Inhaltsverzeichnis

Die 100 %-Gemeinden im Landkreis ...... 5 Vorwort des Landrats ...... 6 Vorwort der Solarregion Freisinger Land ...... 7 1. Verantwortung übernehmen ...... 8 2. Klimaschutz geht alle an – von Paris bis zum Freisinger Land ...... 10 3. Energiewende im Ganzen denken (Sektorkopplung) ...... 12 4. Ziel: 100 % Strom aus Erneuerbaren Energien (EE) in Deutschland ...... 16 5. Ziel: 100 % Strom aus EE – Wege, Bedingungen und Hemmnisse ...... 18 6. Windenergie ...... 20 7. Photovoltaik – Strom selbst erzeugen ...... 22 8. Energieeffizienz und Energieeinsparung ...... 24 9. Ziel: 100 % Erneuerbare Energien im Landkreis Freising ...... 26 10. Umsetzungsplan 2035 – der Weg zur Energiewende im Landkreis ...... 28 11. Öffentl. Personennahverkehr – Schlüssel zur Energiewende im Verkehr? ...... 29 12. Elektromobilität ...... 30 13. Stand der Zielerreichung „Strom“ im Landkreis Freising ...... 32 Landkreis Freising ...... 33 Landkreisgrafiken für die Jahre 2008 bis 2016 ...... 34 Übersicht der Gemeinden im Landkreis Freising ...... 35 ...... 36 ...... 37 Au i. d. ...... 38 Eching ...... 39 ...... 40 Freising ...... 41 ...... 42 Haag a. d. ...... 43 ...... 44 ...... 45 Hörgertshausen ...... 46 Kirchdorf a. d. Amper ...... 47 ...... 48 Langenbach ...... 49 ...... 50 ...... 51 Moosburg a. d. ...... 52 ...... 53 Neufahrn...... 54 ...... 55 ...... 56 Wang ...... 57 ...... 58 ...... 59 14. Erläuterungen zu den Landkreis- und Gemeindeseiten ...... 60 15. Empfehlungen für den Landkreis und für die Gemeinden ...... 62 16. Erneuerbare Energien: Wirtschaftsleistung und Nachhaltigkeit ...... 64 17. Energie-Nachrichten aus aller Welt ...... 65 18. Solarregion Freisinger Land ...... 66 Die 100 %-Gemeinden im Landkreis Freising

Unsere elf „Top Runner“: In diesen elf der 24 Gemeinden des Landkreises wurde auch 2016 wieder mehr Strom aus Erneuerbaren Ener- gien (EE) erzeugt als insgesamt an Strom verbraucht:

Attenkirchen Fahrenzhausen 11 x Gammelsdorf Haag a.d. Amper Hohenkammer Kirchdorf Kranzberg

Abb.: Ehrung der 100 %-Gemeinden im Landratsamt am 29.3.2017 Paunzhausen Rudelzhausen Josef Hauner, Landrat und Schirmherr der „Solarregion Freisinger Land“, und Dr. Andreas Horn von Sonnenkraft Wang Freising überreichen im Namen der „Solarregion Frei- im Landkreis Zolling singer Land“ die 100 %-Urkunden an die Stellvertreter der Gemeinden: Wir gratulieren und freuen uns auf das neue Siegerfoto. (v.l.) Bürgermeister Martin Bormann (Attenkirchen), Und frei nach Udo Jürgens empfehlen wir: Bürgermeister Paul Bauer (Gammelsdorf), dritter Bür- „Und mit 100 % ... ist noch lange nicht Schluss!“ germeister Heinrich Kislinger (Fahrenzhausen), Bürger- meister Johann Stegmair (Hohenkammer), Landrat Josef Hauner, Bürgermeister Hermann Hammerl (Kranzberg), 100 %-Gemeinde (Strom) zweiter Bürgermeister Günter Steiner (Paunzhausen), Unter einer 100 %-Gemeinde verstehen wir im Wei- Bürgermeister Prof. Dr. Dr. Hans Eichinger (Wang), teren eine Gemeinde, die in der Jahresbilanz mehr Konrad Schickaneder (Rudelzhausen) und Dr. Andreas Strom aus EE erzeugt als sie insgesamt verbraucht. Horn (Sonnenkraft Freising e.V.).

Impressum

Herausgeber: Wir danken allen, die an der Broschüre mitgewirkt Landratsamt Freising haben, insbesondere Prof. Dr. Nikolaus Knoepffler Landshuter Str. 31, 85356 Freising (Verantwortung übernehmen), Dr. Andreas Horn (Pho- [email protected] tovoltaik), Hans Stanglmair, Werner Hillebrand-Hansen www.kreis-freising.de (Elektromobilität), Sepp Beck (LED), Max Häser, Prof. Dr. Ernst Schrimpff, Robert Stangl, Moritz Strey und Februar 2018 Albrecht Gradmann.

Umschlag: Kathrin Thalhammer, freiStil Grafikstudio Redaktion: Andreas Henze, Sonnenkraft Freising e.V. Layout: Andrea Henze, Sonnenkraft Freising e.V. Raimund Becher, Solarfreunde Moosburg e.V. Druck: Druckerei Birkeneck, Hallbergmoos Auflage: 2.000 Stück

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Vorwort des Landrats

Eine Zwischenbilanz im Landkreis zeigt aber auch, dass es in den Bereichen Verkehr und Wärmeversorgung noch große Defizite gibt. Um unser Ziel, bis 2035 eine dekarbonisierte Gesellschaft zu werden, erreichen zu können, müssen wir das Tempo erhöhen. Bis dahin muss der CO2-Ausstoß drastisch verringert werden. In neuen Baugebieten sollte auf Öl- und Gasheizungen verzichtet werden. Mit gutem Beispiel voran geht hier die Stadt Moosburg. Eine dynamische Entwicklung ist beim Verkehr zu verzeichnen. Die Elektromobilität kommt voran, wir sind bestrebt, den öffentlichen Personennahverkehr stetig auszubauen und es laufen die Planungen für einen Radschnellweg von Freising Richtung Garching. Die Umsetzung der Energiewende wird also auch in den kommenden 17 Jahren eine große Herausforderung für den Landkreis, die Kommunen und jeden einzelnen Bürger darstellen. Zur systematischen Erreichung des Energiewendeziels erarbeitet das Landratsamt derzeit einen Umsetzungsplan zur weiteren Ausgestaltung der Energiewende. Durch gemeinsames Vorgehen können

wir Treibhausgas und Geld einsparen. Unser Umgang mit Energie verursacht Klimaschäden In der vorliegenden Broschüre „Strom aus Erneuerba- mit immer stärkeren nachteiligen Folgen für Menschen, ren Energien“, die heuer in der sechsten Auflage er- soziale, wirtschaftliche und ökologische Systeme. Die scheint, finden Gemeinden, politisch Verantwortliche Folgen des Klimawandels sind mittlerweile nicht mehr sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger reichlich von der Hand zu weisen und es liegt in unser aller Anregungen für die Energiewende. Ich wünsche mir, Verantwortung, die natürlichen Grundlagen für unser dass diese Informationen auf fruchtbaren Boden fallen, Zusammenleben und Wirtschaften zu erhalten. Der gelesen und diskutiert werden und Unterstützung für Landkreis Freising hat sich der Herausforderung eines fundierte Entscheidungen leisten. Mein besonderer aktiven Klimaschutzes schon früh gestellt und im März Dank geht auch in diesem Jahr an die „Solarregion 2007 beschlossen, bis zum Jahr 2035 den gesamten Freisinger Land“ für die Erstellung der umfangreichen Landkreis mit Erneuerbaren Energien zu versorgen. und wie immer inhaltsreichen Broschüre. Dank des unermüdlichen Engagements zahlreicher ehrenamtlicher und hauptamtlicher Akteure wurde im Lassen Sie uns gemeinsam die Realisierung der Energie- Landkreis bereits viel erreicht. Allen voran sind die wende vorantreiben und weitere Schritte in eine ener- Vereine Sonnenkraft Freising, der älteste bayerische getisch gute Zukunft unseres Landkreises tun. Solarenergieverein, und Solarfreunde Moosburg, seit Denn nur ein energetisch gut aufgestellter Landkreis 20 Jahren jeden Tag im Einsatz für die Energiewende, kann auch künftig wirtschaftlich erfolgreich sein und wichtige und kompetente Partner für den Landkreis. sich damit auch sozial entsprechend engagieren. Dem vom Landratsamt initiierten Klimaschutzbündnis gehören mittlerweile 18 Kommunen an. Die meisten dieser Gemeinden haben Energiekonzepte erstellen lassen und vielfältige Maßnahmen ergriffen. Nicht zuletzt zeigen zahlreiche Privatleute ihr Energiebe- wusstsein zum Beispiel durch die energetische Sanie- rung ihrer Häuser oder durch die Installation von Josef Hauner Photovoltaikanlagen auf ihrem Dach. Landrat und Schirmherr der Solarregion Freisinger Land

6 Vorwort der Solarregion Freisinger Land

Liebe Leserinnen und Leser! Die Akteure der Solarregion begleiten die Energiewende jetzt seit rund anderthalb Jahrzehnten. Damals wurden die Erneuerbaren Energien (EE) als teurer Luxus gesehen. Heute können Sonne und Wind in Deutschland Strom ab 4 Ct/kWh zur Verfügung stellen und sind damit günstiger als jedes andere neue Kraftwerk. Deshalb verwundert es kaum, dass in den letzten Jahren weltweit mehr in EE- Kraftwerke als in die „alte“ Energiewelt investiert wurde. Durch diese Preissignale ist die Energiewende weder in Europa noch in anderen Teilen der Welt aufzuhalten. Und doch geht der Umbau zu langsam! Beim heutigen Emissionstempo wird das Treibhausgas- budget für das 1,5°-Ziel schon 2020 aufgebraucht sein. Überschreiten wir dieses Budget, werden wir sehenden Auges in eine Welt mit gefährlichem Klimawandel hin- einlaufen, den sich die Menschheit nicht leisten kann. Deshalb müssen alle Bürger, Betriebe und Verantwort- lichen sich darüber im Klaren sein, dass in sehr(!) naher Zukunft unsere Heizungen kein Erdöl oder Erdgas und unsere Fahrzeuge kein Benzin oder Diesel mehr verbrau- chen dürfen. Zögern wir hier, wird die Physik des Klima- Unsere Empfehlung: wandels unerbittlich zuschlagen. Hier geht es nicht mehr Ein schneller Umbau des Wärme- und Verkehrssektors um etwas mehr Klimaschutz als bisher, sondern nur auf einen strombasierten Verbrauch und Bereitstellung noch darum, die Klimakatastrophe zu vermeiden. der dazu notwendigen EE-Strom-Kapazitäten. Die Was ist zu tun? Wir müssen in Investitionszyklen denken, Energiewende ist das Herz der Klimarettung. Lippen- um teure Fehlinvestitionen zu vermeiden. Wollen wir bis bekenntnisse reichen nicht aus, den auch bei uns be- 2035 CO2-frei sein, so können z.B. ab 2020 keine fossilen reits spürbaren Klimawandel aufzuhalten. Heizungen, die 15 Jahre arbeiten, mehr eingebaut wer- Die Energiewende darf nicht stecken bleiben! den. Dasselbe gilt für Kraftwerke und Autos. Einen solch Klimaschutz kostet Geld. Aber Nichthandeln ist nicht nur schnellen Wandel werden sich viele nicht vorstellen teurer als Handeln, sondern gefährdet unsere Existenz. können, aber wo ist die Alternative? Wollen wir aus Kostengründen auf Rettung verzichten? Diese Broschüre hilft, Stand und Trends zu dokumen- Eine rasche Energiewende ist unsere beste Chance, um tieren und Lösungen zu finden. Mit dem neuen Kapitel die katastrophalen Folgen einer Klimaüberhitzung „Verantwortung übernehmen“ möchten wir Sie einladen, abzuwenden. Die Energiewende ist aber auch ein über ihre private, betriebliche oder kommunale Ver- Modernisierungsprojekt. Schaffen wir mit ihr Arbeits- antwortung zum Klimaschutz nachzudenken. Das neue plätze und neue Chancen für die Wirtschaft! Kapitel „ÖPNV“ widmet sich erstmals dem dringend zu Wir verstehen uns dabei als Partner der Kommunen, lösenden Verkehrsproblem und im neuen Kapitel Bürger und Unternehmen: ehrenamtlich jeden Tag. „Umsetzungsplan Energiewende 2035“ skizzieren die Wir, das sind die Träger der Solarregion Freisinger Land: Energiebeauftragten des Landkreises den Weg zur Die beiden Solarvereine – Sonnenkraft Freising und emissionsfreien Zukunft im Landkreis. Solarfreunde Moosburg – sowie der Landkreis und je Unsere Gesamtbotschaft 2018 lautet: nach Thema weitere Umwelt- und Agendagruppen Die Energiewende stockt massiv – sowohl im Land- packen gemeinsam an, um die Umstellung auf 100 % EE kreis als auch bundesweit. Wirklich kritisch ist der möglichst rasch umzusetzen. Packen auch Sie an! bundesweit massive Rückgang des Zubaus bei der Mit sonnigen Grüßen Photovoltaik seit 2013 und bei der Windkraft ab 2019. Deshalb möchten wir erneut warnen: Ohne einen weiteren starken Zubau bei Sonne und Wind verfehlt der Landkreis sein Energiewendeziel. Beim

Strom ist schon einiges erreicht, doch Wärme und Ver- Andreas Henze kehr treten auf der Stelle. für Ihr Solarregion-Team

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1. Verantwortung übernehmen

Immer mehr Studien zeigen, dass der Klimawandel schneller voranschreitet als angenommen, der Meeres- Das Recht auf Sonne spiegel schneller steigt als gedacht und die Anreiche- rung der Atmosphäre mit Kohlendioxid schon bis 2024 1. Die Sonne ist die Energiequelle für uns alle. vermutlich ein Maß erreicht, das wir auf keinen Fall 2. Jeder hat das Recht, die Sonne frei zu nutzen. überschreiten sollten. Was wir derzeit klimatisch – global betrachtet – erleben, ist Folge der Emissionen 3. Niemand darf bei der Ausübung dieses Rechts von vor 20 Jahren. Sollten wir nicht hinreichend schnell willkürlich beschränkt, behindert oder handeln, so werden dramatischere Folgen erwartet, belastet werden. beispielsweise Orkane mit Windgeschwindigkeiten weit Erlanger Erklärung vom 27.01.2018 über 200 km/h, von dessen Zerstörungskraft wir uns Arbeitsgemeinschaft Bayerischer Solarinitiativen kaum noch eine Vorstellung machen können. Mehr als 100 Millionen Menschen werden ihre Heimat verlieren, dies nicht ändern kann. So wie bei einer Wahl die ein- wenn der Meeresspiegel nur um einen Meter steigt. zelne Stimme bedeutungslos erscheint, aber dennoch Von daher ist entscheidend, dass jeder Einzelne sich wichtig bleibt, so gilt dies auch für die Verantwortung darüber im Klaren wird, dass eine bloße schrittweise des Einzelnen bzw. der einzelnen Kommune, lebens- Reduktion der Treibhausgas-Emissionen den Klima- werte Umweltbedingungen zu erhalten. Niemand kann wandel keinesfalls abwenden, sondern allenfalls sich damit herausreden, es nicht gewusst zu haben. etwas verzögern kann. Ziel muss vielmehr sein, Hinzu kommt die erhebliche Signalwirkung der öffent-  die Treibhausgas-Emissionen auf Null zu senken lichen Hand: Die Bürger und Unternehmen nehmen und sehr genau die Haltung und Taten der öffentlichen  CO2 aus der Atmosphäre zurückzuholen und Akteure wahr und orientieren sich daran. Wenn der dauerhaft sicher zu lagern. Staat beim Klimaschutz abwartet, tun das auch die Bürger. Die Verantwortung bezieht sich dabei auf zwei Profit durch Verantwortungslosigkeit? Ebenen: die Handlungsebene und die Regelebene. Der US-Präsident hat in seiner Ausstiegsrede aus dem Pariser Abkommen argumentiert, dass sich die USA Verantwortung auf der Handlungsebene selbst schädige, wenn sie sich an die Vorgaben des Auf der Handlungsebene kann der Einzelne selbst sein Abkommens hielten, weil andere Staaten geringere Verhalten überprüfen: Was tue ich, um möglichst Beiträge zu leisten hätten. Seine Schlussfolgerung, wenig zu einer weiteren Klimaerwärmung beizutragen? selbst weniger für die Klimaziele zu tun, weil andere Welchen Pkw fahre ich, wie dämme ich, was esse ich weniger tun müssen, kann nur als selbstzerstörerisch usw. Auf der Handlungsebene kann sich jede Kommune interpretiert werden. Denn nur wenn die Weltgemein- fragen: Was tragen wir dazu bei, fossile Energieträger schaft zusammenarbeitet und sich gemeinsam ernst- zurückzudrängen? Was tun wir für den Ausbau EE und haft darum bemüht, den CO2-Ausstoß zu stoppen, kann für Energieeinsparung? Konkrete Maßnahmen könnten die Klimaveränderung auf ein „beherrschbares“ Maß z.B. sein: begrenzt werden. Dies liegt im Eigeninteresse aller  keine fossil versorgten Häuser mehr bauen bzw. Beteiligten: Die Kosten des Handelns werden weit- genehmigen, sondern nur noch CO2-neutrale und aus niedriger liegen als die Kosten des Nichthandelns Plusenergie-Häuser (Sir Nicholas Stern, 2006: siehe Kap. 3).  Nahverkehr ausbauen und für alle kostenlos oder Verantwortung des Landkreises gegen eine günstige Pauschale verfügbar machen Wenn aber so wichtige Staaten wie die USA sich nicht  Grünen Strom von Regionalanbietern beziehen mehr für einen Wechsel in der Energiegewinnung stark  kommunale Fahrzeuge auf E-Mobilität umstellen machen und wenn selbst die Vereinbarungen des neuen  eigene Liegenschaften soweit und so schnell als Koalitionsvertrages die deutschen Klimaziele nach hinten möglich in Plusenergie-Liegenschaften umrüsten verschieben, warum sollte dann der global eher unbe-  kommunale Flächen für Photovoltaik (PV)-Frei- deutende Landkreis Freising Anstrengungen auf sich flächen- und Windkraftanlagen zur Verfügung nehmen, um EE auszubauen und CO2 zu vermeiden? stellen, zur Deckung des mit der Sektorkopplung Warum sollte sich dann der einzelne Bürger oder das benötigten doppelten heutigen Stromverbrauchs einzelne Unternehmen für den Klimaschutz engagieren?  alle Beschlüsse, Handlungen, Genehmigungen etc. Tatsächlich steht jeder Einzelne und auch jede Kom- der Kommune bzw. des Landkreises auf die er- mune und jeder Landkreis in der ethischen Verant- forderliche Klimaneutralität hin überprüfen wortung für das Schicksal der Gemeinschaft und der  alle nicht klimaneutralen Handlungen soweit wie kommenden Generationen und kann sich nicht damit möglich verhindern entschuldigen, dass ein Einzelner – global gesehen – 8

Nachhaltige Kriterien Null-Emissionstechnologien sind als Geschäftsmodelle Die Moderne hat zu einer Überbetonung des „Habens“ der Zukunft ferner auch für den Industriestandort geführt. Am Ende kommt es aber darauf an, dass der Deutschland von größter Wichtigkeit. Mensch den Lebensraum Erde nicht zerstören darf. Dafür brauchen wir Kriterien des guten und des schlechten Handelns, um nachhaltige von nicht nach- haltigen Entscheidungen bzw. Regeln zu unterscheiden. Ein wichtiges Kriterium wird die CO2-Bilanz sein. Verantwortung auf der Regelebene Auf der Regelebene (Gesetze, Verordnungen, Satzungen) fallen jedoch die grundsätzlichen Entscheidungen, in welche Richtung sich ein Gemeinwesen bewegt. Darum sollten sich die Bürgerinnen und Bürger für Gesetze einsetzen, die dafür sorgen, dass der CO2-Ausstoß gestoppt wird. Dafür müssen bürokratische und gesetzliche Hemmnisse abgebaut werden, damit z.B. die Erneuerbaren Ener- gien (EE) massiv ausgebaut werden können. Darüber hinaus sind konkrete Regelungsziele zu beschließen. Beispielhaft seien hier einige genannt:  Klimaschutz in die Bayerische Verfassung und ins Grundgesetz aufnehmen  EE massiv ausbauen (in der Hauptsache PV und Wind); Zubaudeckel im EEG abschaffen  Kohleausstieg bis spätestens 2030  fossile Kraftwerke nicht mehr genehmigen  fossile Heizungen verbieten  fossile PKW nicht mehr zulassen  10 H in Bayern abschaffen Bild: Gemeinsam gegen den Klimawandel © Ursula Henze  Steuerentlastung für EE und Steuerbelastung für fossile Energien Was aber tun mit Trittbrettfahrern, die die Mühe des  Regionalvermarktung von EE-Strom wieder zulas- „Ruderns“ den Anderen überlassen wollen? Was tun sen und Netzentgelte regionalisieren mit Kräften, die um jeden Preis am fossilen Lebensstil  willkürliche Ausbauhürden abschaffen: Eigenver- festhalten wollen? Folgende Strategien sind ethisch brauchsabgabe, Direktvermarktungspflicht, Aus- geboten: schreibungen, max. Größe von EEG-Anlagen,  noch besser werden mit den eigenen Maßnahmen Pflicht zu Smartmeter für kleine EE-Anlagen  durch demokratische Entscheidungen dem Klima-  sich für kostenlosen Nahverkehr einsetzen schutz Vorrang verschaffen (siehe Landkreis Ebersberg)  die Folgen des schädlichen Nicht-Handelns den Bei einigen der vorgeschlagenen Punkte kann die Kom- Verursachern anlasten mune nur politische Wünsche, Bedenken und Forde- Es gibt beim Klimaschutz keine Wahl. Wir müssen ihn rungen an die entscheidenden Gremien weitergeben, umsetzen, ansonsten werden uns die Folgen des Klima- bei anderen ist sie aber direkt zuständig. wandels einholen. Oder wie John F. Kennedy 1962 Selbst aus Eigeninteresse wären diese Regelungen sinn- bezüglich der (ökologisch wohl eher fragwürdigen) voll, denn die Reduktion fossiler Brennstoffe würde Mondlandung sagte: „I think we’re going to do it, and nicht nur für eine geringere Klimaerwärmung sorgen I think that we must pay what needs to be paid.“ (der weltweite Schaden wird auf jährlich hunderte Milliarden Dollar geschätzt mit steigender Tendenz), Übernehmen Sie Verantwortung! Stehen Sie auf – wir sondern, sozusagen als Nebeneffekt, selbst in Deutsch- haben einen – unseren einzigen(!) – Planeten zu retten! land Geld einsparen (keine Importkosten für fossile Unsere Kinder und Enkel werden uns sonst fragen, Energien, derzeit ca. 45 Mrd. € pro Jahr) und gesund- warum wir es unterlassen haben, als es noch möglich heitsschädliche Luftschadstoffe reduzieren, die für und leistbar war. Tausende von Todesfällen die Ursache sind.

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2. Klimaschutz geht alle an – von Paris bis zum Freisinger Land

Der Stand des Wissens Dabei besteht die Gefahr nicht mehr zu stoppender über Grundlagen und Folgen des Klimawandels sowie Ereignisse – sogenannter Kipppunkte – wie dem Ab- Gegen- und Anpassungsmaßnahmen wird regelmäßig schmelzen großer Eismassen ( starker Anstieg des von Tausenden Wissenschaftlern im Rahmen des Inter- Meeresspiegels) oder dem Auftauen der Permafrost- governmental Panel on Climate Change (IPCC, Welt- böden ( zusätzliche Emissionen des Treibhausgases klimarat) ausgewertet. Die „Zusammenfassungen für Methan). Aus unserer heutigen Warmzeit könnte dann Entscheidungsträger“ werden von den Regierungen der sehr rasch eine für uns feindliche „Heißzeit“ werden. 195 Mitgliedsstaaten geprüft und gebilligt. 2014 wurde Die Auswirkungen des Klimawandels der 5. Sachstandsbericht veröffentlicht. 2018 erscheint o und die von ihnen ausgelösten Folgeschäden (Über- ein Sonderbericht zu „nur“ 1,5 C globale Erwärmung. schwemmungen, Missernten, Existenzverlust, Klima- Unser Klima flüchtlinge, soziale Unruhen) treffen alle Menschen welt- ist für die Lebensbedingungen jedes Einzelnen sowie für weit, allerdings unterschiedlich stark. Wohlhabende die gesamte Volkswirtschaft von größter Bedeutung. Staaten wie Deutschland können die Schäden zunächst Das Klima im Freisinger Land ist bisher besonders verkraften, ehe echte Wohlstandsverluste spürbar wer- günstig: gemäßigte, abwechslungsreiche Jahreszeiten, den. Besonders stark werden voraussichtlich die heute fruchtbar und nur wenig Naturkatastrophen. schon sehr warmen und oft wirtschaftlich schwachen Regionen des Südens betroffen sein. Der natürliche Treibhauseffekt Brisant: Diese haben am wenigsten zu den ursächlichen schafft mit Hilfe von Treibhausgasen (THG) in der Atmo- THG-Emissionen beigetragen und können sich am sphäre (v.a. Wasserdampf, CO2) eine lebensfreundliche schlechtesten an die Folgen anpassen. Die wirtschaft- o Umgebungstemperatur von durchschnittlich +14 C an- lichen Schäden tragen hier ggf. zu einer politischen o statt der sonst herrschenden -18 C. Je mehr THG in der Destabilisierung bei, wodurch mit weiteren großen Atmosphäre sind, desto weniger Wärme wird direkt in Migrationsbewegungen zu rechnen ist. den Weltraum zurückgestrahlt. Erst wenn die Erdober- fläche wärmer geworden ist, wird wieder so viel Wärme Wirksamer Klimaschutz in den Weltraum abgestrahlt, wie vorher von der Sonne ist nach nahezu weltweit übereinstimmender Ansicht aufgenommen wurde. von Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft existenziell notwendig für die Menschheit. Bei einem Klimawandel hat es schon immer gegeben, Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um 1,5 oC allerdings – abgesehen von Vulkanausbrüchen oder Ein- im Vergleich zur vorindustriellen Zeit ist bereits mit er- schlägen von Himmelskörpern – als sehr langsames heblichen Auswirkungen zu rechnen, jenseits von 2 oC Pendeln zwischen Warm- und Kaltzeiten. In der heutigen auch mit katastrophalen irreversiblen Veränderungen. Warmzeit liegt die Durchschnittstemperatur an der Erd- Diese Temperaturmarken sind daher zum Ziel der Klima- o oberfläche ca. 4 °C bis 5 C höher als in der letzten Eis- schutzpolitik geworden. Das verbleibende „THG-Rest- zeit. Seit ca. 1850 hat der Mensch mit der Industriali- budget“ erfordert ein weltweites drastisches Gegen- sierung einen raschen Klimawandel ausgelöst. steuern bei den THG-Emissionen und langfristig auch Durch die Verbrennung von Erdöl, Kohle und Erdgas bei den THG-Konzentrationen, d.h. es muss CO2 aus sowie umfangreiche Waldrodungen ist v.a. die CO2- der Atmosphäre wieder entfernt werden. Unabhängig Konzentration von 280 ppm auf mittlerweile über davon sind massive Anstrengungen zur Anpassung an 410 ppm gestiegen. Dies hat bereits zu einer Erwärmung die nicht mehr vermeidbaren Folgen nötig. von 1,1 oC geführt. Nie zuvor gab es für uns Menschen so starke Klimaänderungen in so kurzer Zeit. Die aktuell rasche Erwärmung ändert Häufigkeit und Ausmaß von Extremereignissen. Zahl und Intensität von Hitzewellen nehmen zu, Dürren, Starkregen oder Stürme werden regional häufiger. Die Erwärmung führt ferner zu einem Anstieg des Meeresspiegels von nun schon über 3 mm pro Jahr mit einer weiteren massiven Steigerung, wenn die Treibhausgaszunahme noch lange anhält. Je stärker und rascher die Veränderungen, desto gravierender die Auswirkungen für die Menschen.

Bei ungebremsten Emissionen muss bereits bis 2100 Bild: Überflutung 2013 nach Starkregen in Freising, Gartenstr. mit einer starken globalen Erwärmung von weiteren in der Nähe von Bahnhof und evangelischer Kirche, 2,6 - 4,8 oC gerechnet werden. © M. Einfeldt

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Das Klima-Übereinkommen von Paris (PA1) Klimaschutz durch Landkreis und Gemeinden wurde bei der 21. Klimakonferenz am 12.12.2015 be- gründet sich v.a. auf den Energiewende-Beschluss vom schlossen und trat am 4.11.2016 in Kraft. Es regelt die 29.3.2007. Der Landkreis war (und ist es noch heute) Klimaschutz-Politik für die Zeit nach 2020. Verbindliches in der Zielformulierung seiner Zeit weit voraus. Im Hin- Ziel ist, die Erderwärmung auf „deutlich unter 2 oC“ zu blick auf die bisherigen zehn Jahre Umsetzung und die begrenzen und möglichst nur 1,5 oC anzustreben. Dazu seit Paris umso dringlichere Klimapolitik wird jedoch ein soll in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts eine Netto- systematischeres und konsequenteres Vorgehen in allen Kohlenstoffneutralität erreicht werden, d.h. die verblei- jeweiligen Rollen (s. Kap. 15) dringend angeraten. benden CO2-Emissionen müssen durch natürliche (z.B. Bewertung: Wälder) oder künstliche Senken (z.B. CCS2) kompensiert werden. Alle Unterzeichnerstaaten haben dafür freiwil- Ist das Glas halb voll oder halb leer? lige Reduktionszusagen abgegeben, die mit Inkrafttre- Die Klimaschutzpolitik hat seit Paris nach hoffnungs- ten des PAs völkerrechtlich verbindlich wurden. Da de- vollem Beginn 1992 in Rio und zwischenzeitlichem ren Summe bisher nicht ausreicht, sieht das PA alle fünf Tief- und Wendepunkt 2009 in Kopenhagen auf allen Jahre eine Aktualisierung vor, um die Klimaschutzbei- Ebenen Fahrt aufgenommen. Bei den Zielen besteht träge an den Stand des Wissens, der Möglichkeiten und Konsens. Gleichwohl ist nicht zu übersehen, dass der Dringlichkeiten anzupassen. 2017 hat US-Präsident  bestimmte Emissionen (Luft- und Schifffahrt) und Trump den Ausstieg aus dem PA angekündigt, jedoch Folgen (z.B. irreversible Kipppunkte wie das Ab- nicht vollzogen. Viele US-Staaten und Städte halten schmelzen des Grönlandeises, Auftauen der Perma- explizit daran fest. Gleichzeitig führt die Diskrepanz frostböden) bisher meist außen vor bleiben, zwischen den notwendigen THG-Minderungen und der  die vereinbarten Klimaschutz-Ziele und -Strategien bisherigen Handlungsbereitschaft zu neuen Initiativen: daher weit hinter dem Notwendigen, 2016 haben sich 48 von der Erderwärmung besonders  die versprochenen Klimaschutz-Beiträge hinter dem betroffene Länder öffentlich dazu bekannt, für das Errei- Vereinbarten und chen des 1,5-Grad-Ziels ihre Energieversorgung so rasch  die tatsächliche Handlungsbereitschaft hinter dem wie möglich auf 100 % EE aus heimischer Produktion Versprochenen zurückbleiben, umzustellen (Marrakesch Vision), darunter Fiji, Gastge- wie aktuell u.a. an den Verhandlungen auf EU-Ebene ber der 23. Klimakonferenz 2017 in Bonn. Dort wurde oder beim Klimaschutzplan 2050 gut erkennbar ist. Posi- ein „Talanoa“-Dialog für mehr Klimaschutz gestartet. tiv stimmt allenfalls, dass diese Defizite erstmals explizit benannt und in Form von jeweils 5-jährigen Aktualisie- Die Umsetzung auf EU-Ebene rungszyklen sukzessive abgebaut werden sollen. der bis 2030 verbindlich zugesagten Klimaschutzbei- träge (-40 % THG gegenüber 1990) erfolgt durch mehrere Sehr kritisch ist festzustellen, dass bei vielen Akteuren Rechtsakte (u.a. zu Emissionshandel, Lastenteilung, EE- eine lineare Vorstellung von Emissionen und Folgen Richtlinie). Derzeit laufen die abschließenden „Trilog- herrscht, d.h. bei doppelten THG-Emissionen entstünde Verhandlungen“ von Rat, Parlament und Kommission. eine „nur“ doppelt so hohe globale Erwärmung. Diese Denkweise lässt u.a. die o.g. Kipppunkte außer Acht. Die Umsetzung auf Deutschland-Ebene Die Zeit für wirksamen und rechtzeitigen Klimaschutz erfolgt durch das Aktionsprogramm 2020 (bis 2020) und läuft rasch ab. Wissenschaftliche Berechnungen kommen den Klimaschutzplan 2050 (ab 2021), der 2016 von der zu dem Schluss, dass beim heutigen Stand der THG- Bundesregierung beschlossen wurde. Danach sollen die Emissionen das Budget für die Einhaltung des 1,5-Grad- THG-Emissionen bis 2030 um 55 % und bis 2040 um 70 % Ziels im Jahr 2020 aufgebraucht ist. Bei raschen Minde- (jeweils ggü. 1990) sinken. Bis 2050 soll eine weitge- rungen und Inkaufnahme des 2-Grad-Ziels wird Zeit hende THG-Neutralität erreicht werden. Dies betrifft gewonnen. Bis 2040 bzw. 2050 ist THG-Neutralität insbesondere auch Energieerzeugung und -verbrauch. zwingend erforderlich. Je später wir handeln, desto Für 2018 ist ein Maßnahmenprogramm angekündigt. teurer, verlustreicher und riskanter (Notlösungen wie Die Umsetzung auf Bayern-Ebene CCS etc.) wird die Erhaltung einer lebensfreundlichen Biosphäre. erfolgt u.a. im Rahmen des Klimaschutzprogramms Bayern 2050 (2014). Die THG-Emissionen pro Einwohner sollen bis 2020 auf deutlich unter 6 t und bis 2050 auf unter 2 t sinken und sind somit höher als das Bundesziel.

1 PA: Paris Agreement 2 Bild: Braunkohleabbau in Garzweiler (NRW) mit Kraftwerken, CCS: Carbon dioxide capture and storage = CO2-Abscheidung und -Speicherung in unterirdischen Lagern Quelle: www.fotolia.com © mitifoto 11

3. Energiewende im Ganzen denken (Sektorkopplung)

Um die Klimaerwärmung auf 1,5°C zu begrenzen, ist eine THG-Neutralität bis 2040 weltweit notwendig. Unser größter THG-Emittent ist heute die fossile Energiewirtschaft. In den Sektoren Strom, Wärme und Mobilität gibt es umfang- reiche energiebedingte fossile CO2-Emissionen, die bis 2040 auf Null gesenkt werden müssen. Für den künftigen 5 Energiebedarf stehen grundsätzlich unterschiedliche Strategien zur Verfügung. Nach QUASCHNING gibt es – „nur“ bzw. „immerhin“ – eine bis 2040 tatsächlich machbare Strategie. Dabei spielen Strom und Effizienzsteigerung die Hauptrollen, aber auch alle anderen EE werden gebraucht. Die Sektorkopplung von Strom, Wärme und Mobilität wirkt sich sehr positiv auf die Machbarkeit der Energiewende aus. Der gesamte Endenergiebedarf in Deutschland würde von rd. 2.400 Mrd. kWh um knapp ein Drittel auf rd. 1.600 Mrd. kWh sinken. Der Strombedarf würde sich in etwa auf 1.320 Mrd. kWh verdoppeln. Für den erhöhten Strombedarf sowie für die begleitende Speicher- und Netz- Infrastruktur sind entsprechende Ausbaupfade erforderlich und möglich. Weitere Reduktionen des Energiebedarfs und technische Fortschritte könnten die Aufgabe wesentlich erleichtern, sind aber aus Gründen der Vorsicht noch nicht einkalkuliert. Daher ist eine regelmäßige Aktualisierung der Strategie wichtig. Daraus ergibt sich – vorbehaltlich o.g. „Erleichterungen“ – das politische Ziel „2 x 100 % EE-Strom (bezogen auf den heutigen Bedarf)“. Landkreis und Kommunen sollten diesen Transformationspfad tatkräftig unterstützen! Was versteht man eigentlich unter Energiewende? Energiewende ist die Umstellung unseres gesamten Energiebedarfs (Strom, Wärme, Verkehr) auf 100 % EE (Sonne, Wind, Wasser, Geothermie, Bioenergien) auf ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltige Weise. Es handelt sich um eine sehr komplexe Aufgabe, da – bei laufendem Betrieb – nicht nur ein neues Ziel (100 % EE, dezentral) erreicht, sondern auch das be- stehende Energiesystem (fossil, nuklear, zentral) abge- löst werden muss, ohne Bürger, Wirtschaft und Staat Grafik: Anteil der Sektoren an den energiebedingten THG zu überlasten. in Deutschland 2014, (Quaschning5) Warum ist eine rasche Energiewende so wichtig? (1 % entspricht rd. 7,5 Mio. t CO2e) Der immer schneller voranschreitende Klimawandel Wie wäre eine rasche Energiewende machbar? 5 (vgl. Kap. 2) lässt uns nicht mehr viel Zeit, um den ge- QUASCHNING hat 2016 in seiner viel beachteten Studie samten Energiebedarf CO2-neutral bereitzustellen, denn „Sektorkopplung durch die Energiewende“ untersucht, er wird v.a. durch die anthropogenen Treibhausgas- auf welche Weise in Deutschland eine vollständige emissionen (THG) aus der Verbrennung fossiler Energie- Energiewende bis 2040 machbar wäre. Dabei zeigte träger verursacht. Hinzu kommt die Verknappung fossiler sich, dass gerade die Kopplung von Strom, Wärme und Energieträger und der Atomausstieg die ein hohes Tem- Mobilität die Umsetzung erheblich erleichtert. Durch po notwendig machen. Für das 1,5-Grad-Ziel brauchen Energieeinsparung, Ausbau der EE-Stromerzeugung auf wir bis 2040 THG-Neutralität, auch in Deutschland. rd. 1.320 Mrd. kWh sowie Einsatz von EE-Strom-basier- 3 Nach Sir Nicholas Stern werden die Kosten des Klima- ten Gasen (PtG6) und Treibstoffen (PtL) erscheint das wandels um ein Vielfaches höher liegen als die Kosten Ziel erreichbar. Technologische Weiterentwicklungen bei von rechtzeitigem Klimaschutz. der Erzeugung, Speicherung und Umwandlung von EE-

Wie groß sind die CO2-Emissionen in Deutschland? Strom sowie beim Energieverbrauch sind darin nicht Energie bedingte THG-Emissionen4 trugen 2014 mit rd. einkalkuliert und werden die Lösung erleichtern. 752 Mio. t CO2-Äquivalenten (CO2e) den Löwenanteil Nachfolgend in Auszügen bzw. sinngemäß einige wich- (83 %) zu den rd. 902 Mio. t Gesamtemissionen bei. tige Aussagen der oben genannten Studie: Die (Kohle-)Kraftwerke zur Stromerzeugung emittieren davon knapp die Hälfte und sind der wichtigste Ansatz Endenergieverbrauch in Deutschland heute zur Reduktion der THG. Es folgen der Verkehr (PKW Der größte Teil des Endenergieverbrauchs von 2.402 Mrd. und LKW), die Industrie (v.a. Prozesswärme), die Haus- kWh (2014) entfiel auf den Bereich Wärme (Raumwärme, halte und GHD (Gewerbe, Handel und Dienstleistung, Warmwasser und Prozesswärme), wobei ein Teil da- s. Grafik). Um sämtliche THG in allen Sektoren einspa- von auch über Strom und Fernwärme aus Kraftwerken ren zu können, muss letztendlich (bis 2040/2050) der gedeckt wird. Der größte Anteil der mechanischen Energieverbrauch in allen Sektoren klimaneutral durch Energie ist dem Verkehrssektor zuzuordnen. EE gedeckt oder eingespart werden.

3 N. Stern: The Economics of Climate Change (2006) 5 V. Quaschning: Sektorkopplung durch die Energiewende (2016) 4 Treibhausgasemissionen 2014, Quelle UBA 6 PtG, PtL: Power to Gas / to Liquid = Erneuerbares Gas / Methanol

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Auch die Industrie benötigt mechanische Energie, die Für die Dekarbonisierung der Prozesswärme für Industrie überwiegend elektrisch gedeckt wird. Der genutzte und GHD entsteht ein zusätzlicher Strombedarf in der Strom (600 Mrd. kWh) wird zu großen Teilen in den Größenordnung von 250 Mrd. kWh. Der erforderliche Bereichen Wärme (200 Mrd. kWh) und Mechanische zusätzliche Strombedarf ist bis 2040 vollständig durch Energie (275 Mrd. kWh) eingesetzt. 75 Mrd. kWh ent- EE zu decken. fielen auf Beleuchtung und 50 Mrd. kWh auf Informa- Energiewende im Verkehrssektor tions- und Kommunikationstechnik (IKT). Im Verkehrssektor wurden 2014 rd. 730 Mrd. kWh Endenergie benötigt, davon 684,2 Mrd. kWh (93,7 %) in Form von Benzin, Diesel und Flugbenzin. Biogene Energieträger decken etwas mehr als 4 %. Der Anteil der Biomasse kann aber nicht mehr substanziell ausgebaut werden. Die Dekarbonisierung des Verkehrs- sektors kann im Wesentlichen nur durch Strom aus regenerativen Kraftwerken gelingen. Erfolgt die Dekarbonisierung im Wesentlichen durch Treibstoffe, die über PtL-Verfahren auf Basis von rege- nerativ erzeugtem Strom gewonnen werden, ergibt Grafik: Endenergieverbrauch 2014 in Deutschland aufgeteilt sich ein zusätzlicher Bedarf von ca. 1000 Mrd. kWh an in die verschiedenen Sektoren (Quaschning s.o.) Strom. Werden Effizienzmaßnahmen (v.a. Elektromobi- Energiewende im Wärmesektor lität) konsequent umgesetzt, lässt sich der zusätzliche Fossile Energieträger lieferten im Jahr 2014 Strombedarf auf 337 Mrd. kWh reduzieren.  485,3 Mrd. kWh Raumwärme (75 % des Bedarfs) Hierzu muss der Individualverkehr künftig fast aus-  84,5 Mrd. kWh Warmwasser (66 %) schließlich auf Elektrofahrzeugen mit Batteriespeichern  346,5 Mrd. kWh gewerbliche Prozesswärme (73 %) basieren. Möglichst ab 2025, spätestens aber ab 2030, sollten in Deutschland keine Neufahrzeuge mit Ver- Bei EE-Wärme haben biogene Energieträger den mit brennungsmotoren mehr zugelassen werden. Abstand größten Anteil, können aber nicht mehr sub- stanziell gesteigert werden. Solarthermie und Tiefen- Auch der Güter- und Omnibusverkehr muss elektrifiziert geothermie können weiter ausgebaut werden. Die werden. Aufgrund der langen Strecken im Güterverkehr wirtschaftlichen Potenziale sind hier aber begrenzt. wird empfohlen, die wichtigsten Fernstraßen mit elek- trischen Oberleitungen zu versehen. Die Dekarbonisierung des Wärmesektors kann nur durch einen hohen Anteil von Strom aus regenerativen Kraft- Für den Flug- und Schiffverkehr lässt sich eine Dekar- werken gelingen. bonisierung kurzfristig nur durch den Einsatz von rege- nerativen Power-to-Liquid-Treibstoffen und den ver- Erfolgt die Dekarbonisierung im Raumwärme- und fügbaren biogenen Treibstoffen erreichen. Warmwasserbereich im Wesentlichen durch Gas-Brenn- wertkessel mit Gas, das über Power-to-Gas-Verfahren auf Zur Entlastung der regenerativen Stromerzeugung in Basis von regenerativ erzeugtem Strom gewonnen wird, Deutschland und zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit benötigt man zusätzlich rund 770 Mrd. kWh Strom. kann ein Teil der Power-to-Liquid-Treibstoffe aus Län- Gas-Brennwertkessel und KWK-Anlagen sind wegen dern mit einem besseren Solarstrahlungs- oder Wind- schlechter Effizienz daher für die Dekarbonisierung bei angebot als Deutschland importiert werden. Der ver- der Energiewende nicht geeignet. Soll die Dekarboni- bleibende zusätzliche Strombedarf von 200 Mrd. kWh sierung im Jahr 2040 abgeschlossen sein, dürfen Öl- und muss bis 2040 jedoch vollständig durch heimische EE Gasheizungen ab dem Jahr 2020 nicht mehr neu ge- gedeckt werden. baut werden. Stattdessen müssen effiziente Wärme- Energiewende im Stromsektor pumpen die Versorgung der Raumwärme und des Nimmt man den zusätzlichen Strombedarf der effizien- Warmwassers übernehmen. ten Szenarien für Wärme und Verkehr sowie Speicher- Durch Gebäudesanierung ist der Wärmebedarf der verluste von ca. 20 % und setzt gewisse Einsparungen Gebäude in den nächsten 25 Jahren möglichst um 30 bis beim bisherigen Strombedarf an, so ergibt sich in etwa 50 % zu senken. Dann entstünde ein zusätzlicher Strom- eine Verdoppelung des Strombedarfs. bedarf von „nur“ 38 Mrd. kWh. Da aufgrund der relativ kurzen Zeit für die Umstellung mit geringeren Einspar- erfolgen zu rechnen ist, geht QUASCHNING vorsichtshalber von einem zusätzlichen Strombedarf für Raumwärme und Warmwasser von rd. 150 Mrd. kWh aus.

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3. Energiewende im Ganzen denken (Fortsetzung)

Schlussfolgerungen Der Umweg über PtG oder PtL ist nur in Sonderfällen Die Zahlen machen deutlich, dass für einen erfolgreichen notwendig. Weitere Lösungen, um den Energiebedarf für Klimaschutz von einem deutlich steigenden Strombe- Mobilitätsdienstleistungen stark zu reduzieren, sind im darf auszugehen ist, der bereits im Jahr 2040 klima- Kap. 8 „Energieeinsparung“ beschrieben. neutral ausschließlich durch EE gedeckt werden muss. Mit den Ausbauzielen des EEG 2014 ist bis zum Jahr Am Ende läuft die Energiewende also vor allem auf eine 2040 lediglich eine regenerative Stromerzeugung von Stromwende hinaus. Zum einen da (fast) alle EE Strom rund 460 Mrd. kWh zu erwarten. Diese würde nicht bereitstellen und zum anderen da, wie in den vorigen einmal annähernd ausreichen, den heutigen Strombe- Absätzen erläutert, der Strom den Energiebedarf in der darf klimaneutral zu decken, vom gesteigerten Strom- Regel sowohl im Wärme- als auch im Verkehrssektor bedarf durch die Sektorkopplung ganz zu schweigen. am effektivsten bereitstellen kann. Energiewende = bezahlbare Energiepreise in Zukunft Um einen erfolgreichen Klimaschutz ohne CCS zu reali- Großverbraucher zahlen heute weniger für Strom als sieren, muss der Ausbau EE deutlich gesteigert werden. früher. Der Preisanstieg für die übrigen Verbraucher ist Folglich bedarf es einer dringenden und umfassenden – vermeidbares – Ergebnis politischer Entscheidungen Anhebung der Ausbaukorridore für Windkraft- und und nicht Schuld der Energiewende an sich. Schon mittel- Photovoltaikanlagen. fristig aber sind die EE unsere einzige Chance auf stabile und bezahlbare Energiepreise. Die Energiewende trägt entscheidend dazu bei, künftige Energiepreis- und Wirtschaftskrisen zu vermeiden. Wie sieht das künftige Gesamtenergiesystem aus? Die bisherigen getrennten Energieträger Strom, Wärme, Gas und künftig auch Wasserstoff (s. Grafik rechts) sind

vielfältig miteinander verschränkt. Diverse Erzeuger Tabelle: Zubau EE zur Stromerzeugung aus (Quaschning s.o.) speisen jeweils Energie in Netze und Speicher, um den Vergleicht man den für den Klimaschutz benötigten Aus- Strom-, Wärme- und Mobilitätsbedarf zu versorgen. baupfad mit den aktuellen Zielkorridoren, zeigt sich eine Der wichtigste und gleichzeitig flexibelste Energieträger enorme Diskrepanz. Je länger mit dem schnellen Hoch- ist Strom, da dieser direkt und indirekt auch für Wärme fahren des Ausbaus der EE gewartet wird, umso schwie- und Mobilität sorgt, aber auch in Form von Gas gespei- riger wird das Einhalten der Klimaschutzziele. chert und bei Bedarf „rückverstromt“ werden kann. Bewertung Die Grafik rechts bildet die zentralen bestehenden Energieübertragungssysteme Stromnetz (links) und Die Studie von QUASCHNING zeigt erstmals für Deutsch- Gasnetz (rechts) mit Speicher ab. In der Mitte sind die land, dass und auf welche Weise bereits bis 2040 eine lokalen Wärmenetze, die zu Teilen schon bestehen, und rasche und vollständige Dekarbonisierung der Energie- die lokalen Wasserstoffnetze gezeichnet, die noch ge- versorgung möglich wäre, selbst wenn nicht optimale schaffen werden müssen. Zusätzlich werden noch große Szenarien zugrunde gelegt werden. Eine Verdopplung der Speicher für Strom, Wasserstoff und vor allem Langzeit- Stromerzeugung ist im Hinblick auf die vorhandenen wärmespeicher benötigt, um die dezentral entstehenden natürlichen, technischen, wirtschaftlichen und menschli- Stromüberschüsse aus den fluktuierenden EE sowie die chen Potenziale leistbar, wenn sie tatsächlich gewollt ist. bei Umwandlungsprozessen entstehende Abwärme zu Eine rasche Transformation unseres Energiesystems in speichern und damit nutzbar zu machen. eine CO2-freie Zukunft bis 2040 erfordert ferner u.a.:  eine deutliche Umstellung auf Effizienztechniken  einen raschen Ausbau der gasförmigen (PtG) und flüssigen (PtL) Speichertechnologien  einen konsequenten Ausstieg aus den fossilen Energietechniken Eine Energiewende im Verkehrssektor ist nur machbar, wenn der immense Energiebedarf möglichst energieeffi- zient abgewickelt wird. Dies ist nur über Elektromobilität mit EE-Strom per Batterie (oder ggf. per Oberleitungen) möglich. Bild: BioCat Power-to-Gas-Pilotanlage ©Electrochaea GmbH, DK

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Strombedarf Wärmebedarf ( reduzieren! ) ( stark reduzieren! )

KWK, GuD, Gasturbine Bioenergie Wasser fest (flüssig) Bioenergie gasförmig Tiefen- (Brennwert-) geothermie Kessel

Umwelt- lokale Wind wärme Wärme- Solarthermie stark ausbauen netze stark ausbauen (neu) stark ausbauen! Wärme- pumpe lokale große BRD- Wärme- unter- weites speicher irdische Strom- Stromheizung für netz Gas- (Bestand + Prozesswärme speicher Neubau)) BRD- (Bestand) lokale weites lokale Wasserstoffnetze Wasser- Brennstoff- Gas- Solar- stoff- netz zelle speicher (Bestand) strom (neu) stark ausbauen! Power to Gas (PtG) Elektrolyse Methani- sierung sonstiger Gasbedarf lokale lokale Strom- Mobilitäts- Strom- speicher Bioenergie speicher bedarf flüssig im Auto ( stark reduzieren! ) (gasförmig)

Grafik: Gesamt-Energiesystem mit 100 % EE mit den Energieträgern Strom (gelb), Wärme (rot), Gas (hellgrün) und Wasserstoff (blau), Henze

Die Stromspeicher sind aufgeteilt in stationäre und Alle rot umrandeten Elemente sind neu im derzeitigen „mobile“ Speicher in Fahrzeugen. Dabei werden die Energiesystem und müssen noch geschaffen werden. direkten Stromspeicher als kurzfristige (Tag-/Nacht- Alle einspeisenden EE sind grün umrandet. ausgleich), die Wasserstoffspeicher als mittelfristige Einsparung nicht zwingend, aber äußerst hilfreich und die bestehenden Gasspeicher in Erdkavernen des Grundsätzlich steht uns mehr als genug Energie zur heutigen Gasnetzes als langfristige (Saisonausgleich) Verfügung, da z.B. alleine auf die Landfläche der Erde Gasspeicher und zur langfristigen Vorhaltung von rund 2700-mal mehr Sonnenenergie trifft, als die ganze „Reservestrom“ genutzt. Die Aufteilung ergibt sich aus Welt derzeit verbraucht. Eine Reduzierung des Ver- den Kosten, den Speichergrößen und den Wirkungs- brauchs vereinfacht, verbilligt und beschleunigt die graden der Speicher. Energiewende jedoch erheblich (s. Kap. 8) und ist im Um Stromüberschüsse auch in den riesigen bestehen- Hinblick auf die bis 2040 angestrebte CO -Neutralität den Gasspeichern speichern zu können, ist der Über- 2 äußerst hilfreich. gang vom Strom- zum Gasnetz mit Hilfe von PtG extrem wichtig. Hier stehen mittlerweile die ersten Energiewende geht nur mit Sonne und Wind! Anlagen und produzieren aus Wasser, Strom und Koh- Nur Sonne und Wind stehen uns in wirklich großen lendioxid Methan. Aus dem Überschussstrom kann Mengen zur Verfügung. Wasserkraft, Biomasse und Geo- aber auch flüssiges Methanol (PtL) hergestellt werden, thermie sind dagegen sehr begrenzt und können nur das in Brennstoffzellen oder Verbrennungsmotoren einen kleinen – aber wichtigen! (die fluktuierenden EE eingesetzt werden kann (nicht abgebildet). ausgleichenden) – Anteil vom heutigen Stromverbrauch abdecken.

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4. Ziel: 100 % Strom aus Erneuerbaren Energien (EE) in Deutschland

Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien in Deutschland 220 55% 200 Geothermie 50% 180 Photovoltaik 45% 160 Biomasse 40% 140 Wind 35% 120 Wasser 30% 100 EE-Anteil in % 25% 80 20% 60 15% 40 10% Milliarden kWh/a Milliarden kWh/a (TWh/a) Anteil Anteil Nettostromverbraucham 20 5% - EE 0 0% * vorläufige Zahlen Grafik: Henze, Quelle: BMU, BDEW,AGEB, eigene Berechnungen, 2018 Ziel: 100 % Strom aus EE das nicht so einfach: Jede EE verfügt über spezielle Mit EE können wir unseren Energiebedarf zu 100 % Stärken und Schwächen. So besitzen vor allem Wind- und Solarenergie ein enormes Mengenpotenzial, CO2-frei und damit klimaneutral abdecken. Dieser Um- stieg von fossil-atomaren auf EE kann bei entsprechen- stehen als vom Wetter abhängige fluktuierende Energie- dem Willen relativ schnell erfolgen, wie das Wachstum träger jedoch nicht immer im momentan benötigten von 1990 bis 2017 zeigt (siehe Abb. oben). Umfang zur Verfügung. Die Bioenergien dagegen – als 7 gut speicher- und regelbare Energieformen – verfügen Viele Studien und Szenarien zeigen heute schon, wie sich nur über ein sehr begrenztes Mengenpotenzial. Auch eine regenerative Stromversorgung in Zukunft zusam- die Wasserkraft ist heute schon fast vollständig ausge- mensetzen wird. Dabei variieren die Aussagen zu den An- baut und hat – ähnlich wie die Geothermie – ein sehr teilen der Offshore-Windenergie und Photovoltaik am begrenztes Zubaupotenzial. Im Team EE und in Kombi- stärksten, meist auf Grund wirtschaftlicher Betrachtun- nation mit Speichertechnologien kann jede EE mit ihren gen zum Zeitpunkt der jeweiligen Erstellung der Studie. Stärken die Schwächen der anderen EE ausgleichen Eine Dekarbonisierung der gesamten Energieversor- und zu einem optimalen Gesamtergebnis beitragen. gung bis 2040 in allen Bereichen erfordert nach Gemeinsam sind die EE jeder Herausforderung ge- QUASCHNING eine Verdopplung der Stromproduktion auf wachsen. Jede EE-Form sollte dabei im Team EE die rd. 1.320 Mrd. kWh (s. Kap. 3), die vollständig regene- Rolle erhalten, die sie gut und ohne untragbare Neben- rativ erzeugt werden müssen. effekte ausfüllen kann. Team der Erneuerbaren Energien Bisherige Entwicklung in Deutschland Theoretisch könnten wir in Deutschland, aber auch im Sonne, Wind, Bioenergien, Wasser und die Geothermie Landkreis, mit Hilfe von EE ein Vielfaches mehr an konnten 2017 ihre Erzeugung um 28,5 Mrd. kWh auf Energie gewinnen als wir brauchen. In der Praxis ist 216,7 Mrd. kWh steigern. Dies sind umgerechnet 40,9 % des deutschen Nettostromverbrauchs (529,8 Mrd. kWh)

und somit 5 % mehr als 2016. Damit konnten die EE 7 Links zu allen Studien finden Sie unter: q.bayern.de/ee - EnergyWatchGroup: Global Energy System Based in 100 % Renew- die Stromerzeugung von 1990 bis 2017 verzehnfachen. able Energy – Power Sector ( 2017) Seit 2014 werden die Steigerungen bei der Erzeugung - Energy Brainpool: Klimaschutz durch Kohleausstieg (2017) der Erneuerbaren Energien aber nur noch von der Wind- - E4tech, Fraunhofer-Institut (IEE): Das gekoppelte Energiesystem (2017) - Fraunhofer-Institut ISE: Aktuelle Fakten zur Photovoltaik in D (2017) kraft getragen. Sonne und Biomasse, die vorher auch - Quaschning: Sektorkopplung durch die Energiewende (2016) entscheidende Zuwächse hatten, wachsen gar nicht - Umweltbundesamt: Nachhaltige Stromversorgung der Zukunft (2012) mehr oder nur noch marginal. Ursachen für den geringen - Fraunhofer Institut ISE: 100 % Erneuerbare Energien für Strom und Zubau sind das verschlechterte EEG seit 2014 und die Wärme in Deutschland (2012) - Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU): Wege zur 100 % er- Ausschreibungsverfahren. Der zunehmende Eigenver- neuerbaren Stromversorgung (2011) brauch von Solarstrom – der aber bisher kaum ins - Umweltbundesamt: Energieziel 2050: 100 % Strom aus Erneuerbaren Gewicht fällt – wirkt sich statistisch nicht bei der Er- Quellen (2010) zeugung, sondern in einem geringeren Verbrauch aus. - Forschungsverbund EE: Energiekonzept 2050 (2010)

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und Bayern

Stromerzeugung 2000 2010 2016 2017* 2017 Ziel „100 %“ in Deutschland (Mrd. kWh) (Mrd. kWh) (Mrd. kWh) (Mrd. kWh) (%) (%) Nettostromverbrauch 501,4 540,5 525,0 529,8 100 % 100 % EE-Strom Wasser 21,7 21,0 20,5 19,7 3,7 % ca. 5 % EE-Strom Wind 9,5 37,8 78,6 105,5 19,9 % 40 % bis 60 % EE-Strom Bioenergie 4,7 33,9 50,8 51,5 9,7 % 10 % bis 20 % EE-Strom Photovoltaik 0,1 11,7 38,1 39,8 7,5 % 20 % bis 35 % EE-Strom Geothermie 0,0 0,0 0,2 0,2 0,0 % 0 % bis 10 % EE-Strom Summe 36,0 104,4 188,2 216,7 40,9 % 100 % und mehr Defizit bis 100 % 465,4 436,1 336,8 313,1 59,1 % 0 % Achtung: Der Nettostrombedarf wird sich bis 2040 auf ca. 1.320 Mrd. kWh erhöhen (siehe Kap. 3) Zum Vergleich: Die Stromerzeugung in Deutschland betrug 2017 rd. 654 Mrd. kWh. Quelle: BMU, BDEW, AGEB, eigene Berechnungen, 2018, * vorläufige Zahlen

Nach dem derzeitigen EE-Ausbauplan im EEG 2016 Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien in Bayern 50 50% wird die Energiewende mit der für die Sektorkopplung Geothermie (s. Kapitel 3) notwendigen Stromverbrauchserhöhung 45 Photovoltaik 45% weder 2040 noch 2050 erreicht werden können. Des- 40 Biomasse 40% Wind 35 35% halb müssen das EEG und der Ausbauplan dringend Wasser dem Klimaschutzziel angepasst werden. 30 30% Stromverbrauch und EE-Stromerzeugung bis 2040 25 25% 1400,0 zur Erreichung des Klimazieles von Paris (1,5°-Ziel) und 20 20% Ausbau der EE nach den Zielen des EEG 2016 1200,0 15 15% 1000,0 10 10% Anteil am Nettostromverbrauch Anteilam

800,0 5 5% - Milliarden kWh/a Milliarden kWh/a (TWh/a) EE 600,0 0 0% Andere 400,0 Photovoltaik Biomasse 200,0 Wind Wasser Grafik: Henze, Quelle: BayLfStat Milliarden kWh/a (TWh/a) kWh/a Milliarden 0,0 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 Um das Wachstum im Bereich der Windenergie nach- Grafik: Solarwerkstatt,Quelle: EEG, Quaschning, BMU, eigene Berechnungen Grafik: Henze, Quelle: EEG, BMU, Quaschning, eigene haltig zu steigern, muss das Land Bayern neben kon- Berechnungen kreten Zielen, wie die im Energiekonzept 2011 ange- kündigten 1500 Windkraftanlagen für Bayern, diese Bisherige Entwicklung in Bayern auch umsetzen. Hier kann die neue bayerische Regie- Der bayerische EE-Anteil am Nettostromverbrauch liegt rung z.B. die 10 H-Regelung wieder abschaffen sowie 2016 mit 45,4 % nur noch geringfügig über dem Bun- im Bund bei der Gesetzgebung für das neue EEG auf desdurchschnitt. Gut sichtbar ist auch das deutlich lang- Quoten für Süddeutschland pochen, um den dringend samere Wachstum in Bayern. notwendigen Ausbau der Windkraft in Bayern wieder Wenn Bayern also im Ländervergleich eine Spitzen- anzukurbeln. Das bayerische Energieprogramm von position behalten möchte, muss das Wachstum der EE 2015 ist zu ändern um den darin vorgesehenen mini- wieder deutlich gesteigert werden. Da ein Wachstum bei malen Ausbau der EE wieder an die zwingend erfor- Wasserkraft und Biomasse kaum noch möglich ist, kann derliche CO2-freie Zukunft anzupassen. dies substantiell nur in den Bereichen Sonne und Wind Im Bereich der Solarenergienutzung ist Bayern bisher erfolgen. Solange eine rentable und verträgliche Umset- bundesweit ganz vorne – u.a. aufgrund der über 100 zung vor Ort möglich ist, wird dies von den Bürgern und Solarinitiativen, von denen ja auch zwei im Landkreis Kommunen z.B. mit Hilfe von Energiegenossenschaften Freising tätig sind, sowie der hohen Sonneneinstrahlung. umgesetzt. Wenn jede Gemeinde durchschnittlich zwei Doch der notwendige weitere Ausbau stockte in den Windräder und auf 1 % ihrer Fläche PV-Freiflächenan- letzten Jahren massiv, da das EEG im BUND u.a. auf lagen hätte, könnten in Bayern rd. 40 Mrd. kWh Wind- Initiative des Freistaates die Solarenergienutzung be- strom und rd. 70 Mrd. kWh Solarstrom erzeugt werden. grenzt hat. Auch hier ist die neue bayerische Regierung Zum Vergleich: Der Nettostromverbrauch Bayerns betrug gefragt, den Erhalt unserer Lebensgrundlage gegen- 2016 rd. 78 Mrd. kWh und wird sich in einer THG- über einer Gewinnmaximierung von Kohlekonzernen freien Zukunft (s. Kap. 3) in Etwa verdoppeln. durchzusetzen.

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5. Ziel: 100 % Strom aus EE – Wege, Bedingungen und Hemmnisse

EE-Zuwachs derzeit viel zu niedrig Notwendige Zubauziele für Wind im EEG Der jährlich notwendige Zubau für Wind wird z.B. von Atom- und Kohleausstieg 8 QUASCHNING mit 6,3 GW an Land und 2,9 GW offshore Würde man „nur“ den aktuellen Strombedarf auf 100 % für die nächsten 23 Jahre angegeben. Auch hier liegt EE umstellen, müssten für den Atomausstieg bis Ende der Zubaupfad im EEG mit 2,8 GW an Land und 2022 rd. 72 Mrd. kWh Atomstrom durch EE ersetzt 0,85 GW offshore derzeit weit darunter. 2016 wurden werden. Für den Ausstieg aus Kohle, Erdgas und Öl netto (d.h. nach Abzug von abgebauten Anlagen) 5,9 GW wären weitere rd. 340 Mrd. kWh erforderlich. zugebaut. Das EEG sieht hier also eine Kürzung von Sektorkopplung und Speicher rund 2,5 GW vor, obwohl eine Steigerung um 3,3 GW Für eine vollständige Dekarbonisierung bis 2040 zur notwendig wäre. Erreichung des Paris-Abkommens wird sich selbst im Der Bund hat also im EEG die Zubaumengen für Wind- günstigsten Fall (Kap. 3, Sektorkopplung) der Stromver- energie und PV entgegen eines für den Klimawandel not- brauch als effektivster Ersatz von Öl, Gas, Diesel und Ben- wendigen Ausbaus stark reduziert. Eine Korrektur wäre zin noch einmal stark erhöhen. Rechnet man den Ener- der wichtigste Schritt für Klimaschutz und Energiewende. giebedarf zur Speicherung hinzu, so muss sich die EE- 1400,0 Stromverbrauch und EE-Stromerzeugung bis 2040 Strom-Erzeugung um weitere rd. 700 Mrd. kWh erhöhen. 1200,0 zur Erreichung Ausbau der EE mit einem des angestrebten 1000,0 Zubau von 9,2 GW (Wind) Zubauziele im EEG 2016 reichen nicht aus Klimazieles von und 15 GW (Photovoltaik) Andere Paris (1,5°-Ziel) 800,0 Photovoltaik Die Zubauziele aus dem EEG 2016 (PV: 2,5 GW, Wind: Biomasse 600,0 2,8 GW an Land + 0,85 GW offshore) würden die EE- Wind 400,0 Wasser

Erzeugung bis 2040 aber lediglich von 187 Mrd. kWh 200,0 Milliarden kWh/a Milliarden kWh/a (TWh/a) (2015) auf knapp 350 Mrd. kWh ansteigen lassen. Bei 0,0 einem Bedarf von rund 1.320 Mrd. kWh im Jahr 2040 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 klafft im jetzigen Ausbaupfad also eine Lücke von knapp Grafik: Notwendiger Ausbau der EE mit einem Zubau von 1.000 Mrd. kWh. 9,2 GW Wind und 15 GW PV pro Jahr zur Erreichung der Sektorkopplung bis 2040, Henze EE-Zubauziele deutlich anheben Da die EE nur noch in den Bereichen Sonne und Wind Notwendige Änderungen im EEG substanziell wachsen können, müssen wir insbesondere Einerseits tragen die vom Bund neu eingeführten Aus- die Zubauziele für PV und Windenergie stark erhöhen. schreibungen zum Rückgang der Zubaumengen bei und drängen tendenziell die Bürger aus dem Markt zugunsten Notwendige Zubauziele für Photovoltaik im EEG großer Unternehmen. Andererseits kann dadurch auch 8 Je nach Studie ist die installierte PV-Leistung von heute relativ einfach eine direkte Mengensteuerung erreicht 42,6 GWp bis 2040 auf 240 GWp (UBA Strom mal 2, da werden. Folgende Punkte sind im EEG also zu verbessern: ohne Wärme und Verkehr gerechnet) bzw. 415 GWp  Höhere Ausschreibungsvolumina zur Erreichung (QUASCHNING, alle Sektoren, s. Kap. 3) zu erhöhen. Bei der notwendigen stark erhöhten Zubauziele fest- einer Lebensdauer von ca. 25 Jahren und 23 Jahren bis legen. 2040 ist ein mittlerer Zubau zwischen 10 und 16 GW  Die Ausschreibungsverfahren für Bürger und Ge- pro Jahr notwendig. Dafür muss das derzeitige Zubauziel nossenschaften, die nur wenige Anlagen betreiben im EEG (2,5 GW) um den Faktor 4 bis 6,5 massiv erhöht wollen, müssen im Sinne einer De Minimis-Regel werden. Dass dies machbar ist, zeigen die Jahre 2010 bis stark vereinfacht werden. Hier bieten sich z.B. feste 2012: Damals lag der Zubau mit rund 7,5 GW pro Jahr Einspeisetarife an, die sich an Ergebnissen von Aus- nicht weit von den künftig benötigten Zubaumengen ent- schreibungsrunden zum Zeitpunkt des Einreichens fernt. 2016 wurden jedoch nur 1,5 GW zugebaut und des Genehmigungsantrages anlehnen. damit selbst das unzureichende Zubauziel klar verfehlt.  Die EEG-Umlage auf selbst verbrauchten EE-Strom Deswegen ist neben der Erhöhung des Zubauziels drin- („Sonnensteuer“) ist abzuschaffen und für EEG-un- gend ein Mechanismus notwendig, der verfehlte Zubau- abhängige Lieferungen an Dritte (z.B. Mieter) zu- mengen zuverlässig im nächsten Jahr nachholt. mindest abzusenken. Damit würden auch viele Direktbelieferungen mit EE-Strom interessant. Auch 8 Link zu allen Studien: q.bayern.de/ee würden viele EE-Anlagen-Besitzer ihre Anlage um Die notwendige PV-Leistung beläuft sich nach Quaschning auf 415 GW einen Speicher ergänzen, da so die Erzeugung und (100 % Strom, Wärme und Verkehr s.o.), ISE: 200 GW (100 % EE für Speicherung kostengünstiger als die Versorgung Strom und Wärme), Photon: 170 GW (nur 100 % Strom) „Herr Altmaier, so geht’s!“, Studie zur Vollversorgung mit Sonne und Wind aus dem Netz wäre. Dies reduziert wiederum tem- bis 2030, Oktober 2012, UBA: 120 GW (nur 100 % Strom) poräre Abschaltungen wegen Netzüberlastung und den Ausbaubedarf. 18

 Derzeit fehlt im EEG immer noch eine örtliche CO2-Steuer und CO2-Zertifikate Lenkungsmöglichkeit des Zubaus von EE. Diese ist Eines der größten derzeitigen Hemmnisse für Klima- aber notwendig, um den Ausbau dem örtlichen schutz und Energiewende sind die direkten und indi- Bedarf anzupassen. rekten Förderungen von fossilen Energien. Dazu zählen  Für die ab 2020 auslaufenden Anlagen müssen direkte Forschungsförderung, Nichtbesteuerung von Anschlussregelungen gefunden werden, damit Flugbenzin, aber insbesondere auch die von den Ver- diese Anlagen wirtschaftlich weiter betrieben ursachern auf die Allgemeinheit abgewälzten sog. „ex- werden können. Dies gilt besonders für Biomasse- ternen Kosten“ der fossilen Energien für Schäden an anlagen, die ansonsten vor dem Aus stehen. Natur und durch den Klimawandel, Anpassungskosten  Der massiv gestiegene Bürokratieaufwand zum Bau an den Klimawandel, Krankheitskosten sowie erhöhte und Betrieb insbesondere von kleinen EE-Anlagen Sterblichkeit wegen Feinstaub und anderen Luftver- muss abgebaut werden, um sie auch weiterhin für schmutzungen aus Verbrennungsanlagen. Der Interna- Bürger attraktiv zu halten. tionale Währungsfonds (IWF) beziffert die Kosten für  Die immer mehr ausgeweiteten Befreiungen für 2015 alleine für Deutschland mit 49,2 Mrd. €9. Großverbraucher von der EEG-Umlage führen zu Der seit 2005 in der EU bestehende CO2-Emissionshandel einer Entsolidarisierung zu Lasten der Haushalte führte durch ein Überangebot an Zertifikaten zu niedri- und gewerblichen Verbraucher. Diese Privilegie- gen Preisen von rd. 5 € je Tonne CO2, die keinerlei rungen sind wieder auf ein erträgliches Maß (wie Lenkungswirkung haben. Hier besteht dringend Hand- vor 10 Jahren) zurückzufahren. lungsbedarf. Ergänzend kann Deutschland auch eine  Aufgrund des gewählten Regelungsansatzes über CO2-Steuer erheben, um CO2 auch bei den vielen Emis- die Strombörse kommt es zu bestimmten Zeiten zu sionen außerhalb des Emissionshandels zu belasten. sehr niedrigen oder sogar negativen Strompreisen, die die EEG-Umlage sinnwidrig in die Höhe treiben. Weitere Möglichkeiten Hier muss entweder ein Mindestwert für Strom ein-  Energieeinsparung (s. Kap. 8) geführt oder aber eine andere Vermarktung von  Forschung und Entwicklung, z.B. in den Bereichen EEG-Strom vorgeschrieben werden. Agro-PV10, HGÜ-Netze11, Reduzierung des ökologi-  Die Restriktionen für PV-Freiflächenanlagen sind zu schen Fußabdrucks von Produkten korrigieren, insbesondere bei Doppelnutzung der 10  Stromspeicher und Stromnetze: Markteinführung Flächen (Agro-Photovoltaik) . dezentraler Speicher, Power to Gas, Power to Liquid, Änderungen im Baurecht Optimierung von Ortsnetzen Im Baurecht muss der Sonderweg Bayerns mit der  Verbesserung der Kreislaufwirtschaft 10 H-Regelung abgeschafft werden (s. Kap. 6).  Faktor Mensch: Kommunizieren der Notwendigkeit und Dringlichkeit der Energiewende, Akzeptanz- Strommarktdesign förderung von EE-Anlagen, soziale Flankierung für Das Strommarktdesign ist immer noch geprägt von der Geringverdiener, Unterstützung des Strukturwandels Zeit, als Strom aus konventionellen Kraftwerken zum Teil in bisherigen Kohleregionen mehrere Jahre im Voraus gehandelt wurde. Die volatilen Die durch das deutsche EEG ausgelöste technologische EE können ohne Speicherung realistischerweise nur am und wirtschaftliche Entwicklung ist weltweit bedeutsam Day-ahead-Markt (d.h. einen Tag im Voraus) gehandelt für die Energieversorgung, den Klima- und Umweltschutz, werden. Da schlecht regelbare konventionelle Kraftwerke eine nachhaltige Entwicklung und die Friedenssicherung. häufig nicht flexibel vom Netz genommen werden, Die als Pioniere und Wegbereiter tätigen Solarinitiativen kommt es bei sonnen- und/oder windreichen Zeiten zu und die Bürgerinnen und Bürger in Bayern haben daran einem erheblichen Überangebot an Strom, der zu sinken- großen Anteil und eine historisch wertvolle Leistung den Börsenpreisen nahe Null oder sogar darunter führt, erbracht. Mittlerweile wurde das EEG weltweit über 60- d.h. man bekommt u.U. Geld, wenn man zusätzlich Strom mal kopiert. Schon heute wird deutschland-, europa- verbraucht. Dies ist aber ein Fehlanreiz hin zu höherem und weltweit mehr erneuerbare als fossil-atomare Kraft- Stromverbrauch, der dem Gelingen der Energiewende werksleistung in Betrieb genommen. entgegensteht und die EEG-Umlage in die Höhe treibt. Daher muss dringend ein zukunftsfähiges Strommarkt- design entwickelt werden, welches das Ziel 100 % EE nicht erschwert, sondern befördert. 9 IMF Survey: Counting the Cost of Energy Subsidies, 17.7.2015 10 Agro- Photovoltaik: Landwirtschaft unter Photovoltaikanlagen 11 HGÜ: Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung

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6. Windenergie

600 Installierte Leistung Windenergieanlagen Potenzial der Windenergie in Bayern GWp Andere 500 Dank neuer Anlagentypen mit verbesserter Technik hat Indien USA auch Bayern viele Standorte, an denen schon heute 400 China Europa ohne D ??? neue WEA Strom günstiger als alle anderen neuen Deutschland weltweite 300 Daten fossilen Kraftwerke erzeugen, selbst wenn die externen derzeit 169 noch nicht 145 Kosten (Klimawandel, Endlagerung von Atommüll, 200 115 bekannt 91 75 Gesundheitsschäden) nicht mit eingerechnet werden. 63 103 100 91 96 Durch jedes neue Windrad können in Bayern jährlich 64 75 84 41 49 56 34 39 45 50 57 über 5.000 t CO2 eingespart werden. Viele Beispiele für 0 24 26 27 29 31 gut umgesetzte Projekte, auch in und um den Landkreis * vorläufig Quelle Quaschning, GWEC, AWEA, EWEA,BTM Consult, SW&W, BWE, New Energy, BMU, eigene Berechnungen Freising, belegen, dass das Potenzial auch im Süden Grafik: Weltweiter Boom der Windenergie, Henze Bayerns von den Bürgern erkannt und genutzt wird. Mittlerweile wächst die installierte Windkraftleistung Dies gäbe Anlass zur Zuversicht, weist Bayern doch mit schneller als die aller anderen EE-Formen. Doch in 80 Mrd. kWh12 das größte Flächenpotenzial aller Bun- Deutschland begrenzt das EEG den Netto-Ausbaupfad desländer für den Ausbau der Windenergie aus. Dieses ab 2019 auf max. 3,35 GW. Potenzial zu nutzen, wäre für Bayern wichtig, um die nach dem Abschalten der AKW wegfallende Atom- Da sich der Strombedarf für eine an den Klimaschutz- stromproduktion zu kompensieren. Die Staatsregierung zielen von Paris orientierte, rasche und vollständige möchte aber trotz Abschaltens der Atomkraftwerke Dekarbonisierung in etwa verdoppeln wird (s. Kap. 3), bis zum Jahr 2023 die Stromerzeugung aus EE kaum muss der jährliche Netto-Zubau in Deutschland jedoch noch ausbauen. Als Konsequenz würde Bayern zum auf etwa 9 GW erhöht werden. Stromimportland und ab 2023 40 % und mehr Strom- Im Hinblick auf die bevorstehenden Ausschreibungen importe benötigen und damit in massive Energieab- wurden 2016 und 2017 viele Anlagen vorzeitig reali- hängigkeit geraten. siert. Der Netto-Zubau betrug 2017 ca. 6,5 GW nach 5,0 GW in 2016 und 5,9 GW in 2015. Ansiedlung von Windenergieanlagen Planungsrechtliche Grundlage für den Erfolg der Wind- Windenergie im Binnenland energie in den letzten 20 Jahren ist die baurechtliche In den letzten 20 Jahren gab es, zunächst angetrieben Privilegierung im Außenbereich (§ 35 Abs. 1 Baugesetz- durch Projekte in windstarken Regionen, enorme tech- buch). Danach dürfen WEA errichtet werden, sofern nologische Fortschritte und Steigerungen der Produk- keine öffentlichen Belange entgegenstehen. Insbeson- tivität. Mittlerweile haben speziell für das Binnenland dere müssen die rechtlichen Vorgaben für den Schutz entwickelte Windenergieanlagen (WEA) größere Rotoren der Anwohner vor Lärm, optischer Bedrängung und und einen höheren Turm als WEA an der Küste. Dadurch Schattenwurf sowie für den Natur- und Artenschutz können sie auch in Bayern wirtschaftlich Strom erzeugen. eingehalten werden. Faktisch bewirken diese Vorgaben Mit zunehmender Höhe und Leistungsstärke schrumpft einen Mindestabstand zwischen den WEA und Wohn- die Anzahl der für die gleiche Menge Strom notwendigen gebäuden. In der Praxis ergaben sich ausreichende WEA sehr stark. Abstände zu Siedlungen von ca. 600-800 m. Als Gegenpol zur Privilegierung können die Gemeinden und regionalen Planungsverbände die Ansiedlung von WEA durch Konzentrationszonen sowie Vorrang- und Vorbehaltsgebiete steuern und Wildwuchs wie die Um- 160 m 150 m 140 m zingelung von Ortschaften vermeiden. Die Gemeinden 100 m

60 60 m können sich dabei auch interkommunal zusammen- 40 66 m 82 m 115 m 140 m 1995 2000 2010 2014 2017 Baujahr schließen, wie es z.B. die Gemeinden des Landkreises 500 kW 1500 kW 2300 kW 3000 kW 4000 kWLeistung 0,5 Mio. kWh 2 Mio. kWh 4 Mio. kWh 6 Mio. kWh 10 Mio. kWh Ertrag Starnberg vorgemacht haben. Wichtigste Bedingung für eine Planung: Der Windenergie muss substantiell Raum Grafik: Entwicklung der Größen von WEA und ihr Ertrag, Henze verschafft werden, Verhinderungsplanungen sind un- Die Ausgestaltung der im EEG eingeführten Ausschrei- zulässig. Kurz gefasst: Keine Gemeinde muss überall bungen erschwert den Ausbau erheblich, da Projekte Windenergieanlagen zulassen, aber jede Gemeinde sollte im Binnenland von Haus aus deutlich knapper kalkuliert einen Beitrag leisten. werden müssen als im windreicheren Norden.

12 2011, Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) bei einem Stromverbrauch von jährlich 85 Mrd. kWh in Bayern

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Was können die Kommunen tun? Akzeptanz von Windenergieanlagen Wie jede Veränderung führen auch Windenergiean- 10 H ist keine unverrückbare Grenze. Die Gemeinden lagen zu Konflikten und auch Sorgen der Anwohner. können durch Ausweisung eines Bebauungsplans WEA Aber: Akzeptanz kann nicht per Gesetz geschaffen auch mit weniger als 10 H wieder privilegieren. Sie werden. Vielmehr erfordert dies Aufklärung und rich- können damit de facto jenen Zustand wiederherstellen, tige Information. Bayern war hier ab 2011 auch auf der im Rest von Deutschland unverändert gilt. Die einem sehr guten Weg. Und die Voraussetzungen Gemeinde Oerlenbach (Unterfranken) hat als eine der für die weitere Arbeit wären gut gewesen: Nach allen ersten Gemeinden einen solchen B-Plan in Kraft gesetzt. Umfragen überwiegt die Zustimmung für die Wind- Der weitere Erfolg der Energiewende in Bayern hängt energie – auch in Bayern. Die Zustimmung zu neuen nun vom Verantwortungsbewusstsein jedes einzelnen Windenergieanlagen ist dort sogar höher, wo bereits Bürgermeisters und Gemeinderatsmitglieds ab. Anlagen stehen. Da kein Rechtsanspruch auf Ausweisung eines solchen Durch die 10 H-Regelung ist viel Schwung und Ak- Bebauungsplans besteht, können die Gemeinden nun zeptanz für die wenigen verbleibenden Projekte noch besser Projekte per Vereinbarung mit den Projekt- verloren gegangen. Vielmehr wurden Vorbehalte betreibern mitgestalten und eine starke Beteiligung der und Ängste befeuert, viele angestoßene Projekte Bürgerinnen und Bürger sicherstellen. Im Nachbarland- zunichte gemacht und eines der beiden „Arbeits- kreis beschreitet die Stadt Pfaffenhofen diesen Weg und pferde“ der Energiewende faktisch ausgebremst. bereitet aktuell die Ausweisung eines Sondergebiets Windkraft in ihrem Gemeindegebiet vor, nachdem dort 2016 die Bürger per Bürgerentscheid der Windkraft zu- Sonderweg Bayern: 10 H-Regelung gestimmt haben. Allen Gemeinden wird ferner emp- Durch die von Bayern im Bund erzwungene und von fohlen, die örtliche Debatte durch Besichtigung von ihm als einzigem Land umgesetzte 10 H-Regelung wurde Praxisbeispielen zu versachlichen und insbesondere die der gerade einsetzende Aufschwung abrupt abgewürgt. vorherigen Erwartungen und Befürchtungen mit den Seitdem sind WEA in Bayern nur noch privilegiert, wenn tatsächlichen Erfahrungen zu vergleichen. sie mindestens das Zehnfache ihrer eigenen Höhe von der nächsten nach dem Gesetz geschützten Wohnbe- bauung entfernt sind oder die Kommune eine Abwei- chungen durch die Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen hat. Diese Abstände sind weit höher als aus Nachbarschutz- gründen notwendig. In einem von vielen kleinen Dörfern geprägten Land wie Bayern ist dadurch das theoretische Flächenpotenzial für Windenergie nach Berechnungen des Bundesverbandes Windenergie von rund 5,5 % der Landesfläche auf 0,05 % geschrumpft. Als Ergebnis wurden seit Februar 2014 kaum noch neue Windkraftanlagen beantragt (s. Grafik unten) und fast Bild: Tag der offenen Baustelle am Bürger-Windrad Kammerberg ausschließlich Altanträge, bei denen 10 H noch nicht gilt, genehmigt. Hier ist die neue Staatsregierung drin- Zwei Jahre Bürger-Windrad Kammerberg gend aufgerufen, diesen Missstand zu beseitigen und Technischen Daten und Ertragswerte für die ersten der Windenergienutzung den Rücken zu stärken. beiden Betriebsjahre 2017 und in Klammern 2016: Genehmigungsanträge für Generatorleistung: 3,0 MW Windenergieanlagen in Bayern Ertragsprognose: 6,20 Mio. kWh pro Jahr 400 149 Stromproduktion: 7,70 (6,62) Mio. kWh 400 2014 je 150 Gesamtproduktion: 15,5 Mio. kWh bis Jan.‘18 350 Quartal 271 100 300 Windgeschwindigkeit. 6,1 (5,8) m/s Jahresmittel 219 50 38 250 17 11 Volllaststunden: 2.566 h (2.206 h) 200 0 CO2-Einsparung: 3,6 (3,2) Mio. kg 150 Q1 Q2 Q3 Q4

100 37 43 Weitere Informationen zum Windrad mit aktueller 50 4 Stromproduktion, Monatserträgen etc. stehen unter: 0 2012 2013 2014 2015 2016 2017* www.beg-fs.de * nur Quartal 1 bis 3

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7. Photovoltaik – Strom selbst erzeugen

400 Strompreis mit PV-Anlage Wertangaben: brutto in Ct/kWh GW Installierte Leistung Photovoltaik p Zeitgleicher Autarkiegrad 45 % 350 Andere 300 USA Strompreisanstieg p. a. 3 % Japan 228 PV-Gestehungskosten Jahre 1-20 14,00 Mittelwert inkl. Abschreibung 250 Europa ohne D PV-Gestehungskosten Jahre 21 ff. 3,00 zzgl. Teuerungsrate für Wartung etc. 200 China 177 Deutschland 150 143 Heute in 10 Jahren in 20 Jahren in 30 Jahren 100 130 Strompreis ohne PV 28,00 37,63 50,57 67,96 37 42 77 32 43 50 24 20 28 Strompreis mit PV 34 37 38 39 41 42 0 11 18 26 45 % PV-Eigenerzeugung 14,00 14,00 5,42 7,28 55 % Reststrombezug 28,00 37,63 50,57 67,96 Quelle: Quaschning, IEA-PVPS, IDAE, PV News, BSW, IWR, BMU, Photon, eigene Berechnungen 100 % MIX (PV + Reststrom) 21,70 27,00 30,25 40,66 Grafik: Weltweiter Boom der Photovoltaik, Henze EINSPARUNG -23 % -28 % -40 % -40 % ERGEBNIS: Solarstrom wirkt wie eine Strompreisbremse! PV-Strom günstiger als Strom aus dem Netz Solarstrom spart (selbst ohne Speicher) bis zu 40 % der Stromkosten ein! Photovoltaik ist neben dem an Land erzeugten Wind- strom unsere günstigste EE. Das Potenzial auf vorhan- denen Dachflächen ist riesig. Solarstrom steht überall Solarstrom als Strompreisbremse auf der Erde unbegrenzt zur Verfügung. Der weltweite Eine 2018 gebaute PV-Dachanlage mit einer Leistung Siegeszug der Photovoltaik wurde durch das deutsche von bis zu 10 kWp erzeugt den Strom für die näch- Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) ausgelöst, welches sten 20 Jahre für umgerechnet 13 bis 15 Cent/kWh auf der erstmals 1993 in Freising umgesetzten kosten- (incl. MwSt. und der geringen laufenden Kosten). deckenden Vergütung („Freisinger Solarpfennig“) basiert. Dieser Preis ist fix, sobald die Investition getätigt Das EEG hat zu einem schnellen Ausbau der PV und ist. Strom vom Energieversorger kostet derzeit rund damit zu starken Kostensenkungen geführt, sodass 28 Ct/kWh brutto und stieg seit 2000 im Mittel um Solarstrom vom eigenen Dach heute nur noch ca. 13 6 % pro Jahr. Somit ist selbst genutzter PV-Strom bis 15 Cent pro kWh kostet und damit billiger als Strom anfangs ca. 13 bis 15 Ct/kWh billiger als zugekauf- aus dem Netz ist. Beim Eigenverbrauch kommen bei An- ter Strom – Tendenz steigend. lagen größer 10 kWp je nach Anlagengröße noch 40 % Wenn die PV-Anlage nach 20 Jahren abgeschrieben bis 100 % der EEG-Umlage von derzeit 6,792 Ct/kWh ist, wird Solarstrom sogar noch viel billiger, da dann hinzu. Damit sind Eigenverbrauchsanlagen und seit 2017 nur noch gelegentliche Reparatur- und Wartungs- teilweise auch wieder reine Einspeiseanlagen wirtschaft- kosten anfallen („goldenes Ende“). lich umsetzbar. Dies gilt für Privathäuser, Gewerbe- gebäude und öffentliche Gebäude gleichermaßen. PV-Zubau sinkt rapide – Energiewende in Gefahr Kommunale Einrichtungen als Vorbild Allerdings wurde der PV-Zubau – und damit die Vorreiter- Kommunen zahlen zwar niedrigere Strompreise als Haus- rolle Deutschlands – durch zu drastische Senkungen der halte, haben aber oftmals einen viel höheren Verbrauch EEG-Einspeisevergütung zwischen 2012 und 2015 stark in ihren Liegenschaften, v.a. tagsüber. PV-Anlagen auf reduziert. Für den Landkreis Freising ergibt sich alleine kommunalen Liegenschaften mit Eigenverbrauch sind aus den gegebenen Potenzialen, dass die Energiewende deshalb (fast) immer wirtschaftlich, teilweise sogar hoch- nur mit den „Arbeitspferden“ Sonne und Wind möglich attraktiv! Soweit auf kommunalen Gebäuden bereits ist. Der Zubau an Solarstrom hat jedoch auch hier in den PV-Anlagen, z.B. im Rahmen von Bürgersolarprojekten, letzten Jahren stark nachgelassen und beträgt nur noch realisiert wurden und den Strom voll ins Netz einspeisen, 14 % des notwendigen Zubaus, was sich unmittelbar sollte daran nichts geändert werden. In vielen Fällen auf das Energiewende-Tempo im Landkreis auswirkt. sind jedoch noch freie Dach- oder Fassadenflächen vor- PV-Zubau im Landkreis und in Deutschland handen, die für den Eigenverbrauch genutzt werden 250,00 können. In Frage kommen hier z.B. Rathäuser, Schulen Landkreis 200,00 Deutschland und Kindergärten, die einen hohen Stromverbrauch min. notwendig haben. Aber auch auf Bau- und Wertstoffhöfen, Feuer- 150,00 120 W/Einwohner entspricht 10 GW Zubau pro Jahr wehrhäusern und Vereinsheimen mit niedrigem Strom- in Deutschland 100,00 verbrauch lassen sich noch Einsparungen erreichen.

50,00 Die Gemeinden sind aufgerufen, im Bestand „nach-

in W proWEinwohner in zuverdichten“ und Stromkosten sofort und dauerhaft - zu reduzieren. Die Eigenverbrauchsanlagen sind ein gutes Vorbild.

Grafik: Henze, Quelle: Bundesnetzag., eigene Berechnungen

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Wenn man beim Kauf auf hochwertige und komfortable Die richtige Anlagengröße Komponenten achtet und nicht „zu billig“ einkauft, Bei der Auslegung der PV-Anlage ist einerseits der braucht man auch keine Ertragsteuer zu befürchten. Stromverbrauch des Gebäudes wichtig, da eine hohe Die Anlage rentiert sich nämlich durch den Eigenver- Eigenverbrauchsquote grundsätzlich besonders wirt- brauch, der ja Strombezugskosten einspart. Und „Ein- schaftlich ist. Andererseits fallen bei der Installation sparungen“ müssen nicht versteuert werden. „Fixkosten“ an, z.B. für die Leitungsführung vom Dach zum Keller, ein Gerüst, Kosten für Planung, Inbetrieb- Sonnenkraft Freising e. V. (www.sonnenkraft-freising.de) nahme mit dem Netzbetreiber, Dokumentation, An- hilft PV-Betreibern mit einem Exceltool, mit dem ganz lagenüberwachung. Diese fallen umso weniger ins leicht berechnet werden kann, wie sich die Umsatz- Gewicht, je größer die Anlage ist. Dasselbe gilt für steuerwahl wirtschaftlich auswirkt, ob die Anlage ertrag- die Betriebskosten, die teilweise unabhängig von steuerlich relevant ist und wie sich Änderungen der In- der Anlagengröße sind. Wie findet man dann die vestitionskosten auf die steuerliche Betrachtung aus- optimale Anlagengröße? Eine gute Regel ist: die sinn- wirken. Das Programm kann auch ein Formular gene- vollen Dachflächen sollen ästhetisch ansprechend gut rieren, mit dessen Hilfe dem Finanzamt angezeigt ausgenutzt werden! Es macht keinen Sinn, Dach- werden kann, dass die PV-Anlage für das Finanzamt nicht flächen „frei zu lassen“. Gegebenenfalls macht es relevant ist. wirtschaftlich Sinn, die Anlage zeitlich zu splitten, Potenzialkataster sämtlicher Dächer d.h. den über 10 kWp hinausgehenden Teil erst ein Jahr später in Betrieb zu nehmen. Ab dem 21. März 2018 ist das Solarpotenzialkataster des Landkreises Freising online. Mit diesem Tool können sich Bürger innerhalb von fünf Minuten über das Solar- Photovoltaik ist einfach … potenzial ihrer Dächer informieren und eine erste Wirt- Neben einem guten Vorbild brauchen Bürgerinnen und schaftlichkeitsberechnung durchführen. Dies gelingt auf- Bürger Informationen und Anreize. Kommunen können grund moderner Laserscanning-Daten und eines digita- diese auf vielfältige Weise bieten. Die Solarvereine len 3D-Modells, das für jedes Dach die Verschattung stehen hier den Kommunen kompetent mit Vorträgen im Jahresverlauf berechnet. Schauen Sie kostenlos und und Beratung zur Seite. Einige einfache und wichtige unverbindlich vorbei und werden Teil der Energiewende: Infos für Interessenten sind nachfolgend skizziert. www.solare-stadt.de/kreis-freising. Auf einem privaten Wohngebäude ist die Montage meist in ein bis zwei Tagen erledigt. Die Anlage sollte optisch Chancen der Photovoltaik ansprechend geplant sein, die Dachfläche sinnvoll Neben Strom-Eigenverbrauch auf kommunalen Liegen- ausnützen und das Gebäude aufwerten. Damit man schaften, Gewerbegebäuden und privaten Wohnhäusern lange Freude an der Anlage hat, d.h. über viele Jahr- kann PV-Strom in Wohngebäuden auch für die Wärme- zehnte gute Erträge und wenig Reparaturen, muss bereitstellung oder die Mobilität genutzt werden. Aber hochwertiges Material sorgfältig verarbeitet werden. auch die Bewohner von Mehrparteienhäusern können Daher zählt nicht so sehr der billigste Preis, sondern die mit sog. Gebäudestrom- bzw. Mieterstrommodellen vom beste Qualität und Optik. Typische EFH-Anlagen kosten günstigen Solarstrom vom eigenen Dach profitieren. Die zwischen 1.300 und 1.700 Euro brutto pro Kilowattpeak Bürger Energie Genossenschaft – Freisinger Land betreibt (kWp). Zur Finanzierung gibt es ggf. auch günstige seit 2015 die ersten beiden Projekte im Landkreis und Kredite der KfW oder der Hausbanken. sucht weitere Dächer zur Umsetzung der Energiewende. Mehr „eigene“ Energie hält nicht nur die Kaufkraft in … und geht ohne Finanzamt! der Region, sondern gibt auch das Gefühl, autonom Viele Betreiber wollen möglichst wenig Arbeit mit Ab- entscheiden zu können und mehr Sicherheit zu haben: rechnung und Steuern haben. Beim Betrieb einer PV- Jede PV-Anlage stärkt Frieden und Demokratie und gibt Anlage wird meist 20 Jahre lang überschüssiger Strom Hoffnung für die Zukunft. ins Netz eingespeist. Der Strom wird gemäß EEG mit ca. 12 Ct/kWh (Stand 2018) vergütet. Durch den regel- mäßigen Verkauf von Strom entsteht eine „gewerbliche Tätigkeit“. Aber bei vernünftiger Planung ist trotzdem kein Aufwand mit dem Finanzamt notwendig. Der PV- Betreiber hat weitestgehend Wahlmöglichkeiten hin- sichtlich Ertragsteuer und Umsatzsteuer: Durch die Wahl der Kleinunternehmerregelung bei der Umsatzsteuer können die meisten Bürger und Bürgerinnen den Auf- wand der Umsatzsteuererklärung vermeiden. Bild: PV-Indach im Plusenergiehaus, Freising, ©Michael Heinrich

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8. Energieeffizienz und Energieeinsparung

Müssen wir Energie sparen?  Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung Grundsätzlich stehen uns mehr als genug EE zur Verfü-  Nutzung von Abwärme (Abluft/Abwasser, indust- gung. Alleine auf die Landfläche der Erde trifft rund rielle Prozesse, BHKW-/KWK-Stromerzeugung) 2.700-mal mehr Sonnenenergie, als die ganze Welt der-  saisonale Wärmespeicherung zeit verbraucht. Eine Reduzierung des Verbrauchs jedoch Einsparen im Bereich Verkehr vereinfacht, verbilligt und beschleunigt die Energiewende erheblich. Energieeinsparung ist daher nicht zwingend, Von den 2014 benötigten 730 Mrd. kWh stammten rd. aber für raschen Klimaschutz äußerst hilfreich und 95 % aus direkter fossiler Energie. Der größte Teil entfiel sinnvoll. Auch hier gewinnt die Sektorkopplung an Be- mit 410 Mrd. kWh auf den Individualverkehr. Der wich- deutung. Entscheidend ist der Faktor Mensch: Nur wenn tige (und wachsende) Fuß- und Radverkehr fehlt in Menschen erreicht, informiert und motiviert werden dieser Statistik, da er kaum Energie verbraucht. (und bleiben), sind dauerhafte Erfolge möglich. Gerade in Unternehmen und Behörden liegt dies in der Verant- wortung der Führungskräfte. Einsparen im Bereich Strom Von den 2017 benötigten 530 Mrd. kWh stammten rd. 313 Mrd. kWh aus fossilen und atomaren Energieträgern. Da sich der Strombedarf für eine vollständige Energie- Tabelle: Anteile verschiedener Verkehrsarten am gesamten Energieverbrauch des Verkehrssektors im Jahr 2014, wende bis 2040 auf 1.320 Mrd. kWh in etwa verdoppeln Quelle: Quaschning, BMWI wird (s. Kap. 3), sind Einsparungen beim Verbrauch sehr wertvoll. Beispiele für Einsparstrategien: Wichtigste Effizienzstrategie ist die Umstellung von Ver-  Gewinnung von Daten zum Wetter, zum Zustand, brennungsmotoren auf Elektromobilität mit Batterien zum Nutzerverhalten und zum Verbrauch oder Oberleitungen. Diese hat nicht nur den geringsten  Umstellung der Beleuchtung auf LED Energiebedarf pro 100 km, sondern ermöglicht als einzige  Reduzierung der unproduktiven Betriebsstunden einen THG-freien Verkehrssektor. von elektrischen Anlagen  Verwendung von Hocheffizienz-Pumpen  Vermeidung von Standby-Verbrauch  Verminderung von Druckluft-Leckagen  Austausch von alten Kühlgeräten, Waschmaschinen und Fernsehgeräten  Bereitstellung von Raumwärme aus Solarthermie- anlagen oder Abwärme anstatt aus Strom  Anschluss von Spül- und Waschmaschinen an das Warmwasser Einsparen im Bereich Wärme (und Kälte) Von den 2014 benötigten 1.250 Mrd. kWh stammten Grafik: Reichweite je kWh mit verschied. Antriebskonzepten: rd. 916 Mrd. kWh aus direkter fossiler Energie: v.o.: Benziner (6,5 l/100 km), PtG+Gasmotor, PtG mit Raumwärme 646 Mrd. kWh (485 fossil) Brennstoffzelle + E-Motor, E-Auto, Quelle: Quaschning Warmwasser 127 Mrd. kWh (85 fossil) Es gibt jedoch viele weitere Ansätze, um die Mobilität Prozesswärme 477 Mrd. kWh (347 fossil) zu reduzieren oder energiesparender zu organisieren: Im größten Verbrauchssektor gibt es auch die größten  Mobilitäts-Bildung für Kinder und Erwachsene Einsparpotenziale. Beispiele für Einsparstrategien:  Arbeitsplatz möglichst nahe zum Wohnort  Reduktion der beheizten Gebäude(flächen) oder  Ausbau und Umstieg auf ÖPNV der Raumtemperaturen  aktive Verbesserung des Fuß- und Radverkehrs  Dämmen von Heizleitungen  Dämmen von Boilern und Pufferspeichern  Umstieg auf das je nach Anlass „schonendste“ Fort-  Wärmedämmung von Außenwänden bewegungsmittel (Fußverkehr ... Flugzeug)  Dämmung der Kellerdecke  intelligente Organisation (z.B. Carsharing, Bündel-  Dämmung des Dachs oder der obersten Decke ung von Erledigungen, auch mit Nachbarn)  Fenstererneuerung  Digitalisierung (E-Governance, Videokonferenz)  Nutzung von passiven Wärmegewinnen  ggf. Lieferservice statt Einzelfahrten

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LED-Beleuchtung – heller, effizienter und sehr viel kostengünstiger

Bereits seit einigen Jahren sind qualitativ hochwertige Hochwertige LED-Röhren – man erkennt sie an der LED-Lampen deutlich besser als Energiesparlampen Energieeffizienzklasse A++ – zeichnen sich durch eine und die deutlich schlechteren Glühbirnen. Inzwischen Lebensdauer von 50.000 - 60.000 Betriebsstunden aus. stehen LED-Leuchtmittel in allen Lichtfarben und Licht- Leuchtstoffröhren müssten in dieser Zeit 5 - 8-mal stärken zur Verfügung: vom Hausgebrauch bis zum (Glühlampen bis zu 50-mal!) vom Hausmeister oder Autoscheinwerfer. Sie nutzen die elektrische Energie Servicepersonal getauscht werden. etwa acht- bis zehn-mal effizienter als Glüh- oder Für die nachfolgenden Beispiele wird ein Strompreis Halogenlampen. Die Kosten für einen Austausch können von 0,28 €/kWh zugrunde gelegt. sich mit hochwertigen Lampen (≥ 90 lm/W) bei einer täglichen Betriebszeit von ca. vier bis fünf Stunden Beispiel: Tiefgarage (20 Stunden pro Tag): bereits nach sechs Monaten amortisieren. Ab dann Anzahl der Leuchtmittel 42 wird bares Geld gespart. Betriebsstunden/Jahr 365*20=7.300 Insbesondere für den gewerblichen Einsatz werden seit Energieeinsparung/Jahr 12.877 kWh gut einem Jahr LED-Röhren als Ersatz für die klassische Kosteneinsparung/Jahr13 3.644 € (60 %) Leuchtstoffröhre (T5, T8) angeboten. Mit hochwertigen Amortisationszeit 7 Monate LED-Röhren (≥150 lm/W) können der Stromverbrauch und so die Betriebskosten um 60 % verringert werden. Im Dauerbetrieb amortisieren sich die Wechselkosten daher bereits nach sechs Monaten. Nur drei auf LED umgerüstete Leuchten sparen jährlich rund 1000 kWh Strom – entsprechen rund 280 Euro – ein. Daneben Bild: haben sie noch weitere Vorteile: Tiefgarage in  sie sind schaltfest, d.h. sie können beinahe beliebig München, oft aus- und eingeschaltet werden © S. Hauser  ihre Lebensdauer beträgt bis zu 60.000 Stunden (dies entspricht sieben Jahren Dauerbeleuchtung) Beispiel: Büroraum (10 Stunden pro Arbeitstag):  dadurch sinken der Zeit- und Personalaufwand für den Ersatz von defekten Röhren erheblich Anzahl der Leuchtmittel 6  sie sind bei Minusgraden im Winter gut einsetzbar Betriebsstunden/Jahr 250*10=2.500  LEDs spenden sofort helles Licht mit kontinuier- Energieeinsparung/Jahr 630 kWh 13 lichem Spektrum Kosteneinsparung/Jahr 178 € (61 %)  viele LED-Leuchtmittel sind dimmbar und in fast Amortisationszeit 20 Monate allen gewünschten Lichtfarben erhältlich Gerade in Betriebsstätten wie Büros, Schulen, Turnhallen, Beispiel: Einfachturnhalle (10 Stunden pro Tag): Fabriken, Lagerhallen oder Tiefgaragen lassen sich die Anzahl der Leuchtmittel 72 Betriebs- und auch Wartungskosten durch die Umrüs- Betriebsstunden/Jahr 350*10=3.500 tung auf LED-Beleuchtung um bis zu 60 % senken. Energieeinsparung/Jahr 10.584 kWh 13 Bei der Umrüstung auf LED ist es i.d.R. nicht notwendig, Kosteneinsparung/Jahr 2.995 € (61 %) die gesamte Leuchte zu tauschen. LED-Röhren benötigen Amortisationszeit 15 Monate keinen hochwertigen Reflektor, da sie das Licht in einem begrenzten Winkel von 140-180° abstrahlen. Ein kompletter Leuchtentausch bringt daher kaum eine Verbesserung, erhöht aber die Umrüstkosten etwa um den Faktor 10. LED-Röhren benötigen kein elektronisches Vorschalt- Bild: gerät. Es ist daher – auch wegen deren Verlustleistung Jahn- Turnhalle, von bis zu 10 W(!) – sinnvoll, das vorhandene Vor- Freising, schaltgerät auszubauen bzw. zu überbrücken, um © S. Beck einem Defekt – und teurem Tausch – zuvorzukommen. Bei der Beschaffung von LED-Leuchten sollte bewusst Ein Berechnungstool (Excel) zum Download zur Berech- auf austauschbare Leuchtmittel geachtet werden. An- nung eigener Objekte sowie weitere ausführlichere sonsten müsste bei einem Defekt am Leuchtmittel oder Informationen zu LEDs stehen unter: q.bayern.de/ee bei einer Verbesserung der Leuchtmittel zu unnötig hohen Kosten die gesamte Leuchte ersetzt werden. 13 Inkl. Lampentausch und Umrüstkosten auf 1 Jahr umgerechnet

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9. Ziel: 100 % Erneuerbare Energien im Landkreis Freising

Landkreisbeschluss Am 29.03.2007 fasste der Kreistag folgenden Beschluss:

„Der Landkreis Freising erkennt die Notwendig- keit der Energiewende im Landkreis und setzt es sich zum Ziel, dass bis 2035 der gesamte Landkreis mit Erneuerbaren Energien versorgt wird. Der Landkreis Freising wird dieses Ziel unterstützen und seine Bürger und Bürgerinnen motivieren, sich diesem Ziel anzuschließen.

Bild: Bau der landkreiseigenen Photovoltaikanlage auf der Dieses Ziel soll erreicht werden durch Realschule Eching, 2012  Reduzierung des Energieverbrauchs  Effiziente Energieerzeugung und -nutzung Noch vor rund 120 Jahren wurde Energie im Landkreis  Einsatz Erneuerbarer Energien insbeson- Freising ausschließlich aus EE gewonnen: Wärme wurde dere unter nachhaltiger Nutzung heimi- durch Verbrennung von Holz und Stroh erzeugt, die scher Ressourcen. Energie für die Fortbewegung als Nahrung bzw. Futter vom Acker geerntet und Strom aus Wasserkraft herge- Der Landkreis Freising fordert die Kommunen des stellt. So nutzte z.B. die Druckerei Franz Datterer die Frei- Landkreises auf, sich diesem Ziel anzuschließen singer schon 1892 zur Stromerzeugung. Auch und im Rahmen ihres Handlungsspielraums zur die ersten größeren Kraftwerke gewannen ihren Strom Erreichung dieses Zieles beizutragen. im Landkreis Freising aus Isar, Amper und Moosach. Der Landkreis erstattet jährlich Bericht über die Heute basiert die Fortbewegung zum weitaus größten in seinem Bereich durchgeführten Maßnahmen Teil auf Erdöl, die Wärmeerzeugung überwiegend auf und die erzielten Erfolge. Erdöl und Erdgas. Der Strom stammte um das Jahr 2000 im Landkreis noch zu weniger als einem Drittel Durch die Energiewende sollen unsere natür- aus EE. Im Jahr 2016 lag der Anteil bei rund 71 % und lichen Lebensgrundlagen erhalten und die re- konnte damit mehr als verdoppelt werden. gionale Wirtschaftskraft sowie die Lebensquali- tät für unsere Bürgerinnen und Bürger gesichert Aufgrund des Klimawandels, des Atomausstiegs und werden.“ der sich verknappenden fossilen Ressourcen wird die Energieversorgung in Zukunft wieder vollständig auf Im Dezember 2012 hat sich der Landkreis im Rahmen EE umgestellt werden müssen, allerdings mit inzwi- seines Landkreisentwicklungskonzepts erneut zur Ziel- schen wesentlich effizienteren Technologien. setzung des Energiewendebeschlusses bekannt:

9. Leitlinie „Energie“ „Der Landkreis Freising möchte die zukünftige Energieversorgung auf wirtschaftlicher Basis sicherstellen. Die durch den Landkreis be- schlossene Energiewende wird umgesetzt, ins- besondere durch Reduktion des Energiever- brauchs, Steigerung der Energieeffizienz und Ausbau der regionalen Energieerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen. Die zahlreichen Aktivitäten sollen verstärkt, zusammengefasst und übergemeindlich koordiniert werden. Ins- besondere das Engagement ehrenamtlicher Bild: Die innovative Holzvergaseranlage zur Strom- und Wärme Initiativen und die Investitionsmöglichkeiten erzeugung auf dem Biolandhof Braun in Dürneck findet für die Bürgerschaft und die lokale Wirtschaft

weltweites Interesse. sollen weiter unterstützt werden.“

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Um die Energiewende-Aktivitäten zu koordinieren und Auch wenn weitere Pfade denkbar sind (u.a. mehr Ein- weitere Impulse zur Umsetzung zu geben, hat der Land- sparung, Solarwärme, Abwärme, Geothermie), ergibt kreis am 5.12.2012 das Klimaschutzbündnis ins Leben sich ein Eindruck von der enormen Herausforderung. gerufen, dem derzeit 18 Gemeinden angehören. Energetische Sanierungen von Wohn- und z.T. auch Geschäftsgebäuden werden von Bund (KfW) und Bayern (10.000-Häuser-Programm) gefördert. 100 % EE-Mobilität im Landkreis Freising Die Energiewende im Verkehr steht noch weitgehend am Anfang. Informationen zu bisherigen Aktivitäten finden sich in den Kapiteln 11, 12 und auf den Gemeindeseiten.

Erstellt auf Grundlage Menschen und Organisationen von Wikmedia Commons, gemeinfrei Energie zieht sich durch alle Lebenslagen und betrifft alle Menschen und Organisationen im Landkreis. Je Grafik: Klimaschutzbündnis im LK Freising mehr Bürgerinnen und Bürger, Kommunen, Betriebe und Organisationen den Gedanken der EE aufgreifen, Fast alle Gemeinden haben Energiekonzepte. Moosburg, umsetzen und weitergeben, desto schneller und leichter Hallbergmos und Wang haben explizite Energiewende- wird die Energiewende gelingen. Geeignete und enga- beschlüsse gefasst. Freising, Moosburg und der Land- gierte Akteure sind bereits vorhanden. Beispielhaft ge- kreis haben hauptamtliche Klimaschutzmanagerinnen nannt seien hier kommunale Unternehmen und Stadt- eingestellt. Für Eching wurde 2016 ein Energienutzungs- werke, Bürgerenergiegenossenschaften (s.u.), das Klima- plan erstellt. Im Rahmen eines integrierten ländlichen schutzbündnis des Landkreises (s.o.) und die Solarver- Entwicklungskonzepts (ILE) treiben die Gemeinden des eine. Aber auch Agenda-Arbeitskreise, Kirchengemeinden Ampertals die Energiewende voran. Seit 2017 arbeitet oder Sportvereine können durch eigene Aktivitäten, der Landkreis an einem Umsetzungsplan zur Erreichung Mitwirkung in Gemeinschaftsprojekten oder als Multi- des Energiewendeziels. plikatoren viel bewirken. 100 % EE-Strom im Landkreis Freising Die Politik sollte die Akteure ermutigen und ihnen die nötigen Spielräume geben, aber auch auf ihre Erfah- Mittlerweile kann der Landkreis seinen Bedarf wieder rung und Fachwissen zurückgreifen. Auf der anderen zu 71,3 % erneuerbar decken. Jetzt gilt es, das Wachs- Seite ist bei Betroffenen und Skeptikern auch genaues tum erneut zu steigern. Aktuelle Zahlen für den Land- Zuhören, Informationsarbeit und Akzeptanzförderung kreis und die 24 Gemeinden stehen im Kap. 13. notwendig, um diese für die Energiewende zu gewinnen 100 % EE-Wärme im Landkreis Freising und fachliche Fehlentwicklungen zu vermeiden. Die Wärmewende ist weit schwerer zu erreichen als Bürger Energie Genossenschaft – 100 % EE-Strom. Wichtig ist es, gedanklich nicht be- Freisinger Land e.G. (BEG, www.BEG-FS.de) stimmte Energieträger, sondern die benötigten Energie- dienstleistungen in den Mittelpunkt zu stellen. Die BEG will die Energiewende im Landkreis voran- bringen, die regionale Wertschöpfung stärken und Der Wärmebedarf wurde 2012 in einer Projektarbeit14 jedermann die Möglichkeit zur persönlichen, aber (TUM/Junge Akademie) mit 1.730 Mio. kWh abgeschätzt. auch finanziellen Beteiligung an der Energiewende Bisher werden ca. 75 Mio kWh aus Biogas und Solar- geben. Seit der Gründung am 16.04.2013 sind bereits thermie sowie rd. 77 Mio. kWh aus den Biomasse-Heiz- mehr als 580 Bürger, viele Vereine und Geschäfte, kraftwerken in Neufahrn und Zolling erzeugt. Wärme 14 Gemeinden und der Landkreis Freising beige- aus Brennholz und Pellets kommt noch hinzu. Bis 2035 treten. Seit 2014 bietet die BEG im gesamten Land- wird aufgrund des Bevölkerungswachstums ein Anstieg kreis „Bürger-(Öko-)Strom“ an, der auch 10 % Wind- auf 1.900 Mio. kWh erwartet. Dieser Bedarf kann durch strom aus dem 2015 von der BEG realisierten Bürger- Energieeinsparung (-1.082 Mio. kWh), Solarthermie Windrad Kammerberg (Fahrenzhausen) enthält (+139 Mio. kWh), Biogas (+79 Mio. kWh) und Holz (s.o. Kap. 6). Seit Anfang 2017 stellt die BEG die (+171 Mio. kWh, incl. heutiger Nutzung) abgedeckt Geschäftsführung der Energienetz Neufahrn/Eching werden. Die restlichen 280 Mio. kWh liefern Wärme- GmbH & Co. KG im Auftrag der Gemeinden Neu- pumpen, die allerdings zusätzlich 70 Mio. kWh Strom fahrn und Eching. Ferner werden für neue Bürger- im Winterhalbjahr benötigen. PV-Anlagen weitere Dächer im Landkreis gesucht.

14 Links zu allen Studien unter: q.bayern.de/ee

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10. Umsetzungsplan 2035 – der Weg zur Energiewende im Landkreis

Durch den Ausstoß des Treibhausgases CO2 entstehen Auf diese und ähnliche Fragen möchte das Leitszenario Klimawandel-Folgeschäden. Eine Abschätzung dieser eine Antwort geben. Es geht dabei von bestehenden Schäden, welche zum Teil in ferner Zukunft und global Planungen auf Bundesebene16 aus und zeichnet ein auftreten, wird vom Umweltbundesamt durchgeführt. konkretes Bild auf Ebene des Landkreises Freising. Nach aktuellen Berechnungen15 wird ein jährlicher Wert Praxisnaher Maßnahmenkatalog von 80 € pro Tonne CO2 angenommen. Anhand der bekannten Verbrauchswerte ergeben sich damit über- Als zweiter Baustein des Umsetzungsplans wird ein schlägig folgende Schadkosten: praxisnaher Maßnahmenkatalog17 erstellt. Die Maß-

Geschätzte jährliche CO2-Kosten im Landkreis, 2016 nahmenbeschreibungen werden von der Solarregion Freisinger Land nach bestem Wissen recherchiert. Die Sektor Verbrauch [kWh] CO2 [t] jährliche Kosten Beschreibungen beinhalten Verweise auf bereits umge- Nicht-EE-Strom 238.900.000 177.000 14,2 Mio. € setzte Erfahrungen. Verweise auf Referenzprojekte Verkehr 1.457.000.000 399.000 31,9 Mio. € und Fördermittel vermitteln eine Vorstellung von Auf- Wärme 1.445.000.000 347.000 27,8 Mio. € wand und Wirkung der jeweiligen Maßnahme. Gesamt 3.140.900.000 923.000 73,9 Mio. € Der Katalog umfasst Maßnahmen aus allen Bereichen, Die vorliegende Broschüre zeigt, dass im Landkreis die die für die Energiewende relevant sind. Einen Über- Emissionen der Stromerzeugung bereits stark gesenkt blick über die relevanten Themenbereiche gibt folgende werden konnten. Mit der Umstellung der Stromver- Abbildung: sorgung auf EE ist allerdings nur ein erster Teil der Energiewende angegangen. In den Sektoren Verkehr und Wärmeversorgung dominieren nach wie vor fossile Brennstoffe und eine Zwischenbilanz im Landkreis zeigt, dass es hier viel zu langsam vorangeht. Um die ausgewählten Maßnahmen und erzielten Fort- schritte fest mit dem langfristigen Energiewendeziel 2035 zu verknüpfen, hat sich der Landkreis Freising ent- schlossen, einen Fahrplan für die Umsetzung der Ener- giewende zu entwerfen. Denn eins ist klar: Die Zeit drängt und ohne entschiedenes Handeln auf allen rele- vanten Ebenen werden wir die Folgen des Klimawan- dels in aller Härte zu spüren bekommen. Dieser „Umsetzungsplan zur Energiewende“ wird zwei Aufgaben erfüllen: Zum Einen soll ein Leitszenario die Grafik: Handlungsfelder in der Energiewende als Gliederung Bedeutung des Energiewendeprozesses verdeutlichen des Maßnahmenkatalogs und zum Anderen ein praxisnaher Maßnahmenkatalog Noch ist nicht genau geklärt, ob und wie die Maßnahmen umsetzungsreife Projektvorschläge bereitstellen. umgesetzt werden. Mindestens jedoch bietet der Kata- Konsistentes Leitszenario log ein niederschwelliges Angebot für die Kommunen, eigene Maßnahmen zur Energiewende umzusetzen. Auf Wunsch bietet das Landratsamt bei der Umsetzung der Projekte Unterstützung und fachliche Beratung durch die Energiewendebeauftragten an. Ausarbeitung des Fahrplans Der Umsetzungsplan zur Energiewende wird vom Landratsamt mit Unterstützung durch die Solarregion Freisinger Land erstellt. Sie soll den Fortschritt der Abb.: „Wie kann ich mir die Energiewende vorstellen?“ gesteckten Ziele bewerten und ein strategisches Grund- Die Fragestellung des Leitszenarios. gerüst für die weitere Entwicklung bieten. Was bedeutet eine Null-Emissionsgesellschaft in der Praxis? Wie sieht die Zukunft des Verkehrs aus? Kann ich heute noch eine Öl-oder Gasheizung installieren?

16 V. Quaschning: Sektorkopplung durch die Energiewende (2016) 15 Umweltbundesamt: Schätzung der Umweltkosten in den Bereichen 17 Beispiel für die Umsetzung eines Maßnahmenkatalogs ist der Energie und Verkehr, S. 5 (2013) „Klimapakt Landkreis Starnberg 2015“.

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11. Öffentl. Personennahverkehr – Schlüssel zur Energiewende im Verkehr? Warum mehr ÖPNV18? Fortschreibung des Nahverkehrsplans Auch für den Verkehr gilt das Ziel des Landkreises: Die aktuelle Fortschreibung des Nahverkehrsplans 2005 bietet die Chance, die strategischen Weichen in Rich- 100 % EE bzw. 0 % fossile Energie bis zum Jahr 2035. tung „viel mehr ÖPNV“ zu stellen. Dabei könnte man 2014 war der Verkehr für 22 % des deutschen End- z.B. an folgenden Stellschrauben ansetzen: energiebedarfs und 18 % (2010) der CO2-Emissionen  offensive Grundhaltung verantwortlich. Seither hat sich die Situation ver-  Kundenorientierung und Marketing schlechtert. Für den Landkreis Freising liegen keine  attraktive Express-Buslinien einrichten regionalen Angaben vor. Aufgrund des starken Bevöl-  Flexi-Busse in der Fläche kerungswachstums und der auch wohlstandsbedingt  Elektro-Busse als Transportmittel hohen Motorisierung dürften die Werte heute eher  Verbesserungen beim Bahnverkehr bei Freistaat, höher als 2007 (Jahr des Energiewendebeschlusses) Bayer. Eisenbahngesellschaft und DB einfordern liegen. Für sonstige signifikante Verbesserungen liegen keine Hinweise vor. Von daher muss bestenfalls von Kommunikationsbeispiel: „Gratis-ÖPNV“ einer Stagnation, wahrscheinlich aber von einer Ver- Die durch drohende Diesel-Fahrverbote ausgelöste schlechterung ausgegangen werden. Diskussion um kostenfreien ÖPNV für alle hat bei Langfristig wird die Umstellung der verbleibenden Fahr- ÖPNV-Unternehmen in erster Linie Bedenken zeuge auf Elektromobilität aufgrund ihres wesentlich (Finanzierung, Kapazitäten) ausgelöst. geringeren Verbrauchs und der vergleichsweise einfa- Alternativvorschlag: cheren Möglichkeiten zur Verwendung von EE-Strom „Von einem solchen Auftrag der Gesellschaft haben einen wesentlichen Beitrag zur Dekarbonisierung leisten. wir immer geträumt! Wenn das gewollt wird, Bereits vergleichsweise kurzfristig kann ein ehrgeiziger können wir bis ... sagen, was wir dafür brauchen, Ausbau des ÖPNV zum Klimaschutz beitragen. Hierfür und dies dann bis ... umsetzen.“ sprechen auch zahlreiche weitere Gründe:  Es wird eng: Immer mehr Menschen mit immer Beispiel 1: Express-Busse mehr Autos führen zu immer weniger Platz in  Überall prüfen, wo hohes Kundenpotenzial ist, z.B. den Städten o Mainburg – Freising (32 km)  Gesundheit: Die Luft muss sauberer werden und o Moosburg – Erding (21 km) der Stresspegel sinken (wäre sogar rasch überregional wirksam!)  Klima: Wir sind auf dem Worst-Case-Pfad und die o Freising – Garching Forschungszentr. (17 km) Zeit läuft uns davon o B11: Grieserwiese – Moosburg –  Energie: Die Befreiung von den fossilen Energien Langenbach – Freising Bf. (35 km) ist dringend nötig Potenziale sind entscheidend, nicht alte Dogmen!  Wohlstand: Wir könnten viel Geld sparen Daher sind Express-Busse auch auf schienenparal- lelen Routen einzurichten, wenn genügend Kun-  Zeit: Produktiv nutzbare Zeit wird für viele Bürger den gewonnen werden können. immer kostbarer. Der ÖPNV hat dabei ähnliche Vorteile wie damals die Waschmaschine im Ver- Beispiel 2: Kundenorientierung gleich zum Waschbrett Bei sämtlichen ÖPNV-Planungen, Beförderungsange-  Gesellschaft: Bezahlbare Mobilität für alle geht boten, Fahrgastbefragungen und Werbemaßnahmen nur mit gutem ÖPNV etc. ist zeitgemäße Kundenorientierung entscheidend, ÖPNV – Ein Quantensprung ist notwendig! um in großer Zahl Fahrgäste zu gewinnen und zum zufriedenen Multiplikator zu machen. Im Hinblick auf die Dringlichkeit des Klimawandels und  Kundenbedürfnisse untersuchen und Angebot die beträchtlichen Potenziale des ÖPNV ist ein strate- daran ausrichten gischer Quantensprung erforderlich: Anstelle gradueller Verbesserungen sollte der ÖPNV aus dem heutigen  attraktive Anreize zum Umstieg setzen Nischendasein herausgeführt und zum Standard-Ver-  gezielte Werbung für den Umstieg kehrsmittel werden, das nur bei Bedarf gezielt mit  laufender Kundenkontakt und Feinjustierung privaten oder gemeinschaftlichen Autos ergänzt wird. Beispiel 3: besserer Bahnverkehr Die nötige Kapazitätsausweitung erfordert Erweite-  Isar-Donau-Express: klein, eng, unpraktisch rungen vorhandener Angebote und Verdichtung von  mehr Zughalte in Moosburg Taktfolgen, aber auch neue Kooperationen mit Arbeit-  bessere Verknüpfung Bahn/Bus bei Störungen gebern (z.B. Telearbeit, flexiblere Arbeitszeiten) und  Bahnsperrung im Sommer 2018: optimierte Fahrgästen (Fahrtwünsche vorab mitteilen?). Ersatzangebote anstelle von Notlösungen

18 ÖPNV: öffentlicher Personennahverkehr 29

12. Elektromobilität

Elektromobilität Die Mehrheit der Ladevorgänge findet zuhause oder in Um die Klimaschutzziele von Paris zu erreichen, muss der der Arbeit mit Wechselstrom aus dem bestehenden Netz Verkehrssektor weitgehend umgestaltet werden, da die statt, da die Fahrzeuge bei diesen Ladevorgängen aus- heutige Mobilität vorwiegend fossile Brennstoffe nutzt. reichend lange stehen und somit mit geringen Leistun- Klimagerechte Mobilität wird durch Antriebe, die durch gen geladen werden können. Vor allem für Nutzer EE gespeist werden, gedeckt. ohne Stellplatz mit Zugang zum Stromnetz besteht zusätzlicher Bedarf an öffentlichen Lademöglichkeiten, Es bestehen die folgenden technischen Möglichkeiten z.B. Laternenladen und/oder in der Arbeit im Alltag. zur kohlenstofffreien Mobilität: • regenerativen Strom in flüssigen oder gasförmigen Öffentliches Laden Kraftstoff umwandeln (Power-to-Liquid oder Power- to-Gas) und in Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor oder mit Brennstoffzelle nutzen. • regenerativen Strom in Batterie-Elektro-Fahrzeugen effizient direkt nutzen. Aufgrund der im Vergleich 2,5-mal (Brennstoffzelle) bis 5-mal (Verbrennungsmotor) höheren Effizienz ist CO2- freie Mobilität mit Batterie-Elektrofahrzeugen einfacher und kostengünstiger umzusetzen. Im letzten Jahr hat sich auch das Angebot an Modellen mit deutlich größerer Reichweite (rd. 250 – 400 km) erheblich erweitert. Der weitere Ausbau von biogenen Treibstoffen wird hier Bild: Inbetriebnahme der neuen Elektrotankstelle in Moos- nicht verfolgt, da die Effizienz zu gering ist und die land- burg mit (vlnr) Melanie Falkenstein (Klimaschutz- wirtschaftlichen Flächen nicht ausreichen. managerin Moosburg), Bgm. Anita Meinelt, Stadtrat Rudi Heinz, Michael Rademacher und Erwin Kochleus Vehicle to Grid (V2G) (beide SWM) Batterie-Elektrofahrzeuge können auch als mobile Bat- Für Elektrofahrzeugnutzer gibt es bereits eine Reihe von terie-Speicher begriffen werden. Sie können Strom spei- öffentlichen Lademöglichkeiten im Landkreis Freising. chern und wieder an einen Verbraucher oder das Strom- Die Ladesäulen sind meist auch für E-Auto-Nutzer auf netz zurückgeben. Vor allem durch die schnell steigende der Durchreise mit einer entsprechenden Karte oder Speicherkapazität der Elektroautos steht im Alltag immer direkt mit dem Handy ohne Vertrag freischaltbar. mehr Restkapazität für V2G-Nutzung zur Verfügung. Dies ist in der aktuellen Ladesäulenverordnung vorge- Technisch finden dazu erste Pilotprojekte statt, rechtlich schrieben und für neue Ladesäulen verbindlich. An sind noch Klärungen notwendig. Durch V2G werden die vielen Ladesäulen lässt sich derzeit noch kostenfrei Batterie-Elektrofahrzeuge zum integralen Bestandteil Strom laden.

der Energiewende. Übersicht Lade-Stecker Allershausen 1 Die generelle Strominfrastruktur ist in Deutschland her- Attenkirchen/Thalham 1 vorragend ausgebaut, so dass sich eine Vielzahl von Lade- Eching 1 möglichkeiten für Elektrofahrzeuge ergeben. Die Stecker Flughafen 2 sind soweit vereinheitlicht, dass alle Fahrzeuge an der Freising 13 aktuellen Ladeinfrastruktur geladen werden können. Hallbergmoos 3 Haag/Inkofen 1 Benennung Leistung Strom Langenbach 1 Schuko 3,0 kW AC Marzling 1 Wechselstrom Moosburg 2 Typ 2 43 kW AC Neufahrn 2 Wechselstrom Zolling 1

CCS 50 kW DC Landkreis Freising 29 Gleichstrom Deutschland gesamt 10577

CHAdeMO 50 kW DC Tabelle: Öffentliche Ladestellen im Landkreis mit einem oder mehreren Steckplätzen (Stand 3.1.2018) Gleichstrom Quelle: www.goingelectric.de und www.lemnet.org Tabelle: Lade-Stecker

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Eine weitere Verdichtung des Netzes und die Erweiter- ung sind für die Akzeptanz notwendig, vor allem für Nut- Neuzulassungen Batterie-Elektro-PKW BRD zer ohne eigenen Zugang zum Strom in der Wohnung. 25.056 Schnellladen 14.147 14.556 Das Schnellladen findet an speziellen Ladestationen statt. 9.873 6.230 Diese befinden sich vor allem an Autobahnen und 4.283 Schnellstraßen für den Langstreckenverkehr. Die heutige Infrastruktur ermöglicht dabei Ladezeiten von 30-60 Min. 2012 2013 2014 2015 2016 2017 für eine Ladung bis 80 %. Nach dem erfolgreichen Aus- Quelle www.EV-Sales.blogspot.de bau vor allem auch im letzten Jahr steht sie den Nutzern Beim Anteil der Neuzulassungen der Elektroautos zu den an den Autobahnen nun flächendeckend zur Verfügung. gesamten PKWs zeigt sich deutlich die treibende Rolle Die nächste Generation der Infrastruktur, deren Installa- Chinas. Der Landkreis Freising schneidet dabei erfreulich tion derzeit beginnt, wird die Ladezeit noch einmal positiv ab: mindestens sechs Autohäuser bieten hier halbieren. derzeit Elektroautos an. Umweltprämie für Elektroautos Anteil Neuzulassung Seit Mitte 2016 gibt es die Umweltprämie von 4.000 € Batterie-Elektro-Auto / Gesamt PKW 2,00 (2.000 € BAFA + 2.000 € Hersteller) bei der Neuanmel- 1,75 dung von Batterie-Elektroautos. Die Förderung läuft bis 1,50 einschließlich Juni 2019 oder nach Ausschöpfung der 1,25 Freising 1,00 1,2 Mrd. € Fördersumme. Bis auf öffentliche Stellen und 0,75 China die beteiligten Hersteller sind alle antragsberechtigt. 0,50 Welt 0,25 Die förderfähigen Fahrzeuge, weitere Details zur Um- BRD

Anteil Neuzulassungen [%] Neuzulassungen Anteil 0,00 weltprämie sowie die Antragsunterlagen stehen unter 2012 2013 2014 2015 2016 2017 www.bafa.de zur Verfügung. Quelle www.EV-Sales.blogspot.de, Kraftfahrtbundesamt, LRA Freising Zusätzlich bieten viele Autohersteller aufgrund des Um die notwendige Dekarbonisierung des Verkehrs zu Dieselskandals für ältere Dieselfahrzeuge z.T. noch erreichen und den derzeit noch geringen Anteil der sehr attraktive Umwelt- bzw. Stilllegungsprämien beim Elektrofahrzeuge schnell zu erhöhen, sind global, nati- Neukauf eines Elektroautos. onal und lokal im Landkreis erhebliche Anstrengungen Marktentwicklung Batterie-Elektro-PKW notwendig. In den folgenden Marktbetrachtungen sind nur 100 % Leise, vibrations- und emissionsfrei Batterie-Elektro-PKW und keine Plug-In-Hybride ent- Einer der größten Vorteile von Elektrofahrzeugen wird halten. Weltweit steigt die Zulassungszahl der Batterie- auf lange Sicht sicherlich das nahezu lautlose Fahren Elektro-PKW rasant an. Im Jahr 2017 wurden über bei niedrigen Geschwindigkeiten sein. 800.000 Fahrzeuge verkauft. Daneben ist E-Mobilität CO2-frei (hier ist auf eine Ver- Neuzulassungen Batterie-Elektro-PKW weltweit sorgung mit EE zu achten), schadstofffrei (Feinstaub, 807.908 NOx) und vibrationsfrei. Alle drei Eigenschaften sind Alleinstellungsmerkmale des Batterie-Elektroantriebs 519.648 mit wachsender Bedeutung in Ballungsräumen und in 315.070 stark mit Schadstoffen belasteten Umweltzonen. 192.998 116.315 61.773 Elektromobilität in der Region Wer konkrete Hinweise zu Anbietern und Ladepunkten in 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Quelle www.EV-Sales.blogspot.de der Region sucht, findet hier Unterstützung: Der Leitmarkt für diese Entwicklung ist China, der dortige www.goingelectric.de Markt wächst in den letzten Jahren weit schneller als im www.lemnet.de Rest der Welt. Im Jahr 2017 betrug der Anteil Chinas Landratsamt Freising am Weltmarkt 49 %. Noch eindrucksvoller ist Chinas Solarfreunde Moosburg e.V Marktposition bei den Batterie Elektrobussen mit einem Sonnenkraft Freising e.V. Weltmarktanteil von 95 %. Solarregion Freisinger Land In Deutschland hat das Wachstum wieder an Fahrt auf- genommen.

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13. Stand der Zielerreichung „Strom“ im Landkreis Freising

Im Folgenden werden die Auswertungsergebnisse für Ausblick das Berichtsjahr 2016 und die Entwicklung seit 2008 Eine weitere Reduktion des Stromverbrauchs wäre tech- kurz beschrieben. Im Anschluss an die Landkreis- und die nisch sicherlich möglich, ist jedoch erfahrungsgemäß nur 24 Gemeindeseiten folgen die Erläuterungen zum in kleinen Schritten umsetzbar, zumal die Einwohnerzahl verwendeten Schema sowie ein Berechnungsbeispiel, auch in den nächsten Jahren deutlich steigen dürfte. wie jeweils 10 Mio. kWh Strom durch EE-Strom ersetzt Die bisher sinkenden Zahlen deuten evtl. auf einen wirt- werden können. schaftlichen Strukturwandel hin. Künftig könnte allenfalls Bürger, Betriebe und Kommunen reduzierten 2016 den ein verstärkter Eigenverbrauch von selbst erzeugtem PV- fossil-atomaren Stromverbrauch: Strom, der sich in der Statistik auf der Verbrauchsseite  Der Stromverbrauch stieg wegen Bevölkerungs- niederschlägt, für weitere substanzielle Beiträge sorgen. wachstum (+2.578 Einw.) um 1,5 Mio. kWh auf Das Ausbaupotenzial der EE ist sehr unterschiedlich. 832,2 Mio. kWh (+0,2 %, 2008: 870 Mio. kWh) bzw. Größere Potenziale sind nur bei Photovoltaik und Wind- sank auf 4.734 kWh pro Einwohner (-1 %). energie, kleinere bei den Bioenergien (Biogas, Klärgas, Kurzumtriebsplantagen, Pflanzenöl) vorhanden. Der  Die EE-Strom-Erzeugung stieg um 19 Mio. kWh Zubau von Photovoltaikanlagen hat zuletzt stark abge- auf 593,3 Mio. kWh und damit auf den bisher nommen. Bei den Bioenergien herrscht Stagnation mit höchsten Stand. 2008 waren es 444 Mio. kWh. Gefahr des Rückgangs. Weitere Windräder sind ange-  Mit rd. 240 Mio. kWh (28,8 %) wies die Wasserkraft sichts des „Gegenwinds“ des Bundes (EEG), des Freistaats einen kräftigen Anstieg gegenüber 2015 um knapp (10 H) und überregional organisierter Bürgerinitiativen 25 Mio. kWh auf, lag aber im normalen Erzeugungs- nur bei klarer kommunaler Rückendeckung möglich. bereich von 210 bis 270 Mio. kWh. Kommunalpolitiker befinden sich in einer schwierigen Lage. Die Produktion der Wasserkraftwerke schwankt  Die Bioenergien haben um 8,8 Mio. kWh abge- aufgrund von Witterung und Instandhaltung ganz er- nommen und liegen mit rd. 220 Mio. kWh (26,5 %) heblich. Zusätzliche Erzeugungskapazitäten sind nur mini- auf Platz 2 der EE-Strom-Erzeugung. 2008 waren mal möglich. Die Altholznutzung wäre nur durch eine es 181 Mio. kWh. Steigerung der Holzimporte in den Landkreis zu erhöhen.  Witterungsbedingt sank die Photovoltaik erst- Bis zu einer rechnerischen regenerativen Vollversorgung mals um 2,5 Mio. kWh auf rd. 122,8 Mio. kWh. ist es noch weit. Würde die EE-Erzeugung jährlich um Ihr Anteil am Strommix beträgt nunmehr 14,8 %. 10 Mio. kWh zunehmen und der Verbrauch gleich blei- 2008 lag er bei 20 Mio. kWh (2,3 %). ben, wären rechnerische 100 % EE-Strom 2039 erreicht. Langfristig müssen im Hinblick auf die Sektorkopplung  Die Windräder erzeugten 10,2 Mio. kWh (1,2 %) sogar rd. 200 % des heutigen Bedarfs erzeugt werden, und konnten ihren Anteil mehr als verdoppeln. sodass beim jetzigen Ausbautempo die gesamte Energie-  Die Lücke zwischen Stromverbrauch und EE-Strom- wende erst im nächsten Jahrhundert erreicht würde. Erzeugung schrumpfte erheblich von 426 Mio. kWh Daher sollten jetzt im Landkreis gezielt politische, plane- (2008) auf jetzt noch 239 Mio. kWh. rische und unternehmerische Impulse gesetzt werden (s. Kap. 10 und 15). Das wirtschaftliche Potenzial dieser Auch wenn die Gesamtzahlen auf den ersten Blick Entwicklung ist erheblich (s. Kap. 16). Entsprechend hoch positiv klingen, hat die Dynamik der „Stromwende“ im fällt der Einkommens- und Arbeitsplatzeffekt aus. Landkreis Freising seit 2013 stark nachgelassen.

Stromverbrauch und EE-Erzeugung im Landkreis Ländliche Gemeinden auf Kurs „100 %“ 1.000 2016 ist die EE-Quote in 18 Gemeinden gesunken. Die Grafiken auf Seite 34 zeigen, dass die regionale Dyna- 800 mik weiterhin auseinanderklafft. Während v.a. in der 600 Mitte und im Norden viele Gemeinden das „Fenster der Gelegenheit“ beherzt nutzten, kommen andere nur 400 langsam voran. Mit dem Prädikat „100 %“ dürfen sich Strom Mio. in kWh 200 unverändert elf Gemeinden schmücken: 0 Attenkirchen, Fahrenzhausen, Gammelsdorf, Haag, 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Hohenkammer, Kirchdorf, Kranzberg, Paunzhausen, Verbrauch EE-Erzeugung Lücke zu 100 % Rudelzhausen, Wang und Zolling.

Grafik: Henze, eigene Berechnung Zahlreiche weitere ländliche Gemeinden hätten das Potenzial hierfür.

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Landkreis Freising Einwohner (31.12.2016) 175.803 Einw. Fläche 79.984 ha Einwohnerdichte 2,20 Einw./ha EE-Anteil am Stromverbrauch 69,1 % 2015 71,3 % (2016)

120% PV: Landkreisbauhof 56 kWp (2005) 100% notw. Zubau für 100% EE 80% Wasser 60% Wind 40% Bioenergie 20% 0% Photovoltaik

2008 2010 2012 2014 2016

Stromverbrauch in kWh 2014 2015+ 2016 Vergleich BRD 2016 gesamt+ 832,6 Mio. 830,7 Mio. 832,2 Mio. 525.000 Mio. pro Einwohner+ 4.887 4.796 4.734 6.361 pro ha+ 10.410 10.386 10.404 14.690

Elektrofahrzeuge 2014 2015 2016 2017 Zugelassene Elektrofahrzeuge am 31.12. 128 136 187 323

EE-Stromerzeugung in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Wasserkraft 220,0 Mio. 215,1 Mio. 239,9 Mio. 28,8 % Windenergie 3,3 Mio. 4,7 Mio. 10,2 Mio. 1,2 % Bioenergien 223,3 Mio. 229,2 Mio. 220,4 Mio. 26,5 % Photovoltaik 117,6 Mio. 125,3 Mio. 122,8 Mio. 14,8 % Summe 564,2 Mio. 574,3 Mio. 593,3 Mio. 71,3 %

Notwendiger Zubau in kWh 2014 2015+ 2016 Anteil am Verbrauch Zur Erreichung von 100 % EE-Strom+ 268,5 Mio. 256,5 Mio. 238,9 Mio. 28,7 %

Alternative Möglichkeiten zur Erreichung Umfang Randbedingungen von 100 % EE-Strom in der Landkreis a) Stromeinsparung 238,9 Mio. kWh Stromeinsparung kann (nur) einen Teil der Lücke schließen * b) Windenergieanlagen (Anzahl) 15,9 bis 23,9 à 10 bis 15 Mio. kWh/Jahr (4 – 7,5 MW) sowie = Anteil an Landkreisfläche 0,006 % bis 0,009 % ca. 0,3 ha Fläche (Fundamente, Wege etc.) * c) Biogaserzeugung 9.556 ha à 25.000 kWh pro ha und Jahr = Anteil an Landkreisfläche 11,9 % * d) Photovoltaik-Freiflächenanlagen 239 ha à 1.000 kWp pro ha, Ost- und Westausrichtung = Anteil an Landkreisfläche 0,3 % 1.000 kWh pro kWp und Jahr * e) Photovoltaik-Dachanlagen 163 ha à 6,15 m2 pro kWp, Ost- und Westausrichtung = Anteil an Landkreisfläche 0 % 900 kWh pro kWp und Jahr f) Sonstige (z.B. Wasserkraft, Geothermie)* unbekannt Eine Kombination aus diesen Maßnahmen macht es leichter, das Ziel zu erreichen.

Aktivitäten zur Energiewende Aktionen des Land- Erstellung Umsetzungsplan, Koordination Klimaschutzbündnis und Solarregion, PV-Anlagen kreises (Auswahl) im Eigenbetrieb (766 kWp), Geräte-Tauschaktion, Stadtradeln, Thermographiespaziergänge Aktive Dritte Kreisweite Aktionen im Rahmen der Solarregion Freisinger Land (Solarfreunde Moosburg e.V., Sonnenkraft Freising e.V.), Bürger Energie Genossenschaft – Freisinger Land eG, u.a. + Der Stromverbrauch des Kraftwerks Zolling wurde uns dieses Jahr erstmalig (auch rückwirkend für 2015 – aber leider nicht für 2014) gemeldet. Damit ergeben sich auch Änderungen im EE-Anteil am Stromverbrauch (2015: 69,1%) etc. * siehe Erläuterungen auf S. 60 ff.

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Landkreisgrafiken für die Jahre 2008 bis 2016 Daten: 2016, Stand 1/2018 Stromerzeugung im Landkreis Freising: 2016: 100% 95 - 99% 90 - 95% 71,3 % 85 - 90% 80 - 85% 75 - 80% aus 70 - 75% 65 - 70% 60 - 65% Erneuerbaren 55 - 60% 50 - 55% 45 - 50% Energien 40 - 45% 35 - 40% 30 - 35% 25 - 30% 20 - 25% 15 - 20% 10 - 15% 5 - 10% 0 - 5%

2014: 67,8 % aus Erneuerbaren Energien

2008: 2011: 51,1% 57,4 % aus aus Erneuerbaren Erneuerbaren Energien Energien

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Übersicht der Gemeinden im Landkreis Freising Solarregion Freisinger Land, Daten 2016, Stand 1/2018

Gemeinde Einwohner Fläche Einwohner Nettostromverbrauch EE-Strom-Erzeugung Zubaubedarf (-) Anzahl Landkreis- Landkreis- pro Einw. Änderung Anteil vom pro Einw. Überschuss(+) (31.12.16) anteil in ha anteil pro ha Mio. kWh in kWh Mio. kWh zu 2015 Verbrauch in kWh in Mio. kWh Allershausen 5.688 3,2 % 2.650 3,3 % 2,1 23,4 4.118 9,6 -2 % 41,2 % 1.696 -13,8 Attenkirchen 2.695 1,5 % 1.613 2,0 % 1,7 7,5 2.770 9,4 -3 % 125,8 % 3.484 +1,9 Au i.d. Hallertau 5.944 3,4 % 5.499 6,9 % 1,1 19,9 3.340 10,2 -1 % 51,2 % 1.709 -9,7 Eching 13.640 7,8 % 3.728 4,7 % 3,7 78,4 5.746 5,1 -7 % 6,5 % 372 -73,3 Fahrenzhausen 4.908 2,8 % 3.763 4,7 % 1,3 14,1 2.865 27,9 +30 % 198,3 % 5.682 +13,8 Freising 47.848 27,2 % 8.862 11,1 % 5,4 322,8 6.746 19,1 +5 % 5,9 % 398 -303,7 Gammelsdorf 1.462 0,8 % 2.162 2,7 % 0,7 3,8 2.587 4,9 -1 % 130,3 % 3.372 +1,1 Haag a. d. Amper 2.903 1,7 % 2.169 2,7 % 1,3 8,3 2.843 27,2 +10 % 329,5 % 9.368 +18,9 Hallbergmoos 10.835 6,2 % 3.504 4,4 % 3,1 45,4 4.192 7,5 -3 % 16,5 % 692 -37,9 Hohenkammer 2.536 1,4 % 2.573 3,2 % 1,0 10,1 3.970 12,4 +1 % 123,4 % 4.897 +2,4 Hörgertshausen 1.937 1,1 % 2.145 2,7 % 0,9 8,1 4.206 5,0 +2 % 61,5 % 2.585 -3,1 Kirchdorf a. d. Amper 3.107 1,8 % 3.299 4,1 % 0,9 8,0 2.570 11,4 +1 % 142,5 % 3.662 +3,4 Kranzberg 4.100 2,3 % 3.956 4,9 % 1,0 10,8 2.636 25,9 +10 % 239,4 % 6.311 +15,1 Langenbach 4.011 2,3 % 2.691 3,4 % 1,5 12,1 3.007 3,9 -3 % 32,5 % 977 -8,1 Marzling 3.233 1,8 % 2.049 2,6 % 1,6 6,3 1.938 4,7 -2 % 75,0 % 1.454 -1,6 Mauern 2.995 1,7 % 2.416 3,0 % 1,2 7,2 2.410 2,9 -3 % 39,5 % 952 -4,4 18.181 10,3 % 4.392 5,5 % 4,1 110,4 6.075 102,9 +8 % 93,2 % 5.662 -7,5 Nandlstadt 5.223 3,0 % 3.431 4,3 % 1,5 11,4 2.182 5,4 -1 % 47,4 % 1.035 -6,0 Neufahrn 19.698 11,2 % 4.553 5,7 % 4,3 69,8 3.543 34,7 -5 % 49,7 % 1.759 -35,1 Paunzhausen 1.502 0,9 % 1.272 1,6 % 1,2 3,6 2.409 5,0 -5 % 137,1 % 3.304 +1,3 Rudelzhausen 3.317 1,9 % 4.085 5,1 % 0,8 8,2 2.474 12,8 -0 % 156,1 % 3.862 +4,6 Wang 2.576 1,5 % 3.113 3,9 % 0,8 7,3 2.817 94,3 +13 % 1.299,8 % 36.616 +87,1 Wolfersdorf 2.568 1,5 % 2.605 3,3 % 1,0 7,2 2.810 4,7 -5 % 65,6 % 1.842 -2,5 Zolling 4.896 2,8 % 3.456 4,3 % 1,4 28,3 5.780 146,5 -5 % 517,6 % 29.917 +118,2 Landkreis Freising 175.803 100,0 % 79.984 100,0 % 2,2 832,2 4.734 593,3 +3 % 71,3 % 3.375 -238,9 Deutschland 82,5 Mio. 35,74 Mio. 2,3 525.000 6.362 188.200 +1 % 35,9 % 2.281 -336.800

Allershausen Einwohner (31.12.2016) 5.688 Einw. Fläche 2.650 ha Einwohnerdichte 2,15 Einw./ha EE-Anteil am Stromverbrauch 42,0 % 2015 41,2 % (2016)

120% Bauhof-Elektrokleintransporter Nissan EV200 (2016) 100% notw. Zubau für 100% EE 80% Wasser 60% Wind 40% Bioenergie 20% 0% Photovoltaik

2008 2010 2012 2014 2016

Stromverbrauch in kWh 2014 2015 2016 gesamt 24,6 Mio. 23,4 Mio. 23,4 Mio. pro Einwohner 4.450 4.183 4.118 pro ha 9.299 8.815 8.841

Elektrofahrzeuge 2014 2015 2016 2017 Zugelassene Elektrofahrzeuge am 31.12. 2 4 7 9

EE-Stromerzeugung in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Wasserkraft 161.212 169.800 205.551 0,9 % Windenergie 0 0 0 0,0 % Bioenergien 5.904.434 4.759.962 4.792.027 20,5 % Photovoltaik 4.554.602 4.872.593 4.647.729 19,8 % Summe 10.620.248 9.802.355 9.645.307 41,2 %

Notwendiger Zubau in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Zur Erreichung von 100 % EE-Strom 14.018.753 13.552.904 13.778.433 58,8 %

Alternative Möglichkeiten zur Erreichung Umfang Randbedingungen von 100 % EE-Strom in der Kommune a) Stromeinsparung 13.778.433 kWh Stromeinsparung kann (nur) einen Teil der Lücke schließen b) Windenergieanlagen* (Anzahl) 0,9 bis 1,4 à 10 bis 15 Mio. kWh/Jahr (4 – 7,5 MW) sowie = Anteil an Gemeindefläche 0,010 % bis 0,016 % ca. 0,3 ha Fläche (Fundamente, Wege etc.) * c) Biogaserzeugung 551 ha à 25.000 kWh pro ha und Jahr = Anteil an Gemeindefläche 20,8 % d) Photovoltaik-Freiflächenanlagen* 14 ha à 1.000 kWp pro ha, Ost- und Westausrichtung = Anteil an Gemeindefläche 0,5 % 1.000 kWh pro kWp und Jahr e) Photovoltaik-Dachanlagen* 9 ha à 6,15 m2 pro kWp, Ost- und Westausrichtung = Anteil an Gemeindefläche 0 % 900 kWh pro kWp und Jahr f) Sonstige (z.B. Wasserkraft, Geothermie)* unbekannt Wasserkraft grundsätzlich noch möglich Eine Kombination aus diesen Maßnahmen macht es leichter, das Ziel zu erreichen.

Aktivitäten zur Energiewende Aktionen Gemeinde PV-Anlage an der Kläranlage 100 kWp (2016) und auf der Grundschule 96,4 kWp (2017), Elektrofahrzeug Bauhof (2016), LED-Straßenbeleuchtung (> 33 %), energ. Schuldachsanierung Aktionen Dritter Biogasanlage 420 kW (2011) mit 3 km Nahwärmenetz und 900 kW Hackschnitzelspitzenlast- kessel (1999), Biomasseheizkraftwerk (2001) mit 2 km Nahwärmenetz

* siehe Erläuterungen auf S. 60 ff.

Solarregion Freisinger Land 36 Daten 2016, Stand 1/2018

Attenkirchen Einwohner (31.12.2016) 2.695 Einw. Fläche 1.613 ha Einwohnerdichte 1,67 Einw./ha EE-Anteil am Stromverbrauch 131,2 % 2015 125,8 % (2016)

120% PV-Freiflächenanlage: Pfettrach (2010) 100% notw. Zubau für 100% EE 80% Wasser 60% Wind 40% Bioenergie 20% 0% Photovoltaik

2008 2010 2012 2014 2016

Stromverbrauch in kWh 2014 2015 2016 gesamt 7,7 Mio. 7,4 Mio. 7,5 Mio. pro Einwohner 2.925 2.784 2.770 pro ha 4.752 4.569 4.627

Elektrofahrzeuge 2014 2015 2016 2017 Zugelassene Elektrofahrzeuge am 31.12. - - 2 4

EE-Stromerzeugung in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Wasserkraft 0 0 0 0,0 % Windenergie 0 0 0 0,0 % Bioenergien 0 0 0 0,0 % Photovoltaik 9.074.220 9.666.771 9.389.792 125,8 % Summe 9.074.220 9.666.771 9.389.792 125,8 %

Überschuss in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch über 100% EE-Strom 1.408.365 2.297.342 1.925.967 25,8 %

Alternative Möglichkeiten zur Erreichung Umfang Randbedingungen von 100 % EE-Strom in der Kommune a) Stromeinsparung - Herzlichen Glückwunsch! Ihre Gemeinde erzeugt bereits mehr EE- * b) Windenergieanlagen (Anzahl) - Strom als sie verbraucht. Aber schaffen = Anteil an Gemeindefläche - * Sie nochmal 100 % für die Sektor- c) Biogaserzeugung - kopplung von Wärme und Verkehr? = Anteil an Gemeindefläche - d) Photovoltaik-Freiflächenanlagen* - Pro 10 Mio. kWh bedarf es  Stromeinsparung (10 Mio. kWh) = Anteil an Gemeindefläche - *  1 Windenergieanlage (4 MW) e) Photovoltaik-Dachanlagen -  400 ha Biogaserzeugung = Anteil an Gemeindefläche -  10 ha PV-Freiflächenanlagen * f) Sonstige (z.B. Wasserkraft, Geothermie) -  6,8 ha PV-Dachanlagen EE können mehr als 100 %. EE schaffen regionale Wertschöpfung, Arbeitsplätze, Versorgungssicherheit etc.

Aktivitäten zur Energiewende Aktionen Gemeinde PV-Anlage Grundschule 1,1 kWp (1999), Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED (2016)

Aktionen Dritter

* siehe Erläuterungen auf S. 60 ff.

Solarregion Freisinger Land 37 Daten 2016, Stand 1/2018

Au i. d. Hallertau Einwohner (31.12.2016) 5.944 Einw. Fläche 5.499 ha Einwohnerdichte 1,08 Einw./ha EE-Anteil am Stromverbrauch 52,7 % 2015 51,2 % (2016)

120% PV: Bauhof: 42 kWp (2017) 100% notw. Zubau für 100% EE 80% Wasser 60% Wind 40% Bioenergie 20% 0% Photovoltaik

2008 2010 2012 2014 2016

Stromverbrauch in kWh 2014 2015 2016 gesamt 20,6 Mio. 19,6 Mio. 19,9 Mio. pro Einwohner 3.566 3.339 3.340 pro ha 3.743 3.558 3.610

Elektrofahrzeuge 2014 2015 2016 2017 Zugelassene Elektrofahrzeuge am 31.12. 1 2 2 5

EE-Stromerzeugung in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Wasserkraft 0 0 0 0,0 % Windenergie 0 0 0 0,0 % Bioenergien 0 0 0 0,0 % Photovoltaik 9.642.881 10.307.431 10.160.367 51,2 % Summe 9.642.881 10.307.431 10.160.367 51,2 %

Notwendiger Zubau in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Zur Erreichung von 100 % EE-Strom 10.941.240 9.255.040 9.692.283 48,8 %

Alternative Möglichkeiten zur Erreichung Umfang Randbedingungen von 100 % EE-Strom in der Kommune a) Stromeinsparung 9.692.283 kWh Stromeinsparung kann (nur) einen Teil der Lücke schließen b) Windenergieanlagen* (Anzahl) 0,6 bis 1,0 à 10 bis 15 Mio. kWh/Jahr (4 – 7,5 MW) sowie = Anteil an Gemeindefläche 0,004 % bis 0,005 % ca. 0,3 ha Fläche (Fundamente, Wege etc.) * c) Biogaserzeugung 388 ha à 25.000 kWh pro ha und Jahr = Anteil an Gemeindefläche 7,1 % d) Photovoltaik-Freiflächenanlagen* 10 ha à 1.000 kWp pro ha, Ost- und Westausr. und = Anteil an Gemeindefläche 0,2 % 1.000 kWh pro kWp und Jahr e) Photovoltaik-Dachanlagen* 7 ha à 6,15 m2 pro kWp, Ost- und Westausrichtung = Anteil an Gemeindefläche 0 % 900 kWh pro kWp und Jahr f) Sonstige (z.B. Wasserkraft, Geothermie)* unbekannt Eine Kombination aus diesen Maßnahmen macht es leichter, das Ziel zu erreichen.

Aktivitäten zur Energiewende Aktionen Gemeinde PV-Anlage Kläranlage 42 kWp (2017), PV-Anlage auf der Kinderkrippe 30 kWp (2014), energetische Sanierung der Turnhalle inkl. LED-Beleuchtung und PV-Anlage 70 kWp (2013) Aktionen Dritter

* siehe Erläuterungen auf S. 60 ff.

Solarregion Freisinger Land 38 Daten 2016, Stand 1/2018

Eching Einwohner (31.12.2016) 13.640 Einw. Fläche 3.728 ha Einwohnerdichte 3,66 Einw./ha EE-Anteil am Stromverbrauch 6,8 % 2015 6,5 % (2016)

120% PV: Bürger-Anlage, Schule 100 kW (2013) 100% notw. Zubau für 100% EE 80% Wasser 60% Wind 40% Bioenergie 20% 0% Photovoltaik

2008 2010 2012 2014 2016

Stromverbrauch in kWh 2014 2015 2016 gesamt 92,8 Mio. 80,3 Mio. 78,4 Mio. pro Einwohner 6.926 5.812 5.746 pro ha 24.899 21.525 21.020

Elektrofahrzeuge 2014 2015 2016 2017 Zugelassene Elektrofahrzeuge am 31.12. 5 7 5 23

EE-Stromerzeugung in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Wasserkraft 0 0 0 0,0 % Windenergie 0 0 0 0,0 % Bioenergien+ 190.229 680.417 515.723 0,7 % Photovoltaik 4.464.612 4.747.749 4.557.628 5,8 % Summe 4.654.841 5.428.166 5.073.351 6,5 %

Notwendiger Zubau in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Zur Erreichung von 100 % EE-Strom 88.179.286 74.823.038 73.296.262 93,5 %

Alternative Möglichkeiten zur Erreichung Umfang Randbedingungen von 100 % EE-Strom in der Kommune a) Stromeinsparung 73.296.262 kWh Stromeinsparung kann (nur) einen Teil der Lücke schließen b) Windenergieanlagen* (Anzahl) 4,9 bis 7,3 à 10 bis 15 Mio. kWh/Jahr (4 – 7,5 MW) sowie = Anteil an Gemeindefläche 0,039 % bis 0,059 % ca. 0,3 ha Fläche (Fundamente, Wege etc.) * c) Biogaserzeugung 2.936 ha à 25.000 kWh pro ha und Jahr = Anteil an Gemeindefläche 78,6 % d) Photovoltaik-Freiflächenanlagen* 73 ha à 1.000 kWp pro ha, Ost- und Westausr. und = Anteil an Gemeindefläche 2,0 % 1.000 kWh pro kWp und Jahr e) Photovoltaik-Dachanlagen* 50 ha à 6,15 m2 pro kWp, Ost- und Westausrichtung = Anteil an Gemeindefläche 0 % 900 kWh pro kWp und Jahr f) Sonstige (z.B. Wasserkraft, Geothermie)* unbekannt Eine Kombination aus diesen Maßnahmen macht es leichter, das Ziel zu erreichen.

Aktivitäten zur Energiewende Aktionen Gemeinde Rückkauf des Stromnetzes zusammen mit der Gemeinde Neufahrn (2016)

Aktionen Dritter PV: Bürger-Photovoltaikanlagen der Bürger Energie Genossenschaft – Freisinger Land, Grund- u. Mittelschule Eching, 100 kWp (2013) und Grundschule Eching, 100 kWp (2017) + Das gemeinsam von Neufahrn und Eching betriebene Biomassekraftwerk ist nur in Neufahrn erfasst, da es auf dessen Gemeindegebiet steht. * siehe Erläuterungen auf S. 60 ff.

Solarregion Freisinger Land 39 Daten 2016, Stand 1/2018

Fahrenzhausen Einwohner (31.12.2016) 4.908 Einw. Fläche 3.763 ha Einwohnerdichte 1,30 Einw./ha EE-Anteil am Stromverbrauch 157,0 % 2015 198,3 % (2016)

120% Biogasanlage:325 kW (2010) 100% notw. Zubau für 100% EE 80% Wasser 60% Wind 40% Bioenergie 20% 0% Photovoltaik

2008 2010 2012 2014 2016

Stromverbrauch in kWh 2014 2015 2016 gesamt 14,5 Mio. 13,7 Mio. 14,1 Mio. pro Einwohner 3.076 2.859 2.865 pro ha 3.864 3.635 3.737

Elektrofahrzeuge 2014 2015 2016 2017 Zugelassene Elektrofahrzeuge am 31.12. 5 6 7 9

EE-Stromerzeugung in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Wasserkraft 6.093.883 9.198.123 10.460.083 74,4 % Windenergie 0 825.784 6.499.454 46,2 % Bioenergien 2.601.132 2.850.317 2.628.954 18,7 % Photovoltaik 7.948.295 8.594.663 8.296.990 59,0 % Summe 16.643.310 21.468.887 27.885.481 198,3 %

Überschuss in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch über 100% EE-Strom 2.103.719 7.791.719 13.825.037 98,3 %

Alternative Möglichkeiten zur Erreichung Umfang Randbedingungen von 100 % EE-Strom in der Kommune a) Stromeinsparung - Herzlichen Glückwunsch! Ihre Gemeinde erzeugt bereits mehr EE- * b) Windenergieanlagen (Anzahl) - Strom als sie verbraucht. Aber schaffen = Anteil an Gemeindefläche - * Sie nochmal 100 % für die Sektor- c) Biogaserzeugung - kopplung von Wärme und Verkehr? = Anteil an Gemeindefläche - d) Photovoltaik-Freiflächenanlagen* - Pro 10 Mio. kWh bedarf es  Stromeinsparung (10 Mio. kWh) = Anteil an Gemeindefläche - *  1 Windenergieanlage (4 MW) e) Photovoltaik-Dachanlagen -  400 ha Biogaserzeugung = Anteil an Gemeindefläche -  10 ha PV-Freiflächenanlagen * f) Sonstige (z.B. Wasserkraft, Geothermie) -  6,8 ha PV-Dachanlagen EE können mehr als 100 %. EE schaffen regionale Wertschöpfung, Arbeitsplätze, Versorgungssicherheit etc.

Aktivitäten zur Energiewende Aktionen Gemeinde PV-Anlage Rathaus Fahrenzhausen 15 kWp (2011), PV-Anlage Feuerwehrhaus Lauterbach 9 kWp (2011) Aktionen Dritter Bürger-Windrad der Bürger Energie Genossenschaft – Freisinger Land eG 3,0 MW (2015), Energetische Sanierung des kath. Pfarrhauses und des Pfarrheims (2014-2016)

* siehe Erläuterungen auf S. 60 ff.

Solarregion Freisinger Land 40 Daten 2016, Stand 1/2018

Freising Einwohner (31.12.2016) 47.848 Einw. Fläche 8.862 ha Einwohnerdichte 5,40 Einw./ha EE-Anteil am Stromverbrauch 5,6 % 2015 5,9 % (2016)

120% CO2-neutrale Mobilität mit Dienst-E-Bikes und E-Auto 100% notw. Zubau für 100% EE 80% Wasser 60% Wind 40% Bioenergie 20% 0% Photovoltaik

2008 2010 2012 2014 2016

Stromverbrauch in kWh 2014 2015 2016 gesamt 321,6 Mio. 322,0 Mio. 322,8 Mio. pro Einwohner 7.013 6.857 6.746 pro ha 36.291 36.339 36.426

Elektrofahrzeuge 2014 2015 2016 2017 Zugelassene Elektrofahrzeuge am 31.12. 72 56 70 112

EE-Stromerzeugung in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Wasserkraft 151.728 139.920 153.246 0,0 % Windenergie+ 0 0 0 0,0 % Bioenergien+ 8.052.833 9.175.648 9.655.214 3,0 % Photovoltaik 8.408.243 8.868.122 9.252.020 2,9 % Summe 16.612.804 18.183.690 19.060.498 5,9 %

Notwendiger Zubau in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Zur Erreichung von 100 % EE-Strom 304.980.135 303.838.277 303.725.776 94,1 %

Alternative Möglichkeiten zur Erreichung Umfang Randbedingungen von 100 % EE-Strom in der Kommune a) Stromeinsparung 303.725.776 kWh Stromeinsparung kann (nur) einen Teil der Lücke schließen b) Windenergieanlagen* (Anzahl) 20,2 bis 30,4 à 10 bis 15 Mio. kWh/Jahr (4 – 7,5 MW) sowie = Anteil an Gemeindefläche 0,069 % bis 0,103 % ca. 0,3 ha Fläche (Fundamente, Wege etc.) * c) Biogaserzeugung 12.148 ha à 25.000 kWh pro ha und Jahr = Anteil an Gemeindefläche 137,1 % Achtung: Soviel Fläche ist nicht vorhanden! d) Photovoltaik-Freiflächenanlagen* 304 ha à 1.000 kWp pro ha, Ost- und Westausr. und = Anteil an Gemeindefläche 3,4 % 1.000 kWh pro kWp und Jahr e) Photovoltaik-Dachanlagen* 207 ha à 6,15 m2 pro kWp, 900 kWh pro kWp u. Jahr = Anteil an Gemeindefläche 0 % Achtung: Soviel Dächer sind nicht vorhanden! f) Sonstige (z.B. Wasserkraft, Geothermie)* unbekannt Eine Kombination aus diesen Maßnahmen macht es leichter, das Ziel zu erreichen.

Aktivitäten zur Energiewende Aktionen Gemeinde u.a. Wärmenetz Freisinger Innenstadt (Baubeginn 2017), Mobilitätskonzept zur Stärkung von Rad- Fußgängerverkehr und ÖPNV (2017), Freisinger Umwelttage (2017), … Aktionen Dritter u.a. „Mit dem Rad in der Stadt“ (Agenda, Aktive City 2017), Energieberatung der Ver- braucherzentrale (2017), Energiemanagementsystem (Stadtwerke, 2015)

+ Die Stadtwerke Freising liefern seit 2011 nur atomstromfreien Strom und sind an mehreren Windenergieanlagen und dem Biomassekraftwerk Zolling beteiligt. Alle Kraftwerke werden auf dem jeweiligen Gemeindegebiet erfasst, so dass das Biomassekraftwerk z.B. in Zolling erfasst wird. * siehe Erläuterungen auf S. 60 ff.

Solarregion Freisinger Land 41 Daten 2016, Stand 1/2018

Gammelsdorf Einwohner (31.12.2016) 1.462 Einw. Fläche 2.162 ha Einwohnerdichte 0,68 Einw./ha EE-Anteil am Stromverbrauch 134,4 % 2015 130,3 % (2016)

120% 100% notw. Zubau für 100% EE 80% Wasser 60% Wind 40% Bioenergie 20% 0% Photovoltaik

2008 2010 2012 2014 2016

Stromverbrauch in kWh 2014 2015 2016 Gesamt 4,0 Mio. 3,7 Mio. 3,8 Mio. pro Einwohner 2.821 2.608 2.587 pro ha 1.836 1.718 1.750

Elektrofahrzeuge 2014 2015 2016 2017 Zugelassene Elektrofahrzeuge am 31.12. - - 1 2

EE-Stromerzeugung in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Wasserkraft 0 0 0 0,0 % Windenergie 0 493 1 0,0 % Bioenergien 1.868.859 1.869.329 1.869.702 49,4 % Photovoltaik 2.937.974 3.121.491 3.060.474 80,9 % Summe 4.806.833 4.991.313 4.930.177 130,3 %

Überschuss in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch über 100% EE-Strom 838.309 1.277.235 1.147.438 30,3%

Alternative Möglichkeiten zur Erreichung Umfang Randbedingungen von 100 % EE-Strom in der Kommune a) Stromeinsparung - Herzlichen Glückwunsch! Ihre Gemeinde erzeugt bereits mehr EE- * b) Windenergieanlagen (Anzahl) - Strom als sie verbraucht. Aber schaffen = Anteil an Gemeindefläche - * Sie nochmal 100 % für die Sektor- c) Biogaserzeugung - kopplung von Wärme und Verkehr? = Anteil an Gemeindefläche - d) Photovoltaik-Freiflächenanlagen* - Pro 10 Mio. kWh bedarf es  Stromeinsparung (10 Mio. kWh) = Anteil an Gemeindefläche - *  1 Windenergieanlage (4 MW) e) Photovoltaik-Dachanlagen -  400 ha Biogaserzeugung = Anteil an Gemeindefläche -  10 ha PV-Freiflächenanlagen * f) Sonstige (z.B. Wasserkraft, Geothermie) -  6,8 ha PV-Dachanlagen EE können mehr als 100 %. EE schaffen regionale Wertschöpfung, Arbeitsplätze, Versorgungssicherheit etc.

Aktivitäten zur Energiewende Aktionen Gemeinde PV-Anlage auf der Kläranlage, 9,8 kWp (2017)

Aktionen Dritter

* siehe Erläuterungen auf S. 60 ff.

Solarregion Freisinger Land 42 Daten 2016, Stand 1/2018

Haag a. d. Amper Einwohner (31.12.2016) 2.903 Einw. Fläche 2.169 ha Einwohnerdichte 1,34 Einw./ha EE-Anteil am Stromverbrauch 286,2 % 2015 329,5 % (2016)

120% 100% notw. Zubau für 100% EE 80% Wasser 60% Wind 40% Bioenergie 20% 0% Photovoltaik

2008 2010 2012 2014 2016

Stromverbrauch in kWh 2014 2015 2016 gesamt 7,9 Mio. 8,6 Mio. 8,3 Mio. pro Einwohner 2.746 2.985 2.843 pro ha 3.654 3.969 3.806

Elektrofahrzeuge 2014 2015 2016 2017 Zugelassene Elektrofahrzeuge am 31.12. 4 4 5 7

EE-Stromerzeugung in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Wasserkraft 20.975.673 22.007.814 24.676.513 299,0 % Windenergie 0 0 0 0,0 % Bioenergien 3.422 4.012 1.666 0,0 % Photovoltaik 2.442.108 2.629.602 2.516.300 30,5 % Summe 23.421.203 24.641.428 27.194.479 329,5 %

Überschuss in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch über 100 % EE-Strom 15.495.636 16.032.455 18.940.205 229,5 %

Alternative Möglichkeiten zur Erreichung Umfang Randbedingungen von 100 % EE-Strom in der Kommune a) Stromeinsparung - Herzlichen Glückwunsch! Ihre Gemeinde erzeugt bereits mehr EE- * b) Windenergieanlagen (Anzahl) - Strom als sie verbraucht. Aber schaffen = Anteil an Gemeindefläche - * Sie nochmal 100 % für die Sektor- c) Biogaserzeugung - kopplung von Wärme und Verkehr? = Anteil an Gemeindefläche - d) Photovoltaik-Freiflächenanlagen* - Pro 10 Mio. kWh bedarf es  Stromeinsparung (10 Mio. kWh) = Anteil an Gemeindefläche - *  1 Windenergieanlage (4 MW) e) Photovoltaik-Dachanlagen -  400 ha Biogaserzeugung = Anteil an Gemeindefläche -  10 ha PV-Freiflächenanlagen * f) Sonstige (z.B. Wasserkraft, Geothermie) -  6,8 ha PV-Dachanlagen EE können mehr als 100 %. EE schaffen regionale Wertschöpfung, Arbeitsplätze, Versorgungssicherheit etc.

Aktivitäten zur Energiewende Aktionen Gemeinde PV: Kindergarten 9 kWp (2017), Alter Wirt 11 kWp (2013), Kläranlage 10 kWp (2009), Grundschule: 24 kWp (2000+2005+2009), BHKW: Alter Wirt 5 kW (2013) Aktionen Dritter

* siehe Erläuterungen auf S. 60 ff.

Solarregion Freisinger Land 43 Daten 2016, Stand 1/2018

Hallbergmoos Einwohner (31.12.2016) 10.835 Einw. Fläche 3.504 ha Einwohnerdichte 3,09 Einw./ha EE-Anteil am Stromverbrauch 17,4 % 2015 16,5 % (2016)

120% 100% notw. Zubau für 100% EE 80% Wasser 60% Wind 40% Bioenergie 20% 0% Photovoltaik

2008 2010 2012 2014 2016

Stromverbrauch in kWh 2014 2015 2016 gesamt 47,1 Mio. 44,5 Mio. 45,4 Mio. pro Einwohner 4.548 4.225 4.192 pro ha 13.452 12.691 12.963

Elektrofahrzeuge 2014 2015 2016 2017 Zugelassene Elektrofahrzeuge am 31.12. 11 13 17 22

EE-Stromerzeugung in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Wasserkraft 0 0 0 0,0 % Windenergie 0 0 0 0,0 % Bioenergien 0 0 84.741 0,2 % Photovoltaik 7.165.638 7.749.699 7.409.801 16,3 % Summe 7.165.638 7.749.699 7.494.542 16,5 %

Notwendiger Zubau in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Zur Erreichung von 100 % EE-Strom 39.968.805 36.717.036 37.925.589 83,5 %

Alternative Möglichkeiten zur Erreichung Umfang Randbedingungen von 100 % EE-Strom in der Kommune a) Stromeinsparung 37.925.589 Stromeinsparung kann (nur) einen Teil der Lücke schließen b) Windenergieanlagen* (Anzahl) 2,5 bis 3,8 à 10 bis 15 Mio. kWh/Jahr (4 – 7,5 MW) sowie = Anteil an Gemeindefläche 0,022 % bis 0,032% ca. 0,3 ha Fläche (Fundamente, Wege etc.) * c) Biogaserzeugung 1.517 ha à 25.000 kWh pro ha und Jahr = Anteil an Gemeindefläche 43,3 % d) Photovoltaik-Freiflächenanlagen* 38 ha à 1.000 kWp pro ha, Ost- und Westausr. und = Anteil an Gemeindefläche 1,1 % 1.000 kWh pro kWp und Jahr e) Photovoltaik-Dachanlagen* 26 ha à 6,15 m2 pro kWp, Ost- und Westausrichtung = Anteil an Gemeindefläche 0 % 900 kWh pro kWp und Jahr f) Sonstige (z.B. Wasserkraft, Geothermie)* unbekannt Eine Kombination aus diesen Maßnahmen macht es leichter, das Ziel zu erreichen.

Aktivitäten zur Energiewende Aktionen Gemeinde PV-Anlagen ( insgesamt 500 kWp), LED-Beleuchtung für Straße, Schule und Turnhalle, zwei Holzheizungen, Solarthermieanlage am Sportpark, 2 E-PKW und 2 E-Kleintransporter Aktionen Dritter PV-Mieterstromanlage der Bürger Energie Genossenschaft – Freisinger Land auf einem 9- Familienhaus der Gemeinde Hallbergmoos

* siehe Erläuterungen auf S. 60 ff.

Solarregion Freisinger Land 44 Daten 2016, Stand 1/2018

Hohenkammer Einwohner (31.12.2016) 2.536 Einw. Fläche 2.573 ha Einwohnerdichte 0,99 Einw./ha EE-Anteil am Stromverbrauch 130,8 % 2015 123,4 % (2016)

120% PV: Grundschule 58,2 kWp (2005) 100% notw. Zubau für 100% EE 80% Wasser 60% Wind 40% Bioenergie 20% 0% Photovoltaik

2008 2010 2012 2014 2016

Stromverbrauch in kWh 2014 2015 2016 gesamt 9,9 Mio. 9,4 Mio. 10,1 Mio. pro Einwohner 4.154 3.854 3.970 pro ha 3.846 3.643 3.913

Elektrofahrzeuge 2014 2015 2016 2017 Zugelassene Elektrofahrzeuge am 31.12. 1 1 2 6

EE-Stromerzeugung in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Wasserkraft 681.064 664.705 703.447 7,0 % Windenergie 0 0 0 0,0 % Bioenergien 8.892.308 7.875.540 8.072.505 80,2 % Photovoltaik 3.441.038 3.720.700 3.643.643 36,2 % Summe 13.014.410 12.260.945 12.419.140 123,4 %

Überschuss in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch über 100 % EE-Strom 3.119.396 2.888.670 2.351.393 23,4 %

Alternative Möglichkeiten zur Erreichung Umfang Randbedingungen von 100 % EE-Strom in der Kommune a) Stromeinsparung - Herzlichen Glückwunsch! Ihre Gemeinde erzeugt bereits mehr EE- * b) Windenergieanlagen (Anzahl) - Strom als sie verbraucht. Aber schaffen = Anteil an Gemeindefläche - * Sie nochmal 100 % für die Sektor- c) Biogaserzeugung - kopplung von Wärme und Verkehr? = Anteil an Gemeindefläche - d) Photovoltaik-Freiflächenanlagen* - Pro 10 Mio. kWh bedarf es  Stromeinsparung (10 Mio. kWh) = Anteil an Gemeindefläche - *  1 Windenergieanlage (4 MW) e) Photovoltaik-Dachanlagen -  400 ha Biogaserzeugung = Anteil an Gemeindefläche -  10 ha PV-Freiflächenanlagen * f) Sonstige (z.B. Wasserkraft, Geothermie) -  6,8 ha PV-Dachanlagen EE können mehr als 100 %. EE schaffen regionale Wertschöpfung, Arbeitsplätze, Versorgungssicherheit etc.

Aktivitäten zur Energiewende Aktionen Gemeinde LED-Beleuchtung (2016), Luft/Wasser-Wärmepumpe der Kläranlage (2016), energetische Sanierung der Grundschule mit BHKW, Lüftungsanlage Aktionen Dritter E-Tankstelle am Gästeparkplatz des Schlosses Hohenkammer

* siehe Erläuterungen auf S. 60 ff.

Solarregion Freisinger Land 45 Daten 2016, Stand 1/2018

Hörgertshausen Einwohner (31.12.2016) 1.937 Einw. Fläche 2.145 ha Einwohnerdichte 0,90 Einw./ha EE-Anteil am Stromverbrauch 61,8 % 2015 61,5 % (2016)

120% 100% notw. Zubau für 100% EE 80% Wasser 60% Wind 40% Bioenergie 20% 0% Photovoltaik

2008 2010 2012 2014 2016

Stromverbrauch in kWh 2014 2015 2016 gesamt 7,7 Mio. 8,0 Mio. 8,1 Mio. pro Einwohner 4.102 4.136 4.206 pro ha 3.597 3.711 3.799

Elektrofahrzeuge 2014 2015 2016 2017 Zugelassene Elektrofahrzeuge am 31.12. - - - 1

EE-Stromerzeugung in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Wasserkraft 0 0 0 0,0 % Windenergie 0 0 0 0,0 % Bioenergien 2.419.716 2.260.336 2.390.816 29,3 % Photovoltaik 2.543.173 2.660.512 2.616.256 32,1 % Summe 4.962.889 4.920.848 5.007.072 61,5 %

Notwendiger Zubau in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Zur Erreichung von 100 % EE-Strom 2.752.533 3.037.610 3.139.796 38,5 %

Alternative Möglichkeiten zur Erreichung Umfang Randbedingungen von 100 % EE-Strom in der Kommune a) Stromeinsparung 3.139.796 Stromeinsparung kann (nur) einen Teil der Lücke schließen b) Windenergieanlagen* (Anzahl) 0,2 bis 0,3 à 10 bis 15 Mio. kWh/Jahr (4 – 7,5 MW) sowie = Anteil an Gemeindefläche 0,003 % bis 0,004 % ca. 0,3 ha Fläche (Fundamente, Wege etc.) * c) Biogaserzeugung 126 ha à 25.000 kWh pro ha und Jahr = Anteil an Gemeindefläche 5,9 % d) Photovoltaik-Freiflächenanlagen* 3 ha à 1.000 kWp pro ha, Ost- und Westausr. und = Anteil an Gemeindefläche 0,1 % 1.000 kWh pro kWp und Jahr e) Photovoltaik-Dachanlagen* 2 ha à 6,15 m2 pro kWp, Ost- und Westausrichtung = Anteil an Gemeindefläche 0 % 900 kWh pro kWp und Jahr f) Sonstige (z.B. Wasserkraft, Geothermie)* unbekannt Eine Kombination aus diesen Maßnahmen macht es leichter, das Ziel zu erreichen.

Aktivitäten zur Energiewende Aktionen Gemeinde

Aktionen Dritter

* siehe Erläuterungen auf S. 60 ff.

Solarregion Freisinger Land 46 Daten 2016, Stand 1/2018

Kirchdorf a. d. Amper Einwohner (31.12.2016) 3.107 Einw. Fläche 3.299 ha Einwohnerdichte 0,94 Einw./ha EE-Anteil am Stromverbrauch 151,8 % (2015) 142,5 % (2016)

120% Kommunales Hackschnitzelheizwerk 500 kW (2011)

100% notw. Zubau für 100% EE 80% Wasser 60% Wind 40% Bioenergie 20% Photovoltaik 0% 2008 2010 2012 2014 2016

Stromverbrauch in kWh 2014 2015 2016 gesamt 7,7 Mio. 7,4 Mio. 8,0 Mio. pro Einwohner 2.551 2.403 2.570 pro ha 2.322 2.245 2.420

Elektrofahrzeuge 2014 2015 2016 2017 Zugelassene Elektrofahrzeuge am 31.12. - 1 3 4

EE-Stromerzeugung in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Wasserkraft 0 0 0 0,0 % Windenergie 0 0 0 0,0 % Bioenergien 13.718.825 8.556.570 8.764.230 109,8 % Photovoltaik 2.529.079 2.681.991 2.613.144 32,7 % Summe 16.247.904 11.238.561 11.377.347 142,5 %

Überschuss in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch über 100 % EE-Strom 8.588.597 3.833.931 3.392.880 42,5 %

Alternative Möglichkeiten zur Erreichung Umfang Randbedingungen von 100 % EE-Strom in der Kommune a) Stromeinsparung - Herzlichen Glückwunsch! Ihre Gemeinde erzeugt bereits mehr EE- * b) Windenergieanlagen (Anzahl) - Strom als sie verbraucht. Aber schaffen = Anteil an Gemeindefläche - * Sie nochmal 100 % für die Sektor- c) Biogaserzeugung - kopplung von Wärme und Verkehr? = Anteil an Gemeindefläche - d) Photovoltaik-Freiflächenanlagen* - Pro 10 Mio. kWh bedarf es  Stromeinsparung (10 Mio. kWh) = Anteil an Gemeindefläche - *  1 Windenergieanlage (4 MW) e) Photovoltaik-Dachanlagen -  400 ha Biogaserzeugung = Anteil an Gemeindefläche -  10 ha PV-Freiflächenanlagen * f) Sonstige (z.B. Wasserkraft, Geothermie) -  6,8 ha PV-Dachanlagen EE können mehr als 100 %. EE schaffen regionale Wertschöpfung, Arbeitsplätze, Versorgungssicherheit etc.

Aktivitäten zur Energiewende Aktionen Gemeinde Hackschnitzelheizung (500 kW) mit Nahwärmenetz zur Versorgung der kommunalen Einrichtungen sowie eines Wohn- und Gewerbegebietes (2011), LED-Straßenbeleuchtung Aktionen Dritter

* siehe Erläuterungen auf S. 60 ff.

Solarregion Freisinger Land 47 Daten 2016, Stand 1/2018

Kranzberg Einwohner (31.12.2016) 4.100 Einw. Fläche 3.956 ha Einwohnerdichte 1,04 Einw./ha EE-Anteil am Stromverbrauch 221,2 % 2015 239,4 % (2016)

120% PV: Kläranlage 27 kWp (2016) und LED -Lampe 100% notw. Zubau für 100% EE 80% Wasser 60% Wind 40% Bioenergie 20% 0% Photovoltaik

2008 2010 2012 2014 2016

Stromverbrauch in kWh 2014 2015 2016 gesamt 11,3 Mio. 10,6 Mio. 10,8 Mio. pro Einwohner 2.779 2.572 2.636 pro ha 2.862 2.677 2.732

Elektrofahrzeuge 2014 2015 2016 2017 Zugelassene Elektrofahrzeuge am 31.12. 1 3 8 14

EE-Stromerzeugung in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Wasserkraft 14.190.739 15.134.852 17.482.817 161,8 % Windenergie 0 0 0 0,0 % Bioenergien 2.835.551 2.896.913 3.156.216 29,2 % Photovoltaik 5.062.150 5.391.002 5.235.527 48,4 % Summe 22.088.440 23.422.767 25.874.560 239,4 %

Überschuss in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch über 100 % EE-Strom 10.767.061 12.832.812 15.068.204 139,4 %

Alternative Möglichkeiten zur Erreichung Umfang Randbedingungen von 100 % EE-Strom in der Kommune a) Stromeinsparung - Herzlichen Glückwunsch! Ihre Gemeinde erzeugt bereits mehr EE- * b) Windenergieanlagen (Anzahl) - Strom als sie verbraucht. Aber schaffen = Anteil an Gemeindefläche - * Sie nochmal 100 % für die Sektor- c) Biogaserzeugung - kopplung von Wärme und Verkehr? = Anteil an Gemeindefläche - d) Photovoltaik-Freiflächenanlagen* - Pro 10 Mio. kWh bedarf es  Stromeinsparung (10 Mio. kWh) = Anteil an Gemeindefläche - *  1 Windenergieanlage (4 MW) e) Photovoltaik-Dachanlagen -  400 ha Biogaserzeugung = Anteil an Gemeindefläche -  10 ha PV-Freiflächenanlagen * f) Sonstige (z.B. Wasserkraft, Geothermie) -  6,8 ha PV-Dachanlagen EE können mehr als 100 %. EE schaffen regionale Wertschöpfung, Arbeitsplätze, Versorgungssicherheit etc.

Aktivitäten zur Energiewende Aktionen Gemeinde PV-Anlage an der Kläranlage 27 kWp (2016) mit 85 % Eigenverbrauch, LED-Straßenbeleuchtung (2017), Neue Belüftungsanlage in der Kläranlage (2017) Aktionen Dritter

* siehe Erläuterungen auf S. 60 ff.

Solarregion Freisinger Land 48 Daten 2016, Stand 1/2018

Langenbach Einwohner (31.12.2016) 4.011 Einw. Fläche 2.691 ha Einwohnerdichte 1,49 Einw./ha EE-Anteil am Stromverbrauch 34,6 % 2015 32,5 % (2016)

120% PV: Feuerwehrhaus 19 kWp 100% notw. Zubau für 100% EE 80% Wasser 60% Wind 40% Bioenergie 20% 0% Photovoltaik

2008 2010 2012 2014 2016

Stromverbrauch in kWh 2014 2015 2016 gesamt 11,7 Mio. 11,7 Mio. 12,1 Mio. pro Einwohner 3.007 3.002 3.007 pro ha 4.343 4.337 4.483

Elektrofahrzeuge 2014 2015 2016 2017 Zugelassene Elektrofahrzeuge am 31.12. - 2 5 7

EE-Stromerzeugung in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Wasserkraft 42.415 15.466 49.244 0,4 % Windenergie 0 0 0 0,0 % Bioenergien 747.331 739.099 707.043 5,0 % Photovoltaik 3.131.657 3.288.101 3.160.668 26,2 % Summe 3.921.403 4.042.666 3.916.955 32,5 %

Notwendiger Zubau in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Zur Erreichung von 100 % EE-Strom 7.763.280 7.625.613 8.144.928 67,5 %

Alternative Möglichkeiten zur Erreichung Umfang Randbedingungen von 100 % EE-Strom in der Kommune a) Stromeinsparung 8.144.928 Stromeinsparung kann (nur) einen Teil der Lücke schließen b) Windenergieanlagen* (Anzahl) 0,5 bis 0,8 à 10 bis 15 Mio. kWh/Jahr (4 – 7,5 MW) sowie = Anteil an Gemeindefläche 0,006 % bis 0,009 % ca. 0,3 ha Fläche (Fundamente, Wege etc.) * c) Biogaserzeugung 326 ha à 25.000 kWh pro ha und Jahr = Anteil an Gemeindefläche 12,1 % d) Photovoltaik-Freiflächenanlagen* 8 ha à 1.000 kWp pro ha, Ost- und Westausr. und = Anteil an Gemeindefläche 0,3 % 1.000 kWh pro kWp und Jahr e) Photovoltaik-Dachanlagen* 6 ha à 6,15 m2 pro kWp, Ost- und Westausrichtung = Anteil an Gemeindefläche 0 % 900 kWh pro kWp und Jahr f) Sonstige (z.B. Wasserkraft, Geothermie)* unbekannt Eine Kombination aus diesen Maßnahmen macht es leichter, das Ziel zu erreichen.

Aktivitäten zur Energiewende Aktionen Gemeinde u.a. Belüftung Kläranlage (2016), Elektrofahrzeug (2015), Kommunaler Energiewirt (2015), LED-Straßenbeleuchtung (weitere 3 Straßen 2017), energ. Sanierung eigener Liegenschaften Aktionen Dritter Ladesäule am Bahnhof (2013), Mitfahrzentrale (2005)

* siehe Erläuterungen auf S. 60 ff.

Solarregion Freisinger Land 49 Daten 2016, Stand 1/2018

Marzling Einwohner (31.12.2016) 3.233 Einw. Fläche 2.049 ha Einwohnerdichte 1,58 Einw./ha EE-Anteil am Stromverbrauch 75,8 % 2015 75,0 % (2016)

120% 100% notw. Zubau für 100% EE 80% Wasser 60% Wind 40% Bioenergie 20% 0% Photovoltaik

2008 2010 2012 2014 2016

Stromverbrauch in kWh 2014 2015 2016 gesamt 6,2 Mio. 6,3 Mio. 6,3 Mio. pro Einwohner 1.970 1.997 1.938 pro ha 3.021 3.098 3.057

Elektrofahrzeuge 2014 2015 2016 2017 Zugelassene Elektrofahrzeuge am 31.12. 2 2 6 11

EE-Stromerzeugung in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Wasserkraft 160.487 167.270 115.704 1,8 % Windenergie 0 0 0 0,0 % Bioenergien 2.103.440 1.939.903 1.889.025 30,2 % Photovoltaik 2.620.942 2.702.490 2.695.317 43,0 % Summe 4.884.869 4.809.663 4.700.046 75,0 %

Notwendiger Zubau in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Zur Erreichung von 100 % EE-Strom 1.304.850 1.538.895 1.564.559 25,0 %

Alternative Möglichkeiten zur Erreichung Umfang Randbedingungen von 100 % EE-Strom in der Kommune a) Stromeinsparung 1.564.559 Stromeinsparung kann (nur) einen Teil der Lücke schließen b) Windenergieanlagen* (Anzahl) 0,1 bis 0,2 à 10 bis 15 Mio. kWh/Jahr (4 – 7,5 MW) sowie = Anteil an Gemeindefläche 0,002 % bis 0,002 % ca. 0,3 ha Fläche (Fundamente, Wege etc.) * c) Biogaserzeugung 63 ha à 25.000 kWh pro ha und Jahr = Anteil an Gemeindefläche 3,1 % d) Photovoltaik-Freiflächenanlagen* 2 ha à 1.000 kWp pro ha, Ost- und Westausr. und = Anteil an Gemeindefläche 0,1 % 1.000 kWh pro kWp und Jahr e) Photovoltaik-Dachanlagen* 1 ha à 6,15 m2 pro kWp, Ost- und Westausrichtung = Anteil an Gemeindefläche 0 % 900 kWh pro kWp und Jahr f) Sonstige (z.B. Wasserkraft, Geothermie)* unbekannt Eine Kombination aus diesen Maßnahmen macht es leichter, das Ziel zu erreichen.

Aktivitäten zur Energiewende Aktionen Gemeinde LED-Straßenbeleuchtung im gesamten Gemeindegebiet (2016)

Aktionen Dritter

* siehe Erläuterungen auf S. 60 ff.

Solarregion Freisinger Land 50 Daten 2016, Stand 1/2018

Mauern Einwohner (31.12.2016) 2.995 Einw. Fläche 2.416 ha Einwohnerdichte 1,24 Einw./ha EE-Anteil am Stromverbrauch 41,2 % 2015 39,5 % (2016)

120% 100% notw. Zubau für 100% EE 80% Wasser 60% Wind 40% Bioenergie 20% 0% Photovoltaik

2008 2010 2012 2014 2016

Stromverbrauch in kWh 2014 2015 2016 gesamt 7,2 Mio. 7,1 Mio. 7,2 Mio. pro Einwohner 2.405 2.363 2.410 pro ha 3.000 2.954 2.988

Elektrofahrzeuge 2014 2015 2016 2017 Zugelassene Elektrofahrzeuge am 31.12. - - 2 4

EE-Stromerzeugung in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Wasserkraft 26.743 25.412 22.052 0,3 % Windenergie 0 0 0 0,0 % Bioenergien 11.248 6.663 0 0,0 % Photovoltaik 2.734.156 2.904.982 2.829.764 39,2 % Summe 2.772.147 2.937.057 2.851.816 39,5 %

Notwendiger Zubau in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Zur Erreichung von 100 % EE-Strom 4.475.109 4.199.391 4.365.575 60,5 %

Alternative Möglichkeiten zur Erreichung Umfang Randbedingungen von 100 % EE-Strom in der Kommune a) Stromeinsparung 4.365.575 Stromeinsparung kann (nur) einen Teil der Lücke schließen b) Windenergieanlagen* (Anzahl) 0,3 bis 0,4 à 10 bis 15 Mio. kWh/Jahr (4 – 7,5 MW) sowie = Anteil an Gemeindefläche 0,004 % bis 0,005 % ca. 0,3 ha Fläche (Fundamente, Wege etc.) * c) Biogaserzeugung 175 ha à 25.000 kWh pro ha und Jahr = Anteil an Gemeindefläche 7,2 % d) Photovoltaik-Freiflächenanlagen* 4 ha à 1.000 kWp pro ha, Ost- und Westausr. und = Anteil an Gemeindefläche 0,2 % 1.000 kWh pro kWp und Jahr e) Photovoltaik-Dachanlagen* 3 ha à 6,15 m2 pro kWp, Ost- und Westausrichtung = Anteil an Gemeindefläche 0 % 900 kWh pro kWp und Jahr f) Sonstige (z.B. Wasserkraft, Geothermie)* unbekannt Eine Kombination aus diesen Maßnahmen macht es leichter, das Ziel zu erreichen.

Aktivitäten zur Energiewende Aktionen Gemeinde PV-Anlage auf der Kläranlage, 9,5 kWp (2017)

Aktionen Dritter

* siehe Erläuterungen auf S. 60 ff.

Solarregion Freisinger Land 51 Daten 2016, Stand 1/2018

Moosburg a. d. Isar Einwohner (31.12.2016) 18.181 Einw. Fläche 4.392 ha Einwohnerdichte 4,14 Einw./ha EE-Anteil am Stromverbrauch 88,2 % 2015 93,2 % (2016)

120% Wasserkraftwerk: Wittibsmühle 500 kW (2013) 100% notw. Zubau für 100% EE 80% Wasser 60% Wind 40% Bioenergie 20% 0% Photovoltaik

2008 2010 2012 2014 2016

Stromverbrauch in kWh 2014 2015 2016 gesamt 104,0 Mio. 108,4 Mio. 110,4 Mio. pro Einwohner 5.893 6.076 6.075 pro ha 23.690 24.694 25.150

Elektrofahrzeuge 2014 2015 2016 2017 Zugelassene Elektrofahrzeuge am 31.12. 13 13 18 24

EE-Stromerzeugung in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Wasserkraft 95.037.489 87.619.687 95.218.904 86,2 % Windenergie 0 0 0 0,0 % Bioenergien 1.302.842 416.383 283.021 0,3 % Photovoltaik 7.030.744 7.617.943 7.432.370 6,7 % Summe 103.371.075 95.654.013 102.934.295 93,2 %

Notwendiger Zubau in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Zur Erreichung von 100 % EE-Strom 663.451 12.791.894 7.511.694 6,8 %

Alternative Möglichkeiten zur Erreichung Umfang Randbedingungen von 100 % EE-Strom in der Kommune a) Stromeinsparung 7.511.694 Stromeinsparung kann (nur) einen Teil der Lücke schließen b) Windenergieanlagen* (Anzahl) 0,5 bis 0,8 à 10 bis 15 Mio. kWh/Jahr (4 – 7,5 MW) sowie = Anteil an Gemeindefläche 0,003 % bis 0,005 % ca. 0,3 ha Fläche (Fundamente, Wege etc.) * c) Biogaserzeugung 300 ha à 25.000 kWh pro ha und Jahr = Anteil an Gemeindefläche 6,8 % d) Photovoltaik-Freiflächenanlagen* 8 ha à 1.000 kWp pro ha, Ost- und Westausr. und = Anteil an Gemeindefläche 0,2 % 1.000 kWh pro kWp und Jahr e) Photovoltaik-Dachanlagen* 5 ha à 6,15 m2 pro kWp, Ost- und Westausrichtung = Anteil an Gemeindefläche 0 % 900 kWh pro kWp und Jahr f) Sonstige (z.B. Wasserkraft, Geothermie)* unbekannt Eine Kombination aus diesen Maßnahmen macht es leichter, das Ziel zu erreichen.

Aktivitäten zur Energiewende Aktionen Gemeinde u.a. Energiewendebeschluss (2007), Klimaschutzkonzept (2015), Fuß- und Radverkehrskon- zept (2017), Sanierung städtischer Gebäude (2003-2013), LED-Straßenbeleuchtung (seit 2011) Aktionen Dritter Solarfreunde: Solartage (jährlich), E-Mobilitätstag (2017), laufend Fachvorträge, Exkursi- onen, Energieberatungen, Greenpeace: Aktionstage, Infostände und Filmvorführungen

* siehe Erläuterungen auf S. 60 ff.

Solarregion Freisinger Land 52 Daten 2016, Stand 1/2018

Nandlstadt Einwohner (31.12.2016) 5.223 Einw. Fläche 3.431 ha Einwohnerdichte 1,52 Einw./ha EE-Anteil am Stromverbrauch 50,7 % 2015 47,4 % (2016)

120% 100% notw. Zubau für 100% EE 80% Wasser 60% Wind 40% Bioenergie 20% 0% Photovoltaik

2008 2010 2012 2014 2016

Stromverbrauch in kWh 2014 2015 2016 gesamt 12,0 Mio. 10,8 Mio. 11,4 Mio. pro Einwohner 2.352 2.108 2.182 pro ha 3.494 3.146 3.322

Elektrofahrzeuge 2014 2015 2016 2017 Zugelassene Elektrofahrzeuge am 31.12. 1 2 2 9

EE-Stromerzeugung in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Wasserkraft 0 0 0 0,0 % Windenergie 0 0 0 0,0 % Bioenergien 5.025 0 0 0,0 % Photovoltaik 5.211.543 5.475.875 5.406.374 47,4 % Summe 5.216.568 5.475.875 5.406.374 47,4 %

Notwendiger Zubau in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Zur Erreichung von 100 % EE-Strom 6.772.824 5.319.009 5.992.231 52,6 %

Alternative Möglichkeiten zur Erreichung Umfang Randbedingungen von 100 % EE-Strom in der Kommune a) Stromeinsparung 5.992.231 Stromeinsparung kann (nur) einen Teil der Lücke schließen b) Windenergieanlagen* (Anzahl) 0,4 bis 0,6 à 10 bis 15 Mio. kWh/Jahr (4 – 7,5 MW) sowie = Anteil an Gemeindefläche 0,003 % bis 0,005 % ca. 0,3 ha Fläche (Fundamente, Wege etc.) * c) Biogaserzeugung 240 ha à 25.000 kWh pro ha und Jahr = Anteil an Gemeindefläche 7,0 % d) Photovoltaik-Freiflächenanlagen* 6 ha à 1.000 kWp pro ha, Ost- und Westausr. und = Anteil an Gemeindefläche 0,2 % 1.000 kWh pro kWp und Jahr e) Photovoltaik-Dachanlagen* 4 ha à 6,15 m2 pro kWp, Ost- und Westausrichtung = Anteil an Gemeindefläche 0 % 900 kWh pro kWp und Jahr f) Sonstige (z.B. Wasserkraft, Geothermie)* unbekannt Eine Kombination aus diesen Maßnahmen macht es leichter, das Ziel zu erreichen.

Aktivitäten zur Energiewende Aktionen Gemeinde Vermietung des Daches der Dreifachturnhalle zur Errichtung eine PV-Anlage

Aktionen Dritter PV-Anlage auf der Hopfenhalle von easy Energiedienste,

* siehe Erläuterungen auf S. 60 ff.

Solarregion Freisinger Land 53 Daten 2016, Stand 1/2018

Neufahrn Einwohner (31.12.2016) 19.698 Einw. Fläche 4.553 ha Einwohnerdichte 4,33 Einw./ha EE-Anteil am Stromverbrauch 51,5 % 2015 49,7 % (2016)

120% LED-Beleuchtung im Neufun (2013-2015) 100% notw. Zubau für 100% EE 80% Wasser 60% Wind 40% Bioenergie 20% 0% Photovoltaik

2008 2010 2012 2014 2016

Stromverbrauch in kWh 2014 2015 2016 gesamt 73,6 Mio. 70,9 Mio. 69,8 Mio. pro Einwohner 3.830 3.642 3.543 pro ha 16.163 15.570 15.326

Elektrofahrzeuge 2014 2015 2016 2017 Zugelassene Elektrofahrzeuge am 31.12. 7 10 9 20

EE-Stromerzeugung in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Wasserkraft 26.280 35.730 47.775 0,1 % Windenergie 0 0 0 0,0 % Bioenergien+ 28.722.255 31.117.549 29.222.916 41,9 % Photovoltaik 4.877.371 5.365.447 5.384.994 7,7 % Summe 33.625.906 36.518.726 34.655.685 49,7 %

Notwendiger Zubau in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Zur Erreichung von 100 % EE-Strom 39.970.336 34.379.869 35.130.058 50,3 %

Alternative Möglichkeiten zur Erreichung Umfang Randbedingungen von 100 % EE-Strom in der Kommune a) Stromeinsparung 35.130.058 Stromeinsparung kann (nur) einen Teil der Lücke schließen b) Windenergieanlagen* (Anzahl) 2,3 bis 3,5 à 10 bis 15 Mio. kWh/Jahr (4 – 7,5 MW) sowie = Anteil an Gemeindefläche 0,015 % bis 0,023 % ca. 0,3 ha Fläche (Fundamente, Wege etc.) * c) Biogaserzeugung 1.405 ha à 25.000 kWh pro ha und Jahr = Anteil an Gemeindefläche 30,9 % d) Photovoltaik-Freiflächenanlagen* 35 ha à 1.000 kWp pro ha, Ost- und Westausr. und = Anteil an Gemeindefläche 0,8 % 1.000 kWh pro kWp und Jahr e) Photovoltaik-Dachanlagen* 24 ha à 6,15 m2 pro kWp, Ost- und Westausrichtung = Anteil an Gemeindefläche 0 % 900 kWh pro kWp und Jahr f) Sonstige (z.B. Wasserkraft, Geothermie)* unbekannt Eine Kombination aus diesen Maßnahmen macht es leichter, das Ziel zu erreichen.

Aktivitäten zur Energiewende Aktionen Gemeinde u.a. Rückkauf des Stromnetzes zusammen mit der Gemeinde Eching (2016), Erweiterung des Nahwärmenetzes (bis 2012), LED: Neufun und Käthe-Winkelmann-Sporthalle (2013 bis 2015) Aktionen Dritter LED-Beleuchtung: Tennishalle des TSV Neufahrn (2014-2016)

+ Das gemeinsam von Neufahrn und Eching betriebene Biomassekraftwerk ist nur in Neufahrn erfasst, da es auf dessen Gemeindegebiet steht. * siehe Erläuterungen auf S. 60 ff.

Solarregion Freisinger Land 54 Daten 2016, Stand 1/2018

Paunzhausen Einwohner (31.12.2016) 1.502 Einw. Fläche 1.272 ha Einwohnerdichte 1,18 Einw./ha EE-Anteil am Stromverbrauch 149,6 % 2015 137,1 % (2016)

120% Windenergieanlage: Enercon E-82, 2,3 MW (2013) 100% notw. Zubau für 100% EE 80% Wasser 60% Wind 40% Bioenergie 20% 0% Photovoltaik

2008 2010 2012 2014 2016

Stromverbrauch in kWh 2014 2015 2016 gesamt 3,7 Mio. 3,5 Mio. 3,6 Mio. pro Einwohner 2.373 2.271 2.409 pro ha 2.879 2.742 2.845

Elektrofahrzeuge 2014 2015 2016 2017 Zugelassene Elektrofahrzeuge am 31.12. 1 2 3 4

EE-Stromerzeugung in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Wasserkraft 0 0 0 0,0 % Windenergie 3.266.980 3.895.289 3.670.305 101,4 % Bioenergien 0 0 0 0,0 % Photovoltaik 1.241.983 1.324.988 1.292.670 35,7 % Summe 4.508.963 5.220.277 4.962.975 137,1 %

Überschuss in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch über 100% EE-Strom 847.337 1.731.793 1.344.055 37,1 %

Alternative Möglichkeiten zur Erreichung Umfang Randbedingungen von 100 % EE-Strom in der Kommune a) Stromeinsparung - Herzlichen Glückwunsch! Ihre Gemeinde erzeugt bereits mehr EE- * b) Windenergieanlagen (Anzahl) - Strom als sie verbraucht. Aber schaffen = Anteil an Gemeindefläche - * Sie nochmal 100 % für die Sektor- c) Biogaserzeugung - kopplung von Wärme und Verkehr? = Anteil an Gemeindefläche - d) Photovoltaik-Freiflächenanlagen* - Pro 10 Mio. kWh bedarf es  Stromeinsparung (10 Mio. kWh) = Anteil an Gemeindefläche - *  1 Windenergieanlage (4 MW) e) Photovoltaik-Dachanlagen -  400 ha Biogaserzeugung = Anteil an Gemeindefläche -  10 ha PV-Freiflächenanlagen * f) Sonstige (z.B. Wasserkraft, Geothermie) -  6,8 ha PV-Dachanlagen EE können mehr als 100 %. EE schaffen regionale Wertschöpfung, Arbeitsplätze, Versorgungssicherheit etc.

Aktivitäten zur Energiewende Aktionen Gemeinde PV: Rathaus 11 kWp (2011), Thermografie-Spaziergänge (2017), LED-Beleuchtung Kirche (2017), LED-Straßenbeleuchtung (2017: 5%), Ökostrom für eigene Liegenschaften Aktionen Dritter Windenergieanlage 2,3 MW (2013)

* siehe Erläuterungen auf S. 60 ff.

Solarregion Freisinger Land 55 Daten 2016, Stand 1/2018

Rudelzhausen Einwohner (31.12.2016) 3.317 Einw. Fläche 4.085 ha Einwohnerdichte 0,81 Einw./ha EE-Anteil am Stromverbrauch 164,8 % 2015 156,1 % (2016)

120% PV: Freiflächenanlage 10 MWp, (Fa. Envalue) 100% notw. Zubau für 100% EE 80% Wasser 60% Wind 40% Bioenergie 20% 0% Photovoltaik

2008 2010 2012 2014 2016

Stromverbrauch in kWh 2014 2015 2016 gesamt 7,7 Mio 7,8 Mio 8,2 Mio pro Einwohner 2.361 2.349 2.474 pro ha 1.887 1.912 2.009

Elektrofahrzeuge 2014 2015 2016 2017 Zugelassene Elektrofahrzeuge am 31.12. 1 2 3 5

EE-Stromerzeugung in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Wasserkraft 0 0 0 0,0 % Windenergie 0 0 0 0,0 % Bioenergien 4.932.598 4.227.539 4.267.940 52,0 % Photovoltaik 8.343.872 8.644.602 8.542.050 104,1 % Summe 13.276.470 12.872.141 12.809.990 156,1 %

Überschuss in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch über 100% EE-Strom 5.569.050 5.060.409 4.604.420 56,1 %

Alternative Möglichkeiten zur Erreichung Umfang Randbedingungen von 100 % EE-Strom in der Kommune a) Stromeinsparung - Herzlichen Glückwunsch! Ihre Gemeinde erzeugt bereits mehr EE- * b) Windenergieanlagen (Anzahl) - Strom als sie verbraucht. Aber schaffen = Anteil an Gemeindefläche - * Sie nochmal 100 % für die Sektor- c) Biogaserzeugung - kopplung von Wärme und Verkehr? = Anteil an Gemeindefläche - d) Photovoltaik-Freiflächenanlagen* - Pro 10 Mio. kWh bedarf es  Stromeinsparung (10 Mio. kWh) = Anteil an Gemeindefläche - *  1 Windenergieanlage (4 MW) e) Photovoltaik-Dachanlagen -  400 ha Biogaserzeugung = Anteil an Gemeindefläche -  10 ha PV-Freiflächenanlagen * f) Sonstige (z.B. Wasserkraft, Geothermie) -  6,8 ha PV-Dachanlagen EE können mehr als 100 %. EE schaffen regionale Wertschöpfung, Arbeitsplätze, Versorgungssicherheit etc.

Aktivitäten zur Energiewende Aktionen Gemeinde LED-Straßenbeleuchtung (2017)

Aktionen Dritter Weitere Freiflächenphotovoltaikanlagen

* siehe Erläuterungen auf S. 60 ff.

Solarregion Freisinger Land 56 Daten 2016, Stand 1/2018

Wang Einwohner (31.12.2016) 2.576 Einw. Fläche 3.113 ha Einwohnerdichte 0,83 Einw./ha EE-Anteil am Stromverbrauch 1202 % 2015 1300 % (2016)

120% PV: Pferdehof 84 kWp (2003, 2010) 100% notw. Zubau für 100% EE 80% Wasser 60% Wind 40% Bioenergie 20% 0% Photovoltaik

2008 2010 2012 2014 2016

Stromverbrauch in kWh 2014 2015 2016 gesamt 7,1 Mio. 7,0 Mio. 7,3 Mio. pro Einwohner 2.865 2.711 2.817 pro ha 2.276 2.234 2.331

Elektrofahrzeuge 2014 2015 2016 2017 Zugelassene Elektrofahrzeuge am 31.12. - 4 6 10

EE-Stromerzeugung in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Wasserkraft 82.450.400+ 79.945.605 90.766.896 1250,8 % Windenergie 0 0 0 0,0 % Bioenergien 24.344 25.270 21.165 0,3 % Photovoltaik 3.316.482 3.622.785 3.534.290 48,7 % Summe 85.791.226 83.593.660 94.322.351 1.299,8 %

Überschuss in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch über 100 % EE-Strom 78.708.396 76.640.498 87.065.879 1.199,8 %

Alternative Möglichkeiten zur Erreichung Umfang Randbedingungen von 100 % EE-Strom in der Kommune a) Stromeinsparung - Herzlichen Glückwunsch! Ihre Gemeinde erzeugt bereits mehr EE- * b) Windenergieanlagen (Anzahl) - Strom als sie verbraucht. Aber schaffen = Anteil an Gemeindefläche - * Sie nochmal 100 % für die Sektor- c) Biogaserzeugung - kopplung von Wärme und Verkehr? = Anteil an Gemeindefläche - d) Photovoltaik-Freiflächenanlagen* - Pro 10 Mio. kWh bedarf es  Stromeinsparung (10 Mio. kWh) = Anteil an Gemeindefläche - *  1 Windenergieanlage (4 MW) e) Photovoltaik-Dachanlagen -  400 ha Biogaserzeugung = Anteil an Gemeindefläche -  10 ha PV-Freiflächenanlagen * f) Sonstige (z.B. Wasserkraft, Geothermie) -  6,8 ha PV-Dachanlagen EE können mehr als 100 %. EE schaffen regionale Wertschöpfung, Arbeitsplätze, Versorgungssicherheit etc.

Aktivitäten zur Energiewende Aktionen Gemeinde

Aktionen Dritter PV-Freiflächenanlage Ziegelberg 2 MW (2016)

+ Die Werte für das Uppenbornkraftwerk 1 für 2013 und 2014 wurden uns dieses Jahr rückwirkend mitgeteilt und haben sich damit verändert. * siehe Erläuterungen auf S. 60 ff.

Solarregion Freisinger Land 57 Daten 2016, Stand 1/2018

Wolfersdorf Einwohner (31.12.2016) 2.568 Einw. Fläche 2.605 ha Einwohnerdichte 0,99 Einw./ha EE-Anteil am Stromverbrauch 68,7 % 2015 65,6 % (2016)

120% PV: Kläranlage 29 kWp (2012) 100% notw. Zubau für 100% EE 80% Wasser 60% Wind 40% Bioenergie 20% 0% Photovoltaik

2008 2010 2012 2014 2016

Stromverbrauch in kWh 2014 2015 2016 gesamt 7,5 Mio. 7,2 Mio. 7,2 Mio. pro Einwohner 2.989 2.839 2.810 pro ha 2.865 2.774 2.769

Elektrofahrzeuge 2014 2015 2016 2017 Zugelassene Elektrofahrzeuge am 31.12. - 1 2 8

EE-Stromerzeugung in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Wasserkraft 0 0 0 0,0 % Windenergie 0 0 0 0,0 % Bioenergien 895.574 870.510 782.760 10,8 % Photovoltaik 3.904.311 4.094.070 3.948.500 54,7 % Summe 4.799.885 4.964.580 4.731.260 65,6 %

Notwendiger Zubau in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Zur Erreichung von 100 % EE-Strom 2.663.303 2.261.506 2.483.772 34,4 %

Alternative Möglichkeiten zur Erreichung Umfang Randbedingungen von 100 % EE-Strom in der Kommune a) Stromeinsparung 2.483.772 Stromeinsparung kann (nur) einen Teil der Lücke schließen b) Windenergieanlagen* (Anzahl) 0,2 bis 0,2 à 10 bis 15 Mio. kWh/Jahr (4 – 7,5 MW) sowie = Anteil an Gemeindefläche 0,002 % bis 0,003 % ca. 0,3 ha Fläche (Fundamente, Wege etc.) * c) Biogaserzeugung 99 ha à 25.000 kWh pro ha und Jahr = Anteil an Gemeindefläche 3,8 % d) Photovoltaik-Freiflächenanlagen* 2 ha à 1.000 kWp pro ha, Ost- und Westausr. und = Anteil an Gemeindefläche 0,1 % 1.000 kWh pro kWp und Jahr e) Photovoltaik-Dachanlagen* 2 ha à 6,15 m2 pro kWp, Ost- und Westausrichtung = Anteil an Gemeindefläche 0 % 900 kWh pro kWp und Jahr f) Sonstige (z.B. Wasserkraft, Geothermie)* unbekannt Eine Kombination aus diesen Maßnahmen macht es leichter, das Ziel zu erreichen.

Aktivitäten zur Energiewende Aktionen Gemeinde PV: Kindergarten 10 kWp (2017), Schule 10 kWp (2017) und weitere 131 kWp (2012), Vorträge zu E-Mobilität und LED-Beleuchtung (2017), Thermographiespaziergänge (2017) Aktionen Dritter Bürger-PV-Anlage auf dem Bauhof Wolfersdorf 32 kWp (2004)

* siehe Erläuterungen auf S. 60 ff.

Solarregion Freisinger Land 58 Daten 2016, Stand 1/2018

Zolling Einwohner (31.12.2016) 4.896 Einw. Fläche 3.456 ha Einwohnerdichte 1,42 Einw./ha EE-Anteil am Stromverbrauch 487,3 % 2015 517,6 % (2016)

120% PV: Feuerwehrhaus Zolling 52 kWp (2011+2012) 100% notw. Zubau für 100% EE 80% Wasser 60% Wind 40% Bioenergie 20% 0% Photovoltaik

2008 2010 2012 2014 2016

Stromverbrauch in kWh 2014+ 2015+ 2016 gesamt+ 14,5 Mio. 31,6 Mio. 28,3 Mio. pro Einwohner 3.107 6.727 5.780 pro ha 4.188 9.151 8.189

Elektrofahrzeuge 2014 2015 2016 2017 Zugelassene Elektrofahrzeuge am 31.12. 1 1 2 3

EE-Stromerzeugung in kWh 2014 2015 2016 Anteil am Verbrauch Wasserkraft 0 0 0 0,0 % Windenergie 0 0 0 0,0 % Bioenergien++ 138.089.488 148.895.772 141.317.807 499,4 % Photovoltaik 4.938.762 5.210.447 5.157.693 18,2 % Summe 143.028.250 154.106.219 146.475.500 517,6 %

Überschuss in kWh 2014+ 2015+ 2016 Anteil am Verbrauch über 100 % EE-Strom+ 128.556.447 122.483.862 118.178.880 417,6 %

Alternative Möglichkeiten zur Erreichung Umfang Randbedingungen von 100 % EE-Strom in der Kommune a) Stromeinsparung - Herzlichen Glückwunsch! Ihre Gemeinde erzeugt bereits mehr EE- * b) Windenergieanlagen (Anzahl) - Strom als sie verbraucht. Aber schaffen = Anteil an Gemeindefläche - * Sie nochmal 100 % für die Sektor- c) Biogaserzeugung - kopplung von Wärme und Verkehr? = Anteil an Gemeindefläche - d) Photovoltaik-Freiflächenanlagen* - Pro 10 Mio. kWh bedarf es  Stromeinsparung (10 Mio. kWh) = Anteil an Gemeindefläche - *  1 Windenergieanlage (4 MW) e) Photovoltaik-Dachanlagen -  400 ha Biogaserzeugung = Anteil an Gemeindefläche -  10 ha PV-Freiflächenanlagen * f) Sonstige (z.B. Wasserkraft, Geothermie) -  6,8 ha PV-Dachanlagen EE können mehr als 100 %. EE schaffen regionale Wertschöpfung, Arbeitsplätze, Versorgungssicherheit etc.

Aktivitäten zur Energiewende Aktionen Gemeinde LED-Straßenbeleuchtung in Palzing (2017), PV: Hauptschule Zolling 40 kWp (2017), Feuerwehrhaus Zolling 52 kWp (2011+2012), Pfarrkindergarten 21 kWp (2012) Aktionen Dritter PV: Bürgersolarpark: Landkreisbauhof 94 kWp (2005+2007), Bürgerhaus 31 kWp (2004)

+ Der Stromverbrauch des Kraftwerks Zolling wurde uns dieses Jahr erstmalig (auch rückwirkend für 2015 – aber leider nicht für 2014) gemeldet. ++ Die Stadtwerke Freising sind an dem Biomassekraftwerk Zolling beteiligt. Da es auf Zollinger Gemeindegebiet steht wird es nur in Zolling erfasst. * siehe Erläuterungen auf S. 60 ff.

Solarregion Freisinger Land 59 Daten 2016, Stand 1/2018

14. Erläuterungen zu den Landkreis- und Gemeindeseiten

Inhalte Foto Für den Landkreis und für die 24 Gemeinden werden Das Foto zeigt ein markantes Beispiel für den Fortschritt einzeln dargestellt: in der jeweiligen Kommune und wurde in der Regel von  allgemeine Daten (Einwohner, Fläche, Einwohner- der Kommune zur Verfügung gestellt. dichte) Tabelle „Alternative Möglichkeiten zur  EE-Anteil am Stromverbrauch (in Prozent) Erreichung von 100 % EE-Strom in der  jährlicher Nettostromverbrauch (gesamt, pro Ein- Kommune“ wohner, pro ha) Folgende EE stehen zur Stromerzeugung zur Verfügung:  zugelassene Elektrofahrzeuge im Gemeindegebiet. Wasserkraft, Bioenergien (Biogas, Pflanzenöle, Biofest- Die Zahl weist die reinen Elektrofahrzeuge aus, die ein stoffe u.a. aus Rest-, Plantagen- und Altholz), Sonnen- amtliches Kennzeichen besitzen (Quelle LRA FS). energie, Windenergie, evtl. Tiefengeothermie.  jährliche Stromerzeugung aus EE-Strom differenziert Hinsichtlich der Potenziale sind folgende erste Abschät- nach EE-Sparten in absoluten Zahlen und in Prozent zungen möglich: des Stromverbrauchs 2016  Das weitaus größte Potenzial hat die Sonnenenergie  notwendiger Zubau an EE-Strom zur Deckung von (~110 W/m²) mittels Photovoltaik. 100 % des Stromverbrauchs oder bestehende Mehr-  Die Windenergie (~3 W/m²) ist im Landkreis an einigen erzeugung über 100 % des Verbrauchs hinaus geeigneten Standorten wirtschaftlich nutzbar.  alternative Möglichkeiten zur Erreichung von 100 %  EE-Strom in der Kommune Bioenergien (<0,3 W/m² als gedüngter Maisacker) sind für den EE-Mix als speicherbare und jederzeit Quellen abrufbare Energie sehr wichtig. Da sie jedoch relativ Wesentliche Grundlage sind die gesetzlich vorgeschrie- viel Fläche benötigen, können sie nur begrenzt ein- benen Veröffentlichungen der nach dem Erneuerbaren- gesetzt werden. Energien-Gesetz (EEG) eingespeisten Strommengen.  Das Wasserkraftpotenzial ist schon zu einem großen Diese Daten wurden zusammen mit dem Stromver- Teil ausgenutzt. brauch der Gemeinden von den fünf Netzbetreibern im  Ob Tiefengeothermie zur Stromerzeugung im Land- Landkreis Freising (Bayernwerk, Stadtwerke München, kreis wirtschaftlich ist, müsste in jedem Einzelfall Stadtwerke Freising, Stadtwerke Erding und Elektrizitäts- zunächst sorgfältig geprüft werden. werk Schwaiger) erfragt. Für jede Gemeinde wird spartenweise aufgezeigt, wie Zusätzlich wurde noch die Stromerzeugung der Lauf- durch Stromeinsparung oder Nutzung von Wind, Biogas wasserkraftwerke an Amper und Isar sowie des Bio- und Photovoltaik jeweils einzeln der erforderliche Zubau masseheizkraftwerks in Zolling erhoben. Nicht enthalten auf 100 % erreicht werden könnte. In der Realität wird in der Statistik sind Eigenstromverbrauch (z.B. per Diesel- stets eine Kombination aus verschiedenen Optionen zum generator und bei Photovoltaikanlagen ab dem Bau- Einsatz kommen. Mit Hilfe der Anzahl der Anlagen bzw. jahr 2012 mit einem geschätzten Anteil kleiner 1 %), der benötigten Flächen wird jede Gemeinde in die Lage außerhalb von EEG und Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz versetzt, für sich einen optimalen Energiemix zu planen. (KWKG) vermarkteter Strom sowie der Bahnstrom. Für einen Zubaubedarf von 10 Mio. kWh wird im Folgen- Insbesondere der außerhalb des EEG selbst verbrauchte den beispielhaft die mögliche Umsetzung errechnet. Strom wird in Zukunft zunehmen, so dass der ausge- wiesene EE-Stromanteil tendenziell niedriger dargestellt Aktivitäten zur Energiewende wird, als er tatsächlich ist. Für diese Ausgabe der Broschüre wurden alle Gemein- den gebeten, eigene Aktivitäten und die Aktivitäten Grafik zum EE-Anteil am Stromverbrauch von Dritten zur Energiewende zu benennen, die ihnen Die Mengen des erzeugten EE-Stroms im Verhältnis zum in ihrem Gemeindegebiet bekannt sind. Diese Liste ist gesamten Stromverbrauch sind als Säulendiagramm leider nicht vollständig. Über Ergänzungen würden wir dargestellt. Die Säulenstücke stellen die Anteile der uns freuen und werden sie, sofern Platz ist, in der Photovoltaik (gelb), Bioenergien (grün), Windenergie nächsten Ausgabe gerne berücksichtigen. (hellblau) und Wasserkraft (dunkelblau) dar. Der graue Reicht der Platz nicht für alle angegebenen Maßnahmen Bereich entspricht dem noch notwendigen Zubau. Bei aus, wird nur eine Auswahl der Aktivitäten aufgeführt. einer 100 %-Gemeinde ist ein evtl. Überschuss im Dia- gramm nur bis 120 % zu sehen. Größere Überschüsse werden jedoch in der Tabelle zahlenmäßig dargestellt.

Solarregion Freisinger Land 60 Daten 2016, Stand 1/2018

Berechnungsbeispiel, um 10 Mio. kWh EE-Strom zusätzlich zu erzeugen:

Maßnahmentyp Beschreibung Um 10 Mio. kWh zusätzlich zu erzeugen, benötigt man ... a) Windenergieanlage erzeugt rd. 6 Mio. kWh/Jahr (3 MW) 1 Windenergieanlage (4 MW) bzw. 10 Mio. kWh/Jahr (4 MW) rd. 0,3 ha Fläche bzw. 15 Mio. kWh/Jahr (7,5 MW) benötigt ca. 0,3 ha Fläche/Anlage (Fundamente, Kranstellfläche etc.) auf geeigneten Flächen nutzbar, sehr geringe Flächenkonkurrenz, zum Teil Akzeptanzprobleme, 10H-Abstandsregelung erfordert B-Plan b) Biogaserzeugung erzeugt rd. 25.000 kWh/Jahr und ha rd. 400 ha Maisanbau (bei Verwendung von Mais) auf geeigneten Flächen nutzbar, relativ hohe Flächenkonkurrenz, relativ hoher Energie-Input erforderlich c) Photovoltaik- erzeugt rd. 1.000.000 kWh/Jahr und ha rd. 10 ha PV-Freiflächenanlagen Freiflächenanlagen (rund 1.000 kWp pro ha (Ost+West); (Flächenbedarf konnte wg. Ost- rd. 1.000 kWh/Jahr und kWp) West-Ausrichtung der Module hal- biert werden) technisch fast überall nutzbar, aber rechtliche Hürden, relativ geringe Flächenkonkurrenz d) Photovoltaik-Dachanlagen benötigt rd. 6,15 m2 pro kWp; rd. 6,8 ha PV-Dachanlagen (auch Fassaden, Parkplätze, rd. 900 kWh/Jahr und kWp (Wert konnte durch etwas höhere Lärmschutzwände etc.) (Ost+West+Süd) Modul-und Wechselrichterwirkungs- fast überall nutzbar, grade reduziert werden) keine Flächenkonkurrenz e) Sonstige evtl. Kleinwasserkraft an vorhandenen (z.B. Wasserkraft, Geothermie) Stufen oder „Wasserkraftschnecke“ im Fließgewässer f) Stromeinsparung Maßnahmen zur Reduktion des Strom- Sparmaßnahmen, z.B. im Bereich verbrauchs – und damit der Erzeugung Heizungspumpen, LED-Licht, von EE-Strom gleichzusetzen Standby-Verbraucher, Druckluft

0,3 ha 6,5 ha 10 ha

Grafik: Flächenbedarf der verschiedenen EE, um 10 Mio. kWh Strom zu erzeugen: 400 ha Biogas grün: 400 ha Photovoltaik gelb: 10 ha Freiflächen oder ocker 6,5 ha Dachflächen Windenergie blau: 0,3 ha Fundamente, Kranstellfläche etc.

61

15. Empfehlungen für den Landkreis und für die Gemeinden

Das 100 %-Ziel ist ein ehrgeiziges Vorhaben, weil der Landkreis und die Gemeinden nur eingeschränkt un- Gemeindliche „Allzuständigkeit“ mittelbare Zuständigkeiten und Gestaltungsmöglich- Betreiber von keiten besitzen. Um bestmöglich auf das Erreichen des Beschaffer von Einrichtungen Ziels hinzuwirken, sind daher seitens der jeweils zu- Produkten und ständigen Organe (Landrat, Kreistag (KT), Bürgermeister, Dienstleistungen Gemeinderäte (GR)) geeignete Vorgehensweisen not- Vollzug von Gesetzen wendig. Nachfolgende Ziele, Strategien und Maßnahmen gelten grundsätzlich für Landkreis, Kreisverwaltungs- Vorbild (für andere Impulsgeber behörde und Gemeinden gleichermaßen: Kommunen, für Bürger, für Mitarbeiter) 1. Ziele festlegen Koordinator

Normgeber Dienstleister/Berater für andere Kommunen, In 5 Schritten zum Erfolg: Sprachrohr Bürger und Betriebe

Die Rollen der Kommunen in der Energiewende Ziele festlegen 3. Handlungsstrategien ausarbeiten eigene Rollen analysieren  Kommunen stellen eigene Handlungsfähigkeit her - Orientierung geben durch klare Vorgaben der Handlungsstrategien ausarbeiten „Hausspitze“ und Grundsatzbeschlüsse (GR/KT) - Mandatsträger, Führungskräfte, Schlüsselper- Maßnahmen umsetzen sonen und Mitarbeiter motivieren und fit machen - von anderen Kommunen und Akteuren lernen Erfolge messen und kommunizieren - strategische Konzepte und Zeitpläne aufstellen - Ressourcen bereitstellen (Personal, Finanzen)  Kommunen handeln selber  pro Sparte (Strom, Wärme, Mobilität) Ziele und - Zustand für eigenen Bereich feststellen Zwischenziele (Zeitplan) festlegen - eigenes Handeln optimieren (geringinvestiv,  Monitoring einrichten bzw. unterstützen z.B. durch organisatorische Vorkehrungen)

(wie z.B. das Monitoring in dieser Broschüre) - Investitionen zur Verbesserung der eigenen Bilanz  wenn Ziele  Kommunen handeln mit Anderen gemeinsam - erreicht sind: Zielanhebung prüfen - Akteure suchen, ansprechen und zur Mitwirkung - verfehlt werden: Korrekturen prüfen einladen - Akteure vernetzen 2. Eigene Rollen analysieren - gemeinsam Projekte umsetzen  sich der vielfältigen eigenen Rollen bewusst werden  Kommunen unterstützen Andere beim Handeln (siehe Grafik oben rechts) - Bürger, Betriebe und Vereine informieren, moti-  pro Rolle den Einfluss der Kommune auf den vieren und vernetzen Energieverbrauch untersuchen: - Hilfe zur Selbsthilfe geben - Wie beeinflussen wir in dieser Rolle bisher den - andere Akteure informieren, ermutigen, quali- Energieverbrauch in unserer Kommune? fizieren und finanziell unterstützen - Wie können wir zur Energieeinsparung beitragen?  Kommunen führen Erfolgskontrolle durch  pro Rolle den Einfluss der Kommunen auf die EE- - Fortschritte messen und bewerten Erzeugung untersuchen: - Ziele, Strategien und Maßnahmen ggf. anpassen

- Wie beeinflussen wir bisher die EE-Erzeugung?  Kommunen machen Erfolge bekannt

- Wie können wir zur Steigerung der EE-Erzeugung - Fortschrittsberichte erstellen und veröffentlichen beitragen? - Medien nutzen - Kommunikationskanäle von Partnern nutzen - eigene Kommunikationskanäle aufbauen

Solarregion Freisinger Land 62 Daten 2016, Stand 1/2018

4. Maßnahmen umsetzen - eigene Liegenschaften energetisch sanieren und als Anschauungsobjekte nutzen  Allgemein - Abwärmepotenziale recherchieren und Betreiber - Ideenwettbewerbe durchführen ansprechen (Bürger, Mitarbeiter, Ortsteile etc.) - große Wärmeverbraucher ansprechen - Machbarkeitsstudien initiieren und finanzieren - Energie-Orientierungsberatung für die Bürger - Referenzobjekte sammeln - Besichtigungen anbieten  Mobilität (für Mandatsträger, Personal und Bürger) - Einsparung von Mobilitätsbedarf durch - Anlaufstelle für Ideen und Vorschläge einrichten - geschickte Öffnungszeiten von Einrichtungen - attraktive Naherholung und Freizeit - Sorgen ernst nehmen – Akzeptanz fördern 19 - Klima- und Energiemanager einstellen - E-Governance - standardisierten „Energie- und Klima-Check“ für - ÖPNV, Car Sharing, Radverkehr, Mitfahrzentrale, kommunale Entscheidungen einführen Rufbus, Anrufsammeltaxi fördern - Grundsatzbeschlüsse zum klimafreundlichen Bau, - Gelegenheiten zur praxisnahen Erprobung von Betrieb und Sanierung kommunaler Einrichtungen Elektrofahrzeugen schaffen - Beteiligungsmodelle und Energiegenossen- - Elektrofahrzeuge beschaffen (Pedelec, Roller, schaften initiieren und unterstützen PKW, Klein-LKW) - mit Energiegenossenschaften etc. kooperieren - öffentliche Stromtankstellen einrichten - mit Wirtschaftsbetrieben ins Gespräch kommen - Vorteile für Benutzer von Elektrofahrzeugen - Hauptsitz von Investoren in der Gemeinde halten beim Fahren und Parken schaffen (Gewerbesteuer) - attraktiver Shuttle-Service bei Veranstaltungen - jährliche Konferenz mit allen lokalen Akteuren: - Vorbild sein bei Dienstfahrten und Dienstreisen Was gibt es Neues? Was wurde erreicht? 5. Erfolge messen und kommunizieren Wo gibt es Probleme? Wie geht es weiter?  Regelmäßig Ist-Stand und Veränderungen für die  EE-Erzeugung und -Nutzung gesamte Kommune und für bestimmte kommunale - Potenzialstudien erstellen Einrichtungen dokumentieren, z.B. - mögliche Standorte für PV-Freiflächenanlagen, - Stromverbräuche Bioenergie, Wind- und Wasserkraft suchen - fossile Energieverbräuche (Erdöl, Erdgas, Benzin, - Windenergieanlagen und PV-Freiflächenanlagen Diesel, Kohle) an potenziellen Standorten visualisieren - Anzahl und Struktur (z.B. Alter, Leistung) der - Modernisierung oder Repowering prüfen Heizanlagen (Öl, Gas, Strom) - EE-Anlagen mit „Mehrwert“ anstreben: (z.B. - Umfang und Struktur der Mobilität (u.a. Fahr- PV-Freiflächenanlage/Lebensmittelproduktion) zeuge, Verkehrsdichte, Fahrgastzahlen) - Ausweisung von EE-Flächen im Flächennutzungs- - Potenziale an EE und Abwärme plan und in Bebauungsplänen - Nutzung von EE- und Abwärme - öffentliche Gebäude für PV-Nutzung bereit-  Fortschritte beschreiben und bewerten stellen (und ggf. ertüchtigen) - Analyse (Zahlen, Rahmenbedingungen, Erfahrun- - erzeugten Solarstrom speichern und selbst gen aus eigenen Maßnahmen; neue Erkenntnisse) verbrauchen - Fortschrittsbericht erstellen - EE-Projekte durch Kommune oder - Ziele, Strategien und Maßnahmen ggf. anpassen Stadt-/Gemeindewerke umsetzen - „Solardachkataster“ erstellen lassen  kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit/Beteiligung - Dachbesitzer zur PV-Nutzung anregen - Fortschrittsbericht im Gemeinderat/Kreistag vor- - PV-Fassadenanlagen anregen stellen und im Internet veröffentlichen - PV-Parkplatzüberdachungen anregen bzw. - GR/KT: Grundsatzbeschluss bekräftigen, Fort- errichten (z.B. am Schwimmbad) schritte würdigen, Schlussfolgerungen ziehen - aus Müll und Abwasser Energie gewinnen - eigene Internet-Seite mit Neuigkeiten, nützlichen - Nahwärmenetze umsetzen Informationen und Newsletter einrichten - Baumschnitt und Bioabfälle nutzen - regelmäßig aktualisierte Broschüren oder Flyer - Kurzumtriebsplantagen anlegen bzw. anregen - Presseveröffentlichungen, z.B. im Gemeinde- - an der Solarbundesliga teilnehmen (Image, Wett- blatt oder in der Landkreiszeitung bewerb, Vernetzung/Austausch) - Veröffentlichungen in Newslettern von Partnern  Energieeinsparung 19 - Fortbildung des Personals (u.a. Hausmeister) Bereitstellung öffentlicher Dienstleistungen (z.B. Auskünfte, Anträge, etc.) via IT und Internet, d.h. der Bürger muss seltener „aufs Amt“.

Solarregion Freisinger Land 63 Daten 2016, Stand 1/2018

16. Erneuerbare Energien: Wirtschaftsleistung und Nachhaltigkeit

EE weisen i.d.R. eine besonders hohe wirtschaftliche, in der Dezentralität: Grundsätzlich kann jeder die EE ökologische und soziale Nachhaltigkeit auf. nutzen, in EE investieren und mit EE Geld verdienen. Gewinne (und Steueraufkommen) entstehen flächen- deckend und regional. Regionale Wirtschaftskreisläufe Was bedeutet „Nachhaltige Entwicklung?“ werden gestärkt. Die Kaufkraft bleibt in der Region er- 1713 beschrieb Hans Carl von Carlowitz das Prinzip halten. Weiterhin haben die EE kaum Folgekosten. Nachhaltigkeit erstmals für die Forstwirtschaft. 1987 wählte die Brundtland-Kommission folgende Ökologische Nachhaltigkeit Definition: „Nachhaltig ist eine Entwicklung, die den Ein Energiesystem ist ökologisch nachhaltig, wenn die Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, Belastungen für die Natur weder heute noch künftig ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu existenzielle Bedrohungen für Menschen, Pflanzen und gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen Tiere darstellen, reversibel sind, so gering wie möglich und ihren Lebensstil zu wählen.“ gehalten und kontinuierlich reduziert werden. Quelle: Lexikon der Nachhaltigkeit (www.nachhaltigkeit.info) Fossile Formen der Energiegewinnung stellen große Eingriffe in den Naturhaushalt dar. So wird z.B. die im Umsatz und Beschäftigung Landkreis verbrannte Kohle im Tage- oder Untertagebau 2016 wurden in Deutschland 15,1 (2015: 14,0) Mrd. € in abgebaut, aufbereitet und dann per Schiff, Bahn und/ neue EE-Anlagen (Strom, Wärme und Kraftstoff) inves- oder LKW zur Verstromung nach Zolling transportiert. tiert, davon zwei Drittel in Windenergie (je ca. die Hälfte Als Abfallprodukte erhalten wir vom Kraftwerk im- an Land und offshore). Die seit 2010 rückläufigen Inves- mense Mengen vom Klimawandel-Treibhausgas CO2 titionen in Photovoltaik betrugen 2016 lediglich noch sowie lokale Schadstoffemissionen (z.B. Quecksilber). 1,6 (2010: 19,6) Mrd. €. Die Umsatzerlöse stiegen 2016 Die Auswirkungen von EE sind dagegen viel geringer. auf 15,6 (2015: 14,9) Mrd. €. Der größte Teil dieser So stellt z.B. eine Dach-PV-Anlage so gut wie keinen Ein- Wertschöpfung verbleibt im Inland und stärkt die griff dar. Die 2016 im Landkreis erzeugten 593 Mio. kWh heimische Wirtschaftskraft. Hinzu kommen vermiedene EE-Strom vermieden rd. 279 Mio. kg CO2 und verlang- Schadenskosten dank der EE-bedingten Einsparung von samten so den Klimawandel. Dies kommt den Tier- 160 Mio. t Treibhausgasen. Die Zahl der Beschäftigten und Pflanzenarten sowie den Ökosystemen zugute. stieg 2015 weltweit stark auf über 9,8 Mio. Menschen Daneben wurden erhebliche Mengen weiterer Schad- an, davon rund 3,1 Mio. in der Photovoltaikbranche. stoffe wie z.B. Schwefeldioxid, Stickoxide und Radio- Daten für den Landkreis liegen nur teilweise vor. Nach aktivität vermieden. eigenen Berechnungen wurden 2016 nur noch rd. Soziale Nachhaltigkeit 3 Mio. € (2010: über 100 Mio. €) in Photovoltaikanlagen Ein Energiesystem ist sozial nachhaltig, wenn es Kosten investiert. Die zu versteuernden Einnahmen beliefen sich und Nutzen gerecht verteilt (Leistungsfähigkeit, Stadt/ 2016 auf rund 83 Mio. €, davon ca. 39 Mio. € aus Photo- Land, Nord/Süd, Alt/Jung, Generationen), breite Akzep- voltaik, 26 Mio. € aus Bioenergien und 17 Mio. € aus tanz findet und den gesellschaftlichen Zusammenhalt Wasserkraft. Hinzu kommen vermiedene Kosten für fördert. Entscheidend sind politische, rechtliche und wirt- Stromimporte mit knapp 7 Mio. € sowie ohne Beziffe- schaftliche Mitwirkungs- und Teilhabemöglichkeiten. rung für Netznutzungsgebühren und gesunkene Strom- beschaffungskosten durch den Merit-Order-Effekt sowie Die kontroversen Diskussionen im Landkreis um Wind- ganz erhebliche Kosteneinsparungen im Wärmebereich energie zeigen, dass die Energiewende kein Selbstläufer (Solarthermie, Brennholz, Wärmepumpen). ist, sobald aus einem allgemeinen Ziel eine konkrete persönliche Betroffenheit erwächst. Projektbetreiber, Wirtschaftliche Nachhaltigkeit Politik und Verbände sind in der Pflicht, objektive fakten- Ein Energiesystem ist wirtschaftlich nachhaltig, wenn alle orientierte Informationen zu geben, auf die Belange der Interessierten teilnehmen können und die Kosten wahr- Bürger zu achten, Vor- und Nachteile fair zu verteilen, heitsgemäß in den Preisen abgebildet, den Verursachern möglichst schonende Lösungen zu finden, aber auch zugeordnet werden und in einem angemessenen Ver- zumutbare Belastungen zu erklären. Wirtschaftlich Be- hältnis zum Wert der Energiedienstleistungen stehen. dürftige sind ernst zu nehmen, ohne dass Nichtbedürftige Fossile und atomare Energien können nur an wenigen diese für sich instrumentalisieren. Angesichts der Aus- Stellen der Erde zentral „geerntet“ werden und ver- wirkungen einer fossil-atomaren Energieversorgung wird sprechen immense Gewinne für Wenige (Oligopole). deutlich: Kein anderes Energiesystem bietet so viel soziale Nachhaltigkeit wie dezentrale EE. Viele Folgekosten (Klimawandel, Krankheiten, Entsorgung etc.) werden auf die Allgemeinheit oder kommende Ge- nerationen abgewälzt. Die EE dagegen haben ihre Stärke

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17. Energie-Nachrichten aus aller Welt

Links zu allen Quellen bzw. Studien: q.bayern.de/ee Meeresspiegel steigt immer schneller: Satellitendaten belegen, dass der Meeresspiegel noch schneller ansteigt Erste Kohleausstiege in Europa: Die Niederlande, wie von Klimawissenschaftlern bisher angenommen. Italien und Portugal haben 2017 angekündigt aus der Bis 2100 könnte das Meer um 65 cm ansteigen. Das Kohleverstromung auszusteigen. Abschmelzen von Festlandeis auf Grönland oder in der Quelle: Agora Energiewende, 30.1.2018 Antarktis ist darin noch nicht einkalkuliert. Quelle: PNAS, 12.2.2018, TAZ, 13.2.2018 Europaweit mehr Strom aus Wind, Sonne und Bio- masse als aus Stein- und Braunkohle zusammen: Muss RWE für CO2-Emissionen haften? Ein Bauer aus Erstmals wurde aus den neuen Erneuerbaren Energien Peru verklagt RWE vor dem OLG Hamm auf Schadens- europaweit mehr Strom als aus allen Kohlekraftwerken ersatz wegen anteiliger Mitverursachung einer exis- erzeugt. Die Erneuerbaren Energien erzeugten europa- tenzbedrohenden Gletscherschmelze in den Anden. Im weit insgesamt 30 % des Strombedarfs. Erfolgsfall könnte dies zu einem weltweiten rasanten Quelle: Agora Energiewende, 30.1.2018 Ausstieg aus der weiteren CO2-Freisetzung führen. Quelle: SZ,30.11.2017 Atomkraft stagniert: Weltweit wurden 2017 fünf Atom- kraftwerke endgültig stillgelegt und vier neue erstmals Innovative Antwort auf die Wohnungsnot: Innerhalb in Betrieb genommen. weniger Monate wurden 100 Wohnungen in Holzbau- Quelle: Internationale Atomenergieagentur, 14.2.2018 weise durch Überbauung eines Parkplatzes am Münch- ner Dantebad errichtet. Klimaschutz durch Kohleausstieg: Greenpeace zeigt in Quelle: GEWOFAG seiner neusten Studie auf, dass nur mit einem forcierten aber realisierbarem Kohleausstieg die Klimaziele der Global 11,3% EE-Strom in 2016: Nach einem Bericht Bundesregierung für 2020 und 2030 eingehalten wer- des UN-Umweltprogramms wurde 2016 weltweit jede den können. Kompensiert wird der Ausstieg durch neunte Kilowattstunde Strom aus Erneuerbaren Ener- Wind (165 GW) und Sonne (200 GW). gien erzeugt. Die Kosten werden immer günstiger. Quelle Greenpeace, Energy Brainpool, Juni 2017 Quelle: UNEP 06.04.2017

Das gekoppelte Energiesystem: Vorschläge für eine CO2-Emissionen neu zugelassener PKWs stagnieren optimale Transformation zu einer erneuerbaren und seit zehn Jahren: Die offiziellen Durchschnittsemissio- effizienten Energieversorgung. nen neu zugelassener PKWs mit Verbrennungsmotor Quelle: BEE, Fraunhofer IEE, E4tech, 28.9.2017 haben sich in den letzten zehn Jahren nicht verbessert. Die Diskrepanz zu den Werten im tatsächlichen Be- Solarinvestitionen steigen 2017 weltweit um 18 %: trieb ist dagegen stark gestiegen. 2017 steigen die Investitionen in Erneuerbare Energien Quelle: ICCT, european vehicle market statistics, 2017 auf 333,5 Mrd. US-Dollar. China führt mit 132,6 Mrd. US-Dollar die Investitionen vor den USA mit 56,9 Mrd. Immer mehr Pendler, immer längere Fahrstrecken: US-Dollar an. Den größten Anteil hat die Photovoltaik Der Pendleranteil an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist von 2000 bis 2015 von 53 % auf 60 % mit 160,8 Mrd. US-Dollar. Demgegenüber haben die gestiegen, in den Großstädten sogar auf zwei Drittel. Investitionen in Deutschland um 26 % auf 14,6 Mrd. Die meisten Pendler hat München. Die Länge des Ar- US-Dollar abgenommen. beitswegs ist von 14,6 auf 16,8 Kilometer gestiegen. (Anm. d. Red.: Dies ist ein verheerendes Signal.) Quelle: BBSR Quelle: Bloomberg New Energy Finance, Januar 2018 25 Jahre Carsharing in Freising: Der Freisinger Car- Naturkatastrophen: Bilanz der RE: Hurrikan- sharing-Verein feierte sein 25-jähriges Bestehen. Die ins- Serie macht 2017 zum Jahr mit den höchsten versicher- gesamt 260 Mitglieder kommen mit nur 19 Autos aus. ten Schäden. Die Schäden beliefen sich insgesamt auf Über die Anschaffung von Elektroautos wird diskutiert. 330 Mrd. US-Dollar. Quelle: Stadtteilauto Freising, 23.9.2017 Quelle: Munich RE, 4.1.2018 Strom vom Balkon: Stecker-Module sind nun auch in CO2-Emissionen steigen: Deutschland weist zum zwei- Deutschland zulässig. Damit können auch Mieter oder ten Mal in Folge gestiegene CO2-Emissionen aus. Um- Besitzer von Eigentumswohnungen Solarstrom für den weltbundesamt macht Verkehr und den fehlenden Eigenverbrauch zu rentablen Preisen erzeugen. Kohleausstieg verantwortlich. Quelle: SZ, 12.01.2018 Quelle: Umweltbundesamt, 23.1.2018

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18. Solarregion Freisinger Land

Meilensteine  Fortschrittliche Politiker denken an das Wohl ihrer Bürger; auch an jene, die noch nicht zur Wahl gehen 2004 Gründung der „Solarregion Freisinger Land“ oder noch nicht geboren sind, denn auch diese erwar- mit dem Landrat(samt), den Vereinen Son- ten und verdienen von uns eine lebenswerte Umwelt. nenkraft Freising, Solarfreunde Moosburg, „Freisinger Land“ und weiteren Initiativen  Nicht zuletzt sind es die Bürgerinnen und Bürger selbst, die das Freisinger Land prägen. Engagierte, 2004 Erste Solarkreismeisterschaft tatkräftige Personen haben sich in Solarvereinen, 2006 Kampagne „Wärme von der Sonne“ Agenda- und Umweltgruppen organisiert. „Global 2007 Energiewendebeschluss: 100 % EE bis 2035 denken – lokal Handeln“ ist keine Floskel, sondern im Landkreis tägliche Praxis. 2008 Erstmalige Ermittlung der Stromerzeugung Auf dem Feld der Solarenergie haben Sonnenkraft durch EE sowie des Stromverbrauchs in den Freising und die Solarfreunde Moosburg seit vielen Gemeinden des Landkreises Freising Jahren Pionier- und Überzeugungsarbeit geleistet. 2011 Aktion „Pumpentausch – Strom und Kosten sparen beim Heizen“ Das Ziel ist die Energiewende: die vollständige Umstel- 2011 1. Broschüre „Strom aus EE im LK“ mit um- lung unseres Energiebedarfs auf 100 % Erneuerbare fassender Dokumentation zu Stromverbrauch Energien (Sonne, Wind, Wasser, Bioenergien und Geo- und EE-Strom-Erzeugung im Landkreis thermie). Durch die Zangenstrategie aus Energieein- sparung und Ausbau der EE kann genügend Strom, 2012 Kampagne “Heizen mit der Sonne“ Wärme und Treibstoff bereitgestellt werden: ohne 2013 2. Ausgabe der 100 %-Broschüre klimaschädliche Treibhausgase, Konflikte und Kriege, 2013 1. Probezeit Elektromobilität für Kommunen Tanker- und Grubenunglücke, Atommüll oder Störfälle, 2013 Gründung der Bürger Energie Genossenschaft dafür mit Stärkung der regionalen Wirtschaftskreisläufe, 2014 3. Ausgabe der 100 %-Broschüre dezentraler Solarenergie vom eigenen Dach, Frieden 2014 2. Probezeit Elektromobilität auch für Firmen und gesunder Umwelt. 2015 Landkreisweites Stadtradeln Nur eine schöne Fiktion? Aus Sicht von Sonnenkraft Frei- 2016 4. Ausgabe der 100 %-Broschüre sing und der Solarfreunde Moosburg eine positive Vision, 2017 5. Ausgabe der 100 %-Broschüre die durch gemeinsames Anpacken viel schneller Realität werden wird, als es sich viele heute vorstellen können. 2017/18 Mitwirkung am Energiewende-Umsetzungs- plan des Landkreises Der Beschluss des Freisinger Kreistags zur Energiewende 2018 6. Ausgabe der 100 %-Broschüre war ein Meilenstein auf diesem Weg. Politiker und Be- 2018 Mitwirkung an der Fortschreibung des Nah- triebe, Bürger und Verwaltungen sind nun gefordert, verkehrsplans des Landkreises den Beschluss mit Leben zu füllen. Jetzt kommt es auf jeden Einzelnen an:  auf Hausbesitzer und Bauherren, die energiespa- Solarregion Freisinger Land: rend bauen und sanieren, ohne Erdöl und Erdgas Jetzt auf Sonne setzen!  auf Landwirte und Waldbesitzer, die Rohstoffe und Bioenergien nachhaltig produzieren Warum setzen im Freisinger Land immer mehr Men-  auf die Besitzer von Haus-, Hallen- oder Fabrik- schen auf Sonne, Holz und andere EE? Warum interes- dächern, die ganz nebenbei große Mengen Solar- sieren sich immer mehr Hausbesitzer für Wärme- strom und Solarwärme „ernten“ dämmung und andere Wege zum Energiesparen?  auf innovative Betriebe, die die wirtschaftlichen Dafür gibt es viele gute Gründe. Der schönste ist: Das Chancen nutzen Freisinger Land ist von der Sonne verwöhnt. In einer  auf Schulen und Lehrer, die offen sind für neue der sonnenreichsten Regionen Deutschlands liegt es Perspektiven und sie ihren Schülern weitergeben nahe, die kostenlose Energie vom Himmel zu nutzen.  auf Verwaltungen, die Projekte ganzheitlich prüfen Doch erst die weiteren günstigen Voraussetzungen und Spielräume verantwortungsbewusst nutzen machen das Freisinger Land zu etwas Besonderem:  auf unsere Politikerinnen und Politiker, denn sie  Leistungsfähige Solar-Industriebetriebe produzieren können viele Wege öffnen. und beraten vor Ort. Neue Arbeitsplätze entstehen im Landkreis statt im Mittleren Osten. Und es kommt auf Sie an:  Engagierte Handwerker liefern Qualität und Service Investieren Sie in Ihre eigene Zukunft! vom Dach bis zum Keller. Und in die Ihrer Kinder und Enkel!

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