch Rheinland-Pfalz, Saarland her- bis zum 19. Jahrhundert nachgezeich- schlüsse über die mittelalterliche Be- anzuziehen6. net werden. Für die wechselvolle Be- festigungskunst gibt1. In völliger Un- Eine knappe Darstellung der recht sitzgeschichte der bereits seit dem kenntnis der architektonischen Be- komplizierten Besitzgeschichte der zweiten Viertel des 14. Jahrhunderts sonderheiten der Burganlage resü- Langenau bieten Chris- als Ganerbenburg bezeugten Anlage miert Alois Henniger 1862 in seiner tian Daniel Vogel in seiner 1843 veröf- sind insbesondere die im Hessischen Beschreibung des Herzogtums Nas- fentlichten „Beschreibung des Her- Hauptstaatsarchiv Wiesbaden befind- sau, Langenau [biete] sonst nichts zogtums Nassau“, der von Hellmuth lichen Urkundenbestände der Adels- Merkwürdiges, als seine hübsche Gensicke verfasste Artitel „Lange- familien von Langenau, Eltz, Wolff Lage und Umgebung2. Eine neuere, nau“ im Handbuch der Historischen von Metternich zur Gracht und Mariot Besitz- und Baugeschichte gleicher- Stätten Rheinland-Pfalz und Saarland heranzuziehen11. Zahlreiche Informa- maßen berücksichtigende Untersu- und der Beitrag „Burg Langenau“ in tionen hinsichtlich der lehnsrechtli- chung steht noch aus. Otto Piper bie- dem von Peter Brommer, Achim chen Beziehungen der Ganerben von tet in seiner „Burgenkunde“ eine Be- Krümmel und Kristine Werner 2000 Langenau zum Erzstift Köln und zu schreibung des architektonisch reprä- vorgelegten Bildband „Momentauf- den Grafen von Katzenelnbogen ent- sentativen viereckigen Hauptturmes nahmen. Burgen am Mittelrhein in al- halten die Regestenwerke zu den Erz- und der im Baubestand von Wasser- ten Zeichnungen und neuen Fotografi- bischöfen von Köln im Mittelalter und burgen höchst selten nachweisbaren, en“7. Karl Caesar wendet sich in einem zu den Grafen von Katzenelnbogen12. in Langenau an der West- und an der 1910 publizierten Aufsatz den baro- Wertvolle Informationen zum Schick- Ostseite vorhandenen schildmauer- cken Bauten der Burg Langenau zu sal der Burg Langenau unter der 1696 artigen Bauten3. Burkhard Jäger und bedauert den trostlosen Zustand in den Reichsritterstand erhobenen, nimmt in seiner 1987 publizierten der zum Zeitpunkt der Abfassung sei- Unternehmerfamilie Mariot enhält Untersuchung zu den Schildmauern nes Beitrags in fortschreitendem Ver- der 1902/03 publizierte Beitrag von im Burgenbau des Taunus und Wes- fall befindlichen Anlage8. Ludwig Beck zur „Geschichte der Ei- senindustrie in Nassau“13. Abb. 1. Langenau. Gesamtansicht von Südosten (Bleistiftzeichnung von Bodo Geschichte der Burg Langenau Ebhardt, 1911). Historisch zuverlässige Nachrichten über Burg Langenau liegen aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts vor. Als Initiator des Burgenbaues gilt der vor 1227 verstorbene, im Nekrolog des Prämonstratenserstiftes Arnstein erwähnte Friedrich von Langenau14. Friedrichs Nachfahre, der Ritter Hein- rich von Langenau, stattet die 1243 erstmals urkundlich erwähnte Burg15 1244 mit einer Kapelle aus, die von Bischof Lothar von Verden geweiht wurde, und dotierte sie mit dem Wald- zehnten der Langenauer Weingär- ten16. Im 15. Jahrhundert stand dem Kaplan der dem Heiligen Servatius

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geweihten Langenauer Kapelle das Recht zu, für die Burgbewohner die Sonntagsmesse zu feiern. Die Spen- dung der Sakramente allerdings dem Pfarrer zu Winden vorbehalten. Der Mitte des 14. Jahrhunderts erst- mals bezeugte Burgfriedensbezirk der Burg Langenau17 bildete ursprünglich einen Bestandteil einer kleinen Grund- herrschaft am Unterlauf des Gelbachs, die im Hochmittelalter die Orte Win- den, Weinähr, Dies und Eschenau, die Wüstungen Scherpingen, Hohental und Kodingen sowie am linken Ufer der Lahn den Hof Hollerich umfas- ste18. Die Grundherrschaft des Kirch- spiels Winden gehörte zum mittelrhei- nischen Besitz der Grafen von Bil- stein, der im ersten Drittel des 12. Abb. 2. Langenau. Ansicht der Burg von Westen mit Torturm (Foto: Verf., 2004). Jahrhunderts an ihre Nachkommen, die Landgrafen von Thüringen fiel. ten24. Erst 1197 konnte Philipps Amts- sehr wahrscheinlich als Vasallen der Landgraf Ludwig III. (um 1152 bis nachfolger, Erzbischof Adolf I. von Gräfin Mechthild von Sayn deren Be- 1190) hatte bereits 1185 sein Gut zu Altena (reg. 1193 bis 1205), nachdem sitz im Kirchspiel Winden verwaltet Hollerich dem Prämonstratenserstift er die restliche Kaufsumme beglichen haben. Nach der Übertragung der thü- Arnstein geschenkt. Im Erbgang ge- hatte, gegenüber dem Erben Ludwigs ringischen Grundherrschaft Winden langte die Grundherrschaft an den III., Graf Dietrich von Landsberg und an das Stift Arnstein blieb ein Anteil Markgrafen Dietrich von Landsberg der Landgrafentochter Jutta endgültig an dem Gericht Winden-Weinähr in und von ihm an seine Tochter, Mecht- das Obereigentum an den Besitzun- der Verfügungsgewalt der Herren von hild († 1284/85)19, die Gattin des Gra- gen in Empfang nehmen und sich das Langenau. Die erst seit dem 14. Jahr- fen Heinrich III. von Sayn († 1246/ Öffnungsrecht der Burgen durch die hundert urkundlich nachweisbaren 47). Nach dem Ableben ihres Gatten castellani zusichern lassen25. Im Jahr Lehnsbeziehungen der Ritter von veräußerte Mechthild den größten 1197 letztmalig erwähnt, wurde die Langenau zum Erzstift Köln reichen Teil ihres elterlichen Erbes sowie ihre Burg Bilstein vermutlich bereits zu vermutlich vor die Zeit des Verkaufs Eigengüter an das Erzstift Köln. Beginn des 13. Jahrhunderts zuguns- der Grundherrschaft Winden an Arn- Kirchspiel und Grundherrschaft Win- ten der neu errichteten Niederungs- stein zurück. Dadurch erklärt sich den gelangten mit Ausnahme des burg Langenau aufgegeben. Die mit auch, daß in der Urkunde der Gräfin Burgfriedensbezirks Langenau, der Friedrich († vor 1227) erstmals ge- Mechthild Langenau nicht erwähnt unter der Oberlehnshoheit des Kölner nannten Herren von Langenau dürften wird26. Erzstifts blieb, an das Stift Arnstein. Den Mittelpunkt der kleinen Grund- herrschaft Winden bildete die gegen Abb. 3. Langenau. Grundriss (aus: F. Luthmer, Bau- und Kunstdenkmäler [wie die Burgen Arnstein und Laurenburg20 Anm. 1], Fig. 238, S. 273). gerichtete Burg Bilstein, die Hellmuth Gensicke auf der gegenüber dem Hof Hollerich am rechten Lahnufer aufra- genden „Hohen Lei“ lokalisiert21. Die steil aufragende Bergkuppe wird 1344 und 1353 in der urkundlichen Überlie- ferung als Beylstein bezeichnet22. In der 1138/39 vom Kölner Erzbischof Arnold I. von Wied (reg. 1137 bis 1151) bestätigten Schenkung der Grä- fin Kunigunde von Bilstein an die Abtei Siegburg erscheinen unter den Zeugen drei Adelige, die sich nach Burg Bilstein benennen23. Landgraf Ludwig III. veräußerte die Burgen Bilstein, Altenwied (Kreis Neuwied) sowie Alt- und Neuwindeck (Rhein- Sieg-Kreis) 1185/1188 an den Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg (reg. 1167 bis 1191), um sie als Lehen der Kölner Kirche zurückzuerhal-

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Abb. 4. Langenau. Thiemos Verwandter, Johann von Südliche Ringmauer Langenau, bezeugte 1338 die Eini- mit Zwingeranlage gung über den Nachlass des Emme- und mittlerem Flan- rich von Reifenberg, eines Bundesge- kenturm (Foto: Verf., nossen des Grafen Gerlach, und vier 2004). Jahre später, 1342, einen Vergleich zwischen Burggrafen, Burgmannen Abb. 5. Langenau. und Bürgerschaft von Oberlahnstein Hofseitige Ansicht einerseits und dem Stift Idstein und der östlichen Schild- Graf Gerlach von Nassau anderer- mauer (Foto: Verf., seits. Am 9. August 1353 trugen die 2004). Ganerben von Langenau die noch im Bau befindliche Burg Neu-Langenau Abb. 6. Hohlenfels. (buw und hus), dem Kölner Erzbi- 1979 teilweise schof Wilhelm von Gennep (reg. 1349 eingestürzte Schild- bis 1362) zu Mannlehen auf34. Entge- mauer, und gen den Angaben der Limburger Wohnturm (Foto: Chronik, die zum Jahr 1356 von der Verf., 2004). Zerstörung der Burg Neu-Langenau durch den Trierer Erzbischof Boe- mund von Warsberg (reg. 1354 bis 1362) berichtet35, wurde die Höhen- Bündnis mit dem Trie- burg erst 1359 niedergelegt. Zwei Jah- rer Koadjutor Kuno re zuvor, 1357, erlangte der Trierer von Falkenstein genö- Kirchenfürst das Öffnungsrecht an tigt, dem er mit Aus- der Burg (Alt-)Langenau. Eine 1359 nahme von Dehrn, erwähnte, zwischen Neu- und (Alt-) und seiner Langenau gelegene erzbischöflich- Hälfte an Kirberg ein trierische Burg (Belagerungsburg?) Viertel seiner Graf- entstand vermutlich vor 1357. Der in schaft Diez einräum- diesem Jahr beigelegte und danach te30. Johann I. von Nas- erneut ausgebrochene Konflikt zwi- sau-Weilburg ließ zur schen dem Erzstift Trier und den Sicherung der nassaui- Ganerben von Langenau wurde schen Landeshoheit schließlich am 2. Mai 1359 durch Ver- gegen einen territoria- mittlung des Kölner Erzbischofs Wil- len Vorstoß des Erz- helm von Gennep beendet. Gemäß stifts Trier im Jahr den Bestimmungen des ausgehandel- 1359 die 1348 mit ten Vergleichs wurden die Burg Neu- Stadtrechten begabten Langenau und die zwischen dieser Orte Nassau und Dau- und (Alt-)Langenau gelegene Trierer Mitte des 14. Jahrhunderts rückt die senau befestigen31. Wenige Jahre zu- Befestigung, niedergelegt36. Im Zuge Region zwischen Lahn und Aar und vor unterstützte er die Ganerben von der Fehdehandlungen scheint auch damit auch die 1332 erstmals als Sitz Langenau beim Bau der Höhenburg die Niederungsburg (Alt-)Langenau einer Ganerbschaft bezeichnete Burg Neu-Langenau. Unter dem Datum des Schaden genommen zu haben. Mit Langenau27 in den Mittelpunkt der 29. September 1350 bekundeten die Ausnahme des viereckigen Haupttur- burgenpolitischen Aktivitäten des Ritter Winrich, Hildeger und Daniel mes, der vermutlich zum Gründungs- Grafen Johann I. von Nassau-Weil- von Langenau dem Grafen Johann I. bau des 13. Jahrhunderts gehört, da- burg († 1371). Südlich der Lahn rich- ihre Burg Langenau ebenso wie eine tiert der übrige mittelalterliche Bau- teten sich die territorialpolitischen innerhalb des dazugehörigen Bifangs bestand der Anlage in die Mitte des Ambitionen gegen den Grafen Ger- neu zu errichtende Burg (Neu-Lange- 14. Jahrhunderts. Als Initiator des hard von Diez († 1386). Im Jahr 1353 nau) zu öffnen, deren er sich gegen Um- und Ausbaues der Burg Lan- begann der Ritter Daniel von Lange- jedermann bedienen kann usgenomen genau fungierte vermutlich der bereits nau im Auftrag des Grafen Johann I. des stift von Colne, von dem die Her- mehrfach erwähnte Daniel von Lan- mit dem Bau der Burg Hohlenfels bei ren von Langenau daz hus und den genau († 1384), den Graf Johann I. Hahnstätten28. Zum Jahr 1355 berich- bifang [Langenau] zu lehene hant32. von Nassau-Weilburg 1353 mit dem tet die Limburger Chronik, dass Graf Die Verbindung der Herren von Lan- Bau der Burg Hohlenfels beauftragte. Gerhard von Diez die Burg Kirberg genau zu der walramischen Linie des Albert Henche lokalisiert die völlig errichtet habe, die er jedoch nach einer Hauses Nassau reicht bis in die 1330er abgegangene Burg Neu-Langenau Fehde zur Hälfte dem Grafen Johann Jahre zurück33: 1333 wird Thiemo von unweit der Burg Langenau auf einer I. von Nassau-Weilburg einräumen Langenau als Treuhänder einer Seel- Anhöhe links des Gelbach37. musste29. Zwischen 1356 und 1362 gerätstiftung des Grafen Gerlach von In den 1360er Jahren waren die Ganer- sah sich Gerhard von Diez zu einem Nassau-Idstein († 1361) erwähnt. ben von Langenau als Lehnsleute des

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Erzstiftes Köln in zahlreiche Fehden Abb. 7. Lange- verwickelt. Am 28. November 1365 nau, unmaß- sicherte der Ritter Johann von Lange- stäbliche nau seinem Lehnsherrn, dem Kölner Skizze (Feder- Erzbischof Engelbert III. von der zeichnung, um Mark (reg. 1364 bis 1368) Kriegshilfe 1600, HStAW mit zwei weiteren Leuten und drei Abt. 121, von Gleven38 gegen Philipp von Isenburg- Langenau 1). Grenzau, den Grafen Rupert von Nas- sau-Sonnenberg († 1390) und die Stadt Andernach zu. Ferner öffnete er dem Kirchenfürsten seine Anteile an den Burgen Reifenberg39 und Lange- nau. Im Gegenzug sicherte ihm der Erzbischof für seine Kriegsdienste ei- nen Geldbetrag von 440 Gulden zu. Wenige Monate später, am 27. Febru- ar 1366, erweiterte Engelbert III. von von Eppstein zu Diez bezeugt48. von Nassau-Diez († 1420), zu einem der Mark seine Allianz gegen Philipp Zwanzig Jahre später, 1453, werden nicht genannten Zeitpunkt an Johann von Isenburg-Grenzau und dessen Johann von Langenau und Kuno von von Langenau, ausgegeben hatte51. In Verbündete durch ein Kriegsbündnis Reifenberg als Amtleute der Grafen Diensten der Grafen Philipp von Nas- mit Johanns Verwandten, den Rittern von Katzenelnbogen zu Diez ge- sau-Saarbrücken und Johann von Nas- Hildeger und Daniel von Langenau, nannt49. In kurtrierischen Diensten sau-Idstein war Eckhards gleichnami- sowie Daniels Sohn, dem Knappen stieg Johann von Langenau 1458 zum ger Sohn 1477 gemeinsam mit Emme- Hildeger, die gelobten dem Erzbi- Amtmann von Montabaur auf. Den rich Crae von Hahnstätten als Amt- schof mit neun wohlausgerüsteten zeitlich frühesten Hinweis auf ein mann und Kellner zu Nassau tätig52. Gleven zu dienen und ihm die Burgen Dienstverhältnis der Herren von Lan- Zusammen mit seinem Bruder Hilde- Hohlenfels und Langenau zur Verfü- genau zur Trierer Kirche bietet eine ger bestätigte Eckhard am 6. Oktober gung stellten40. 1451 datierte Urkunde, in der Thiemo 1475 den Empfang eines Burgsitzes zu Im gleichen Jahr, am 23. Mai 1366, von Langenau als Inhaber eines Lim- Hadamar von Graf Johann von Nas- 50 53 wies der Kölner Erzbischof seine burger Burglehens genannt wird . sau-Diez . Als Lehnsmann des Pfalz- Lehnsleute, die Ritter Hildeger, Dani- Eckhard von Langenau, ein Sohn Win- grafen Friedrich bei Rhein stand Hen- el und Johann von Langenau, sowie richs, empfing am 20. August 1441 ne (Johann) von Langenau 1463 eine Hildeger, Daniels Sohn, und Gerhard von Gottfried VIII. von Eppstein († jährliche Rente von zehn Gulden aus 54 Cra von Ellar an, Wilhelm von Steine- 1466) ein Burglehen zu Dehrn, dass den Einkünften des Kauber Zolls zu . bach, einen widersachte (Widersa- Gottfrieds Großvater, Graf Adolf I. Von den Mitgliedern der Niederadels- cher) des Kölner Erzstiftes zu befeh- 41 den . Außer ihrer Stammburg an der Abb. 8. Langenau. Viereckturm an der Abb. 9. Langenau. Südwestlicher Eck- Lahn gehörten zum kurkölnischen nördlichen Ringmauer (Foto: Verf., turm der Ringmauer und Rundturm der Lehnsbesitz der Ganerben von Lange- 2004). Zwingermauer (Foto: Verf., 2004). nau Weingärten in Rhens sowie eine Jahrrente aus dem Zoll zu Linz42. Im Jahr 1354 oblag dem Ritter Daniel von Langenau als Amtmann die Verwal- tung der kurmainzischen, an das Erz- stift Köln verpfändeten Burg Lahneck43. In der kurkölnischen Stadt Ahrweiler verfügte Daniels Sohn Hil- deger von Langenau im Jahr 1400 über Hausbesitz44. Lehnsrechtliche Beziehungen der Ganerben von Langenau zu den mäch- tigen Grafen von Katzenelnbogen las- sen sich seit 1386 nachweisen45. Im ausgehenden 14. und beginnenden 15. Jahrhundert verfügten verschiedene Mitglieder der Mitte des 14. Jahrhun- derts in drei Linien gespaltenen Fami- lie von Langenau46 über Burglehen zu Katzenelnbogen, Laurenburg und Burgschwalbach47. Im Jahr 1433 ist Winrich von Langenau neben Dietrich von Monreal als Amtmann der Herren

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familie von Langenau, die eine geistli- mann IV. von Hessen (reg. 1473 bis er Besitz durch den Kauf des Allen- che Laufbahn wählten und zu bedeu- 1508) mit jenem Teil des dorfschen Hofes zu Erbach von Lucas tenden Positionen aufstiegen, seien an Langenau belehnt, den er von den von Diez. Das Anwesen diente dem dieser Stelle Winrich von Langenau, Eheleuten Klara von Langenau und jungen Brautpaar als Wohnsitz. Das Abt des Prämonstratenserstiftes Arn- Bernhard von Schaumburg erworben infolge der miserablen Wirtschafts- stein (reg. 1291 bis 1296) und sein hatte61. Im gleichen Jahr, 1491, ver- führung der Nachkommen des Johann Bruder Arnold, Dekan des Stiftes Diet- einbarten die Ganerben von Langenau Franz verschuldete Rittergut Lange- kirchen (1291 bis 1316), genannt55. auf Betreiben der beiden Brüder Jo- nau wurde 1742 bis 1745 von Franzis- Seit der zweiten Hälfte des 14. Jahr- hann und Hildeger von Langenau ei- ka Charlotte von Diez als Witwensitz hunderts erlangten außer Mitgliedern nen neuen Burgfriedensvertrag62. genutzt, gelangte nach einem langjäh- der verschiedenen Familienzweige Nachdem die Familie von Langenau rigen Prozess um das Erbe des Franz des Hauses Langenau auch andere im Jahr 1613 mit Philipp Andreas erlo- Anton 1759 an dessen Sohn Viktor Adelsgeschlechter durch Eheschlie- schen war, gelangten der kurtrierische von Mariot. Die Aufsicht über den ßung bzw. Kauf Anteile an der Ganer- Rat und Amtmann zu Montabaur, Mel- Besitz hatte die Reichsritterschaft benburg. Unter dem Datum des 21. chior († 1615), und sein Bruder, Kas- 1746 den Freiherren vom und zum Februar 1369 bekundeten die Brüder par von Eltz († 1619), in den Besitz der Stein übertragen. Von 1766 bis 1794 Johann d. J. und Winrich von Lange- gesamten Burg und Herrschaft Lange- war der mit der Burg verbundene nau, der Ritter Giselbert Fuchs von nau. Kaspars Söhne, Johann Heinrich Landwirtschaftsbetrieb samt der Rüdesheim und der Knappe Dietrich und Kaspar von Eltz, veräußerten Weingärten verpachtet, während das Specht von Bubenheim, dass sie für Burg und Herrschaft 1635 an den kur- barocke Herrenhaus Viktor von Mari- 12 000 Gulden den Anteil des Johann kölnischen Kämmerer und Geheimen ot als Wohnsitz diente. Von der Jahres- von Langenau d. Ä. und seines gleich- Rat, Freiherrn Johann Adolf Wolff von pacht in Höhe von 300 Gulden erhielt namigen Sohnes erworben haben56. Metternich zur Gracht63. der Freiherr lediglich 50 Gulden. Der Am 1. Januar 1410 gestattete der Köl- Durch Kauf gelangte das reichsritter- Pächter war verpflichtet, für Viktor ner Erzbischof Friedrich von Saar- schaftliche Gut Langenau am 9. Au- von Mariot eine Kuh und zwei werden (reg. 1370 bis 1414) seinem gust 1696 schließlich an den Unter- Schweine zu füttern. Viktors Neffe, Lehnsmann, Hildeger von Langenau nehmer und Inhaber zahlreicher Ei- Franz Joseph Ferdinand († 1845), († 1412), und dessen Gattin Hille, ih- senhütten im unteren Lahngebiet, Jo- übernahm 1795 das Rittergut in Ei- ren Anteil an der Burg Langenau an hann Franz von Mariot (1663 bis genwirtschaft. ihre Schwiegersöhne, Johann Romeli- 1726), der in den Reichsritterstand Der bayerische Oberstleutnant Joseph an von Kobern († 1423) und Johann erhoben wurde64. Begründer des Auf- Ferdinand Konrad Düppel, Testa- von Einenberg zu Landskron († stiegs der Familie war dessen Großva- mentsvollstrecker des letzten Frei- 1430), zu veräußern57. Unmittelbar ter, der Kaufmann Jean Mariotte aus herrn von Mariot, veräußerte den Be- nach dem Tod Hildegers gelangte Lüttich († 1670), der seit 1639 bei sitz 1847 an Henriette Luise Gräfin 1412 auch Burg Hohlenfels an dessen Montabaur Eisenerz schürfte, ein Giech, eine Tochter des preußischen Schwiegersöhne58. Aus der Ehe des Gieß- und Hammerwerk errichtete Ministers Heinrich Friedrich Karl Johann Romelian von Kobern mit und seine Geschäftsbeziehungen vom und zum Stein (1757 bis 1831), Agnes von Langenau ging Agnes von recht bald in das gesamte untere Lahn- von der er auf dem Erbweg schließ- Kobern hervor, die einen Anteil an der gebiet ausdehnte. Nach dem Erwerb lich an die Grafen von Kanitz kam. Burg Langenau 1420 als Heiratsgut von Langenau ließen Johann Franz Die Gräfin Giech richtete in der Burg ihrem Gatten, dem kurtrierischen von Mariot zu Langenau und seine 1851 ein Kranken- und Rettungshaus Landhofmeister Johann von Eltz Gattin, Klara Katharina Eleonora für verarmte Kinder ein65. Mitte der († 1480), zubrachte59. Friedrich von (1674 bis 1704), eine Tochter des kur- 1870er Jahre landwirtschaftlich ge- Greiffenclau zu Vollrads, der mit trierischen Kanzlers von Sohlern, bis nutzt, war in der Burg – nach der Adelheid, der Tochter des Winrich 1698 unter Verwendung von mittelal- Instandsetzung durch Bodo Ebhardt von Langenau vermählt war, erhob terlichen Bauteilen im Zentrum der in den Jahren 1912/1366 – von 1916 bis ebenfalls Ansprüche auf einen Anteil Burg ein dreigeschossiges barockes 1924 die nassauische Bauernhoch- an Burg und Herrschaft Langenau, Herrenhaus errichten. Etwa zur glei- schule untergebracht. Am 1. Mai 1926 wurde jedoch 1425 abgefunden. Um chen Zeit dürften die großzügigen eröffnete der Schriftsteller Emil En- die Belehnung des Friedrich von Wirtschaftsgebäude an der Westseite gelhardt in Langenau ein Erholungs- Sickingen mit einem Teil der Burg des Burgareals entstanden sein. Im heim67. Während des Zweiten Welt- Langenau entbrannte 1464 ein mehr- Jahr 1709 erwarb Johann Franz von kriegs wurden in Langenau Gemälde jähriger Rechtsstreit zwischen dem Mariot von der Familie von Sickingen aus dem Kölner Wallraf-Richartz- Ritter von Sickingen († 1467) und einen freiadeligen Hof zu Geisenheim Museum ausgelagert. Nach 1945 Hildeger von Langenau. Friedrich im Rheingau sowie ein zweites Gut in diente die Burg zeitweise als Land- von Sickingen war mit Klara, der Erbach. Nach der Eheschließung sei- schulheim. Heute befindet sich dort Tochter des Johann von Langenau nes ältesten Sohnes, Franz Anton ein Gastronomiebetrieb. vermählt60, die nach dem Ableben ih- (1693 bis 1742), mit Franziska Char- res Gatten eine zweite Ehe mit Bern- lotte († 1778), einer Tochter des nas- Beschreibung der Gesamtanla- hard von Schaumburg einging. Am sauischen Erbmarschalls Freiherr ge 29. Juni 1491 wurde Peter († 1494), Philipp Adam von Diez zu Ardeck († Die Grundfläche der auf einem etwa ein Enkel des Johann von Eltz 1726), vermehrte Johann Franz von 5–6 m hohen Felssporn über den um- († 1480), vom Kölner Erzbischof Her- Mariot zu Langenau seinen Rheingau- gebenden Wiesen gelegenen Niede-

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rungsburg Langenau beschreibt ein leicht verschobenes Rechteck, das von Nordwesten nach Südosten etwa 90 m und in der Breite etwa 60 m misst. Die Längsseiten konvergieren mit einem Knick nach der südöstli- chen Ecke, die lediglich eine Breite von 28 m erreicht. An der Nordwest- seite wird die Anlage durch einen 16 m breiten Graben geschützt, während die Breite des Grabens an der entge- gengesetzten südöstlichen Schmal- seite lediglich 8 m beträgt. Die Nord- seite der Burg fällt unmittelbar zum Gelbach hin ab. Mittels eines Stau- werks konnten sowohl die beiden Grä- ben an der Nordwest- und der Südost- seite als auch der flache Graben an der Südseite geflutet werden68. Der Bau- bestand des Schlosses Langenau setzt sich im Wesentlichen aus vier Bau- gruppen zusammen: (1) der an der Nordwestseite schild- mauerartig verstärkten, turmbe- wehrten Ringmauer mit vorgela- gerten Zwingermauern an der Südwest- und Südostseite, Abb. 10. Langenau. Grund- und Aufriss des (aus: Luthmer, Bau- und (2) der Schildmauer an der südöstli- Kunstdenkmäler [wie Anm. 1], Fig. 240, S. 275). chen Schmalseite, (3) dem im Zentrum der Anlage plat- Entstehung der Grundrisszeichnung weise in ihrer ursprünglichen Höhe zierten quadratischen Hauptturm die Burghäuser verschiedener Ganer- reduzierten Ringmauer begrenzt, und ben (Dies ist der gemeine Platz, dar während die südöstliche Schmalseite (4) dem barocken Herrenhaus mit die Ganerben Ihr eigenthümblich der Anlage durch eine Schildmauer mittelalterlichen Bauteilen. Hauß und Hoff stehen). Deutlich er- gedeckt wird. Besondere Aufmerk- Hofseitig lehnen sich an die Ringmau- kennbar sind der den Graben mittels samkeit verdient die nordwestliche, er zweigeschossige, zum Teil in Fach- einer Brücke querende Zugang mit der bis zur Höhe des über einem Rundbo- werkkonstruktion ausgeführte Wirt- gemeine[n] Portz in der Mitte der genfries leicht vorkragenden Weh- schaftsgebäude an, die sehr wahr- nordwestlichen Ringmauer, der als ganges erhaltene Ringmauer, der die scheinlich zeitgleich mit dem baro- Weinähr-Bach bezeichnete Gelbach Funktion einer zweiten „Schildmau- cken Herrenhaus an der Wende vom im Norden sowie der die gesamte An- er“ zukam. Zu beiden Seiten des etwa 17. zum 18. Jahrhundert entstanden. lage umgebende Graben (der graben in der Mitte der Mauer gelegenen Ob sich auf dem gegenüber der Talnie- umb das ganz gehend). Unmittelbar an spitzbogigen Tores befanden sich derung leicht erhöhten Gelände nord- die Ringmauer lehnen sich mehrere Schießkammern für Armbrust- und westlich der Burg vormals Gebäude Gebäude an, von denen das an der Bogenschützen70. Während der nord- eines leicht befestigten Wirtschaftsho- Südwestecke gelegene als Eltzer westliche Flankenturm ein wenig aus fes befanden, lässt sich aufgrund feh- Hauß bezeichnet wird. Der Hauptturm der Mauerflucht vorspringt, ist der lender archäologischer Untersuchung (der thorn der alten Burg) wird nörd- über dem Tor platzierte mittlere Scha- ebensowenig klären wie die Frage lich von einem zweiteiligen Gebäude lenturm ebenso in die Ringmauer ein- nach Anzahl und Situierung der flankiert, das als die alte burg, so Col- gebunden wie der annähernd voll- Ganerbenhäuser innerhalb des Be- nisch Lehen näher beschrieben wird. kommen abgegangene, in den 1860er rings. Einige wichtige Anhaltspunkte Nach Südosten schließt sich ein und 1870er Jahren noch erhaltene hinsichtlich der Verteilung der mittel- schmaler Hof an. Bei der im nordöstli- Turmaufsatz auf der Nordostecke71. alterlichen Baulichkeiten bietet eine chen Teil der Ringmauer eingezeich- Die etwa 5 m hohe Ringmauer an der um 1600 entstandene flüchtige Grund- neten Pforte handelt es sich vermut- Südwestseite verfügt noch über einen risszeichnung der Burg69. Der anony- lich um die noch erkennbare Ausfall- hofseitig auf runden Blendbogen auf- me Verfasser verzichtet auf die Wie- pforte im Untergeschoss des quadrati- sitzenden Wehrgang, der im westli- dergabe wehrtechnisch bedeutsamer schen Flankenturmes an der Nordflan- chen Drittel über eine Treppe erreich- Details wie Schildmauer, Flankentür- ke der Burg. bar ist. An der Nordostflanke des me oder Zwingermauern. Burggeländes ist die Ringmauer im Ebenso fehlen konkrete Angaben zur Ringmauer und Zwingeranlage östlichen Teil etwa 2,50 m hoch. Der Bebauung des Hofareals westlich und Im Nordwesten, Nordosten und Süd- Flankensicherung dient ein im östli- südlich des zentralen Hauptturmes. westen wird das geräumige Hofareal chen Teil nur noch im Unterbau erhal- Dort befanden sich zum Zeitpunkt der des Schlosses Langenau von der teil- tener viereckiger Schalenturm sowie

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ein weiterer, weit in den Steilhang Die Schildmauer an der Süd- Schildmauer der Burg Langenau bil- vorgeschobener Viereckturm (6,50 x ostseite det ein starkes, selbständiges Vertei- 81 5 m), dessen in der Hangzone liegen- In seiner Monografie zur katzeneln- digungswerk . Der vormals auf bei- des Untergeschoss an der Westseite bogischen Burg Reichenberg stellt den Seiten über einem Rundbogen- eine Ausfallpforte aufweist. Die Wän- Rainer Kunze fest, dass zum Auffäl- fries vorkragende, mit breiten Zinnen de des Turmes sind im Erd- und Ober- ligsten im Rahmen der „Spätblüte“ versehene Wehrgang ist über eine ge- geschoss flach- und spitzbogig ausge- des mittelrheinischen Burgenbaues radläufige Treppe im Mauerinneren nischt und haben schmale Fenster mit erschlossen, die durch einen etwa […] eine ganz neue Art von Schild- Sitzbänken in den Fensternischen. 1,80 m über dem heutigen Hofniveau mauern75 gehört. Im Unterschied zu Alle drei Geschosse werden durch gelegenen Hocheingang erreichbar den älteren Schildmauern der zweiten spitzbogige Kreuzgratgewölbe abge- ist. Hofseitig wurde die Mauer durch Hälfte des 12. und des 13. Jahrhun- schlossen. In der Westwand des Ober- vier Halbkreis- und einem flachen derts, die nur selten Schießkammern geschosses befindet sich ein durch Spitzbogen ausgenischt, von denen oder Wehrgänge in der Mauerstärke eine kleine Tür erreichbarer Aborter- der rechts vom Hocheingang liegen- ker. Wandnischen, die als kleine aufwiesen und vornehmlich durch de flache Spitzbogen infolge der da- Schränke dienten, Aborterker und ihre Massivität Schutz bieten, begeg- rüber verlaufenden Treppe eine ge- Kaminanlage im Obergeschoss legen nen Mitte des 14. Jahrhunderts zuneh- ringere Höhe aufweist als die Halb- eine wohnliche Nutzung des Turmes mend Schildmauern geringer Mauer- kreisbogen. Das leicht nach außen nahe72. stärke mit hofseitig vorgelegten abknickende Südende der Schild- An der Südwestseite ist der Ringmau- Blendbogen. Zum Teil mit mehreren mauer wurde nicht im Verband mit er ein 2 m breiter, etwa 1,5 m unter übereinander gelegenen Reihen von der sich in südwestliche Richtung an- dem heutigen Hofniveau liegender längsrechteckigen schmalen Schieß- schließenden 5 m hohen Ringmauer Zwinger vorgelagert, der an der Süd- scharten versehen, konnten sie von errichtet, sondern weist eine deutli- ostecke in die 5 m breite Zwingeran- Bogen- und Armbrustschützen vertei- che Baufuge auf. Am gegenüberlie- lage vor der Schildmauer übergeht. digt werden. Der neue relativ dünn- genden Nordende der Schildmauer Zum Bestreichen der Mauerabschnit- wandige Schildmauertyp erlebt je- fehlt jegliche Verbindung mit der te dienen drei halb- bzw. dreiviertel- doch nur eine kurze Blütezeit, ehe er Ringmauer. In den beiden turmarti- runde Flankentürme an der Nord- ab den späten 1360er Jahren erneut gen Aufsätzen befinden sich kleine, west-, Südwest- und Nordostecke so- von den Massivschildmauern abge- mit Kreuzgratgewölben abgeschlos- wie ein zwischen Ring- und Zwinger- löst wird, die mit ihren etxremen Mau- sene Räume. Den oberen Abschluss mauer vermittelnder hufeisenförmi- erstärken bereits auf die Breschenwir- der Türme bilden über Rundbogen- ger Geschützturm. Otto Piper behan- kung von Feuerwaffen im Kampf um friesen vorkragende Wehrplattfor- delt den Langenauer Geschützturm Burgen reagieren. Signifikante Bei- men mit Zinnen. Besondere Beach- im Kapitel 8 seiner Burgenkunde: In spiele für den Typ der Massivschild- tung verdient ein über dem Durch- Gestalt eines stark überhöhten Halb- mauer bieten (zwi- gang zwischen Schild- und Ringmau- 76 kreises überbrückt er von der verfal- schen 1365 und 1370) , Ardeck (um er an der Nordseite in Wehrganghöhe 77 78 lenen Ringmauer aus den vorliegen- 1395) und Oberreifenberg , wäh- befindlicher Wurferker. den Zwinger, vor dessen Mauer er rend die mit Bogenblenden versehe- halbkreisförmig vorspringt. Von sei- ne, dünnwandige Vorburgschildmau- Der Hauptturm nen beiden Stockwerken flankiert mit er der Burg Hohenstein (um 1350)79 Der ehemals viergeschossige Haupt- seinen Schießschartenreihen das un- und die zweimal stumpfwinklig ge- turm, an dessen Südwestseite sich das tere nur die Aussenseite der Zwinger- brochene Mantelmauer der Schön- barocke Wohnhaus anlehnt, gehört, mauer, das obere auch den Zwinger burg über Oberwesel (vor 1357) an der wie bereits Wilhelm Lotz im Jahr selbst, zu dem man auf einer Leiter Innenseite zahlreiche Schießkam- 1880 vermutete, einer Bauphase des hinabsteigen kann. Der darüber um- mern für Armbrust- und Bogenschüt- 13. Jahrhunderts an82. Entgegen der laufende Wehrgang stand mit dem zen aufweisen. Eine Sonderstellung Datierung von Lotz, der unter ande- gleich hohen der Ringmauer in Ver- nehmen die Mitte des 14. Jahrhun- rem Ferdinand Luthmer folgte, nimmt bindung73. Alle Türme weisen Rund- derts entstandene Ostschildmauer der H. K. Pehla das 14. Jahrhundert als bogenfriese auf. Die Zwingermauer Burg Langenau sowie die Schildmau- Entstehungszeit an83. Hartmut Georg ist im Abstand von je 4,50 m von er der Burg Hohlenfels80 ein. Beide Urban, der den Bau in das ausgehende Schießarten durchbrochen. Einen Bauwerke weisen vergleichsweise 13. Jahrhundert datiert, verweist auf eindeutigen Hinweis auf die Ar- geringe Mauerstärken auf und verfü- die Verwandtschaft des Langenauer mierung der Burg mit Feuerwaffen gen hofseitig über Blendbogen, ver- Hauptturmes mit dem Bergfried der bietet neben den zahlreich vorhan- zichten jedoch auf Schießscharten. Oberburg in Kobern-Gondorf: Mit denen Schlüsselloch-Schießscharten Eine weitere Gemeinsamkeit bilden äußeren Abmessungen von ca. 10 x 10 eine urkundliche Nachricht aus dem die turmartigen Aufsätze an den je- m, drei in Gewölbeform und Höhe dritten Viertel des 15. Jahrhunderts. weiligen Schildmauerenden, zwi- differenzierten Geschossen, die durch Unter dem Datum des 21. Dezem- schen denen sowohl in Langenau als Mauertreppen verbunden sind, ähnelt ber 1465 übertrugen die Brüder Hil- auch in Hohlenfels ein Wehrgang ver- der [Langenauer] Turm in seiner deger und Eckhard von Langenau läuft. räumlichen Konzeption dem Berg- Reinhard von Westerburg die Auf- Die 28 m lange, 9,50 m hohe und fried der Koberner Oberburg, dessen sicht über das Geschützwesen der inklusive der hofseitigen Vorlagen mit handwerkliche Ausführung jedoch Burg Langenau74. Blendbogen 2,60 m starke östliche einfacher ist84. Von den übrigen, sehr

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wahrscheinlich im Kontext der Fehde mit Trier Ende der 1350er Jahre neu errichteten mittelalterlichen Bautei- len der Burg Langenau (Ringmauer, Schildmauer, Zwingeranlage) unter- scheidet sich der Hauptturm durch re- gelmäßiges lagerrechtes Schiefer- bruchsteinmauerwerk unter Verwen- dung eines kalkhaltigen Mörtels mitt- lerer Körnung, so daß die Annahme einer früheren Bauzeit durchaus be- rechtigt erscheint85. Der Burgenfor- scher Otto Piper und – ihm folgend – Hartmut Georg Urban wählen zur nä- heren funktionalen Bestimmung des Langenauer Hauptturmes den termi- nologisch nicht unproblematischen Begriff „bewohnbarer Bergfried“86. Aufgrund der aufwändigen – im Fol- genden noch eingehend zu beschrei- benden – Innenaustattung (Kaminan- Abb. 11. Langenau. Barockes Herrenhaus (Foto: Verf., 2004). lage, Fenster mit Sitznischen, teilwei- Raum durch eine hölzerne Zwischen- Küche, einen 5,40 m x 5,00 m großen se gewölbte Gechossdecken) ist der decke geteilt. Aus Sicherheitsgründen Raum. Das rundbogige Kreuzgratge- repräsentative Turmbau wohl eher war die Steintreppe im Obergeschoss wölbe der Küche wird in der Raum- den Wohntürmen als den Bergfrieden bis zur Höhe des Balkenlagers unter- mitte von einer etwa 2,10 m hohen zuzuordnen. brochen. Von dort aus führt sie erneut Rundstütze aus grauweißem Sand- Besondere Beachtung verdient die in in der Wandstärke der Nordwand bis stein getragen. Besondere Aufmerk- der Mauerdicke des Turmes liegende zur Wehrplatte. Um den Zwischen- samkeit verdient der große Rauchfang Treppe, die in Langenau bis in das in raum bis zur Balkendecke zu über- in der Nordwestwand mit einer unmit- der Literatur vielfach als „Verlies“ brücken, war eine Leiter erforderlich. telbar daneben liegenden stichbogi- angesprochene Untergeschoss87 des Die auf der 1873 von Leopold von gen Nische, die sehr wahrscheinlich Turmes hinabführt, dessen Sohle etwa Eltester erstellten Zeichnung der Burg als Wandschrank gedient hat. Hin- 1,50 m unter dem heutigen Hofniveau Langenau von Nordwesten noch er- sichtlich der Rekonstruktion des in liegt und durch eine kleine, in nach- kennbaren und von Wilhelm Lotz dem barocken Herrenhaus aufgegan- mittelalterlicher Zeit gebrochene Tür 1874 noch erwähnten Zinnen der genen mittelalterlichen Wohngebäu- zugänglich ist. Den oberen Abschluss Wehrplatte waren bereits zum Zeit- des resümiert Hartmut Georg Urban: dieses etwa 7 m hohen Raumes bildet punkt der Aufnahme des Kunstdenk- Neben der unregelmäßigen Grundriß- ein halbkreisförmiges Tonnengewöl- mälerinventars durch Ferdinand form und der vollständigen Einwöl- be. Außer der Treppe verfügte das Luthmer 1907 nicht mehr vorhan- bung unterscheidet sich die Erdge- Sockelgeschoss über eine weitere ver- den88. Die letzten empfindlichen bau- schoßebene durch größere Wandstär- tikale Verbindung mit dem darüberge- lichen Eingriffe erfuhr der Hauptturm ken, außen 1,20 m, innen 0,60 - 0,80 m, legenen Erdgeschoss durch die Öff- durch den jetzigen Pächter, der einen eine abweichende Mauertechnik und nung im Scheitel des Tonnengewöl- Mauerdurchbruch vom barocken Her- unregelmäßige kleinere Fensteröff- bes. Das Erdgeschoss weist an der renhaus in das Turminnere vorneh- nungen von den übrigen Teilen des Ostseite einen rundbogigen Hochein- men ließ. Wohnbaus. Heute noch erkennbar ist gang und an der Südwand zwei die im Dachgeschoß verbaute nord- schmale Fensteröffnungen auf, die Das barocke Herrenhaus westliche Giebelwand des älteren eine Kaminanlage in der Wandmitte In den Baukörper des schlossähnli- Vorgängergebäudes. Demnach ist für flankieren. Eine weitere Fensteröff- chen zweiflügeligen Herrenhauses diesen Bauteil eine ursprüngliche nung befindet sich in der Rundbogen- wurden Teile eines älteren, vermutlich Dreigeschossigkeit anzunehmen89. nische der Westwand. Den Zugang zu mittelalterlichen Vorgängerbaues ein- Die Hoffassade des 1698 errichteten der in der Nordmauer gelegenen Trep- bezogen. Unterhalb der Ergeschoss- dreigeschossigen Herrenhauses wird pe ermöglicht eine kleine rundbogige ebene des Nordwestflügels befindet durch einen im Erdgeschoss drei- und Tür. Der etwa 7 m hohe Erdgeschoss- sich ein mit flacher Tonnenwölbung in den darüberliegenden Etagen zwei- raum ist mit einem spitzbogigen, rip- (Stichbogentonne) abgeschlossener achsigen Mittelrisalit akzentuiert, der penlosen Kreuzgratgewölbe über- Keller von 8,50 m x 5 m (Raumhöhe von einem Rundgiebel abgeschlossen deckt, das auf einfach gekehlten Sand- 2,50 m), der von einer Kellertreppe an ist. Das steile Walmdach beleben steinkonsolen ruht. In dem darüber der Nordostecke des Gebäudes zu- mehrere kleine Gauben. Über dem liegenden, mit einem Tonnengewölbe gänglich ist. Weitere Reste eines älte- Eingangsportal befindet sich das Ehe- abgeschlossenen Obergeschoss befin- ren Wohngebäudes weist der Südost- wappen von Mariot zu Langenau/von den sich zwei vermauerte Fenster- flügel auf. Im Erdgeschoss gruppiert Sohlern mit der Jahreszahl 1698, die schlitze in der Süd- und ein weiterer in sich eine größere Zahl unterschiedlich auf die Vollendung des von Johann der Ostwand. Ursprünglich war der bemessener Räume um die ehemalige Franz von Mariot (1663 bis 1726)

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initiierten Barockbaues schließen lässt. In der Eingangshalle führt eine mächtige barocke Eichenholztreppe in die Räume der Obergeschosse. Im Erdgeschoss des Westflügels folgt auf die Eingangshalle der Saal, dessen Stuckdekoration (Stuckdecke und Wandkamin) stilistisch der Werkstatt des Eugenio Castelli90 zugeschrieben wird. Als Entstehungszeit der Stuck- dekoration des Saales sowie von drei weiteren Decken im Erdgeschoss des Westflügels vermutet Ludwig Baron Döry die Periode zwischen 1715 und 172691. Im ersten Obergeschoss des Ostflügels befindet sich eine barocke Decke, die Kassettenfelder mit Blatt- kreuzen aufweist. Sie wird der Kob- lenzer Stuckaturengruppe um 1695 [z. B. Schloss Montabaur, Alte Burg zu Koblenz usw.]92 zugeordnet und dürfte etwa gleichzeitig mit dem Her- renhaus um 1698 entstanden sein. Abb. 12. Langenau. Herrenhaus, Abb. 13. Langenau. Herrenhaus, Ne- Stuckdekoration des Saales im Erdge- benraum der mittelalterlichen Burg- schoss, um 1720 (Foto: Verf., 2004). küche (Foto: Verf., 2004).

Anmerkungen 1 Die Bau- und Kunstdenkmäler des Lahn- 6 Luthmer, Bau- und Kunstdenkmäler (wie 11 Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden gebiets. Oberlahnkreis, Kreis Limburg, Anm. 1), S. 270–280; Die Baudenkmäler (im Folgenden: HStAW) Abt. 121: Adels- Unterlahnkreis, bearb. von F. Luthmer im Regierungsbezirk Wiesbaden, bearb. und Lehnsarchive von Langenau, von (Die Bau- und Kunstdenkmäler des Re- von W. Lotz, Berlin 1880, S. 273–275; Eltz, Wolff von Metternich zur Gracht, gierungsbezirks Wiesbaden III), Frank- Georg Dehio. Handbuch der Deutschen von Mariot. furt a.M. 1907, S. 270. Kunstdenkmäler. Rheinland-Pfalz, Saar- 12 Die Regesten der Erzbischöfe von Köln 2 A. Henninger, Das Herzogtum Nassau in land, bearb. von H. Caspary u. a., Mün- im Mittelalter (Publikationen der Gesell- malerischen Original-Ansichten seiner chen 19842, S. 544 u. S. 767. schaft für Rheinische Geschichtskunde interessantesten Gegenden, Darmstadt 7 C. D. Vogel, Beschreibung des Herzog- 21), Bd. II: 1100-1205, bearb. von R. 1862, S. 590. Zur Rezeption mittelalterli- tums Nassau, Wiesbaden 1843, S. 666; H. Knipping, Köln 1901; Bd. V: 1332-1349, cher Wehrbauten im Herzogtum Nassau in Gensicke, Langenau, Burg, in: Handbuch bearb. von W. Janssen, Köln 1973; Bd. VI: Literatur und Malerei des 19. Jahrhun- der Historischen Stätten Deutschlands, 1349-1362, bearb. von W. Janssen, Köln derts: J. Friedhoff, Betrachtungen zum Bd. V: Rheinland-Pfalz und Saarland, 1977; Bd. VII: 1362-1370, bearb. von W. Ruinenerlebnis des 19. Jahrhunderts zwi- hrsg. von L. Petri, Stuttgart 19883, S. 141; Janssen, Düsseldorf 1982; Bd. VIII: schen Siebengebirge und Taunus, in: Nas- P. Brommer/A. Krümmel/K. Werner, Mo- 1370-1380, bearb. von N. Andernach, sauische Annalen 111 (2000), S. 385–410 mentaufnahmen. Burgen am Mittelrhein Düsseldorf 1981; Bd. X: 1391-1400, be- und M. Losse, „… die ruhmreichen Zeu- in alten Zeichnungen und neuen Fotogra- arb. von N. Andernach, Düsseldorf 1987; gen der stolzen Vergangenheit“. Anmer- fien, Koblenz 2000, S. 100–103. Bd. XI: 1401-1410, bearb. von N. Ander- kungen zur Rezeption von Burgen und 8 K. Caesar, Burg Langenau an der Lahn, in: nach, Düsseldorf 1987 (im Folgenden zit. Schlössern an der Lahn und in deren Ne- Die Denkmalpflege 12 (1910), Nr. 5, S. REK II-XI). Regesten der Grafen von bentälern, in: Zeitschrift für Hessische 35–37. Katzenelnbogen, 1060 bis 1486, bearb. Geschichte 103 (1998), S. 39–70. 9 A. Henche, Zur Geschichte der Burg Neu- von K. E. Demandt (Veröffentlichungen 3 O. Piper, Burgenkunde, München 19123, Langenau, in: Nassauische Heimatblätter. der Historischen Kommission für Nassau S. 206 f. u. S. 227 f. (Hauptturm); S. 275 u. Mitteilungen des Vereins für Nassauische 11), 4 Bde., Wiesbaden 1953-1957 (im S. 550 (Schildmauern). Altertumskunde und Geschichtsfor- Folgenden zit. als Regesten Katzenelnbo- 4 B. Jäger, Die Schildmauer im Burgenbau schung 28 (1927), S. 23–25. Zu Neu- gen I-IV). des Westerwaldes und des Taunus, Gießen Langenau siehe ferner: Vogel, Beschrei- 13 L. Beck, Beiträge zur Geschichte der Ei- 1987, S. 58–60; zur Schildmauer der Burg bung (wie Anm. 7), S. 667. senindustrie in Nassau, in: Nassauische Langenau: R. Kunze, Spätblüte. Reichen- 10 Einige wichtige personenbezogene Daten Annalen 33 (1902/03), S. 210–296, hier berg und der mittelrheinische Burgenbau zu der Ganerbenfamilie von Langenau insb. S. 143–280. des 14. Jahrhunderts (Veröffentlichungen bieten W. Sauer, Das Seelbuch des Ge- 14 Krings, Prämonstratenserstift (wie Anm. der Deutschen Burgenvereinigung, Reihe schlechts von Langenau, in: Nassauische 10), S. 134, Anm. 132: Arnsteiner Nekro- A: Forschungen, Bd. 6), 1998, Annalen 20 (1888), S. 57–63 und S. 363– log (zit. nach W. M. Becker, Das Necrolo- S. 56. 366 und ihm folgend B. Krings, Das Prä- gium der vormaligen Prämonstratenser- 5 H. G. Urban, Gewölbe im Burgenbau des monstratenserstift Arnstein an der Lahn Abtei Arnstein an der Lahn, in: Nassaui- Mittelrheingebiets (Veröffentlichungen im Mittelalter (1139-1527) (Veröffentli- sche Annalen 16 (1881), S. 1–300, korri- der Deutschen Burgenvereinigung , Reihe chungen der Historischen Kommission giert nach der Handschrift 34 im Hessi- A: Forschungen Bd. 4), Braubach 1997, S. für Nassau 68), Wiesbaden 1990. Vgl. schen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abt. 30 f., 87, 134 und 154 f. ebd., S. 707 (Personenregister). 11: Arnstein, Prämonstratenser) Frederici

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laici de Langenowe, qui dedit nobis equ- 21 Gensicke, Landesgeschichte (wie Anm. S. 109 mit Einzelnachweisen zu den im um suum cum omni armatura sua. 18), S. 144. Zur Problematik der eindeuti- Folgenden genannten Urkunden. 15 J. M. Kremer, Originum Nassoicarum, gen Identifikation der „Hohen Lei“ als 34 REK VI, Nr. 418 (1353 Aug. 9). Die Aus- Teil 1, Wiesbaden 1779, S. 283. Standort der landgräflich thüringischen steller der Urkunde, die Ritter Hildeger, 16 Sauer, Seelbuch (wie Anm. 10), S. 60, Nr. Burg Bilstein angesichts der Häufigkeit Winrich und Daniel sowie der Knappe 64 (1244). Zur Langenauer Burgkapelle des Burgnamens zuletzt Halbekann, Gra- Johann von Langenau, heben hervor, dass Krings, Prämonstratenserstift (wie Anm. fen von Sayn (wie Anm. 19), S. 215, Anm. Bifang und Burgfrieden seit unvordenkli- 10), S. 383. 340, S. 324 u. 367. cher Zeit Eigentum der Kölner Kirche sei 17 REK VI, Nr. 418 (1353 Aug. 9): Byfange 22 H. B. Wenck, Hessisches Landesgeschich- und dass ihre Vorfahren seit alters damit ind burghvrede de vur deym hus ind dar- te, Urkundenbuch Bd. 1, Darmstadt/Gie- belehnt worden seien. umb gelegen is, de anegeit an deym selven ßen 1783, Nr. 403 (1344); REK VI, Nr. 35 In disem jare [1356] wart Nuwen Lan- hus zu Langenouwe bis zu Holdenrugge 418 (1353 Aug. 9). Eine knappe Darstel- genauwe gelegen zuschen Nassauwe unde [Hollerich], ind van Holdenrugge den lung zur Geschichte sowie eine Beschrei- Anre [Weinährbach=Gelbach] uf eime bergh us bis an den Bilstein, van deym bung des Burgareals bietet G. Strickhau- berge bi der Lanen, gebrochen. Daz det Bilstein bis an den Schauenberg, van dey- sen, Burgen der Ludowinger in Thürin- bischof Beumont erzebischof zu Trire. me Schauenberge bis an de Sulsbach gen, Hessen und dem Rheinland. Studien Und was es auch nuwelinges ufgeslan. [Sülzbach], van der Sulsbach bis an de zur Architektur und Landesherrschaft im Wyss, Limburger Chronik (wie Anm. 29), Anre [Gelbach] in bis da sy in de Lane Hochmittelalter (Quellen und Forschun- S. 46. vellet. gen zur hessischen Geschichte 109), 36 REK VI, Nr. 1205 (1359 Mai 2). Über das 18 Zur Grundherrschaft Winden H. Gensi- Darmstadt/Marburg 1998, S. 100 f. für den Burgberg von Neu-Langenau aus- cke, Landesgeschichte des Westerwaldes 23 REK II, Nr. 382 (1138/39). Es handelt sich gesprochene Wiederaufbauverbot sollten (Veröffentlichungen der Historischen um: Arnoldus senior de Bilistein, Metfri- die Ganerben von Langenau gemeinsam Kommission für Nassau 13), Wiesbaden dus de Bilistein et frater eius. Zur Standes- mit den Erzbischöfen von Mainz und Köln 1958, S. 143 f. u. Krings, Prämonstra- qualität der Herren von Bilstein Gensicke, sowie den Grafen von Nassau wachen. tenserstift (wie Anm. 10), S. 133–136 (mit Landesgeschichte (wie Anm. 18), S. 135. 37 Henche, Geschichte (wie Anm. 9), S. 25. Einzelnachweisen der im Folgenden ge- 24 REK II, Nr. 1327 (1185) und Nr. 1386 38 Bei der Gleve handelt es sich um eine nannten Urkunden). (1188). Heereseinheit, die seit der Mitte des 12. 19 Mechthild, die einzige Tochter des Grafen 25 REK II, Nr. 1514 (1197 Jan. 22). Jahrhunderts aus einem Ritter mit Reser- Dietrich von Landsberg aus dem Hause 26 Krings, Prämonstratenserstift (wie Anm. vepferden und einer Anzahl berittener, Wettin und seiner Gattin Jutta, der Tochter 10), S. 134. später auch unberittener Knechte und des Landgrafen Ludwig III. von Thürin- 27 Am 29. September 1332 bestimmten die Schützen bestand. Die Zahl dieser Beglei- gen, wurde um 1200 geboren. Zur Biogra- Ritter Gerhard Schenk, Dietrich von ter schwankte. Im 13. und 14. Jahrhundert fie Mechthilds: J. J. Halbekann, Die älte- Krummenau und Hildeger von Langenau waren es meist zwei oder drei. ren Grafen von Sayn. Personen-, Verfas- in ihrer Funktion als Schiedsleute Ober- 39 Die Besitzrechte des Johann von Lange- sungs- und Besitzgeschichte eines rheini- zum Verhandlungsort in dem nau an der Ganerbenburg Reifenberg schen Grafengeschlechts 1139-1246/47 Streit zwischen den Ganerben von Lange- (Hochtaunuskreis) gehen vermutlich auf (Veröffentlichungen der Historischen nau wegen den Bestimmungen des Burg- seine Gattin, Grete von Reifenberg, zu- Kommission für Nassau 61), Wiesbaden friedens. Nassauisches Urkundenbuch, rück. 1997, S. 108–113 u. Th. Bohn, Gräfin Bd. I, bearb. von W. Sauer, Wiesbaden 40 REK VII, Nr. 378 (1365 Nov. 28) und Nr. Mechthild von Sayn (1200/03-1285). 1886, Nr. 1983 (1332 Sept. 29). 444 (1366 Feb. 27). Für ihre Kriegsdienste Eine Studie zur rheinischen Geschichte 28 Zur Burg Hohlenfels J. Friedhoff, Burg sollten die Ritter Hildeger und Daniel so- und Kultur (Rheinisches Archiv 140), Hohlenfels (Gem. ). Be- wie Daniels Sohn Hildeger mit 500 Gul- Köln 2002, S. 11–380. sitz- und Baugeschichte im Spiegel der den entlohnt werden. 20 Die Burg Arnstein, die Graf Ludwig von archivalischen Überlieferung, in: Nassau- 41 REK VII, Nr. 463 (1366 Mai 23). Arnstein († 1185) im Jahr 1139 in ein ische Annalen 116 (2005), S. 1–38. 42 REK VI, Nr. 469 (1372 Feb. 1): Beleh- Prämonstratenserstift umwandelte, wur- 29 Die Limburger Chronik des Tilemann nung des Daniel von Langenau mit Wein- de nicht – wie in der Literatur zu lesen – Elhen von Wolfhagen, hrsg. von A. Wyss gärten zu Rhens; ebd., Nr. 2085 (1379 Mai um 1150 von Graf Arnold gegründet, son- (Monumenta Germaniae Historica. Deut- 12): Daniels Sohn Hildeger von Langenau dern entstand vermutlich bereits vor 981. sche Chroniken 4.1), unv. ND der wird Lehnsmann des Kölner Erzbischofs Die Holzprobe eines Eichenbalkens der Ausg. Hannover 1883, München 1980, S. Friedrich von Saarwerden und erhält eine Arnsteiner Klosterkirche, der sehr wahr- 43 f. Jahrrente von zehn Gulden aus dem Zoll scheinlich von der Burg stammt, wurde 30 J. N. von Hontheim, Historia Trevirensis zu Linz. dendrochronologisch in das Jahr 981 da- diplomatica et pragmatica, Bd. II, Ko- 43 REK VI, Nr. 616 (1354 Nov. 18). tiert. Als Initiator des Burgenbaues blenz 1750, S. 244. 44 REK X, Nr. 2006 (1400 Feb. 24). kommt Hugo, Graf des Einrichgaues in 31 H.-J. Sarholz, Stadtrechte für Nassau, 45 Regesten Katzenelnbogen I (wie Anm. Betracht, der in der schriftlichen Überlie- Scheuern und . Die Stadtrechts- 12), Nr. 1829 (1386 Juli 8): Graf Eberhard ferung erstmals 977 erwähnt wird. Zu den verleihung von 1348, in: Stadt Nassau. von Katzenelnbogen nimmt die Brüder Grafen von Arnstein: Krings, Prämonstra- Ursprung und Gestaltung, hrsg. von der Winrich und Johann von Langenau in sei- tenserstift (wie Anm. 10), S. 3–8. Die Stadt Nassau, Darmstadt 1997, S. 13–22, nen Lehnsverband auf. historisch zuverlässige Überlieferung zur hier insb. S. 18. 46 In der Literatur wird zwischen der Daniel- Laurenburg setzt im Jahr 1117 ein. Seit der 32 REK VI, Nr. 86 (1350 Sept. 29). Sechs schen, Friedrichschen und Thiemoschen zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts nen- Jahre zuvor hatte der Kölner Erzbischof (Dymoschen) Linie der Herren von Lan- nen sich die Grafen von Laurenburg nach Walram von Jülich (reg. 1332 bis 1349) genau unterschieden. So z. B. Krings, der von ihnen erbauten Burg Nassau. Be- Daniel von Langenau als seinen Vasallen Prämonstratenserstift (wie Anm. 10), S. reits im 14. Jahrhundert gelangten Teile angenommen und ihm eine Geldrente von 401. der Laurenburg an die Grafen von Diez 10 Mark Kölner Währung aus dem Rhein- 47 Regesten Katzenelnbogen I (wie Anm. und von Katzenelnbogen, später an Epp- zoll zu Andernach angewiesen. REK V, 12), Nr. 2009 (1393 Dez. 20): Thiemo von stein und Hessen. H. Gensicke, Lauren- Nr. 1093 (1344). Langenau wird nach der Beilegung einer burg, in: Handbuch der Historischen Stät- 33 W. Schmidt, Territorialgeschichte der Fehde mit Graf Eberhard von Katzeneln- ten V; Rheinland-Pfalz und Saarland, Grafschaft Nassau-Idstein und der an- bogen in dessen Burgmannschaft zu Burg- hrsg. von L. Petry, Stuttgart 19883, S. 198. grenzenden Ämter (Diss.), Marburg 1954, schwalbach aufgenommen. Nr. 2291 (um

224 Burgen und Schlösser 4/2005 Schloss Langenau (Rhein-Lahn-Kreis)

1403): Hildeger von Langenau tritt die 66 In dem im Europäischen Burgeninstitut tene, von zwei Rundtürmen flankierte, Lehnsnachfolge seines verstorbenen Va- Schloss Philippsburg in Braubach aufbe- etwa 34 m lange Teilstück der Schildmau- ters, Daniel, als Inhaber eines Burglehens wahrten Nachlass von Bodo Ebhardt be- er (Mauerstärke 4 m) sowie der querrecht- zu Katzenelnbogen an. Nr. 2615 (1409 finden sich 57 Pläne und Zeichnungen zu eckige Wohnturm der Kernburg ins 14. Nov. 15) Winrich von Langenau empfängt den Renovierungsarbeiten, die sich vor- Jahrhundert datiert. Jäger, Schildmauer ein Katzenelnbogener Lehen zu Lauren- nehmlich auf das barocke Herrenhaus (wie Anm. 4), S. 78–81. burg. konzentrierten. 79 Zur Burg Hohenstein K. E. Demandt, 48 R. Schäfer, Die Herren von Eppstein. 67 Kölner Tageblatt vom 28. Februar 1926 Rheinfels und andere Katzenelnbogener Herrschaftsausübung, Verwaltung und (DBV Dokumentation „Langenau“). Burgen als Residenzen, Verwaltungszen- Besitz eines Hochadelsgeschlechts im 68 Luthmer, Bau- und Kunstdenkmäler (wie tren und Festungen 1350-1650 (Arbeiten Spätmittelalter (Veröffentlichungen der Anm. 1), S. 272. Eine vergleichbare topo- der Hessischen Historischen Kommission Historischen Kommission für Nassau 68), grafische Situation bietet die auf einem N.F. Bd. 5), Darmstadt 1990, S. 114–131. Wiesbaden 2000, S. 87: Verzeichnis der mäßig hohen Bergsporn gelegene Burg 80 Zur Schildmauer von Hohlenfels: Fried- Eppsteiner Amtleute in der Grafschaft Adolfseck unweit von Bad Schwalbach hoff, Hohlenfels (wie Anm 28), S. 26 f. Diez. im Aartal. Das kleine Flüsschen Aar konn- 81 Luthmer, Bau- und Kunstdenkmäler (wie 49 Regesten Katzenelnbogen II, Nr. 4824 te durch ein Wehr zu einem See aufgestaut Anm. 1), S. 274. (1453 Nov. 11). Die Grafschaft Diez ge- werden, der die Mitte des 14. Jahrhunderts 82 Lotz, Baudenkmäler (wie Anm. 6), S. 274. langte 1386 auf dem Erbweg an Graf entstandene Burg und die gleichnamige 83 Luthmer, Bau- und Kunstdenkmäler (wie Adolf von Nassau-Dillenburg und fiel Talsiedung umgab. Zu Adolfseck J. Anm. 1), S. 277; K. H. Pehla, Wehrturm nach dessen Tod 1420 zur Hälfte an Epp- Friedhoff, Burg Adolfseck (Stadt Bad und Bergfried im Mittelalter (Diss.), stein. Durch den Verkauf der Hälfte des Schwalbach, Rheingau-Taunus-Kreis). Aachen 1974, S. 174. Eppsteiner Anteils an Katzenlenbogen Eine spätmittelalterliche Burggründung 84 Urban, Gewölbe (wie Anm. 5), S. 87. 1453 wurde das Kondominat weiter auf- der Grafen von Nassau-Idstein, in: Mar- 85 Ebd. gesplittert. burger Correspondenzblatt zur Burgen- 86 Piper, Burgenkunde (wie Anm. 3), S. 227 50 HStAW Abt. 121, von Langenau (1458 forschung, Bd. 4 (2003/2004), S. 23–35. f.; Urban, Gewölbe (wie Anm. 5), S. 87. März 24): Bestallung des Johann von Lan- 69 HStAW Abt. 121, von Langenau 1: Das Luthmer, Bau- und Kunstdenkmäler (wie genau als Amtmann zu Montabaur; ebd. kurkölnische Lehen der von Langenau. Anm. 1), S. 278, zählen den Langenauer (1451 März 26): Limburger Burglehen Lageplan der Burg Langenau um 1600. Hauptturm zu den „Wohntürmen“. Zur des Thiemo von Langenau. Anlass und das genaue Entstehungsjahr Problematik der gegenseitigen Abgren- 51 HStAW, Abt. 121, von Langenau (1441 der Grundrissskizze sind unbekannt. zung der Begriffe „Bergfried“ und Aug. 20). 70 Kunze, Spätblüte (wie Anm. 4), S. 56. Die „Wohnturm“ vgl. J. Zeune, Wohntürme in 52 Regesten Katzenelnbogen II, Nr. 5917 Schießscharten sind zum Teil vermauert Bayern, in: Wohntürme, hrsg. von H. (1477 März 26). bzw. durch neuzeitliche Tür- und Fenster- Müller (Burgenforschung aus Sachsen, 53 HStAW, Abt. 121, von Langenau (1475 öffnungen zerstört worden. Sonderheft), Langenweißbach 2002, S. Okt. 6). 71 Zum Baubestand des nordöstlichen Turm- 29–40, hier insb. S. 29. 54 HStAW, Abt. 121, von Langenau (1463 aufsatzes der Ringmauer vgl. die beiden 87 Das zumeist – so auch in Langenau – von Juli 22). am 23. September 1873 von Leopold von oben durch einen schmalen Zugang 55 Krings, Prämonstratenserstift (wie Anm. Eltester angefertigten Ansichten der Burg („Angstloch, Hungerloch“) zugängliche 10), S. 586 f. Langenau von Nordwesten, in: Brommer/ Sockelgeschoß mittelalterlicher Bergfrie- 56 REK VII, Nr. 879 (1369 Feb. 21). Gisel- Krümmel/Werner, Momentaufnahmen de ist, wie Reinhard Friedrich hervorhebt, bert Fuchs von Rüdesheim war mit Adel- (wie Anm. 7), S. 101 u. 103 mit dem 1862 in erster Linie eine Sicherheitszone, wur- heid von Langenau und Dietrich Specht von Ludwig Rohbock (um 1820-1880) de aber auch als Lagerraum genutzt und von Bubenheim mit Gertrud von Lange- erstellten Kupferstich, in: Henninger, konnte zur Aufbewahrung von Gefange- nau vermählt. Herzogtum Nassau (wie Anm. 2), nach S. nen dienen, wobei die Funktion als Verlies 57 REK XI, Nr. 2536 (1410 Jan. 1). 562, sowie die Angaben bei Luthmer, erst in nachmittelalterlicher Umnutzung 58 Quellen zur Geschichte der Herrschaft Bau- und Kunstdenkmäler (wie Anm. 1), gebräuchlicher geworden ist und sicher- Landskron a.d. Ahr, Bd. I: Regesten 1206- S. 274. lich überschätzt wird. R. Friedrich, Berg- 1499, gesammelt von H. Frick, überarb. u. 72 Luthmer, Bau- und Kunstdenkmäler (wie fried, in: Wörterbuch der Burgen, Schlös- aus dem Nachlass hrsg. von Th. Zimmer, Anm.1), S. 275 und Urban, Gewölbe (wie ser und Festungen, hrsg. von H.-W. Böh- Bonn 1966, Nr. 751 (1412 Nov. 6). Anm. 5), S. 134. me/R. Friedrich/B. Schock-Werner, Stutt- 59 Gensicke, Landesgeschichte (wie Anm. 73 Piper, Burgenkunde (wie Anm. 3), S. 252. gart 2004, S. 81–83, hier S. 82. 18), S. 328. 74 HStAW Abt. 121, von Langenau (1465 88 Brommer/Krümmel/Werner, Momentauf- 60 HStAW Abt. 121, von Langenau (1463 Dez. 21). nahmen (wie Anm. 7), S. 101; Lotz, Bau- Aug. 2): Eheberedung des Friedrich von 75 Kunze, Spätblüte (wie Anm. 4), S. 36. denkmäler (wie Anm. 6), S. 274; Luthmer, Sickingen mit Klara von Langenau. Grundlegend zur Schildmauer im Burgen- Bau- und Kunstdenkmäler (wie Anm. 1), 61 HStAW Abt. 121, von Eltz (1491 Juni 29). bau des Westerwaldes und des Taunus: S. 278. 62 Archiv Graf Walderdorff, Schloss Mols- Jäger, Schildmauer (wie Anm. 4). 89 Urban, Gewölbe (wie Anm. 5), S. 31. berg, Abt. I, Nr. 1321: Burgfriedensver- 76 Zu Burgschwalbach R. Kunze, Burgenpo- 90 Zu den herausragenden Zeugnissen der trag zu Langenau (1491). litik und Burgbau der Grafen von Kat- barocken Dekorationskunst des Eugenio 63 HStAW Abt. 121, Wolff von Metternich zenelnbogen bis zum Ausgang des 14. Castelli im Lahngebiet und am Mittel- zur Gracht (1635 Dez. 29). Jahrhunderts, Braubach 1969, S. 43 f. und rhein zählen Stuckdecken in den Schlös- 64 Zum wechselvollen Schicksal des Ritter- Ders., Spätblüte (wie Anm. 5), S. 41 f. sern Hadamar (1705 bis 1710; Castelli- guts Langenau unter der Familie von Ma- 77 Burg Ardeck (Rhein-Lahn-Kreis) wurde Werkstatt), Oranienstein bei Diez (1708 riot in den Jahren 1696 bis 1847: Beck, 1395 von Graf Adolf von Nassau-Diez († bis 1712; Eugenio und Cypriano Castelli) Beiträge (wie Anm. 13), S. 243–280. Die 1420) angelegt. Die an der Ostseite der und Neuwied (1714/1715; Eugenio Ca- folgenden Angaben, soweit nicht anders Kernburg gelegene Schildmauer weist stelli zusammen mit Giovanni Battista vermerkt, ebd. eine Mauerstärke von etwa 2,5 m auf. Genone). 65 Zusammenfassend zur Besitz- und Nut- Jäger, Schildmauer (wie Anm. 4), S. 18– 91 L. von Döry, Die Stuckaturen der Bandl- zungsgeschichte der Burg Langenau ab 20. werkzeit in Nassau und Hessen (Schriften der Mitte des 19. Jahrhunderts: Brommer/ 78 In Oberreifenberg (Hochtaunuskreis), ei- des Historischen Museums 7), Krümmel/Werner, Momentaufnahmen ner vermutlich Ende des 12. Jahrhunderts a.M. 1954, S. 57. (wie Anm. 7), S. 103. angelegten Burg, werden das noch erhal- 92 Ebd., S. 56, Anm. 159.

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