2011 Sozialberichterstattung für die RESONORD REGION im Rahmen des LEADER Projektes RESONORD II

Julia Gregor / Laura Possing Sozialberichterstattung 2011 für die RESONORD REGION im Rahmen des LEADER Projektes RESONORD II

Julia Gregor / Laura Possing

RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 3 INHALTSVERZEICHNIS:

Vorwort Rob Arend S.8 Vorwort Emile Eicher S.9 Einleitung S.10 Methodische Vorgehensweise und Datenbasis S.11

Kapitel 1 – Der soziodemographische Hintergrund - Die RESONORD Region in Zahlen

1.1 Lokalisierung der Region S.13

1.1.1 Die RESONORD Region im Überblick S.13 1.1.2 Das Straßennetz in der RESONORD Region S.15 1.1.3 Der öffentliche Transport in der RESONORD Region S.17 1.1.4 Die 6 verschiedenen Regionen Luxemburgs S.18

1.2 Demographie S.20

1.2.1 Bevölkerungsanzahl in den RESONORD Gemeinden S.20 1.2.2 Bevölkerungsdichte in den verschiedenen Gemeinden S.21 1.2.3 Bevölkerungsentwicklung S.24 1.2.3.1 Geburten und Sterbefälle S.26 1.2.3.2 Migration in der RESONORD Region S.27 1.2.3.3 Zuwanderungsströme innerhalb der RESONORD Region S.28 1.2.4 Bevölkerungsstruktur in der RESONORD Region 2011 S.31 1.2.4.1 Bevölkerungsstruktur nach Geschlecht S.31 1.2.4.2 Bevölkerung nach Altersgruppen und Altersstruktur S.33 1.2.4.3 Bevölkerung und Nationalitäten S.38 1.2.4.4 Luxemburgische Nationalität seit Geburt oder mit Migrationshintergrund S.40 1.2.4.5 Familien-und Haushaltsstruktur S.44 1.2.5 Die Situation nach den Fusionen S.51

1.3 Arbeit und Arbeitslosigkeit S.54

1.3.1 Erwerbsfähige Bevölkerung in der RESONORD Region 2011 S.54 1.3.2 Arbeitslosenquote S.54 1.3.3 Arbeitssuchende S.56

1.4 Einkommen und Sozialleistungen S.60

1.4.1 Durchschnittliches Jahreserwerbseinkommen S.60 1.4.2 Renten S.63 1.4.3 Sozialleistungen S.66 1.4.4 RMG (Revenu Minimum Garanti) Empfänger S.68

4 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 5 1.5 Lokalisierung der verschiedenen sozialen Infrastrukturen und deren Aufnahmekapazität S.72 3.3. Soziales Wohnen in der RESONORD Region S.140

1.5.1 Infrastrukturen für Kinder S.72 3.3.1 Erhebung des sozialen Wohnraums in der RESONORD Region S.140 1.5.2 Infrastrukturen für Senioren S.76 3.3.1.1 Konventioneller Wohnungsmarkt S.141 1.5.3 Infrastrukturen für behinderte Personen S.79 3.3.1.2 Unkonventioneller Wohnungsmarkt S.142 1.5.4 Apotheken und Ärzte S.82 3.3.1.3 Atypischer / ungeschützter Wohnmarkt S.143 1.5.5 Überblick der Infrastrukturen in der RESONORD Region S.84 3.3.1.4 Gesamtsituation und Bedarf an sozialem Wohnraum S.144 1.5.6 Soziale Wohnungen in der RESONORD Region S.86 3.3.2 Fallvignetten: Wohnungsnot als Auftrag an die soziale Arbeit S.146 3.3.3 Die interkommunalen Mietkommissionen S.148

Kapitel 2 – Sozialhilfe und Sozialhilfeleistungen im regionalen Sozialzentrum RESONORD Kapitel 4 – Empfehlungen und Schlussfolgerungen für die Region RESONORD 2.1 Entstehung und Struktur des Sozialzentrums S.89 4.1 Demographische Entwicklung – Chancen und Herausforderungen für die Region S.151 2.1.1 Ausgangssituation und Entstehungsgeschichte des RESONORD S.89 2.1.2 Struktur und Aufbau des Sozialzentrums S.92 4.2 Jung, unqualifiziert, weiblich und arbeitssuchend? S.153 2.1.3 Abteilungen und Missionen S.93 2.1.3.1 Der soziale Hilfs- und Interventionsdienst (SAIS) S.95 4.3 Risikogruppen in der RESONORD Bevölkerung S.154 2.1.3.2 Der Informations- und Orientierungsdienst (SIOC) S.97 2.1.3.3 Der regionale soziale Koordinationsdienst (SCSR) S.97 4.4 Soziale Arbeit im RESONORD S.155

2.2 Sozialhilfe gegen soziale Ausgrenzung S.101 4.5 Soziales Wohnen in der RESONORD Region S.156

2.2.1 Sozialhilfe im weiten Sinne (i.w.S.) – beratende und begleitende Sozialarbeit S.101 4.6 Präventive Sozialarbeit: Netzwerkarbeit, Weiterbildung und innovative Projekte S.157 2.2.1.1 Auskunft und Information S.103 für die Region 2.2.1.2 Die Methoden der Sozialarbeit S.104 2.2.1.3 Administrative Anfragen S.105 Abbildungsverzeichnis S.162 2.2.1.4 Orientierung S.106 Tabellenverzeichnis S.164 2.2.1.5 Finanzielle und materielle Hilfeleistungen S.107 Abkürzungsverzeichnis S.165 2.2.2 Sozialhilfe im engen Sinne (i.e.S.)- finanzielle und materielle Sozialhilfeleistungen S.107 Literaturverzeichnis S.166

2.3 Erstellung eines Profils der Klienten des RESONORD S.111

Kapitel 3 – Soziales Wohnen im Norden (Charel Schmit - Magali De Rocco)

3.1 Zur methodischen Vorgehensweise einer explorativen, multiperspektivischen Studie S.129

3.2 Soziales Wohnen als mehrdimensionales Erklärungs- und Handlungskonzept S.130

3.2.1 Wohnprobleme und Wohnungsnot treiben Exklusion voran S.135 3.2.2 Unterschiedlich verfügbarer Wohnraum auf dem Wohn(ungs)markt S.137

6 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 7 Vorwort Rob Arend Vorwort Emile Eicher

Als Präsident des RESONORD freue ich mich Ihnen den ersten Sozialbericht der RESONORD Bereits 1996 hatte die Region -Vianden unter dem LEADER II Projekt ‘ORENO’ die Region vorstellen zu können. Dieser Bericht wurde im Rahmen des LEADER Projektes Initiative ergriffen eine statistische Datenbank zu, unter anderem Bevölkerungs-, Flächen- RESONORD II, dem Projekträger elisabeth “am sozialen dengscht zu lëtzebuerg”, in Zusam- nutzung-, Wohnsituation- Daten aufzubauen. Leider konnte das Projekt nicht weitergeführt menarbeit mit der Universität Luxemburg, dem Institut für Sozialforschung Mainz (ISM Mainz) werden, da auf nationaler Ebene sich keine finanzielle Unterstützung finden konnte. Zum und dem regionalen Koordinationsdienst des RESONORD erstellt. Glück konnte mit dem RESONORD Projekt, das unter LEADER+ und LEADER weiterentwickelt werden konnte, diese Datenbank aufgewertet und weitergeführt werden. Seit dem 1. Januar 2011 ist das interkommunale Sozialzentrum RESONORD die zentrale Anlaufstelle im Norden für Sozialhilfe und Informationen zu sozialen Themen. Zuständig für Der vorliegende Sozialbericht bildet demnach einen Schlusspunkt unter zwei erfolg- 14 Gemeinden (seit dem 1. Januar 2012 sind es wegen den Fusionen nur noch 10 Gemeinden) reiche LEADER Projekte, RESONORD I und II, welche in den Jahren 2007-2013 durchgeführt im Norden Luxemburgs, bietet das Sozialzentrum sowohl eine professionelle und kompe- wurden. RESONORD wurde von den LEADER Gemeinden mit der Unterstützung des Land- tente Betreuung durch Sozialarbeiterinnen wie auch Informationen zu sozialen Themen für wirtschaftsministeriums finanziert und unter dem Projektträger elisabeth “am sozialen deng- die Öffentlichkeit. Die Missionen des Sozialzentrums sind neben der Sozialhilfe, die Gemein- scht zu lëtzebuerg”, in Zusammenarbeit mit der Universität Luxemburg, dem Ministerium für den im Bereich der Sozialpolitik zu unterstützen und die sozialen Institutionen zu vernetzen. Familie und Integration sowie zahlreichen nationalen und regionalen Partnern umgesetzt.

Mit der Gründung des RESONORD und der Abteilung der regionalen sozialen Koordination In der Entwicklungsstrategie der LEADER Periode 2007-2013 haben wir für die Region wurde es erstmals möglich den Anteil der Bevölkerung in der RESONORD Region sichtbar zu Clervaux-Vianden die Gründung einer sozialen Anlaufstelle als eines der Haupthandlungs- machen, der eine oder mehrere Sozialleistungen bezogen hat, diese statistisch auszuwerten felder festgehalten. Innerhalb der RESONORD Projekte I und II wurde neben dieser Gründung und mit in den Sozialbericht einzuschließen. Zudem enthält der Bericht eine detaillierte Aus- auch mit einer kontinuierlichen Erfassung der sozio-demographischen Daten unserer Region wertung zu den Personen die Sozialhilfe benötigen um auf diese Art und Weise mögliche begonnen. Diese statistischen Daten ermöglichen uns gezielt in Strukturen und Dienstleis- Problemgruppen zu erkennen und den Gemeinde Verantwortlichen die Möglichkeit zu geben tungen zu investieren um einer immer komplexeren Gesellschaft entgegen zu wirken. Unsere eine Sozialplanung für die RESONORD Region zu gestalten. Region soll attraktiv sein. Dies können wir nur erreichen, wenn sich die Bewohner und die kommenden Generationen wohl fühlen und wir ihnen eine soziale Sicherheit bieten können. Wir möchten allen beteiligten Personen und Stellen für Ihre wertvolle Mitarbeit herzlich danken. Präsident bis Juni 2012 der LEADER Region Clervaux-Vianden

Präsident des Verwaltungsrates RESONORD

Emile Eicher

Rob Arend

8 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 9 Einleitung Methodische Vorgehensweise und Datenbasis

Die Aufgabe des regionalen Koordinationsdienst des RESONORD ist es die Sozialentwicklung in der Um den Sozialbericht 2011 zu erstellen wurden unterschiedliche Quellen genutzt. Region genauestens zu verfolgen und zu dokumentieren um anschließend möglichen politischen Handlungbedarf zu ermitteln. Dieser Sozialbericht ist die Grundlage für die regionale Sozialkoor- Einerseits hat RESONORD Bevölkerungsdaten der 14 Mitgliedsgemeinden von SIGI erhalten. dination um somit eine Interpretation zur Sozialplannung in der RESONORD Region zu ermögli- Mit Hilfe dieser Daten kann die demographische Situation der Region analysiert und dargestellt chen. Das Ziel dieses Sozialberichtes ist es mögliche Problemgruppen und ihre je spezifischen werden. Dieser Datensatz wird jährlich aktualisiert werden, so dass in den kommenden Jahren die Berdarfslagen zu erkennen und zu beschreiben und Aufschluss über die Veränderungen in der demographische Entwicklung der Region genau beobachtet und analysiert werden kann. Bevölkerung und der damit verbundenen Veränderungen auf ebene der sozialen Bedürfnisse zu geben. In diesem Bericht wird einerseits die IST-Situation der RESONORD Region dargestellt rund Andererseits wurden Daten von der IGSS und vom FNS zur Verfügung gestellt um die Art und um die Themen Demographie, Arbeit, Einkommen, Wohnen und soziale Infrastrukturen, diese Entwicklung der Einkommen in der Region zu dokumentieren. Angaben werden darauf hin mit den Zahlen aus dem „Office Social“ verknüpft um später anhand von diesen Daten Zielvorstellungen für eine 5 jährige Sozialplannung zu formulieren. In diesem Weiterhin hat RESONORD, um das Thema Arbeitslosigkeit zu beschreiben, Daten von der ADEM Bericht ist ein jährlich wechselnder Schwerpunkt, der in Bezug auf diesen Schwerpunkt auch erhalten, die nicht nur ermöglichen die Arbeitslosigkeit und deren Entwicklung zu schildern Empfehlungen für die RESONORD Region geben soll. Der Schwerpunkt dess Sozialberichtes 2011 sondern auch die Personengruppen heraus zu kristallisieren die am meisten von der Arbeitslosig- behandelt das Thema Wohnen in der RESONORD Region. In Bezug auf diesen Schwerpunkt wurde keit gefährdet sind. auch am 6. Oktober 2011 einen Informations-und Ausstauschtag im sozialen Bereich zum Thema „Kommunale Sozialhilfe und der Zugang zum Wohnen“ veranstaltet zudem auch vier verschiedene Durch eigene Erhebungen wurden Daten über soziale Institutionen und Dienstleister sowie deren Workshop’s statt fanden. Herr Charel Schmit, Hauptdozent an der Universität Luxemburg und Fräu- Aufnahmekapazität gesammelt um diese wiederum auf geographischen Karten zu lokalisieren. lein Magali De Rocco, wissenschaftleriche Mitarbeiterin der Universität Luxemburg haben eine multiperspektivische, explorative Studie zum Thema “Soziales Wohnen im Norden Luxemburgs” Durch Verknüpfung der externen Daten und internen Daten konnten Sozialhilfequoten berechnet erstellt und auf dem Informations-und Ausstauschtag vorgestellt um die spezifischen Problema- werden, Risikogruppen erkannt werden und die Sozialhilfeleistungen zu den soziodemographi- tiken der Nord Region zu erheben. schen Daten in Bezug gesetzt werden. Diese Vorgehensweise erlaubt es längerfristig zu planen und unterstützt die politischen Entscheidungsträger bei regionalen sozialpolitischen Entscheidun- Die Standardisierung der Datenerhebung wurde im Rahmen des LEADER Projektes RESONORD II gen. und in Zusammenarbeit mit den Partner IGSS, SIGI, RESONORD, ADEM, FNS, Ministère du Dével- oppement durable et des Infrastructures, Département de l'aménagement du territoire in die Weiterhin wurden eigene Erhebungen im Bereich der Sozialarbeit innerhalb des RESONORD durch- Wege geleitet um ein Gesamtbild der IST-Situation in der RESONORD Region aufzustellen und so geführt. Mit Hilfe eines Formulars welches die Sozialarbeiterinnen nach jedem Termin ausfüllen einen jährlichen Sozialbericht zu erstellen. In diesem Bericht wurden auch geographische Karten besteht so die Möglichkeit sowohl Aussagen über das gesamte Arbeitsfeld der Sozialarbeiterinnen mit Hilfe vom Naturpark Our und der Gis Applikation erstellt um die gesammelten Daten geo- von Informationen über Orientierung bis hin zu finanziellen Hilfeleistungen zu treffen. Außerdem referenziert zu visualisieren. ermöglicht diese kontinuierliche Datenerhebung ein genaues Bild der Klienten des RESONORD zu bekommen. Somit besteht die Möglichkeit einerseits Risikogruppen herauszufiltern und ander- erseits mögliche Veränderungen innerhalb dieser Gruppen zu erkennen.

Ein anderes Instrument der Datenerhebung ist das von den Sozialarbeiterinnen des RESONORD genutzte Programm CRM des SIGI. Dieses Programm wird zur Falldokumentation genutzt und muss bei jedem finanziellen Antrag ausgefüllt werden. Das CRM ermöglicht es Aussagen über die Anzahl der finanziellen Anträge die gestellt und bewilligt wurden zu treffen.

Der Schwerpunkt dieses Sozialberichtes behandelt das Thema „Soziales Wohnen im Norden Luxemburgs“. Diese Studie wurde von Frau Magali De Rocco einer wissenschaftlichen Mitarbei- terin der Universität Luxemburg und Herrn Charel Schmit, Dozent an der Universität Luxemburg erstellt.

1) SIGI: Syndicat intercommunal de gestion informatique 2) IGSS: Inspection générale de la sécurité sociale 3) FNS: Fonds national de solidarité 4) ADEM: Administration de l‘emploi

10 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 11 1

Kapitel 1 – Der soziodemographische Hintergrund - Die RESONORD Region in Zahlen 1.1 Lokalisierung der Region

1.1 Lokalisierung der Region S.13 1.1.1 Die RESONORD Region im Überblick

1.1.1 Die RESONORD Region im Überblick S.13 Die Region gehört zu den luxemburgischen Ardennen und wird auch „Ösling“ genannt. Im 1 1.1.2 Das Straßennetz in der RESONORD Region S.15 nördlichen Teil grenzt die Region an Belgien und Deutschland. Die RESONORD Region liegt an der 1.1.3 Der öffentliche Transport in der RESONORD Region S.17 nördlichen Spitze des Großherzogtums Luxemburg und hat eine Fläche von rund 474 km2. Diese 1.1.4 Die 6 verschiedenen Regionen Luxemburgs S.18 Fläche stellt 18% der Gesamtfläche Luxemburgs dar, aber nur 4,2% der Gesamtbevölkerung. Das Untersuchungsgebiet ist eine ländlich geprägte Region mit Gemeinden, die eine Bevölkerungszahl 1.2 Demographie S.20 zwischen 500 und 4.000 Einwohner aufweisen. Die Region ist in 14 Gemeinden mit insgesamt 101 Ortschaften aufgeteilt. In Abbildung 2 sind Lage und Größe der verschiedenen Gemeinden zu 1.2.1 Bevölkerungsanzahl in den RESONORD Gemeinden S.20 sehen: Es ist eindeutig erkennbar, dass einerseits die größte Fläche und andererseits 1.2.2 Bevölkerungsdichte in den verschiedenen Gemeinden S.21 Vianden die kleinste Fläche aufweist. 1.2.3 Bevölkerungsentwicklung S.24 1.2.3.1 Geburten und Sterbefälle S.26 1.2.3.2 Migration in der RESONORD Region S.27 Abb. 1: Übersicht der RESONORD Region in Luxemburg 1.2.3.3 Zuwanderungsströme innerhalb der RESONORD Region S.28 1.2.4 Bevölkerungsstruktur in der RESONORD Region 2011 S.31 1.2.4.1 Bevölkerungsstruktur nach Geschlecht S.31 1.2.4.2 Bevölkerung nach Altersgruppen und Altersstruktur S.33 1.2.4.3 Bevölkerung und Nationalitäten S.38 1.2.4.4 Luxemburgische Nationalität seit Geburt oder mit Migrationshintergrund S.40 1.2.4.5 Familien-und Haushaltsstruktur S.44 1.2.5 Die Situation nach den Fusionen S.51

1.3 Arbeit und Arbeitslosigkeit S.54

1.3.1 Erwerbsfähige Bevölkerung in der RESONORD Region 2011 S.54 1.3.2 Arbeitslosenquote S.54 1.3.3 Arbeitssuchende S.56

1.4 Einkommen und Sozialleistungen S.60

1.4.1 Durchschnittliches Jahreserwerbseinkommen S.60 1.4.2 Renten S.63 1.4.3 Sozialleistungen S.66 1.4.4 RMG (Revenu Minimum Garanti) Empfänger S.68

1.5 Lokalisierung der verschiedenen sozialen Infrastrukturen und deren Aufnahmekapazität S.72

1.5.1 Infrastrukturen für Kinder S.72 1.5.2 Infrastrukturen für Senioren S.76 1.5.3 Infrastrukturen für behinderte Personen S.79 1.5.4 Apotheken und Ärzte S.82 Quelle: Naturpark Our 1.5.5 Überblick der Infrastrukturen in der RESONORD Region S.84 1.5.6 Soziale Wohnungen in der RESONORD Region S.86

12 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 13 1

Abb. 2: Die 14 Gemeinden der RESONORD Region vor den Fusionen Da es sich bei der RESONORD Region - wie bereits erwähnt - um eine ländliche Region handelt, die sich zudem über eine große Fläche erstreckt, ist die Frage der Erreichbarkeit und Mobilität der einzelnen Gemeinden von großer Bedeutung. 2012 wird es grundlegende Veränderungen geben in der Struktur der Region infolge von zwei Gemeindefusionen: Die Gemeinden , und Clervaux bzw. Hoscheid, und fusionieren zu den Gemeinden Clervaux bzw. . Da die Angaben für den vorliegenden Sozialbericht für das Berichtjahr 2011 zusammengestellt wurden, beziehen sich die folgenden Analysen auf den Stand vor der Fusionierung. Im Abschnitt 1.2.5 wird zum besseren Verständnis auf die Neuverteilung der Gemeinden nach der Fusionierung einge- gangen.

1.1.2 Das Straßennetz in der RESONORD Region

In der RESONORD Region ist keine Autobahn vorhanden. Es bestehen drei Hauptverkehrsachsen, welche die Nord-Süd Vernetzung der Region strukturiert (siehe Abb. 3):

● Die N7 ist eine Nationalstraße. Sie verläuft von der Stadt Luxemburg über Ettelbrück an die belgische Grenze am nördlichsten Punkt von Luxemburg. Auf belgischem Territorium verläuft die N7 in die A27 über in Richtung Lüttich.

● Die N17 ist eine Nationalstraße. Sie verläuft durch den östlichen Teil der RESONORD Region von Diekirch über Tandel (die südlichste Gemeinde der Region). Sie geht anschließend in die N10 über, welche entlang der deutsch-luxemburgischen Grenze verläuft, bis hin nach Hosingen und Munshausen.

● Die N12 ist eine sekundäre Nationalstraße und verläuft von der Stadt Luxemburg über und anschließend durch die gesamte Gemeinde Wincrange.

Aufgrund der Topographie, welche durch in Nord-Süd Richtung verlaufene Hochplateaus und tief eingeschnittene Täler gekennzeichnet wird, ist das Straßennetz in ost-westlicher Richtung deutlich schlechter ausgebaut. Nur eine einzige Hauptverkehrsachse verläuft in diese Richtung: Diese verbindet die Gemeinden Wincrange, Munshausen und Hosingen, um auf die N7 und N10 zu gelangen. Dazu muss man allerdings durch die Gemeinde Clervaux fahren. Diese Situation soll sich durch den geplanten Bau der „Transversale“ von Clervaux ändern: Durch den Bau dieser Straße soll eine Direktverbindung von der N7, ab Marnach, über die N18 auf die N12 in Richtung Vor den Fusionen: Wincrange entstehen. Clervaux, Consthum, Eschweiler, Heinerscheid, Hoscheid, Hosingen, Kiischpelt, Munshausen, Putscheid, Tandel, , Vianden, , Wincrange.

Quelle: Naturpark Our

14 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 15 1

Abb. 3: Übersicht der Straßen in der RESONORD Region 1.1.3 Der öffentliche Transport in der RESONORD Region

Durch die RESONORD Region verläuft die Zugstrecke (Luxemburg-Lüttich), welche die Region mit dem südlichen Teil des Landes verbindet. Die Ortschaften Troisvierges, Clervaux, Drauffelt und Wilwerwiltz liegen an dieser Zugstrecke, mit der Nebenstrecke Kautenbach-Wiltz gibt es in der Gemeinde Kiischpelt damit zwei Zugverbindungen1. Die RESONORD Region ist auch an den Regionalverkehrsbetrieb (RGTR) der Busverbindungen angeschlossen. Die Zugänglichkeit der Busverbindungen ist allerdings sehr unterschiedlich: Trotz der guten Busvernetzung der RESONORD Region hängt der Zugang deutlich von Abfahrtsort und Bestimmungsort ab.

Eine weitere Transportmöglichkeit in der Region ist der sogenannte „Bummelbus“, welches ein Projekt des „Forum pour l'Emploi“ ist. Dieses entwickelt und betreut Projekte, die eine soziale und berufliche Wiedereingliederung von Arbeitssuchenden in den Arbeitsmarkt ermöglichen. Der „Bummelbus“ stellt in der Nordregion mit weit über 80.000 Fahrten in 38 Gemeinden pro Jahr eine Ergänzung zum öffentlichen und privaten Transport dar. Der „Bummelbus“ ermöglicht das Abholen an der Haustür und befördert, bequem, sicher und flexibel an die gewünschte Adresse und auch wieder nach Hause: Dieses Angebot besteht in den folgenden Gemeinden: Beaufort, Beckerich, Berdorf, Bettendorf, Boulaide, Clervaux, Consthum, Diekirch, Ell, Ermsdorf, Erpeldange, Eschweiler, Fischbach, Grosbous, Heffingen, Heinerscheid, Hoscheid, Hosingen, Kiischpelt, Lac de la Haute Sûre, Larochette, Medernach, Munshausen, Nommern, Préizerdaul, Putscheid, Rambrouch, Redange, Reisdorf, Saeul, Tandel, Useldange, Vianden, Vichten, Wahl, Weiswampach, Wincrange und . D.h. in allen Resonord Gemeinden mit Ausnahme von Troisvierges. Um diesen Dienst in Anspruch nehmen zu können, genügt ein Anruf am vorigen Tag (zwischen 8 und 18 Uhr, von Montag bis Freitag)2.

Menschen mit eingeschränkter Mobilität haben die Möglichkeit, den sogenannten „Novabus“ zu benutzen. Der Novabus ist ein spezielles Transportmittel, das auf Anfrage Personen von Tür zu Tür befördert. Personen mit eingeschränkter Mobilität können den Novabus nur dann benutzen, wenn sie im Besitz eines Invalidenausweises vom Typ B oder C sind. Es handelt sich um ein Trans- portmittel, das den Bedürfnissen dieser Menschen angepasst wurde. Ziel ist es, den Betroffenen mehr Flexibilität zu gewährleisten und so zur Verbesserung ihrer Lebensqualität beizutragen. Das Einsatzgebiet ist im gesamten Großherzogtum Luxemburg3.

Eine Fahrtmöglichkeit in der Nacht bietet der „Night Rider“, ein individueller Nachtbus ohne festen Fahrplan und Haltestelle. Die Personen welche den „Night Rider“ angefragt haben, werden an der eignen Haustür zur gewünschten Zeit abgenommen und sofort, ohne Umsteigen ans gewünschte Ziel gebracht. Der Night Rider verkehrt ausschließlich am Wochenende auf Anfrage und Vorbe- stellung im gesamten Großherzogtum Luxemburgs.

1) http://de.wikipedia.org/wiki/Luxemburger_Nordstrecke (19.01.2012) 2) http://mobiliteit.lu/horaires-reseaux/transports-publics/bummelbus.php (19.01.2012) Quelle: Naturpark Our 3) http://www.sales-lentz.lu/mobilitaetswelt/novabus (19.01.2011)

16 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 17 1

Eine andere Fahrtmöglichkeit in der Nacht bietet der „Late Night Bus Nordspëtzt”: Dieser verkehrt Abb. 4: Die 6 Planungsregionen in Luxemburg während den organisierten Festen in der Region zwischen den verschiedenen Gemeinden. Die Benutzung ist kostenlos.

1.1.4 Die 6 verschiedenen Regionen Luxemburgs

Das Großherzogtum Luxemburg wurde vom „Département de l’aménagement du territoire“ in sechs getrennte Planungsregionen aufgeteilt:

1. Nord Region 2. West Region 3. Süd Region 4. Zentrum Süd Region 5. Ost Region 6. Zentrum Nord Region

Die Gemeinden der RESONORD Region befinden sich allesamt in der „Nord Region“, mit Ausnahme der Gemeinde Eschweiler und dem Dorf Kautenbach aus der Gemeinde Kiischpelt, welche sich in der West Region befinden.

Quelle: Département de l’aménagement du territoire

18 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 19 1

1.2 Demographie Abb. 5: Einwohnerzahl der 14 Gemeinden 2011 1.2.1 Bevölkerungsanzahl in den RESONORD Gemeinden Einwohner der 14 Gemeinden 2011 In der RESONORD Region lebten am 1. Januar 2011 insgesamt 22.178 Einwohner. Diese Zahlen 3903 beruhen auf Daten des Standesamtes (Etat civil), welche im Einwohnermeldeamt (Bureau de 4 000 la population) der Gemeinden erhoben und vom SIGI verwaltet werden. Allerdings besteht ein 2952 3 000 Unterschied zwischen den Daten vom SIGI und den Daten vom STATEC. Beim STATEC wurde für 2077 1879 1753 1820 den gleichen Stichtag eine Einwohnerzahl von 21.614 ermittelt. Die Differenz beträgt also exakt 2 000 1249 1142 1371 564 Personen. Das STATEC berechnet die Einwohnerzahl für 2011 auf Basis der Bevölkerungsbefra- 874 1019 1011 gung 2001, zu welcher jährlich Zuzüge und Wegzüge sowie die Geburten- und Sterbefälle addiert 1 000 507 621 bzw. subtrahiert werden. Bei den Angaben vom SIGI handelt es sich um die Einwohnerzahl, die am 1. Januar 2011 in den Melderegistern der verschiedenen Gemeinden eingetragen waren. 0 Beide „Systeme“ weisen Fehlermöglichkeiten auf, keines der Verfahren ergibt die absolut korrekte Einwohnerzahl. Die folgenden Analysen beruhen vorwiegend auf den Daten vom SIGI, da es sich hier um die regionalen Bevölkerungsverwaltungen handelt, welche die Zuzüge und Wegzüge eintragen. Wir gehen davon aus, dass diese Zahlen realistischer sind da uns mehr Informationen vom SIGI als vom STATEC vorliegen. Quelle: RESONORD nach Angaben der SIGI Daten

Tabelle 1: Einwohnerzahl der 14 Gemeinden 2011 Wie in Abbildung 5 ersichtlich, verfügt Wincrange mit 3.903 Einwohnern über die höchste Gemeinden Einwohnerzahl 2011 Einwohnerzahl der RESONORD Region. Die Gemeinden mit der kleinsten Einwohnerzahl sind Clervaux 2.077 Consthum mit 507 bzw. Hoscheid mit 621 Einwohnern. Consthum 507 Eschweiler 874 Heinerscheid 1.249 1.2.2 Bevölkerungsdichte in den verschiedenen Gemeinden Hoscheid 621 Hosingen 1.879 Die Bevölkerungsdichte ist die Zahl der Einwohner im Verhältnis zur Fläche. 2011 betrug die Kiischpelt 1.019 durchschnittliche Bevölkerungsdichte 46,77 Einwohner/km². Dies ist im Vergleich zum gesamten Munshausen 1.142 Großherzogtum Luxemburg eine sehr niedrige Bevölkerungsdichte, doch typisch für eine ländliche Putscheid 1.011 Gegend (vgl. Tabelle 2). In Abbildung 6 sind allerdings große Disparitäten zwischen den einzelnen Tandel 1.753 Gemeinden ersichtlich: Aufgrund der historisch gewachsenen Siedlungsstruktur, welche von der Troisvierges 2.952 Vianden 1.820 Burg Viandens und der engen Tallage hat die Gemeinde Vianden mit Abstand die höchste Be- Weiswampach 1.371 völkerungsdichte. Heute gehört Vianden zu den wichtigsten Touristenorten des Landes und wird Wincrange 3.903 auch als kleines Städtchen bezeichnet. In Clervaux und Troisvierges liegt die Bevölkerungsdichte Gesamtbevölkerung RESONORD 22.178 ebenfalls deutlich über dem Mittelwert der Region, in diesen Gemeinden existiert auch jeweils ein kleines Zentrum, wo sich Geschäfte, Apotheken, Ärzte und andere Einrichtungen befinden. Quelle: RESONORD nach Angaben der SIGI Daten Die Gemeinde Wincrange weist zwar die größte Fläche aller Gemeinden in der RESONORD Region und gleichzeitig die höchste Einwohnerzahl auf, liegt aber in Bezug auf die Bevölkerungsdichte deutlich unter dem Mittelwert. Insgesamt besteht die Gemeinde aus 27 kleinen Dörfern und ist somit ein sehr ländliches Gebiet. Die Gemeinden Kiischpelt und Consthum sind diejenigen mit der geringsten Bevölkerungsdichte. Durch die Fusionen wird sich die Situation allerdings erkennbar ändern (vgl. Punkt 1.2.5).

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Tabelle 2: Bevölkerungsdichte 2011 Abb. 6: Bevölkerungsdichte 2011

Gemeinden km² Einwohner Einwohner pro km² Clervaux 25,49 2.077 81,48 Consthum 14,95 507 33,91 Eschweiler 19,88 874 43,96 Heinerscheid 33,99 1.249 36,75 Hoscheid 10,42 621 59,60 Hosingen 45,28 1.879 41,50 Kiischpelt 33,58 1.019 30,35 Munshausen 25,57 1.142 44,66 Putscheid 27,13 1.011 37,27 Tandel 41,72 1.753 42,02 Troisvierges 37,86 2.952 77,97 Vianden 9,67 1.820 188,21 Weiswampach 35,25 1.371 38,89 Wincrange 113,36 3.903 34,43 Total RESONORD Region 474,15 22.178 46,77 Gesamt Luxemburg 2.586,36 511.840 197,90 Quelle: RESONORD Region nach Angaben der SIGI Daten bzw. Luxemburg nach Angaben der STATEC Daten

Quelle: Naturpark Our

22 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 23 1

1.2.3 Bevölkerungsentwicklung Tabelle 3: Bevölkerungsentwicklung 2001-2011

Die Bevölkerungsentwicklung wird generell durch drei Parameter beeinflusst: Gemeinden 2001 2011 Bevölkerungsentwicklung in % Clervaux 1.850 2.077 227 12,3 ● Die Anzahl der neu geborenen Kinder (Geburten) Consthum 336 507 171 50,9 ● Die Anzahl der Verstorbenen (Sterbefälle) Eschweiler 624 874 250 40,1 ● Die Zu- und Wegzüge der Region (Migrationssaldo) Heinerscheid 972 1.249 277 28,5 Hoscheid 435 621 186 42,8 Es lässt sich also für einen bestimmten Zeitraum und für eine genau definierte Bevölkerungs- Hosingen 1.490 1.879 389 26,1 gruppe eine Bevölkerungszunahme oder Bevölkerungsabnahme feststellen. Es ist sinnvoll diese Kiischpelt 885 1.019 134 15,1 drei Parameter getrennt zu betrachten, um die tatsächlichen Gründe der Entwicklung über einen Munshausen 816 1.142 326 40,0 möglichst langen Zeitraum hinweg heraus zu finden, um nicht durch außergewöhnliche Entwick- Putscheid 765 1.011 246 32,2 lungen in einem Kalenderjahr zu falschen Schlüssen zu gelangen. Tandel 1.391 1.753 362 26,0 Troisvierges 2.520 2.952 432 17,1 Vianden 1.365 1.820 455 33,3 Abb. 7: Entwicklung der Gesamtbevölkerung 1985-2011 Weiswampach 1.148 1.371 223 19,4 Wincrange 3.486 3.903 417 12,0 RESONORD Region 18.083 22.178 4.095 22,6 Gesamtbevölkerung Gesamt Luxemburg 439.539 511.840 72.301 16,4 Quelle: RESONORD Region nach Angaben der SIGI Daten bzw. Luxemburg nach Angaben der STATEC Daten 23000 21614 22000 21000 20000 Um Unterschiede zwischen den einzelnen Gemeinden erkennen zu können, ist in Tabelle 3 die 19000 Bevölkerungsentwicklung aller Gemeinden und der gesamten Region im Vergleich zum Groß- 18000 herzogtum Luxemburg zumindest für den Zeitraum von 2001 bis 2011 dargestellt. Diese An- 17000 gaben basieren auf Informationen des SIGI. Zwischen 2001 und 2011 ist die Bevölkerung in 16000 14420 15000 der RESONORD Region um rund 22,7% gewachsen, im gesamten Großherzogtum Luxemburg 14000 dagegen nur um etwa 16,4%. Wie aus Tabelle 3 ersichtlich ist, weisen die Gemeinden Consthum, 13000 Hoscheid, Eschweiler und Munshausen den stärksten Bevölkerungsanstieg auf. Die Gemeinden 12000 Wincrange, Clervaux und Kiischpelt weisen demgegenüber unterdurchschnittliche Bevölkerungs- 11000 zunahmen auf. Deutlich wird aber, dass alle Gemeinden der RESONORD Region im Zeitraum von 10000 2001 bis 2011 mehr oder weniger deutliche Bevölkerungszunahmen aufweisen. In den folgenden Abschnitten werden wir nun den Gründen für diesen Anstieg genau nachgehen. 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011

Quelle: RESONORD nach Angaben der STATEC Daten

Die Angaben der Bevölkerungsentwicklung für den Zeitraum 1985-2011 basieren auf den Daten des STATEC, da vom SIGI für diesen Zeitraum keine Daten vorliegen. Erkennen lässt sich für diesen Zeitraum eine kontinuierliche Bevölkerungszunahme (vgl. Abbildung 7).

24 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 25 1

1.2.3.1 Geburten und Sterbefälle 1.2.3.2 Migration in der RESONORD Region

Tabelle 4: Das Verhältnis von Geburten- und Sterbefällen 2001-2010 Das Migrationssaldo vom STATEC umfasst die Zu- und Wegzüge aus bzw. in die RESONORD Region, aber auch die Binnenwanderung innerhalb der Gemeinden der RESONORD Region. Zur relativen Gemeinden 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Saldo Clervaux -­‐14 -­‐19 -­‐12 -­‐3 -­‐23 -­‐4 -­‐11 -­‐13 -­‐12 -­‐11 -­‐122 Einschätzung des Migrationssaldo wurde dieser in Relation zur Einwohnerzahl mit dem Stand von Consthum -­‐1 2 0 4 -­‐3 7 5 4 5 4 27 Eschweiler 2 1 4 0 5 7 8 2 2 1 32 2001 (Angaben nach STATEC) gesetzt (vgl. Veränderungen in Tabelle 5). Heinerscheid 6 2 -­‐1 0 2 8 -­‐5 6 4 2 24 Hoscheid 3 4 2 9 9 9 8 4 5 4 57 Hosingen 13 4 11 -­‐2 8 0 9 2 2 7 54 Kiischpelt 0 -­‐3 4 -­‐5 2 3 4 6 4 2 17 Tabelle 5: Migrationssaldo 2001-2010 Munshausen 10 5 5 0 -­‐5 2 9 -­‐3 8 7 38 Putscheid 0 6 11 5 1 4 10 7 -­‐3 10 51 Tandel 13 5 -­‐5 9 3 3 17 11 11 12 79 Gemeinden Migrationssaldo 2001-­‐2010 Veränderungen in % Troisvierges 4 6 16 13 17 15 11 14 10 22 128 Vianden -­‐10 -­‐8 -­‐17 -­‐1 -­‐8 -­‐11 -­‐9 -­‐21 -­‐22 -­‐3 -­‐110 Clervaux 310 17,3 Weiswampach -­‐3 0 4 -­‐6 2 1 -­‐6 2 -­‐1 5 -­‐2 Consthum 138 42,1 Wincrange 5 -­‐2 1 -­‐9 10 1 -­‐4 7 -­‐4 12 17 Total Region RESONORD 28 3 23 14 20 45 46 28 9 74 290 Eschweiler 196 32,2 Total Luxemburg 1.740 1.601 1.250 1.874 1.750 1.748 1.611 2.001 1.983 2.114 17.672 Heinerscheid 233 24,6 Quelle: RESONORD nach Angaben der STATEC Daten Hoscheid 130 31,1 Hosingen 347 23,5 Kiischpelt 116 13,4 Wie schon erwähnt, wird die Bevölkerungsentwicklung von der Zahl der neu geborenen Munshausen 299 36,6 Kinder und der Anzahl der verstorbenen Personen beeinflusst. Tabelle 4 bildet die Differenzen von Putscheid 212 29,6 Geburten und Sterbefällen in der RESONORD Region, der einzelnen Gemeinden sowie für das Tandel 258 18,2 gesamte Großherzogtum Luxemburg ab. Zwischen 2001-2010 gab es einen Geburtenüberschuss Troisvierges 317 12,6 von nur 290 Personen in der gesamten RESONORD Region, das entspricht einem Anstieg von 1,6%, Vianden 282 18,7 für die Zeitspanne 2001-2010. Für gesamt Luxemburg entspricht der Anstieg für diesen Zeitraum Weiswampach 203 17,6 4%. Obwohl die Bevölkerung im gesamten Großherzogtum Luxemburg (vgl. Tabelle 3) weniger Wincrange 381 11,3 schnell ansteigt als in der RESONORD Region, ist der Geburtenüberschuss höher. Der Blick in die RESONORD Region 3.422 19,1 einzelnen Gemeinden zeigt, dass die meisten Gemeinden einen Geburtenüberschuss haben, mit Gesamt Luxemburg 54.003 12,3 Ausnahme von Vianden, Clervaux und Weiswampach. Insbesondere Vianden und Clervaux weisen Quelle: RESONORD nach Angaben der STATEC Daten bei weitem mehr Sterbefälle als Geburten auf. Dies liegt an den Altenheimen und Pflegeheimen, die sich in diesen Gemeinden befinden. Troisvierges weist in diesem Zeitraum sogar einen Gebur- tenüberschuss von 128 Personen auf, dies entspricht fast der Hälfte des gesamten Geburtenüber- Consthum weist ingesamt im Vergleich aller Gemeinden im Zeitraum von 2001 bis 2010 die größte schusses der Region. Dies deutet darauf hin, dass in der Gemeinde Troisvierges besonders viele Bevölkerungszunahme auf (vgl. Tabelle 3); zugleich weist Consthum den größten Wanderungs- junge Familien leben. saldo auf. Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass die Gemeinde Clervaux einen deutlichen Todes- fallüberschuss aufweist. Hier kompensieren die Wanderungen in die Gemeinde hinein diesen Todesfallüberschuss deutlich. Im Vergleich zum gesamten Großherzogtum Luxem- burg zeigt sich ein deutlicher Unterschied zur RESONORD Region in Bezug auf den Migra- tionssaldo. Diese weist eine deutlich höhere Zuwanderung auf als der Durchschnitt des gesamten Großherzogtums Luxemburg.

26 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 27 1

1.2.3.3 Zuwanderungsströme innerhalb der RESONORD Region Betrachtet man die Herkunftsländer der Zuwanderer kann man feststellen, dass die meisten Zuwanderer luxemburgischer Herkunft sind (vgl. Tabelle 7). Vergleicht man das Jahr 2009 und Um die Zuwanderungsströme in der RESONORD Region besser verstehen zu können, wurden 2010, ist deren Anteil allerdings leicht zurückgegangen. Demgegenüber ist der Anteil insbeson- detallierte Analysen der SIGI Daten für die Jahre 2009 und 2010 vorgenommen. Allerdings bein- dere von Zuwanderungen aus Portugal in diesem Jahr deutlich gestiegen. halten die SIGI Daten nur Informationen über die Personen, die in das Gebiet der RESONORD Region gezogen sind, nicht aber über den Bevölkerungsteil, der in andere Landesteile vom Groß- herzogtum Luxemburg umgezogen ist oder dieses ganz verlassen hat. In der folgenden Tabelle Tabelle 8: Herkunft der Zuwanderer in die RESONORD Region nach Planungsregionen in Luxemburg haben wir die Anzahl der Zuwanderer für die Jahre 2009 und 2010 in die einzelnen RESONORD für die Jahre 2009 und 2010 Gemeinden aufgelistet. Planungsregionen in in % 2009 in % 2010 Nord Region 40,5 55,0 Tabelle 6: Zuwanderer pro RESONORD Gemeinde 2009 und 2010 Ost Region 6,5 5,0 Süd Region 7,3 8,4 Gemeinden 2009 2010 Clervaux 180 229 West Region 12,2 8,8 Consthum 19 27 Zentrum Nord Region 23,9 13,7 Eschweiler 59 70 Zentrum Süd Region 9,6 9,1 Heinerscheid 76 96 Quelle: RESONORD nach Angaben der SIGI Daten Hoscheid 48 46 Hosingen 120 120 Kiischpelt 57 69 Wie wir anhand der Tabelle 7 feststellen konnten, kommen die meisten Zuwanderer aus Luxem- Munshausen 100 133 burg. Um herauszufinden woher der größte Teil der Zuwanderung Luxemburgs erfolgt, werden Putscheid 85 71 in Tabelle 8 die Zuwanderer aus Luxemburg den verschiedenen Planungsregionen zugeordnet. Tandel 89 118 Deutlich wird für die Jahre 2009 und 2010, dass die meisten Zuwanderer aus der Nord Region Troisvierges 189 206 Vianden 81 140 kommen, dies allerdings mit deutlichen Unterschieden zwischen 2009 und 2010: Beträgt deren Weiswampach 91 121 Anteil im Jahr 2009 noch rund 41%, lag dieser Anteil ein Jahr später sogar bei 55%. Bei den rest- Wincrange 183 229 lichen Regionen bestehen mit einer Ausnahme nur kleinere Unterschiede. Die Ausnahme lässt Total 1.377 1.675 sich für das „Zentrum Nord Region“ feststellen, aus welcher der relative Anteil von Zuwander- ern im Jahresvergleich um etwa 10% abgenommen hat. Erst längerfristige Beobachtungen in den Quelle: RESONORD nach Angaben der SIGI Daten folgenden Jahren erlauben jedoch Aussagen über mögliche Tendenzen. Auf folgender Abbildung wird die Zuwanderung für das Jahr 2010 dargestellt. Die Analysen zeigen, dass im Jahr 2009 insgesamt 1.377 Personen in die Region RESONORD zugezogen sind, im Jahr 2010 sogar 1.675 Personen. Die Gemeinden mit den meisten Zuwander sind die Gemeinden Troisvierges, Wincrange, Clervaux und Hosingen.

Tabelle 7: Herkunftsländer der Zuwanderer in die RESONORD Region 2009 und 2010

Herkunftsländer der Zuwanderer 2009 2010 Luxemburg 81,5% 76,8% Belgien 5,4% 6,5% Portugal 3,4% 5,5% Deutschland 2,4% 2,8% Andere Länder 7,2% 8,4% Quelle: RESONORD nach Angaben der SIGI Daten

28 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 29 1

Abb. 8: Herkunft der Zuwanderer in die RESONORD Region nach Planungsregionen in Luxemburg 1.2.4 Bevölkerungsstruktur in der RESONORD Region 2011 für das Jahr 2010 Um die aktuelle Bevölkerungsstruktur in der RESONORD Region zu beschreiben, wird in den folgenden Abschnitten die Bevölkerung nach Geschlecht, Altersklassen, Nationalität und Zivilstand analysiert und mit der Situation im gesamten Großherzogtum Luxemburg verglichen.

1.2.4.1 Bevölkerungsstruktur nach Geschlecht

Das Verhältnis zwischen Männern und Frauen ist sowohl im gesamten Großherzogtum als auch in der RESONORD Region beinahe ausgeglichen. In der RESONORD Region lebten am 1. Januar 2011 etwas mehr Männer (50,6%) als Frauen (49,4%), für gesamt Luxemburg war es allerdings umge- dreht, also etwas mehr Frauen (50,3%) als Männer (49,7%). Tabelle 9 zeigt darüber hinaus, dass die Gemeinde Munshausen einen etwas überdurchschnittlichen Männeranteil aufweist, während in den Gemeinden Consthum und Clervaux mehr Frauen als Männer leben. Es ist davon auszu- gehen, dass diese Gemeinden einen überdurchschnittlichen Anteil älterer Frauen aufweisen.

Tabelle 9: Bevölkerung nach Geschlecht 2011 in der RESONORD Region in %

Gemeinden M F Clervaux 48,9 51,1 Consthum 47,1 52,9 Eschweiler 50,5 49,5 Heinerscheid 50,5 49,5 Hoscheid 50,9 49,1 Hosingen 50,1 49,9 Kiischpelt 51,1 48,9 Munshausen 52,4 47,6 Putscheid 51,6 48,4 Tandel 50,2 49,8 Troisvierges 51,0 49,0 Vianden 50,4 49,6 Weiswampach 51,9 48,1 Wincrange 50,9 49,1 Anteil von Frauen und Männer in der RESONORD Region 50,6 49,4 Anteil von Frauen und Männer in Luxemburg 49,7 50,3 Quelle: RESONORD Region nach Angaben der SIGI Daten bzw. Luxemburg nach Angaben der STATEC Daten

Quelle: RESONORD nach Angaben des Département de l'aménagement du territoire

30 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 31 1

Abb. 9: Anteil von Frauen und Männer nach Altersgruppen in der RESONORD Region 2011 in % In den Abbildungen 9 und 10 wird das jeweilige prozentuale Verhältnis zwischen Männern und Frauen in unterschiedlichen Altersgruppen dargestellt. Sowohl in der RESONORD Region als auch im gesamten Großherzogtum Luxemburg fällt auf, dass größere Unterschiede erst im Anteil von Frauen und Männer nach Alter von 70 Jahren und mehr sichtbar werden. Ab diesem Alter leben innerhalb der jeweiligen Altersgruppen deutlich mehr Frauen als Männer. Dies liegt vor allem an der höheren Lebenser- Altersgruppen in der RESONORD Region 2011 wartung der Frauen, kann zum Teil in den höchsten Altersgruppen aber noch mit den männlichen 70 Gefallenen des Zweiten Weltkrieges erklärt werden. In den restlichen Altersgruppen gibt es nur geringfügige Unterschiede im gesamten Großherzogtum Luxemburg. In der RESONORD Region 60 fällt allerdings ein Männerüberschuss in der Altersgruppe 51 bis 60 bzw. 61 bis 70 Jahre auf. 50 40 Frauen in % 1.2.4.2 Bevölkerung nach Altersgruppen und Altersstruktur 30 Männer in % 20 Die Altersklasse der unter 21 jährigen bildet eindeutig die größte Bevölkerungsgruppe, sowohl auf regionalem als auch auf nationalem Niveau. Im Vergleich zwischen dem gesamten Großherzog- 10 tum Luxemburg und der RESONORD Region gibt es in Bezug auf den relativen Anteil der einzelnen 0 Altersgruppen keine nennenswerten Unterschiede, einzig zwischen den Gemeinden der RESONORD Region können vereinzelt Unterschiede festgestellt werden. <21 21-30 31-40 41-50 51-60 61-70 71-80 81+

Quelle: RESONORD nach Angaben der SIGI Daten Abb. 11: Bevölkerung nach Altersgruppen in % im Jahr 2011

Bevölkerung nach Altersgruppen in % 2011 Abb. 10: Anteil von Frauen und Männer nach Altersgruppen in Luxemburg 2011 in % 120

100 3 2 3 3 3 3 2 2 3 3 5 3 4 4 3 7 6 4 4 Anteil von Frauen und Männer nach 6 6 5 7 7 6 6 6 6 6 6 7 6 7 8 7 7 7 8 8 8 8 8 8 9 8 7 8 9 Altersgruppen in Luxemburg 2011 80 10 14 13 13 11 11 12 12 14 14 12 15 14 13 13 14 81+ 19 80 15 19 15 15 17 17 18 71-80 60 18 16 17 16 18 19 17 70 16 61-70 51-60 16 16 18 18 15 15 15 12 60 13 15 14 15 41-50 13 12 13 40 13 31-40 11 50 11 14 13 10 13 14 12 12 13 14 12 13 13 21-30 14 14 40 Frauen in % <21 20 29 29 29 30 27 27 26 25 26 26 28 25 26 26 25 Männer in % 21 22 20 0 10 0 <21 21-30 31-40 41-50 51-60 61-70 71-80 81+ Quelle: RESONORD Region nach Angaben der SIGI Daten bzw. Luxemburg nach Angaben der STATEC Daten

Quelle: RESONORD nach Angaben der STATEC Daten

32 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 33 1

Abb. 12: Altersstruktur der Bevölkerung 2011 in der RESONORD Region Abb. 13: Die Altersstruktur der Bevölkerung nach Luxemburger und Nicht Luxemburger in %

Verteilung der Luxemburger und Nicht Luxemburger nach den einzelnen Altersgruppen in %

0 bis 4 Jahre 5 bis 9 Jahre 10 bis 14 Jahre 15 bis 19 Jahre 20 bis 24 Jahre 25 bis 29 Jahre 30 bis 34 Jahre 35 bis 39 Jahre 40 bis 44 Jahre 45 bis 49 Jahre 50 bis 54 Jahre Quelle: RESONORD nach Angaben der SIGI Daten 55 bis 59 Jahre 60 bis 64 Jahre 65 bis 69 Jahre Die Alterspyramide für die RESONORD Region zeigt einige typische Aspekte der Altersstruktur 70 bis 74 Jahre moderner Bevölkerungen: 75 bis 79 Jahre 80 bis 84 Jahre ● Die geburtenstarken Jahrgänge der 60er Jahre, die sogenannten "Baby-Boomer" des vergan- 85 bis 89 Jahre genen Jahrhunderts stellen derzeit die größten Bevölkerungsgruppen dar. 90 bis 94 Jahre 94 und älter ● Deutlich erkennbar sind ebenfalls die darauffolgenden Geburtenrückgänge seit Beginn der 70er Jahre, die in deutlich kleiner werdenden Altersgruppen Niederschlag finden. 0 2 4 6 8 10 12

Nicht Luxemburger Luxemburger ● Da vor allem die sogenannten "Baby-Boomer" älter werden und nachfolgende Generationen deutlich kleiner sind, ist aber die Alterung der Bevölkerungsstruktur in der RESONORD Region sehr Quelle: RESONORD nach den Angaben der SIGI Daten wahrscheinlich. Um die Verteilung der Luxemburger und Nicht Luxemburger nach den einzelnen Altersgruppen ● Ebenfalls deutlich erkennbar ist die höhere Lebenserwartung von Frauen im Vergleich zu den darzustellen, wurde die jeweilige Bevölkerung in den verschiedenen Altersklassen durch die Männern, die sich in entsprechenden Größenunterschieden vor allem in den höheren Alters- Gesamtzahl der Luxemburger bzw. Nicht Luxemburger geteilt und anschliessend mit 100 gruppen bemerkbar macht. multipliziert. Bei der Betrachtung der Altersstruktur nach Personen mit luxemburgischer und einer anderen Staatsbürgerschaft kann man feststellen, dass es einige Unterschiede gibt. Bei den Kindern unter 5 Jahren stellen beide exakt 5% der Bevölkerung dar. Bei den Nicht Luxemburgern sind die Altersklassen zwischen 30-49 am stärksten repräsentiert, man kann davon ausgehen dass viele Nicht Luxemburger zum Arbeiten mit ihren Familien in diesen Altersklassen nach Luxem- burg kommen. Ab den 50 jährigen geht der Anteil der Nicht Luxemburger stark zurück. Dieses Phänomen könnte einerseits bedeuten, dass die Nicht Luxemburger im Pensionsalter wieder in ihre Heimat zurückkehren. Andererseits könnte es aber auch bedeuten, dass die Nicht Luxem- burger eine geringere Lebenserwartung haben.

34 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 35 1

Eine abschließende Möglichkeit um die Altersstruktur der Bevölkerung zu beschreiben, stellt die Abb. 15: Jugendquotient 2011 in den RESONORD Gemeinden im Vergleich zum Großherzogtum Luxemburg Berechnung vom sogenannten Altenquotient dar. Bei diesem Quotienten werden größere Alters- gruppen zueinander ins Verhältnis gesetzt. Dieser ist definiert als Verhältnis von Personen, die Jugendquotient 2011 nicht mehr im erwerbstätigen Alter sind zu denen, die sich im erwerbstätigen Alter befinden. 32,4 32,7 Üblicherweise werden für diesen Altenquotienten die Altersgruppen 15 bis 65 bzw. 65 Jahre und 35,0 30,0 26,6 26,4 30,0 26,0 24,5 26,1 24,3 25,6 25,0 25,1 25,7 älter verwendet, möglich wäre auch die Verwendung der Altersgruppen 20 bis 65 Jahre bzw. 65 22,0 22,6 25,0 19,3 Jahre und älter. Aus Gründen der Vergleichbarkeit mit überregionalen Statistiken wird im Folgen- 20,0 den auf die unten aufgeführten Altenquotienten zurückgegriffen: 15,0 10,0 5,0 Altenquotient = (Bevölkerung ab 65 Jahre/Bevölkerung 15 bis 64 Jahre)*100. 0,0

Abb. 14: Altenquotient 2011 in den RESONORD Gemeinden im Vergleich zum Großherzogtum Luxemburg

Altenquotient 2011 Quelle: RESONORD nach SIGI Daten und STATEC Daten

30 27,5 25,1 25 20,7 21,5 20,1 20,3 19,8 18,8 19,1 19,6 18,3 19,0 18,3 Durchnittlich kommen in der RESONORD Region auf 100 Erwachsene im erwerbsfähigen Alter im 20 16,7 15,7 15 10,5 Jahr 2011 genau 25,1 Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren. Dieser Wert liegt etwas unter dem 10 durchschnittlichen Wert des gesamten Großherzogtum Luxemburgs. Analog der Unterschiede 5 zwischen den Gemeinden beim Altenquotienten lassen sich beim Jugendquotienten Unter- 0 schiede zwischen den Gemeinden feststellen. Die Gemeinden Putscheid, Consthum und Hoscheid weisen die höchsten Jugendquotienten auf, während Weiswampach, Clervaux und Kiischpelt die niedrigsten Jugendquotienten aufweisen. Bei der Bevölkerungsentwicklung in Tabelle 3 liegen die Gemeinden Consthum und Hoscheid ganz vorne was den Anstieg der Bevölkerung betrifft, beim Migrationssaldo (vgl. Tabelle 5) liegen diese Gemeinden wieder weit vorne. Es besteht also eine hohe Zuwanderung von außen in „den jungen Gemeinden“ wo häufig junge Familien ziehen. Quelle: RESONORD nach SIGI Daten und STATEC Daten

Im Durchschnitt kommen in der RESONORD Region auf 100 Personen im potentiell erwerbstätigen Alter exakt 20,1 Rentner und Rentnerinnen, dies allerdings mit deut- lichen Unterschieden zwischen den einzelnen Gemeinden. Clervaux und Vianden weisen die höchsten entsprechenden Anteile auf – dies ist wiederum auf die dortigen Alten- und Pflegeheime zurückzuführen. Dagegen weisen die Gemeinden Munshausen und Hoscheid vergleichsweise geringe Quotienten auf. Dort kommen auf 100 Personen im erwerbs- fähigen Alter weniger als 15 Rentner und Rentnerinnen. Die Struktur der Bevölkerung kann auch mit Hilfe einer weiteren Maßzahl beschrieben werden, dem sogenannten Jugendquotient. Dieser ist definiert als das Verhältnis der Personen, die noch nicht im erwerbsfähigen Alter sind zur Anzahl der Personen im erwerbsfähigen Alter. Um einen Bezug zum Altenquotienten herzustellen, werden üblicherweise die Altersgrenzen aufeinander abgestimmt. Somit gilt für den Jugendquotient in der Abbildung 15:

Jugendquotient = (Bevölkerung bis unter 15 Jahre / Bevölkerung 15 bis 64 Jahre)*100

36 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 37 1

1.2.4.3 Bevölkerung und Nationalitäten Tabelle 10: Anteil der Luxemburger und Nicht-Luxemburger in den RESONORD Gemeinden 2011

Eine weitere Möglichkeit zur Untersuchung möglicher Strukturen in Bevölkerungen, bietet die Gemeinden Luxemburger Nicht-­‐Luxemburger Betrachtung der Bevölkerung nach Herkunft und Staatsbürgerschaft. Clervaux 63,9 36,1 Consthum 81,9 18,1 Eschweiler 73,2 26,8 Abb. 16: Bevölkerung nach Nationalitäten in der RESONORD Region 2011 Heinerscheid 76,5 23,5 Hoscheid 79,1 20,9 Hosingen 78,2 21,8 Bevölkerung nach Nationalitäten Kiischpelt 74,2 25,8 Munshausen 75,0 25,0 2% 1% 1% Putscheid 75,3 24,7 2% 2% 3% Tandel 76,4 23,6 Troisvierges 58,4 41,6 luxemburgisch Vianden 53,4 46,6 6% portugiesisch Weiswampach 62,3 37,7 belgisch Wincrange 78,7 21,3 Quelle: RESONORD nach Angaben der SIGI Daten holländisch 13% deutsch französisch Wie in Tabelle 10 ersichtlich, weisen die Gemeinden Consthum, Hoscheid, Wincrange und Hosingen, den höchsten Bevölkerungsanteil luxemburgischer Staatsbürger auf. Die Gemeinden italienisch Vianden, Troisvierges, Weiswampach und Clervaux sind demgegenüber die Gemeinden mit dem 70% andere EU Länder höchsten Anteil nicht-luxemburgischer Staatsbürger. andere nicht EU Länder In den Gemeinden Vianden, Troisvierges und Clervaux kann man den leicht überdurchschnitt- lichen Anteil nicht-luxemburgischer Staatsbürger zumindest teilweise durch die Wohnungsstruk- tur erklären. Dort sind Häuser und Wohnungen durchschnittlich älter, dichter aneinander gebaut und daher günstiger bei Kauf oder Miete.

Quelle: RESONORD nach Angaben der SIGI Daten

In der gesamten RESONORD Region haben 70% der Bevölkerung die luxemburgische Staats- angehörigkeit. 30% der Bevölkerung haben eine andere Staatsangehörigkeit, darunter stellen Portugiesen mit 13% und Belgier mit 6% die größten Bevölkerungsgruppen dar. Diesbezüglich gibt es deutliche Unterschiede im Vergleich zum Großherzogtum Luxemburg. Gemäß einer im Jahr 2010 vom STATEC veröffentlichten Studie4, hatten 43% der gesamten Wohn- bevölkerung in Luxemburg im Jahr 2010 eine nicht-luxemburgische Nationalität. In der RESONORD Region waren es 2011 rund 30% der Bevölkerung die nicht die luxemburgische Nationalität hatten. Auf nationalem Niveau stellen ebenfalls die portugiesischen Staatsbürger, den höchsten Prozentsatz, 37% von den Nicht-Luxemburgern dar, in der RESONORD Region hingegen sind es rund 46% der Nicht-Luxemburgern welche die portugiesische Nationalität haben.

4) statnews no 30/2010, 11 juillet – Le Statec à publié une étude sur les nationalités présentes au Grand-Duché de Luxembourg à l’occasion de la Journée mondiale de la population- informations statistiques récentes 8/07/2010

38 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 39 1

1.2.4.4 Luxemburgische Nationalität seit Geburt oder mit Migrationshintergrund Abb. 18: Luxemburgische Nationalität mit oder ohne Migrationshintergrund 2011

Die Betrachtung einer Bevölkerung ausschließlich unter dem Aspekt der Staatsbürgerschaft bietet nur einen unvollständigen Eindruck ihrer tatsächlichen Zusammensetzung. Wesentlich Luxemburgische Nationalität durch zielführender ist hier die Betrachtung des Migrationshintergrundes und der Art, wie eine Staats- bürgerschaft erworben wurde. 3,6 5,6 Abb. 17: Luxemburgische Nationalität seit Geburt oder mit Migrationshintergrund 2011 10,6 Geburt Luxemburgische Nationalität seit Abstammung Geburt/Migrationshintergrund Einbürgerung Andere 80,3

20% luxemburgische Nationalität durch Geburt Quelle: RESONORD nach Angaben der SIGI Daten luxemburgische Nationalität mit Migrationshintergrund Eine durch Geburt erworbene luxemburgische Staatsangehörigkeit (luxembourgeois par 80% naissance) ist ein in Luxemburg geborenes Kind, dessen Eltern Luxemburger sind. Es kann aber auch ein im Ausland geborenes Kind sein, dessen Vater oder Mutter Luxemburger(in) ist. Dieses Kind erwirbt durch die Geburt die luxemburgische Staatsangehörigkeit. Diese Bestimmung weist keine Schwierigkeiten für eheliche Kinder auf (der Name des Vaters und der Mutter stehen in der Geburtsurkunde). Quelle: RESONORD nach Angaben vom SIGI Dasselbe gilt auch für ein nichtehelich geborenes Kind, wenn der Name der Mutter in der Geburts- urkunde steht. Ist die Mutter am Tag der Geburt Luxemburgerin, besitzt das Kind die luxemburg- Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass in der RESONORD Region 70% der Bevölkerung die ische Staatsangehörigkeit. luxemburgische Nationalität besitzen (siehe Abb. 16). 80% dieser Luxemburger haben die luxem- Ein nichteheliches Kind einer ausländischen Mutter kann von einem luxemburgischen Vater burgische Staatsangehörigkeit durch Geburt erworben. anerkannt werden. Wird diese Anerkennung vor dem 18. Lebensjahr des Kindes vollzogen, wird das Kind Luxemburger. Die im Falle einer freiwilligen Anerkennung gültigen Bestimmungen gelten auch für den Fall, in dem das Abstammungsverhältnis über den Gerichtsweg festgestellt wird (Vaterschafts- oder Mutterschaftsklage). Man spricht von Abstammung (luxembourgeois par filiation) bei den Kindern, die in Luxemburg von nicht luxemburgischen Eltern geboren wurden, bei denen aber mindestens ein Elternteil ebenfalls in Luxemburg geboren wurde. 10,6% (siehe Abb. 18) haben die luxemburgische Staats- bürgerschaft durch Abstammung.

3,6% haben die luxemburgische Staatsbürgerschaft durch Einbürgerung (naturalisation) erhalten. Mit dem Erwerb der luxemburgischen Staatsangehörigkeit durch Einbürgerung erhält der Aus- länder die Rechtsstellung eines Luxemburgers mit sämtlichen damit verbundenen Rechten und

40 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 41 1

Pflichten. Aufgrund des Prinzips der doppelten Staatsangehörigkeit kann der Bewerber künftig Tabelle 11: Luxemburgische Nationalität durch Geburt oder mit Migrationshintergrund 2011 unter bestimmten Bedingungen die luxemburgische Staatsangehörigkeit erlangen, ohne seine ursprüngliche Staatsangehörigkeit aufgeben zu müssen. Um für die Einbürgerung zugelassen zu Gemeinden Luxemburger durch Geburt Luxemburger mit Migrationhintergrund werden, muss der Bewerber die nachstehenden gesetzlich vorgeschriebenen Voraussetzungen Clervaux 91,9 8,1 Consthum 81,0 19,0 erfüllen: Eschweiler 73,6 26,4 Heinerscheid 75,7 24,3 ● er muss zum Zeitpunkt der Einreichung des Einbürgerungsantrags das 18. Lebensjahr vollendet Hoscheid 88,2 11,8 haben; Hosingen 80,1 19,9 Kiischpelt 80,0 20,0 ● er muss bei der Einreichung des Einbürgerungsantrags seit mindestens 7 Jahren in Folge im Munshausen 63,6 36,4 Besitz einer Aufenthaltserlaubnis sein und seinen tatsächlichen Wohnsitz in Luxemburg haben; Putscheid 76,2 23,8 Tandel 81,6 18,4 ● er muss eine Prüfung zur Bewertung seiner mündlichen Sprachkompetenz im Luxemburgischen Troisvierges 77,2 22,8 Vianden 84,0 16,0 bestanden haben. Von der Prüfung zur Bewertung der mündlichen Sprachkompetenz im Luxem- Weiswampach 75,8 24,2 burgischen befreit sind Bewerber, die mindestens 7 Jahre ihrer Schulzeit in Luxemburg absolviert Wincrange 83,8 16,2 haben, und zwar entweder an einer öffentlichen oder an einer Privatschule, an der die Lehrpläne RESONORD Region 80,3 19,7 der öffentlichen Schulen gelten. Als Nachweis sind Bescheinigungen der zuständigen Dienststel- Quelle: RESONORD nach Angaben der SIGI Daten len der Gemeinden, in denen der Bewerber die Grundschule besucht hat, Bescheinigungen der von ihm besuchten weiterführenden Schulen oder beglaubigte Fotokopien seiner Schulzeugnisse vorzulegen; Untersucht man die luxemburgische Staatsbürgerschaft mit Migrationshintergrund (vgl. Tabelle 11), ergeben sich noch einmal deutlich andere Werte in Tabelle 10 „Anteil der Luxemburger und ● er muss Kurse in Staatsbürgerkunde besucht haben. Von der Teilnahme an den Kursen in Staats- Nicht-Luxemburger in den RESONORD Gemeinden“. Wie in Tabelle 11 ersichtlich, zeigen die bürgerkunde befreit sind Bewerber, die gleiche Bedingungen wie im Abschnitt oben „Prüfung zur Gemeinden Munshausen, Eschweiler und Heinerscheid den größten Anteil an Luxemburger mit Bewertung seiner mündlichen Sprachkompetenz im Luxemburgischen" erfüllen. Migrationshintergrund. Die Gemeinden Vianden, Troisvierges, Weiswampach und Clervaux sind die Gemeinden mit dem höchsten Anteil an Nicht-Luxemburgern, es sind aber nicht die Gemein- ● die Voraussetzung der strafrechtlichen Unbescholtenheit erfüllen. Die Einbürgerung kann einem den die die meisten Luxemburger mit Migrationshintergrund haben. Bewerber verweigert werden, der:

› im Rahmen seines Einbürgerungsantrags falsche Angaben gemacht, wichtige Fakten ver- schwiegen oder in betrügerischer Absicht gehandelt hat;

› entweder im In- oder Ausland wegen eines Verbrechens und/oder zu einer Freiheitsstrafe ohne Bewährung von einem Jahr oder mehr verurteilt wurde, wobei der dieser Verurteilung zugrundeliegende Tatbestand auch nach luxemburgischem Recht eine strafbare Handlung darstellen muss, und wenn seine Strafe gegebenenfalls, außer im Falle einer Rehabilitierung, weniger als 15 Jahre vor Einreichung des Einbürgerungsantrags endgültig vollstreckt wurde.

5,6% haben die luxemburgische Staatsbürgerschaft durch andere Möglichkeiten erhalten.

42 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 43 1

1.2.4.5 Familien- und Haushaltsstruktur Abb. 20: Familienstand der unter 21-Jährigen im Jahr 2011 in %

Nach der Betrachtung der Altersstruktur und den möglichen Migrationshintergründen der Bevölkerung wird nun der Blick auf weitere Aspekte der Personen gelenkt. Um eine Vorstel- Familienstand der unter 21-Jährigen in % lung davon zu bekommen, in welchen Lebensformen die Frauen und Männer in der RESONORD 120 Region leben, werden zum einen der Familienstand der Bewohner und zum anderen die Haus- 99,8 99,9 haltsformen analysiert, in denen die Bürger dieser Region leben. Der Familienstand, also die Tat- 100 sache, ob eine Person ledig, verheiratet, geschieden oder verwitwet ist, kann erste Hinweise auf 80 die Lebensformen einer Person geben. Allerdings wird der Familienstand „ledig“ nicht selten falsch interpretiert. „Ledig“ bedeutet nicht automatisch, dass es sich um einen „Single“ handelt 60 F also eine Person, die nach Angaben keinen Partner hat. Der Familienstand erlaubt damit keine 40 eindeutigen Rückschlüsse auf den Partnerschaftsstatus einer Person, wird aber oft in diesem M 20 Sinne interpretiert. 0,2 0,03 0 0 0 0 0 ledig verheiratet geschieden verwitwet Abb. 19: Zivilstand der Bevölkerung in der RESONORD Region 2011 N= 5694 Zivilstand der Bevölkerung in der Quelle: RESONORD nach Angaben der SIGI Daten RESONORD Region 2011

0,2 5,6 Abb. 21: Familienstand der 21 bis 30-Jährigen im Jahr 2011 in % ledig geschieden Familienstand der 21 bis 30-Jährigen in % 45,7 verheiratet 100 42,3 86,0 getrennt 80 73,3

verwitwet 60 6,1 40 F 25,3 20 13,4 M Quelle: RESONORD nach Angaben der SIGI Daten 1,3 0,4 0,1 0,1 0 Mit rund 46% stellen ledige Personen den größten Bevölkerungsanteil in der RESONORD ledig verheiratet geschieden verwitwet Region. Um in Luxemburg heiraten zu können, muss der zukünftige Ehemann mindestens 18 Jahre N=2845 und die zukünftige Ehefrau mindestens 16 Jahre alt sein. Bei Minderjährigen ist die Einwilligung mindestens eines Elternteils erforderlich. Da in Abbildung 19 die unter 18-jährigen mit einbe- Quelle: RESONORD nach Angaben der SIGI Daten zogen sind, ist deshalb der Prozentsatz der ledigen Personen am höchsten. Etwa 42% der gesamten Bevölkerung ist verheiratet, annähernd 6% sind geschieden, etwa gleich viele verwitwet.

In den folgenden Tabellen wird der Familienstand der gesamten Bevölkerung der RESONORD Region nach Altersgruppen und Geschlecht analysiert.

44 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 45 1

Abb. 22: Familienstand der 31 bis 40-Jährigen im Jahr 2011 in % Abb. 24: Familienstand der 51 bis 60-Jährigen im Jahr 2011 in %

Familienstand der 31 bis 40-Jährigen in % Familienstand der 51 bis 60-Jährigen in % 80 70 65,1 72,7 69,8 60 55,0 70 60 50 39,2 50 40 40 25,7 30 F 30 F 20 14,7 M 20 13,3 13,0 M 8,0 6,2 7,8 10 5,1 10 0,9 0,3 1,8 0 0 ledig verheiratet geschieden verwitwet ledig verheiratet geschieden verwitwet N=3083 N=2862

Quelle: RESONORD nach Angaben der SIGI Daten Quelle: RESONORD nach Angaben der SIGI Daten

Abb. 23: Familienstand der 41 bis 50-Jährigen im Jahr 2011 in % Abb. 25: Familienstand der 61 bis 70-Jährigen im Jahr 2011 in %

Familienstand der 41 bis 50-Jährigen in % Familienstand der 61 bis 70-Jährigen in % 73,7 80 69,9 80 72,4 70 70 65,7 60 60 50 50 40 40 30 F 18,0 20,0 30 F 20 9,4 11,7 M 18,6 20 12,8 M 10 2,6 0,6 9,6 10,1 0 10 6,1 4,5 ledig verheiratet geschieden verwitwet 0 N=3806 ledig verheiratet geschieden verwitwet N= 1745 Quelle: RESONORD nach Angaben der SIGI Daten

Quelle: RESONORD nach Angaben der SIGI Daten

46 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 47 1

Abb. 26: Familienstand der 71 bis 80-Jährigen im Jahr 2011 in % ● In der Gruppe der unter 21-Jährigen sind die meisten Männer und Frauen (noch) ledig - nur sechs Frauen sind in dieser Altersgruppe verheiratet. In der Altersgruppe der 21 bis 30-Jährigen Familienstand der 71 bis 80-Jährigen in % sind bereits 25,3% der Frauen verheiratet, aber nur 13,4 % der Männer.

80 72,1 ● In den Altersgruppen der 31 bis 40-Jährigen bzw. 41 bis 50-Jährigen kehren sich die Verhältnisse 70 um: Hier dominieren die verheirateten Personen – in der Gruppe der 41 bis 50-Jährigen sind etwa 70% der Frauen verheiratet und sogar beinahe 74% der Männer. Allerdings steigen auch die An- 60 teile geschiedener Personen: Etwa jede fünfte Frau ist in der Altersgruppe der 41 bis 50-Jährigen 50 43,0 45,3 wieder geschieden. Bei den Männern sind es immerhin annähernd 12%. 40 30 F ● Die Altersgruppe der 51 bis 60-Jährigen unterscheidet sich in Bezug auf die Quote verheirateter Personen nicht von der „vorhergehenden“ Altersgruppe. Allerdings sinkt der Anteil geschiedener 20 M 11,2 10,0 7,6 6,4 Frauen deutlich, während der Anteil verwitweter Frauen deutlich zunimmt. Dies kann als Hinweis 10 4,0 auf die höhere Lebenserwartung von Frauen interpretiert werden. Diese Entwicklung wird dann 0 noch deutlicher in der Altersgruppe der 61 bis 70-Jährigen: Der Anteil verheirateter Frauen sinkt ledig verheiratet geschieden verwitwet deutlich, während beinahe jede fünfte Frau in dieser Altersgruppe verwitwet ist. N=1346 ● Mit steigendem Lebensalter überwiegen zumindest bei den Frauen die Witwen: In der Alters- Quelle: RESONORD nach Angaben der SIGI Daten gruppe 71 bis 80 Jahre sind etwa gleich viele Frauen verheiratet oder verwitwet (43 bzw. rund 45%). In der ältesten Altersgruppe der Personen im Alter von 81 Jahren und mehr sind beinahe drei Viertel der Frauen verwitwet, aber nur noch rund 16% verheiratet. Vollkommen anders stellt sich die Situation bei den älteren Männern dar: In der höchsten Altersgruppe sind noch etwa 58% der Männer verheiratet, und nur 28% verwitwet. Abb. 27: Familienstand der Bevölkerung im Alter 81 Jahren und älter im Jahr 2011 in % Nachdem wir die Bevölkerung der RESONORD Region nach dem Familienstand analysiert haben, Familienstand der über 81 Jährigen in % werden wir in folgendem die Haushaltsformen analysieren. 80 72,9 Tabelle 12: Anzahl der Haushalte in der RESONORD Region 2011 70 57,5 Gemeinden Anzahl der Haushalte 60 Clervaux 904 50 Consthum 171 40 27,6 Eschweiler 316 30 F Heinerscheid 427 20 15,9 9,4 12,6 M Hoscheid 227 10 1,4 2,0 Hosingen 709 0 Kiischpelt 399 ledig verheiratet geschieden verwitwet Munshausen 433 Putscheid 363 N= 792 Tandel 630 Troisvierges 1051 Quelle: RESONORD nach Angaben der SIGI Daten Vianden 742 Weiswampach 543 Wincrange 1350 Total 8265 Quelle: RESONORD nach Angaben der SIGI Daten

48 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 49 1

Abb. 28: Haushaltstypen in der RESONORD Region Angaben in % dargestellt 1.2.5 Die Situation nach den Fusionen

Haushaltstypen in der RESONORD Region in % Nach den Fusionen einiger Gemeinden in der RESONORD Region werden aus den 14 35 Gemeinden ab dem 01.01.2012, 10 Gemeinden. So wird aus der Gemeinde Clervaux die 30,6 mit der höchsten Einwohnerzahl (nach derzeitigem Stand 4.468 Einwohner), gefolgt von der 30 Gemeinde Wincrange mit 3.903 Einwohnern (ebenfalls nach derzeitigem Stand). Die Gemeinde 25 Wincrange bleibt wie schon zuvor die Gemeinde mit der größten Fläche. Die Gemeinde mit der

20 kleinsten (voraussichtlichen) Einwohnerzahl ist Eschweiler mit 874 Einwohnern. In folgenden 16,6 % 14,9 Abbildungen wird die Situation der Gemeinden nach den Fusionen dargestellt. 15 13,2 10 10 7,2 7,6 6 Abb. 29: Einwohnerzahl der 10 Gemeinden nach den Fusionen 5

0 Aufteilung der Einwohner nach den Fusionen 4468 4500 3903 3007 2952 3000 1753 1820 1371 Quelle: RESONORD nach dem „état civil“ der 14 Gemeinden, Mai, Juni 2007 1500 874 1019 1011

Insgesamt gab es in der RESONORD Region im Jahr 2011 exakt 8.265 Haushalte. Bei der 0 Betrachtung der Haushaltskonstellation fällt auf, dass es sich bei den meisten Haushalten um sogenannte Einpersonenhaushalte handelt (rund 31%). Der Anteil der Einpersonenhaushalte lässt sich teilweise durch die Alters- und Pflegeheime erklären. In rund 8% aller Haushalte lebt eine alleinerziehende Person mit mindestens einem Kind. Bei etwa 36% der Haushalte handelt es sich um Konstellationen, bei denen ein (Ehe)Paar mit mindestens einem Kind in einem gemeinsamen Haushalt lebt. Rund 15% aller Haushalte konnten hingegen nicht eindeutig kategorisiert werden Quelle: RESONORD nach den Angaben der SIGI Daten (sonstige Haushalte). Es handelt sich dabei um eine Vielzahl von weiteren, zahlenmäßig nur gering vertretende Haushaltsformen, deren Anzahl je für sich zu klein ist, um dargestellt zu werden, etwa Haushalte, in denen Großeltern mit ihren Enkeln zusammenwohnen.

50 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 51 1

Abb. 30: Die 10 Gemeinden der RESONORD Region nach den Fusionen Abb. 31: Bevölkerungsdichte nach den Fusionen

Nach den Fusionen: Clervaux, Eschweiler, Kiischpelt, Parc Hosingen, Putscheid, Tandel, Troisvierges, Vianden, Weiswampach, Wincrange.

Quelle: Naturpark Our

Quelle: Naturpark Our

52 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 53 1

1.3 Arbeit und Arbeitslosigkeit Tabelle 14: Entwicklung der Arbeitslosenquote 2001-2010

1.3.1 Erwerbsfähige Bevölkerung in der RESONORD Region 2011 Evolution der Arbeitslosenquote 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Die sogenannten Erwerbsfähigen entsprechen der Bevölkerung im Alter zwischen 16 und 64 Gesamt Luxemburg 2,9 3,6 4,4 4,8 5,4 5,1 4,7 5,4 6,8 7,0 Jahren. In der RESONORD Region liegt deren Anteil bei 67,5% der gesamten Bevölkerung. Die RESONORD Region 3,4 3,7 4,6 4,4 5,7 5,8 5,6 5,5 6,3 6,6 Gruppe der Erwerbspersonen beinhaltet sowohl die Erwerbstätigen als auch die Auszubildenden, Quelle: RESONORD nach Angaben der STATEC Daten sowie die Erwerbslosen und Arbeitssuchenden.

Abb. 33: Evolution der Arbeitslosenquote 2001-2010 Tabelle 13: Aufteilung der Bevölkerung in der RESONORD Region 2011 Aufteilung der Bevölkerung in der RESONORD Evolution der Arbeitslosenquote Region 2011 In Zahlen In % Schulplichtige Kinder 0-­‐15 Jahre 4.150 18,7 8 Arbeitsfähige 16-­‐64 Jahre 14.961 67,5 7 Senioren 65 + 3.067 13,8 6 Quelle: RESONORD nach den Angaben der SIGI Daten 5 1.3.2 Arbeitslosenquote 4 3 Im Vergleich weisen die Gemeinden Vianden, Clervaux und Troisvierges die höchsten Arbeitslosen- quoten auf. Die Arbeitslosenquote dieser drei Gemeinden liegt über dem regionalen Durchnitt, 2 der bei 6,6% liegt. Die Gemeinde Consthum, mit einer Quote von 2,2% ist die Gemeinde mit der 1 geringsten Arbeitslosenquote. 0 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Abb. 32: Arbeitslosenquote in der RESONORD Region 2010 RESONORD Region Gesamt Luxemburg Arbeitslosenquote in der RESONORD Region Quelle: RESONORD nach Angaben der STATEC Daten 2010 12 Im Zeitraum 2001 bis 2010 hat sich die Arbeitslosenquote sowohl in der RESONORD Region als 10,0 10 8,9 8,6 auch in Luxemburg mehr oder weniger kontinuierlich nach oben entwickelt. Im Jahr 2001 lag 7,3 7,5 die Arbeitslosenquote auf regionaler Ebene geringfügig über derjenigen der nationalen Ebene, 8 6,9 6,6 5,7 5,4 5,3 5,4 während es im Jahr 2010 genau umgedreht war. 6 4,4 5,0 5,0 4 2,2 2 0

Quelle: RESONORD nach Angaben der STATEC Daten

54 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 55 1

1.3.3 Arbeitssuchende Abb. 35: Arbeitssuchende in % nach Ausbildungsniveau am 31.12.2010

Bei den Arbeitssuchenden handelt es sich um Personen ohne Arbeit, die in Luxemburg wohnen Arbeitssuchende in % nach Ausbildungsniveau 31.12.2010 und Personen mit reduzierter Arbeitsfähigkeit, die nicht in Luxemburg wohnen, für den Arbeits- markt verfügbar sind, eine geeignete Arbeit suchen, sich nicht in einer Beschäftigungsmaßnahme 60,0 51,7 befinden, ggf. Arbeitslosengeld erhalten und sich an die obligatorische Begleitung der ADEM5 49,6 50,0 halten. 40,0 38,0 33,5

Abb. 34: Arbeitssuchende in % nach Altersklassen am 31.12.2010 30,0

20,0 Arbeitssuchende in % nach Altersklassen 14,0 10,0 8,1 31.12.2010 2,2 2,9 28,6 0,0 30 26,7 24,0 Ohne Abschluss Abschluss Fachoberschule/Universität Ohne Angaben 25 20,5 20,8 19,6 19,7 RESONORD Region Gesamt Luxemburg 20 16,9 15 Quelle: RESONORD nach Angaben der ADEM 9,3 11,1 10 Bei der Betrachtung der Arbeitssuchenden nach Ausbildungsniveau auf regionaler sowie auf natio- 5 1,3 1,6 naler Ebene fällt auf, dass die meisten Arbeitssuchenden keinen Abschluss aufweisen. Im gesamten 0 Großherzogtum Luxemburg trifft dies auf rund 50% aller Arbeitssuchenden zu, in der RESONORD Region sogar auf annähernd 52% der Arbeitssuchenden. Der Prozentsatz der Arbeitssuchenden -26 26-30 31-40 41-50 51-60 >60 mit einem Diplom einer Fachoberschule oder einer Universität ist demgegenüber deutlich gerin- ger wobei in der RESONORD Region dieser noch niedriger ist als für gesamt Luxemburg. Das heißt RESONORD Region % Gesamt Luxemburg % aber nicht umbedingt, dass Akademiker in der RESONORD Region seltener arbeitssuchend sind, es kann natürlich auch sein, dass der Anteil von Akademiker in der RESONORD Region unter dem Quelle: RESONORD nach Angaben der ADEM nationalen Anteil liegt.

Analysiert man die Arbeitssuchenden nach Altersklassen, kann man auf regionaler und nation- aler Ebene feststellen, dass der Anteil der Arbeitssuchenden in der Altersgruppe der 41 bis 50-Jährigen am höchsten ist. Auch in den Altersgruppen 31 bis 40 bzw. 51 bis 60 sind in der RESONORD Region jeweils etwa 20% der jeweiligen Altersgruppe arbeitssuchend. Auf national- er Ebene liegt der Anteil in der Altersgruppe 31 bis 40 Jahre im Vergleich erkennbar über dem regionalen Anteil. Auf der anderen Seite ist aber der Anteil arbeitssuchender junger Menschen im Alter unter 26 Jahren in der RESONORD Region deutlich höher als im nationalen Durchschnitt. In der RESONORD Region ist etwa jeder fünfte junge Mensch arbeitssuchend.

5) http://www.adem.public.lu/actualites/2011/11/news_10_11/Bulletin_adem_octobre-2011.pdf (19.01.2012)

56 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 57 1

Abb. 36: Arbeitssuchende in % nach Nationalität 31.12.2010 Abb. 37: Arbeitssuchende nach Geschlecht in der RESONORD Region 31.12.2010

Arbeitssuchende in % nach Arbeitssuchende nach Geschlecht in der Nationalitäten 31.12.2010 RESONORD Region 31.12.2010 70 50 45,7 60 50 40 34,0 40 30,9 30 30 24,6 20 Männer 10 20 12,7 0 Frauen 8,1 7,5 10 3,4 4,0 4,3 5,0 2,4 0,2 2,6 1,2 0,7 0 Lux Bel. Fr. All. Italie Port Autres UE Non UE Quelle: RESONORD nach Angaben der ADEM RESONORD Region Gesamt Luxemburg

Quelle: RESONORD nach Angaben der ADEM Insgesamt ist das Verhältnis arbeitssuchender Männer und Frauen in der RESONORD Region beinahe ausgeglichen – rund 51% der Arbeitssuchenen sind weiblich. Bei der Aufteilung der Betrachtet man die Arbeitssuchenden nach Nationalität, wird deutlich, dass der Anteil von Arbeitssuchenden nach Frauen und Männern in der RESONORD Region bestehen allerdings Arbeitssuchenden mit luxemburgischer Nationalität deutlich über dem Landesdurchschnitt liegt. Unterschiede zwischen den Gemeinden. In den Gemeinden Hosingen, Kiischpelt, Munshausen, Dieser Unterschied lässt sich aber dadurch erklären, dass der Anteil von Personen mit luxem- Putscheid, Tandel und Wincrange sind jeweils mehr Frauen als Männer arbeitssuchend. In den burgischer Staatsangehörigkeit mit rund 70% deutlich über dem Landesdurchschnitt liegt. restlichen Gemeinden sind es mehr Männer als Frauen, die eine Arbeit suchen. Im gesamten Groß- Arbeitssuchende mit portugiesischer Nationalität stellen in der RESONORD Region mit rund 25% herzogtum Luxemburg sind mehr Männer als Frauen arbeitssuchend: Deren Anteil liegt landes- die zweitgrößte Gruppe aller Arbeitssuchenden, gefolgt von belgischen Staatsangehörigen. Deren weit bei 56,7%. Anteil liegt deutlich über dem nationalen Vergleichswert - allerdings liegt der Anteil belgischer Staatsangehöriger in der RESONORD Region auch über dem entsprechenden Wert für Luxemburg.

58 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 59 1

1.4 Einkommen und Sozialleistungen Der Mittelwert der Jahreserwerbseinkommen beträgt in der RESONORD Region etwa 80% des durchschnittlichen landesweiten Erwerbseinkommens: In der RESONORD Region leben im Das Einkommen einer Person kann aus unterschiedlichen Elementen bestehen, dem Jahres- Vergleich weniger Personen, insbesondere Beamte und Manager, mit hohen Gehältern. Auch erwerbseinkommen, Renteneinkommen und Sozialleistungen. In den folgenden Abschnitten gibt es keine Gymnasien und entsprechende Lehrer mit höheren Gehältern. Im südlichen Teil der werden diese Einkommensbestandteile im Hinblick auf mögliche Zusammenhänge mit sozio- Region sind die Jahreserwerbseinkommen – mit Ausnahme von Vianden – höher als in anderen demographischen Indikatoren analysiert. Teilen der Region. Die Gemeinde Putscheid verfügt ebenfalls über ein überdurchschnittliches Jahreseinkommen: Ein möglicher Grund könnte der Firmensitz der SEO (société électrique de l’Our) sein, welche Ingenieure beschäftigt, von denen eventuell einige in der Gemeinde Putscheid 1.4.1 Durchschnittliches Jahreserwerbseinkommen6 wohnen. Andererseits hat die Gemeinde Putscheid eine geringe Einwohnerzahl und der Jugend- quotient deutet auf eine sehr junge Gemeinde hin, was darauf schließen lässt, dass vor allem Tabelle 15: Durchschnittliches Jahreserwerbseinkommen im Jahr 2008 junge Familien mit kleinen Kindern zugezogen sind. Da in dieser Gemeinde ein Neubaugebiet besteht, kann dies ein Grund dafür sein, dass mehrere junge Familien mit höheren Qualifikationen Gemeinden Mittelwerte zugezogen sind und auch höhere Gehälter haben als der regionale Durschnitt. Clervaux 33.024 Consthum 32.818 Eschweiler 33.739 Tabelle 16: Durchschnittliches Jahreserwerbseinkommen nach Geschlecht im Jahr 2008 Heinerscheid 31.124 Hoscheid 34.118 Jahr 2008 Frauen Männer Hosingen 35.201 Mittelwert RESONORD Region 24.911 37.989 Kiischpelt 32.485 Mittelwert gesamt Luxemburg 30.740 48.095 Munshausen 35.993 Quelle: RESONORD nach Angaben der IGSS Putscheid 35.716 Tandel 34.410 Auch im direkten Vergleich von Männern und Frauen zeigt sich, dass die durchschnittliche Jahres- Troisvierges 31.194 Vianden 28.819 erwerbseinkommen in der RESONORD Region deutlich unter den durchschnittlichen Einkommen Weiswampach 30.260 im gesamten Großherzogtum Luxemburg liegen. Dazu kommen deutliche Unterschiede zwischen Wincrange 30.527 Männern und Frauen: Das durchschnittliche Einkommen aller Frauen in der RESONORD Region Mittelwert RESONORD Region 32.319 liegt rund 34% unter dem durchschnittlichen Einkommen aller Männer in der Region. Im gesam- Mittelwert gesamt Luxemburg 40.512 ten Großherzogtum Luxemburg beträgt diese Differenz sogar rund 36%. Quelle: RESONORD nach Angaben der IGSS

Tabelle 17: Durchschnittliches Jahreserwerbseinkommen nach Nationalität im Jahr 2008 In Bezug auf das durchschnittliche Jahreserwerbseinkommen bestehen zwischen den 14 Gemeinden der RESONORD Region zum Teil erhebliche Unterschiede. Auf regionaler Ebene ist Jahr 2008 Luxbg. Andere Nationalitäten die Gemeinde Vianden diejenige mit dem geringsten durchschnittlichen Jahreserwerbsein- Mittelwert RESONORD Region 35.552 25.507 kommen: Ein möglicher Grund könnte am hohen Anteil von Personen liegen, die keine luxem- Mittelwert gesamt Luxemburg 45.879 34.366 burgische Staatsangehörigkeit besitzen (rund 47%), die im Durchschnitt weniger verdienen als Quelle: RESONORD nach Angaben der IGSS Luxemburger. Munshausen ist demgegenüber die Gemeinde mit dem höchsten durchschnitt- lichen Jahreserwerbseinkommen. Munshausen weist insbesondere einen überdurchschnittlichen Der Vergleich zwischen Einkommensbeziehern mit luxemburgischer Nationalität und solchen mit Männeranteil auf (rund 52,4%), Männer wiederum verfügen im Vergleich zu Frauen über höhere einer anderen Nationalität zeigt deutlich, dass Luxemburger ein deutlich höheres durchschnitt- durchschnittliche Jahreserwerbseinkommen. liches Erwerbseinkommen erzielen: Dies zeigt sich sowohl in der RESONORD Region als auch im gesamten Großherzogtum Luxemburg. In der RESONORD Region erzielen ausländische Staats- bürger nur rund 72% des durchschnittlichen Erwerbseinkommens luxemburgischer Staatsbürger. Zum Vergleich: Im gesamten Großherzogtum liegt dieser Anteil mit rund 75% leicht darüber. 6) Durchschnittliches Jahreserwerbseinkommen: Dabei handelt es sich um das Gesamterwerbseinkommen, also der Summe von Einkünften aus nichtselbstständiger Arbeit, aus einem landwirtschaftlichen Betrieb, aus freien Berufen, aus einem gewerblichen Unternehmen, Ausbildungs- entschädigung oder Lohnzuschlägen. Berücksichtigt werden hier nur diejenigen Personen, die im entsprechenden Jahr überhaupt Erwerbs- einkommen erzielt haben.

60 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 61 1

Tabelle 18: Absolute Entwicklung der Jahreserwerbseinkommen zwischen 2001 und 2008 1.4.2 Renten7

Jahr Region RESONORD Gesamt Luxemburg Tabelle 19: Durchschnittliche Renten im Jahr 2008 2001 26.418 32.170 2002 27.228 33.657 Gemeinden Mittelwert pro Gemeinde 2003 28.376 34.495 Clervaux 28.810 2004 29.163 35.642 Consthum 25.838 2005 30.191 36.713 Eschweiler 26.983 2006 30.811 37.792 Heinerscheid 24.873 2007 31.694 39.037 Hoscheid 29.208 2008 32.319 40.512 Hosingen 28.855 Kiischpelt 28.880 Anstieg zwischen 2001-­‐2008 5.901 8.342 Munshausen 24.824 Anstieg zwischen 2001-­‐2008 in % 22,5 25,9 Putscheid 26.421 Quelle: RESONORD nach Angaben der IGSS Tandel 27.874 Troisvierges 29.174 Vianden 30.551 Abb. 38: Prozentuale Entwicklung der Jahreserwerbseinkommen zwischen 2001-2008 Weiswampach 25.342 Wincrange 25.800 Mittelwert RESONORD Region 27.583 Anstieg der Jahreserwerbseinkommen Mittelwert gesamt Luxemburg 32.230 2001-2008 Quelle: RESONORD nach Angaben der IGSS

5,0 Auch die durchschnittlichen Renten liegen in der RESONORD Region unter dem Wert für das 4,0 gesamte Großherzogtum Luxemburg. Dies war allerdings zu erwarten, da bereits das durch- 3,0 schnittliche Jahreserwerbseinkommen in der Region unterdurchschnittlich ausfällt und sich die Renten in der Regel am (vorhergehenden) Erwerbseinkommen orientieren. Allerdings 2,0 ist die Differenz geringer im Vergleich mit den Erwerbseinkommen: Das durchschnittliche 1,0 Renteneinkommen beträgt in der RESONORD Region rund 86% des durchschnittlichen Rentenein- 0,0 kommens im gesamten Land. Allerdings lassen sich auch hier deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Gemeinden feststellen: Die Gemeinden Heinerscheid und Munshausen weisen 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 das geringste durchschnittliche Renteneinkommen auf (annähernd 25.000 Euro), die Gemeinde 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 Vianden mit rund 30.500 Euro das höchste durchschnittliche Renteneinkommen.

Region RESONORD Gesamt Luxemburg

Quelle: RESONORD nach Angaben der IGSS Tabelle 20: Durchschnittliche Renten nach Geschlecht im Jahr 2008

2008 Frauen Männer Seit dem Jahr 2001 ist das durchschnittliche Jahreserwerbseinkommen sowohl in der RESONORD Mittelwert RESONORD Region 23.456 31.758 Region als auch in ganz Luxemburg deutlich angestiegen – im Vergleich allerdings etwas stärker im Mittelwert gesamt Luxemburg 26.060 38.101 gesamten Großherzogtum. So hat sich das durchschnittliche Jahreserwerbseinkommen im ganzen Quelle: RESONORD nach Angaben der IGSS Land um rund 26% erhöht, in der RESONORD Region liegt dieser Anstieg bei 22,5%. Sollten sich die durchschnittlichen Jahreserwerbseinkommen auch in den kommenden Jahren unterschiedlich entwickeln, wird dies zu einer immer größeren Einkommensdifferenz zwischen der RESONORD Region und dem gesamten Großherzogtum Luxemburg führen. 7) Renten: Zu den Renten zählen Altersrenten, Frührenten, Witwenrenten/Witwerrenten, Waisenrenten und Invalidenrenten der über 65-jährigen Personen. Berücksichtigt werden ebenfalls nur Personen, die im Jahr 2008 eine Rente bezogen haben.

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Die Unterschiede zwischen Männern und Frauen in Bezug auf das durchschnittliche Erwerbs- Abb. 39: Prozentuale Entwicklung der Renten zwischen 2001 und 2008 einkommen übertragen sich auch auf die nachberufliche Phase: Da Männer höhere Ein- kommen erzielen bzw. Frauen häufig aufgrund von Kinderbetreuung keiner Erwerbsarbeit nach- gegangen sind, beträgt das durchschnittliche Renteneinkommen von Frauen nur rund 74% des Anstieg der Renten 2001-2008 durchschnittlichen männlichen Erwerbseinkommens. Überraschenderweise ist diese Differenz im gesamten Land deutlich ausgeprägter: Hier beziehen Frauen nur rund 68% des durchschnittlichen 12 Pensionseinkommens aller Männer. 10

Tabelle 21: Durchschnittliche Renten nach Nationalität im Jahr 2008 8

2008 Luxbg. Andere Nationalitäten 6 Mittelwert RESONORD Region 28.877 17.464 Mittelwert gesamt Luxemburg 34.553 22.119 4 Quelle: RESONORD nach Angaben der IGSS 2 Ein deutlicher Unterschied besteht ebenfalls zwischen den durchschnittlichen Renten der Luxemburger und Nicht Luxemburger. Nicht luxemburgische Staatsbürger erhalten niedri- 0 gere Renten und sind daher auch einem höheren Armutsrisiko ausgesetzt. In der RESONORD 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Region erhalten ausländische Staatsbürger rund 60% des durchschnittlichen Renteneinkommen 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 der Luxemburger – im gesamten Land liegt dieser Anteil mit rund 64% etwas darüber. RESONORD Region Gesamt Luxemburg Tabelle 22: Absolute Entwicklung der Renten zwischen 2001 und 2008 Quelle: RESONORD nach Angaben der IGSS Jahr RESONORD Region Gesamt Luxemburg 2001 18.979 23.814 2002 20.861 25.574 2003 22.638 27.470 Die durchschnittlichen Renten haben sich in der RESONORD Region deutlich stärker erhöht als im 2004 23.123 27.863 gesamten Land: Diese sind landesweit im Zeitraum von 2001 bis 2008 um etwa 35% gestiegen, in 2005 24.430 29.226 der RESONORD Region dagegen sogar um 45%. So zeigt Abbildung 39, dass die durchschnittliche 2006 25.537 30.204 Entwicklung der Renteneinkommen in der RESONORD Region durchgängig stärker ausgefallen ist, 2007 26.309 31.217 als im ganzen Land: Dies betrifft insbesondere den Zeitraum von 2001 bis 2002 bzw. von 2007 bis 2008 27.583 32.230 2008. Anstieg zwischen 2001-­‐2008 8.604 8.416 Anstieg zwischen 2001-­‐2008 in % 45,3 35,3 Quelle: RESONORD nach Angaben der IGSS

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1.4.3 Sozialleistungen8 Auch die durchschnittliche Höhe der Sozialleistungen unterscheidet sich sowohl in der RESONORD Region als auch im gesamten Land nach Geschlecht – allerdings sind die Unterschiede im Vergleich Tabelle 23: Durchschnittliche Sozialleistungen im Jahr 2008 mit den Erwerbseinkommen oder Renten deutlich geringer. Die durchschnittliche Höhe von So- zialleistungen aller Frauen beträgt in der RESONORD Region rund 82% des Durchschnittswertes Gemeinden Mittelwert pro Gemeinde der Männer. Damit beziehen die Frauen in der absoluten Betrachtung in der RESONORD Region Clervaux 12.199 beinahe soviele Sozialleistungen wie im Durchschnitt des gesamten Landes. Da die Unterschiede Consthum 10.723 zwischen Männern und Frauen auf nationaler Ebene deutlich größer sind, liegt der Durchschnitts- Eschweiler 10.621 wert für alle Männer in nationaler Perspektive aber deutlich über dem Durchschnittswert in Heinerscheid 10.282 regionaler Perspektive. Hoscheid 9.863 Hosingen 11.335 Kiischpelt 11.028 Tabelle 25: Durchschnittliche Sozialleistungen nach Nationalität im Jahr 2008 Munshausen 10.551 Putscheid 10.430 2008 Luxbg. Andere Nationalitäten Tandel 10.591 Mittelwert RESONORD Region 12.948 5.986 Troisvierges 10.320 Mittelwert gesamt Luxemburg 15.737 7.048 Vianden 11.471 Quelle: RESONORD nach Angaben der IGSS Weiswampach 10.085 Wincrange 10.910 Mittelwert RESONORD Region 10.854 Sowohl in der RESONORD Region als auch landesweit beziehen Personen mit einer anderen Mittelwert gesamt Luxemburg 12.147 Nationalität deutlich weniger Sozialleistungen als luxemburgische Staatsbürger. Die durchschnitt- liche Höhe von Sozialleistungen der ausländischen Staatsbürger beträgt in regionaler Perspektive Quelle: RESONORD nach Angaben der IGSS rund 46% der durchschnittlichen Bezugshöhe luxemburgischer Staatsbürger. Landesweit findet sich ein ähnlicher Anteil (rund 45%), allerdings auf einem höheren Niveau. Die durchschnittliche Höhe der Sozialleistungen beträgt in der RESONORD Region rund 90% des landesweiten Durchschnitts. Wie schon zuvor, lassen sich Unterschiede zwischen den Gemein- den der RESONORD Region erkennen: Clervaux weist den höchsten durchschnittlichen Bezug von Tabelle 26: Absolute Entwicklung der Sozialleistungen zwischen 2001 und 2008 Sozialleistungen auf, Hoscheid den geringsten. Jahr RESONORD Region Gesamt Luxemburg 2001 8.148 9.387 Tabelle 24: Durchschnittliche Sozialleistungen nach Geschlecht im Jahr 2008 2002 8.919 10.068 2003 9.485 10.564 2008 Frauen Männer 2004 9.666 10.767 Mittelwert RESONORD Region 9.783 11.901 2005 10.014 11.205 Mittelwert gesamt Luxemburg 10.230 14.073 2006 10.343 11.591 Quelle: RESONORD nach Angaben der IGSS 2007 10.500 11.834 2008 10.854 12.147 Anstieg zwischen 2001-­‐2008 2.706 2.760 Anstieg zwischen 2001-­‐2008 in % 33,2 29,4 Quelle: RESONORD nach Angaben der IGSS

8) Sozialleistungen: Zu den Sozialleistungen zählen Renten, Krankengeld, Mutterschaftsgeld, Wartegeld („indemnité d’attente“), Arbeitslosen- geld, Unfallrente, Vorruhestandsgeld, Gelder der Familienleistungskasse (CNPF) oder Gelder des Solidaritätsfonds (FNS). Berücksichtigt werden hier nur Personen, die im jeweiligen Berichtszeitraum Sozialleistungen bezogen haben.

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Abb. 40: Prozentuale Entwicklung der Sozialleistungen zwischen 2001 und 2008 Der Antragsteller muss mindestens 25 Jahre alt sein, es sei denn:

Ans$eg der Sozialleistungen ● er erzieht ein Kind, für welches er Kindergeld bezieht; 2001-­‐2008 ● er ist volljährig und pflegt eine Person, die schwer krank oder behindert und ständig auf die Hilfe einer Drittperson angewiesen ist; 10,0 ● sein Gesamteinkommen liegt infolge einer Krankheit oder Behinderung unter der gesetzlich 9,0 festgelegten Einkommensgrenze. 8,0 7,0 Der Antragsteller darf kein Einkommen oder lediglich ein Einkommen haben, welches unter der gesetzlich festgelegten Einkommensgrenze liegt - dies entweder als Einzelperson oder gemein- 6,0 sam mit den anderen Personen im Haushalt. Das garantierte Mindesteinkommen wird gemäß der 5,0 Zusammensetzung des Haushalts bestimmt9. 4,0 3,0 Abb. 41: Anteil der RMG Empfänger in % im Jahr 2011 2,0 1,0 Anteil der RMG Empfänger in %

0,0 7 6,1 6,2 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 6 5,2 5,4 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 5 4,2 4,0 3,7 3,6 4 3,2 3,0 3,2 3,1 2,7 2,4 RESONORD Region Gesamt Luxemburg 3 2,0 2 1,7 Quelle: RESONORD nach Angaben der IGSS 1 0

Wie wir anhand der Tabelle 26 und der Abbildung 40 feststellen können, sind die durchschnitt- lichen Sozialleistungen zwischen 2001 und 2008 kontinuierlich angestiegen. Zwischen 2001 und 2008 sind die Sozialleistungen in der RESONORD Region etwas schneller angestiegen als in gesamt Luxemburg, allerdings auf einem niedrigerem Niveau.

Quelle: RESONORD nach Angaben des FNS August/September 2011 und STATEC 2011 1.4.4 RMG (Revenu Minimum Garanti) Empfänger Insgesamt haben auf regionaler Ebene 869 Personen im Jahr 2011 den RMG oder einen Zuschuss Die Gesetzgebung über das garantierte Mindesteinkommen (Revenu Minimum Garanti - RMG) des RMG erhalten. Die Gemeinden Troisvierges, Kiischpelt, Munshausen und Clervaux sind die begründet einen Anspruch auf eine öffentliche finanzielle Unterstützung für die Bürger und Haus- Gemeinden, die die höchsten Prozentsätze der RMG-Empfänger aufweisen. 4% der Bevölkerung in halte, deren Einkommen eine gewisse als Existenzminimum angesehene Grenze nicht erreicht. der Region RESONORD sind RMG-Empfänger, der nationale Vergleichswert liegt mit 3,6% gering- Das garantierte Mindesteinkommen besteht entweder aus einer Eingliederungsentschädigung, fügig unter dem regionalen Wert. einem Zuschuss oder, je nach Zusammensetzung des Haushalts, der gleichzeitigen Zahlung der beiden Geldleistungen. Ziel ist die Bekämpfung der sozialen Ausgrenzung durch die Gewähr- leistung von ausreichenden Mitteln zur Bestreitung des Lebensunterhalts und Maßnahmen zur beruflichen und sozialen Eingliederung. 9) http://www.guichet.public.lu/de/citoyens/famille/mesures-action-sociale/aide-menages-revenus-modestes/revenu-minimum-garanti/index. html /15.02.2012

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Abb. 42: RMG Empfänger nach Geschlecht im Jahr 2011 in % dargestellt Von den insgesamt 869 Personen die in der RESONORD Region RMG empfangen, sind 52,8% weib- lich und 47,2% männlich. Setzt man die RMG-Empfänger in Relation zur gesamten Bevölkerung, RMG Empfänger nach Geschlecht in % kann man feststellen, dass insgesamt mehr Frauen (2,1%) als Männer (1,9%) RMG beziehen. 12 In Abbildung 43 werden die Anteile minderjähriger bzw. erwachsener RMG-Empfänger an der jeweiligen Bevölkerungsgruppe pro Gemeinde dargestellt. 10 Nach den Angaben vom SIGI leben in der RESONORD Region insgesamt 5.101 Minderjährige: 282 8 von ihnen leben in Familien, welche den RMG beziehen, entsprechend 5,5% aller Minderjährigen. 6 587 der Personen, die RMG in der RESONORD Region beziehen, sind Erwachsene. Dies sind rund 3,4% aller in der RESONORD Region lebenden Erwachsenen. Damit zeigt sich, dass Kinder in deut- Frauen 4 lich stärkerem Umfang von benachteiligten Lebenslagen betroffener sind als Erwachsene. Männer 2

0

Quelle: RESONORD nach den Angaben des FNS August 2011

Abb. 43: Aufteilung der RMG Empfänger nach Erwachsenen und Minderjährigen im Jahr 2011

Anteil der Erwachsenen und Minderjährigen RMG Empfänger in % 16 14 12 10 8

6 Erwachsene 4 Minderjährige 2 0

Quelle: RESONORD nach den Angaben des FNS August 2011

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1.5 Lokalisierung der verschiedenen sozialen Infrastrukturen Abb. 44: Infrastrukturen für Kinder in der RESONORD Region und deren Aufnahmekapazität 1.5.1 Infrastrukturen für Kinder

Wirtschaftliche und soziale Entwicklungen haben das Zusammenleben von Familien deutlich verändert: So erfordert etwa die zunehmende Erwerbstätigkeit von Frauen die Abstimmung von familiären und beruflichen Verantwortlichkeiten. Aus diesem Grund gab es in den letzen Jahren einen starken Ausbau der Kindertagesstätten (Maison Relais) in Luxemburg. Zur Darstellung der aktuellen Situation der Kinderkrippen und Kindertagesstätten, sind diese in Abbildung 44 auf einer geographischen Karte abgebildet. In der darauf folgenden Tabelle sind weitere Details dieser Einrichtungen zusammengestellt, etwa deren Aufnahmekapazität.

In den Kindertagesstätten (Maison Relais) werden Kinder im Schulalter nach der Schule oder in der Mittagspause betreut. Die Kinder sind zwischen 4 und 12 Jahre alt und meistens nach Altersklassen in sogenannte „Zyklen“ eingeteilt. Addiert man die Aufnahmekapazität aller „Maison Relais“ zusammen, existieren insgesamt 1.213 Plätze für 2.340 Kinder zwischen 4 und 12 Jahren in der RESONORD Region: Dies bedeutet, dass nur jedes zweite Kind einen Platz in einer „Maison Relais“ bekommt, allerdings benötigen auch nicht alle Kinder der Region einen Platz.

Die Kinderkrippen (Crèche - Garderie) richten sich an Babys und Kinder zwischen 0 bis 4 Jah- ren. Insgesamt gibt es 288 Plätze für diese Bevölkerungsgruppe; insgesamt leben 1.104 Kinder zwischen 0 und 4 Jahren in der RESONORD Region. Für 26% der Kinder die sich in dieser Alters- gruppe befinden besteht die Möglichkeit einen Platz in einer Kinderkrippe zu bekommen.

Tabelle 27: Aufteilung der Kinder in der RESONORD Region 2011

Anzahl pro Bevölkerungsgruppe in Bezug Aufteilung der Kinder Bevölkerungsgruppe auf die verfügbare Plätze 0-­‐4 jährige 1.104 26,0% 4-­‐12 jährige 2.340 51,8% Quelle: RESONORD nach den Angaben des FNS August 2011

Quelle: Naturpark-Our

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Tabelle 28: Kindertagesstätte in der RESONORD Region Tabelle 29: Kinderkrippen in der RESONORD Region

Maison Relais Aufnahme-­‐ Altersgruppen und Crèche + Garderie Aufnahme-­‐ Altersgruppen und Gemeinde Verantwortliche(r) Telefon Gemeinde Verantwortliche(r) Telefon Kindertagesstätte fähigkeit Aufteilung der Gruppen Kinderkrippe fähigkeit Aufteilung der Gruppen

Centre scolaire et 4-­‐12 Jahre sportif intercommunal Centre scolaire et Gruppe Zyklus 1 sportif Reuler Hoffmann 0-­‐4 Jahre Clervaux 27800-­‐602 170 Kinder Gruppe Zyklus 2 intercommunal Maison Relais Marie-­‐Josée Gruppe -­‐ 0 2/24 K Gruppe Zyklus 3 Reuler Clervaux Antony Nancy 27800-­‐603 70 Kinder Maison 84 Gruppe -­‐ 2 4/46 K Gruppe Zylkus 4 Crèche L-­‐9768 Reuler Spielgruppe Maison 84 Maison Relais L-­‐9768 Reuler Parc Hosingen Hosingen Nosbusch Nadine 929598-­‐500 101 Kinder 4-­‐12 Jahre 5, Parc Hosingen

L-­‐9836 Hosingen Garderie 3-­‐12 Jahre 0-­‐4 Jahre Eis Wibbelmaïs Maison Relais Gruppe Zyklus 1/30 K Eschweiler Weber Edy 950950 27 Kinder Gruppe -­‐ 0 2/10 K 2, an der Gaass Schoulkauz Gruppe Zyklus -­‐ 2 3/30 K Bëschcrèche 1,5-­‐4/12 K Kiischpelt Thill Marc 26912550 217 Kinder L-­‐9648 Erpeldange 21A, Millefeld Gruppe Zyklus -­‐ 3 4/30 K L-­‐9776 Wilwerwiltz Gruppe “Mëttesstonn” 30/K Huser Kannerstuff Maison Relais Tandel Scholtes-­‐Schaack Schoul am Brill 13, Kraeizgaass Hosingen 923367 32 Kinder 2 Monate bis 4 Jahre Tandel Klopp Jean-­‐Paul 26801-­‐170 200 Kinder 4-­‐12 Jahre Annick 4, Veianerstrooss L-­‐9807 Hosingen L-­‐9395 Tandel 4-­‐12 Jahre

Gruppe “Cantine” Crèche arcus a.s.b.l. 0-­‐4 Jahre Maison Relais 4-­‐12/70 K 6, Haaptstrooss Gruppe -­‐ 0 2/22 K "A Schmatts" Tandel Mutsch Nadja 268021-­‐1 28 Kinder Troisvierges Bourkel Sylvie 278050-­‐1 290 Kinder Guppe Zyklus 1/41 K L-­‐9350 Bastendorf Gruppe -­‐ 2 4/25 K 3, rue de la Ferme Gruppe Zyklus 2/36 K L-­‐9912 Troisvierges Gruppe Zyklus 3/39 K

Gruppe Zyklus 4/29 K Crèche arcus a.s.b.l 0-­‐4 Jahre Maison Relais Vianden 1, Veianerstross Tandel Mutsch Nadja 268021-­‐1 40 Kinder Gruppe -­‐ 0 2 5A, Victor Hugo Vianden Medernach Mike 26875831 67 Kinder 4-­‐12 Jahre L-­‐9395 Tandel Gruppe -­‐ 2 4 L-­‐9414 Vianden Maison Relais Wämper Schull Weiswampach Theissen Evelyne 26900151 85 Kinder 4-­‐12 Jahre Crèche "A Schmatts" 0-­‐4 Jahre 8, Am Eelerich 3, rue de la Ferme Troisvierges Bourkel Sylvie 278050-­‐1 40 Kinder Gruppe -­‐ 0 2/12 K L-­‐9991 Weiswampach L-­‐9912 Troisvierges Gruppe -­‐ 2 4/12 K

Maison Relais 4-­‐12 Jahre

Wincrange-­‐Barteshaus gemischte Gruppe Wincrange Heinen Nicole 994696-­‐401 83 Kinder Maison 36 (vorübergehende Gepëppelte Mëmmel L-­‐9960 Hoffelt Lösung) Vianden Bassing Mady 834382-­‐1 27 Kinder 0-­‐4 Jahre 43, rue du

Quelle: RESONORD nach Angaben vom „Ministère de la Famille et de l’intégration (situation: 08-02-2012) und nach eigenen Recherchen Sanatorium L-­‐9425 Vianden

Crèche Wincrange-­‐Anciene 0-­‐3 Jahre Ecole gemischte Gruppe, Rue principale Wincrange Heinen Nicole 994696-­‐401 24 Kinder (vorübergehende L-­‐9742 Lösung) „Wëntger Kiemelkiddies 2012“ Quelle: RESONORD nach Angaben vom „Ministère de la Famille et de l’Intégration (situation: 08-02-2012) und nach eigenen Recherchen

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1.5.2 Infrastrukturen für Senioren Tabelle 30: Infrastrukturen für Senioren in der RESONORD Region

In der RESONORD Region lebten im Jahr 2011 insgeamt 4.013 Personen, die älter als 60 Jahre 1. Centres intégrés pour personnes âgées (Altenheime) sind, entsprechend 18,5% der gesamten RESONORD Bevölkerung. Es besteht bereits ein großes Institution Gemeinde Kontaktperson Telefon Betten Angebot an Infrastrukturen für Senioren. Es gibt nicht nur die klassischen Altenheime, Altenwoh- Total: 111 nungen und Pflegeheime, sondern auch die sogenannte Tagesbetreuung oder Tagesstätten, die Mme Danièle Résidence des Einzelbetten: 105 Betreuungs- bzw. Aktivitätsangebote für Senioren tagsüber bereit hält. Für ältere Personen, die Schanck-­‐Peiffer 86, Grand-­‐Rue Clervaux 920711-­‐1 Doppelbetten: 6 nicht in einem Altenheim oder Pflegeheim leben möchten, besteht aber auch die Möglichkeit der (chargée de L-­‐9711 Clervaux verfügbare ambulanten Pflege durch einen Pflegedienst. Diese Möglichkeit besteht in allen Gemeinden. direction) Betten: 0 Total: 39 Mme Gertrude SERVIOR 'Vianden' Einzelbetten: 39 Abb. 45: Infrastrukturen für Senioren in der RESONORD Region Schneider 49, Grand-­‐Rue Vianden 834757-­‐1 Doppelbetten: 0 (chargée de L-­‐9410 Vianden verfügbare direction) Betten: 1

2. Maisons de Soins (Pflegeheime)

Institution Gemeinde Kontaktperson Telefon Betten Total: 58 Home pour personnes M. Jean-­‐François Einzelbetten: 52 âgées St. François Tourbach Clervaux 920831-­‐1 Doppelbetten: 6 22, route de Marnach (chargé de verfügbare L-­‐9709 Clervaux direction) Betten: 0 Total:159 M. Jean-­‐Claude Einzelbetten: 55 SERVIOR 'Vianden' Meyers Doppelbetten: rue du Sanatorium Vianden 834484-­‐1 (chargé de 104 L-­‐9440 Vianden direction) verfügbare Betten: 1

3. Logements encadrés pour personnes âgées (Altenwohnungen) Institution Gemeinde Kontaktperson Telefon Betten Total:56 Résidence Seniors Einzelbetten: 0 Mme Ine Troisvierges Doppelbetten: Troisvierges Dormans 269068-­‐1 12, rue de Massen 56 (directrice) L-­‐9907 Troisvierges verfügbare Betten: 4

Quelle: Naturpark-Our

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4. Centres psycho-­‐gériatriques (Tagesstätten für Senioren) 1.5.3 Infrastrukturen für behinderte Personen Institution Gemeinde Kontaktperson Telefon In der RESONORD Region besteht ein breitgefächertes Angebot für Personen mit einer Behinde- Centre psycho-­‐ Mme Jacqueline rung, und zwar in den Bereichen betreute Wohnformen, Ausbildung, Arbeit oder Freizeitgestal- gériatrique Held tung. Dieses Angebot besteht nicht nur für die Bevölkerung der RESONORD Region, sondern für 'Um Aale Gaart' Consthum 929590 (chargée de das gesamte Großherzogtum Luxemburg. 26, rue Principale direction) L-­‐9834 Holzthum Centre psycho-­‐ Mme Jacqueline Abb. 46: Infrastrukturen für behinderte Personen in der RESONORD Region gériatrique 'Op der Heed' Held 998603-­‐ Heinerscheid 2, Kaesfurterstrooss (chargée de 400 L-­‐9755 Hupperdange direction) Centre psycho-­‐ Mme Jacqueline gériatrique 'Op Massen' Held Troisvierges 269584-­‐1 12, rue Massen (chargée de L-­‐9907 Troisvierges direction)

5. Clubs Seniors (Centres régionaux d'animation et de guidance) Institution Gemeinde Kontaktperson Telefon Club Senior 'Club Haus op der Heed' Mme Brigitte Paasch Heinerscheid 998236 2, Kaesfuerterstrooss (chargée de direction) L-­‐9755 Hupperdange

6. Service Aide et Soins à domicile

Institution Gemeinde Kontaktperson Telefon Centre d'aide et de soins Hosingen Mme Jacqueline Held Hosingen 269121-­‐1 14, Kraeizgaass ( c adre supérieur) L-­‐9807 Hosingen Centre d'aide et de soins Clervaux-­‐Hupperdange Mme Jacqueline Held Heinerscheid 269003 38, Haaptstrosss (cadre supérieur) L-­‐9755 Hupperdange Service d'aide et de soins Vianden Mme Ingrid Schmitz Vianden 26874311 B.P. 31 (responsable) L-­‐9401 Vianden Quelle: RESONORD nach den Angaben vom Ministère de la Famille et de l'Intégration (2011): Relevé des services pour personnes âgées au Luxembourg (Situation mars 2011) Auteur: P. Groen (Ministère du Développement durable et des Infrastructures, Département de l'aménagement du territoire), mai 2011

Quelle: Naturpark-Our

78 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 79 1

Tabelle 31: Infrastrukturen für behinderte Personen in der RESONORD Region Ausbildungszentrum/Service de formation Institution Gemeinde Telefon Kontaktperson Assoziat ion Unterkünfte/Services d'hébergement Centre de Institution Gemeinde Telefon Kontaktperson Assoziation Propédeutique A.P.E.M.H. A.P.E.M.H. Braquet Liette Foyer Cliärwer Haus Professionnelle Hosingen 269040 formation et Coccotto Raymond Hébergement (directrice) 10, rue de Marnach Clervaux 26910271 Parc Hosingen travail a.s.b.l. (directeur général) et Services L-­‐9709 Clervaux L-­‐9836 Hosingen a.s.b.l. Foyer Wuelesser A.P.E.M.H. Informations-­‐ und eratungstelle, B Begegnungsstätte Haus (1+2) 269129-­‐ Coccotto Raymond Hébergement Hosingen Services d'information, de consultation et de rencontre 43, am Duerf 21 (directeur général) et Services Institution Gemeinde Telefon Kontaktperson Assoziation L-­‐9841 Wahlhausen a.s.b.l. Service d'Evaluation A.P.E.M.H. Housener WG diagnostique Fondation Coccotto Raymond Hébergement Lehoucq Nathalie 4A, Eesberwee Hosingen 26903027 31, Duerfstrooss Munshausen 269111-­‐1 Autisme (directeur général) et Services (responsable) L-­‐9809 Hosingen L-­‐9766 Luxembourg a.s.b.l. Munshausen Eisleker Heem Scholtes Romain Foyer Eisleker Maison 30 Wincrange 994781-­‐1 (responsable) Heem a.s.b.l. Arbeitsgruppen für Personen mit einer Behinderung/Ateliers protégés L-­‐9762 Lullange Institution Gemeinde Telefon Kontaktperson Assoziation Service Ateliers protégés d'Hébergement Braquet Liette A.P.E.M.H. Fondation Hosingen Munshausen Jaeger Thomas Hosingen 379191-­‐1 (chargée de société Munshausen 269111-­‐1 Autisme Parc Hosingen 31, Duerfstrooss (gestionnaire) direction) coopérative Luxembourg L-­‐9836 Hosingen L-­‐9766 Lëlljer Gaart Renckens Paul Lëlljer Gaart Munshausen Maison 30 Wincrange 994781-­‐1 (chargé de société Baastenduerfer L-­‐9762 Lullange direction) coopérative Haus Dahm Fernande Ligue H.M.C. Quelle: RESONORD nach den Angaben vom Ministère de la Famille et de l'Intégration (2011): Tandel 26803171 Relevé des services pour personnes âgées au Luxembourg (Situation mars 2011) 1, Härebiergstrooss (responsable) a.s.b.l. Auteur: P. Groen (Ministère du Développement durable et des Infrastructures, Département de l'aménagement du territoire), mai 2011 L-­‐9350 Bastendorf

Tagesaktivitäten/Services d'activités de jour Institution Gemeinde Telefon Kontaktperson Assoziation A.P.E.M.H. Sonnenhaus Hébergement 6B, rue de Marnach Clervaux 379191-­‐1 k.A. et Services L-­‐9709 Clervaux a.s.b.l. Centre de Jour Munshausen Fondation Jaeger Thomas 31, Duerfstrooss Munshausen 269111-­‐1 Autisme (gestionnaire) L-­‐9766 Luxembourg Munshausen

Ausbildungszentrum/Service de formation 80 Institution GemeindeRESONORD - TelSozialberichterstattungefon Kontaktperson 2011 Assoziation RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 81

1

1.5.4 Apotheken und Ärzte Tabelle 32: Ärzte in der RESONORD Region

In Bezug auf die medizinische Betreuung und Versorgung zeigt Abbildung 47, dass es nicht in Arzt Typ Gemeinde Dr Fournelle Thaddée Allgemeinarzt jeder Gemeinde einen Arzt oder eine Apotheke gibt. Im südlichen Teil der RESONORD Region gibt 40, Grand-Rue Médecin-généraliste Clervaux es keine Ärzte oder Apotheken (außer in Vianden), hier besteht für die Einwohner die Möglichkeit, L-9701 Clervaux auf die nahegelegenden Nachbargemeinden, Diekirch, Ettelbrück oder Wiltz auszuweichen. Dort Dr Halembert Marek Allgemeinarzt ist das entsprechende Angebot deutlich größer. 64, Grand-Rue Médecin-généraliste Clervaux L-9711 Clervaux Dr Mertens Edy Allgemeinarzt 40, Grand-Rue Médecin-généraliste Clervaux Abb. 47: Apotheken und Ärzte in der RESONORD Region L-9710 Clervaux Dr Ripp Alain Allgemeinarzt 2B, route d'Eselborn Médecin-généraliste Clervaux L-9706 Clervaux Dr Ganser Monique Allgemeinarzt 9, am Graaf Médecin -généraliste Hosingen L-9808 Hosingen Dr Oms Patrick Allgemeinarzt 9, am Graaf Médecin -généraliste Hosingen L-9808 Hosingen Dr Santana Sonia Allgemeinarzt 9, am Graaf Médecin -généraliste Hosingen L-9808 Hosingen Dr Weis André Allgemeinarzt 9, am Graaf Médecin -généraliste Hosingen L-9808 Hosingen Dr Pauls Ingrid Allgemeinarzt 10, Grand-Rue Médecin -généraliste Troisvierges L-9905 Troisvierges Dr Simon Michel Allgemeinarzt 10, Grand-Rue Médecin-généraliste Troisvierges L-9905 Troisvierges Dr Bach Albert Allgemeinarzt 17, rue de la Gare Médecin-généraliste Vianden L-9420 Vianden Dr Thill Jean Allgemeinarzt 6, rue de la Frontière Médecin -généraliste Vianden L-9412 Vianden Dr Jates Petra Allgemeinarzt Weiswampach 77, Duarrefstrooss Médecin-généraliste

L-9990 Weiswampach Dr Thys Catherine Allgemeinarzt 77, Duarrefstrooss Médecin-généraliste Weiswampach L-9990 Weiswampach Dr Weis Francis Allgemeinarzt Maison 61 Médecin -généraliste Wincrange L-9780 Wincrange Dr Daou Robert Zahnarzt 12, route d'Eselborn Médecin-dentiste Clervaux L-9706 Clervaux Dr Meyers Jean Zahnarzt Quelle: Naturpark-Our 2B, route d'Eselborn Médecin-dentiste Clervaux L-9706 Clervaux Dr Sadler Jean Zahnarzt 87, Grand-Rue Médecin-dentiste Troisvierges L-9905 Troisvierges Dr Thill Romain Zahnarzt 6, rue Victor Hugo Médecin-dentiste Vianden L-9414 Vianden

82 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 83 Arzt Typ Gemeinde Dr Fournelle Thadée Allgemeinarzt 40, Grand-Rue Médecin-généraliste Clervaux L-9701 Clervaux Dr Halembert Marek Allgemeinarzt 64, Grand-Rue Médecin-généraliste Clervaux L-9711 Clervaux Dr Mertens Edy Allgemeinarzt 40, Grand-Rue Médecin-généraliste Clervaux L-9710 Clervaux Dr Ripp Alain Allgemeinarzt 2B, route d'Eselborn Médecin-généraliste Clervaux L-9706 Clervaux Dr Ganser Monique Allgemeinarzt 9, am Graaf Médecin -généraliste Hosingen L-9808 Hosingen Dr Oms Patrick Allgemeinarzt 9, am Graaf Médecin -généraliste Hosingen L-9808 Hosingen Dr Santana Sonia Allgemeinarzt 9, am Graaf Médecin -généraliste Hosingen L-9808 Hosingen Dr Weis André Allgemeinarzt 9, am Graaf Médecin -généraliste Hosingen L-9808 Hosingen Dr Pauls Ingrid Allgemeinarzt 10, Grand-Rue Médecin -généraliste Troisvierges L-9905 Troisvierges Dr Simon Michel Allgemeinarzt 10, Grand-Rue Médecin-généraliste Troisvierges L-9905 Troisvierges Dr Bach Albert Allgemeinarzt 17, rue de la Gare Médecin-généraliste Vianden L-9420 Vianden Dr Thill Jean Allgemeinarzt 6, rue de la Frontière Médecin -généraliste Vianden L-9412 Vianden Dr Jates Petra Allgemeinarzt Weiswampach 77, Duarrefstrooss Médecin-généraliste

L-9990 Weiswampach Dr Thys Catherine Allgemeinarzt 77, Duarrefstrooss Médecin-généraliste Weiswampach L-9990 Weiswampach Dr Weis Francis Allgemeinarzt Maison 61 Médecin -généraliste Wincrange L-9780 Wincrange Dr Daou Robert Zahnarzt 12, route d'Eselborn Médecin-dentiste Clervaux L-9706 Clervaux Dr Meyers Jean Zahnarzt 1 2B, route d'Eselborn Médecin-dentiste Clervaux L-9706 Clervaux Dr Sadler Jean Zahnarzt Abb. 48: Überblick der Infrastrukturen in der RESONORD Region 87, Grand-Rue Médecin-dentiste Troisvierges L-9905 Troisvierges Dr Thill Romain Zahnarzt 6, rue Victor Hugo Médecin-dentiste Vianden L-9414 Vianden Quelle: Editus Luxembourg S.A. (2010): Annuaire téléphonique & Annuaire professionnel du Luxembourg 2011 Direction de la Santé, Service des Statistiques (2010): Médecins généralistes, spécialistes et dentistes, ayant une autorisation primaire, situation au 16.07.2010 Auteur: P. Groen (Ministère du Développement durable et des Infrastructures, Département de l'aménagement du territoire), mai 2011

Tabelle 33: Apotheken in der RESONORD Region

Apotheken Gemeinde Pharmacie de Clervaux 20, Grand-Rue Clervaux L-9710 Clervaux

Pharmacie de Hosingen 24, Haaptstrooss Hosingen L-9806 Hosingen

Pharmacie de Troisvierges Troisvierges 1, rue Milbich L-9905 Troisvierges

Pharmacie de Vianden 27, rue de la Gare Vianden L-9420 Vianden

Quelle: Editus Luxembourg S.A. (2010): Annuaire télé- phonique & Annuaire professionnel du Luxembourg 2011 Auteur: P. Groen (Ministère du Développement durable et des Infrastructures, Département de l'aménagement du territoire), mai 2011

1.5.5 Überblick der Infrastrukturen in der RESONORD Region

In der Abbildung 48 werden die bisher dargestellten Infrastrukturen aus den Bereichen Kinder, Jugendliche, Senioren, Behinderte und medizinische Betreuung zusammenfassend dargestellt, um sichtbar zu machen, ob es in Bezug auf diese Infrastruktur regionale Unterschiede innerhalb der RESONORD Region gibt. Deutlich wird, dass es eine deutliche Konzentration dieser Angebote in den Gemeinden Clervaux, Troisvierges, Vianden und Hosingen gibt.

Quelle: Naturpark-Our

84 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 85 1

1.5.6 Soziale Wohnungen in der RESONORD Region

In folgenden Tabellen erfolgt eine Bestandsaufnahme der sozialen Wohnungen in der RESONORD Region, um einen Überblick über das Angebot in der Region zu erhalten. Darauf wird in Kapitel 2 wieder zurückgegriffen, wenn etwa der Anteil von Problemen der Unterkunft bei den Anfragen vom RESONORD analysiert wird. Anschließend wird in Kapitel 3, ein Ausschnitt aus einer Studie zum Thema “Soziales Wohnen im Norden Luxemburgs” vorgestellt, um die Wohungssituation und Wohnungsproblematik zu verdeutlichen. Wie aber schon in den folgenden Tabellen 34 und 35 erkennbar ist, gibt es im Vergleich zur Einwohnerzahl nur eine geringfügige Anzahl von Angeboten im Bereich der sozialen Wohnungen in der Region.

Tabelle 34: Angebot vom „Fonds du Logement“ in der RESONORD Region

Angebote FDL (gesamt) Hosingen 49 Wohneinheiten Troisvierges 19 Wohneinheiten Munshausen (Marnach) 15 Wohneinheiten Total 83 Wohneinheiten Quelle: Bestandsaufnahme , Magali De Rocco, Oktober 2011

Tabelle 35: Angebot von der „Agence Immobilière Sociale“ in der RESONORD Region

Angebote AIS Clervaux 1 Mietwohnung Kiischpelt 4 Mietwohnungen Bivels 1 Mietwohnung Total 6 Mietwohnungen Quelle: Bestandsaufnahme , Magali De Rocco, Oktober 2011

86 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 87 2

Kapitel 2 – Sozialhilfe und Sozialhilfeleistungen im regionalen Sozialzentrum RESONORD 2.1 Entstehung und Struktur des Sozialzentrums

2.1 Entstehung und Struktur des Sozialzentrums S.89 2.1.1 Ausgangssituation und Entstehungsgeschichte des RESONORD

2.1.1 Ausgangssituation und Entstehungsgeschichte des RESONORD S.89 Wurde in Kapitel 1 die Region und ihre Einwohner detailliert beschrieben und analysiert, so soll 2 2.1.2 Struktur und Aufbau des Sozialzentrums S.92 in diesem Kapitel RESONORD und seine Entstehungsgeschichte vorgestellt werden. Zuerst wird 2.1.3 Abteilungen und Missionen S.93 die Entstehung von RESONORD ausgehend von seinen Anfängen als LEADER Projekt bis hin zur 2.1.3.1 Der soziale Hilfs- und Interventionsdienst (SAIS) S.95 Gründung eines regionalen Sozialamtes dargestellt. Anschließend wird auf die Struktur des 2.1.3.2 Der Informations- und Orientierungsdienst (SIOC) S.97 Sozialzentrums eingegangen. 2.1.3.3 Der regionale soziale Koordinationsdienst (SCSR) S.97 Im Folgenden werden demnach die einzelnen Phasen der Gründung des Sozialzentrums 2.2 Sozialhilfe gegen soziale Ausgrenzung S.101 beschrieben.

2.2.1 Sozialhilfe im weiten Sinne (i.w.S.) – beratende und begleitende Sozialarbeit S.101 - RESONORD I – « Regionaler Sozialbericht Norden » 2.2.1.1 Auskunft und Information S.103 Im Rahmen des LEADER+1 Programms, haben die 14 Gemeinden der Region Clervaux-Vianden, 2.2.1.2 Die Methoden der Sozialarbeit S.104 die ANNE asbl2 und die Universität von Luxemburg, in enger Zusammenarbeit mit dem ISM3 , die 2.2.1.3 Administrative Anfragen S.105 Sozialstudie "RESONORD – Regionaler Sozialbericht Norden" erstellt. 2.2.1.4 Orientierung S.106 Eine Analyse der Situation, der soziodemographischen Entwicklung, sowie den Bedürfnissen der 2.2.1.5 Finanzielle und materielle Hilfeleistungen S.107 Bevölkerung wurde erarbeitet. Diese Studie war Grundlage und Ausgangslage für die Bedarfs- 2.2.2 Sozialhilfe im engen Sinne (i.e.S.)- finanzielle und materielle Sozialhilfeleistungen S.107 ermittlung und die weitere Planung.

2.3 Erstellung eines Profils der Klienten des RESONORD S.111 - RESONORD II - « Guichet unique social » Im Gedanken der Nachhaltigkeit der LEADER Projekte wurden die Bemühungen, welche bereits im Projekt RESONORD I unternommen wurden um eine interkommunalen Sozialentwicklung zu erzielen, durch die Gründung und Umsetzung eines „Guichet unique social „ weitergeführt. So hat das Nachfolgeprojekt RESONORD II (2009-2011) unter der Schirmherrschaft des Famili- en- und Integrationsministeriums ein Pilotprojekt eingeführt, welches die Umstrukturierung der Sozialämter der Region Clervaux-Vianden gemäß den Vorgaben des Gesetzes zur kommunalen Sozialhilfe vorsieht. Die Vorbereitungen für das Pilotprojekt wurden unter der Verantwortung der Arbeitsgruppe des RESONORD, die durch die LAG4 gegründet wurde, getroffen.

- RESONORD III – « Regionale Sozialzenter Norden » Eine Konvention, die zwischen den 14 Gemeinden, dem SICLER5 und elisabeth-Anne asbl unter- schrieben wurde, hat 2010 die Umsetzung des Pilotprojektes "Regionalen Sozialzenter Norden" in der Region Clervaux-Vianden erlaubt. Nachdem somit die Rahmenbedingungen geschaffen worden waren, haben die 14 Gemeinden den Verwaltungsrat des Sozialamtes, unter der Prä- sidentschaft von Herrn Rob Arend (Wincrange) und den beiden Vize-Präsidenten Herr Frank Dimmer (Hosingen) und Herr Alex Thillens (SICLER), mit der die endgültige Gründung des Sozial- amtes RESONORD beauftragt.

1) LEADER ist eine Initaitive der europäischen Gemeinschaft und steht für «Liaison Entre Actions de Développement de l’Economie Rurale» (Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft) 2) Anne asbl (heute elisabeth) gehört zum GAL des Leader Clervaux-Vianden und war Projektrträger von 2006-2010 3) ISM : Institut für Sozialpädagogische Forschung Mainz e.V. 4) LAG : Lokale Arbeitsgruppe 5) SICLER : Syndicat intercommunal pour la promotion du canton de Clervaux

88 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 89 2

Tabelle 36: Mitgliedsgemeinden des RESONORD Tabelle 37: Entwicklungsphasen von RESONORD

Clervaux Zeitspanne Mission Finanzierung

Consthum Projektträger: Soziale Studie: Anne asbl Eschweiler Analyse der Ist-­‐ Finanzierung: RESONORD I 2006-­‐2007 Situation und der sozio-­‐ Heinerscheid LEADER+ demographischen Hoscheid Clervaux-­‐Vianden (13 Entwicklung Mitgliedsgemeinden) Hosingen Projektträger: Kiischpelt Aufbau eines Elisabeth-­‐Anne asbl Munshausen “Guichet Finanzierung: RESONORD II 2009-­‐2011 unique social“ LEADER Putscheid RESONORD Clervaux-­‐Vianden (14 Tandel Mitgliedsgemeinden)

Troisvierges Projektträger: 2010-­‐bis zur Aufbau Elisabeth-­‐ Anne asbl Vianden Gründung des Sozialamtes gemäß Finanzierung: RESONORD III der dem Text des Gesetzes Weiswampach 14 Gemeinden öffentlichen 5830 welches die Wincrange der Region Clervaux-­‐ Einrichtung Sozialhilfe regelt Vianden

Projektträger: - RESONORD IV – Helpdesk-Portal Aufbau Elisabeth – Anne asbl Im Rahmen des europäischen Jahres zur Bekämpfung von Armut und der sozialen Exklusion 2010, hatte das Projekt RESONORD IV die Hauptaufgabe den Zugang zu sozialen Diensten zu erleichtern RESONORD IV 2010 des Hilfe-­‐ und Finanzierung: und eine Komplementarität zu den bestehenden Dienstleistern zu bieten. Ziel war es die soziale Beratungszentrum EU & Staat & Eigenkapital Kohäsion in der Region zu stärken. (14 Gemeinden)

Das “Informations- und Beratungszentrum” ist ein Beratungs- und Informationsinstrument. Eine Träger: regionale soziale Internetseite wurde geschaffen, welche Informationen über die verschiedenen Öffentliche Einrichtung sozialen Institutionen der Region vermittelt. Sie bietet eine geografische Lokalisierung sowie Regionalen der 14 Mitglieds-­‐ weitere Informationen für Professionelle des sozialen Sektors und der Öffentlichkeit. Gründung des gemeinden Sozialzenter Ab 1. Januar interkommunalen Folgende Tabelle stellt die einzelnen Phasen von RESONORD zusammenfassend dar. 2011 Finanzierung: Sozialbüros Norden 50% Staat, 50%

Eigenmittel der 14 Gemeinden

90 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 91 2

Wie bereits in der Einleitung zu diesem Sozialbericht erwähnt wurde, ist das Sozialzentrum -Verwaltungsrat RESONORD am 1. Januar 2011 durch die Umsetzung des neuen Gesetzes zur kommunalen Jedes Sozialamt wird durch einen Verwaltungsrat geleitet. Dieser Verwaltungsrat hat die Aufgaben Sozialhilfe vom 18. Dezember 2009 entstanden. Dabei haben sich 14 Gemeinden aus dem das jährliche Budget aufzustellen, die Konten abzuschließen über die Anfragen auf Hilfeleistungen Norden Luxemburgs zusammengeschlossen um das interkommunale Sozialzentrum zu gründen. sowie Personalfragen zu entscheiden. Der Verwaltungsrat des RESONORD setzt sich aus einem Delegierten pro Mitgliedsgemeinde zusammen. Ab 2012 wird die Anzahl der Delegierten aufgrund der in Kapitel 1 erwähnten Gemein- 2.1.2 Struktur und Aufbau des Sozialzentrums defusionen, von 14 auf 10 reduziert.

In diesem Kapitel wird die juristische und administrative Struktur des Sozialzentrums beschrieben. -Präsident Der Verwaltungsrat wird von Herrn Rob Arend präsidiert. Der Präsident hat die Aufgabe die lau- -Gesetz fende Geschäfte des RESONORD zu führen, die Sitzungen des Verwaltungsrates vorzubereiten und Das obengenannte Gesetz zur kommunalen Sozialhilfe vom 18. Dezember 2009 hat zum Ziel das zu leiten, sowie das Sozialzentrum in der Öffentlichkeit zu vertreten. System der sozialen Absicherung zu ergänzen und zu modernisieren. Durch dieses Gesetz wurden Der Präsident wird innerhalb des BUCO (Bureau consultatif) von Herrn Simon Schaack (1. Vize- einige Neuerungen in der Sozialarbeit eingeführt. Präsident) und Herrn Fränk Dimmer (2. Vize-Präsident) bei dieser Tätigkeit unterstützt. In den vierzehntägigen stattfindenden Sitzungen des BUCO wird über die Sozialhilfeanträge entschieden. Eine wichtige Neuerung ist, dass ein Sozialamt erst ab einer Einwohnerzahl von 6.000 gegrün- Im Notfall hat der Präsident das Recht Entscheidungen sofort zu treffen. det werden kann. Gemeinden die eine geringere Einwohnerzahl hatten, wurden aufgefordert sich zu gruppieren, um so die geforderte Einwohnerzahl zu erreichen. Es entstanden insgesamt 30 neue Sozialämter, davon einige interkommunale, in denen sich bis zu 14 Gemeinden zusammen 2.1.3 Abteilungen und Missionen schlossen. Der Hauptsitz des RESONORD befindet sich in Hosingen (4, Résidence Al Post L-9806 Hosingen). Das Gesetz führt weiterhin ein Recht auf Sozialhilfe ein. Wenn das Sozialamt einen Antrag ablehnt, kann der Bürger beim Schiedsgericht der Sozialversicherungen Einspruch einlegen. Aufgrund der großen Ausdehnung des Gebietes für welches RESONORD zuständig ist, wurde beschlossen neben dem Sitz in Hosingen 2 Antennen zu nutzen umso das Sozialamt der Bevölke- Das Gesetz will die nötigen Instrumente schaffen, um ein harmonisiertes und aufeinander abge- rung zugänglicher zu machen. stimmtes Vorgehen in der Sozialarbeit zwischen den verschiedenen Gemeinden gewährleisten zu können. Aus diesem Grund wurde in Wincrange und in Vianden 2 Zweigstellen eröffnet. Diese werden jeweils Dienstag nach Terminabsprache zu den üblichen Bürozeiten genutzt. Dem Gesetz zufolge können die genehmigten Sozialhilfeleistungen, welche unter anderem medizi- nische Versorgung, Lebensmittel, Kleidung, Mobilität, Wasser- und Energieversorgung beinhalten, materieller, finanzieller oder sozialer Art sein. Die Sozialhilfeleistungen werden vom Sozialamt der jeweiligen Gemeinde genehmigt.

Auch die Anzahl des Personals wurde gesetzlich festgelegt. Bei einer Einwohnerzahl von 6.000 kann eine Vollzeitstelle im Bereich der Sozialarbeit sowie eine halbe Stelle im administrativen Be- reich besetzt werden. Diese werden jeweils zur Hälfte von den Gemeinden und dem Ministerium für Familie und Integration finanziert.

-Etablissement public Wie gesetzlich vorgesehen, wurde das interkommunale Sozialzentrum RESONORD als "Etablisse- ment public" gegründet. Hierzu wurde eine Konvention zwischen dem Ministerium, den 14 Mit- gliedsgemeinden und RESONORD unterschrieben. Diese Konvention regelt die Verhältnisse bzw. die Rechte und Pflichten der 3 Parteien bezüglich der Organisation und der Finanzierung aller Aktivitäten. Das „Etablissement public“ steht unter der Aufsicht der commune siège, welche in diesem Fall die Gemeinde Hosingen ist.

92 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 93 2

Abb. 49: Antenne Wincrange 2011 fanden in der Antenne in Wincrange durchschnittlich etwa 7,5 Termine und in Vianden etwa 6,5 Termin pro Dienstag statt. Der Verwaltungsrat des RESONORD hielt während der Pilotphase von RESONORD fest, daß im Laufe des Jahres 2012 der Nutzen dieser beiden Zweigstellen evaluiert werden soll.

Das Personal des RESONORD setzt sich aus folgenden Posten zusammen: • 4 Posten Sozialarbeiterinnen ( 3 Ganztags und 1 Halbttagsstelle) • 2 Posten Administration und Buchhaltung (jeweils 75%) • 1 Posten soziale regionale Koordination (50%) • 1 Posten innerhalb des LEADER Projektes

Diese Personen sind in drei verschiedenen Abteilungen, in welche das Sozialzentrum gegliedert ist aufgeteilt:

• Der soziale Hilfs- und Interventionsdienst (SAIS) • Der Informations- und Orientierungsdienst (SIOC) • Der regionale soziale Koordinationsdienst (SCSR)

2.1.3.1 Der soziale Hilfs- und Interventionsdienst (SAIS) Abb. 50: Antenne Vianden Die Abteilung des sozialen Hilfs- und Interventionsdienstes (SAIS), gewährleistet den Menschen und Familien die ihren Wohnsitz in einer der Gemeinden des RESONORD haben die Hilfe, die das Gesetz zur kommunalen Sozialhilfe vom 18. Dezember 2009 festgelegt hat. Die verschiedenen Leistungen und Angebote werden in Kapitel 2.4 vorgestellt. Im Folgenden wird konkret auf die Umsetzung dieser Maßnahmen bei RESONORD eingegangen.

Der "SAIS" informiert die Bevölkerung über die verschiedenen Formen der Hilfeleistungen die bei RESONORD bewilligt werden können. Die Mitarbeiter der Abteilung beraten, informieren und un- terstützen die Personen damit Ihnen der Zugang zu den Ihnen zustehenden, sozialen Maßnahmen sowie finanziellen und materiellen Leistungen erleichtert wird. Weiterhin bieten sie, in Absprache mit den Klienten ebenso eine sozialpädagogische Begleitung an, um sie Schritt für Schritt bei der Bewältigung ihrer Probleme zu unterstützen.

Zu den Missionen des SAIS gehört auch die Förderung des Zuganges zu sozio-kulturellen Aktivitä- ten, und bei jenen Personen die nicht versichert sind, die Übernahme der finanziellen Kosten die sich im Falle einer Krankheit oder eines Handicaps ergeben.

Im Gegenzug für die bewilligten Sozialhilfeleistungen besitzt das SAIS das Recht eine aktive Partizipation an den Maßnahmen, die ihre Autonomie wieder herstellen sollen, von den Klienten zu verlangen. Dies kann sich in Form einer aktiven, selbstständigen Arbeits- oder Wohnungssuche oder die Teilnahme an Angeboten anderer sozialer Dienstleister (Alkohol- und Drogenberatung, Beratung und Begleitung bei Überverschuldung, etc.) darstellen. Es kann aber auch in Form ei- ner finanziellen Rückerstattung der bewilligten Leistungen sein. Die Höhe der zurückzuzahlenden Summe ist abhängig von der Situation des Klienten und wird in Absprache mit festgelegt.

94 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 95 2

SAIS arbeitet mit allen Personen, Autoritäten oder Dienstleistern, welche in die Situation der 2.1.3.2 Der Informations-und Orientierungsdienst (SIOC) Person in Not involviert sind zusammen, um auf diesem Weg zu koordinierten und aufeinander abgestimmten Aktionen und Maßnahmen zu gelangen. Der SIOC, steht der gesamten Bevölkerung der Region zur Verfügung um über sozialen Themen zu informieren. Täglich gehen durchschnittlich 48 Anrufe ein, die von der Rezeption entgegengenom- Der genaue Ablauf einer Anfrage auf finanzielle Hilfeleistungen wird aus folgender Abbildung men und entsprechend weitergleitet werden. ersichtlich. Mittelpunkt der Info-Plattform des SIOC stellt das Internet-Portal, www.resonord.lu dar, das be- Abb. 51: Ablauf einer Anfrage auf finanzielle Hilfeleistung reits im Rahmen des europäischen Jahres zur Bekämpfung gegen die Armut und die soziale Aus- grenzung geschaffen wurde und eine komplette Übersicht über das Sozialangebot in der Region Einwohner einer der 14 Gemeinden anbietet. von RESONORD Durch die Informationsarbeit des SIOC werden den Betroffenen ihre Rechte im sozialen Bereich 1. Termin bei Sozialarbeiterin : erklärt und so der Zugang zu den sozialen Dienstleistungen vereinfacht.

- Beschreibung des Problems - Information und Beratung Der SIOC organisiert die Rezeption und den Empfang, und organisiert die Termine der Sozialarbei- - Gemeinsame Formulierung der konkreten terinnen. Anfrage 2.1.3.3 Der regionale soziale Koordinationsdienst (SCSR) Antrag einer finanziellen Hilfeleistung Unter Anwendung des Artikel 7 (… um zu koordinierten, konkreten und nachhaltigen Aktionen in Die Anfrage wird im CRM (Programm zu Verwaltung der der Prävention und dem Kampf gegen Armut und soziale Exklusion zu gelangen), des Artikel 23 Sozialhilfeanfragen) eingetragen und die Akte geöffnet. (al. 2 : …Projekte die nicht durch das vorliegende Gesetz vorgesehen sind), des Artikel 32 (zu- sätzliche Leistungen) des Gesetzes sowie des Artikel 8 (…auf die Koordination und den geregel- ten Ablauf der verschiedenen Interventionen und Vorgehensweisen achten) der großherzoglichen Die Sozialarbeiterin Sozialanamnese und -diagnose Klient besorgt die von Verordnung, vertrauen die Gemeinden RESONORD die Aufgabe der “regionalen sozialen Koordi- macht die weiteren "Enquête sociale" der Sozialarbeiterin nation” an, welche die soziale Entwicklung der Region fördern soll. Recherchen und angefragten Dokumente vervollständigt den (Bsp. Antrag Einkommensbescheid) - Regionales Sozial Monitoring SCSR dokumentiert die Evolution der sozialen Entwicklung in der Region. Die Abteilung hat die Nach Eingang der benötigten Dokumente: Aufgabe dem Verwaltungsrat und dem Präsidenten alle nötigen Elemente zur Umsetzung seiner - Fertigstellen der sozialen Anfrage im CRM Aufgabe, der Dokumentation, Statistik und Reporting die in Art. 10 Abschnitt 5 des Gesetzes, be- - Unterschrift der "Enquête sociale" vom Klienten und der Präsident trifftnach ziehungsweise die Zahlen, die zur Evaluation aktueller und zukünftiger Initiativen benötigt wer- Sozialarbeiterin den, zu liefern. Notfall: Sozialarbeiterin der Sozialdiagnose in kürzester Zeit eine Entscheidung Sozialarbeiterin stellt BUCO soziale Anfrage vor nach BUCO Der Verantwortliche des SCSR ist Ansprechpartner der kommunalen Akteure für Fragen bezüglich alle 2 Wochen BUCO trifft begründete Entscheidung

25 Tage25 der Entwicklung der sozialen Infrastruktur und der kommunalen Sozialpolitik. Im Rahmen seiner Möglichkeiten unterstützt, berät und begleitet er den Verwaltungsrat, die Gemeinden und andere Akteure aus dem regionalen sozialen Netzwerk. Er will gemeinsam mit diesen Partnern innovative mitgeteilt

Anfrage vertagt Anfrage bewilligt Anfrage nicht bewilligt der "Enquête sociale" Projekte, vor allem im Bereich der präventiven Sozialarbeit, entwickeln und umsetzen.

Dokumente - Entwicklung der sozialen Infrastruktur nachreichen Einschreiben Entscheidung innerhalb oder Alternative Unterschrift Der SCSR will die sozialen Dienstleister, die in der Region fehlen, identifizieren und diese ermu- tigen, sich in einer der Gemeinden des RESONORD anzusiedeln. Es geht darum, soziale Dienst- Verwaltungsrat Validierung der leister welche vor allem im Süden oder im Zentrum des Landes tätig sind, dazu zu bewegen eine Entscheidungen durch den alle 6 Wochen Zweigstelle im Norden Luxemburgs einzurichten, um auf diesem Weg die Zugänglichkeit für die Verwaltungsrat Dem Klienten wird die Entscheidung schriftlichper Bevölkerung der Region zu verbessern.

96 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 97 2

Seit Mai 2011 besitzt RESONORD die Möglichkeit externen sozialen Dienstleistern Räume zu Ver- • Stëftung Hëllef Doheem fügung zu stellen. Die Räumlichkeiten sind halbtags ein- oder mehrfach pro Woche oder Monat • Caritas Fairness Center - Dikkrech verfügbar, je nach den Bedürfnissen des Dienstleisters. • Caritas Accueil & Solidarité • Eltereschoul Im Folgenden sind die Dienstleister dargestellt, die 2011 die Räumlichkeiten nutzen: • Jugend an Drogenhëllef • SNJ Bock Drop • Eltereschoul • Fondation Cancer Die Elternschule Norden/Westen ist eine Anlaufstelle der Fondation Kannerschlass in Zusammen- • Croix rouge Epicerie sociale Wiltz arbeit des LEADER für Vereinigungen, Institutionen und Gemeinden, die in ihrer Elternarbeit Un- • ACPI terstützung suchen. Sie bietet Eltern einen interaktiven Rahmen, in dem sie sich über Erziehungs- • RTPH / ADEM / SRAS und Familienfragen austauschen können. • OS Differdange / OS Luxembourg / OS Nordstaad Die Elternschule richtet sich an alle Eltern von Kindern und Jugendlichen sowie an Groβeltern. • SISPOLO Die Elternschule Norden/Westen organisiert Aktivitäten in Zusammenarbeit mit Schulen, Maisons • Internat Wiltz Relais, Kinderkrippen, Vereinigungen und Gemeinden der Regionen RESONORD. • AIS

• Fondation Cancer Seit dem 25. Oktober 2011 hat die Fondation Cancer eine Kontaktstelle im RESONORD in Hosin- Weiterhin wurde 2011 zum dritten Mal die „Journée d’échange du secteur social“ organisiert. gen. Eine ehrenamtliche Mitarbeiterin der Stiftung steht für die Krebspatienten und ihre Angehö- Diese Tagung richtet sich vor allem an die Professionellen des sozialen Sektors. 2011 haben über rigen zweimal pro Monat zur Verfügung 120 Personen an der Tagung rund um das Thema Wohnung und Wohnungswesen teilgenommen.

• ACPI Die Tagung dient als Austauschplattform. Intensive Kontakte konnten geknüpft werden aus denen ACPI wurde gegründet, um Projekte im Rahmen des ONE (Office national de l’enfance) zu koor- Projekte oder andere Formen der Zusammenarbeit entstanden. dinieren. ONE bietet schnelle und individuelle Hilfe für Kinder, Jugendliche und Familien in Not. Hilfegesuche können von den Kindern und Jugendlichen selbst oder einem Familienangehörigen -Innovative Projektarbeit per Telefon, E-Mail oder übers Internet eingereicht werden. Auch Lehrpersonal, Erzieher oder Be- Eine weitere Aufgabe des SCRS ist es innovative Projekte für die Region und ihre Bevölkerung zu treuer sind dazu aufgefordert, sich bei Notfällen an den ONE zu wenden. initiieren und umzusetzen. Im Folgenden werden einige dieser Projekte vorgestellt:

ACPI asbl wurde am 14. Juli 2010 gegründet und ist ein Zusammenschluss der folgenden elf un- Broschüre abhängigen Organisationen: Anne asbl, Arcus Kanner, Jugend a Famill asbl, Autisme Luxembourg Im Sommer 2011 wurde in der Abteilung Regionalkoordination eine Broschüre erstellt, welche die asbl, Caritas Jeunes et Familles asbl, Encouragement, Promotion, Intégration asbl, Femmes en Angebote der therapeutischen Behindertenwerkstätten der Region vorstellt. In dieser Broschüre Détresse asbl, Fondation Caritas Luxembourg, Fondation Kannerschlass, Fondation Lëtzebuerger werden vor allem die personalisierbaren Artikel welche zur Geburt oder Taufe verschenkt werden Kannerduerf veranschaulicht. Fondation Maison de la Porte Ouverte, Fondation Pro Familia, Inter-Actions asbl und Jongenheem asbl. Vernissage Zusammen mit der "Coopérative Lëllger Gaart" wurde im Herbst 2011 eine Ausstellung der Werke • Systemische Therapeutin, Elisabeth Keil der therapeutischen Behindertenwerkstatt organisiert. Die Räumlichkeiten des RESONORD wer- Frau Elisabeth Keil ist Diplom-Pädagogin und systemische Beraterin. Sie ist in der Zweigstelle in den seitdem als Ausstellungsflächen genutzt. Mit einer Vernissage wurde diese Ausstellung im Wincrange tätig und führt eine Beratungsstelle für Einzelpersonen, Paare und Familien. Sie hat Dezember 2011 offiziell eröffnet. sich spezialisiert auf Personen mit einer Behinderung und deren Angehörigen. Plateforme d’inclusion et de solidarité - Animation des sozialen Netzwerkes 2011 wurden die Vorarbeiten für das LEADER Projekt « Plateforme d’inclusion et de solidarité» Im Rahmen der Netzwerkbildung und Vernetzung der sozialen Dienste wurde eine Vielzahl von geleistet. Hierbei handelt es sich um ein Projekt bei dem mehrere Dienstleister an einem Ort Versammlungen mit regionalen und nationalen Dienstleistern organisiert, die unten aufgezählt versammelt werden, mit dem Ziel die soziale Inklusion zu fördern und gemeinsam gegen die Ver- sind: einsamung in der Region zu kämpfen. Es geht um die Schaffung eines Ortes, in dem einerseits

98 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 99 2

die in Not geratenen Personen unterstützt werden können und der andererseits für die gesamte 2.2 Sozialhilfe gegen soziale Ausgrenzung Bevölkerung der RESONORD Region frei zugänglich ist. Eine Ausnahme bildet hier nur der soziale Lebensmittelladen, bei dem man eine Zugangsberechtigung von einer zuständigen Sozialarbeiter In diesem Dokument wird grundsätzlich unterschieden zwischen der Sozialarbeit im weiten Sinn bekommen muss. (i.w.S.) und im engen Sinn (i.e.S.). Letztere beschränkt sich auf den Bereich der finanziellen oder Dieser Ort erlaubt den Personen in einer finanziell schwierigen Situation, zu günstigen Preisen materiellen Hilfeleistungen. Sozialhilfe i.w.S. beinhaltet darüber hinaus auch die Beratung, Orien- einzukaufen, an verschiedenen Weiterbildungskursen teilzunehmen und die weiteren Dienste der tierung, Begleitung der Klienten. Hier wird ein Augenmerk auf den nicht so einfach quantifizier- dort angesiedelten Dienstleister zu nutzen. baren Teil der Sozialarbeit gelegt: In welchen Themenbereichen benötigen die Klienten Beratung? Kristallisieren sich bestimmte Problembereiche heraus? Zu Dienstleistern, in welchen Bereichen werden die Klienten des RESONORD weitergeleitet? Auf diese und weitere Fragen sollen im Kapitel 2.2 Antworten gefunden werden.

2.2.1 Sozialhilfe im weiten Sinne (i.w.S.) – beratende und begleitende Sozialarbeit

Im Jahr 2011 benötigten insgesamt 581 Personen die Unterstützung der Sozialarbeiterinnen des RESONORD. Die Zahl der neuen Klienten ist - wie in Abbildung 52 ersichtlich - erwartungsgemäß in den ersten Monaten nach der Eröffnung sehr hoch gewesen. Es gab in dieser Phase einen großen Nachholbedarf, da die Betreuung der Klienten im Dezember 2010 nicht vollständig gewährleistet werden konnte. Weiterhin mussten alle bereits bestehenden oder längerfristigen Sozialhilfeleis- tungen von RESONORD Mitarbeitern neu evaluiert werden.

Setzt man die Anzahl der Klienten von RESONORD mit der Gesamteinwohnerzahl in Beziehung, erhält man die Sozialhilfequote für die Region.

Sozialhilfequoten beziffern den Anteil der Personen, die Sozialhilfe beziehen, an der Wohnbe- völkerung eines ausgewählten Gesamtgebietes.

In diesem Bericht wird entsprechend der Aufteilung der Sozialhilfe auch unterschieden zwischen Sozialhilfequote i.w.S. und im i.e.S..

Die Sozialhilfequote i.w.S. der Gesamtbevölkerung in Prozent gibt Aufschluss über den Anteil der Personen, welche eine Betreuung des RESONORD benötigten, sei es z.Bsp. durch Beratung, Orientierung oder finanzielle Hilfeleistungen.

Anzahl der von RESONORD betreuten Personen Sozialhilfequote i.w.S. = Gesamteinwohnerzahl der 14 RESONORD Gemeinden

Sozialhilfequote i.w.S. = 581 / 22.178 * 100 = 2,61%

100 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 101 2

Im Jahr 2011 nahmen 581 Personen die Unterstützung von RESONORD in Anspruch. Die Sozial- Anschließend folgt der Bereich „Methoden der Sozialarbeit“, die „Administrativen Anfragen“ hilfequote i.w.S. beträgt dementsprechend bei einer Gesamteinwohnerzahl von 22.178 Personen und der Bereich „Orientierung“. Die Anfragen welche sich mit finanziellen oder materiellen Hilfe- 2,61%. leistungen beschäftigen, machen hingegen nur einen geringen Anteil aus.

2011 kamen pro Monat etwa 48 neue Klienten hinzu, wobei zu Beginn des Jahres deutlich Die Inhalte dieser Anfragen werden in den folgenden Kapiteln detailliert analysiert. höhere Werte zu verzeichnen waren. In den letzten drei Monaten des Jahres ist hingegen ein leichter Rückgang erkennbar. Abb. 53: Übersicht über die verschiedenen Inhalte der Anfragen

Abb. 52: Anzahl neuer Klienten, 2011 Inhalte der Anfragen

Anzahl neuer Klienten, 2011 Orientierung 17% 140 Administrative Anfragen 21% 120 118 100 Auskunft und Information 31% 80 71 Finanzielle und Materielle 60 8% 51 54 Hilfeleistungen 42 44 43 42 42

Anzahl Klienten 40 27 n: 4745 20 24 23 Methoden der Sozialarbeit 23%

0 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35%

Quelle: RESONORD

2.2.1.1 Auskunft und Information

Quelle: RESONORD Die Mehrzahl der Klienten benötigen in ihrem ersten Gespräch mit der Sozialarbeiterin vor allem eine Auskunft und wollen sich über verschiedene Hilfeleistungen informieren. Folglich stammt die Wie im Text über die methodische Vorgehensweise beschrieben, stammen die folgenden Auswer- Mehrzahl aller Anfragen (rund 31%) aus dem Bereich „Auskunft und Information“. tungen aus Datenerhebungen der RESONORD Mitarbeiter. Diese wurden ab Mai 2011 erhoben und konnten aus organisatorischen Gründen nur für den Zeitraum von Mai bis September 2011 In Abbildung 54 sind die unterschiedlichen Themenbereiche aus dem Bereich „Auskunft und ausgewertet werden. Diese Voraussetzungen müssen bei der Analyse der Daten berücksichtigt Information“ dargestellt. Am wichtigsten ist die Hilfe und Unterstützung bei der Suche nach werden. Erst ab dem Jahr 2012 kann dann auf die Daten eines vollständigen Jahres zurückgegrif- einer Unterkunft. Darauf folgen Anfragen zu den Themen „finanzielle Hilfeleistungen“, „RMG“ und fen werden. Danach besteht auch die Möglichkeit, die Daten der beiden Jahre miteinander zu „Unterstützung bei der Arbeitssuche“. vergleichen.

Grundsätzlich kann festgehalten werden, dass die Sozialarbeiterinnen im Erhebungszeit- raum zwischen Mai und September 2011, 631 Termine mit insgesamt 4.745 verschiede- nen Anfragen verzeichneten wie aus Abbildung 53 ersichtlich wird. Man erkennt, dass die meisten Anfragen, nämlich 1.473 im Bereich „Auskunft und Information“ gestellt werden.

102 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 103 2

Abb. 54: Übersicht über den Bereich „Auskunft und Information“ Die Sozialanamnese und Diagnostik dient dazu, sich ein vollständiges Bild über die Situa- tion des Klienten zu verschaffen. Zuerst sammelt die Sozialarbeiterin Informationen über ihren Klienten, die eine Rekonstruktion der Vorgeschichte des zu bearbeitenden Falles Auskunft und Information ermöglichen. Die Phase der Anamnese erlaubt eine Klärung der Fakten und Interessen, Absichten und Ziele des Klienten.6 In der anschließenden Sozialdiagnose geht es darum, aus RPGH/STH 36 den ermittelten Fakten die Problemlage für die beteiligten Personen zu identifizieren. Es gilt Scheidung 39 n= 1473 Renten/Pensionen 40 zu klären, welche Ressourcen zur Problemlösung vorhanden sind, welche Ziele der Klient aus 7 häusliche/eheliche Gewalt 41 eigener Initiative erreichen kann und für welche Ziele Dritte eingeschaltet werden sollen . Im Arbeitslosigkeit 56 Erhebungszeitraum Mai bis September wurden in 6% aller Termine eine Sozialanamnese und Kinderbetreuung 82 –diagnostik durchgeführt. Sozialversicherung 84 Andere 118 An die Diagnose schließt sich die Phase der Intervention an, wobei man die drei Phasen nicht ein- Gesundheit (Phys. & Psych.) 122 deutig trennen kann, sondern fließende Übergänge bestehen können: „Oft steht die Intervention Arbeit 148 auch in einer langer Kette anderer Interventionen oder muss sehr rasch geschehen. Beides kann RMG 210 dazu führen, dass Anamnese und Diagnose der Intervention folgen oder sie begleiten, aber nicht Finanzielle Hilfeleistungen 225 ihr vorangehen können.“ 8 Unterkunft 272 0 50 100 150 200 250 300 Auf die verschiedenen Interventionen wird in den folgenden Unterkapiteln genauer eingegangen.

Quelle: RESONORD 2.2.1.3 Administrative Anfragen 2.2.1.2 Die Methoden der Sozialarbeit Wie im Kapitel „Auskunft und Information“ bereits erwähnt, dient die Mehrzahl der Termine Zu den Methoden der Sozialarbeit gehören u.a. die Sozialanamnese und -diagnostik, Hausbesuche dazu, sich allgemein zu den verschiedenen Themen zu informieren. Daran schließt sich häufig die und soziale Begleitung. Auf die verschiedenen Methoden sowie das Verständnis von Sozialarbeit Unterstützung der Klienten bei administrativen Anfragen an. (s. Abb. 53.: Übersicht über die im RESONORD wurde in Kapitel 1.1.2 bereits genauer eingegangen. An dieser Stelle soll nochmal verschiedenen Inhalte der Anfragen) Dies bedeutet Hilfestellung beim Ausfüllen von Formularen auf die Nutzung der Methoden im RESONORD eingegangen werden. zu leisten, Beratung bei notwendigen Behördengängen oder Hilfestellungen bei verschiedenen Anfragen wie z.Bsp. der Anfrage für das RMG. Die soziale Begleitung dient dazu, eines der Hauptziele der Sozialarbeit zu erreichen, nämlich die soziale Integration der Personen in Notlagen zu verbessern und ihre Autonomie zu stärken. Dies Nachdem die Klienten über die verschiedenen Möglichkeiten informiert wurden, wie sie ihre passiert im Rahmen einer kurz-, mittel- oder langfristigen Begleitung der Personen. Im Erhebungs- gemeinsam mit der Sozialarbeiterin festgelegten Ziele erreichen können, werden in einem zeitraum wurden 191 aller Termine bzw. 17% im Rahmen einer sozialen Begleitung vorgenommen. zweiten Schritt häufig die notwendigen administrativen Anfragen gestellt. Dabei handelt es sich meist um Klienten die eine längerfristige Begleitung benötigen, um ihre Situ- ation zu verbessern und zu stabilisieren. Über die Dauer und Anzahl der unterschiedlichen Arten In Abbildung 55 wird ersichtlich, dass diese Hilfe vor allem in den Bereichen RMG, Briefverkehr der Begleitung können zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch keine Aussagen getroffen werden. mit Behörden, Anträge für die Teuerungszulage und die Familienleistungen benötigt werden. Die Diese Daten werden aber innerhalb des Sozialzentrums erhoben und stehen ab dem Berichtsjahr Kategorie „Andere“ beinhaltet vor allem einmalige oder außergewöhnliche Anfragen die beim 2012 zur Verfügung. FNS, CNS oder der Fondation de la Grand-Duchesse Charlotte gestellt wurden.

Um die Situation der Klienten besser einschätzen zu können, war es den Sozialarbeiterinnen des RESONORD von Anfang an ein Anliegen, möglichst viele Hausbesuche durchzuführen. Bei insgesamt 631 Terminen im Zeitraum von Mai bis September 2011 wurden 90 Hausbesuche gemacht, dies entspricht etwa 9% aller Termine. Sie ermöglichen es, den Sozialarbeiterinnen in den Fällen, in denen Kinder in den Fall involviert sind, die Umstände unklar oder die Wohnsitua- tion nicht adäquat ist, sich selbst ein eigenes Bild zu verschaffen. 6) vergleiche: “Methoden der sozialen Arbeit”; Michael Galuske; 8. Aufl. 2009; S.190-191 7) vergleiche: “Methoden der sozialen Arbeit”; Michael Galuske; 8. Aufl. 2009; S.191 8) Siehe: “Methoden der sozialen Arbeit”; Michael Galuske; 8. Aufl. 2009; S.191

104 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 105 2

Abb. 55: Übersicht über den Bereich „Administrative Anfragen“ Abb. 56: Übersicht über den Bereich „Orientierung“

Administrative Anfragen Orientierung

Invaliditätskarte 4 Vormundschaft / Beistand 9 n:1001 Pflegeversicherung 15 Sozio-edukative Hilfe für Familien 9 Mietkaution 19 Überschuldung 14 Überverschuldung 22 Kleiderstube 25 Pensionen /Rente /… 72 Kinderbetreuungsstrukturen 28 Anfrage Fdl / AIS 74 Wohnungsstrukturen 65 Prozesskostenhilfe 76 Medizinische Betreuung 76 Familienleistungen 82 Obdachlosenheime 83 Teuerungszulage 90 Psychologische Betreuung 97 Briefe 164 Juristische Hilfe 120 Besondere Anfragen 184 Besondere Anfragen 129 RMG 199 141 Arbeit (RTPH, Rem schaffen, etc.) 0 50 100 150 200 250 0 50 100 150

Quelle: RESONORD Quelle: RESONORD

2.2.1.4 Orientierung 2.2.1.5 Finanzielle und materielle Hilfeleistungen

Wie in Kapitel 1.1.2 beschrieben, arbeiten die Sozialarbeiterinnen des RESONORD nach der Nur in 7% aller Termine werden finanzielle oder materielle Anfragen gestellt. Die tägliche Arbeit Methode des sogenannten Case Managements. Das Ziel ist es dabei, die Dienstleistungen zu der Sozialarbeiterinnen wird also nur zu einem geringen Anteil von den finanziellen Hilfeleistun- koordinieren, welche die Klienten zur Lösung von Problemen benötigen. gen geprägt: Ihre Hauptaufgabe besteht in der Information und Begleitung der Klienten bei ihren verschiedenen Schritten und Initiativen. Bei 17% aller Hilfeleistungen handelt es sich dementsprechend um Orientierungsmaßnahmen. Hier werden die Klienten entsprechend ihrer Problematik zu den passenden sozialen Dienstleis- Auf die finanziellen Hilfeleistungen wird im folgenden Kapitel 2.2.2 detaillierter eingegangen. tern weitergeleitet. Hauptsächlich handelt es sich um den Bereich der „Arbeit“, sowie der „Unter- stützung bei der Arbeitssuche“, Orientierung zu verschiedenen Initiativen und Dienstleistern die die Personen intensiv bei der Arbeitssuche unterstützen und begleiten. Das Thema „Besondere 2.2.2 Sozialhilfe im engen Sinne (i.e.S.)- finanzielle und materielle Sozialhilfeleistungen Anfragen“ gruppiert Anfragen zu Orientierungen unterschiedlicher Dienstleister, wie dem Centre de langue, Femme en détresse, Inspection sanitaire, Ombudsmann oder Kleederstuff. Anschlie- In diesem Kapitel werden nun die rein materielle und finanzielle Sozialhilfeleistungen, hier Sozial- ßend folgen die Themen „juristische Hilfe“, „psychologische Betreuung“ und „Obdachlosenheime“. hilfe i.e.S. genannt analysiert. Es wurde bereits in Kapitel „Methodische Vorgehensweise“ darauf hingewiesen, dass den Daten im folgenden Abschnitt das CRM zugrunde liegt, also das Programm, mit dem die Sozialarbeiterin- nen die Fälle dokumentieren. 2011 haben im RESONORD 205 Klienten insgesamt 647 Anträge auf Sozialhilfeleistungen gestellt. Wie in Abbildung 57 ersichtlich, wurden 401 Anfragen, also etwa 62% genehmigt. 38 Hilfeleis- tungen wurden beantragt, aber nicht bewilligt, 22 Hilfeleistungen beantragt und vertagt, weil noch weitere Dokumente vom Verwaltungsrat gefordert wurden. 85 Anträge sind als „wartend“ bezeichnet: Dies bedeutet, dass diese Anträge vollständig sind und bei der nächsten Sitzung des Verwaltungsrates zur Bewilligung vorgelegt werden. Es wird auch ersichtlich, dass 101 Anträge mit

106 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 107 2

„in Bearbeitung“ gekennzeichnet wurden. Dabei handelt es sich um Anträge, die von Klienten ges- Abb. 58: Übersicht über die bewilligten Anträge auf Sozialhilfeleistungen tellt wurden, bei denen die Sozialarbeiterin entweder auf Dokumente der Klienten wartet, oder sich letztere nicht mehr zurückgemeldet haben. Anzahl der bewilligten Anträge auf Um diese Zahlen besser einschätzen zu können ist es wichtig einen Bezug zur Gesamtbevölkerung Sozialhilfeleistungen, 2011 der Region herzustellen. Das heißt auch hier kann wie im vorherigen Kapitel eine Sozialhilfequote i.e.S. berechnet werden. Essensgutscheine 116 Die Sozialhilfequote i.e.S. ist ein Indikator für das Ausmaß der offenen Armut in einer Gesellschaft. Medizinische Kosten 45 Als offene Armut werden Lebensverhältnisse bezeichnet, deren materielle Ressourcenausstattung Miete 35 9 unter dem Existenzminimum liegt. Beeinflusst wird die Sozialhilfequote im Allgemeinen durch Andere Hilfen außergewöhnlicher Bedarf 33 die Bevölkerungszusammensetzung und deren Ressourcenpotential sowie den Erwerbsmöglich- 23 keiten. Heizöl Elektrizität 22 Die Sozialhilfequote stellt den Anteil der finanziellen Hilfeempfänger/innen zur gesamten Apotheke 21 Bevölkerung dar. Andere Hilfen täglicher Bedarf 21 Mietkaution 17 finanzielle Hilfeempfänger/innen Transport 12 Sozialhilfequote = Bevölkerung der RESONORD Region Essen auf Rädern 9 = 205 / 22.178 * 100 = 0,92% Pflegekosten 9 Zahnarzt 8 Optiker 6 Abb. 57: Übersicht über die Anträge auf finanzielle Hilfeleistungen 2011 Internat 4 Familienbeihilfen 4 n: 401 Anzahl der Anträge auf finanzielle Hospitalisierung 3 Hilfeleistungen, 2011 Andere 13 n: 647 38 22 85 0 20 40 60 80 100 120 wartend Quelle: RESONORD

101 in Bearbeitung In Abbildung 58 werden die bewilligten Anträge nach Kategorien differenziert dargestellt. Die Hauptproblematik liegt im Bereich des Grundbedürfnisses „Essen“. Neben den 116 Gutscheinen, Beantragt und bewilligt um Lebensmittel einzukaufen, wurden noch weitere 63 Essenspakete ausgegeben. Auf Letzte wird nur zurückgegriffen um Notfallsituationen zu überbrücken. Weiterhin werden viele Anträge im Beantragt und nicht Bereich der medizinischen Versorgung und damit zusammenhängenden Kosten und schließlich bewilligt bei der Bezahlung der Unterkunft (Mietkosten) gestellt. Beantragt und vertagt In diesem Zusammenhang sollte auch erwähnt werden, dass im Jahr 2011 im Vergleich zu den 401 vorherigen Jahren erstmals mit rückerstattbaren Hilfeleistungen gearbeitet wurde. In den Fällen, in denen die Sozialarbeiterinnen in Zusammenarbeit mit den Klienten davon ausgehen, dass seine Situation eine Ratenzahlung erlaubt, wird innerhalb eines Projektes mit dem Klienten seine finan- Quelle: RESONORD zielle Situation für die kommenden Monate geplant.

9) “Sozialhilfe, Alimentenbevorschussung und Mutterschaftsbeiträge im Kanton St. Gallen”, Fachstelle für Statistik Kanton St. Gallen [Hrsg.]; 2011; S. 6

108 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 109 2

Diese Hilfeleistungen werden dem Antragsteller ausgezahlt und er verpflichtet sich zu einer Abb. 59: Gesamtkosten der finanziellen Hilfeleistungen Ratenzahlung. In einem von beiden Parteien unterschriebenen Dokument, dem „Engagement personnel“, werden die Bedingungen, Dauer und Höhe der Rückzahlung festgelegt. Gesamtkosten der finanziellen Hilfeleistungen Die Sozialarbeiterinnen schätzen an dieser Art der Hilfeleistung, dass zum einen die Klienten Verantwortung übernehmen und zum andern ein regelmäßigerer Kontakt zwischen Klienten und Sozialarbeiterinnen erzielt werden kann.

Den Klienten erlaubt diese Form der Hilfeleistung, sich nicht als Bittsteller zu fühlen, sondern die Möglichkeit zu erhalten, einen oft kurzfristigen finanziellen Engpass zwar mit Unterstützung des 350.000 € RESONORD, aber auch aus eigener Kraft zu überwinden. 300.000 € 250.000 € Insgesamt wurden im RESONORD 2011 Vorauszahlungen in der Höhe von 254.415.- € ausgezahlt. 200.000 € Davon wurden bis Ende 2011 73.439.- € zurückbezahlt. 150.000 € Die rückerstattbaren Vorauszahlungen bestehen aus Leistungen die einerseits von ADEM, CNS und 348.221 € 235.557 € FNS fast vollständig zurückerstattet werden. 100.000 € Es sind insgesamt 331 Vorauszahlungen, welche von Klienten des RESONORD zurückerstattet 50.000 € werden, ausgezahlt worden. Ein Großteil der Klienten hat mit der Rückerstattung der Vorauszah- 0 € lungen bereits begonnen. 2009 2011 Anzumerken ist, dass die Summe der Vorauszahlungen nicht in voller Höhe zurückerstattet wird, da sich zum Beispiel im Laufe der Monate die Situation der Klienten verschlechtern kann. Nach Quelle: RESONORD unseren Einschätzungen werden trotzdem mindestens 30% in Raten abgezahlt. Die einzelnen Fälle in denen Vorauszahlungen geleistet wurden, werden nach einem bestimmten Zeitraum von den Diese großen Differenzen in den Ausgaben kann man wahrscheinlich mit der Umstrukturierung Sozialarbeiterinnen evaluiert und falls sich die Situation des Klienten verschlechtert hat oder er und Professionalisierung in der Sozialarbeit erklären. Diese beschränkt sich nicht nur auf die aus anderen Gründen nicht zurückbezahlen kann, wird diese Vorauszahlung in Absprache mit dem Auszahlung finanzieller Hilfen, sondern erstellt zusammen mit der Person einen Hilfeplan, berät, Verwaltungsrat in einen nicht erstattbare Zahlung umgewandelt. orientiert und hilft so den Klienten durch angemessene finanzielle Sozialhilfeleistungen, ihr Problem eigenständig zu lösen. Nicht rückzuerstattende Zahlungen wurden in der Höhe von 54.581.- € ausbezahlt.

Vor der Umstrukturierung der Sozialarbeit betrugen die Ausgaben der Gemeinden für Sozial- 2.3 Erstellung eines Profils der Klienten des RESONORD hilfeleistungen im Jahr 2009 348.221.- €. Um ein besseres Bild der Personen zu erlangen, welche Sozialhilfe beantragen, soll im Folgen- Im Vergleich dazu lagen die Gesamtausgaben 2011 bei 180.976.- € (nach Abzug des rückerstat- den eine Beschreibung mithilfe der statistischen Daten vorgenommen werden, die im Sozialamt teten Betrages) für Vorauszahlungen und 54.581.- € nicht rückerstattbaren Zahlungen, also ins- erhoben wurden. Es werden also die Klienten analysiert, welche die in Kapitel 2.2.1 beschriebene gesamt 235.557.- €. Hierbei muss erwähnt werden, dass dies nur ein Auszug der realen Situation Sozialhilfe i.w.S. in Anspruch genommen haben. ist, da die ersten Fristen zur Rückerstattung erst Mitte 2011 begonnen haben und die Klienten die teilweise hohen Zahlungen in kleinen Beträgen zurückerstatten. Von allen Personen, die im Zeitraum von Mai bis September 2011 einen Termin bei RESONORD hatten, konnten von insgesamt 262 Personen detailliertere Daten erfasst werden. Anhand dieser Personen wird im Folgenden ein Bild erstellt, stellvertretend für die insgesamt 581 Personen, welche im Jahr 2011 einen Termin bei RESONORD hatten.

Wie man in Abbildung 60 erkennt sind 60% aller Antragsteller Frauen und 40% Männer.

110 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 111 2

Berücksichtigt man die Verteilung der Geschlechter der Gesamtbevölkerung mit einem Frauen- Abb. 61: RESONORD Klienten, nach Zivilstand (Mai-September 2011) anteil von 49,4% (s. Tabelle 9) erkennt man, dass Frauen überdurchschnittlich stark vertreten sind. Anzahl Klienten nach Zivilstand, Abb. 60: Anzahl Klienten, nach Geschlecht (Mai-September 2011) Mai-September 2011 n: 247 6% 5% Anzahl Klienten, nach Geschlecht, Mai- 0% September 2011 36% ledig geschieden n: 256 verheiratet 35% Partner 40% Frauen getrennt 60% Männer verwitwet 18%

Quelle: RESONORD

Setzt man Familienstand und Geschlecht zueinander in Beziehung, erkennt man, dass bei den

Quelle: RESONORD Männern prozentual der weitaus größere Anteil mit 41% verheiratet ist. Dann erst folgen die ledigen mit 36% und schließlich die geschiedenen Männer mit 15%. Bei den weiblichen Antrag- stellern überwiegen mit 36% die ledigen Frauen, gefolgt von den verheirateten mit 32% und Es bestehen verschiedene Erklärungsansätze für diese ungleiche Verteilung: Einerseits wagen schließlich die geschiedenen Frauen mit 20%. Frauen in Familien öfter den ersten Schritt, bei der Lösung familiärer und finanzieller Probleme fremde Hilfe in Anspruch zu nehmen. Andererseits sind es oft die Frauen, die den Haushalt führen oder halbtags arbeiten und somit besser die Termine wahrnehmen können.

Nach Zivilstand differenziert zeigt sich, dass die meisten Antragsteller ledig mit 36% oder verheiratet mit 35% sind. Anschließend folgen mit 18% die geschiedenen Personen.

Diese Verteilung entspricht auch der Verteilung des Zivilstandes in der Gesamtbevölkerung in dem ebenfalls hauptsächlich ledige und anschließend verheiratete Personen vertreten sind (s. Abb. 19).

112 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 113 2

Abb. 62: RESONORD Klienten, nach Geschlecht und Zivilstand (Mai-September 2011) Die Antragsteller finden sich am häufigsten im Alter zwischen 41 und 50 Jahren, gefolgt von jünge- ren Menschen im Alter zwischen 21 und 40 Jahren. Anzahl Klienten nach Geschlecht und Zivilstand; Abb. 63: RESONORD Klienten, nach Altersgruppen (Mai-September 2011) Mai-September 2011 n: 243 Anzahl Klienten nach Altersgruppen, Mai- 45% 41,5% September 2011 40% 35,6% 36,2% n: 262 35% 31,5% 30% 29% 30% Frauen 23% 25% 25% 20,1% Männer 21% 20% 20% 14,9% 15% 15% 15% 10% 6,0% 6,7% 10% 4,3% 5% 5% 1,1% 2,1% 3% 0,0% 5% 2% 2% 1% 0% ledig geschieden verheiratet Partner getrennt verwitwet 0% leer <21 21-30 31-40 41-50 51-60 61-70 71-80 >80

Quelle: RESONORD Quelle: RESONORD

114 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 115 2

Betrachtet man die Nationalitäten der Antragsteller (s. Abbildung 64) stellt man fest, dass haupt- Wie in Abbildung 65 ersichtlich, stammen die Antragsteller überwiegend aus Zwei- bzw. Ein- sächlich Luxemburger finanzielle Sozialhilfen beantragen, dann folgen Portugiesen und anschlie- personenhaushalten. ßend Personen aus Ländern des afrikanischen Kontinents.

Abb. 65: RESONORD Klienten, nach Größe des Haushaltes (Mai-September 2011) Abb. 64: RESONORD Klienten, nach Nationalitäten (Mai-September 2011) Anzahl Klienten, nach Grösse des Haushaltes, Anzahl Klienten nach Nationalitäten, Mai-September Mai-September 2011 2011 n: 262 n: 245 47% 50% 30% 24% 26% 40% 27% 30% 20% 15% 16% 12% 20% 7% 10% 10% 3% 4% 4% 0% 1% 2% 2% 2% 2% 2% 2% 3% 0% 0% 1234567 undleer mehr

Quelle: RESONORD

Quelle: RESONORD

116 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 117 2

Die Klienten welche in Zwei-Personen Haushalten leben sind zu 68% Frauen und nur 32% Männer. Abb. 67: Zusammensetzung der Zwei-Personen Haushalte, nach Geschlecht und Zivilstand (Mai-September 2011)

Abb. 66: Zusammensetzung der Zwei-Personen Haushalte, nach Geschlecht (Mai-September 2011) Zusammensetzung der Zwei-Personen Haushalte Zwei-Personen Haushalte nach Geschlecht n: 63 43% 43% 45% 38% n: 66 40% 35% 32% 30% 26% Frauen 21% Männer Frauen 25% 68% 20% Männer 15% 10% 10% 5%5% 5% 5% 5% 0% ledig geschieden verheiratet getrennt verwitwet

Quelle: RESONORD Quelle: RESONORD

Unterscheidet man zusätzlich nach Zivilstand stellt man fest dass 43% dieser Frauen ledig, 26% verheiratet und 20% geschieden sind. Bei den Männern sind 43% verheiratet, dann folgen die ledigen mit 38% und die geschiedenen mit 10%.

118 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 119 2

Bei den Ein-Personen Haushalten stellt sich eine andere Verteilung dar. Die RESONORD Klienten Die überwiegend männlichen Personen sind mit 44% vor allem ledig. 34% sind geschieden und nur die aus einem Ein-Personen Haushalt stammen, sind mit 63% überwiegend Männer. 16% verheiratet. Bei den Frauen sind 50% ledig und 27% geschieden. Hier fällt mit 14% die höhere Zahl an verwitweten Frauen an.

Abb. 68: Zusammensetzung der Ein-Personen Haushalte, nach Geschlecht (Mai-September 2011) Abb. 69: Zusammensetzung der Ein-Personen Haushalte, nach Geschlecht und Zivilstand (Mai-September 2011) Ein-Personen Haushalte nach Geschlecht Zusammensetzung der Ein-Personen Haushalte n: 63 n: 54 50% 50% 44% 37% 45% Frauen 40% 34% 63% 35% Frauen Männer 27% 30% Männer 25% 20% 16% 14% 15% 10% 5% 5% 3% 3% 5% Quelle: RESONORD 0% ledig geschieden verheiratet getrennt verwitwet

Quelle: RESONORD

120 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 121 2

Wie in Abbildung 70 ersichtlich, leben in 42% aller antragstellenden Haushalte keine Kinder. 24% Von den 262 Personen, die von RESONORD im Zeitraum von Mai-September 2011 betreut der Antragsteller haben ein Kind, weitere 17% zwei Kinder. wurden, haben insgesamt 145 also 55% minderjährige Kinder. Wie in Abbildung 71 dargestellt, sind 35% davon alleinerziehend.

Abb. 70: Anzahl der Kinder in den Haushalten in denen eine Person von RESONORD unterstützt wurde (Mai-September 2011) Abb. 71: Anteil der Alleinerziehenden, Mai-September 2011

Kinder pro Haushalt, Anteil der Alleinerziehenden, Mai-September n: 262 Mai-September 2011 n: 145 2011

50% 42%

40% 100% 35% 30% 24% 80% alleinerziehend 17% 20% 60% 10% 65% 40% 10% 2% 2% 2% nicht 20% alleinerziehend 0% 1 Kind 2 Kinder 3 Kinder 4 Kinder 5 Kinder kein Kind leer 0% und mehr Quelle: RESONORD Quelle: RESONORD

122 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 123 2

Unterscheidet man die Personen nach der Art des Einkommens, so beziehen 44% der Personen Ordnet man die Termine im Zeitraum Mai bis September 2011 den einzelnen Gemeinden bzw. ein Erwerbseinkommen, 27% erhalten RMG und weitere 11% Pensionen bzw. Renten. Wohn-orten der Klienten zu, zeigt sich folgendes Bild: Die meisten Klienten des RESONORD stam- men aus den Gemeinden Clervaux, Troisvierges, Hosingen und Wincrange.

Abb. 72: RESONORD Klienten, nach Art des Einkommens, Mai-September 2011 Abb. 73: RESONORD Klienten nach Gemeinden, (Mai-September 2011) Anzahl Klienten nach Art des Einkommens, Mai- Anzahl der Klienten nach Gemeinden, n: 262 September 2011 n: 262 Mai-September 2011 50% 44% 20% 19% 40% 15% 27% 15% 12% 30% 9% 9% 10% 10% 20% 11% 5% 8% 3% 3% 4% 5% 2% 3% 10% 3% 4% 2% 2% 1% 1% 1% 0% 0%

Quelle: RESONORD Quelle: RESONORD

124 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 125 2

Dies muss man jedoch ins Verhältnis zur gesamten Einwohnerzahl der Gemeinden stellen, wonach In Clervaux erklärt sich die Situation vor allem dadurch, dass sich dort einige günstige Mietwoh- sich dann folgendes Bild ergibt. nungen befinden. Es handelt sich um kleine Wohnungen und Studios die sich teilweise in einem schlechten Zustand befinden und aus diesem Grund günstig vermietet werden. Viele Vermieter schließen von vornerein, Personen die z.Bsp. RMG beziehen oder keinen festen Arbeitsvertrag Abb. 74: Anzahl der RESONORD Klienten und die Einwohnerzahl der jeweiligen Gemeinden im haben, als Mieter aus. Aus diesem Grund müssen dann die RMG Empfänger oder Personen ohne Vergleich; in Prozent (Mai-September 2011) festes Einkommen auf diese Wohnungen, die wie erwähnt oft bauliche Mängel aufweisen oder in einem sehr schlechten Zustand sind, zurückgreifen, weil dies die einzigen Vermieter sind die sie RESONORD Klienten und Einwohnerzahlen der Gemeinden, akzeptieren. Mai-September 2011

20% 19% 18% 15% 15% 13% 12% 10% 9% 9% 9% 10% 8% 8% 8% 6% 6% 5% 5% 4% 5% 5% 4% 5% 3% 3% 3% 3% 2%2% 2% 2%

0%

RESONORD Einwohner

Quelle: RESONORD

In Abbildung 74 ist die Einwohnerzahl der Gemeinden jeweils im Verhältnis zur Gesamteinwoh- nerzahl der Region dargestellt. Daneben sieht man die Anzahl der Termine welche Personen aus dieser Gemeinde bei RESONORD hatten, und dies im Verhältnis zur gesamten Anzahl der Termine.

Betrachtet man hier die vier eben erwähnten Gemeinden, fällt auf, dass in Wincrange die An- zahl der Termine zwar hoch war, aber im Verhältnis zur Einwohnerzahl eher niedrig liegt. Bei den andern drei Gemeinden sieht das Bild anders aus. Dort liegt vor allem in Clervaux und in Hosingen das Verhältnis der Termine deutlich höher als der Anteil der jeweiligen Bevölkerung, an der Gesamtbevölkerung erwarten lässt. Weiterhin fällt auf dass auch in Munshausen die Anzahl der RESONORD Klienten im Verhältnis zur Einwohnerzahl hoch liegt.

Diese Gemeinden haben, wenn man sie mit den restlichen Gemeinden vergleicht, mehr Termine als es ihre Einwohnerzahl erwarten lässt.

Erklären kann man dies einerseits dadurch, dass zum einen in der Gemeinde Hosingen und Muns- hausen eine größere Anzahl von Wohnungen aus dem sozialen Wohnungsbau zur Verfügung stehen. Zudem befindet sich in der Gemeinde Munshausen eine Familienpension in der günstige Zimmer vermietet werden.

126 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 127 3

Kapitel 3 – Soziales Wohnen im Norden 3.1 Zur methodischen Vorgehensweise einer explorativen, multiperspektivischen Studie 3.1 Zur methodischen Vorgehensweise einer explorativen, multiperspektivischen Studie S.129 Die Sozialberichterstattung des RESONORD sollte 2011 einen thematischen Schwerpunkt erfah- 3.2 Soziales Wohnen als mehrdimensionales Erklärungs- und Handlungskonzept S.130 ren, der anhand verschiedener methodischer Zugänge aufbereitet werden sollte zwecks Formulie- 3 rung kommunalpolitischer Handlungsmöglichkeiten. Das Thema „Soziales Wohnen“ wurde in Ver- 3.2.1 Wohnprobleme und Wohnungsnot treiben Exklusion voran S.135 lauf mehrerer Gespräche mit RESONORD sowie den politisch Verantwortlichen des Sozialamtes 3.2.2 Unterschiedlich verfügbarer Wohnraum auf dem Wohn(ungs)markt S.137 ermittelt. Ausgangspunkt waren die sich mehrenden Anfragen beim RESONORD bei denen eine Wohnproblematik vorlag oder andere Problemlagen mitverursachten. 3.3. Soziales Wohnen in der RESONORD Region S.140 Den explorativen Charakter erhält die Studie dadurch, dass sie einen Zugang zum Feld der 3.3.1 Erhebung des sozialen Wohnraums in der RESONORD Region S.140 Wohnungs(losen)hilfe eröffnet. Die Exploration hat den Vorteil, dass neues Wissen über einen 3.3.1.1 Konventioneller Wohnungsmarkt S.141 Sachverhalt generiert wird und neue Fragen aufgeworfen werden. Durch gezielte Beobachtun- 3.3.1.2 Unkonventioneller Wohnungsmarkt S.142 gen, Fotodokumentation, Expertengespräche, Interviews mit Klienten, Aktenanalyse und Sichtung 3.3.1.3 Atypischer / ungeschützter Wohnmarkt S.143 der Fachliteratur wird versucht die soziale Realität schwieriger Wohnsituationen zu erfassen, zu 3.3.1.4 Gesamtsituation und Bedarf an sozialem Wohnraum S.144 beschreiben, zu analysieren und zu interpretieren1. Die Studie versteht sich als Bestandteil einer 3.3.2 Fallvignetten: Wohnungsnot als Auftrag an die soziale Arbeit S.146 regionalen Sozialberichterstattung die eine Rückkoppelung an die Praxis der sozialen Arbeit und 3.3.3 Die interkommunalen Mietkommissionen S.148 des kommunalpolitischen Handelns anstrebt. Multiperspektivisch ist der Ansatz da sie folgende Sichtweisen miteinander verbindet:

● Die Sicht der Klienten: Ausgangspunkt sollte weniger die quantitative Erfassung des Phäno- mens sozialen Wohnens sein, sondern die Subjektivität gelebten Alltags. Dies ermöglicht einen lebensweltorientierten Lösungsansatz auf der Ebene des Klientensystems2.

● Die Sicht der sozialarbeiterischen Fachkräfte im kommunalen Sozialdienst (KSD): Die Praxis der sozialen Arbeit generiert fallbezogenes Wissen über die vielfältigen Problemlagen von Menschen und Bevölkerungsgruppen. Dieses Wissen um soziale Realitäten sowie das Erfahrungswissen beim Lösen von Notlagen gilt es zu valorisieren und verstärkt zu nutzen, um die Sozialberichterstattung für die Praxis der sozialen Arbeit nutzbar zu machen, um berufliche Praxis im Hilfeprozess ein Stück weit zu verändern sowie einen Rückbezug zur Wohnungspolitik herzustellen.

● Die Sicht der institutionellen Akteure und des externen Leistungssystems3: Wie wird das Thema von verschiedenen (nationalen) Akteuren eingeschätzt, die auf nationaler Ebene zum institutionalisierten Hilfssystems gezählt werden (FNS, FDL, AIS, OLAI, et al. und Träger wie CNDS, CAS, FMPO, Wunnéngshëllef). Zu fragen ist, wie abgestimmt die nationalen Maßnahmen mit den lokal ermittelten Bedürfnissen sind, wie die wechselseitige Einwirkung und Passung des nationa- len Hilfssystems und der fallbezogenen sozialarbeiterischen Praxis ist.

1) Die Autoren möchten allen Interviewpartnern danken, insbesondere aber den Klienten, die sich bereit erklärt haben, dass ihre Situation als Fall dokumentiert werden konnte und sie zu Interviews zur Verfügung standen. 2) Unter Klientensystem verstehen wir den Klienten, bzw. die Klientin einer oder mehrerer sozialen Dienstleistungen, die eingebettet ist in ein soziales und/oder familiäres Umfeld, das sich wiederum durch Ressourcen und/oder Risiken auszeichnet. Zum Klientensystem gehört auch die Beziehung mit der sozialarbeiterischen Fachkraft die soziale Leistungen für die und mit den Klienten vermittelt, plant, umsetzt und evaluiert. 3) Zum internen Leistungssystem des Sozialamtes zählen die eigenen Hilfsangebote, Sozialhilfen, Maßnahmen und sozialpädagogische Begleitung und Betreuung. Zum externen Leistungssystem sind alle Hilfen, soziale Dienste und Leistungen sowie (materielle) Ressourcen zu zählen, die aus- serhalb des Sozialamtes im Hilfssystem angefordert, abgerufen, vermittelt oder genutzt werden können im Interesse des Klienten.

128 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 129 3

● Die Sicht der Entscheidungsträger: Wohnungspolitik die zugleich sozialpolitisch wirken soll, „Soziales Wohnen“ wird in der Praxis häufig mit einem bestehenden Angebot oder einem Bedarf wird auf einer kommunalen, regionalen und nationalen Steuerungs- und Entscheidungsebene an sozialem Wohnraum gleichgesetzt. In Luxemburg wird „soziales Wohnen“ (franz. logement formuliert, legitimiert und verhandelt. Insofern ist eine Berücksichtigung der vorgenannten social) meist mit einem Angebot an bezahlbarem und angemessenem Wohnraum gleichgesetzt. Sichtweisen eine wichtige Quelle der Inspiration und Evaluation beabsichtigter oder bereits voll- Zudem gilt es Einzelpersonen oder Familien beim Erwerb eines Eigentums zu unterstützen. Des zogener Sozialplanung. Konkret ging es in der RESONORD Region um mögliche Ziele einer mehr- Weiteren werden finanzielle Hilfen für Gemeinde für das Bereitstellen von Wohnraum für zukünf- jährigen Sozialplanung. tige Einwohner anvisiert6. In Luxemburg sind die Zugangsbedingungen an Haushaltseinkommen und -zusammensetzung geknüpft. Der Bedarf eines solchen sozialen Wohnangebotes muss nach- Die Explorativstudie bestand aus den nun folgenden methodischen Schritten. Zunächst muss- gewiesen werden. te ein eigenes und praxisrelevantes Verständnis „sozialen Wohnens“ ermittelt werden, die der Studie zugrunde liegen soll. Die quantitative Erfassung der sozialen Infrastruktur in der RESONORD Beziehen wir uns auf luxemburgische Bestimmungen und Gegebenheiten und orientieren uns an Region bildete einen wichtigen Ausgangspunkt für die gezielten Beobachtungen und ausgewähl- existierenden Gesetzestexten und Reglementierungen7, so ist festzuhalten, dass Wohnen dann als ten Expertengespräche im Feld. Befragt wurden neben regionalen und nationalen Entscheidungs- „sozial“ gilt, wenn es den Menschen einen angenehmen, den Bedürfnissen entsprechenden und trägern auch die „Agence Immobilière Sociale“ (AIS) und der „Fonds national der solidarité“ (FNS). bezahlbaren Wohnraum bietet. Aus professioneller Sicht greift dieses Verständnis jedoch zu kurz, Ein weiteres Treffen wurde mit der zuständigen Stelle für die Unterbringung von Flüchtlingen da Wohnen mehr ist, als die bloße Existenz eines Hauses bzw. einer Wohnung (als Privateigentum) (Demandeurs de protection internationale; DPI) veranlasst. Daneben wurde sich mit unterschied- und das Vorhandensein notwendiger finanzieller Ressourcen. lichen sozialen Wohnformen beschäftigt, die es in der RESONORD Region gibt. Die bisweil einzigen betreuten Wohnheimstrukturen für Erwachsene wurden besichtigt; das Frauenhaus der Fonda- Für Luxemburg scheint jedoch, dass sich die Wohnsituation an der finanziellen Situation tion „Maison de la porte ouverte“ (FMPO) in Eschweiler und eine Wohnheimstruktur des „Comité entscheidet. Dabei gibt es noch „andere“ Menschen, bei denen nicht vordergründig das Mieten oder national de défense sociale“ (CNDS) bei Troisvierges. Dadurch konnte sich ein Eindruck des beglei- Kaufen im Vordergrund steht, sondern wo es erstmals um den Erwerb einer Adresse geht. Denn teten und betreuten Wohnens in diesen Wohnstrukturen verschafft werden. Zudem konnte über mit dem Besitz einer Adresse haben Menschen in Luxemburg Anspruch auf Sozialleistungen. Gespräche mit Mitarbeiter und Bewohner andere Informationen über die Wohnsituation erfasst und subjektive Einschätzungen gewonnen werden. Problematische Wohnverhältnisse tangieren meist Menschen in sozialen Notlagen. Besonders alarmierend ist, dass sich hier eine Negativspirale entwickelt. Soziale Notlagen führen zu prekären Ein wichtiger Beitrag leisten die Fallstudien. Anhand eines analytischen Rasters wurden 6 Fälle Wohnverhältnissen. Wohnen als monetäres Problem, verstärkt und beschleunigt soziale Notlagen. in Form von Fallvignetten4 aufbereitet welche unterschiedliche Lebensalter, Familienverhältnisse Dabei sind vom regulären, bzw. konventionellen Wohnungsmarkt viele Menschen ausgegrenzt, und die Geschlechterzugehörigkeit thematisieren. Im Rahmen einer Sozialreportage wurden die resp. der Zugang ist ihnen erschwert. Hier einen Zugang oder überhaupt ein geregeltes Angebot verschiedenen Informationen und Perspektiven zusammengeführt. Diese Sozialreportage wurde zu schaffen, scheint notwendig. als Forschungsmethode (zur Ermittlung, Erschließung und Aufbereitung des Materials) und als Handlungsmethode5 (eine Klientin wurde bei der Wohnungssuche begleitet und unterstützt) ein- In der Praxis versucht man diesem Phänomen prekärer Wohnverhältnisse entgegen zu treten. gesetzt. Im Folgenden werden einige ausgewählte Ergebnisse, die im Rahmen dieser Explorativ- Somit wurde in Luxemburg, wie auch in vielen anderen europäischen Ländern der Fokus stark auf studie ermittelt werden konnten. die Problematik der Obdachlosigkeit gerichtet. Ein internationales Netzwerk hat sich gebildet, die FEANTSA. Diese hat Richtlinien zur Bekämpfung prekärer Wohnverhältnisse erarbeitet. Aus dieser Zusammenarbeit hat sich eine, für die Praxis wichtige Auflistung problematischer Wohnverhält- 3.2 Soziales Wohnen als mehrdimensionales Erklärungs- nisse entwickelt, mit besonderem Fokus auf die zu unterscheidenden Bereiche: Obdachlosigkeit, und Handlungskonzept Wohnungslosigkeit und prekäre Wohnversorgung8.

Wohnen als nationales Phänomen hat in den letzten Jahren verstärkt zu Diskussionen geführt. Der ● „Als obdachlos gelten Menschen, die auf der Straße leben, an öffentlichen Plätzen wohnen, Wohnungsmarkt in Luxemburg ist stark auf den Erwerb eines Eigentums ausgerichtet. Dies kann ohne eine Unterkunft, die sich in Verschlägen, Parks oder unter Brücken aufhalten. Obdachlos sind zur Folge haben, dass nicht genügend günstiger Mietraum existiert. Daneben liegt der Immobilien- aber auch Menschen in Notunterkünften, die keinen festen Wohnsitz haben (...).“ markt in Luxemburg fast vollständig in privater Hand. Sozialer Wohnungsbau existiert, doch zeigt die Praxis häufig, dass auch hier der Kampf um eine Wohnung hart ist.

4) Eine Fallvignette ist die synthetische Darstellung einer dokumentierten Fallgeschichte in der sozialen Arbeit, Psychologie oder Medizin. Sie 6) Gesetz: Logements sociaux dient der Ausbildung, kritischen Reflexion und Interpretation eines Fallverständnisses sowie möglicher oder bereits erfolgter sozial- 7) Gesetz von 1979 Logements sociaux, Bail à loyer 2006, Pacte logement 2008 arbeiterischer Interventionen. 8) ETHOS – Europäische Typologie für Obdachlosigkeit, Wohnungslosigkeit und prekäre Wohnversorgung. Nach BAWO – Bundesarbeitsgemein- 5) Braun & Wetzel (2010) schaft Wohnungslosenhilfe.

130 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 131 3

● „Als wohnungslos gelten Menschen, die in Einrichtungen wohnen, in denen die Aufent-

haltsdauer begrenzt ist und in denen keine Dauerwohnplätze zur Verfügung stehen. (...) [Auch]

Menschen, die in Dauereinrichtungen für Wohnungslose wohnen, oder sich in ambulanter Wohn- betreuung in Einzelwohnungen befinden, [gelten] als wohnungslos.“ Kindern ● „Menschen, die temporäre Unterkunft bei Freunden, Bekannten oder Verwandten finden ohne einen Hauptwohnsitz zu haben oder ohne Rechtstitel (also ein vertragliches Mietverhältnis), und Bereitstellen eines kulturellen Angebotes (kulturelles Kapital) die vom guten Willen anderer Menschen abhängig sind, sowie solche, die durch illegale Land- ermöglichen / fördern Bereitstellen von ambulanten

oder Hausbesetzung zu Wohnraum kommen, leben in ungesicherten Wohnverhältnissen. (...) Un- Soziale Dimensionen Dienstleistungen von der Gemeinde

gesicherte Wohnverhältnisse gelten auch für Menschen, die in ihren Wohnungen von Gewalt oder Kontakte und soziale Nachbarschaften von Delogierung bedroht sind (…).” indernisfreier Zugang für Menschen mit

Dabei richtet die FEANSTA ihren Fokus bei der Arbeit weniger auf die monetären Bedingungen und h -­‐ des Wohnens, als vielmehr auf die sozialen Umstände: Wohnen als absolutes Menschenrecht, unterstützen an dem sich soziale Teilhabe und Exklusion entscheidet. Dieser Logik folgt auch die CECODHAS9 und fordert ein „Housing for all“. Damit wird soziales Wohnen zur absoluten und mehrdimensi- Familien mit ältere Menschen, Behinderung, Barrierefreier onalen Bestimmung, die auf unterschiedliche Aspekte aufmerksam macht. Die Visionen, die die fördern und

CECODHAS beschreibt, sind: bedürftige Menschen sicherstellen

Das Recht auf angemessenen Wohnraum und adäquate bei Behinderung oder im Alter Wohnrecht für Familien, Menschen mit Nahraumversorgung Wohnverhältnisse ist ein Menschenrecht. Ausbau fördern (soziales Kapital) Migrationshintergrund, ältere Menschen oder andere Migrationshintergrund,

Der Wohnraum muss für unterschiedliche Gruppen nicht nur Selbstständigkeit erhalten , reitstellen sozialer Netzwerke und deren Netzwerke Be reitstellen sozialer

Erschwinglichkeit zugänglich, sondern auch erschwinglich sein. Zu hohe Wohnpreise Gewährleistung an Betreuung und Versorgung fördern soziale Exklusion. Den im Alter steigenden Hilfebedarf auffangen und durch ambulante

Angebote abdecken. Selbstständiges Wohnen im Alter so lange wie Immaterielle Alter und Wohnen Dimensionen möglich fördern. Durch das sich daraus entwickelnde Netzwerk

ambulanter Hilfen, können weitere Gesellschaftsgruppen profitieren. Soziales Wohnen an

Behindertengerechtes und barrierefreies Wohnen mit einem Materielle Dimensi onen Behinderung nd u ambulanten Hilfs-­‐ und Unterstützungsnetzwerk. Förderung der Wohnen Unabhängigkeit und Erhalt eines normalisierten Tagesablaufes in den

eigenen vier Wänden. destmaß Integration von Den gleichen Zugang zum Wohnungsmarkt für Menschen mit Menschen mit Migrationshintergrund fördern und Stigmatisierung und Migrationshintergrund Diskriminierung vorbeugen / abbauen. Durch Aufklärung und Sensibilisierung die Exklusion von Menschen Soziale Exklusion durch unangemessene Wohnverhältnisse verhindern. Ein

verhindern moderaten Wohnpreisen entsprechendes Angebot auf dem Wohnmarkt anbieten. Wohn -­‐ und Lebensqualität nügend existierender Wohnraum zu Bezahlbare Miet -­‐ und Wohnkosten

Ge Den unterschiedlichen Bedürfnissen entsprechende bezahlbare Angebote Wohnen nach einem Min

Daneben scheint es weiterhin interessant sich mit Erfahrung des „sozialen Wohnens“ aus anderen Ländern auseinanderzusetzen. Hier scheint das österreichische Verständnis weit- reichender10. Tangiert soziales Wohnen hier nämlich: Wohnungslosigkeit, Obdachlosigkeit, 11

betreutes Wohnen und Wohnbeihilfen und -unterstützungen . Für diese Arbeit wollen wir eine erste Definition geben, in dem die hier dargestellten Elemente in einer einzigen Darstellung integ-

riert werden. Aus diesen Überlegungen, kann das Verständnis was soziales Wohnen ist, wie in der Sicherheit und Sauberkeit durch (staatl.) Unterstützungen Z ugang zu Wohnraum ermöglichen folgenden Abbildung dargestellt werden: durch dern Wohnen muss Wohnstandards entsprechen: verhin

9) CECODHAS versteht sich als Europäisches Verbindungskomitee für soziales Wohnen, welches als Netzwerk das Ziel verfolgt, Recht auf orden- Stigmata

tliches Wohnen für alle Menschen und Gesellschaftsgruppen zu propagieren. Aus Luxemburg sind die FDL und die SNHBM Mitglied. Wohnmarktes Angemessener und bezahlbarer Dimensionen und Aspekte „Sozialen Wohnens“ „Sozialen Dimensionen und Aspekte durch hohe Wohnkosten

www.housingeurope.eu. Wohnraum (ökonomisches Kapital) 10) Österreich hat eine lange Tradition in der Auseinandersetzung mit dem Thema „Wohnproblematiken“. Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurden Sozialreportagen zu den katastrophalen Wohnverhältnissen in Obdachlosenheimen angefertigt und die Öffentlichkeit für dieses Ausbeutung Verhinderung von Überverschuldung Überverschuldung von Verhinderung Finanzielle Dimensionen

Thema sensibilisiert. Zeugnisse aus dieser Zeit belegen die Sozialreportagen von Max Winter. In Luxemburg sind ebenfalls die Wohnverhält- Reglementierung des a typischen nisse um die Jahrhundertwende beschrieben worden im Rahmen der „Sozialenquête“ des Luxemburger „Vereins für die Interessen der Frau“. Soziale Exklusion verhindern durch Cf. Goetzinger (1997) sowie Bové (2011), S. 172f.

11) Soziales Wohnen: http://www.wien.gv.at/bauen-wohnen/sozial/ (6.10.2011). Abb. 75: 2011 im Rahmen der RESONORD-Studie Quelle: Schmit & De Rocco

132 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 133 3

Soziales Wohnen wird in dieser Darstellung als multidimensionales Phänomen verstanden und 3.2.1 Wohnprobleme und Wohnungsnot treiben Exklusion voran definiert, das unterschiedliche Dimensionen vereint. Dabei wird versucht die rein finanzielle Fokussierung auf andere Bereiche die das Wohnen tangieren zu erweitern. Soziale, materielle und Wohnungsnot und Wohnproblematik sind bekannte Phänomene in Luxemburg. Wer von immaterielle Dimensionen rücken ins Blickfeld. Zur kurzen Erläuterung: Durch diese Darstellung Wohnungsnot spricht, meint damit unangemessenen und / oder nicht bezahlbaren Wohnraum13. soll gezeigt werden, dass vor allem finanzielle und soziale Dimensionen an materielle und imma- Hinzu kommt, dass der Zugang zum Wohnraum für bestimmte Bevölkerungsgruppen erschwert ist. terielle Bedingungen oder Aspekte geknüpft sind. Finanzielle Dimensionen tangieren einerseits Die Frage – wer Zugang zum freien Immobilienmarkt hat und wer ausgeschlossen wird - folgt auf die Bedingung des Vorhandenseins eines bezahlbaren Wohnraums. Andererseits geht es aber um den Punkt. Wohnungsnot in Luxemburg tangiert einerseits zu hohen Wohnpreise, andererseits ein immaterielle Bestimmungsfaktoren, wie zum Beispiel bestehende Gesetze, die den Schutz einer Mangel an adäquatem Wohnraum. Aufgrund des starken Bevölkerungswachstums, besteht eine Person in seiner Wohnsituation garantieren. Auch müssen Zuständigkeiten geklärt werden und große Nachfrage an Wohnraum. Fokussiert auf den Erwerb von Eigentum, besteht in Luxemburg nicht reglementierte Bereiche wie die Situation der „Cafészëmmer“ in Luxemburg, müssen refor- zudem das Problem, dass es nicht genügend Mietwohnungen gibt14. Mit 82% liegt die Zahl der miert resp. reglementiert werden. Es sollte ebenfalls durch diese Darstellung darauf hingewiesen Haus- (65%) resp. Wohnungsbesitzer (17%) deutlich höher, als die Zahl der Mieter mit 18% (Haus werden, dass in Luxemburg viele Menschen von einem entsprechenden Wohnungsangebot aus- 6%, Wohnung 12%)15. Aus einer Umfrage des STATEC16 zu den Wohnkosten geht hervor, dass sich geschlossen sind, weil sie aufgrund ihres Einkommens stark stigmatisiert sind. 80% der Haushalte besorgt über die Wohnkosten äußern. Dabei muss zwischen Eigentümer und Mieter unterschieden werden. Deutlich mehr Mieter äußern, dass die Kosten für die Wohnung Dem gegenüber stehen soziale Dimensionen, welche ebenfalls an materielle und immaterielle „belastend“ sind (40,2% gegenüber 29,5% der Eigentümer). Im internationalen Vergleich spielt Bedingungen und Dimensionen gebunden sind. Während die materiellen Aspekte sich vor allem Luxemburg bezüglich hoher Wohnkosten in den ersten Reihen mit. Länder die hier eine deut- auf eine entsprechende Nahraumversorgung und existierenden Zugangsmöglichkeiten konzen- lich niedrigere Belastung der Wohnkosten zu verzeichnen haben, sind beispielsweise Dänemark trieren, handelt es sich bei den immateriellen Aspekten vor allem um das Vorhandensein und oder Norwegen. Auch Länder wie Belgien, die Niederlande und Österreich haben eine niedrige- die Förderung des sozialen Kapitals oder Sozialkapitals12. Somit wird die Verschränkung der un- re Wohnkostenbelastung. Aus einer europäischen Umfrage ging hervor, dass 53% der Menschen terschiedlichen Bedingungen und Dimensionen beim Thema „soziales Wohnen“ deutlich. Die in Luxemburg (Stadt) Schwierigkeiten beim Zugang zum Wohnungsmarkt haben. Lediglich 3,6% reine Fokussierung auf bloße finanzielle Dimensionen, respektive die reine Problemfokussierung erwähnen, dass der Zugang zum Wohnungsmarkt einfach ist17. scheint also nicht weitreichend genug. Am stärksten von dieser Situation betroffen sind Menschen in schwierigen Lebenslagen und/oder mit niedrigem Einkommen. Zu dieser Gruppe zählen unter anderem auch Alleinerziehende, meist Frauen. Bei sogenannten „Ein-Eltern“ Familien mit einem Kind beträgt die monatliche Wohn- kostenbelastung 23,7% vom Nettoeinkommen. Alleinerziehende mit zwei Kindern, müssen monatlich mit einer Belastung von 31,9%18 des Einkommens rechnen. CEPS-Studien19 haben gezeigt, dass Haushalte mit niedrigem Einkommen, häufiger in Wohnungsnot geraten. Hier wird Wohnen dann zu einem finanziellen Problem. Laut Aussagen des FNS, ist es nicht so sehr eine Frage des Einkommens, sondern vor allem ein Problem der Ausgaben. „Wenn die Wohnpreise jedes Jahr um drei bis vier Prozent steigen, aber das gesetzliche Mindesteinkommen nur um ein Prozent, dann kann die Rechnung nicht aufgehen20.“ Dabei sind heute längst nicht mehr nur jene Haushalte betroffen, die das gesetzliche Mindesteinkommen beziehen. Wohnungsnot als monetäres Problem, ist jedoch nur eine Seite der Medaille. Hinzu kommen meist diverse Wohn- problematiken der Betroffenen.

13) Gespräch mit dem FNS am 5. September 2011. 14) Interview des Bautenministers mit dem Luxemburger Wort (28. September 2011). 15) TNS ILRES/ Centre pour l’égalité de traitement (2011). Observatoire des discriminations. 16) OSIER, Guillame. Regards sur le coût du logement. Statec, Novembre 2010, p.1-4 17) Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) (2011). Wohnungspolitik ökologisch und sozial gestalten – Rahmenbedingungen, Instrumente und Ansätze zur Förderung eines nachhaltigen Wohungsbaus und einer nachhaltigen Bestandssanierung in Luxemburg. 18) Ebd.: 4 19) DE LANCHY, Gaëtan (2006). Les conditions de logements des ménages à bas revenus. In: CEPS Instead. Vivre au Luxembourg. Chroniques de 12) Sozialkapital meint die Gesamtheit aktueller und potentieller Ressourcen, die mit der Teilhabe am Netz sozialer Beziehungen verbunden sein l’enquête PSELL-3/2004. Nr. 23, p.1-2. können, also die Ressourcen die auf der Zugehörigkeit zu einer Gruppe beruhen. Vgl. Bourdieu (1983), S. 191. 20) Quelle: Gespräch mit dem FNS am 5. September 2011.

134 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 135 3

Von Wohnproblematiken ist der AIS und dem FNS zufolge dann die Rede, wenn gesundheitsge- 3.2.2 Unterschiedlich verfügbarer Wohnraum auf dem Wohn(ungs)markt fährdende Wohnverhältnisse (zum Beispiel durch starken Schimmelbefall), mangelhafte sanitä- re Einrichtungen, zu kleiner Wohnraum, Risiken des Wohnrechtsentzug oder ungesicherte und Wenn es also sozialen Wohnraum gibt, warum sprechen wir trotzdem von Wohnungsnot? Aus ungeschützte Wohnverhältnisse vorliegen. Auch Diskriminierung und Stigmatisierung können den Gesprächen mit der AIS und dem FNS geht hervor, dass ein Angebot im Bereich des sozialen die Wohnsituation beeinflussen und prekäre Wohnverhältnisse provozieren. Dies trifft vor allem Immobilienmarktes besteht. Die Herausforderungen sind jedoch lange Wartezeiten und be- Menschen in sozialen Notlagen. Zu dieser höchst heterogenen Gruppe zählen heute: Mindestein- schränkte Aufnahmebedingungen. In Luxemburg sind es vor allem die SNHBM, der FDL und die kommensbezieher, Arbeitslose, Alleinerziehende, Menschen mit Migrationshintergrund oder mit Wunnengshëllef asbl die den sozialen Wohnungsmarkt dominieren. Mit der Agence immobili- ungesicherten Arbeitsverhältnissen, ältere Menschen, und Menschen mit einer Suchtproblematik ère sociale (AIS) wurde jedoch ein weiteres, alternatives Angebot geschaffen. Dabei birgt diese sowie Menschen mit aktuellen oder erfahrenen psychischen Leiden. Dabei liegt die Annahme zu „soziale Immobilienagentur“ Innovationspotential für die Zukunft. Wie bei einer normalen Immo- Grunde, dass die Wohnverhältnisse wesentlich zur Förderung respektive Hemmung sozialer Not- bilienagentur, versteht sich die AIS als Vermittler. Ziel ist es leer stehende Wohnungen zu mieten, lagen führen. An dieser Stelle kann man auf die Wohnsituation einer Familie in der RESONORD mit den Eigentümern günstige Verträge auszuhandeln und die Wohnungen für Menschen in sozi- Region hinweisen. Als Mieter bewohnt die Familie ein Haus, welches stark von Schimmel befallen alen Notlagen zu einem günstigen Mietpreis weiterzuvermieten. ist. Die Gesundheitsinspektion hat dieses Haus nach der Besichtigung für nicht bewohnbar und gesundheitsschädlich erklärt. Und doch will die Familie nicht ausziehen. Sie haben Angst vor Über- Weiter erklärt die AIS, dass die Wohnung nur ein „Mittel zum Zweck“ ist. Vordergründig geht es verschuldung. Deshalb wollen sie noch ein Jahr in dem Haus bleiben und erst nach Abbezahlung immer um ein soziales Projekt; sei dies die Wiederaufnahme einer Arbeit, die Behandlung einer des Darlehens eine andere Unterkunft suchen. Auch die Gemeinde ist darüber informiert, doch Suchterkrankung oder ähnliches. Denn bei Menschen mit multiproblematischen Notlagen, ist die bislang interveniert keiner. Wohnsituation das Phänomen was meist am Ende einer Negativspirale von Problemen, sichtbar und am dringendsten wird. Die Wohnsituation zu stabilisieren gilt dann als Priorität. Danach sollen Wohnproblematiken sind keineswegs als isolierte Probleme zu begreifen. Vielmehr resultie- weitere Schritte in Richtung soziale Inklusion genommen werden. ren sie aus einem Zusammenspiel gesellschaftlicher und biographischer Problemursachen. Zu hohe Mietpreise oder schlechte Wohnverhältnisse addieren sich dann zu, wie sich in der Praxis zeigt, Jedoch fallen beim bestehenden Angebot, laut AIS und FNS weiterhin viele Menschen in sozia- familiären Problematiken, Arbeitslosigkeit, Krankheit, Migrationshintergrund, Scheidung, Gewalt len Notlagen durchs Hilferaster. Der soziale Wohnraum, bietet alternative und günstigere Wohn- oder anderen sozialen Notlagen. möglichkeiten für Menschen mit niedrigem Einkommen (aber nicht nur). Allerdings lässt sich in der Praxis feststellen, dass dieses Angebot teilweise noch zu hochschwellig ist. Es bedarf diverser Problematische Wohnverhältnisse stehen oft am Ende einer Problemkette und machen soziale Wohnstrukturen für Menschen in sozialen Notlagen/schwierigen Lebenslagen. Ebenso breit wie Notlagen überhaupt erst sichtbar und spürbar. Dabei steht die Frage im Vordergrund: Inwiefern die Bedürfnisse der Menschen sind, genauso heterogen sollte ein entsprechendes Wohnangebot beeinflussen Wohnverhältnisse einer Familie/Person soziale Notlagen? Zusammenhänge zwi- sein. Damit entfernen wir uns jedoch vom konventionellen Wohnungs- und Immobilienmarkt - schen Armut und problematischen Wohnverhältnissen liegen auf der Hand. So ist festzustellen, zu dem auch das Angebot des sozialen Wohnungsbaus zu zählen ist – hin zum unkonventionellen dass Wohnungsnot als monetäres Problem wesentlich zur Verschärfung der Wohnproblematik, Wohnungsmarkt sowie einem atypischen/ungeschützten Wohnmarkt. Grauzonen tun sich auf. als soziales Problem beiträgt. Im Jahr 2009 sahen sich 14,9% der Bevölkerung einem Armuts- risiko ausgesetzt21. Armut als multidimensionales Phänomen, das unterschiedliche Lebensberei- Zum unkonventionellen Wohnungsmarkt zählen wir Kinderheime, Erziehungsanstalten und Schul- che tangiert, fördert sodann soziale Exklusion. internate, Jugendwohngruppen, Frauenhäuser, Settings von begleitetem und betreutem Wohnen für Erwachsene, Obdachlosenheime, Wohnstrukturen für Menschen mit Behinderung und ältere Wohnungsnot, Wohnproblematiken und Wohnverhältnisse bedingen sich somit wechselseitig Menschen sowie Unterkünfte für Asylantragsteller. In der RESONORD Region gibt es einige solcher und können eine Abwärtsspirale für die Betroffenen darstellen. Faktoren in dieser Wechselwir- Angebote. Obdachlosenheime gibt es hier nicht, diese konzentrieren sich auf die zwei großen kung sind: urbanen Räume in Luxemburg (Luxemburg Stadt und Esch-Alzette). Im Rahmen der Sozialreporta- ge wurden zwei betreute Wohnstrukturen aufgesucht. Das „Foyer de l’Entraide Hautbellain“ der - nicht oder unbezahlbarer Wohnraum, bzw. zu hohe Mietkosten, CNDS und das Foyer Eschweiler der FMPO. - ungenügendes Angebot an Mietraum, - starke Fokussierung auf Eigentumserwerb, Atypisch nennen wir jene Unterbringungsmöglichkeiten, deren Reglementierung sich in Grau- - gesundheitsgefährdende Wohnverhältnisse, zonen befindet und gesetzliche Reglungen den Bewohnern meist wenig oder überhaupt keinen - mangelhafte sanitäre Einrichtungen, Schutz bietet. Familienpensionen, Wohnwägen und „Cafészëmmeren“, gehören zu jenem atypi- - Risiken des Wohnrechtsentzugs, bzw. ungeschützte Wohnverhältnisse, schen Wohnangebot. In der Praxis gibt es große Unterschiede in der Art und Weise der Unterbrin- - Diskriminierung und Stigmatisierung bestimmter Wohnbevölkerungen, Wohnverhältnisse, gung, der Betreuungsmöglichkeiten, der Wohnverhältnisse und der Lebensqualität. Gemeinsam Wohnformen oder Wohnorte. ist diesen Unterkünften, dass es sich um Parallelangebote zum konventionellen Wohnungsmarkt 21) Statec (2010). handelt.

136 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 137 3

Dabei sprechen wir hier von prekären Wohnangeboten. Ob nun legal oder an der Grenze des

legalen, sind die Angebote wichtige Anlaufstelle für viele Menschen und Randgruppen unserer

Gesellschaft. Sie vermögen daneben ein reales Bedürfnis auszugleichen, welches der konventio- nelle Markt nicht abdecken kann. -

, Angebote Angebote , uratelle uratelle

c

,

Obschon es in der Praxis Anlaufstellen für Menschen in Wohnungsnöten gibt, zeigt sich immer bei )

ngeschützter wieder, dass Menschen aus dem Raster fallen. Es drängt sich sodann die Frage auf: Wo finden aire markt (1979)

Menschen, die keinen Zugang zum Konventionellen und Unkonventionellen besitzen, eine Un- „Wohnmarkt“r

terkunft? Hier tun sich wahrhaftig Parallelwelten auf. Als nationales und regionales Phänomen, Beratung, Intervention, volont Wohn

, ,

fristgerechte

finden Menschen in Familienpensionen, Privatherbergen oder in Gaststätten (lëtz.: Cafészëmmer) ion Sozialamt/ psychologische psychologische Sozialamt/ („veille sociale“) Wohn Familien wägen,

Unterbringungsmöglichkeiten. Dabei entfernt man sich sehr schnell von reglementiertem Terrain, in eine Welt des Mangels real existierender Schutzmechanismen. Von diesem System profitie- Atypischer und u Atypischer Keine direkt Verantwortlichen direkt Keine oder gest oder Indirekt: Betreuung bei Dienst Indirekt:Vormund (z.B. Prekäre/ ungesicherte ungesicherte Prekäre/ Wohnverhältnisse Ungeschütze Wohnsituation Ungeschütze Unreglementierte Angebot) (Nachfrage/ Keine resp. resp. Keine Miet„vertragliche“ , zahlungen Regelungen Aide au logement au logement Aide (2006) à loyer Bail aux communes ministérielle Circulaire 2010) (juillet

- - - -

ren bislang nicht nur Menschen in sozialen Notlagen, sondern auch Gemeinden als Verantwor- - - - / wo/ (wer / wann): Auftragsklärung Monitoring - Camping, und Kaffeezimmer, pensionen Hotelzimmer Privatunterkünfte, Flüchtlinge für Signalisierung work“ „advocacy Mediation, Begleitung, - - tungsträger für das Wohl der Bewohner spielen mit. Sehr niederschwellig ist der Zugang und re-

lativ leicht die Zulassungsbedingungen. Über das Internet, Zeitung oder durch Mund zu Mund und Propaganda findet sich der Weg zum atypischen Wohnungsmarkt. Die meist einzige Bedingung: -

Am Anfang des Monats muss das Geld den Vermieter erreichen. Kündigungsschutz und –fristen

organismes organismes , Alters ,

gibt es hier nicht. Die Preise liegen im Bereich des Unmöglichen. Bei Zimmern mit einer Größe –

markt zwischen 9 und 15 Quadratmeter pendeln die Preise solcher "Cafészëmmer" in der RESONORD e

Region zwischen 300 und 800 Euro. Je nachdem mit oder ohne Essen. Dabei sind die Wohnbedin-

gungen unmenschlich. Lärm, schlechte Wohnqualität, Auseinandersetzungen, keine Sicherheit, , Gemeindewohnungen/ , , Betreuung und Begleitung, Begleitung, und Betreuung , ungesichert hygienisch bedenkliche Zustände müssen die hier lebenden Menschen in Kauf nehmen. Oft liegt Vormundschaftsgericht und Wohnungs Unkonventioneller ime

re Notlagen/ Lebenslage/ Lebenslage/ Notlagen/ re kein Mietvertrag vor, ein Nachweis der bezahlten Miete ist oft das einzige legale Beweisstück des keeper, Zugangsermöglichung, keeper, Wohnverhältnisses. In diesem Bereich wird mit dem Wohnbedürfnis der Menschen Geld verdient, - rekä Prekäre/ Prekäre/ Wohnverhältnisse Soziale Notlage Soziale Vormund Betreuung und Begleitung durch durch und Begleitung Betreuung Arbeit Sozialen der Fachkräfte Trägerverein Sozialämter Sozialdienste/ Kein Zugang zum konventionellen Zugang zumKein konventionellen Wohnungsmarkt sociaux, familiaux et thérapeutiques thérapeutiques et familiaux sociaux, (1998) ASFT Relations d’états d’états ASFT Relations Gewalt, familiäre Konfliktsituationen familiäre Gewalt, Suchterkrankung Behinderung P

------ohne dass die Kunden ausreichend geschützt sind, weshalb wir diesen Bereich als den atypischen - Betreute Wohnstrukturen (Menschen mit (Menschen mit Wohnstrukturen Betreute Rehabilitation Behinderung, Frauenhäuser Psychiatrie), Gate Kooperation Rolle advokatorische - - - Notfallzimmer/ Notfallwohnungen, Notfallwohnungen, Notfallzimmer/ Wohnungsbau sozialer asbl,...) Wunnengshëllef (AIS, Pflegehe - und ungeschützten Wohnmarkt bezeichnen.

ork“

oder oder

markt keeper“, keeper“, CET -

(staatl.) , , , ,

NHBM

und , , - mentiert onventioneller e tskommission FDL, S K Wohnungs hördengang/ Angebot und Nachfrage Angebot Hohe Preise/ Hohe Preise/ Privatwirtschaft Mieter Vermieterschutz Keine resp. Nachweis Nachweis resp. Keine der Zahlungsmöglichkeiten und Kontrolliert regl Mie Bedarfbedingter Zugang Bedarfbedingter SNHBM) (FDL, Soziallage Prekäre Gemeinden (1979) au logement Aide Polizei Sanitärinspektion Ombudsman (2006) à loyer Bail (2008) logement Pacte

------frei zugänglicher sozialer sozialer zugänglicher frei Mietraum beim Gemeinden bei Allgemeiner Allgemeiner Immobilienmarkt, Subventionierter Eigenheimerwerb - - - „Gate Teilweise - - - und Monitoring Signalisierung administrative Assistenz / Unterstützung Be w „advocacy teilweise - - -

/

und

tlinien ispiele bedingungen Be - Merkmale Rich Typisierung ngsberechtigung Zuständigkeit/ Zuständigkeit/ Verordnungen der der Funktionen SozialenArbeit Rahmengesetze und Kontrollinstanzen Wohn(ungs)markt und atypischer/ungeschützter unkonventioneller Konventioneller, Zuständigkeiten Zuga Beschwerdeinstanzen

Tabelle 38: Tabelle 2011 im Rahmen der RESONORD-Studie Typisierungsvorschlag Quelle: Schmit & De Rocco:

138 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 139

3

3.3 Soziales Wohnen in der RESONORD Region 3.3.1.1 Konventioneller Wohnungsmarkt

Wie aus den Gesprächen mit dem FNS zu erfahren ist, sind die Gemeinden nicht erfreut über die Für die hier dargestellten Daten wird sich an den Angaben des STATEC orientiert. Hier liegen Situation der "Cafészëmmer" und der Familienpensionen. Jedoch stellt es ein wichtiges Angebot Zahlen basierend auf der Volkszählung von 2001 vor. Ein quantitativer Vergleich zeigt, die deutli- und alternative Unterbringung für Menschen in sozialen Notlagen dar. Anmeldungen von Perso- che Überrepräsentation von Eigentümer gegenüber Mieter. In der RESONORD Region gibt es 2001 nen in solchen Zimmern akzeptieren die Gemeinden schon lange. Zudem ist die Zahl der Menschen insgesamt 4.099 Eigentümer gegenüber 1.007 Mieter. Auch wenn diese Zahlen heute bereits zehn die in solchen Zimmern leben, heute so hoch, dass die Gemeinde diese nicht mehr unterbringen Jahre zurück liegen, wird aus Sicht der Fachkräfte bei der neuen Volkszählung dieses Verhältnis könnten. Für die RESONORD Region liegt die Zahl derer die in Kaffeezimmer resp. Familienpensio- nicht anders darstellen. Vor allem nicht im Bereich der Vermietung. Denn dies setzt voraus, dass nen lebenden Menschen zwischen 85 und 90. Dies sind lediglich die offiziellen Anmeldungen der es einen entsprechenden Zuwachs an Mietangeboten in der Region geben wird. Im Bereich des Gemeinden, die Zahl der tatsächlich hier lebenden Menschen liegt höher. Dabei wurde 2009 vom Verkaufs (Wohnungen) publiziert der Observatoire de l’Habitat (2010)24 die aktuellen Zahlen. Bei Ombudsmann in Luxemburg festgelegt, dass die Gemeinden mit einer bestimmten Einwohnerzahl einem Gesamtverkaufsangebot für die Periode von Juli 2009 bis Juni 2010 standen insgesamt über entsprechende Notfallwohnungen verfügen sollten. Bei einer Zahl von 6.000 Einwohnern, 2.325 Wohnungen zum Verkauf. In der RESONORD Region kam es lediglich zu einem Verkauf von sollten drei Notfallwohnungen (logement d’urgence) bereitstehen22. In der RESONORD Region, ist 41 Wohnungen (davon 18 neue Wohnungen). Im Landesvergleich entspricht dies lediglich 2% der es bislang nur die Gemeinde Wincrange, die über Notfallwohnungen verfügt. Andere Gemeinden verkauften Wohnungen. argumentieren, dass sie im Fall eines Wohnrechtsentzugs, mit Hotels oder Ferienwohnungsanbie- Im Bereich der Angebote sozialen Wohnungsbaus verhält es sich ähnlich. Im nationalen Vergleich, ter kooperieren. Allerdings scheint dies auf lange Sicht keine effektive Möglichkeit. Überlegungen gibt es in der RESONORD Region relativ wenig Kauf- oder Mietobjekte des sozialen Wohnungsbaus für den Bedarf der RESONORD Region gehen in die Richtung, dass bei einer Gesamteinwohnerzahl (laut Gesetz von 1979). Die Anbieter die hier hauptsächlich vertreten sind, sind der FDL und die von 22.178 Einwohner23 zwischen zehn und elf Notwohnungen bestehen müssten. AIS.

Hinzu kommt ein steigendes Bedürfnis an Unterkünften für Asylantragsteller die in Luxemburg Der FDL25 hat in ganz Luxemburg Wohnangebote zum Verkauf und zur Miete. Erst kürzlich fertig- leben. Verantwortung für die Unterbringung während der Prüfungsphase der Asylanträge trägt gestellte Projekte in der RESONORD Region vom FDL wurden in Hosingen realisiert. Bei diesem hauptsächlich das Familienministerium. Menschen die in Luxemburg Asyl beantragen werden neuen Projekt werden sechs Wohnungen zur Vermietung und 24 zum Verkauf angeboten. Dabei nach einem kurzen Aufenthalt in Luxemburg-Stadt in unterschiedlichen Teilen des Landes unter- hat der im Januar neu gegründete RESONORD fünf Wohnungen gekauft. Weitere geplante Pro- gebracht. Dabei sind alte Kaffees, Hotels oder sonstige Einrichtungen wichtige Unterbringungs- jekte der Zukunft sollen in (6 Mietwohnungen und 2 Häuser zum Verkauf) angeboten möglichkeiten. In der RESONORD Region wurden in der Vergangenheit in unterschiedlichen Orten werden. Daneben soll in Eisenborn ein weiteres Wohnbauprojekt realisiert werden (30 Wohnun- Flüchtlinge untergebracht: Marnach, Vianden, Hosingen, Troisvierges, Brachtenbach, Derenbach gen zur Vermietung). Auch in Pintsch ist ein Ausbau des soziales Wohnungsraumangebotes in Pla- oder Wincrange, sind nur einige Gemeinden. Aktuell ist es schwierig die Orte zu benennen, da nung, wie z.B. die Möglichkeiten zum Erwerb eines Eigentums. Bereits existierende Angebote des dieser Bereich allgemein hohe Fluktuationen aufweist. sozialen Wohnungsbaus in der RESONORD Region sind in Hosingen, Troisvierges und Munshausen (Marnach) zu finden. Dies macht insgesamt 53 Wohneinheiten des sozialen Wohnungsbaus aus, Diese hohen Schwankungen auf dem unkonventionellen und atypischen Wohnmarkt scheinen was in etwa 3,12% an sozialem Wohnraum in der gesamten RESONORD Region ausmacht. Pro charakteristisch. Dies gilt nämlich auch für das CNDS und die FMPO. Woher diese temporären 1.000 Einwohner, sind das rund 30,3 soziale Wohnungen. Dynamiken mit entsprechend hohen Anfragen kommen, können sich die Praktiker noch nicht er- klären. Dabei steht fest, dass je nach Dringlichkeit und Bedarf, je nach Angebot und Nachfrage, die Die AIS hat in den letzten zwei Jahren ihres Aufbaus bereits eine Vielzahl an privatem Wohnraum Wohnansprüche niedriger oder höher sind. Bei hohem Bedarf, wird gern einmal ein Auge zuge- erschlossen. Insgesamt 77 Mietobjekte konnten so an Menschen in sozialen Notlagen vermittelt drückt und die problematischen Wohnverhältnisse ignoriert. werden. Davon sind 12 Objekte Häuser, 46 Wohnungen und 19 Studios. Weitere Anfragen laufen. Auch in der RESONORD Region hat die AIS Mietraum erschließen können. Insgesamt sechs Miet- objekte wurden vermittelt. Davon ein Objekt in Clervaux, vier in der Gemeinde Kiischpelt und ein 3.3.1 Erhebung des sozialen Wohnraums in der RESONORD Region Objekt in Bivels (Putscheid).

Im Landesvergleich ist die RESONORD Region die am geringsten besiedelte Region. Die Region hat in den letzten Jahren eine starke Zuwanderung zu verzeichnen. Was hier besonders interes- siert, ist die Wohnsituation der Einwohner. Dabei wird sich an den vorhandenen Daten des STATEC orientiert.

22) Ombudsmann: Le Mediateur du GD. De Luxemburg/ Exclusion liée au logement: Recommandation du Médiateur relative à la création de logements d’urgence par les communes. 24) La Note 15 de l’Observatoire de l’Habitat (2010). Analyse de l’évolution des prix de vente des appartements entre janvier 2007 et juin 2010. 23) Quelle : RESONORD. 25) Le Fonds du Logement: Rapports et Bilan 2010.

140 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 141 3

3.3.1.2 Unkonventioneller Wohnungsmarkt 3.3.1.3 Atypischer/ungeschützter Wohnmarkt

Zu dem unkonventionellen Wohnmarkt sind betreute Wohnstrukturen für Menschen mit In der RESONORD Region gibt es eine Anzahl an Menschen, die keinen Zugang zum konventionel- Behinderung, Menschen die aus Institutionen entlassen werden und eine anfängliche Begleitung len und unkonventionellen Markt finden. Wie von Fachstellen in Erfahrung zu bringen ist, finden benötigen. Daneben zählen auch Frauenhäuser, Alters- und Pflegeheime, genauso wie Notfall- diese Menschen dann Wohnmöglichkeiten in ungeschützten und oft nicht den Mindeststandards strukturen und kommunale Notfallwohnungen, deren es derzeit lediglich drei in der RESONORD entsprechenden Wohnmöglichkeiten. Es kann sich hierbei um sogenannte "Cafészëmmer" han- Region gibt. deln. Das sind meist Zimmer einer Gastwirtschaft, die für einen geringeren Mietpreis vermietet In der RESONORD Region zeigt sich, dass es hier lediglich zwei Wohnheimstrukturen gibt für werden. Je nach Zimmer schwanken die Preise jedoch zwischen 300 und 800 Euro in der RESO- Erwachsene in sozialen Notlagen. Dies ist einerseits das „Foyer Hautbellain“ in der Gemeinde NORD Region. Die Verpflegung und die Wäsche sind je nachdem inbegriffen. Problematisch sind Troisvierges, andererseits das „Frauenhaus der FMPO“ in Eschweiler. Die „Caritas Accueil et Soli- diese Wohnverhältnisse, weil hier Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen leben. Zudem darité“ asbl verfügt über zusätzlich drei Wohneinheiten für Wohnungslose auf dem „Valeriushaff“ haben viele der hier lebenden Bewohner psychische Probleme, Suchterkrankungen oder andere bei Tandel, die jedoch erst nach Beendigung der Renovierungsarbeiten 2011/2012 genutzt wer- Bedürfnisse, die einer Begleitung bedürfen. Problematisch sind diese Wohnverhältnisse außer- den können. dem, weil die hier lebenden Bewohner von keinem wirklichen Mietschutz Gebrauch machen kön- nen. Weder die Gemeinden noch die Mietkommission können hier intervenieren. Betrachtet man Daneben gibt es betreute Wohnstrukturen für Menschen mit Behinderung, zum Beispiel das die Zahlen auf nationaler Ebene so wird deutlich, dass der unkonventionelle Wohnmarkt, ein nicht „Foyer der APEMH“ in Wahlhausen, das „Cliärwer Haus“ und die APEMH-Wohngemeinschaft in unwesentlicher Beitrag zur Abdeckung der Wohnbedürfnisse leistet. Von Fachkräften konnte in Hosingen sowie der „Foyer Lëllger Heem“ in Lullingen und die Wohnstruktur für Menschen mit Erfahrung gebracht werden, dass beispielsweise in Differdingen und Esch/Alzette die Zahl der hier Autismus in Munshausen. Auch ältere Menschen finden in der RESONORD Region Wohnstruktu- lebenden Menschen zwischen 800 und 1.000 liegt. Für die RESONORD Region liegen die Zahlen ren. Vianden und Clervaux verfügen über Pflege- und Altersheime. Für den Kinder- und Jugendbe- deutlich niedriger, ein Umstand der sich durch die historische und demographische Entwicklung reich gibt es zwar kein Kinderheim, aber eine sozialpädagogisches Schulinternat der Anne asbl in Luxemburgs erklären lässt. Troisvierges. Der jugendpsychiatrische Dienst des CHNP plant derzeit eine Therapiegemeinschaft für Jugendliche in Merscheid. Mittels einer Telefonumfrage wurden die Zahlen der in der CV-Region in "Cafészëmmer" und Fami- lienpensionen lebenden Menschen ermittelt. Dabei konnten lediglich die den Gemeinden offiziell Die Unterbringungsmöglichkeiten für Asylantragsteller und Flüchtlinge sind diesem unkonventi- vorliegenden Zahlen ermittelt werden, die Dunkelziffer hier tatsächlich lebenden Menschen liegt onellen Wohnungsmarkt zuzuordnen: Der Zugang erfolgt aufgrund einer Zuweisung durch das höher, so eine Annahme. hierfür zuständige Ministerium. Dieses greift nicht nur auf Gebäude zurück, die sich in öffentlicher Durchschnittliches Hand befinden, sondern muss zusätzliche Wohnkapazitäten in Familienpensionen, Hotelanlagen Gemeinde Ortschaft(en) Anmeldungen insgesamt oder anderen privaten und öffentlichen Lokalen und Einrichtungen (z.Bsp. von Gemeinden und Alter Vereinigungen) anmieten. Dieser Wohnungsmarkt, der einer hohen Fluktuation ausgesetzt ist, ist Clervaux Reuler, Clervaux 10 Anmeldungen 50 Jahre reguliert, wenn auch minimal, durch eine Konventionnierung zwischen dem Familienministerium Consthum Keine Zimmer in Cafés oder Restaurants und den jeweiligen Eigentümern. Referenzsozialarbeiter bleiben zudem über die Wohnsituation Eschweiler Keine Zimmer in Cafés oder Restaurants der untergebrachten Menschen informiert. 12 Anmeldungen (auch Heinerscheid Lausdorn 52 Jahre Flüchtlinge) In der Vergangenheit konnten in der RESONORD Region Flüchtlinge in unterschiedlichen Orten Hoscheid Keine Zimmer in Cafés oder Restaurants untergebracht werden: Marnach, Vianden, Hosingen, Derenbach, Troisvierges, Wincrange und Hosingen Eisenbach 7 Anmeldungen 66 Jahre Niederwampach. Einige Lokale in diesen Ortschaften haben jedoch nur temporär Wohnraum Kiischpelt Keine Zimmer in Cafés oder Restaurants angeboten. Aufgrund hoher Flüchtlingswellen in der zweiten Jahreshälfte 2011 in Luxemburg, Munshausen Marnach 12 Anmeldungen (Flüchtlinge) k.A. musste weiterer Wohnraum erschlossen werden. Im November 2011 waren 178 Asylbewerber Putscheid Keine Zimmer in Cafés oder Restaurants in Weicherdange (42), Lausdorn (8), Wahlhausen (39), Marnach (22), Vianden (23), Schimpach Tandel Keine Zimmer in Cafés oder Restaurants (30) und Derenbach (7) untergebracht26. Der Anstieg der Nachfrage nach Flüchtlingsunterkünften Troisvierges Troisvierges, Wilwerdange, 24 Anmeldungen k.A. hat jedoch auch eine Verdrängung auf dem sogenannten atypischen / ungeschützten Wohnmarkt Vianden Aktuell keine offiziellen Anmeldungen zur Folge. In der Tat sind etliche Besitzer von Familienpensionen, Privatherbergen oder "Cafés" Wincrange Derenbach, Wincrange 12 Anmeldungen 51 Jahre gewechselt und stellen ihre Kapazitäten dem „Office Luxembourgeois d’Accueil et d’Intégration“ Weiswampach Weiswampach 12 Anmeldungen 66 Jahre (OLAI) zur Verfügung. Somit trifft diese Entwicklung eine ebenso vulnerable Population von Men- Total 89 Anmeldungen1 schen in prekären und unbestimmten Wohnsituationen. 27) Diese Zahl entspricht den aktuellen Anmeldungen der Gemeinden (Stand September 2011). Jedoch ist davon auszugehen, dass die 26) MFI 2011 Dunkelziffer deutlich höher liegt.

142 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 143

1 Diese Zahl entspricht den aktuellen Anmeldungen der Gemeinden (Stand September 2011). Jedoch ist davon auszugehen, dass die Dunkelziffer deutlich höher liegt. 3

5 , ,

Daneben zählen zu diesem atypischen Wohnangebot auch Menschen die auf Campingplätzen in “

-­‐ 7 10 12 24 12 12 89 Wohnwagen wohnen. Hier konnten keine Zahlen erhoben werden, da in Luxemburg ein Camping 12 schützter schützter

immer nur Zweitwohnsitz ist. In der Praxis kommt es jedoch regelmässig vor, dass Menschen zeit- Wohnmarkt Cafézimmern Atypischer/Unge Anmeldungen in Anmeldungen “ Familien pensionen u.ä.

weise auf Campingplätzen logiert werden müssen. Dies ist meist nur eine temporäre Situation.

178 3.3.1.4 Gesamtsituation und Bedarf an sozialem Wohnraum ianden, 23 ianden,

Weicherdange, 42 Weicherdange, Marnach, 22 Marnach,

V

Wahlhausen, 39 Wahlhausen,

Lausdorn, 8 Lausdorn,

Unterkünfte Flüchtlinge für (21.11.2011) (DPI) Schimpach, 30; 30; Schimpach, 7 Derenbach,

Tabelle 39 zeigt die erfasste Gesamtsituation an „sozialem Wohnraum“ in der RESONORD Region. ngen

3 3 u

Anlässlich der Erhebung der Sozialwohnungen im Rahmen von RESONORD I belief sich die Zahl auf urgence) s (logement d’ Kommunale Notfall -­‐ wohn

58 Wohnungen, zuzüglich 33 in Planung (insgesamt 91). Im Vergleich zur Ist-Situation 2011 mit 87

fertig gestellten oder vorhandenen Sozialwohnungen kann festgestellt werden, dass die Entwick- Synd. Synd. Franc., , 69+3 ,

lung weder mit der beabsichtigten, noch mit der allgemeinen Entwicklung Schritt halten konnte. Srs. Srs. 45+8 28 29 + 52 96 210 Betten + Betten 210

Wenn der Landesdurchschnitt mit fünf bis acht Sozialwohnungen auf 1.000 Einwohner derzeit des Résidence Intercom. SERVIOR, 0 + 30 0 SERVIOR, Ardennes, Ardennes, Résidence Senior, Senior, Résidence 93 Doppelzimmer93 Congr. François St. Home CIPA (2x), SERVIOR, angegeben wird, so würde sich für die RESONORD Region ein Sollwert von aktuell 108 bis 168 So- Senioren Zielgruppe

, ,

n

zialwohnungen ergeben (21.614 Einwohner in 2011).

18 76 26 APEMH, 8 APEMH, 8 APEMH, 16 APEMH, Wahlhausen,

Geht man von dem offiziell intendierten Anstieg der Bevölkerung entsprechend dem „Pacte WG Hosinge Fond. Autisme, Autisme, Fond. Cliärrwer Haus, Haus, Cliärrwer Éislecker Heem, Heem, Éislecker 30 Zielgruppe Menschen mit Behinderungen Logement“ aus, beliefe sich die Bevölkerung im Jahre 2020 auf 23.509 Einwohner. So müssten

Unkonventioneller Wohnungsmarkt Unkonventioneller

die Gemeinden und die öffentliche Hand dann zwischen 117 und 183 Sozialwohnungen anbie- 6 Foyer Foyer CAS, 3 CNDS, 6 CNDS,

ten, d.h. ihre aktuelle Zahl an sozialen Mietwohnungen massiv erhöhen. Anzumerken ist, dass die Hautbellain, Valeriushaff, Zielgruppe Erwachsene Bevölkerungsentwicklung in der RESONORD Region derzeit schneller ansteigt als bislang ange- PO, betreuten, begleiteten Wohnens und öffentliche Notwohnungen, Notunterkünfte) Notwohnungen, öffentliche und Wohnens begleiteten betreuten, M

17 nommen. Somit müsste auch der Bau von Sozialwohnungen beschleunigt werden. Berechnet man 17 Foyer Edith Edith Foyer Stein, F

die Anzahl an kommunalen Notfallwohnungen (logement d’urgence) nach der Empfehlung des Zielgruppe Frauen , , 31

Ombudsmans , so müsste die Region derzeit über 7 und nach 2020 über 8 Notfallwohnungen -­‐ (Angebote des (Angebote -­‐ iche, verfügen.

40 40 Merscheid, Merscheid, -­‐ socio Internat aft Jugendpsy., Jugendpsy., aft CHNP, in Planung in CHNP, familial, Anne asbl Anne familial, Therapiegemeinsch Zielgruppe Kinder Kinder Zielgruppe und Jugendl Internate, Heim Internate, oder Therapie gruppen,

an

und via AIS via und

4 (AIS) 1 (AIS) 1 (AIS) 15 (FDL) 15 19 (FDL) 19 49 (FDL) 49 87 + 6 (AIS) + 87 4 (RESONORD)4 Angebot sozialen Mietwohnungen der Gemeinden, des FDL verfügbar 70 46 55 78 123 236 251 204 192 257 152 140 114 233 -­‐ 2.151

) . Bau Konventioneller Wohnungsmarkt Konventioneller inkl. frei zugänglicher sozialer Mietraum Bautätigkeit 2001 -­‐ Bautätigkeit 2010 : genehmigungen Wohnungen -­‐ (Ein + familienhäuser Appart

965 604 490 832 974 1983 1152 1350 1692 2972 1874 1747 1201 3778

21.614 Einwohn er 2011

Bevölkerung 817 418 328 865 609 949 716 1791 1511 2523 1477 1152 1418 3381 17.955 Erhebung des sozialen Wohnraums in der RESONORD Region in der RESONORD Wohnraums Erhebung des sozialen Einwohner Einwohner 2001

28) Ghekière (2007): 5 Sozialwohnungen pro 1000 Einwohner bei einer Gesamtzahl von 2.250 Sozialwohnungen (parc locatif social) in Luxemburg cheid insgesamt (Zeitraum 2000-2005). Clerf Tandel

Pittini & Laino (2011): 7,8 soziale Mietwohnungen auf 1000 Einwohner (2008). Wintger

29) Vianden Ulflingen Hoscheid Hosingen Kiischpelt Pütscheid insgesamt Consthum Gemeinde Eschweiler RESONORD Munshausen 30) Berechnung für www.habitreg.net von Clémence Pouget, GEODE, CEPS/INSTEAD; Quelle: Statec 2002-2010. Heiners Weiswampach

31) Ombudsman (2009): 2 Notfallwohnungen pro 6.000 Einwohner. 39: Tabelle MFI 2011, FDL, 2011, sowie AIS und Statec) August-Oktober eigene Erhebung Quelle: Schmit & De Rocco,

144 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 145 3

3.3.2 Fallvignetten: Wohnungsnot als Auftrag an die soziale Arbeit

Eine quantitative Erhebung „sozialen Wohnraums“ jedoch kann für die Belange eines Sozialzen- ind; -­‐ trums nicht genügen, gilt es doch Antworten und Strategien auf der Ebene des Klientensystems

t der

zu finden. Im Rahmen der Explorativstudie wurden im Vorfeld und in Zusammenarbeit mit den suche nterstützung bei 6: Familie B. 6: Familie

Sozialarbeiterinnen des RESONORD eine Auswahl möglicher Fälle getroffen, bei denen sich eine ng; entspricht nicht Anspruch auf Fall Wohnproblematik manifestierte. Die Fälle wurden von den Sozialarbeiterinnen ausgesucht, vor- familiengerechtes Wohnen und Leben.“ los, Frau D. ist arbeits los, bezieht teilweise Herr B. Invaliden rente, zum Zeitpunk Kontaktaufnahme arbeitslos Familie lebt in einer kleinen Ma n sarden -­‐ wohnu d en Wohnan sprüchen Kind einer Familie mit Unterstützung zur Begleichung der Monatsmiete und bei der Suche nach einer adäquaten Wohnung Finanzielle Unterstützung zur Be gleichung der U Miete, Geburt, Hilfen bei der der Wohnungs Junge Familie in Wohn unsicheren junge Frau verhältnissen, ist schwanger Frau B. erwartet ein K monatliche finanzielle Rücksta nd beim Eng pässe, Bezahlen der Miete geschlagen und anonymisiert als Sozialbericht zur Bearbeitung vorgelegt. In Einzelgesprächen mit Familie hat 1 . 500 davon bleiben monatlich, j eden Monat 150 Euro übrig

den Praktikerinnen, konnten weitere Informationen über den Fall eingeholt werden. Durch die -­‐

Berichte und die anschließend verbalen Informationen über den Fall, konnte eine ausführliche -­‐ Falldokumentation erarbeitet werden. Zudem bestand die Möglichkeit während zwei Monaten n einen Fall intensiv zu begleiten. Die betroffene Person wurde kontaktiert, es fanden regelmäßige Familie.“

Gespräche statt, gemeinsame Treffen wurden organisiert und praktische Hilfen wurden gegeben. einer „Unmenschliche Fall 5: Familie A. Wohnverhältnisse Herr A. kann aufgrund seiner schlechte Gesundheit nicht Frau A. arbeiten, arbeitet als Putzkraft Lebt in einem stark von Schimmel befallenen Haus; die Wohnung gilt als gesundheitsge fährdend Unerstützung zur Begleichung der hohen Stromrechu ng Begleichung der Stromrechnung durch monatliche Ratenzahlungen Familie portugie lebt sischer Herkunft, seit 4 Jahren in Kind 1 Luxemburg, Will bis Sommer 2012 im Haus dann bleiben, Darlehen abbezahlt und Umzug möglich Enges Budget aber keine Schulden Die Auswertung der Fälle zeigt, dass die Wohnungsnot in jedem Lebensalter vorkommen kann. Sie

trifft Frauen wie Männer in biographischen Umbruchssituationen (Verlust oder Auseinanderfallen der Familie, Brüche im Erwerbsleben, Verlust der Autonomie bei Pflegebedürftigkeit, Erkrankun- -­‐

gen). Die Vulnerabilität verschärft sich wenn Kinder ebenfalls davon betroffen sind. 4 : Herr L. Fall Haus sterben.“ „Ich will in diesem Lebt in einem stark verwahrlosten Haus, gesund -­‐ heitsgefährdend Hat einen Vormund, Hat einen Vormund, der sämtliche fi -­‐ nanziellen Entschei -­‐ dungen trifft Braucht Unter Lebt seit Kindheit im Lebt seit selben Haus mit seiner Schwester stützung bei der Pflege will im der Schwester, Haus sterben K.A.

ber im im ber

Kinder, Kinder, -­‐ und

Fall 3: Frau U. kommen, kein Recht kommen, „Keine Chance auf Chance „Keine dem freien Markt.“ Lebte bis Septem gemein samen Ha us, auf der Suche nach Wohnung Lebt in Scheidung, 2 Lebt in Scheidung, gemeinsame Ausbildung zur pflegerin nicht Kranken anerkan nt in LU Seit September im Frauenhaus, Wohnungs Recht auf Arbeitssuch e, RMG da eigene Adresse Unterstützung beim Scheidungsverfahren der und bei Wohnungssuche RMG wurde bean tragt, Hilfen beim Scheidungsverfahren, Unterstützung bei der Wohnungssuche Anfang 40, Anfang 40, afrikanischer Ab -­‐ lebt seit stammun g, 1995 in LU mä ß iges regel Kein Ein auf RMG -­‐

ituation schwer

Fall 2: Herr H. Unmensch lichkeit.“ „Über Schikane und Abgeschlossene Be Entzugstherapie, schäftigung durch Arbeitsbeschaffungs -­‐ ma ß nahme Bewohnt ein Zimmer über einem Restaurant, beschreibt Situation als schlecht und un -­‐ menschlich Lebt in Partnerschaft, Arbeit bereitet ihm Freude Unterstützung bei der Buchhaltung Admini strative und finanzielle Beglei tung, Wohns denn Vermieterin meidet Kontakt Drogenvergangenheit mit kleineren Delikten, hat Bewährungsauflagen Finanzielle Situation momentan stabil

mein -­‐ -­‐ -­‐ -­‐ schuldet

Fall 1: Herr W. Tiere oder Abfall?“ „Wer sind wir denn, schuldung Geschieden, ge Fiel nach der Inso l venz n Geschäftes eigene des in die Obdachlosig keit, heute trockener Alkoholiker Heute überver Wohnt heute zur Untermiete bei einer Familie; eigenes teilt Bad und Zimmer, Küche Heute stabile Lebens -­‐ beschäftigt in situation, einer Arbeitsbe schaffungsmass nahme V.a. finanzielle Hilfen gegen Überver Anfragen zum Bezug Unter des RMG, stützung für Krankenversicherung, Anfrage für Sozial -­‐ wohnung samer Sohn lebt bei der Mutter

aufweisen 2011, die eine Wohnungsproblematik im RESONORD-Sozialzentrum Fällen von Synopsis

Soziale Aktuelle Aktuelle Eckdaten Eckdaten Eckdaten Finanzielle Hilfesystem Biographische Biographische Wohnsituation Interventionen Lebenssituation Anfragen an das Tabelle 40: Tabelle 2011. Herbst der Fallvignetten: Stand & Schmit, eigene Darstellung, Quelle: De Rocco

146 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 147 3

3.3.3 Die interkommunalen Mietkommissionen Betrachtet man die unterschiedlichen Fälle an, in denen eine Wohnproblematik vorliegt, so wäre es sicherlich für das regionale Sozialzentrum RESONORD von Vorteil, wenn sie anstatt vier nur Mit der Novellierung des Mietgesetzes32 wurden auch die Bestimmungen für die kommuna- noch eine Mietkommission als Ansprechpartner hätte. Somit könnten auch gemeinsame präven- len Mietkommissionen geändert. Vor allem wurde eine interkommunale Zusammenlegung tive Informationsarbeit sowie ein kohärenteres Vorgehen ermöglicht werden. In der Folge der vorgenommen für die Gemeinden, die weniger als 6.000 Einwohner haben. Die Ernennung Gemeindewahlen müssen die Kommissionen 2012 neu bestimmt werden. erfolgt in der Regel für die Dauer von 6 Jahren. Die Mietkommission umfasst je einen Vertreter und einen Ersatzvertreter der Mieter, Vermieter. Die Mietkommission hat einen Schlichtungsauftrag Anlässlich der Explorativstudie konnten wir feststellen, dass der Zugang zur interkommunalen und kann bei Wohnungskonflikten bezüglich der Miete eine aussergerichtliche Einigung bewir- Mietkommission, die für die RESONORD-Gemeinden beim zuständigen Distriktkommissariat in ken. Die Mietkommission könnte demnach ein für Wohnungsprobleme interessantes Instrument Diekirch angesiedelt ist, für Klienten nicht einfach ist. Im Rahmen einer kommunalen Wohnungs- sein. Jedoch stellen wir fest, dass viele Wohnkonflikte und Wohnungsnöte nicht nur den Mietpreis politik ist über eine Neuregelung und Funktionsweise der Mietkommissionen nachzudenken. betreffen und in den besonders vulnerablen Fällen oftmals zwar ein Wohnverhältnis, nicht aber ein Mietvertrag vorliegt. Aufgrund der zu eng gefassten gesetzlichen Zuständigkeiten ist die Miet- kommission derzeit wirkungslos, wenn es darum geht Einwohner vor unwürdigen Wohnsituatio- nen sowie wirtschaftlicher Ausbeutung zu schützen.

Bezüglich der 2008 erfolgten territorialen Zuteilung der Mietkommissionen33 ist für die RESONORD Region hervorzuheben, dass Vertretungen für die 14, bzw. 10 Gemeinden auf nicht weniger als 4 kantonale Kommissionen verteilt sind:

Art. 1er. (1) Pour l’ensemble des communes de moins de 6.000 habitants du Grand-Duché de Lux- embourg, sont instituées les douze commissions des loyers suivantes:(...)

5. Commission des loyers du canton de Clervaux: territorialement compétente pour les communes de Clervaux, Consthum, Heinerscheid, Hosingen, Munshausen, Troisvierges, Weiswampach et Wincrange, faisant partie du canton de Clervaux;

6. Commission des loyers du canton de Diekirch: territorialement compétente pour les communes de Bettendorf, Bourscheid, Ermsdorf, Erpeldange, Feulen,Hoscheid , Medernach, Mertzig, Reisdorf et Schieren, faisant partie du canton de Diekirch;

8. Commission des loyers du canton de Vianden: territorialement compétente pour les communes de Putscheid, Tandel et Vianden, faisant partie du canton de Vianden;

9. Commission des loyers du canton de Wiltz: territorialement compétente pour les communes de Boulaide, Esch sur-Sûre, Eschweiler, Goesdorf, Heiderscheid, Lac de la Haute-Sûre, Neunhausen, Kiischpelt, Wiltz et Winseler, faisant partie du canton de Wiltz;

32) Loi du 21 septembre 2006 sur le bail à usage d’habitation et modifiant certaines dispositions du Code civil. 33) Règlement grand-ducal du 19 février 2008 déterminant la zone de compétence territoriale et le siège des commissions des loyers instituées pour l’ensemble des communes de moins de 6.000 habitants, prévues par l’article 7 de la loi du 21 septembre 2006 sur le bail à usage d’habitation et modifiant certaines dispositions du Code civil, et déterminant le montant des indemnités revenant aux membres et aux secrétaires des commissions des loyers.

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Kapitel 4 – Empfehlungen und Schlussfolgerungen für die Region RESONORD 4.1 Demographische Entwicklung – Chancen und Heraus forderungen für die Region 4.1 Demographische Entwicklung – Chancen und Herausforderungen für die Region S.151

4.2 Jung, unqualifiziert, weiblich und arbeitssuchend? S.153 In diesem letzten Kapitel wollen wir zum einen die vorherigen Kapitel zusammenfassen und zum 4 anderen Schlussfolgerungen ziehen sowie Empfehlungen und Lösungsvorschläge für verschiedene 4.3 Risikogruppen in der RESONORD Bevölkerung S.154 sozialpolitische Problemstellungen geben.

4.4 Soziale Arbeit im RESONORD S.155 Bei der Analyse der demographischen Entwicklung fiel zuerst auf, dass die Bevölkerung der RESONORD Region zwischen 2001 und 2011 mit 22,6% schneller gewachsen ist als der nationale 4.5 Soziales Wohnen in der RESONORD Region S.156 Durchschnitt des Großherzogtums Luxemburg (16,4%).

4.6 Präventive Sozialarbeit: Netzwerkarbeit, Weiterbildung und innovative Projekte S.157 Für den gleichen Zeitraum war aber der Geburtenüberschuss in der Region (1,6%) deutlich niedri- für die Region ger als auf nationaler Ebene (4%). Trotzdem ist in der RESONORD-Region die Zahl der Einwohner in den letzten zehn Jahren schneller gestiegen als auf nationaler Ebene. Dies ist demzufolge auf ein positives Migrationssaldo zurückzuführen, es sind also mehr Menschen zugezogen als ausge- wandert (vgl. Tabelle 5).

In den Gemeinden Consthum, Munshausen und Eschweiler ist der Wanderungsüberschuss am höchsten, aber auch Putscheid und Hoscheid verzeichnen einen deutlichen Wanderungsüber- schuss. Es ist sicherlich sinnvoll, diese Entwicklung in den kommenden Jahren weiterzuverfolgen, um erkennen zu können, ob sich hier eine Tendenz abzeichnet.

Aus Tabelle 3 wird deutlich, dass die Gemeinden Consthum, Hoscheid, Eschweiler und Muns- hausen zwischen 2001 und 2010 den höchsten Anstieg der Bevölkerung aufweisen, während die Gemeinden Wincrange, Clervaux und Kiischpelt die geringsten Bevölkerungszunahmen verzeich- nen. Der hohe Anstieg der Bevölkerung in diesen Gemeinden lässt sich durch mehrere Ursachen erklä- ren. Dazu zählen die größere Anzahl an Neubaugebieten, die dort in den letzten Jahren geschaffen wurden, niedrigere Mieten und Kosten für den Kauf von Häusern und Grundstücken und die oft sehr gute schulische und paraschulische Infrastruktur in den verschiedenen Gemeinden. Auffällig bei der Betrachtung der Gemeinde Clervaux in der Tabelle 6 ist, dass Clervaux zwar eine der Gemeinden mit der größten Anzahl an Zuwanderer (229 im Jahr 2010) ist, aber nicht diejenige, deren Einwohnerzahl am stärksten angestiegen ist. Ein Grund hierfür könnte eine erhöhte Sterbe- rate, welche möglicherweise auf das dort ansässige Altersheim zurückzuführen ist, sein. Bei der Analyse der Herkunftsländer der Zuwanderer (vgl. Tabelle 7) hat sich herausgestellt, dass rund 80% der Zuwanderer aus Luxemburg kommen, gefolgt von den Zuwanderern aus Belgien, Portugal und Deutschland. Im Vergleich mit dem Jahr 2009, ist 2010 die Anzahl der Zuwanderer aus Belgien und Portugal leicht gestiegen und der Anteil der Zuwanderer aus Luxemburg leicht gesunken.

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Tabelle 8 verdeutlicht die verschiedenen Herkunftsregionen der nationalen Zuwanderer in Bezug 4.2 Jung, unqualifiziert, weiblich arbeitssuchend? auf den letzten Wohnort, der Zuwanderer. Man erkennt dass etwa die Hälfte aus der RESONORD Region selber stammt, wobei es sich dabei um sogenannte Binnenwanderung handelt. Aus der Die Arbeitslosigkeit in der RESONORD Region lag mit 6,6% im Jahr 2010 nur geringfügig unter dem Region Zentrum Nord kommt der zweit höchste Prozentsatz an Zuwanderer in die RESONORD nationalen Wert, der 7% betrug (vgl. Abb. 32 und Tabelle 14). Bei der Betrachtung der Arbeitslo- Region, darauf folgen die Regionen West, Zentrum Süd, Süd und zuletzt Ost. Die geläufige Annah- sigkeit der Einwohner der einzelnen Gemeinden wird ersichtlich, dass in den Gemeinden Vianden me, dass aufgrund der niedrigeren Mietkosten viele Personen aus dem Süden und Zentrum des (10%), Clervaux (8,9%) und Troisvierges (8,6%) die Arbeitslosigkeit überdurchschnittlich ausfällt. Landes in den Norden ziehen kann durch diese Daten nicht belegt werden. Vielmehr erkennt man, Eine mögliche Erklärung hierfür ist die Tatsache, dass arbeitslose Personen oft auf öffentliche dass innerhalb der Region die Wohnorte gewechselt werden oder eine größere Anzahl an Zuzügen Transportmittel angewiesen sind und diese in den drei Zentren (Vianden, Clervaux und Troisvier- aus der Nordstad Region zu verzeichnen ist. ges) am besten erreichbar sind. Weiterhin gibt es dort sehr günstigen Wohnraum mit Vermietern die weniger strenge Voraussetzungen an ihre Mieter stellen wie z.B ein regelmäßiges Gehalt. Der Bei der Betrachtung der Bevölkerungsstruktur kann man deutliche Veränderungen im Vergleich Nachteil hierbei ist natürlich, dass es sich hierbei oft um prekäre Wohnsituationen handelt. zu 2007 feststellen: Im Jahr 2007 kamen auf 100 Erwachsene im erwerbsfähigen Alter genau 29,4 Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren (sog. Jugendquotient). Dieser Wert lag zudem über dem Um die Arbeitssuchenden nach Risikogruppen einzuteilen, wurden diese nach verschiedenen durchschnittlichen Wert des gesamten Großherzogtums (27,7). Demgegenüber lag im Jahr 2011 Kriterien untersucht. der regionale Jugendquotient (25,1) unter dem nationalen Vergleichswert (25,7, vgl. Abb. 15). Der regionale Jugendquotient ist seit 2007 also zurückgegangen und liegt 2011 sogar leicht unter dem Bei der Analyse der Arbeitssuchenden nach Altersklassen wurde ersichtlich, dass junge Menschen nationalen Jugendquotient. in der RESONORD Region überdurchschnittlich häufig von der Arbeitslosigkeit betroffen sind im Vergleich mit dem gesamten Großherzogtum Luxemburg. Insgesamt ist die Altersgruppe der Die Gemeinden mit dem höchsten Jugendquotienten sind Putscheid (32,7), Consthum (32,4) und 41- bis 50Jährigen am häufigsten von Arbeitslosigkeit betroffen (vgl. Abb. 34). Hoscheid (30). Das bedeutet dementsprechend, dass dies vergleichsweise „junge“ Gemeinden sind, in denen eine hohe Anzahl an Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren lebt. In diesen Betrachtet man das Ausbildungsniveau der Arbeitssuchenden (vgl. Abb. 35), ist auf den ersten Gemeinden ist die Bevölkerung in den letzten 10 Jahren auch überdurchschnittlich stark ange- Blick zu erkennen, dass die meisten Arbeitssuchenden keinen Schulabschluss haben. stiegen, was wiederum ein Hinweis dafür ist, dass vor allem junge Familien zugewandert sind und somit auch die Geburtenrate beeinflusst hat. Dies lässt sich erneut durch die Neubaugebiete in In der RESONORD Region haben 45,7% der Arbeitssuchenden die luxemburgische Nationali- diesen Gemeinden erklären. Es erscheint sinnvoll, diesen Jugendquotienten in den kommenden tät (vgl. Abb. 36). Dieser hohe Wert ist auf den hohen Anteil von Luxemburgern (70%) in der Jahren weiter zu verfolgen, um zu beobachten, ob diese Entwicklung anhält. Gesamtbevölkerung der RESONORD Region zurückzuführen. Rund ein Viertel der Arbeitssuchen- den haben die portugiesische Staatsbürgerschaft in der RESONORD Region – dies im Verhältnis Betrachtet man die Alterspyramide (Abb. 12), kann man feststellen, dass die 15-21 jährigen relativ zum Anteil in der Bevölkerung (5,57%). Auf nationalem Niveau sieht die Situation anders aus: Dort stark vertreten sind, gleichzeitig erkennt man bei der Betrachtung der Migrationsströme, dass jun- sind 34% der Arbeitssuchenden Portugiesen, rund 31% haben die luxemburgische Staatsbürger- ge Erwerbstätige häufig aus der Region wegziehen. Dies bedeutet dass auf der einen Seite noch schaft. viele Personen in der Altersgruppe der 15- bis 21-Jährigen in der Region leben, auf der anderen Seite gibt es möglicherweise zu wenig Arbeits- und Ausbildungsplätze für diese Personen. Der Anteil der RMG-Empfänger in der Bevölkerung (vgl. Abb. 41) der RESONORD Region (4%) liegt Um dieser Dynamik entgegenzuwirken sollten Projekte entworfen und Initiativen ergriffen wer- etwas über dem nationalen Vergleichswert (3,6%). Dies könnte darauf hindeuten, dass der Weg den, um einerseits weitere Arbeits- und Ausbildungsplätze für Jugendliche und junge Erwachsene aus der Arbeitslosigkeit im Norden Luxemburgs schwieriger und somit die Langzeitarbeitlosigkeit in der Region zu schaffen und andererseits die Region für Jugendliche attraktiver zu gestalten. häufiger zu finden ist. In Bezug auf die Anzahl der RMG-Empfänger gibt es allerdings Gemeinden, Im folgenden Abschnitt werden die Analysen zum Thema Arbeitslosigkeit zusammengefasst und die deutlich über dem regionalen Durchschnitt liegen. Hierzu zählen die Gemeinden Troisvierges die Gruppe der Arbeitssuchenden analysiert. (6,2%), Kiischpelt (6,1%), Munshausen (5,4%) und Clervaux (5,2%).

Bei der weiteren Analyse erkennt man darüber hinaus, dass 5,5% aller Minderjährigen, also 282 Kinder, in Haushalten leben, die RMG empfangen.

152 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 153 4

4.3 Risikogruppen in der RESONORD Bevölkerung 4.4 Sozialarbeit im RESONORD

Anhand der Stichprobe Mai-September 2011 können Aussagen über die Profile der Klienten des Im Jahr 2011 zählte RESONORD 581 Klienten. Durchschnittlich gab es eine Steigerung von 48 RESONORD gemacht werden. Für diesen Zeitraum wurden die Daten von 262 Personen mit Hilfe neuen Klienten pro Monat. von internen Fragebögen die pro Termin von den Sozialarbeiterinnen ausgefüllt wurden, ausge- wertet. In der in Kapitel 4.3 erwähnten Stichprobe, welche von Mai-September 2011 ausgewertet werden konnte, nahmen die Mitarbeiter von RESONORD 631 Termine mit 4.745 verschiedenen Bei einem Anteil von 70% Luxemburger an der Gesamtbevölkerung der Region setzt sich auch die Anfragen wahr. Hochgerechnet auf das gesamte Jahr 2011, wären dies 1.514 Termine. Gruppe der Klienten des RESONORD mit 47% hauptsächlich aus Luxemburgern zusammen, diese repräsentieren 0,72% der gesamten luxemburgischen Bevölkerung in der RESONORD Region. 27% Gliedert man die Anträge in verschiedene Arbeitsschritte der Sozialarbeit, bietet sich folgendes der Klienten sind Portugiesen, welche 2,17% der gesamten portugiesischen Bevölkerung in der Bild: RESONORD Region darstellen. Die portugiesische Bevölkerung ist also proportional stärker vertre- ten als die luxemburgische. Weitere 7% der Klienten haben eine afrikanische Herkunft. • Auskunft und Information: 31% Frauen sind proportional stärker vertreten in der Gruppe der Klienten. Bei einem Gesamtanteil • Administrative Anfragen: 21% von 49% in der Gesamtbevölkerung sind 60% der Klienten weiblich. 36% dieser Frauen sind ledig, • Orientierung: 17% 20% geschieden, aber nur 32% verheiratet. • Finanzielle Anfragen: 8%

Diese Zahlen verdeutlichen, dass die geschiedenen Frauen verglichen mit der Gesamtbevölke- Die hauptsächlichen Aufgaben der Sozialerbeiterinnen des RESONORD bestehen also in Auskünf- rung überdurchschnittlich vertreten sind. So sind in der Gesamtbevölkerung nur 7,8% der Frauen ten und Information der Klienten. Anschließend folgen die Unterstützung der Klienten bei admi- geschieden wohingegen es bei den RESONORD Klienten wie oben erwähnt 20% sind. Bei den nistrativen Anfragen und die Orientierung zu externen und spezialisierten Dienstleistern. verheirateten Frauen ist die Situation umgekehrt, da sind nur 31% der weiblichen Klienten bei RESONORD diese Gruppe macht aber 52% der Frauen in der Gesamtbevölkerung aus. Die Hauptthemen die innerhalb dieser Anfragen bearbeitet wurden sind vor allem Arbeit und Arbeitslosigkeit, Wohnen, psychologische Betreuung und Überverschuldung. Zu diesen Haupt- Nach Altersgruppen unterschieden stellt man fest, dass der überwiegende Teil (29%) zwischen 41 themen finden sich in Tabelle 41 konkrete Lösungsvorschläge und Aktionen. Neben dieser eher und 50 Jahre alt ist, gefolgt von den 31- bis 40 jährigen (23%) und den 21- bis 30 jährigen (21%). beratenden Tätigkeit der Sozialarbeit wurden auch die Anfragen auf finanzielle oder materielle 56% aller Klienten haben Kinder: von diesen stammen 24% aus Familien mit einem Kind, 17% Hilfeleistungen detaillierter betrachtet. aus Familien mit zwei Kindern und weitere 10% aus Familien mit 3 Kindern. Man kann hier noch anmerken, dass insgesamt 35% der Klienten mit Kindern alleinerziehend sind. Insgesamt haben im Jahr 2011, 205 Personen 647 Sozialhilfeanträge bei RESONORD gestellt. Es wurden 235.557€ für finanzielle Sozialhilfeleistungen ausgegeben.

Hauptsächlich wurden Anträge in folgenden thematischen Bereichen gestellt:

• Essensgutscheine: 116 • Medizinische Kosten: 45 • Miete: 35 • Heizöl: 23 • Elektrizität: 22 • Mietkaution: 17

Diese Themen decken sich größtenteils mit den Bereichen der beratenden Tätigkeit und werden ebenfalls in Tabelle 41 behandelt.

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4.5 Soziales Wohnen in der RESONORD Region 4.6 Präventive Sozialarbeit: Netzwerkarbeit, Weiterbildung und innovative Projekte für die RESONORD Region Ausgehend von einem mehrdimensionalen Verständnis sozialen Wohnens ergeben sich für die RESONORD Region folgende Schlussfolgerungen: In den vorgehenden Abschnitten wurde mit Hilfe sozio-demographischer Daten die RESONORD Region im Detail beschrieben. Die Analyse der Sozialdaten erlaubte weiterhin eine Übersicht In der Region gibt es eine hohe Zahl an Personen, die in prekären Wohnsituationen (mal-loge- über die Hauptproblematiken in der Sozialarbeit. Aus diesen Daten haben sich insgesamt sechs ment) leben und deren Schutz (vor allem vor wirtschaftlicher Ausbeutung und unwürdiger Haupthemen herauskristallisiert. Behandlung) nicht ausreichend garantiert ist. Dies gilt nicht nur für eine Mehrheit der 89 Personen In der folgenden Tabelle werden nicht nur die wichtigsten Themen aufgelistet, sondern auch in sogenannten „Cafézimmern“ sondern auch für die nicht erfassten Personen in privaten Miet- konkrete Lösungsvorschläge aufgezeigt. Im Anschluss an die Tabelle werden die einzelnen Aspekte wohnverhältnissen ohne Mietvertrag. Aufgrund der derzeit ansteigenden Immigrationswelle aus genauer beschrieben. Südeuropa wird die Zahl von zeitweise privat untergebrachten Personen vermutlich ansteigen, so dass eine neue Personengruppe hinzukommt, deren Wohnsituation als prekär zu bezeichnen ist. Interne Themen Innovative Projekte Externe Dienste Weiterbildung Das Angebot an sozialem Wohnraum in der RESONORD Region liegt derzeit unter dem Landes- durchschnitt und ist nicht ausreichend um den ansteigenden Bedarf an Sozialwohnungen bzw. 1. Soziale Inklusion Pilotprojekt Caritas/Croix an erschwinglich zugänglichem Wohnraum zu decken. Wenn der Landesdurchschnitt mit fünf1 „Plateforme d’inclusion Rouge Buttek, 2 et de solidarité“ CNDS, bis acht Sozialwohnungen auf 1.000 Einwohner derzeit angegeben wird, so würde sich für die SHD, Region Clervaux-Vianden ein Sollwert von aktuell 108 bis 168 Sozialwohnungen ergeben (21.614 FPE Einwohner in 2011 nach den Statec Angaben). Geht man von dem offiziell intendierten Anstieg der 2. Arbeit/Arbeitslosigkeit Unterstützung der RTPH Bevölkerung entsprechend dem „Pacte Logement“ aus, beliefe sich die Bevölkerung im Jahre 2020 Klienten bei der Initiativ Rëm 3 auf 23.509 Einwohner. So müssten die Gemeinden und die öffentliche Hand dann zwischen 117 Arbeitssuche schaffen, und 183 Sozialwohnungen anbieten, d.h. ihre aktuelle Zahl an sozialen Mietwohnungen massiv ADEM, erhöhen. Anzumerken ist, dass wie in Kapitel 4.1. erwähnt, die Bevölkerungsentwicklung in der SNJ/ALJ, RESONORD Region derzeit schneller ansteigt als bislang angenommen. Somit müsste auch der Bau SRAS/SNAS 3. Wohnen Informationsarbeit, AIS von Sozialwohnungen beschleunigt werden. Berechnet man die Anzahl an kommunalen Notfall- Beratung und FDL wohnungen (logement d’urgence) nach der Empfehlung des Ombudsmans4 , so müsste die Region advocacy-­‐Arbeit für derzeit über 7 und nach 2020 über 8 Notfallwohnungen verfügen. Personen in prekären Wohnsituationen Entwicklungsplan für Soziales Wohnen kann und darf nicht auf Sozialwohnungen oder Mietzuschüsse reduziert werden. soziale Vielen Aspekten muss Rechnung getragen werden, damit die unterschiedlichen Generationen, Mietwohnungen Bevölkerungsgruppen und Akteure sich Wohnen nicht nur finanziell leisten können, sondern dass 4. Psychologische Betreuung AFP Services sie es als hohe Lebensqualität ansehen, wenn Sie in der RESONORD Region wohnen können. Eine CPF kommunale Wohnungspolitik sollte nicht nur soziales Wohnen als festen Bestandteil mit bein- Familljencenter, halten, sondern kann auch ihre Attraktivität hierüber definieren. Die RESONORD Region sollte Psy Jeunes, nicht nur aufgrund der etwas günstigeren Wohnkosten attraktiv sein, sondern sollte wegen der Liewen kollektiven Ausrichtung auf sozial ausgerichtes Wohnen attraktiv werden. Ohne eine Beteiligung Dobaussen, CHNP/SPAD, der Bevölkerung an der Ausrichtung, Gestaltung und Umsetzung einer kommunalen sozialen CHdN Wohnungspolitik kann kein förderliches politisches Klima zu einer kohärenteren Wohnungspolitik 5. Kinder/Familie Pilot Projekt „Bébé Initiativ entstehen. Plus“ für die Liewensufank, Die Fallanalysen und Beratungsanfragen beim RESONORD zeigen, dass die Anzahl der Anfragen RESONORD Region Consultation welche die Wohnverhältnisse betreffen ansteigen. Die derzeitige Arbeitsweise der interkommuna- pour nourrissons len Mietkommissionen werden dem Bedarf nicht mehr gerecht.

1) Ghekière (2007): 5 Sozialwohnungen pro 1.000 Einwohner bei einer Gesamtzahl von 2.250 Sozialwohnungen (parc locatif social) in Luxemburg 6. Überschuldung Spezialisierung Ligue Médico-­‐ insgesamt (Zeitraum 2000-2005). 2) Pittini & Laino (2011): 7,8 soziale Mietwohnungen auf 1.000 Einwohner (2008). der Sociale, Service 3) Berechnung für www.habitreg.net von Clémence Pouget, GEODE, CEPS/INSTEAD; Quelle: Statec 2002-2010. 4) Ombudsman (2009): 2 Notfallwohnungen pro 6.000 Einwohner. Sozialarbeiteri

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1. Soziale Inklusion: LEADER-Pilotprojekt „Plateforme d’inclusion et de solidarité“ Eine engere Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern aus diesem Bereich wäre wünschens- Seit 2011 wurden insgesamt 116 Anfragen für Essensgutscheine gezählt. Die Essensgutscheine wert, um auf diesem Weg regionale Anlaufstellen zu gründen. werden in den meisten Fällen ausgestellt, um eine kurzfristige Lösung für akute Probleme zu bieten. Hier liegt eine Verknüpfung mit dem Pilotprojekt "La plateforme d’inclusion et de solidarité“ nahe. Dort würde die Möglichkeit bestehen, einen sogenannten Infopoint zur Arbeitssuche zu errichten. Es handelt sich hierbei meist um Klienten, bei denen sich die finanziellen Probleme in mehreren Weiterhin könnten diese Räumlichkeiten wie auch die des RESONORD genutzt werden, um dort Bereichen häuften und die Situation eine Zuspitzung erfahren hat. In dieser Notsituation, in denen durch intensive Beratung und Begleitung durch spezielle Dienstleister, wie z.b. RTPH, Initiativ rëm die Klienten keinerlei finanzielle Möglichkeiten mehr haben, werden Essensgutscheine bewilligt. schaffen oder ADEM die Arbeitssuchenden zu unterstützen.

Da bei vielen der RESONORD Klienten zu der finanziellen auch noch eine soziale Armut, (Aus- 3. Wohnen schluss von den gesellschaftlichen Teilhabemöglichkeiten) hinzukommt, führt dies oft zu einer Um den Schutz der Personen in prekären Wohnsituationen zu verbessern, bedarf es folgender Ausgrenzung aus der Gesellschaft. Mit dem Ziel, gegen die soziale Ausgrenzung zu kämpfen, hat Maßnahmen: RESONORD ein neues Pilotprojekt entwickelt, das LEADER Projekt "La plateforme d’inclusion et de solidarité“, welches im Zeitraum 2012-2013 umgesetzt wird. • Die öffentliche Aufklärung über Rechte und Pflichten sowie adäquate Wohnverhältnisse soll- te verbessert werden, damit alle Beteiligten (Mieter, Vermieter, Eigentümer, Öffentlichkeit) keine Das Ziel dieses Projekts besteht einerseits darin, gegen die Isolierung der in der Region leben- inadäquaten Wohnsituationen tolerieren. den Personen zu kämpfen, ihnen Dienste und Leistungen zu ermäßigten Preisen anzubieten und Die Informationsarbeit, Beratung und advocacy-Arbeit für Personen in prekären Wohnsituationen einen Ort des Austausches, der Begegnung, Sozialisierung und Solidarität zu bieten. Andererseits sollte verbessert werden und könnte Bestandteil der Beratungsangebote im RESONORD werden. besteht das Ziel darin, das bereits bestehende Angebot zu vernetzen und ein partnerschaftliches Benötigt wird eine allgemeine Wohnberatung, die eine individuelle Beratung anbieten kann, etwa Netzwerk zu entwickeln, um das Angebot an sozialen Dienstleistungen in der RESONORD Region das Überprüfen von Mietverträgen, das Verändern und Verbessern von Wohnsituationen und das zu verbessern und sich den Bedürfnissen der Region anzupassen. individuelle Begleiten (Mediation) von Personen bei Konfliktsituationen.

Im Rahmen dieses Projektes soll unter anderem in Zusammenarbeit von „Croix-Rouge/Caritas But- Eine allgemeine Wohnberatung sollte jedoch nicht nur individuelle Beratung anbieten, sondern teker“, ein Sozialladen gegründet werden, um den RESONORD Klienten die Möglichkeit zu bieten, könnte auch öffentliche Träger, Gemeindeverwaltungen, Hotel- und Gaststättenbetreiber infor- günstiger einzukaufen. Hier besteht auch die Möglichkeit, durch Beratung und Unterstützung auf mieren und beraten bei der Verbesserung bestehender Wohnverhältnisse. Zusammen mit den das Kaufverhalten und die Ernährung der Käufer Einfluss zu nehmen. Weiterhin können Kochkurse Akteuren sollte eine Charta der Zusammenarbeit über adäquates und menschenwürdiges Woh- belegt werden, in denen Grundlagen und die Lust an gesunder Ernährung vermittelt wird. nen erstellt werden. Das private Angebot von Wohn- und Unterbringungsmöglichkeiten ist jedoch Der Zugang zum Sozialladen wird durch die Sozialarbeiterinnen des RESONORD genehmigt. Dort unverzichtbar um saisonalen und konjunkturell bedingten Fluktuationen auf dem Wohnungs- bezahlen die Klienten dann 1/3 des Normalpreises aus eigenen Ressourcen. Dadurch besteht die markt begegnen zu können. Diese Wohnberatung sollte zudem eine aktive Unterstützung für Möglichkeit, das gesparte Geld, so wie in einem Hilfeplan mit der Sozialarbeiterin festgelegt, zur die Gemeinden anbieten bei der Kontrolle von Wohnverhältnissen und der sich daraus oftmals Begleichung laufender Kosten und zur Schuldentilgung zu nutzen. ergebenden Relogierung von Personen. Diese Prozesse bestehen für die Gemeinden aus zusätzli- chem administrativem Aufwand und die betroffenen Menschen bedürfen einer vorübergehenden Der Zugang wird üblicherweise für einen beschränkten Zeitraum gewährt, meist bis die Situation Begleitung und Beratung. Die Vernetzung mit anderen Sozialdiensten bei Wohnproblematiken des Klienten sich stabilisiert hat. In diesem Projekt wird darüber hinaus auch in Zusammenar- könnte durch ein interinstitutionelles Fallmanagment verbessert werden. beit mit der CNDS asbl - Les Services de l’entraide, einem Second-Hand Laden für Kleidung und einer Kaffeestube eingerichtet. Mit weiteren Partnern wie der „Stëftung Hëllef Doheem“ und dem • Die RESONORD-Gemeinden sollten sich auf einen interkommunal abgestimmten Entwick- „Forum pour l’emploi“ ist auch eine enge Zusammenarbeit geplant um unterschiedliche Formati- lungsplan für die Schaffung von sozialen Miet- und Eigentumswohnungen einigen, der der zu- onen (Weiterbildungsmaßnahmen) und Workshops anzubieten. künftigen Entwicklung Rechnung trägt. Demnach sollten sich die Gemeinden im Rahmen des “Pacte logement” die Schaffung von 100 zusätzlichen Sozialwohnungen bis 2017 vereinbaren. 2. Arbeit und Arbeitslosigkeit Hierbei sollte beachtet werden, dass die Orientierung am derzeitigen Landesdurchschnitt nicht Die Arbeitslosigkeit stellt nach wie vor eine große Herausforderung für die Sozialarbeit in der zu verwechseln ist mit dem tatsächlichen Bedarf an Sozialwohnungen insgesamt. Geht man von Region dar. Die Arbeitssuchenden benötigen meist eine regelmäßige und intensive Unterstützung keinen nennenswerten Einkommensverbesserungen bei der lokalen Bevölkerung in der RESONORD im Bereich der aktiven Arbeitssuche, Orientierung und Weiterbildung. Es bestehen bereits einige Region aus, dürfte die Zahl an Haushalten deren steigenden Wohnkosten sich negativ auf die spezialisierte Dienste (siehe Tabelle 41) in diesem Bereich. Zurzeit besteht dieses Angebot jedoch Haushaltseinkommen auswirken, ansteigen. In Folge dürften die wohnungsbedingten Sozialhil- noch nicht in der RESONORD Region. feanträge ansteigen. Das Erschließen von zusätzlichen Sozialwohnungen kann dieser Entwicklung entgegenwirken.

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• Die Schaffung einer regionalen “Wohnkommission” sollte im Sinne einer partizipativen und Ein interessanter Ansatz wäre auch die Einführung von sogenannten „Familienhebammen“. korresponsiven Vorgehensweise die weitere Entwicklung der kommunalen Wohnpolitik beraten Diese in Deutschland gängige Form der Betreuung wird folgendermassen definiert: „Familienheb- und begleiten. ammen sind staatliche examinierte Hebammen mit einer Zusatzqualifikation, deren Tätigkeit die Die RESONORD-Gemeinden sollten eine interkommunale Mietkommission zusammensetzen, an- Gesunderhaltung von Mutter und Kind fördert. Dabei liegt der Schwerpunkt der Arbeit auf der statt sich auf 4 verschiedene kantonal zusammengesetzte Kommissionen zu verteilen. In der Tat ist psychosozialen, medizinischen Beratung und Betreuung von vulnerablen Schwangere, Mütter mit es sehr wichtig für das RESONORD-Sozialzentrum, dass die Anfragen an die Mietkommission und Kleinkindern durch aufsuchende Tätigkeit und interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen In- deren Funktionsweise und Ergebnisse kohärent für die gesamte RESONORD Region sind. stitutionen und Berufsgruppen. Die Arbeit der Familienhebamme bedeutet, werdende und junge Die RESONORD-Gemeinden könnten beide Kommissionen, die Mietkommission und die neu zu Eltern zu begleiten, deren Lebenssituation bereits durch soziale und gesundheitliche Belastungen schaffende “Wohnkommission” zusammenlegen und mit einer erweiterten Mission ausstatten: geprägt ist. Familienhebammen arbeiten nicht alleine, sondern sind eingebunden in ein interdis- ziplinäres Netzwerk der „Frühen Hilfen“. Als Lotsinnen zwischen dem Sozial– und Gesundheits- • Beraten und Begleiten im Rahmen der Umsetzung des “Pacte logement” und ins wesen benötigen sie daher sehr gute Kenntnisse über die Leistungen und Arbeitsweise der weite- besondere deren soziale Dimension ren Berufsgruppen.“ • Präventive Maßnahmen ergreifen für adäquates Wohnen • Mediation, Schlichtungsmission bei individuellen Anfragen (cf. klassischer Auftrag der Mietkommission) 6. Überschuldung • Eine jährliche Bestandaufnahmen an sozialem Wohnraum erstellen und den zu Ein häufiges Problem ist die Ansammlung von Schulden und in vielen Fällen auch die Überver- künftigen Bedarf prognostizieren. schuldung. Auch wenn die Sozialarbeiterinnen des RESONORD die Einnahmen und Ausgaben der Klienten analysieren, fehlt ihnen zum einen die notwendige Ausbildung, um in Fällen von Über- schuldung eine angemessene Begleitung zu garantieren. Zum anderen ist die Betreuung überver- 4. Psychologische Betreuung schuldeter Klienten sehr zeitintensiv. Anhand der internen Angaben über die Sozialarbeit beim RESONORD wurde sichtbar, dass ein Bedarf an psychologischer Betreuung bei den Klienten des RESONORD besteht, der aber aus Die Ligue Médico-Sociale bietet einen „Informations- und Beratungsservice“ bei Überschuldung. Kostengründen für manche Klienten unzugänglich ist. Bereits bestehende soziale Dienste, die eine Allerdings ist diese Beratung erst nach einer langen Wartezeit möglich und befindet sich darüber psychologische Betreuung zu einem günstigeren Preis anbieten, sind in der RESONORD Region hinaus nicht in der RESONORD Region. nicht vorhanden. Auch hier wäre es sinnvoll durch Kooperation mit spezialisierten Partnern regi- onale Anlaufstellen aufzubauen, um den Klienten des RESONORD eine günstigere psychologische Dieser soziale Dienst hat mehrere Aufgaben: Betreuung anzubieten. • Hilfe für überschuldete oder verschuldete Familien, die innerhalb des luxemburgischen Staats gebiets leben, durch eine Analyse ihrer finanziellen und sozialen Situation mit dem Ziel der 5. Kinder/Familie Schuldensanierung RESONORD verzeichnet eine steigende Anzahl an jungen und oft auch noch minderjährigen • Einbeziehung der verschuldeten Personen in die Verantwortung Schwangeren und Müttern. • Schulung und Beratung von Sozialarbeitern, die mit verschuldeten Familien arbeiten • Ausarbeitung von Präventionsmaßnahmen auf nationaler und internationaler Ebene Oft sind diese aufgrund mangelnder familiärer Unterstützung und fehlender Informationen in Bezug auf den Alltag mit Babys und Kleinkindern ihrer Lebenssituation nicht gewachsen. Die Beratungsanfragen und die Sprechstunden sind kostenlos. Der Service steht allen Personen Zu diesem Thema wäre ein Projekt in Zusammenarbeit mit der „Initiativ Liewensufank“ denkbar, mit Wohnsitz in Luxemburg sowie allen Sozialarbeitern offen. welches junge Mütter unterstützt. Um dieses Angebot für die RESONORD Klienten zugänglicher zu machen, wäre es einerseits Die “Initiativ Liewensufank” hat zum Beispiel ein interessantes Projekt in der Gemeinde Differ- denkbar, zusammen mit der Ligue Médico-Sociale zu arbeiten, da diese bereits viel Erfahrung im dingen umgesetzt. Dieses Projekt “Bébé plus” bietet allen Familien dieser Gemeinde kostenlose Bereich der Überschuldung aufweisen. Eine andere Möglichkeit diese Problematik zu lösen wäre Informationen, Begleitung und Beratung ab der Schwangerschaft bis zum ersten Lebensjahr ihres eine entsprechende Weiterbildung der Sozialarbeiter des RESONORD, um eine schnellere und ef- Babys in Form von mehreren Hausbesuchen. fektivere Beratung und Betreuung sicherzustellen.

160 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 161 Abbildungsverzeichnis:

Abb. 1: Übersicht der RESONORD Region in Luxemburg S.13 Abb. 58: Übersicht über die bewilligten Anträge auf Sozialhilfeleistungen S.109 Abb. 2: Die 14 Gemeinden der RESONORD Region vor den Fusionen S.14 Abb. 59: Gesamtkosten der finanziellen Hilfeleistungen S.111 Abb. 3: Übersicht der Straßen in der RESONORD Region S.16 Abb. 60: Personen, die einen Termin bei RESONORD hatten, nach Geschlecht (Mai-September 2011) S.112 Abb. 4: Die 6 Planungsregionen in Luxemburg S.19 Abb. 61: RESONORD Klienten, nach Zivilstand (Mai-September 2011) S.113 Abb. 5: Einwohnerzahl der 14 Gemeinden 2011 S.21 Abb. 62: RESONORD Klienten, nach Geschlecht und Zivilstand (Mai-September 2011) S.114 Abb. 6: Bevölkerungsdichte 2011 S.23 Abb. 63: RESONORD Klienten hatten, nach Altersgruppen (Mai-September 2011) S.115 Abb. 7: Entwicklung der Gesamtbevölkerung 1985-2011 S.24 Abb. 64: RESONORD Klienten, nach Nationalitäten (Mai-September 2011) S.116 Abb. 8: Herkunft der Zuwanderer in die RESONORD Region nach Planungsregionen in Luxemburg für das Jahr 2010 S.30 Abb. 65: RESONORD Klienten, nach Größe des Haushaltes (Mai-September 2011) S.117 Abb. 9: Anteil von Frauen und Männer nach Altersgruppen in der RESONORD Region 2011 in % S.32 Abb. 66: Zusammensetzung der Zwei-Personen Haushalte, nach Geschlecht (Mai-September 2011) S.118 Abb. 10: Anteil von Frauen und Männer nach Altersgruppen in Luxemburg 2011 in % S.32 Abb. 67: Zusammensetzung der Zwei-Personen Haushalte, nach Geschlecht und Zivilstand (Mai-September 2011) S.119 Abb. 11: Bevölkerung nach Altersgruppen in % im Jahr 2011 S.33 Abb. 68: Zusammensetzung der Ein-Personen Haushalte, nach Geschlecht (Mai-September 2011) S.120 Abb. 12: Altersstruktur der Bevölkerung 2011 in der RESONORD Region S.34 Abb. 69: Zusammensetzung der Ein-Personen Haushalte, nach Geschlecht und Zivilstand (Mai-September 2011) S.121 Abb. 13: Die Altersstruktur der Bevölkerung nach Luxemburger und Nicht Luxemburger in % S.35 Abb. 70: Anzahl der Kinder in den Haushalten in denen eine Person von RESONORD unterstützt wurde (Mai-September 2011) S.122 Abb. 14: Altenquotient 2011 in den RESONORD Gemeinden im Vergleich zum Großherzogtum Luxemburg S.36 Abb. 71: Anteil der Alleinerziehenden, Mai-September 2011 S.123 Abb. 15: Jugendquotient 2011 in den RESONORD Gemeinden im Vergleich zum Großherzogtum Luxemburg S.37 Abb. 72: RESONORD Klienten nach Art des Einkommens, Mai-September 2011 S.124 Abb. 16: Bevölkerung nach Nationalitäten in der RESONORD Region 2011 S.38 Abb. 73: RESONORD Klienten nach Gemeinden, (Mai-September 2011) S.125 Abb. 17: Luxemburgische Nationalität seit Geburt oder mit Migrationshintergrund 2011 S.40 Abb. 74: Anzahl der RESONORD Klienten und die Einwohnerzahl der jeweiligen Gemeinden im Vergleich; in % (Mai-September 2011) S.126 Abb. 18: Luxemburgische Nationalität mit oder ohne Migrationshintergrund 2011 S.41 Abb. 75: Dimensionen und Aspekte „Sozialen Wohnens“ S.133 Abb. 19: Zivilstand der Bevölkerung in der RESONORD Region 2011 S.44 Abb. 20: Familienstand der unter 21-Jährigen im Jahr 2011 in % S.45 Abb. 21: Familienstand der 21 bis 30-Jährigen im Jahr 2011 in % S.45 Abb. 22: Familienstand der 31 bis 40-Jährigen im Jahr 2011 in % S.46 Abb. 23: Familienstand der 41 bis 50-Jährigen im Jahr 2011 in % S.46 Abb. 24: Familienstand der 51 bis 60-Jährigen im Jahr 2011 in % S.47 Abb. 25: Familienstand der 61 bis 70-Jährigen im Jahr 2011 in % S.47 Abb. 26: Familienstand der 71 bis 80-Jährigen im Jahr 2011 in % S.48 Abb. 27: Familienstand der Bevölkerung im Alter 81 Jahren und älter im Jahr 2011 in % S.48 Abb. 28: Haushaltstypen in der RESONORD Region Angaben in % dargestellt S.50 Abb. 29: Einwohnerzahl der 10 Gemeinden nach den Fusionen S.51 Abb. 30: Die 10 Gemeinden der RESONORD Region nach den Fusionen S.52 Abb. 31: Bevölkerungsdichte nach den Fusionen S.53 Abb. 32: Arbeitslosenquote in der RESONORD Region 2010 S.54 Abb. 33: Evolution der Arbeitslosenquote 2001-2010 S.55 Abb. 34: Arbeitssuchende in % nach Altersklassen am 31.12.2010 S.56 Abb. 35: Arbeitssuchende in % nach Ausbildungsniveau am 31.12.2010 S.57 Abb. 36: Arbeitssuchende in % nach Nationalität 31.12.2010 S.58 Abb. 37: Arbeitssuchende nach Geschlecht in der RESONORD Region 31.12.2010 S.59 Abb. 38: Prozentuale Entwicklung der Jahreserwerbseinkommen zwischen 2001-2008 S.62 Abb. 39: Prozentuale Entwicklung der Renten zwischen 2001 und 2008 S.65 Abb. 40: Prozentuale Entwicklung der Sozialleistungen zwischen 2001 und 2008 S.68 Abb. 41: Anteil der RMG Empfänger in % im Jahr 2011 S.69 Abb. 42: RMG Empfänger nach Geschlecht im Jahr 2011 in % dargestellt S.70 Abb. 43: Aufteilung der RMG Empfänger nach Erwachsenen und Minderjährigen im Jahr 2011 S.70 Abb. 44: Infrastrukturen für Kinder in der RESONORD Region S.73 Abb. 45: Infrastrukturen für Senioren in der RESONORD Region S.76 Abb. 46: Infrastrukturen für behinderte Personen in der RESONORD Region S.79 Abb. 47: Apotheken und Ärzte in der RESONORD Region S.82 Abb. 48: Überblick der Infrastrukturen in der RESONORD Region S.85 Abb. 49: Antenne Wincrange S.94 Abb. 50: Antenne Vianden S.94 Abb. 51: Ablauf einer Anfrage auf finanzielle Hilfeleistung S.96 Abb. 52: Anzahl neuer Klienten in 2011 S.102 Abb. 53: Übersicht über die verschiedenen Inhalte der Anfragen S.103 Abb. 54: Übersicht über den Bereich „Auskunft und Information“ S.104 Abb. 55: Übersicht über den Bereich „Administrativen Anfragen“ S.106 Abb. 56: Übersicht über den Bereich „Orientierung“ S.107 Abb. 57: Übersicht über die Anträge auf finanzielle Hilfeleistungen 2011 S.108

162 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 163 Tabellenverzeichnis: Abkürzungsverzeichnis

Tabelle 1: Einwohnerzahl der 14 Gemeinden 2011 S.20 ADEM Administration de l’emploi Tabelle 2: Bevölkerungsdichte 2011 S.22 AIS Agence immobilière sociale Tabelle 3: Bevölkerungsentwicklung 2001-2011 S.25 Tabelle 4: Das Verhältnis von Geburten- und Sterbefällen 2001-2010 S.26 APEMH Association des parents d’enfants mentalement handicapés Tabelle 5: Migrationssaldo 2001-2010 S.27 ATI Affectation temporaire indemnisée Tabelle 6: Zuwanderer pro RESONORD Gemeinde 2009 und 2010 S.28 BAWO Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe Tabelle 7: Herkunftsländer der Zuwanderer in die RESONORD Region 2009 und 2010 S.28 Tabelle 8: Herkunft der Zuwanderer in die RESONORD Region nach Planungsregionen in Luxemburg für die Jahre 2009 und 2010 S.29 CAS Caritas Accueil et Solidarité asbl. Tabelle 9: Bevölkerung nach Geschlecht 2011 in der RESONORD Region in % S.31 CECODHAS Federation of public, cooperative and social housing Tabelle 10: Anteil der Luxemburger und Nicht-Luxemburger in den RESONORD Gemeinden 2011 S.39 CET Centre pour l’égalité de traitement Tabelle 11: Luxemburgische Nationalität durch Geburt oder mit Migrationshintergrund 2011 S.43 CHNP Centre hospitalier neuro-psychiatrique, Ettelbruck Tabelle 12: Anzahl der Haushalte in der RESONORD Region 2011 S.49 Tabelle 13: Aufteilung der Bevölkerung in der RESONORD Region 2011 S.54 CNDS Comité national de défense sociale Tabelle 14: Entwicklung der Arbeitslosenquote 2001-2010 S.55 CNS Caisse National de santé Tabelle 15: Durchschnittliches Jahreserwerbseinkommen im Jahr 2008 S.60 CRM Customer Relationship Management Tabelle 16: Durchschnittliches Jahreserwerbseinkommen nach Geschlecht im Jahr 2008 S.61 Tabelle 17: Durchschnittliches Jahreserwerbseinkommen nach Nationalität im Jahr 2008 S.61 DPI Demandeurs de protection internationale Tabelle 18: Absolute Entwicklung der Jahreserwerbseinkommen zwischen 2001 und 2008 S.62 Tabelle 19: Durchschnittliche Renten im Jahr 2008 S.63 ETHOS European Typology of Homelessness and housing exclusion, Europäische Tabelle 20: Durchschnittliche Renten nach Geschlecht im Jahr 2008 S.63 Tabelle 21: Durchschnittliche Renten nach Nationalität im Jahr 2008 S.64 Typologie für Obdachlosigkeit, Wohnungslosigkeit und prekäre Wohnversorgung Tabelle 22: Absolute Entwicklung der Renten zwischen 2001 und 2008 S.64 Tabelle 23: Durchschnittliche Sozialleistungen im Jahr 2008 S.66 FDL Fonds pour le développement du Logement et de l’Habitat, communément Tabelle 24: Durchschnittliche Sozialleistungen nach Geschlecht im Jahr 2008 S.66 Tabelle 25: Durchschnittliche Sozialleistungen nach Nationalität im Jahr 2008 S.67 appelé „Fonds du logement“ Tabelle 26: Absolute Entwicklung der Sozialleistungen zwischen 2001 und 2008 S.67 Tabelle 27: Aufteilung der Kinder in der RESONORD Region 2011 S.72 FEANTSA European Federation of National Organisations Working with the Homeless / Tabelle 28: Kindertagesstätte in der RESONORD Region S.74 Europäischer Fachverband der Wohnungslosenhilfeträger Tabelle 29: Kinderkrippen in der RESONORD Region S.75 Tabelle 30: Infrastrukturen für Senioren in der RESONORD Region S.77 Tabelle 31: Infrastrukturen für behinderte Personen in der RESONORD Region S.80 FMPO Fondation Maison de la porte ouverte asbl. Tabelle 32: Ärzte in der RESONORD Region S.83 FNS Fonds national de solidarité Tabelle 33: Apotheken in der RESONORD Region S.84 Tabelle 34: Angebot vom „Fonds du Logement“ in der RESONORD Region S.86 IGSS Inspection générale de la santé sociale Tabelle 35: Angebot von der „Agence Immobilière Sociale“ in der RESONORD Region S.86 LEADER Liaison Entre Actions de Développement de l’Economie Rurale Tabelle 36: Mitgliedsgemeinden des RESONORD S.90 MIFA Ministère de la Famille et de l‘Intégration Tabelle 37: Entwicklungsphasen von RESONORD S.91 Tabelle 38: Konventioneller, unkonventioneller und atypischer/ungeschützter Wohn(ungs)markt S.139 OLAI Office luxembourgeois de l’accueil et de l’intégration Tabelle 39: Erhebung des sozialen Wohnraums in der RESONORD Region S.145 RESONORD Regionale Sozialzenter Norden Tabelle 40: Synopsis von Fällen im RESONORD-Sozialzentrum 2011, die eine Wohnungsproblematik aufweisen S.147 RMG Revenu minimum garanti / Mindesteinkommen RPGH Revenu pour personnes gravement handicapées RTPH Réseau pour le travail et la promotion humaine SNAS Service national d’action sociale SNHBM Société nationale des habitations à bon marché SICLER Syndicat Intercommunal pour la promotion du canton de Clervaux SIGI Syndicat Intercommunal de la Gestion Informatique SISPOLO Schulsyndicat (Gemeinden Hosingen, Hoscheid, Consthum und Putscheid) STATEC Le service central de la statistique et des études économiques SYVICOL Syndicat des Villes et Communes Luxembourgeoises

164 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011 165 Literaturverzeichnis: BOVÉ, ALFRED (2011): Die Sozialenquête des Vereins für die Interessen der Frau 1907. In: JUNGBLUT, MARIE-PAULE & WEY, CLAUDE (Hrsg., 2011): Armes Luxemburg? Luxemburg. S. 172f. BRAUN, KARL-HEINZ & WETZEL, KONSTANZE (2010): Sozialreportage. Einführung in eine Handlungs- und Forschungsmethode der Sozialen Arbeit. Wiesbaden: VS Verlag BOURDIEU, PIERRE (1983): Ökonomisches Kapital, kulturelles Kapital, soziales Kapital. In: KRECKEL, REINHARD (Hrsg.). Soziale Ungleichheiten (Soziale Welt Sonderband). Göttingen, S. 183-198. BOUSCH, PATRICK (2009): Politique du logement: Entre interventionnisme et libéralisme: une approche socio-économique dans une perspective Impressum: historique. 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166 RESONORD - Sozialberichterstattung 2011