«Ab Auf Die Insel» Zwölf Impressionen Zur Insel Ufnau Editorial

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«Ab Auf Die Insel» Zwölf Impressionen Zur Insel Ufnau Editorial «AB AUF DIE INSEL» ZWÖLF IMPRESSIONEN ZUR INSEL UFNAU EDITORIAL Was willst du in die Ferne schweifen, Ein bisschen in die Ferne schweifen sieh das Gute… tut so gut Meine Freude war gross, als ich von P. Lorenz Moser OSB Es war im Januar 2013 als Reto Oeschger und ich das erste erfuhr, dass die Tages-Anzeiger-Redaktorin Helene Arnet Mal mit Josef Häcki und seinen Rindern auf die Ufenau beim Kloster Einsiedeln in der Absicht vorstellig wurde, gondelten. Dieser Ort liess uns seither nicht mehr los. eine Artikelserie über die Insel Ufnau zu schreiben. Was Und schliesslich kehrten wir zurück: Wir waren reif für ursprünglich lediglich als Sommerserie 2015 angedacht die Insel. war, erstreckte sich schliesslich bis in den September Unser Vorhaben wurde von P. Lorenz Moser OSB so un- 2016. kompliziert und von Fredy Kümin so engagiert und herz- Eine erste Begegnung auf der Ufnau im Mai 2015 hat sehr lich unterstützt, dass die Arbeit zum Vergnügen wurde. schnell Konkretes ergeben. Ideen kamen auf den Tisch – Wenn wir uns für eine neue Folge der Serie aufmachten, Natur, Landschaft, Sakralbauten, Totenschädel, Rinder- standen wir morgens beschwingt auf, und wenn wir zu- transporte, Poesie, Gastfreundschaft, Rösli Lötscher. Es rück in die Stadt kamen, hatten wir fast schon das Ge- sprudelte nur so daher! Der Federweisse war zwar gut, fühl, aus den Ferien zurückzukommen. Ein bisschen in die wäre jedoch nicht nötig gewesen! Die Ufnau hat einen Ferne schweifen kann so gut tun. stattlichen Fundus an Themen, der es verdient, bestaunt, Diskussionen gab es nur in einem Punkt – genau genom- beschrieben und gelesen zu werden. men um ein «e»: Ufenau oder Ufnau? Klarer Fall, fan- Helene Arnet und der Fotograf Reto Oeschger haben der den Fredy Kümin und die Patres des Klosters Einsiedeln: Ufnau ein wunderbares, journalistisches Andenken ver- «Ufnau». Keine Frage, fanden Landestopografie, Zürich- macht. Dieses liegt jetzt in konzentrierter und anspre- seeschifffahrt und das Korrektorat des Tages-Anzeigers: chend gestalteter Form auf dem Tisch. Der Verein «Freun- «Ufenau». Die ältere Bezeichnung lautet Ufnau, doch de der Insel Ufnau» ist Herausgeber. Er schenkt diese setzte sich die offizielle Schreibweise in unserer Serie Schrift allen Ufnau-Freunden, die umbaubedingt im 2017 durch: Ufenau. die Ufnau nicht besuchen können. Die Lektüre mag da- Es kommt nicht oft vor, dass uns Journalisten und unse - rüber hinwegtrösten und die Vorfreude wachsen lassen, rer Arbeit so viel Wertschätzung entgegengebracht wird, dass die Klosterinsel im Zürichsee ab Frühling 2018 den wie dies bei dieser Serie geschehen ist. Der sorgfältig ge- Besuchern wieder offen steht. staltete Sonderdruck zeugt davon. Ich danke dem Verein FREDY KÜMIN, PRÄSIDENT «VEREIN FREUNDE DER INSEL UFNAU» «Freunde der Insel Ufnau» von Herzen und bleibe der In- sel und den Menschen, denen wir im Laufe der Reportage begegnet sind, verbunden. HELENE ARNET, REDAKTORIN TAGES-ANZEIGER «AB AUF DIE INSEL» SAMMLUNG SERIE ÜBER DIE INSEL UFNAU ERSCHIENEN IM TAGES-ANZEIGER ARTIKEL Das Paradies der Kühe Der Inselbauer Josef Häcki 1 ARTIKEL Eine Insel taucht auf Mister Ufnau Fredy Kümin 2 ARTIKEL Zu Gast auf der Insel Die Inselwirtin Rösli Lötscher 3 ARTIKEL Wallfahrer und Wunderheiler Der Inselheilige Adalrich 4 ARTIKEL Zwischen Ruhe und Rummel Hochzeit auf der Insel 5 ARTIKEL Wein zu Wasser Der Inselwein 6 ARTIKEL Gesprengt und besungen Der Inseldichter Ulrich von Hutten 7 ARTIKEL Im Winterschlaf Die Klosterraben 8 ARTIKEL Frühlingsputzete auf der Insel Der Inselpfleger Thomas Morger 9 ARTIKEL Himmelreich und Höllenschlund Die Inselkonservatorin Sylvia Fontana 10 ARTIKEL Die Ufer der Ufenau Der Inseltaucher Pascal Stucki 11 ARTIKEL Willkommen in Ufnau, Texas Die Besitzer von Ufnau, Texas, 12 Margaret und Wallace Brumley IMPRESSUM HERAUSGEBER SERIE «AB AUF DIE INSEL» Tages-Anzeiger, Tamedia AG; TEXTE Helene Arnet; BILDER Reto Oeschger HERAUSGEBER SAMMLUNG SERIE Verein «Freunde der Insel Ufnau»; GESTALTUNG Quersicht, visuelle Gestaltung, Bäch; DRUCK Theiler Druck AG, Wollerau 22.04.2015 ARTIKEL 1 PerBootauf die Weide: Sieben Rinder unterwegs in derPfaffendschunkevon Pfäffikonauf dieUfenau. Das Paradiesder Kühe Wenn Josef HäckisRinder aufder Ufenaulanden, erwacht die Insel zum Leben. Auch der TA istreif fürdie Insel und wirdinden nächsten Monatenregelmässig über die Ufenauberichten. Helene Arnet (Text) und treuer Helfer Häckisbeim Kuh-Shuttle. Gegendwirddas Schiff Pfaffendschunke Reto Oeschger (Bilder) Häcki zieht vorn ein bisschen, hinten genannt,weil früher zuweilen die Ein- Serie: Ab auf die Insel (1) schiebtder Lehrling Urban. Schliesslich siedler Mönche damit aufdie Insel über- DerInselbauer Freienbach –Kühesind, wenn man mit wagt Veronika den Schritt ins Aben- setzten, die ihrem Kloster gehört. «Man- sechs vonihnen in einem kleinen Kahn teuer.Sie stolpertdie Rampe hinunter che vonihnen stellten sich sicher nicht über den Zürichsee schippert, erstaun- und rennt los ins Schiff,sodass es Feusi geschickter an als meine Tiere», sagt lichgross. Zum Glück sind diese Exem- fast überböckelt.«Mach sie nichtganz Häcki, währenderdas Schiff in Richtung plare auch erstaunlichruhig.Obwohl sie vorne an, damit sie zwischen zwei an- Insel steuert. erstmalsinihrem Leben ein Halfter und derezustehen kommt», ruft ihm Häcki eine Trychle tragen und aufhoher See zu. «Die braucht etwasGeborgenheit.» Freudensprüngeauf der Insel sind. Denn der Nauen istlabil im Gleich- LandwirtJosefHäcki istauch in hek- Mit einem kleinen Ruck legt die gewicht,wie Steuermann Josef Häcki tischen Situationen die Ruhe selbst.«Ich Dschunkeander Ufenauan. Mit hochge- sagt.«Er hatkeinenKiel, deshalb liegt er habe ihn noch nie fluchen gehört»,sagt stellten Schwänzen galoppieren die Rin- wie eine Nussschaleauf dem Wasser.» eine Nachbarin, die beim Verlad zu- der den Weghinauf,vollführen akroba- Wirnehmenaneinem der ausser- schaut.Erselbst sagt: «Nervöse Bauern tische Luftsprüngeund rennen über die gewöhnlichstenWeidegänge desLandes haben nervöse Tiere.» EtwasRespekt Weide. «So ungefähr stelle ich mir das teil. Die sechs Rinder sind unterwegs habe er allerdings schon gehabt,als er Paradiesder Kühe vor», sagtBauer vomSchlossgut zu Pfäffikon aufdie im SchlossgutPfäffikon aufFreilaufställe Häcki. «Eine solche Matte mit sattgrü- Ufenau, wo sie jeweils im Frühlingund umgestellt habe. Es heisst nämlich,dass nem Gras und diesem Panorama.» Herbst einigeWochenweiden.Und weil dieKühe dann die Menschen nichtmehr Ab heutewirdertäglich aufdie Insel kein Steg aufdie Ufenau führt, unter- so nahe an sich heranlassen. Das hätte fahren, um nachzuschauen, wie es sei- Seit 28 Jahren ist JosefHäcki mit seiner nimmt Häcki viermal proJahr mitseinen wohl das Ende der Weideschifffahrtbe- nen Tieren geht.ImSpätherbst setzt er Frau Emma auf dem Schlossgut Pfäffikon Rindern eine10-minütige Seereise. Nach deutet.Seine Tiere seien aber eher noch gar zweimal täglich über,denn dann be- tätig. Seit 21 Jahrenist er Pächterdes der Winterruhe kehrtmit der Ankunft zahmer geworden. Kollege Feusi frot- kommen die Tieredas im Sommer ein- landwirtschaftlichen Besitzes desKlosters der Rinder im Aprildas Leben aufder In- zelt: «Wie oft proTag gehst du aufdie gebrachteHeu zu futtern. In den bald EinsiedelninFreienbach SZ,zudem auch die selzurück.Die Ufenauist eineder gröss- Weide, um deine Kühe zu streicheln?» – dreissig Jahren, die Häcki die Ufenaube- Ufenau gehört. Häcki istdort für den Unter- tenInseln der Schweiz.Der TA wirdsich «Streicheln tue ich sie nicht gerade, be- wirtschaftet,hat er seine Kühe erst ein- halt zuständig: Mähenund Beweiden der ihr in den nächsten Monatenaus ver- suchen und mit ihnen reden aber mal nichtauf der Insel besucht,weil ein Wiesen; Holzen und die Pflegedes Rieds. schiedenen Blickwinkeln annähern. schon.» Orkan tobte. «Einmal bin ich nichtge- ZumGut gehören 80 Milchkühe,einige Sieben Rinder sind an Bord,und fahren, einmal hätteich nicht fahren sol- Mutterschafe, Hühner und ein Hofladen. In Die pubertierende Veronika Häcki wirftden Motoran. DerSee istaal- len», sagter. Der See könne unvorstell- diesenTagen schliesst Sohn Reto Häcki die Zwei Dutzend RinderbringtLandwirt glatt,Mückenschwärme tanzen, die bar hochgehen, wenn es richtig stürme. Ausbildung zum diplomierten Landwirt ab. Josef Häcki in vier Fuhren aufdie Sonne schimmertmilchig durch den Doch seinochnie etwaswirklichSchlim- Er möchteden Hofeinmal übernehmen. Ufenau. Erst sind die «Teenager» an der Wolkenschleier,die Bergeinder Ferne mespassiert. DasBauern seiheutzutageein harter Beruf, Reihe. «Die brauchen etwasmehr Be- sind noch schneebedeckt.Durch dieses Natürlichsei es einfacher,mit einem sagt JosefHäcki.«Doch möchteich mit gar treuung,weil sie, wie das in dem Alter Bild tuckern sieben Rinder aufeinem Traktor als mit einem Schiff aufdie niemandemtauschen.» Er istfastwunschlos eben ist, entweder drauflosrennen oder Kahn; wie vonFellini gefilmt.Nur der Weide zu fahren. Doch wenn er am frü- glücklich, ausser: Er möchte, dassder Stall bocken», sagtHäcki. Veronika bockt ge- Kuhfladen, in dem man steht,verhin- hen Morgen alleinmit seinen Tieren auf auf der Ufenau in einen Laufstall umgebaut rade: Sie soll ausdem Transporterauf dert, dass man vorlauterIdylle die Bo- der Insel sei, Nebelschwaden über die wird. «Esgeht um das Tierwohl.» (net) eine hölzerne Rampe treten, macht aber denhaftung verliert. Weide ziehen und in der Fernedie keinen Wank und schaut mit grossen Au- Der Kahn mit Baujahr 1920 istsicht- Schneebergeaufleuchten, dann –dann Video Die grosse Überfahrt genden Kahn vorsich an. «Da rein?Ich lich in
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