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Ausbildungsstandards der Staatlichen Seminare für Didaktik und Lehrerbildung (Grundschulen)

1. Februar 2016

Baden - Württemberg Ministerium für Kultus, Jugend und Sport

Impressum

Herausgeber: Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit den Staatlichen Seminaren für Didaktik und Lehrerbildung (Grundschulen)

Internet: Auf den Homepages der Seminare: Albstadt, Bad Mergentheim, Freuden- stadt, , Laupheim, Lörrach, Mannheim, Meckenbeuren, Nürtin- gen, , Pforzheim, , Schwäbisch Gmünd, Sindelfingen

Urheberrechte: Die fotomechanische oder anderweitige technisch mögliche Reproduktion des Satzes beziehungsweise der Satzordnung für kommerzielle Zwecke nur mit Genehmigung des Herausgebers.

Redaktion: Susanne Doll Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (GS) Bad Mergentheim Dr. Klaus Ohnacker Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (GWHRS) Rottweil Inge Wehrle Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (GS) Lörrach

Juli 2015

2 Inhaltsverzeichnis

Vorwort 4 Pädagogik 6 Schuleingangsstufe 12 Kooperation und inklusive Bildungsangebote 13 Evangelische Religionslehre 14 Katholische Religionslehre 16 Deutsch 18 Kompetenzbereich Deutsch 20 Mathematik 21 Kompetenzbereich Mathematik 23 Englisch 24 Kompetenzbereich Englisch 26 Französisch 27 Kompetenzbereich Französisch 29 Europalehramt - Bilinguales Lehren und Lernen Englisch / Französisch 30 Sachunterricht 31 Kompetenzbereich Naturwissenschaft und Technik 33 Biologie 34 Chemie 36 Physik 38 Technik 40 Kompetenzbereich Sozialwissenschaften 42 Geschichte 43 Geographie 45 Politik 47 Wirtschaftslehre 49 Alltagskultur und Gesundheit 51 Sport 53 Kompetenzbereich Sport und Gesundheit 55 Kunst 56 Musik 58 Kompetenzbereich Kunst und Musik 60 Schul- und Beamtenrecht 61 Schulkunde 63

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Vorwort

Ausbildungsstandards Lehramt Grundschule

Im Vorbereitungsdienst für das Lehramt Grundschule an den Staatlichen Seminaren für Didaktik und Lehrerbildung werden die während des Studiums erworbenen Kompetenzen in engem Be- zug zur Schulpraxis und auf der Grundlage der Bildungspläne so erweitert und vertieft, dass der Erziehungs- und Bildungsauftrag an Grundschulen erfolgreich und verantwortlich erfüllt werden kann. Den Bezugsrahmen bilden die im Bildungsplan 2016 des Landes Baden-Württemberg vorgegebenen Fächer, die allgemeinen Leitperspektiven "Bildung für nachhaltige Entwicklung", "Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt", "Prävention und Gesundheitsförderung" so- wie die themenspezifischen Leitperspektiven "Berufliche Orientierung", "Medienbildung" sowie "Verbraucherbildung".

Die Ausbildungsstandards für den Vorbereitungsdienst wurden im Auftrag des Kultusministeri- ums von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Staatlichen Seminare für Didaktik und Lehrerbil- dung und der Pädagogischen Hochschulen gemeinsam erstellt. In den Kommissionen für Evangelische und Katholische Religionslehre waren Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen beteiligt. Die Standards bilden den verbindlichen Rahmen für die landeseinheitliche Umsetzung der Verordnung des Kultusministeriums über den Vorbereitungsdienst und die Zweite Staats- prüfung für das Lehramt (GPO II vom 3. November 2014). Sie orientieren sich an den Stan- dards für die Lehrerbildung: Bildungswissenschaften (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 16.12.2004 i. d. F. vom 12.06.2014), den Ländergemeinsamen inhaltlichen Anforderungen für die Fachwissenschaften und Fachdidaktiken in der Lehrerbildung (Beschluss der Kultusmi- nisterkonferenz vom 16.10.2008 i. d. F. vom 07.05.2015) und den Ländergemeinsamen Anfor- derungen für die Ausgestaltung des Vorbereitungsdienstes und die abschließende Staatsprü- fung (Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 06.12.2012). Vertiefungen und Schwerpunktsetzungen sind im Sinne eines entsprechenden Seminarcurricu- lums an den einzelnen Standorten möglich.

In den Ausbildungsstandards werden die Kompetenzen beschrieben, die Lehrerinnen und Leh- rer auf der Grundlage fachwissenschaftlicher, fachdidaktischer und bildungswissenschaftlicher Kenntnisse und Fähigkeiten zu Fachleuten für das Lehren und Lernen in einer veränderten Schulwirklichkeit machen. Diese Kompetenzen werden im Studium grundgelegt, im Vorberei- tungsdienst weiterentwickelt und im Verlauf der Berufsbiografie vertieft und individuell ausge- prägt. Insbesondere folgende Kompetenzbereiche stehen dabei im Mittelpunkt:

4  Wahrnehmung des Erziehungs- und Bildungsauftrags der Schule, Beruf und Rolle der Lehrerin/des Lehrers  Nachhaltige Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen  Vielfalt als Herausforderung annehmen und Chancen nutzen  Diagnose und Förderung individueller Lernprozesse, Leistungsbeschreibung, Leis- tungsmessung und Leistungsbeurteilung  Beratung von Schülerinnen und Schülern und Eltern/Erziehungsberechtigten  Kooperation mit Kolleginnen und Kollegen und weiteren an der schulischen Arbeit betei- ligten Personen und Institutionen  Schulentwicklung und Verfahren der Evaluation

Die vorliegenden Standards sind wie folgt gegliedert:

1. Jedem Fach werden Leitgedanken und übergeordnete Prinzipien vorangestellt. 2. In der linken Spalte sind verbindliche Kompetenzen beschrieben, die im Vorbereitungs- dienst weiterentwickelt werden sollen. 3. In der rechten Spalte werden Themen/Inhalte formuliert, mit deren Hilfe die Kompeten- zen konkretisiert werden.

Die Standards bilden einen verlässlichen Rahmen für die Ausbildung von angehenden Lehrkräf- ten, die als eigenverantwortlich Lernende wahrgenommen werden. Sie sind zugleich auch der Gütemaßstab für die Qualität und den Erfolg des Vorbereitungsdienstes an den Staatlichen Seminaren für Didaktik und Lehrerbildung. Ob die Standards erfüllt werden und die Ausbildung der angehenden Lehrkräfte damit erfolgreich verläuft, zeigt sich im Lernen von Schülerinnen und Schülern. Seminare und Schulen müssen deshalb während des Vorbereitungsdienstes eng zusammenarbeiten.

Die vorliegenden Standards sind zugleich Maßstab für die Beratung der angehenden Lehrkräfte und für die seminarinterne Evaluation. Es ist vorgesehen, diese Standards nach einer Erpro- bungsphase zu überprüfen und gegebenenfalls auch vor dem Hintergrund bundesweiter Stan- dards für die Lehrerbildung weiter zu entwickeln.

Allen, die an der Erstellung der Standards mitgewirkt haben, sei an dieser Stelle herzlich ge- dankt. Sie haben mitgeholfen, einen zeitgemäßen und zukunftsorientierten Rahmen für den Vorbereitungsdienst zu schaffen.

Annely Zeeb Ministerium für Kultus, Jugend und Sport

5 Pädagogik

Vorbemerkung: Zentrale Aufgabe der Pädagogik ist es, sowohl die Kompetenzbereiche innerhalb der Päda- gogik zu vernetzen als auch die Vernetzung mit allen Feldern der Ausbildung zu gewährleis- ten, insbesondere mit den fachübergreifenden Bereichen wie Schuleingangsstufe und Ko- operation und Inklusion.

Unterrichten

Leitideen / Leitgedanken Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter entwickeln unter Berücksichtigung ein- schlägiger Bildungstheorien und aktueller Ergebnisse der empirischen Bildungsforschung ihre Kompetenzen zur Gestaltung von Lernsituationen für heterogene Lerngruppen weiter. Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter motivieren Schülerinnen und Schüler und fördern sie in der Fähigkeit zum selbstbestimmten Lernen und zum vernetzten Denken.

Kompetenzen Themen und Inhalte

Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter…

… können Lehr- und Lernprozesse unter - Aussagen des Bildungsplans Berücksichtigung unterschiedlicher Lernvor- - Qualitätskriterien unter Berücksichtigung aussetzungen kompetenzorientiert und ziel- empirischer Forschung gerichtet planen, organisieren, gestalten und reflektieren.

… kennen Methoden und Formen der Indivi- - Formen offenen Unterrichts dualisierung und wenden diese an. - Personalisiertes Lernen

- Differenzierungskonzepte

… können das Lernen von Schülerinnen und - Gestaltung von Lernumgebungen mit Schülern durch die Gestaltung von Lernum- analogen und digitalen Medien gebungen zwischen Instruktion und Kon- - Aufgabenkultur struktion unterstützen. - Passung der Lernumgebung zu den Lernvoraussetzungen und Lernbedürf- nissen

… nehmen die Vielfalt der Schülerinnen und - Kooperatives Lernen Schüler als zentrales Element von Bildungs- - Soziales Lernen prozessen wahr und nutzen dieses Potenzial für die Gestaltung von Unterricht. - Interkulturelles Lernen

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… können Schülerinnen und Schülern bei - Konzepte entdeckenden, problemorien- selbstgesteuerten und selbstbestimmten tierten und situierten Lernens Denk-, Arbeits- und Handlungsprozessen - Konzepte selbstbestimmten, eigenver- anleiten, unterstützen und begleiten. antwortlichen und kooperativen Lernens

- Lern- und Arbeitsstrategien - Lern- und Leistungsbereitschaft

… integrieren moderne Informations- und - Analoge und digitale Medien Kommunikationstechnologien didaktisch - Primär- und Medienerfahrungen im Un- sinnvoll und reflektieren den eigenen Medi- terricht eneinsatz. - Medienkompetenz

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Erziehen

Leitideen / Leitgedanken Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter nehmen im Rahmen des Erziehungsauf- trags der Schule Einfluss auf die Entwicklung von Schülerinnen und Schülern und kooperie- ren dabei mit den Erziehungsberechtigten. Dabei orientieren sie sich in der Gestaltung per- sonaler Beziehungen an demokratischen Werten und menschenrechtlichen Normen.

Kompetenzen Themen und Inhalte

Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter…

… treten für Menschenrechte und demokra- - Lehrerpersönlichkeit, Autorität tische Werte und Normen ein, reflektieren - Anerkennung von Diversität eigene Wertvorstellungen und unterstützen Kinder bei deren Aufbau. - Umgang mit Normkonflikten - Intervention bei Benachteiligungen

… kennen entwicklungspsychologische, so- - Empirische Forschungsergebnisse ziale und kulturelle Voraussetzungen der - Soziale und kulturelle Diversität Schülerinnen und Schüler und nehmen im Rahmen der Schule Einfluss auf deren indi- - geschlechtliche Identität und sexuelle viduelle Entwicklung. Orientierung - Kindliche Mediennutzung - Benachteiligungen, Beeinträchtigungen und Barrieren - Kooperation mit den Erziehungsberech- tigten, Unterstützungssysteme

… können schulische Konfliktfelder be- - Gestaltung sozialer Beziehungen und schreiben, reflektieren sowie Lösungsansät- Classroom-Management ze entwickeln, begründen und umsetzen. - Konstruktive Konfliktbearbeitung - Grenzen der Erziehungsarbeit

… kennen Chancen und Probleme des Auf- - Empirische Befunde, entwicklungstheo- wachsens von Kindern in einer medial ge- retische Grundlagen prägten Gesellschaft und sind in der Lage - Konzeptionen und Konzepte der Medi- medienerzieherische Konzepte zu entwi- enerziehung ckeln, umzusetzen und zu reflektieren. - Kooperation mit den Erziehungsberech- tigten

… können selbstbestimmtes Urteilen und - Regeln und Rituale Handeln anbahnen und unterstützen. - Klassenrat - Möglichkeiten der Mitbestimmung

8 Begleiten, Beraten und Beurteilen

Leitideen / Leitgedanken Lehreramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter beobachten und dokumentieren individuel- le Schülerhandlungen, erfassen Interessen und Lernstände, bewerten Leistungen pädago- gisch unter Berücksichtigung moderner Verfahren und fördern Lernende individuell.

Kompetenzen Themen und Inhalte

Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter…

… können individuelle Entwicklungsvoraus- - Erfassung von Lernständen und Lernpo- setzungen, Schülervorstellungen und Inte- tentialen ressen erfassen und berücksichtigen.

… fördern Schüler und Schülerinnen gezielt. - Lernfortschritte und Lernhindernisse - Leistungsbezogene Feedbackverfahren

und Lernerfolgskontrollen - Förderkonzepte und Fördermöglichkeiten - Begabungsförderung

… können Lernstände, Lernfortschritte und - Lern- und Leistungsdiagnostik Leistungen differenziert erfassen und bewer- - Beratung und Beurteilung ten sowie rückmelden. - Bewertungsmodelle und zeitgemäße Bewertungsmaßstäbe

… können Lernende und deren Eltern gezielt - Professionelle Gesprächsführung und dialogorientiert beraten. - Anlassbezogene und situationsgerechte Beratung - Beratungsmodelle

… kennen Handlungsspielräume und Gren- - Inner- und außerschulische Kooperation zen ihrer professionellen Zuständigkeit und mit Kolleginnen und Kollegen sowie mit können schulische und außerschulische Un- anderen Professionen und Einrichtungen terstützungsmöglichkeiten nutzen.

9 Innovieren

Leitideen / Leitgedanken Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter entwickeln eine professionelle Haltung zur Lehrerrolle und den vielfältigen Handlungsfeldern und Herausforderungen des Schulle- bens. Sie beteiligen sich aktiv an der Gestaltung und Weiterentwicklung von Schule und Unterricht.

Kompetenzen Themen und Inhalte

Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter…

… entwickeln ein professionelles Konzept - Besonderheiten eines öffentlichen Amtes ihrer Lehrerrolle und ein konstruktives Ver- - Rollenerwartungen, Rollenklärung und hältnis zu den Anforderungen des Lehrerbe- Rollenkonflikte rufs. - Wandel des Lehrerbildes und der Lehrer-

rolle - Menschenbild

… verstehen ihren Beruf als beständige - Reflektion und Weiterentwicklung der Lern- und Entwicklungsaufgabe. eigenen Professionalität unter Berück- sichtigung bildungswissenschaftlicher

Erkenntnisse - Fortbildung, Weiterbildung - Kollegiale Beratung, Supervision - Rückmeldungen über eigene Unter- richtstätigkeit, EMU

… wissen um die Bedeutung einer positiven - Zeitmanagement, Arbeitsorganisation Gestaltung ihrer Arbeitssituation und kennen - Kenntnis und reflektierte Anwendung von Strategien zur Erhaltung und Stärkung ihrer Strategien zum Umgang mit Stresssitua- Gesundheit. tionen - Teamarbeit, konstruktive Konfliktbewälti- gung, Klassenführung

… wissen um die Bedeutung schulischer - Qualitätsbegriff, Qualitätsbereiche Qualitätssicherung und Qualitätsentwick- - Ergebnisse der Bildungsforschung lung.

… kennen Methoden und Verfahren der - Selbst- und Fremdevaluation; Evaluation und nutzen geeignete Verfahren formative und summative Evaluation der internen Schulevaluation.

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… kennen schulische Entwicklungsprozesse - Schule als lernende Organisation und gestalten diese im Rahmen ihrer Mög- - Schulprofile lichkeiten mit. - Möglichkeiten der Beteiligung

11 Schuleingangsstufe

Allgemeine Leitideen / Leitgedanken In der Schuleingangsstufe sollen sich alle Kinder im neuen Lern- und Erfahrungsfeld Schule als kompetent und integriert in die soziale Gemeinschaft erleben und dabei ihr Selbstkonzept stabilisieren. Dabei kommt der Förderung der Sprachkompetenz eine her- ausragende Bedeutung zu. Nur so können Lernmotivation und Lernfreude nachhaltig erhal- ten bzw. aufgebaut werden. Bedeutsam ist ein kindgerechter Übergang vom Elementar- in den Primarbereich sowie die Zusammenarbeit aller am Bildungsprozess Beteiligten. Die Heterogenität der Lerngruppe und damit individuelle Entwicklungsunterschiede der Kin- der bilden den Ausgangspunkt des pädagogischen Handelns. Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter entwickeln Kompetenzen, um Entwicklungs- und Lernstände konti- nuierlich zu erfassen und zu dokumentieren und darauf abgestimmt Unterricht so zu planen und zu gestalten, dass auch Freiräume für eine intensive Arbeit mit einzelnen Kindern ent- stehen. Die dazu notwendigen fachspezifischen und fachdidaktischen Kenntnisse sind in den Stan- dardformulierungen der Fächer verankert. Die Ausbildung in der Schuleingangsstufe ist Teil einer aufeinander abgestimmten Ausbil- dung der Bereiche Pädagogik und Inklusion sowie der Fachdidaktiken.

Kompetenzen Themen und Inhalte

Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter…

... kennen Bedingungen und Konzepte eines - Konzepte und Kooperationsmaßnahmen kindgerechten Übergangs vom Elementar- in - Übergang als Herausforderung: Konti- den Primarbereich und sind dadurch in der nuität und Diskontinuität Lage, gelingende Übergangsprozesse auch in Kooperation mit den Eltern, den Kinderta- - Zusammenarbeit in multiprofessionellen geseinrichtungen sowie weiteren Institutio- Teams nen und außerschulischen Partnern mitzu- - Unterstützungssysteme kennen und ein- gestalten. binden - Beteiligung, Information und Beratung von Eltern

… erfassen auf der Grundlage entwicklungs- - Schuleingangsdiagnostik psychologischer, pädagogischer und fachli- - Diagnostische Instrumente und Zugänge cher Kenntnisse individuelle Entwicklungs- stände als Basis für individuelle Lernbeglei- - Prozessorientierte Diagnostik tung. - Stärken- und prozessorientierte Rück- meldung, Förderplanung

… entwickeln Lernangebote für individuelle - Arbeitsmaterialien und Aufgaben: Lernstände und organisieren Unterricht in unterschiedlicher Schwierigkeitsgrad einer anregungsreichen Lernumgebung so, Bewertung und Auswahl dass Freiräume für eine individuelle Beglei- - Offene Unterrichtsformen tung einzelner Kinder entstehen. - Rhythmisierung, Ritualisierung und Strukturierung des Unterrichtsablaufs

12 Kooperation und inklusive Bildungsangebote

Leitideen / Leitgedanken In diesem Bereich liegt neben der Reflexion eigener Einstellungen und Grundhaltungen der Fokus auf der Wahrnehmung der Bedürfnisse und Stärken des Kindes und dessen Förde- rung. Dabei ist die Arbeit in multiprofessionellen Teams wesentlich. Die Kooperation zwi- schen verschiedenen Lehrerbildungsinstitutionen hat in diesem Bereich einen besonders hohen Stellenwert.

Kompetenzen Themen und Inhalte

Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter…

… können die vielfältigen Formen und Be- - Begriffe: dingungen von Inklusions- und Exklusions- Inklusion, Außenklassen, Exklusion, UN- prozessen erfassen sowie reflektieren und Konvention kennen Schulkonzepte mit inklusivem Profil. - Formen von Beeinträchtigung und Be- hinderung; Teilleistungsstörungen - Hospitationen - Entwicklungsbedarf an der eigenen Schule hinsichtlich Inklusion erkennen

… können eigene und fremde Grundhaltun- - Haltung zum Gemeinsamen Unter- gen zur Inklusion und zum gemeinsamen richt/Inklusion Lernen reflektieren.

… können Unterricht für Schülerinnen und - Methodik und Didaktik des Gemeinsa- Schüler mit sonderpädagogischem Unter- men Unterrichts stützungs- und Förderbedarf in Absprache - Formen der Teamarbeit; Maßnahmen oder im Team mit Sonderpädagoginnen und zur Teambildung; Absprachen, Zustän- Sonderpädagogen auf der Basis didakti- digkeiten scher Konzepte zum Gemeinsamen Unter- richt planen, gestalten sowie reflektieren. - Nachteilsausgleich, zieldifferenter Unter- richt - Materialerstellung

… kennen Unterstützungssysteme vor Ort - Sonderpädagogisches Schulsystem und können mit diesen Institutionen und den - Ämter, Beratungsstellen, Sonderpäda- am Erziehungsprozess Beteiligten kooperie- gogischer Dienst, Eltern ren. - multiprofessionelle Teams, …

… wenden in Absprache mit Sonderpädago- - Lernstandserfassung und Fehleranalyse gen ihre diagnostische Kompetenz mit dem - Interpretieren von Gutachten Ziel einer individuellen Lernbegleitung und Lernförderung an und reflektieren und evalu- - BBBB/ILEB ieren ihr Vorgehen. - Gemeinsames Erstellen eines individuel- len Bildungs-/Förderplans

13 Evangelische Religion

Leitideen / Leitgedanken Der Vorbereitungsdienst im Fach Evangelische Religion begleitet die Entwicklung der religi- ösen Identität und Sprachfähigkeit, der theologischen Urteilsfähigkeit und der eigenen religi- onspädagogischen Position der Lehreranwärterinnen und Lehreranwärter. Die Ausbildung unterstützt durch den Erwerb fachdidaktischer und unterrichtspraktischer Kompetenzen reli- gionspädagogische Reflexions- und Handlungsfähigkeit. Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärterwerden befähigt mithilfe eines kompetenzorientierten Religionsunterrichts den Wirklichkeitszugang des christlichen Glaubens und dessen lebensorientierende Bedeu- tung für Schüler/-innen erfahrbar zu machen und den Erwerb der im Bildungsplan genann- ten Kompetenzen religiöser Bildung zu fördern. Die Ausbildung im Fach Evangelische Reli- gion an den Staatlichen Seminaren geschieht in Übereinstimmung mit den Grundsätzen und Ordnungen der Evangelischen Landeskirchen in Baden und Württemberg.

Kompetenzen Themen und Inhalte

Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter…

… können die Begründungszusammenhän- - Gesetzliche und bildungstheoretische ge des Religionsunterrichts darstellen und Grundlagen, Konfessioneller Religions- Konzeption und Intention des Bildungsplans unterricht in gemeinsamer Verantwor- ihrem religionspädagogischen Handeln zu- tung von Kirche und Staat grunde legen. - Kooperation mit anderen Fächern und … kennen Möglichkeiten, Beiträge religiöser Fächerverbünden und ethischer Bildung als Teil allgemeiner - Religionslehrerinnen und Religionslehrer Bildung in die Schulentwicklung und ins gestalten schulisches Leben mit Schulcurriculum einzubringen. … können erproben und reflektieren, wie - Kirchenleitungen, Institute für Religions- konfessionell-kooperativ unterrichtet und wie pädagogik, Schuldekane, religionspäda- mit Kooperationspartnern zusammengear- gogische Medienstellen beitet werden kann. - Möglichkeiten der konfessionellen Ko- operation

… sind in der Lage ihre Rolle als Religions- - Eigene religiöse Sozialisation und lehrerin und Religionslehrer darzustellen, Spiritualität diese berufs- und fachbezogen zu reflektie- - Klärung des eigenen Rollenprofils ren und ihr eigenes aktuelles Selbst- und Handlungskonzept abzuleiten. - Interreligiöses Lernen … können Menschen unterschiedlicher reli- giöser Überzeugungen und Weltanschauun- gen mit Offenheit und Respekt begegnen und im Unterricht Möglichkeiten zu Begeg- nung und Dialog schaffen.

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… können die Lebenswelten der Schülerin- - Soziokulturelle Herkunft, religiöse Sozia- nen und Schüler und deren Religiosität wert- lisation, Entwicklungspsychologische schätzend und differenziert wahrnehmen. Modelle …können Lehr- und Lernprozesse auf der - Umgang mit Vielfalt: Pluralisierung, Grundlage der Lernvoraussetzungen und Fundamentalisierung; der Lernausgangslagen situations- und Chancen inklusiven Lernens schülerorientiert planen, fachdidaktisch be- - Merkmale kompetenzorientierten gründen und gestalten sowie theoriegestützt Religionsunterrichts reflektieren und weiterentwickeln. - Fachdidaktische Ansätze und aktuelle … können fachliche und methodische Kom- Entwicklungen zum Erzählen, zum Um- petenzen für die Gestaltung von Lehr- und gang mit Bildern, Medien, Symbolen, Lernprozessen didaktisch reflektiert anwen- Liedern und weiteren kreativen Gestal- den. tungs- und Darstellungsformen

… können die Lebenswirklichkeiten sowie - Elementarisierung, Korrelation die elementaren Fragen und Erfahrungen - Bibeldidaktische Perspektiven der Schülerinnen und Schüler mit den Aus- sagen biblischer Texte verknüpfen und theo- - Theologische Gespräche logisch reflektieren.

… können die religiöse Sprach-, Deutungs- - Performative Didaktik, Erproben und und Urteilsfähigkeit der Schülerinnen und Reflektieren von rituellem Handeln wie Schüler sowie das Verständnis für religiöse Gebet, meditative Elemente,… Handlungen fördern und Räume eröffnen, - Feste und Feiern im Kirchenjahr die das Erleben religiöser Ausdrucksformen ermöglichen.

… können Schülerleistungen auf der Grund- - Produkt- und Prozessorientierung in der lage transparenter Kriterien erfassen, doku- Leistungsbewertung, Grenzen der Leis- mentieren, bewerten und ins Gespräch brin- tungsbewertung im Religionsunterricht gen. - Unterrichtsevaluation

15 Katholische Religionslehre

Leitideen / Leitgedanken Die Ausbildung fördert und unterstützt die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter beim Erwerb grundlegender religionspädagogischer Handlungskompetenz, der Weiterent- wicklung ihrer religiösen Sprachfähigkeit, ihrer Dialogbereitschaft und Urteilsfähigkeit sowie der Ausbildung ihrer beruflichen Identität. Sie werden befähigt, im Religionsunterricht den Wirklichkeitszugang des christlichen Glaubens für ihre Schülerinnen und Schüler sichtbar zu machen. Die Ausbildung im Fach Katholische Religionslehre an den Seminaren geschieht in Über- einstimmung mit den Grundsätzen und der Lehre der katholischen Kirche.

Kompetenzen Themen und Inhalte

Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter…

… können die Begründungszusammenhän- - Gesetzliche und bildungstheoretische ge des Religionsunterrichts als ordentliches Grundlagen, Religionsunterricht in ge- Lehrfach darstellen und die Intention und meinsamer Verantwortung von Kirche Konzeption des Bildungsplans der Planung und Staat ihres Religionsunterrichts zugrunde legen. - Bildungsplan, Erziehungs- und Bildungs- … kennen Möglichkeiten, Beiträge religiöser auftrag des Religionsunterrichts und ethischer Bildung interdisziplinär als Teil - Kooperation mit anderen Fächern, Pro- allgemeiner Bildung in die Schulentwicklung jekte, Schulgottesdienste, Schulpastoral und ins Schulcurriculum einzubringen.

… kennen Formen der Kooperation mit der - Unterricht in konfessionell-kooperativer anderen Konfession und sind in der Lage Form, Möglichkeiten der konfessionellen diese zu erproben und zu reflektieren. Kooperation … kennen Kooperationspartner und kirchli- - Schuldekanate, Medienstellen, Institute che Unterstützungssysteme und nutzen die- für Religionspädagogik, außerschulische se für den Religionsunterricht. Kooperationspartner, außerschulische Lernorte

… können ihre Rolle als Religionslehrerin - Selbstverständnis als Religionslehrerin und Religionslehrer darstellen, berufs- und und Religionslehrer fachbezogen reflektieren und Ansätze eines - Auseinandersetzung mit der eigenen eigenen religionspädagogischen Konzepts Spiritualität in Bezug auf den Auftrag darlegen. - Entsprechende Passagen in den Doku- … sind in der Lage, aus eigener christlicher menten des zweiten Vatikanischen Kon- Identität anderen Religionen mit Offenheit zils und Respekt zu begegnen.

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… können die Lebenswelten der Schülerin- - Umgang mit Vielfalt nen und Schüler und deren Religiosität diffe- - Entwicklungspsychologische Modelle renziert wahrnehmen. z.B. Gottesvorstellungen,…. … können Lehr- und Lernprozesse auf der - Elementarisierung und Korrelation, Kom- Grundlage der Lernvoraussetzungen und petenzorientierung der Lernausgangslagen situations- und schülerorientiert planen, gestalten und be- - Fachdidaktische Ansätze und aktuelle gleiten sowie theoriegestützt reflektieren und Entwicklungen z.B. Symboldidaktik, Er- weiterentwickeln. zähldidaktik, Bilddidaktik, Performativer Religionsunterricht, Theologische Ge- … kennen fachdidaktische Konzepte und spräche, Interreligiöses Lernen… können eigene Schwerpunkte setzen. - Ganzheitliche Methoden z.B. meditative, … können fachwissenschaftliche, fachdidak- musische, medienorientierte Elemente, tische und methodische Fragestellungen Körperübungen… miteinander vernetzen.

… sind in der Lage, Schülerleistungen auf - Produkt- und prozessorientierte sowie der Basis transparenter Kriterien zu erfas- schülerorientierte Möglichkeiten der Leis- sen, zu dokumentieren und zu bewerten. tungsfeststellung im Religionsunterricht - Unterrichtsevaluation und Feedback

… sind in der Lage, zentrale theologische - Fachdidaktisch und lebensweltlich orien- Inhalte in ihrer ursprünglichen Lebensbezo- tierte Erschließung theologischer Grund- genheit, anhaltenden Lebensrelevanz und themen: Gottesbilder, Jesusbilder, ihrer Orientierungsstiftung zu erschließen. Mensch als Geschöpf, Exodus, Reich Gottes, Auferstehung, neues Leben … können die existentiellen Fragen und die durch den Geist Gottes, Gleichnisse und Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler Wunder Jesu … mit den Aussagen biblischer Texte und der - Gestalten der Nachfolge in Geschichte theologischen Tradition verbinden. und Gegenwart

… können im Unterricht die religiöse Sprach- - Symbolverständnis, religiöse Sprach- fähigkeit und das Verständnis für religiöse lehre Handlungen nachhaltig fördern und Räume - Rituale, Sakramente, Gebet, Kirchenjahr eröffnen, die das Erleben religiöser Aus- drucksformen ermöglichen.

17 Deutsch

Leitideen / Leitgedanken Sprache ist Medium und Inhalt des Unterrichts. Daraus ergibt sich die besondere Bedeutung des Faches Deutsch. Um Chancengleichheit von Anfang an zu unterstützen, setzt erfolgrei- cher und nachhaltiger Unterricht am individuellen Lernstand der Schülerinnen und Schüler an. Ziel des Deutschunterrichts ist es, allen Kindern der Grundschule eine sprachliche und literarische Bildung zu ermöglichen.

Kompetenzen Themen und Inhalte

Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter…

... können Lehr- und Lernprozesse im Fach - Berücksichtigung des Bildungsplans in Deutsch kompetenzorientiert und theorie- Bezug auf Aufbau, Inhalte, Kompeten- geleitet planen und reflektieren. zen, Verbindlichkeiten und Freiräume. Integrative Verbindung der Kompetenz- und Arbeitsbereiche. - Begründete Auswahl sprachdidaktischer Konzepte

… haben eine hohe Sprachaufmerksamkeit - Varietäten der deutschen Sprache gegenüber sich selbst und den Schülerinnen - Deutsch als Erst- und Zweitsprache und Schülern.

… verwenden geeignete Instrumente zur - Lernbeobachtung, Lernstandserhebun- Erhebung der individuellen sprachlichen gen, Testverfahren Lernprozesse und des Lernstandes und wer- - Quantitative/qualitative Auswertung ten diese aus.

… passen Unterricht und Fördermaßnahmen - Inklusion, Heterogenität, Individualisie- an individuelle Voraussetzungen und den rung individuellen Lernstand der Schülerinnen - Interkulturelle Bildung, und Schüler an. Mehrsprachigkeit - Begleitung von Schülerinnen und Schü- lern mit erhöhtem Förderbedarf

… können Lernstände, Lernfortschritte und - Berücksichtigung von Prozess und Pro- Leistungen differenziert erfassen und bewer- dukt ten sowie rückmelden. - Leistungsdokumentation und Leistungsfeststellung - Diagnose- und Vergleichsarbeiten

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… fördern die kommunikative Kompetenz - Mündliche und schriftliche Kommunikati- und können zu einem bewussten Umgang on, Zuhören, Feedbackkultur mit Sprache herausfordern. - Verbale und nonverbale Elemente der Kommunikation - Umsetzung von adressaten- und situati- onsgerechter Kommunikation

… können Schreibprozesse bei Schülerin- - Standardisierte, kreative und freie nen und Schülern initiieren, begleiten und Schreibformen auswerten. - Methoden der Textüberarbeitung

… beherrschen geeignete Maßnahmen zum - Erwerb und Reflexion orthografischer Aufbau der Rechtschreibfähigkeit. Strukturen - Rechtschreibstrategien

… kennen und reflektieren theoretische - Lehrgangsorientierte und offene Konzepte zum Schriftspracherwerb und be- Ansätze rücksichtigen diese bei der Gestaltung von - Entwicklungsstufen und Lehr- und Lernprozessen. Stufenmodelle

... unterstützen Sprachreflexion. - Sprache und Sprachgebrauch

... bauen Lesemotivation und Lesekompe- - Erstlesen und Lesestrategien tenz auf, unterstützen die Lesesozialisation, - Textsorten und -gattungen tragen zur literarischen Bildung der Schüle- rinnen und Schüler bei und initiieren erste - Kinder- und Jugendliteratur literarische Gespräche. - Handlungs- und produktionsorientierte Verfahren

... vermitteln einen verantwortungsvollen - Mediale Informationsquellen Umgang mit Medien.

19 Kompetenzbereich Deutsch

Leitideen / Leitgedanken Ziel des Deutschunterrichts ist es, allen Kindern der Grundschule eine sprachliche und literarische Bildung zu ermöglichen. Dabei setzt erfolgreicher und nachhaltiger Unterricht am individuellen Lernstand an.

Kompetenzen Themen und Inhalte

Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter…

... können Lehr- und Lernprozesse im Fach - Berücksichtigung der verbindlichen Deutsch kompetenzorientiert und theoriege- Inhalte des Bildungsplans leitet planen sowie reflektieren.

… verwenden geeignete Instrumente zur - Lernbeobachtung, Diagnoseverfahren, Erhebung der individuellen sprachlichen Lernstandserhebungen Lernprozesse und des Lernstandes und wer- - Quantitative und qualitative Auswertung ten diese aus.

… können Lernstände, Lernfortschritte und - Formen der Leistungsdokumentation und Leistungen differenziert erfassen und bewer- -feststellung ten sowie rückmelden. - Diagnose- und Vergleichsarbeiten

… fördern die kommunikative Kompetenz. - Mündliche und schriftliche Kommunikati- on, Zuhören, Feedbackkultur

… können Schreibprozesse bei Schülerin- - Standardisierte, kreative und freie nen und Schülern initiieren, begleiten und Schreibformen auswerten. - Methoden der Textüberarbeitung

… beherrschen geeignete Maßnahmen zum - Rechtschreibstrategien und deren Aufbau der Rechtschreibfähigkeit. Erwerb

... unterstützen Sprachreflexion. - Sprache und Sprachgebrauch

… bauen Lesemotivation und - Erstlesen, Lesestrategien sowie hand- Lesekompetenz auf. lungs- und produktionsorientierte Verfah- ren

20 Mathematik

Leitideen / Leitgedanken Die Ausbildung in Mathematik hat zum Ziel, angehende Lehrerinnen und Lehrer zu befähi- gen, Schülerinnen und Schülern die Entwicklung einer mathematischen Grundbildung zu ermöglichen. Dies erfordert von der Lehrperson fachwissenschaftliche und fachdidaktische Kompetenzen, die eigenverantwortlich weiterzuentwickeln sind. Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärteridentifizieren sich mit dem Fach Mathematik und haben selbst Freude an mathematischem Lernen und Arbeiten. Sie können die Bedeu- tung des Faches für die Lernenden, die Schule und die Gesellschaft begründen. Ausgehend von den im Studium erworbenen Kompetenzen entwickeln die Lehramtsanwär- terinnen und Lehramtsanwärter ihre fachdidaktischen und unterrichtspraktischen Kompe- tenzen weiter. Sie lernen Mathematikunterricht kompetenzorientiert und sachlogisch struktu- riert zu planen sowie offen und flexibel zu gestalten. Heterogenität wird als Lernchance be- griffen.

Kompetenzen Themen und Inhalte

Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter…

…sind mit den Bildungsstandards für das - Inhalts- und prozessbezogene Fach Mathematik in der Grundschule ver- mathematische Kompetenzen traut und können diese sicher in ihrem Un- - Unterrichtskultur im Fach Mathematik terricht umsetzen.

… kennen zentrale Konzepte für schulisches - Fachdidaktische Konzepte Mathematiklehren und -lernen und können - Prinzipien des Übens im Mathematikun- diese bei der Planung von Unterricht ange- terricht messen berücksichtigen.

… können ihren Unterricht fachwissenschaft- - Zugangsweisen und Grundvorstellungen lich und fachdidaktisch fundiert unter Be- zu zentralen Bereichen des Mathema- rücksichtigung entwicklungspsychologischer tiklernens Erkenntnisse planen und durchführen. - Strukturierung von Lernsequenzen - Methoden im Mathematikunterricht

… können ihre mathematischen Kompeten- - Mathematische Gesprächsführung zen einsetzen, um in Lehr- Lernsituationen - Erklären im Mathematikunterricht situationsangemessen und flexibel zu han- deln. - Umgang mit Schülerlösungen und -fehlern - Flexible Variation und Erweiterung von Aufgaben

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… können sowohl für einzelne Schüler als - Kompetenzorientierter Unterricht auch für Lerngruppen Lehr- und Lernprozes- - Individuelles, kooperatives und gemein- se gestalten, die bei Schülerinnen und Schü- sames Lernen lern Lern- und Anstrengungsbereitschaft wecken und einen individuellen Kompetenz- - Lernumgebungen, Aufgaben- und zuwachs ermöglichen. Fehlerkultur

… kennen ausgewählte didaktische - Einsatz von Materialien und schrittweise Arbeitsmittel und Medien und können diese Ablösung didaktisch reflektiert einsetzen. - Bedeutung von Darstellungswechseln

… kennen theoretische Konzepte zu - Übergang vom Elementar- in den Prim- Bedingungen und Prozessen der frühen arbereich mathematischen Bildung und berücksichti- - Typische Präkonzepte und Verstehens- gen diese bei der Gestaltung von Lehr- und hürden Lernprozessen. - Modelle zur Entwicklung mathematischer Kompetenzen

… können individuelle Entwicklungsstände, - Lernumgebungen mit Diagnose- und Lernpotentiale und Lernhindernisse erfas- Förderpotential sen, passgenaue Lernangebote konzipieren - Individuelle Lernbegleitung und fachlich fundierte Lernentwicklungsge- spräche mit Schülern und Eltern führen. - Unterrichtliche Konzepte zum Umgang mit Rechenschwäche und zur Förderung mathematischer Begabungen

… können verschiedene Formen der Leis- - Ziele, Methoden und Grenzen der Leis- tungsfeststellung und Leistungsbewertung in tungsfeststellung, -dokumentation und ihrem Unterricht anwenden. -bewertung

… können selbst geplanten und durchge- - Dimensionen zur Einschätzung der führten Unterricht reflektieren, bewerten und Qualität im Mathematikunterricht Konsequenzen für ihr weiteres berufliches Handeln ziehen.

22 Kompetenzbereich Mathematik

Leitideen / Leitgedanken Die Ausbildung in Mathematik hat zum Ziel, die angehenden Lehrerinnen und Lehrer zu befähigen, Schülerinnen und Schülern die Entwicklung einer mathematischen Grundbildung zu ermöglichen. Dies erfordert von der Lehrperson fachwissenschaftliche und fachdidakti- sche Kompetenzen, die eigenverantwortlich weiterzuentwickeln sind. Ausgehend von den im Studium erworbenen Kompetenzen entwickeln die Lehramtsanwär- terinnen und Lehramtsanwärter ihre fachdidaktischen und unterrichtspraktischen Kompe- tenzen weiter. Sie lernen Mathematikunterricht kompetenzorientiert und sachlogisch struktu- riert zu planen sowie offen und flexibel zu gestalten. Heterogenität wird als Lernchance be- griffen.

Kompetenzen Themen und Inhalte

Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter…

… sind mit den Bildungsstandards für das - Inhalts- und prozessbezogene mathema- Fach Mathematik vertraut und können diese tische Kompetenzen sicher in ihrem Unterricht umsetzen. - Unterrichtskultur im Fach Mathematik

… können ihren Unterricht fachwissenschaft- - Zugangsweisen und Grundvorstellungen lich und fachdidaktisch fundiert planen und zu zentralen Bereichen des Mathema- durchführen. tiklernens

… können sowohl für einzelne Schüler als - Kompetenzorientierter Unterricht auch für Lerngruppen Lehr- und Lernprozes- - Individuelles, kooperatives und gemein- se gestalten. sames Lernen

… kennen ausgewählte didaktische Ar- - Einsatz von Materialien und schrittweise beitsmittel und Medien und können diese Ablösung didaktisch reflektiert einsetzen. - Bedeutung von Darstellungswechseln

… können verschiedene Formen der Leis- - Ziele, Methoden und Grenzen der Leis- tungsfeststellung und Leistungsbewertung in tungsfeststellung, -dokumentation und ihrem Unterricht anwenden. -bewertung

23

Englisch

Leitideen / Leitgedanken Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter entwickeln ihre fachlichen, fachdidakti- schen, sprachlichen, methodischen, diagnostischen, interkulturellen und pädagogischen Kompetenzen weiter. Sie können Lernprozesse altersgemäß, kommunikativ und handlungs- orientiert organisieren, begleiten und reflektieren. Der Lehrkraft kommt dabei eine besondere Bedeutung zu: sie ist Sprach- und Kulturmittler, Sprachvorbild, interkulturell sensibel, aufgeschlossen für Mehrsprachigkeit und orientiert sich an dem bereits vorhandenen sprachlichen Wissen und Können der Kinder. Sie kann lerner- spezifisch diagnostizieren, differenzieren und individuell fördern.

Kompetenzen Themen und Inhalte

Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter…

… können auf Grundlage des Bildungsplans - Leitgedanken sowie Kompetenzen und einen kompetenz- und lernerorientierten Inhalte des Faches Englisch Englischunterricht in der Zielsprache planen, - Lebensweltlich relevante Themen, Texte umsetzen und reflektieren sowie den Über- und Aufgaben auswählen gang auf die weiterführenden Schulen vor- bereiten. - Kompetenzorientierung: Berücksichtigung der Progression der kommunikativen Kompetenzen

- Didaktische Prinzipien des Faches unter besonderer Berücksichtigung des frühen Fremdsprachenlernens - Übergangsdidaktik - Sprachlernkompetenz - Sprachen als Teil der Persönlichkeitsent- wicklung (Englisch als Fundament für weitere Sprachen, Identität) - Affektive Faktoren

… können Lernprozesse auf der Grundlage - Erkenntnisse aus der Praxisforschung des aktuellen Forschungsstandes planen. - Lehr- und -Lernmethoden - Lehr- und Lernmittel, Multimedia

24

… können Lernprozesse kompetenzorien- - Sprachlernmotivation tiert und unter Berücksichtigung individueller - Einsprachiger, authentischer Unterrichts- Lernvoraussetzungen ermöglichen und be- diskurs gleiten. - Fehlertoleranz/-korrektur - Unterrichtsdiskurs - Kommunikative Fertigkeiten und sprachli- che Mittel - Funktionales und kommunikatives Üben und Festigen - Lernstrategien

… können Lernstände, Lernfortschritte und - Diagnose: beobachten, beschreiben, be- Leistungen differenziert erfassen und bewer- urteilen, begleiten ten sowie rückmelden und entsprechende - Reflektiertes Erfahrungslernen Fördermaßnahmen einleiten - Leistungsfeststellung und Leistungsbe- wertung - Formen der Dokumentation - Beratung

… können interkulturelle kommunikative - Kulturelle und sprachliche Vielfalt Prozesse anbahnen. - Haltungen - Landeskundliches Orientierungswissen - Kontextangemessenes Sprachkönnen in altersangemessenen, simulierten und authentischen Gesprächssituationen

25

Kompetenzbereich Englisch

Leitideen / Leitgedanken Neben der sicheren Beherrschung der Fremdsprache verfügen die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter über interkulturelle, fachdidaktische sowie unterrichtspraktische Kompetenzen. Unter Berücksichtigung von Schülerorientierung können sie Unterricht lang- fristig planen und Differenzierungsmaßnahmen sowie Ergebnisorientierung umsetzen. Dadurch bereiten sie Schülerinnen und Schüler auf weiterführende Schulen vor.

Kompetenzen Themen und Inhalte

Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter…

… kennen die Konzeption und Intention des - Leitgedanken sowie Kompetenzen und Bildungsplans und legen diese der Planung Inhalte des Faches Englisch des eigenen Englischunterrichts zugrunde. - Gemeinsamer Europäischer Referenz- rahmen für Sprachen / A1-Niveau für Grundschulen Spracherwerbstheorien

… können den Englischunterricht nach - Sprachlehr- und -lernmethoden didaktisch-methodischen Kriterien planen, - Interkulturelles Denken und Handeln durchführen und reflektieren. - Diagnose und Förderung, Differenzie- rungsmaßnahmen - Reflexion von Unterricht

… können Medien sowie Methoden und Ar- - Strategien zur Anbahnung von kommu- beitsweisen zielgruppengerecht zur Organi- nikativen Fertigkeiten, Fähigkeiten und sation von Lernprozessen einsetzen. zur Beherrschung sprachlicher Mittel - Einsatz von Medien, Lehr- und Lernmit- teln

… kennen Formen der Leistungsfeststellung - Messung des Sprach- und Lernstands und Bewertung. - Sprachenportfolio

26

Französisch

Leitideen / Leitgedanken Um dem Ziel eines kommunikativen Französischunterrichts auf der Basis immersiver Ansät- ze gerecht zu werden, verfügen Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter über eine fundierte Sprachkompetenz und über ausgeprägte interkulturelle Kompetenzen. Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter können ihren Unterricht langfristig und spiralcurricular unter Berücksichtigung der Schülerorientierung, Differenzierung und Ergeb- nisorientierung planen und durchführen. Dadurch bereiten sie den Übergang auf die weiter- führenden Schulen vor. Die Erkenntnisse empirischer Bildungsforschung dienen als Grundlage der Planung und Durchführung eines altersangemessenen und individualisierten Französischunterrichts.

Kompetenzen Themen und Inhalte

Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter…

… kennen die Konzeption und Intention des - Leitgedanken sowie Kompetenzen und Bildungsplanes sowie die Erkenntnisse Inhalte des Faches Französisch empirischer Bildungsforschung und legen - Gemeinsamer Europäischer Referenz- diese der Planung des eigenen Franzö- rahmen für Sprachen / A1-Niveau für sischunterrichts zugrunde. Grundschulen

- Immersive Ansätze im Fremdsprachen- unterricht - Sprachen als Teil der Persönlichkeits- entwicklung, Französisch als Fundament für weitere Sprachen, Identität

… können den Französischunterricht nach - Fachspezifische Unterrichtsplanung didaktisch-methodischen Kriterien planen, - Didaktische Prinzipien des Faches unter durchführen und reflektieren. besonderer Berücksichtigung des frühen Fremdsprachenlernens - Reflexion von Unterricht unter Berück- sichtigung pädagogischer, fachwissen- schaftlicher, fachdidaktischer und me- thodischer Fragestellungen

… können Französischunterricht gemäß den - Zielsetzung kognitiven Möglichkeiten, Bedürfnissen, Inte- - Diagnose und Förderung ressen und individuellen Lernvoraussetzun- gen der Schülerinnen und Schüler konzipie- - Differenzierungsmaßnahmen ren, durchführen sowie Lernprozesse reflek- - Unterschiedliche Lerntypen tieren. - Inklusion

27

… können ihr Methodenrepertoire zielgrup- - Strategien zur Förderung der kommuni- penorientiert einsetzen, um Lernprozesse zu kativen Fertigkeiten und Fähigkeiten so- organisieren. wie zur Beherrschung sprachlicher Mittel - Kreative und nachhaltige Methoden des Übens und Festigens

… können Lehr- und Lernmittel sowie Medi- - Analyse und Auswahl der Lehr- und en situationsgemäß auswählen, beurteilen Lernmittel und zielgerichtet einsetzen. - Reflexion des Einsatzes von Medien - Didaktisierung authentischer Materialien

… sind in der Lage, soziokulturelles Wissen - Kulturvergleichendes Denken und schülerorientiert zu vermitteln. Handeln … entwickeln Lernszenarien zum Aufbau - Vorbildfunktion interkultureller Kompetenzen. - Toleranz und Akzeptanz

… können Phasen der Bewusstmachung - Sprachstand, Lernstand von Lernprozessen initiieren. - Beobachtungen … kennen Formen der Leistungsfeststellung, - Fremd- und Selbstevaluation -dokumentation und -bewertung und können diese zielgerichtet anwenden. - Sprachenportfolio

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Kompetenzbereich Französisch

Leitideen / Leitgedanken Um dem Ziel eines kommunikativen Französischunterrichts auf der Basis immersiver Ansät- ze gerecht zu werden, verfügen Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärterüber eine fundierte Sprachkompetenz und über ausgeprägte interkulturelle Kompetenzen. Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter können ihren Unterricht langfristig und spiralcurricular unter Berücksichtigung der Schülerorientierung, Differenzierung und Ergeb- nisorientierung planen und durchführen. Dadurch bereiten sie den Übergang auf die weiter- führenden Schulen vor.

Kompetenzen Themen und Inhalte

Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter…

… kennen die Konzeption und Intention des - Leitgedanken sowie Kompetenzen und Bildungsplanes und legen diese der Planung Inhalte des Faches Französisch des eigenen Französischunterrichts zugrun- - Europäischer Referenzrahmen de. - Immersive Ansätze im Fremdsprachen-

unterricht

… können den Französischunterricht nach - Didaktische Prinzipien des Faches didaktisch-methodischen Kriterien planen, - Reflexion von Unterricht durchführen und reflektieren. - Diagnose und Förderung; Differenzie-

rungsmaßnahmen - Kulturvergleichendes Denken und Handeln

… können Medien sowie Methoden und Ar- - Strategien zur Förderung kommunikati- beitsweisen zielgruppenorientiert einsetzen, ver Fertigkeiten, Fähigkeiten und zur Be- um Lernprozesse zu organisieren. herrschung sprachlicher Mittel - Einsatz von Medien und Lehr- und Lernmitteln

… kennen Formen der Leistungsfeststellung, - Sprach-, Lernstand; Sprachenportfolio -dokumentation und -bewertung.

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Europalehramt - Bilinguales Lehren und Lernen

Leitideen / Leitgedanken Im Europalehramt gelten neben den Standards der Zielsprache Englisch bzw. Französisch und den Standards des jeweiligen Sachfaches ergänzend die vorliegenden Standards des Europalehramtes. Im bilingualen Sachfachunterricht der Grundschule gelten vorrangig die inhaltlichen und methodischen Kompetenzen des jeweiligen Sachfachs. Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter verfügen über eine sachfachbezogene Sprachkompetenz, um Inhalte aus ihrem Sachfach in der Zielsprache vermitteln zu können. Sie besitzen eine interkulturelle Kompetenz, die es ihnen ermöglicht, den Schülerinnen und Schülern den Europagedanken nahe zu bringen.

Kompetenzen Themen und Inhalte

Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter…

… können einen zeitgemäßen Sachfachun- - Auswahl der Inhalte, didaktische Reduk- terricht in der Zielsprache auf Grundlage der tion, Verknüpfung didaktischer Prinzipien jeweiligen Unterrichtsprinzipien des Sach- des Sachfaches und der Zielsprache fachs planen, durchführen und reflektieren. - Funktionen der Zielsprache und bewuss- te Wahl der Arbeitssprache

… kennen Methoden und Arbeitsweisen des - Anschaulichkeit, klare Strukturierung, bilingualen Unterrichts und können diese Handlungsorientierung, Authentizität, themenbezogen umsetzen. Medieneinsatz

… können eine positive Einstellung gegen- - Mehrsprachigkeit und Vielfalt der Kultu- über anderen Wertvorstellungen und die ren in Europa Akzeptanz von Unterschieden fördern.

… können Methoden der Evaluation im Hin- - Prozess- und Produktevaluation, blick auf die in der Zielsprache vermittelten Umgang mit Fehlern (Fehlertoleranz), Sachinhalte anwenden. Angemessenheit rezeptiver, produktiver sowie reproduktiver Lernleistungen

30

Sachunterricht

Vorbemerkungen / Interdisziplinäre Aspekte Der Sachunterricht leistet einen Beitrag zu grundlegender Bildung. Er stellt sich der Heraus- forderung, die Komplexität der Welt aus unterschiedlichen Perspektiven zu erschließen. In der Ausbildung im Sachunterricht erweitern und festigen die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter die im Studium angebahnten disziplinären und interdisziplinären, fach- wissenschaftlichen und fachdidaktischen Kompetenzen und führen die studierten Kompe- tenzbereiche bzw. Vertiefungsfächer weiter. Dies betrifft - die Naturwissenschaften und Technik (Biologie, Physik, Chemie, Technik), - die Sozialwissenschaften (Geschichte, Geographie, Politik, Wirtschaft), - Alltagskultur und Gesundheit Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter begleiten Schülerinnen und Schüler bei der Entwicklung von eigenen Einstellungen und Haltungen im Sinne unserer demokrati- schen Grundordnung, ihrer Werte und Normen und unterstützen damit deren Persönlich- keitsentwicklung. Sie regen Schülerinnen und Schüler an, sich als Teil der Gesellschaft zu verstehen, die gekennzeichnet ist durch politische, soziale, technische, ökonomische, öko- logische, kulturelle sowie mediale Phänomene und Prozesse und fördern so das Bewusst- sein für die Komplexität, Dynamik und Gestaltbarkeit der Wirklichkeit. Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter entwickeln in der Ausbildung die Fähig- keit, auf der Grundlage pädagogischer, didaktisch-methodischer, fachlicher und interdiszip- linärer Kompetenzen Lehr- und Lernprozesse für heterogene Lerngruppen zu planen, zu gestalten und zu reflektieren. Dabei orientieren sie sich an der Lebens- und Erfahrungswelt der Schülerinnen und Schüler, nutzen deren individuelle Fragen sowie Zugangsweisen zur Welt als Ausgangspunkte des Lernens. Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter werden dazu befähigt, Lernumgebungen so zu gestalten, dass Schülerinnen und Schüler ihre naturwissenschaftlichen und techni- schen oder sozialwissenschaftlichen Kenntnisse vertiefen und zunehmend belastbare Kon- zepte und Vorstellungen entwickeln, ihre Lebenswelt erschließen, sich darin orientieren, mitwirken und handeln. Sie regen Schülerinnen und Schüler an, eigene Lernwege zu su- chen und zu erproben, begleiten deren Lern- und Entwicklungsprozesse und unterstützen sie bei der Entwicklung ihrer reflexiven Kompetenzen.

Kompetenzen Themen und Inhalte

Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter…

… können den Bildungsplan dem eigenen - Leitgedanken, Struktur, Inhalte unterrichtlichen Handeln zugrunde legen.

... kennen spezifische Intentionen sowie - Handlungs- und Problemorientierung Prinzipien des Sachunterrichts, können die- - Bildung für nachhaltige Entwicklung se umsetzen und ihre Handlungserfahrun- gen reflektieren. - Entdeckendes, exemplarisches und be- wegtes Lernen - Originale Begegnung - Ganzheitlichkeit

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... kennen die Perspektiven des Sachunter- - Perspektiven: sozialwissenschaftlich, richts und können exemplarische Themen- naturwissenschaftlich, historisch, geo- bereiche mehrperspektivisch sowie kompe- graphisch, technisch tenzorientiert strukturieren. - Didaktische Netze

… können Wissens- und Könnensstände der - Instrumente und Methoden der Lern- Lernenden diagnostizieren, dokumentieren standdiagnose und Förderung und geeignete Fördermaßnamen initiieren. - Lernbegleitung

... können unter Berücksichtigung der Lern- - Prozess des Kompetenzerwerbs voraussetzungen, Interessen und Bedarfe - Differenzierung und Individualisierung der Lernenden kompetenzorientierte Lehr- und Lernprozesse zielführend planen, gestalten, durchführen und reflektieren.

... können Medien didaktisch begründet - Reflektierter Einsatz von Medien auswählen und im eigenen Unterricht ein- - Mobiles Lernen setzen sowie Lerngelegenheiten initiieren, durch die die Medienkompetenz der Schüle- - Konsum und Verbraucherbildung rinnen und Schüler angebahnt bzw. weiter - Suchtprävention entwickelt wird.

... können Lernstände, Lernfortschritte und - Leistungsbegriff, Bewertungsmaßstäbe Leistungen differenziert erfassen und bewer- von Leistung ten sowie rückmelden. - Beobachtung, Erfassung von Leistungen - Produkt- und Prozessorientierung - Formen der Leistungsdokumentation

… erkennen die Bedeutung und Notwendig- - Außerschulische Experten und Institutio- keit von Zusammenarbeit bei der Umsetzung nen fachlicher und überfachlicher Zielsetzungen - Kollegiale Zusammenarbeit des Sachunterrichts. - Zusammenarbeit mit Eltern

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Kompetenzbereich Naturwissenschaft und Technik

Leitideen / Leitgedanken Zukunftsorientierte Lehrerbildung mit naturwissenschaftlichen und technischen Aspekten im Sachunterricht hat zum Ziel, die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter zu befähigen, Schülerinnen und Schülern eine grundlegende naturwissenschaftliche und technische Bildung zu ermöglichen. Dies erfordert grundlegende fachwissenschaftliche und fundierte fachdidakti- sche Kompetenzen, die eigenverantwortlich weiter zu entwickeln sind.

Kompetenzen Themen und Inhalte

Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter…

... können anhand integrativer Themen Ver- - Auswahl und Strukturierung geeigneter bindungen zwischen den einzelnen Fächern Themenfelder unter Berücksichtigung ver- aufzeigen und Zugänge zu Naturphänome- schiedener (Fach-)Perspektiven nen und technischen Sachverhalten schaf- fen.

… können Lehr- und Lernprozesse auf der - Präkonzepte, Schülerfragen Grundlage der naturwissenschaftlichen und - Problemorientierte Unterrichtsverfahren technischen Perspektiven des Sachunter- richts unter Berücksichtigung der Lerner- - Naturwissenschaftliche und technische perspektive kompetenzorientiert planen, ge- Denk-, Arbeits- und Handlungsweisen stalten, analysieren, reflektieren und weiter- - Einsatz von Medien entwickeln. - Außerschulische Lernorte und Experten

... können die geltenden Sicherheitsbestim- - Sicherheitserziehung und Unfallverhütung mungen und allgemeinen Richtlinien für den - Sachgerechtes und sicheres Experimentie- naturwissenschaftlichen und technischen ren Unterricht an Grundschulen anwenden.

... erkennen die Bedeutung naturwissen- - Gesundheitsfördernder Unterricht schaftlichen und technischen Lernens für die - Erziehung zur Nachhaltigkeit Lebensbewältigung der Schülerinnen und Schüler.

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Biologie

Leitideen / Leitgedanken Zukunftsorientierte Lehrerbildung mit biologiespezifischen Aspekten im Sachunterricht hat zum Ziel, die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter zu befähigen, Schülerinnen und Schülern eine elementare biologische sowie allgemein naturwissenschaftliche Bildung zu ermöglichen. Dabei kommt dem nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Lebensgrund- lagen und einer gesundheitsorientierten Lebensführung eine tragende Rolle zu. Dies erfor- dert von der Lehrperson grundlegende fachwissenschaftliche und fundierte fachdidaktische Kompetenzen, die eigenverantwortlich weiter zu entwickeln sind. Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter orientieren sich im Unterricht an der Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler und befähigen diese, biologische und an- dere naturwissenschaftliche Phänomene wahrzunehmen, zu beschreiben, zu ordnen und gegebenenfalls Vermutungen zu Ursachen und Wirkungen anzustellen und diese zu über- prüfen. Über diese forschende Auseinandersetzung bringen sie die Schülerinnen und Schü- ler zu ersten naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und steigern deren Handlungs- und Problemlösungskompetenz. Die Seminarausbildung im Fach Biologie schärft den Blick für fächerübergreifende mehrper- spektivische Betrachtungsweisen ausgewählter Problemstellungen unserer Gesellschaft und leistet in Verbindung mit den Ausbildungsstandards Sachunterricht einen Beitrag zu grundlegender Bildung von Schülerinnen und Schülern.

Kompetenzen Themen und Inhalte

Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter…

... können Fachwissen zur mehrperspektivi- - Biologische Aspekte bei Phänomenen schen Betrachtung von Phänomenen und aus der Lebenswelt der Grundschüler Alltagserfahrungen anwenden. - Aufgabe und Bedeutung von Alltags- sprache und Fachsprache

... können die geltenden Sicherheitsbestim- - Sicherheitserziehung und Unfallverhü- mungen und allgemeinen Richtlinien für den tung naturwissenschaftlichen Unterricht an - Sachgerechter und sicherer Umgang mit Grundschulen anwenden. Lebewesen und Materialien - Beachtung von Gesetzen zum Natur- und Umweltschutz

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... können naturwissenschaftliche Methoden - Problemorientierte und hypothesengelei- zur Erkenntnisgewinnung anwenden. tete Arbeits- und Erkenntnismethoden - Schritte zum Experimentieren - Repertoire grundschulgerechter Experi- mente

… können Lehr- und Lernprozesse auf der - Problemorientierte, entdeckende und Basis naturwissenschaftlicher Erkenntnis- forschend-entwickelnde Unterrichtsver- gewinnung sowie unter Berücksichtigung der fahren Lernerperspektive kompetenzorientiert pla- - Didaktische Rekonstruktion, Elementari- nen, gestalten, analysieren, reflektieren und sierung, Lernvoraussetzungen der Schü- weiterentwickeln. lerinnen und Schüler, Schülerfragen - Methoden der aktiven Schülerbeteiligung - Außerschulische Lernorte, Experten und Partner - Reflexion von Lehr- und Lernprozessen nach Qualitätskriterien und didaktischen Konzeptionen

... können fachspezifische Medien didaktisch - Überblick, Bewertung und Einsatzmög- reflektiert einsetzen. lichkeiten von Medien - Modelle und Modellexperimente

… unterscheiden fachspezifische Formen - Präkonzepte und Verstehenshürden und Verfahren der Leistungsüberprüfung - Fachspezifische Diagnoseverfahren, und -bewertung und wenden diese an. Lernerfolgs- und Leistungsfeststellung

- Formen der Dokumentation - Repertoire an geeigneten Fördermaß- nahmen

... erkennen die Bedeutung biologischen - Gesundheitsfördernder Unterricht Lernens für die Lebensbewältigung der - Erziehung zur Nachhaltigkeit Schülerinnen und Schüler.

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Chemie

Leitideen / Leitgedanken

Zukunftsorientierte Lehrerbildung mit chemiespezifischen Aspekten im Sachunterricht hat zum Ziel, die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter zu befähigen, Schülerinnen und Schülern eine grundlegende chemische sowie allgemein naturwissenschaftliche Bildung zu ermöglichen. Dies erfordert von der Lehrperson grundlegende fachwissenschaftliche und fundierte fach- didaktische Kompetenzen, die eigenverantwortlich weiter zu entwickeln sind. Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter orientieren sich im Unterricht an der Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler und befähigen diese, chemische und andere naturwissenschaftliche Phänomene wahrzunehmen, zu beschreiben, zu ordnen so- wie gegebenenfalls Vermutungen zu Ursachen und Wirkungen anzustellen und diese zu überprüfen. Über diese forschende Auseinandersetzung bringen sie die Schülerinnen und Schüler zu ersten naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und steigern deren Handlungs- und Problemlösungskompetenz. Die Seminarausbildung im Fach Chemie schärft den Blick für fächerübergreifende mehrper- spektivische Betrachtungsweisen ausgewählter Problemstellungen unserer Gesellschaft und leistet in Verbindung mit den Ausbildungsstandards Sachunterricht einen Beitrag zu grundlegender Bildung von Schülerinnen und Schülern.

Kompetenzen Themen und Inhalte

Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter…

... können chemisches Fachwissen zur - Chemische Aspekte bei Phänomenen mehrperspektivischen Betrachtung von aus der Lebenswelt der Grundschüler Phänomenen und Alltagserfahrungen - Aufgabe und Bedeutung von Alltags- anwenden. sprache und Fachsprache

... können die geltenden Sicherheitsbestim- - Sicherheitserziehung und Unfallverhü- mungen und allgemeinen Richtlinien für den tung naturwissenschaftlichen Unterricht an - Sachgerechtes und sicheres Experimen- Grundschulen anwenden. tieren - Umgang mit Gefahrstoffen

... können naturwissenschaftliche Methoden - Problemorientierte und hypothesengelei- zur Erkenntnisgewinnung anwenden. tete Arbeits- und Erkenntnismethoden - Schritte zum Experimentieren - Repertoire grundschulgerechter Experi- mente

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… können Lehr- und Lernprozesse auf der - Problemorientierte, entdeckende und Basis naturwissenschaftlicher Erkenntnis- forschend-entwickelnde Unterrichtsver- gewinnung sowie unter Berücksichtigung der fahren Lernerperspektive kompetenzorientiert pla- - Didaktische Rekonstruktion, Elementari- nen, gestalten, analysieren, reflektieren und sierung, Lernvoraussetzungen der Schü- weiterentwickeln. lerinnen und Schüler, Schülerfragen - Methoden der aktiven Schülerbeteiligung - Außerschulische Lernorte, Experten und Partner - Reflexion von Lehr- und Lernprozessen nach Qualitätskriterien und didaktischen Konzeptionen

... können fachspezifische Medien didaktisch - Überblick, Bewertung und Einsatzmög- reflektiert einsetzen. lichkeiten von Medien - Modelle und Modellexperimente

… können fachspezifische Formen und - Präkonzepte und Verstehenshürden Verfahren der Leistungsüberprüfung und - Fachspezifische Diagnoseverfahren, -bewertung unterscheiden und anwenden. Lernerfolgs- und Leistungsfeststellung - Formen der Dokumentation - Repertoire an geeigneten Fördermaß- nahmen

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Physik

Leitideen / Leitgedanken Zukunftsorientierte Lehrerbildung mit physikspezifischen Aspekten im Sachunterricht hat zum Ziel, die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter zu befähigen, Schülerinnen und Schülern eine grundlegende physikalische sowie allgemein naturwissenschaftliche Bil- dung zu ermöglichen. Dies erfordert von der Lehrperson grundlegende fachwissenschaftliche und fundierte fach- didaktische Kompetenzen, die eigenverantwortlich weiter zu entwickeln sind. Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter orientieren sich im Unterricht an der Lebenswirklichkeit der Schülerinnen und Schüler und befähigen diese, physikalische und andere naturwissenschaftliche Phänomene wahrzunehmen, zu beschreiben, zu ordnen so- wie gegebenenfalls Vermutungen zu Ursachen und Wirkungen anzustellen und diese zu überprüfen. Über diese forschende Auseinandersetzung bringen sie die Schülerinnen und Schüler zu ersten naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und steigern deren Handlungs- und Problemlösungskompetenz. Die Seminarausbildung im Fach Physik schärft den Blick für fächerübergreifende mehrper- spektivische Betrachtungsweisen ausgewählter Problemstellungen unserer Gesellschaft und leistet in Verbindung mit den Ausbildungsstandards Sachunterricht einen Beitrag zu grundlegender Bildung von Schülerinnen und Schülern.

Kompetenzen Themen und Inhalte

Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter…

... können physikalisches Fachwissen zur - Physikalische Aspekte bei Phänomenen mehrperspektivischen Betrachtung von aus der Lebenswelt der Grundschüler Phänomenen und Alltagserfahrungen anwenden. - Aufgabe und Bedeutung von Alltags- sprache und Fachsprache

... können die geltenden Sicherheitsbestim- - Sicherheitserziehung und Unfallverhü- mungen und allgemeinen Richtlinien für den tung naturwissenschaftlichen Unterricht an Grundschulen anwenden. - Sachgerechtes und sicheres Experimen- tieren

... können naturwissenschaftliche Methoden - Problemorientierte und hypothesengelei- zur Erkenntnisgewinnung anwenden. tete Arbeits- und Erkenntnismethoden

- Schritte zum Experimentieren

- Repertoire grundschulgerechter Experi- mente

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… können Lehr- und Lernprozesse auf der - Problemorientierte, entdeckende und Basis naturwissenschaftlicher Erkenntnis- forschend-entwickelnde Unterrichtsver- gewinnung sowie unter Berücksichtigung der fahren Lernerperspektive kompetenzorientiert planen, gestalten, analysieren, reflektieren - Didaktische Rekonstruktion, Elementari- und weiterentwickeln. sierung, Lernvoraussetzungen der Schü- lerinnen und Schüler, Schülerfragen

- Methoden der aktiven Schülerbeteiligung

- Außerschulische Lernorte, Experten und Partner

- Reflexion von Lehr- und Lernprozessen nach Qualitätskriterien und didaktischen Konzeptionen

... können fachspezifische Medien didaktisch - Überblick, Bewertung und Einsatzmög- reflektiert einsetzen. lichkeiten von Medien - Modelle und Modellexperimente

… können fachspezifische Formen und - Präkonzepte und Verstehenshürden Verfahren der Leistungsüberprüfung und - Fachspezifische Diagnoseverfahren, -bewertung unterscheiden und anwenden. Lernerfolgs- und Leistungsfeststellung

- Formen der Dokumentation - Repertoire an geeigneten Fördermaß- nahmen

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Technik

Leitideen / Leitgedanken Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter erlangen in der Ausbildung im Fach Technik innerhalb des Sachunterrichts der Grundschule Kompetenzen, um Schülerinnen und Schülern eine grundlegende technische Bildung zu ermöglichen. Durch eine Verknüpfung von Handlungs- und Verstehensprozessen befähigen Sie ihre Schülerinnen und Schüler dazu, technische Gegenstände, Prozesse und Abläufe zu erfas- sen, diese auf weitere technische Bereiche zu übertragen und sich kritisch mit Technik aus- einander zu setzen. Ausgehend von der Lebens- und Erfahrungswelt der Schülerinnen und Schüler schaffen sie so adressatengerechte Zugänge zu technischem Handeln und Denken. Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter erkennen, dass sich aus der Tatsache des ständigen Wandels und der schnellen Entwicklungen auf allen Gebieten der Technik die Notwendigkeit ergibt, sich über den Vorbereitungsdienst hinaus fachlich weiterzubilden. Die Seminarausbildung im Fach Technik schärft den Blick für fächerübergreifende mehrper- spektivische Betrachtungsweisen ausgewählter Problemstellungen unserer Gesellschaft und leistet in Verbindung mit den Ausbildungsstandards Sachunterricht einen Beitrag zu grundlegender Bildung von Schülerinnen und Schülern.

Kompetenzen Themen und Inhalte

Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter …

… kennen die Bedeutung der technischen - Existenzsicherung Perspektive innerhalb des Sachunterrichts - Alltagsbewältigung und können diese für die Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen nutzen. - Zukunftsgestaltung - Folgewirkungen

… unterscheiden techniktypische Denk-, - Technik konstruieren und herstellen Arbeits- und Handlungsweisen, kennen - Technik erkunden und analysieren deren Bedeutung für eine grundlegende technische Bildung, leiten aus ihnen - Technik nutzen geeignete Unterrichtsverfahren ab und - Technik bewerten setzen diese ein. - Technik kommunizieren - Fachspezifische Unterrichtsverfahren - Fachübergreifende Unterrichtsverfahren

… können technikbezogenen Sachunterricht - Didaktische Fragestellungen in der Grundschule kompetenzorientiert - Methodische Entscheidungen planen, durchführen und reflektieren. - Heterogene Lerngruppen - Individuelles Lernen - Ausstattung: Fachraum, Klassenzimmer

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… können technikbezogene Themen, Inhalte - Bildungsplan und Kompetenzen des Sachunterrichts - Perspektivbezogene Themen bestimmen, auswählen und legitimieren. - Perspektivvernetzende Themen

… kennen fachspezifische Unterrichts- - Originale, Modelle medien und setzen diese didaktisch reflek- - Audio-visuelle und computergestützte tiert ein. Medien

… unterscheiden fachspezifische Formen Produkt- und prozessbezogene und Verfahren der Leistungsüberprüfung Leistungsfeststellung und -bewertung: und -bewertung und wenden diese an. - Prüfung und Beurteilung von Arbeitser- gebnissen und -vollzügen - schriftliche, mündliche, zeichnerische Tests - Beurteilung/Bewertung technischer Systeme mündlich sowie schriftlich

… können die geltenden Vorschriften zur - Allgemeine Sicherheitserziehung und Unfallverhütung und zum Umweltschutz Unfallverhütung anwenden.

… kennen die Bedeutung außerschulischer - Museen Lernorte sowie Kooperationen für das - Betriebe Lernen und Arbeiten im Fach und können diese anbahnen. - MINT-Initiativen

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Kompetenzbereich Sozialwissenschaften

Leitideen / Leitgedanken Zukunftsorientierte Lehrerbildung mit sozialwissenschaftlichen Aspekten im Sachunterricht hat zum Ziel, die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter zu befähigen, Schülerinnen und Schülern eine grundlegende sozialwissenschaftliche Bildung zu ermöglichen, sie in ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen und zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu befähigen. Dies erfordert von den Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärtern grundlegende fachwissenschaftliche und fundierte fachdidaktische Kompetenzen, die eigenverantwortlich weiter zu entwickeln sind.

Kompetenzen Themen und Inhalte Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter …

… können anhand integrativer Themen - Ausgewählte integrative sozialwissen- Verbindungen zwischen den einzelnen schaftliche Themen Fächern aufzeigen und auf den Unterricht - Bildung für nachhaltige Entwicklung, Mo- übertragen. bilität, Gesundheit, interkulturelle Erzie- hung, Verbraucherbildung

… können Unterricht auf der Grundlage der - Regionale, lokale und aktuelle Bezüge sozialwissenschaftlichen Perspektiven des - Sozialwissenschaftliche Denk-, Arbeits- Sachunterrichts kompetenzorientiert planen, und Handlungsweisen: Erleben, gestalten, analysieren, reflektieren und Verstehen, Gestalten weiterentwickeln. - Außerschulische Lernorte und Experten,

Kooperationen

… können Lernvoraussetzungen der Schüle- - Präkonzepte, Lernausgangslagen, rinnen und Schüler im sozialwissenschaftli- Kompetenzstand chen Bereich erfassen, beschreiben sowie - Schülerfragen im Unterricht berücksichtigen.

… kennen verschiedene Möglichkeiten der - Diskussionen, Rollenspiele, Statements, effektiven methodischen Umsetzung sozial- Debatte wissenschaftlicher Themen und können - Quellenarbeit diese im Unterricht anwenden, reflektieren sowie weiterentwickeln. - Arbeit mit Karten - Planspiele, Umfragen, Warentest

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Geschichte

Leitideen / Leitgedanken: Der Mensch als Individuum und Mitglied der Gesellschaft ist stets in zeitliche Prozesse eingebunden. Die aktuelle Lebenssituation wird durch Geschehnisse und Entwicklungen aus der Vergangenheit geprägt, hat aber auch immer Einfluss auf zukünftige Prozesse und Entscheidungen. Die Auseinandersetzung mit Geschichte stellt so eine zentrale Frage menschlichen Daseins dar. In Verbindung mit den Ausbildungsstandards Sachunterricht leistet die Ausbildung im Fach Geschichte einen Beitrag zu einer grundlegenden Bildung im Sachunterricht der Grund- schule. Durch exemplarisches, handlungsorientiertes und problemorientiertes Lernen initiieren Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter bei ihren Schülerinnen und Schülern die Entwicklung eines reflektierten Geschichtsbewusstseins. Dazu gehört zwingend, Schüle- rinnen und Schülern den Unterschied zwischen realer Vergangenheit und rekonstruierter Geschichte aufzuzeigen, um den Konstruktionscharakter von Geschichte bewusst zu ma- chen. Kernkompetenzen zum Erreichen dieses Zieles sind: - Rekonstruktionskompetenz in Auseinandersetzung mit Quellen, - Dekonstruktionskompetenz in Auseinandersetzung mit Produkten der Geschichtskultur, - Narrationskompetenz als die Fähigkeit, Texte in Auseinandersetzung mit Quellen zu produzieren und als die Fähigkeit, Inhalte in Auseinandersetzung mit Produkten der Geschichtskultur zu verstehen sowie eine - Historische Fragekompetenz.

Kompetenzen Themen und Inhalte Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter …

… können auf der Basis eigener historischer - Historische Begriffe Sachkompetenz Unterrichtsinhalte in didakti- - Historische Fragestellungen scher Verschränkung zu den anzustrebenden Kompetenzen bewusst wählen. - Methoden der historischen Erkenntnis- gewinnung - Zeitliche und räumliche Strukturierung

… können Lerngelegenheiten organisieren - Unterscheidung Quelle und Darstel- und gestalten, in denen Schülerinnen und lung; Schüler im Umgang mit Medien lernen, zwi- - Herausarbeiten fiktionaler und fakti- schen Quellen und Darstellungen zu unter- scher Anteile scheiden sowie daraus historischen Sinn zu entnehmen. - Entwicklung eines kritischen Bewusst- seins im Umgang mit Quellen, Darstel-

lungen und Medien

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… können Lerngelegenheiten planen, durch- Historisches Lernen führen und reflektieren, in denen Schülerin- - in der unmittelbaren Lebenswelt der nen und Schüler ihre historische Fragekom- Schülerinnen und Schüler, an Gebäu- petenz erweitern und dadurch Sachverhalte den etc. entschlüsseln. - in der eigenen Familienvergangenheit,

- beim Stellen konkreter historischer Fragen - beim Betrachten lokaler Produkte der Geschichtskultur

… können Lerngelegenheiten schaffen, in - Anknüpfung an die bisherige Lebens- denen Schülerinnen und Schüler kindgerech- geschichte der Schülerinnen und Schü- te Methoden der historischen Erkenntnisge- ler winnung und -darstellung erproben, anwen- - Anfertigung von Zeitleisten, Datierung den und reflektieren. von lokalen Gebäuden, Auseinander- setzung mit Feiertagen, Epochengren- zen - Auseinandersetzung mit aktuellen und historischen lokalen/ regionalen Land- karten und Stadtplänen

… können Schülerinnen und Schüler unter- Möglichst an konkreten Beispielen, z.B. stützen, sinnhafte und intersubjektiv über- - Kindheit früher und heute prüfbare Erzählungen zu verstehen und zu deuten und daraus die Andersartigkeit ver- - Schrift und Sprache gangenen Lebens erschließen. - Musik, Kunst, Religion - Arbeits- und Lebensformen - Berichte von Zeitzeugen

… können Lerngelegenheiten für heterogene - Orientierung an der Lebenswelt der Lerngruppen gestalten, begleiten und opti- Kinder in der historischen Zeit mieren, in denen diese ihre historische - Dauer und Wandel Orientierungskompetenz erweitern und festi- gen sowie ein reflektiertes Geschichtsbe- - Alterität und Identität wusstsein anbahnen. - Grundbedürfnisse von Menschen

… können fachspezifische Formen und - Produkt- und Prozessorientierung Verfahren der Leistungsüberprüfung und - Beobachtung, Beschreiben, Bewerten, -bewertung und anwenden. Begleiten

- Leistungsdokumentation, z.B. Portfolio, Lerntagebuch

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Geographie

Leitideen / Leitgedanken Geographisch relevante Phänomene und Prozesse prägen das Leben auf unserer Erde. Der Umgang mit den aktuellen, komplexen, lokalen und globalen Entwicklungen erfordert die Handlungskompetenz jedes einzelnen auf der Grundlage von fundiertem Sachwissen, von Urteilsfähigkeit und Problemlösekompetenz. Weil die Dynamik dieser Prozesse aus der Wechselwirkung zwischen naturgeographischen Gegebenheiten und menschlichen Aktivitä- ten entsteht, kann raumbezogene Handlungskompetenz nur durch eine Verknüpfung natur- wissenschaftlicher und gesellschaftswissenschaftlicher Bildung aufgebaut werden. In der Weltaneignung und Welterschließung besitzt die Geographie als Brückenfach sowohl ein spezifisch fachliches als auch ein unverzichtbares integratives Potenzial. Die Ausbildung im Fach Geographie befähigt die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsan- wärter dazu, Lerngelegenheiten zu organisieren, in denen Schülerinnen und Schüler ihre Kompetenzen in den Bereichen Raumorientierung, Raumverständnis und nachhaltiges Raumverhalten festigen sowie erweitern. Sie leistet in Verbindung mit den Ausbildungsstan- dards Sachunterricht und denen des sozialwissenschaftlichen Kompetenzbereiches einen Beitrag zu grundlegender Bildung der Kinder. Die Vermittlung grundlegender geographischer Denk-, Arbeits- und Handlungsweisen als auch ein sinnvoller Einsatz von Medien und Arbeitsmitteln sowie die Nutzung entsprechen- der Geoinformationssysteme sind dabei unerlässlich. Ein besonderer Stellenwert in der Ausbildung wird der räumlichen Orientierungskompetenz, der Berücksichtigung des Heimatraumes sowie dem Lernen an außerschulischen Lernorten eingeräumt. Auf der Basis fachwissenschaftlicher und fundierter fachdidaktischer Kompetenzen werden die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter befähigt, bei den Schülerinnen und Schülern ein Verständnis für die zunehmende Bedeutung der Bildung für nachhaltige Ent- wicklung anzubahnen sowie Lerngelegenheiten zu schaffen, um deren Gestaltungskompe- tenz zu erweitern.

Kompetenzen Themen und Inhalte Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter …

… kennen fachwissenschaftlich geprägte - Orte, Räume, Lage von Orten und Räu- Grundkonzepte und können diese bei der men, räumliche Dimensionen Auswahl der Inhalte in didaktischer Ver- - Mensch-Umwelt/Raum Beziehungen schränkung zu den Kompetenzen bewusst wählen. - Entwicklungen und Veränderungen in Räumen; Verbindungen, Austausch zwi-

schen Räumen - Lebenssituationen und Lebensweisen von Menschen

… können Lerngelegenheiten für Schülerin- - Topografisches Orientierungswissen nen und Schüler gestalten, begleiten und - Arbeit mit Karten optimieren, in denen diese ihre räumliche Orientierungskompetenz und Kartenkompe- - Orientierung in Realräumen tenz erweitern und festigen. - Reflexion von Raumwahrnehmungen

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… kennen kindgerechte Methoden der - Geographische Fragestellungen und geographischen Erkenntnisgewinnung und geographisch relevante Informations- können diese für Lernprozesse nutzen. quellen, - formen und -strategien im Realraum oder in Medien

- Originale Begegnung im Heimat- und Nahraum - Lerngang, Erkundungen, Exkursionen

… können Lerngelegenheiten gestalten, in - Raumvorstellungen, Interessen, Vorer- denen Schülerinnen und Schüler geographi- fahrungen, Präkonzepte sche Sachverhalte verstehen, versprachli- - Lernvoraussetzungen und Lernwege chen und präsentieren sowie sich darüber sachgerecht austauschen. - Alltagssprache, Fachsprache, - Perspektivbezogene Denk-, Arbeits- und Handlungsweisen - Aufgabenstellungen - Dokumentation und Präsentation

… können fachspezifische Formen und - Fachspezifische Diagnoseverfahren, Verfahren der Leistungsüberprüfung und Lernerfolgs- und Leistungsfeststellung -bewertung unterscheiden und anwenden. - Formen der Dokumentation - Repertoire an geeigneten Fördermaß- nahmen

… können Lernprozesse für heterogene - Kriterien bei der Beurteilung raumbezo- Lerngruppen initiieren und begleiten, in gener Sachverhalte denen die Schülerinnen und Schüler raum- - geographische Erkenntnisse dokumen- bezogene Sachverhalte beurteilen und tieren, Kriterien geleitet reflektieren; bewerten. argumentieren

- Kompetenzstufen und Anforderungs- niveaus

… können Unterrichtssequenzen planen, - Bildung für nachhaltige Entwicklung: durchführen und reflektieren, bei denen die Motivation, Handlungsstrategien, Schülerinnen und Schüler befähigt werden, Konkretisierung in den eigenen Lebenswelten nachhaltig zu - Beispiele für Nachhaltigkeit: genügsam, handeln. sparsam, gerecht - Bereitschaft zum konkreten Handeln in relevanten Situationen - Reflexion der Konsequenzen von Handlungen

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Politik

Leitideen / Leitgedanken Eine grundlegende politische Bildung führt Schülerinnen und Schüler zur Begegnung, Erschließung und Auseinandersetzung mit Fragen der Politik, die die Aufgabe hat, mittels Entscheidung das Zusammenleben von Menschen in einer Gesellschaft zu regeln und Probleme unter Berücksichtigung des Gemeinwohls und der demokratischen Ordnung zu lösen. Die Ausbildung im Fach Politik befähigt die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter auf der Grundlage des Artikels 21 (2) der Landesverfassung Lerngelegenheiten zu organi- sieren, in denen Schülerinnen und Schüler im Sachunterricht ihre Kompetenzen in Bezug auf die politische Ordnung, politische Entscheidungen und das Gemeinwohl festigen und erweitern. Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter kennen die Unterschiede zwischen sozialem und politischem Lernen. Sie berücksichtigen dabei den Beutelsbacher Konsens. Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter erweitern ihre Kompetenz, Unterricht schüler- und handlungsorientiert zu planen, durchzuführen und zu reflektieren sowie indivi- duelle Lernwege in heterogenen Lerngruppen zu begleiten. Sie unterstützen die Schülerin- nen und Schüler bei der Entwicklung eigener politischer Überzeugungen und fördern im Unterricht die Fähigkeit, sich am politischen und gesellschaftlichen Leben zu beteiligen. Die Seminarausbildung im Fach Politik schärft den Blick für fächerübergreifende mehrper- spektivische Betrachtungsweisen ausgewählter Problemstellungen unserer demokratischen Gesellschaft und leistet in Verbindung mit den Ausbildungsstandards Sachunterricht einen Beitrag zu grundlegender Bildung von Schülerinnen und Schülern.

Kompetenzen Themen und Inhalte Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter …

… kennen fachliche Konzepte und Begriffe - Politische Ordnung: Repräsentation, des politischen Bereiches im Sachunterricht Rechtstaat, Kinderechte, Meinungsfrei- und können diese didaktisch reflektiert heit, Mehrheitsprinzip anwenden. - Politische Entscheidungen: Wahlen, Macht, Parteien, Interessenverbände, Partizipation, Öffentlichkeit - Gemeinwohl: Frieden, Umwelt, Armut und Reichtum, Nachhaltigkeit, Gerech- tigkeit, Freiheit, Gleichheit

… können politische Themenbereiche an- - Lernvoraussetzungen, Interessen, Vorer- wendungsbezogen, alters- und leistungsan- fahrungen, Präkonzepte gemessen im Sachunterricht strukturieren - Kindernachrichten, kindgerechte Infor- und organisieren. mationsquellen - Institutionen und aktuelle Anlässe vor Ort - Alltagssprache, Fachsprache

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… können Lehr- und Lernprozesse für Schü- - Methoden zur Positionierung lerinnen und Schüler initiieren und begleiten, - Selbstwahrnehmung und Empathie- in denen die Schülerinnen und Schüler beim empfinden Aufbau eigener politischer Meinungen und Motivationen unterstützt werden. - Politikinteresse - Selbstvertrauen

… können Lerngelegenheiten für Schülerin- - Ergebnisse dokumentieren, argumentie- nen und Schüler gestalten, begleiten und ren, Kriterien geleitet reflektieren optimieren, in denen die politische Hand- - Simulationsspiele lungs- und Urteilsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler gefördert wird. - Rollenspiele - Kooperative Lernformen - Konfliktlösestrategien

… können Lernsituationen gestalten, die den - Beteiligung an Entscheidungen, Klassen- Schülerinnen und Schülern gemeinschafts- rat, Streitschlichtung förderliches Handeln auch im Sinne der - Reflexion und Konsequenzen von Hand- nachhaltigen Entwicklung ermöglichen. lungen

… unterscheiden fachspezifische Formen - Prozess-, Produkt- und Präsentations- und Verfahren der Leistungsüberprüfung bewertung und -bewertung und wenden diese an. - Lernerfolgs- und Leistungsfeststellung,

- Formen der Dokumentation

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Wirtschaftslehre

Leitideen / Leitgedanken Die Ausbildung im Fach Wirtschaft qualifiziert Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter dazu, grundlegende wirtschaftliche und rechtliche Kompetenzen in den mikro- und makroöko- nomischen Bereichen wirtschaftlichen Handelns im Sinne einer ökonomischen Bildung in der Grundschule als Teil der Allgemeinbildung zu ermöglichen. In Verbindung mit den Standards Sachunterricht leisten sie einen Beitrag zu grundlegender Bildung von Schülerinnen und Schülern. Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter orientieren sich am Leitbild des mündigen Bürgers, der sich mit seinen wirtschaftlichen Entscheidungen der Bedeutung der Förderung einer nachhaltigen Entwicklung bewusst ist. Die Reflexion des Unterrichts vor dem Hintergrund der Entwicklung der Fähigkeit zu wirtschaftli- chem Handeln und die Förderung einer individuellen Zukunftsgestaltung sowie der Umgang mit individuellen und gemeinschaftlichen Ressourcen sind Grundlagen der Ausbildung. Die Stärkung der Selbstlernkompetenz, die Gestaltung handlungsorientierter Unterrichtsformen, die reflektierte Nutzung von Medien sowie der Aufbau und die Weiterentwicklung von Koopera- tionsformen mit externen Partnern sind wichtige Lernfelder.

Kompetenzen Themen und Inhalte Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter …

… kennen die Grundlagen und Modelle des wirt- - Kompetenzmodelle ökonomischer Bil- schaftlichen Entscheidens und Handelns und dung können diese in altersgemäße Lehr- und Lernpro- zesse umsetzen. - Fachspezifische Prinzipien: Minimal- / Maximalprinzip, Wirtschaftskreisläufe, Grenzen individualökonomischer Modelle

... können ökonomische Vorerfahrungen und - Aufgreifen von heterogenen ökonomi- Entscheidungen kritisch reflektieren und bewer- schen Vorerfahrungen durch individuelle ten. und differenzierte Lernarrangements

… können die Schülerinnen und Schüler in ihrer - Konsumentensouveränität und Konzep- Entwicklung zu wirtschaftlich kompetenten und te der Verbraucherbildung ökologisch wie sozial verantwortlichen Marktteil- nehmerinnen und Marktteilnehmern fördern. - Aktives Konsumverhalten und Beein- flussung von Kaufentscheidungen - Markt- und Preisbildung - Umgang mit individuellen und gemein- schaftlichen Ressourcen - Aspekte einer Bildung für nachhaltige Entwicklung

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… können Zusammenhänge zwischen Berufen - Berufserkundung und wirtschaftlichen Strukturen aufzeigen. - Markthandlung, Wertschöpfungskette - Wert von Arbeit, z.B. Erwerbsarbeit, Ar- beitslosigkeit und Hausarbeit

… können fachspezifische Methoden und Ar- - Realitätsnahe Lernarrangements: beitstechniken, die den Aufbau ökonomischer Fallanalyse, Simulationen, Projekte, Kernkompetenzen ermöglichen, im Unterricht Schülerfirmen, Rollenspiel ... zieladäquat einsetzen.

… können den rechtlichen Rahmen und grundle- - Freiheit, Grenzen und Verantwortung gende Wertorientierungen, innerhalb derer sich ökonomischen Handelns in einem das wirtschaftliche Handeln der Marktteilnehmer demokratischen und sozialen Rechts- bewegt, reflektieren und altersgemäß aufberei- staat ten. - Ausbildung, Beruf und Eigentum im Grundgesetz

… unterscheiden fachspezifische Formen und - Produkt- und Prozessorientierung Verfahren der Leistungsüberprüfung und -bewertung und wenden diese an. - Beobachten, Beschreiben, Bewerten, Begleiten - Formen der Leistungsdokumentation

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Alltagskultur und Gesundheit

Leitideen / Leitgedanken Die Ausbildung im Fach Alltagskultur und Gesundheit befähigt dazu, dass Schülerinnen und Schüler alltagskulturelle und gesundheitsrelevante Kompetenzen erwerben. Sie dient zur Entwicklung einer Haltung, positiv mit Komplexität und Widersprüchlichkeiten im Alltag um- zugehen. Ebenso trägt sie dazu bei, Schülerinnen und Schüler zu stärken für heutige und künftige Herausforderungen des Alltags in einer zunehmend globalisierten Welt. Hierfür geeignete Lehr- und Lernprozesse greifen Problemlagen und Situationen aus den Lebens- welten der Lernenden auf. Dazu gehören die Felder: Zusammenleben, Konsum, Ernährung und Esskultur, Textilien und Bekleidung, Gesundheitsverhalten, Resilienz und Zukunftsorientierung. Für die Förderung von Alltagskompetenz und Zukunftsfähigkeit als grundlegende Aufgabe des Faches ist es notwendig, Lernende zur Selbstreflexion, Folgenabschätzung und zur Abstimmung zwischen Bedürfnissen, Ressourcen und Rahmenbedingungen zu befähigen. Dabei berücksichtigt das Fach in besonderer Weise den sich ständig wandelnden Alltag. In Verbindung mit den Ausbildungsstandards Sachunterricht wird so ein Beitrag zur grund- legenden Bildung von Schülerinnen und Schülern geleistet.

Kompetenzen Themen und Inhalte Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter …

… können spezifische Intentionen, fachdi- - Biographisches Lernen daktische Konzeptionen und Prinzipien des - Subjektorientierung Faches in ihrem Unterricht umsetzen und ihre Handlungserfahrungen reflektieren. - Salutogenese, Resilienz - Wahrnehmung, Erfahrung und Lernen

- Referenzcurricula

… können Lernausgangslagen diagnostizie- - Instrumente und Methoden der Diagnose ren, dokumentieren und geeignete Förder- und Förderung maßnamen initiieren. - Biographie der Lernenden und Lehren- den - Stärkeorientierte Lernbegleitung

… können im unterrichtlichen Handeln auf - Lernausgangslagen der Basis von Fachwissen Zugangsweisen - Lebenswelten, Phänomene zum Lernen schaffen und ihr didaktisches Handeln reflektieren. - Problem- und Fragestellungen - Expertisen, Quellen, Medien und deren Interessengebundenheit, Aktualität

- Umgang mit Komplexität, unvollständiger Transparenz, Widersprüchlichkeit

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… können Lehr-Lernprozesse initiieren, in - Interdependenz von Kompetenz und denen Reflexions-und Entscheidungskompe- Inhalt tenzen der Lernenden gefordert und geför- - Systemisches Denken dert werden. - Problemanalyse, Lösungsstrategien, Folgenabschätzung, Zielrelation, Prioritäten, Kompromiss - Fachspezifische Reflexionsmethoden auf der Sach-, Prozess und personalen Ebene - Zielvereinbarungen und Abstimmungs- problematik zwischen Bedürfnissen, Haushaltszielen und Ressourcen - Simulationen von Alltagssituationen, Szenariomethoden - außerschulische Lernorte, Experten

… können ästhetisch-kulturelle Zugangs- - Materialien und Objekte, Produkte und weisen in ihrem Unterricht für alltags- und Prozesse in den Konsumsektoren Texti- gesundheitsbezogene Lehr-Lernprozesse lien und Bekleidung, Lebensmittel und nutzen und Handlungserfahrungen mit Schü- Esskultur lerinnen und Schülern reflektieren. - Wahrnehmungs- und Gestaltungspro- zesse - Selbstkonzepte und -wirksamkeit

… können Lernstände, Lernfortschritte und - Produkt- und Prozessorientierung Leistungen differenziert erfassen und bewer- - Begründung von Entscheidungen ten sowie rückmelden. - Ressourcen- und stärkenorientierte Be-

wertung von Lernenden - Selbst- und Fremdwahrnehmung - Subjektorientierung - Formen der Dokumentation

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Sport

Leitideen / Leitgedanken Ziel der Ausbildung ist das reflektierte und eigenverantwortliche Handeln der Lehramtsan- wärterinnen und Lehramtsanwärter im Schulsport unter besonderer Berücksichtigung der pädagogischen Chancen von Sport und Bewegung. Die Lehramtsanwärterinnen und Lehr- amtsanwärter erweitern und vertiefen in ihrer Ausbildung im Fach Sport ihre im Studium erworbenen Kompetenzen, um alltägliche Situationen und Anforderungen ihres Berufes sicher und angemessen zu bewältigen und um bewegungsbezogene Bildungs- und Erzie- hungsansprüche in der Grundschule fundiert zu realisieren. Hierzu gehört insbesondere die systematische Befähigung der Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter zur Planung, Durchführung und Auswertung eines sportdidaktisch basier- ten Unterrichts. Grundlage hierfür ist ein mehrperspektivischer Ansatz, der ein breites Spektrum an Zugangsweisen und Schwerpunktsetzungen im Sportunterricht in der Schule eröffnet. Die Chancen zur Stärkung der Schülerpersönlichkeit durch vielfältige Erfahrungs- und Be- währungsfelder sind im Schulsport in besonderer Weise gegeben. Deshalb ist die Ausbil- dung bedeutender Fähigkeiten einer Sportlehrkraft zentral, die sich wertschätzend und empathisch mit den Schülerinnen und Schülern verständigt, im Schulsport auf Bewegungs- vielfalt achtet, kindgemäße motorische Erfahrungs- und Lernprozesse initiiert und unter- stützt sowie eine zunehmende Heterogenität der Lernenden im Blick hat.

Kompetenzen Themen und Inhalte Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter …

… können bei ihren Schülerinnen und Schü- - Bewegungsbedürfnisse und Bewe- lern Bewegungsfreude wecken, erhalten und gungsabsichten der Kinder fördern. - Lebens- und Bewegungswelt von Kindern - Aufgreifen neuer Bewegungsaktivitäten - Einbeziehen außerschulischer Lernorte oder/und Experten

… können effektive Unterrichtsprozesse für - Inklusionsprozesse unterstützen heterogene Lerngruppen in spielerischen, - Qualitätskriterien guten Sportunterrichts gestalterischen und leistungsbezogenen mit Kindern Bewegungsfeldern planen, durchführen und reflektieren. - Kindgemäße, koordinative, konditionelle, soziale, emotionale und kognitive The-

menorientierung

- Bewegungsfeldspezifische Unterrichts- gestaltung und Vermittlung - Organisation von Sportunterricht - Bildungsplan Sport - Sicherheitsvorschriften und Unfallpräven- tion - Zweckdienlicher Medieneinsatz

53 … nehmen ihren Erziehungsauftrag durch- - Vorbildfunktion der Lehrperson gängig wahr, bahnen aktiv ein prosoziales - Vermittlung von Werten und Normen Lernen und Verhalten an und reflektieren ihr eigenes pädagogisches Handeln sowie be- - Interaktions- und Inklusionsprozesse deutsame Ereignisse im Unterricht auch konstruktiv fördern, begleiten und reflek- gemeinsam mit den Schülerinnen und Schü- tieren lern nach Maßgabe zunehmender Mit- und - Umgang mit Alltagsproblemen, z.B. mit Selbstverantwortung. Übermut, mit Angst, mit Konflikten, mit Toleranz - Ästhetische Erziehung: Aufgaben und Spiele zur Wahrnehmung, Konzentration, Koordination, Ausdruck

… können unterschiedliche Lern- und Ent- - Begabungen fördern und Lernerfolge wicklungsstände wahrnehmen, erfassen und anstreben aufgrund dessen für einzelne Schülerinnen - Formen zielhomogenen sowie zieldiffe- und Schüler passende Fördermaßnahmen renten Unterrichtens und Lernens planen, umsetzen und reflektieren. - Hinweise, Korrektur und Feedback

… können Leistungen der Schülerinnen und - Pädagogisches Leistungsverständnis: Schüler feststellen, dokumentieren und wür- Produkt und Prozess digen. - Bewegungsabläufe beobachten, korrigie- ren und beurteilen - Beurteilungskriterien - Fremd- und Selbstbewertung

… kennen und entwickeln ausgewählte - Bewegte Schule Aspekte einer bewegungsfreudigen Grund- - Lernunterstützung durch Bewegung: schule im schulischen Alltag. exekutive Funktionen - Organisation von Spiel- und Sportfesten sowie Wettbewerben

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Kompetenzbereich Sport und Gesundheit

Leitideen / Leitgedanken Die Ausbildung befähigt dazu, ausgehend von den Ressourcen Bewegung, Ernährung und Bekleidung Lernprozesse zum Erwerb von gesundheitsrelevanten Kompetenzen zu initiie- ren. In Verbindung mit den Ausbildungsstandards Sachunterricht wird ein Beitrag zu grund- legender Bildung geleistet, der Lebenskompetenzen und Zukunftsfähigkeit der Lernenden in ihren heutigen und künftigen Rollen in den Mittelpunkt stellt. Der Kompetenzbereich trägt dazu bei, mit komplexen Herausforderungen, Widersprüchen und Unsicherheiten im Hin- blick auf Gesundheitsressourcen und -risiken umgehen zu können. Zielsetzung ist es, gesundheitsförderliche Lehr-Lernprozesse begleiten zu können. Dabei ist Gesundheitsbil- dung als eine über die Vermittlung von Inhalten hinausgehende ganzheitliche Aufgabe zu verstehen.

Kompetenzen Themen und Inhalte

Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter …

… können Intentionen, Konzeptionen und - Gesundheitsverständnis: Resilienz, Sa- Prinzipien der Gesundheitsförderung in ih- lutogenese, Empowerment rem Unterricht umsetzen und Handlungser- - Biographisches Lernen fahrungen reflektieren. - Subjektorientierung, Entscheidungen

… können Lernausgangslagen der Lernen- - Interdependenz von Kompetenz und In- den diagnostizieren, um auf dieser Grundla- halt ge Lehr- und Lernprozesse zu initiieren und - Problemanalyse, Reflexionsebenen zu begleiten. - Simulationen, Szenariomethoden - Stärkeorientierte Begleitung

… können ästhetisch-kulturelle Zugangswei- - Materialien und Objekte, Produkte und sen für Lehr- und Lernprozesse nutzen und Prozesse Handlungserfahrungen mit Schülerinnen und - Wahrnehmung und Gestaltung Schülern reflektieren. - Selbstkonzepte, Selbstwirksamkeit

… können gesundheitsförderliche Aspekte - Bewegungsfreude, -bedarf, -bedürfnis, von Sport, Bewegung und Entspannung auf -hemmnisse schulische und unterrichtliche Kontexte an- - Bewegte Schule, Spielfeste, Projekte wenden und reflektieren. - Außerschulische Lernorte, Experten - Erlebnispädagogische Aktivitäten

… können Lernstände, Lernfortschritte und - Produkt- und Prozessorientierung Leistungen differenziert erfassen und bewer- - Begründung von Entscheidungen ten sowie rückmelden. - Ressourcen- und stärkeorientiert bewerten - Formen der Dokumentation

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Kunst

Leitideen / Leitgedanken Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter entwickeln in ihrer Ausbildung auf der Grundlage fachlicher Zielvorstellungen und kunstdidaktischer Modelle ihr eigenes kunstdi- daktisches Konzept, setzen es im Unterricht um und evaluieren es kontinuierlich. Dies ge- schieht auf der Grundlage des Bildungsplans und der heterogenen Lernvoraussetzungen ihrer Schülerinnen und Schüler. Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter ermöglichen ihren Schülerinnen und Schülern künstlerische Erfahrungsräume und Lernprozesse. Dies geschieht durch prakti- sches Arbeiten (Produktion), durch Betrachtung von Werken unter fachbezogenen Aspekten (Rezeption) sowie durch Reflexion und Präsentation.

Kompetenzen Themen und Inhalte Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter …

… können ausgehend von den Lernvoraus- - Leitprinzipen, prozessbezogene und in- setzungen der Schülerinnen und Schüler haltsbezogene Kompetenzen des Fa- sowie den Kompetenzen und Inhalten des ches Kunst Bildungsplans altersangemessene Lernar- - Lernvoraussetzungen rangements und Aufgaben in verschiedenen Arbeits- und Lernfeldern entwickeln und da- - Schulcurriculum bei Kreativität und Individualität fördern. - Altersangemessene und individuell aus- gerichtete Aufgabenstellungen in den verschiedenen Arbeitsbereichen Grafik, Farbe, Körper/Raum, Spiel und Aktion - Medien - Didaktisch reflektierte methodische Pla- nung - Beteiligung der Schülerinnen und Schü- ler an inhaltlichen Entscheidungspro- zessen und Aufgabenkonstruktionen

… kennen didaktische Konzeptionen des - Didaktisch fundierte Unterrichtsplanung Kunstunterrichts, reflektieren diese und fin- - Unterrichtsdurchführung den ihren eigenen Standort. - Unterrichtsreflexion

... kennen Möglichkeiten der Prozess- und - Ermittlung von Vorwissen und Können Produktbewertung und können Leistungen - Individuelle Förderung wahrnehmen, beobachten, dokumentieren feststellen sowie bewerten. - Verfahren und Instrumente zur Leis- tungsbewertung

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… kennen Möglichkeiten von Kooperationen - Zusammenarbeit mit Experten, Künstlern und nutzen diese. - Außerschulische Lernorte - Interdisziplinäres Arbeiten - Projektarbeit

... geben den Schülerinnen und Schülern - Sinnvolle Freizeitgestaltung Einblicke in sinnstiftende außerschulische - Möglichkeiten zur Entwicklung von Krea- Handlungsfelder. tivität - Erkunden außerschulischer Lernorte

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Musik

Leitideen / Leitgedanken Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter entwickeln in ihrer Ausbildung im Fach Musik die Fähigkeit, mit Hilfe pädagogischer, didaktisch-methodischer und fachlicher Kom- petenzen einen schülergerechten Unterricht auf der Grundlage des Bildungsplans kompe- tenzorientiert zu planen, zu gestalten und zu reflektieren. Im Rahmen der Ausbildung erweitern und professionalisieren sie ihre fachbezogenen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten. Ziel ist es, den individuellen Lernvoraussetzungen ihrer Schülerinnen und Schüler in der Unterrichtsgestaltung gerecht zu werden. Darüber hinaus ermöglichen Sie ihren Schülerinnen und Schülern, sich die vielfältigen Erscheinungs- formen der Musik in konkreten Anwendungssituationen zu erschließen. Damit fördern sie eine Vertiefung des musikalischen Verständnisses der Schülerinnen und Schüler, wecken die Freude an der Musik und ermöglichen ästhetisches Erleben und die Entfaltung von Kre- ativität. Der integrative Einsatz von Musik und die damit zusammenhängenden ästhetischen Lern- prozesse bieten Möglichkeiten zur Entwicklung von fachlichen, interdisziplinären und per- sönlichkeitsbildenden Kompetenzen. Aus fachspezifischen und pädagogischen Gründen kommt der Person der Lehrerin/ des Lehrers dabei eine besondere Bedeutung zu.

Kompetenzen Themen und Inhalte Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter …

… kennen Intention und Konzeption des - Leitgedanken und Kompetenzen des Bildungsplanes und können Unterricht Faches Musik kompetenzorientiert planen, durchführen - Verbindliche Inhalte und Freiräume und reflektieren. - Erstellen von Arbeitsplänen und Unter-

richtssequenzen - Anwendung aktueller didaktischer Kon- zeptionen - Professionelles Reflektieren von Unter- richt unter Berücksichtigung pädagogi- scher, fachwissenschaftlicher, fachdidak- tischer und methodischer Fragestellun- gen - Beiträge des Faches zu interdisziplinären Ansätzen und Vorgehensweisen

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… können didaktische und methodische - Konzeptionen zur Vermittlung musikali- Konzeptionen des Musikunterrichts für Lehr- scher Grundkenntnisse und -fähigkeiten und Lernsequenzen nutzbar machen und sowie des musikalischen Verständnis- reflektieren. ses: Liederwerb inklusive Stimmbildung, aktives Musikhören, Musizieren, Instrumentenkunde, Bewegung zur Musik und Erfinden von Musik - Konzeptionen musisch-ästhetischer Bil- dung - Vorschulspezifische Inhalte und Zu- gangsweisen, um das musikalische Erleben zu erweitern

… können ihre bereits erworbenen, vielfälti- - Anleitung von musikbezogenen Arbeits- gen musikalischen Fähigkeiten und Fertig- gruppen und Ensembles keiten im Unterricht und Schulleben einset- - Kompetenter Einsatz von zen. Sing- und Sprechstimme, Lehrer- und Schülerinstrumenten sowie eigenen und fremden Arrangements

bzw. Kompositionen - Nutzung von tontechnischen Medien einschließlich der Neuen Medien - aktive Bereicherung des Schullebens mit musikalischen Elementen

… kennen verschiedene Formen der Diag- - Bewertungsfelder nose, Förderung und Leistungsbewertung - Kriterien für die Feststellung von Schü- und wenden diese - auch im Hinblick auf lerleistungen die individuellen Lern- und Entwicklungs- stände- an. - Formen der Dokumentation - Verschiedene Diagnose- und Förder- maßnahmen

… kennen verschiedene Kooperationsberei- - Außerschulische Lernorte che und Kooperationsformen und können - Kooperation mit allen am Musik- diese im Kontext der Weiterentwicklung von Schulleben beteiligten Partnern Schule einbringen.

… wecken die Freude an der Musik und - Fächerübergreifendes und/oder projekt- ermöglichen ästhetisches Erleben und die orientiertes Arbeiten Entfaltung von Kreativität. - Verbindung von praktischem Tun und reflektiven Elementen zur Förderung von vernetzendem Denken

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Kompetenzbereich Kunst und Musik

Leitideen / Leitgedanken Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter entwickeln im Laufe ihrer Ausbildung ein Grundverständnis der Lernprozesse in den Fächern Kunst und Musik. Verknüpft mit den Intentionen des Bildungsplanes berücksichtigen sie bei der Planung und Durchführung von Unterricht Möglichkeiten, die die Wahrnehmungs- und Gestaltungsfähigkeit, die Sensibilisierung und Kreativität ihrer Schülerinnen und Schüler fördern. Dabei steht die praktische Auseinandersetzung innerhalb der verschiedenen Arbeitsbereiche im Mittelpunkt.

Kompetenzen Themen und Inhalte Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter …

… kennen Intentionen und Konzeptionen - Leitgedanken und Kompetenzen der Fächer von Kunst und Musik im Bildungsplan und Kunst und Musik können Unterricht in den Fächern Kunst und - Lernprozesse von Schülerinnen und Schü- Musik kompetenzorientiert planen, durchfüh- lern in den Lernfeldern zielgerichtet planen, ren sowie reflektieren. initiieren, begleiten und reflektieren

… kennen zentrale fachliche Lernfelder für - Musik: Produktion und Rezeption Kunst und Musik und können sie mit den Singen, Musizieren, Musik erfinden, Musik Kompetenzen des Bildungsplans verknüp- und Bewegung, Musik hören und reflektieren fen. - Kunst: Produktion und Rezeption

Bildnerisch-ästhetische Prozesse in den Ar- beitsbereichen Grafik, Farbe, Körper / Raum, Spiel und Aktion, Medien initiieren, Werk- betrachtung

... kennen Möglichkeiten der Leistungsfest- - Fachlich und pädagogisch fundierte Kriterien stellung und -bewertung und wenden diese - Verfahren der Leistungsbeobachtung, - situationsgerecht an. dokumentation und -bewertung

… kennen verschiedene Kooperationsberei- - Zusammenarbeit mit Experten che und -formen. - Außerschulische Lernorte - Kooperation mit anderen Fächern

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Schul- und Beamtenrecht

Leitideen / Leitgedanken Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter erwerben im Fach Schul- und Beamten- recht Kenntnisse über den rechtlichen Rahmen, der sich aus ihrer Tätigkeit, den Normen des Grundgesetzes, der Landesverfassung und des Beamtenrechts sowie dem Dienstver- hältnis zum Dienstherrn ergibt. Erst der Lehrer, der seine eigene Rechtsstellung und die der sonst am Schulleben beteilig- ten Gruppen kennt, kann seinen pädagogischen Auftrag mit der notwendigen Selbstsicher- heit und der ihm jeweils eingeräumten Freiheit erfüllen.

Kompetenzen Themen und Inhalte Die Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter …

... können mit der Kenntnis beamtenrechtli- - Normen des Beamtenrechtes cher Grundlagen und des besonderen ge- - Beamtenverhältnisse sellschaftlichen Anspruches an das Verhal- ten sowie das Auftreten eines Beamten die - Rechte und Pflichten des Beamten Rahmenbedingungen für ihr professionelles Handeln einhalten und nutzen.

... kennen die rechtlichen Vorgaben ihres - Normen des Grundgesetzes und der beruflichen Handelns und wissen um die Landesverfassung institutionellen Rahmenbedingungen ihres - Erziehungs- und Bildungsauftrag der Erziehungs- und Bildungsauftrages. Schule - Schulträger, Schulaufsicht - Vorgesetzte und Dienstvorgesetzte

... können ausgehend von individuellen Fä- - Aufbau und Gliederung des Schulwe- higkeiten und Fertigkeiten der Schüler diese sens und ihre Erziehungsberechtigten rechtssi- - Profile der einzelnen Schularten cher über Schullaufbahnen beraten. - Übergänge und Abschlüsse von Schul- laufbahnen

... kennen ihre pädagogische und fachliche - Unterrichtliche und außerunterrichtliche Verantwortung, sowie die schulrechtlichen Tätigkeiten Bestimmungen, um den Erziehungs- und - Amtspflichten Bildungsauftrag zu erfüllen.

... wissen um demokratische Strukturen der - Konferenzen, Konferenzordnungen Schule, der Gesamtverantwortung der - Auftrag und Funktion der Schulleitung Schulleitung und werden befähigt, aktiv an Entwicklungsprozessen mitzuarbeiten. - Institutionen als Partner der Schule

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... sind in der Lage unter Berücksichtigung - Eltern als Ausbildungs- und Erziehungs- der Schüler- und Elternrechte erfolgreich mit partner den Erziehungsberechtigten zusammenzu- - Alters- und entwicklungsbedingte arbeiten und die Schüler in ihren Rechten Rechtsstellung von Kindern und und Pflichten zu unterstützen. Jugendlichen - Schulpflicht

... kennen die Rechtsbereiche des Online- - Verantwortlichkeit für Websites, Links rechtes, die wesentlichen Elemente des Ur- - Verantwortung für personenbezogene heberrechtes, die Wichtigkeit des Daten- Daten schutzes und sind sich ihrer diesbezüglichen Verantwortung bewusst. - Umgang mit Kopien und Lizenzen - Anwendung von Zugangssperren

62 Schulkunde

Die rechtlichen Grundlagen für Schulkunde finden sich in § 13 der Verordnungen des Kul- tusministeriums über den Vorbereitungsdienst und die Zweite Staatsprüfung für die Lehräm- ter. Die Schulleitung regelt in Abstimmung mit dem Seminar die Ausbildung an der Schule. Ihr obliegt die Sorge für die Ausbildung in Schulkunde. Ferner sind in der Schulleiterbeurtei- lung schulkundliche Kenntnisse zu berücksichtigen.

Vorschläge für Schulkunde in der Ausbildungsschule:

 Vereinbaren Sie einen festen wöchentlichen Termin für Schulkunde

 Ausgewählte geeignete Inhalte besprechen und reflektieren Sie praxisnah mit Bei- spielen der eigenen Schule

 Verstehen Sie Schulkunde als permanenten Prozess, der den schulischen Alltag aufgreift, um an konkreten Beispielen - sozusagen "live" erfahrbar zu machen, was man als Lehrerin oder Lehrer wissen muss

 Passen Sie Schulkunde gegebenenfalls dem Schuljahresverlauf an; mit Beginn des Vorbereitungsdienstes im Februar sind in den Schulen andere Dinge aktuell als zu Schuljahresbeginn im September

 Delegieren Sie Schulkunde, wenn Kolleginnen und Kollegen an der Schule für diese einzelne Teilbereiche zuständig sind

Nutzen Sie Schulkunde auch für den regelmäßigen Austausch mit den Lehreranwärterinnen und Lehreranwärtern.

Leitideen/Leitgedanken

Die Lehreranwärterinnen und Lehreranwärter werden im Ausbildungsbaustein Schulkunde in der Erlangung ihrer professionellen Handlungsfähigkeit unterstützt und gestärkt. Die Ver- tiefung, Reflexion und Konkretisierung geeigneter schul- und beamtenrechtlicher Inhalte in wichtigen schulischen Erfahrungsfeldern flankieren die Ausbildung kontinuierlich.

Kompetenzen Inhalte

Die Lehreranwärterinnen und Lehreranwärter…

... können mit der Kenntnis beamten- - Dienstliche Beurteilung, Arten der dienstlichen rechtlicher Grundlagen und des Beurteilung, Probezeit-, Anlassbeurteilung, besonderen gesellschaftlichen An- Dienstbericht, Aktuelle Leistungsfeststellung spruches an das Verhalten sowie das Auftreten eines Beamten die - Vorbildwirkung des Lehrers/der Lehrerin Rahmenbedingungen für ihr pro- fessionelles Handeln einhalten und - Informationspflicht des Lehrers (K.u.U., nutzen. Schwarzes Brett, Vertretungspläne…)

- Teilnahmepflicht an schulischen Veranstaltun- gen, Verhalten bei Abwesenheit vom Dienst 63 - Dienstweg am Beispiel von Anträgen, Berichten

- Formularwesen: Änderung der persönlichen Verhältnisse, Reisekosten, etc.

- Örtlicher Personalrat, Zusammensetzung

- Mitwirkungsmöglichkeiten des ÖPR anhand aktueller Fälle

- Frauenansprechpartnerin/Beauftragte für Chancengleichheit

... kennen die rechtlichen Vorgaben - Arten von Rechtsnormen und ihre Wertigkeit ihres beruflichen Handelns und wissen um die institutionellen - Kulturhoheit und Kultusministerkonferenz Rahmenbedingungen ihres Erzie- hungs- und Bildungsauftrages. - Auftrag der Schule, insbesondere SchG § 1

- Verwaltung von Lehr‐ und Lernmitteln, Lernmit- telausleihe und

- Haushaltsplan; Mittelanforderung und - verwaltung; Inventarisierung

- Ggf. Gespräch mit dem nicht-pädagogischen Personal an der Schule; einem Vertreter des Schulträgers

- Benutzung von Vorschriftensammlungen

... können ausgehend von individuel- - Aufbau des Schulwesens len Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schüler diese und ihre Erzie- - Schulen am Dienstort und ihre Zusammenarbeit hungsberechtigten rechtssicher über Schullaufbahnen beraten. - Besonderheiten des Schulortes; soziale, wirt- schaftliche, und konfessionelle Verhältnisse als Umfeld der Schule

- Das Schulgebäude und seine Einrichtungen

- Aufnahmeverfahren in die Schulen

- Übergangsverfahren

- Beratungspflicht der Lehrerin/des Lehrers

... kennen ihre pädagogische und - Aufsichtspflicht, Aufsichtspläne (vor/nach dem fachliche Verantwortung, sowie die Unterricht, in Pausen, im Ganztagesbetrieb, an schulrechtlichen Bestimmungen, der Bushaltestelle in besonderen Räumen); um den Erziehungs- und Bildungs- Grenzen der Aufsicht auftrag zu erfüllen. - Aktive Beteiligung an der Pausenaufsicht, Ana- lyse mehrerer ortsbezogener Aufsichtsfälle

64 - Gesetzliche Schülerunfallversicherung, Freiwil- lige Schülerzusatzversicherung/Organisation

- Beteiligung an der Entscheidung über Erzie- hungs- und Ordnungsmaßnahmen

- Gespräche mit dem Sicherheitsbeauftragten und dem Verbindungslehrer sowie mit weiteren Personen, die Sonderaufgaben an der Schule ausüben über Schwerpunkte ihrer Tätigkeit

- Vorbereitung, Durchführung und Auswertung einer Klassenfahrt und eines Lerngangs; Betei- ligung an Organisation und Gestaltung eines Schul-/Sportfestes

- Teilnahme an Veranstaltungen der Gemeinde

- Arten der Leistungsfeststellung; fachspezifische Notengebung, Verfahren bei Täuschungsversu- chen, Leistungsverweigerung, Noten in Verhal- ten und Mitarbeit, Führen der Notenlisten, ge- genseitige Information der Lehrer

- Schülerrechte, Umsetzung der Rechte im Schulalltag, Schülerpflichten

- Ggf. Teilnahme an einer Klassenschülerver- sammlung, einer Sitzung der Schülermitverant- wortung SMV

- Ggf. Gespräch mit Verbindungslehrer/-in, Schü- lersprecher/-in, Elternbeiratsvorsitzen- der/Elternbeiratsvorsitzendem über Schwer- punkte der SMV‐ bzw. Elternarbeit

- Schülerbeurlaubungen/Unterrichtsbefreiungen; Durchsetzung der Schulpflicht

... wissen um demokratische Struktu- - Organisationsstruktur der Schule; Vertretungs- ren der Schule, der Gesamtver- gremien der Eltern und Schüler; Repräsentan- antwortung der Schulleitung und ten der Gremien werden befähigt, aktiv an Entwick- lungsprozessen mitzuarbeiten. - Einblick in die Vorbereitung von Fach-, Klas- sen-, Gesamtlehrerkonferenzen; Versetzungs- konferenz und Schulkonferenz; Teilnahme, ak- tive Beteiligung, Protokollführung

- Erstellung von Konferenzvorlagen, z.B. zur Versetzungskonferenz

- Aufgabenverteilung im Kollegium

- Dienst- und Fachaufsicht des Schulleiters; Auf- gaben des Schulleiters

65 - Ggf. Gespräch mit dem für die Schule zustän- digen Schulrat

- Bildungspartnerschaften u.ä.

... sind in der Lage unter Berücksich- - Verfahren bei der Abmeldung vom Religionsun- tigung der Schüler- und Elternrech- terricht; Ethik te erfolgreich mit den Erziehungs- berechtigten zusammenzuarbeiten - Schulbesuchsverordnung: Versäumnis, Beur- und die Schüler in ihren Rechten laubung, Befreiung und Pflichten zu unterstützen. - Schulveranstaltungen: Jugendschutz

- Durchführung von Elternsprechstunden; Teil- nahme an Elternberatungen

- Elternschreiben

... kennen die Rechtsbereiche des - Datenschutz und Urheberrecht an der Schule Onlinerechtes, die wesentlichen Elemente des Urheberrechtes, die - Umgang mit personenbezogenen Daten von Wichtigkeit des Datenschutzes und Schülern, Eltern und Lehrern sind sich ihrer diesbezüglichen Verantwortung bewusst. - Löschung von personenbezogenen Daten

- Aufbewahrungsfristen für Schülerarbeiten, Klassenarbeiten, Notenlisten

- Gebrauch von privaten Datenverarbeitungsge- räten

- Verschlüsselung von USB-Sticks

- Homepage der Schule

- Verantwortlichkeit

- Elterninformationsbriefe zur Regelung oder Freigabe

- Regelungen im Hau- se/Kontingent/Rechtsbewusstsein/Beauftragter für Medien

- Weitergabe von Telefonnummern von Kollegen und Eltern Elternadressenweitergabe

- Umgang mit dem Urheberrecht

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